Thema: Brüche heilen - EFL im Erzbistum Köln
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Thema: Brüche heilen - EFL im Erzbistum Köln
2012 / 2013 Katholische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen Friedrich-Ebert-Ufer 54 51143 Köln-Porz Thema: Brüche heilen Tätigkeitsbericht 2012 Gesamtverband der Kath. Kirchengemeinden der Stadt Köln Domkloster 3, 50667 Köln Jahresbericht Impressum: Verantwortlich für den Inhalt: Günther Bergmann Redaktion: Team der Beratungsstelle Grafik und Layout: Oton Seyfarth, Bonn, [email protected] 2 efl Porz 2012 Fotografien: Gaby Geister (S. 5, 6 und 11); Marion Schlöder (Titel, S. 3, 8, 9, 10, 14 und 16) Endredaktion: Günther Bergmann Druck: Saxoprint GmbH, Enderstr. 92 c, 01277 Dresden Kath. Beratungsstelle für EheFamilien- und Lebensfragen Friedrich-Ebert-Ufer 54 51143 Köln-Porz Tel: 02203 - 52636 Fax: 02203 - 57818 www.efl-porz.de Inhalt Inhalt: Mitarbeiterinnen4 Einleitung Günther Bergmann - Partnerschaftsbezogene Beratungsanlässe - Paarberatung und Kommunikationstrainings - Beratung bei Trennungswünschen und –ängsten - Mediation - Beratung auf Empfehlung von Jugendamt und Gericht - Trauma Bearbeitung und Beratung - Einzelberatung - Gruppenangebote - Onlineberatung - Familienzentren und Netzwerk Frühe Hilfen - Brüche heilen 5 Verloren und wieder zueinander gefunden Petra Klein 9 Am Ende stand die Liebe Theresia Stamm 10 Facebook – nur ein „Gesichts-Buch“ Elke Windeln 12 Brüche und Umbrüche im Herbst des Lebens Maria Albrecht-Böhnke 14 Brüche Gaby Geister Hotline Heimkinder – Abschlussbericht EFL-Leiterkonferenz / Gaby Hähner, Margarete Roenspies-Deres 16 Zeit zum reden – EFL-Kampagne von Tanja Roa Dr. Hannspeter Schmidt, Diözesanbeauftragter EFL Erzbistum Köln 17 Statistik 18 Vernetzung 21 Fortbildung 22 Dank 22 Unser Beratungsangebot im Überblick 23 2012 efl Porz 3 Jahresbericht MitarbeiterInnen Günther Bergmann Dipl. Psychologe, approbierter Psychotherapeut; Ehe-, Familienund Lebensberater; Familien- und Traumatherapeut (EMDR) Mediator, Kommunikations- und Stresspräventionstrainer Leiter der Stelle Gaby Geister Dipl.-Sozialpädagogin Ehe-, Familien- und Lebensberaterin Kommunikations- und Stresspräventionstrainerin Petra Klein Dipl.-Sozialpädagogin Ehe-, Familien- und Lebensberaterin in Weiterbildung Isabella Lenz Dipl.-Tanzpädagogin, Sozialpädagogin B.A. Ehe-, Familien- und Lebensberaterin in Weiterbildung Doris Menkenhagen Dipl.-Sozialarbeiterin Ehe-, Familien- und Lebensberaterin Mediatorin, Kommunikationstrainerin Theresia Stamm Dipl.-Sozialarbeiterin Ehe-, Familien- und Lebensberaterin Supervisorin, Trauerbegleiterin Ingrid Wonneberger M.A. Theaterwissenschaft, Erzieherin Ehe-, Familien- und Lebensberaterin in Weiterbildung Helga Klein Sekretärin Ria Rother Sekretärin 4 efl Porz 2012 Externe Fachberaterinnen Maria Albrecht-Böhnke Dipl.-Sozialpädagogin Maria Bandick-Hols Rechtsanwältin Ehe-, Familien- und Lebensberaterin (bis April 2012) Monika Hurst-Jacob Rechtsanwältin und Mediatorin Roswitha Reck Dipl.-Pädagogin Ehe-, Familien- und Lebensberaterin Kommunikations- und Stresspräventionstrainerin Elke Windeln Dipl.- Sozialpädagogin Ehe-, Familien- und Lebensberaterin in Weiterbildung Systemische Beraterin (DGSF) Fachteammitglieder: Dechant Thomas Rhein Pastoralreferent Martin Bartsch Dr.med. Rosemarie Basting Psychoanalytikerin Dr. Paul-Georg Nicknig Jurist Supervision: Dr.med. Thomas Heimes Psychoanalytiker (DPV) und Familientherapeut Einleitung Einleitung Die Stelle hatte mit erheblichem Krankenstand und personellen Veränderungen über das Jahr hin vollauf zu tun. Es kostete die MitarbeiterInnen im Verlauf des Jahres große Anstrengung, der Nachfrage nach Beratung entsprechen zu können. Zum Sommer hin waren mehrwöchige Wartezeiten auf ein Erstgespräch häufig nicht zu vermeiden. Zwischenzeitlich konnten wir mit Maria Albrecht-Böhnke und Elke Windeln zwei externe Fachberaterinnen gewinnen, die mit ihrem spezifischen Beratungsangebot unsere Arbeit qualifiziert mittragen können. Hinzu kommen drei weitere Fachkräfte, Petra Klein, Isabella Lenz und Ingrid Wonneberger, die die berufsbegleitende Weiterbildung zur Ehe-, Familien- und Lebensberaterin absolvieren und in diesem Rahmen als Mitarbeiterinnen für uns tätig sind. Außerdem konnten wir Monika Hurst-Jacob als Rechtsanwältin gewinnen, uns in der mediativen Beratung zu unterstützen. Trotz aller Überstunden ging die Zahl der angenommenen Beratungsfälle in 2012 leicht zurück. Insgesamt fanden 671 KlientInnen bei uns Rat und Unterstützung, 2011 waren es 739. Unsere Gruppenangebote für Frauen und Männer konnte wir allerdings in vollem Umfang aufrechterhalten, mit wie im Vorjahr 29 Gruppensitzungen. Paarberatung und Kommunikationstrainings Bei den Anlässen dominiert also weiterhin die Dysfunktionale Kommunikation in der Partnerschaft, sie sticht bei 124 Paaren, die sich an uns wandten, hervor. 11 Paare konnten, manchmal in Ergänzung zur Beratung, von unserem lange etablierten Training „Konstruktive Ehe und Kommunikation“, kurz KEK profitieren, dass wir in Kooperation mit der Ehepastoral unseres Erzbistums und im Verbund mit den weiteren 11 Eheberatungsstellen erneut viermal über das Jahr verteilt bei uns anbieten und davon dreimal auch durchführen konnten. Diese Kurse werden dankenswerter Weise von der Ehepastoral organisatorisch, mit Equipment und Werbematerial unterstützt und finanziell getragen. Sie sind aber auch für die teilnehmenden Paare kostenpflichtig. Die Kosten und der logistische Aufwand für Paare in der Familienphase sich an zwei Wochenenden frei zunehmen, begrenzen leider naturgemäß die Möglichkeiten zur Teilnahme. Vor diesem Hintergrund entwickelten wir in Kooperation mit der Ehepastoral ein kostenfreies, abendfüllendes Angebot zum Thema Paarkommunikation: „Wie redest Du mit mir? – Es geht auch ohne Schreien!“ Wir konnten dieses Seminar zweimal anbieten, es kam aber leider nur einmal zur Durchführung. Inhaltlich lehnt es sich an die sehr gut evaluierten Elemente des KEK-Trainings an, verbunden mit Erkenntnissen zur Gewaltfreien Kommunikation nach Marshal Rosenberg. Insbesondere wird an diesem Abend Wert auf praktisches Kennenlernen von effizientem und einfühlsamem Kommunikationsverhalten gelegt. Die Wirkung dieser ersten Erfahrung ist für manche Teilnehmer so überzeugend, dass sie anschließend an einem KEK-Seminar teilnehmen. Wir hoffen, dass es in 2013 wieder mehrmals zur Durchführung kommt. Beratung bei Trennungswünschen und -ängsten Für 83 Paare stand der Trennungswunsch, bzw. die Trennungsangst ganz im Vordergrund des Beratungsprozesses. Hier kann der Beratungsprozess die Chance bieten, die Verhandlung konkreter Differenzen zu moderieren und Perspektiven aufzeigen, in dem Sinne sich von nicht (mehr) passenden Verhaltensmustern, Anspruchshaltungen, etc. und nicht vom Partner trennen zu müssen. Partnerschaftsbezogene Beratungsanlässe In jedem Fall werden die Beratungsanlässe erfasst. Die Partnerschaftsbezogenen Anlässe machen mit 752 Nennungen fast die Hälfte der Anmeldungsgründe aus. An erster Stelle steht dabei die Dysfunktionale Kommunikation (124 Nennungen), gefolgt von Trennungswünschen und Trennungsängsten (83) und Auseinanderleben, Mangel an Kontakt (79). Mit 50 bis 43 Nennungen folgen Sexualität, Heftiger Streit, Beziehungsrelevante Aspekte aus der Herkunftsfamilie, Beziehungsrelevante Aspekte aus der Paargeschichte, Partnerwahl und Partnerbindung sowie die Bewältigung von Trennung. 2012 efl Porz 5 Jahresbericht Ein Beispiel, deutlich verfremdet und mit anderem Namen sei kurz skizziert: Herr Meier meldet das Paar an. Im ersten Gespräch wird rasch deutlich, dass die Beziehung „auf Messers Schneide“ steht. Das Paar hat zwei kleine Kinder, einen Sohn von 6 Jahren und eine Tochter von 3 Jahren. Frau Meier ist es leid, ihren Mann immer wieder zu mehr familiären Engagement zu ermahnen. Es kommt regelmäßig zu Streit, da sie ihn wie ein drittes Kind erlebt, wenn er sich, kaum von seiner Arbeit zu Hause, an seinen Computer zurückzieht, oder wenn er mehrfach in der Woche den Abend mit Sport oder mit Freunden verbringen will. Er kann kaum mit dem Grenzen testenden Verhalten seines Sohnes umgehen, reagiert dann überzogen laut und heftig. Er tut sich zudem sehr schwer, sich auf den Rhythmus der Kinder beim abendlichen Zu Bett Geh Ritual einzulassen. Im Laufe der Beratung wird deutlich, dass er sich dabei unfähig und sehr abgelehnt erlebt, womit er das Verhalten der Kinder als gegen sich gerichtet fehlinterpretiert. Bei einem Freund, der als Hausmann viel Erfahrung im Umgang mit seinen Kindern hat, kann er die Einsichten aus der Beratung verifizieren. Er übernimmt strukturiert mehr Verantwortung für seine Kinder und kann 6 efl Porz 2012 dabei allmählich erleben, wie wichtig er für sie ist. Sie kann darauf mit wachsender Zuneigung für ihn reagieren, und so trennen sich beide von dysfunktionalen Verhaltens- und Erlebensweisen und finden als Paar wieder zueinander. Mediation Männer suchen zunehmend nach Paarberatung nach. Doch wie in der Vignette beschrieben, ist die Beziehung dann oft schon kurz vor dem Aus. Manchmal kann Beratung dann noch die Trennung begleiten oder ihre Folgen mediieren. Dann wird erst systematisch gesammelt und manchmal auch schriftlich festgehalten, welche konkreten Themen ausgehandelt werden müssen und diese dann nach Priorität sortiert in mehreren Schritten bearbeitet. Die Themen liegen vornehmlich beim Regelungsbedarf für den elterlichen Umgang mit den Kindern. Hier zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen ist allerdings oft deshalb unmöglich, weil die Regelung von Unterhaltsfragen ebenfalls noch nicht geklärt ist und sich beide Bereiche dann oft sehr unglücklich vermischen. Von daher sind wir froh, hier seit kurzem mit Monika Hurst-Jacob auf eine Rechtsanwältin als weitere Mediatorin zurückgreifen zu können. Im co-mediativen Beratungsgespräch kann das Paar so bei Bedarf auch belastbare Regelungen zu Unterhaltsfragen erarbeiten, um dann erfolgversprechend auch die Umgangsfragen zu klären. In einer mediativen Beratung geht es nicht darum an den Verletzungen aus der Paargeschichte zu arbeiten. Vielmehr richtet der Berater den Blick mit den Klienten zügig nach vorne, erarbeitet mit ihnen ihre Interessen hinter den festgefahrenen Positionen und dann alternative Optionen. Dann kann es gelingen zu Lösungen zu kommen, die beide als fair und tragfähig erleben. Einschränkend muss gesagt werden, dass diese Beratungsarbeit mit sehr zerstrittenen Paaren nur in jedem dritten Fall bis zu so einer Lösung kommt. Für ein weiteres Drittel führt sie aber doch zu einem tieferen Verständnis dafür, dass zurzeit noch keine Lösung erreicht werden kann, also z.B. noch keine Umgangsregelung für den Vater. Allein das Bewusstsein, alles dafür versucht zu haben, kann eine gewisse Entspannung im Umgang miteinander zur Folge haben. Einleitung Beratung auf Empfehlung von Jugendamt oder Gericht Vermehrt kommen Paare auf Anraten des Jugendamtes, gelegentlich wird die Beratung auch vom Gericht empfohlen oder sogar angeordnet. Im den Familienberatungsstellen Kölns erhalten Paare in einem ungelösten Konflikt zum Umgang mit den Kindern das Hilfsangebot eines fachlich Begleiteten Umgangs. Ziel ist es, zu einer einvernehmlichen Umgangsregelung zu finden, die dem Kindeswohl gerecht wird. Dieses Angebot wird für alle Familienberatungsstellen in Zusammenarbeit mit dem Gericht zentral in einer Stelle koordiniert. Auch die Arbeit mit diesen Paaren verlangt vor allem mediative, also vermittelnde Kompetenzen. Trauma Bearbeitung in der Beratung Seit nunmehr 12 Jahren können wir in geeigneten Fällen psychotraumatische Hintergründe für Beziehungskonflikte, wie z.B. Missbrauchserfahrungen oder Unfallerlebnisse sehr erfolgreich mit EMDR als bestens evaluierter Trauma therapeutischer Methode „entschärfen“.. Im Kontext einer Paarberatung verlangt dieses Vorgehen stabile intrapsychische und soziale Ressourcen auf Seiten des Klienten. Oft haben Betroffene schon psychotherapeutische Behandlungen durchlaufen oder ihre Biographie selbstreflexiv stärker in den Blick genommen, bevor sie zur Paarberatung kommen. Die Arbeit mit EMDR hilft dann, diese Erkenntnisse weit fruchtbarer für die aktuelle Lebens- und Partnerschaftsgestaltung zu machen. Im vergangenen Jahr sind wir im Tätigkeitsbericht ausführlich auf diese Methode und ihre Möglichkeiten speziell in der Beratung von Paarkonflikten eingegangen Einzelberatung Die Menschen, die zum Einzelgespräch zu uns kommen, leben häufig auch in Ehe und Familie. Sie möchten aber zunächst ihren eigenen Anteil an ihren Schwierigkeiten fokussieren. Dieser Prozess strahlt dann verändernd in ihren Lebenskontext aus. In 995 Einzelsitzungen dominierten dabei bei den Anlässen Selbstwertprobleme und Kränkungen, oft gepaart mit depressiven Symptomen oder kritischen Lebensereignissen oder Verlusten. Hinter diesen Themen stehen junge Menschen, denen der Start in ein eigenständiges Leben schwer fällt ebenso, wie Ältere, die nach dem Tod des Partners Begleitung durch abgrundtiefe Trauer suchen und Hilfe, ihr Leben neu zu gestalten. Manche alleinerziehende Mutter, die sich mit kleinen Jobs oder Hartz IV über Wasser hält, findet in Beratungsgesprächen Unterstützung, durch die Stürme im Zusammenleben mit ihren pubertierenden Kindern zu navigieren und sich daneben mit den Avancen möglicher neuer Partner auseinander zu setzen. Wenn dann beispielsweise auch noch ihre Beziehung zu den alt und krank gewordenen Eltern von tiefen Verletzungen geprägt ist, kann ein Prozess der Begleitung als Lebenshilfe durch eine Beraterin für eine Weile sogar zum wichtigsten Anker bei der eigenen Lebensbewältigung werden. Gruppenangebote Neben den schon benannten Kommunikationstrainings für Einzelne und Paare ergänzen regelmäßig eine Männer- und eine Frauengruppe, sowie das Angebot eines Gesprächskreises für Trauernde, unser Beratungsangebot. Onlineberatung In vielen Bistümern ist die Ehe-, Familien- und Lebensberatung auch Online schon lange fest etabliert. In einer bundesweit angelegten Evaluationsstudie konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass dieses Angebot für Ratsuchende überaus hilfreich ist. Auch für unsere Beratungsstelle gehört die Onlineberatung seit Jahren zu unserem Grundauftrag und hat sich in unser Angebotsprofil integriert. Unsere Stelle ist in der virtuellen Onlineberatung der EFL im Erzbistum Köln mit 147 Beratungsstunden aktiv vertreten. Auf Bistums- und Bundesebene werden die hier tätigen Berater/innen regelmäßig geschult und lassen ihre Arbeit spezifisch supervidieren. Damit ist garantiert, dass unsere Klienten auch im Netz mit seinen Besonderheiten fachlich qualifiziert beraten werden. Familienzentren und Netzwerk Frühe Hilfen Die Beratungsstelle kooperiert dauerhaft seit nunmehr 6 Jahren mit vier Kath. Famlienzentren an die 15 Kindertagesstätten angeschlossen sind. Dieses Arbeitsfeld teilen sich Frau Geister und Frau Stamm. Mit vielen der Kita-Teams hat sich durch deren kontinuierliche Präsenz ein sehr vertrauensvolles Arbeitsbündnis zum Wohle der Familien aufgebaut. Dies zeigt sich in vermehrten Überweisungen und Anmeldungen zur Beratung aus diesen Familien, wie auch in regelmäßigen Anfragen aus den Teams nach Beratung, Supervision und nach fachlichem Input. In offen gestalteten Elterncafés fassen auch ratsuchende Eltern direkt den Mut, auf die anwesende Kollegin zuzugehen. Nicht selten entstehen daraus schon hilfreiche Beratungsgespräche. Die Mitarbeiterinnen werden dabei auch zunehmend als Fachkraft nach § 8a KJHG bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung angefragt. Das neue Bundeskinderschutzgesetz verlangt, die Unterstützung von Eltern kleiner Kinder deutlich auszubauen. In diesem Kontext stellen wir unsere Ressourcen nun auch in den Dienst des Netzwerks Frühe Hilfen in Porz, das vom Jugendamt Ende 2012 zum ersten Mal einberufen wurde. Diese breitgefächerte Zusammenarbeit eröffnet uns einen leichteren Zugang zu Angeboten anderer Träger für die Elternpaare und Alleinerziehenden kleiner Kinder. Sie bekommen bei uns die psychologische Unterstützung, die sie brauchen, und wir können ihnen nun leichter weitere sinnvolle Angebote vermitteln. Eine ganze Reihe von Fachveranstaltungen in diesem Themenfeld machen deutlich, dass die Familienberatung gerne bereit ist, diese politische Priorisierung fundiert aufzugreifen und ihre Möglichkeiten in diesem Feld weiterzuentwickeln. Beispielhaft sei der Jahresempfang des Kinderschutzbundes Köln im Mai 2012 mit dem Thema „Mit Prävention und Vernetzung zu mehr Achtsamkeit für Kinder und Familien“ erwähnt. Schon im Januar setzten sich die beiden Kölner EFL-Stellen in einer konzentrierten Fortbildung mit DiplPsych. Jessica Kuehn-Velten mit dem Thema auseinander: ‚Umgang mit Verdachtsfällen von (sex.) Missbrauch im Rahmen von Ehe-, Familien- und Lebensberatungsprozessen‘. 2012 efl Porz 7 Jahresbericht Die Bedeutung des Umgangs von Vater und Kind nach einer Trennung des Elternpaares rückte die Arbeitsgemeinschaft Familienberatung Köln nach § 78 in einer Fachveranstaltung mit dem Titel ‚Väter: Störend und abgeschoben – Notwendig und einbezogen?‘ gleich unter drei Blickwinkeln in den Mittelpunkt; zum einen mit Blick auf die empirisch gut belegten Langzeitfolgen von z.B. kriegsbedingter Vaterlosigkeit für die körperliche und seelische Gesundheit und Belastbarkeit der Betroffenen (Prof. Dr. Matthias Franz). Dann zur empirisch belegten Situation der Vater-Kind-Beziehungen in Scheidungsfamilien, inklusive der Effizienz beraterischer Interventionsstrategien (Christian Pröls, Uni München). Und schließlich zur Entwicklung von Väterarbeit in Migrationsfamilien, wo nicht eine Trennung, sondern die Konfrontation mit einem empathischen, verhandlungsorientierten Erziehungsstil im gesellschaftlichen Umfeld die neue Herausforderung für die Väter ist (Dr. Cengiz Deniz). Brüche heilen Dieser Überblick über die Vielfalt unserer Tätigkeitsfelder macht schon deutlich, dass es dabei sehr häufig darum geht mit Brüchen und Umbrüchen des eigenen Lebens fertig zu werden, Trauerarbeit zu leisten, Begrenzungen hinzunehmen, aber auch neue Perspektiven zu entwickeln. Die folgenden Artikel kreisen aus unterschiedlichem Blickwinkel um die Möglichkeiten, mit Hilfe von Beratung Brüche zu heilen. Der Verlust der Möglichkeit, die Beziehung zum Vater zu entwickeln, weil die Eltern sich bald nach der Geburt trennten, kann die Gestaltung von Beziehungen ein Leben lang belasten. In Petra Kleins Fallbeschreibung wird deutlich, wie heilsam es sein kann, diese Beziehung im Erwachsenenalter selbstbestimmt wieder aufzunehmen. In Theresia Stamms Bericht hat eine Mutter den Kontaktabbruch ihrer erwachsenen Tochter zu verkraften und findet Raum für ihren Schmerz, den Faden nicht wieder aufnehmen zu können und schließlich neuen Lebensmut. Sollbruchstellen für Paarbeziehungen, ‚Versuchungen‘ in Konflikten auf andere Kontakte auszuweichen, haben mit den interaktiven Möglichkeiten des Word Wide Web dramatisch zugenommen. Frau Windeln zeigt anschaulich, wie sich dadurch die Bewältigung von Beziehungskrisen binnen nicht mal einer Dekade völlig gewandelt hat. Älter werden ist häufig durch Umbrüche sehr herausfordernd. Es gibt den Renteneintritt, Erkrankungen, oder die Auflösung von Familienstrukturen zu verkraften. In vielen Beispielen widmet sich Maria AlbrechtBöhnke diesem Feld. Frau Geister steuert ein tiefsinniges Wortspiel zum Thema Brüche und Beratung bei. Die EFL-Beratungsstellen im Erzbistum Köln betreuten die „Hotline für ehemalige Heimkinder“, die die Deutsche Bischofskonferenz von 2010 bis 2012 eingerichtet hatte. Gaby Hähner, Margarete RoenspiesDeres und Malte Kromm ziehen eine kurze Bilanz über ihre Erfahrungen in dieser Arbeit. Sie konnten einen wichtigen Beitrag leisten, die Folgen schier unheilbarer Brüche und Verletzungen in den Kindheitserfahrungen der Betroffenen lindern zu helfen. Wir werfen mit Dr. Hannspeter Schmidt, dem Diözesanbeauftragten für Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erzbistum Köln, einen Blick auf die Kampagne ‚Zeit zum Reden‘ der Grafik-Designerin Tanja Roa. Diese Kampagne wirbt auf sehr originelle Weise für unser Beratungsangebot als Möglichkeit die eigene Beziehung zu erhalten. Tanja Roa erhielt für diese Kampagne 2011 den weltweit bedeutenden ‚red dot design award – best oft the best‘. Das Erzbistum Köln konnte sie im Advent 2012 über eine Woche als City Light Kampagne in über 450 Schaukästen in Köln zeigen. Weitere Umsetzungen in anderen Städten des Erzbistums und in anderen Bistümern sind geplant. Dieser zeitgemäße Ansatz zur Darstellung unserer Arbeit führt auch zu aktuellen Bemühungen das ‚Markenbild‘ unseres Angebots entsprechend zu erneuern. Es folgen die statistischen Daten, sowie der Überblick zur Vernetzungsarbeit und zu den Fortbildungen. Günther Bergmann 8 efl Porz 2012 Verloren ... Verloren und wieder zueinander gefunden Frau R., 35 Jahre, kommt in die Beratungsstelle und berichtet über ihre Schwierigkeiten, mit Menschen in Beziehung zu treten und diese dann auch aufrecht zu erhalten. In den ersten Beratungsstunden erzählt Frau R. über ihre Kindheit. Ihre Eltern trennten sich noch in ihrem ersten Lebensjahr. Der Kontakt zum Vater war selten und brach ganz ab, als sie ungefähr 5 Jahre alt war. Warum der Vater den Kontakt nur zu ihr abbrach, den 3 Jahre älteren Bruder aber weiter regelmäßig besuchte, weiß Frau R. nicht. Sie selbst hat keine Erinnerungen an diese Zeit. Von ihrer Mutter “weiß“ sie, dass sie angeblich selbst diese Entscheidung getroffen habe, was sie heute sehr bezweifelt. Durch die Beratung wird Frau R. die bis hierhin verdrängte Sehnsucht zu ihrem Vater bewusst. Dennoch antwortet sie zuerst mit Abwehr dieser Gefühle und kann sie nur allmählich zulassen. Im Laufe der Beratung wird der Wunsch, den Vater kennenzulernen, immer größer, bis sie schließlich den ersten Schritt auf den Vater zugeht. Eine erste Karte bleibt unbeantwortet, auf den zweiten Brief reagiert der Vater. Beim ersten Treffen stehen sie sich wie zwei Fremde gegenüber, geben sich förmlich die Hand, erzählen ein wenig, verabreden sich für ein nächstes Mal und verabschieden sich. Heute, nach einem langen und nicht immer einfachen Weg der Annäherungen, ist das anders. Heute umarmen sie sich bei jeder Begrüßung oder Verabschiedung so innig, als wollten sie sich nie mehr loslassen, um sich nicht wieder zu verlieren. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Probleme, mit denen Frau R. in die Beratung kam, verständlich. Sie hatte in ihrer Kindheit keine verlässlichen Beziehungen und hat so kein sicheres Bindungsmuster entwickeln können. Das Streben nach engen emotionalen Beziehungen, ist aber ein spezifisch menschliches Bedürfnis, welches nicht nur bereits beim Neugeborenen angelegt ist, sondern auch bis ins hohe Erwachsenenalter bestehen bleibt. Der Begründer der Bindungsforschung, John Bowlby (1907-1990), untersuchte bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts die Auswirkungen von frühen und andauernden Trennungen eines Kindes von seiner Bezugsperson, auf dessen Persönlichkeitsentwicklung. Seine damalige These, dass eine derartige Trennung ein zentraler Risikofaktor für die seelische Entwicklung des Kindes sei, gilt bis heute als valide. Kinder, die in einem Klima von unsicherer Bindung aufwachsen sind, reagieren häufig mit Trennungsängsten und sind übermäßig anhänglich und anklammernd. Im Erwachsenenalter verhalten sie sich häufig widersprüchlich. Sie sind oft hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis nach Nähe zu anderen Personen und der gleichzeitigen Furcht, dass dieses Bedürfnis nicht erwidert wird. Darüber hinaus vermeiden sie häufig neue Beziehungen, um sich vor neuen emotionalen Verletzungen zu schützen. Frau R. hat es in der Beratung geschafft, einen Nachreifungsprozess in Gang zu bringen, der letztlich vieles zum „Heilen“ bringen konnte. Frau R. sagt heute: „Es wird nie eine „normale“ Vater-Tochter-Beziehung sein. Denn diese 30 Jahre kann uns niemand zurückgeben und wir können sie nicht nachholen. Aber heute sind wir glücklich und dankbar, dass wir uns wieder gefunden haben.“ Petra Klein Literatur: Grossmann, Klaus E. und Grossmann, Karin (2009), Bindung und menschliche Entwicklung. John Bowlby, Mary Ainsworth und die Grundlagen der Bindungstheorie, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart Oerter, Rolf & Montada, Leo (2002), Entwicklungspsychologie, Beltz Verlag, Weinheim, Basel, Berlin Bowlby, John (1973), Geist und Psyche, Mütterliche Zuwendung und geistige Gesundheit. Kindler Verlag, München Bowlby, John (2010), Bindung als sichere Basis, Grundlagen und Anwendung der Bindungstheorie, Ernst Reinhardt Verlag, München 2012 efl Porz 9 Jahresbericht Am Ende stand die Liebe – zu sich selbst und dem Leben Eine Frau A., Anfang 60 Jahre alt, meldet sich zur Beratung an. Hinter ihr liegen verschiedene Krankheiten und Phasen von Unwohlsein und Niedergeschlagenheit. Diesem inneren Zustand möchte sie auf den Grund gehen. Auch, wenn ihr klar ist, dass die Zuordnung von Stressquellen in ihrem Leben nicht eins zu eins auf Krankheitssymptome und Lustlosigkeit passen müssen, beginnt sie im Verlauf der Beratung ein Gespür zu bekommen, was sie über Jahre belastet. Eine nicht zu ruhekommende Stressquelle stellt der Kontaktabbruch der ältesten Tochter dar. Die erwachsene Tochter (Mitte 30 Jahre) aus erster Ehe, hat mit ihrer Familie 10 efl Porz 2012 (Mann und drei Kinder) den Kontakt zu ihrer Mutter und zur Familie ihrer (leiblichen) Schwester abgebrochen. Für die Klientin bedeutet das, neben der Sehnsucht nach einem Kontakt zu ihrer Tochter auch unfreiwillig auf das Aufwachsen und dem Kontakt zu den Enkelkindern verzichten zu müssen. Nach den subjektiven Schilderungen der Mutter, zeigte sich die Gesamtsituation, dass es sich um einen aktiven Entschluss der Tochter handeln musste, zu ihrer Mutter keinen weiteren Kontakt haben zu wollen. In heutiger Zeit ist das Phänomen vertrauter, dass im Rahmen von Partnerschaften oder Freundschaften Erwachsene sich trennen und der Kontakt sich verliert. Dass Blutsver- wandte untereinander den Kontakt abbrechen, ist ein Phänomen, dass oftmals aus Scham schmerzlich verschwiegen wird. Mit diesem Phänomen des Kontaktabbruches erwachsener Kinder zu ihren Eltern ist diese Klientin nicht alleine. Seit dem Buch: „Wenn Kinder den Kontakt abbrechen: Hilfestellung und Strategien einer verlassenen Mutter“ (Südwest Verlag; 4. Auflage: 2011) holt die Autorin Angelika Kindt Beziehungsabbrüche erwachsener Kinder anhand ihrer eigenen Beziehungsgeschichte zu ihrer Tochter aus der Tabuecke hervor. Bei diesem Phänomen handelt es sich nicht um vernachlässigte oder misshandelte Kinder, sondern die Am Ende stand die Liebe... Beziehungsabbrüche erwachsener Kinder stammen aus Familien, die aus allen gesellschaftlichen Schichten, aus allen Einkommensverhältnissen usw. kommen. Die Eltern erleben den Beziehungsabbruch oftmals aus heiterem Himmel und „tappen im Dunkeln“, wenn sie nach Gründen und Ereignissen suchen, die das Verhalten der erwachsenen Tochter bzw. Sohn zu erklären versuchen. Die Eltern fühlen sich oftmals für diese Entwicklung schuldig, ohne zu ahnen bzw. zu wissen, was sie „falsch“ gemacht haben oder was in ihren Kindern vorgeht, warum sie die Beziehung beendet haben. Der Verlauf dieser Beziehungskonstellation ist völlig offen. Im Verlauf des Lebens ist es grundsätzlich möglich, dass der Beziehungsabbruch „nur“ eine Lebensphase z.B. die Turbulenzen nach einer Ehescheidung der Eltern betrifft und eine Aussprache über Verwicklungen der Kinder in dieser Zeit der Trennung/ Scheidung, Klärung verschafft. Wer hier den ersten Schritt macht, steht nicht an erster Stelle, sondern die Bereitschaft zur Aussöhnung, das Zusammentreffen der gleichzeitigen Sehnsucht der Eltern und Kindern wieder in Beziehung treten zu wollen und eine Offenheit, die verschiedenen Sichtweisen zu zulassen, ist entscheidend. Leider kommt es auch vor, dass eine Aussöhnung zu Lebenszeiten nicht gelingt und der Beziehungsabbruch bestehen bleibt. Es ist ein langer Weg für Eltern, die sich oftmals sehr ohnmächtig fühlen – der auch manchmal nicht gelingt – die Entscheidung der Kinder zu akzeptieren und ein eigenes Leben unabhängig von Kindern und Enkelkindern zu leben. Dieser Weg kommt einem Trauerprozess gleich. Die Liebeskraft, die auf das erwachsene Kind gerichtet ist, muss zurückgenommen und verinnerlicht werden. Nach einem ersten Schock, bei Bekanntwerden des Abbruches treten oftmals sehr schlecht auszuhaltende Gefühle, wie Wut, Zorn, Angst, Ärger, Schuld auf. Erst, wenn diese Gefühle zugelassen und ausgedrückt werden können, beginnt ein Trauerprozess, der versucht, all das zu integrieren, was durch die Beziehung zu den erwachsenen Kindern im eigenen Leben geweckt und belebt wurde. Durch die Gefühle der Trauer kann der Verlust der Beziehung schließlich angenommen und ins eigene Leben integriert werden. Im Verlauf kommt es zu einem neuen Selbstbewusstsein und zu einem Selbstwertgefühl, dass die verloren gegangene Beziehung integriert hat. Es gibt wieder Lebensperspektive ohne Grübeln und Weiterführende Literatur: Angelika Kindt: Wenn Kinder den Kontakt abbrechen: Hilfestellung und Strategien einer verlassenen Mutter, Südwest Verlag, 4. Auflage 2011 Katharina Ley: Die Kunst des guten Beendens – Wie große Veränderungen gelingen, Herder, 2011 Roland Kachler: Meine Trauer wird dich finden – ein neuer Ansatz in der Trauerarbeit, Kreuz- Verlag, 2005 Schuldgefühle. Dieses alles braucht viel Zeit und viel Energie. So auch bei meiner Klientin, die ich am Anfang beschrieben habe. Ein unerwartetes, spontanes Wiedersehen zwischen Mutter und Tochter auf der Straße änderte an der Beziehungssituation nichts, im Gegenteil es endete in gegenseiteigen Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Es dauerte lange bis Frau A. den Kontaktabbruch ihrer erwachsenen Tochter akzeptieren konnte. Beim Abschlussgespräch in der Beratungsstelle blieb die verständliche Hoffnung, irgendwann die Beziehung zu ihrer Tochter mit ihr selber alleine oder mit Unterstützung einer professionellen Stelle bearbeiten zu können. Aber, es hatten sich durch die Gespräche eine neue Sichtweise auf ihre Lebensphase eröffnet, die es ihr ermöglichte, ihr eigenes Leben wieder aktiv und selbstbewusst zu gestalten. Am Ende dieses langen und schmerzhaften Weges stand für Frau A. die Liebe – zu sich selbst und zum Leben. Theresia Stamm 2012 efl Porz 11 Jahresbericht Facebook – nur ein „Gesichts-Buch“, in dem man sich Gesichter anschauen kann? Auswirkung neuer Kommunikationsformen für den Beratungsalltag. Stellen wir uns das Jahr 2004 vor. In den USA gründet Marc Zuckerberg nach abgebrochenem Studium der Informatik und Psychologie das Unternehmen Facebook. Welche Möglichkeiten hatte bis dahin ein verheirateter Mann, nennen wir ihn Thomas M., 40 Jahre alt, seine Jugendliebe wieder zu finden? Vielleicht rief er einen alten gemeinsamen Freund an und fragte ganz beiläufig nach Claudia, mit der man viele Oberstufenfeten gefeiert hat. Wahrscheinlich hätte Thomas M. erfahren, dass Claudia ihren Studienfreund Wolfgang geheiratet hat. Sie arbeitet bei einem großen Industrieunternehmen. Das Paar hat zwei Kinder, die jetzt ungefähr 14 und 12 Jahre alt sind. Punkt, viel mehr Informationen hätte er auf diesem Wege nicht bekommen können. Wenn seine Sehnsucht sehr ausgeprägt gewesen wäre, hätte er noch eine Anzeige in den Kölner Stadt Anzeiger setzen können, in der er mitteilt, wie sehr er Claudia nach all den Jahren immer noch vermisst. Oder hätte er gar ein Ehemaligentreffen organisiert, das ihm eine Menge Umstände bereitet hätte? Wohl kaum! Wahrscheinlich hätte er von alldem nichts gemacht, weil es ihm viel zu umständlich gewesen wäre. Stattdessen hätte er – ausgelöst durch Streitereien wegen Banalitäten mit seiner Frau – die Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen kontaktiert. Sein Anliegen hätte er ungefähr so formuliert: Er denke darüber nach, dass er sich vielleicht in einer „Midlife-Krise“ befinde. Er hole sich professionelle Unterstützung, um Klärung darüber zu bekommen, wes*Namen und Daten geändert 12 efl Porz 2012 Quelle: http://images.netzwelt.de/article/2010/beispiel-neues-facebook-profil-bild-facebook3696.png halb ihn diese Sehnsucht nach seiner Jugendliebe packe. Nun – im Jahr 2012, da Facebook immer umfangreicher wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Thomas M. jede und jeden, mit dem er sich gerne in Verbindung setzen möchte, erreichen kann. Falls Claudia ihren Geburtsnamen behalten hat, muss Thomas nur ihren Namen im Schnellsuche-Feld eingeben. Sofort erhält er eine Liste mit allen registrierten Mitgliedern unter diesem Namen. Wenn sich der Nachname geändert hat, braucht er etwas mehr Zeit. Über die blaue Leiste geht er einfach auf den Reiter Freunde finden. Er findet eine komfortable Abfrage von Heimatstadt, Schule, Hochschule/Universität, worüber er Claudia schnell finden kann. Oder er durchsucht die Freunde seiner Freunde und entdeckt bei Eingabe des Buchstaben „C“ ihren Vornamen und ihr Profilfoto und damit ihr Profil. Claudia ist eine großzügige Facebook-Nutzerin. Sie hat keine Privatsphäre für ihr Profil geschaffen, was bedeutet, dass ganze digitale Fotoalben, Geburtsdatum/Wohnort, Freundesliste, die Liste der Familienangehörigen, Gefällt mir- Angaben zugängig sind: Claudia gestattet allen Facebook-Nutzern einen Einblick auf ihr pralles Leben. Thomas kommt aus dem Staunen (und „Stalken!“) nicht raus. Er sendet ihr eine Freundschaftsanfrage. Claudia bestätigt unmittelbar über ihren Facebook-App via Smartphone. Es folgen dreiwochenlange fast tägliche Chats, deren Inhalte oberflächlich sind. Nun kommt Thomas M. als Ratsuchender in die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle. „Es läuft nicht mehr so gut in der Ehe“ – Sein Anliegen formuliert er so, wie er es auch vor dem Facebook-Zeitalter formuliert hätte. Er will ohne seine Frau kommen, um Klarheit über seine Gefühle zu bekommen. Thomas M. arbeitet als Controller bei einem großen Telekommunikationsunternehmen. Er ist seit 15 Jahren verheiratet mit Petra. Petra arbeitet als Assistentin Teilzeit in Facebook... einer Apotheke. Das Paar hat zwei Kinder im Alter von 14 und 11 Jahren. Wie ist es dazu gekommen, dass der Facebook-Chat seinen Alltag aus der Balance gebracht hat und ihn in psychischen Stress versetzt hat? Dazu bedarf es einer Bestandsaufnahme der aktuellen Lebenssituation, die die Geschichte der Paarbeziehung mit einbezieht. Jedes Familienmitglied ist damit beschäftigt, die Herausforderungen des Alltags zu meistern. Thomas‘ berufliche Karriere ist jetzt soweit festgelegt. Er ist an einer Position angekommen, dass sie mit relativ geringer Schwankungsbreite voraussehbar geworden ist. Der finanzielle Rahmen ist abgesteckt, der soziale Status klar und es gibt kaum noch erreichbare Ziele. Petra hat festgestellt, dass die Kinder ihr langsam entwachsen. Sie hält Ausschau nach einer berufsbegleitenden Ausbildung. Ein Blick in die Paar-Entwicklung zeigt, dass das Paar nach der Geburt der Kinder viel Zeit und Engagement für den Aufbau der Familie investiert hat. Im Beratungsprozess stellt Thomas M. fest, dass eine Mischung aus Langeweile in der Beziehung, gepaart mit einer Sehnsucht nach Unbeschwertheit und jugendlicher Beschwingtheit dazu führte, den Kontakt zu Claudia aufzunehmen. Durch die Beratung kommt Thomas M. seinen Bedürfnissen und Ängsten näher. Er stellt sich die Frage, was er mit seinem Leben erreichen will. Dabei stellt er fest, wie hoch er seine Verbindlichkeit gegenüber seiner Frau einschätzt. Auf die Frage, wie sich das Leben anders gestalten könnte, damit er wieder mehr Lust auf seine Frau hat, reflektiert Thomas M. seine eigenen Anteile, die zur Vernachlässigung der Beziehung beigetragen haben. Ihm wird klar, wie lang die Liste der äußeren Einflussfaktoren ist: Wenig Entwicklungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz Herausforderungen bei der Kindererziehung Die eigenen Eltern werden älter Alltag: zwischen Broteinkauf und Wasserhahnreparatur und „ZDF-Wetten-dass?“ Thomas M. überprüft seine persönlichen Überlastungen durch die äußeren Einflussfaktoren. Die Beratung hilft ihm, die Überlastungen seinen Erwartungen an eine Beziehung realistisch gegenüberzustellen. Er kommt unter anderem zu der Erkenntnis, dass Treue sich lohnt. Der Chat mit Claudia war nicht der richtige Weg, aber er war der Auslöser, um sein gespürtes Ungleichgewicht zu hinterfragen. Für eine kurze Zeit hat sich Thomas M. auf ein kleines Abenteuer eingelassen. Der Heimlichkeitscharakter der Kommunikationplattform machte ihm das Abenteuer erst möglich. Eine kurze Flucht aus der Verantwortung für sein Leben, aber auch unbewusste Angst vor dem Älterwerden mögen Thomas M. beflügelt haben, sich auf diese „kleine Reise“ (Chat) ins „kommunikative Ausland“ (Facebook) zu machen. Die Reise wirkte zunächst verjüngend und belebend, doch sie wurde schnell zur Last für sein Gewissen. Thomas M. tut in kleinen Schritten etwas für die Wiederbelebung seiner Ehe. Er lädt seine Frau zu langen Sonntagsspaziergängen am Rhein ein. Die beiden reden über die Langeweile, die sich über die Jahre in ihre Beziehung eingeschlichen hat. Sie fragt ihn und er fragt sie nach ihren jeweiligen Wünschen und Plänen. Die beiden melden sich spontan zu einem Schnupperkurs für Anfänger im Ruderclub an. Sie entschließen sich dazu, an einem Kommunikationskurs für Paare teilzunehmen, der in der Beratungsstelle angeboten wird. Der sensible und offene Umgang mit dem Online-Abenteuer in der Einzelberatung hat es Thomas M. ermöglicht, diese Erfahrung in eine konstruktive Reflexion seiner Lebens- und Ehesituation einzubinden und in der Beziehung neue Wege einzuschlagen. Elke Windeln Facebook. Eine Facette für den Modernisierungsschub in der medialen Kommunikation Facebook ist entstanden in einer Zeit als in den USA die meisten Studierenden im ersten Semester ein dünnes Büchlein überreicht bekamen, in dem die Namen und Porträtfotos aller eingeschriebenen Personen, erfasst waren. Diese Gesichtsbücher dienten dazu, dass man die Gesichter, die man auf dem Campus gesehen hatte, zuordnen konnte um Freunden bestimmte Leute zu zeigen. Der Nachteil dieser Bücher war, dass sie schnell veraltet waren. Durch Studienortswechsel oder Einschreibung in einem anderen Semester, waren die Bücher oft unvollständig. Zudem gab es wenige Informationen zu den Personen. Mark Zuckerberg startete 2004 in seinem 2. Studienjahr in Harvard die erste Online-Version des Büchleins, das damit zum Buch wurde. Innerhalb eines Monats hatte mehr als die Hälfte aller Harvard-Studenten ihr eigenes Profil mit Fotos und persönlichen Daten hochgeladen. Je weiter das Online Facebook für neue Bevölkerungsschichten freigegeben wurde nahm die Zahl der Nutzer explosionsartig zu. Zunächst kamen die Oberstufenschüler hinzu, dann die Mitglieder von Arbeitsnetzwerken und schließlich stand es jedem offen – weltweit! Im Jahr 2011 meldeten sich jeden Monat mehr als 500 Millionen aktive Nutzer bei ihrem Konto an. In den letzten Jahren ließ sich bei der Gruppe der über 35jährigen das schnellste Wachstum feststellen. Quelle: Lea Pearlman und Carolyn Abram. Facebook für Dummies. WILEY-VCH Verlag. Weinheim. 2011 2012 efl Porz 13 Jahresbericht Brüche und Umbrüche im Herbst des Lebens Schönes habe ich erlebt – Goldfarben der Teppich des Lebens durchwebt. Auch dunkle Fäden sind manchmal dabei. Doch, wollt ich sie entfernen, der Teppich riss entzwei. Ingeborg Albrecht. Von Brüchen und Umbrüchen bleibt auch die ältere Generation im Herbst ihres Lebens nicht verschont. Gesellschaftliche Veränderungen und individuelle Umbrüche und prägen ihr Leben. Die verlängerte Lebenserwartung der Menschen macht eine Neugestaltung des Alters notwendig. Lange Zeit wurde Alter nur als Abbauphase verstanden. Man glaubte, z.B. dass ältere Menschen nicht mehr über die geistige Beweglichkeit verfügen würden, die für eine therapeutische Arbeit notwendig wäre. Heute wissen wir, dass wir auch im Alter über eine hohe geistige Plastizität verfügen und Entwicklung ein Leben lang geschieht, auch in Beziehung zur gesellschaftlichen Realität. Sowohl körperliche, als auch seelisch-geistige Aktivitäten sind für die Aufrechterhaltung von Zufriedenheit, Gesundheit, Selbständigkeit und Kompetenz im Alter von großer Bedeutung. Daneben gibt es auch körperliche und geistige Umschichtungen und Begrenzungen. So stellt sich für jeden die Frage: Wer bin ich mit 60, mit 65, mit 70 oder 80 Jahren? Wie will, wie kann ich leben? Daraus folgernd müssen neue Identitätskon- 14 efl Porz 2012 zepte für das jeweils eigene Leben entwickelt werden. Zu den gesellschaftlichen Veränderungen kommen persönlichen Brüche und Umbrüche hinzu, die neue individuelle Bewältigungsmuster notwendig machen. ll ll ll ll ll ll ll ll ll ll Entwicklungskrisen des Alters Partnerschaftskrisen Arbeitslosigkeit und Ende der Berufstätigkeit Renteneintritt und wirtschaftliche Veränderungen Krankheit und Krankheitsfolgen Verlust durch Tod und Trennungen Auflösung der Familienstrukturen Mobilität der Jungen und Sesshaftigkeit der Älteren Lebenskrisen und Scheidungsfolgen bei den erwachsenen Kindern Sorgen um Enkelkinder Sinnfragen stellen sich neu. Das Leben muss neu gestaltet werden. Zeit hat eine andere Bedeutung. Körperliche Grenzen werden erfahren. Krankheiten müssen bewältigt werden. Alleinsein und Einsamkeit werden neu erfahren. So suchen auch ältere Menschen immer häufiger Beratung. Da begegnet einem die alleinstehende 64jährige Frau, die lange Jahre alleinerziehende Mutter war und sich immer viel abverlangt hat. Im Beruf war sie sehr eingespannt, um wirtschaftlich unabhängig zu sein. Die berufliche Phase neigt sich nun dem Ende zu. Der Sohn lebt mit seiner Familie 600 km weit entfernt sein eigenes Leben. Die Zeit ist nicht mehr ausgefüllt wie früher. Auf sich zurückgeworfen wie noch nie im Leben, werden alte Konfliktthemen wieder lebendig und machen zu schaffen. Ihr Leben muss sie nun neu gestalten. Da ist die 60jährige Migrantin, die – zum Teil auf schmerzliche Weise – gelernt hat, sich in einem fremden Kulturkreis zu beheimaten. Nun sterben die hochbetagten Eltern in ihrem Herkunftsland. Mit den Geschwistern müssen Regelungen getroffen werden, wobei alte Koalitionen und alte Konflikte wieder aufbrechen. Die Trauer darüber, dass die Herkunftsfamilie in ihrer alten Heimat sich auflöst und die schwelenden Konflikte, die über die weite Entfernung schwer zu lösen sind, führen zu massiven Beeinträchtigungen und Störungen. Da sorgen sich Großeltern um ihre Enkelkinder. Sie sehen, dass es ihnen nicht gut geht. Eine spannungsgeladene und explosive Familienatmosphäre, ausgelöst durch die Trennung der Eltern, setzt den Kindern zu. Dazu ist wenig Zeit füreinander da und eine hohe schulische Leistungserwartung. Die Kinder sind stark verunsichert und zeigen deutliche Störungen, die von den Eltern durch eigene Belastungen nicht gesehen werden. Die Kinder flüchten in schnelle Erfolgserlebnisse in PC-Spielen und Internetkontakten. Die Großeltern sehen die Fehlentwicklung und den Druck, der auf den Enkelkindern lastet, möchten ihnen Gutes tun und sie entlasten. Wie kann das geschehen? Wie kann der Kontakt zu ihnen aufrecht gehalten werden, ohne in das Spannungsfeld der Eltern zu geraten. Da ist das Paar, dem die gleichgeschlechtliche Beziehung ihres Sohnes schwer zu schaffen macht. Selber in einer sehr eingegrenzten Sichtweise gelebt, stürzen fremde Werte und Welten in ihre Altersphase und verwirren sie zutiefst. Verzweiflung und Angst machen sich breit und vergiften das eigene Leben. Da ist die Frau, die erst nach dem Tod ihres Mannes erfahren muss, Brüche... dass er die Tochter missbraucht hat. Die lange unverstandenen Verhaltensweisen und Krankheiten ihrer erwachsenen Tochter bekommen nun für sie einen Sinn. Das Entsetzen über das was da geschehen ist, ist übermächtig. Ihre Schuldgefühle sind groß, weil sie die Taten nicht verhindern konnte, gerade weil sie selbst als Kind missbraucht wurde. Die Gefühle von eigenem Versagen, Verzweiflung, Schuld, sowie Wut und Hass auf ihren Mann, sind fast unerträglich für sie. All das muss bewältigt werden, Lösungen und Umgangsformen mit dem Ungewohnten müssen gefunden und erfunden werden. Da ist es nötig, die eigenen Werte zu hinterfragen und sich von den alten traditionellen Leitbildern zu verabschieden, sich Neuem zu öffnen. Da ist es nötig mit den eigenen Gefühlen von Schmerz, Trauer, Zorn, aber auch Verbundenheit, Hoffnung und Liebe umzugehen. Da braucht es Toleranz und Respekt vor den Unterschieden, mit Ohnmachtsgefühlen umzugehen und die eigenen Grenzen anzunehmen. Da braucht es Zuversicht und Vertrauen in die Fähigkeiten der nachfolgenden Generationen. Sich diesen Lebensthemen zu stellen, ist eine große Herausforderung und Leistung. Sich auszusöhnen mit den Geschehnissen des Lebens und ihnen einen Platz in der eigenen Geschichte einzuräumen, ein wichtiger Akt. Nur dann können Wunden verheilen und Neues wachsen. Dabei sind behutsame und einfühlsame Berater oder Begleiter wichtig, um mutig diesen Weg zu gehen und sich über das zu freuen, was an Neuem reift. Positives, kreatives und produktives Altern (nicht im wirtschaftlichen Sinne sondern in sinnerfüllter Weise) das sind erfolgreiche Bewältigungsformen. Es müssen neue Lebensoptionen erschlossen und Ressourcen mobilisiert werden. Viel Neues muss gedacht, ausprobiert und gewagt werden. Es ist wichtig sich den Möglichkeiten der Gegenwart zuzuwenden und sich daran zu erfreuen. Wenn wieder gesehen werden kann, wie viel im Leben erfolgreich und gut gewesen ist können auch Dankbarkeit und Zufriedenheit wachsen und die Aussöhnung mit dem eigenen Leben. So können aus Brüchen und Umbrüchen im Leben Aufbruch und Erneuerung werden. Maria Albrecht-Böhnke Brüche Gerade weil ich eingebrochen bin, einen totalen Zusammenbruch erlebt habe, als andere den Stab über mich brachen, ist aus der Tiefe meines Herzens etwas aufgebrochen. Meine Seele ist wieder durchgebrochen und hat mir einen totalen Umbruch ins pure Leben geschenkt. Jetzt kann ich endlich wieder gemeinsam Brot und für meine Mitmenschen eine Lanze brechen… Irgendwann hatte ich mit meiner inneren Wahrheit gebrochen, um die Erwartungen anderer zu erfüllen und dabei mich selbst verloren. Am Ende des Weges blieb nur noch Leere und Einsamkeit. Welch´ ein Glück, dass die Beziehungen zu anderen Menschen immer brüchiger geworden, Freundschaften zerbrochen sind! Wäre das Schweigen nicht gebrochen worden, wäre mein Herz nicht zerbrochen, ich wäre niemals auf die Idee gekommen, mit alten Gewohnheiten zu brechen! Unerbittlich mit mir selbst konfrontiert sein, Überwältigt werden von der Macht der Gefühle, von Angst, Ausgeliefert sein und Einsamkeit, So werde ich zurückgeführt an meine Grenzen und spüre: in all dem liegt das Ende und der Anfang des Lebens. Ich breche auf aus der Stille. Ich komme heim zu mir selbst. 2012 efl Porz 15 Jahresbericht Memorandum – das, woran sich erinnert werden soll 13. Januar 2010 bis 30.Juni 2012 – Hotline für ehemalige Heimkinder Abschlussbericht: http://www.dbk. de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse/2012-159-Anlage2-HerbstVV-Pressebericht_Heimkinder-Hotline. pdf Das Projekt „Hotline für ehemalige Heimkinder“ der Katholischen Kirche, ausgeführt von der Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erzbistum Köln, endete am 30.06.2012. Herr Dr. Schmidt, Diözesanreferent der EFL im Erzbistum Köln, schrieb u.a. in seinem Grußwort im Abschlussbericht der Hotline: „Auch wenn die Heimkinderhotline ihr Angebot am 30.06.2012 nach 2 ½ Jahren Tätigkeit einstellen wird, haben wir in den katholischen Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen ein offenes Ohr und eine besondere Aufmerksamkeit für die Anliegen ehemaliger Heimkinder.“ Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotline freuen uns, dass wir an dieser Stelle die Gelegenheit bekommen, den ehemaligen Heimkindern noch einmal einen Platz einzuräumen. So können die Erfahrungen aus der Hotline und die zugesagte Offenheit in der Aufarbeitung dieser schrecklichen Geschehnisse weniger schnell in Vergessenheit geraten. Wir erinnern uns: In ca. 2000 Gesprächen fassten 280 Frauen und 360 Männer, die als Säuglinge, Kinder und/ oder Jugendliche in überwiegend kirchlichen Heimen untergebracht waren, den Mut, sich an die Hotline der Katholischen Kirche zu wenden. Sie haben Worte für zutiefst verletzende und traumatisierende Erfahrungen aus dieser Zeit gefunden. Sie erzählten von ihren Ängsten, ihren Schmerzen, ihrer Scham, den verbliebenen psychischen Problemen, ihrer Wut über die verlorene Kindheit und von ihrer heutigen Einsamkeit und der empfundenen Gottverlassenheit damals als Kinder und heute in ihrem oft schweren Leid. Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotline haben immer wieder zu spüren bekommen, wie schwer es ist, die Erfahrungen dieser Betroffenen auszuhalten. Wie viel schwerer ist das Spüren und Aushalten für die Betroffenen selbst! Es war und ist mühevoll und manchmal auch vergeblich, Menschen dafür zu gewinnen, verstehen zu wollen und glauben zu können, welche traumatischen Erfahrungen ehemalige Heimkinder gemacht haben, und dass diese Erfahrungen gerade im Alter das Leben oft zur Qual werden lassen. Die Zeit heilt selten die Wunden stark traumatisierter Kinder, aber engagierte Anteilnahme, Verantwortungsübernahme und Barmherzigkeit können sie lindern. Das Team hat mit Stadtdechant Dr. Kurth und KollegInnen aus der EFL Wuppertal die Hotline geschlossen und mit einem gemeinsamen Ritual die Räume an die EFL Wuppertal übergeben. Wir Mitarbeiter hätten uns noch eine für alle Gemeinden bundesweit empfohlene Fürbitte gewünscht. Wir würden uns sehr freuen, wenn unser Memorandum Sie erreicht. Gerne können Sie unter dem oben angegebenen Link einen Blick auf den Abschlussbericht werfen. Das Team der Hotline: Gaby Hähner, Margarete Roenspieß-Deres, Malte Kromm Die Leiterkonferenz der Ehe-, Familienund Lebensberatung im Erzbistum Köln 16 efl Porz 2012 Zuhören... Kampagne Zeit zum reden 2012 efl Porz 17 Jahresbericht Statistik 2012 Übersicht Fälle Übersicht Klienten absolut % Gesamtzahl der Beratungsfälle 399 Anzahl der weiblichen Klienten 367 55,8 davon a) Neuanmeldungen 291 Anzahl der männlichen Klienten 291 44,2 davon b) abgeschlossene Fälle 275 Onlineberatung 13 Onlineberatung 13 Anzahl der Klienten insges. (beratene Personen) 671 Beraterbezogene Stunden Einzelsitzung 1157 Anzahl der Kontakte je abgeschlossenem Beratungsfall Paarsitzung 1236,5 Beratungsfälle mit 1 Kontakt 48 Familiensitzung 47 Beratungsfälle 2 bis 5 Kontakten 129 Gruppensitzung 138 Beratungsfälle 6 bis 10 Kontakten 55 sonstiger Fachkontakt 29,75 Beratungsfälle 11 bis 15 Kontakten 17 Onlineberatung 147 Beratungsfälle 16 bis 20 Kontakten 13 2755,25 Beratungsfälle mit mehr als 20 Kontakten 13 insgesamt insgesamt Hinweis auf die Beratungsstelle durch absolut % Telefonbuch / Wissen war vorh. 9 2,3 Veröffentlichung / Werbung / Prospekt 16 4,0 Bekannte / Verwandte 70 17,5 Persönliche Erfahrung mit Beratung 60 15,0 Altersverteilung linear absolut % 0 bis unter 10 Jahre 0 0,0 10 bis unter 20 Jahre 7 1,1 20 bis unter 30 Jahre 61 9,3 30 bis unter 40 Jahre 167 25,4 40 bis unter 50 Jahre 238 36,2 50 bis unter 60 Jahre 119 18,1 60 bis unter 70 Jahre 44 6,7 70 bis unter 80 Jahre 17 2,6 80 bis unter 90 Jahre 1 0,2 90 Jahre und älter 1 0,2 kein Eintrag / nicht durch Auswertung erfasst 3 0,5 658 100 275 (ehemalige) Klienten 49 12,3 Ärzte / Kliniken / Psychotherap. 24 6,0 Seelsorger / kirchl. Dienste 23 5,8 Anwälte / Gerichte 4 1,0 Jugend- / Sozialamt / ASD 27 6,8 andere Beratungsstelle 28 7,0 Telefonseelsorge 2 0,5 Herkunft (Migrationshintergrund) absolut % Internet 70 17,5 Deutschland 548 83,3 Vortrag 1 0,3 ausländisch-europäisch 68 10,3 16 4,0 ausländisch-außereuropäisch 42 6,4 399 100 658 100 sonstige insgesamt 18 efl Porz 2012 insgesamt insgesamt Statistik Konfession absolut % röm. katholisch 359 54,6 evangelisch 111 16,9 sonstige 57 8,7 ohne 131 19,9 658 100 insgesamt Familienstand absolut % ledig 134 verheiratet / eingetragene Lebenspartnerschaft 432 65,7 geschieden 80 12,2 12 1,8 658 100 verwitwet insgesamt Aktuelle Familienform absolut % ohne Kinder (kinderlos) 96 24,1 wiederverheiratet mit ausschließlich volljährigen Kindern 70 17,5 141 35,3 Partnerschaftsform absolut % verheiratete leibl. Eltern* unverheiratete leibl. Eltern* 24 6,0 alleinlebend – ohne Partner 80 verh. Stief-/Patchworkfam. m. Stiefkind* 17 4,3 unverh. Stief-/Patchworkfam. m. Stiefk.* 12 3,0 Pflege-/Adoptivfamilie* 5 1,3 Alleinerziehende Mutter* 30 7,5 Alleinerziehender Vater* 2 0,5 nicht mit Kindern zus. lebende Väter / Mütter* 2 0,5 unbekannt 0 0,0 399 100 insgesamt 38 20,1 verheiratet – zusammenlebend 209 52,4 verheiratet – getrennt lebend 39 9,8 unverheiratet – zusammenlebend 53 13,3 unverheiratet – getrennte Wohnung 18 4,5 399 100 insgesamt Kinderzahl, unabhängig vom Alter der Kinder absolut % 0 bis unter 3 Jahre 56 Fälle ohne Kinder 95 23,8 3 bis unter 6 Jahre 85 Fälle mit 1 Kind 104 26,1 6 bis unter 10 Jahre 98 Fälle mit 2 Kindern 128 32,1 10 bis unter 14 Jahre 91 Fälle mit 3 Kindern 49 12,3 14 bis unter 18 Jahre 83 Fälle mit 4 und mehr Kindern 22 5,5 17 bis unter 21 Jahre 41 398 100 21 bis unter 27 Jahre 70 27 Jahre und älter 83 insgesamt Alter der Kinder Beratungsfälle mit betroffenen Kindern 230 und Jugendlichen unter 18 Jahren Letzter Schulabschluss absolut % noch in Schulischer Ausbildung 3 20,4 insgesamt Letzter Ausbildungsabschluss absolut % noch in beruflicher Ausbildung 19 2,9 607 Derzeitige Tätigkeit absolut % vollzeitbeschäftigt 315 47,9 teilzeitbeschäftigt 126 19,1 ohne Abschluss 63 9,6 geringfügig beschäftigt 26 4,0 0,5 abgeschlossene Lehre 319 48,5 arbeitslos 52 7,9 Sonderschule / ohne Abschluss 8 1,2 Meisterprüfung 20 3,0 Ausbildung / Umschulung 11 1,7 Volksschule / Hauptschule 130 19,8 Fachschulabschluss 50 7,6 im Ruhestand 51 7,8 Realschule 211 32,1 Fachhochschulabschluss 70 10,6 im Haushalt tätig 50 7,6 Abitur / Fachhochschulreife 305 46,4 Hochschulabschluss 116 17,6 sonstiges / unbekannt 27 4,1 unbekannt 1 0,2 unbekannt 1 0,2 unbekannt 0 0,0 658 100 658 100 658 100 insgesamt insgesamt insgesamt 2012 efl Porz 19 Jahresbericht Beratung nach KJHG Personenbezogene Themen absolut % Selbstwertproblem. / Kränkungen 80 19,0 Stimmungsbezogene Probleme (z.B. Depressionen) 56 13,3 Vegetative / psychosom. Probleme 29 6,9 §16 Allgemeine Erziehungs- und Entwicklungsfragen 16 4,0 §17 Partnerschaftsfragen, Familienkrisen, Trennung u. Scheidung 203 50,9 §18 Unterstützung Alleinerziehender und Nichtsorgeberechtigter 8 2,0 §28 Erziehungsberatung 1 0,3 §41 Unterstützung junger Volljähriger bis 21 Jahre 1 0,3 78 19,5 92 23,1 399 100 Ängste und Zwänge 22 5,2 Probleme im Sozialkontakt 17 4,0 Kritische Lebensereignisse / Verlusterlebnisse 50 11,8 Partnerschaftsberatung ohne KJHG-Bezug Individuelle sexuelle Probleme 9 2,1 Lebensberatung Sexuelle Orientierung 0 0,0 Konzentrations-/Arbeitsstörungen 8 1,9 Traumatische Erlebnisse (z.B. Missbrauch) 29 6,9 Glaubens- und Sinnfragen 23 5,5 Psychotische Störung 2 0,5 Persönlichkeitsstörung 5 1,2 Suizidalität 2 0,5 Ess-Störungen 6 1,4 Alkohol 3 0,7 Sonstige Sucht 3 0,7 Körperliche Erkrankung 30 7,1 Information 6 1,4 42 10,0 422 100 Sonstige insgesamt insgesamt Familien- und kinderbezogene Themen absolut % Unterschiedliche Erziehungsvorstellungen 17 9,1 Familiäre Schwierigkeiten wegen der Kinder 23 12,3 Fam. Umfeld (Eltern, Schw.eltern, Großeltern, Geschwister) 34 18,2 Familiäre Schwierigkeiten durch Trennung / Scheidung 25 13,4 Symptome und Auffälligkeiten der Kinder 29 15,5 Partnerbezogene Themen absolut % 9,6 124 16,5 Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kindern 18 Dysfunktionale Interaktion / Kommunikation Unterschiedliches Rollenverständnis 32 4,3 Ablösungsprobleme 16 8,6 Auseinanderleben / Mangel an Kontakt 79 10,5 1,6 45 6,0 Vernachlässigung des Kindes / der Kinder 3 Partnerwahl / Partnerbindung Bewältigung von Übergängen 34 4,5 Gewalt in der Familie 7 3,7 1 0,5 Beziehungsrelevante Schicksale und Krankheiten 41 5,5 Sexueller Missbrauch Beziehungsrelevante Aspekte der Herkunftsfamilie 47 6,3 5 2,7 Beziehungsrelevante Aspekte aus der Paargeschichte 46 6,1 Umgang mit pflegebedürftigen Angehörigen Sonstiges 9 4,8 187 100 Sexualität 50 6,6 Interkulturelle Paar- und Familienprobleme 7 0,9 Eifersucht 18 2,4 Trennungswunsch / Angst vor Trennung 83 Bewältigung von Trennung 43 insgesamt absolut % 11,0 Gesellschaftsbezogene / soziokulturelle Themen 5,7 Ausbildungs- / Arbeitssituation 70 36,1 16 8,2 Aussenbeziehung / außereheliche Beziehung 29 3,9 Arbeitslosigkeit Heftiger Streit 49 6,5 Wohnsituation 44 22,7 50 25,8 Tätlichkeiten, Gewalt 11 1,5 Finanzielle Situation Ungewollte Kinderlosigkeit 1 0,1 Migrationsprobleme 3 1,5 6 3,1 5 2,6 194 100 Schwangerschaft 5 0,7 Probleme im sozialen Umfeld Sonstiges 8 1,1 Sonstiges insgesamt 20 efl Porz 2012 752 100 insgesamt Vernetzung Vernetzung Leiterkonferenz der Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erzbistum Köln • Fachtagung der Leiterkonferenz in Bad Honnef • Arbeitsgruppe Statistik der Leiterkonferenz • Arbeitsgruppe IT der Leiterkon- ferenz • Arbeitsgruppe EFL-Fortbildung • • • • • • • der Leiterkonferenz Patenschaft für Fortbildungen der Kath. Bundeskonferenz EFLBeratung (KBK-EFL) Arbeitsgemeinschaft Kommunkationstrainings für Paare der Ehepastoral im Erzbistum Köln – Implementierung passender Angebote, Trainerausbildung und –supervision Arbeitsgruppe Sexualtherapie Arbeitsgruppe Familienzentren – u.a. Abstimmung von Angeboten Fortbildungskommission der Diözesankonferenz Beratung (DKB) Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit der Katholischen Bundeskonferenz Ehe-, Familien- und Lebensberatung (KBK-EFL) Verabschiedungen von Gaby Hähner, Leiterin der EFL-Wuppertal, Helga Pimpertz, Leiterin der EFL-Rhein-Erft-Kreis, Dr. Elmar Struck, Leiter der EFL-Bonn und Hans-Jakob Weinz, Referent der Ehepastoral und Koordinator der Kursangebote für Paare Kölner Leiterkreis der Familienberatungsstellen in der Stadt Köln • Koordinationsgruppe der Familienberatungsstellen zum gerichtlich angeordneten Begleiteten Umgang (BU) • Telefonaktionen des Kölner Stadt-Anzeigers AG Familienberatung nach § 78 KJHG in Köln • Fachtagung der AG § 78 der Kölner Beratungsstellen Väter: Störend und abgeschoben – Notwendig und einbezogen? Arbeitskreis Folteropfer – Therapiezentrum für Folteropfer, Caritas Köln Beraterkonvent zur Kooperation mit den Katholischen Familienzentren in Köln Supervision und Fachteam der EFLOnlineberatung im Erzbistum Köln Kath. Arbeitskreis „Gemeinsam für Porz“ Netzwerk ‚Frühe Hilfen‘ in Porz Arbeitskreis „Mut gegen Gewalt in Porz“ im Netzwerk „Erziehung und Schule“ in Köln Arbeitskreis Psychiatrische Dienste in Porz Vielfältige Kooperationen u.a. mit • vier Katholischen Familienzen- tren • dem Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) Köln, Außenstelle Porz • dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Köln, Außenstelle Porz • dem Kinderzentrum Porz • dem Treffpunkt Familienbildungswerk Köln-Porz e.V. (Eltern- und Paarseminare) Interview im Mitteldeutschen Rundfunk: Was hält Paare zusammen, 14.2.2013 Bezirkliche Steuerungsgruppe der Jugendhilfemaßnahmen im Stadtbezirk Köln-Porz Spenden sind für uns wichtig. Sie ermöglichen es uns, unser Beratungsangebot direkt auszudehnen. Auf diese Weise können wir die Wartezeiten für ein erstes Beratungsgespräch kurz halten. Wenn Sie unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen wollen, können Sie dies über die Bankverbindung: 2012 efl Porz 21 Jahresbericht Fortbildung Weiterbildung/Masterstudiengang Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Kooperation von Erzbistum Köln und Katholischer Hochschule Köln Herr Dr. Hannspeter Schmidt – Frau Prof. Dr. Tanja Hoff, Köln Kooperation statt Konfrontation – Ausbildung in Familienmediation. Heiner Krabbe, Sabine Thomsen. Bistum Münster Weiterbildung Systemische Beratung/Familienberatung, Zertifikat nach den Richtlinien des DGSF, Katholische Hochschule Köln, Frau Prof. Dr. Renate Zwicker-Pelzer WerteDialog Werte begründen, bilden und leben in einer pluralen Gesellschaft in Wissenschaft, Seelsorge, Bildung und Sozialarbeit, Kongress des Erzbistums Köln mit dem Referat Dialog und Verkündigung, dem Bildungswerk, der Kath. Hochschule und dem Diözesan-Caritasverband, der Uni Münster mit dem Zentrum für Islamische Theologie Münster und der Synagogengemeinde Köln, Weihbischof Dr. Heiner Koch, Rabbiner Jaron Engelmayer, Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Prof. DDr. Clemens Sedmak, Prof. Dr. Rita Süßmuth, Prof. Dr. Josef Freise, Dr. Werner Höbsch, Dr. Thomas Lemmen, und Zafer Senocak (Autor), Köln Eigentlich brauche ich Dich ja gar nicht! Zum Problem des Narzissmus in Partnerschaft und Beratungsdynamik, Prof.Dr. Wolfgang Milch, Bad Honnef Beethoven und Erikson: Ästhetische Fundierung guter therapeutischer Praxis, Dr. Jeff Zeig, Köln Altern – Mehr als Abschied und Verlust?, Prof. Dr. phil. Meinolf Peters, Bad Honnef Psychotherapie und Beratung mit SprachmittlerInnen, Claudia Hartmann, Köln Einführung in die Hypnotherapie, Prof.Dr.Dirk Revenstorf Achtsamkeit in der Paarbeziehung, Hans Jellouschek, Ammerbuch Einführung in die Hypnotherapie, Matthias Pfennig Paarberatung Online, Georg Riesenbeck, Köln Umgang mit Verdachtsfällen von (sex.) Missbrauch im Rahmen von Ehe-,Familien-oder Lebensberatungs-Prozessen, Dipl.-Psych. Jessika Kuehn-Velten, Köln Diagnose und Behandlung suizidalen Verhaltens, Prof. Dr. Otto Kernberg, Köln Väter: Störend und abgeschoben – Notwendig und einbezogen? Fachtagung der AG § 78 der Kölner Familienberatungsstellen, Köln Wurzeln und Flügel – Erkenntnisse der Bindungsforschung für die Beratung, Studientag der Diözesankonferenz Beratung im Erzbistum Köln, Prof. Dr. Gerhard Suess Versöhnen und Verzeihen in Paarbeziehungen, Jahrestagung des Bundesverbands Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und –berater e.V., Friederike von Tiedemann, Michael Dornes, Erika Lützner-Lay, Dr. Eckhard Roediger, u.a., Suhl 22 efl Porz 2012 „Gebt dem Geist Raum“ – Geistliche Begleitung in ignatianischen Exerzitien – Aufbaukurs. Prälat Dr. Robert Kümpel, Beate Bleck, Erzbistum Köln Dank An dieser Stelle sei allen gedankt, die sich für die Arbeit unserer Beratungsstelle stark gemacht haben ll em Erzbistum Köln, dem d LVR und dem Jugendamt der Stadt Köln ll unserem ehemaligen Stadtdechanten Herrn Prälat Bastgen, der am 11.03.2012 nach schwerer Krankheit verstorben ist ll unserem neuen Stadtdechanten Msgr. Robert Kleine, der unserer Arbeit schon als Leiter des Seelsorgeamtes große Wertschätzung entgegengebracht hat. Wir freuen uns, mit ihm daran anknüpfen zu können ll en MitarbeiterInnen im d Gesamtverband, besonders dem Geschäftsführer Herrn von Plettenberg, Herrn Rösinger und Frau Euler ll unseren Fachteammitgliedern Dechant Thomas Rhein, Pastoralreferent Martin Bartsch, Rechtsanwalt Dr. Nicknig, und Frau Dr.med. Basting ll nseren vielen Kooperationsu partnern ll nd nicht zuletzt unseren u Klienten, deren Vertrauen in unsere Arbeit uns Verpflichtung ist und die den Umfang unserer Arbeit zudem mit vielen Spenden unterstützt haben. Beratungsangebot Unser Beratungsangebot im Überblick: Problemklärung In einem – nach telefonischer Anmeldung kurzfristig vermittelten – ersten Gespräch mit einem Berater oder einer Beraterin wird geklärt, welche Form der Hilfe und der Unterstützung der/die Klient/in benötigt. Einzelberatung Wer sich in einer schwierigen Lebenssituation überfordert fühlt und sich nicht mehr selbst zu helfen weiß, kann in Einzelgesprächen Beratung in Anspruch nehmen. Gemeinsam mit einem/r Berater/in werden Ursachen und Entstehung von Problemen und Konflikten nachvollzogen und Lösungen gesucht. Paarberatung Fragen und Probleme der Partnerschaft sind zentrale Aufgaben der EFL. In den Paarberatungen wird gemeinsam mit beiden Partnern für die bestehenden Konflikte in Partnerschaft und Ehe eine Lösung gesucht. Kommunikative und psychotherapeutische Kompetenz des/r Beraters/in erleichtern die Suche nach Lösungsmöglichkeiten und neuem Verständnis in der Partnerschaft. Familienberatung In den Familiengesprächen erhält jedes Familienmitglied die Möglichkeit, seine Sicht der familiären Probleme einzubringen. So können unter Berücksichtigung aller Beteiligten mit ihrer jeweils eigenen Perspektive neue Lösungen für innerfamiliäre Schwierigkeiten entwickelt werden. Krisenintervention In besonders kritischen Lebenssituationen können in der Beratungsstelle auch kurzfristig mehrere Gespräche zur Krisenintervention vereinbart werden. Dadurch ist eine unmittelbare Bearbeitung der Problematik möglich. Gruppenberatung Der Vergleich von Lebensproblemen oder Partnerschaftskonflikten hilft in der Gruppenarbeit, sich über Auswege zu verständigen. Bei diesem Ansatz wird die besondere Kompetenz der Gruppe genutzt, um Lösungsversuche miteinander zu besprechen und mit Hilfe der Gruppe zu erproben. Onlineberatung Ratsuchende können sich über das Internet an diesen Dienst der Beratungsstellen wenden. Per E-Mail- und Chatberatung können sie dann Hilfe und Unterstützung bei der gemeinsamen Lebensplanung, der Bewältigung von Beziehungskonflikten und Sorgen aus dem Alltag erhalten. Mediative Beratung Mediative Beratung ist ein Verfahren zur eigenständigen Regelung offener Streitfragen. In Elternschaft und Partnerschaft kann sie zur Einigung der Eltern im Falle von Trennung und Scheidung beitragen und zur Klärung von Sorgeund Umgangsrecht. So vermittelte, einvernehmliche Vereinbarungen der Eltern erleichtern die Auseinandersetzung und helfen, Streitfälle zu vermeiden. 2012 efl Porz 23 So finden Sie uns: Die Beratungsstelle liegt zentral in Köln-Porz. In unserer Nähe finden Sie ausreichend Parkmöglichkeiten. Wir sind auch sehr gut mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. uss - He Haus Wolle str. He Bartholom. Georg-FalckWeg annrm RichardLandsbergWeg Löns-Str. Zypressenweg Wall Urbacher Zedernweg Im Winkel Pappelallee Im Urbacher Feld Am Auf g Kastanienweg . . Str Str er en ch Aa Str. iKellere r. St weg Staelsweg Glasstr. r. str. Friedri ch str. - nrte Ga Haus Wolle a r t e n- ed- estr. Goeth Schill e str. r- Germaniastr. Re str ineke . - ele n hütte Irisweg Str. Gilson str. Josef- An der Sparkass e Kör odorn Str. er- HauptMü hle ns tr. The I. d . Ad weg Salvienweg Fliede r- Am Schwanebitzer Hof . Str ler se üs Br tr. auss str. Alfr Dülkenst r. Rath ptstr . Hau tstr. Am Tambourskreuz tr. 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