der perfekte tag in - chilli:freiburg:stadtmagazin
Transcription
der perfekte tag in - chilli:freiburg:stadtmagazin
STÄDTEREISE DER PERFEKTE TAG IN ZWISCHEN STRAND-IDYLLE & GROSSSTADT-FEELING Am Strand einen Cocktail schlürfen, amerikanische Hochhaus-Schluchten erkunden und ganz nebenbei die kubanische Lebensweise entdecken: Das gibt’s nur in Miami! Wer nicht viel Zeit hat, kann den kulturellen Schmelztiegel an einem Tag erleben. Wie’s geht, verrät chilli-Autor Steve Przybilla. Fotos: © Steve Przybilla, Christiaaane – pixelio.de, fotolia.com 9 Uhr: Good morning, Miami! Wo sollte der per fekte Tag beginnen? Natürlich in einem bequemen Bett. Am besten schläft es sich, wenn der schönste Strand der Stadt direkt vor der T ür liegt. So wie in Miami Beach, jener vorgelagerten Insel, auf der sich nicht nur die Reichen und Schönen, sondern auch Urlauber pudelwohl fühlen. Nicht erschrecken: Die riesigen HotelBurgen wirken wie ein Abklatsch aus Dubai, tun dem Badespaß aber keinen Abbruch. HOTEL-TIPP: Das Newport Beach Resort (16701 Collins Ave., Miami Beach) ist geschm ackvoll eingerichtet und trotzdem bezahl bar. Am besten über eine Hotelsuchmaschine wie www.trivago.de buchen. Wer den Gürtel enger schnallen muss, nächtigt lieber in einem der zahlreichen Motels, die sich rund um den Flughafen angesiedelt haben. Ist zwar laut und staubig, aber kostet im DZ auch nicht mehr als 45 Euro. 6 | chilli | reise & freizeit | 07.2011 9.15 Uhr: Keine Lust a uf Frühstücksbüffet mit Pancakes und Sirup? Dann wäre ein waschechter amerikanischer Bagel eine gute Alternative. Die brötchenartigen Ringe kann sich jeder ganz nach eigenem Geschmack belegen lassen, zum Beispiel mit Frischkäse, Lachs und Zwiebeln oder mit Schinken und Rührei. Passende „Bagel Shops“ findet man an fast jeder Ecke – in Miami Beach etwa im New York Bagel Deli, 6546 Collins Avenue. Echtes Porzellangeschirr und Besteck im europäischen Stil solle man aber in k einem der Shops erwarten. Fast immer wir d der Bagel auf einem Wegwerf-Pappteller serviert, mit Glück sind noch eine Gabel und ein Messer dabei. 10 Uhr: Zeit fürs k ulturelle Sightseeing. Über 60 Prozent der fünf Millionen Einwohner sprechen vor allem Spanisch – und längst nicht überall kommt man mit Eng- lisch durch. Zum Beispiel in „Little Havana“, dem größten und zugleich authentischsten kubanischen Viertel der Stadt. Entlang der Calle Ocho tobt das lateinamerikanische Leben – jenseits aller Klischees und touristischer Vermarktung. In dem Viertel gehen Tausende von Exilkubanern ihrer täglichen Arbeit n ach, lassen sich in der barberia die Haare schneiden oder rauchen genüsslich eine Zigarre auf einem Plastikstuhl mitten am Straßenrand. 11 Uhr: Mitten in Little Ha- vana, im Máximo Gómez Park (Southwest 15th Av enue), spielen kubanische Senioren Schach – ungeachtet der brütenden Sonne und der Autos, die auf der ben achbarten Hauptstraße vorbeibrettern. Über ein Match freuen sich die betagten Herren übrigens immer – a uch wenn sie mitunter kein Wort Englisch sprechen. Zum Abschluss wird die deutsch-kubanische Freundschaft mit einem erfrischenden mojito gefestigt. Zum Beispiel im STÄDTEREISE El Pub, das direkt im Park liegt. Ansonsten einfach mal durch die Calle Ocho schlendern – schön ist sie nicht, aber dennoch superspannend. Tipp: Wie die meisten amer ikanischen Metropolen lässt sich a uch Miami am besten per Mietw agen erkunden. Am günstigsten und sichersten ist es,schon in Deutschland ein Auto zu b uchen, zum Beispiel über www.billiger-mietwagen.de oder www.sunnycars.de. 13 Uhr: Während in Little Havana zur Siesta die Bürgersteige hochgeklappt werden, pulsiert das Leben im Rest der City weiter. Also warum nicht ins idyllische Miami Beach zurückfahren, bevor es in den staubigen Innenstadt-Gassen noch heißer wir d? Im Resta urant „Puerto Sagua“ (700 Co llins Ave.) gibt es günstiges und leck eres Essen im Miami-Style – also ein Mix aus amerikanischer, kubanischer und karibischer Küche. TIPP: Unbedingt ropa vieja (wörtl.: alte Kleider) probieren! Das Gericht besteht aus stark gewürztem Rinderhackfleisch und Tomaten und wird am liebsten mit gebackenen Kochbananen serviert.Dazu gibt’s oft schwarze Bohnen oder gelben Reis – sehr lecker! an. Zum Beispiel in Houston’s Restaurant (201 Mir acle Mile, Coral Gables), in dem es rustikales amerikanisches Essen sam t qualitativ hochwertiger Burger zu beißen gibt. Danach lockt die Vorstadt-Idylle zu einem kleinen Abendspaziergang. 15 Uhr: Der Strand ruft! So, 22 Uhr: Wie wär’s mit einem wie man ihn aus Fernseh-Sendungen wie CSI: Miami kennt, sieht er auch tatsächlich aus: feinkörnig, sauber, kilometerlang! Zwar zieren dicht aneinandergepresste Hotelreihen die Küste, aber zwischen fast jedem Gebäude verbirgt sich ein beach access. An den meisten Ecken geht’s züchtig zu – „oben ohne“ kann in den USA schon mal mit Handschellen enden –, es gibt allerdings auch freizügige Strände. Im Haulover Beach Park in Sunny Isles ist FKK legal, am South Beach rund um die 12th Street tummeln sich Homosexuelle. Fast noch wichtiger als Bikini und Badeshorts: Sonnenschirme! Viele Strandshops verkaufen sie schon für weniger als zehn Dollar – Hotels v erlangen so viel schon als Leihgebühr für einen Tag. Manchmal kommt es vor, dass blaue Quallen angespült werden. Die Biester sollte man tunlichst meiden, da sie üble Verbrennungen auslösen. 20 Uhr: Am Strand eingeschlafen und total verbrannt? Jetzt heißt es: Zähne zusammenbeißen! Denn ein Abend in Miami dar f nicht ungenutzt verstreichen. Zum Abendessen bietet sich eines der vielen kleinen, mediterran angehauchten Restaurants in der „Miracle Mile“ im Stad tkern von Miami Absacker auf der chilligen Sky barTerrasse (1901 Collins Ave)? Nach einem Cocktail so llte aber Schl uss sein – schmeckt zwar köstlich, geht jedoch ordentlich ins Geld! 23 Uhr: Wenn es doch mehr als ein Cocktail geworden ist, kann der Höhepunkt des Abends trotzdem noch stattfinden. Die Spire Bar (801 Collins Ave.) befindet sich in der gleichen Straße und ist zu Fuß nur zehn Minuten von der Skybar entfernt – zur Not tut’s auch ein Taxi. Das Besondere an der Location: Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt (Dach-Terrasse). Und kann beim Anblick der glitzernden Fassaden bereits vom nächsten actionreichen Miami-Tag träumen. FLUGVERBINDUNG Vom EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg kann Miami nicht direkt angeflogen werden, weil (noch) keine Langstreckenflüge existieren. Eine bessere Anbindung ist durch eine neue Air -Berlin-Strecke aber seit Mai möglich: Die Airline fliegt Berlin-Tegel neuerdings zwei Mal täglich an (Sa. und So. einmal täglich). Vom dortigen Drehkreuz aus geh t es weiter nach New York, Dubai und auch Miami. Die gesamte Flugzeit (inkl. Zwischenstopp) von Basel bis Miami beträgt rund 14 Stunden, bis New York etwa 12 Stunden. Beide Verbindungen sind bei Air Berlin derzeit ab 512 Euro verfügbar. Langfristig plant der EuroAirport, direkte Langstreckenflüge in die USA und nach China anzubieten. chilli | reise & freizeit | 07.2011 | 7