Mercedes-Benz SSK - Daimler-Blog

Mercedes-Benz 27/170/225 PS Typ SSK
Der Typ SSKL ist die letzte Entwicklungsstufe der im internationalen Rennsport äußerst
erfolgreichen Kompressorwagen von Mercedes-Benz in den 1920er-Jahren. Vom Typ K aus
dem Jahr 1926 führt die Evolution der wegen ihrer Größe und des trompetenhaften
Geräuschs der Roots-Kompressoren „weiße Elefanten“ genannten Rennsportwagen über die
Typen S, SS und SSK bis zum SSKL. Dieser Wagen, dessen Bezeichnung für „Super-Sport Kurz
Leicht“ steht, erlebt bei der Mille Miglia 1931 seine Rennpremiere.
Im Vergleich zu den Rennwagen der Konkurrenz von Bugatti und Alfa Romeo ist der Typ SSK
– mit dem Rudolf Caracciola 1930 den 6. Platz der Mille Miglia erzielt – schwer und groß.
Diesen Nachteil machen die schiere Leistung und der große Hubraum wett, der über die
Jahre kontinuierlich wächst: Hatte der Reihensechszylinder im Typ K noch
6.242 Kubikzentimeter Hubraum, sind es im SSKL nun 7.065 Kubikzentimeter. Die
Konstruktion mit zwei Ventilen je Zylinder und obenliegender Nockenwelle bleibt in allen
Evolutionsstufen des Motors gleich.
Gleichzeitig hat die Stuttgarter Rennabteilung beim SSKL das Verhältnis von Leistung zu
Gewicht durch konsequente Gewichtserleichterung für die Saison 1931 optimiert. Gewicht
sparen die Ingenieure insbesondere mittels Erleichterungsbohrungen ein, die im Rahmen
und anderen Bauteilen angebracht sind. So wiegt der 1.352 schwere SSKL rund 125
Kilogramm weniger als der SSK.
Gleichzeitig steigt die Leistung des Motors in der Version M 06 RS um 60 PS (44 kW) auf
240 PS (177 kW) ohne Kompressor und um 50 PS (37 kW) auf 300 PS (221 kW) mit
Kompressor. Als Neuerung arbeitet der mechanische Lader des SSKL kontinuierlich. Denn bei
den vorherigen Typen springt der Roots-Kompressor nur an, wenn das Gaspedal über einen
Druckpunkt hinaus durchgetreten wird. Der Lader des SSKL hingegen lässt sich von Hand
über ein Gestänge ein- und auskuppeln.
Wie gut dieses Konzept aufgeht, zeigte der Premierensieg des SSKL in Italien. Darauf folgen
zahlreiche weitere Erfolge, einschließlich der Europa-Bergmeisterschaft für Rudolf
Caracciola. Mit einem Radstand von 2,95 Meter und einer Länge von 4,25 Meter ist der SSKL
trotz des Zusatzes „Kurz“ in der Typenbezeichnung (das bezieht sich auf den Vergleich zu den
Typen S und SS mit 3,40 Meter Radstand und bis zu 5 Meter Länge) noch immer ein
mächtiges Fahrzeug. Von einem „gigantischen, weißen Mercedes-Benz, von der Fahrt
befleckt mit dem Staub ganz Italiens“ berichtet denn auch das britische, aus der „Brooklands
Gazette“ hervorgegangene Magazin „Motor Sport“ in seiner Ausgabe vom Mai 1931 über
das bis zu 235 km/h schnelle Siegerfahrzeug der Mille Miglia.
Baujahr:1928
Zylinder: R6
Hubraum: 7.065 cm³
Leistung: 225 PS/165 kW
Bei Umdrehungen: 3.300/min
Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h