A quoi servaient-ils? - HEH
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A quoi servaient-ils? - HEH
LIEUX DU POUVOIR CIVIL ........................................................... 3 BEFFROI* : LE PLUS ANCIEN DE BELGIQUE.....................................................................................................3 HÔTEL DE VILLE : ANCIENNE ABBAYE ST MARTIN ........................................................................................4 PALAIS DE JUSTICE ...........................................................................................................................................4 ETATS DU TOURNAISIS* .....................................................................................................................................4 LIEUX D’ÉCHANGES COMMERCIAUX...................................... 6 LA GRAND PLACE*............................................................................................................................................6 LES MAISONS DE LA GRAND-PLACE*...............................................................................................................7 L’HÔTEL DU BAILLIAGE A QUOI SERVAIT-IL ? ...................................................................................................7 LA HALLE-AUX-DRAPS .......................................................................................................................................8 LA GRANGE AUX DÎMES DE SAINT-MARTIN* ....................................................................................................8 LE MARCHÉ AUX POISSONS* ...........................................................................................................................8 LA PLACE SAINT-PIERRE*................................................................................................................................9 MAISONS ROMANES ..........................................................................................................................................11 MAISONS GOTHIQUES .......................................................................................................................................11 LE STYLE CLASSIQUE DES PÉRIODES FRANÇAISE ET AUTRICHIENNE (17E -18E SIÈCLE)....................................11 MAISONS ART NOUVEAU .................................................................................................................................11 L’ART DÉCO ET LE MODERNISME .....................................................................................................................12 LIEUX DE COMMUNICATION : GARES, POSTES.................. 13 GARE ................................................................................................................................................................13 L’ESCAUT ........................................................................................................................................................13 PONT DES TROUS*: PORTE AUX ARCHES ..........................................................................................................13 LIEUX DE SANTÉ : HÔPITAUX, HOSPICES…......................... 15 SÉMINAIRE DE CHOISEUL .................................................................................................................................15 LIEUX DE SAVOIR : ....................................................................... 15 CONSERVATOIRE DE MUSIQUE .........................................................................................................................15 HÔPITAL NOTRE-DAME * .................................................................................................................................15 MUSÉE DES BEAUX-ARTS.................................................................................................................................16 MUSÉE DU FOLKLORE ......................................................................................................................................16 MUSÉE D’ARCHÉOLOGIE ..................................................................................................................................16 L’ARCHITECTURE INDUSTRIELLE ......................................... 18 FOURS À CHAUX ...............................................................................................................................................18 SILOS À GRAINS DES BASTIONS ........................................................................................................................18 PATRIMOINE MILITAIRE ........................................................... 19 LES REMPARTS ................................................................................................................................................19 PÉRIODE ROMAINE ...........................................................................................................................................19 MÉROVINGIENS ET CAROLINGIENS ..................................................................................................................19 XIIE SIÈCLE : LA PREMIÈRE ENCEINTE COMMUNALE.......................................................................................19 2 XII E ET XIV E SIÈCLE : LA SECONDE ENCEINTE COMMUNALE. .......................................................................19 PONT DES TROUS...............................................................................................................................................20 TOUR SAINT-GEORGES* ...................................................................................................................................20 LE FORT ROUGE *.............................................................................................................................................21 TOUR HENRI VIII ............................................................................................................................................22 LA POTERNE DE LA LOUCHERIE .......................................................................................................................22 PATRIMOINE RELIGIEUX........................................................... 23 42 ÉGLISES CLASSÉES ET DE NOMBREUX LIEUX DE DÉVOTION ........................................................................23 CATHÉDRALE NOTRE-DAME*........................................................................................................................23 LA CARTE D’IDENTITÉ DE LA CATHÉDRALE .....................................................................................................23 QUELQUES CHIFFRES IMPRESSIONNANTS … ....................................................................................................24 CHRONOLOGIE DE LA CATHÉDRALE .................................................................................................................24 LE TRÉSOR DE LA CATHÉDRALE .......................................................................................................................25 ST QUENTIN*....................................................................................................................................................26 PALAIS ÉPISCOPAL* ..........................................................................................................................................27 MAISON DES ANCIENS PRÊTRES*......................................................................................................................28 PATRIMOINE ARBORÉ................................................................. 29 PATRIMOINE IMMATÉRIEL : FOLKLORE............................. 30 LE LUNDI PERDU...............................................................................................................................................30 LE CARNAVAL ..................................................................................................................................................30 LES JOURNÉES DES QUATRE CORTÈGES ...........................................................................................................30 LA GRANDE PROCESSION DE TOURNAI ............................................................................................................34 QUELQUES MONUMENTS ET STATUES À TOURNAI.......... 35 CHRISTINE DE LALAING....................................................................................................................................35 BARTHÉLÉMY DU MORTIER .............................................................................................................................35 LOUIS GALLAIT ................................................................................................................................................35 LES FONTAINES AU PARC DE L'HÔTEL DE VILLE .............................................................................................36 SCULPTURES SUR LES PONTS DE L’ESCAUT ......................................................................................................36 NAÏADE .............................................................................................................................................................36 PONT-À-PONT ...................................................................................................................................................37 PONT DE FER .....................................................................................................................................................37 JULES BARA ......................................................................................................................................................37 GABRIELLE PETIT .............................................................................................................................................38 MONUMENT AUX MORTS ..................................................................................................................................38 MONUMENT AUX FRANÇAIS .............................................................................................................................38 MONUMENT AUX VENDÉENS ............................................................................................................................38 Réalisation des fiches : Adaptation d’après les panneaux Circuit d’interprétation du cœur historique pour toutes les rubriques avec *. Le patrimoine monumental de la Belgique [collection], Province de Hainaut , Arrondissement de Tournai vol. 6.2 Liège : Pierre Mardaga, 1978, 478 p. ISBN/ISSN 2-8021-0020-3 Les Journées du Patrimoine en Wallonie, catalogues de différentes années LEGGE, J. Mémoire en images, Tournai, t II, Monuments et statues, Gloucestershire : Tempus, 2005 Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 2 3 Lieux du pouvoir civil Beffroi* : le plus ancien de Belgique A quoi servait-il ? Dans les villes au Moyen Age, le Beffroi est symbole des libertés communales obtenues du suzerain. Sa tour abrite la cloche du ban ou « bancloque », instrument de pouvoir destiné à appeler le peuple aux délibérations communales, à l’avertir des poursuites judiciaires, des exécutions capitales ou de l’approche d’un ennemi. Les chartes communales qui confirment par écrit, l’étendue des libertés et l’engagement du suzerain à les respecter y sont conservées en lieu sûr. Il était une fois… Au départ, c’est une simple tour carrée terminée par une terrasse crénelée. Comme la ville grandit, il est devenu indispensable de la rehausser. Transformé en véritable tour de guet, le Beffroi est renforcé en 1294 de quatre tourelles d’angle et augmenté d’un étage supplémentaire. La flèche qui le surplombe est couronnée, au gré des maîtres de la ville, d’un dragon, d’une aigle autrichienne, d’un bonnet phrygien ou d’une bannière. Les tourelles sont coiffées de statues de soldats chargés de la défense de la ville, appelés hurlus. Le beffroi de Tournai mesure désormais 70 mètres de haut et compte 257 marches. Il vient une nouvelle fois d’être restauré (1992-2002). On raconte que… Au Moyen Age, lorsqu’un édifice était achevé ou sur le point de l’être, on lançait du sommet, des gâteaux aux enfants. Les ouvriers recevaient des pourboires et les magistrats de la ville trinquaient au cabaret avec les maîtres d’œuvre et les fournisseurs. Aujourd’hui, au carnaval, à la mi-carême, le jet des « pichous » est organisé par l’association des pâtissiers depuis le sommet du Beffroi. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 3 4 Hôtel de ville : Ancienne abbaye st Martin Situé au centre d’un agréable parc, l’Hôtel de Ville occupe une partie de l’ancienne abbaye bénédictine de Saint-Martin, monastère tournaisien du 11e siècle supprimé en 1797 et dont la plupart des bâtiments, notamment l’église, ont disparu. Le bâtiment principal fut élevé en 1763, il servit de palais abbatial jusqu’à à la Révolution française. L’administration communale s’y établit en 1809. De l’ancien monastère, on peut admirer (sur demande à l’huissier) une crypte romane, ainsi qu’une partie du cloître gothique de la fin du 15e siècle. Les façades néoclassiques du 18e siècle ont échappé à l’incendie qui ravagea l’intérieur de l’édifice en 1940. Palais de Justice Le Palais de Justice est un vaste et imposant édifice en quadrilatère de style néo-classique, œuvre de l’architecte Charles Damas Vincent et a été construit de 1875 à 1879, en lieu et place de l’ancienne forteresse de Vauban. Elevée en pierre de sable, la façade principale est régie par un souci de symétrie et d’équilibre. L’entrée est précédée par un escalier monumental et surmontée d’un fronton où trône la Justice. Etats du Tournaisis* A quoi servaient-ils? Créés en 1522, lors de l’annexion du Tournaisis aux Pays-Bas espagnols, les États du Tournaisis réunissaient en assemblée laïcs et ecclésiastiques sous la présidence de l’évêque. À la différence des États de Tournai dont la juridiction s’étendait à la ville et à sa banlieue, cette assemblée couvrait les villages et la campagne environnants. Ses compétences concernaient les matières fiscales et l’administration de la Province. Elle était également représentée aux Etats Généraux des Pays-Bas. Il était une fois... Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 4 5 Dans l’aile nord-ouest de l’évêché, une élégante bâtisse a été construite en 1734, en style Louis XIV, pour y abriter les Etats du Tournaisis. C’est l’évêque François-Ernest, comte de Salm Reifferscheid qui en prit l’initiative. La façade à rue, miraculeusement préservée du bombardement de 1940, est toute centrée sur la travée centrale. La large porte en bois supporte un grand médaillon ovale en forme de coquille, typique du style Louis XIV et XV, que l’on retrouve sur les arcs et allèges des hautes baies de l’étage. Sur les armoiries, on distingue notamment deux crosses pontificales. On raconte que... Le bâtiment a abrité les archives de la Ville de Tournai, entreposées autrefois dans la Tour des Six. Pièces à conviction et pièces de procédures étaient conservées dans des sacs pendus à l’aide de cordes, coutume qui est à l’origine de l’expression « l’affaire est dans le sac ». Lors du bombardement de 1940, les sceaux des actes médiévaux ont fondu, provoquant une coulée rouge étrange dans le caniveau de la rue des Orfèvres... Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 5 6 Lieux d’échanges commerciaux La Grand place* A quoi servait-elle ? La grand-place est, par excellence le lieu de rassemblement de la population aux différentes occasions qu’offre la vie sociale. C’est là que se tient le marché, que sont annoncés les événements importants que se préparent les émeutes et les révoltes que sont exécutés les condamnés, que sont organisés tournois fêtes folkloriques et cérémonies religieuses. II était une fois... La forme triangulaire de la Grand place de Tournai résulte soit de la nécessité de respecter une nécropole gallo-romaine du Haut Empire, surmontée plus tard d’un édifice funéraire carolingien, soit de la convergence de deux voies antiques vers l’emplacement du futur beffroi. Située à l’origine hors les murs, elle a déjà servi de cimetière sous l’occupation romaine avant d’être incluse dans la première enceinte communale pour y abriter le marché couvert et le gibet pour les exécutions publiques. Au Moyen Age, elle était bordée de maisons à colombage -dont les murs étaient constitués de poutres en bois et de torchis- au milieu desquels trônait « la maison du Porcelet » construction romane du 12e siècle encadrée de deux tours crénelées. Suite à la reconstruction de la Halle aux Draps dans les années 1600, les propriétaires riverains se sont mis à construire des maisons en pierre avec pignons à gradins ou à enroulements. Sous l’influence du classicisme français, on vit ensuite fleurir les façades enduites. Les bombardements allemands du 16 mai 1940 ont entièrement détruit les maisons de la Grand Place. Elles ont toutefois été rebâties en s’inspirant des styles du passé. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 6 7 On raconte que... En 1792 l’arbre de la liberté a remplacé sur la Grand-place la perche de l’Aigle, symbole des franchises octroyées par saint Louis. L’année suivante la bancloque annonçait la célébration de l’anniversaire de l’exécution du « dernier tyran » des Français, Louis XVI. A trois heures, les autorités communales se sont rendues de l’évêché vers la Grand Place où l’on voyait en face d’une effigie de la Liberté, un bûcher sur lequel reposaient les emblèmes de la royauté et de l’esclavage. Le grand prévôt y mis le feu au son des vivats populaires et de l’artillerie. Les maisons de la Grand-place* L’hôtel du Bailliage A quoi servait-il ? Le bailliage était un tribunal placé sous la présidence du bailli, chargé de rendre la justice au nom du roi. Le bailli le représente dans les provinces et contrôle les officiers locaux d’origine féodale. Le bailliage du Tournaisis, créé en 1383, s’étendait sur toute la province, à l’exception de la ville et de sa banlieue. Jusqu’à Charles Quint, le bailli était également chargé de la répartition des impôts. II était une fois... L’hôtel du bailliage était d’abord situé au hameau de Maire. En 1539, il est abrité dans une maison, dénommée « la Couronne » et située sur la GrandPlace. Elle est reconstruite en 1640 dans deux maisons jumelles situées aux n° 63 et 64 de la Grand-place, à l’un des angles du Réduit des Sions. La première a été reconstruite, dans l’entre-deux-guerres, derrière la façade à pignon sauvegardée. A l’emplacement de la seconde maison du bailliage et au-dessus de l’entrée du Réduit des Sions, le café du Carillon a été construit dans les années 1930 par l’architecte Henry Lacoste, avec le souci de marier l’architecture de cette époque avec l’environnement du 17e siècle. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 7 8 La Halle-aux-draps * A quoi servait-elle ? A l’origine, la Halle-aux-Draps servait pour la vente des comestibles et des produits manufacturés de toutes espèces. Mais, à mesure que l’industrie drapière s’est développée, particulièrement en Italie et en Flandre, le bâtiment s’est spécialisé. Au 14e siècle, la production de draps à Tournai employait 2.500 métiers, occupant un personnel nombreux auquel s’ajoutaient toutes les industries annexes comme les peigneurs, fileurs, teinturiers, foulons, cardeurs, tondeurs, etc. A l’arrière, une vaste cour à galeries avec étage d’appartements, ajoutée en 1616 par le Gantois Gérard Spelbault, abritait les étals des marchands de draps. Lors de la reconstruction de l’édifice en 1888, elle a été couverte d’une verrière pour augmenter la surface d’exposition du musée de peinture qui y avait été installé. La Grange aux Dîmes de Saint-Martin* A quoi servait-elle ? L’ancienne abbaye de Saint-Martin possédait une grange aux dîmes qui servait à engranger les blés prélevés à titre de taxe sur les récoltes des terres qui lui appartenaient. Ce droit était reconnu aussi bien au clergé séculier qu’aux communautés religieuses. Les blés étaient ensuite vendus sur la place du marché. Il était une fois... La Grange aux Dîmes a été construite en 1633 à la lisière de la Grand-place - rue des Maux - entièrement rebâtie vers 1900. Au centre du pignon à enroulements, une niche abrite saint Martin découpant son manteau pour en donner la moitié à un pauvre. Rue des Maux = assemblée, ou « malli » où se rendait la justice à l’époque carolingienne. Le Marché aux Poissons* À quoi servait-il ? Jusqu’à l’invention des techniques de réfrigération moderne, les produits frais comme la viande et le poisson ne pouvaient, pour des raisons Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 8 9 d’hygiène, être débités et vendus dans des immeubles particuliers, mais uniquement sur les marchés. Au 19e siècle, ceux-ci sont abrités dans des endroits couverts d’auvents de fer et de verre. À proximité des quais, le marché au poisson était équipé d’une criée ou minque destinée à la vente aux détaillants. Le mot « Minque », « Minck » en tournaisien, vient du flamand « Mijn » qui veut dire « mien », « à moi », prononcé par l’acheteur lorsque le crieur arrive à un prix qui lui convient. Acheter du poisson à la criée est devenu, par extension, « minquer ». II était une fois... Lors de la création des quais de la rive gauche de l’Escaut à Tournai, entre 1669 et 1681, sous le règne de Louis XIV, un dégagement a été opéré entre le Pont-à-Pont et le pont Notre-Dame pour y abriter le marché au poisson ou « Minck », installé jusque-là sur l’emplacement d’un ancien fossé de la ville, à proximité de la rue de Courtrai. Au milieu de la place, un édifice de pierre et de fer a été érigé en 1850 par Alex Pipart, sur les plans de Justin Bruyenne, pour y abriter les étals de poissonniers. Au centre, un kiosque en pierre, surmonté d’un dais en fer forgé, servait à la criée. La démolition de la halle couverte a permis de mettre en valeur un ensemble d’habitations de la fin du 17e siècle à l’architecture répétitive, caractérisées par la succession de piliers de pierre en saillie, soulignés par de longs bandeaux et une collection de lucarnes aux montants sculptés. On raconte que... Pendant l’Ancien Régime, les échevins étaient tenus d’offrir régulièrement des banquets à leurs collègues. Les plus avares d’entre eux se précipitaient à l’arrivée des bateaux. Si le poisson n’était pas cher, ils annonçaient à la cantonade: « aujourd’hui, je vous régale ». La place Saint-Pierre* La place Saint-Pierre est située au centre de l’ancien quartier du débarcadère, un des plus anciens de la ville où des vestiges gallo-romains ont été découverts. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 9 10 Il était une fois... Suite au don fait par le chevalier Guisbert, l’église st Pierre , dédiée aux marins et aux pécheurs , avait été reconstruite au 12e siècle par le Chapitre de la cathédrale à l’emplacement d’une petite église carolingienne du 10e siècle, entourée d’un des premiers cimetières situé à l’intérieur de la ville. Une troisie église, plus grande et dotée d’un transept et d’un choeur sous voûtes d’ogives, sera ensuite édifiée au 18e siècle jusqu’au débouché de la rue dite du chevet Saint-Pierre. La paroisse ayant été supprimée au lendemain du Concordat, l’édifice servira encore d’oratoire public, de cuisines pour la distribution de soupes populaires et de temple protestant avant d’être démoli, en 1821, dans la foulée de l’assainissement du quartier. Les épidémies de choléra ont été particulièrement graves vu l’insalubrité du quartier. Le terrain déblayé a été aménagé en place dans l’intention, jamais concrétisée, d’y installer un marché couvert. Bénéficiant d’un traitement d’ensemble qui réussit à donner à la place une réelle homogénéité, les masures riveraines ont été soit remplacées, soit pourvues d’une nouvelle façade vers 1850. On raconte que... A en juger par les anecdotes qu’elle a suscitées, la place Saint-Pierre devait être très animée les jours de marché: « le bruit de la cohue se renforce d’un coup de la grosse caisse d’un arracheur de dents - non, d’un professeur de prothèse dentaire ! - criant à tue-tête du haut de sa calèche: « Obturation, embaumement des dents malades, gorettes calmantes. » On y entendait aussi la clochette du marchand de complaintes et de bagues de Saint-Hubert qui, « monté sur un frêle escabeau, apprête son large grimoire et nous conte une vieille histoire en frappant sur un vieux tableau. » Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 10 11 L’architecture civile privée En pierre calcaire de Tournai Maisons romanes Maisons romanes rue Barre st Brice 12-14. Ces deux maisons, datant de 1175-1200, prototypes de l’architecture des stenen flamands, dressent encore leurs façades à pignon ( murs de moellons divisés par des cordons horizontaux ; petites baies bipartites ou tripartites à colonnettes) et figurent parmi les premiers spécimens de demeures bourgeoises conservées en Europe occidentale. L’une abrite le temple protestant, l’autre, une galerie d’art. Maisons gothiques Maisons gothiques rue des Jésuites 12-16, rue Barre Saint-Brice 28 (13e -14e siècle) Murs de pierre bien appareillés divisés par des cordons ; baies bi- ou tripartites à colonnettes, souvent hautes. Le style classique des périodes française et autrichienne (17e -18e siècle) La prise de Tournai par Louis XIV en 1667 modifie profondément l’aspect de la ville, elle répond à des impératifs de défense et de prestige. La construction des quais de l’Escaut ainsi qu’un renouvellement de l’architecture civile donnent à Tournai son visage classique. Maison rue des Puits-l’Eau, de style classique-Louis XIII, 17e siècle; Hôtel rue Saint-Jacques 17, style classique-Louis XV, 1750. Maisons Art Nouveau C’est le résultat d’une nouvelle conception de l’espace adaptée aux besoins de la bourgeoisie progressiste (début 20e siècle). Le plan des maisons s’articule autour du hall-cage d’escalier, le verre et le fer sont essentiels dans ces maisons dans lesquelles la lumière est capitale Les tendances décoratives de ces façades sont inspirées du monde végétal ou géométrique. Outre le célèbre musée des Beaux-Arts de Victor Horta, des immeubles privés ont été marqués par l’Art Nouveau, entre 1903 et 1913. Exemples : Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 11 12 place V. Carbonnelle (5, 10), av. des Frères Haeghe (25, 29) et van Cutsem (27, 29), bd du Roi Albert 128… L’Art déco et le modernisme Exemples : bd du Roi Albert (12, 16, 20, 114), rues Ch. Mauroy 21, Gén. Rucquoy 54, H. Paris 13, Fauquez 2… Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 12 13 Lieux de communication : gares, postes... Gare La gare fut construite au 19e sur un terrain dégagé suite au démantèlement des remparts de la ville. Le bâtiment long de 118 m sur 19 m de large est construite l’architecte courtraisien H.Beyaert, en style gothique et Renaissance flamande. L’Escaut Le tracé de l’escaut a été profondément modifié sous l’impulsion de Louis XIV à la fois pour des raisons stratégiques, commerciales et de « salubrité ». En effet les inondations de la ville étaient très fréquentes et la canalisation a été l’occasion d’un fort développement urbanistique de la ville. Les Moulins* 18 des 21 moulins que comptait Tournai avant la canalisation de l’Escaut étaient situés dans le noyau le plus ancien de la ville, échelonnés sur un espace de 400 mètres à quelque distance des piles du pont à Pont. De plan carré, ils étaient construits en dur sur des masses de pierre ou de maçonnerie installées sur des îlots. Ils comportaient souvent deux roues à aubes et servaient, pour la plupart, à moudre des céréales. Ils tournaient les mardi, jeudi et samedi, les autres jours étant réservés à la navigation, sauf le dimanche où, ventailles et pertuis ouverts, le fleuve s’auto-épurait. Les pires* La navigation, pourtant dense, n’était guère aisée sur l’Escaut. Aussi fallaitil toute la dextérité des « piremans » pour la traverser. Appelés ainsi parce qu’ils naviguaient sur un fleuve dont le fond était rempli de pierres et de roches, ils répartissaient les marchandises déchargées des navires sur des embarcations plus petites - des nacelles - qui circulaient par convoi pour traverser la ville certains jours de la semaine. Elles empruntaient des chenaux, appelés pires, situés entre les moulins. Pont des Trous*: porte aux Arches Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 13 14 Situé en amont de la citadelle Henri VIII, la porte aux Arches était couverte d’un toit et reliée, du côté de la porte des Sept Fontaines au « boulevard à pointe de diamant », aujourd’hui intégré dans le jardin de la Reine. Le quartier du Château* La citadelle Henri VIII, construite par les Anglais entre 1513 et 1519, formait un quartier isolé par une enceinte et traversé par la rivière de Jennes, bras de l’Escaut séparé du cours principal du fleuve. L’accès au château se faisait par un pont-levis situé sur la rive gauche donnant accès au pont du Château. Pont de Bois Construit en 1362, le pont de Bois reliait le Becquerel à la rue du Fossé. Cinq moulins lui étaient associés. En aval, le premier pire permettait d’alimenter le canal du Château et de faire tourner les roues du Moulin. Pont Tournu Le pont Toumu est un ouvrage médiéval en pierre à sept arches, situé à hauteur de la rue Dame-Odile. Au-delà, l’Escaut s’évasait en une forme ovale qui pouvait atteindre jusqu’à 70 mètres de largeur. Le pont à Pont Le plus ancien pont de Tournai, composé de 8 arches dont une plus large pour le passage des bateaux, conduisait au quartier Saint-Brice. A l’angle de la rue de Pont et de la rue des Tanneurs (aujourd’hui quai Vifquin), se trouvait la halle de réunion de l’échevinage de la seigneurie de Saint-Brice, fusionnée depuis 1289 avec celui du quartier des Chauffours. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 14 15 Lieux de santé : hôpitaux, hospices… Séminaire de Choiseul L’ancien Séminaire de Choiseul est un vaste bâtiment construit principalement en 1688 par l’architecte Thiéry à la demande de l’Evêque Gilbert de Choiseul de Plessy-Praslin. Vendu à la révolution française, il fut acquis par les Hospices civils puis occupé, en 1818, par les Soeurs de Charité de Jésus et de Marie. C’est actuellement une maison de repos du CPAS Lieux de savoir : Écoles Académies Conservatoire de musique Erigé de 1822 à 1824 par l’architecte Bruno Renard en style néoclassique, la salle des concerts accueille depuis 1984 le Conservatoire de musique. Hôpital Notre-Dame * A quoi servait-il ? Comme toutes les cathédrales, celle de Tournai disposait d’un hôpital destiné à héberger les pèlerins, les pauvres et les malades, situé de préférence aux abords d’un cours d’eau pour disposer de l’approvisionnement nécessaire. L’hôpital était la plus importante institution de bienfaisance de Tournai. Le vaste bâtiment principal, surmonté d’un clocheton était situé le long de l’Escaut. Par une passerelle en bois, on pouvait accéder à une île aménagée en jardin. Derrière le pire de l’Hôpital, le Ligneau était une petite île utilisée par l’hôpital pour enterrer ses morts. Le couvent des Soeurs Noires a survécu à l’ancien hôtel-dieu dont ces religieuses assuraient le service. Cet ensemble architectural, accueille actuellement les élèves de l’Académie communale des BeauxArts. II était une fois... Les bâtiments médiévaux du 13e siècle ont été remplacés, en 1758, par un ensemble en « U » de style Louis XIV. Dans la façade principale, on Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 15 16 remarque le portail surmonté d’un fronton orné. Au tympan, un bas-relief de la Vierge portant l’enfanta été sculpté par Nicolas Lecreux, à qui on doit également l’imposante statue de saint Michel dans le transept nord de la cathédrale. L’ancien hôpital abrite aujourd’hui les locaux de l’Académie des Beaux-Arts. On raconte que... Aux pèlerins et pauvres qu’on accueillait après Vêpres, on donnait un lit et du feu « pour eux caufer et yaue caude pour laver leurs pies, et li relief des viandes et potages ». On accueillait aussi les bourgeois ruinés. Quant aux personnes malades, on ne recevait que celles qui pouvaient guérir. Les incurables, les « infects ou entechiés de aucune manière de méléserie (lèpre) » étaient expulsés vers des léproseries situées en dehors de la ville. S’il était accepté, un malade devait se confesser. On mettait à sa disposition « herbes, onguents, emplastres et aussi viandes saines et délicieuses et bons ouvrages. II valait mieux donner trop que moins aux malades quand même l’excès les mettrait en danger de mourir... » Musée des Beaux-Arts Le Musée des Beaux-Arts, bâtiment art nouveau conçu par Victor Horta à partir de 1903, fut inauguré en 1928 Musée du Folklore Installé dans des immeubles du 17e siècle, dont seules les façades restent authentiques, le Musée du Folklore conserve des documents, maquettes et outils permettant de faire revivre les métiers anciens. Couronnée d’un pignon à gradins sur oreilles, la maison traditionnelle est datée de 1677, par cartouche. Fortement remaniée au cours des siècles, elle comprend des boiseries modernes et, en façade, une niche baroque avec statue au premier étage. Musée d’Archéologie L’ancien Mont-de-Piété, maintenant occupé par le Musée archéologique, est un imposant édifice de type traditionnel, construit à partir de 1618, sous Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 16 17 la direction du surintendant général des Monts, Wencelas Cobergehr. Le bâtiment, de quatre niveaux de douze travées est flanqué de deux tourelles, dont une, quasiment centrale domine l’immeuble par sa hauteur. L'origine des Monts-de-Piété remonte au 15e siècle, en Italie mais le prêt sur gage existe probablement depuis bien plus longtemps. En effet, dès que l'homme créa l'argent, certains éprouvèrent le besoin d'échanger temporairement des biens de consommation courante contre de l'argent. Il est bien connu qu'on ne prête qu'au riche et c'est donc pour lutter contre la rapacité des usuriers qui proliféraient au 17e et qui ruinaient les populations en exigeant parfois des taux d'intérêts de plus de 130% que sont créés par les Gouverneurs l'Archiduc Albert et Isabelle, personnalités éclairées, des institutions de prêts sur gages semblables à celles d’Italie. Toutes ces anciennes institutions officielles et financières de bienfaisance disparurent sauf à Bruxelles. Cette institution est appelée dans le langage populaire « chez ma tante ». Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 17 18 L’architecture industrielle Fours à chaux Fin du 19e siècle et début du 20e, la Belgique était en pleine révolution industrielle. Des fours ont assuré durant un siècle la cuisson de la pierre calcaire locale pour la production en continu de chaux hydraulique naturelle. Bien qu’employée comme pierre brute, taillée, sculptée et ciselée, c’est sous la forme de chaux et ciments que la pierre a été de plus en plus recherchée, dès la fin du 18e siècle. En 1767 (11 chaufours et 600 ouvriers) et en 1856 (36 carrières en activité employant plus de 2.000 ouvriers), l’exportation des produits se fit jusqu’en Amérique. Silos à grains des Bastions A proximité du centre commercial des Bastions qui occupe un ancien site de carrière et de cimenterie, se dressent deux bâtiments du patrimoine industriel cimentier (angle de la rue de la Lys ) : les 8 silos des Bastions destinés au stockage du ciment, bâtis vers 1922 pour les 4 premiers et durant la 2ème Guerre mondiale pour les 4 proches de l’Escaut, ainsi que le magasin. Réalisées en béton armé et béton cerclé, les deux parties furent assemblées par deux poutres supérieures en béton précontraint, procédé alors tout à fait novateur. Actuellement, ces silos ont changé d’affectation et accueillent des réserves de grains ; à proximité des silos, un des rares paraboloïdes en béton précontraint réalisés sur le sol de notre pays, qui avait pour rôle de permettre le chargement en zone couverte. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 18 19 Patrimoine militaire Les remparts Période Romaine : il ne reste pas de vestiges visibles de cette époque, les romains n’installaient des remparts qu’aux frontières. Mérovingiens et Carolingiens : les seules traces encore visibles et importantes de cette période sont, pour les Mérovingiens, la découverte du tombeau de Childéric, roi des Francs, mort en 481, porteur de son anneau sigillaire portant l’inscription « Childerici, regis »; pour les Carolingiens, la mise au jour récente d’une cathédrale carolingienne. Tournai perd son « statut de capitale » lorsque Clovis la quitte pour Soissons puis Paris afin d’agrandir son royaume. Cette notion de « capitale » est tout à fait étrangère à la mentalité de l’époque et n’a donc aucun sens pour un peuple encore fort « nomade » même si cela flatte l’orgueil des Tournaisiens. Les Normands ruinent la ville en 880. XIIe siècle : la première enceinte communale. Il subsiste nombre de vestiges de cette muraille qui affectait la forme d’un demi-cercle qui englobait les quartiers du Marché, de Saint-Piat et de SaintPierre. Elle serait datée de 1188 à environ 1197-1202. Englobées par l’agglomération en expansion, les murailles seront détruites ou disparaîtront dans les jardins au 18e siècle, les tours servant de réserve ou d’ateliers privés. XII e et XIV e siècle : la seconde enceinte communale. Entourant la ville sur environ cinq kilomètres (tracé des boulevards actuels), la muraille commencée en 1277 est largement détruite lors de l’urbanisation du 19e. L’enceinte est devenue inutile, des pierres récupérées servent dans des constructions privées. Le Pont des Trous et quelque tours et courtines à l’est de la ville ont été conservées. XVIe siècle : la Tour d’Henri VIII, vestige du Château En 1513, après la prise de la ville par les troupes d’Henri VIII, la cité deviendra la seule ville belge à avoir été anglaise. Ce camp prendra le nom de château et donnera son nom au quartier actuel. Il sera démoli sous Louis XIV, en 1667 lors de la construction de la Citadelle et de la canalisation de l’Escaut. Le seul vestige encore visible en est la « Grosse Tour » ou Tour Henri VIII qui était englobée dans l’enceinte communale. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 19 20 Pont des trous Cette porte d’eau défendait le cours de l’Escaut dans sa traversée de la ville grâce à d’énormes grilles qui pouvaient barrer le passage, c’était une partie de la seconde enceinte communale qui comprenait 18 portes. Les tours sont plates du côté de la ville et arrondies vers la campagne. Dynamité en 1940 par les Anglais qui voulaient couvrir leur retraite et empêcher le franchissement de l’Escaut par les panzers allemands. Reconstruit en 1947, il fut rehaussé de 2 mètres 40 par rapport à son ancien niveau et l’arche centrale fut élargie à 11,30 m afin de faciliter la navigation fluviale. Tour Saint-Georges* A quoi servait-elle ? La tour Saint-Georges faisait partie de la première enceinte communale de Tournai, destinée à protéger ses habitants d’agressions extérieures. Au Moyen Age, la vocation des remparts était d’arrêter la progression de l’ennemi par un obstacle difficile à franchir, de se protéger des projectiles ennemis et de lancer les siens contre les assaillants. Avec le temps, les techniques de construction ont évolué: du remblai de terre, on est passé au mur de pierre, du mur massif au mur sur arcades, de la tour carrée à la tour ronde puis en ogive pour finir par le bastion. Le but était toujours de diminuer la vulnérabilité du mur de courtine séparant deux tours, en éliminant les angles morts et en augmentant la solidité de la maçonnerie. Après leur déclassement comme enceinte militaire, les portes de la première enceinte ont servi soit de résidence aux hôtes officiels, soit de prison. L’entretien et l’alimentation des prisonniers incombaient aux gardiens, payés par la Ville. Les fossés, comme celui de la tour Saint-Georges, étaient utilisés comme champs de tir par les « serments » d’archers et d’arbalétriers. Il était une fois... Construite sur un plan circulaire et flanquée d’un tronçon de courtine, la tour Saint-Georges faisait partie de la première enceinte communale de Tournai, bâtie entre 1197 et 1202 d’après les recherches récentes. Outre le centre historique de la ville, la première enceinte englobait les quartiers Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 20 21 Saint-Piat, Saint-Brice et du Marché et comprenait une muraille de 2.720 mètres de long, percée de douze portes. On raconte que... C’est par une brèche ouverte à la porte Prime, située à proximité de la tour Saint-Georges, que Ferrand de Portugal, comte de Flandre, est entré dans Tournai en 1212. Pour sauver leurs maisons du pillage et de l’incendie, les habitants lui ont offert 20.000 écus, ce qu’il accepta. Mais, par précaution, il ordonna l’arrestation de soixante notables bourgeois qu’il retint à Gand, où douze d’entre eux périrent au terme d’affreuses tortures. Le Fort Rouge * Il faisait partie de la première enceinte communale de Tournai, destinée à protéger ses habitants d’agressions extérieures. Au Moyen Age, la vocation des remparts était d’arrêter la progression de l’ennemi par un obstacle difficile à franchir, de protéger des projectiles ennemis et de lancer les siens contre les assaillants. Avec le temps, les techniques de construction ont évolué : du remblai de terre, on est passé au mur de pierre, du mur massif au mur sur arcades, de la tour carrée à la tour ronde puis en ogive pour finir par le bastion. Le but était toujours de diminuer la vulnérabilité du mur de courtine séparant deux tours, en éliminant les angles morts et en augmentant la solidité de la maçonnerie. Le Fort Rouge doit son nom à la couleur de ses tuiles. Il faisait partie de la première enceinte communale, bâtie entre 1197 et 1202 d’après les fouilles archéologiques récentes. Outre le centre historique de la ville, la première enceinte englobait les quartiers Saint-Piat, Saint-Brice et du Marché et comprenait une muraille de 2.720 mètres de long, percée de douze portes. Le Fort Rouge a été construit à la charnière des 13e et 14e siècle, sur le mur nord d’une tour quadrangulaire contemporaine à la première enceinte. En témoigne la présence de moellons bien équarris et l’architecture des arbalétrières. Le Fort est situé en décrochage de la muraille, comme une tour de repli et de surveillance des portes des Maux et Ferrain. Caractéristiques techniques… Diamètre : 12 mètres ; Hauteur : 11 mètres sous toit ; Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 21 22 1er niveau (hauteur fossé) : salle voûtée en calotte percée de deux archères et d’une porte, accès au fossé Kinsoen quartier pauvre de la ville au 19e s ; 2e niveau (rez) : voûte en coupole, 3 archères bouchées, large alcôve 19e siècle, large portail vers la ville avec encadrement en anse de panier ; 3e niveau : plafond en bois, 3 arbalétrières et 2 archères, accès au chemin de ronde percé de 10 baies rectangulaires formant créneaux. Il a été restauré et entouré de nouveaux immeubles. Tour HENRI VIII En 1513, le roi anglais Henri VIII devient le maître de Tournai. En 1515, le gouverneur qu’il y a laissé décide de faire construire une citadelle sur la rive droite de l’Escaut. A l’une de ses extrémités, une tour massive, dite Grosse Tour ou Tour Henri VIII, sert de donjon. Démantelée sous Louis XIV, la citadelle a disparu, sauf la Tour Henri VIII. Imposante par son diamètre (25 m) et l’épaisseur de ses murs (6,25 m à la base), cette tour abrita pendant de nombreuses années le Musée d’Armes. Elle fait actuellement l’objet d’un projet de restauration. La Poterne de la Loucherie Cette construction en partie romane est située à l’emplacement de la poterne de la Loucherie. Lors de fouille effectuée dans les années cinquante, les restes de fortifications romaines y ont été dégagés. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 22 23 Patrimoine religieux 42 églises classées et de nombreux lieux de dévotion Cathédrale Notre-Dame* Un édifice mi-roman, mi gothique… Construite au 12e siècle, la nef est de style roman et s’inspire d’églises normandes. Plus tardif, le voûtement du transept et la construction du chœur sont d’inspiration gothique avec de très hauts murs percés de larges baies. Le portail occidental de la cathédrale Le porche de l’église assure la circulation des fidèles à l’entrée et à la sortie de l’édifice. Il se situe à l’extrémité de la nef, du côté opposé au choeur. Dans les églises plus importantes, comme à Tournai, la création d’un transept au milieu de la nef permet la multiplication des accès et, donc, la capacité d’accueil de l’église. Daté du début du 14e siècle et maintes fois remanié depuis, le portail occidental succède à une première galerie accolée à la façade romane. L’avant-porche compte neuf travées ouvertes par des arcs brisés et surmontées d’une balustrade ajourée. La rosace néo-romane, ajoutée en 1851 par Justin Bruyenne, remplace une grande verrière de 1526, transférée dans le déambulatoire sud du choeur. Dans la galerie, les panneaux sculptés se répartissent en trois séquences : dans le bas, le drame du paradis terrestre est figuré avec, de gauche à droite, la création, le péché et le châtiment entourés par les prophètes ; Au centre, des bas-reliefs représentent, à gauche, une foule de pèlerins et de malades suivant la Procession de septembre et, à droite, le combat entre Sigebert et Chilpéric ; Sur le registre supérieur, des statues de 1625 représentent des figures d’apôtres, d’évangélistes, de docteurs de l’église et d’évêques. Entre les portes, trois statues en pierre représentent les saints patrons de la cathédrale : saint Eleuthère tenant la cathédrale, saint Piat tenant le sommet de son crâne et la Vierge qui remplace, depuis le 17e siècle, Notre-Dame des Malades détruite par les iconoclastes. La carte d’identité de la cathédrale Le diocèse de Tournai… Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 23 24 Les limites du diocèse de Tournai ne sont fixées qu’au 9c siècle. Il s’étend, au nord, jusqu’à l’embouchure de l’Escaut et, au sud, jusqu’à Arras. En 1558, les diocèses de Bruges et Gand sont créés. En 1802, le diocèse de Tournai se confond avec l’arrondissement de Jemappes qui deviendra ensuite la province de Hainaut. La cathédrale Notre-Dame… Placée sous le patronage de Notre-Dame, la cathédrale de Tournai a deux patrons auxiliaires : saint Piat, missionnaire italien mort décapité, qui aurait fondé une communauté chrétienne dans le Tournaisis vers l’an 300 et saint Eleuthère, évêque de Tournai sous Childéric et Clovis. Quelques chiffres impressionnants … Longueur totale : 134 mètres, dont 58 mètres pour le chœur Largeur du transept : 67 mètres Hauteur des flèches : 83 mètres Hauteur de la nef : 26 mètres Hauteur du chœur : 36 mètres Hauteur de la voûte sous la tour-lanterne : 48 mètres Superficie totale : 5.120 m2 5 clochers dont 4 sans cloche 800 chapiteaux Chronologie de la cathédrale 5e siècle : édification d’une première cathédrale sous l’égide de saint Eleuthère, évêque de Tournai. 9e siècle : reconstruction de l’édifice, incendié à deux reprises (881 et 1066) et restauré. 1092 : fondation de l’abbaye Saint-Martin de Tournai et fin de « la grande peste », commémorée par la Grande Procession, qui sort chaque année le 2e dimanche de septembre. 12e siècle : début de la construction de la cathédrale actuelle suivant une progression d’ouest en est, de la nef au choeur. 1142-1150 : réalisation des charpentes. 1146 : séparation de l’évêché de Tournai de celui de Noyon. 1171 : Dédicace de la cathédrale à Notre-Dame. Début 13e siècle : début de la voûtaison du transept sous l’impulsion de l’évêque Etienne, suivie de l’achèvement de la tour-lanterne et des quatre clochers. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 24 25 1243-1255: Walter de Marvis entreprend la reconstruction du choeur, qui mélange désormais style roman et gothique. 1255 : Dédicace du choeur gothique. Début 14e siècle : adjonction du porche occidental. 14e siècle : renforcement obligé des piles du choeur. 1516 : adjonction d’une grande chapelle paroissiale le long du collatéral nord. 1640 : voûtaison des tribunes. 1777 : remplacement du plafond en bois de la nef par une voûte en briques plafonnées. 1839-1892 : restauration de l’édifice sous la direction de Bruno Renard et Justin Bruyenne. 1931-1932 : dégagement des maisons adossées à la cathédrale. Après la Seconde Guerre mondiale : campagnes de restauration. 1996 : début des études de stabilité. 14 août 1999 : tornade à l’origine de la décision d’accélérer les travaux. Décembre 2000 : classement au patrimoine mondial de l’U.N.E.S.C.O. 2003 : stabilisation de la tour Brunin. Le trésor de la cathédrale Il est abrité dans une élégante salle voûtée réservée autrefois au Chapitre de la cathédrale. Il regroupe le mobilier liturgique précieux offert par les fidèles pour le service du culte : calices, croix, ostensoirs, encensoirs, livres, crosses, vêtements liturgiques, châsses, tableaux, tapisseries. Si la plupart des pièces proviennent de la cathédrale, d’autres y ont été déposées par des églises du diocèse pour des raisons de sécurité. Une croix byzantine (volée en 2008) et deux châsses reliquaires remarquables sont conservées parmi ces objets. Celles-ci abritent les reliques d’un saint ou martyr - ossements ou objets en relation avec leur vie - consacrées au culte des fidèles et pèlerins. Logées d’abord dans la crypte des églises romanes, elles sont ensuite enfermées dans des châsses richement décorées exposées dans les chapelles du déambulatoire des églises gothiques. Le reliquaire de la vraie croix, dite Croix byzantine : la croix byzantine est une croix de bénédiction en usage dans l’église d’Orient. Elle a été ramenée lors de la 4e croisade, dite de Constantinople, par le chevalier Jean Bliauc. Elle est considérée comme un reliquaire dans la mesure où elle contiendrait, sous une lame de cristal de roche, un fragment de la croix du Christ. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 25 26 La châsse de Notre-Dame Flamande (1205) : la châsse de Notre-Dame Flamande renferme les principales reliques déposées à la cathédrale jusqu’au 12e siècle. Cette châsse en bois recouverte de plaques d’argent et de cuivre est l’œuvre de Nicolas de Verdun, orfèvre mosan réputé. Le Christ glorieux et la Mère de Dieu entourée des rois mages figurent aux pignons tandis que les côtés et le toit sont illustrés de scènes de la vie de Marie et de Jésus. La châsse de saint Eleuthère (1247) : la châsse de saint Eleuthère a été exécutée à la demande de l’évêque Walter de Marvis qui venait d’entamer la construction du chœur gothique. Son pignon représente saint Eleuthère tenant d’une main sa crosse d’évêque et de l’autre la silhouette de la cathédrale aux cinq clochers. Les côtés et le toit représentent les apôtres et des prophètes. St Quentin* A quoi servait-elle ? A l’église Saint-Quentin est rattaché le territoire d’une des sept paroisses de Tournai. Née dans les campagnes vers le 8e siècle, la paroisse délimite un territoire dont les habitants reçoivent le secours spirituel d’un prêtre attaché spécialement à une église et dénommé curé. Celui-ci reçoit, par délégation de l’évêque, le droit de baptiser et d’inhumer les fidèles. II était une fois... Profondément restaurée entre 1962 et 1968 suite aux bombardements allemands, l’église Saint-Quentin a été bâtie en style roman vers 1200. Elle remplaçait alors un édifice plus modeste dont les fondations ont été retrouvées devant la Halle aux Draps. Au départ, c’est une croix latine, flanquée de quatre chapelles semi-circulaires. De cet édifice subsistent la nef unique le transept avec sa tour de croisée les deux chapelles latérales. Les trois niveaux de la façade romane sont entourés par deux tourelles d’angle circulaires. A l’exception du déambulatoire qui a gardé son enduit l’intérieur a été décapé. La nef est recouverte éclairée par des rangs de fenêtres romanes. Le choeur a conservé sa disposition romane sa voûte semblable à celles des bras du transept. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 26 27 On raconte que... En face de l’église Saint-Quentin se trouvait un puits monumental, démoli en 1821 en raison de sa vétusté. La margelle était décorée de colonnes ioniques supportant un dôme couronné d’une statue. II servait, notamment, de réserve d’eau à la garnison de la citadelle. Une galerie souterraine partant de la citadelle débouchait sur une porte en fer située quatre mètres au-dessus du niveau de l’eau, permettant aux soldats de se ravitailler sans être visibles. Palais épiscopal* A quoi sert-il ? Le palais épiscopal abrite les appartements de l’évêque du diocèse de Tournai. En tant que responsable des communautés chrétiennes de ce territoire, il a seul le droit d’ordonner les prêtres, nommer les curés, de pourvoir aux autres emplois de l’église et d’assurer la discipline ecclésiastique II était une fois... Ce palais a été reconstruit au moment où Tournai a été érigée en diocèse autonome, distinct de Noyon. C’est l’évêque Anselme, sacré en 1146, qui en prit l’initiative. Comme tous les édifices publics, le palais a vécu l’histoire de la ville dans ses matériaux: détruit par le feu et entièrement reconstruit en 1304 et en 1940, occupé par Alexandre Farnèse lors de la prise de la ville en 1581, hôtel de passage pour les puissants, transformé en gigantesque infirmerie lors du siège de 1709, etc. Le palais est un quadrilatère autour d’une cour intérieure. Son allure extérieure s’est figée depuis la patiente restauration de l’évêque Maximilien Villain de Gand, qui a ajouté la tourelle d’escalier en 1643. Il est relié à la cathédrale par la chapelle épiscopale Saint-Vincent véritable pont au-dessus de la chaussée pour permettre à l’évêque de ne pas devoir fouler le sol de la commune lorsqu’il passait d’un édifice à l’autre. Elle a été élevée en 1198 à l’initiative de l’évêque Etienne d’Orléans. C’est le témoin le plus ancien de l’architecture gothique dans la vallée de l’Escaut. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 27 28 Maison des anciens prêtres* A quoi servait-il ? Créée au 13e siècle par l’évêque Walter de Marvis, la Fondation des prêtres émérites avait pour vocation d’assurer logement et soins indispensables aux prêtres âgés pour leur éviter d’être réduits à la mendicité... Il était une fois... Au début du 18e siècle, la maison des anciens prêtres, située au bas de la rue du Four-Chapitre, était devenue vétuste et contrariait l’extension du Collège Saint-Paul, administré par le Chapitre de la cathédrale. S’opposant au souhait de l’évêque de transférer les prêtres au séminaire de Choiseul, le doyen du Chapitre proposa de construire une nouvelle maison à l’emplacement de la Grange du Cellier, où les récoltes collectées à titre d’impôts ne pouvaient plus être entreposées par crainte d’incendie. Le nouvel édifice a été construit entre 1755 et 1760 d’après les plans des architectes Michel-François Playez (Douai) et François-Emmanuel Van Dael (Tournai). Le creusement des fondations a permis la découverte d’un banc de pierre calcaire, aussitôt exploité, dont on a conservé en souvenir un parement de cheminée dans le réfectoire. La fin de l’année 1757 a été consacrée à l’ornementation de la façade principale. La bibliothèque capitulaire a été installée à l’étage du nouveau bâtiment. Devenue bibliothèque communale à la Révolution française, elle périt dans les flammes des bombardements allemands de mai 1940. Seuls 23 des 247 manuscrits précieux qu’elle renfermait, dont une version du Roman de la Rose, ont pu être sauvés. On raconte que... Aucun prêtre n’était admis à l’hospice sans abandonner la moitié de ses biens à la communauté. Il apportait un lit complet, des vêtements et une offrande consistant en une pièce d’argenterie pesant huit onces. Si le candidat était trop pauvre pour fournir ces objets, on le privait de sa part de vin jusqu’à ce que la valeur de ces retenues ait atteint le prix des objets. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 28 29 Patrimoine arboré Pas moins de 3500 arbres peuplent les parcs et avenues de l'intra-muros tournaisien, ils sont souvent méconnus. Des essences prestigieuses provenant parfois de contrées se situant aux antipodes ornent la ville. Des espèces plus communes ornent les espaces verts et certains arbres, âgés parfois de plus de deux siècles, sont les témoins de la vie tournaisienne. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 29 30 Patrimoine immatériel : folklore Le Lundi perdu La tradition du « Lundi perdu » ou « Lundi parjuré » remonte au Moyen Age. Ce jour-là - le lundi qui suit le 6 janvier, jour de l’Epiphanie - les seigneurs fonciers tenaient des assises judiciaires pour dénoncer vols, crimes et méfaits en tout genre sur leurs territoires. Jour de fête pour les Tournaisiens, ce lundi était autrefois « perdu » pour les revenus du travail. La fête est encore bien vivante aujourd’hui. Avant le repas, on tire les billets du Roi, 16 vignettes basées sur les gravures de bois du 18e siècle représentant divers personnages: le roi, le médecin, le verseur, le confesseur, le fou, etc. Ensuite, on mange en famille un repas spécial à base de lapin aux prunes et aux raisins, suivi d’une salade tournaisienne. Le Carnaval Le Carnaval de Tournai se déroule à la mi-carême, à l’initiative de l’assemblée des confréries carnavalesques sur un thème général qui change chaque année. La fête costumée du vendredi soir, appelée la « nuit des intrigues », est suivie, le samedi, de différentes animations et du défilé des confréries. Le jet des pichous est organisé par l’association des pâtissiers depuis le sommet du Beffroi. Les journées des Quatre Cortèges Nés après la Seconde Guerre mondiale à l’initiative des Amis de Tournai, les « Quatre Cortèges » regroupent en une même sortie qui a lieu généralement le deuxième week-end de juin, les géants et groupes folkloriques qui les entourent, le corso fleuri, le cortège carnavalesque et la caravane publicitaire. Au fil des ans, la manifestation s’est enrichie au gré de l’imagination de ses concepteurs: musiques de tous pays, concile des Chevaliers de la Tour au cours duquel les nouveaux chevaliers sont intronisés, cortèges qui sortent le dimanche après-midi et clôturent la manifestation. Les géants représentent des personnages célèbres mais on commémore leur légende en renforçant les mythes. Leur histoire est nettement moins glorieuse (par ex : les croisades). Malgré les professions de bonne foi 1 concernant l’authenticité des personnages historiques, géants, de Tournai, il faut bien constater que les 1 Publications extraordinaires de la société royale d’histoire et d’archéologie de Tournai,tome 4, 1986 Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 30 31 légendes urbaines ont complètement occulté l’histoire. On peut donc s’amuser avec les géants mais il ne faut pas les prendre au sérieux. Reine Tournai : personnification de la ville en 1933 4m30 de haut et 115 kg Personnages historiques datant des années 1934 Childéric roi franc mourut en l'an 481, à Tournai et y fut inhumé. Son fils, Clovis, lui succéda et fit de Tournai la première capitale d'Occident selon la tradition. L’historien Marcel Amand fait un portrait plus proche de la réalité historique du héros tournaisien: Ce chef de bande avait été élevé sur le pavois à la mort de son père Mérovée. On le connaissait à peine dans le petit royaume salien qui s'étendait du cours supérieur de la Sambre au cours supérieur de la Lys et dont Tournai était la capitale. Ses frasques l'avaient rendu tellement impopulaire qu'il fut contraint à l'exil, pendant huit ans, dans la lointaine Thuringe où il ne put s'empêcher de séduire la reine Basena. A peine rappelé à Tournai pour succéder à son père, il entreprend expédition sur expédition: avec ses guerriers, il se loue à Egidius et à Paulus pour combattre les Wisigoths et, à deux reprises, en 463 et en 469, le clair de lune découpe sa haute stature et sa longue chevelure sur les ruines d'Orléans et d'Angers. Son buste gravé sur le chaton de la bague trouvée dans son tombeau trahit une complexion sanguine dont les excès, après les orages de la jeunesse, furent brisés par un caractère où l'entêtement a dû faire bon ménage avec la rouerie. Aussi, ne sommes-nous pas surpris d'apprendre que délaissant ses alliés occasionnels, le père de Clovis combattit les Romains à maintes reprises et alla jusqu'à s'emparer de Lutèce pour y faire du butin. Telle était la rapacité de ce condottiere qu'en lui l'ombre d'une proie nouvelle, l'appât d'un plus large pouvoir faisaient disparaître tout sentiment de loyauté, l'emportaient facilement sur le respect dû à la parole donnée. Son comportement, dont la persévérance se Lucien Jardez : « La plupart des peuples qui éprouvent l'impérieux besoin de se créer des légendes sont, en général, pauvres en histoire. Pour nous, Tournaisiens, la richesse de la nôtre nous a toujours dispensés de chercher dans l'imaginaire ou le fabuleux une compensation à une insuffisance de ressources historiques. L'abondance et l'authenticité des nôtres ne peuvent être mises en doute. C'est donc en partant de bases historiques ou folkloriques solides autant qu'indiscutables qu'a été pensé, à une exception près, chaque personnage de notre cortège de géants qui, à l'heure actuelle, n'en comporte pas moins de dix . N'est-ce pas la plus belle des légendes à transmettre de génération en génération... et qui ne doit rien à la supercherie ni à la fiction! » Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 31 32 dissimule derrière les entreprises les plus picaresques et les plus hasardeuses, ne laisse pas d'évoquer ces dragons à multiples têtes des rouelles ajourées qu'on découvre dans les tombes féminines des vie et 6e siècles après J.-C. Tel fut le père de Clovis: reître avisé et sûr de l'avenir de sa lignée, barbare ambitieux (…). Christine de Lalaing Pendant les guerre de religion entre catholiques et protestants lors du siège de Tournai de 1581 par les troupes espagnoles, Christine de Lalaing a encouragé, par sa présence sur les remparts ou dans les cantonnements, les défenseurs protestants de Tournai, mais elle n’était pas elle-même calviniste et n’a pas pris les armes comme le veut la légende. Louis XIV Image de propagande ; il est représenté en roi jeune, plaisant, sous son impulsion la ville s’est développée et le cours de l’Escaut a été rationalisé. Tous les aspects négatifs de son règne sont escamotés : guerres, misère du peuple due aux impôts, intolérance religieuse… Sarragos Il s’agit d’un parmi les nombreux enfants abandonné dans le tour des enfants trouvés (visible au musée du folklore) et recueilli par le Bureau de Bienfaisance du 19e siècle. Personnage d’assisté, il est affublé d’un collet rouge pour pouvoir être reconnu. Le collet rouge était le souffre-douleur et la risée des Tournaisiens , les femmes devaient porter un châle rouge. Louis XVIII Il s’agit d’un ouvrier faïencier très renommé qui mesurait à peine 1m et a vécu 71 ans. Lethalde et Englebert 2 géants qui portent une cotte de maille et la grande croix rouge des Croisés. Ces 2 frères qui participèrent à la croisade de 1099 sont présentés Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 32 33 comme des Tournaisiens héroïques lors de la Prise de Jérusalem. On ignore tout de ces personnages mais le fait d’avoir participé à une guerre pendant laquelle il y eut d’effroyables massacres de civils musulmans et de juifs par des chrétiens et de multiples pillages n’est pas représenté ni évoqué. Le châle vert Cette institution charitable du 19e siècle offre une bourse pour l’apprentissage d’un métier à des garons set filles pauvres qui doivent s’affubler d’un collet vert ou d’un châle vert pour être désignés à l’attention du public. ? Le P’tit Chasseur Date de 1975et représente un soldat d’un des régiment caserné à Tournai Gramere Cucu Date de 1980 Costume de femme du peuple, fin 19e siècle. Elle était marchande de légumes ainsi que d'épiceries et de bonbons. Mais, en plus de son commerce en magasin, à la rue Saint-Piat, elle avait un étal, fait d'une large planche posée sur deux trétaux, avec paniers à droite et à gauche, qu'elle installait au quai du Marché au Poisson, et y vendait aussi des produits de sa fabrication: ballons noirs, sucettes, parapluies, dans lesquels elle cachait, de ci, de là, un sou, pour attirer les enfants. Au moment des cerises, elle les vendait fixées par dix sur un bâton au moyen d'une légère ficelle. Au mois de mai, elle vendait même aux enfants des hannetons (« bruants » en tournaisien) que des rabatteurs lui fournissaient. Elle avait pour habitude, après avoir servi un des nombreux bambins qui faisaient partie de sa clientèle et qu'elle affectionnait, de lui donner quelques petites tapes amicales sur le derrière en lui disant : « Allez !... A r'voir !... Va vite, m'pétit cucu! ».De là le surnom que les enfants lui ont donné et qui lui est resté: Madame Cucu, ou mieux, Gramère Cucu! L’Bourguemmette du Maroc 1982 c’est un bourgmestre fictif d’un quartier, éboueur très populaire par son caractère jovial. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 33 34 Jean Noté 1983 Très célèbre chanteur d’opéra. Lalie 1984 Elle rappelle la tenancière d’un café qui fut très active dans la renaissance d’un groupe carnavalesque La Grande Procession de Tournai La « peste » qui ravage la région de Tournai en 1092 est interprétée, comme toujours à cette époque, comme un châtiment divin. Les « pestiférés » se rendent en masse au chevet de la statue de Notre-Dame des Malades, placée à l’extérieur, devant le grand portail. Ils implorent l’intercession de la Vierge pour soulager leurs maux. De son côté, l’évêque Radbod II exhorte chacun à amender sa vie au cours de sermons enflammés. En guise de pénitence, il ordonne un jeûne général, sans exclure les enfants à la mamelle. Il fait couper les cheveux longs des jeunes hommes et les robes traînantes des femmes. L’effet de ces mesures semble efficace aux fidèles puisque la maladie régresse au point de disparaître. En fait il ne s’agit pas de la peste, mais d’une crise d’ergotisme, (empoisonnement lié à la consommation de seigle avarié). Les maladies mortelles étaient couramment appelées « peste », la médecine n’a fait de réels progrès que à partir du 19e siècle. Depuis, en signe de reconnaissance et d’action de grâce envers la Vierge, une Grande Procession parcourt les rues des quartiers historiques de Tournai chaque 2e dimanche de septembre. Elle rassemble, autour du clergé, toutes les catégories sociales et tous les métiers parmi les catholiques de la région. Marquant l’attachement des Tournaisiens à leur histoire, les pièces les plus importantes du Trésor - reliquaires et statues des saints patrons de la ville - sont portées en première partie de cortège, suivies des statues de la Vierge abondamment fleuries et, en troisième partie, des groupes prestigieux de la cathédrale. Les porteurs, dont certains proviennent de villes amies comme Gand, sont revêtus de « costumes historiques ». Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 34 35 Quelques monuments et statues à Tournai Christine de Lalaing Statue en Bronze, restaurée 21 septembre 1863, inauguration, à la Grand' Place, du monument Christine de Lalaing, princesse d'Épinoy, d'Aimable Dutrieux (1816 1889). En 1581, pendant les guerres de religions qui déchirent nos régions entre catholiques et portestants, elle aurait organisé la défense de la ville, alors important foyer de la Réforme protestante, contre les troupes espagnoles catholiques, la ville doit capituler et redevient catholique. Barthélémy Du Mortier 10 septembre 1883, inauguration du monument en pierre de Barthélémy Du Mortier (1797 – 1878) de Charles-Auguste Fraikin (1817 - 1893), au quai des Salines. Il pose la main sur un parchemin, le Traité des XXIV articles est un traité signé à Londres en 1839 par la Belgique et les Pays-Bas, faisant suite à la révolution belge de 1830 et à la guerre belgo-néerlandaise de 1831-1839. La Belgique perd Maastricht et le Grand-Duché de Luxembourg, on voit le député de Tournai qui a aussi été Président de la Chambre qui proteste contre la signature de ce traité. Botaniste réputé2 , il a fondé le Musée d’Histoire Naturelle de la ville dans lequel on peut voir un « Cabinet de curiosités ». Le lion représenté représente la Belgique. Le lion est un animal récurrent en symbolique, il évoque la majesté, la monarchie, la force, la suprématie. Dans plusieurs cultures, le lion apparaît comme le roi des animaux. Louis Gallait 20 septembre 1891, inauguration du monument Louis Gallait (1810 1887), aux abords de l'Hôtel de Ville. Le socle a été dessiné par Victor 2 Liste des plantes qu’il a répertoriées: http://www.ipni.org/ipni/advPlantNameSearch.do?find_includePublicationAuthors=on&find_ includePublicationAuthors=off&find_includeBasionymAuthors=on&find_includeBasionymA uthors=off&find_rankToReturn=all&output_format=normal&find_authorAbbrev=Dumort. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 35 36 Horta (1861 - 1947) et les sculptures réalisées par Guillaume Charlier (1854 - 1925). Le peintre brosse une de ses toiles. La plus connue est « La peste à Tournai en 1096 » qui est conservée au Musée des Beaux-Arts où une salle est consacrée à ses œuvres. Les fontaines au parc de l'Hôtel de Ville En mai 1905, inauguration des fontaines, au parc de l'Hôtel de Ville, anniversaire de et de la distribution d'eau, à l’occasion du 75e l'Indépendance en présence des princes héritiers Albert et Elisabeth . Le bourgmestre Carbonnelle a construit à ses frais les deux bassins d’eau car le Conseil communal trouvait que c’était une dépense superflue. « Je suis surtout heureux de voir établir un régime grâce auquel la plupart des maisons de la ville, et particulièrement les maisons ouvrières, seront reliées à la canalisation. » Les bassins ont été dessinés par Henri Maquet (1839 - 1909) et Victor Horta (1861 1947). Sculptures sur les ponts de l’Escaut : Naïade Œuvre de G. Grard Nombreuses polémiques à son sujet : 1950, inauguration du Pont-àPont, avec la Naïade, de George Grard. Le 1er septembre, le Courrier de l'Escaut affirme : « On s'étonnera de voir placé comme garniture sur le Pont-aux-Pommes ce nu par trop réaliste alors que depuis plus d'un an, des personnalités compétentes en matières artistiques avaient fait de nombreuses démarches pour éviter à cet endroit, ce qu'on peut appeler une exhibition scandaleuse. La statue aurait pu être enfermée dans un musée que ne fréquente qu'un public restreint et averti. Mais l'exposer dans un milieu où la circulation est particulièrement dense, cela constitue un défi à la morale et au bon goût. » Ce pont a été surnommé le pont le Pont de la Salope. Le 2 septembre 1950 Un voile noir a même couvert la statue qui choquait les catholiques de la ville. L'Evêché annonce que la Grande Procession, du dimanche 10 septembre, ne passera pas sur le pont, « même avec l'éteignoir couvrant la sculpture. » Le 7, la Naïade est retirée de son socle et est placée au pied du pont. Le sculpteur George Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 36 37 Grard intente un procès qu’il perd. La sculpture reprend sa place initiale le 7 janvier 1983 Pont-à-Pont 1950, vase ornemental en pierre bleue de Stella Laurent (+ 2004) installé sur le parapet du. Le vase est surmonté d'une boule et de flammes. Deux têtes de bouc sont sculptées dans le bloc monolithique. Sculpture d'Albert Baisieux (1918 - 1949) représentant une femme et un enfant nus recueillant l'eau s'écoulant de la bouche d'un faune, figurant vraisemblablement l'Escaut. Le tout a été taillé dans la pierre bleue par Edgard Delgrane. Pont de fer : La Sirène, une oeuvre de Nelly Mercier (1905 - 1998) Jules Bara 20 septembre 1903, inauguration du monument Jules Bara (1835 1900), à la place Crombez La conception fut confiée à l'architecte Victor Horta (1861 - 1947) et au sculpteur Guillaume Charlier (1854 1925). Le monument est édifié par l'entrepreneur Vandeghem. « Œuvre statuaire Guillaume Charlier et de l'architecte Horta, le monument comprend d'abord un soubassement de 10 m. de haut sur 7,20 m. de profondeur. Trois gradins se superposent sur base d'où naissent, en une courbe légère : au centre, un piédestal supportant la statue des deux côtés, un socle que couronnent deux groupes symboliques. Un second piédestal derrière le premier mais plus élevé, supporte la statue de la Justice taillée dans un seul bloc la pierre bleue d'Ecaussinnes. La statue de Bara représente le Ministre debout comme orateur. La Justice, dressée sur le fond du motif, domine Bara : c'est une figure entièrement drapée ; le bras droit, serre la poignée d'un glaive. Les deux groupes, complètement en bronze, représentent : à gauche, un artisan et un écolier; à droite, l'Histoire représentée par une jeune femme qui inscrit sur des tables les lois sur le travail et les bourses d'études dues à Bara. Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 37 38 Gabrielle Petit Mai 1924, inauguration en présence de la reine Elisabeth du monument Gabrielle Petit (1893 - 1916), à la terrasse Saint-Brice, derrière le choeur de l'église. Le statuaire est Paul Dubois (1859 1938) et l'architecte, Joseph Van Neck (1880 - 1953). La sculpture représente Gabrielle Petit allant à la mort Mots gravés: Vous allez voir comment une femme belge sait mourir. Monument aux morts d'Aloïs De Beule, sur le monument de la Guerre 1914-1918, et 1940-45 représentant le départ et le retour. Monument aux Français Septembre1897, inauguration du monument aux Français, sur l’actuelle place de Lille. L'architecte est Constant Sonneville (1849 1929) et le sculpteur Camille Debert, de Lille. Monument à la mémoire soldats français tombés lors du siège de la citadelle d'Anvers par les Hollandais en 1832. La ville de Tournai, première étape française en Belgique, abrite ce monument de reconnaissance. Monument aux Vendéens 21 juin 1925 inauguration à l'actuelle avenue Commandant Delahaye. Le tumulus est surmonté du Géant des Combats - ou Géant vendéen -, une oeuvre de 3,5m de haut, sculptée par Egide Rombaux (1865 1942) dans le granit d'Ardenne. C’est un monument anti-prussien à la gloire des Vendéens tombés en défendant Tournai le 24/08/1914. L'athlète tient le flambeau de la Civilisation et la balance de la Justice ; les faisceaux du Droit sont placés à ses pieds. Le monument avec la sculpture fait 9 mètres de haut. La sculpture a été mutilée en mai 1940 Eveil histoire : fiches de renseignements sur le patrimoine de Tournai, notes de Mme Bettex 2008-2009 38