Was es alles zu bemerkeln gibt
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Was es alles zu bemerkeln gibt
Lokale Kultur Seite 22 AN A1 · Nummer 280 Samstag, 2. Dezember 2006 Jingle Bells in Uetterath Kultur kurz Theater liefert Geschenkideen Aachen. Das Comedy-Duo Rurtal Trio bringt uns die Weihnachtszeit in „Saffelen“ näher. Ein romantischer Traum aus Tannenduft, Lichterglanz und Rinderrouladen mit Kartoffelpüree und Soße – es könnte alles so schön sein, wenn nicht das Nachbardorf „Uetterath“ versuchen würde, mit der Aktion „Jingle Bells in Uetterath“ dem Saffelener Weihnachtsmarkt den Garaus zu machen. Die Dorfgemeinschaft reagiert entschlossen: Löschmeister Josef Jackels, Landwirt Hastenraths Will, die Kreisliga C-Ballartisten Fredi und Borowka sowie weitere Dorfbewohner wollen die Uetterather in die Schranken weisen. Ob es gelingt, zeigt das Rurtal Trio am Donnerstag, 7. Dezember, ab 20 Uhr im Jakobshof, Stromgasse 31. Aachen. Zur Weihnachtszeit steuert auch das Theater Aahen Geschenkideen bei: Die ersten 200 Käufer, die bis zum 23. Dezember ein Wahlabo des Theaters Aachen erwerben, erhalten als Prämie einen Gutschein für ein Weihnachtspaket von Lindt im Wert von rund 40 Euro. Ein Wahlabo ist bereits ab 52,80 Euro an der Theaterkasse erhältlich und ermöglicht freie Termin- und Stückwahl. Zusätzlich existiert ein Weihnachtsangebot für die laufenden Produktionen auf der Bühne. Für 45 Euro (gültig auf allen Plätzen) erhalten die Besucher je einen Gutschein für die Inszenierungen „La Bohème“, „Die Italienerin in Algier“ und „Das Wirtshaus im Spessart“. Die Gutscheine können bis zum 31. Januar 2007 eingelöst werden. Sigrid Zeevaert weckt Lust aufs Lesen Aachen. Die Kinderbuchautorin Sigrid Zeevaert liest am Mittwoch, 6. Dezember, ab 15 Uhr in der Alten Schule, Germanusstraße 38, für Schüler und Schülerinnen aus der Hausaufgabenhilfe des IdeaVereins. Damit will der Verein bei Schülern unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Schulformen die Lust aufs Lesen wecken. Vortrag über „Metropolis“ Aachen. Fritz Langs „Metropolis“ gehört zu den berühmtesten Filmen der deutschen Filmgeschichte. Der Klassiker wurde aber nach der Uraufführung 1927 in Berlin immer wieder geschnitten und in veränderten Fassungen in die Kinos gebracht. Seine Wiederherstellung gehört zu den Aufsehen erregenden Restaurationsprojekten. Darüber berichtet Andreas Thein, Manager der Sammlungen des Filmmuseums Düsseldorf, im Vortrag „Metropolis – Die Annäherung an einen Klassiker“. Zu hören am Mittwoch, 6. Dezember, ab 19 Uhr im Suermondt-LudwigMuseum, Wilhelmstraße 18. Die restaurierte Fassung wird von Filmraum West am Freitag, 15. Dezember, ab 20 Uhr in der Barockfabrik, Löhergraben 22, gezeigt. Literaturabend auf Öcher Platt Aachen. Unter dem Titel „Aus-Lesen“ bringt Uli Wollgarten auserlesene, heiter-gemütliche Kurzgeschichten auf Öcher Platt zu Gehör. Wer sich ein Gespür für Spitzwegsche Sprachgemälde erhalten hat, kommt bei diesem Leseabend des Vereins Öcher Platt auf seine Kosten: Donnerstag, 7. Dezember, ab 19 Uhr im Stauferkeller von Haus Löwenstein, Markt 39 (Eintritt frei). Anzeige _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Bleiben Sie anspruchsvoll, mit Handtaschen von Im Laufe der Jahre sind sie immer besser und bissiger geworden: Die am Institut für Politische Wissenschaften gegründete Kabarettgruppe „Willkommen in Deutschland“ zeigt vom 6. bis 8. Dezember ihre neue Revue „Schrille Tage im Klischee“. Foto:Veranstalter Was es alles zu bemerkeln gibt Das Studentenkabarett „Willkommen in Deutschland“ präsentiert seine achte Produktion „Schrille Tage im Klischee“. Elfköpfiges Ensemble zeigt durchinszenierte Revue in der Klangbrücke. Von unserer Mitarbeiterin Nicole Nelißen Aachen. Müllejans, wo ist er nicht schon überall gewesen: beim Schützenverein, dann gründete er einen Karnevalsverein in Bagdad und diesmal ist er beim KSK der Bundeswehr. „Plum soll etwas runterschrauben“, fordert Regieassistentin Sabrina Tesch. Gelächter dringt aus der Bibliothek im Institut für Politische Wissenschaften. Denn dort proben die Jung-Kabarettisten von „Willkommen in Deutschland“ für ihre nächste Produktion. Die achte in mittlerweile fünf Jahren. Die beiden Satirefiguren Müllejans und Plum mit dem schönen breiten rheinischen Tonfall sind deren fester Bestandteil. „Schrille Tage im Klischee“ heißt ihre Kabarettrevue, die an drei Abenden in der Klangbrücke, Kurhausstraße, zu sehen sein wird: Mittwoch bis Freitag, 6. bis 8. Dezember, jeweils ab 20 Uhr. „Es wird eben schrill und klischeebeladen“, versprechen Marco Sievert alias Müllejans und Ingo Strauch alias Plum vom „schärfsten Studentenkabarett der Republik“. Wie immer liefern die politischen Geschehnisse massig Zündstoff für spitze Kommentare: Quer durch „Liebe und Libanon, Bionahrung und großes Fressen, Bush, Pfusch und Hindukusch und was es sonst noch zwischen Frikadellen und Dardanellen zu bemerkeln gibt“, ziehen sie alle Register. Die Augen für die große und kleine Politik haben sie fast alle am Institut für Politische Wissenschaften geschult, mittlerweile ist aus einem Projekt ein eigenständiges, elfköpfiges Ensemble geworden. Gründungsmitglied Marco Sievert schreibt inzwischen an seiner Magisterarbeit – natürlich über das politische Kabarett. Verstärkung Beim Springen in sämtliche Fettnäpfchen des politischen Anstands haben sie in diesem Jahr nach einem Casting Verstärkung erhalten: Sängerin Tina Fischer, Isabell Oudnia und Beate Gernhardt sind dazu gestoßen. Mit Hilfe des Berliner Theaterre- gisseurs Dr. Paulo Alves Pereira wollen die Kabarettisten auch diesmal wieder literarisches Kabarett, Comedy, Tanz, Gesang und mediale Einspieler zu einer einzigartigen Revue kombinieren. Dabei erheben sie nicht den Zeigefinger, sondern geben Denkanstöße mit einem Augenzwinkern. Wie beispielsweise in der Quiz-Show „Gib den Tipp“. Den Zuschauern soll das Wiederaufleben der Stasikultur satirisch-überzogen vor Augen geführt werden, als Hauptpreis winkt „die Totalüberwachung der Familie“. Für die musikalische Vertonung sorgt die René Schwiers Hardbop Explosion. Karten (11/8,80 Euro) im Ticketcenter in der Mayerschen Buchhandlung. Absurditäten der Paarbeziehung Aachen. Paartherapeuten sollten sich warm anziehen: Der Berliner Comedy-Mann Mario Barth meldet sich zurück. Mit seinem neuen Programm „Männer sind primitiv – aber glücklich“ will er nahtlos an seinen Erfolg „Männer sind Schweine – Frauen aber auch“ anknüpfen. Genüsslich wildert er weiter im Dickicht, das Männlein und Weiblein trennt, und seziert die Absurditäten in der täglichen Zweisamkeit. Männer warnt er vor dem Bezug einer gemeinsamen Wohnung („Sobald du dir deinen Platz geschaffen hast, wirst du gnadenlos verdrängt“), was er unter anderem mit Beobachtungen in der Dusche belegt: „Männer brauchen Seife. Frauen kaufen sich über die Duftrichtungen hinweg einen Obstladen zusammen.“ Mehr davon gibt’s am Donnerstag, 7. Dezember, ab 20 Uhr im Eurogress. Schon Brecht kannte das „abgehängte Prekariat“ Immer aktuell: Bertolt Brecht. Mitreißendes Programm zum 50. Todesjahr, serviert von den „Faulen Säcken“ im KKG. Aachen. Wie ein roter Faden ziehen sich die schnurrigen kleinen Geschichten vom „Herrn Keuner“ durch das abwechslungsreiche Programm, das vom KKG-Lehrerkabarett „Die faulen Säcke“ im Theaterraum der Schule präsentiert wird. Diesmal bietet das vitale „Paukerteam“ zwar kein Kabarett, dafür aber einen Brecht-Abend mit Prosa, Gedichten und Songs, lyrisch bis jazzig „vertont“ durch das Trio Christoph Kranz (E-Piano), Sonja Heinze (Bass) und Moritz Schippers (Keyboard). „Oh lacht ein gutes Lachen/ Und weint ein Weinen echt/ Und macht ein Kreuz in der Luft über/ Den armen Bertolt Brecht.“ Was uns „der arme B.B.“ ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod noch alles zu sagen hat, bringt die „Säcke“-Truppe pointensicher auf den Punkt. Manchmal kurz und knapp wie ein frecher Sketch, dann länger und „nachhaltiger“ wie in der bösen „Ballade vom Weib und dem Soldaten“, die Heribert Körlings, Bernd Mentjes und Emilie Oswald zu einer ergreifenden Antikriegssequenz ausbauen. Keineswegs antiquiert und sehr berührend auch die von Emilie Oswald vorgetragene Geschichte vom „Kinderkreuzzug“, die das zeitlose Drama von heimatlosen Kindern und Sehnsucht nach Frieden bildhaft umsetzt. „Volkstümlich“ im besten Sinne ist Brechts Sprache, nicht „volkstümelnd“ oder gar anbiedernd, sondern immer dem Menschen ganz nah. Wie auch im „Lied vom Rauch“, das sogar punktgenau auf die heutige „prekäre“ Situation vieler junger Menschen zu zielen scheint: „Das Tor steht weit offen – ins Nichts“. Beeindruckend hier der Vortrag von Gerd Janczukowicz (auch Regie und Textauswahl), Karin Mähnert und Bernd Mentjes. Von sardonischem Witz ist der Auszug aus „Flüchtlingsgespräche“, der unter anderem auf „Ge- 15% hein! Gutsc ringe Forderungen der Schule“ verweist, wobei sich Deutschlehrer Janczukowicz im (Un-)Ruhestand und KKG-Rektor Paul-Wolfgang Jaegers gegenübersitzen. Imponierend intensiv Heribert Körlings’ Vortrag: „Die Ballade vom Wasserrad“ steckt voll harscher Sozialkritik und vertieft Brechts Appell ans Volk, endlich die „eigene Sach’“ zu betreiben. Christoph Kranz, der auch für die musikalische Leitung verantwortlich ist, intoniert das sanft-ironische Liebeslied „Erinnerung an die Marie A.“, in dem der junge Brecht einige Gedächtnislücken offenbart. Der Höhepunkt des Abends kommt mit fünf Liedern aus der „Dreigroschenoper“, wobei besonders die junge Pädagogin Karin Mähnert mit nuanciertem Vortrag als „Seeräuber-Jenny“ und beim kessen „Barbara-Song“ punkten kann. Was ihr prompt Sonderapplaus einbringt. Aber auch „Die Moritat vom Mackie Messer“ mit Bernd Schwemmer kommt glänzend an. Verdienter Beifall für den ebenso kurzweiligen wie tief schürfenden Brecht-Abend. Weitere Vorstellung am Sonntag, 3. Dezember, ab 20 Uhr im Theaterraum des Kaiser-KarlsGymnasium. (scho) Design House besteht 15 Jahre und dies möchten wir gerne mit Ihnen feiern: Sie erhalten einen Gutschein im Wert von 15% auf Ihre Einkaufssumme von uns als Geschenk. Diesen können Sie bei Ihrem nächsten Einkauf verwenden. VERKAUFSOFFEN: SONNTAG 3. DECEMBER 11.00 - 17.00 UHR www.designhouse.nl 15 Jahre Internationales Topdesign! In de Cramer 188 Woonboulevard Heerlen Telefon: 0031 - 45 575 42 00 Autobahn Aachen-Heerlen, Abfahrt Heerlen, Abfahrt Heerlen Noord/’Woonboulevard’. Öffnungszeiten: Mo. 13.00 – 18.00 Uhr Di. bis Fr. 10.00 – 18.00 Uhr Sa. 10.00 – 17.00 Uhr Do. Einkaufsabend bis 21.00 Uhr