Schwedens scharfe Schären
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Schwedens scharfe Schären
Top-Revier Schwedens scharfe Schären Salzig oder süß, von Aal bis Zander, das Schärengebiet in Südostschweden wird jede Anglerseele beglücken. Gewaltige Hechte, kampfstarke Lachse und dicke Dorsche warten auf ihren Herausforderer. Eine wohl einmalige Natur rundet das Erlebnis ab. Von Sebastian Rose (Text & Fotos) Aus ihren Netzgehegen ausgebrochene Regenbogner sorgen für kampfstarke Abwechslung bei den Spinnanglern. Hier präsentiert Sebastian Rose ein stattliches Exemplar. 90 www.kutter-und-kueste.de D noch angetrübt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Als Köder haben sich vor allem Wobbler zwischen 10 und 15 Zentimetern bewährt. Auf blaue und grüne Farben gibt’s die besten Erfolge. Spinnfischen bringt im Gegensatz zum Schleppfischen mehr, aber auch kleinere Hechte an den Haken. Klasse Kämpfer Wer einen Barsch von über 50 Zentimeter fangen möchte, ist in Schwedens Schären genau richtig aufgehoben. Die großen Barsche wandern den Kleinfischschwärmen hinterher. Um die Futterfische zu finden, ist ein Echolot notwendig. Beim Spinn- und Schleppfischen sollten Sie grelle Farbmuster wie Rot und Gelb wählen. Twister, Zocker, kleine Wobbler und Spinner der Größe drei und vier bringen in der Regel die dicken Barsche ans Tageslicht. Die beste Zeit, einen kapitalen Barsch zu fangen: Mai bis September. vor der freien Ostsee gefangen. Besonders interessant sind die Kanten der tiefen Rinnen, die sich in das Schärengebiet hineinziehen. Das Durchschnittsgewicht liegt zwischen zwei und zehn Pfund. Leichte Pilker mit Beifänger, Twister und Gummifische führen den Angler zum Fisch. Ein Echolot ist von Vorteil, um die Heringsschwärme auszumachen und die Scharkanten zu finden. Mitunter ist eine Fischkiste Dorsche in nur wenig Angelzeit zusammenzufangen. Marmorierte Räuber Edles Silber Wenn im Frühjahr die Heringsschwärme in die Schären ziehen, folgen die Dorsche aus der freien Ostsee. Die Hauptsaison auf Dorsch erstreckt sich von Mitte April bis in den Oktober hinein. Vorwiegend werden die Ostseeleoparden um die letzten Schären Südostschweden ist bekannt für seine großen Meerforellen. Das liegt wohl auch an dem sagenumwobenen Fluss Mörrum, der einen sehr guten Aufstieg an Mefos hat. Wir konnten während unserer Reportage im Oktober 2009 bei einem Besuch an der Mörrum in T urch das brackige Wasser wächst Freund Esox in den Schären schnell. Exemplare über einen Meter sind keine Seltenheit. Die meisten Hechte ziehen zum Herbst in die Schären, um dort im Tiefen zu überwintern. Wenn die Wassertemperatur im Frühjahr auf sieben bis acht Grad steigt, zieht es die Hechte in flacheres Wasser zum Laichen. Nach dem Laichen verbleiben viele Hechte in den Schären. Die ganz großen Exemplare werden oft an den letzten Schären vor der offenen Ostsee gefangen. Die Durchschnittsgröße der Brackwasserkrokodile liegt bei 70 bis 80 Zentimeter. Meist stehen die Hechte an den Schären im flacheren Wasser, nur die Großen werden hin und wieder auch im freien Wasser gefangen. Die beste Zeit erstreckt sich vom späten Frühjahr bis in den Herbst hinein. Ist das Wasser dann auch Krumme Ruten sind in Südschweden kein seltener Anblick. www.kutter-und-kueste.de 91 Top-Revier Gut geführt Ein Belgier in Schweden: Daniel Aerts lebt schon lange in dieser Region und kennt die Gewässer wie seine Westentasche. Ob auf Dorsch, Hecht, Meerforelle oder Lachs: Daniel führt jeden mit seiner Erfahrung zum Fisch. Vier- bis fünfstündiges Guiding auf Hecht oder Dorsch kostet ab 35 Euro pro Person, bei vier bis fünf teilnehmenden Anglern. Daniel ist nach Absprache auch für individuelle Angeltouren buchbar. Er spricht gut Deutsch. Kontakt: Daniel Aerts E-Mail: guovikfi[email protected] Tel. (0046) 45 46 02 73 oder (0046) 70 97 47 357 Angellizenz: Das Angeln im Meer ist in Schweden frei. Für Binnenreviere müssen örtliche Lizenzen gekauft werden. Übernachtung: diverse Ferienhäuser und Apartments mit Motorbooten. Info & Buchung: Angelreisen Hamburg Tel. (040) 736 05 70 Fax (040) 732 97 37 E-Mail: [email protected] www.angelreisen.de Autor Sebastian Rose (rechts) im Gespräch mit Guide Daniel Aerts. 92 www.kutter-und-kueste.de Tauchen Ende Mai in Massen vor der Küste auf: Hornhechte. Starke Hechte gehen den Anglern in den Schären an die Köder. nur einer Stunde über 50 Fische bei ihrem Aufstieg beobachten. In den Schären liegt die beste Fangzeit im Frühjahr je nach der Kälte des Winters von Februar bis Ende April und in den Herbstmonaten von Mitte August bis Ende September. Wat- sowie Bootsangeln ist in Schwedens Schären auf Meerforelle erfolgreich. Schlanke Blinker und Wobbler bringen die besten Erfolge. Vom Boot aus kann auch gezieltes Schleppfischen auf Mefos betrieben werden. Das Durchschnittsgewicht der Fische liegt bei sage und schreibe acht Pfund! Gefärbte Fische sollten auf jeden Fall wieder in das nasse Element zurückgesetzt werden. König der Salmoniden Lachse werden häufig vor den letzten Schären beim Trolling gefangen. In Südostschweden besteht immer die Möglichkeit, einen Fisch von über 40 Pfund an den Haken zu bekommen. Im Haus des Lachses an der Mörrum ist ein präpariertes Exemplar von sogar 70 Pfund zu bewundern. In der Regel wiegen die gefangenen Lachse um die 20 Pfund. Die beste Angelzeit in den Schären liegt im Frühjahr von Mitte April bis Ende Mai und im Herbst von August bis Ende September. Wer sein Glück beim Trolling probieren möchte, sollte einen erfahrenen Guide zu Rate ziehen. Nächtliche Gesellen T Der Bestand an Aalen ist in Schweden noch recht gut. In den Schären können Sie mit dem nachtaktiven Fisch von Ende Mai bis Ende September rechnen. Fans großer Barsche finden in den schwedischen Schären klasse Bedingungen. Im Frühjahr und Herbst gibt’s Hering satt. www. kutter-und-kueste.de 93 Top-Revier Info Wer sein Glück einmal an dem legendären Fluss Mörrum auf Lachs und Meerforelle versuchen möchte, sollte sich vorher im „Laxens Hus“ (Haus des Lachses) informieren. Hier sind auch die erforderlichen Lizenzen zu erwerben. Die Saison beginnt mit dem letzten Freitag im März und läuft bis Ende September. Informationen unter: E-Mail: [email protected] Internet: www.morrum.com Tel. (0046) 45 45 01 23 Anreise Südostschweden Über Helsingborg: Fahren Sie die A1 über Hamburg, Lübeck bis Oldenburg. Die Autobahn geht über in die B207 bis Puttgarden. Von dort aus die Fähre nach Rödby und weiter auf der E47/55 an Kopenhagen vorbei bis zur Fähre Helsingör. Mit der Fähre in Helsingborg angekommen, geht es weiter auf der E4 bis Astorp, dort auf die Straße 21 bis Kristianstad und auf der E22 bis Aryd. An der Ausfahrt rechts abbiegen Richtung Guö. Nach rund einem Kilometer liegt auf der rechten Seite ein rotverklinkertes Haus mit dem Schild „Vöglers Angelreisen“. Anreise über Öresundbrücke/ Malmö: Fahren Sie die A7 bis Dänemark und weiter bis kurz hinter Kolding. Biegen Sie rechts ab Richtung Kopenhagen. Kurz vor Kopenhagen folgen Sie der E20 Richtung Malmö. Nachdem Sie durch einen fünf Kilometer langen Tunnel gefahren sind, erreichen Sie die Öresundbrücke. Die Mautstelle befindet sich auf der schwedischen Seite. Fahren Sie an den Schalter „Manuell“, um zu zahlen. Weiter geht es auf der E20 Richtung Göteborg. Biegen Sie nach ein paar Kilometern auf die E22 und fahren bis Aryd. Ab hier siehe oben. Anreise über Travemünde/ Trelleborg: Nach der Fährfahrt Travemünde/Trelleborg folgen Sie der E22 über Malmö, Kristianstad bis Karlshamm und biegen bei Aryd ab (weiter siehe oben). Für kapitale Hechte ist Südschwedens Küste berühmt. Ab Sommer beißen Dorsche. In den Frühjahrsmonaten ziehen die Aale dicht an den Schilfkanten zum Fressen entlang. In den Sommermonaten werden viele große Aale auch in tieferem Wasser gefangen. Beste Köder sind kleine Fische, die mit einer Senke oder Stippangel schnell gefangen sind. Wer mit Würmern angeln möchte, sollte diese unbedingt aus Deutschland mitbringen. Aale bis zu sechs Pfund sind in den Schären drin, die beste Zeit liegt in den Abend- und Nachtstunden. Ein Boot ist nicht zwingend erforderlich, oft gelingen sogar vom Steg des Ferienhauses gute Fänge. Was sonst noch beißt Im Frühjahr und Herbst werden sehr viele Heringe gefangen. Große Schwärme ziehen in den Abendstunden weit in die SchäBeliebt in den Schären: Angeln vom verankerten Boot. Viele Untiefen, schmale Rinnen, Inseln zuhauf: Die schwedische Schärenwelt ist reich an Fisch. 94 www.kutter-und-kueste.de Die Mörrum ist bekannt für eine erstklassige Angelei auf Meerforelle und Lachs. renwelt hinein. Ab Mitte Mai fallen Hornhechte in wahren Massen in die gesamte Region ein. In den Sommermonaten kann man von Molen und Anlegern sehr gut Plattfische fangen. Über sandigen Böden gehen auf Fischfetzen Flundern, Klieschen und auch Steinbutt an die Haken. Zander sind eher selten und werden meist nur in den hinteren Schären gefangen. Gezielt auf Zander kann in den zahlreichen Seen im Binnenland geangelt werden. In der kalten Jahreszeit beißen regelmäßig Aalquappen in den hinteren Schärengebieten. Ausgebüchste Regenbogenforellen sind oft gern gesehener Beifang der Spinn- und Schleppfischer. Weißfische gibt es in Hülle und Fülle. Vom gewichtigen Aland bis zum kapitalen BrasO sen ist alles drin.