Traumsessel mit Meerblick - 125 Jahre Strandkorb

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Traumsessel mit Meerblick - 125 Jahre Strandkorb
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29.06.2007
10:58 Uhr
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125 Jahre Strandkorb
Foto: picture-alliance/ dpa
THEMA
Traumsessel mit Meerblick
Triumph eines Strandmöbels
Die Spezialanfertigung für die G8 hatte das Land Mecklenburg-Vorpommern bei der ältesten noch
bestehenden Strandkorbfabrik Deutschlands bestellt – Werbung für den Seebäder-Tourismus
E
in Hauch kaiserliches Seebad-Flair lag
in der Luft, als es sich die Spitzen der
heutigen Weltpolitik in Deutschlands
beliebtestem maritimen Möbelstück bequem
machten. Damit bot der G8-Gipfel ganz nebenbei das passende Ambiente für ein stolzes Jubiläum: 125 Jahre Strandkorb. Kein anderes Requisit ist wohl so eng verknüpft mit der Geschichte
der Bäderkultur an Deutschlands Nord- und
Ostseeküsten.
Wie so häufig bei erfolgreichen Erfindungen,
ist auch der Strandkorb aus einer Not heraus
entstanden – in diesem Fall aus dem Rheumaleiden einer gewissen Elfriede von Maltzahn.
Die Dame wollte trotz ihrer Erkrankung nicht
auf den erholsamen Aufenthalt am Strand von
Warnemünde verzichten.
Und so gab sie 1882 beim Rostocker Hofkorbmachermeister Wilhelm Bartelmann einen Sessel in Auftrag, der vor Wind und Sonne schützt.
Der einsitzige und zunächst noch nicht zurückklappbare Korbstuhl war eine kleine Sensation.
Anfangs noch als „aufrecht stehender Wäschekorb“ belächelt, wurde die neuartige Sitzgelegenheit noch in derselben Saison von weiteren Badegästen bestellt. Und im Jahr darauf eröffnete
Bartelmanns Ehefrau Elisabeth in Warnemünde
die erste Strandkorb-Vermietung der Welt.
Aus dem Einsitzer wurde bald ein Zweisitzer.
Andere Korbmacher arbeiteten weitere Verbes30
serungen ein wie Fußstützen, Armlehnen, Seitentische und vor allem die zum Liegen verstellbare Rückenlehne. „Reich ist unsere Familie
durch die Erfindung aber nicht geworden,“
beteuert Ururenkel Andreas Bartelmann, der
sich um das heutige Wohn- und Geschäftshaus
der Familie kümmert und ein umfangreiches
Archiv mit Fotos aus der Geschichte des Strandlebens pflegt.
„Denn Wilhelm hat damals kein Patent darauf
angemeldet. So entstanden die verschiedensten
Formen. Heute unterscheidet man zwischen der
eckigen und von der Höhe her gedrungenen
R
eich ist unsere Familie durch die Erfindung
des Strandkorbs nicht geworden – mein
Ururgroßvater meldete kein Patent an
Nordsee-Form und der rundlich-geschwungenen
Ostseeform. Da an der Nordsee ein rauheres Klima herrscht, hat sich hier ein kompakteres
Modell durchgesetzt, das dem Wind weniger
Angriffsfläche bietet“, erklärt Bartelmann weiter.
Das Familienunternehmen, das einst die gesamte Ostseeküste bis nach Ostpreußen hin mit
Strandkörben beliefert hat, stellt seit 1943 allerdings keine Strandkörbe mehr selber her.
Um die Witterungsbeständigkeit zu verbessern, werden die Körbe heute meist aus KunstROTA RY 7 | 2007
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stoffrohr geflochten. Rund zwei Arbeitstage
dauert es, bis alle Tischler-, Flecht-, Näh- und
Polsterarbeiten für das im Schnitt 60 kg schwere Strandmöbel abgeschlossen sind. Die Herstellung der Haube ist dabei der aufwendigste
Teil. Insgesamt benötigt man für den Bau etwa
500 Meter Flechtmaterial und 8,5 Quadratmeter
Stoff bzw. Folie. In dem Riesenkorb von Heiligendamm stecken hingegen mehr als zwei Kilometer Flechtband sowie ein Kubikmeter Holz
und 35 Quadratmeter Stoff. Bis heute werden
Strandkörbe übrigens per Hand geflochten.
Zu den gut 125 000 Standard-Exemplaren an
den Nord- und Ostseestränden haben sich inzwischen Luxusmodelle auf privaten Terrassen, in
Hotel-Lounges und Strandbars gesellt. Ein besonderes Erlebnis bietet das Strandkorb-Café des
Hotels „Genueser Schiff“ in Hohwacht, wo man
sich in „Traumkörben“ einen ganzen Tag oder
Abend lang kulinarisch verwöhnen lassen kann.
Gundula Miethke
INFO: www.strandkorb.basisinfos.de
www.bartelmann.com
www.genueser-schiff.de
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