SZENE KALENDER KULTUR WOHNEN

Transcription

SZENE KALENDER KULTUR WOHNEN
003 Intro
Liebe Leser,
Erinnert sich eigentlich noch jemand an die sexuellen Übergriffe in der Silvester-Nacht?
Damals hagelte es Solidaritätsadressen, Türsteher, Hooligans und andere Machos wurden
auf wundersame Weise zu Frauenverstehern, einige Männer gar zu Salon-Feministen.
Am 8. März war davon nicht mehr viel zu spüren: Beim Weltfrauentag verirrten sich nur
wenige Vertreter des anderen Geschlechts zu den öffentlichen Aktionen in Köln. Auch der
Aktionismus der Politik ist abgeflaut, Gesetzesinitiativen zu einer Verschärfung des Sexualstrafrechts nach dem Motto "Nein heißt nein" laufen ins Leere. Tja. Nichts Neues werden
jetzt viele Frauen denken, die so oft sexuell belästigt werden, dass sie nichtmal mehr auf
den Gedanken kommen, so etwas zur Anzeige zu bringen.
Auch die Schwulenszene ist kein sexismusfreier Raum, wie ich kürzlich wieder in einem
Gespräch gemerkt habe, als es eigentlich um Kriminalität in der Schaafenstraße ging: "Was
wirklich stört sind die heterosexuellen Landfrauen aus Frechen oder Bergheim". Uff!
www.facebook.com/rikmagazin
Ein tendenziell anderes Problem haben lesbische Frauen: Sie kämpfen gegen Unsichtbarkeit!
Wie gut, dass es nach dem Ableben des Guckiii und Gezeiten eine neue gastronomische
Option für sie gibt: In der Zülpicher Straße eröffnet im April das "Sister Grimm", über das
wir in dieser Ausgabe berichten. Der Name lehnt sich passenderweise an einen FantasyKinderroman an, indem zwei verwaiste Schwestern schon früh erwachsen werden müssen und unter anderem als Kellnerinnen arbeiten.
Als Kinderbuchautorin hat auch Julianne Moore Erfahrung gesammelt, deren neuer Film
diesen Monat in die Kinos kommt und ebenfalls für mehr lesbische Sichtbarkeit sorgt. Im
rik-Interview spricht sie über ihre Hauptrolle als todkranke Frau, die ihrer Lebenspartnerin
Pensionsansprüche vermachen möchte.
Die Scheinwerfer sind also angeworfen, die rik bereits aufgeschlagen und diesen Monat
unübersehbar lesbisch. Aber Ihr seid große Jungs, damit kommt Ihr klar, oder?
Euer Marc
SZENE
04
07
08
10
12
14
16
17
Kunst
Thema
VIP
Politik
Bühne
Ausstellung
Web
Cityradar
Gastro
WOHNEN
18
KULTUR
Mode
Film
Musik
Kunst
Internet
Gesundheit
Reise
Design
Architektur
Homestory
KALENDER
67
77
78
82
Termine
Impressum
Stadtplan
Forum
Thema 04
Community
Neben den bereits seit einiger Zeit
aktiven "Rainbow Refugees Cologne" hat sich am 11. März im Kölner
"Barcelonetta" ein neuer Verein
gegründet: queer salam. Er besteht
aus Aktivisten, die sich an der
Flüchtlingsdrehscheibe am Kölner
Flughafen kennen gelernt haben.
Noch bis Mai kann man auf der
Website des Come Together Cups
Personen und Organisationen für
das CTC-Herz 2016 vorschlagen.
Dieses wird seit 2004 für besonders
integratives Miteinander und Zivilcourage im Sport verliehen.
Der VC Phoenix, verschiedene
andere Sportvereine sowie Puls
e.V. haben sich vom 22. Februar
bis 20. März in Düsseldorf an den
Aktionswochen "Just Sports – Für
Vielfalt, gegen Homophobie"
beteiligt. Höhepunkt war der DüsselCup in der zweiten März-Hälfte.
Beim traditionellen Queer-Empfang
im Landtag von NRW stand dieses
Jahr die "Standortbestimmung von
schwul/lesbischen Medien" auf der
Agenda. Unter anderem hielt Sabine
Arnolds, Kölner Journalistin und
Gründerin von phenomenelle.de,
einen Vortrag.
Homophobe Gewalt
DIE STATISTIK, DIE ES NICHT GIBT...
Hinweisen auf "eine Zunahme von religiös
motivierter Gewalt gegenüber Homosexuellen" wollte der Rodenkirchener Bezirksvertreter Torsten Ilg Ende Dezember nachgehen
und bezog sich dabei ausdrücklich auf Daten
des Schwulen Überfalltelefons (SÜT). Dieses
widersprach dem letztes Jahr von der AfD zu
den Freien Wählern gewechselten Politiker
umgehend, zunächst noch auf Basis älterer
Zahlen. Anfang März wurde nun der Jahresbericht 2015 veröffentlicht und auch hier
finden sich keine Belege für Ilgs These.
20 dokumentierte Fälle von homo- und transphober Gewalt im weitesten Sinne vermeldet das SÜT für 2015 in Köln. In vier Fällen
gingen die Taten von Migrant*innen aus, allerdings untereinander im familiären Umfeld und
in Wohnheimen. Islamisch-religiös motivierte
Taten gegen Deutsche waren nicht festzustellen. "Über von Geflüchteten ausgehende
Gewalt ist uns nichts bekannt geworden", so
SÜT-Sprecherin Barbara Hauck. Die meisten
der Hilfesuchenden hätten von Vorfällen im
häuslichen Bereich berichtet, geht aus den
zitierten Fallbeispielen hervor. Zwei der Fälle
hätten Transfrauen zum Opfer gehabt.
Dass die Zahlen nicht repräsentativ seien,
gibt Hauck unumwundern zu. Immer weniger
Menschen würden sich an das ehrenamtlich
organisierte SÜT wenden, weil "die Be-
handlung durch die Polizei sich wesentlich
verbessert" habe und es für Betroffene
inzwischen viel leichter sei, mit Menschen
aus ihrem familiären oder sozialen Umfeld
über Gewalterfahrungen zu sprechen. So
könne man nur ein "Schlaglicht auf ein großes
Dunkelfeld" werfen.
Über eine "große Dunkelziffer" spekuliert
auch Ilg, der eine "breit aufgeschlüsselte
Täter/Opferstatistik" fordert, unter anderem
auch mit "ethnologischem Hintergrund" und
Aufschlüsselung der Opfergruppen. Dass
"einige Menschen aus islamisch geprägten
Kulturkreisen häufiger dazu neigen, Vorurteile
gegenüber homosexuellen Lebensweisen zu
pflegen und auch Gewalt gegen diese Gruppe auszuüben" will Ilg näher untersuchen.
Ausschließlich aus "präventiven Gründen",
wie er in einer Pressemitteilung betont.
Im SÜT sieht man das ausgesprochen kritisch
und wirft Ilg vor, ein "populistisches Süppchen" zu kochen. Dieser vermische fremdenfeindliche Ressentiments (“Sonderrolle für
Muslime”) mit der keineswegs unvernünftigen Forderung, Gewaltdelikte insgesamt
differenzierter zu erfassen. "Ärgerlich finde ich
es, dass er versucht, das SÜT als Stichwortgeber zu missbrauchen", so Barbara Hauck.
Infos: www.koeln19228.de
LGBT-STRASSENFESTE 2016 - FLAGGE ZEIGEN
27.-29.5.16: 28.5.16: 4.6.16: 11.6.16: 25.-26.6.16: 1.-3.7.16: 16.7.16: 23.7.16: 30.7.16: 5.-6.8.16: 6.8.16: 27.8.16: 10.9.16: CSD DÜSSELDORF (DEMO: 28.5./14H) | www.csd-d.de PADERPRIDE, PADERBORN | www.paderpride.de WUPPERPRIDE, WUPPERTAL | www.wupperpride.de CSD BIELEFELD (DEMO: 15H) | www.csd-bielefeld.de SCHAAFENSTRASSENFEST, KÖLN
CSD KÖLN (PARADE: 3.7./12H) | www.colognepride.de CSD MÖNCHENGLADBACH | www.csd-mg.de CSD DUISBURG | www.csd-du.de CSD SIEGEN (INKL. DEMO) | www.csd-siegen.de RUHR CSD, ESSEN (PARADE: 6.8./13H) | www.ruhr-csd.de SCHWUL-LESBISCHES SOMMERFEST BONN
CSD MÜNSTER (DEMO: 11:30H) | www.csd-muenster.de CSD DORTMUND (DEMO: 14H) | www.csd-dortmund.de
STIMMT DIE CHEMIE?
Seit dem Drogenfund beim Kölner Bundestagsabgeordneten Volker Beck sind Crystal Meth & Co. in aller Munde.
Auch bei der Diskussionsrunde nach der Deutschlandpremiere von "Chemsex" im Filmforum NRW am 11. März,
die auf großes Interesse stieß.
Aufgewühlt, das beschreibt wohl recht treffend den Gemütszustand der Zuschauer, die sich zuvor den Dokumentarfilm
über chemische Drogen in der Londoner Schwulenszene angeschaut hatten. Da half der Hinweis von Organisator Martin
Wolkner wenig, dass die Situation in Köln ja nicht so extrem
sei. Die erste Welle sei offenbar abgeflaut, hätte ihm die LVRKlinik berichtet, der Sozialdienst Katholischer Männer betreue derzeit ca. 10 Methamphetamin-User in Köln. Und an
den einschlägigen Orten? Eine Sauna habe sich ihrer strikten
Anti-Drogen-Politik gerühmt und erklärt bei ihr gebe es kaum
entsprechende Vorfälle, sehr wohl aber bei der Konkurrenz.
Mutig hatten sich auch zwei Drogengebraucher auf die Bühne gewagt. Oliver W.* berichtete, wie er getrieben von fehlendem Selbstwertgefühl aufgrund seiner Homosexualität
langsam abhängig von chemischen Drogen geworden sei.
Irgendwann hätten sie einfach selbstverständlich zum Sex
dazu gehört. "Drei Tage wach", beschrieb er die aufputschende Wirkung und dass sie ihm aus damaliger Sicht ermöglicht
habe er selbst zu sein. Die Schattenseite: "Irgendwann bin
ich auf dem Boden rumgekrochen, um noch den letzten Krümel Meth zu finden und habe dafür jede Teppichfaser hochgehoben". Das Buch "Overcoming Crystal Meth" half ihm
schließlich, die Sucht zu überwinden.
Doch längst nicht jeder, der Drogen nimmt, ist auch süchtig,
wie Adriano M.* selbstbewusst vortrug. Er bringe sich "Freitagabend nach einer stressigen Arbeitswoche in Stimmung".
Damit er und andere nicht "abrutschen" sei es wichtig, "einen
funktionierenden Freundeskreis zu haben, der einem Feedback gibt".
Für einen Perspektivwechsel sorgte Michael Schuhmacher,
der auf die Beratungsangebote der Aids-Hilfe Köln hinwies,
wo man offen über Drogen und Sexualität sprechen könne.
Zudem gebe es jetzt auch eine Klinik am Rande von Köln,
wo "Chemsex"-Patienten gezielt therapiert würden. Aus Gesprächen mit Eltern von Drogengebrauchenden habe er eine
Message mitgenommen: Diese sähen ihre Kinder genug gestraft und seien gegen eine zusätzliche Kriminalisierung. Was
Verbote überhaupt brächten zeige doch die Tatsache, dass
man in Gefängnissen so gut wie alles bekomme. "Wenn in
den bestgesicherten Gebäuden Deutschlands Drogen erhältlich sind, wie will man dann verhindern, dass sie etwa auf
dem Rudolfplatz angeboten werden?"
*Namen von der Redaktion geändert
Thema 06
GASTROTICKER
Ende Februar hat das Barcelon sein
5-jähriges Bestehen gefeiert. Noch bis
zum 20. Mai stellt der südamerikanische
Künstler Stor Dubine aka Nestor Perez
hier seine beeindruckenden PopartWerke aus, die er als bedruckte Kissen,
Miniatur-Puppen unter Käseglocken und
auf Leinwand angefertigt hat.
Nachwuchs-Künstlern verschiedenster
Stilformen bietet der RUHRPOTT nun
seit einem Jahr immer am 3. Donnerstag
eine passende Bühne. Auch zum Jahrestag des "Pottcast" im März präsentierten
sich wieder vielversprechende Talente.
Seit einem Jahr gibt es nun die PANSAUNA in Köln. Grund zu feiern (Foto)
und die Stammgäste mit zahlreichen
Sonderangeboten zu belohnen. Die Sauna
setzt vor allem auf tägliche Aufgüsse und
ein an manchen Wochentagenauch für
Frauen offenes Konzept.
Einen neuen Betriebsleiter hat das EXILE
ON MAINSTREET bekommen: Daniel
Slawik (Foto links) löst Sascha Knue ab,
der auf eigenen Wunsch aufhört, da die
Aufgabe nicht mehr als Nebenjob zu
bewältigen sei.
Sister Grimm
INTERVIEW ZUM LOKAL
Mit dem Sister Grimm öffnet am 8. April
eine Szene-Café im direkten Umfeld
der Kölner Uni. Nicht nur der Name
signalisiert Frauen-Power, auch die
Betreiberin Andrea Kretschmer engagiert
sich ehrenamtlich für lesbische Belange.
Andrea, einige Leser werden Dich
bereits vom LSVD NRW kennen, wie
kam es zu Deinem Einstieg in die
Gastronomie?
Seit meiner Rückkehr nach Köln vor
fünf Jahren ist dieses Café mein Traum.
Jetzt verwirklicht er sich und ich gehe
damit auch zurück zu einigen meiner
Wurzeln. Ich habe während meines
Studiums in Kneipen gejobbt.
Was erwartet uns im Sister Grimm?
Wir backen unsere Kuchen alle selbst nach
Familienrezepten und aus biologischen
Zutaten. Es gibt ganztägig Frühstück,
kleine Gerichte und dazu natürlich warme
und kalte Getränke. Es werden Lesungen
und Ausstellungen stattfinden. Das Sister Grimm liegt unweit der Kölner
Uni. Gibt es genug lesbische Studentinnen,
um auf einen grünen Zweig zu kommen
oder welche Zielgruppen willst Du mit
dem Laden ansprechen?
Das Sister Grimm ist offen für alle, die
ihre Zeit mit Menschen in gemütlicher
Atmosphäre verbringen wollen. Wir
wollen ein Raum für Treffen sein. Der Name erinnert an eine
gleichnamige Serie von
Fantasyromanen...
Im Fernsehen läuft ja die US-Fernsehserie
"Grimm", wo Männer die Helden sind.
Im Sister Grimm werden Frauen die
Hauptrolle spielen! Sozusagen die
Neuinterpretation von Märchen...
In den Romanen wird das Schicksal
von zwei verwaisten Schwestern
geschildert, die u.a. gezwungen sind
in einer Kneipe zu kellnern. Wirst
Du selber hinter der Theke stehen
oder hast Du schon Personal mit
übernatürlichen Kräften engagiert?
Wir sind drei Frauen, die übernatürlich
backen, kochen und kaffisieren können.
Und natürlich sind wir alle märchenhaft. Wie kommt es eigentlich, dass es so
viele schwule Kneipen aber so gut wie
keine lesbischen in Köln gibt?
Es gibt Cafés, Kneipen und Clubs,
die von Lesben geführt werden und
Lesben gehen aus. Aber sie definieren sich nicht ausschließlich darüber und sind deshalb nicht immer so
sichtbar. FOTO: MASHINSKIY
07 VIP
Underground-Elektro Berliner
Machart) und ein gewisser
E. S. (!), der zu einem Technobrett einmal mehr über Wahrheit und Spionage spricht.
„Beim Komponieren habe
ich Stücke gemacht, die so
klingen sollten, wie es zu meinen Wunschmusikern passen
würde. Dann habe ich ihnen
meine Arbeit zugeschickt und
wir begannen, daran zusammenzuarbeiten“, verriet uns
dazu der Synthesizer-Pionier
bei einem intimen Listening
in einem Berliner Hotel. „Die
Stücke funktionieren durch
das Zusammenspiel verschiedenster kleiner Elemente wie
ein großes Gemälde, ein Panorama.“ Ein Album, das wirklich
den Titel Meilenstein verdient.
Erscheint im Mai
EIN OSCAR FÜR
SAM SMITH
Der erschlankte (und jetzt)
sexy Bartträger bekam Ende
Februar einen Oscar für
seinen James-Bond-Titelsong
„Writing’s on the Wall“. Wir
gratulieren herzlich!
JEAN-MICHEL JARRES ZWEITER TEIL
KLATSCH &
STERNE
DER FRANZÖSISCHE
KÜNSTLER BEWEIST 2016
JEDE MENGE MUT UND
EINEN SEHR GUTEN GESCHMACK.
Jean-Michel Jarre ist wieder
da! Mit seinem Album „Electronica: The Time Machine“
legte Monsieur Jarre 2015
ein wirklich beeindruckendes
Comeback hin. Es wurde sein
erfolgreichstes Album seit
1983. Für den zweiten Teil,
„The Time Machine: The Heart
of Noise“ holte er sich wieder
eine erstklassige Auswahl an
Musikern dazu und arbeitete
mit ihnen an epischen, elektronischen, eurodancigen („As
One“) und auch mal trancigen
Stücken, die die Messlatte
hoch legen für andere Produzenten. Mit dabei waren unter
anderem die Pet Shop Boys
(das gemeinsame (hymnische)
Stück „Brick England“ ist
womöglich die beste Liebeserklärung an die englischen
Landschaften der letzten
Jahre), Peaches (frecher
GIMME! GIMME! GIMME!
(VIKTOR&ROLF)
Rolf Snoeren und Viktor Horsting sind als Viktor&Rolf zwei
der erfolgreichsten Modedesigner und Parfum-Meister der
VIP-Szene – weltweit. Klar,
dass es da Wellen schlug, als
die beiden das ABBA-Museum
in Stockholm besuchten. Wie
schon viele Besucher vor
ihnen setzten sich die beiden
in den Helikopter, der das
1976er-Album des schwedischen Quartetts zierte, das
zwischen 1973 und 1982 die
Charts mit Hits wie „One of
Us“, „Dancing Queen“, „Waterloo“ und „Super Trouper“
dominierte.
EINE DICKE LIPPE
Verona Pooth präsentierte
ganz uneitel im TV ihre frisch
aufgespritzten Lippen. „Ist
jetzt noch etwas schief, wird
aber bald schön sein. Ich
dachte mir: Warum nicht?“
Irgendwie sympathisch, aber
ob sie jetzt noch „Ritmo de la
noche“ singen könnte? (Das
war 1990 ihr erster Hit als Sängerin bei Chocolate, vor der
TV-Karriere & Bohlen-Ehe) •rä
Politik 08
FOTOS: CHRISTIAN KNUTH
Elfi Scho-Antwerpes
Seit letztem Oktober sitzt Elfi Scho-Antwerpes
als Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Wir
durften sie dorthin begleiten und uns einen
Einblick in den Politalltag zwischen Köln und
Berlin verschaffen. •ck/oa
WIE VIELE TAGE VERBRINGST DU IN BERLIN PRO
MONAT?
In diesem Jahr sieht der Bundestag zwanzig Sitzungswochen vor. Wenn man die parlamentarische Sommerpause abzieht, bin ich im Schnitt
jede zweite Woche in Berlin.
HAST DU EINE WOHNUNG GENOMMEN, UND WO?
Mittendrin! Ich liebe den Trubel, die Kultur und
das Großstadtleben.
WIE VIEL ZEIT HAST DU, DIE STADT KENNENZULERNEN?
Keine! Ein Arbeitstag in Berlin reicht bis in den
späten Abend: Ausschuss, Arbeitsgruppe, Ple-
narsitzungen, Gespräche mit Besucherinnen,
Besuchern, Expertinnen und Experten – und dann
wartet im Büro immer noch ein Stapel Arbeit.
GIBT ES SPÜRBARE UNTERSCHIEDE ZU KÖLN?
Köln ist meine Heimat und das wird immer so
bleiben. Köln ist mit nichts zu vergleichen, auch
nicht mit Berlin. Und die Spree kann sich noch so
anstrengen: Mit dem „Rhing“ kann sie es niemals
aufnehmen. – Ich will aber auch sagen: Die Menschen
in Berlin, gerade in meiner Nachbarschaft, sind
sehr freundlich zu mir und geben mir das Gefühl,
willkommen zu sein. Das freut mich natürlich.
WIE BRINGT MAN DEN BUNDESTAG UND DIE TÄTIGKEIT ALS BÜRGERMEISTERIN IN KÖLN UNTER
EINEN HUT?
Das ist in der Tat eine organisatorische Herausforderung. Sowohl mein Amt als Erste Bürgermeisterin
der Stadt Köln als auch mein Bundestagsmandat
sind sehr arbeitsintensive Tätigkeiten. Durch die
09 Politik
Tagesschau schaffen, die jedoch von hohem Wert
für die Zukunft sind – etwa Fragen zur Elektromobilität oder zu gesundheitspolitischen Themen.
Wenn wir die Zukunft gestalten wollen, müssen wir
heute damit anfangen. Nicht erst in zwei Jahren.
sitzungsfreie Zeit bin ich auch in Köln präsent
und kann meinen Aufgaben in der Stadt gerecht
werden. Wenn man seine Arbeit mit Enthusiasmus,
Leidenschaft und Engagement macht, dann fällt
sie einem leicht. Und ich arbeite sehr gerne.
DU BIST ZUR MITTE DER LEGISLATURPERIODE NACHGERÜCKT. WELCHE CHANCEN HAT MAN, IN ZWEI
JAHREN NOCH ETWAS ZU BEWIRKEN?
Jede Menge! Zwei Jahre sind eine lange Zeit, in
der viel passiert. Der Bundestag arbeitet in jeder
Woche unter Hochdruck und bewirkt ständig etwas.
Mann muss sich nur mal die aktuelle Bildungs- und
Forschungspolitik als Beispiel anschauen. Hier
haben wir in dieser Woche das Meister-BAföG
(Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz) novelliert,
um noch mehr Menschen für anspruchsvolle Fortbildungen zu gewinnen: Neben der akademischen
Ausbildung muss auch die berufliche Ausbildung
zentral sein. Ein Meister ist uns genauso viel wert
wie ein Master.
Außerdem haben wir gerade die Ergebnisse der
Imboden-Kommission übermittelt bekommen,
die die Exzellenzinitiative für deutsche Universitäten evaluiert hat. Es geht nun zeitnah darum,
eine neue Runde der Exzellenzinitiative auf den
Weg zu bringen – das betrifft auch Köln, das ja
mit seiner Hochschule eine Elite-Universität hat.
Abseits von den Bildungsthemen, mit denen ich
persönlich enger befasst bin, gibt es natürlich
eine Vielzahl weiterer Dinge, die uns alle etwas
angehen und die von Berlin aus politisch gespielt
werden. Da sind natürlich die großen, globalen
Fragen – etwa zur Flüchtlingssituation, zur Asylpolitik oder zu den Einsätzen der Bundeswehr.
Aber auch Themen, die es vielleicht nicht in die
MUSSTEST DU IN DIE GLEICHEN AUSSCHÜSSE GEHEN
ODER KONNTEST DU NACH EIGENEM INTERESSE
AUSWÄHLEN?
Ich bin nicht in die Ausschüsse nachgerückt,
in denen Frau Kampmann saß, sondern konnte
hier meine eigenen Wünsche äußern. Mir war es
wichtig, Themenfelder zu identifizieren, die auch
einen Mehrwert für Köln haben – wenngleich
wir in Berlin eben Bundespolitik betreiben. Als
ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung,
Forschung und Technikfolgenabschätzung ist das
möglich! Egal ob in der beruflichen Ausbildung
oder der akademischen Hochschulbildung – egal
ob politische oder kulturelle Bildung – egal ob es
um lebensbegleitendes Lernen oder um innovative Forschungspolitik geht: Wir können hier in
Berlin Dinge anstoßen, die dann auch in Köln von
hoher Relevanz sind. Bildung ist die Grundlage
für alles andere in unserem Leben. Wenn wir hier
ordentliche Arbeit leisten und in Deutschland
einen hohen Bildungsstand haben, dann ist das
gut für das Land – und damit auch gut für Köln.
Stellvertretendes Mitglied bin ich im Ausschuss für
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Als Ingenieurin habe ich natürlich vor allem an
städtebaulichen Fragen ein Interesse. Auch hier
ist das Themengebiet sehr breit und auch hier
lassen sich Bezüge zu Köln herstellen.
„Der Bundestag arbeitet
in jeder Woche unter
Hochdruck und bewirkt ständig etwas.“
Bühne 10
Die Welt steht Kopf
Sie jonglieren nackt mit Handtüchern, spielen – mit den
eigenen(?) Beinen über den Schultern – Schlagzeug, beherrschen die Stange besser als jede Poledance-Transe
und sind dabei auch noch so zucker-süß, ach was brabble
ich da, aspartam-süß, dass man sich am liebsten selbst die
Klamotten vom Leib reißen und zu ihnen auf die Bühne
stürmen will, nur um gemeinsam mit den Jungs eine Runde
auf der Menschenwippe zu swingen oder einen Gangbang
auf dem Einrad zu wagen. Lässt man natürlich – soll ja kein
Unglück geschehen. Im Varieté-Theater Münster gilt in den
kommenden Wochen die unfaire Devise: Anschauen, nicht
anfassen. Stattdessen heißt es, zurücklehnen und genießen,
wenn die „Zirkusmaschinchen“ der Machine de Cirque loslegen. Die hyperaktiven Jungs aus Kanada bestehen nämlich
nicht nur aus akrobatischen Multitalenten, sondern auch aus
den besten Entertainern der nördlichen Hemisphäre und
ganz vielen Accent Aigus: Vincent Dubé, Yohnn Trépanier
(lecker!), Raphaȅl Dube, Ugo Dario, Maxim Laurin (superduper-lecki-Lasagne-von-Mutti-und-alles-was-gut-schmeckt!)
und Frédéric Lebrasseur. Welt-Uraufführung hatte die Show
übrigens bereits im Januar in München. Natürlich haben die
Bayern vor Freude gekreischt und applaudiert, bis die Hände
taub waren. Wer kann es ihnen verdenken. Von März bis
Mai werden nun Gott sei Dank auch in Münster Kegel und so manche
kaschierten Genitalien durch die Luft des GOP geschleudert – natürlich
alles zum Zwecke tiefgreifender, im Gedächtnis bleibender Unterhaltung.
Da kommen sowohl Liebhaber poetischer Momente, als auch lautstark
lachende Comedy-Fans auf ihre Kosten. Apropos, 34 Euro für gute
Unterhaltung bei netter Aussicht ist eine vernünftige Investition. Da
muss man nicht lang überlegen. Unsere Welt steht noch immer Kopf!
17.03–08.05., Machine de Cirque, GOP Varieté-Theater
Münster, Bahnhofstraße 20-22, Münster, www.variete.de
WAS MENSCHEN BEWEGT …
Pina Bausch gilt als Pionierin des modernen
Tanztheaters und als eine der prägendsten
Choreographinnen der Gegenwart. Ihr
Lebensmotto: „Mich interessiert nicht,
wie die Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt.“ Was die im Jahr
2009 verstorbene Ballettdirektorin und
Tanzpädagogin selbst in Poesie und Alltag
bewegte, macht die Bundeskunsthalle
nun erstmals in Form einer Ausstellung
für Außenstehende greifbar. Im
Bis 24.07., PINA BAUSCH
UND DAS TANZTHEATER, Kunst- und
Ausstellungshalle der Bundesrepublik
Deutschland, Friedrich-Ebert-Allee 4,
Bonn, www.bundeskunsthalle.de
Spotlight von PINA BAUSCH UND DAS
TANZTHEATER stehen dabei nicht nur
Bauschs Werk in Form der auf die Bühne
gebrachten Stücke, sondern vor allem die
Fundamente ihrer Arbeit, ihre Vorgehensweise und die Menschen, die sie auf ihrem
Weg begleitet haben. Teile der Ausstellung
sind dabei Performances, Tanzworkshops,
Filme und offene Gespräche. Das Herz
der Schau schlägt jedoch im Nachbau der
„Lichtburg“ – jene legendäre Probebühne,
auf der Bausch und ihre Tänzerinnen und
Tänzer die meisten ihrer Stücke entwickelten und zur Perfektion brachten. War der
Zutritt zu diesem Raum eines Wuppertaler
Kinos ursprünglich nur wenigen Besuchern
gewährt, wird er in der Bundeskunsthalle
zum Ort der Begegnung – miteinander und
mit der Aura und dem Erbe der Bewegungskünstlerin selbst. Eine performative Séance
durch die Verbindung von Dokumentation
und Tanz. Große Klasse. •ds
11 Bühne
Theater
Sie sind nicht nur in ihren goldenen Jahren, sondern auch Gold
THE GOLDEN GIRLS
wert: Die Golden Girls. Vor dreißig
Jahren flimmerte die erste Folge der amerikanischen Kultserie über die
(damals noch) Röhrenbildschirme, heute wird sie von eingefleischten
Liebhabern zur täglichen Unterhaltung gestreamt. Dabei ist das Erfolgsrezept des medialen Wirbels ziemlich simpel: Man nehme eine Villa in
Miami, vier alte Ladys und eine gehörige Portion bissiger Komik, würze
mit schrulligem Achtzigerjahre-Charme und heraus kommt die geilste
Senioren-WG der Welt. So geil, dass der Spielzeughersteller Funko den
Damen vierundzwanzig Jahre nach dem Ende der Show ihre eigenen
Sammlerfiguren widmet und die Queen höchst persönlich als ein großer
Fan der Sitcom, die Schauspielerinnen Rue McClanahan, Betty White,
Beatrice Arthur und Estelle Getty 1988 kurzerhand zu sich nach London
einlud. Nun, so viel Glück haben wir zwar nicht, trotzdem dürfen wir die
witzige Verschrobenheit der Golden Girls nicht nur auf unserem Laptop,
sondern auch in den kommenden Monaten auf der Bühne genießen.
Das Theater im Rathaus Essen inszeniert unter der Leitung von Kristof
Stößel unser TV-Juwel in Echtzeit. In die Rolle der alten Eisen–äh–Edelmetalle schlüpfen in dem Stück Anita Kupsch, Viktoria Brams, Kerstin
Fernström und Gudrun Gabriel, und reanimieren die bissig-fossile Sophia,
ihre Tochter Dorothy, die lüsterne Blanche und die naive Rose mit fast
notärztlichem Know-how. Ein bisschen moderner, ein wenig schrulliger,
dafür aber mit ebenso guten Pointen und frechen Sprüchen, wie ihre
Fernsehvorlagen. Ist klar, dass dabei kein Auge trocken bleibt, oder? •ds
03.03.–03.04., 03.05.–08.05., Golden Girls, Theater im Rathaus,
Porscheplatz 1, Essen, www.theater-im-rathaus.de
Ausstellung 12
Kunst
KÖLNER LISTE
Kunst
ART COLOGNE
Vom 14. bis 17. April 2016 öffnet
die ART COLOGNE die weltweit
älteste Messe für Zeitgenössische
Kunst zum 50. Mal ihre Pforten. Zum
Jubiläum des Internationalen Kunstmarkts, der erstmals mit dem Namen
'Kunstmarkt Köln 67' im historischen
Kölner Gürzenich stattfand, präsentieren im nächsten April insgesamt 219
Galerien aus 25 Ländern erstklassige
Kunst, darunter Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Drucke, Multiples,
Installationen, Performances und
Videokunst. Das Angebotsspektrum
der ART COLOGNE reicht von der
klassischen Moderne über die Nachkriegskunst bis zur zeitgenössischen
Kunst. In Halle 11.1 finden Sammler
und Kunstliebhaber die Meister der
klassischen Moderne sowie wichtige
Künstler und Werke der Kunst nach
1945. Auf Hallenebene 11.2 bieten
international etablierte Galerien Blue
Chips und Neuentdeckungen der
zeitgenössischen Kunst. In Halle 11.3
versammeln sich die Sondersektionen NEW CONTEMPORARIES, die
COLLABORATIONS sowie FILM
COLOGNE.
Parallel zur ART COLOGNE findet die
KÖLNER LISTE vom 15. – 17. April
2016 im Carlswerk statt. Zum dritten
Mal tritt die rheinische Schwester der
BERLINER LISTE als Forum für junge,
zeitgenössische Kunst zu erschwinglichen Preisen zwischen 500 und
7.500 an. Angesprochen sind neben
den traditionellen Besuchern der ART
COLOGNE auch junge Sammler und
Lifestyle-affine Kunstliebhaber, die
sich über neueste Trends informieren
und sich zu Hause mit originalen zeitgenössischen Kunstwerken umgeben
möchten.
Neue Location der Entdeckermesse
ist das Carlswerk in Köln-Mülheim,
das sich in den letzten Jahren zum
größten Kölner Campus für Medien
und Gewerbe entwickelt hat. Die
Ziegelsteingebäude in historischer
Industriearchitektur bilden den
idealen Rahmen, um auf über 3.000
Quadratmetern moderne Kunstwerke
zu präsentieren. Dank der Unterstützung des Carlswerkes konnten die
Kojenpreise im Vergleich zum Vorjahr
gesenkt werden, so dass die Messe
auch Künstlern und Galerien mit
kleinerem Budget einen Zugang zum
Kunstmarkt verschafft.
Eine Neuerung auf der KÖLNER LISTE 2016 ist die Photography Section,
die sich als internationale Plattform für
Fotografie versteht und als eigenes
Format innerhalb der Messe gekennzeichnet wird.
COLOGNE
KÖLNER
LISTE ART
Web 14
REAL
QUEENS
Wenn Pam Pengco am Set die Straße
runterpoltert, sollte man sich in Acht
nehmen. Ohne Rücksicht auf Verluste
wird gepöbelt, getreten und Kindern
das Eis aus der Hand geschlagen.
Okay, letzteres ist bis jetzt noch nicht
geschehen, aber Mirko Plengemeyer,
Produzent und Erfinder der Real
Queens, kann auch keine Garantie
dafür übernehmen, dass es nicht
irgendwann einmal passiert.
"Alles ist möglich", sagt er während
einer Drehpause. Unsere fünf Damen
sind wild und nicht zu bändigen. Aber
Die erste Drag Web
Serie aus Köln mit
Kultpotenzial
genauso habe ich mir das Ganze auch
vorgestellt. Es ist wie eine frühe 20er
Jahre Burlesque Show auf den Straßen von Köln Kalk."
Die fünf Damen von denen er spricht
sind besagte Pam Pengco, Laila
Licious, Bella Believe, Kimberly Kiss
und die Supertalent-Gewinnerin 2014
Marcella Rockefeller.
"Das Supertalent war gegen das was
wir hier machen ein Spaziergang",
sagt Marcella und lacht. "Krieg ma
fünf Drag Queens unter einen Hut.
Spätestens wenn unser Wolfgang am
Set auftaucht, gibt es eh kein Halten
mehr!"
Wolfgang ist der Hahn im Korb und
wird von Mister Avenue-Gewinner
2015 Kevin verkörpert.
Real Queens entstand aus einer
neuen Drag-Queen Bewegung, die im
letzten Jahr in Köln entstanden ist.
Sie sind jung und haben alle ihren
ganz eigenen Stil. Und sie haben alle
schon jetzt beachtlichen Erfolg. Über
1200 Facebook-Likes bereits vor dem
15 Web
Launch der ersten Folge wertet Pam
Pengco als Vorschusslorbeeren. "Das
ist schon krass, aber erhöht auch den
Druck. Jetzt müssen wir die Schlüpfer
enger schnallen und das Ding auch
rocken!"
Die Serie zeigt den Alltag der Real
Queens, begleitet sie beim Einzug
in die gemeinsame WG und ist bei
allen Skandalen und Intrigen hautnah
dabei.
Die erste Folge wird am 07.05.16 auf
dem neuen Online Youtube Channel
www.gopink.cologne zu sehen sein
und auf der Premierenfeier im Kölner
Club Königswasser der Öffentlichkeit
präsentiert. Den Titelsong zur Web
Serie singen Pam und Marcella. Die
Proben und Aufnahmen laufen schon
auf Hochtouren und Marcella verrät,
dass der Sommer noch einige Überraschungen in petto hat.
"Wir haben zunächst fünf Folgen
geplant. Die werden dann bis zum
Cologne Pride hin ausgestrahlt. In
den Cologne-Pride-Wochen werde
ich meine neue Single "I wanna have
Sex with a Rockstar" veröffentlichen
und diese dann auch mit meinen Real
Queens am Sonntagabend auf der
Hauptbühne am Heumarkt gemeinsam
performen."
Und was ist eigentlich mit Sexszenen?
Mirko Plengemeyer will noch nicht zu
viel verraten: "Heiß wird es auf jeden
Fall!" verspricht er aber äußerst glaubwürdig. Wir sind gespannt!
www.realqueens.de
Dada Peng
Cityradar 16
FOTO: STEFAN KRAUSHAAR
Kinky Men
Die Kinky Men hat als Fetish Party 2.0 den Nerv der Zeit getroffen und zieht eye candies jeglicher Couleur an. Next Party
am 11. Juni.
Gravity
Homoriental
Homolulu
Im Yuca rissen bei der Homolulu die
Gäste mit viel Aloha die Bude ab - DJ
Rajko & Co feuerten sie dabei mit Disco-Pop-Perlen von Donna Summer bis
Katy Perry an.
Veranstalter DJ Jon Doe hatte bei der
Gravity die berühmte Pariser Beardrop
vom Kollegen Raphael zu Gast, dem es
im kleinen aber feinen Privee Club sehr
gut gefiel - er war mit seinem Team sicher nicht zum letzten Mal da.
Niko und Woody vom Musical Bodyguard feierten hart auf der Homoriental zu Oriental Pop. Ganz zur Freude
von Veranstalter Alfrant.
Beatz n Boys
Die Hamburger DJ Frau Hoppe brachte den Dancefloor zum
Wanken, so dass der kommissarische Mr. Gay Germany Aaron
Koenigs mit Christian und David bei der Beatz n Boyz bis zum
Umfallen feierte.
17 Gastro
EIN VOLLER TELLER
UNTERHALTUNG
Du liebst geiles Essen und großartige Unterhaltung? In Kölle
bekommst du beides. Das Restaurant RHEINSTATION an der
„Kölschen Riviera“ ist seit langem bekannt für guten Schmaus
und Trank. Ab April gesellt sich jeden letzten Samstag im Monat ein kulturell-kulinarisches Hightlight auf die Speisekarte: das
Crossover-Konzept DINNER SHOW, bestehend aus Talk, Acts
und Comedy, mit musikalischer Garnitur versehen und abgerundet von einem schmackhaftes 4-Gänge-Menü. Zum großen
Auftakt bittet die DINNER SHOW in diesem Monat die Berliner
Lachmuskel-Transe, DJane, Moderatorin und YouTube-Starlet
JURASSICA PARKA zu Tisch – garantiert ohne Tischmanieren.
Zu Jurassica an die Tafel setzen sich Kölns Dragqueen-Bombe
und Supertalent-Gewinnerin MARCELLA ROCKEFELLER, die
natürlich live auf der Bühne performen wird, und HOLGER EDMAIER. Der Pop-Kabarettist macht nicht nur Ohrwurmlieder und
Comedy (gerne mal schön political incorrect), sondern auch das
gemeinnützige Projekt 100%MENSCH, das sich für die komplette Gleichstellung von LGBTIQ-Menschen einsetzt. Und weil wir
den Schlund ja nicht voll genug kriegen, gibt’s als Dessert-Kirsche noch Europas bestes Conchita-Wurst-Double CONCHITA
4711 on top, die sich nicht nur um das Wohl der Gäste kümmern
und im Service hantieren, sondern auch Spenden für den "Förderverein für krebskranke Kinder Köln e.V." sammeln wird. Klar
eigentlich, dass im Anschluss ab 23 Uhr noch eine Aftershow
PARTY steigt. Wer da noch immer Nachschlag braucht, der ist
ein schwarzes Loch. Tickets gibt’s übrigens ab 39 Euro – einschließlich 4-Gänge-Menü und Willkommenstrunk. •ds
16.04., DINNER SHOW, RHEINSTATION KÖLN, Karlstr. 7-9,
Köln, 20 Uhr www.rheinstation-koeln.de
Taxifahren
mit Niveau und Spaß!
Pünktlich auf die Minute - saubere Fahrzeuge geschulte Chauffeure - beste Orientierung!
Ihr Taxi Köln 17 00 00
Design 18
„KÖNIG MIDAS, HERR GOLDFINGER,
SCHAUEN SIE BITTE ...“
Gold fasziniert seit Menschengedenken. Und auch als Farbe wirkt es mit
dem richtigen Design verdammt edel.
NATUR
SCHICK
Wie es andere
vor ihnen oft,
gern und meist
erfolgreich getan
haben, ließen sich
auch die Designer
dieser Hängelampe
von BoConcept von der
Natur inspirieren. Pine
Cone erinnert – wie der
Name rhetorisch schon wenig elegant daherbrettert – an
einen Tannenzapfen. Die drei
übereinanderliegenden Kegel
mit runder Spitze sind aus kupferglänzendem Metall und haben
an ihrer breitesten Stelle einen
Durchmesser von 30 Zentimeter.
Passend zur Pendelleuchte gibt es
auch Tischleuchten vom Hersteller
im Naturdesign.
„Erbitte dir zum Lohn für alles Gute, das
du Silenos erwiesen, eine Gabe von mir
– was immer es sei, es sei dir gewährt!“
Aus Dank für die Befreiung – und großzügige Bewirtung – eines Freundes, der
in die Hände nichtstuerischer Bauern
gefallen war, erfüllte der Gott Dionysos
dem König von Phrygien einen Wunsch.
Nicht ahnend, dass sein Streben nach
gottgleichen Fähigkeiten König Midas in
den Untergang stürzen würde, wünschte
er sich, dass alles, was er berührt, zu Gold
würde. Schon immer war der Mensch
fasziniert von Edelmetallen und allem, was
glänzt. Dabei ist für das Haben-WollenGefühl die Echtheit der Materialien oft
weniger entscheidend als der Funkelgrad
des Objekts der Begierde.
CHAIR OF THRONES
Hätte Sagenkönig Midas seinen goldgierigen Hintern
auf einen Sessel statt auf einen Thron gesetzt, so
hätte er wohl ausgesehen. Der Blanche Bergère
ist das Produkt einer Kooperation zwischen dem
italienischen Möbelkurator De La Espada und dem
mehrfach ausgezeichneten Designer Luca Nichetto.
Der üppige Lesesessel mit seinen ausladenden
Ohren und der hohen Rückenlehne gibt dem
Besitzer ein Gefühl von Geborgenheit und
Privatsphäre gleichermaßen. Die kurzen
Holzbeine nehmen dem Blanche Bergère
etwas von seiner Trägheit.
www.boconcept.de
www.delaespada.com
IM ALTER SCHÖNER
Links rum, rechts rum, untendurch: Was gemeinhin als Flechttechnik bekannt ist, gilt als eine der ältesten Handwerkskünste
der Menschheitsgeschichte und ist die Grundlage für die
eigentliche Sitzfläche dieses Wohnzimmerstuhls von Eric
Trine. Die Streben, die das Gerüst halten, sind aus mit Kupfer
beschichtetem Stahl, das mit Öl behandelte Leder dunkelt
mit der Zeit nach und macht den Rod+Weave im Alter zum
Geschichtenerzähler und Unikat. Gesehen bei den InterieurSpezialisten von MONOQI.
www.erictrine.com