Grundschule - Gesamtschule - Matthias-Claudius

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Grundschule - Gesamtschule - Matthias-Claudius
Schultüte
Die
INFORMATIONEN DES MATTHIAS-CLAUDIUS-SOZIALWERKES BOCHUM NR. 1 JANUAR BIS MÄRZ 2010
Gesamtschule:
Sozialwerk:
Chillraum eingeweiht
Leitbildentwicklung
Grundschule:
Schulförderverein:
Der 25. Basar
Waldjugendspiele
Juniorakademie:
MX5 versteigert
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•
•
•
Wirtschaftsrecht
Arbeitsrecht
Baurecht
Familien- und Erbrecht
Miet- und Pachtrecht
•
•
•
•
•
Einspruchsverfahren
Finanzprozessrecht
Betriebsprüfungen
Korrekturveranlagungen
Steuerstraf- und
Bußgeldverfahren
• Strafverteidigung und
Bußgeldverfahren
• Verkehrsrecht
• Miet- und Pachtrecht
• Medizinrecht
•
•
•
•
•
Verwaltungsrecht
Wohnungseigentumsrecht
Baurecht
Familien- und Erbrecht
Steuerrecht
Notar
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Zu egi
B
Zum Beginn dieses Jahres ist unser
Leitbild fertig geworden. Das Sozialwerk
kann jetzt auch schriftlich und hoffentlich prägnant weiter geben, worum es
den Einrichtungen des Sozialwerkes
geht. Die Kurzfassung des Leitbildes
beginnt mit der oben auf der Seite abgedruckten Karte und dazu gehört noch:
M
C
S
MCS steht für
Miteinander
Menschen begleiten,
Lebensräume gestalten,
Miteinander unterwegs sein
Christlich
Zuspruch erfahren,
Glauben wagen,
Beispiel geben
Sozial
Initiative fördern,
Integration ermöglichen,
Gesellschaft mitprägen
Gemeinsam handeln zum Wohle
unserer Stadt
Was die Gruppe, die dieses Leitbild
entwickelt hat, dabei bewegt hat und
warum diese Entwicklung überhaupt
nötig wurde, davon können Sie auf
den Sozialwerkseiten lesen. Dort gibt
es auch interessante Informationen
zum jüngsten Kind der Familie: Dem
Forsthaus, das ab 01.01.2010 offiziell
zur Villa Claudius gehört. Die neue
Chefin geht mit Elan und vielen guten
Ideen ans Werk. Aber lesen Sie selber.
MCS ist größer geworden und zu dem
pädagogischen Auftrag, dem wir uns
seit nunmehr 25 Jahren verpflichtet
fühlen ist ein sozial-diakonischer
hinzugekommen. So ist auch das
Spektrum der Schultüte breiter geworden und totzdem berichten wir
wie immer schwerpunktmäßig über
die beiden Schulen und das, was dort
in den vergangenen drei Monaten
passiert ist. Wie immer sind das auch
Baugeschichten. Im Rückblick auf das
letzte und Ausblick auf das kommende Jahr kann einem fast schwindelig
werden: Die Grundschule hat ein
neues OGS-Gebäude bekommen; die
Gesamtschule eine neue Mensa, einen
„Chillraum“ für die Schüler/innen der
Jahrgangsstufen 8-10. Aktuell wird
an einem neuen Netz für die pädagogische Arbeit mit Neuen Medien
gearbeitet.
Finanziert wurden fast alle Projekte
durch die unterschiedlichsten Fördertöpfe, die unsere Verantwortlichen
immer wieder mutig angezapft haben
und natürlich durch Spendengelder.
Einnahmen hat unser Non-profitUnternehmen MCS ja nicht. So blicken wir gemeinsam gespannt auf
ein neues Jahr, in dem es für uns als
MCS-Gemeinschaft darum gehen wird,
weiter zusammen zu wachsen und gemeinsam zu gestalten und zu verwalten, was uns anvertraut wurde.
Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe bildet die Veränderungen, die
sich für unsere Schüler/innen beider
Eingetütet
Schulen mit den neuen Ganztagssituationen ergeben. Ist alles schlecht,
was „länger in der Schule“ bedeutet
oder haben die neuen
Angebote auch positive Seiten? Wir haben
einige Schüler/innen
unterschiedlichen Alters dazu befragt, wie
ihr Tagesablauf heute
aussieht. Wir laden Sie herzlich ein,
sich dazu selbst Ihr Bild zu machen.
Für das Redaktionsteam
Stefan Osthoff
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Die Schultüte wird auch im 24.
Jahrgang ihres Erscheinens vom
Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V kostenlos herausgegeben.
Über Spenden zur Deckung der
Kosten, für pädagogische Aufgaben
und die erforderlichen Investitionsvorhaben unserer Schulen freuen
wir uns. Konto- und Adressangaben
finden Sie im Impressum.
Spenden an das Matthias-ClaudiusSozialwerk Bochum e.V. sind von
der Steuer absetzbar.
Wir sind wegen Förderung der
Erziehung nach dem letzten uns
zugegangenen Freistellungsbescheid bzw. nach der Anlage zum
Körperschaftsteuerbescheid des
Finanzamtes Bochum-Süd, StNr.
350/5703/0428 vom 23.10.2009
nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetztes von der
Körperschaftsteuer befreit.Wir
bestätigen, dass wir den uns zugewendeten Betrag nur zu satzungsgemäßen Zwecken verwenden
werden. Sie erhalten von uns unaufgefordert zu Beginn des Jahres eine
Spendenbescheinigung. Tragen Sie
bitte deshalb deutlich Ihren Namen
und Ihre Adresse ein.
Wir danken für Ihre Hilfe.
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In
Thema
Wir dreh´n am Rad
Wie man heute zur Schule geht..............................................8
Zum Spielen komme ich kaum noch
Aus dem Leben eines Grundschülers........................9
Noch Zeit für das Hobby
Aus dem Leben einer Achtklässlerin.......................12
Erfahrungen mit der Ganztagsstruktur
Ein Kommentar............................................................13
Manchmal bis nach halbfünf
Aus dem Leben eines Oberstufenschülers............15
Vom Knappen zum Ritter
Jungen-AG der OGS....................................................17
Manchmal heißt es warten
Aus dem Leben eines „Fahrschülers“....................17
Chillen angesagt
Neuer Chillraum für die Jgst. 8-10 eröffnet.........18
Impressum
Herausgeber und Verleger:
Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V, Herrmannshöhe 19, 44789
Bochum, Tel.: 0234/94365604
In der OGS wird am
Nachmittag gespielt:
Seite 17
Schulschluss für „Fahrschüler“: Seite 17
Sozialwerk
Leitbildentwicklung................................ ....................21
Gesamtschule
und Redaktion Schultüte:
Weitmarer Straße 115a,
44795 Bochum,
Tel. 0234/ 943650
Grundschule:
Nevelstraße 3,
44795 Bochum,
Tel. 0234/ 94365440
Internet:
www.mcs-bochum.de e-mail-Adressen: [email protected]
[email protected]
Redaktionsleiter: Stefan Osthoff
Redaktionsteam:
Schülerinen: Tim Althaus, Jana
Schneider, Lena Wehmer, Louisa
Luczak, Tobias Fröchte, Lizandra
Krämer, Antonia Reeh und
Mateo Steinbach-Künkler
Eltern: Katja Leistenschneider,
Jutta Behler
Lehrer/innen: Ilse Steinhagen,
Georg Hippel, Stefan Osthoff
Eingetütet.........................................................................3
Inhalt..................................................................................5
Geistliches Wort
.Es ist normal, verschieden zu sein............................7
Komm zur Ruhr
Neue Direktorin Gastronomie wird
Chefin im Forsthaus....................................................23
Neuer Chillraum:
Seite 18
Schulförderverein
Der 25. Basar
500 Lire und ein tansanischer Dollar ..................25
Aktuell
Gesamtschule
Der Besuch beim Zeichner.......................................27
Weil wir Mädchen sind..............................................28
Biografisches in der Bücherei...................................29
Einblicke.........................................................................30
Neues Schülersprecherteam....................................31
Für jeden der richtige Stuhl......................................32
Grundschule
Das schönste Ei der Welt..........................................35
Waldjugendspiele........................................................36
Juniorakademie
Was man können muss, um etwas zu tun,
lernt man, indem man es tut...................................39
3-2-1 verkauft..............................................................41
Gesamtschule
Weltwirtschaftskrise hautnah..................................42
Titelbild: Stefan Osthoff
Fotos: Goepfert, Kolbe, Wentzel,
Osthoff, Schwekutsch, Steinhagen,
Wiezoreck,
Gestaltung: Behler, Osthoff
Druck: Universal-Druck Borken, Papier:
50% Altpapier/50% Recycling-Faser
Auflage: 2300 Exemplare
Verantwortlich für Anzeigen:
Stefan Osthoff, Tel. 0234/94365-340
e-mail: [email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.6, gültig
seit 1.01.06. Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe: 15.03.2010.
Bei allen in dieser Ausgabe verwendeten
personenbezogenen Bezeichnungen gilt
die verwendete Form immer für beide
Geschlechter.
Besuch bei der Bochumer Tafel: Seite 30
Experten in der Schule: Seite 42
„Die Schultüte“ erscheint jedes Quartal, Bezug kostenlos. Spenden erbeten
auf das Konto des Matthias-ClaudiusSozialwerkes Bochum e.V: 344400 bei
der Spar- und Kreditbank Evang.-Freik.
Gemeinden, Bad Homburg (BLZ 500 921
00). Geben Sie bitte bei Überweisungen
stets Ihre Beziehernummer an, die Sie auf
dem Adress-Etikett der Umschlagseite,
oben rechts finden.
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Ann-Kristin Slabik (14), Klasse 9a
„Es ist normal, verschieden zu sein“
Was ist eigentlich „normal“? Analyse eines Begriffs
Dieses geistliche Wort ist zuerst
als Zeus- Artikel in der WAZ erschienen. Zeus, das ist das medienpädagogische Projekt – Zeitung
und Schule – der Journalistenschule Ruhr. Es soll Appetit machen auf Zeitung. Unsere achten
oder neunten Klassen nehmen seit
Jahren daran teil.
Uns hat Ann-Kristins Artikel so
gut gefallen, dass wir sie gebeten
haben, ihren Artikel für das geistliche Wort der Schultüte aufzubereiten. Unser Grafiker Tobias
Fröchte (siehe Artikel Seite 28) hat
die Figuren des Gedichts zeichnerisch interpretiert.
Gibt es den „normalen“ Menschen? Hat
nicht jeder seine Eigenarten?
Aber was bedeutet „normal“ eigentlich?
Im Lexikon wird es mit den Worten „regelmäßig, allgemein und geistig gesund“
erklärt. Das würde heißen, dass alle Menschen mit geistiger Behinderung nicht
„normal“ sind. Aber einer dieser Menschen
mit geistiger Behinderung hat ein Bild
zu diesem Thema gemalt. Michael Hall
(47) hat in seinem Bild jeden Menschen
mit verschiedenen Formen und Farben
dargestellt. Das Bild heißt „Kinder auf den
Bäumen“. Darüber steht: „ Es ist normal,
verschieden zu sein.“
„Kinder auf den Bäumen“
Michael Hall (47)
Wilfried Bienek
Normal
Lisa ist zu groß, Anna ist zu klein,
Daniel ist zu dick, Emil ist zu dünn,
Fritz ist zu verschlossen, Flora ist zu offen,
Cornelia ist zu schön, Erwin ist zu hässlich,
Hans ist zu dumm, Sabine ist zu clever,
Traudel ist zu alt, Theo ist zu jung.
Jeder ist irgendetwas zuviel.
Jeder ist irgendetwas zu wenig.
Ist hier jemand, der ganz normal ist?
Nein, hier ist niemand, der ganz normal ist.
Das ist normal
Das Wort „normal“ kommt von dem lateinischen Wort „normalis“. „Normalis“
bedeutet „dem Winkelmaß entsprechend“,
also, dass zum Beispiel ein rechter Winkel
immer 90° groß ist und nicht mal 91° und
mal 89°.
Kann ein Mensch denn dann überhaupt
„normal“ sein?
Theoretisch müsste dann jeder Mensch
exakt gleich sein. Der Charakter, das Aussehen, das Können.
Das ist aber nicht so!
Aber wenn es den „normalen“ Menschen
geben würde, wer wäre es dann?
Wäre es vielleicht der immer korrekte Typ,
der immer Markensachen trägt und super
gut in der Schule ist? Und der, der mindestens zweimal pro Woche Sport macht und
viele Freunde hat?
Oder wäre es der, der Sachen vom Discounter trägt und aus gestörten Familienverhältnissen kommt? Und der, der
schlecht in der Schule ist und zu Hause
nur vor dem Computer sitzt?
Und wer entscheidet, wer „normal“ ist?
Keiner entscheidet, wer „normal“ ist,
weil keiner die Macht hat, so etwas zu
entscheiden. Niemand ist „normal“, alle
sind anders und es gibt auch keine Regel,
nach der entschieden wird, wer „normal“
ist und wer nicht!
Die meisten Menschen würden spontan
sagen, dass sie normal sind. Meinen sie
also, dass sie exakt so sind wie jemand
anderer?
Nein, wahrscheinlich nicht! Sie sehen sich,
ihre Lebensweise und das was sie kennen,
als normal an. Würde man sie fragen, was
„normal“ ist, würde wahrscheinlich jeder
etwas anderes antworten.
Wenn man alle diese Tatsachen betrachtet,
kann man sagen, dass es wirklich „normal“
ist, verschieden zu sein. Sonst wäre jeder
gleich und das könnte sehr langweilig
sein. Jeder stellt sich Normalität etwas
anders vor.
Und das ist auch gut so!
Auch Gott möchte nicht, dass alle Menschen exakt gleich sind. Er hat ja schließlich auch Mann und Frau erschaffen und
nicht nur ein Geschlecht. Also möchte
er wohl, dass nicht alle gleich aussehen,
denken, fühlen und so weiter.
Außerdem ist es Gott total egal, ob man
nun groß oder klein, dick oder dünn ist,
ob man nun blonde oder braune Haare
hat oder ob man gut oder schlecht in der
Schule ist, er liebt jeden Menschen so wie
er ist, so wie er uns erschaffen hat. Für ihn
sind alle Menschen gleich wichtig und er
beschützt uns alle!
Und auch das ist gut so!
7
Ilse Steinhagen
Wir dreh´n am Rad
Wie man heute zur Schule geht - und wie lange das
Im letzten Jahr ist an unseren Schulen viel
über die Struktur eines Schultages gesprochen worden. Es hat einige Veränderungen
gegeben: In der Grundschule ist die offene
Ganztagsschule für immer mehr Schüler/
innen zum Normalfall geworden und Freizeit
wird wie selbstverständlich am Nachmittag
auch in der Schule verbracht. In der Gesamtschule hat die Einführung einer neuen
Ganztagsstruktur zunächst für viel Wirbel
gesorgt, aber mittlerweile haben sich die
meisten daran gewöhnt und es ist darum viel
ruhiger geworden.
Wir möchten unsere Leser einladen, sich in
dieser Schultüte selbst ein Bild zu machen:
Wir stellen die Tagesabläufe eines Grundschülers, einer Achtklässlerin und eines
Oberstufenschülers dar und lassen die Schüler/innen unseres Redaktionsteams mit ihren
Erfahrungen zu Wort kommen.
Wird man heute als Schüler immer mehr versklavt oder tut die längere Zeit in der Schule
der Entwicklung gut?
Fundstück aus den ersten Wochen mit der neuen Ganztagsstruktur an
der Gesamtschule. Der Künstler hatte offensichtlich wenig Zeit bei der
Gestaltung - aber Riesenfrust.Wie es zu der Beschädigung des Kunstwerkes gekommen ist, bleibt leider unbekannt.
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8
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s manchmal dauern kann
So wie Marco geht es vielen Kindern. Sie
verbringen am Nachmittag viel Zeit mit
Musikunterricht, Ballett, Fußballtraining
oder gezielten Förderungen wie Leserechtschreibförderung, Sprachtherapie oder
Ergotherapie. Und fast genauso viel Zeit
verbringen sie im Auto oder in Bus und
Bahn, um zu den verschiedenen Angeboten
zu kommen. Viele Eltern versuchen, ihre
Kinder möglichst optimal zu fördern, ihnen
möglichst gute Startchancen ins Leben zu
geben. Dabei bleibt das zweckfreie Spielen
mit Schulfreunden oder Nachbarskindern
oft auf der Strecke. Das andere Extrem
sind Kinder, deren Eltern berufstätig oder
alleinerziehend sind und wenig Zeit für
ihre Kinder haben. Diese Kinder bleiben
über weite Strecken sich selbst überlassen, haben wenig Unterstützung bei den
Hausaufgaben und verbringen oft mehr
Zeit als ihnen gut täte vor dem Computer
oder dem Fernseher. Kindheit hat sich in
den letzten Jahrzehnten verändert. Da, wo
früher selbstverständlich am Nachmittag
mit Nachbarkindern auf der Straße oder
im Hof gespielt wurde, sind Kinder heute
eher allein. Es gibt immer mehr Einzelkinder. Potentielle Spielkameraden sind
unterwegs zu Unterricht, Therapie oder
Spielkameraden. Auch die Schule hat sich
verändert. Die Schüler werden heute früher eingeschult, sie müssen mehr lernen,
Unterrichtszeiten haben sich erhöht, der
Leistungsdruck und die Stofffülle haben
Am Rad drehen kann auch Spaß machen, wer auch nachmittags in der
Schule ist, bekommt dafür Angebote wie das Rhönradfahren, das neu
im Ganztagsangebot der Gesamtschule zu finden ist.
Zum Spielen komme ich kaum noch!
Aus dem Leben des Grundschülers Marco S. ( 9 Jahre, 3.Klasse)
Kickern macht mit Freunden am
meisten Spaß - dieser Kicker steht
im OGS-Neubau
Montag:
6.30Uhr: Zeit zum Aufstehen! Wie immer,
Anziehen, Frühstücken,Tornister schnappen und dann schnell zur Straßenbahn.
Dort treffe ich meine Schulkameraden
Nico und Matthias.Von der Haltestelle
gehen wir zusammen noch den Fußweg
zur Schule. Heute haben wir 6 Stunden
Schule und außerdem einen Mathetest.
Auf den könnte ich auch verzichten.
13.15 Uhr: Der Schulmorgen ist geschafft.
Jetzt aber schnell zur Bahn! Zu dumm,
gerade eben verpasst. Ich sehe nur noch
die Rücklichter der Bahn und muss auf die
nächste warten. O, Mann, hab ich einen
Hunger! Zum Essen komme ich erst kurz
vor zwei. Danach Hausaufgaben. Könnten
heute ruhig weniger sein! Deutsch, Mathe,
noch für das Diktat üben und schon mal
für den Sachunterrichtstest am Freitag.
Ich muss mich beeilen, denn um 16.00
Uhr habe ich wieder Fußballtraining. Zum
Glück ist es nicht weit. Ich kann zum Fußballplatz laufen. Den Rest der Hausaufgaben mache ich danach. So gegen 19.00
Uhr gibt’s Abendessen, danach noch ein
bisschen fernsehen und dann ins Bett.
Dienstag:
Der Vormittag verläuft ähnlich wie am
Montag. Aber heute haben wir nur 4
Stunden Schule. Dafür habe ich am
Nachmittag zwei Termine: Um 15.00 Uhr
Lese-Rechtschreibförderung in der Schule
und um 16.30 Trompetenunterricht in der
Musikschule. Zum Glück holt mich Mama
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Th
Hausaufgaben werden von OGS-Schülern/innen in der Schule erledigt:
Mit Unterstützung geht es besser
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- Vollkornmehl frisch aus unserer Steinmühle
- biologische Handwerksbäckerei seit 1981
- immer wieder neue Rezepturen
Unsere Produkte erh alten Sie täglich frisch auch im
zugenommen. Viele Schüler bekommen
schon in der Grundschule Nachhilfeunterricht um das Klassenziel zu erreichen.
Auf der Strecke bleiben dabei oft soziale Erfahrungen mit anderen Kindern,
Freundschaft, Spielen, Umwelt und Natur
entdecken. Es soll an dieser Stelle weder eine gesellschaftspolitische Analyse
noch eine Bewertung der gegenwärtigen
gesellschaftlichen und schulpolitischen
Entwicklungen vorgenommen werden.
Es soll auch nicht der „guten, alten Zeit“
nachgetrauert werden (die übrigens auch
nicht immer nur „gut“ war). Die Zeit und
die damit verbundenen Veränderungen
lassen sich nicht zurückdrehen. Vielleicht
können aber Impulse gesetzt werden,
mögliche Überförderungen/Überforderungen von Kindern zu hinterfragen und
Alternativen gesucht werden, die den
Bedürfnissen von Kindern eher gerecht
werden. Muss wirklich jeder Nachmittag
verplant sein? Müssen es wirklich so viele
Förderungen und Therapien zur gleichen
Zeit sein? Welche Möglichkeiten gibt es
für Eltern zweckfreie gemeinsame Zeit mit
ihren Kindern zu verbringen? Ulrike Kegler (Schulleiterin einer Montessorischule
in Potsdam und Autorin des Buches „In
Zukunft lernen wir anders“) schlägt vor:
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Wir dreh´n am Rad - I
• Etwas vorlesen
• Zusammen kochen
• Auf einen Berg klettern
• Ball spielen
• Gemeinsam aufräumen
• Fahrrad statt Auto benutzen
• Gar nichts machen
Ein Angebot unserer Schule ist die OGS
(Offene Ganztagsschule). Sie hilft Eltern,
besser Familie und Beruf zu vereinbaren
und Erziehungshilfe zu bekommen. Sie
bietet den Kindern einen Sozialisierungsraum, in dem sie mit anderen Kindern
unterschiedlichen Alters und großen
Unterschieden in Beziehung treten und
wichtige soziale Erfahrungen machen. Die
OGS bietet neben einem gemeinsamen
Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung
im Nachmittagsbereich differenzierte
Lerngelegenheiten und intensive Förderung, um Lernprobleme zu reduzieren
und auch Begabungen und Talente besser
auszuschöpfen, aber auch Zeiträume, in
denen sie sich selbst die Welt erobern
können, spielen und toben, sich entspannen, miteinander reden und sich Aufgaben
stellen können, ohne dass dieses durch
Erwachsene gelenkt wird. In Zusammenarbeit mit der Musikschule Bochum und
verschiedenen Therapeuten werden im
Nachmittagsbereich verschiedene Therapien und Instrumentalunterricht angeboten, die nicht mit zusätzlicher Fahrtzeit
verbunden sind. Außerdem können sich die
Kinder an verschiedenen Arbeitsgemeinschaften zu den Themen Umwelt, Natur,
Kunst oder an sportlichen Aktivitäten wie
Fußball oder Basketball beteiligen. Und
es findet sich auch immer noch genug Zeit
zum Spielen.
Folienkartoffeln im Feuer gegart schmecken besonders gut.
von der Schule ab und bringt mich zur
Musikschule in der Innenstadt.Von dort
holt sie mich auch wieder ab. Einen Teil
der Hausaufgaben habe ich schon vor der
Lese-Rechtschreibförderung erledigt. Den
Rest mache ich nach der Musikschule. Bis
zum Abendessen bin ich so eben fertig.
Danach noch ein bisschen Computerspielen. Das war’s für heute.
Mittwoch:
Wieder ein voller 6 Stunden Schultag!
Zum Glück sind 2 Stunden Sport dabei.
Ich bin wieder erst um kurz vor zwei zu
Hause. Danach Mittagessen, Hausaufgaben, das Übliche. Am Mittwoch ist der
einzige Nachmittag in der Woche ohne
festen Termin. Ich treffe mich mit meinem
Freund und wir gehen zusammen Schwimmen. Nach dem Abendessen schaue ich
mir noch die Lernwörter für das Diktat an.
Hoffentlich klappt es morgen so einigermaßen!
Donnerstag:
Ich bin schon ein wenig aufgeregt wegen
des Diktates und würde am liebsten zu
Hause bleiben. Ich trödele so lange herum,
bis ich die Bahn nicht mehr nehmen kann.
Aber Mama hat heute das Auto und
bringt mich zur Schule. Heute haben wir
5 Stunden. Das Diktat schreiben wir in
der 2. Stunde.Wieso fällt es mir nur so
schwer, mir die Wörter alle zu merken?
Der Unterrichtsvormittag ist heute sehr
anstrengend: Mathe, Deutsch, Englisch,
Sachunterricht, Religion.Wieso können wir
nicht jeden Tag Sport haben? Am Nachmittag habe ich wieder Fußballtraining. Die
Hausaufgaben mache ich wieder vor und
nach dem Training. Ach ja, morgen schreiben wir ja den Sachunterrichtstest! Gucke
noch mal schnell in meine Sachunterrichtsmappe. Nach dem Abendessen lese ich
noch in meinem spannenden Abenteuerbuch. Danach ist auch schon wieder Zeit
zum Schlafen.
Freitag:
Der letzte Schultag in der Woche. Zum
Glück, bald Wochenende! Der Sachunterrichtstest ist nicht so schwer, zu den Fragen kann ich einiges schreiben. Bald sind
alle 5 Unterrichtstunden vorbei. Aber wieso
müssen wir eigentlich auch am Freitag
noch Hausaufgaben aufbekommen? Und
heute muss ich unbedingt noch Trompete
üben. Das ist bisher zu kurz gekommen.
Eigentlich soll ich auch noch zum Judotraining. Aber ich glaube, das wird mir zu viel.
Mein Freund Frank geht zwar auch zum
Judo und wir könnten uns da treffen. Doch
ich würde mich viel lieber mit ihm einfach
nur so zum Spielen verabreden. Aber wenn
ich mal Zeit habe, geht er zum Training
oder umgekehrt. Und am Wochenende
habe ich auch immer noch ein Spiel mit
meinem Fußballverein. Macht meistens
auch Spaß, aber zum Spielen mit meinen
Freunden komme ich kaum noch.
11
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T
Jana Schneider
Noch Zeit für das Hobby
Die neuen Schul- und Stundenplan-Erfahrungen am Beispiel
Alle SchülerInnen, und alle die es
mal waren, wissen, wie schwierig, schön, nervig, interessant,
lehrreich und zeitaufwendig die
Institution Schule ist. Dies wird
natürlich von jedem unterschiedlich wahrgenommen; doch dass
man als Schüler viele Stunden
in der Schule sitzt und mit dem
letzten Klingeln die Arbeit nicht
vorbei ist, weiß jeder. Von den
außerschulischen Aktivitäten mal
ganz abgesehen.
Reitstunde, Fußballtraining oder
Gitarrenunterricht -und natürlich
chillen. Wie eine ganz normale
Woche im Leben einer ganz normalen Schülerin aussieht, soll am
Beispiel von Rabea Hiller gezeigt
werden.
12
12
Rabea Hiller geht in die 8. Klasse und
gehört zu den nicht wenigen Schülern, die
nach der Schule zum Basketballtraining
gehen. Eine ganz normale Schulwoche
sieht in ihrem Leben so aus:
Rabea spielt seit dem Sommer 2008 wieder
Basketball. Davor hat sie ein Jahr ausgesetzt, weil sie Oboen- und Reitunterricht
hatte, wodurch aber zu wenig Zeit für die
Schulaufgaben blieb. Da ihr Basketball
fehlte, gab sie das Reiten auf, um wieder
mit Basketball anfangen zu können. Auch
den wöchentlichen Oboenunterricht hat
sie im Sommer 2009 beendet, weil durch
die längeren Schulzeiten der neuen Ganztagsstruktur nicht mehr alle Termine zu
schaffen waren. Manchmal fehlt ihr auch
durch das Basketballtraining Zeit für die
Hausaufgaben. Darum geht sie selten zu
dem Training am Montag, da dieses eher
freiwillig ist.
Rabea Hiller, Klasse 8d
Wir dreh´n am Rad - II
des Wochenablaufes einer Achtklässlerin
Die Hausaufgaben muss Rabea machen,
wenn dafür Zeit ist. Nicht selten fällt daher
für sie das abendliche Fernsehprogramm
aus.
Da der Konfirmationsunterricht nur jede
zweite Woche stattfindet, geht nicht immer
Rabeas Freizeit nur für Basketball, KonfiGruppe und Hausaufgaben drauf. Sie
möchte natürlich auch mit ihren Freunden
in die neuesten Kinofilme oder mal mit
einer Freundin shoppen gehen. Doch diese
Freizeitgestaltung ist nur möglich, wenn
nichts anderes zu tun ist, was in Rabeas
Woche selten vorkommt. Der Sonntag
ist bei ihr auch fast immer verplant, da
an diesem Tag häufig ein Basketballspiel
stattfindet. Ein Spiel dauert 40 Minuten.
Hinzu kommen noch das Aufwärmen,
Pausen, Auszeiten und natürlich die Hinund Rückfahrt zum Spielort, welcher bei
jedem Spiel wechselt. Da Rabeas Team in
der NRW- Liga spielt, liegt der Spielort
nicht immer in unmittelbarer Nähe. Ein
Spiel kann so auch schon mal den ganzen
Sonntag belegen.
Bei jedem Schüler sieht die Freizeitgestaltung anders aus. Doch jeder muss,
wie Rabea auch, die Schule mit Zeiten für
Hausaufgaben und für das Lernen mit einplanen. Meist bleibt dann gar nicht mehr
so viel Zeit für einen selbst übrig. Rabea
macht keine Hausaufgaben in der Schule.
Sie hat keine Hausaufgabenhilfen belegt
und findet, dass Pausen wichtige Erholungszeiten zwischen den Unterrichtsstunden sind und nicht für die Erledigung von
Aufgaben genutzt werden sollten.
Entscheidend bei einem Hobby ist, ob
man es wirklich machen will, oder ob da
nicht doch ein gewisser Druck von anderen Seiten aufgebaut wird. Da die Schule
schon so viel Zeit einnimmt, sollte die
kostbare Freizeit nicht mit einer ungeliebten, zeitraubenden Beschäftigung verplant
werden.
Rabea spielt gerne Basketball und nimmt
es dafür auch mal in Kauf, dass ihr Tagesablauf etwas stressig wird.
Rabeas Woche:
Erfahrungen mit der neuen
Ganztagsstruktur
von Lizandra Krämer
und Antonia Reeh
Am Anfang des Schuljahres war das
Hauptgesprächsthema die neue Ganztagsstruktur, von vielen Seiten wurde es
beschimpft und schlecht geredet. Laut
einer stichprobenartigen Umfrage aller
Jahrgangstufen, die wir (Redaktionsteam)
gemacht haben, fanden knapp 85% der
Schüler das System insgesamt nicht gut.
Ein Teil von ihnen sagte, dass vor allem
die unterschiedlich langen Mittagspausen
ohne Klingel sehr verwirrend und generell alle Veränderungen schlecht sind.
Die Umfrage fand allerdings schon 3
Wochen, nachdem das System eingeführt
wurde, statt. Die Lehrer hatten tatsächlich
Schwierigkeiten den Unterricht ohne
Gong rechtzeitig zu beenden oder zu
beginnen.
Einige Monate später hat die Schülervertretung ebenfalls eine Umfrage zu
diesem Thema gemacht, von der viele
nicht begeistert waren. Doch zum Schluss
kam heraus, dass 247 der knapp 500 gewerteten Antworten zur Reduzierung der
Pausenzahl negativ ausgefallen sind.
Genauso wie die Verlängerung der 1.
Stunde um 5 Minuten, der Teil-Wegfall
der 5-Minuten-Pausen, die Unterrichtsblöcke von 3 Stunden und vor allem
die Mittagspause vor der letzten Stunde
an „kurzen Tagen“. Doch jetzt, wo das
Halbjahr fast vergangen ist, wird das
neue Stundensystem gar nicht mehr so
missbilligend angesehen. Einige Schüler
scheinen sich sogar ganz wohl zu fühlen,
mit den neuen Pausenangeboten und
allem drum herum.
Die Klassen 8-10 haben jetzt auch
die Möglichkeit es sich im Chillraum
bzw. in der „Lümmelstube“ gemütlich
zu machen. Die zunächst viel zu lang
erschienenen 30-minütigen Pausen
sind mittlerweile doch schneller vorbei
als erwartet und an die verschiedenen
Pausenlängen montags, mittwochs und
donnerstags hat man sich auch gewöhnt.
Die letzte Stunde nach der Mittagspause
wird zwar akzeptiert, allerdings ist niemand begeistert.
Dass es zwischen manchen Stunden
5-Minuten-Pausen gibt und zwischen
anderen nicht, ist noch verwirrend. Vor
allem für die Kleineren, die die 5 Minuten
für den Toilettengang brauchen.
Im Grunde ist die Einführung neuer Systeme generell eine Gewöhnungssache,
jede Veränderung bringt erstmal murrendes Volk. Doch mit der Zeit akzeptiert
man die neue Situation, die nicht unbedingt schlechter sein muss, sondern an
die man sich gewöhnen muss - und dann
finden es die Leute sogar gut. Wenn man
dann wieder zurück will, hat man doch
die gleichen Schwierigkeiten.
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Lena Wehmer
Wir dreh´n am Rad - III
Manchmal bis nach halbfünf!
Die neuen Schul- und Stundenplan-Erfahrungen am Beispiel des Wochenablaufes eines Oberstufenschülers
Zu Beginn des neuen Schuljahres
fuhr eine Welle des Ärgers durch
die gesamte Oberstufe. Die Schüler erfuhren, dass sie ab nun
noch länger in der Schule sitzen
sollten. Dies resultierte aus dem
Schulgesetz, welches sich geändert hatte. Zum Einen gibt es nun
eine längere Frühstückspause und
zum Anderen eine halbstündige
Mittagspause an kurzen Tagen,
wie eine 55 Minutenpause an
langen Schultagen. Wer ist als
Schüler schon begeistert, zwei bis
drei Mal in der Woche bis 16:35
Uhr Unterricht zu haben? Also
35 Minuten länger als früher. Für
manche Schüler bedeutet die Verlängerung des Unterrichts einen
Einschnitt im Freizeitbereich.
Für alle war diese Situation neu und unbekannt, doch nun hat man sich an die
Veränderung des Stundenplans gewöhnt
und diese akzeptiert. Insgesamt ist es um
das Thema viel ruhiger geworden.
Doch was bedeutet die Veränderung für
einen Oberstufenschüler, der
kurz vor seinem
Abitur steht,
wirklich? Dazu
haben wir Robin
Müller befragt,
ein 18 jähriger
Schüler, der in
die 12. Klasse
geht und seine
Leistungskurse
in Mathe und Biologie hat.
Die Tabelle beschreibt Robins Wochenablauf. Die Unterrichtsstunden der Schüler,
welche die 12 Klasse besuchen
sind ähnlich gegliedert und
vergleichbar mit den anderen
Stufen der Oberstufe.
Am Montag hat Robin einen
kurzen Schultag. Danach fährt
er dann mit der Bahn nach Hause und geht um 18:00 Uhr zur
Fahrschule. Denn wie für viele
seiner Mitschüler ist es auch für
Robin zur Zeit das wichtigste
Ziel, neben dem Erreichen des
Abiturs, die Führerscheinprüfung zu bestehen.
Diese Aktivität nimmt viel
Zeit in Anspruch. Doch wenn
Robin seinen Führerschein in
der Tasche hat, ist das Zeitfenster wieder größer und er hat
die Möglichkeit mehr Zeit mit
Freunden zu verbringen.
Dienstags hat Robin an geraden Wochen
einen kurzen und an ungeraden Wochen
einen langen Schultag. Denn einmal in
zwei Wochen muss er nach der Schule zu
seinem Kooperationskurs in Physik zum
Theodor-Körner-Gymnasium. Anschließend nimmt er regelmäßig Fahrstunden
von 17:00-18:30 Uhr.
Am Mittwoch geht Robin von 8:00-16:35
Uhr in die Schule. Oft ist er nach so einem
langen Schultag ganz schön geschafft,
wenn er nach Hause kommt. „An diesen
Tagen lege mich oft nach der Schule ins
Bett, weil ich nach neun Stunden Unterricht trotz der langen Mittagspause ganz
schön fertig bin.“ Natürlich soll der Sport
nicht zu kurz kommen. Deshalb spielt
Robin jeden Mittwoch von 20:00-22:00
Handball.
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Wir dreh´n am Rad - IV
Katja Leistenschneider
Vom Knappen zum Ritter...
In der Jungen AG der OGS darf auch gekämpft werden
Seit diesem Schuljahr gibt es an
der Grundschule in der OGS eine
Jungen AG -jeden Donnerstag
Nachmittag.
Das ist sicherlich nicht politisch
korrekt - aber die Jungen lieben
sie und die Mädchen würden am
liebsten mitmachen.
Aber das steht nicht zu befürchten und die Jungen haben für die
Schultüte formuliert, warum das
so ist:
Endlich unter uns!
Wir wollen Spiel, Sport, Spaß und vor
allem endlich was für wilde Kerle! Warum? Weil wir tolle Sachen machen!
Wir haben Schwerter und Schilde gebaut,
wir sind der MCS Ritter-Rat.Wir dürfen
kämpfen und auch manche Niederlage
einstecken.
Wir haben Pfeil und Bogen mit` nem echten Großvaterprofi gebaut. Die Pfeile mit
Metallspitzen sind weit weit über das Feld
geflogen, sogar in der Sporthalle!
Wir haben eine eigene Ritterburg und zu
Weihnachten ein Knusperhexenhaus gebaut und mit Haut und Haaren gefressen.
Carolin Balster leitet diese wilde Truppe u,
die sichtlich Spaß dabei hat, auch wenn die
Jungs gerne mal aus reinem Übermut über
Tische und Bänke gehen.
Tobias Fröchte
Manchmal heißt es warten
Aus dem Leben eines „Fahrschülers“
Ich muss sagen, als Fahrdienstschüler hat
man es nicht immer leicht.
Ich kann mir jetzt durchaus vorstellen, dass
einige von euch Lesern und Leserinnen
sich fragen, warum es so schwierig ist,
an der Schule ins Taxi einzusteigen und
zu Hause wieder auszusteigen. Eigentlich
eine berechtigte Frage. Aber ganz so einfach ist das leider nicht (mehr) mit dem
Fahrdienst.
Durch die neue Ganztagsstruktur ist es
jetzt so, dass die Schüler aus der Sek. I,
Sek. II und dem Kleeblatt oft zu anderen
Zeiten Schulschluss haben. Das war früher
auch schon so, aber da gab es nicht so viele
unterschiedliche Zeiten, sondern nur zwei:
es gab lange Schultage und kurze – zumindest war das bei mir und meinen Mitfahrern immer so. Wenn ich einen kurzen Tag
hatte und ein Mitfahrer einen langen, dann
war der Zeitunterschied immer größer als
eine Stunde und das Taxi ist zweimal gefahren. Mit dem neuen Stundenplan kann
es sein, dass der Unterschied kleiner ist als
eine Stunde – und dann muss einer auf den
anderen warten.
Am Mittwoch müsste ich eigentlich eine
Schulstunde warten, weil ein Mitfahrer
eine Stunde länger Unterricht hat als ich.
Allerdings habe ich mittwochs Schlagzeug-
Gewohntes Bild beim Schulschluss an der Gesamtschule: Der Fahrdienst
steht bereit, muss aber auch „seine Tour voll machen“ und deshalb evtl.
noch zur Grundschule
unterricht und einen anderen Termin hat
mein Lehrer nicht frei. Deshalb holt mich
meine Mutter selber von der Schule ab
(„Taxi Mama“). Freitags muss ein Mitfahrer eine halbe Stunde auf mich warten, weil
ich da bis 14.45 bei der Music Box bin.
Aber ich bekomme eigentlich nicht viel
davon mit, ich mache es nach dem alten
Prinzip: Ich steige nach Schulschluss ins
Taxi ein, steige vor unserem Haus wieder
aus und lasse diesen ganzen komplizierten
Krempel einfach die Erwachsenen machen...
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Mateo Steinbach-Künkler:
Chillen angesagt
Neuer Chillraum für die Jgst. 8-10 eröffnet
Der erste Eindruck beim Betreten war oft
der Gleiche: „Wow, nicht schlecht, sieht
sehr schön aus“! Denn der aus Spenden finanzierte Chillraum sieht wirklich gut aus.
Es gibt mehrere quietschbunte Sitzsäcke,
ein sehr elegantes Ecksofa, das auf einem
Podest steht, eine schicke Stereo-Anlage
mit coolen Boxen, verschiedene Spiegel,
ein (passend zur Wandfarbe) schön gespraytes Graffiti: „Lümmelstube“, andere
kleine Sofas und diverse Barhocker und
an der Decke hängen kleine und große
Plantücher. Zusammen macht das eine
wirklich entspannende Atmosphäre. Der
Raum, der für die Schüler der Klassen 8-10
zum chillen, relaxen, und abhängen da ist,
bekommt gerade den letzten Schliff.
Viele der eben aufgezählten Möbel wurden von Eltern gespendet oder befreundete
Unternehmen machten Sonderpreise. Das
Geld für den Chillraum kommt von der
Sonderspendenaktion 2008 und von der
Landeskirchlichen Kollekte 2008. Außerdem spendete unser geschätzter Schulleiter
Herr Trust 500€, die er durch seine „Abnehmwette“ gewann.
Aber wie kam es eigentlich zu diesem
Chillraum? Vor ungefähr 1 ½ Jahren führte
Herr Kolbe eine Umfrage zu Pausenangeboten und Wünschen durch. Ganz vorne
stand bei den Schülern ein Raum zum
Entspannen, ein „Chillraum“. Zusammen
mit Herrn Osthoff nahm Herr Kolbe die
Aufgabe in die Hand und brachte Schülerteams zusammen, die dann planten, Grundsätzliches klärten und auch in Zukunft
den Raum (ohne Lehrer) beaufsichtigen
werden. Als der Plan stand und die Möbel
da waren, musste es nur noch umgesetzt
werden. Eine kleine Schülergruppe unter
der Leitung von Herrn Wentzel opferte
viele Mittagspausen und sogar einen freien
Tag, um das Podest zu bauen, das Graffiti
zu sprayen und Teppiche auszulegen.
Mittlerweile ist nicht nur das Podest fertig,
sondern auch der ganze Chillraum. Mit einer kleinen Party ist er eröffnet worden.
Aber bei all dem Luxus drängt sich doch
die Frage auf: Werden die Schüler diesen
Raum würdigen? Werden sie ihn sauber
halten und nicht beschädigen?Auch ich
selber habe meine Zweifel, man kennt das
ja. Am Anfang läuft es erst einmal gut, aber
dann hat man mal keine Lust seine Schuhe
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Der fertige Chillraum wird nun in den Pausen gerne genutzt. Vor allem
Schüler/innen der Jgst. 10 haben ihn sofort in Besitz genommen. Aber
auch die Jgst. 8 und 9 sind herzlich willkommen
Vor der Nutzung stand die gemeinsame Planung. Vom Wunsch nach
einem Chillraum bis zur Einweihung haben sich die Schüler/innen maßgeblich beteiligt
auszuziehen, oder man hat auf dem teuren
Sofa doch Hunger und so weiter. Und als
Aufsicht möchte man natürlich nicht der
Spielverderber und Buhmann sein. Der
Chillraum ist ein Raum von Schülern für
Schüler, und wenn man diesen Raum auf
längere Sicht ohne Lehrer beaufsichtigen
möchte, wenn man möchte, dass mal
mindestens die jetzigen 5er noch ihren
Spaß daran haben werden, dann sollte
man diesen Raum würdigen. Was nichts
anderes heißt als ihn sauber zu halten, und
auch mal andere in die Schranken weisen,
wenn etwas nicht in Ordnung ist. Ich hoffe
wirklich, wir bekommen das hin.
Einladung zur Entspannung in der Pause: Der neue Chillraum der Gesamtschule wurde durch Spenden finanziert
Tolles Team: Wochenlang hat Herr Wentzel mit
diesen Jungs in den Mittagspausen an dem neu-
en Podest gearbeitet und den Aufbau der neuen
Möbel übernommen. Im Dezember 2009 konnte
schließlich Einweihung gefeiert werden
In verschiedenen Größen
und 15 tollen Farben.
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Insgesamt bietet der Raum mit seinen vier Sitzbereichen für mehr als 30 Schüler/innen Platz und
wird von einem Chillraumteam selbst verwaltet
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JANUAR BIS MÄRZ 2010
Informationen des
Matthias-Claudius-Sozialwerkes
Leitbildentwicklung
Gemeinsam mit Vertretern aller Bereiche formuliert
„Ein Leitbild zu haben, bedeutet zu wissen,
wer man ist, wohin man geht und wovon
man sich dabei leiten lassen will. Das ist die
Definition und für das MCS geht es darum,
gemeinsam eine Formulierung für Leitsätze
zu finden, die intelligent, griffig, einfach
zu verstehen und dennoch anspruchsvoll
sind.“ So Torsten Huith von Xpand, der den
Leitbildprozess für uns moderiert hat.
Leitbildentwicklung mit Torsten Huith
Zu mehreren Workshops sind Vertreter aus
allen Arbeitszweigen des MCS zusammengekommen, um sich der Fragestellung zu
widmen: „Was ist MCS?“
Es ging darum, eine Gesamtidee nachvollziehbar zu vermitteln; Transparenz nach
innen und außen zu schaffen und letztlich
Identifikation zu vermitteln: „Wieso sind
wir da?“
„Wieso sind wir da?“ haben sich bestimmt
auch einige der ehemaligen Schüler und
Lehrer, der Vertreter der Villa Claudius, der
Schulleitungen beider Schulen, des Vorstands und der Schüler- und Lehrerschaft
sowie der eingeladenen Eltern gefragt. Und
Torsten Huith hat sich vielleicht gefragt
„Wieso sind soviele da?“. Aber das passte zu
uns und nach drei intensiven Treffen stand
tatsächlich ein Ergebnis da, dass wir Ihnen
auf der nächsten Seite vorstellen möchten.
Am Anfang stand ein Protokoll eines Vorbereitungstreffens, von dem ein Bild erstellt
wurde: Die Häufigkeit der verwendeten
Worte führt zu ihrer Größe innerhalb der
Anordnung - interessant, aber noch ziemlich
durcheinander. Später dann, im Rückblick
auf den Prozess, hat Torsten Huith das so
formuliert: „Es war ein Vorrecht für mich, das
gemeinsame Erarbeiten des MCS-Leitbildes
begleiten und moderieren zu dürfen. Die
Vielfalt, sowohl im Team, als auch in der
Bandbreite der Dienste und Angebote des
MCS hat mich persönlich begeistert!“
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So
Worum es geht
Das Leitbild des Matthias-Claudius-Sozialwerkes Bochum (MCS) formuliert Aufgaben und Ziele, Herausforderungen und
Perspektiven. Es dient den selbstständigen
Einrichtungen unter dem Dach des Sozialwerkes als Orientierung und Richtschnur zur
Entwicklung und Fortschreibung ihrer Ziele
und deren Umsetzung.
Es will der Öffentlichkeit und allen Interessierten ein deutliches und wirklichkeitsnahes Bild des Sozialwerkes und seiner
Einrichtungen vermitteln.
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Unser Leitbild
Selbstverständnis
Das MCS-Sozialwerk ist eine Initiative mit
pädagogischem und sozial-diakonischem
Auftrag. Die Zusammenarbeit und das
Zusammenleben werden durch drei Grundpfeiler geprägt:
M für Miteinander
Die Wertschätzung jedes Einzelnen und die
Akzeptanz seiner individuellen Andersartigkeit sind für uns Voraussetzung für ein
Miteinander von Menschen mit und ohne
Behinderung über Generationsgrenzen
hinweg. Wir sind davon überzeugt, dass wir
nur in einem konstruktiven und sich ergänzenden Miteinander tragfähige Lösungen
bei der Bewältigung unserer Aufgaben finden und neue Wege aufzeigen können.
C für Christlich
Aus dem christlichen Glauben heraus „der
Stadt Bestes suchen“ heißt für uns verantwortlich mit den uns anvertrauten Menschen umzugehen. Unser Bestreben ist es,
ihnen auch in ihren Fehlern und Schwächen,
in Krisen und Scheitern zur Seite zu stehen.
Wir sehen uns dabei durch das Beispiel Jesu
herausgefordert und ermutigt. Auf diesem
Weg wissen wir uns von Gottes Fürsorge und
dem Zuspruch des Evangeliums getragen.
S für Sozial
In unserer täglichen Arbeit richten wir uns
darauf aus, Menschen persönlich zu begleiten, sie in ihrer Entwicklung zu fördern und
sie zu ermutigen, sich mit ihren Möglichkeiten verantwortlich in das Gemeinwesen
in Bochum und darüber hinaus einzubringen. In diesem Prozess wollen wir nicht nur
Schwächen und Benachteiligungen ausgleichen helfen, sondern auch Stärken und
Begabungen fördern. Wir verstehen unseren
Einsatz zum Wohl unserer Stadt und der in
ihr lebenden Menschen als Ausdruck tätiger
Nächstenliebe.
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Aufgaben und Ziele
Als Initiative mit pädagogischem und
sozial-diakonischem Auftrag sehen wir
unsere Aufgaben überall dort, wo die Integration unterschiedlicher Menschen und
ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
gefordert ist. Wir wollen Lebensräume
gestalten, in denen dieses Miteinander erfahren, aber auch Glaube erlebt und gelebt
werden kann.
Unser Ziel ist es, mit den verschiedenen
Projekten und Vorhaben, die in unseren
Einrichtungen realisiert werden, neue Wege
zu gehen, beispielhaft Lösungen aufzuzeigen und so an einer positiven Veränderung
unserer Gesellschaft mitzuwirken.
Herausforderungen und Perspektiven
So individuell die Menschen sind, so herausfordernd ist unser Auftrag, dem wir
uns immer wieder neu stellen wollen.
Veränderungen im gesellschaftlichen und
politischen Umfeld begreifen wir als Anfrage an unsere Ziele und deren Umsetzung.
Sie fordern unseren Glauben, unsere Entschlossenheit und auch unsere Kreativität
heraus.
Wir sind uns unserer Begrenzungen bewusst, wollen uns aber im Wissen um
unseren Auftrag und unsere Geschichte, in
der wir Gottes Handeln in eindrücklicher
Weise erlebt haben, den Herausforderungen
stellen und gemeinsam nach Lösungen
suchen. Die Spannungen zwischen dem,
was gewachsen ist, und dem, was wir anstreben, zwingt uns zur kontinuierlichen
Überprüfung unserer Ziele, Aufgaben und
ihrer gelebten Praxis.
Wir wollen dabei unsere außergewöhnliche
Identität, die wir als MCS haben und die
in unseren Einrichtungen gewachsen ist,
bewahren, ohne uns neuen Entwicklungen
zu verschließen.
Auf dieser Grundlage streben wir zusammen
mit unseren Mitarbeitern, Freunden, Förderern und den verschiedenen Schüler- und
Elterngenerationen ein Netzwerk von Projekten und Initiativen an, mit denen wir in
Bochum, im Ruhrgebiet, aber auch darüber
hinaus unsere Gesellschaft mitgestalten
und mitprägen wollen.
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So
Komm zur Ruhr
Neue Chefin im Forsthaus
Sie ist von weither gekommen und hat
bereits nach wenigen Monaten hautnah
erlebt, was Herbert Grönemeyer in seiner
Ruhrgebietshymne besungen hat: „Von
klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig, stur“, so sind die Menschen hier im
Ruhrgebiet und Heike Elsholz ist davon
begeistert. Für das Sozialwerk hat Stefan
Osthoff die neue Direktorin Gastronomie der Villa Claudius besucht und nach
ihrem neuen Aufgabengebiet befragt.
Heike Elsholz wird sich zunächst in erster
Linie um das ab 01.01.2010 offiziell zur
Villa Claudius gehörige Forsthaus kümmern und berichtet von umfassenden
Veränderungen dort.
Es ist Sonntagmittag. Gerade ist das Nachtischbuffet des Sonntagsbrunches aufgetragen worden. Fast jeder Tisch im Forsthaus
ist besetzt, im Kaminraum finden einige
kleine Feiern statt und einige Pärchen, die
lange vorher bestellt haben, laben sich auch
noch am Buffet. Im vorderen Raum wärmen
sich Schneespaziergänger auf und die ersten
warmen Apfelstrudel werden auch schon
bestellt. Zwischen Brunch und Kaffee findet
Heike Elsholz aber trotzdem Zeit, auf einige
Fragen zu antworten.
Schultüte: Frau Elsholz, ist das hier immer
so voll?
Heike Elsholz: (lacht) Nein, so voll ist es
nur, wenn wir Sonntagsbrunch haben, da
bekommt man in der Regel nur einen Tisch,
wenn man vorbestellt hat.
Schultüte: Ist denn die Arbeit als Chefin
im Forsthaus Ihr Hauptaufgabengebiet
und was macht eigentlich eine Direktorin
Gastronomie bei der Villa Claudius?
Elsholz: Ja, Chefin im Forsthaus zu sein und
dafür zu sorgen, dass wir hier ein starkes
Team werden, ist sicher für das nächste
Vierteljahr meine Hauptaufgabe. Aber ich
möchte auch für die anderen Bereiche der
Villa Claudius zur Verfügung stehen.
Schultüte: Und was bedeutet das?
Elsholz: Ich besuche die Mensen in der
Gesamtschule, der Grundschule und dem
Finanzamt und werde die Teams dort hinsichtlich der Arbeitsorganisation und der
Optimierung der Abläufe unterstützen.
Ich bin Ansprechpartnerin bei Problemen
und berate auch die Geschäftsleitung bei
der Strukturierung der Arbeitsfelder der
Villa Claudius. Das alles steht aber noch
ganz am Anfang. Ich lerne die Mitarbeiter
dort kennen und versuche erste Eindrücke
Heike Elsholz, neue Chefin des Forsthauses
betont die neue Ausrichtung
weiter zu geben. Zunächst einmal ist mein
Arbeitsschwerpunkt sicher das Forsthaus.
Dabei helfen mir meine bisherigen beruflichen Erfahrungen.
Schultüte: Welche?
Elsholz: Ich habe mehr als 10 Jahre im
5-Sterne-Hotelbereich, dann als private
Das neue Team des Forsthauses (von links: Simone Möller, Heike Elsholz, Nunzio Brandino, Lisa Dettmar, Theresa Lohmann, Sandra Schemberg) freut sich auf neue und alte Gäste und ist gespannt auf das Jahr 2010
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So
Gastronomin und zuletzt 8 Jahre im nonProfit-Hauswirtschaftsbereich einer Klinik
in Berlin gearbeitet.
Schultüte: Wie groß ist denn das Team des
Forsthauses im Moment?
Elsholz: Wir haben zwei Vollzeit- und zwei
Halbtagskräfte, darüber hinaus versuchen
wir alle weiteren Aufgaben mit Aushilfen
abzudecken, denn Ziel für die Zukunft ist,
dass wir weitere Arbeitsplätze für Mitarbeiter/innen mit Behinderungen innerhalb der
Villa Claudius schaffen. Dazu wollen wir hier
im Forsthaus bessere Arbeitsbedingungen
für Arbeitnehmer mit Behinderungen schaffen und das bedeutet in erster Linie, das
Tagesgeschäft auszubauen. Besonders freue
ich mich, dass schon eine der Vollzeitstellen,
nämlich die unseres Hausmeisters, einen
Arbeitsplatz für einen Mitarbeiter dieser
Zielgruppe bietet.
Schultüte: Das Restaurant Forsthaus
braucht einen eigenen Hausmeister?
„Ich wünsche mir für 2010 und darüber
hinaus, dass sich das Forsthaus mit seinen Angeboten zu einer Tagungs- und
Begegnungsstätte entwickelt.“
Volkhard Trust,
Geschäftsleitung Forsthaus
Elsholz: Nun, das Forsthaus ist mehr als
ein Restaurant bzw. soll mehr werden. Ich
wünsche uns, dass wir zum Sommer unseren großen Außenbereich richtig nutzen
können und auch der Außenspielplatz dann
fertig ist. Darüber hinaus bieten wir in der
ersten Etage Seminarräume an und wollen
somit das Forsthaus auch für Seminare
und Schulungen zum attraktiven Standort
entwickeln. In ungestörter Atmosphäre
und malerischer Natur können sich Gäste
zurückzuziehen und gleichzeitig arbeiten.
Schultüte: Das Forsthaus würde sich damit
ja ganz anders darstellen, als bisher. Was
wird denn aus dem „Nobelrestaurant“
Forsthaus?
Elsholz: Nobelrestaurant? Das habe ich
bisher hier nicht erlebt und nur aus Gerüchten wahrgenommen. Sehen Sie sich
hier um. Nach einem Waldspaziergang mit
moderigen Schuhen oder nasser Kleidung
unser Restaurant zu besuchen, das ist kein
Problem. Blitzschnell lassen sich Mobiliar
und Boden reinigen. Wir sind nicht nobel.
Unsere Gäste erwartet hier ein behagliches
und idyllisches Ambiente sowie eine leichte
mediterrane Küche, die in Zukunft auch in
besonderer Weise familienfreundlich sein
wird. Hier sollen sich auch Kinder wohlfühlen dürfen und ihre Eltern bezahlbare und
schmackhafte Gerichte auch für Kinder auf
der Speisekarte finden.
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Im Kaminraum findet nicht nur das beliebte Sonntagsbrunch statt, auch für Feiern aller Art
kann der Wintergarten mit Kamin genutzt werden
Schultüte: Da muss ich noch mal einhaken:
Bisher haben sich schon viele Menschen,
die unmittelbar mit dem Sozialwerk zu
tun haben, also z.B. Eltern und Lehrer
der Schulen gefragt, wie das von der Villa
Claudius betriebene Forsthaus eigentlich
zu der Ausrichtung und den Aufgaben des
Sozialwerkes passt?
Elsholz: Auch davon habe ich gehört, aber
dazu müssten Sie eher die Geschäftsleitung
befragen. Ich kann dazu nur sagen, dass ab
01.01.2010 die Villa Claudius offiziell Pächter
und Betreiber des Forsthauses ist und wir
uns zu hundert Prozent unter das neue
Leitbild des Sozialwerkes stellen möchten.
Schließlich sind alle Menschen im Umfeld
des Sozialwerkes eine unserer Hauptzielgruppen. Und das sind in erster Linie Eltern
mit Kindern und die möchten wir alle hier
willkommen heißen.
Schultüte: Und die Geschäftsleitung, wer
ist das genau?
Elsholz: Nun, den Vorstand des Sozialwerkes
bilden Joachim Stahlschmidt und Volkhard
Trust und sie sind damit auch die Geschäftsleitung des Forsthauses.
Schultüte: Noch einmal zurück zu den
eigentlichen Mitarbeitern hier im Restaurant: Ich erkenne Oberstufenschüler und
ehemalige Schüler/innen wieder.
Elsholz: Ja, das stimmt, darüber freue ich
mich und sie dürfen sich auch gerne weiter
hier melden, besonders im Hinblick auf das
ab April beginnende Terrassengeschäft. Wir
stellen Hilfen, nicht nur im Servicebereich,
sondern auch in der Küche ein. Der Vorteil
aller Schüler/innen der MC-Schulen ist,
dass sie den Umgang mit Menschen mit
Handicaps gewöhnt sind und keine Berührungsängste haben. Das macht auch das
Zusammenarbeiten mit den Mitarbeitern
des Forsthausteams einfacher.
Darüber hinaus freuen wir uns über jede
„Ich wünsche mir, dass die Integration
von Mitarbeitern mit und ohne Behinderung gelingt und dass das Forsthaus zu
einer Art „Oase“ für viele Menschen wird,
die hier einen Ort des Entspannens und
Auftankens in freundlicher Atmosphäre
bei leckeren Speisen finden.
Joachim Stahlschmidt,
Geschäftsleitung Forsthaus
Form von Anregungen, z. B. von Eltern der
Schulen. Das ist ja etwas, was alle Menschen
im Umfeld der Matthias-Claudius-Schulen
gut kennen und darauf setzen wir auch in
Zukunft. Seien es Ideen zur Dekoration und
Gestaltung, zur Speisekarte oder auch zum
programmlichen Angebot.
Schultüte: Woran denken Sie da?
Elsholz: Nun, der Kaminraum hier im Forsthaus eignet sich nicht nur wunderbar für
alle Festlichkeiten für bis zu 100 Personen.
So etwas kann man bei uns jederzeit, also
auch außerhalb unserer Öffnungszeiten
buchen. Ich kann mir darüber hinaus auch
ein Forum für regelmäßige kleine Veranstaltungen, z. B. Matinées oder Kabarettabende
vorstellen. Ich habe mich sehr darüber
gefreut, dass viele der Gäste mit mir schon
darüber ins Gespräch gekommen sind und
ihre Ideen äußern.
Schultüte: Sie werden dazu hier im Restaurant bei einer Bestellung angesprochen?
Elsholz: Ja, das ist schon faszinierend hier im
Ruhrgebiet. Ich komme aus Berlin und kenne das so nicht, aber hier erlebe ich das eigentlich fast jeden Tag und freue mich auch,
die weiteren Ideen der MCS-Großfamilie
mitgestalten zu können und ich freue mich
auch darauf, dass das Forsthaus ein richtiger
Bestandteil dieser Familie werden wird.
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Katja Leistenschneider
500 Lire und ein tansanischer Dollar
Weihnachtsbasar die fünfundzwanzigste...
Wie die Lire und der tansanische Dollar
in die Endabrechnung des Weihnachtsbasars 2009 gekommen sind, müssen
wir noch recherchieren. Für die übrigen
14.098,32 € liegt die Vermutung nahe:
durch aktives Kaufen und Verkaufen.
Trotz Schweinegrippe und Wirtschaftskrise ist damit wieder eine stolze Summe
zusammengekommen, für die der Schulförderverein von Herzen Danke sagt (und
auch schon reichlich Pläne hat).
Wobei sowohl dem Basarteam als auch
dem Schulförderverein immer ein wenig
unwohl ist, wenn am Ende nur das nackte
Ergebnis des Basars übrig bleibt.
Jetzt mag der Basar-Laie meinen: Ja was
denn sonst?
Zum Beispiel viele Stunden Arbeit im
Vorfeld.
Das hört sich jetzt auch nicht wirklich
prickelnd an. Schließlich haben wir alle
Termine, Termine, Termine...
„Ich freue mich über alles Engagement
der vielen Mitarbeiter beim Basar und
auch über das tolle Ergebnis. Und
besonders wichtig ist mir die Vielfalt, das
gemeinschaftliche Tun und das Miteinander für die gute Sache - der Stand
der 80,- € verdient, ist genauso
wichtig wie der Stand, der 500,-€
bringt.“
Christine Schnell,
Vorsitzende des Schulfördervereins
Aber wer sich mal darauf eingelassen
hat, stellt fest, dass die Nachmittage und
Abende, die man damit verbringt, Weihnachtskarten, Schmuck, Süßigkeiten oder
Schmuckwerkstatt im Hause Beck v.l. Felix Beck, Johanna Anders
Adventsgestecke zu basteln, keine verlorene Zeit sind.
An den dunklen Novemberabenden leuchtete es zum Beispiel immer gemütlich aus
dem Bastelraum für den grünen Stand.
Auch im Keller der Grundschule war das
Bastelteam gut gelaunt bei der Arbeit und
die Lichterketten waren quasi ein Nebenprodukt eines netten Nachmittages.
Es gab natürlich auch jede Menge „KleinstWerkstätten“ am heimischen Küchentisch.
Da haben Eltern mit Kindern die schönsten
Dinge hergestellt. Bei Tee und Keksen
waren das oft produktive und urgemütliche Nachmittage. Und mancher hat dann
(unerwartet) so schön gebastelt, dass er
hinterher auch gleich noch zum Käufer
Die Basarnachlese findet diesmal
Anfang Februar statt, eine ausführliche
Berichterstattung mit Darstellung der
geförderten Projekte kann man dann
am 23. Februar 2010 bei der
Jahreshauptversammlung des
Matthias-Claudius-Schulfördervereins bekommen.
der eigenen Kunst geworden ist.
Basar ist eben nicht nur der Tag selbst,
Basar ist auch und vor allem was vorher
läuft - und das hält die Schule im Innersten
zusammen.
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Katja Leistenschneider / Tobias Fröchte
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Der Besuch beim Zeichner
Unser Comic-Zeichner zu Besuch bei einem Profi
Tobias Fröchte ist 11 Jahre alt,
geht in die 6. Klasse der mcs und
ist schon seit der 4. Klasse Teil unseres Redaktionsteams.
Er hat für uns die Figur von Tom
Tüte entwickelt. Wer die Schultüte aufmerksam liest, hat Tom
schon ein paar Mal hier gesehen.
Tobias malt mit Filzschreibern, mit der
Maus seines Computers und eigentlich mit
allem, was ihm in die Hände fällt.
Es sieht so aus, als habe er das Talent von
seinem Vater geerbt. Auch Tobias Vater
malt gut und gerne.
Beide lieben Comics und das tut Ralf
Marczinczik auch. Er arbeitet seit Jahren
als Art Director, entwickelt Figuren, Charaktere, Outfits, Spielumgebungen u.v.m.
Also haben wir die beiden (bzw. eigentlich
die Drei) zusammen gebracht, an einem
Samstag nachmittag.
Tobias Vater hat ihn in die 4. Etage getragen, dann hat Tobias als Rolli-Ersatz einen
Bürostuhl bekommen und so konnte er sich
dann in Ruhe ansehen, wo Ralf arbeitet und wie er lebt (mit tausenden
von Büchern, Filmen und Comics).
Wer mehr über Ralf Marczinczik
wissen will, kann auf seiner Seite
www.comixfactory.de viel
über ihn erfahren.
Wie Tobias seinen Besuch erlebt hat, schreibt er hier selbst.
Was er nicht schreibt ist, dass Ralf
Tobias mehrmals gesagt hat, wie begabt
er ist.
Wir haben das in der Redaktion natürlich
auch schon mal gesagt, aber aus berufenem Mund ist das doch noch einmal
was anderes...
Mit Tom Tüte auf Fortbildung
Wie in der Ausgabe 2/2009 bereits angekündigt, durfte ich vor kurzem die
Bekanntschaft mit einem professionellen
Comiczeichner machen. Unser Redaktionsmitglied Katja Leistenschneider hat das
Treffen mit Ralf Marczinczik netterweise
arrangiert. An einem Samstagnachmittag
hat er sich Zeit genommen, mir etwas von
seiner Arbeit zu erzählen.
Als ich bei ihm mit Katja und meinem
Vater in der Küche saß, zeigte er mir seine
Bilder, die er mal gezeichnet
hat, und ich zeigte ihm meine,
darunter auch ein paar Comics,
die in der Schultüte erschienen
sind. Ralf zeichnet eigentlich mehr für Computerspiele als für Comics.
Er war bei der Entwicklung des Computerspiels
„Gothic“ dabei, von dem bisher schon drei Teile erschienen
sind. Aber in seiner Freizeit zeichnet er
manchmal Comics am Computer, die er
mit einem bestimmten Programm coloriert.
Er hat viele Zeichenprogramme auf seinem Rechner. Darunter
auch eines, mit dem man
Menschen am Computer
modellieren kann. Wenn
das Programm geöffnet
wird, erscheint so eine
Büste, die man mithilfe
der Maus verändern kann.
Man kann zum Beispiel die
Nase länger machen, die
Mundwinkel länger ziehen,
und so weiter. Das macht
wirklich viel Spaß!
Als ich mir seine Pro-
gramme angesehen habe, hat Ralf noch
eine meiner Zeichnungen eingescannt und
in dem Programm „Photoshop“ eingefärbt.
Wenn die Comics erstmal richtig farbig
sind, sehen sie schon viel besser aus!!
Und während Ralf und ich beschäftigt
waren mit den Programmen und mit unseren Bildern, hat Katja fleißig Fotos von
uns gemacht!
Das war ein wirklich toller Nachmittag
und ich freue mich, dass ich mal in dem
Studio eines richtigen Comiczeichners
gewesen bin! Zum Schluss hat Ralf mir
noch angeboten, dass ich auch weiterhin
mit ihm in Verbindung bleiben darf.
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Tim Althaus
„Weil wir Mädchen sind“
Eine Ausstellung nicht nur für Mädchen
Die Klasse 6d besuchte am 4.12.09 die
Ausstellung „Weil wir Mädchen sind“ in
der DASA(Deutsche Arbeits-Schutz Ausstellung Dortmund). Diese Ausstellung ist
nicht nur für Mädchen gedacht, sondern
auch für Jungen, denn die können dort
auch eine Menge erfahren.
Die Ausstellung berichtet über drei Mädchen, die aus den Ländern Mali, Indien und
Ecuador kommen. In drei verschiedenen
Ausstellungsräumen werden der Alltag
und die Schwierigkeiten der Kinder beschrieben.
Im Ecuador-Raum gab es einen Bus, in
dem das Mädchen Yoselin erzählte, wie
gefährlich es in den Bussen speziell für
Mädchen ist, weil die Männer sie bedrängen. Außerdem haben wir dort gewebt und
gefilzt, wie es Mädchen aus Ecuador oft
machen müssen, um Geld zu verdienen.
Mit unseren Sachen konnte man das bestimmt nicht!
Im Raum von dem Mädchen Djenebou aus
Mali wurde berichtet, dass ein Mädchen so
viel arbeiten muss, dass es keine Zeit hat in
die Schule zu gehen. Sie kann nur Suppe
aus gestampfter Hirse zu den Mahlzeiten
essen, weil ihre Familie nicht mehr Geld
hat. In der Ausstellung konnten wir selber
Hirse stampfen und sie mal probieren (Sie
schmeckte ungefähr
so wie Weizenmehl).
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22.11.2009
12:58 Uhr
Die malischen Mädchen müssen täglich für
Die Mädchen Linda, Emily, Pauline und Viviene filzen
jede Mahlzeit eine Menge Hirse stampfen
und das ist viel Arbeit. Wir haben dabei gemerkt, wie anstrengend es ist, und könnten
bestimmt nicht so viel Mehl herstellen, wie
die Mädchen aus Mali.
Im indischen Raum erfährt man von
Asha, dass in Indien Mädchen im Alter
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von 14 Jahren heiraten müssen, und dazu
kommt noch, dass
sie sich den Mann
für viel Geld kaufen
müssen!
Stets für Sie da.
In jedem Raum der einzelnen Mädchen
gab es außerdem noch einen kleinen abgetrennten Bereich, wo die speziellen Probleme (Beschneidung usw.) der Mädchen
beschrieben sind. Dort konnte jeder selber
entscheiden, ob er etwas darüber erfahren
wollte oder nicht.
Ich fand, dass die Ausstellung sehr interessant über die Mädchen berichtet hat und
habe gemerkt, wie gut es uns im Vergleich
dazu geht.
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Indische Frauen müssen sich einen Mann oft für viel
Geld kaufen
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Katharina Tuchmann
Biografisches in der Bücherei
Ausstellung erinnert an berühmte Persönlichkeiten
Schüler/innen aus einem der Deutsch-E-Kurse der Jahrgangsstufe 9...
Besser spät, als nie! So dachten sich die
Schülerinnen und Schüler eines DeutschE-Kurses aus der Jahrgangsstufe 9. Bereits
im vergangenen Schuljahr (2008/09) hatten sie in einer Unterrichtsreihe Referate
zu berühmten Persönlichkeiten erarbeitet,
u.a. als Power-Point-Präsentationen und
abschließend ihre Ergebnisse auf Plakaten
festgehalten. Und diese Plakate schlummerten nun fast ein Jahr und warteten geduldig darauf, aus dem Dornröschenschlaf
geweckt zu werden. In Zusammenarbeit
mit dem Büchereiteam stellt der Kurs diese
Arbeiten nun in der Bücherei aus.
Der Arbeitsauftrag vor etwa einem Jahr
lautete: Bereite eine mündliche Präsentation zu einer Persönlichkeit vor, die
deiner Meinung etwas für die Menschheit
bewegt hat. Die von den Schülerinnen
und Schülern daraufhin getroffene Auswahl an (mehr oder weniger) berühmten
Menschen war sehr vielseitig. So stellten
sie dem Kurs historische Persönlichkeiten,
Musiker, Künstler, Wissenschaftler, sozial
engagierte Menschen, Widerstandkämpfer,
Pazifisten vor.
Die Schülerinnen und Schüler referierten
unter anderem zu bedeutenden Politikern
wie John F. Kennedy und Nelson Mandela,
dem Freiheitskämpfer Che Guevara, dem
Pazifisten Gandhi. Sie berichteten von den
Musikern Wolfgang Amadeus Mozart und
John Lennon, die weit über ihre Lebenszeit
hinaus auch uns noch musikalisch prägen
und von Künstlern, deren Werke uns
auch heute ansprechen und zur Auseinandersetzung anregen, Claude Monet und
Vincent van Gogh. Auch informierten die
Schülerinnen und Schüler den Kurs über
die wissenschaftlichen Errungenschaften
von Alfred Nobel, Albert Einstein und Neil
Armstrong. Sie widmeten sich zwei der
wohl berühmtesten jungen Frauen aus der
Zeit des Nationalsozialismus, Anne Frank
und Sophie Scholl. Und sie setzten sich
mit anderen starken Frauen auseinander,
die jede in ihrem Bereich ihre Ziele zu
erreichen versuchte, Johanna von Orleans,
Mary Ward (der Kämperin für die Frauenbildung) und Sabine Ball (die sogenannte
„Mutter Teresa von Dresden“).
Besonders beeindruckend war die Präsentation zu Martin Luther King Jr. Dies lag
vor allem an dem sich rein zufällig ergebenen Zeitpunkt des Referates genau einen
Tag nach der Amtseinführung von Barack
Obama. „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer
Nation leben werden, in der man sie nicht
nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem
... präsentieren ihre Ausstellung
zur Zeit in der Bibliothek
Charakter beurteilt.“ Diese von Fabio in
seiner Präsentation zitierten Passagen aus
der berühmten Rede „I have a dream“
rührten gerade aufgrund der Tatsache an,
dass Martin Luther Kings Kinder soviele
Jahre nach dem geäußerten Wunsch ihres
Vaters bei Obamas Amtseinführung auf
der vor dem amerikanischen Kapitol aufgebauten Tribüne ganz nah bei dem neuen
amerikanischen Präsidenten dabei waren.
In der nun in der Bücherei gezeigten kleinen Ausstellung finden sich neben den
Info-Plakaten auch eine Auswahl von Literatur. Frau Wittgens und das Büchereiteam
hat passende Biografien und Memoiren
ausgesucht, die einen noch genaueren
Einblick in die Lebensläufe gewähren.
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Julie d´ Arachat / Tim Althaus
Besuch bei der Wattenscheider Tafel
Am 6. Oktober 2009 war Erntedankgottesdienst. Jedes Kind brachte Obst oder
auch Gemüse mit. Diese Lebensmittel
sollten dann später zur Wattenscheider
Tafel gebracht werden. Am Nachmittag
fuhren wir, also Julie, Melina, Hendrik,
Mehmet,Tim, Frederic, Jasmin, Dinendra und Frau Höhfeld, nach BochumWattenscheid, um dort die gesammelten
Gaben abzugeben. Herr Baasner, von der
Gaby Spelsberg
Stadtmeister 2009
Am Dienstag, dem 24.11.2009 machten
sich 7 Jungs auf den Weg zur Basketball Stadtmeisterschaft. Personell etwas
schwach besetzt, dafür mit umso mehr
Kampfeswillen starteten sie ihr Spiel gegen
die Annette von Droste-Hülshoff Schule.
Bedingt durch die „Neue Grippe“ hatten
die anderen Gegner ihre Mannschaften
zurückgezogen, so dass wir nur ein Spiel
bestreiten mussten.
Tafel, bedankte sich für die
Spenden und zeigte uns, was
es alles in dem Gebäude gab.
In einer großen Halle wurde
alles, was der Wattenscheider Tafel gespendet wurde,
gelagert und sortiert. Es gab
alles, was man so zum Leben
braucht, aber auch Gegenstände wie Fahrräder oder so
was. Das können bedürftige
Menschen sich dort für wenig
Geld abholen. Es werden auch
jeden Morgen mehr als 1000
Lebensmittel an Bedürftige
verteilt.Wir fanden alles sehr
interessant und bedankten
uns bei Herr Baasner. Einige
Wochen später kam er noch
einmal zu uns in die Schule
und beantwortete Fragen
unserer Jahrgangsstufe.
Mit einer starken kämpferischen Leistung
zogen wir bereits im ersten Viertel mit 12
Punkten den 10Gegnern davon. Über das
gesamte Spiel ließen sich unsere Schüler
nicht aus dem Tritt bringen, so dass am
Ende ein souveräner 70:56 Sieg stand.
An dem Erfolg waren beteiligt: Sven Möllerke, Carl Hentschel.Vincent Reichmann,
Silas Münch, Henrik Wellner,Tim Gilberti,
Felix Porck.
Damit vertritt die MCS Basketball Mannschaft in der Wettkampfklasse III Bochum
in der nächsten Runde der Bezirksmeisterschaften.
Celina Bolesta/Christoph Vander Stichelen
Schüler packen
Weihnachtspäckchen
Aktion für Bedürftige in Bochum
Im Dezember beteiligte sich die Jahrgangsstufe 6 an der Weihnachtsaktion
der Caritas/Bochum, bei der Päckchen
für bedürftige Menschen aus Bochum
gesammelt wurden. Die Schülerinnen
und Schüler sammelten in ihren Klassen
Dinge, die ihrer Meinung nach Weihnachtsfreude bereiten könnten, und
packten diese liebevoll ein. Die Päckchen
wurden dann von Felix, Kathrin, Amrei,
Dienendra und Adis (Foto oben) zur
Caritas gebracht, wo sie weiterverteilt
wurden.
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Mateo Steinbach-Künkler:
Neues Schülersprecherteam
... die Schülervertretung der Gesamtschule entwickelt sich
Das alte Schulsprecherteam hat die Vorarbeit geleistet – Jetzt kann es los gehen.
So oder so ähnlich könnte das Motto der
neuen SV (Schülervertretung) sein. „Das
neue System ist ein Schritt in die richtige
Richtung: Hin zu einer Demokratisierung
der Schüler, hin zu einer besseren Kommunikation, sowohl unter den Schülern
im Sinne einer konstruktiven Meinungsbildung, als auch zwischen Schülern und
Schulleitung, wenn der Schülerwille in einer gewählten Vertretung einen Kanal findet, der ernst genommen wird“, so Oliver
Kallauch. Und er muss es ja wissen, denn
er war ein langes, stressiges Jahr (gefühlte
zwei) an unserer Schule Schulsprecher und
ist der Initiator des neuen Systems. Doch
wovon reden wir hier überhaupt?
Das alte System:
1. Der Schülersprecher und dessen
Vertreter wurden aus den Reihen des
Schülerrates, also aus allen Klassensprechern, vom Schülerrat gewählt.
2. Alle SV-Arbeit lag auf den Schultern der
Schülersprecher und den Verbindungslehrern.
Was vielleicht erst einmal unscheinbar
scheint, ist auf den zweiten Blick eine
deutlichere Verbesserung. Jeder Schüler,
aus jeder Klasse, egal ob er Klassensprecher ist oder nicht, kann im SV-Team
mitarbeiten.
Die neue SV ist schon seit mehreren
Wochen im Amt und strotzt nur so vor
Tatendrang. So gibt es jetzt einen eigenen
Raum für die SV und somit eine zentrale
Anlaufstelle für die Schüler/innen, die
Probleme, Lösungen und Ideen haben.
Vor den Raum soll ein Briefkasten, das
„Büro“ muss noch hergerichtet werden,
und vorstellen müssen sie sich auch noch.
Also noch jede Menge Arbeit. Vieles war
die Idee von Oliver Kallauch, der sich
wirklich sehr engagiert hat, ein guter
Schulsprecher war, und sich jetzt auf
sein Abi konzentriert (viel Glück). Doch
was auch Oliver nicht ändern kann ist die
Das neue System:
1. Das gesamte SV-Team (2 Schulsprecher+6 Svler) werden von ALLEN
Schülern gewählt und alle können
gewählt werden.
2. Die Arbeit wird aufgeteilt.
Das neue Schülersprecherteam holt sich auch Hilfe bei Fachleuten: Im
Gespräch mit Dr. Wolfgang Beutel, Leiter des Förderprogramms „Demokratisch Handeln“. Schülersprecher Johannes Scholten: „Wir möchten
gerne möglichst demokratisch und allgemein informierend arbeiten!“
scheinbar politisch uninteressierte Schülerschaft an unserer Schule. Alle Welt
meckert über die neue Ganztagsstruktur,
doch für das SV-Team stellen sich magere
6 Schüler zur Wahl (die natürlich überflüssig war).
Aber die Frage ist doch, warum interessiert
sich niemand dafür? 6 von über 700 Schülern? Haben die Schüler „keinen Bock“ zu
Hat die Reformen eingeleitet:
Oliver Kallauch, Schülersprecher
im Schuljahr 2008/2009
Schulsprecher: Finanzen: Schreibarbeit: Öffentlichkeitsarbeit: wissen, was an und um ihre Schule herum
passiert? Ich finde das sehr bedenklich und
appelliere hiermit an euch alle: Macht mit!
Man kann nichts ändern, wenn man nur
zusieht. Schließlich ist der einzige Weg für
Mitbestimmung von Schülern die Schülervertretung. Diese neue Schülervertretung
sieht wie folgt aus:
Johannes Scholten,11b, Hannah Find. 10d
Freddie Matten, 12b
Giulia Arnold,10b, Jasper Steffen, 6c
Mateo Steinbach, 9b
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Stefan Osthoff
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Für jeden die richtige Größe
Gesamtschule geht Stuhlprojekt neu an
Für Vincent Lüke aus der Jahrgangsstufe 13 muss ein größerer Stuhl her,
das war auch ohne Messung festzustellen, aber bei kleineren Unterschiedenen soll nun eine Messsation helfen
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Am Anfang dieses Schuljahres, im September 2009, konnte man beobachten, was
in einer größeren Gruppe von Menschen
passiert, wenn Einzelne von ihnen einen
Mangel verspüren - egal, ob er tatsächlich
besteht oder nicht.
Da fehlten in großen Kursen manchmal
Stühle und die haben sich die Schüler/
innen mit ihren Lehrern dann „schnell
besorgt“ und manchmal war der nächste
Raum nicht unbedingt die beste Wahl,
denn da fehlten sie dann eine Stunde
später einem anderen Kurs. Schließlich
saßen große Oberstufenschüler auf viel zu
kleinen Stühlen und woanders fehlten die
kleinen Stühle.
„Wir brauchen mehr Stühle“ hieß die
schnelle und einfache Reaktion. Ein
Schwung neuer Stühle brachte Linderung,
aber unserer Orgaleiter Bruno Kirchner
wollte - wie das so seine Art ist - keine
vorschnelle Lösung, sondern eine nachhaltige, auch wenn das etwas mehr Zeit in
Anspruch nimmt. Und so entwickelte sich
im Schuljahr 2009/2010 auch ein Stuhlprojekt, auf dessen Ausgang Schüler/innen
wie Lehrer gespannt sind: Die „Initiative
für gesundes Sitzen in der Schule - dein
Lernplatz nach Maß“
Gemeinsam mit Schülervater Thomas
Kemper entwickelte Bruno Kirchner die
„Stuhl-Mess-Station“, mit der in Bezug
auf die Körpergröße den Schüler/innen
das richtige Mobilar zugeordnet werden
kann. Mit der an mehreren Stellen im
Schulgebäude angebrachten Mess-Station
können die Schüler nun leicht selbst
Verantwortung für ihr richtiges Sitzen
übernehmen. Hinzu kommen
passende PVC-Folienaufkleber zur Kennzeichnung des
vorhandenen Mobilars. Wenn
nun in Zukunft zu Beginn
eines Schuljahres alle ihre
Messungen vorgenommen
haben, könnte es demnächst
besser laufen, als zu Beginn
dieses Schuljahres. Fehlendes
Mobiliar soll dann durch eine
größere Austauschaktion korrigiert werden. „Was auch
dann noch fehlt oder nicht
passt, wird Zug um Zug zu
Beginn eines Schuljahres
angeschafft, in ihren Stammklassen sollen unsere Schüler/
innen auf dem richtigen Stuhl
sitzen“, verspricht Bruno
Kirchner.
Alles wird sich allerdings nicht
lösen lassen: In Fachräumen
gibt es Durchnittsgrößen und
unterschiedlich große Schüler,
die aus pädagogischen Grün-
den oder einfach aus Freundschaft unbedingt zusammen am gleichen Tisch sitzen
wollen, brauchen Kompromisse.
Ergotherapie
Die in den Fluren angebrachten Messstationen
werden schon jetzt eifrig genutzt. Und nach
der Messung ab zur Stuhlkontrolle
„Der überwiegende Unterricht findet in der Schule in sitzender
Position statt.
Im Gegensatz zum Stehen und Liegen wird beim Sitzen die
Rückenmuskulatur und die Lendenwirbelsäule einseitig belastet,
lang dauerndes und dazu noch falsches Sitzen führt unweigerlich zu Rückenschmerzen und Haltungsschäden. Eine Zuordnung des richtigen Mobilars ist deshalb hier für jeden Schüler
ein erster Schritt zur Vermeidung von gesundheitlichen Schäden.
Deshalb begrüße ich die Initiative der Gesamtschule.“
Christoph von der Burg,
Facharzt für Arbeitsmedizin
AMVZ GmbH Herne
(dieses Unternehmen betreut MCS nach den gesetzlichen
Vorgaben im Bereich Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit)
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Ohlenschläger
Alleestraße 91
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44793 Bochum
Tel: 0234/ 641 65
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FB A5 quer 11.02.2008 13:57 Uhr Seite 1
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Ilse Steinhagen
Das schönste Ei der Welt
Wie aus Eisbären Hühner werden
„Kannst du mir mal den Pinsel geben?“,
„Wir brauchen noch eine Hundehütte!“,
„Woraus sollen wir denn die Eier machen?“ „Mir fehlt noch ein Schnabel.“,
„Ich brauche noch Federn.“ In der Eisbärenklasse herrscht geschäftiges Treiben.
Alle Schüler sind mit Feuereifer dabei. Für
einige Wochen hat sich die Eisbärenklasse in eine Theaterwerkstatt verwandelt.
Ausgehend von dem Kinderbuch „Das
schönste Ei der Welt“ haben wir mit den
Schülern ein Theaterstück entwickelt, die
Rollen verteilt, Sprechtexte überlegt und
Kulissen und Kostüme gestaltet. In der
Geschichte geht es um 4 Hühner, die sich
darüber streiten, wer das schönste Huhn
ist. Pünktchen hat das schönste Kleid,
Latte hat die längsten Beine, Feder hat die
schönsten Federn und Kicker, das Fußballhuhn, kann am besten Fußballspielen. Da
sie in ihrem Streit nicht weiterkommen
fragen sie Fuchs, Wurm und Hund. Der
Fuchs findet jedes Huhn leckerer als das
andere, der Wurm wiederum hat Angst
selbst gefressen zu werden, der Hund
schließlich gibt ihnen den Rat, doch den
König zu fragen. Der König, dem es auf
innere Werte ankommt, verspricht, das
Huhn, das das schönste Ei legt, an seine
Seite auf den Thron zu setzen. Beim Eierlegewettbewerb herrscht eine gespannte
Erwartungshaltung. Die jeweiligen Fanclubhühner preisen ihr Huhn an. Am Ende
nimmt der König alle 4 Hühner auf sein
Schloss, da jedes Huhn auf seine Art ein
Aufregung auf dem Hühnerhof. Wer ist das schönste Huhn?
außergewöhnliches Ei legt. Pünktchen legt
ein makelloses, schneeweißes Ei, Latte
ein besonders großes Ei, Feder legt einen
bunten, gleichmäßig geformten Würfel
und Kicker einen Fußball. So wie in dem
Stück jedes Huhn auf seine einzigartige
Weise besondere Eigenschaften und Fähigkeiten hat, haben auch die Kinder in
der Eisbärenklasse bei der Vorbereitung
des Stückes erfahren, dass jeder besondere Begabungen und Talente hat und für
Der Fuchs findet ein Huhn leckerer als das andere.
Latte legt das größte Ei. Da staunt
selbst der König.
das Gelingen eines Theaterstückes jeder
gebraucht wird. Die Einigungsprozesse,
die mit dem gemeinsame Gestalten von
Plakaten und Kulissen verbunden war,
auch Auseinandersetzungen und Enttäuschungen haben den Schülern gezeigt, dass
man nur gemeinsam etwas Großes schaffen kann. Der Erfolg und der Applaus bei
den beiden Aufführungen (beim Tiertreff
und beim Elternfrühstück) hat uns alle für
die Mühe und den Aufwand entschädigt.
„Wann machen wir mal wieder was für
den Tiertreff?“ Diese Frage fasst die ganze
Freude und Begeisterung zusammen, die
die Schüler und auch die Lehrer bei der
Vorbereitung des Theaterstücks erlebt
haben.
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Waldjugendspiele 09
Von Arbeitsschutzkleidung bis Zapfenzielwurf
Treffpunkt Waldwiese „Im Bergefeld“. – dieses Ziel hatte am
10. September die Bärenklasse
(4a) mit 10 anderen Grundschulklassen aus Bochum. Im Rahmen
der Waldjugendspiele trafen wir
uns zu einem spielerischen Wettbewerb rund um´s Thema Wald.
Mit einem zünftigen „Halali“ der
Jäger wurden wir begrüßt und
durch Mitarbeiter des Grünflächenamtes Willkommen geheißen.
Danach wurde jeder Klasse ein
Forstpate zugeteilt und endlich
konnte es losgehen. Auf einem
Rundparcours durchs Weitmarer
Holz konnten an insgesamt 11
Stationen verschiedene Aufgaben
bewältigt werden. Zwischen den
Spielstationen gaben die Forstpaten Auskunft zum Lebensraum
Wald. Zum Schluss trafen sich
noch einmal alle Klassen zur Siegerehrung auf der Waldwiese. Zur
Erinnerung an diesen tollen Tag
erhielt jedes Kind eine Urkunde.
Schulausflug zu den
Waldjugendspielen
Als wir alle an der Schule waren sind
wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum
Weitmarer Holz gefahren. Nachher
haben wir gefrühstückt. Dann haben wir
eine Station bekommen und die anderen
Klassen auch. Danach sind die Klassen
in den Wald gegangen. Am Ende war die
Siegerehrung und wir sind achte geworden.
von Stina
René und Stina beim Sägen
Wie lang ist ein Baumstamm und
reicht die Kraft beim Sägen?
Wir waren auch beim Forstwirt.
Der hat uns die Schnittschutzhose und
ganz spezielle Arbeitsschuhe gezeigt.
Da durfte ich auch einmal drauf treten.
Danach tat mir der Fuß weh, weil in den
Arbeitsschuhen Eisen drin war. Anschließend hat er uns noch einen Schutzhelm
gezeigt, den durften Annika und Simon
auch aufsetzen.
von Elena
Welche Gruppe kann am besten zielen und die Kiefernzapfen in den
Korb befördern?
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Endlich! Wir sind lange gelaufen und
bräuchten vielleicht mal eine Pause.
Station 4: Simon hat mich und Nico zum
Vogelhäuschenklopfen ausgesucht. Das
war eigentlich total einfach.Wir mussten
5 Nägel rein klopfen und haben es in
15 Sekunden geschafft.Wir durften das
Vogelhäuschen mitnehmen.
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Ju kad
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Was man können muss,
um etwas zu tun,
lernt man, indem man es tut.
Mit diesem Bericht aus der MCSJuniorakademie, möchten wir den
Lesern der Schultüte unser Motto
ganz praktisch nahe bringen und
Sie im Sinne von Aristoteles (aus
dem Mund dieses alten Griechen
stammt der Titel-Satz!) zum
Selber-Tun verleiten.
In unseren Kursen „Chemie für Mädchen“
(wir berichteten in der letzten Ausgabe
darüber) ging es nicht nur um kriminalistische Methoden. Es gab auch einiges
für den Hausgebrauch. Zum Beispiel
unser Lippenbalsam für trockene Lippen.
Bei dem kalten Winterwetter der letzten
Wochen haben wir doch alle manches
Mal gedacht, dass so ein sanfter Balsam
unseren Lippen gut täte. Nun denn: Auf
in die Küche und Selber-Tun!
Lippenbalsam
für trockene Lippen
Man nehme:
• 10 g Bienenwachs (1 gestrichener
Esslöffel; das man von alten Bienenwachkerzen nehmen oder in
der Apotheke oder beim Spinnrad
kaufen kann).
• 10 g Sheabutter (1 gestrichener
Esslöffel; auch diese gibt es in der
Apotheke).
Beides zusammen im Wasserbad
schmelzen (so wie man Schokoladenglasur flüssig macht).
In die Schmelze 20 ml Öl geben und
verrühren. (1 Schnapspinnchen voll; hier
kann man jedes Lebensmittelöl nehmen;
ganz nach Geschmack).
Wenn die Schmelze klar (also durchsichtig) geworden ist, bis zu 1/2 Teelöffel
Honig (nicht zu viel nehmen!!) beigeben.
Wenn alles geschmolzen ist, aus dem
Wasserbad nehmen und kalt noch ein
paar Minuten weiter rühren. Fertig!!!
Nun kann man den Balsam in kleine
Döschen füllen. Der schmeckt lecker,
mhhhh. Und das ohne künstliche Aromastoffe!
Balsam für wintergestresste Lippen selbstgemacht
Wer dann total durchgefroren vom Winterspaziergang nach Hause kommt,
möchte sich vielleicht gern
in die Badewanne legen,
um sich aufzuwärmen. Dafür empfehlen wir unser
Badesalz.
Für das ultimative Wärmebad nach dem Winterspaziergang empfehlen wir
übrigens Rosmarin.
Die Herstellung des Lippenbalsams ist gar nicht
so schwer
Badesalz
Salz mit etwas Lebensmittelfarbe und
wenig Wasser mischen,
im Backofen bei 50 °C 30 min trocknen.
Mit ätherischen Ölen und Kräutern
mischen und in einem verschlossenem
Glas aufbewahren.
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Stefan Wentzel
3-2-1- verkauft
Bisher größtes Projekt der Junior Car Company abgeschlossen
Nach fast 2 Jahren Arbeit hat die JuniorCar-Company den MX5 am 19.12. versteigert. Auf Hochglanz poliert, mit einer
großen roten Schleife auf der Motorhaube, stand er in der Ausstellungshalle im
Autohaus Venne und Dirksmeyer. Auf
seinem roten Teppich wurde er von allen
Besuchern bewundert.
Die beliebte Radio 89.5 Redakteurin Katja
Leistenschneider führte die Versteigerung
durch.
Den Zuschlag bekamen Torsten Kolodzie
und Volkhard Trust. Torsten Kolodzie
war schon immer in den MX5 verliebt.
Nun hatte er die Chance, sich seinen
Traum zu verwirklichen. Noch auf der
Versteigerung entzündeten sich Volkhard
Trusts Begeisterung für die Leistung der
Jungs und Torsten Kolodzies Liebe zum
MX5 der Art aneinander, dass sie sich
spontan entschlossen, gemeinschaftlich
zu zu schlagen.
Wir gratulieren und wünschen viel Spaß
beim „Offen Fahren“!
Die „Aktionäre“ der JCC wurden in der
Zwischenzeit angesprochen, um die Ausschüttung der Erträge zu klären. Wenn Sie
eine „Aktie“ gezeichnet haben und nicht
angesprochen wurden, dann bitten wir
vielmals um Verzeihung. Dies war keine
Absicht! Wir bitten Sie, sich mit uns in
Der MX5 auf dem roten Teppich
Verbindung zu setzen, um die Rückzahlung Ihrer Anteile mit Ihnen klären zu
können. Am Einfachsten erreichen Sie uns
über die Mail-Adresse der Juniorakademie:
[email protected].
Unter www.mcs-juniorakademie.de gibt
es Fotos, einen Fernsehbericht von Sat1
und einen Beitrag von Radio 98.5 zum
Thema.
Sollen wir, oder sollen wir nicht? Nach
kurzer Verständigung zwischen Volkhard
Trust und Torsten Kolodzie ging alles ganz
schnell...
3-2-1 meins! Schlüsselübergabe und ab ins
neue Auto...
Katja Leistenschneider im Gespräch mit den
Jungs von der Junior-Car-Company
... fertig zur Probefahrt!
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Dunja Dröge
Weltwirtschaftskrise hautnah
Partnerschaften,Vernetzung und eine Podiumsdiskussion
Patenschaften gibt es heutzutage viele: Patenschaften für Kinder in SOS-Dörfern, für
Tiere im Zoo, …, und für Schulen. Wobei
man hier wohl besser von Partnerschaften
sprechen sollte. Die MCS pflegt nun schon
seit vielen Jahren mit ihren Kooperationspartnern in der Wirtschaft und in der
Hochschullandschaft engen Kontakt. So
wird zum Beispiel die Praktikumspräsentation der 12er durch Unternehmensvertreter mitbewertet und Feedback auch von
dieser Seite gegeben. Die Car Company
von der Juniorakademie wäre durch die
Unterstützung von Opel kaum möglich.
Bewerbertrainings bei BP sollen SchülerInnen Tipps und Tricks für die eigene
Bewerbung geben. Und so gibt es mittlerweile viele kleine Veranstaltungen, die
die Vernetzung zwischen Schule und Unternehmen zeigen. Diese Partnerschaften
sind für beide Seiten wichtig. Zum einen
bieten sie für die SchülerInnen viele Möglichkeiten, die sonst nicht angeboten werden könnten. Auch ist dies ein wichtiger
Bestandteil zur Berufsorientierung. Zum
anderen bekommen die Unternehmen ein
Gesicht, werden menschlicher und können
möglicherweise junge Leute für ihre Ausbildung gewinnen. Wie heißt es immer so
schön im Wirtschaftsleben: eine win-win
Situation liegt mit diesen Kooperationen
vor. Jeder der beteiligten Partner hat also
etwas davon. Aber ist das nicht schon sehr
wirtschaftlich gedacht – insbesondere
für die MCS, wo, glücklicherweise, eher
das Motto vorherrscht „mehr geben als
nehmen“?! Ohne das Engagement des
Einzelnen wäre es vielleicht tatsächlich nur
ein Wirtschaftsbeziehung, aber die Energie
und das Herzblut, das die verschiedenen
Beteiligten in Wirtschaft und Schule einbringen, macht diese Partnerschaften so
lebendig und so fruchtbar.
Aus diesem lebendigen Austausch heraus
ist in diesem Jahr auch eine Podiumsdiskussion entstanden. Jörg Mathern, Lehrer
an der Gesamtschule und Koordinator für
den Kontakt von Schule zu Beruf und Wirtschaft an der MCS hatte diese Idee und ist
damit bei BP, der Hochschule Bochum und
bei Opel auf offene Ohren gestoßen. Auch
von Schülerseite aus bestand reges Interesse an dieser Veranstaltung. Vor allem,
weil ein aktuelles Thema im Mittelpunkt
42
Jörg Mathern begrüßt hochrangige Unternehmensvertreter zur Podiumsdiskussion in der
Gesamtschule (1. Reihe von links): Dunja Dröge, ehemalige Schülerin und Autorin dieses
Artikels, heute bei BP unter anderem zuständig für die Partnerschaft mit der MCS; Prof. Dr.
Schumacher, Professor für Volkswirtschaftslehre, internationale Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsmathematik; Michael Schmidt, Arbeitsdirektor und Mitglied des Vorstandes Deutsche
BP AG; Uwe Fechtner, Direktor des Opel Werkes Bochum.
der Diskussion stand und hochrangige
Unternehmensvertreter gewonnen werden
konnten.
Zu diesem Zeitpunkt waren Staatshilfen
für Opel in der Diskussion. Arcandor, der
Mutterkonzern von Karstadt, verlangte
öffentlich ebenfalls Gelder vom Staat und
die Firma Schaeffler schien sich an der
Übernahme von Continental verhoben zu
haben. Tausende von Arbeitsplätze standen
auf dem Spiel.
Eine gute Gelegenheit, die persönliche
Einschätzung von Managern und Hintergründe zur Wirtschaftskrise zu erfahren.
Eine allgemeine und wissenschaftliche
Einleitung zum Thema „Weltfinanzkrise
- Die Rolle des Staates als Krisenmanager“ nahm Prof. Dr. Schumacher von
der Hochschule Bochum, Professor für
Volkswirtschaftslehre, internationale
Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsmathematik, vor. Er lieferte Hintergründe
zur eigentlichen Rolle des Staates und zu
Wirtschaftsordnungen. Zur Überwindung
der Wirtschaftskrise stellte er die Frage, ob
es sich jeweils um ein Konjunktur- oder
um ein Strukturproblem handele. Ist die
Krise von Karstadt und Opel konjunkturbedingt entstanden oder wären die Firmen
auch ohne Wirtschaftskrise in Bedrängnis
geraten? Diesen Aspekt griff auch Michael
Schmidt, Arbeitsdirektor und Mitglied des
Vorstandes Deutsche BP AG, auf: „Die
Strukturprobleme sind durch Konjunkturprobleme verschärft worden.“ Uwe Fechtner, Direktor des Opel Werkes Bochum,
widersprach dem nicht. Er betonte: „Die
Welt ist nicht schwarz oder weiß, sondern
voller Grau-Schattierungen. Und so ist
es auch bei der Wirtschaft.“ Einig waren
sich diese beiden Manager auch darin,
dass der Staat langfristig sicherlich nicht
der bessere Unternehmer, ein kurzfristiges
Eingreifen jedoch in Ordnung sei. „Man
sollte jedoch beachten, dass jeder Eingriff
auch eine Rechnung nach sich ziehen
wird, die von den Steuerzahlern, also von
uns, bezahlt werden muss“, so Michael
Schmidt. Beide fühlen sich der Sozialen
Marktwirtschaft verpflichtet und halten
es für wichtig, dass der Staat vernünftige
Rahmen für ein Wirtschaftleben setzt und
damit auch Grenzen vorgibt.
Was hat die Abwrackprämie Opel gebracht? Hat sie auch Auswirkungen auf
Aral/BP? Wirft der Staat Millionen Euro
zum Fenster raus? Ist eine neue internationale Weltwirtschaftsordnung notwendig?
Wie lange reichen die Ölvorkommen?
Mit diesen und weiteren Fragen wurden
die Redner gelöchert. Eine rege Diskussion
war die Folge. Am Ende waren sich alle
einig: Eine gelungene Veranstaltung, die
erneut im nächsten Jahr – zu einem anderen Thema – stattfinden sollte.

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