Thema: Brüche heilen - EFL im Erzbistum Köln

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Thema: Brüche heilen - EFL im Erzbistum Köln
2012 / 2013
Katholische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen
Friedrich-Ebert-Ufer 54
51143 Köln-Porz
Thema:
Brüche heilen
Tätigkeitsbericht 2012
Gesamtverband der Kath. Kirchengemeinden der Stadt Köln Domkloster 3, 50667 Köln
Jahresbericht
Impressum:
 
Verantwortlich für den Inhalt:
Günther Bergmann
Redaktion:
Team der Beratungsstelle
Grafik und Layout:
Oton Seyfarth, Bonn,
[email protected]
2 efl Porz 2012
Fotografien: Gaby Geister (S. 5, 6 und
11); Marion Schlöder (Titel, S. 3, 8, 9,
10, 14 und 16)
Endredaktion:
Günther Bergmann
Druck:
Saxoprint GmbH, Enderstr. 92 c,
01277 Dresden  
Kath. Beratungsstelle für EheFamilien- und Lebensfragen
Friedrich-Ebert-Ufer 54
51143 Köln-Porz
Tel: 02203 - 52636
Fax: 02203 - 57818
www.efl-porz.de
 
Inhalt
Inhalt:
Mitarbeiterinnen4
Einleitung Günther Bergmann
- Partnerschaftsbezogene Beratungsanlässe
- Paarberatung und Kommunikationstrainings
- Beratung bei Trennungswünschen und –ängsten
- Mediation
- Beratung auf Empfehlung von Jugendamt und Gericht
- Trauma Bearbeitung und Beratung
- Einzelberatung
- Gruppenangebote
- Onlineberatung
- Familienzentren und Netzwerk Frühe Hilfen
- Brüche heilen
5
Verloren und wieder zueinander gefunden Petra Klein
9
Am Ende stand die Liebe Theresia Stamm
10
Facebook – nur ein „Gesichts-Buch“ Elke Windeln
12
Brüche und Umbrüche im Herbst des Lebens Maria Albrecht-Böhnke
14
Brüche Gaby Geister
Hotline Heimkinder – Abschlussbericht EFL-Leiterkonferenz /
Gaby Hähner, Margarete Roenspies-Deres
16
Zeit zum reden – EFL-Kampagne von Tanja Roa Dr. Hannspeter Schmidt,
Diözesanbeauftragter EFL Erzbistum Köln
17
Statistik 18
Vernetzung 21
Fortbildung 22
Dank 22
Unser Beratungsangebot im Überblick 23
2012 efl Porz 3
Jahresbericht
MitarbeiterInnen
Günther Bergmann
Dipl. Psychologe, approbierter Psychotherapeut; Ehe-, Familienund Lebensberater; Familien- und Traumatherapeut (EMDR)
Mediator, Kommunikations- und Stresspräventionstrainer
Leiter der Stelle
Gaby Geister
Dipl.-Sozialpädagogin
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
Kommunikations- und Stresspräventionstrainerin
Petra Klein
Dipl.-Sozialpädagogin
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin in Weiterbildung
Isabella Lenz
Dipl.-Tanzpädagogin, Sozialpädagogin B.A.
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin in Weiterbildung
Doris Menkenhagen
Dipl.-Sozialarbeiterin
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
Mediatorin, Kommunikationstrainerin
Theresia Stamm
Dipl.-Sozialarbeiterin
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
Supervisorin, Trauerbegleiterin
Ingrid Wonneberger
M.A. Theaterwissenschaft, Erzieherin
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin in Weiterbildung
Helga Klein
Sekretärin
Ria Rother
Sekretärin
4 efl Porz 2012
Externe Fachberaterinnen
Maria Albrecht-Böhnke
Dipl.-Sozialpädagogin
Maria Bandick-Hols
Rechtsanwältin
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
(bis April 2012)
Monika Hurst-Jacob
Rechtsanwältin und Mediatorin
Roswitha Reck
Dipl.-Pädagogin
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
Kommunikations- und
Stresspräventionstrainerin
Elke Windeln
Dipl.- Sozialpädagogin
Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
in Weiterbildung
Systemische Beraterin (DGSF)
Fachteammitglieder:
Dechant Thomas Rhein
Pastoralreferent Martin Bartsch
Dr.med. Rosemarie Basting
Psychoanalytikerin
Dr. Paul-Georg Nicknig
Jurist
Supervision:
Dr.med. Thomas Heimes
Psychoanalytiker (DPV) und
Familientherapeut
Einleitung
Einleitung
Die Stelle hatte mit erheblichem
Krankenstand und personellen Veränderungen über das Jahr hin vollauf zu
tun. Es kostete die MitarbeiterInnen
im Verlauf des Jahres große Anstrengung, der Nachfrage nach Beratung
entsprechen zu können. Zum Sommer
hin waren mehrwöchige Wartezeiten
auf ein Erstgespräch häufig nicht zu
vermeiden.
Zwischenzeitlich konnten wir mit
Maria Albrecht-Böhnke und Elke Windeln zwei externe Fachberaterinnen
gewinnen, die mit ihrem spezifischen
Beratungsangebot unsere Arbeit
qualifiziert mittragen können. Hinzu
kommen drei weitere Fachkräfte, Petra
Klein, Isabella Lenz und Ingrid Wonneberger, die die berufsbegleitende
Weiterbildung zur Ehe-, Familien- und
Lebensberaterin absolvieren und in
diesem Rahmen als Mitarbeiterinnen
für uns tätig sind. Außerdem konnten
wir Monika Hurst-Jacob als Rechtsanwältin gewinnen, uns in der mediativen Beratung zu unterstützen.
Trotz aller Überstunden ging die
Zahl der angenommenen Beratungsfälle in 2012 leicht zurück. Insgesamt
fanden 671 KlientInnen bei uns Rat
und Unterstützung, 2011 waren es
739.
Unsere Gruppenangebote für
Frauen und Männer konnte wir
allerdings in vollem Umfang aufrechterhalten, mit wie im Vorjahr 29
Gruppensitzungen.
Paarberatung und
Kommunikationstrainings
Bei den Anlässen dominiert also
weiterhin die Dysfunktionale Kommunikation in der Partnerschaft, sie
sticht bei 124 Paaren, die sich an uns
wandten, hervor.
11 Paare konnten, manchmal in
Ergänzung zur Beratung, von unserem
lange etablierten Training „Konstruktive Ehe und Kommunikation“, kurz
KEK profitieren, dass wir in Kooperation mit der Ehepastoral unseres
Erzbistums und im Verbund mit den
weiteren 11 Eheberatungsstellen
erneut viermal über das Jahr verteilt
bei uns anbieten und davon dreimal
auch durchführen konnten. Diese
Kurse werden dankenswerter Weise
von der Ehepastoral organisatorisch,
mit Equipment und Werbematerial
unterstützt und finanziell getragen.
Sie sind aber auch für die teilnehmenden Paare kostenpflichtig. Die
Kosten und der logistische Aufwand
für Paare in der Familienphase sich an
zwei Wochenenden frei zunehmen,
begrenzen leider naturgemäß die
Möglichkeiten zur Teilnahme.
Vor diesem Hintergrund entwickelten wir in Kooperation mit der
Ehepastoral ein kostenfreies, abendfüllendes Angebot zum Thema Paarkommunikation: „Wie redest Du mit
mir? – Es geht auch ohne Schreien!“
Wir konnten dieses Seminar zweimal
anbieten, es kam aber leider nur
einmal zur Durchführung. Inhaltlich
lehnt es sich an die sehr gut evaluierten Elemente des KEK-Trainings
an, verbunden mit Erkenntnissen zur
Gewaltfreien Kommunikation nach
Marshal Rosenberg. Insbesondere
wird an diesem Abend Wert auf praktisches Kennenlernen von effizientem
und einfühlsamem Kommunikationsverhalten gelegt. Die Wirkung
dieser ersten Erfahrung ist für manche
Teilnehmer so überzeugend, dass sie
anschließend an einem KEK-Seminar
teilnehmen. Wir hoffen, dass es in
2013 wieder mehrmals zur Durchführung kommt.
Beratung bei
Trennungswünschen und
-ängsten
Für 83 Paare stand der Trennungswunsch, bzw. die Trennungsangst
ganz im Vordergrund des Beratungsprozesses. Hier kann der Beratungsprozess die Chance bieten, die
Verhandlung konkreter Differenzen
zu moderieren und Perspektiven
aufzeigen, in dem Sinne sich von nicht
(mehr) passenden Verhaltensmustern,
Anspruchshaltungen, etc. und nicht
vom Partner trennen zu müssen.
Partnerschaftsbezogene
Beratungsanlässe
In jedem Fall werden die Beratungsanlässe erfasst. Die Partnerschaftsbezogenen Anlässe machen mit 752
Nennungen fast die Hälfte der Anmeldungsgründe aus. An erster Stelle
steht dabei die Dysfunktionale Kommunikation (124 Nennungen), gefolgt
von Trennungswünschen und Trennungsängsten (83) und Auseinanderleben, Mangel an Kontakt (79). Mit 50
bis 43 Nennungen folgen Sexualität,
Heftiger Streit, Beziehungsrelevante
Aspekte aus der Herkunftsfamilie,
Beziehungsrelevante Aspekte aus
der Paargeschichte, Partnerwahl und
Partnerbindung sowie die Bewältigung von Trennung.
2012 efl Porz 5
Jahresbericht
Ein Beispiel, deutlich verfremdet
und mit anderem Namen sei kurz
skizziert:
Herr Meier meldet das Paar an.
Im ersten Gespräch wird rasch deutlich, dass die Beziehung „auf Messers
Schneide“ steht. Das Paar hat zwei
kleine Kinder, einen Sohn von 6 Jahren
und eine Tochter von 3 Jahren. Frau
Meier ist es leid, ihren Mann immer
wieder zu mehr familiären Engagement
zu ermahnen. Es kommt regelmäßig
zu Streit, da sie ihn wie ein drittes Kind
erlebt, wenn er sich, kaum von seiner
Arbeit zu Hause, an seinen Computer
zurückzieht, oder wenn er mehrfach in
der Woche den Abend mit Sport oder
mit Freunden verbringen will. Er kann
kaum mit dem Grenzen testenden Verhalten seines Sohnes umgehen, reagiert
dann überzogen laut und heftig. Er tut
sich zudem sehr schwer, sich auf den
Rhythmus der Kinder beim abendlichen
Zu Bett Geh Ritual einzulassen. Im
Laufe der Beratung wird deutlich, dass
er sich dabei unfähig und sehr abgelehnt erlebt, womit er das Verhalten der
Kinder als gegen sich gerichtet fehlinterpretiert. Bei einem Freund, der als
Hausmann viel Erfahrung im Umgang
mit seinen Kindern hat, kann er die
Einsichten aus der Beratung verifizieren.
Er übernimmt strukturiert mehr Verantwortung für seine Kinder und kann
6 efl Porz 2012
dabei allmählich erleben, wie wichtig er
für sie ist. Sie kann darauf mit wachsender Zuneigung für ihn reagieren, und so
trennen sich beide von dysfunktionalen
Verhaltens- und Erlebensweisen und
finden als Paar wieder zueinander.
Mediation
Männer suchen zunehmend nach
Paarberatung nach. Doch wie in der
Vignette beschrieben, ist die Beziehung dann oft schon kurz vor dem
Aus. Manchmal kann Beratung dann
noch die Trennung begleiten oder
ihre Folgen mediieren. Dann wird erst
systematisch gesammelt und manchmal auch schriftlich festgehalten, welche konkreten Themen ausgehandelt
werden müssen und diese dann nach
Priorität sortiert in mehreren Schritten bearbeitet. Die Themen liegen
vornehmlich beim Regelungsbedarf
für den elterlichen Umgang mit den
Kindern. Hier zu einvernehmlichen
Lösungen zu kommen ist allerdings
oft deshalb unmöglich, weil die Regelung von Unterhaltsfragen ebenfalls
noch nicht geklärt ist und sich beide
Bereiche dann oft sehr unglücklich
vermischen.
Von daher sind wir froh, hier seit
kurzem mit Monika Hurst-Jacob
auf eine Rechtsanwältin als weitere
Mediatorin zurückgreifen zu können.
Im co-mediativen Beratungsgespräch
kann das Paar so bei Bedarf auch
belastbare Regelungen zu Unterhaltsfragen erarbeiten, um dann erfolgversprechend auch die Umgangsfragen
zu klären.
In einer mediativen Beratung geht
es nicht darum an den Verletzungen
aus der Paargeschichte zu arbeiten.
Vielmehr richtet der Berater den Blick
mit den Klienten zügig nach vorne,
erarbeitet mit ihnen ihre Interessen
hinter den festgefahrenen Positionen
und dann alternative Optionen. Dann
kann es gelingen zu Lösungen zu
kommen, die beide als fair und tragfähig erleben.
Einschränkend muss gesagt werden,
dass diese Beratungsarbeit mit sehr
zerstrittenen Paaren nur in jedem dritten Fall bis zu so einer Lösung kommt.
Für ein weiteres Drittel führt sie aber
doch zu einem tieferen Verständnis
dafür, dass zurzeit noch keine Lösung
erreicht werden kann, also z.B. noch
keine Umgangsregelung für den Vater.
Allein das Bewusstsein, alles dafür
versucht zu haben, kann eine gewisse
Entspannung im Umgang miteinander zur Folge haben.
Einleitung
Beratung auf Empfehlung
von Jugendamt oder Gericht
Vermehrt kommen Paare auf Anraten des Jugendamtes, gelegentlich
wird die Beratung auch vom Gericht
empfohlen oder sogar angeordnet.
Im den Familienberatungsstellen
Kölns erhalten Paare in einem ungelösten Konflikt zum Umgang mit den
Kindern das Hilfsangebot eines fachlich Begleiteten Umgangs. Ziel ist es,
zu einer einvernehmlichen Umgangsregelung zu finden, die dem Kindeswohl gerecht wird. Dieses Angebot
wird für alle Familienberatungsstellen
in Zusammenarbeit mit dem Gericht
zentral in einer Stelle koordiniert.
Auch die Arbeit mit diesen Paaren
verlangt vor allem mediative, also
vermittelnde Kompetenzen.
Trauma Bearbeitung in der
Beratung
Seit nunmehr 12 Jahren können
wir in geeigneten Fällen psychotraumatische Hintergründe für Beziehungskonflikte, wie z.B. Missbrauchserfahrungen oder Unfallerlebnisse
sehr erfolgreich mit EMDR als bestens
evaluierter Trauma therapeutischer
Methode „entschärfen“..
Im Kontext einer Paarberatung
verlangt dieses Vorgehen stabile intrapsychische und soziale Ressourcen auf
Seiten des Klienten. Oft haben Betroffene schon psychotherapeutische
Behandlungen durchlaufen oder ihre
Biographie selbstreflexiv stärker in
den Blick genommen, bevor sie zur
Paarberatung kommen. Die Arbeit
mit EMDR hilft dann, diese Erkenntnisse weit fruchtbarer für die aktuelle
Lebens- und Partnerschaftsgestaltung
zu machen. Im vergangenen Jahr sind
wir im Tätigkeitsbericht ausführlich
auf diese Methode und ihre Möglichkeiten speziell in der Beratung von
Paarkonflikten eingegangen
Einzelberatung
Die Menschen, die zum Einzelgespräch zu uns kommen, leben häufig
auch in Ehe und Familie. Sie möchten
aber zunächst ihren eigenen Anteil
an ihren Schwierigkeiten fokussieren.
Dieser Prozess strahlt dann verändernd in ihren Lebenskontext aus.
In 995 Einzelsitzungen dominierten
dabei bei den Anlässen Selbstwertprobleme und Kränkungen, oft
gepaart mit depressiven Symptomen
oder kritischen Lebensereignissen
oder Verlusten.
Hinter diesen Themen stehen junge
Menschen, denen der Start in ein
eigenständiges Leben schwer fällt
ebenso, wie Ältere, die nach dem
Tod des Partners Begleitung durch
abgrundtiefe Trauer suchen und Hilfe,
ihr Leben neu zu gestalten.
Manche alleinerziehende Mutter,
die sich mit kleinen Jobs oder Hartz IV
über Wasser hält, findet in Beratungsgesprächen Unterstützung, durch die
Stürme im Zusammenleben mit ihren
pubertierenden Kindern zu navigieren
und sich daneben mit den Avancen
möglicher neuer Partner auseinander
zu setzen. Wenn dann beispielsweise
auch noch ihre Beziehung zu den alt
und krank gewordenen Eltern von tiefen Verletzungen geprägt ist, kann ein
Prozess der Begleitung als Lebenshilfe
durch eine Beraterin für eine Weile
sogar zum wichtigsten Anker bei der
eigenen Lebensbewältigung werden.
Gruppenangebote
Neben den schon benannten
Kommunikationstrainings für Einzelne und Paare ergänzen regelmäßig
eine Männer- und eine Frauengruppe, sowie das Angebot eines
Gesprächskreises für Trauernde, unser
Beratungsangebot.
Onlineberatung
In vielen Bistümern ist die Ehe-,
Familien- und Lebensberatung auch
Online schon lange fest etabliert. In
einer bundesweit angelegten Evaluationsstudie konnte eindrucksvoll
gezeigt werden, dass dieses Angebot
für Ratsuchende überaus hilfreich
ist. Auch für unsere Beratungsstelle
gehört die Onlineberatung seit Jahren
zu unserem Grundauftrag und hat
sich in unser Angebotsprofil integriert.
Unsere Stelle ist in der virtuellen
Onlineberatung der EFL im Erzbistum
Köln mit 147 Beratungsstunden aktiv
vertreten.
Auf Bistums- und Bundesebene
werden die hier tätigen Berater/innen
regelmäßig geschult und lassen ihre
Arbeit spezifisch supervidieren. Damit
ist garantiert, dass unsere Klienten
auch im Netz mit seinen Besonderheiten fachlich qualifiziert beraten
werden.
Familienzentren und
Netzwerk Frühe Hilfen
Die Beratungsstelle kooperiert
dauerhaft seit nunmehr 6 Jahren mit
vier Kath. Famlienzentren an die 15
Kindertagesstätten angeschlossen
sind. Dieses Arbeitsfeld teilen sich
Frau Geister und Frau Stamm. Mit
vielen der Kita-Teams hat sich durch
deren kontinuierliche Präsenz ein sehr
vertrauensvolles Arbeitsbündnis zum
Wohle der Familien aufgebaut. Dies
zeigt sich in vermehrten Überweisungen und Anmeldungen zur Beratung aus diesen Familien, wie auch
in regelmäßigen Anfragen aus den
Teams nach Beratung, Supervision
und nach fachlichem Input. In offen
gestalteten Elterncafés fassen auch
ratsuchende Eltern direkt den Mut, auf
die anwesende Kollegin zuzugehen.
Nicht selten entstehen daraus schon
hilfreiche Beratungsgespräche.
Die Mitarbeiterinnen werden dabei
auch zunehmend als Fachkraft nach §
8a KJHG bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung angefragt.
Das neue Bundeskinderschutzgesetz verlangt, die Unterstützung von
Eltern kleiner Kinder deutlich auszubauen. In diesem Kontext stellen wir
unsere Ressourcen nun auch in den
Dienst des Netzwerks Frühe Hilfen in
Porz, das vom Jugendamt Ende 2012
zum ersten Mal einberufen wurde.
Diese breitgefächerte Zusammenarbeit eröffnet uns einen leichteren
Zugang zu Angeboten anderer Träger
für die Elternpaare und Alleinerziehenden kleiner Kinder. Sie bekommen
bei uns die psychologische Unterstützung, die sie brauchen, und wir
können ihnen nun leichter weitere
sinnvolle Angebote vermitteln.
Eine ganze Reihe von Fachveranstaltungen in diesem Themenfeld
machen deutlich, dass die Familienberatung gerne bereit ist, diese
politische Priorisierung fundiert
aufzugreifen und ihre Möglichkeiten
in diesem Feld weiterzuentwickeln.
Beispielhaft sei der Jahresempfang
des Kinderschutzbundes Köln im Mai
2012 mit dem Thema „Mit Prävention
und Vernetzung zu mehr Achtsamkeit
für Kinder und Familien“ erwähnt.
Schon im Januar setzten sich die
beiden Kölner EFL-Stellen in einer
konzentrierten Fortbildung mit DiplPsych. Jessica Kuehn-Velten mit dem
Thema auseinander: ‚Umgang mit
Verdachtsfällen von (sex.) Missbrauch
im Rahmen von Ehe-, Familien- und
Lebensberatungsprozessen‘.
2012 efl Porz 7
Jahresbericht
Die Bedeutung des Umgangs von
Vater und Kind nach einer Trennung
des Elternpaares rückte die Arbeitsgemeinschaft Familienberatung Köln
nach § 78 in einer Fachveranstaltung mit dem Titel ‚Väter: Störend
und abgeschoben – Notwendig
und einbezogen?‘ gleich unter drei
Blickwinkeln in den Mittelpunkt; zum
einen mit Blick auf die empirisch
gut belegten Langzeitfolgen von z.B.
kriegsbedingter Vaterlosigkeit für die
körperliche und seelische Gesundheit
und Belastbarkeit der Betroffenen
(Prof. Dr. Matthias Franz). Dann zur
empirisch belegten Situation der
Vater-Kind-Beziehungen in Scheidungsfamilien, inklusive der Effizienz
beraterischer Interventionsstrategien
(Christian Pröls, Uni München). Und
schließlich zur Entwicklung von
Väterarbeit in Migrationsfamilien, wo
nicht eine Trennung, sondern die Konfrontation mit einem empathischen,
verhandlungsorientierten Erziehungsstil im gesellschaftlichen Umfeld die
neue Herausforderung für die Väter ist
(Dr. Cengiz Deniz).
Brüche heilen
Dieser Überblick über die Vielfalt unserer Tätigkeitsfelder macht
schon deutlich, dass es dabei sehr
häufig darum geht mit Brüchen und
Umbrüchen des eigenen Lebens
fertig zu werden, Trauerarbeit zu
leisten, Begrenzungen hinzunehmen,
aber auch neue Perspektiven zu
entwickeln.
Die folgenden Artikel kreisen aus
unterschiedlichem Blickwinkel um die
Möglichkeiten, mit Hilfe von Beratung
Brüche zu heilen.
Der Verlust der Möglichkeit, die
Beziehung zum Vater zu entwickeln,
weil die Eltern sich bald nach der
Geburt trennten, kann die Gestaltung
von Beziehungen ein Leben lang belasten. In Petra Kleins Fallbeschreibung
wird deutlich, wie heilsam es sein
kann, diese Beziehung im Erwachsenenalter selbstbestimmt wieder
aufzunehmen.
In Theresia Stamms Bericht hat eine
Mutter den Kontaktabbruch ihrer
erwachsenen Tochter zu verkraften
und findet Raum für ihren Schmerz,
den Faden nicht wieder aufnehmen
zu können und schließlich neuen
Lebensmut.
Sollbruchstellen für Paarbeziehungen, ‚Versuchungen‘ in Konflikten
auf andere Kontakte auszuweichen,
haben mit den interaktiven Möglichkeiten des Word Wide Web dramatisch
zugenommen. Frau Windeln zeigt
anschaulich, wie sich dadurch die
Bewältigung von Beziehungskrisen
binnen nicht mal einer Dekade völlig
gewandelt hat.
Älter werden ist häufig durch
Umbrüche sehr herausfordernd. Es
gibt den Renteneintritt, Erkrankungen,
oder die Auflösung von Familienstrukturen zu verkraften. In vielen Beispielen widmet sich Maria AlbrechtBöhnke diesem Feld.
Frau Geister steuert ein tiefsinniges
Wortspiel zum Thema Brüche und
Beratung bei.
Die EFL-Beratungsstellen im Erzbistum Köln betreuten die „Hotline
für ehemalige Heimkinder“, die die
Deutsche Bischofskonferenz von 2010
bis 2012 eingerichtet hatte.
Gaby Hähner, Margarete RoenspiesDeres und Malte Kromm ziehen eine
kurze Bilanz über ihre Erfahrungen in
dieser Arbeit. Sie konnten einen wichtigen Beitrag leisten, die Folgen schier
unheilbarer Brüche und Verletzungen
in den Kindheitserfahrungen der
Betroffenen lindern zu helfen.
Wir werfen mit Dr. Hannspeter
Schmidt, dem Diözesanbeauftragten
für Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erzbistum Köln, einen Blick
auf die Kampagne ‚Zeit zum Reden‘
der Grafik-Designerin Tanja Roa. Diese
Kampagne wirbt auf sehr originelle
Weise für unser Beratungsangebot
als Möglichkeit die eigene Beziehung
zu erhalten. Tanja Roa erhielt für
diese Kampagne 2011 den weltweit
bedeutenden ‚red dot design award –
best oft the best‘. Das Erzbistum Köln
konnte sie im Advent 2012 über eine
Woche als City Light Kampagne in
über 450 Schaukästen in Köln zeigen.
Weitere Umsetzungen in anderen
Städten des Erzbistums und in anderen Bistümern sind geplant.
Dieser zeitgemäße Ansatz zur Darstellung unserer Arbeit führt auch zu
aktuellen Bemühungen das ‚Markenbild‘ unseres Angebots entsprechend
zu erneuern.
Es folgen die statistischen Daten,
sowie der Überblick zur Vernetzungsarbeit und zu den Fortbildungen.
Günther Bergmann
8 efl Porz 2012
Verloren ...
Verloren
und wieder zueinander gefunden
Frau R., 35 Jahre, kommt in die
Beratungsstelle und berichtet über
ihre Schwierigkeiten, mit Menschen in
Beziehung zu treten und diese dann
auch aufrecht zu erhalten.
In den ersten Beratungsstunden
erzählt Frau R. über ihre Kindheit. Ihre
Eltern trennten sich noch in ihrem
ersten Lebensjahr. Der Kontakt zum
Vater war selten und brach ganz
ab, als sie ungefähr 5 Jahre alt war.
Warum der Vater den Kontakt nur zu
ihr abbrach, den 3 Jahre älteren Bruder aber weiter regelmäßig besuchte,
weiß Frau R. nicht. Sie selbst hat keine
Erinnerungen an diese Zeit. Von ihrer
Mutter “weiß“ sie, dass sie angeblich
selbst diese Entscheidung getroffen
habe, was sie heute sehr bezweifelt.
Durch die Beratung wird Frau R.
die bis hierhin verdrängte Sehnsucht
zu ihrem Vater bewusst. Dennoch
antwortet sie zuerst mit Abwehr
dieser Gefühle und kann sie nur
allmählich zulassen. Im Laufe der
Beratung wird der Wunsch, den Vater
kennenzulernen, immer größer, bis sie
schließlich den ersten Schritt auf den
Vater zugeht. Eine erste Karte bleibt
unbeantwortet, auf den zweiten Brief
reagiert der Vater.
Beim ersten Treffen stehen sie sich
wie zwei Fremde gegenüber, geben
sich förmlich die Hand, erzählen
ein wenig, verabreden sich für ein
nächstes Mal und verabschieden sich.
Heute, nach einem langen und nicht
immer einfachen Weg der Annäherungen, ist das anders. Heute umarmen sie sich bei jeder Begrüßung
oder Verabschiedung so innig, als
wollten sie sich nie mehr loslassen,
um sich nicht wieder zu verlieren.
Vor diesem Hintergrund erscheinen
die Probleme, mit denen Frau R. in die
Beratung kam, verständlich. Sie hatte
in ihrer Kindheit keine verlässlichen
Beziehungen und hat so kein sicheres
Bindungsmuster entwickeln können.
Das Streben nach engen emotionalen
Beziehungen, ist aber ein spezifisch
menschliches Bedürfnis, welches
nicht nur bereits beim Neugeborenen angelegt ist, sondern auch bis
ins hohe Erwachsenenalter bestehen
bleibt. Der Begründer der Bindungsforschung, John Bowlby (1907-1990),
untersuchte bereits in der Mitte des
letzten Jahrhunderts die Auswirkungen von frühen und andauernden
Trennungen eines Kindes von seiner
Bezugsperson, auf dessen Persönlichkeitsentwicklung. Seine damalige
These, dass eine derartige Trennung
ein zentraler Risikofaktor für die seelische Entwicklung des Kindes sei, gilt
bis heute als valide.
Kinder, die in einem Klima von
unsicherer Bindung aufwachsen sind,
reagieren häufig mit Trennungsängsten und sind übermäßig anhänglich
und anklammernd. Im Erwachsenenalter verhalten sie sich häufig
widersprüchlich. Sie sind oft hin- und
hergerissen zwischen dem Bedürfnis
nach Nähe zu anderen Personen und
der gleichzeitigen Furcht, dass dieses
Bedürfnis nicht erwidert wird. Darüber
hinaus vermeiden sie häufig neue
Beziehungen, um sich vor neuen emotionalen Verletzungen zu schützen.
Frau R. hat es in der Beratung
geschafft, einen Nachreifungsprozess
in Gang zu bringen, der letztlich vieles
zum „Heilen“ bringen konnte.
Frau R. sagt heute: „Es wird nie eine
„normale“ Vater-Tochter-Beziehung
sein. Denn diese 30 Jahre kann uns
niemand zurückgeben und wir können sie nicht nachholen. Aber heute
sind wir glücklich und dankbar, dass
wir uns wieder gefunden haben.“
Petra Klein
Literatur:
Grossmann, Klaus E. und Grossmann, Karin (2009), Bindung und menschliche Entwicklung. John Bowlby, Mary Ainsworth und die Grundlagen der Bindungstheorie,
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart
Oerter, Rolf & Montada, Leo (2002), Entwicklungspsychologie, Beltz Verlag, Weinheim, Basel, Berlin
Bowlby, John (1973), Geist und Psyche, Mütterliche Zuwendung und geistige
Gesundheit. Kindler Verlag, München
Bowlby, John (2010), Bindung als sichere Basis, Grundlagen und Anwendung der
Bindungstheorie, Ernst Reinhardt Verlag, München
2012 efl Porz 9
Jahresbericht
Am Ende stand die Liebe
– zu sich selbst und dem Leben
Eine Frau A., Anfang 60 Jahre alt,
meldet sich zur Beratung an. Hinter
ihr liegen verschiedene Krankheiten
und Phasen von Unwohlsein und Niedergeschlagenheit. Diesem inneren
Zustand möchte sie auf den Grund
gehen. Auch, wenn ihr klar ist, dass
die Zuordnung von Stressquellen in
ihrem Leben nicht eins zu eins auf
Krankheitssymptome und Lustlosigkeit passen müssen, beginnt sie
im Verlauf der Beratung ein Gespür
zu bekommen, was sie über Jahre
belastet.
Eine nicht zu ruhekommende
Stressquelle stellt der Kontaktabbruch der ältesten Tochter dar. Die
erwachsene Tochter (Mitte 30 Jahre)
aus erster Ehe, hat mit ihrer Familie
10 efl Porz 2012
(Mann und drei Kinder) den Kontakt
zu ihrer Mutter und zur Familie ihrer
(leiblichen) Schwester abgebrochen.
Für die Klientin bedeutet das, neben
der Sehnsucht nach einem Kontakt zu
ihrer Tochter auch unfreiwillig auf das
Aufwachsen und dem Kontakt zu den
Enkelkindern verzichten zu müssen.
Nach den subjektiven Schilderungen
der Mutter, zeigte sich die Gesamtsituation, dass es sich um einen aktiven
Entschluss der Tochter handeln
musste, zu ihrer Mutter keinen weiteren Kontakt haben zu wollen.
In heutiger Zeit ist das Phänomen
vertrauter, dass im Rahmen von
Partnerschaften oder Freundschaften
Erwachsene sich trennen und der
Kontakt sich verliert. Dass Blutsver-
wandte untereinander den Kontakt
abbrechen, ist ein Phänomen, dass
oftmals aus Scham schmerzlich verschwiegen wird.
Mit diesem Phänomen des Kontaktabbruches erwachsener Kinder
zu ihren Eltern ist diese Klientin nicht
alleine. Seit dem Buch: „Wenn Kinder
den Kontakt abbrechen: Hilfestellung
und Strategien einer verlassenen
Mutter“ (Südwest Verlag; 4. Auflage:
2011) holt die Autorin Angelika Kindt
Beziehungsabbrüche erwachsener
Kinder anhand ihrer eigenen Beziehungsgeschichte zu ihrer Tochter aus
der Tabuecke hervor.
Bei diesem Phänomen handelt es
sich nicht um vernachlässigte oder
misshandelte Kinder, sondern die
Am Ende stand die Liebe...
Beziehungsabbrüche erwachsener
Kinder stammen aus Familien, die aus
allen gesellschaftlichen Schichten,
aus allen Einkommensverhältnissen
usw. kommen. Die Eltern erleben den
Beziehungsabbruch oftmals aus heiterem Himmel und „tappen im Dunkeln“, wenn sie nach Gründen und
Ereignissen suchen, die das Verhalten
der erwachsenen Tochter bzw. Sohn
zu erklären versuchen. Die Eltern fühlen sich oftmals für diese Entwicklung
schuldig, ohne zu ahnen bzw. zu wissen, was sie „falsch“ gemacht haben
oder was in ihren Kindern vorgeht,
warum sie die Beziehung beendet
haben. Der Verlauf dieser Beziehungskonstellation ist völlig offen.
Im Verlauf des Lebens ist es grundsätzlich möglich, dass der Beziehungsabbruch „nur“ eine Lebensphase z.B.
die Turbulenzen nach einer Ehescheidung der Eltern betrifft und eine
Aussprache über Verwicklungen der
Kinder in dieser Zeit der Trennung/
Scheidung, Klärung verschafft.
Wer hier den ersten Schritt macht,
steht nicht an erster Stelle, sondern
die Bereitschaft zur Aussöhnung, das
Zusammentreffen der gleichzeitigen
Sehnsucht der Eltern und Kindern
wieder in Beziehung treten zu wollen
und eine Offenheit, die verschiedenen Sichtweisen zu zulassen, ist
entscheidend.
Leider kommt es auch vor, dass eine
Aussöhnung zu Lebenszeiten nicht
gelingt und der Beziehungsabbruch
bestehen bleibt.
Es ist ein langer Weg für Eltern,
die sich oftmals sehr ohnmächtig
fühlen – der auch manchmal nicht
gelingt – die Entscheidung der Kinder
zu akzeptieren und ein eigenes Leben
unabhängig von Kindern und Enkelkindern zu leben.
Dieser Weg kommt einem Trauerprozess gleich. Die Liebeskraft, die auf
das erwachsene Kind gerichtet ist,
muss zurückgenommen und verinnerlicht werden.
Nach einem ersten Schock, bei
Bekanntwerden des Abbruches treten
oftmals sehr schlecht auszuhaltende
Gefühle, wie Wut, Zorn, Angst, Ärger,
Schuld auf. Erst, wenn diese Gefühle
zugelassen und ausgedrückt werden
können, beginnt ein Trauerprozess,
der versucht, all das zu integrieren,
was durch die Beziehung zu den
erwachsenen Kindern im eigenen
Leben geweckt und belebt wurde.
Durch die Gefühle der Trauer kann
der Verlust der Beziehung schließlich
angenommen und ins eigene Leben
integriert werden. Im Verlauf kommt
es zu einem neuen Selbstbewusstsein und zu einem Selbstwertgefühl,
dass die verloren gegangene Beziehung integriert hat. Es gibt wieder
Lebensperspektive ohne Grübeln und
Weiterführende Literatur:
Angelika Kindt: Wenn Kinder den Kontakt abbrechen: Hilfestellung und
Strategien einer verlassenen Mutter, Südwest Verlag, 4. Auflage 2011
Katharina Ley: Die Kunst des guten Beendens – Wie große Veränderungen
gelingen, Herder, 2011
Roland Kachler: Meine Trauer wird dich finden – ein neuer Ansatz in der
Trauerarbeit, Kreuz- Verlag, 2005
Schuldgefühle. Dieses alles braucht
viel Zeit und viel Energie.
So auch bei meiner Klientin, die ich
am Anfang beschrieben habe.
Ein unerwartetes, spontanes
Wiedersehen zwischen Mutter und
Tochter auf der Straße änderte an der
Beziehungssituation nichts, im Gegenteil es endete in gegenseiteigen
Vorwürfen und Schuldzuweisungen.
Es dauerte lange bis Frau A. den
Kontaktabbruch ihrer erwachsenen
Tochter akzeptieren konnte. Beim
Abschlussgespräch in der Beratungsstelle blieb die verständliche
Hoffnung, irgendwann die Beziehung zu ihrer Tochter mit ihr selber
alleine oder mit Unterstützung einer
professionellen Stelle bearbeiten zu
können. Aber, es hatten sich durch die
Gespräche eine neue Sichtweise auf
ihre Lebensphase eröffnet, die es ihr
ermöglichte, ihr eigenes Leben wieder
aktiv und selbstbewusst zu gestalten.
Am Ende dieses langen und
schmerzhaften Weges stand für Frau
A. die Liebe – zu sich selbst und zum
Leben.
Theresia Stamm
2012 efl Porz 11
Jahresbericht
Facebook
– nur ein „Gesichts-Buch“,
in dem man sich Gesichter
anschauen kann?
Auswirkung neuer Kommunikationsformen für den Beratungsalltag.
Stellen wir uns das Jahr 2004 vor.
In den USA gründet Marc Zuckerberg nach abgebrochenem Studium
der Informatik und Psychologie das
Unternehmen Facebook. Welche
Möglichkeiten hatte bis dahin ein
verheirateter Mann, nennen wir ihn
Thomas M., 40 Jahre alt, seine Jugendliebe wieder zu finden? Vielleicht rief
er einen alten gemeinsamen Freund
an und fragte ganz beiläufig nach
Claudia, mit der man viele Oberstufenfeten gefeiert hat. Wahrscheinlich hätte Thomas M. erfahren, dass
Claudia ihren Studienfreund Wolfgang
geheiratet hat. Sie arbeitet bei einem
großen Industrieunternehmen. Das
Paar hat zwei Kinder, die jetzt ungefähr 14 und 12 Jahre alt sind. Punkt,
viel mehr Informationen hätte er
auf diesem Wege nicht bekommen
können. Wenn seine Sehnsucht sehr
ausgeprägt gewesen wäre, hätte er
noch eine Anzeige in den Kölner
Stadt Anzeiger setzen können, in der
er mitteilt, wie sehr er Claudia nach
all den Jahren immer noch vermisst.
Oder hätte er gar ein Ehemaligentreffen organisiert, das ihm eine Menge
Umstände bereitet hätte? Wohl kaum!
Wahrscheinlich hätte er von alldem
nichts gemacht, weil es ihm viel zu
umständlich gewesen wäre.
Stattdessen hätte er – ausgelöst
durch Streitereien wegen Banalitäten
mit seiner Frau – die Beratungsstelle
für Ehe-, Familien- und Lebensfragen kontaktiert. Sein Anliegen hätte
er ungefähr so formuliert: Er denke
darüber nach, dass er sich vielleicht in
einer „Midlife-Krise“ befinde. Er hole
sich professionelle Unterstützung, um
Klärung darüber zu bekommen, wes*Namen und Daten geändert
12 efl Porz 2012
Quelle: http://images.netzwelt.de/article/2010/beispiel-neues-facebook-profil-bild-facebook3696.png
halb ihn diese Sehnsucht nach seiner
Jugendliebe packe.
Nun – im Jahr 2012, da Facebook
immer umfangreicher wird, steigt
die Wahrscheinlichkeit, dass Thomas
M. jede und jeden, mit dem er sich
gerne in Verbindung setzen möchte,
erreichen kann. Falls Claudia ihren
Geburtsnamen behalten hat, muss
Thomas nur ihren Namen im Schnellsuche-Feld eingeben. Sofort erhält er
eine Liste mit allen registrierten Mitgliedern unter diesem Namen. Wenn
sich der Nachname geändert hat,
braucht er etwas mehr Zeit. Über die
blaue Leiste geht er einfach auf den
Reiter Freunde finden. Er findet eine
komfortable Abfrage von Heimatstadt, Schule, Hochschule/Universität,
worüber er Claudia schnell finden
kann. Oder er durchsucht die Freunde
seiner Freunde und entdeckt bei
Eingabe des Buchstaben „C“ ihren Vornamen und ihr Profilfoto und damit
ihr Profil. Claudia ist eine großzügige
Facebook-Nutzerin. Sie hat keine
Privatsphäre für ihr Profil geschaffen,
was bedeutet, dass ganze digitale
Fotoalben, Geburtsdatum/Wohnort,
Freundesliste, die Liste der Familienangehörigen, Gefällt mir- Angaben
zugängig sind: Claudia gestattet allen
Facebook-Nutzern einen Einblick auf
ihr pralles Leben. Thomas kommt aus
dem Staunen (und „Stalken!“) nicht
raus. Er sendet ihr eine Freundschaftsanfrage. Claudia bestätigt unmittelbar
über ihren Facebook-App via Smartphone. Es folgen dreiwochenlange
fast tägliche Chats, deren Inhalte
oberflächlich sind.
Nun kommt Thomas M. als Ratsuchender in die Ehe-, Familien- und
Lebensberatungsstelle. „Es läuft nicht
mehr so gut in der Ehe“ – Sein Anliegen formuliert er so, wie er es auch
vor dem Facebook-Zeitalter formuliert
hätte. Er will ohne seine Frau kommen,
um Klarheit über seine Gefühle zu
bekommen.
Thomas M. arbeitet als Controller
bei einem großen Telekommunikationsunternehmen. Er ist seit 15
Jahren verheiratet mit Petra. Petra
arbeitet als Assistentin Teilzeit in
Facebook...
einer Apotheke. Das Paar hat zwei
Kinder im Alter von 14 und 11 Jahren.
Wie ist es dazu gekommen, dass der
Facebook-Chat seinen Alltag aus
der Balance gebracht hat und ihn in
psychischen Stress versetzt hat? Dazu
bedarf es einer Bestandsaufnahme
der aktuellen Lebenssituation, die die
Geschichte der Paarbeziehung mit
einbezieht. Jedes Familienmitglied
ist damit beschäftigt, die Herausforderungen des Alltags zu meistern.
Thomas‘ berufliche Karriere ist jetzt
soweit festgelegt. Er ist an einer
Position angekommen, dass sie mit
relativ geringer Schwankungsbreite
voraussehbar geworden ist. Der
finanzielle Rahmen ist abgesteckt, der
soziale Status klar und es gibt kaum
noch erreichbare Ziele. Petra hat festgestellt, dass die Kinder ihr langsam
entwachsen. Sie hält Ausschau nach
einer berufsbegleitenden Ausbildung.
Ein Blick in die Paar-Entwicklung zeigt,
dass das Paar nach der Geburt der
Kinder viel Zeit und Engagement für
den Aufbau der Familie investiert hat.
Im Beratungsprozess stellt Thomas
M. fest, dass eine Mischung aus Langeweile in der Beziehung, gepaart mit
einer Sehnsucht nach Unbeschwertheit und jugendlicher Beschwingtheit
dazu führte, den Kontakt zu Claudia
aufzunehmen. Durch die Beratung
kommt Thomas M. seinen Bedürfnissen und Ängsten näher. Er stellt sich
die Frage, was er mit seinem Leben
erreichen will. Dabei stellt er fest,
wie hoch er seine Verbindlichkeit
gegenüber seiner Frau einschätzt. Auf
die Frage, wie sich das Leben anders
gestalten könnte, damit er wieder
mehr Lust auf seine Frau hat, reflektiert Thomas M. seine eigenen Anteile,
die zur Vernachlässigung der Beziehung beigetragen haben. Ihm wird
klar, wie lang die Liste der äußeren
Einflussfaktoren ist:
Wenig Entwicklungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz
Herausforderungen bei der
Kindererziehung
Die eigenen Eltern werden älter
Alltag:
zwischen Broteinkauf und
Wasserhahnreparatur und
„ZDF-Wetten-dass?“
Thomas M. überprüft seine persönlichen Überlastungen durch die äußeren Einflussfaktoren. Die Beratung hilft
ihm, die Überlastungen seinen Erwartungen an eine Beziehung realistisch
gegenüberzustellen.
Er kommt unter anderem zu der
Erkenntnis, dass Treue sich lohnt.
Der Chat mit Claudia war nicht der
richtige Weg, aber er war der Auslöser,
um sein gespürtes Ungleichgewicht
zu hinterfragen. Für eine kurze Zeit
hat sich Thomas M. auf ein kleines
Abenteuer eingelassen. Der Heimlichkeitscharakter der Kommunikationplattform machte ihm das Abenteuer
erst möglich. Eine kurze Flucht aus
der Verantwortung für sein Leben,
aber auch unbewusste Angst vor
dem Älterwerden mögen Thomas M.
beflügelt haben, sich auf diese „kleine
Reise“ (Chat) ins „kommunikative
Ausland“ (Facebook) zu machen. Die
Reise wirkte zunächst verjüngend und
belebend, doch sie wurde schnell zur
Last für sein Gewissen.
Thomas M. tut in kleinen Schritten
etwas für die Wiederbelebung seiner
Ehe. Er lädt seine Frau zu langen
Sonntagsspaziergängen am Rhein ein.
Die beiden reden über die Langeweile, die sich über die Jahre in ihre
Beziehung eingeschlichen hat. Sie
fragt ihn und er fragt sie nach ihren
jeweiligen Wünschen und Plänen.
Die beiden melden sich spontan zu
einem Schnupperkurs für Anfänger
im Ruderclub an. Sie entschließen sich
dazu, an einem Kommunikationskurs
für Paare teilzunehmen, der in der
Beratungsstelle angeboten wird.
Der sensible und offene Umgang
mit dem Online-Abenteuer in der Einzelberatung hat es Thomas M. ermöglicht, diese Erfahrung in eine konstruktive Reflexion seiner Lebens- und
Ehesituation einzubinden und in der
Beziehung neue Wege einzuschlagen.
Elke Windeln
Facebook.
Eine Facette für den
Modernisierungsschub
in der medialen
Kommunikation
Facebook ist entstanden in
einer Zeit als in den USA die
meisten Studierenden im ersten
Semester ein dünnes Büchlein
überreicht bekamen, in dem die
Namen und Porträtfotos aller
eingeschriebenen Personen,
erfasst waren. Diese Gesichtsbücher dienten dazu, dass man
die Gesichter, die man auf dem
Campus gesehen hatte, zuordnen
konnte um Freunden bestimmte
Leute zu zeigen. Der Nachteil dieser Bücher war, dass sie schnell
veraltet waren. Durch Studienortswechsel oder Einschreibung
in einem anderen Semester,
waren die Bücher oft unvollständig. Zudem gab es wenige
Informationen zu den Personen.
Mark Zuckerberg startete 2004 in
seinem 2. Studienjahr in Harvard
die erste Online-Version des
Büchleins, das damit zum Buch
wurde. Innerhalb eines Monats
hatte mehr als die Hälfte aller
Harvard-Studenten ihr eigenes
Profil mit Fotos und persönlichen
Daten hochgeladen.
Je weiter das Online Facebook
für neue Bevölkerungsschichten
freigegeben wurde nahm die
Zahl der Nutzer explosionsartig
zu. Zunächst kamen die Oberstufenschüler hinzu, dann die
Mitglieder von Arbeitsnetzwerken und schließlich stand es
jedem offen – weltweit! Im Jahr
2011 meldeten sich jeden Monat
mehr als 500 Millionen aktive
Nutzer bei ihrem Konto an. In den
letzten Jahren ließ sich bei der
Gruppe der über 35jährigen das
schnellste Wachstum feststellen.
Quelle: Lea Pearlman und
Carolyn Abram. Facebook für
Dummies. WILEY-VCH Verlag.
Weinheim. 2011
2012 efl Porz 13
Jahresbericht
Brüche und Umbrüche
im Herbst des Lebens
Schönes habe ich erlebt –
Goldfarben der Teppich des Lebens durchwebt.
Auch dunkle Fäden sind manchmal dabei.
Doch, wollt ich sie entfernen, der Teppich riss entzwei.
Ingeborg Albrecht.
Von Brüchen und Umbrüchen
bleibt auch die ältere Generation im
Herbst ihres Lebens nicht verschont.
Gesellschaftliche Veränderungen und
individuelle Umbrüche und prägen
ihr Leben.
Die verlängerte Lebenserwartung
der Menschen macht eine Neugestaltung des Alters notwendig. Lange
Zeit wurde Alter nur als Abbauphase
verstanden. Man glaubte, z.B. dass
ältere Menschen nicht mehr über
die geistige Beweglichkeit verfügen
würden, die für eine therapeutische
Arbeit notwendig wäre. Heute wissen
wir, dass wir auch im Alter über eine
hohe geistige Plastizität verfügen und
Entwicklung ein Leben lang geschieht,
auch in Beziehung zur gesellschaftlichen Realität. Sowohl körperliche, als
auch seelisch-geistige Aktivitäten sind
für die Aufrechterhaltung von Zufriedenheit, Gesundheit, Selbständigkeit
und Kompetenz im Alter von großer
Bedeutung. Daneben gibt es auch
körperliche und geistige Umschichtungen und Begrenzungen. So stellt
sich für jeden die Frage: Wer bin ich
mit 60, mit 65, mit 70 oder 80 Jahren?
Wie will, wie kann ich leben? Daraus
folgernd müssen neue Identitätskon-
14 efl Porz 2012
zepte für das jeweils eigene Leben
entwickelt werden.
Zu den gesellschaftlichen Veränderungen kommen persönlichen Brüche
und Umbrüche hinzu, die neue individuelle Bewältigungsmuster notwendig machen.
ll
ll
ll
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ll
ll
ll
ll
ll
ll
Entwicklungskrisen des Alters
Partnerschaftskrisen
Arbeitslosigkeit und Ende der
Berufstätigkeit
Renteneintritt und wirtschaftliche Veränderungen
Krankheit und Krankheitsfolgen
Verlust durch Tod und Trennungen
Auflösung der Familienstrukturen
Mobilität der Jungen und Sesshaftigkeit der Älteren
Lebenskrisen und Scheidungsfolgen bei den erwachsenen
Kindern
Sorgen um Enkelkinder
Sinnfragen stellen sich neu. Das
Leben muss neu gestaltet werden.
Zeit hat eine andere Bedeutung.
Körperliche Grenzen werden erfahren. Krankheiten müssen bewältigt
werden. Alleinsein und Einsamkeit
werden neu erfahren.
So suchen auch ältere Menschen
immer häufiger Beratung.
Da begegnet einem die alleinstehende 64jährige Frau, die lange Jahre
alleinerziehende Mutter war und
sich immer viel abverlangt hat. Im
Beruf war sie sehr eingespannt, um
wirtschaftlich unabhängig zu sein.
Die berufliche Phase neigt sich nun
dem Ende zu. Der Sohn lebt mit seiner
Familie 600 km weit entfernt sein
eigenes Leben. Die Zeit ist nicht mehr
ausgefüllt wie früher. Auf sich zurückgeworfen wie noch nie im Leben,
werden alte Konfliktthemen wieder
lebendig und machen zu schaffen. Ihr
Leben muss sie nun neu gestalten.
Da ist die 60jährige Migrantin, die
– zum Teil auf schmerzliche Weise –
gelernt hat, sich in einem fremden
Kulturkreis zu beheimaten. Nun sterben die hochbetagten Eltern in ihrem
Herkunftsland. Mit den Geschwistern müssen Regelungen getroffen
werden, wobei alte Koalitionen und
alte Konflikte wieder aufbrechen. Die
Trauer darüber, dass die Herkunftsfamilie in ihrer alten Heimat sich auflöst
und die schwelenden Konflikte, die
über die weite Entfernung schwer zu
lösen sind, führen zu massiven Beeinträchtigungen und Störungen.
Da sorgen sich Großeltern um ihre
Enkelkinder. Sie sehen, dass es ihnen
nicht gut geht. Eine spannungsgeladene und explosive Familienatmosphäre, ausgelöst durch die Trennung
der Eltern, setzt den Kindern zu. Dazu
ist wenig Zeit füreinander da und eine
hohe schulische Leistungserwartung.
Die Kinder sind stark verunsichert und
zeigen deutliche Störungen, die von
den Eltern durch eigene Belastungen
nicht gesehen werden. Die Kinder
flüchten in schnelle Erfolgserlebnisse
in PC-Spielen und Internetkontakten.
Die Großeltern sehen die Fehlentwicklung und den Druck, der auf den
Enkelkindern lastet, möchten ihnen
Gutes tun und sie entlasten. Wie kann
das geschehen? Wie kann der Kontakt
zu ihnen aufrecht gehalten werden,
ohne in das Spannungsfeld der Eltern
zu geraten.
Da ist das Paar, dem die gleichgeschlechtliche Beziehung ihres Sohnes
schwer zu schaffen macht. Selber in
einer sehr eingegrenzten Sichtweise
gelebt, stürzen fremde Werte und
Welten in ihre Altersphase und verwirren sie zutiefst. Verzweiflung und
Angst machen sich breit und vergiften
das eigene Leben.
Da ist die Frau, die erst nach dem
Tod ihres Mannes erfahren muss,
Brüche...
dass er die Tochter missbraucht hat.
Die lange unverstandenen Verhaltensweisen und Krankheiten ihrer
erwachsenen Tochter bekommen
nun für sie einen Sinn. Das Entsetzen
über das was da geschehen ist, ist
übermächtig. Ihre Schuldgefühle sind
groß, weil sie die Taten nicht verhindern konnte, gerade weil sie selbst als
Kind missbraucht wurde. Die Gefühle
von eigenem Versagen, Verzweiflung,
Schuld, sowie Wut und Hass auf ihren
Mann, sind fast unerträglich für sie.
All das muss bewältigt werden,
Lösungen und Umgangsformen mit
dem Ungewohnten müssen gefunden
und erfunden werden. Da ist es nötig,
die eigenen Werte zu hinterfragen
und sich von den alten traditionellen
Leitbildern zu verabschieden, sich
Neuem zu öffnen. Da ist es nötig mit
den eigenen Gefühlen von Schmerz,
Trauer, Zorn, aber auch Verbundenheit, Hoffnung und Liebe umzugehen.
Da braucht es Toleranz und Respekt
vor den Unterschieden, mit Ohnmachtsgefühlen umzugehen und die
eigenen Grenzen anzunehmen. Da
braucht es Zuversicht und Vertrauen
in die Fähigkeiten der nachfolgenden
Generationen.
Sich diesen Lebensthemen zu
stellen, ist eine große Herausforderung und Leistung. Sich auszusöhnen
mit den Geschehnissen des Lebens
und ihnen einen Platz in der eigenen
Geschichte einzuräumen, ein wichtiger Akt. Nur dann können Wunden
verheilen und Neues wachsen. Dabei
sind behutsame und einfühlsame
Berater oder Begleiter wichtig, um
mutig diesen Weg zu gehen und sich
über das zu freuen, was an Neuem
reift.
Positives, kreatives und produktives
Altern (nicht im wirtschaftlichen
Sinne sondern in sinnerfüllter Weise)
das sind erfolgreiche Bewältigungsformen. Es müssen neue Lebensoptionen erschlossen und Ressourcen
mobilisiert werden. Viel Neues muss
gedacht, ausprobiert und gewagt
werden. Es ist wichtig sich den Möglichkeiten der Gegenwart zuzuwenden und sich daran zu erfreuen. Wenn
wieder gesehen werden kann, wie
viel im Leben erfolgreich und gut
gewesen ist können auch Dankbarkeit
und Zufriedenheit wachsen und die
Aussöhnung mit dem eigenen Leben.
So können aus Brüchen und Umbrüchen im Leben Aufbruch und Erneuerung werden.
Maria Albrecht-Böhnke
Brüche
Gerade weil ich eingebrochen bin,
einen totalen Zusammenbruch erlebt habe,
als andere den Stab über mich brachen,
ist aus der Tiefe meines Herzens etwas aufgebrochen.
Meine Seele ist wieder durchgebrochen und
hat mir einen totalen Umbruch ins pure Leben geschenkt.
Jetzt kann ich endlich wieder gemeinsam Brot
und für meine Mitmenschen eine Lanze brechen…
Irgendwann hatte ich mit meiner inneren Wahrheit gebrochen,
um die Erwartungen anderer zu erfüllen und dabei mich selbst
verloren.
Am Ende des Weges blieb nur noch Leere und Einsamkeit.
Welch´ ein Glück, dass die Beziehungen zu anderen Menschen
immer brüchiger geworden, Freundschaften zerbrochen sind!
Wäre das Schweigen nicht gebrochen worden,
wäre mein Herz nicht zerbrochen,
ich wäre niemals auf die Idee gekommen, mit alten Gewohnheiten zu brechen!
Unerbittlich mit mir selbst konfrontiert sein,
Überwältigt werden von der Macht der Gefühle,
von Angst, Ausgeliefert sein und Einsamkeit,
So werde ich zurückgeführt an meine Grenzen und spüre:
in all dem liegt das Ende und der Anfang des Lebens.
Ich breche auf aus der Stille.
Ich komme heim zu mir selbst.
2012 efl Porz 15
Jahresbericht
Memorandum – das, woran sich
erinnert werden soll
13. Januar 2010 bis 30.Juni 2012 – Hotline für ehemalige Heimkinder
Abschlussbericht: http://www.dbk.
de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse/2012-159-Anlage2-HerbstVV-Pressebericht_Heimkinder-Hotline.
pdf
Das Projekt „Hotline für ehemalige
Heimkinder“ der Katholischen Kirche,
ausgeführt von der Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erzbistum Köln, endete am 30.06.2012.
Herr Dr. Schmidt, Diözesanreferent
der EFL im Erzbistum Köln, schrieb u.a.
in seinem Grußwort im Abschlussbericht der Hotline:
„Auch wenn die Heimkinderhotline
ihr Angebot am 30.06.2012 nach 2 ½
Jahren Tätigkeit einstellen wird, haben
wir in den katholischen Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen ein offenes Ohr und eine besondere Aufmerksamkeit für die Anliegen
ehemaliger Heimkinder.“
Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotline freuen uns, dass wir an
dieser Stelle die Gelegenheit bekommen, den ehemaligen Heimkindern
noch einmal einen Platz einzuräumen.
So können die Erfahrungen aus der
Hotline und die zugesagte Offenheit
in der Aufarbeitung dieser schrecklichen Geschehnisse weniger schnell
in Vergessenheit geraten.
Wir erinnern uns:
In ca. 2000 Gesprächen fassten 280
Frauen und 360 Männer, die als Säuglinge, Kinder und/ oder Jugendliche
in überwiegend kirchlichen Heimen
untergebracht waren, den Mut, sich an
die Hotline der Katholischen Kirche zu
wenden. Sie haben Worte für zutiefst
verletzende und traumatisierende
Erfahrungen aus dieser Zeit gefunden.
Sie erzählten von ihren Ängsten, ihren
Schmerzen, ihrer Scham, den verbliebenen psychischen Problemen, ihrer
Wut über die verlorene Kindheit und
von ihrer heutigen Einsamkeit und
der empfundenen Gottverlassenheit
damals als Kinder und heute in ihrem
oft schweren Leid.
Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotline haben immer wieder
zu spüren bekommen, wie schwer es
ist, die Erfahrungen dieser Betroffenen
auszuhalten. Wie viel schwerer ist das
Spüren und Aushalten für die Betroffenen selbst! Es war und ist mühevoll
und manchmal auch vergeblich, Menschen dafür zu gewinnen, verstehen
zu wollen und glauben zu können,
welche traumatischen Erfahrungen
ehemalige Heimkinder gemacht
haben, und dass diese Erfahrungen
gerade im Alter das Leben oft zur
Qual werden lassen.
Die Zeit heilt selten die Wunden
stark traumatisierter Kinder, aber
engagierte Anteilnahme, Verantwortungsübernahme und Barmherzigkeit
können sie lindern.
Das Team hat mit Stadtdechant Dr.
Kurth und KollegInnen aus der EFL
Wuppertal die Hotline geschlossen
und mit einem gemeinsamen Ritual
die Räume an die EFL Wuppertal
übergeben. Wir Mitarbeiter hätten uns
noch eine für alle Gemeinden bundesweit empfohlene Fürbitte gewünscht.
Wir würden uns sehr freuen, wenn
unser Memorandum Sie erreicht.
Gerne können Sie unter dem oben
angegebenen Link einen Blick auf den
Abschlussbericht werfen.
Das Team der Hotline: Gaby Hähner,
Margarete Roenspieß-Deres,
Malte Kromm
Die Leiterkonferenz
der Ehe-, Familienund Lebensberatung
im Erzbistum Köln
16 efl Porz 2012
Zuhören...
Kampagne Zeit zum reden
2012 efl Porz 17
Jahresbericht
Statistik 2012
Übersicht Fälle
Übersicht Klienten
absolut %
Gesamtzahl der Beratungsfälle
399
Anzahl der weiblichen Klienten
367
55,8
davon a) Neuanmeldungen
291
Anzahl der männlichen Klienten
291
44,2
davon b) abgeschlossene Fälle
275
Onlineberatung
13
Onlineberatung
13
Anzahl der Klienten insges. (beratene Personen) 671
Beraterbezogene Stunden
Einzelsitzung
1157
Anzahl der Kontakte je
abgeschlossenem Beratungsfall
Paarsitzung
1236,5
Beratungsfälle mit 1 Kontakt
48
Familiensitzung
47
Beratungsfälle 2 bis 5 Kontakten
129
Gruppensitzung
138
Beratungsfälle 6 bis 10 Kontakten
55
sonstiger Fachkontakt
29,75
Beratungsfälle 11 bis 15 Kontakten
17
Onlineberatung
147
Beratungsfälle 16 bis 20 Kontakten
13
2755,25
Beratungsfälle mit mehr als 20 Kontakten
13
insgesamt
insgesamt
Hinweis auf die Beratungsstelle
durch
absolut %
Telefonbuch / Wissen war vorh.
9
2,3
Veröffentlichung / Werbung / Prospekt
16
4,0
Bekannte / Verwandte
70
17,5
Persönliche Erfahrung mit Beratung
60
15,0
Altersverteilung linear
absolut %
0 bis unter 10 Jahre
0
0,0
10 bis unter 20 Jahre
7
1,1
20 bis unter 30 Jahre
61
9,3
30 bis unter 40 Jahre
167
25,4
40 bis unter 50 Jahre
238
36,2
50 bis unter 60 Jahre
119
18,1
60 bis unter 70 Jahre
44
6,7
70 bis unter 80 Jahre
17
2,6
80 bis unter 90 Jahre
1
0,2
90 Jahre und älter
1
0,2
kein Eintrag / nicht durch Auswertung erfasst
3
0,5
658
100
275
(ehemalige) Klienten
49
12,3
Ärzte / Kliniken / Psychotherap.
24
6,0
Seelsorger / kirchl. Dienste
23
5,8
Anwälte / Gerichte
4
1,0
Jugend- / Sozialamt / ASD
27
6,8
andere Beratungsstelle
28
7,0
Telefonseelsorge
2
0,5
Herkunft (Migrationshintergrund)
absolut %
Internet
70
17,5
Deutschland
548
83,3
Vortrag
1
0,3
ausländisch-europäisch
68
10,3
16
4,0
ausländisch-außereuropäisch
42
6,4
399
100
658
100
sonstige
insgesamt
18 efl Porz 2012
insgesamt
insgesamt
Statistik
Konfession
absolut %
röm. katholisch
359
54,6
evangelisch
111
16,9
sonstige
57
8,7
ohne
131
19,9
658
100
insgesamt
Familienstand
absolut %
ledig
134
verheiratet / eingetragene Lebenspartnerschaft
432
65,7
geschieden
80
12,2
12
1,8
658
100
verwitwet
insgesamt
Aktuelle Familienform
absolut %
ohne Kinder (kinderlos)
96
24,1
wiederverheiratet
mit ausschließlich volljährigen Kindern
70
17,5
141
35,3
Partnerschaftsform
absolut %
verheiratete leibl. Eltern*
unverheiratete leibl. Eltern*
24
6,0
alleinlebend – ohne Partner
80
verh. Stief-/Patchworkfam. m. Stiefkind*
17
4,3
unverh. Stief-/Patchworkfam. m. Stiefk.*
12
3,0
Pflege-/Adoptivfamilie*
5
1,3
Alleinerziehende Mutter*
30
7,5
Alleinerziehender Vater*
2
0,5
nicht mit Kindern zus. lebende Väter / Mütter*
2
0,5
unbekannt
0
0,0
399
100
insgesamt
38
20,1
verheiratet – zusammenlebend
209
52,4
verheiratet – getrennt lebend
39
9,8
unverheiratet – zusammenlebend
53
13,3
unverheiratet – getrennte Wohnung
18
4,5
399
100
insgesamt
Kinderzahl, unabhängig
vom Alter der Kinder
absolut %
0 bis unter 3 Jahre
56
Fälle ohne Kinder
95
23,8
3 bis unter 6 Jahre
85
Fälle mit 1 Kind
104
26,1
6 bis unter 10 Jahre
98
Fälle mit 2 Kindern
128
32,1
10 bis unter 14 Jahre
91
Fälle mit 3 Kindern
49
12,3
14 bis unter 18 Jahre
83
Fälle mit 4 und mehr Kindern
22
5,5
17 bis unter 21 Jahre
41
398
100
21 bis unter 27 Jahre
70
27 Jahre und älter
83
insgesamt
Alter der Kinder
Beratungsfälle mit betroffenen Kindern 230
und Jugendlichen unter 18 Jahren
Letzter
Schulabschluss
absolut %
noch in Schulischer Ausbildung
3
20,4
insgesamt
Letzter
Ausbildungsabschluss
absolut %
noch in beruflicher
Ausbildung
19
2,9
607
Derzeitige
Tätigkeit
absolut %
vollzeitbeschäftigt
315
47,9
teilzeitbeschäftigt
126
19,1
ohne Abschluss
63
9,6
geringfügig beschäftigt
26
4,0
0,5
abgeschlossene Lehre
319
48,5
arbeitslos
52
7,9
Sonderschule / ohne Abschluss
8
1,2
Meisterprüfung
20
3,0
Ausbildung / Umschulung
11
1,7
Volksschule / Hauptschule
130
19,8
Fachschulabschluss
50
7,6
im Ruhestand
51
7,8
Realschule
211
32,1
Fachhochschulabschluss
70
10,6
im Haushalt tätig
50
7,6
Abitur / Fachhochschulreife
305
46,4
Hochschulabschluss
116
17,6
sonstiges / unbekannt
27
4,1
unbekannt
1
0,2
unbekannt
1
0,2
unbekannt
0
0,0
658
100
658
100
658
100
insgesamt
insgesamt
insgesamt
2012 efl Porz 19
Jahresbericht
Beratung nach KJHG
Personenbezogene Themen
absolut %
Selbstwertproblem. / Kränkungen
80
19,0
Stimmungsbezogene Probleme (z.B. Depressionen)
56
13,3
Vegetative / psychosom. Probleme
29
6,9
§16 Allgemeine Erziehungs- und
Entwicklungsfragen
16
4,0
§17 Partnerschaftsfragen, Familienkrisen,
Trennung u. Scheidung
203
50,9
§18 Unterstützung Alleinerziehender
und Nichtsorgeberechtigter
8
2,0
§28 Erziehungsberatung
1
0,3
§41 Unterstützung junger Volljähriger
bis 21 Jahre
1
0,3
78
19,5
92
23,1
399
100
Ängste und Zwänge
22
5,2
Probleme im Sozialkontakt
17
4,0
Kritische Lebensereignisse / Verlusterlebnisse
50
11,8
Partnerschaftsberatung ohne
KJHG-Bezug
Individuelle sexuelle Probleme
9
2,1
Lebensberatung
Sexuelle Orientierung
0
0,0
Konzentrations-/Arbeitsstörungen
8
1,9
Traumatische Erlebnisse (z.B. Missbrauch)
29
6,9
Glaubens- und Sinnfragen
23
5,5
Psychotische Störung
2
0,5
Persönlichkeitsstörung
5
1,2
Suizidalität
2
0,5
Ess-Störungen
6
1,4
Alkohol
3
0,7
Sonstige Sucht
3
0,7
Körperliche Erkrankung
30
7,1
Information
6
1,4
42
10,0
422
100
Sonstige
insgesamt
insgesamt
Familien- und
kinderbezogene Themen
absolut %
Unterschiedliche
Erziehungsvorstellungen
17
9,1
Familiäre Schwierigkeiten wegen der
Kinder
23
12,3
Fam. Umfeld (Eltern, Schw.eltern, Großeltern, Geschwister)
34
18,2
Familiäre Schwierigkeiten durch Trennung / Scheidung
25
13,4
Symptome und Auffälligkeiten der
Kinder
29
15,5
Partnerbezogene Themen
absolut %
9,6
124
16,5
Beziehungsprobleme zwischen Eltern
und Kindern
18
Dysfunktionale Interaktion / Kommunikation
Unterschiedliches Rollenverständnis
32
4,3
Ablösungsprobleme
16
8,6
Auseinanderleben / Mangel an Kontakt
79
10,5
1,6
45
6,0
Vernachlässigung des Kindes / der
Kinder
3
Partnerwahl / Partnerbindung
Bewältigung von Übergängen
34
4,5
Gewalt in der Familie
7
3,7
1
0,5
Beziehungsrelevante Schicksale und Krankheiten
41
5,5
Sexueller Missbrauch
Beziehungsrelevante Aspekte der Herkunftsfamilie
47
6,3
5
2,7
Beziehungsrelevante Aspekte aus der
Paargeschichte
46
6,1
Umgang mit pflegebedürftigen
Angehörigen
Sonstiges
9
4,8
187
100
Sexualität
50
6,6
Interkulturelle Paar- und Familienprobleme
7
0,9
Eifersucht
18
2,4
Trennungswunsch / Angst vor Trennung
83
Bewältigung von Trennung
43
insgesamt
absolut %
11,0
Gesellschaftsbezogene /
soziokulturelle Themen
5,7
Ausbildungs- / Arbeitssituation
70
36,1
16
8,2
Aussenbeziehung / außereheliche Beziehung
29
3,9
Arbeitslosigkeit
Heftiger Streit
49
6,5
Wohnsituation
44
22,7
50
25,8
Tätlichkeiten, Gewalt
11
1,5
Finanzielle Situation
Ungewollte Kinderlosigkeit
1
0,1
Migrationsprobleme
3
1,5
6
3,1
5
2,6
194
100
Schwangerschaft
5
0,7
Probleme im sozialen Umfeld
Sonstiges
8
1,1
Sonstiges
insgesamt
20 efl Porz 2012
752
100
insgesamt
Vernetzung
Vernetzung
Leiterkonferenz der Kath. Ehe-,
Familien- und Lebensberatung im
Erzbistum Köln
• Fachtagung der Leiterkonferenz
in Bad Honnef
• Arbeitsgruppe Statistik der
Leiterkonferenz
• Arbeitsgruppe IT der Leiterkon-
ferenz
• Arbeitsgruppe EFL-Fortbildung
•
•
•
•
•
•
•
der Leiterkonferenz
Patenschaft für Fortbildungen
der Kath. Bundeskonferenz EFLBeratung (KBK-EFL)
Arbeitsgemeinschaft Kommunkationstrainings für Paare
der Ehepastoral im Erzbistum
Köln – Implementierung passender Angebote, Trainerausbildung und –supervision
Arbeitsgruppe Sexualtherapie
Arbeitsgruppe Familienzentren
– u.a. Abstimmung von Angeboten
Fortbildungskommission der
Diözesankonferenz Beratung
(DKB)
Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit der Katholischen Bundeskonferenz Ehe-, Familien- und
Lebensberatung (KBK-EFL)
Verabschiedungen von Gaby
Hähner, Leiterin der EFL-Wuppertal, Helga Pimpertz, Leiterin der
EFL-Rhein-Erft-Kreis, Dr. Elmar
Struck, Leiter der EFL-Bonn und
Hans-Jakob Weinz, Referent der
Ehepastoral und Koordinator der
Kursangebote für Paare
Kölner Leiterkreis der Familienberatungsstellen in der Stadt Köln
• Koordinationsgruppe der
Familienberatungsstellen zum
gerichtlich angeordneten Begleiteten Umgang (BU)
• Telefonaktionen des Kölner
Stadt-Anzeigers
AG Familienberatung nach § 78
KJHG in Köln
• Fachtagung der AG § 78 der
Kölner Beratungsstellen Väter:
Störend und abgeschoben –
Notwendig und einbezogen?
Arbeitskreis Folteropfer – Therapiezentrum für Folteropfer, Caritas Köln
Beraterkonvent zur Kooperation mit
den Katholischen Familienzentren
in Köln
Supervision und Fachteam der EFLOnlineberatung im Erzbistum Köln
Kath. Arbeitskreis „Gemeinsam für
Porz“
Netzwerk ‚Frühe Hilfen‘ in Porz
Arbeitskreis „Mut gegen Gewalt in
Porz“ im Netzwerk „Erziehung und
Schule“ in Köln
Arbeitskreis Psychiatrische Dienste
in Porz
Vielfältige Kooperationen u.a. mit
• vier Katholischen Familienzen-
tren
• dem Sozialdienst Katholischer
Männer (SKM) Köln, Außenstelle Porz
• dem Sozialdienst katholischer
Frauen (SkF) Köln, Außenstelle
Porz
• dem Kinderzentrum Porz
• dem Treffpunkt Familienbildungswerk Köln-Porz e.V.
(Eltern- und Paarseminare)
Interview im Mitteldeutschen Rundfunk: Was hält Paare zusammen,
14.2.2013
Bezirkliche Steuerungsgruppe der
Jugendhilfemaßnahmen im Stadtbezirk Köln-Porz
Spenden
sind für uns wichtig. Sie ermöglichen es uns, unser Beratungsangebot
direkt auszudehnen. Auf diese Weise können wir die Wartezeiten für ein
erstes Beratungsgespräch kurz halten.
Wenn Sie unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen wollen, können Sie
dies über die Bankverbindung:
2012 efl Porz 21
Jahresbericht
Fortbildung
Weiterbildung/Masterstudiengang
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
in Kooperation von Erzbistum Köln
und Katholischer Hochschule Köln
Herr Dr. Hannspeter Schmidt – Frau
Prof. Dr. Tanja Hoff, Köln
Kooperation statt Konfrontation –
Ausbildung in Familienmediation.
Heiner Krabbe, Sabine Thomsen.
Bistum Münster
Weiterbildung Systemische Beratung/Familienberatung, Zertifikat
nach den Richtlinien des DGSF,
Katholische Hochschule Köln, Frau
Prof. Dr. Renate Zwicker-Pelzer
WerteDialog Werte begründen,
bilden und leben in einer pluralen Gesellschaft in Wissenschaft,
Seelsorge, Bildung und Sozialarbeit, Kongress des Erzbistums
Köln mit dem Referat Dialog und
Verkündigung, dem Bildungswerk,
der Kath. Hochschule und dem
Diözesan-Caritasverband, der Uni
Münster mit dem Zentrum für Islamische Theologie Münster und der
Synagogengemeinde Köln, Weihbischof Dr. Heiner Koch, Rabbiner
Jaron Engelmayer, Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Prof. DDr. Clemens
Sedmak, Prof. Dr. Rita Süßmuth, Prof.
Dr. Josef Freise, Dr. Werner Höbsch,
Dr. Thomas Lemmen, und Zafer
Senocak (Autor), Köln
Eigentlich brauche ich Dich ja gar
nicht! Zum Problem des Narzissmus in Partnerschaft und Beratungsdynamik, Prof.Dr. Wolfgang
Milch, Bad Honnef
Beethoven und Erikson:
Ästhetische Fundierung guter
therapeutischer Praxis, Dr. Jeff Zeig,
Köln
Altern – Mehr als Abschied und Verlust?, Prof. Dr. phil. Meinolf Peters,
Bad Honnef
Psychotherapie und Beratung
mit SprachmittlerInnen, Claudia
Hartmann, Köln
Einführung in die Hypnotherapie,
Prof.Dr.Dirk Revenstorf
Achtsamkeit in der Paarbeziehung,
Hans Jellouschek, Ammerbuch
Einführung in die Hypnotherapie,
Matthias Pfennig
Paarberatung Online, Georg Riesenbeck, Köln
Umgang mit Verdachtsfällen von
(sex.) Missbrauch im Rahmen
von Ehe-,Familien-oder Lebensberatungs-Prozessen, Dipl.-Psych.
Jessika Kuehn-Velten, Köln
Diagnose und Behandlung suizidalen Verhaltens, Prof. Dr. Otto
Kernberg, Köln
Väter: Störend und abgeschoben –
Notwendig und einbezogen?
Fachtagung der AG § 78 der Kölner
Familienberatungsstellen, Köln
Wurzeln und Flügel – Erkenntnisse
der Bindungsforschung für die
Beratung, Studientag der Diözesankonferenz Beratung im Erzbistum Köln, Prof. Dr. Gerhard Suess
Versöhnen und Verzeihen in
Paarbeziehungen, Jahrestagung
des Bundesverbands Kath. Ehe-,
Familien- und Lebensberaterinnen
und –berater e.V., Friederike von
Tiedemann, Michael Dornes, Erika
Lützner-Lay, Dr. Eckhard Roediger,
u.a., Suhl
22 efl Porz 2012
„Gebt dem Geist Raum“ – Geistliche Begleitung in ignatianischen
Exerzitien – Aufbaukurs. Prälat Dr.
Robert Kümpel, Beate Bleck, Erzbistum Köln
Dank
An dieser Stelle sei allen
gedankt, die sich für die Arbeit
unserer Beratungsstelle stark
gemacht haben
ll
em Erzbistum Köln, dem
d
LVR und dem Jugendamt der
Stadt Köln
ll
unserem ehemaligen
Stadtdechanten Herrn Prälat
Bastgen, der am 11.03.2012
nach schwerer Krankheit
verstorben ist
ll
unserem neuen Stadtdechanten Msgr. Robert Kleine,
der unserer Arbeit schon als
Leiter des Seelsorgeamtes
große Wertschätzung entgegengebracht hat. Wir freuen
uns, mit ihm daran anknüpfen zu können
ll
en MitarbeiterInnen im
d
Gesamtverband, besonders
dem Geschäftsführer Herrn
von Plettenberg, Herrn Rösinger und Frau Euler
ll
unseren Fachteammitgliedern Dechant Thomas Rhein,
Pastoralreferent Martin
Bartsch, Rechtsanwalt Dr.
Nicknig, und Frau Dr.med.
Basting
ll
nseren vielen Kooperationsu
partnern
ll
nd nicht zuletzt unseren
u
Klienten, deren Vertrauen in
unsere Arbeit uns Verpflichtung ist und die den Umfang
unserer Arbeit zudem mit
vielen Spenden unterstützt
haben.
Beratungsangebot
Unser Beratungsangebot im Überblick:
Problemklärung
In einem – nach telefonischer Anmeldung kurzfristig vermittelten – ersten
Gespräch mit einem Berater oder einer Beraterin wird geklärt, welche Form der
Hilfe und der Unterstützung der/die Klient/in benötigt.
Einzelberatung
Wer sich in einer schwierigen Lebenssituation überfordert fühlt und sich
nicht mehr selbst zu helfen weiß, kann in Einzelgesprächen Beratung in
Anspruch nehmen. Gemeinsam mit einem/r Berater/in werden Ursachen und
Entstehung von Problemen und Konflikten nachvollzogen und Lösungen
gesucht.
Paarberatung
Fragen und Probleme der Partnerschaft sind zentrale Aufgaben der EFL. In
den Paarberatungen wird gemeinsam mit beiden Partnern für die bestehenden
Konflikte in Partnerschaft und Ehe eine Lösung gesucht. Kommunikative und
psychotherapeutische Kompetenz des/r Beraters/in erleichtern die Suche nach
Lösungsmöglichkeiten und neuem Verständnis in der Partnerschaft.
Familienberatung
In den Familiengesprächen erhält jedes Familienmitglied die Möglichkeit,
seine Sicht der familiären Probleme einzubringen. So können unter Berücksichtigung aller Beteiligten mit ihrer jeweils eigenen Perspektive neue Lösungen für
innerfamiliäre Schwierigkeiten entwickelt werden.
Krisenintervention
In besonders kritischen Lebenssituationen können in der Beratungsstelle
auch kurzfristig mehrere Gespräche zur Krisenintervention vereinbart werden.
Dadurch ist eine unmittelbare Bearbeitung der Problematik möglich.
Gruppenberatung
Der Vergleich von Lebensproblemen oder Partnerschaftskonflikten hilft in der
Gruppenarbeit, sich über Auswege zu verständigen. Bei diesem Ansatz wird die
besondere Kompetenz der Gruppe genutzt, um Lösungsversuche miteinander
zu besprechen und mit Hilfe der Gruppe zu erproben.
Onlineberatung
Ratsuchende können sich über das Internet an diesen Dienst der Beratungsstellen wenden. Per E-Mail- und Chatberatung können sie dann Hilfe und
Unterstützung bei der gemeinsamen Lebensplanung, der Bewältigung von
Beziehungskonflikten und Sorgen aus dem Alltag erhalten.
Mediative Beratung
Mediative Beratung ist ein Verfahren zur eigenständigen Regelung offener
Streitfragen. In Elternschaft und Partnerschaft kann sie zur Einigung der Eltern
im Falle von Trennung und Scheidung beitragen und zur Klärung von Sorgeund Umgangsrecht. So vermittelte, einvernehmliche Vereinbarungen der Eltern
erleichtern die Auseinandersetzung und helfen, Streitfälle zu vermeiden.
2012 efl Porz 23
So finden Sie uns:
Die Beratungsstelle liegt zentral in Köln-Porz.
In unserer Nähe finden Sie ausreichend Parkmöglichkeiten.
Wir sind auch sehr gut mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
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