Saccharomyces boulardii - Deutsche Lebensmittel Rundschau

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Saccharomyces boulardii - Deutsche Lebensmittel Rundschau
DLR
104. Jahrgang
September
Deutsche
Lebensmittel-Rundschau
2008
9
Zeitschrift für Lebensmittelkunde und Lebensmittelrecht
BEHR'S VERLAG • HAMBURG
Przyrembel
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) – Vorgeschichte, Struktur
und Aufgaben
Löbell-Behrends et al.
Sportlernahrungsmittel – Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten
El-Enshasy/El-Shereef
Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress – Optimization of High Cell Density
Cultivation of Yeast
Oberdieck
Paprika und Chillies – Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften
Krauß
Die Currywurst – „... ’n Happen auf die Schnelle“
Recht
LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008 zur Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08)
ZKZ 9982
Deutsche
Lebensmittel-Rundschau
9
DLR – Heft 9 · September 2008 · 104. Jahrgang · ISSN 0012-0413 · DLRUAJ 104 (6) 409–460
Inhaltsverzeichnis
LEBENSMITTELSICHERHEIT IN EUROPA
Redaktion
Hildegard Przyrembel
Dr. Gabriele Lauser
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) – Vorgeschichte, Struktur
Dr. Hans Ackermann
Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer
und Aufgaben
The European Food Safety Authority (EFSA) – History, Structure and Main Tasks
409
IM BLICKPUNKT
Redaktionsbeirat
Sigrid Löbell-Behrends, Daniela Schweizer, Matthias Kohl-Himmelseher, Sibylle Maixner,
Prof. Dr. Ulrich Engelhardt
Gerhard Marx und Dirk W. Lachenmeier
Dr. Gerd Fricke
Sportlernahrungsmittel – Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten
Dr. Bernd Haber
“Sports Food” – Internet Marketing of Products Advertised as Hormone-modulating or
Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer
Pharmaceutically Active
415
Dr. Axel Preuß
Prof. Dr. Hildegard Przyrembel
PROBIOTIC/BIOTHERAPEUTIC YEAST
Michael Warburg
Hesham A. El-Enshasy and Abdalla A. El-Shereef
Prof. Dr. Peter Winterhalter
Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress – Optimization of High Cell Density
Cultivation of Yeast
Saccharomyces boulardii – Optimierung der Zellmassenproduktion
423
ÜBERBLICK
Reiner Oberdieck
Paprika und Chillies – Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften
Paprika and Chili – Quality Characteristics
428
EIN STÜCK ALLTAGSKULTUR
Irene Krauß
Die Currywurst – „... ’n Happen auf die Schnelle“
Fast Food – Curry Sausage
436
Recht / Laws and Regulations:
Regelmäßig referiert in
• Chemical Abstracts
• Chemical Engineering and
Biotechnology Abstracts
• Current Contents/Agriculture,
Biology & Environmental Sciences
• Science Citation Index
B. Behr‘s Verlag GmbH & Co. KG
Averhoffstraße 10
22085 Hamburg
Telefon (040) 22 70 08-0
Telefax (040) 2 20 10 91
• Rechtsprechung: LG Nürnberg-Fürth,
Urteil vom 17. April 2008 zur Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08)
439
• Deutsches und Europäisches Recht
441
• DIN-, EN- und ISO-Normen
444
Informationen / News
447
Neuerscheinungen / New Publication
453
Dissertationen / Dissertations
454
Persönliches / Personal Column
455
Für Labor und Praxis / News from Economy
Impressum / Imprint
456
VI
in Zusammenarbeit mit
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH,
Stuttgart
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Inhalt ı III
LEBENSMITTELSICHERHEIT IN EUROPA
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL)
Vorgeschichte, Struktur und Aufgaben
Hildegard Przyrembel#
Bolchener Straße 10, D-14167 Berlin
Die EBL (engl. EFSA) besteht seit sechs Jahren. Obwohl sie noch immer nicht ihre vorgesehene Personalstärke erreicht hat, kein eigenes
Haus ihr Eigen nennt und regelmäßig umstrukturiert wird, arbeitet sie
viel, zuverlässig und kompetent. Möglicherweise darum erhält sie
auch unberechtigte Kritik, wenn ihre Vorgehensweise in der Bewertung von Risiken nicht zu den vorgefassten Meinungen selbsternannter
Risikobewerter passt. Die EBL läuft Gefahr mit gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben überwältigt zu werden. Das sollte nicht dazu führen,
dass die bisherige Qualität der Arbeit gemindert wird.
Einleitung
Lebensmittelsicherheit hat einen hohen Standard in der
Europäischen Union. Gesetzliche Maßnahmen zur Gewährleistung dieser Sicherheit sollten auf der Grundlage einer Risikobewertung durch kompetente und unabhängige
wissenschaftliche Ratgeber erfolgen. Im Jahr 2007 hat die
EBL, die der hauptsächliche Ratgeber der Europäischen
Kommission ist, ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert. Die EBL
soll nach dem Willen der europäischen Verordnungsgeber
„eine unabhängige wissenschaftliche Quelle für Beratung,
Information und Risikokommunikation zur Stärkung des
Vertrauens der Verbraucher darstellen“. Sie soll die zuvor
bestehenden wissenschaftlichen Komitees ersetzen, die die
Europäische Kommission beraten sollten bei Problemen des
Schutzes von Gesundheit und Sicherheit von Personen, die
im Zusammenhang mit dem Verzehr von Lebensmitteln auftreten könnten. Das schließt vor allem ernährungsbezogene,
hygienische und toxikologische Fragen ein. Die EBL besteht
formell seit dem 1. Januar 2002, obwohl die Verordnung
(EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 28. Januar 2002 zur Festlegung der allgemeinen
Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts, zur
Errichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und zur Festlegung von Verfahren zur Lebensmittelsicherheit erst am 1. Februar 2002 im Amtsblatt veröffentlicht wurde und 20 Tage später in Kraft trat. Als Sitz
der EBL wurde im Dezember 2003 vom Europäischen Rat
Parma festgelegt. Der Umzug von Brüssel nach Parma war
2005 abgeschlossen. Nach mehreren Änderungen in Struktur und Organisation kann die EBL als funktionsfähig angesehen werden, obwohl sie mit etwa 360 Personen ihre
geplante personelle Ausstattung noch immer nicht erreicht
hat.
Vorgeschichte
Natürlich hatte die Kommission auch vor Gründung der
EBL ihre Ratgeber auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit. Das waren neben den einschlägigen Institutionen der
Mitgliedsstaaten überstaatliche Wissenschaftliche Komitees,
wie zum Beispiel der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss (Scientific Committee on Food, SCF), der durch den
Kommissionsbeschluss 74/234/EWG vom 16. April 1974
eingesetzt wurde. Ihm gehörten unabhängige Personen an,
die sich durch Qualifikation auf den Gebieten Medizin, Ernährung, Toxikologie, Biologie, Chemie oder verwandten
Feldern auszeichneten und die jeweils für einen Zeitraum
von drei Jahren berufen wurden. Ihnen wurde ein Sekretariat zur Verfügung gestellt und die Verantwortlichkeit lag
bei der Generaldirektion III „Industrie“. In der Folge von
unter anderem der BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie)-Krise kam es zu einem zunehmenden Vertrauensverlust bei Verbrauchern und Zweifeln an der Fähigkeit der
Gesetzgeber, den Schutz der öffentlichen Gesundheit und die
Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Die Kommission
reagierte 1997 darauf einerseits mit der Umorganisation der
bestehenden wissenschaftlichen Komitees (Kommissionsbeschluss 97/57/EG vom 23. Juli 1997) und andererseits mit
der Veröffentlichung eines Grünen Papiers (COM(97)176
vom 30. April 1997).
Es wurden acht wissenschaftliche Komitees in der Verantwortlichkeit der Generaldirektion XXIV „Verbraucherpolitik und Gesundheitsschutz von Verbrauchern“ eingesetzt,
von denen das SCF, das Komitee zur Tierernährung, das
Komitee zu tierärztliche Maßnahmen mit Bedeutung für die
öffentliche Gesundheit, das Komitee zu Pflanzen und das
Komitee zu Tiergesundheit und Wohlbefinden von Tieren,
sowie ein Steuerungskomitee (Steering Committee) in allen
Fällen von Regelungen mit Bedeutung für die Gesundheit
der Bevölkerung im Zusammenhang mit Lebensmitteln und
der Produktion von Lebensmitteln durch die Kommission
um Rat gefragt werden mussten.
Das Grüne Papier von 1997 über Allgemeine Prinzipien des
europäischen Lebensmittelrechts sollte eine öffentliche Debatte über bestehendes und zukünftiges Lebensmittelrecht
#
Mitglied des Wissenschaftlichen Gremiums für Ernährung, diätetische
Lebensmittel und Allergien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
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Originalarbeiten ı 409
initiieren, wobei als Ziele vorgegeben waren: Verbraucherschutz und Schutz der öffentlichen Gesundheit, freier Warenverkehr innerhalb der Gemeinschaft, Wissenschaft und
Risikobewertung als Basis der Gesetzgebung, Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hersteller auf dem internationalen
Markt und primäre Verantwortlichkeit von Herstellern für
die Lebensmittelsicherheit. Neben den Mitgliedsstaaten und
ihren Institutionen waren alle Interessierten aufgerufen,
Stellung zu nehmen zu verschiedenen Fragen, zum Beispiel,
wie die Unabhängigkeit und Objektivität der wissenschaftlichen Ratgeber garantiert werden könne.
Die Beratungen wurden von der Kommission in einem
Weißpapier (White Paper on Food Safety, COM (1999) 719
vom 12. Januar 2000) in Vorschlägen zusammengefasst, die
unter anderem die Einrichtung einer Europäischen Behörde
für Lebensmittelsicherheit einschlossen. Damit sollte eine
klare Trennung von Risikobewertung (EBL) und Risikomanagement (Kommission) erfolgen, während die Aufgabe der
Risikokommunikation, also die Information von Verbrauchern über bestehende und (nicht bestehende) Risiken, der
EBL zufallen würde. Die Einrichtung einer EBL sollte auch
zur Folge haben, dass die personellen Engpässe der bestehenden Wissenschaftlichen Komitees beseitigt würden und
es nicht mehr zu Verzögerungen in der Beratung und dadurch im Handeln der Kommission käme. Übrigens wurde
auch vermerkt, dass die EBL nach Ansicht der Kommission
an einem für alle leicht erreichbaren Ort angesiedelt werden
sollte. Dieser Ansicht ist der Rat 2003 leider nicht so ganz
gefolgt.
Die Verordnung zur Neuregelung des europäischen Lebensmittelrechts und zur Errichtung der EBL (178/2002 vom
28. Januar 2002) enthält in Kapitel III, Artikel 22 bis 49 die
Aufgabenbeschreibung der neuen Institution, ihre Struktur
und Organe, ihre Arbeitsweise, Bestimmungen über ihre
Unabhängigkeit und ihre Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit, ihre Finanzierung (Kommission, Mitgliedsstaaten,
gegebenenfalls Gebühren) und ihren Rechtsstatus. Sie trat,
wie gesagt, 21. Februar 2002 in Kraft.
Die EBL nahm ihre Arbeit zunächst in Brüssel auf. Ein
großer Teil des Personals der Sekretariate der Wissenschaft-
Catherine Geslain-Lanéelle an ihrem Arbeitstisch (© EFSA)
410 ı Originalarbeiten
lichen Komitees konnte gewonnen werden, für die EBL zu
arbeiten, was aber trotzdem bedeutete, dass anfangs die
Kapazitäten sehr gering waren. Zum ersten Geschäftsführenden Direktor wurde der Brite Geoffrey Podger und zum
stellvertretenden und Wissenschaftlichen Direktor der Niederländer Herman Koeter ernannt. Ihnen fiel die Aufgabe
zu, die EBL aufzubauen, das nötige Personal zu finden und
eine funktionsfähige Organisation zu schaffen. Ende 2002
wurden Wissenschaftler aufgefordert, Interessenbekundungen für die Tätigkeit in den acht vorgesehenen Wissenschaftlichen Gremien und dem Wissenschaftlichen Ausschuss einzureichen. Die erfolgreichen Kandidaten wurden
vom Verwaltungsrat für drei Jahre ernannt und am 23. Mai
2003 in ihre Aufgaben eingeführt. Eine Neubesetzung der
Gremien fand im Juni 2006 statt und steht für 2009 an.
Anfangs unterschieden sich Aufgaben und Arbeitsweise wenig von denen in den früheren wissenschaftlichen Komitees,
zumal auf vielen Gebieten unvollendete Arbeiten einfach
fortgesetzt werden mussten. Neu war von Anfang an das
Streben nach mehr Öffentlichkeit, d. h., dass bereits während der Fertigstellung von Gutachten mit der Abteilung für
Öffentlichkeitsarbeit Kontakt bestand über die Notwendigkeit und Weise der Unterrichtung der Presse. Neu war auch,
dass alle Anfragen an die EBL und alle Gutachten auf der
Homepage der EBL (www.efsa.europa.eu) veröffentlicht
werden, ebenso wie die Namen, Lebensläufe und Interessenserklärungen der Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien und die Tagesordnungen und Sitzungsberichte.
Für die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien erfreulich und auch dringend erforderlich ist die bessere fachliche
Unterstützung durch Einrichtungen der EBL: Bibliothek,
Literaturrecherche, IT-Dienst, Statistik und Expositionsdatensammlung und -berechnung, im Vergleich zu Vor-EBLZeiten. Trotzdem scheint aus Sicht der wissenschaftlichen
Experten, die ja nicht zum Personal der EBL gehören, eine
Veränderung des derzeitigen Verhältnisses vom wissenschaftlichen zum administrativen Personal zugunsten des
ersteren erforderlich, um die Wissenschaftler z. B. durch
vorbereitende Literaturauswertungen zu entlasten. Wünschenswert wäre auch die Person eines englischsprachigen
Herausgebers der Gutachten, um sprachliche Unebenheiten
in den Texten zu beseitigen.
Die Struktur der EBL wurde und wird weiterhin an die
zunehmenden Anforderungen angepasst. Im Juli 2006 erhielt die EBL eine neue Geschäftsführende Direktorin, die
Französin Catherine Geslain-Lanéelle, und 2007 wurde die
Funktion des Wissenschaftlichen Direktors abgeschafft.
Statt der ursprünglich acht Wissenschaftlichen Gremien
gibt es seit diesem Jahr zehn.
Der Umzug der EBL nach Parma fand in Etappen statt. Sie
hat dort im Palazzo Ducale zwar einen wunderhübschen
Amtssitz, jedoch kein eigenes Gebäude, so dass sie ihre Arbeit in mehreren Gebäuden verrichtet, über zu wenige Tagungsräume verfügt und gelegentlich in Hotels ausweichen
muss. Die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien wa-
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Dienstgebäude der EBL: der Palazzo Ducale in Parma (© EFSA)
ren über den Umzug nach Parma mit wenigen Ausnahmen
nicht erfreut: Parma besitzt zwar einen Flughafen, der aber
nur inneritalienische Flüge anbietet, so dass entweder Mailand oder Bologna angeflogen werden müssen, mit anschließender ein- bis zweistündiger Autofahrt nach Parma. Während in Brüssel eintägige Sitzungen mit An- und Abreise am
gleichen Tag möglich waren, ist das in Parma nie der Fall.
Einige Gremiumsmitglieder haben wegen des unverhältnismäßig großen Zeitaufwands für die An- und Abreise ihre
Tätigkeit für die EBL beendet.
Aufgaben
Auftrag und Aufgaben der EBL sind in der Verordnung
178/2002 in den Artikeln 22 und 23 detailliert enthalten.
Der Auftrag der EBL wird mit den folgenden Worten beschrieben: „Aufgabe der Behörde ist die wissenschaftliche
Beratung sowie die wissenschaftliche und technische Unterstützung für die Rechtsetzung und Politik der Gemeinschaft
in allen Bereichen, die sich unmittelbar oder mittelbar auf
die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit auswirken. Sie
stellt unabhängige Informationen über alle Fragen in diesen
Bereichen bereit und macht auf Risiken aufmerksam“. Soweit Tiergesundheit und Tierschutz, Pflanzengesundheit und
Umwelt von Einfluss auf die Sicherheit von Lebensmitteln
sind, gehören sie zum Aufgabenbereich der EBL, ebenso wie
genetisch veränderte Organismen, auch wenn die sich nicht
auf Lebens- und Futtermittel beziehen. Als Basis für die Bewertungsarbeit ist die EBL verpflichtet, Daten zu sammeln
und auszuwerten und mit den Behörden der Mitgliedsstaaten zusammenzuarbeiten. Zu diesem Zweck soll sie Netzwerke einrichten, für deren Betrieb sie verantwortlich ist.
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Darüberhinaus soll die EBL
einheitliche Risikobewertungsverfahren erarbeiten. Sie kann,
falls erforderlich, eigene wissenschaftliche Studien in Auftrag
geben, um zu unabhängigen
Schlussfolgerungen zu kommen.
In der Regel geschieht dies auf
Anforderung der Kommission
oder vom Europäischen Parlament oder von Mitgliedsstaaten, in besonderen Fällen kann
die EBL aber auch auf Grund
eigener Erkenntnisse tätig werden (self tasking).
Sie muss sicherstellen, dass die
Öffentlichkeit und die Beteiligten rasch zuverlässige, objektive und verständliche Informationen erhalten.
Zum letzteren kann gesagt
werden, dass die EBL regelmäßig beschuldigt wird, sich von Interessen betroffener Gruppen beeinflussen zu lassen, die Gründe für ihre Schlussfolgerungen und Bewertungen nicht ausreichend darzulegen
(transparency) und mehrdeutig bzw. nicht genügend eindeutig zu formulieren. Dem Vorwurf der fehlenden Unabhängigkeit versucht die EBL dadurch zu begegnen, dass
sie von den Gremienmitgliedern und externen Experten
jährlich und zu allen Sitzungen und zu jedem Tagesordnungspunkt verlangt, eventuelle Interessen zu erklären, die
falls sie einen Konflikt in Bezug auf die Unabhängigkeit
des Urteils darstellen könnten, zum Ausschluss der betroffenen Person von den Beratungen und/oder Beschlussfassungen führen. Der Verdacht eines Interessenkonflikts ist
sehr schnell erhoben – zumal wenn das Gutachten der EBL
nicht der eigenen Meinung entspricht –, und schwierig zu
entkräften, es sollte aber den Initiatoren solcher Vorwürfe
klar sein, dass Experten mit einer langjährigen wissenschaftlichen Forschungstätigkeit auf den Gebieten, die die
Aufgaben der EBL betreffen, fast unvermeidlich auf eine
Zusammenarbeit mit oder Drittmittel von der Industrie angewiesen sein können, ohne die manche Forschung nicht
durchgeführt werden könnte.
In Bezug auf die Durchsichtigkeit und Verständlichkeit der
EBL-Gutachten, ist darauf hinzuweisen, dass diese Gutachten in der Regel sehr lang sind, dass die Materie häufig sehr
kompliziert ist und dass es zum Verständnis nicht immer
ausreicht, nur die Zusammenfassungen zu lesen, die nur die
hauptsächlichen Fakten, nicht aber die vollständige Argumentationskette enthalten.
Der Vorwurf der unklaren Formulierung ist manchmal durchaus berechtigt. Die EBL trachtet danach, vor allem in Fällen,
wo ein Risiko nur unzureichend bewertet werden kann, weil
es schlicht zu wenig verwertbare Daten gibt, dem in ihrer
Originalarbeiten ı 411
Organigramm der EFSA (© EFSA)
Wortwahl Rechnung zu tragen, um den Risikomanagern verständlich zu machen, dass eine Entscheidung nicht allein auf
der Basis einer Risikobewertung getroffen werden kann und
möglicherweise andere Faktoren zur Entscheidungsfindung
herangezogen werden müssen. Diese Entscheidung müsste
dann vor der Öffentlichkeit gerechtfertigt werden. Es ist klar,
dass das Risikomanagement diese Rolle nicht gern annimmt.
Struktur
Entsprechend der Verordnung 178/2002 hat die EBL folgende Organe:
einen Verwaltungsbeirat mit vierzehn Mitgliedern, die
vom Rat und dem Europäischen Parlament für vier Jahre
ernannt werden, und einem Vertreter der Kommission,
der die internen Regeln der EBL festlegt, einschließlich
der Haushaltsordnung und des Arbeitsprogramms für das
kommende Jahr, sowie den jährlichen Gesamtbericht über
das vergangene Jahr annimmt; eine(n) Geschäftführende(n)
Direktor(in), dessen/deren Amtszeit fünf Jahre beträgt mit
der Möglichkeit der Verlängerung und die/der der gesetzliche Vertreter der EBL ist, verantwortlich für die Verwaltung, Personalangelegenheiten und den Haushalt, die Erstellung des Arbeitsprogramms und dessen Umsetzung, sowie für die Kontakte zum Europäischen Parlament;
412 ı Originalarbeiten
einen Beirat, dem Vertreter nationaler Behörden aller Mitgliedsstaaten angehören – für Deutschland ist das der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung – und der den
Geschäftsführenden Direktor berät und die Zusammenarbeit der EBL mit den Mitgliedsstaaten gewährleistet;
einen Wissenschaftlichen Ausschuss und derzeit zehn Wissenschaftliche Gremien, die für die Erstellung der wissenschaftlichen Gutachten der EBL zuständig sind. Im Organigramm sind diese unter dem Bereich Risikobewertung zusammengefasst. Während der Wissenschaftliche Ausschuss,
dem die Vorsitzenden aller Wissenschaftlichen Gremien und
sechs weitere Wissenschaftler angehören, für die Koordinierung der Arbeit der EBL und für Fragen zuständig ist,
die entweder mehrere Gremien oder keines betreffen, haben
die Wissenschaftlichen Gremien unterschiedliche Aufgaben:
Gremium
• für Tiergesundheit und Tierschutz (AHAW)
• für Zusatzstoffe und Nährstoffquellen, die Lebensmitteln zugesetzt werden (ANS): dieses Gremium ist neu
und wurde im Juli 2008 durch Teilung des Gremiums
für Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe, Verarbeitungshilfsstoffe und Materialien, die mit Lebensmitteln
in Berührung kommen (AFC) gegründet
• für biologische Gefahren (BIOHAZ): zu dem Aufgabenbereich gehören auch durch Lebensmittel übertragene
Krankheiten
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• für Materialien im Kontakt mit Lebensmitteln, Enzyme,
Aromastoffe und Verarbeitungshilfsstoffe (CEF): zu den
Aufgaben gehören auch die Sicherheit von Verarbeitungsprozessen; dieses Gremium ist die zweite Hälfte
des ehemaligen AFC
• für Kontaminanten in der Lebensmittelkette (CONTAM)
• für Zusatzstoffe, Erzeugnisse und Stoffe in der Tierernährung (FEEDAP)
• für genetisch veränderte Organismen (GMO)
• für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien
(NDA): dieses Gremium bewertet auch neuartige
Lebensmittel
• für Pflanzenschutzmittel und ihre Rückstände (PPR)
• für Pflanzengesundheit (PLH).
Sowohl die Mitglieder des Wissenschaftlichen Ausschusses
als die der Wissenschaftlichen Gremien gehören nicht zum
Personal der EBL. In der Regel sind sie an Universitäten
oder in nationalen Institutionen mit wissenschaftlichem
Hintergrund tätig, oder aber sie waren es. Sie werden nach
einer Ausschreibung alle drei Jahre aus den Bewerbern
ausgewählt, so dass ihre unterschiedlichen Kompetenzen
sich für das Aufgabenprofil des jeweiligen Gremiums ergänzen. Dieses hat Priorität gegenüber Nationalität oder
Geschlecht und erklärt die manchmal einseitig erscheinende Zusammensetzung mancher Gremien. Die Gremien
haben bis zu 21 Mitgliedern, können im Bedarfsfall Arbeitsgruppen und Unterarbeitsgruppen bilden, für die zusätzliche Experten mit dem notwendigen Spezialwissen
herangezogen werden können, die denselben Verpflichtungen zu Unabhängigkeit und Vertraulichkeit unterliegen
wie die Gremienmitglieder.
Die Wissenschaftlichen Gremien werden von wissenschaftlichen Sekretariaten unterstützt, die die neuen Aufgaben
erläutern, die Sitzungsberichte verfassen, Beschlüsse in Gutachten einfügen und die formale Endfertigung der Gutachten vornehmen.
Das System der temporären Gremiummitgliedschaft ohne
Teil der EBL zu sein hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile
liegen in der Bündelung unterschiedlicher Expertise aus
verschiedenen Mitgliedsstaaten, die Nachteile ergeben sich
aus der begrenzten Zeit, die vielen Mitgliedern neben ihrer
Vollzeitbeschäftigung zu Hause zur Verfügung steht, zumal
in den sechs Jahren des Bestehens der EBL die Aufgaben
viel zahlreicher geworden sind. Bei Gründung der EBL war
davon ausgegangen worden, dass die Gremien sich fünf- bis
sechsmal im Jahr für etwa zwei Tage treffen würden, also
10 bis 12 Arbeitstage pro Jahr. Die Realität heute ist, dass
wegen der zusätzlich notwendigen Arbeitsgruppentreffen diese Zahl sich mindestens verdreifacht hat, wobei die
Zeit, die zur Vorbereitung und zum Erstellen von Gutachtenentwürfen notwendig ist, nicht mitgerechnet wurde. Das
könnte in Zukunft dazu führen, dass Die EBL nicht mehr
genügend kompetente Wissenschaftler findet, die bereit
sind, diese Last auf sich zu nehmen, und auf Personen nach
ihrem aktiven Berufsleben angewiesen ist.
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Neben den Wissenschaftlichen Gremien verfügt die EBL im
Bereich „Wissenschaftliche Zusammenarbeit und Unterstützung“ über feste Einheiten für besondere Aufgaben:
• für die Risikobewertung von Pestiziden im „Peer Review“ (PRAPeR)
• für auf den Menschen übertragbare Krankheiten des
Tieres (Zoonosen)
• für wissenschaftliche Zusammenarbeit (SCOOP): Zusammenarbeit in Projekten und Informationsaustausch
mit den nationalen Behörden für Lebensmittelsicherheit
• für Datensammlung und Exposition (DATEX): Sammlung und Analyse von Verzehrdaten und Kontaminantenkonzentrationen in Lebens- und Futtermitteln als Basis für Expositionsabschätzungen in der EU
• neu auftretende Risiken (EMRISK): Erhebung und
Sammlung von Informationen und Daten, die auf neue
Risiken in Bezug auf Lebens- und Futtermittelsicherheit
hinweisen könnten
• für Bewertungsmethoden (ASMET): technische Unterstützung bei Statistik, Modellierung, Datenbearbeitung
und Risikobewertung.
Auf die Abteilung „Kommunikation“ wurde schon oben
hingewiesen. Neben der Pressearbeit ist diese Abteilung
auch verantwortlich für die Organisation und Durchführung von wissenschaftlichen Kolloquien, Expertengesprächen und öffentlichen Anhörungen und die Herausgabe
von Publikationen.
Arbeitsweise
Gremienarbeit
Alle Gremien und Arbeitsgruppen wählen sich einen Vorsitzenden, der zusammen mit dem Sekretariat die Tagesordnung für die Sitzungen erstellt und die Sitzungen leitet.
Wurde einem Gremium eine neue Aufgabe zugewiesen, wird
ein (oder mehrere) „Rapporteur“ bestimmt, der die vorhandenen Unterlagen sichtet und auswertet und zusätzliche
Literatur recherchiert und den Entwurf eines Gutachtens
verfasst. Der Entwurf wird an alle Mitglieder der zuständigen Arbeitsgruppe oder des Wissenschaftlichen Gremiums
verschickt und auf der nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe
(oder des Gremiums) mit allen Mitgliedern diskutiert. Vorgeschlagene Änderungen und Ergänzungen werden vom
Rapporteur in einer zweiten Version verwendet, die wiederum in einer Sitzung diskutiert wird. Bei ausführlichen
Gutachten oder Gutachten, die durch mehrere Rapporteure
erstellt werden, können zehn und mehr Versionen notwendig sein, bis alle Mitglieder der Arbeitsgruppe sowohl mit
der Darstellung der Fakten, der Argumentationskette als
auch den Schlussfolgerungen einverstanden sind. Handelt
es sich um ein in einer Arbeitsgruppe erarbeitetes Gutachten, muss die von der Arbeitsgruppe gutgeheißene Version
mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des zugehörigen
Wissenschaftlichen Gremiums zur Annahme mit einfacher
Originalarbeiten ı 413
Mehrheit vorgelegt werden. Minderheitsvoten werden vermerkt und mit dem Gutachten publiziert.
Die äußere Form der Gutachten ist (je nach Gremium) vorgegeben oder wird bei großen Aufgaben mit vielen ähnlichen
Fragestellungen von der Arbeitsgruppe zu Beginn festgelegt.
Das gilt z. B. für die aktuelle umfangreiche Aufgabe der Bewertung von Hunderten von funktionsbezogenen Werbeaussagen auf Lebensmitteln.
Woher kommen die Aufgaben?
Die Aufgaben für die EBL kommen ganz überwiegend von
der Kommission. 2006 zum Beispiel betrug deren Anteil
89 %, während nur knapp 7 bzw. 4 % durch die ELB selbst
bzw. das Europäische Parlament initiiert wurden. Die Mitgliedsstaaten waren für weniger als 0.5 % der Aufträge verantwortlich.
Bei den Aufgaben im Auftrag der Kommission handelt es
sich sowohl um Aufgaben, die gesetzlich vorgegeben sind
– und dann oft mit Fristen verbunden sind –, als auch um
Einzelanfragen oder -anträge.
Bei der Aufgabenerteilung spielt die Formulierung der Anfrage eine entscheidende Rolle, da die EBL nur die Fragen
beantwortet, die ihr gestellt werden. Der Wortlaut der sogenannten „terms of reference“ ist daher im Vorfeld häufig Verhandlungssache zwischen Kommission und ELB, um
Missverständnisse zu vermeiden. Andererseits sind Gutachten der ELB nur im Zusammenhang mit den „terms of reference“ zu verstehen. Nicht-Beachtung dieser Tatsache führt
gelegentlich auch zu ungerechtfertigter Kritik an der EBL.
Zusammenarbeit mit der Kommission
Die Kommission hat das Recht, zu allen Sitzungen der Wissenschaftlichen Gremien und ihrer Arbeitsgruppen einen
Vertreter zu senden. Dieser Vertreter soll nicht die Bewertungsarbeit der EBL beeinflussen. Seine Gegenwart ist aber
von Vorteil, wenn Fragen zum Hintergrund einer Aufgabe
geklärt werden müssen. Es hat sich auch gezeigt, dass Vertreter der Kommission frühzeitig unklare Formulierungen in
den Schlussfolgerungen der Gutachten und die sich daraus
ergebenden Fehlinterpretationen erkennen, so dass rechtzeitige Korrekturen möglich sind.
Zusammenarbeit mit nationalen Behörden
Eine Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden, die
für die Lebensmittelsicherheit im eigenen Land zuständig
sind, ergibt sich bereits aus der Vertretung dieser nationalen
Behörden im Beirat. Dadurch werden Fragestellungen und
Informationen aus den Mitgliedsstaaten der EBL übermittelt. Die EBL kann ihrerseits von den in den Mitgliedsstaa-
414 ı Originalarbeiten
ten vorhandenen Daten und Kapazitäten profitieren, zumal
ja eine Anzahl von Gremiumsmitgliedern Angehörige der
nationalen Behörden sind oder aber z. B. an Projekten der
Einheiten für Wissenschaftliche Kooperation oder Expositionsabschätzung teilnehmen.
Angesichts der zunehmenden Arbeitslast sowohl der EBL
als auch der nationalen Behörden werden Überlegungen
angestellt, ob Einzelaufgaben von einzelnen Behörden übernommen werden können, auch um Doppelarbeit oder aber
halbfertige Arbeit mit begrenzter Aussagekraft für die gesamte EU zu vermeiden. Probleme von geringer Tragweite
für die Gesundheit der Bevölkerung sollten nach sachgerechter Risikobewertung in einem Mitgliedsstaat nicht auch
noch die EBL beschäftigen müssen.
Was ist nicht Aufgabe der EBL?
Pauschal lässt sich dazu sagen, dass alles was über wissenschaftliche Beratung und über wissenschaftliche Risikobewertung hinausgeht, nicht Aufgabe der EBL ist. Selbst
Vorschläge der EBL zu Managemententscheidungen oder
Abwägungen verschiedener möglicher Entscheidungen gegeneinander werden in der Regel nicht Bestandteil von Gutachten sein.
Beispielsweise ist die EBL nicht verantwortlich für bestehendes oder zukünftiges Lebensmittelrecht. Ebenso wenig
kontrolliert die EBL die Lebensmittelsicherheit oder die Lebensmittelqualität oder z. B. die Richtigkeit oder Zulässigkeit von Aussagen auf Lebensmitteletiketten. Das sind Aufgaben der nationalen Behörden, die nicht durch die EBL zu
ersetzen sind.
Prof. Dr. Hildegard Przyrembel ist Mitglied
des Wissenschaftlichen Gremiums der EFSA
für diätetische Produkte, Ernährung und
Allergien. Zuvor war Sie als Expertin für die Arbeitsgruppen für Säuglingsernährung und für
Nährstoffobergrenzen im wissenschaftlichen
Ausschuss „Lebensmittel“ der Europäischen
Kommission tätig. Sie verfügt über langjährige
Beratungs- und Bewertungspraxis im Hinblick auf Ernährung, ernährungswissenschaftliche Therapien, Wirksamkeit und Sicherheit für die
Bundesregierung. Bis zum September 2007 war Sie unter anderem
für das Bundesinstitut für Risikobewertung tätig, nachdem sie zuvor
20 Jahre als Kinderärztin in verschiedenen Universitäts-Kinderkliniken
gearbeitet hatte. Sie ist apl. Professorin an der Humboldt-Universität
in Berlin.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
IM BLICKPUNKT
Sportlernahrungsmittel
Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten
Sigrid Löbell-Behrends#1, Daniela Schweizer2, Matthias Kohl-Himmelseher1, Sibylle Maixner1, Gerhard Marx1 und Dirk W. Lachenmeier1
1
Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe,
Weißenburger Str. 3, D-76187 Karlsruhe
2
Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg,
Bissierstr. 5, D-79114 Freiburg
Zusammenfassung
Auf dem Markt wird eine große Vielfalt an Lebensmitteln für Sportler angeboten, bei denen in der Werbung oft eine Steigerung von Leistungsfähigkeit und Regenerationsfähigkeit bis hin zu einer Beeinflussung des
Hormonhaushaltes suggeriert wird. Die Zahl der über das Internet angebotenen Produkte hat sich dabei in den letzten Jahren immer weiter
vergrößert. In dieser Untersuchung wurde der Internethandel mit „Sportlernahrungsmitteln“ untersucht, wobei der Fokus auf Produkte gelegt
wurde, die mit einer hormonmodulierenden oder arzneilichen Wirkung
beworben werden.
Von 79 überprüften Produkten enthielten 44 (56 %) pflanzliche Zutaten
wie Lepidium meyenii, Avena sativa, Tribulus terrestris oder Trigonella
foenum-graecum, deren beworbene hormonmodulierende Wirkung wissenschaftlich nicht in jedem Fall hinreichend gesichert ist. Weitere 17
(22 %) Produkte enthielten unzulässigerweise arzneilich wirksame Bestandteile, darunter Stoffe wie Dehydroepiandrosteron, dessen 7-KetoDerivat, oder Somatotropin, und traditionelle pflanzliche Arzneimittel
wie Extrakte aus Serenoa repens oder aus der L-Dopa-haltigen Mucuna
pruriens.
Daher sind mit hoher Priorität Konzepte zu entwickeln, wie der Graumarkt
mit derartigen Produkten im Internet wirksam kontrolliert werden kann,
um den Sportler vor Gesundheitsgefahren wie auch wirtschaftlicher Beeinträchtigung durch wirkungslose Produkte zu schützen.
Summary
There is a large variety of food products intended for athletes and sportsmen on the market. These products are often advertised with claims such
as enhancement of performance, ability for regeneration, or even with an
influence on hormonal balance. In recent years, the number of such products marketed on the internet has been considerably increased. In this
study, we have examined the marketing of ‘sports food’ offered on the
internet with special focus on products that are advertised as hormonemodulating or pharmaceutically active.
Of the 79 controlled products, 44 (56 %) contained herbal ingredients
such as Lepidium meyenii, Avena sativa, Tribulus terrestris or Trigonella
foenum-graecum. The advertised effects of these herbs are in most cases
scientifically unproven. An additional 17 products (22 %) contained pharmaceutically active substances in an inadmissible manner, including dehydroepiandrosterone, its 7-keto derivative, and somatotropine as well as
some traditional herbal medicines such as extracts of Serenoa repens or
of Mucuna pruriens, which contains L-dopa.
To protect athletes from health risks as well as from financial fraud, procedures should be developed to place a high priority on controlling the
grey market for such products on the internet.
Einleitung
Immer wieder greifen Sportler zu Produkten, mit denen sie
ihr Leistungsvermögen steigern und ihre Regenerationsfähigkeit verbessern wollen. Bereits in den Fitness-Studios
ist eine große Vielfalt an verschiedenartigen Produkten erhältlich, angefangen von „Powerriegeln“ bis hin zu „Aminosäurepräparaten“. Auch diese Gewerbebetriebe sind Lebensmittelunternehmen, die – wie alle anderen klassischen
Lebensmitteleinzelhändler – der amtlichen Lebensmittelüberwachung unterliegen und insbesondere im Rahmen
unseres Konzepts der risikoorientierten Probenahme1) regelmäßig beprobt und begutachtet werden. Die Lektüre
typischer „Bodybuilder-Zeitschriften“ zeigt jedoch, dass
sich der Handel mit Sportlernahrung immer mehr ins Internet verlagert hat. Schon bei der ersten Betrachtung der
Internetseiten von Sportlernahrungshändlern können Verstöße gegen rechtliche Bestimmungen festgestellt werden,
die bei irreführenden Werbeaussagen beginnen und bis zu
dem Angebot unerlaubter Mittel gehen, die dem Bereich
des Dopings zugerechnet werden können. Eine systematische Untersuchung des Internethandels mit Sportlernahrung
ist bislang noch nicht durchgeführt worden. Mit denselben
Methoden wie bei unserer Pilotstudie zur Kontrolle des Internethandels mit Borderlineprodukten2) wurde daher dieser
Bereich in der vorliegenden Studie systematisch aufgearbeitet. Insbesondere soll dabei eine Bewertung von Nutzen und
Risiko von Inhaltsstoffen, die mit einer den Hormonhaushalt beeinflussenden Wirkung beworben werden, abgegeben werden.
Begriffserläuterungen und Methoden
Begriffserläuterungen
Doping ist definiert als das Vorliegen eines oder mehrerer
definierter Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen.
#
Sigrid Löbell-Behrends, E-Mail: [email protected].
de, Tel.: 0721-926-3611 Fax: 0721-926-5539,
Website: www.cvua-karlsruhe.de
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Originalarbeiten ı 415
Als solche Verstöße gelten z. B. „das Vorhandensein eines
verbotenen Wirkstoffs, seiner Metaboliten oder Marker in
den Körpergeweben oder Körperflüssigkeiten eines Athleten“ (World-Anti-Doping-Agency WADA). Auf aktuelle
Übersichtsarbeiten zu Doping wird verwiesen3–5).
Anabol-androgene Steroidhormone sind die in der WADAVerbotsliste aufgeführten exogenen Wirkstoffe (d. h. vom
Körper nicht auf natürlichem Weg produziert z. B. Boldenon, Methandienon, 19-Norandrostendion oder Trenbolon)
als auch die endogenen Wirkstoffe (d. h. vom Körper auf
natürlichem Wege produziert z. B. Androstendiol, Dehydroepiandrosteron, Testosteron und deren Metaboliten)6).
Prohormone sind Steroidhormone, die in der Biosynthese
des männlichen Geschlechtshormons Testosteron als Zwischenprodukte auftreten (z. B. 4-Androstendion, Dehydroepiandrosteron (DHEA) oder 4-Norandrostendiol).
Hormonmodulierende Stoffe sind pflanzlicher oder chemisch-synthetischer Herkunft. Es wird ihnen ein Einfluss
auf den Hormonhaushalt des Körpers in einer Art und
Weise zugeschrieben, der über den „üblicher Lebensmittel“
hinausgeht bzw. hinausgehen soll. Die behauptete Wirkung
ist aber nicht in jedem Fall als hinreichend wissenschaftlich
gesichert anzusehen.
Methoden
Der Verkauf von nicht zugelassenen Dopingmitteln über
den Schwarzmarkt lässt sich nicht systematisch erfassen. In
einschlägigen Foren erhält der Interessierte Tipps, wie er mit
Verkäufern in Kontakt treten kann. Diese Art des Vertriebs
wurde für die vorliegende Studie nicht berücksichtigt; die
Recherche begrenzte sich auf Anbieter, die ihre Produkte in
Zeitschriften für Sportler und im Internet direkt bewerben.
Für die Recherche „Internethandel mit Sportlernahrung“
wurde das Stichwort „Sportlernahrung“ in die Suchmaschine www.google.de eingegeben. Außerdem wurden Anzeigen in einschlägigen Zeitschriften (Flex Magazin März
2008 und April 2008; Sportrevue 04/08; Fitness Tribune
Nr. 112 März/April 2008) nach Internetadressen von Händlern für Sportlernahrung durchsucht. Bei der Suche wurde
der Fokus auf Produkte gelegt, deren Bewerbung eine hormonmodulierende oder arzneiliche Wirkung hervorhob.
Die Recherche wurde im März 2008 bearbeitet. Für die
Abfrage, Dokumentation und Auswertung wurden ca.
60 Stunden aufgewandt. Alle Angaben, statistischen Auswertungen und aufgeführten Beispiele beziehen sich auf die
im genannten Zeitraum durchgeführten Recherchen. Die
Erfassung, Dokumentation und Auswertung der recherchierten Daten erfolgte mit Hilfe einer Datenbank (Microsoft Access 2000). Eine Bewertung der Wirkstoffe wurde
nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft u. a. mittels
einer Recherche in der PubMed-Datenbank (U.S. National
Library of Medicine, Bethesda, MD) vorgenommen.
416 ı Originalarbeiten
Ergebnisse und Diskussion
Allgemeine Betrachtungen zum Internethandel mit Sportlernahrung
In Europa ist der Begriff „Sportlernahrung“ lebensmittelrechtlich nicht präzise definiert. Einerseits werden hierzu
„Lebensmittel für intensive Muskelanstrengung, z. B. für
Sportler“, gezählt, die unter die Begriffsbestimmungen
eines diätetischen Lebensmittels fallen, wenn die Anforderungen nach § 1 Diät-Verordnung erfüllt sind7). In diesem
Fall steht der erwiesene Nutzen für die Verbrauchergruppe
„Sportler“ im Vordergrund. Dem Sportler soll über die besondere Dichte dieser Produkte an Nährstoffen und sonstigen Stoffen mit (ernährungs-)physiologischer Wirkung eine
ausreichende Zufuhr an diesen Stoffen ermöglicht werden.
Diätetische Lebensmittel sollen u. a. Mangelerscheinungen
verhindern ohne in physiologische Stoffwechselprozesse
einzugreifen und diese in pharmakologischer Richtung zu
beeinflussen8).
Andererseits können „Sportlernahrungen“ aber auch als
„Lebensmittel des Allgemeinverzehrs“ in den Verkehr gebracht werden, insbesondere als Nahrungsergänzungsmittel im Sinne von § 1 Nahrungsergänzungsmittelverordnung
mit einer „Sport-orientierten“ Ausrichtung9). Nicht zuletzt
deshalb, weil für diätetische Lebensmittel teilweise andere
rechtliche Anforderungen an die Kennzeichnung bestehen
als für Nahrungsergänzungsmittel muss die lebensmittelrechtliche Einstufung in Abhängigkeit von der Evidenz
hinsichtlich der wissenschaftlichen Absicherung der Wirksamkeit, der Werbeaussagen, der Produktpositionierung auf
dem Markt und z. T. auch der verwendeten Zutaten und
Zusatzstoffe vorgenommen werden.
Als besonders problematisch sind solche Produkte für Sportler anzusehen, die zwar als Nahrungsergänzungsmittel gekennzeichnet sind, deren Inhaltsstoffe aber tatsächlich eine
arzneiliche oder hormonmodulierende Wirkung aufweisen.
Ein Beispiel dafür sind prohormonhaltige Zubereitungen.
Der Internethandel spielt bei Sportlernahrung eine große
Rolle. Nach einer im März 2008 veröffentlichten Umfrage
in 130 süddeutschen Fitness-Studios gab jeder zehnte der
befragten Freizeitsportler an, schon einmal Erfahrungen
mit anabolen Steroiden gemacht zu haben, die immerhin zu
22 % über das Internet bezogen wurden10,11).
Frühere Studien zeigten bereits eine Doping-Häufigkeit in
ähnlicher Größenordnung von 12,5–13,5 % bei Besuchern
von deutschen Fitness-Studios12,13).
Auch in der Veröffentlichung „Doping beim Freizeit- und
Breitensport“ des Robert Koch Instituts aus dem Jahre
2006 wird auf den Handel von unter das Dopingverbot
fallenden Wirkstoffen im Internet hingewiesen14). Im April
2005 hat die DEA (U.S. Drug Enforcement Administration)
einen weltweit operierenden Händlerring aufgedeckt, der
Dopingmittel im Internet verkauft hatte. Der Vertrieb war
über unseriös arbeitende Internetapotheken abgewickelt
worden15).
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Anabole Steroidhormone stellen die Gruppe der am häufigsten verwendeten Dopingsubstanzen dar. Nach Berechnungen von Donati werden weltweit jährlich ca. 700 Tonnen anaboler Steroide von 15 Millionen Konsumenten zu
Dopingzwecken missbraucht16). Einschlägige Internetseiten
informieren den interessierten Sportler über verschiedene
Medikamente, ihre Wirkungen und Anwendungsmodalitäten. Unter typischen Stichworten findet man im Internet
auch bebilderte Anleitungen z. B. für die intramuskuläre
Injektion.
Anabol-wirksame Arzneistoffe dienen im Wesentlichen
dem Aufbau von Muskelmasse, wodurch eine Kraftsteigerung erreicht wird. Allerdings zeigen sie eine Reihe von
schwerwiegenden Nebenwirkungen. Kardiovaskuläre Erkrankungen können entstehen und zum Tod durch Myokardinfarkt oder plötzlichen Herztod führen. Weiterhin
können u. a. irreversible Leberschäden bis hin zum Leberzellenkarzinom auftreten sowie Gynäkomastie beim Mann,
Virilisierung bei der Frau und eine frühzeitige Beendigung
des Längenwachstums bei Jugendlichen5). So warnt Kindermann insbesondere vor den erheblichen kardiovaskulären
Nebenwirkungen von anabol-androgenen Steroiden, die zu
einer Reihe von Todesfällen bei scheinbar gesunden jungen Personen geführt haben17). Auch Pärsinnen et al. fand
eine erhöhte Sterblichkeit bei Kraftsportlern, die Anabolika
einnahmen18). Für eine Reihe von zum Doping verwendeten Substanzen liegen jedoch nur unzureichende Kenntnisse
über Nebenwirkungen vor.
Ein weiteres Problem sind Gefahren durch Verunreinigungen. Bei Untersuchungen von Geyer et al. sind mit Norandrosteron verunreinigte Tribulus terrestris-Produkte aufgefallen19). Auch von der Baden-Württembergischen Lebensmittelüberwachung wurden Fälle von mit Steroidhormonen
kontaminierten Nahrungsergänzungsmitteln berichtet20).
Wiederholt wurden im CVUA Karlsruhe auch als Nahrungsergänzungsmittel vertriebene Erzeugnisse untersucht,
die höhere Gehalte an anabolen Steroiden enthielten (z. B.
Metandienon) und folglich als Arzneimittel i. S. des Arzneimittelgesetzes einzustufen waren21).
Nicht ohne Grund hat die World Anti Doping Agency
(WADA) der Verbotsliste 2008 das Geleitwort vorangestellt: „The use of any drug should be limited to medically justified indications“6).
Suchergebnis
Die Recherche „Sportlernahrung“ ergab 79 verschiedene
Produkte. Für die Auswertung wurden zum einen die Inhaltsstoffe und zum anderen die ausgelobte Wirkung betrachtet. Die Einstufung der recherchierten Produkte ist in
Abbildung 1 dargestellt. 44 (56 %) der Produkte enthielten nach Deklaration pflanzliche Zutaten, deren Wirkung
wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert ist. 75 % davon (33) wurden massiv mit einer hormonbeeinflussenden
Wirkung beworben. 17 Produkte (22 %) wurden aufgrund
der angegebenen stofflichen Zusammensetzung oder ihrer
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
16%
22%
22%
40%
Arzneimittel
Grenzfall Arzneimittel*
Lebensmittel
keine Einstufung möglich
Abb. 1 Einstufung der recherchierten Produkte; * je nach Konzentration und
Zweckbestimmung (aus dem Internetangebot nicht ermittelbar)
Präsentation als Arzneimittel eingestuft, weitere 17 (22 %)
sind in Abhängigkeit der (uns unbekannten) Wirkstoffkonzentration bzw. bei arzneilicher Zweckbestimmung als Arzneimittel einzuordnen (Mehrfachnennungen möglich).
Nur 32 Produkte (40 %) wurden nach ihrer deklarierten
stofflichen Zusammensetzung als Lebensmittel eingestuft.
Zur Beurteilung ihrer Verkehrsfähigkeit müsste aber eine
genauere Analyse der Zusammensetzung stattfinden, die im
Rahmen dieser Studie noch nicht durchgeführt wurde. Bei
13 Produkten (16 %) war uns ohne weitergehende Prüfung
keine Bewertung möglich.
In einigen Fällen entsprechen Deklaration und Werbeaussagen auf den Produktetiketten den rechtlichen Anforderungen. Die irreführenden bzw. gesundheitsbezogenen
Aussagen beschränken sich dann auf die Werbeauftritte im
Internet. Weiterhin war bei unserer Untersuchung auffällig,
dass die Internetseiten der Hersteller oder Importeure teilweise eine moderatere Bewerbung der Erzeugnisse aufwiesen, als die Seiten der Händler.
Sportlernahrung mit Zutaten, deren Wirkung wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert ist
Maca (Lepidium meyenii)
Lepidium meyenii Walp. (Brassicaceae) ist eine mehrjährige
Pflanze, die in den Anden heimisch ist, und unter der Bezeichnung Maca in der Südamerikanischen Volksmedizin
insbesondere zur sexuellen Leistungs- und Fruchtbarkeitssteigerung eingesetzt wurde22,23).
Von den 75 recherchierten Sportlernahrungs-Produkten
enthielten 26 (35 %) laut Deklaration den Inhaltsstoff
Maca, Macapulver oder Maca-Wurzelextrakt. Die von den
Herstellern angegebene Tagesdosis reicht von 350 mg bis
hin zu 4800 mg. 20 dieser Produkte (77 %) wurden mit
einer Beeinflussung des Hormonhaushalts beworben. Die
entsprechenden Aussagen sind in Tabelle 1 aufgelistet.
Aus Tierversuchen gibt es begrenzte Informationen über
einen Effekt von Maca auf Fruchtbarkeit und Sexualverhalten24–29), Gedächtnisleistung30) oder Osteoporose31).
Originalarbeiten ı 417
Tab. 1 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von
Maca
Wirkstoff
Werbeaussage
Maca
regelt das Hormongleichgewicht und erhöht den
Testosterongehalt
Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation
maximiert den Testosteronspiegel
Testosteronbooster
fördert die Testosteron- bzw. Östrogenbildung
natürliche Testosteron-Modulation möglich
Allerdings scheinen starke Unterschiede zwischen den
3 Varietäten von Maca vorzuliegen32). Tierversuche zeigten
auch, dass Maca keinen Einfluss auf den Testosteronspiegel besitzt33). Maca hat auch keine direkte androgene Aktivität34). Der genaue Wirkungsmechanismus von Maca ist
nicht bekannt und mögliche unerwünschte Wirkungen einzelner Teile der Pflanze sind nicht ausreichend untersucht35).
Aus einer Humanstudie geht hervor, dass als Nebenwirkungen von Maca die Beeinflussung des Aspartat-Aminotransferase-Spiegels, sowie des Blutdrucks beobachtet
wurden36). In einer placebo-kontrollierten, randomisierten
Doppelblind-Studie wurde die Wirkung von Maca (1500–
3000 mg) auf den Hormonspiegel bei gesunden Männern
untersucht: die Maca-Behandlung hatte keinerlei Effekt37).
Tierversuche deuten darauf hin, dass eine Maca-Zubereitung im Sinne eines „Adaptogens“ möglicherweise auf
„nicht hormonellem Weg energetisierend“ wirkt. Hierzu
sind jedoch weitere Studien am Menschen erforderlich38).
Die in Tabelle 1 genannten Werbeaussagen zur Beeinflussung des Testosteronspiegels sind somit wissenschaftlich
nicht hinreichend gesichert und als irreführend anzusehen.
Avena sativa (Hafer)
Wir fanden 18 Produkte (24 %) mit Avena sativa, Avena
sativa-Pulver oder Avena sativa-Extrakt. Diese Extrakte
werden in der Regel aus der grünen Pflanze hergestellt. Von
diesen Produkten waren 13 (72 %) mit einer Beeinflussung
des Testosteronspiegels ausgelobt. Beispiele für typische
Werbeaussagen sind in Tabelle 2 aufgeführt. Die von den
Herstellern angegebene Tagesdosis reicht hier von 184 bis
2000 mg. In der medizinischen Literatur gibt es nach unseren Erkenntnissen keinerlei Hinweise auf eine Beeinflussung
Tab. 2 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von
Avena sativa
Wirkstoff
Werbeaussage
Avena sativa
regt die Testosteronausschüttung stark an
des Testosteronspiegels oder andere hormonelle Wirkungen. Derartige Werbehinweise sind somit wissenschaftlich
nicht belegt und unzulässig. Andere, möglicherweise nützliche Wirkungen, als typischer Lebensmittel-Bestandteil von
Sportlernahrung, sind damit nicht erfasst.
Tribulus terrestris (Erd-Burzeldorn)
12 der von uns recherchierten Produkte, das entspricht
einem Anteil von 16%, enthielten nach ihrer Deklaration
Tribulus, Tribulus terrestris-Extrakt oder Tribulus-Pulver.
11 dieser Produkte, dies entspricht einem Anteil von 92 %,
wurden mit einer Beeinflussung des Hormonhaushalts beworben. Die entsprechenden Aussagen sind in Tabelle 3
aufgelistet. Die Spanne bei der von den Herstellern angegebenen Tagesdosis reicht von 150 mg bis hin zu 1875 mg
pro Tag. Manche Hersteller geben an, einen auf 20 bis hin
zu 41,5 % Saponine standardisierten Tribulus terrestris-Extrakt eingesetzt zu haben.
Produkte, die Tribulus enthalten, werden im Internet massiv mit der Erhöhung des Testosteronspiegels und dadurch
resultierender Kraftsteigerung und schnellerem Muskelaufbau beworben.
Tribulus terrestris ist eine traditionelle Arzneipflanze, die
vom Mittelmeergebiet über das tropische Afrika bis nach
Zentralasien vorkommt und deren charakteristischen Inhaltsstoffen Steroidsaponine sowie Flavonoide und in Spuren Harmanalkaloide gehören39).
Aus Tierversuchen gibt es nur in begrenztem Umfang
Hinweise, dass Tribulus terrestris einen Einfluss auf den
Hormonspiegel besitzt, z. B. konnte bei Kaninchen im
Gegensatz zu Ratten keine signifikante Erhöhung des Testosteronspiegels festgestellt werden40). Auch bei einer placebokontrollierten Humanstudie konnten keine androgensteigernden Effekte festgestellt werden41). Zu dem gleichen
Ergebnis, dass Tribulus terrestris keinen Einfluss auf den
Testosteronmetabolismus besitze, kamen Saudan et al.42).
Eine weitere Doppelblind-Studie an Spitzensportlern zeigte,
dass Tribulus terrestris keinen Zuwachs von Muskelmasse
oder -stärke verursacht43). Untersuchungen an jungen Basketball-Spielern ergaben ebenfalls keinen Einfluss auf den
Serum-Testosteron-Spiegel, auf die Körpermasse und -zusammensetzung sowie auf die Muskelkraft.44) Das Schweizerische Bundesamt für Sport stuft Tribulus terrestris als
Tab. 3 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von
Tribulus terrestris
Wirkstoff
Werbeaussage
Tribulus
terrestris
steigert den Testosteronspiegel und die Wachstumshormonausschüttung
Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation
höhere Testosteronproduktion, mehr Wachstumshormon,
mehr Insulin-Wirkung
bewirkt die Freisetzung von Testosteronen
erhöht nach nur 5 Tagen den Testosteronspiegel um 70 %
stimuliert die Hormonproduktion
stimuliert die Hormonproduktion
natürliche Testosteron-Modulation möglich
natürliche Testosteron-Modulation möglich
418 ı Originalarbeiten
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
E- und F-Supplement ein (E: ...weder eine direkte noch
indirekt positive Leistungsbeeinflussung wahrscheinlich;
F: ...eine negative Leistungsbeeinflussung oder Nebenwirkungen sind nicht auszuschließen)45).
Hinweise auf eine leistungssteigernde Wirkung sind in der
wissenschaftlichen Literatur nicht belegt46,47). Entsprechende
Werbeaussagen bei Sportlernahrung stellen u.E. eine Verbrauchertäuschung dar.
Entsprechend aufgemachte Präparate sind in Gerichtsverfahren allerdings auch als nicht verkehrsfähige Arzneimittel i. S. des Arzneimittelgesetzes eingestuft worden, z. B. im
Jahre 2001 durch das Kammergericht Berlin („Testosteronbooster“).
Fenugreek (Bockshornklee)
Wir fanden 10 Produkte (13%) mit Fenugreek, FenugreekExtrakt oder Fenugreek-Saponine-Extrakt. Die von den
Herstellern angegebene Tagesdosis reicht hier von 150 bis
800 mg. Von diesen Produkten waren 7 (70%) mit einer
Beeinflussung des Testosteronspiegels ausgelobt, siehe Tabelle 4.
Fenugreek, Trigonella foenum-graecum L., ist eine Hülsenfrucht, für die seit dem Altertum medizinische Anwendungen beschrieben sind48). Erste Tierversuche zeigen einen
möglichen therapeutischen Einsatz von Bockshornklee in
der Diabetes-Therapie48) oder zur Leistungssteigerung49).
Aufgrund des kompletten Fehlens von Tierexperimenten
und Humanstudien hinsichtlich der Wirkung von Bockshornklee auf den Testosteronhaushalt sind die Werbeaussagen derzeit wissenschaftlich nicht belegbar und unzulässig.
Andere möglicherweise nützliche Wirkungen als Bestandteil
von Sportlernahrung sind damit nicht erfasst. Bockshornkleesamen werden aber auch als Zutat zu Gewürzen (z. B.
in Curry) verwendet.
Sportlernahrung mit unzulässigen, arzneilich wirksamen
Bestandteilen
DHEA (Dehydroepiandrosteron)
Grundsätzlich gilt für Deutschland, dass prohormonhaltige
Präparationen mit nennenswerter Dosierung als nicht zugelassene Arzneimittel anzusehen sind. Eine Ausnahme stellt
hierbei DHEA dar, das in verschreibungspflichtigen Kombinationspräparaten im Handel ist. Für nicht als Arzneimittel
zugelassene DHEA-Produkte sowie für alle anderen Prohormone ist der Handel bzw. eine Weitergabe in Deutschland
ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz50).
Tab. 4 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von
Fenugreek
Wirkstoff
Werbeaussage
Fenugreek
hormonmodulierend
Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation
Testosteronbooster
insulogenanabole Pflanzenextrakte
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Unsere Recherche ergab 4 Produkte, die laut Deklaration
DHEA enthalten. Die von den Herstellern angegebene Tagesdosis reicht hier von 25 bis 100 mg. DHEA wird in therapeutischer Dosierung ab ca. 150 mg eingesetzt, zeigt aber
schon bei niedrigeren Dosen pharmakologische Effekte.
DHEA ist ein verschreibungspflichtiger Arzneistoff, als
Nahrungsergänzungen ausgelobte Erzeugnisse mit DHEA
sind in Deutschland daher nicht verkehrsfähig.
7-Keto-DHEA
7-Keto-DHEA (3-Acetyl-7-Oxo-Dehydroepiandrosteron) ist
ein Metabolit von Dehydroepiandrosteron (DHEA), der von
Hampl et al. als möglicher Kandidat für eine Hormonersatztherapie angesehen wird51). Seine pharmakologische Wirkung
kann aus Tierversuchen abgeleitet werden52), eine therapeutische Dosierung kann aber nicht angegeben werden, da eine
Zulassung mit entsprechenden Unterlagen fehlt.
Die von uns recherchierten Produkte waren mit einem Gehalt von 25 bzw. 50 mg als Tagesdosis deklariert. Die ausgelobten arzneilichen Wirkungen sind in Tabelle 5 zusammengestellt.
Wegen der aus den o. g. Studien abzuleitenden pharmakologischen Wirkungen werden prohormonhaltige Präparate
(so auch mit 7-Keto-DHEA) in Deutschland bisher regelmäßig als Arzneimittel eingestuft.
Somatotropin
Das Wachstumshormon Somatotropin (Somatropin) wird
in der Bodybuildingszene illegal als Dopingmittel zum Muskelaufbau eingesetzt. Es soll in Kombination mit niedrig dosierten anabolen Steroiden ein Mittel zur Umwandlung von
Fett- in Muskelmasse darstellen. Auf dem Schwarzmarkt ist
Somatotropin in Ampullen zweifelhafter Herkunft erhältlich53). Einem systematischen Review von Liu et al. zufolge
können Werbeaussagen zur Leistungssteigerung nicht auf
die aktuelle wissenschaftliche Literatur gestützt werden.
Vielmehr gebe es bisher nur begrenzte Hinweise auf einen
Anstieg der fettfreien Körpermasse durch die Anwendung
von Wachstumshormonen und diese könnten die Muskelkraft nicht verbessern; andererseits verringerten sie die Trainingskapazität und fördern unerwünschte Wirkungen54).
Regulär zugelassen sind Wachstumshormonpräparate u. a.
für die Behandlung von Minderwuchs bei Kindern. Bei unserer Recherche sind wir auf Somatotropin-Depotpflaster
gestoßen mit einem Gehalt von 3,6 bzw. 5,4 ng für 12 Stunden. Die Wirksamkeit des Hormons bei der Auftragung auf
die Haut sei hier in Frage gestellt, normalerweise erfolgt die
Applikation von Somatotropin in Form von intramuskulären oder subkutanen Injektionen.
Saw palmetto (Sägepalme)
Die Recherche ergab 3 Produkte, die mit dem Inhaltsstoff
Sägepalmenextrakt, Sägepalmbeerenextrakt oder Saw palmetto deklariert waren. Die entsprechenden Werbeaussagen
sind in Tabelle 6 zusammengefasst.
Originalarbeiten ı 419
Tab. 5 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von 7-Keto-DHEA
Tab. 7 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von Mucuna pruriens
Wirkstoff
Werbeaussage
Wirkstoff
Werbeaussage
7-Keto-DHEA
Steigerung der Aktivität des Schilddrüsenhormons T3
Mucuna pruriens
steigert die Insulinsensitivität des Körpers
stimuliert die Sekretion des Wachstumhormons
HGH
bewirkt eine Erhöhung der CD-4 Zellen (T-Helfer
Zellen)
bringt Hormonhaushalt und Psyche ins Gleichgewicht; enthält 10 bzw. 15 % L-Dopa
Tab. 6 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von Sägepalmenextrakt
Wirkstoff
Saw palmetto
Werbeaussage
Steroidersatz
hebt den Testosteronspiegel
wesentlich an einer Leistungssteigerung beteiligt
Ein standardisierter Sägepalmenextrakt (Serenoa repens) ist
ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, welches bei gutartiger Prostatavergrößerung eingesetzt wird55–58). Die therapeutische Dosierung für diesen speziellen Extrakt und diese Indikation liegt bei ca. 320 mg. In der Studie von Brown
et al. wurde belegt, dass pflanzliche Extrakte (neben Saw
palmetto u. a. auch Tribulus terrestris) keinen Effekt auf
den Hormonspiegel haben59). Sägepalmenprodukte werden
als Ergänzung zur Einnahme von Prohormonen angepriesen, damit sollen die negativen Wirkungen, wie die Aromatisierung zu Östrogenen, unterbunden werden. In einer randomisierten, doppelblind gestalteten Humanstudie konnten
von Brown et al. diese Effekte nicht bestätigt werden60). Insofern sind die in Tabelle 6 aufgeführten Werbeaussagen zu
Saw palmetto irreführend.
Mucuna pruriens
Mucuna pruriens ist eine Schlingpflanze aus der Familie der
Fabaceae, die in den Tropen weit verbreitet ist61). Mucuna
pruriens enthält ca. 5–6 % L-Dopa, welches als Antiparkinson-Arzneistoff eingesetzt wird62,63). Katzenschlager et
al. haben erste Erkenntnisse gewonnen, dass Mucuna pruriens in der Parkinson-Therapie vorteilhaft eingesetzt werden
könnte64). Neben L-Dopa wurden auch andere in der Bohne
enthaltene Substanzen für den Anti-Parkinson-Effekt verantwortlich gemacht65).
Die Recherche ergab 2 Produkte mit Mucuna pruriens, ihre
Werbeaussagen sind in Tabelle 7 zusammengestellt. Gemäß
ihrer Deklaration enthalten sie eine Tagesdosis von ca. 75
bzw. 100 mg L-Dopa.
L-Dopa (Levodopa) ist ein pharmakologisch wirksamer
Stoff, der auch in der Pharmacopoea Europaea als Arzneibuch-Monographie beschrieben ist. Für die Wirkungen
von L-Dopa sind im Körper seine Metaboliten, vor allem
Dopamin, verantwortlich, das durch die Einwirkung von
Decarboxylasen entsteht. Dopamin ist Antagonist an zentralen Dopamin-Rezeptoren und damit für die günstige
Beeinflussung z. B. von Parkinsonismus verantwortlich.
Die übliche Dosierung beim Parkinsonismus liegt bei
420 ı Originalarbeiten
300–600 mg, von L-Dopa sind auch etliche, dosisabhängige Nebenwirkungen bekannt. Die Dosierung in den beschriebenen Erzeugnissen liegt damit zwar unterhalb der
Menge, die therapeutisch bei Parkinsonismus eingesetzt
wird; dennoch muss aber auch von pharmakologischen
Wirkungen ausgegangen werden, da bei besonderen Patientenkollektiven auch Erstdosierungen von 1 x 50 mg
empfohlen werden.
Ferner ist L-Dopa auch (schon in geringerer Konzentration)
als „Freisetzer“ von Somatotropin (HGH, Wachstumshormon) bekannt, eine Wirkung, auf die bei den beiden Internet-Produkten auch abgehoben wird. Fertigarzneimittel auf
dem deutschen und ausländischen Markt enthalten L-Dopa
in Konzentrationen ab 50 mg/Einzeldosis. Im Übrigen unterliegt L-Dopa in Deutschland zudem generell der Verschreibungspflicht.
Schlussfolgerungen
„Sportlernahrungen“ mit dem Anspruch, Einfluss auf den
Hormonhaushalt nehmen zu können, werden im Internethandel als „Nahrungsergänzungsmittel mit sportlicher Ausrichtung zur Leistungssteigerung“ oder auf dem US-amerikanischen Markt als „Dietary Supplements“ vertrieben. Rechtlich betrachtet ist der Begriff „Nahrungsergänzungsmittel“
nicht identisch mit dem Begriff „Dietary Supplement“, der
auch einige Arzneimittel einschließt. So mancher Wirkstoff,
der in anderen Ländern, z. B. den USA in Lebensmitteln einsetzbar und damit dort frei verkäuflich ist, wird in Europa,
insbesondere in Deutschland, als „pharmakologisch wirksam“ eingestuft. Außerdem hängt es u. a. noch von der Bewerbung, der Zubereitungsform und insbesondere von der
Dosierung ab, ob das entsprechende Produkt nach „europäischem“ Verständnis ein Arzneimittel darstellt.
Die meisten Erzeugnisse, die eine „Hormonmodulation“
bewerben, enthalten Maca, Avena sativa, Tribulus terrestris oder Fenugreek einzeln oder in Kombination. Für keinen der genannten Stoffe ist eine derartige Wirkung bisher
wissenschaftlich hinreichend belegt, eine entsprechende
Bewerbung ist demnach nicht zulässig. Dies gilt auch für
Kombinationspräparate, solange ihre Wirkung nicht durch
Studien belegt ist.
Unabhängig davon, dass in Deutschland prohormonhaltige Erzeugnisse als „Sportlernahrung“ nicht in den Verkehr gebracht werden dürfen und diese auf der Verbotsliste
der WADA stehen, sind sich die Fachgesellschaften des
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
„Schweizerischen Bundesamts für Sport“, des „Australian
Institute of Sports“ und der „American Society of Exercise
Physiologists“ darin einig, dass für Prohormone eine leistungssteigernde Wirkung durch Muskelaufbau eher unwahrscheinlich ist und die mit der Einnahme verbundenen
Risiken berücksichtigt werden müssen45,46,66). Auch in der
analogen Bewertung von Tribulus terrestris besteht Einigkeit, wobei die Datenlage zur Sicherheitsbewertung eher als
dürftig anzusehen ist.
Wachstumshormone wie Somatotropin stehen auf der Verbotsliste der WADA und deren generelle Wirksamkeit zur
Erhöhung der fettfreien Muskelmasse und damit der sportlichen Leistungssteigerung ist mehr als fraglich. Erhebliche
Zweifel bestehen auch an der Wirksamkeit zum Muskelaufbau durch sägepalmenhaltige Zubereitungen, diese wird
auch vom Schweizerischen Bundesamt für Sport45) als „unwahrscheinlich“ eingestuft. Auf das häufig auftretende Problem der nicht ausreichend charakterisierten Extrakte von
(Arznei-)Pflanzen bei Untersuchungen zur Wirksamkeit und
Sicherheit sei hier nur am Rande hingewiesen.
Rechtlich eindeutig ist die Sachlage bei denjenigen „hormonell wirksamen Stoffen“, die verschreibungspflichtig
sind wie DHEA, 7-Keto-DHEA und L-Dopa. Diese sind in
Deutschland als Lebensmittel oder Lebensmittelzutat nicht
verkehrsfähig.
Als „diätetische Lebensmittel für intensive Muskelanstrengung“ sind definitionsgemäß nur solche Erzeugnisse verkehrsfähig, bei denen der Nutzen bzw. die Wirksamkeit
wissenschaftlich gesichert ist. Fehlt ein solcher wissenschaftlicher Nachweis oder ist er aufgrund „neuer“ Erkenntnisse
noch nicht erbracht, kann das Produkt zwar möglicherweise
als „Nahrungsergänzungsmittel“ verkehrsfähig sein, darf
aber nicht entsprechend beworben werden – für Hersteller
und Händler eine vergleichsweise unattraktive Variante.
Insgesamt wird durch diese systematische Recherche im
Internet zu „Sportlernahrungen“ deutlich, dass es für den
Verbraucher nicht möglich ist, tatsächlich „hormonell wirksame“ Zubereitungen, die dann aber auf der Verbotsliste
der WADA stehen und in der Regel verschreibungspflichtig sind, von denjenigen zu unterscheiden, bei denen solche
Wirkungen nicht hinreichend belegt oder sogar unwahrscheinlich sind. Bestenfalls bedeutet dies einen überflüssigen Angriff auf den Geldbeutel, schlimmstenfalls auf die
Gesundheit.
Die Finanzierung des Projektes erfolgte im Rahmen eines
Forschungsprojektes des Ministeriums für Ernährung und
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PROBIOTIC/BIOTHERAPEUTIC YEAST
Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress
Optimization of High Cell Density Cultivation of Yeast
Hesham A. El-Enshasy1,2# and Abdalla A. El-Shereef1
1
Bioprocess Development Dept., Genetic Engineering and Biotechnology Research Inst., Mubarak City for Scientific Research, New Burg
Al Arab, Alexandria, Egypt
2
Chemical Engineering Pilot Plant (CEPP), Faculty of Chemical and Natural Resources Engineering, University Technology Malaysia (UTM),
81310 Skudai, Johor, Malaysia
Summary
The production of high cell mass of an adapted variant for dryness of
Saccharomyces boulardii, the widely used probiotic/biotherapeteutic
yeast, was investigated. Cultivations were carried out in three different
media namely: complex media (YMG media), complete chemically defined media and semi-defined media (defined medium supplemented with
yeast extract) in both shake flask and bioreactor. In case of batch cultures, the maximal cell mass of about 5.4 g l-1 was obtained by cultivating
cells in complete defined medium supplemented with yeast extract in
stirred tank bioreactor under pH-stat of 5.5. Further development in cell
mass production was achieved by cultivating cells in fed-batch culture in
stirred tank bioreactor at controlled pH condition. The maximal cell mass
of about 18 g l-1 was obtained after 20 h in fed-batch culture with glucose
addition under increased feeding strategy. By means of medium supplementation by intermittent addition of magnesium sulphate and yeast extract during glucose feeding phase, cells grew in higher density and the
maximal cell dry weight of 84 g l–1 was obtained after 37 h.
Zusammenfassung
Bei Saccharomyces boulardii handelt es sich um eine sog. probiotische/
biotherapeutische Hefe. Eine an Trockenheit angepasste Variante wurde
auf Zellmassenproduktion hin untersucht. Dabei wurden folgende Medien
im Schüttelkolben und Bioreaktor verwendet: YMG-Medium, vollsynthetisches sowie halbsynthetisches Medium. In Batch-Kulturen wurde eine
maximale Zellmasse von 5,4 g l-1 in einem vollsynthetischem Medium
bei pH 5,5 erhalten. Die Zellmassen-Produktion konnte in Fed-BatchKulturen bei kontrollierten pH-Bedingungen und Zugabe von Glucose auf
18 g l-1 nach 20 h gesteigert werden. Gab man zusätzlich intermittierend
Magnesiumsulfat und Hefeextrakt während der Glucose-Fütterungsphase, erhöhte sich die Zelldichte und die maximale Zelltrockenmasse
betrug nach 37 h 84 g l-1.
Introduction
Probiotics are live microorganisms or microbial mixtures
administrated to improve the patient’s microbial balance,
particularly the environment of the gastrointestinal tract and
the vagina. Therefore, probiotic therapy has been investigated for its effectiveness against a range of gastrointestinal
diseases and disorders (Zubillaga et al., 2001; Fioramonti
et al., 2003; Del Piano et al., 2006; Park and Floch, 2007).
Saccharomyces boulardii, non-pathogenic yeast that grows
optimally at body temperature, has been tested for efficacy
in the prevention of antimicrobial associated diarrhoea.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
This yeast is commercially available as lyophilised cells in
capsule form in many countries. It has recently been used as
a dietary supplement in the United States (Biocodex Inc.).
In Germany, the lyophilized form formula is under the trade
name Perenterol forte® (Thiemann Arzneimittel GmbH)
and widely used for the prevention of traveller diarrhoea.
Beside its use as probiotics, S. boulardii is also applied as
biotherapeutic agent and used as a microbe having specific
therapeutic activity against a specific disease (Elmer et al.,
1996, 1999, Mansour-Ghanaei et al., 2003). The yeast
S. boulardii have showed efficacy in clinical trials for the
prevention of antimicrobial associated diarrhoea. However,
the potential mechanism of action of this type of yeast is
based on its activity for inhibition of pathogen attachment
in intestine (Rigothier et al., 1994; Czerucka et al., 2000),
inhibition of action of microbial toxin (Castagliuolo et al.,
1996; 1999), stimulation of immunoglobulin A (Qamar et
al., 2001), and have trophic effects on intestinal mucosa
(Buts et al., 1994, 1999). Thus, it plays a significant role
in prevention of diarrhoea (Billoo et al., 2006). Moreover, the use of S. boulardii as an adjunctive treatment in
combination with metronidazole or vancomycin is helpful
to decrease further recurrences of Clostridium difficile associated disease (Elmer, 2001). In spite of many literatures
published concerning the importance of S. boulardii and its
medical applications, very little information are available
for the cultivation and cell mass production of this type of
microorganism.
Contrary to other types of microorganisms such as bacteria
and fungi, yeasts are very sensitive to dryness and not able
to maintain its viability under dry conditions and elevated
temperature. Thus, the down stream process to obtain cells
in dry form requires freeze drying technique (Lyophilization). This down stream step have high share in overall
manufacturing cost of this process. Therefore, adaptation
of cells to tolerate elevated temperature for short time and
dryness allowed us to minimize the overall production cost
through the use of spray drying technique rather than freeze
drying in down stream process. In the present work, pre-
#
Dr. Hesham A. El-Henshasy, E-mail: [email protected]
Originalarbeiten ı 423
adapted cells for dryness and elevated temperature for short
time were used for the industrial production process. The
purpose of this study was to optimise new cultivation strategy for the production of cells in high cell density culture.
This step is considered as the first step for industrialization
process for this type of biotherapeutic yeast.
Materials and Methods
Microorganism
The yeast strain Saccharomyces boulardii ATCC-MYA-796
obtained from (American Type Culture Collection, Manassas, VA, USA) was used in this study. This strain was
adapted to dryness by successive adaptation method. Cells
were grew on solid medium and allowed to dry on agar
plate. After complete drying of culture, broth medium was
added and the cells grew thereafter were isolated for further growth on solid medium. This process was repeated
for more than 8 times.
Media
Growth medium
For cell propagation on solid medium, yeast-peptone-dextrose (YPD) medium was used. This medium composed of
(g l-1): glucose, 10; yeast extract, 3; peptone, 3 and agar, 20.
The pH was adjusted to 4.5 before sterilization.
Production medium
Two types of broth media were used in this study. The first
medium used in this study was complex (YMG) medium.
This medium was composed of (g l-1): Malt extract, 10.0;
yeast extract, 4.0; glucose, 4.0. The pH was adjusted to 5.5
before sterilization. Unless otherwise mentioned, the yeast
production medium applied was complete synthetic medium (CSM). This medium was composed of (g l-1): Glucose, 15.0; (NH4)2SO4, 5.0; KH2PO4, 3.0.; MgSO4x7H2O,
1.0. The pH was adjusted to pH 5.5 before autoclaving.
Glucose was sterilized separately by autoclaving at 110 ºC
and added to the medium aseptically before inoculation.
Cultivation conditions
Shake flask cultivation and inoculum preparation
In case of shake flask culture, the submerged cultivations
were carried out in 250 ml Erlenmeyer flasks containing
50 ml of growth medium. After inoculation, the flasks were
incubated aerobically on a rotary shaker (Annova 4330,
New Brunswick Scientific Co., NJ, USA) at 200 rpm and
30 °C for 24 h. Cells were used thereafter to inoculate the
bioreactor with inoculum concentration of 5 % (v v-1)
Bioreactor cultivation
For bioreactor experiments, cultivations were carried out
in 3.0 l stirred tank bioreactor, Bioflo III (New Brunswick
Scientific Co., New Brunswick, NJ, USA), with a work-
424 ı Originalarbeiten
ing volume of 1.5 l. Agitation was performed using a three
4-bladed Rushton turbine impellers (di(impeller diameter) = 65 mm;
dt(tank diameter) = 135 mm, didt-1 = 0.48) at 300 rpm. Aeration
was performed by filtered sterile air [1 v v-1 min-1]. Dissolved
oxygen concentrations were analyzed by polarographic
electrode (Ingold, Switzerland). Foam was suppressed,
when necessary, by the addition of silicon antifoam reagent
(Fluka, Switzerland). In controlled pH batch cultures and in
fed-batch experiments, pH was controlled at 5.5 by addition of 2.5 Mol l-1 NH4OH.
Sample preparation and cell dry weight determination
In case of bioreactor cultivations, aliquots (in form of
20 ml) of the culture were taken from the bioreactor vessel
through a sampling system. Cell concentration was determined immediately by spectrophotometer (Pharmacia Biotech, Cambridge, England). The optical density of the culture
at 600 nm after diluting the samples into the optical density
range was of 0–0.5. The samples were then filtered using preweighed filter paper and the filtered biomass was washed
twice by distilled water and subsequently dried in an oven at
110 °C for a constant weight. The relation between OD and
cell dry weight was then determined using standard curve between the OD and cell dry weight. The filtrate was frozen at
–20 °C and used for glucose determination.
Analysis
Cell mass determination
Optical density of the cell cultures was determined by an
absorbance measurement at 600 nm with a spectrophotometer. The OD of culture was converted to dry cell mass
through a linear correlation established for the instrument.
Biomass concentration is defined as dry cell mass per unit
volume of culture (g l-1).
Determination of glucose
The glucose concentration in the cultivation medium was
determined enzymatically using glucose determination kit
(Biocon GmbH, Germany). The intensity of developed
color was determined at 500 nm using spectrophotometer
(Pharmacia Biotech, Cambridge, England).
Results and Discussions
The production of S. boulardii cell mass was studied in different cultivation media to improve the production process.
Therefore, three different media namely: complex media,
chemically defined media and semi-defined medium (defined medium supplemented by yeast extract) were used for
yeast cultivations in batch mode in both shake flasks and
bioreactor. The data of these experiments were used as platform to design fed-batch cultivation process with different
feeding strategies to cultivate the cells in high cell density
culture.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
ary phase. However, the drop in pH in both cultures was
due to acid and alcohol formation in both cultures. On the
other hand, in spite of the difference in growth rate of both
cultures, the final cell mass was almost the same. This indicates that, production scale is not critical for cell yield in the
used complex medium. However, this was also supported
by the data of DO concentration in case of bioreactor culture, whereas no oxygen limitation was observed. Thus, we
can conclude that, the entrance of cells to stationary phase
was due to nutrient limitation rather than oxygen limitation in culture. Therefore, for better understanding of the
production process, complete defined medium was used in
the subsequent experiments.
Cultivation of S. boulardii in completely defined medium in
shake flask and stirred tank bioreactor
In the present experiment cells were cultivated in completely
defined medium in both shake flask and bioreactor. As
shown in Figure 2, after short lag phase of about 2 h, cells
grew exponentially in both cultures during the first 10 h.
The maximal cell mass in case of shake flask was about
1.5 g l-1 ,whereas, it reached about 2.4 g l-1 in the corresponding bioreactor culture after the same cultivation time.
The pH decreased in both cultures with cultivation time
even after cell entering the stationary phase. However, the
drop in pH in both cultures may be due to the formation
Fig. 1 Comparison between batch cultivation of S. boulardii in complex medium in shake flask (A) and 3 l stirred tank bioreactor (B)
Cultivation of S. boulardii in complex organic media in
shake flask and stirred tank bioreactor
Cultivations were conducted in conventionally used complex medium for yeast cultivation composed of (yeast extract, malt extract and glucose). This medium is widely used
as enriched complex medium for the cultivation of different
microorganisms. The growth profile for yeast and change
in pH of culture during cultivation in both shake flasks and
bioreactor is represented in Figure 1.
In case of shake flask (Figure 1A), cells grew exponentially
with slow growth rate of about 0.07 [h-1] reaching maximal
cell dry weight of about 2.5 g l-1 after about 22 h. During
the growth phase, the pH of medium decreased gradually
reaching the minimal value of about 4.0 after 15 h and increased gradually thereafter up to 4.7 at the end of cultivation time. On the other hand, the rate of cell growth in
bioreactor was about 0.17 [h-1] and the maximal cell dry
mass of about 2.5 g l-1 was obtained after only 12 h and
kept more or less the same during the rest of cultivation
time. As observed in shake flask cultures, the pH of medium decreased but with higher rate compared to shake
flask cultures and reached about 4.0 after only 10 h cultivation. However, during the growth phase in bioreactor, the
DO concentration decreased gradually during the growth
phase reaching its maximal value of about 50 % saturation
and increased again thereafter as cells entered the station-
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Fig. 2 Kinetics of cell growth, glucose consumption and different growth
parameters during the cultivation of S. boulardii in complete defined medium
under different cultivation conditions: (A) shake flask culture, (B) bioreactor
culture
Originalarbeiten ı 425
of acid and ethanol during the cultivation process. On the
other hand, in case of bioreactor culture, the DO decreased
gradually during the growth phase and increased gradually
thereafter as cells entered the stationary phase. As observed
also in the previous experiment, the oxygen was not limited
during the cultivation process.
Cultivation of S. boulardii in completely semi-defined medium in shake flask and stirred tank bioreactor
Based on the data of the previous experiments, three different parallel cultivations were conducted using semi-defined
medium supplemented with yeast extract in concentration of
5 g l-1. Cultivations were conducted in both shake flask and
bioreactors under controlled and uncontrolled pH conditions
(Fig. 3). In case of shake flask cultures, cells grew exponentially reaching the maximal cell mass of about 3.1 g l-1 after
about 12 h and decreased gradually thereafter. During the
growth phase the pH decreased reaching its minimal value
of 2.9 after 17 h. On the other hand, cells grew in different manner in case of bioreactor cultures. The rate of glucose
consumption in case of bioreactor culture was higher than
shake flask culture. At the end of cultivation time, 25 % and
Fig. 3 Kinetics of cell growth, glucose consumption and different growth
parameters during the cultivation of S. boulardii in complete defined medium
supplemented by yeast extract (5 g l-1) under different cultivation conditions:
(A) shake flask culture, (B) bioreactor culture (uncontrolled pH), (C) bioreactor culture (controlled pH at 5.5)
426 ı Originalarbeiten
12 % of the initial glucose were un-utilized by cells in case
of shake flask and bioreactor cultures, respectively. Whereas,
glucose was completely consumed in bioreactor culture of
controlled pH at 5.5 (Fig. 3C). After only 10 h cultivation,
glucose was the limiting nutrient in this culture and cells
entered the stationary phase as carbon source limitation.
Oxygen was in excess in this culture and the lowest value of
DO was 25 % saturation as cell entered the stationary phase.
In general, the final cell mass in this experiment was significantly higher than the previous experiment on using completely defined medium. Yeast extract supplementation to the
cultivation medium was necessary as an important source for
amino acids, peptides and soluble vitamins. However, yeast
extract was found to be necessary for cell growth and the
production of enzymes, primary and secondary metabolites
by different types of microorganisms (Kadowaki et al., 1988;
Costa et al., 2002; López et al., 2003; Lin and Chen, 2007).
Fed-batch cultivation of S. boulardii in semi-defined medium with different feeding strategies
Based on the data of batch cultivation of S. boulardii in
semi-defined medium under pH-stat in bioreactor, cultivations were carried out under the same cultivation conditions
with two different methods of feeding strategies. Since cell
viability and its fermentative capacity are important for further application of therapeutic yeast, fed-batch cultivation
was designed to start glucose feeding before carbon source
starvation in culture. The negative effect of carbon starvation in culture can induce energy deprivation and loss of
fermentative capacity of yeast (Thomsson et al., 2003).
Fed Batch cultivation with mono-substrate with an increased feeding rate
Cultivation was carried out as typical batch culture in
bioreactor for the first 9 h. During that time, cells grew
exponentially and reached cell mass of about 4.1 g l-1. On
the other hand, glucose concentration gradually decreased
during this phase. The glucose consumption rate was of
about 2 g l-1 h-1 and the glucose concentration reached
about 4 g l-1 at the end of batch phase. Therefore, glucose
was fed with the same consumption rate to prevent carbon limitation. However, the feeding rate of glucose was
increased by 2 g l-1 h-1 every 5 h to compensate the increased volumetric consumption rate of glucose as a result
of further cell growth. As shown in Figure 4, the cell mass
increased significantly during the glucose feeding phase
reaching about 18 g l-1 after 20 h. The cell growth was
terminated after that time and glucose was accumulated in
culture in high concentration as cell entered the stationary
phase. During the active growth phase of fed-batch culture, from 9 to 20 h, the value of DO was below 20 %
saturation and increased gradually thereafter and reached
about 80 % after 30 h. The gradual increase in DO value
in culture with very low rate directly indicates the termination of cell growth and the high viability of cells pro-
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
duced. The termination of cell
growth after 20 h was as a result of nutrient limitation other
than carbon source. On the
other hand, nitrogen was not
limiting nutrient in this culture
whereas ammonium hydroxide solution was used to keep
the pH at 5.5 during the cultivation process. Therefore, it
was concluded that limitation
may be in other media ingredients such as complex nutrient necessary for cell growth
(yeast extract) and/or magnesium sulphate. Yeast extract is
widely used in different media
formulations as rich source
for amino acids, vitamins, and
Fig. 4 Kinetics of cell growth and glucose metabolism during fed-batch cultivation of S. boulardii in 3 l stirred
growth factors. Therefore, it
tank bioreactor using mono-substrate feeding (glucose with increased addition rate)
plays an important role for cell
growth and thus, yeast extract
supplementation is necessary to support cell growth and concentrated nutrient solution was sterilized by syringe filto achieve high cell density. It have been also observed by ter of 0.22 μm diameter (Millipore, USA) before use. As
other authors that the addition of yeast extract either in shown in Figure 5, the addition of concentrated nutrient
feeding solution or by means of pulse addition was nec- solution supported further cell growth and increased the
essary to enhance cell growth and different metabolites glucose consumption compared to the previous experiment.
production (Guerra et al., 2007; Cheng et al., 2007). On Therefore, cells grew exponentially up to 37 h reaching high
the other hand, magnesium plays also an important role cell density of 84 g l-1. The active cell growth was also supas key divalent cation for multi enzyme system in differ- ported by the date of dissolved oxygen concentration. The
ent metabolic pathways for cell growth. Magnesium is the DO values were within the range of 15–20 % saturation
most abundant intracellular divalent cation in yeast cells during the feeding phase. Therefore, we can conclude that
and plays an important role as enzyme cofactor in many the increased feeding rate of glucose in combination with
metabolic pathways. Thus, it is
an important cation governing
several aspects of yeast growth
and metabolism and plays significant role in cell mitosis
and cellular division (Walker,
1994). Therefore, it is one of
significant limiting factors controlling cell growth in high cell
density culture (Walker and
Maynard, 1996).
Based on these date together,
fed-batch cultivation was designed to start feeding after
9 h with increased glucose feeding rate as in the previous experiment. In addition, 50 ml
of concentrated nutrient solution containing yeast extract
(5 g) and magnesium sulphate
Fig. 5 Kinetics of cell growth and glucose metabolism during fed-batch cultivation of S. boulardii in 3 l stirred
(2 g) was added in pulse mode tank bioreactor using mono-substrate feeding (glucose with increased addition rate), in combination with pulse
after 20, 25 and 30 hours. This addition of 50 ml of concentrated nutrient solution containing yeast extract (5 g) and magnesium sulphate (2 g)
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Originalarbeiten ı 427
pulse addition of yeast extract and magnesium sulphate was
a suitable cultivation strategy to achieve high cell density
culture for the industrial production of the biotherapeutic
yeast S. boulardii.
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ÜBERBLICK
Paprika und Chillies
Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften
Reiner Oberdieck
Schwedensteg 12, D-95326 Kulmbach
Der Genus Capsicum gehört zur Pflanzenfamilie Solanaceae zu der
auch Aubergine, Kartoffel, Tomate und die Tabakpflanze zählen.
Von den bisher bekannten Capsicum-Arten (ca. 30) sind der größte
Teil Wildpflanzen. Den genetischen Ursprung der Gattung Capsicum
vermutet man in Südamerika, von dort aus hat sie sich weltweit verbreitet und wurde nach und nach domestiziert. Bei den Kultivaren
(ca. 250) erschwert die Vielfalt die Artzuordnung, ja macht sie manchmal sogar unmöglich. Bevorzugt kultiviert werden Gewürzpaprika
(Capsicum annuum L. var. annuum), Gemüsepaprika (C. annuum L.
var. grossum Sendt.), Tomatenpaprika (C. annuum L. var. lycopersiciforme rubrum) und bei den Chillies-früchten, C. frutescens L., C.
428 ı Originalarbeiten
chinense Jacq. – eine verwandte, kultigene Form von C. frutescens
L. – sowie C. baccatum L. var. pendulum (Willd.) Eshbaugh. Bekannte
Kultivare von C. frutescens L. sind Tabasco (USA), Pi-quin (Mexiko)
und Birds Eye (Afrika). Bei den Cayenne-Kultivaren findet man selten
eine botanische Zuordnung, sie werden meist subjektiv nach ihrem intensiven und manchmal unerträglichen Scharfgeschmack bezeichnet.
Es gibt da sicherlich Parallelen zu den „scharfen“ und unerträglichen
Bedingungen in der ehemaligen französischen Strafkolonie gleichen
Namens im Nordosten Südamerikas.
Eine seltenere Kulturpflanze ist der Filzige Paprika (C. pubescens Ruiz
et Pavon), der fast ausschließlich nur in Mittel- und Südamerika ange-
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
baut wird. Es ist eine scharfe Sorte mit bis zu 0,4 % Capsaicinoiden.
Besonders Variantenreich sind die Züchtungen des Gemüsepaprika
(engl. bell pepper). Die Früchte gibt es in den Farben weiss, grün,
gelb, orange, rot, purpur, braun und schwarz1), teilweise werden sie
auch so gehandelt.
Inhaltsstoffe
Carotinoide
Diese Stoffgruppe ist in vielen Lebensmitteln pflanzlicher
und tierischer Herkunft gegenwärtig, prinzipiell kommt sie
in Gemüsen und Früchten in Konzentrationen von 100 bis
> 1000 ppm vor. Carotinoide sind terpenoide Verbindungen,
die von Bakterien, Algen, Pilzen und höheren Pflanzen biosynthetisiert werden. Carotinoide beeinflussen zwei wichtige biologische Funktionen in den Photosynthese-Membranen, die Aufnahme von Lichtenergie und den biologischen
Schutz vor Photooxidation. Chemisch werden sie als Carotine (Tetraterpen-Kohlenwasserstoffe) und Xanthophylle
(O-haltige Tetraterpene) getrennt.
In der Strukturbetrachtung der konjugierten Polyenkette
ist diese einmal für die Lichtabsorption und damit letztlich
auch für die Farbe der Carotinoide verantwortlich, darüber hinaus ist der Photooxidationsschutz durch das Abfangen von Singulett-Sauerstoff (1O2) in vivo eine wichtige
Eigenschaft. Die meisten Paprika- und Chillies-Carotinoide
beziehen sich strukturell auf das vorkommende α- und βCarotin. Biosynthetische Redoxreaktionen, verbunden mit
Hydroxylierungen, Epoxidationen und Transformationen,
führen in den Früchten zu den Xanthophyllen und teilweise
wieder zurück zu den Eltern-Carotinen. Die Polyenkette
liegt in der Regel in all-trans-Konfiguration vor, Einzelpublikationen sprechen auch von vorkommenden cis-Isomeren2,3).
Die HPLC-Analyse2–4) der Perikarp-Extrakte zeigt beim
Paprika gegenüber den carotinoidärmeren Chillies die
ganze Carotinoid-Vielfalt an Kohlenwasserstoffen, Monound Diestern, Carbonylen und Epoxiden. Gnayfeed et al.5)
bestimmten in ungarischem Paprika ca. 40 Carotinoide, neben Capsaicinoiden, Ascorbinsäure und Tocopherolen.
Der Gesamtgehalt an Carotinoiden liegt in den CapsicumFrüchten in der Regel zwischen 900–8000 ppm. Naturgemäß findet man in den Grünfrüchten niedrige, in den Rotfrüchten dagegen hohe Carotinoidgehalte. Analytisch interessant und ein wichtiger Qualitätsfaktor ist das Verhältnis
Gelbpigmente zu Rotpigmente im Gesamtspektrum der
Früchte. Danach lassen sich Pflanzenkreuzungen6), der Reifungsgrad7), die Trocknung und Vermahlung8) und die Oleoresin-Produktion9–11) besser beurteilen. Die Analysentechnik
ist in der Regel HPLC9,12), eine Schnellmethode kann auch
die UV-Vis-Spektroskopie13) sein. TLC ist wegen ungenügender Auftrennung nicht geeignet12).
Von Interesse ist auch eine zerstörungsfreie Analyse der
Carotinoide in lebenden Pflanzengeweben mit Hilfe der
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
NIR-FT-Technik14). So können z. B. bei biotischem oder
abiotischem Stress die Carotinoid-Veränderungen in der
Pflanze verfolgt werden. Diese Demonstration an Paprikafrüchten und anderen Pflanzenproben ist für die Biogenese, Pflanzenkrankheiten, Reifungsvorgänge etc. von Bedeutung.
Das wichtigste Carotin der hier behandelten Capsicum-Arten ist das β-Carotin (Abb. 1 zeigt die wichtigsten Carotinoide in den roten Capsicum-Früchten). Weniger häufiger
vorkommende Begleiter sind α-Carotin und ξ-Carotin,
die als acyclische Polyen-Precursor in der Biosynthese der
Carotinoide gelten. Während der Reifung der CapsicumFrüchte findet ein Aufbau von Carotinen statt, aber auch
durch Oxidation über Epoxide können sie (z. B. α-Carotin
aus β-Carotin über das β-Carotin-5,6-epoxid) entstehen.
Zu den anteilmässigen wichtigen Xanthophyllen eines Pigmentextraktes gehören Capsanthin, Violaxanthin, β-Cryptoxanthin, Capsorubin, Zeaxanthin und Antheraxanthin.
Sie können zwischen 50–80 % des pflanzlichen Farbwachsextraktes ausmachen. Capsanthin und Capsorubin beeinflussen dabei in besonderem Masse die rote Farbe der
Früchte und gelten daher als Qualitätsstandards von Paprikamahlprodukten.
Carotinoide
R
Q
β-Carotin
Capsanthin
Capsorubin
Cryptocapsin
Violaxanthin
Zeaxanthin
Antheraxanthin
β-Cryptoxanthin
Cucurbitaxanthin A
5,6-Diepikarpoxanthin
Capsanthin-3,6-epoxid
Capsanthin-5,6-epoxid
a
b
f
a
c
b
c
b
d
e
d
c
a
f
f
f
c
b
b
a
b
b
f
f
Abb. 1 Die wichtigsten Carotinoide in roten Capsicum-Früchten
Originalarbeiten ı 429
Zu den gelb- bis gelborange-farbenen Carotinoiden gehören β-Carotin, Violaxanthin, β-Cryptoxanthin, Zeaxanthin,
Antheraxanthin und Neoxanthin.
Lutein und Neoxanthin sind beides charakteristische Pigmente der grünen Chloroplasten von Capsicum-Früchten7).
Die im Paprika gering vorkommenden Xanthophylle, Capsanthin-5,6-epoxid und Cucurbitaxanthin A – früher als
Capsolutein bezeichnet15,16) – sind neben C. annuum L. var.
annuum7,15) auch in anderen Varietäten1,3) gefunden worden.
Xanthophylle kommen in den hier behandelten Capsicum-Arten frei und verestert vor. Es handelt sich dabei
hauptsächlich um Laurinsäure-, Myristinsäure-, Palmitinsäure- und Stearinsäureester17). Im ersten Reifestadium
der Paprika-Früchte machen Mono- und Diester mehr als
Zweidrittel des Gesamtcarotinoidgehalts aus, im Vollreifestadium besteht dann ein Gleichgewicht zwischen den
freien Xanthophyllen, den Monoestern (Zeaxanthin-,
Capsanthin- und Capsorubin-Monoester) sowie den Diestern (Zeaxanthin-, β-Cryptoxanthin-, Capsanthin- und
Capsorubin-Diester).
In der Biosynthese ist die Xanthophyll-Veresterung mit
Fettsäuren gleichzeitig ein Verbindungsglied der Umwandlung von Chloroplasten der Grünfrucht in Chromoplasten
der Rotfrucht. Damit ist es möglich über die CarotinoidZusammensetzung der Chromoplasten den Reifeindex von
Paprikavarietäten zu ermitteln18). Durch oxidative Spaltung
können in den Früchten der roten Paprikas aus Carotinoiden, wie z. B. Capsanthin, Apocarotenoide entstehen19). Die
Veränderungen der Farbe von Paprikafruchtsäften bei der
Erhitzung wird durch das Capsanthin und dessen AbbauKinetik massgeblich beeiflusst20).
Die Provitamin A-Aktivitäten einiger Carotinoide sind seit
längerem Gegenstand des Interesses von Ernährungsfachleuten. Von den Capsicum-Carotinoiden haben β-Carotin,
β-Cryptoxanthin, und Cryptocapsin21) sowie das α- und
γ-Carotin Provitamin A-Eigenschaften. Die höchste biologische Aktivität solcher Carotinoide ist strukturell an den
β-Jononring und die all-trans-Konfiguration gebunden. De
novo kann Vitamin A weder in Pflanzen noch in Tieren biosynthetisiert werden und so sind die Carotinoide eine immens wichtige Quelle für Mensch und Tier.
Die Druck-Extraktion mit Kohlendioxid (CO2) im überkritischen Bereich liefert bei den Capsicum-Arten, je nach
Extraktionsbedingungen, das Carotinoidfarbstoffgemisch22)
und/oder das Capsaicinoid-Scharfstoffgemisch23). Als Alternative gibt es auch eine selektive Lösungsmittelextraktion
mit Ethanol, von der 80 % der Capsaicinoide und 73 % der
Carotinoide extrahiert werden24).
Eine chinesische Patentapplikation von Wang und Bai
(1992: CN 1066860,A 921209) beschreibt die Extraktion
von Capsorubin mit wasserfreien Lösungsmitteln (Aceton
oder Ethanol) unter Zusatz von Na2S2O5/NaCl aus scharfen
Capsicum-Varietäten.
Gibt man solche Carotinoid-Farbstoffextrakte als Futterbeimischung zu Geflügelfutter, so findet eine Deposition
430 ı Originalarbeiten
vor allem von Capsanthin, neben geringeren Mengen von
Lutein und Zeaxanthin z. B. im Hühner-Eigelb statt25). In
der Fischzucht von Regenbogenforellen (Oncorhynchus
mykiss) werden Carotinoide wie z. B. das Canthaxanthin
dem Fischfutter zugesetzt und führen zu einer Farbintensivierung des Muskelfleisches26). Der Zusatz von Paprikaoleoresinen zur Färbung von Orangensäften kann an Hand des
Carotinoidprofils mit HPLC nachgewiesen werden27).
Biosynthese der Carotinoide
Carotinoide sind in Fauna und Flora weit verbreitet, sie sind
jedoch stets pflanzlichen Ursprungs. Carotine und Xanthophylle haben 40 Kohlenstoffatome, das entspricht acht
Isoprenresten. Obwohl Isopren bisher selbst nicht in der
Natur aufgefunden wurde, tritt die Mevalonsäure bzw. das
Mevalolacton sowie das daraus entstehende aktive biogene
Isopren, Isopentenylpyrophosphat (IPP), als Isoprenbaustein in den pflanzlichen Zellen auf. Der weitere Biogeneseweg führt mit geeigneten pflanzlichen Enzymsystemen zum
Geranylpyrophosphat (GPP), weiterer Anlagerung von IPP
über Farnesylpyrophosphat (FPP) zu Geranyl-Geranyl-Pyrophosphat (GGPP) und daraus unter Dimerisation in den
pflanzlichen Photosynthesezellen zum ersten isolierbaren,
noch farblosen Carotinoid, Phytoen.
In Pflanzengeweben findet ein ständiger Konkurrenzkampf
zwischen Biosynthese und zerstörender Photooxidation
statt. Über die Quantifizierung des farblosen Phytoen in
Paprika-Blättern mit Lichteinfluss und Herbizid-Stress
(Norflurazon) sowie Vergleich der Carotinoidmengen vor
und nach der Hell/Dunkel-Regulierung konnte die Photooxidationsrate in den Paprika-Blättern ermittelt und als Minorprozess gekennzeichnet werden28).
Über das ebenfalls noch farblose Phytofluen entsteht das
erste farbige Carotinoid, ξ-Carotin in den Capsicum-Chromoplasten29). Der weitere enzymatische Biogeneseweg
führt über Neurosporin und Lycopin zu cyclischen JononRingstrukturen. β-Carotin besitzt z. B. zwei β-Jononringe,
α-Carotin einen α- und einen β-Jononring. Der acyclische
Tetraterpen-Kohlenwasserstoff Lycopin der Tomate ist im
Paprika, wie auch Bixin, Canthaxanthin und β-apo-8‘-Carotenal, ein Metabolit30,31).
Wie schon erwähnt, sind die genannten Xanthophylle in
vivo Transformationsprodukte aus den Eltern-Carotinen
α- und β-Carotin, die sich über Hydroxylierungen, Epoxidationen und Umlagerungen erschließen. Eine besondere
Rolle spielt dabei die Biosynthese der Ketocarotinoide Capsorubin und Capsanthin, deren Biosynthese de novo aus
β-Carotin, Antheraxanthin, Zeaxanthin und Violaxanthin
erfolgen kann4,7,32). Aus β-Cryptoxanthin bildet sich das
β-Cryptoxanthin-5,6-epoxid33), ein Precursor des Ketocarotinoids Cryptocapsin, welches während des Paprika-Processing entsteht21). Minorbestandteile von Xanthophyllen
entstehen durch Umlagerung z. B. Neoxanthin8,32) aus Vi-
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
olaxanthin, α-Cryptoxanthin33) als oxidativer Prozess aus
β-Cryptoxanthin über das entsprechende 5,6-Epoxid, oder
Capsanthin-3,6-epoxid2,4) und Capsanthin-5,6-epoxid2,4,7)
aus Capsanthin.
Capsanthon-3,6-epoxid34) wurde aus Tomatenpaprika als
neues Carotinoid isoliert und identifiziert, es wird ein Metabolismus aus Capsanthin-3,6-epoxid diskutiert. Zwei
Mutatoxanthin-Epimere wurden aus Paprika isoliert und
durch verschiedene Analysentechniken identifiziert35). Sie
entstehen als Minorbestandteile durch säurekatalysierte
Furanoidoxid-Umwandlung des natürlichen Antheraxanthin. Pflanzenschutzmittel können in den Mechanismus
der Umwandlung von Chloroplasten in Chromoplasten in
den Plastiden eingreifen und zu Veränderungen der Plastenstrukturen führen, sie beeinflussen aber auch die für die
Biogenese notwendigen Enzymsysteme. Dies führt in vivo
bei der Synthese von Chlorophyllen und Carotinoiden zu
Einschränkungen.
Capsaicinoide
Neben dem Aroma und den farbgebenden Carotinoiden
spielen die Scharfstoffe eine wichtige Rolle in den Capsicum-Arten. Die Schärfe in Chillies und Paprika wird von
der Verbindungsklasse der Capsaicinoide verursacht. Es
sind die Amide von Vanillylamin (4-Hydroxy-3-methoxybenzylamin) mit gesättigten oder einfach ungesättigten C8bis C10-Fettsäuren oder Methylfettsäuren.
Díe Schwellenwerte (ca. 0,1 ppm) gehören zu den niedrigsten der natürlich vorkommenden Scharfstoffe. In den
Capsicum-Früchten sind diese Säureamide im öligen Sekret der subkutikularen Räume der die Samen tragenden
Scheidewände (Plazenten) gelöst. Durch Extraktion mit
polaren Lösungsmitteln können sie, wie z. B. im ISO-Standard 7543-2 (1993E) beschrieben, herausgelöst und analysiert werden.
Zur analytischen Erfassung der Capsaicinoide, insbesondere in den schärfereichen Chilliessippen und den Scharfpaprikas, sind verschiedene Methoden beschrieben worden.
Sie reichen von standardisierten sensorischen Testverfahren
(Scoville-Index: ISO-Standard 3513, 1995E) über photometrische bis zu den chromatographischen Methoden. Neben der GC-MS36,37) haben sich vor allem flüssigchromatographische Verfahren in den letzten Jahren als Methode der
Wahl durchsetzen können. Verschiedene Auswahlmöglichkeiten, wie HPLC-MS38–41), HPLC-ESI/MS (TOF)42), HPLCUV43–44), HPLC-Fluoreszenz39,45), EIA (Enzyme immunoassay)46,47), SFC (Supercritical fluid chromatography)48) sowie
Chromatographie mit einem sensitiven ChemilumineszenzStickstoff-Detektor49), bieten dem Analytiker gute Voraussetzungen.
Bereits in der Prä-Inkakultur (< 1400 n. Chr.) gehörten
Capsicum-Früchte zur Speisenwürzung. Peruanische Gräberfunde der Chiribaya zeigten Früchte von C. frutescens
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Abb. 2 Natürliches Capsaicinoidgemisch aus Chillies
und Lebensmittel-Opfergaben, deren Capsaicinoidgehalte
aus den Funden mittels HPLC bestimmt werden konnte50).
Die schärfste Chilliesfrucht (C. frutescens var. Tezpur) wird
in Indien kultiviert, HPLC-Analysen zeigten Gehalte (Capsaicin plus Dihydrocapsaicin), von 1,42–4,28 % (w/w)51).
Natürliche Capsaicinoidgemische aus Chillies oder Scharfpaprika bestehen aus mindestens elf Komponenten (Abb. 2),
deren Hauptanteile – Capsaicin, Dihydrocapsaicin und
Nordihydrocapsaicin – meistens auch nur analytisch erfasst
werden. Von diesen derzeit bekannten Capsaicinoiden wurden von Jurenitsch et al.52) bereits vor 25 Jahren 10 Komponenten in den verschiedenen Capsicum-Sippen erkannt.
Capsaicin und Dihydrocapsaicin kommen auch glycosidisch
gebunden als β-D-Gluco-pyranoside in Capsicum-Früchten
vor53).
Neben den natürlich vorkommenden Capsaicinoiden gibt
es zwischenzeitlich auch eine Reihe rein synthetischer Produkte45), deren analytische Erfassung in natürlichen Capsicum-Extrakten (Capsicum-Oleoresine) des Handels eine
Rolle spielt. Dem analytischen Nachweis von N-Vanillylnonanamid, das synthetisch billig zugänglich ist, kommt
dabei eine besondere Bedeutung zu. Durch Ag+-Komplexierungs-HPLC lässt sich eine gute Trennung und Quantifizierung des N-Vanillyl-nonanamid erreichen54).
Ein reines Syntheseprodukt ist auch das Capsaicin-Analoga
(4,5-Dimethoxybenzyl)-4-methyloctanamid, das als interner Standard zur Quantifizierung von Capsaicinoiden in
der HPLC-ESI/MS (TOF)-Analytik41) benutzt wird.
Originalarbeiten ı 431
Biosynthese der Capsaicinoide
Für die Biosynthese der Capsaicinoide, jeweils ausgehend
von essentiellen Aminosäuren, werden bisher zwei Wege
angenommen55).
1) Der Phenylpropanoid-Metabolismus aus Phenylalanin
führt über die Zimtsäure, p-Cumarsäure, Kaffeesäure, Ferulasäure und das Vanillin zum Vanillylamin.
2) Die enzymatische Fettsäure-Synthese, ausgehend von
Valin, führt über das α-Ketoisovalerat zu Isobutyryl-CoA.
Unter enzymkatalysierter Einwirkung von Malonyl-CoA
entstehen 8-Methylnonanyl-CoA bzw. 8-Methyl-6-nonenylCoA.
Die Kondensation von Vanillylamin mit der jeweiligen Fettsäure-Komponenten lässt unter Enzymeinfluss Dihydrocapsaicin bzw. Capsaicin bei der Reifung von CapsicumFrüchten in der Plazenta entstehen. Nach Untersuchungen
indischer Autoren56) an Chillies (C. frutescens L.) soll der
Valin-Biogeneseweg entscheidender für die Capsaicinbildung in den Früchten als der Phenylpropanoid-Weg sein.
Bevor die Capsaicinoid-Biosynthese einsetzt speichern die
Capsicum-Früchte p-Cumarsäure-, Kaffeesäure- und 3,4-Dimethoxyzimtsäure-Glycoside, sowie 3-O-Rhamnosylquercetin und 7-O-Glucosylluteolin57). Im Laufe des Fruchtreifungprozesses kommt es dann zu deutlichen Veränderungen.
Es findet eine Steigerung der Capsaicinoidproduktion statt,
und es kommt zu einem Rückgang der an der Vanillinbiogenese beteiligten Lignine sowie der freien Phenolsäuren58).
Die Autoren fanden ebenfalls in der Padron-Paprika einen
Rückgang der Peroxidase-Aktivität in den Membranen und
Zellwänden. Der damit verbundene Anstieg der Säure-Isoenzyme wird mit dem Capsaicin-Metabolismus in Verbindung gebracht.
In den Capsicum-Früchten bilden und sammeln sich die
Capsaicinoide vor allem in den Epidermiszellen der Plazenten59). Dort befinden sich dünnwandige radial gestreckte
Drüsenzellen, die ein capsaicinoidhaltiges Sekret in den
subkutikularen Raum abscheiden. Die geringen Scharfstoffmengen die in Samen und Fruchtgehäuse (Perikarp) gefunden wurden, könnten – so wird vermutet – durch Kontaktkontamination von der Plazenta bei der Aufarbeitung stammen. Zwischenzeitlich wurden auch in anderen vegetativen
Paprikaorganen (Blätter und Stengel) geringe Capsaicinoidmengen gefunden60).
Erst in jüngster Zeit beginnt sich biologische Forschung der
komplexen genetischen Vererbung der Capsaicinoidbildung
anzunehmen55,61). Dabei wurde auch festgestellt, dass sich
Capsaicinoidprofile nicht so gut als chemotaxonomische
Indikatoren für die Capsicumfamilie eignen62).
Zerkleinert man Paprikafrüchte unter Sauerstoffeinfluss,
stückig oder zu einem Püree, so wird eine Abnahme der
Scharfstoffe gemessen63). Für das industrielle Processing
und die Lagerung empfiehlt sich daher ein Arbeiten unter Stickstoffatmosphäre gegen diesen oxidativen Einfluss.
Möglicherweise spielt dabei die oxidative Umlagerung von
432 ı Originalarbeiten
Capsaicin zu 5,5‘-Dicapsaicin unter Enzymeinwirkung eine
Rolle64).
Auch Dihydrodicapsaicin wurde neben Hydroxycapsaicin
in C. annuum gefunden und beide als Antioxidanzien getestet65).
Antioxidanzien
Molekularer Sauerstoff existiert in zwei Formen aus denen
er eine Reaktion mit ungesättigten Systemen eingehen kann.
Als Triplet-Sauerstoff (3O2) spielt er bei der Autoxidation
eine entscheidende Rolle, als Singulet-Sauerstoff (1O2) löst
er die Photooxidation aus. Diese reaktionsfähigen Sauerstoff-Formen mit einem großen Zerstörungspotenzial für
biologische Materialien werden auf verschiedenen Wegen,
chemisch durch Elektronentransfer und biochemisch in
enzymgesteuerten Reaktionen gebildet. Im lebenden Organismus werden Lipide und Proteine normalerweise durch
angepasste Enzymsysteme (Superoxid-Dismutase oder Katalasen) mehr oder weniger geschützt.
Bei Nahrungsmitteln fällt dieser Schutz weg und muss einigermaßen ersetzt werden. Hier zeigen Gewürze und Kräuter
mit ihren natürlichen Antioxidanzien ihre besondere Qualität für den Schutz und die Erhaltung des Genusswertes66).
Für die Analytik der antioxidativen Aktivität sind Radikalgenerierung in vitro und Scavengingtechnik moderne Verfahren, die beim Wirksamkeitsnachweis der Antioxidanzien allerdings gern mit älteren Methoden (z. B. GC- und
HPLC-Analyse von Aldehyd-Artefakten oder Photometrie
des Chromophor aus Malondialdehyd mit 2-Thiobarbitursäure) kombiniert und ergänzt werden. Denn, für ein Antioxidans ist es durchaus möglich in einem Test erfolgreich zu
sein, in einem anderen fehl zu schlagen und in einem dritten
gar pro-oxidativ zu wirken.
Paprika und Chillies sind eine natürliche Quelle für Antioxidanzien. Auf Grund ihrer chemischen Strukturen sind
Carotinoide in der Lage sowohl die Autoxidation wie auch
die Photooxidation zu hemmen. Sie sind stabile Radikalfänger67), die durch ESRT (Electronic Spin Resonance Trapping) über Spin-Addukte68) oder mittels Radikalgenerierung
von 2,2-DPPH (2,2-Diphenyl-1-picrylhydrazyl-hydrat) und
UV-Vis-Spektroskopie69) in ihrer antioxidativen Aktivität
bestimmt werden können. Während der Fruchtreifung nehmen die Carotinoide, Flavonoide, Phenolderivate, sowie
die L-Ascorbinsäure in den Capsicum sp. im Allgemeinen
zu70). Pflanzengenetik und Umwelt haben Einfluss auf die
Entwicklung von Carotinoiden (β-Carotin, Zeaxanthin,
Lutein) und Flavonoiden (Quercetin, Luteolin71). In den unreifen, grünen Früchten findet sich ein hoher Gehalt an Polyphenolen und Hydroxyzimtsäure-Derivaten, der im Laufe
der Reifung zu den roten Früchten deutlich abnimmt. OGlycoside von Quercetin, Luteolin, Chrysoeriol und C-Glycosylflavone und L-Ascorbinsäure wurden ebenfalls in den
Süßpaprika-Früchten (C. annuum cv. Vergasa) gefunden72).
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Der höchste Gehalt an Vitamin C und Provitamin A findet
sich in der vollreifen Rotfrucht.
Die in den Capsicum sp. an der Capsaicinoid-Biogenese beteiligten Phenolsäuren (p-Cumar-, Kaffee- und Ferulasäure)
besitzen genauso wie die ebenfalls natürlich vorkommende
Chlorogensäure (Kaffeesäure-Vorstufe) und die Protocatechusäure antioxidative Eigenschaften. Die scharfen Capsaicinoide, Capsaicin, Dihydrocapsaicin, N-Vanillyl-nonanamid sowie die nichtscharfen Esteranaloge von Capsaicin
und Dihydrocapsaicin (Capsiat und Dihydrocapsiat) zeigen
eine bemerkenswerte antioxidative Aktiviät73).
Ausgereifte ungarische Gewürzpaprikas (var. annuum)
der Provenienzen Kalocsa und Szeged beinhalten bis zu
1200 ppm L-Ascorbinsäure bezogen auf das Frischgewicht
(eigene Analysen). Der Tomatenpaprika (var. lycopersiciforme rubrum), eine Gemüsepaprika-Spezies, gehört mit
2500–4000 ppm in der Frischfrucht zu den Vitamin C
reichsten Gemüsearten74). Bell Pepper (Gemüsepaprika) in
der var. grossum Sendt beinhaltet 600–3000 ppm L-Ascorbinsäure75). Bei der Paprikatrocknung und Vermahlung verlieren die Früchte L-Ascorbinsäure und Carotinoide. Eine
schonende Trocknung mit einem richtigen Temperaturprofil
sorgt dafür, dass Carotinoide, L-Ascorbinsäure sowie deren
entsprechende antioxidative Aktivität weitgehend erhalten
bleiben76). L-Ascorbinsäure und α-Tocopherol gehören zu
den biogenen Antioxidanzien.
α-Tocopherol findet sich hauptsächlich im Perikarp, γ-Tocopherol dagegen in den Samen der Capsicum-Früchte.
Bei der CO2-Extraktion werden neben den Carotinoiden
und Capsaicinoiden auch die Tocopherole mitextrahiert23).
Eine gute HPLC-Analytik für Tocopherole (α-, γ- und δ-) in
Gemüsen, verläuft mit Bildung eines Phosphat-Molybdän
(V)-Komplexes über eine Nachsäule und On-line Detektion
bei 598 nm. Die quantitativen Ergebnisse werden mittels
HPLC-FLD (FLD: Fluoreszenz-Detektion) validiert77).
Paprika- und Chillies-Mahlprodukte werden in den USA
und von Erzeugerländern für die USA seit vielen Jahren mit
Ethoxyquin farbstabilisiert78). Dieses alte Monsanto-Präparat, seinerzeit zur Verhütung des Braunwerdens von Apfelstücken eingesetzt, enthält 1,2-Dihydro-6-ethoxi-2,2,4-trimethylchinolin. Es ist in seiner Farbstabilisierung anderen
Antioxidanzien wie desodoriertem Rosmarinextrakt, αund δ-Tocopherol, Ascorbinsäure oder einem TocopherolMix deutlich überlegen79).
Da es in Deutschland zur Farbstabilisierung von Paprikaund Chilliespulvern sowie anderen Gewürzen nicht zugelassen ist, kommt seiner Instrumentalanalytik eine besondere
Bedeutung zu. HPLC-UV sowie HPLC-FLD80,81) sind dafür
geeignete Verfahren.
Eine besonders kriminelle Verfälschung von Chillies- und
Paprikapulvern stellt der Zusatz von Sudanrot-Farbstoffen dar. Diese synthetischen Farbstoffe stehen im Verdacht
cancerogen zu sein, so wird z. B. Sudan 1 als „Cancerogen,
Kategorie 3“ und als „Mutagen, Kategorie 3“ im Anhang 1
der Richtlinie 67/548/EWG eingestuft.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Der Nachweis dieser Rotfarbstoffe in Gewürzen ist bereits
gut entwickelt (RASFF), für die Analyse in Fleischwaren
wurde jetzt eine Methode (LC-MS Ion Trap) vorgestellt, die
hinsichtlich der erforderlichen Nachweisgrenze noch überarbeitet wird82).
Aromastoffe
Die Qualität von Paprikas und Chillies wird vor allem
durch drei Gruppen von Inhaltsstoffen bestimmt: Carotinoid-Pigmente, Capsaicinoide und Aromastoffe83). Während Chilliesfrüchte hauptsächlich wegen der Scharfstoffe
in Nahrungsmitteln eingesetzt werden, hat der Gewürzpaprika sowohl in seiner süßen als auch scharfen Form eindeutig aroma- und farbgebende Aufgaben. Gemüsepaprika in
seinen vielen Variationen ist selber ein Nahrungsmittel.
Ein Review (bis 1985) beschreibt die in Capsicum-Spezies
aufgefundenen und erforschten Aromastoffe84). Gemüsepaprika in seiner grünen Provenienz wird in der Aromabeschreibung als „grasartig grün“, „bell pepper grün“ oder
„fruchtig“ beschrieben. Neben den Grünkomponenten, Hexanal, (Z)-3-Hexenal und (Z)-3-Hexenol, wurde als charakteristische Aromanote auch das 2-Isobutyl-3-methoxypyrazin analytisch durch eine GC-MS und GC-Olfaktometrie
erkannt85). Dieses für den Gemüsepaprika charakteristische
Pyrazin wurde auch in Chillies (C. frutescens) gefunden84).
Habanero-Chillies (C. chinense Jacq.) aus Mexiko zeigen
während der Fruchtreifung (grün nach orange) eine Abnahme der grünen Aromanoten [Hexanal, (E)-2-Hexenal,
(Z)-3-Hexenol] wogegen die Ester [Hexylisovalerat, (Z)-3Hexenylisovalerat, Hexyl-valerat] deutlich zunahmen86). Bei
der Erwärmung von Paprikapulver entstehen durch Maillard-Reaktion, Hydrolyse und oxidative Abbaureaktionen
von Lipiden, Fettsäuren und Carotinoiden als Metabolite
Hexanal, 6-Methyl-5-hepten-2-on, beta-Jonon, Strecker-Aldehyde und Lycopin30).
Spanischer Paprika aus der La Vera Region (Estremadura)
wird traditionell über Eichenholzfeuer getrocknet und hat
deshalb eine leichte Rauchnote. Ungefähr 40 % der durch
GC-MS detektierten Aromastoffe resultieren aus diesem
„Räucherprozess“87). Die Bestrahlung von Gewürzpaprika
(var. annuum) in der Verpackung bis max. 7 kGy reduziert
die mesophilen Bakterien , das Auftreten von 1,3-ditert.-Butylbenzol bei diesen bestrahlten Produkten scheint aus der
Verpackung zu stammen88).
Medizin und Ernährung
Im alten Reich der Mayas (471–629 n.Chr.) waren Auszüge
aus scharfen Capsicum-Früchten in der traditionellen Medizin (Volksmedizin) als Heilmittel gegen leichtere Krankheiten mit mikrobiologischer Ursache bereits bekannt. Um
dieses nachzuvollziehen wurden Frischfrucht-Decocta von
Originalarbeiten ı 433
Paprika (C. annuum und C. pubescens) sowie Chillies (C.
baccatum, C. chinense und C. fructescens) hergestellt und
gemeinsam mit Capsaicin und Dihydrocapsaicin gegen
Bakterien und Hefen getestet. Ein deutlicher Hemmeffekt
wurde bei Bacillus cereus, Bacillus subtilis, Clostridium
sporogenes, Clostridium tetani, und Streptococcus pyogenes gefunden89).
Das medizinische und pharmakologische Interesse an den
Capsicum-Scharfstoffen begann vor ca. 80 Jahren, als die
gefässerweiternde Wirkung von Capsaicinoiden in Form
von Zugpflastern (Linimentum Capsici) und Salben (Unguentum Capsici) industriell genutzt wurde. Das heutige Interesse an Capsaicinoiden und vor allem an den Carotinoiden
konzentriert sich auf die Senkung von Blutfetten (Triglyceride, Lipoproteine) sowie die antimutagenen und anticancerogenen Eigenschaften90–94).
In der Carotinoidbetrachtung medizinischer Studien werden häufig α- und β-Carotin, das Lycopin der Tomate sowie
Canthaxanthin, Astaxanthin u. a. benannt.
Unter dem Aspekt Radikalfänger lässt sich die Palette der
Carotinoide, die zu einem möglichen, verminderten Krebsrisiko führen, sicher noch weiter ausdehnen.
Dagegen zeigt die Applikation von Vitamin A (Retinol und
seiner Ester) keinen protektiven Effekt auf Krebstumore.
Die Tatsache, dass Nichtprovitamin A-Carotinoide wie
Xanthaxanthin, Astaxanthin oder Lycopin durchaus einen
protektiven Krebsschutz bieten, ist auch ein Beweis dafür,
dass hier Carotinoide nicht über eine Umlagerung zu Vitamin A wirken.
Gewürze mit bestimmten Inhaltsstoffen haben in vielerlei Hinsicht Einfluss auf unseren Organismus und seinen
Stoffwechsel und viele davon sind wichtige Nahrungsergänzungsmittel (Nutraceutical)95).
Natürliche Fettschutzprodukte aus Gewürzen für Lebensmittel bekommen eine immer grössere Bedeutung. Desodorierte Gewürzextrakte mit angereicherten Inhaltsstoffen haben vielfältige Einsatzgebiete, Fleischwaren, Fischprodukte,
Fette und Öle sowie deren Erzeugnisse (z. B. Mayonnaise,
Dressings, Brotaufstriche), Suppen und Soßen (Trockenpulver), Backwaren, Snacks, Tiefkühlprodukte und vieles mehr.
So werden z. B. natürliche Antioxidanzien aus Rosmarin
oder Salbei, als Alternative zu den oft umstrittenen Syntheseprodukten, von verschiedenen Herstellern (Liste siehe:
p. 93, Literaturzitat 66) für Lebensmittelzwecke angeboten.
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EIN STÜCK ALLTAGSKULTUR
Die Currywurst
„... ’n Happen auf die Schnelle“
Irene Krauß
Spieglerstr. 6, D-79713 Bad Säckingen
In der Geschichte so mancher Nahrungsmittel spiegeln sich
durchaus Zeitgeist und dementsprechend ein bestimmtes
Image wider. Geradezu als Inbegriff (essbarer) Alltagskultur gilt die Currywurst, die sich allen Skeptikern der „Fast
Food-Kultur“ zum Trotz zu einem der beliebtesten Gerichte
an Imbissständen in ganz Deutschland entwickelt hat. Von
einer „Ikone der Alltagskultur“ spricht denn auch der Internet-Informationsdienst Wikipedia ein wenig pathetisch.
436 ı Originalarbeiten
Mag sein, dass der Vergleich etwas hoch gegriffen erscheint,
aber er erklärt sich sicherlich aus der zentralen Rolle, welche die Currywurst welche in der deutschen Kultur- und
Gesellschaftsgeschichte spielt.
Bis sie seit den 1980er Jahren zunehmend Konkurrenz durch
den Hamburger und vor allem durch den Döner – den mittlerweile beliebtesten deutschen Schnellimbiss – bekam, war
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Allerdings hat die enge Beziehung der
Deutschen zu ihrer Currywurst eine
kurze Geschichte, nicht zu vergleichen
also mit der jahrhundertelangen Historie eines Frankfurter Würstchens
oder der Thüringer Rostbratwurst. Die
Currywurst ist auf alle Fälle ein Nachkriegskind. Ihre Entstehungsgeschichte
darf nicht unbedingt als bekannt vorausgesetzt werden. Allenfalls ist dem
einen oder anderen wohl bekannt, dass
sich Hamburg und Berlin nach wie vor
um die Frage streiten, wo nun die Currywurst erfunden wurde. Durch die Novelle von Uwe Timm „Die Entdeckung
der Currywurst“ von 1993 wurde der
Imbiss sogar „literarisch“. Darin wird
die Erfindung der Wurst einer erdachten
Klassische Order: „ne Currywurst mit viel Ketchup“. Meist bekommt man sie bereits in Häppchen zerteilt (Foto: Roman Krauß)
Figur, einer gewissen Lena Brücker, zugeschrieben, die in der Geschichte einen
die Currywurst in Deutschland, besonders in Berlin, Ham- Imbiss am Großneumarkt in Hamburg betrieb und dank
burg und im Ruhrgebiet, schwer zu schlagen. Schnell zube- ihrer Geschäftstüchtigkeit die erste Currywurst bereits
reitet, schnell und leicht gegessen, schien sie geschaffen für 1947 serviert haben soll. In puncto Saucenentstehung soll
die sich neu entwickelnde Lebens- und Arbeitsweise jener es sich dabei um einen Zufall gehandelt haben, als nämlich
Jahre, die oftmals kein ausgedehntes Essen mehr im Kreise der Imbissbetreiberin ihre Schwarzmarktbeute, bestehend
der Familie zuließ. In wechselnden Gruppierungen aß und aus mehreren Flaschen Ketchup und einer Dose Currypulisst man in Kantinen, Schnell-Restaurants oder häufig ge- ver, zu Boden gefallen sei. Lena Brücker zu Ehren wurde
nug an Imbissständen, die eine schnelle Verpflegungsgele- jedenfalls im Jahre 2003 eine Gedenktafel am Hamburger
genheit bieten. Und wenn sich etwa der Bochumer Musiker Großneumarkt angebracht. Diese Geschichte mag man nun
und Liedermacher Herbert Grönemeyer einen Song einfallen glauben oder nicht, beweisen lässt sie sich indes nicht. Silässt mit dem Text: „Kommste vonne Schicht, wat Schöne- cher ist vielmehr, dass der Autor Timm eine andere Vorstelret jibtet nicht als wie Currywurst“, so verewigt er auf di- lung vermittelt. Er beschreibt Lena Brücker als fiktive Perese Weise die Popularität dieses Schnellimbisses. Ein solches son, die stellvertretend steht für „eine dieser wunderbaren
Zeugnis hilft auch unserer Vorstellungskraft und so erstaunt Frauen, von denen es viel gab. Die haben den Großteil des
es eigentlich nicht, dass die Currywurst vor Jahren zu einem Wiederaufbaus gestemmt, die waren sehr präsent damals.“
beliebten Werksessen der Volkswagenwerke in Wolfsburg Zu weiteren Einzelheiten der Novelle sagte er: „Diese Frau
geworden ist. Die seinerzeit geradezu sprichwörtlich gewor- hatte eine Imbissbude am Großneumarkt. Das ist authendene „VW-Currywurst“ wird nach einem Rezept der VW-ei- tisch, alles andere ist Fiktion.“
genen Wirtschaftsbetriebe zubereitet, ebenso die dazugehö- In Sachen Currywurst spielte aber wohl tatsächlich Berlin
rige, warm servierte Currysauce. Wurstspezialität und Sauce die Vorreiterrolle, denn die Erfindung der Wurstspezialität
– beides ebenso nahrhaft wie wohlschmeckend – wurden so wird gemeinhin der Berlinerin Herta Heuwer zugeschriebeliebt, dass das schnelle Gericht mittlerweile auch außer- ben. Die Wirklichkeit ist schlicht: Die Imbissbetreiberin hat
erstmals am 4. September 1949 an ihrer Bude Ecke Kant-/
halb der Volkswagen-Werkskantinen angeboten wird.
Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg gebratene
Brühwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver,
Worchestershiresauce – eine hoch aromatische, dünnflüssige
Wissenswertes um die Currywurst
Würzsauce – und weiteren Zutaten angeboten. Die süßlichAber beginnen wir von vorne. Was wissen wir eigentlich scharfe Sauce hatte sich die Berlinerin selbst ausgedacht. Sie
von der Currywurst? Zunächst einmal so viel, dass es sich goss sie über ihre kleingeschnittene Bratwurst und verkaufte
dabei um eine gebratene oder frittierte Brüh- oder Bratwurst den Imbiss von da an für 50 Pfennig an ihre Kunden. Bis zu
handelt, die meist geschnitten wird. Wert- und geschmacks- 10 000 Würstchen soll sie im Laufe der Zeit pro Woche verbestimmend ist natürlich die würzige Soße auf Basis von kauft haben, ein Renner also und ein durchschlagender Erfolg
Ketchup oder Tomatenmark und Currypulver. Serviert be- zum Massenprodukt. Und noch etwas ist bemerkenswert:
kommt man die geschnittene Wurstspezialität in der Regel Nur wenige Frauennamen finden sich in der damaligen Zeit
in den Patentblättern des Berliner Patentamtes. Herta Heumit Brötchen oder Pommes Frites.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Originalarbeiten ı 437
Currywurst-Imbiss in Berlin (Foto: Roman Krauß)
wer gehört dazu, denn im Januar 1959 – also 10 Jahre nach
der Einführung – ließ sie den Namen ihres neuartigen, streng
geheim gehaltenen Saucengerezepts, Chillup, als Marke
patentieren. Es war dies der einzig wahre Schutz gegen die
zahlreichen Nachahmer ihrer Kultsauce. Erwähnenswert ist
auch, dass sich später sogar die Firma Kraft um das Rezept
und das Markenrecht bemühte, was Heuwer allerdings ablehnte. Frau Heuwers Imbiss zog in ein Ladenlokal mit Garküche und entwickelte sich dort zu einer festen Institution: Es
war Tag und Nacht geöffnet und beschäftigte in seinen besten Zeiten bis zu 19 Verkäuferinnen. Seit 2003 befindet sich
am ehemaligen Standort – der heutigen Kantstraße – eine
Gedenktafel zu Ehren der 1999 verstorbenen Herta Heuwer.
Zur Einweihung sind zahlreiche ehemalige Stammgäste und
einige Prominente wie die damalige Bezirksbürgermeisterin
erschienen, um dort Currywürste zubereiteten.
Mit der Eröffnung des ersten Deutschen Currywurst Museums im Jahre 2007 in Berlin, wurde der Kultstatus der
Spezialität endgültig verewigt.
Von der Currywurst in allen Variationen
Currywurst ist nicht gleich Currywurst, da gibt es allein
schon regionale Unterschiede. Der erste und entscheidende
besteht natürlich in der Wurstsorte. Grundlage der Berliner
Currywurst – erhältlich mit oder ohne Darm – sind gepökelte und leicht geräucherte Brühwürste aus fein gemahlenem Schweine- und teilweise auch Rindfleisch. Beinahe
wie einfache Bockwürste also. Die Würste ohne Darm dagegen sind nicht gepökelt oder geräuchert und von weiß-
438 ı Originalarbeiten
licher Farbe. Beide Varianten werden
zunächst im Ganzen von allen Seiten
gebraten, um dann von Hand in mundgerechte Happen geschnitten zu werden. Abschließend wird die Wurst mit
einer Sauce übergossen und reichlich
mit Currypulver bestreut. Auch die
Zugabe von extra scharfem Cayennepfeffer, scharfen Zwiebeln, Worchestershiresauce oder einem speziellen,
selbst hergestellten Ketchup auf Basis
von Tomatenmark und verschiedenen
Gewürzen, passt und wird angeboten.
Ein Wort noch zum Curry, der ja nun in
den Nachkriegsjahren nicht gerade zu
den üblichen Gewürzen zählte. Es waren die Amerikaner, die das exotische
Gewürz seinerzeit in großen Mengen
nach Berlin geschafft hatten.
Zurück zu den Bestandteilen der Currywurst selbst. In Norddeutschland
verwendet man mit Nitritpökelsalz gerötete Wurst, die aus einer Mischung
von Rind- und Schweinefleisch besteht. In Süddeutschland
wird die helle Bratwurst aus Schweinefleisch zur Currywurst.
Im Ruhrgebiet und seiner Umgebung dominiert die Currywurst aus Bratwurst, ist also nicht gepökelt und geräuchert.
Denn das Wort Bratwurst – das sei zur Ergänzung angeführt
– leitet sich vom altdeutschen Begriff „brat“ ab, das heißt,
„weiches, kleingehacktes Fleisch“.
Zum Zerschneiden dient häufig ein Currywurst-Schneider
mit mehreren Klingen oder eine an einen Fleischwolf erinnernde Maschine, die die Wurst in Stücke schneidet. Dieser
elektrische Currywurst-Schneider wurde 1963 in Radevormwald von Friedhelm Selbach entwickelt, der mit dieser Erfindung den Grundstock für die Friedhelm Selbach GmbH
legte.
Die Zugabe von zerstoßenen Chilischoten ist unüblich, für
die gewünschte Schärfe sorgt gegebenenfalls Cayennepfeffer. Manchmal wird auch dunkler Bratensaft hinzugegeben.
In Düsseldorf steht übrigens das nach eigenen Angaben
erste Currywurst-Restaurant Deutschlands namens Curry.
Im Angebot finden sich nur Currywurst-Varianten und
Pommes Frites, die Wurst wird mit drei verschieden scharf
oder fruchtig gewürzten Currysaucen angeboten. Wem das
alles nicht mehr gut genug ist, der isst an diesem Ort seine
Currywurst – ungelogen – mit Blattgold. Trendgerecht für
den wahren Gourmet wird dazu Champagner serviert. So
versnobt kann man die Spezialität natürlich verspeisen, aber
mag man die gute alte „Currywurst mit Ketchup“ wirklich
so essen? Wie so vieles – Geschmackssache!
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Recht
Rechtsprechung
LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008 zur
Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08)
Ein Jahr nach Inkrafttreten der Health-Claims-Verordnung hat
nun das Landgericht Nürnberg-Fürth erstmals gesundheitsbezogene Aussagen nicht nach deutschem, sondern nach
europäischem Recht beurteilt. Eine tatsächliche Bewertung
der hier entscheidenden Normen der Health-Claims-Verordnung 1924/2006 entzieht sich das Gericht jedoch, so dass
das Urteil für die zukünftige Auslegung der Health-ClaimsVerordnung kaum Bedeutung erlangen wird.
Entscheidende Frage des Falles war unter anderem, ob die Regelung des Art. 10 Abs. 2 Verordnung 1924/2006, die bei Verwendung gesundheitsbezogener Angaben (im konkreten Fall
ging es um die Angaben: „stärkt die Abwehrkräfte“, „stärkt die
Zähne“ und „stärkt die Leistung“) zusätzlich Hinweise auf die
Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen
Ernährung und einer gesunden Lebensweise fordert, bereits
ab Geltung der Verordnung, somit ab dem 01.07.2006, anzuwenden ist oder ob auch hier Übergangsfristen gelten.
Spezielle Übergangsregelungen finden sich zwar nicht. Art. 28
Abs. 5 der Verordnung bestimmt jedoch, dass die Vorschriften
des Art. 10 Abs. 1 und Abs. 3 Health-Claims-Verordnung
mangels Verabschiedung der in Bezug genommenen Listen
noch nicht anwendbar sind. Anstatt jedoch aufgrund dieser
systematischen Stellung der Regelung des Art. 10 Abs. 2
Health-Claims-Verordnung auf die Geltung der Übergangsfristen richtigerweise auch für diese Vorschrift zu schließen (so
Meisterernst in: Praxiskommentar Health & Nutrition Claims,
Art. 10 Rn. 9) oder auf der anderen Seite zumindest zu versuchen, Argumente für eine gegenteilige Auffassung zu finden,
entzieht sich das Gericht einer Entscheidung über die Geltung
der Übergangsfristen für die Hinweisvorgaben und lehnt mit
einer kaum nachvollziehbaren Begründung allein für den konkreten Fall die Anwendung der Übergangsvorschrift ab.
Das Landgericht Nürnberg-Fürth führt aus, dass sich die Übergangsvorschrift des Art. 28 Abs. 5 Verordnung 1924/2006
nur auf gesundheitsbezogene Aussagen im Sinne des Art. 13
Abs. 1 Buchst. a Health-Claims-Verordnung beziehe, um
sodann zu dem abwegigen Ergebnis zu kommen, dass die
auf dem Produkt befindlichen Angaben zur Stärkung der Abwehrkräfte, der Zähne und der Leistung – Aussagen also, die
ansonsten als Standardbeispiele für spezielle gesundheitsbezogene Angaben herangezogen werden – keine gesundheitsbezogenen Aussagen im Sinne des Art. 13 Abs. 1 Buchst. a
der Verordnung sein sollen. Vielmehr solle nur das „gesundheitliche Wohlbefinden“ betroffen sein. Damit verkennt das
Gericht aber die grundsätzlichen und allgemein anerkannten
Begrifflichkeiten der Health-Claims-Verordnung.
Dr. Levke Voß
meyer//meisterernst Rechtsanwälte
Sophienstr. 5, D-8033 München
[email protected]
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008
Endurteil:
I. der Verfügungsbeklagten wird im Wege der einstweiligen
Verfügung bei Meidung eines vom Gericht für jeden Einzelfall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes
bis zu 250.000,00 Euro, ersatzweise Ordnungshaft, oder
Ordnungshaft bis zu 6 Monaten
verboten
(1) im Wettbewerb handelnd für das als Lebensmittel in
Verkehr befindliche Fruchtgummi-Erzeugnis in Bezug auf
den Kalzium-Gehalt (800 mg pro 100 g) und dessen beworbene Wirkung („Stärkt die Zähne“)
mit der Angabe „Belegt durch klinische Studie“
und/oder
mit der Unterschrift und der Namensnennung von „Prof.
Dr. […]“
zu werben und/oder werben zu lassen, insbesondere wenn
dies auf der Ausstattung wie nachfolgend geschieht: […]
(2) im Wettbewerb handelnd für das als Lebensmittel in
Verkehr befindliche Fruchtgummi-Erzeugnis in Bezug auf
den Vitamin-Gehalt pro 100 g Fruchtgummi und dessen beworbene Wirkung („Stärkt die Leistung“)
mit der Unterschrift und der Namensgebung von
„Prof. Dr. med. […]“
zu werben und/oder werben zu lassen, insbesondere wenn
dies auf der Ausstattung wie nachfolgend geschieht: […]
oder
(3) im Wettbewerb handelnd für die als Lebensmittel in
Verkehr befindlichen Fruchtgummi-Erzeugnisse und/oder
… und/oder… mit gesundheitsbezogenen Angaben, insbesondere… „– Stärkt die Abwehrkräfte“, …, „– Stärkt die
Zähne“, … „– Stärkt die Leistung“ zu werben, wenn auf
der Ausstattung der Produkte keine Informationen enthalten sind, die einen Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung und einer
gesunden Lebensweise geben und/oder zur Menge des Lebensmittels und zum Verzehrmuster, die erforderlich sind,
um die behauptete positive Wirkung zu erzielen. […]
Aus dem Tatbestand:
Die Parteien streiten um wettbewerbsrechtliche Ansprüche.
Der Verfügungskläger begehrt den Erlass einer einstweiligen
Verfügung, wobei er zur Begründung vorträgt:
Die Verfügungsbeklagte bewerbe im Rahmen ihrer „Fruchtgummi-Revolution“ nachfolgende Erzeugnisse mit unzutreffenden Angaben, und zwar
– Stärkt die Leistung
– Stärkt die Zähne
– Stärkt die Abwehrkräfte.
Auf jeder Verpackung befindet sich ein Hinweis auf die je-
Recht ı 439
weils anderen beiden Erzeugnisse, wo ein gesundheitlicher
Zusatznutzen angepriesen werde. Es fehle jedoch ein Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und
ausgewogenen Ernährung und/oder eine Angabe, welche
Verzehrsmenge erforderlich sei, um die behaupteten Wirkungen zu erzielen.
Bei A. und A. würden zudem auf der Packung die Namen
von Professoren genannt, weil dies angeblich erforderlich
sei, um zu den beworbenen Wirkungsweisen Stellung zu
nehmen.
Insoweit werde gegen § 12 Abs. 1 Nr. 2 LFBG verstoßen,
was nicht mit Art. 6 Abs. 2 der Verordnung (EG) 1924/2006
(künftig nur noch VO) gerechtfertigt werden könne.
Ferner fehle der nach Art. 10 Abs. 2 lit. a und b VO vorgeschriebene Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung sowie auf das Verzehrmuster.
Art. 10 Abs. 2 VO stelle gegenüber Art. 10 Abs. 1 VO eine
eigenständige Regelung dar.
§ 12 Abs. 1 Nr. 2 LFBG werde durch die VO nicht „verdrängt“. […]
Aus den Entscheidungsgründen:
[…]
2. Unstreitig sind die von dem Verfügungskläger beanstandeten Produkte der Verfügungsbeklagten Ende 2007/Anfang 2008 auf den Mark gebracht worden.
Grundsätzlich ist daher zur Beurteilung des Sachverhalts
die VO 1924/2006 anzuwenden, die ab dem 01.07.2007 in
allen Teilen verbindlich ist und unmittelbar in jedem Mitgliedstaat gilt (vgl. Art. 29 und „Schlussformel“ der VO).
Allerdings sind gemäß Art. 28 VO Übergangsvorschriften
zu beachten.
3. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Verfügungsbeklagte mit gesundheitsbezogenen Angaben wirbt.
a) Gesundheitsbezogene Angaben sind gemäß Art. 2 Abs. 2
Nr. 5 VO alle Angaben, mit denen zum Ausdruck gebracht
wird, dass ein Zusammenhang zwischen einem Lebensmittel oder einem seiner Bestandteile einerseits und der Gesundheit andererseits besteht.
Gesundheitsbezogene Angaben sind gemäß Art. 10 Abs. 3
VO auch solche, die auf allgemeine, nicht spezifische Vorteile des Nährstoffes oder Lebensmittels für die Gesundheit
im allgemeinen oder das gesundheitliche Wohlbefinden verweisen (vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363 (376); Hagenmeyer in StoffR 07, 201 (203).
b) Bei „T. A.“ wird auf den Zusammenhang zwischen dem
Calziumgehalt des Produktes und die Wirkung „Stärkt die
Zähne“, bei „T. A.“ auf den Vitamingehalt und die Wirkung „Stärkt die Leistung“ hingewiesen.
Die ausgelobten Wirkungen sollen ersichtlich Vorteile zumindest für das gesundheitsbezogene Wohlbefinden haben
(vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363 (376)).
440 ı Recht
4. Soweit die Verfügungsbeklagte für „T.A.“ und „T.A.A“
mit den Namen von Professoren wirbt, ist ihr dies zu untersagen.
a) Art. 12 lit. c VO besagt, dass für gesundheitsbezogene
Angaben nicht mit der Empfehlung von einzelnen Ärzten
oder Vertretern medizinischer Berufe geworben werden
darf.
Insoweit handelt es sich um ein absolutes Verbot, das auch
nicht von den Übergangsvorschriften des Art. 28 VO erfasst
ist (vgl. hierzu Sosnitza in ZLR 07, 423 (430/431); Meyer
in WRP 08, 596 (598); Jung in WRP 07, 389 (393)).
b) Die Aufmachung der von der Verfügungsbeklagten
hergestellten Produkte A. und A. enthält jeweils Hinweise
auf die „Wirkweise“ der Produkte und darunter die Unterschriften der Professoren […]
Dies kann nur so verstanden werden, dass die genannten
Professoren den Verzehr der Produkte empfehlen, da sie
positive Auswirkungen auf das gesundheitsbezogene Wohlbefinden haben.
c) Demgegenüber kann sich die Verfügungsbeklagte nicht
auf Art. 6 Abs. 1 und 2 VO berufen, wonach sich gesundheitsbezogene Angaben auf allgemein anerkannte wissenschaftliche Nachweise stützen und durch diese abgesichert
sein müssen bzw. die Verwendung der gesundheitsbezogenen Angaben begründet werden muss.
Um diese Verpflichtung zu erfüllen, bedarf es nicht der von
der Verfügungsbeklagten gewählten und gegen Art. 12 lit. c
VO verstoßenen Aufmachung.
5. Der Antrag ist auch begründet, soweit der Verfügungskläger einen Verstoß gegen Art. 10 Abs. 2 lit. a und b
rügt.
a) Art. 10 Abs. 2 lit. a u. b verlangen bei der Verwendung
von gesundheitsbezogenen Angaben einen Hinweis auf die
Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen
Ernährung und einer gesunden Lebensweise sowie Informationen zur Menge des Lebensmittels und zum Verzehrmuster, die erforderlich sind, um die behauptete positive Wirkung zu erzielen.
b) Die VO (EG) 1924/2006 statuiert in Art. 10 Abs. 1 ein
Verbot gesundheitsbezogener Angaben, die u.a. nicht in die
Liste zugelassener Angaben gemäß Art. 13 VO aufgenommen sind.
Diese Liste ist gemäß Art, 10 Abs. 3 VO spätestens am
31.01.2010 zu verabschieden, existiert also gegenwärtig
noch nicht.
Insoweit liegt zum bisherigen Recht ein erheblicher Systemwechsel vor, da (neu) ein präventives Genehmigungsverfahren eingeführt wird (vgl. Jung in WRP 07, 389 (391)).
Art. 10 Abs. 2 VO nennt demgegenüber Bedingungen, die
erfüllt sein müssen, um mit gesundheitsbezogenen Angaben
werben zu dürfen ohne dass vom Erfordernis der Aufnahme
der verwendeten gesundheitsbezogenen Angaben in die
Gemeinschaftsliste gemäß Art 13 Abs. 3 VO abgewichen
wird.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Zwar wird insoweit die Auffassung vertreten, dass für diesen Fall die Übergangsvorschrift des Art. 28 Abs. 5 VO Anwendung findet (vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363
(378)).
Es wird aber auch die Auffassung vertreten; dass Art. 10
Abs. 2 VO seit 01.07.07 zu beachten ist (vgl. Jung in WRP
07, 389 (393)).
c) Nach Auffassung des Gerichts kann sich die Verfügungsbeklagte nicht auf die Übergangsvorschrift des Art. 28 Abs. 5
VO berufen.
Dies scheitert schon daran, dass sich diese Norm (nur) auf
gesundheitsbezogene Aussagen i. S. d. Art. 13 Abs. 1 lit. a
VO bezieht. D. h. auf Angaben, welche die Bedeutung des
Nährstoffes oder einer anderen Substanz für Wachstum,
Entwicklung und Körperfunktionen beschreiben.
Derartige Angaben sind im vorliegenden Fall nicht anzunehmen, da weder Wachstum, Entwicklung oder Körperfunktionen direkt angesprochen werden, sondern vielmehr die
Stärkung der Zähne, der Abwehrkräfte bzw. der Leistung
beworben wird. Dies betrifft lediglich das gesundheitsbezogene Wohlbefinden und entbindet demzufolge nicht von der
Einhaltung des Art. 10 Abs. 2 lit. a und b VO.
Recht
Deutsches und Europäisches Recht
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Sechsundvierzigste Verordnung zur Änderung der
Kosmetik-Verordnung
4.7.2008 (BGBl.I 29/18.7.2008, S. 1226)
Inh.: betr. § 6a – neuer Abs. 9 – Übergangsvorschrift u. Anl. 2 Teil A – neue Pos. 102 – Glyoxal
– Höchstkonzentration
Fünfte Verordnung zur Änderung der Tabakverordnung
14.7.2008 (BGBl.I 30/25.7.2008, S. 1295)
PFLANZENSCHUTZ
213. Bekanntmachung über die Zulassung von
Pflanzenschutzmitteln (BVL 08/02/18).
15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2855)
49. Bekanntmachung über die Aufnahme von
Pflanzenstärkungsmitteln in die Liste des Bundesamtes über Pflanzenstärkungsmittel (BVL
08/02/19)
15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2856. )
46. Bekanntmachung über die Aufnahme von Zusatzstoffen in die Liste des Bundesamtes über Zusatzstoffe (BVL 08/02/20)
15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2856)
ALLGEMEINVERFÜGUNGEN
(§54 LFGB). Bek. d. BVEL
BVL 08/01/018
Erfrischungsgetränk, koffeinhaltig mit mehr als
250 mg/l Koffein und mit Zusatz von Guarana,
Taurin, Inosit und L-Carnitin, Verbringen und Inverkehrbringen aus Polen
4.8.2008 (BAnz. 126/21.8.2008, S. 3043)
AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN
LFGB – § 68 Abs. 1 u. 2 Nr. 1
13. 5. 2008 – 101 – 222 – 8140 – 3/2328 –
Nahrungsergänzungsmittel mit Zusatz von Vitaminen, Mineralstoffen und Grünteeextrakt; The
Vitamin, Tea & Food Company GmbH, Schaumainkai 69, 60596 Frankfurt am Main; Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen; Produkt entsprechend den Angaben des Antragstellers; amtliche
Beobachtung: Landesbetrieb Hessisches Landeslabor, Behördenzentrum Land, Schubertstraße 60/
Haus 13, 35392 Gießen; gültig bis 12.5.2011
GMBl. 29/17.7.2008, S. 594
12. 6. 2008 – 101 – 222 – 8140 – 3/2343 –
Pflanzenfettzubereitung, flüssige, mit Vitaminen
A und D angereichert; Münsterländische Margarine-Werke – J. Lülf GmbH, 48714 Rosendahl;
Herstellen und Inverkehrbringen; Produkt entsprechend den Angaben des Antragstellers; amtliche
Beobachtung: Gemeinsames Chemisches und Lebensmitteluntersuchungsamt für den Kreis Recklingshausen und die Stadt Gelsenkirchen in der
Emscher-Lippe-Region (CEL); gültig bis 15.6.2011
GMBl. 29/17.7.2008, S. 594
30. 5. 2008 – 106 – 3670 – 10/260387 – Frischkäsezubereitung unter Anreicherung mit Vitamin D in Form von Cholecalciferol (1,25 pg
Cholecalciferol pro 100 g Frischkäsezubereitung);
Danone GmbH, 85540 Haar; Herstellen und Inverkehrbringen; Auflagen (u. a.): Angabe „mit Zusatz
von Vitamin D“ oder „angereichert mit Vitamin D“;
Unterstützung der amtlichen Beobachtung, durch
Qualitätskontrollen durch den Hersteller durchzuführen oder amtlich zugelassene Sachverständige;
amtliche Beobachtung: Landkreis Ludwigslust,
Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung; gültig bis 31.5.2011
GMBl. 39/5.8.2008, S. 809
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN
Vorläufiges Tabakgesetz (VTabakG) – § 37 Abs. 2
25. 6. 2008 – 105 – 3570–04–208853 –
Tabakprodukt neuartiges (Heizgerät und eine spezielle Zigarette), deutsche Test-Markteinführung in
Bayern; amtliche Beobachtung: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
– Dienststelle Oberschleißheim, Veterinärstraße 2,
85764 Oberschleißheim; gültig bis 25.6.2010
GMBl. 29/17.7.2008, S. 595
AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN
Milch- und Margarinegesetz – § 8 Abs. 1 Nr. 1
14.7.2008
Frischkäsezubereitungen; Firma Edelweiß GmbH
& Co. KG, 87435 Kempten, Verwendung von Inulin; Herstellung.
BAnz. 112/29.7.2008, S. 2745
BADEN-WÜRTTEMBERG
Bekanntmachungsverzeichnis 2008
(GABl. 6/30.7.2008)
Inh.: CD-ROM mit Fundstelle der Gesetze, Rechtsverordnungen u. Verwaltungsvorschriften
Zulassungszahlenverordnung Universitäten
2008/2009
4.7.2008 (GBl. 1/1.8.2008, S. 265)
Inh. u.a. Lebensmittelchemie Uni Stuttgart/Hohenheim WS 36, SS 0; Uni Karlsruhe WS 20, SS 8
BAYERN
Gesetz zur Änderung des Gesundheitsdienst- und
Verbraucherschutzgesetzes
22.7.2008 (GVBl. 15/2827008, S. 464)
Inh. betr. Aufgaben und Zuständigkeiten nach dem
Verbraucherinformationsgesetz, Kosten
Recht ı 441
HAMBURG
Verordnung über Zulassungszahlen für die
Universität Hamburg für das Wintersemester
2008/2009
13.8.2008 (GVBl. 40/15.8.2008, S. 291)
Inh.: Lebensmittelchemie 1. Sem. 35, höhere Sem.
Einzelfallprüfung
HESSEN
Zulassungszahlenverordnung 2008/2009
(GVBl. 13/14.7.2008, S. 788)
Inh.: Justus-Liebig-Universität Gießen 1. FS 30,
2. FS 0, höhere FS keine Angabe
Liste der Untersuchungsstellen nach § 15 Abs. 4
TrinkwV 2001 des Freistaates Sachsen
14.7.2008 (ABl. 31/31.7.2008, S. 991)
Inh.: Aktuelle Liste Stand 14.7.2008
SACHSEN-ANHALT
Trinkwasseruntersuchungsstellen in SachsenAnhalt
9.7.2008 (MinBl. 27/11.8.2008, S. 489)
Inh.: Veröffentlichung der aktuellen Liste
Vorschrifteninformationssystem des Landes Sachsen-Anhalt
14.7.2008 (MinBl. 26a/8.8.2008)
Inh.: Stichtag 1.4.2008
MECKLENBURG-VORPOMMERN
EG
Verordnung über die Gebühren und Auslagen
nach dem Informationsfreiheitsgesetz
(GVBl. 9/11.7.2008, S. 231)
NORDRHEIN-WESTFALEN
Verordnung über die Festsetzung von Zulassungszahlen und die Vergabe von Studienplätzen
im ersten Fachsemester für das Wintersemester
2008/2009
30.6.2008 (GV.NW. 21/14.7.2008, S. 492)
Inh.: u. a. Lebensmittelchemie Uni MS 45 (Ba),
5 (Ma)
Verordnung (EG) Nr. 733/2008 des Rates vom
15. Juli 2008 über die Einfuhrbedingungen für
landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in
Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk
Tschernobyl (kodifizierte Fassung)
(ABl. EU. L 201/1 – 7 vom 30.7.2008)
Berichtigung der Richtlinie 2008/60/EG der
Kommission vom 17. Juni 2008 zur Festlegung
spezifischer Kriterien für Süßungsmittel, die in
Lebensmitteln verwendet werden dürfen (kodifizierte Fassung)
(ABl. EU. L 202/74 vom 31.7.2008)
Inh. betr. die Veröffentlichung im ABl. L 158 vom
18.6.2008
RHEINLAND-PFALZ
Trinkwasseruntersuchungsstellen
24.7.2008 (StAnz. 28/4.8.2008, S. 1253)
Inh.: Ergänzung der unter www.mufv.rlp.de bzw
www.lua.rlp.de veröffentlichten und aktualisierten
Liste
Zulassungszahlensatzung
24.6.2008 (StAnz. 25/14.7.2008, S. 1104)
Inh. u.a. Lebensmittelchemie – Uni Kaiserslautern
– 1. FS im WS 2008/2009: 20 (Staatsprüfung), 2.
FS: 9, 3. FS: 16, 4. FS: 8, 5. FS: 15, 6. u. 8. FS: je
7, 7. u. 9. FS: je 14
SACHSEN
Sächsische Zulassungszahlenverordnung 2008/
2009
27. 6.2008 (GVBl. /2008, S. 377)
Inh. u.a. Lebensmittelchemie – TU Dresden: 1. FS.
45 (Staatsprüfung)
442 ı Recht
Verordnung (EG) Nr. 760/2008 der Kommission
vom 31. Juli 2008 mit Durchführungsvorschriften
zur Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 des Rates
hinsichtlich der Genehmigungen für die Verwendung von Kasein und Kaseinaten bei der Käseherstellung
(ABl. EU. L 205/22 vom 1.8.2008)
GEOGRAFISCHE ANGABEN
Verordnung (EG) Nr. nnn/2008 der Kommission
vom tt. mon 2008 zur Eintragung bestimmter Bezeichnungen in das Verzeichnis der geschützten
Ursprungsbezeichnungen und der geschützten
geografischen Angaben . . .
– Nr. 676/2008 der Kommission vom 16. Juli
2008
(ABl. EU. L 189/19 vom 17.7.2008)
Inh.: Klasse 1.2. Fleischerzeugnisse (erhitzt, gepökelt, geräuchert usw.) – Portugal – Alheira de Vinhais (g.g.A.), Presunto de Vinhais oder Presunto
Bísaro de Vinhais (g.g.A.)
Klasse 1.3. Käse – Spanien – Gamoneu oder Gamonedo (g.U.) – Slowakei – Slovenská bryndza
(g.g.A.)
Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet – Tschechische Republik
– Všestarská cibule (g.U.)
Spanien – Ajo Morado de Las Pedroñeras (g.g.A.)
Frankreich – Ail de la Drôme (g.g.A.).
Veröffentlichung der Anträge s. jew. ABl. C 227
vom 27.9.2007, S. 20 (Ail de la Drôme), ABl. C 228
vom 28.9.2007, S. 18 (Všestarská cibule), ABl. C
232 vom 4.10.2007, S. 17 (Slovenská bryndza),
ABl. C 233 vom 5.10.2007, S. 10 (Ajo Morado de
Las Pedroñeras), ABl. C 236 vom 9.10.2007, S.
13 (Gamoneu oder Gamonedo), ABl. C 236 vom
9.10.2007, S. 18 (Alheira de Vinhais), ABl. C 236
vom 9.10.2007, S. 10 (Presunto de Vinhais oder
Presunto Bísaro de Vinhais).
– Nr. 723/2008 der Kommission vom 25. Juli
2008
(ABl. EU. L 198/28 vom 26.7.2008)
Inh.: Klasse 1.1. Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse), frisch – Frankreich – Agneau de Lozère (g.g.A.).
Klasse 1.2. Fleischerzeugnisse (erhitzt, gepökelt,
geräuchert usw.) – Portugal – Butelo de Vinhais
oder Bucho de Vinhais oder Chouriço de Ossos
de Vinhais (g.g.A.), Chouriça Doce de Vinhais
(g.g.A.).
Klasse 1.3. Käse – Spanien – Afuega‘l Pitu (g.U.).
Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet – Frankreich – Oignon doux
des Cévennes (g.U.).
Klasse 2.4. Backwaren, feine Backwaren, Süßwaren oder Kleingebäck – Spanien – Mazapán de Toledo (g.g.A.).
Veröffentlichung der Anträge s. jew. ABl. C 268
vom 10.11.2007, S. 28 (Afuega‘l Pitu), ABl. C 267
vom 9.11.2007, S. 50 (Mazapán de Toledo), ABl.
C 267 vom 9.11.2007, S. 46 (Agneau de Lozère),
ABl. C 270 vom 13.11.2007, S. 15 (Oignon doux
des Cévennes), ABl. C 268 vom 10.11.2007, S.
36 (Butelo de Vinhais oder Bucho de Vinhais oder
Chouriço de Ossos de Vinhais), ABl. C 268 vom
10.11.2007, S. 33 (Chouriça Doce de Vinhais).
– Nr. 776/2008 der Kommission vom 4. August
2008
(ABl. EU. L 207/7 vom 5.8.2008)
Klasse 1.4. Sonstige Erzeugnisse tierischen Ursprungs (Eier, Honig, verschiedene Milcherzeugnisse außer Butter usw.) – Frankreich – Œufs de
Loué (g.g.A.)
Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet – Belgien – Brussels grondwitloof (g.g.A.)
Klasse 1.7. Fisch, Muscheln und Schalentiere,
frisch und Erzeugnisse daraus – Italien – Acciughe
sotto sale del Mar Ligure (g.g.A.)
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Verordnung (EG) Nr. 729/2008 der Kommission
vom 28. Juli 2008 zur Eintragung bestimmter
Bezeichnungen in das Verzeichnis der garantiert
traditionellen Spezialitäten (Czwórniak (g.t.S.),
Dwójniak (g.t.S.), Póltorak (g.t.S.), Trójniak
(g.t.S.))
(ABl. EU. L 200/6 vom 29.7.2008)
Inh.: Klasse 1.8. Andere Erzeugnisse gemäß Anhang I EG-Vertrag – Polen
Veröffentlichung der Anträge s. jew.:
ABl. C 266 vom 8.11.2007, S. 27, berichtigt im
ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Czwórniak);
ABl. C 268 vom 10.11.2007, S. 22, berichtigt im
ABl. C 43 vom 16.2.2008, S. 37 (Dwójniak);
ABl. C 267 vom 9.11.2007, S. 40, berichtigt im
ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Póltorak);
ABl. C 265 vom 7.11.2007, S. 29, berichtigt im
ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Trójniak).
Verordnung (EG) Nr. nnn/2008 der Kommission
vom tt. mon 2008 zur Genehmigung nicht geringfügiger Änderungen der Spezifikation einer
im Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen und der geschützten geografischen Angaben eingetragenen Bezeichnung
– Nr. 730/2008 der Kommission vom 28. Juli
2008
Inh.: Klasse 1.1. Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse) frisch – Portugal – Carnalentejana (g.U.)
– Nr. 782/2008 der Kommission vom 5. August
2008
(ABl. EU. L 209/3 vom 6.8.2008)
Inh.: Klasse 1.3. Käse – Frankreich – Laguiole
(g.U.)
– Nr. 783/2008 der Kommission vom 5. August
2008
(ABl. EU. L 209/5 vom 6.8.2008)
Inh.: Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und – Italien – Radicchio Variegato di
Castelfranco (g.g.A.) –
– Nr. 784/2008 der Kommission vom 5. August
2008
(ABl. EU. L 209/7 vom 6.8.2008)
Inh.: Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet – Italien – Radicchio Rosso di Treviso
(g.g.A.)
Veröffentlichung von Anträgen nach Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und
Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse
und Lebensmittel
2008/C 190/06 (ABl. EU. C 190/7 vom 29.7.2008)
Inh.: Klasse 1.6 – Obst, Gemüse und Getreide,
frisch oder verarbeitet – Italien – g.U. – „Castagna
di Vallerano“
Inh.: Klasse 1.3 Käse – Polen – g.g.A. – „Wielkopolski ser Smazony“
2008/C 206/10 (ABl. EU. C 206/16 vom
13.8.2008)
Inh.: Klasse 1.2 — Gruppe: aus Fleisch hergestellte Erzeugnisse – Ungarn – g.g.A. – Budapesti
téliszalámi (Budapester Wintersalami)
FUTTERMITTEL
Verordnung (EG) Nr. 721/2008 der Kommission
vom 25. Juli 2008 zur Zulassung einer Zubereitung aus dem an roten Carotinoiden reichen
Bakterium Paracoccus carotinifaciens als Futtermittelzusatzstoff
(ABl. EU. L 198/23 vom 26.7.2008)
Inh.: Zubereitung der Zusatzstoffkategorie „sensorische Zusatzstoffe“ und Funktionsgruppe „a)
ii) Farbstoffe: Stoffe, die bei Verfütterung an Tiere
Lebensmitteln tierischen Ursprungs Farbe geben“
Richtlinie 2008/76/EG der Kommission vom
25. Juli 2008 zur Änderung von Anhang I der
Richtlinie 2002/32/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über unerwünschte Stoffe in
der Tierernährung
(ABl. EU. L 198/37 vom 26.7.2008)
Inh. betr. Anhang I: Nr. 3, Fluor, Nr.14, Unkrautsamen, Nr.21, DDT (jew. (Neufassung); Nrn. 28,
29 u. 31 (Streichung)
Richtlinie 2008/82/EG der Kommission vom
30. Juli 2008 zur Änderung der Richtlinie
2008/38/EG hinsichtlich Futtermitteln, die zur
Unterstützung der Nierenfunktion bei chronischer
Niereninsuffizienz bestimmt sind
(ABl. EU. L 202/48 vom 31.7.2008)
Verordnung (EG) Nr. 775/2008 der Kommission
vom 4. August 2008 zur Festlegung der Rückstandshöchstgehalte für den Futtermittelzusatzstoff Canthaxanthin zusätzlich zu den in der
Richtlinie 2003/7/EG enthaltenen Bedingungen
(ABl. EU. L 207/5 vom 5.8.2008)
Berichtigung der Verordnung (EG) Nr. 479/2008
des Rates vom 29. April 2008 über die gemeinsame Marktorganisation für Wein, zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 1493/1999,
(EG) Nr. 1782/2003,
(EG)
Nr. 1290/2005,
(EG) Nr. 3/2008 und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG)
Nr. 2392/86
und
(EG)
Nr. 1493/1999
(ABl. EU. L 220/35 vom 15.8.2008)
Inh.: Die Berichtigung betr. die Veröffentlichung im
ABl. L 148 vom 6.6.2008
WEIN – EUGH
2008/C 209/19
Verbundene Rechtssachen C-23/07 und C-24/07:
Beschluss des Gerichtshofs (Zweite Kammer) vom
12. Juni 2008 (Vorabentscheidungsersuchen des
Tribunale amministrativo regionale del Lazio – Italien)
Inh. betr. Kennzeichnung der Weine – Verwendung von Namen von Rebsorten oder ihrer Synonyme – Geografische Angabe „Tokaj“ für Weine
mit Ursprung in Ungarn – Möglichkeit der Verwendung der Rebsortenbezeichnung „Tocai friulano“
oder „Tocai italico“ als Zusatz zu der geografischen
Angabe bestimmter Weine mit Ursprung in Italien
(ABl. EU. C 209/14 vom 15.8.2008)
VERSCHIEDENES
Technische Regeln für Gefahrstoffe
Bek. des BMAS vom 12.6.2008
(GMBl. 28/14.7.2008, S. 558)
Inh.: TRGS 402 „Ermitteln und Beurteilen der
Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen:
Inhalative Exposition“
TRGS 403 „Bewertung von Stoffgemischen in der
Luft am Arbeitsplatz“
TRGS 420 „Verfahrens- und stoffspezifische Kriterien (VSK) für die Gefährdungsbeurteilung“
TRGS 513 „Begasungen mit Ethylenoxid und
Formaldehyd in Sterilisations- und Desinfektionsanlagen“
TRGS 900 „Arbeitsplatzgrenzwerte“
PFLANZENSCHUTZ
Entscheidung der Kommission vom 25. Juli 2008
zur Änderung der Entscheidung 2003/766/EG über
Sofortmaßnahmen gegen die Ausbreitung des
Schadorganismus Diabrotica virgifera Le Conte
in der Gemeinschaft (2008/644/EG)
(ABl. EU. L 209/13 vom 6.8.2008)
Inh. betr. den“Westlichen Maiswurzelbohrer“
2008/C 202/10 (ABl. EU. C 202/ vom 8.8.2008)
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Recht ı 443
Recht
DIN-, EN- und ISO-Normen
Herausg.:
Bezug:
Normen
DIN
10123
54603
DIN EN
1650
14164
EN
71-1+A6
EN ISO
664
ISO
6488
444 ı Recht
DIN Deutsches Institut für Normung
e. V., 10772 Berlin
Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
6668
2008-06 (2008-08) Rohkaffee – Probenvorbereitung für die sensorische
Untersuchung
8534
2008-07 (2008-08) Tierische und
pflanzliche Fette und Öle – Bestimmung des Wassergehalts – Karl-Fischer-Verfahren (pyridinfrei)
Ersatz für ISO 8534:1996-06
2008-08 Untersuchung von Lebensmitteln – Nachweis von Salmonellen
mittels Immunoassays
2008-08 Prüfung von Papier, Karton
und Pappe – Bestimmung des Gehaltes an Glyoxal
Ersatz für DIN 54603:1981-09
2008-08 Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika – Quantitativer Suspensionsversuch zur Bestimmung der fungiziden oder levuroziden Wirkung chemischer Desinfektionsmittel und Antiseptika in den
Bereichen Lebensmittel, Industrie,
Haushalt und öffentliche Einrichtungen – Prüfverfahren und Anforderungen (Phase 2, Stufe 1)
Deutsche Fassung EN 1650:2008
Ersatz für DIN EN 1650:1998-02
2008-08 Lebensmittel – Bestimmung von Vitamin B6 mit HPLC;
Deutsche Fassung EN 14164:2008
Ersatz für DIN V ENV 14164:2002-05
2008-05: (2008-08) Sicherheit von
Spielzeug – Teil 1: Mechanische und
physikalische Eigenschaften
Ersatz für EN 71-1+A4:2007-05
2008-06 (2008-08) Ölsamen – Verkleinerung der Laboratoriumsprobe
auf die Untersuchungsprobe (ISO
664:2008)
2008-06 (2008-08) Technical Corrigendum 1 Tabak und Tabakerzeugnisse – Bestimmung des Wassergehalts – Karl-Fischer-Verfahren; Korrektur 1
Änderung von ISO 6488:2004-02
Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren
BVL L
2008-06 (2008-08) Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren – Band I (L):
Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von Lebensmitteln –
Inhaltsverzeichnis einschl. Sachwortverzeichnis – Allgemeiner Teil;
49. Lieferung Juni 2008
Ersatz für BVL L:2007-12
00.00-117
2008-06 (2008-08) Untersuchung
von Lebensmitteln – Verfahren zum
Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren Produkten in Lebensmitteln – Probenahmestrategien
(Übernahme der gleichnamigen
Norm DIN CEN/TS 15568, Ausgabe
März 2007)
00.00-118 2008-06 (2008-08) – – Verfahren
zum Nachweis von gentechnisch
modifizierten Organismen und ihren Produkten in Lebensmitteln –
Qualitative auf Nukleinsäuren ba-
00.00-119
00.00-120
00.00-121
sierende Verfahren
(Übernahme der gleichnamigen
Norm DIN EN ISO 21569, Ausgabe
September 2005)
2008-06 (2008-08) – – Verfahren
zum Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren
Produkten in Lebensmitteln – Nukleinsäureextraktion (Übernahme der
gleichnamigen Norm DIN EN ISO
21571, Ausgabe Mai 2005)
2008-06 (2008-08) – – Verfahren
zum Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren
Produkten in Lebensmitteln – Proteinverfahren (Übernahme der gleichnamigen Norm DIN EN ISO 21572,
Ausgabe Juni 2004, berichtigt s. Ber.
1:2005-09)
2008-06 (2008-08) – Verfahren zum
Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und ihren Pro-
00.00-122
06.00-9
07.00-3
07.00-9
07.00-13
07.00-14
07.00-15
07.00-16
07.00-17
dukten – Allgemeine Anforderungen
und Definitionen (Übernahme der
gleichnamigen Norm DIN EN ISO
24276, Ausgabe Mai 2006)
2008-06 (2008-08) – Nachweis einer
bestimmten, häufig in gentechnisch
veränderten Organismen (GVO) verwendeten DNA-Sequenz aus dem
Blumenkohlmosaikvirus (CaMV 35SPromotor, P35S) sowie aus Agrobacterium tumefaciens (T-nos) in Lebensmitteln – Screening-Verfahren
2008-06 (2008-08) – Untersuchung
von Lebensmitteln– Bestimmung des
Gesamtphosphorgehaltes in Fleisch
und Fleischerzeugnissen – Photometrisches Verfahren
Ersatz für 06.00-9:1992-12
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
der Trockenmasse in Fleischerzeugnissen
Ersatz für 07.00-3:1980-09
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
des Gesamtphosphorgehaltes in
Fleischerzeugnissen – Photometrisches Verfahren
Ersatz für 07.00-9:1992-12
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
von Citronensäure (Citrat) in
Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren
Ersatz für 07.00-13:1981-11
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
von Essigsäure (Acetat) in Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren
Ersatz für 07.00-14:1981-11
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
von D- und L-Milchsäure (D- und LLactat) in Fleischerzeugnissen –
Enzymatisches Verfahren
Ersatz für 07.00-15:1981-11 und
07.00-15 Berichtigung:2002-12
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
von D-Gluconsäure (D-Gluconat) in
Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren
Ersatz für 07.00-16:1981-11
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
von L-Glutaminsäure (L-Glutamat)
in Fleischerzeugnissen – Enzymatisches Verfahren
Ersatz für 07.00-17:1981-11
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
07.00-57
07.00-59
08.00-3
08.00-9
08.00-14
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
von Kollagenabbauprodukten in
Fleischerzeugnissen
Ersatz für 07.00-57:2007-04
2008-06 (2008-08) – Bestimmung
von Glutaminsäure in Fleischerzeugnissen – HPLC-Verfahren
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
der Trockenmasse in Wurstwaren
Ersatz für 08.00-3:1980-09
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
des Gesamtphosphorgehaltes in
Wurstwaren – Photometrisches Verfahren
Ersatz für 08.00-9:1992-12
2008-06 (2008-08) – – Bestimmung
des Nitrat- und Nitritgehaltes in
Wurstwaren nach enzymatischer Reduktion von Nitrat zu Nitrit – Spektralphotometrisches Verfahren
Norm-Entwürfe
DIN
1988-400
2008-07 (2008-08) Technische Regeln für Trinkwasser–Installationen
– Teil 400: Schutz des Trinkwassers,
Erhaltung der Trinkwassergüte;
Technische Regel des DVGW
Erscheinungsdatum: 2008-07-14
Einsprüche bis 2008-11-14
6650-8
2008-08 Getränkeschankanlagen –
Teil 8: Leitungsgebundene Wasseranlagen
Erscheinungsdatum: 2008-07-28
Einsprüche bis 2008-11-30
10082
2008-08 Packmittel – Buttereinwickler – Technische Lieferbedingungen
Vorgesehen als Ersatz für DIN
10082:1996-03; Ersatz für E DIN
10082 2008-01
Erscheinungsdatum: 2008-07-21
Einsprüche bis 2008-09-21
38406-15
38407-39
2008-07 (2008-08) Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung –
Kationen (Gruppe E) – Teil 15: Bestimmung von gelöstem Aluminium
– Verfahren mittels Fließanalyse (CFA
und FIA) (E 15)
Erscheinungsdatum: 2008-07-07
Einsprüche bis 2008-11-07
2008-08 – Gemeinsam erfassbare
Stoffgruppen (Gruppe F) – Teil 39:
Bestimmung ausgewählter polycyclischer aromatischer Kohlenwasser-
38412-3
DIN EN
899
12907
stoffe (PAK) – Verfahren mittels Gaschromatographie und massenspektrometrischer Detektion (GC-MS)
(F 39)
Erscheinungsdatum: 2008-08-11
Einsprüche bis 2008-12-11
2008-06 (2008-08) – Testverfahren
mit Wasserorganismen (Gruppe L) –
Teil 3: Bestimmung der Dehydrogenasenaktivität (TTC-Test) (L 3)
Erscheinungsdatum: 2008-06-30
Einsprüche bis 2008-10-31
2008-08 Produkte zur Aufbereitung
von Wasser für den menschlichen
Gebrauch – Schwefelsäure
Deutsche Fassung prEN 899:2008
Vorgesehen als Ersatz für DIN EN
899:2003-09
Erscheinungsdatum: 2008-08-25
Einsprüche bis 2008-10-25
2008-08 – Thermisch behandelte
Kohleprodukte
Deutsche Fassung prEN 12907: 2008
Vorgesehen als Ersatz für DIN EN
12907:2003-08
Erscheinungsdatum: 2008-08-25
Einsprüche bis 2008-10-25
13732
2008-09 (2008-08) Nahrungsmittelmaschinen – Behältermilchkühlanlagen für Milcherzeugerbetriebe –
Anforderungen für Leistung, Sicherheit und Hygiene
Deutsche Fassung prEN 13732: 2008
Erscheinungsdatum: 2008-09-08
Einsprüche bis 2008-11-08
15829
2008-07 (2008-08) Lebensmittel –
Bestimmung von Ochratoxin A in
Johannisbeeren, Rosinen, Sultaninen, gemischtem Trockenobst und
getrockneten Feigen – HPLC-Verfahren mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule und Fluoreszenzdetektion
Deutsche Fassung prEN 15829: 2008
Erscheinungsdatum: 2008-07-14
Einsprüche bis 2008-09-14
15835
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
2008-07 (2008-08) – Bestimmung
von Ochratoxin A in Säuglings- und
Kleinkindernahrung auf Getreidebasis – HPLC-Verfahren mit Reinigung
an einer Immunoaffinitätssäule und
Fluoreszenzdetektion
Deutsche Fassung prEN 15835: 2008
Erscheinungsdatum: 2008-07-21
Einsprüche bis 2008-09-21
15850
2008-09 (2008-08) – Bestimmung
von Zearalenon in Gersten-, Maisund Weizenmehl, Maisgrieß sowie
Säuglings- und Kleinkindernahrung
auf Getreidebasis – HPLC-Verfahren
mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule und Fluoreszenzdetektion
Deutsche Fassung prEN 15850: 2008
Erscheinungsdatum: 2008-09-01
Einsprüche bis 2008-11-01
15851
2008-09 (2008-08) – Bestimmung
von Aflatoxin B1 in Säuglings- und
Kleinkindernahrung auf Getreidebasis – HPLC-Verfahren mit Reinigung
an einer Immunoaffinitätssäule
Erscheinungsdatum: –
Einsprüche bis – (jew. keine Angabe)
15845
2008-08 Papier und Pappe – Bestimmung der Zytotoxizität von
wässrigen Extrakten
Deutsche Fassung prEN 15845: 008
Erscheinungsdatum: 2008-08-25
Einsprüche bis 2008-10-25
15848
2008-08 Anlagen zur Behandlung
von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden – Einstellbare Dosiersysteme
– Anforderungen an Ausführung,
Sicherheit und Prüfung
Deutsche Fassung prEN 15848: 2008
Erscheinungsdatum: 2008-08-25
Einsprüche bis 2008-10-25
DIN EN ISO
12099
1452-1
2008-09 (2008-08) Futtermittel, Getreide und gemahlene Getreideerzeugnisse – Anleitung für die Anwendung von Nahinfrarot-Spektrometrie
(ISO/DIS 12099:2008)
Deutsche Fassung prEN ISO 12099:
2008
Erscheinungsdatum: 2008-09-08
Einsprüche bis 2008-11-15
2008-07 (2008-08) Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Wasserversorgung und für erdverlegte und
nicht erdverlegte Entwässerungsund Abwasserdruckleitungen –
Weichmacherfreies Polyvinylchlorid
(PVC-U) – Teil 1: Allgemeines (ISO/
DIS 1452-1:2008
Recht ı 445
1452-2
1452-3
1452-5
2008-07 (2008-08) – – – Teil 2:
Rohre (ISO/DIS 1452-2:2008
2008-07 (2008-08) – – – Teil 3:
Formstücke (ISO/DIS 1452-3:2008)
2008-07 (2008-08) – – – Teil 5:
Gebrauchstauglichkeit des Systems
(ISO/DIS 1452-5:2008)
Jew. deutsche Fassung der entspr.
prEN ISO Ausgabe 2008
Jew. vorgesehen mit E DIN EN ISO
1452-1 2008-07, E DIN EN ISO
1452-2 2008-07, E DIN EN ISO
1452-3 2008-07 und E DIN EN ISO
1452-4 2008-07 als Ersatz für DIN
EN 1456-1:2001-12; vorgesehen als
Ersatz für DIN EN 1452-5:1999-09
Erscheinungsdatum jew.: 200807-28
Einsprüche jew. bis 2008-09-28
Milchprodukte
1736
2008-05 (2008-08) Milchpulver und
Trockenmilcherzeugnisse – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 1736:2008)
1854
2008-05 (2008-08) Molkenkäse –
Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 1854:2008)
Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO
1854:2000-04
2450
2008-05 (2008-08) Sahne – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 2450:2008)
Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO
2450:2000-06
7208
2008-05 (2008-08) Magermilch,
Molke und Buttermilch – Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 7208:2008)
jew. deutsche Fassung der entspr.
prEN ISO Ausgabe 2008
Erscheinungsdatum jew.: 2008-07-21
Einsprüche jew. bis 2008-09-21
7328
446 ı Recht
2008-05 (2008-08) Speiseeis und
Eis-Mischungen auf Milchbasis –
Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/FDIS 7328:2008)
Deutsche Fassung prEN ISO
7328:2008
Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO
7328:2000-05
Erscheinungsdatum: 2008-07-21
Einsprüche bis 2008-09-21
8381
2008-05 (2008-08) Säuglingsnahrung auf Milchbasis – Bestimmung
des Fettgehaltes – Gravimetrisches
Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/
FDIS 8381:2008); Deutsche Fassung
prEN ISO 8381:2008
Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO
8381:2000-04
Erscheinungsdatum: 2008-07-14
Einsprüche bis 2008-09-14
Tierische und pflanzliche Fette und Öle
663
2008-07 (2008-08) – Bestimmung
des Anteils an unlöslichen Verunreinigungen (ISO 663:2007)
3960
2008-07 (2008-08) – Bestimmung
der Peroxidzahl – Iodometrische
(optische)
Endpunktbestimmung
(ISO 3960:2007)
6886
2008-07 (2008-08) – Bestimmung
der Oxidationsstabilität (beschleunigter Oxidationstest) (ISO 6886:
2006)
23275-1
2008-07 (2008-08) – KakaobutterÄquivalente in Kakaobutter und Zartbitterschokolade – Teil 1: Bestimmung der Präsenz von KakaobutterÄquivalenten (ISO 23275-1:2006)
23275-2
2008-07 (2008-08) – – Teil 2: Mengenbestimmung von KakaobutterÄquivalenten (ISO 23275-2:2006)
27107
2008-07 (2008-08) – Bestimmung
des Peroxidwertes – Potentiometrische Endpunktbetimmung (ISO
27107:2008)
Jew. deutsche Fassung der entspr.
prEN ISO Ausgabe 2008
Erscheinungsdatum jew.: 2008-07-07
Einsprüche jew. bis 2008-09-07
Wasserbeschaffenheit
11348-1
2008-07 (2008-08) – Bestimmung
der Hemmwirkung von Wasserproben auf die Lichtemission von Vibrio
fischeri (Leuchtbakterientest) –
Teil 1: Verfahren mit frisch gezüchteten Bakterien (ISO 11348-1:2007)
11348-2
2008-07 (2008-08) – Teil 2: Verfahren mit flüssig getrockneten Bakterien (ISO 11348-2:2007)
11348-3
2008-07 (2008-08) – Teil 3: Verfahren mit gefriergetrockneten Bakterien
(ISO 11348-3:2007)
jew. deutsche Fassung der entspr.
prEN ISO Ausgabe2008
Jew. vorgesehen als Ersatz für die
entspr. DIN EN ISO Ausgabe 1999-04
Erscheinungsdatum: 2008-07-14
Einsprüche bis 2008-09-14
DIN ISO
8589
2008-07 (2008-08) Sensorische
Analyse – Allgemeiner Leitfaden für
die Gestaltung von Prüfräumen (ISO
8589:2007)
Vorgesehen als Ersatz für DIN
10962:1997-10
Erscheinungsdatum: 2008-07-14
Einsprüche bis 2008-11-14
Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln
16649-1
2008-07 (2008-08) – Horizontales
Verfahren für die Zählung von β-Glucuronidase-positiven Escherichia
coli – Teil 1: Koloniezählverfahren
bei 44 °C mit Membranen und 5Brom-4-Chlor-3-Indol-β-D-Glucuronid (ISO 16649-1:2001)
16649-2
2008-07 (2008-08) – – Teil 2: Koloniezählverfahren bei 44 °C mit 5Brom-4-Chlor-3-Indol-β-D-Glucuronid (ISO 16649-2:2001)
16649-3
2008-08 (2008-08) – – Teil 3: MPNVerfahren unter Verwendung von
5-Brom-4-Chlor-3-Indolyl-β-D-Glucuronid
Erscheinungsdatum jew. 2008-07-21
Einsprüche jew. bis 2008-11-21
EN ISO
8586-2
2008-06 (2008-08) Sensorische
Analyse – Allgemeiner Leitfaden für
die Auswahl, Schulung und Überprüfung von Prüfpersonen – Teil 2: Sensoriker (ISO 8586-2:2008)
prEN
Pflanzliche Lebensmittel
12393-1
2008-06 (2008-08) – Multiverfahren
zur gaschromatographischen Bestimmung von Pestizidrückständen
– Teil 1: Allgemeines
12393-2
2008-06 (2008-08) – – Teil 2: Verfahren zur Extraktion und Reinigung
12393-3
2008-06 (2008-08) – – Teil 3: Verfahren zur Bestimmung und Absicherung
jew. vorgesehen als Ersatz für die
entspr. EN Ausgabe 1998-10;
jew. Ersatz für die entspr. prEN Ausgabe 2007-03
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Informationen
Veranstaltungen
15. bis 17. Oktober:
CHILLVENTA 2008, in Nürnberg.
Mit folgendem Fachangebot:
Kältetechnik: Komponenten und Systeme für industrielle und gewerbliche Anwendungen, von
Verdichtern, Wärmeübertragern und anderen
Bauteilen, bis hin zu Kältemitteln, Kühlmöbeln,
Kühlzellen, Verbundanlagen, Rückkühlern und
Kühltürmen.
Isoliertechnik: Das Spektrum reicht von Isolierungen für Rohre, Sammler oder Wärmeübertrager, über Spezialtüren und Bauteile, bis hin zu
kompletten Kühlzellen, Kühlräumen oder Kühllagern für Anwendungen im Lebensmittelsektor und
der Industrie. Ebenso im Fokus: Isoliertechnik für
Reinraum-, Umwelt- und Klimatechnik und Schallisolierung.
Raumlufttechnik: Das breite Spektrum der dezentralen Klimatechnik sowie Zentralklima- und Lüftungsanlagen zum Einsatz in Gebäuden und in der
Prozesstechnik.
Wärmepumpentechnik: Nutzung von Umgebungswärme für eine sparsame und zukunftsträchtige
Wärmeerzeugung wie auch Wärmerückgewinnung
und der gleichzeitigen Möglichkeit zur Kühlung.
MSR-Technik/Automation: Zum effizienten und
sicheren Einsatz von Kälte und Klima im Anlagenbau, in der Gebäudetechnik und zur Ausschöpfung
aller technologischen Einsparpotenziale.
Dienstleistungen für die Kälte-Klimabranche:
Umfassendes Angebot der Aussteller, Planungsunterstützung, sparsamer und effizienter Umgang mit
Energie, Contracting, Mietservice und vieles mehr.
Fachforen und Symposien: Zu wichtigen Themen
wie Energieeinsparung und Effizienz, erneuerbaren
Energien, Fort-, Aus- und Weiterbildung, wirtschaftspolitischen Entwicklungen und Märkten.
Information: NürnbergMesse GmbH, Messezentrum, D-90471 Nürnberg (Tel.: +49-911-8606-0;
Fax: +49- 911-8606-8228
18. bis 21. Oktober:
südback, Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk, in Stuttgart.
Information: Landesmesse Stuttgart GmbH,
Messepiazza 1, D-70629 Stuttgart (Tel.: +49-71118560-0; Fax: +49-711-18560-2440; Website:
www.messe-stuttgart.de/).
21. Oktober:
Nachhaltigkeit und Effizienz von Verbraucherverpackungen – Cofresco Institute lädt zum internationalen Round Table an der Universität Wageningen.
Nach den erfolgreichen Veranstaltungen der vergangenen Jahre richtet das Cofresco Institute
gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern im
Herbst 2008 einen weiteren Round Table aus. Experten aus ganz Europa werden dieses Mal zum
Thema “Sustainibility and Efficiency of Consumer
Packaging” sprechen. Außer den Vorträgen wird
erstmalig auch eine Führung durch das „Restaurant der Zukunft“, einem neuen Instrument zur Erforschung von Konsumverhalten, angeboten.
Die Grundidee des Round Table ist die Diskussion
der verschiedenen Aspekte rund um das Thema
Verbraucherverpackungen. In diesem Jahr bilden
Nachhaltigkeit und Effizienz die Schwerpunkte der
Veranstaltung. Experten diskutieren die Frage,
welchen Einfluss beides auf Verpackungen hat.
Das Programm sieht Vorträge über Umweltschutz, Verpackungen für Convenience Food,
verbraucherfreundliches Verpackungsdesign sowie Lebensmittelsicherheit vor. Redner sind u. a.
Professor Stephane Desobry von ENSAIA (Frankreich), Professor Dr. Horst-Christian Langowski
vom Fraunhofer IVV (Deutschland), Dr. Ulphard
Thoden van Velzen von der Universität Wageningen (Niederlande) und Roland ten Klooster von
der Universität Twente (Niederlande).
Die anschließende Führung durch das „Restaurant
der Zukunft“ ermöglicht Einblicke in die moderne
Verbraucherforschung. Das „Ess-Labor“, eine Initiative des Universitäts- und Forschungszentrums
Wageningen (Wageningen UR) in Kooperation mit
Sodexo, Noldus IT und Kampri Group, wurde im
Oktober 2007 eröffnet. Seitdem ist es nicht nur
Universitätskantine, sondern auch Forschungseinrichtung, in der sich die Auswirkungen, die Veränderungen an der Präsentation von Produkten, an
ihrer Verpackung, an Lichtverhältnissen oder dem
Geruch auf das Verbraucherverhalten haben, untersuchen lassen.
Nach dem offiziellen Teil findet ein gemütliches Gettogether statt, bei dem sich die Teilnehmer noch
einmal über alle Themen austauschen können.
Die Anmeldung für den Round Table ist bis zum
30. September auf der Website möglich.
Information: Cofresco Institute, c/o crossrelations
GmbH, Angelika Frost (Tel.: +49-211-8827-36-48;
E-mail: [email protected]; Website:
www.cofrescoinstitute.com).
4. und 5. November
2. Internationale Fresenius Konferenz „Novel
Food“ , in Köln.
Themen:
Die neue Novel Food Verordnung:
– Auf welche Neuerungen Sie sich einstellen müssen (Notifizierungsverfahren, Antragsverfahren,
Zulassungsverfahren etc.)
– Mehr Datenschutz für Erstanmelder?
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
– Problematiken mit traditionellen Lebensmitteln
aus Drittländern Dossiers – Erfahrungsberichte
aus der Praxis:
– Zeitbedarf und Kosten
– Erstanmelder versus Nachahmer
– Erstantrag abgelehnt – Chancen und Risiken
des Zweitantrages
Nanotechnologie:
– Definition, Geltungsbereiche und Abgrenzungsproblematiken
– Risikobewertung und Risikokommunikation.
Vertreter der Europäischen Kommission, der Europäischen Behoerde für Lebensmittelsicherheit
(EFSA) und der Industrie (u.a. Cognis, Cantox)
haben ihre Mitwirkung bereits bestätigt. Die Konferenz richtet sich an Führungskräfte aus den
Bereichen Produktentwicklung, Registrierung, Regulatory Affairs, Recht und Marketing der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.
Information: Die Akademie Fresenius GmbH, Alter Hellweg 46, D-44379 Dortmund (Tel.: 023175896-50; Fax: 0231-75896-53; E-Mail: info@
akademie-fresenius.de; Website: www.akademiefresenius.de).
9. bis 11. November:
11th Karlsruhe Nutrition Congress: National Consumption Surveys – National Action Plans, in
Karlsruhe.
Information: Max Rubner-Institut, Haid-undNeu-Straße 9, D-76131 Karlsruhe (Tel.: +49-7216625-0, Fax: -721-6625-111; E-Mail: knc@mri.
bund.de; Website: www.mri.bund.de).
18. bis 21. November:
PACK&MOVE, Schweizer Fachmesse für integrierte Logistiklösungen und Verpackungstechnik, in Basel.
Zielgruppe: Anbieter von Intralogistik, Förder- und
Lagertechnik, Staplern, Flurfördermitteln, Verpackungstechnik, Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungstechnik, Extralogistik oder Transportwesen.
Aussteller: u. a. Pharma und Chemie, Lebensmittel und Getränke, Fertigungstechnik, E-Commerce
und Versandhandel.
Ab September bietet die PACK&MOVE einen neuen
Service: packmove24, die Online-Plattform für
Aussteller, Besucher und Medien.
Information. Roger Kaufmann, Messeleiter
PACK&MOVE, Tel.: +41-58-206-2233, Fax: +4158-206-2189, E-Mail: [email protected],
Website: www.packmove.ch.
Informationen ı 447
DGF:
18. bis 20. November:
oil & fats, Internationale Fachmesse für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Ölen und Fetten aus nachwachsenden Rohstoffen, in München.
Im Rahmen der Messe „oils+fats“ bietet die
Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft zwei
deutschsprachige Fortbildungskurse an:
18. November: Stabilisierung von Lipiden in Lebensmitteln, Leitung: Prof. Karin Schwarz, Universität Kiel
20. November: Modifizierung von Fetten und
Ölen, Leitung: Prof. Thomas Willner, Hochschule
für Angewandte Wissenschaften, Hamburg
In der Teilnahmegebühr ist der Messeeintritt bereits enthalten.
Das Programm und die Anmeldung finden Sie
unter
www.dgfett.de/meetings/muenchen08/
index.htm, Informationen zur Messe finden Sie
unter www.oils-and-fats.com/link/de/16331430.
DLG:
8. Oktober:
DLG-Forum Getränke: „Gesund, sicher und mehr
– Ideen für den Erfolg“, in Bad Soden.
Fachtagung im Rahmen der DLG-Lebensmitteltage
in Frankfurt am Main und Bad Soden. Unter dem
Titel „Geschmackvolles Konzept – gesunder Erfolg“
stellt Inga Koster, Geschäftsführerin Marketing
von True fruits (Bonn), das Erfolgsrezept von True
fruits vor. Einen Überblick innovativer Lösungen für
moderne und fruchtige Milchprodukte gibt Lothar
Krause, Executive Director Food, Döhler Gruppe
(Darmstadt), in seinem Vortrag „Vom Kundenwunsch zum Wunschprodukt“. Dipl. oec. troph.
Günter Wagner, Vorstandsmitglied Institut für
Sporternährung (Bad Nauheim), benennt abschließend Kriterien innovativer Getränkekonzepte, die
sich unter Berücksichtigung von gesellschaftlichen
und gesundheitlichen Gesichtspunkten ergeben.
8. und 9. Oktober:
DLG-Lebensmitteltage, in Frankfurt/Main und
Bad Soden.
Die DLG veranstaltet 2008 zum dritten Mal ihre
Lebensmitteltage in Frankfurt am Main und in Bad
Soden. Das Zukunfts- und Diskussionsforum der
Lebensmittelbranche kann auch in diesem Jahr
ein Fachprogramm mit hochkarätigen Referenten
aus Ernährungswirtschaft, Wissenschaft, Kommunikation sowie Trendforschung vorweisen.
Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung wird
die große Vortragstagung am Donnerstag, dem
9. Oktober 2008, sein. Unter dem Generalthema
„Profil durch Verantwortung – Die neue Rolle der
Lebensmittelhersteller“ werden die in der Branche
intensiv diskutierten Fragen rund um das Thema
Vertrauensmarkt Lebensmittel behandelt. Das
Gesamtprogramm ist unter www.DLG.org/Lebensmitteltage abrufbar.
448 ı Informationen
9. Oktober:
DLG-Forum Food-Kommunikation: Erfolgreiche
Kommunikation für veränderte Märkte, in Bad
Soden.
Neue Konzepte gefragt – Fachtagung im Rahmen
der DLG-Lebensmitteltage. Die Gesellschaft und mit
ihr das Konsumverhalten sind einem starken Wandlungsprozess unterworfen. Neue Lebensstile verändern die Ernährungsweisen, Informationen über
und rund um Lebensmittel werden immer wichtiger.
Food-Trends erweisen sich als wichtige Indikatoren
für gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Die
Kommunikation über Lebensmittel vernetzt sich
dabei immer stärker mit allgemeinen gesellschaftlichen Diskursen. Wie begegnet man aber einem zunehmend kritischer werdenden Verbraucher, dessen
Informationshunger genauso schnell wächst, wie
seine Bedürfnisse an seine Ernährung komplexer
werden? In immer kürzeren Zeiträumen sind Lebensmittelhersteller gezwungen zu hinterfragen,
wie, wo, was und mit welchen Botschaften kommuniziert wird. Neue Kommunikationsstrategien
ersetzen angesichts dieser Entwicklung traditionelle
Methoden, wenn es um die Frage geht, wie man mit
kritischen Konsumenten in Kontakt treten sollte.
Information: Deutsche Landwirtschafts-Gellschaft
e.V. (DLG), Eschborner Landstr. 122, D-60489
Frankfurt/ Main (Tel.: 069-24788-0; Fax: 06924788-100; E-Mail: [email protected]; Website: www.dlg-frankfurt.de).
GDCh:
5. November:
REACH – Registrierung, in Frankfurt/Main.
Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Zellner.
Highlights:
– Umsetzung der Registrierung (2. Phase der REACH-Verordnung)
– Datenanforderungen
– Arbeitsplatz- und Umweltexposition
– Studienmonitoring / Teststrategien
– Rechtliche Aspekte in Konsortien
Anmeldung: http://www.gdch.de/vas/fortbildung/
kurse/fortbildung2008.htm#4935.
13. und 14. November:
REACH – Intelligente Teststrategien zur Prüfung
der Chemikaliensicherheit, in Leipzig.
Leitung: Prof. Dr. Gerrit Schüürmann.
Gegenstand des Kurses sind intelligente Strategien
für die Stoffbewertung, welche unter Einbeziehung
alternativer und computerbasierter Methoden die
Entwicklung maßgeschneiderter risikoorientierter
Prüfprogramme und damit eine Umsetzung der
neuen REACH-Anforderungen unter optimiertem
Ressourceneinsatz ermöglichen.
Anmeldung: www.gdch.de/vas/fortbildung/kurse/
fortbildung2008.htm#4931.
Information: GDCh, Abteilung Tagungen und Fortbildung, Postfach 900440, D-60444 Frankfurt am
Main (Tel.: 069-7917-360/-366/-358; Fax: 0697917-475; E-Mail: [email protected]; Internet: www.
gdch.de).
Innoform Coaching:
8. und 9. Oktober:
Workshop: Folien- und Verpackungsprüfung für
Einsteiger, in Eppertshausen.
Ein-/Aufsteiger in der Folienbranche erhalten einen praxisbezogenen Überblick über unterschiedliche Folienprüfungen sowie deren Aussagekraft
für Folienanwendungen. Dieser Einsteigerkursus
zielt auf einen fundierten Überblick üblicher Folienprüfmethoden und kann als Vorbildung für unseren Workshop „Mechanische Folienprüfungen“
in Oldenburg beschrieben werden. Insbesondere
Mitarbeitern bei Lebensmittelherstellern oder anderen Folienanwendern erhalten einen Einblick in
die Tücken der Folienprüfungen.
14. und 15. Oktober:
Seminar: Grundlagen der Kunststoff-Verpackungsfolien, in Osnabrück.
Die Veranstaltung richtet sich an Ein- und Aufsteiger aus der herstellenden, verarbeitenden sowie
abpackenden Folienindustrie, die ihr Grundwissen
in der Folientechnologie auffrischen und erweitern möchten. Orientierend an der Gliederung
des Fachbuches Kunststoff-Folien, Hanser Verlag,
wird in einer Art Crash-Kurs Kunststoff-Verpackungsfolien-Technologie erläutert. Der Schwerpunkt liegt auf fundierten Grundlagen. Ausgehend
vom Polymer werden die wichtigsten Kunststoffe,
die für Folienverpackungen verwendet werden,
erläutert. Anschließend werden die Herstellung,
typische Folieneigenschaften, Folienprüfungen
sowie Folienverarbeitung besprochen. Mit Beispielen aus der Lebensmittelverpackung werden
die Eigenschaften verschiedener Folien praxisnah
dargestellt.
22. und 23. Oktober:
Seminar: Wechselwirkung zwischen Füllgut (Lebensmitteln, Kosmetika & Pharmazeutika) und
Verpackung, in München.
Dieses Seminar richtet sich an Qualitätsmanagement- und Entwicklungsverantwortliche von Lebensmittel-, Pharma und Kosmetikherstellern
sowie Verpackungsherstellern, die in der Praxis
für die Entwicklung von Verpackungslösungen der
verpackten Produkte verantwortlich sind und Themen wie: Migration & Permeation, Barriere Extractables & Leachables Wechselwirkung gezielt nutzen bearbeiten und im Reklamationsfall bewerten
möchten. Zunächst wird die aktuelle Wissensbasis
vermittelt und es werden Tipps für die Umsetzung
in den Betrieben gegeben. Viele nützliche Unterlagen und Tools werden besprochen und in Übungen
vertieft. Durch ausreichend Zeit für Diskussionen
stellt dieses Seminar zusätzlich ein ideales Forum
zum Gedankenaustausch bzgl. Umsetzung in der
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Qualitätssicherung und Entwicklung verpackter
Produkte dar.
Information: Innoform Coaching, Stüvestr. 25,
D-49205 Hasbergen (Tel.: +49-5405-9996-88;
Fax: +49-5405-9996-89; E-Mail: [email protected]; Website: www.inno-meeting.de).
Klinkner & Partner GmbH:
28. und 29. Oktober:
LIMS-Forum 2008, in Mannheim-Ladenburg.
Um den speziellen Anforderungen an die Datenverarbeitung in chemischen, physikalischen, biologischen oder medizinischen Laboratorien gerecht zu werden, werden in dieser Branche ganz
spezifische Software-Lösungen eingesetzt. Diese
Labor-Informations-Management-Systeme (LIMS)
müssen den gesamten Prozess von der Registrierung des Probeneingangs über die Analysen,
Kontrollen und Begleitung bis zur wirtschaftlichen
Auswertung der Untersuchung als lückenlose Prozesskette abbilden können. Zusätzliche Module
müssen die Anbindung von Analyse-Hardware
oder von ERP-Systemen, Controllingsoftware
oder Datensicherungsinfrastruktur an die Datenbank des LIMS ermöglichen. Hierfür stehen viele
standardisierte Software-Systeme von namhaften
Anbietern zur Verfügung, wodurch sich mittlerweile auch die individuelle Anpassung mit wenig
Aufwand realisieren lässt.
Die aktuellen Trends erfahren Sie auf dem LIMSForum 2008. Alljährlich treffen sich dort Laborleiter, Systemmanager, IT- und Qualitätsbeauftragte
aus Unternehmen und Laboratorien, die ein LIMS
einführen, modifizieren oder ablösen möchten, um
sich eingehend über neue Trends in der Labor-IT
zu informieren. An zwei Veranstaltungstagen können die Teilnehmer von Fach- und Anwendervorträgen profitieren und sich mit Referenten und
Ausstellern über den aktuellen Stand der Technik
austauschen. Unter anderem erfahren sie dort
Neuigkeiten zu Implementierung, Anbindung von
Geräten und Warenwirtschaftssystemen, Wissensmanagement mittels LIMS, aber auch zur Verbesserung von Effizienz und Wirtschaftlichkeit durch
IT-Unterstützung.
Auf dem LIMS-Forum 2008 sind 14 der führenden LIMS-Anbieter als Aussteller vertreten. Für
Einsteiger in die Thematik „Laborinformationsmanagementsystem“ wird von der Klinkner & Partner
GmbH am Vortag eine Einführungsveranstaltung
angeboten.
10. und 11. November:
Chromatografie Tage 2008, in Saarbrücken.
An zwei Seminartagen wird den Teilnehmern
die Möglichkeit geboten, sich in Vorträgen und
Workshops ausführlich über die LC-MS-Technologie sowie den aktuellen Stand von Technik und
Anwendungsmöglichkeiten zu informieren und
auszutauschen. Bekannte Referenten aus den Ge-
bieten der Protein-, Rückstands-, Lebensmittelund Bioanalytik sowie der klinischen Analytik und
Pharmaforschung werden über ihre Erfahrungen
berichten und zum intensiven Dialog bereitstehen. Die Teilnehmer erhalten von der Klinkner
& Partner GmbH eine neutrale Markt- und Produktübersicht und haben die Gelegenheit, sich an
den Ausstellerständen namhafter Anbieter über
LC-MS-Geräte, Zubehör und Reagenzien sowie
neuste Innovationen zu informieren. Die Chromatografie Tage 2008 bieten die einmalige und
effektive Möglichkeit, sich gezielt einen aktuellen
Marktüberblick gängiger LC-MS-Systeme zu verschaffen, eine Vorauswahl zu treffen, Detailfragen
direkt mit den Anbietern zu diskutieren und sich
mit anderen Anwendern sowie den Referenten und
Moderatoren der Veranstaltung auszutauschen.
Nähere Informationen zu den behandelten Themen, zu Referenten und Ausstellern entnehmen
Sie bitte dem Programm, welches Sie unter folgenden Adressen finden:
Information: Klinkner & Partner GmbH, WilhelmHeinrich-Str. 16, D-66117 Saarbrücken (Tel.: +49681-982-10-14; Fax: +49-681-982-10-25; Website: www.klinkner.de).
Seminar „UnternehmerEnergie“
Erfolgreiches Management-Modell für strategische
Unternehmensführung und persönliche Planung
Das Unternehmerdasein ist wie ein Wasserfall:
Riesige, oft chaotische Kraftpotentiale, die aber,
sobald sie in die richtigen Bahnen gelenkt sind,
unendlich große, nutzbringende Energien und
enorme Wirkungen entfalten können. Das 4Tage-Seminar UnternehmerEnergie ist deshalb
auch das Kern-Lehrwerk des Schmidt Collegs
und somit zentrales Element im „Netzwerk des
Erfolges“.
In der praktischen Anwendung tausendfach bewährt, funktioniert das Modell in allen Größenordnungen: Vom 1-Mann-Freiberufler bis zum Großindustrieunternehmen. Ziel von UnternehmerEnergie
ist die Schaffung, Bündelung und effiziente Nutzung unternehmerischer Energien für mehr Unternehmenserfolg. Strategisches Management heißt,
sich auf die vier wesentlichen unternehmerischen
Aufgaben zu konzentrieren:
1. Ziele finden
Finden und Beschreiben der kurz-, mittel- und
langfristigen Unternehmensziele: Strategisches Management ist „zielorientiertes Verhalten, das eine
im Ziel festgelegte Wirkung hat“. Konsequentes
Hinführen zu den klar definierten Unternehmenszielen, sinnvolle Delegation der Aufgaben im Betrieb,
Harmonisierung der Arbeitsabläufe – darin besteht
die Kunst der Unternehmensführung.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
2. Strategische Zielplanung
Mit Strategie das Unternehmen so führen, dass
die Ziele mit dem geringsten materiellen Aufwand
erreicht werden: Stellen Sie sich selbst einmal die
Fragen: Welche Werte und welchen Nutzen bietet
das Unternehmen mit seinen Produkten und/oder
Dienstleistungen? Orientiert sich das Unternehmensziel auch am Wohl der Mitarbeiter? Welche
Stellung soll das Unternehmen in zehn Jahren am
Markt einnehmen?
3. Mitarbeiter auswählen und führen
Die Auswahl, Führung und Motivation der dazu
nötigen Mitarbeiter: Durch die Mitarbeiter wird
die Einzigartigkeit eines Unternehmens gelebt
und nach außen getragen. Doch ein echtes Team
entsteht nur durch transparente Ziele und eine
gemeinsame Strategie. UnternehmerEnergie vermittelt, wie Mitarbeiter so ausgesucht, geführt und
motiviert werden, damit sie Bestleistungen ins Unternehmen einbringen.
4. Kontrollieren, überprüfen, steigern – Erfolg
sichern
Kontinuierliches Überprüfen, ob die gesetzten
Ziele erreicht werden: Angesichts immer enger
werdender Märkte ist besonders für die Zukunft
ein wirksames Controlling als Mittel zur Qualitätssicherung und -steigerung unerlässlich.
Das Seminar UnternehmerEnergie liefert keine Patentrezepte. Stattdessen entwickeln die Teilnehmer
ihre eigene Erfolgsstrategie, die perfekt zur eigenen Unternehmerpersönlichkeit und zum Unternehmen passt.
Weitere Infos erhalten Sie unter www.schmidtcolleg.de oder per E-Mail [email protected]
sowie bei SchmidtColleg GmbH & Co. KG, Stöhrstraße 19, D-96317 Kronach (Tel.: 09261-9628-0).
Termine
24.09.2008 bis 27.09.2008 (Wernberg, Burg
Wernberg)
21.10.2008 bis 24.10.2008 (Iserlohn, Hotel Vierjahreszeiten)
12.11.2008 bis 15.11.2008 (Nürnberg, Schindlerhof)
09.12.2008 bis 12.12.2008 (Wernberg, Burg
Wernberg)
11. bis 15. Mai 2009
ACHEMA 2009
Internationaler Ausstellungskongress für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie, in Frankfurt am Main.
Weltweiter Technologiegipfel der Prozessindustrie
mit ca. 4 000 Aussteller aus allen Kontinenten,
Informationen ı 449
der Disziplinen zu lösen sind. Viele Unternehmen werden die Gelegenheit nutzen, um auf der
ACHEMA ihre Innovationen und Techniktrends zu
präsentieren.
Neue Technologien sichern gute Zukunftsaussichten für die Branche
Die ACHEMA ist der Treffpunkt für das komplette
„Who is Who“ der Unternehmens- und Forschungslandschaft der Prozessindustrie. Sie ist
der internationale Branchentreff mit einem konkurrenzlos umfangreichen Technologieangebot. Auch
Umweltschutz und Biotechnik zeigen als integrale
Querschnittsthemen der ACHEMA die Bandbreite
technischer Problemlösungen
180 000 Teilnehmer aus 100 Ländern und 30 000
Führungskräfte der ersten beiden Unternehmensebenen. Die Prozessindustrie – die chemische
Industrie, die Biotechnologie, die pharmazeutische und die Nahrungsmittelindustrie sowie die
Umwelttechnik, die Werkstofftechnik und die Energieerzeugung – steht immer wieder vor neuen
Herausforderungen, die nur im Zusammenspiel
ACHEMA-Kongress – Experten, Führungskräfte
und Anwender im Dialog
Das Kongressprogramm umfasst mehr als 900 Vorträge und ist neben dem Ausstellungsgeschehen
der zweite Eckpfeiler der ACHEMA. Zahlreiche Sonder- und Gastveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Expertenrunden und Plenarvorträge spiegeln
die ganze Vielfalt der Prozesstechnik wider. Parallel
zum Ausstellungsbereich umfasst der ACHEMA-
Kongress das vollständige Spektrum der Prozesstechnik und ergänzt die klassischen Aspekte durch
spezielle, besonders aktuelle Vortragsreihen.
Sonderschau: Innovative Konzepte für den Umgang mit Ressourcen
Zukunftsorientierte Teilgebiete aus dem Umfeld
der Prozessindustrie sind seit jeher Gegenstand
der ACHEMA-Sonderschau. Mit dem Thema „Chemie und Biotechnologie regenerativer Rohstoffe
und Energieträger“ greift die ACHEMA 2009 die
weithin steigende Bedeutung der stofflichen und
energetischen Nutzung nicht-fossiler Ressourcen
auf. Neben der gesamten industriellen („weißen“)
Biotechnologie wird die Sonderschau auch Bioraffinerien und Anlagen zur Herstellung von Biokraftstoffen oder Biogas umfassen sowie Biokunststoffe und -komposite. Die Photovoltaik, solarchemische Prozesse und nicht zuletzt thermische und
chemische Verfahren werden im Themenspektrum der Sonderschau ebenfalls vertreten sein.
Alle Informationen und Service für Aussteller und
Besucher unter www.achema.de.
Informationen
Ausbildung zum Kantonschemiker, Qualitätsmanager (MAS) und zum Auditoren, Inspektoren, Laborleiter, Produktionsleiter (UP)
Neuer Studiengang in der Schweiz ab Herbst 2008
(BAG/Schweiz) Die Ausbildung der Kantonschemiker soll in Zukunft durch ein zweistufiges
universitäres Nachdiplomstudium auf modularer
Grundlage abgelöst werden. Der Studiengang,
der sich zurzeit in Ausarbeitung befindet, ist
berufsbegleitend und soll im Herbst 2008 beginnen. Er wird mit einem universitären Titel der
Universität Basel zertifiziert werden.
Auf Initiative des Bundesamtes für Gesundheit
(BAG) wurde in Zusammenarbeit mit dem Verband
der Kantonschemiker der Schweiz (VKCS) eine
Projektorganisation ins Leben gerufen, um ein
neues Berufsbild des Schweizerischen Kantonschemikers zu erarbeiten, das den europäischen
Anforderungen für leitende Funktionen der amtlichen Lebensmittelkontrolle und der Qualitätssicherung im „food“- und „non-food“-Bereich
angepasst werden soll. Die Ausbildung der Kantonschemiker, die bisher in der Schweiz durch das
BAG in Zusammenarbeit mit den kantonalen Laboratorien durchgeführt wurde, soll nun durch ein
zweistufiges universitäres Nachdiplomstudium auf
450 ı Informationen
modularer Grundlage abgelöst werden. Beteiligt an
der Ausarbeitung dieser zukünftigen Ausbildung in
„Food Safety“ sind die ETH Zürich, die Universität
Basel und die Fachhochschule HES-Valais in Sion
sowie weitere Institutionen. “Leading House” ist
das Advanced Study Centre der Universität Basel.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt das
BAG vor. Geplant ist ein in Modulen und gemäß
dem Bologna-Modell aufgebauter zweistufiger
Studiengang, der in einer ersten Stufe (ein Jahr) zu
einer Leitungsfunktion für mittleres Kader (Auditoren, Inspektoren, Laborleiter, Produktionsleiter)
und in einer zweiten Stufe (ein Jahr) für oberes Kader (Kantonschemiker, Qualitätsmanager) befähigen soll. Der Studiengang ist berufsbegleitend und
beginnt erstmals im Herbst 2008. Er wird für beide
Stufen mit einem universitären Titel der Universität
Basel zertifiziert werden („University Professional
in Food Safety“ für die erste bzw. „Master of Advanced Studies in Food Safety Management“ für
die zweite Stufe).
[…] Start des Studiengangs ist für Herbst 2008
vorgesehen. Dauer des gesamten Studiums: vier
Semester (je zwei Semester). Der Studiengang ist
nach den Prinzipien des Bologna-Modelles aufgebaut, Leistungsnachweise werden jeweils für die
einzelnen Module erbracht und gemäß BolognaModell in ECTS-Kreditpunkten gemessen.
Zutrittsbedingungen
Als akademischen Abschluss wird ein Diplom oder
ein Master in einem der unten angeführten Grundstudien (Uni oder FH) anerkannt. In Ausnahmefällen
können Kandidaten/innen mit mehrjähriger umfassender Berufserfahrung und überdurchschnittlichem
Fachwissen sowie zwei Empfehlungsschreiben ohne
akademischen Erstabschluss aufgenommen werden
(spezifische Berufserfahrung: 5 Jahre).
Der Nachweis der absolvierten Grundstudien oder
äquivalenter Kompetenzen kann erbracht werden
durch ein schweizerisches oder europäisches
Hochschuldiplom in:
• Lebensmittelchemie/LebensmittelingenieurWissenschaften (spezifische Berufserfahrung:
2 Jahre)
• Veterinär-Medizin (spezifische Berufserfahrung:
2 Jahre)
• Pharmazie
(spezifische
Berufserfahrung:
3 Jahre)
• Naturwissenschaften mit Chemie oder Biochemie als Prüfungsfach (spezifische Berufserfahrung: 3 Jahre).
Informationen dazu unter www.bag.admin.ch und
www.postgraduate-basel.ch.
Über den aktuellen Stand der Dinge berichtet auf
dem 37. Deutschen Lebensmittelchemikertag in
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Kaiserslautern am 10. September 2008 R. Charrière aus Bern im Vortrag „Neuausrichtung der Lebensmittelchemikerausbildung in der Schweiz“.
Hochschule Niederrhein
Start des neuen Masterstudiengangs Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften
Einen in dieser Fächerkombination in Deutschland
einzigartigen Masterstudiengang Ernährungs- und
Lebensmittelwissenschaften startet die Hochschule Niederrhein zum kommenden Wintersemester in Mönchengladbach. Gewählt werden können die Schwerpunkte Ernährung und Gesundheit
oder Management der Lebensmittelverarbeitung.
Das Studium dauert vier Semester und schließt
mit dem Master of Science ab. Dieser international
be- und anerkannte Studienabschluss qualifiziert
die Absolventen, einen akademischen Werdegang
einzuschlagen sowie Führungspositionen in der
Ernährungs- und Lebensmittelindustrie oder Aufgaben im höheren öffentlichen Dienst zu übernehmen. Eingehend auf die permanenten Veränderungen und Entwicklungen im Ernährungs- und
Lebensmittelsektor werden hier Fachkompetenzen
u. a. in den Bereichen Ernährungstrends, Ernährungsmedizin, Bewegung und Gesundheit, Public
Health Nutrition, Mensch und Umwelt, Unternehmensführung, Lebensmittelsicherheit, Qualitätsmanagement sowie Lebensmitteltechnologie,
-produktion und -entwicklung vermittelt. Besonderer Wert wird auf die Mitarbeit an Projekten,
auch in der angewandten Forschung, gelegt. Das
Weiterbildungsangebot richtet sich an Bachelor- oder Diplomabsolventen aus den Bereichen
Oecotrophologie, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften sowie fachverwandten Gebieten.
Nähere Informationen unter www.hs-niederrhein.
de/fb05. Bewerbungen sind derzeit noch beim
Studierendenbüro der Hochschule Niederrhein,
Reinarzstr. 49, D-7805 Krefeld, möglich.
Information: Dipl.-Oecotroph. Nina Jerrentrup, Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein, Tel.: +49-2161-186-5392, Fax: +49-2161-1865314, Email [email protected].
Wissenschaft
Online-Zugang zu Forschungsergebnissen
Die EU-Kommission hat ein Online-Pilotprojekt
für den besseren Zugang zu den Ergebnissen
EU-finanzierter Forschung lanciert. Dies soll der
Innovation Impulse verleihen, wissenschaftliche
Entdeckungen voranbringen und die Entwicklung
einer wissensbasierten Wirtschaft unterstützen.
Um die Wirkung der EU-Investitionen in Höhe von
50 Milliarden € in Forschung und Entwicklung für
den Zeitraum 2007 bis 2013 zu verstärken, sollen
die Forschungsergebnisse möglichst weit und ef-
fektiv verbreitet werden. Das Pilotprojekt ermöglicht nach einer Sperrfrist zwischen sechs und
12 Monaten einen uneingeschränkten OnlineZugang zu den Ergebnissen EU-finanzierter Forschung.
„Ein einfacher und entgeltfreier Zugang zu den aktuellsten Erkenntnissen in strategischen Bereichen
ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der
EU in der Forschung. Dieses Open Access-Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt für die Verwirklichung der „fünften Freiheit“, d.h. dem freien Verkehr von Wissen in den Mitgliedstaaten, auf Ebene
der Forscher und der Unternehmen und in der
breiten Öffentlichkeit,“ so Janez Potoènik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung. „Darüber
hinaus erhalten die Bürger auf diese Weise einen
angemessenen Gegenwert für die Finanzierung der
Forschung durch EU-Gelder.“
„Die rasante Entwicklung der Digitaltechnologien
bietet den Forschern bisher ungeahnte Möglichkeiten für einen zeitnahen und effizienten Informationsaustausch. Unser neues Pilotprojekt wird
sich diese Potenziale zunutze machen und es Forschern, Unternehmern und politischen Entscheidungsträgern durch Ermöglichung des Zugangs zu
den neuesten Forschungsergebnissen erleichtern,
Lösungsansätze für globale Herausforderungen
wie den Klimawandel zu entwickeln,“ so Viviane
Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien. „Vor allem begrüße ich es,
dass wissenschaftliche Verleger jetzt allmählich
neue Verbreitungsmodelle annehmen und gemeinsam mit den Forschern auf die Verwirklichung des
Open Access hinarbeiten. Sie haben der Kommission in diesen Bereichen wertvolle Unterstützung
bei der Vorbereitung des Pilotprojekts geleistet.
Auf diese Weise kann eine für alle Beteiligten nützliche Koexistenz erreicht werden, die einerseits
eine optimale Wirkung des Open Access für die
öffentlich finanzierte Forschung gewährleistet und
andererseits Raum für privat finanzierte Geschäftsmodelle im Bereich des Verlagswesens lässt.“
Das Open Access-Pilotprojekt der EU-Kommission
soll bis zum Ende des siebten Forschungsrahmenprogramms der EU (RP7) für den Zeitraum
2007–2013 laufen. Empfänger von Zuschüssen
werden gehalten sein, von Fachkollegen geprüfte
Forschungsartikel oder Endfassungen von Manuskripten zu ihren RP7-Projekten in ein OnlineArchiv einzustellen. Das Pilotprojekt wird sich auf
etwa 20 Prozent des RP7-Budgets in Bereichen
wie Gesundheit, Energie, Umwelt, Sozialwissenschaften sowie Informations- und Kommunikationstechnologien erstrecken. Der offene Zugang zu
Forschungsartikeln, die zuvor über Abonnements
zugänglich waren, kann dazu beitragen, die Wirkung der EU-Investitionen zu verstärken und Verluste an Zeit und wertvollen Ressourcen sowie
Doppelforschung zu vermeiden. Auch kleine und
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
mittlere Unternehmen können von einem besseren
Zugang zu den aktuellsten Forschungsentwicklungen profitieren.
Mehr Information zu diesem Thema finden Sie im
Internet unter
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?
reference=IP/08/1262&format=HTML&aged=0&
language=DE&guiLanguage=en.
Einzelheiten zum Pilotprojekt „Open Access“ werden im September 2008 auf den Seiten der EUKommission unter http://ec.europa.eu/research/
science-society/index.cfm?fuseaction=public.
topic&id=1680 verfügbar sein.
Bio-Produkte
Internationale DLG-Qualitätsprüfung 2008
Spezial-Test für Lebensmittel aus ökologischem
Anbau
(DLG) Das Testzentrum Lebensmittel der DLG
(Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat
jetzt seine Internationale Qualitätsprüfung für
Bio-Produkte 2008 ausgeschrieben. Die Prüfung
ist Deutschlands führender Spezial-Test für Lebensmittel aus ökologischem Anbau. Erfahrene
Bio-Experten beurteilen die Produkte hinsichtlich
ihrer sensorischen Qualität. Weitere produktspezifische Laboranalysen ergänzen die Tests. Seit
ihrer Premiere verzeichnet die DLG-Prüfung
wachsende Teilnehmerzahlen. Im letzten Jahr
wurden rund 900 Produkte getestet. Lebensmittel, die die DLG-Tests bestehen, erhalten die
Auszeichnung „DLG-prämiert“ in Gold, Silber
oder Bronze. Anmeldeschluss für die Internationale DLG-Qualitätsprüfung für Bio-Produkte ist
der 6. Oktober 2008.
93 Prozent aller Bundesbürger wollen künftig BioProdukte kaufen, lautet das Ergebnis einer aktuellen
repräsentativen Studie unter der bundesdeutschen
Gesamtbevölkerung. Die Bio-Produkte sind damit
bei der großen Masse der Konsumenten angekommen. Mit dem stetig wachsenden Interesse, steigt
auch das Warenangebot aus ökologischem Anbau.
Mit der Vielfalt der Bio-Produkte wächst aber auch
die Unübersichtlichkeit im Angebot. Um sich als
Qualitätsanbieter zu profilieren, gewinnen neben
dem Bio-Versprechen weitere Differenzierungskriterien an Bedeutung. Dazu zählen Qualitätsaspekte
wie der Genusswert der Produkte. Im Mittelpunkt
der DLG-Tests steht deshalb die sensorische Bewertung der Lebensmittel, d.h. die Beurteilung des
Genusswertes hinsichtlich Geruch, Aussehen und
Geschmack. Neben Lebensmitteln aus den Bereichen Fleisch- und Wurstwaren, Molkereiprodukte,
Back- und Süßwaren, Tiefkühlkost, Fertiggerichte,
Feinkost sowie Fruchtgetränke und Bier werden
auch Speiseöle, Tee und Fruchtaufstriche unter die
Qualitätslupe genommen.
Informationen ı 451
Das Prüferpanel des Testzentrums setzt sich aus
Sensorik-Experten zusammen, die über Erfahrung
in der Qualitätsbewertung von Bio-Lebensmitteln
verfügen. Zusätzlich werden vor den Tests alle
Prüfer auf die sensorischen Unterschiede zwischen konventionell und ökologisch hergestellten
Lebensmitteln hingewiesen. Denn bei der Be- und
Verarbeitung existieren, in Abhängigkeit von einzelnen Bio-Verbänden, in der Verwendung von
Zusatzstoffen, wie Farbstoffen oder Geschmacksverstärkern, sowie in der Zulassung bestimmter
Herstellungsverfahren Unterschiede.
Die Anmeldeunterlagen sind erhältlich beim DLGTestzentrum Lebensmittel, Petra Zeiler, Eschborner Landstraße 122, D-60489 Frankfurt am Main,
Tel: +69-24788-364, Fax: -115, E-Mail: P.Zeiler@
DLG.org.
Bisphenol A in Babyflaschen
Würzburger Toxikologe Professor Gilbert Schönfelder kritisiert Entscheidung der EFSA
(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) Die
Chemikalie Bisphenol A (BPA) ist in Babyflaschen
enthalten, in harten Kunststoff-Getränkeflaschen
und in der Innenbeschichtung von Konservendosen. Seit Ende der 1990er Jahre wird diskutiert,
ob von dem Plastikgrundstoff, der in geringen
Mengen in die Nahrung übergehen kann, eine
gesundheitsschädigende Wirkung ausgeht. Der
Toxikologe Professor Gilbert Schönfelder von der
Universität Würzburg forscht seit Jahren zu dieser
Frage. Bestürzt reagiert er nun auf die jüngste Einschätzung der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA. Diese hatte Ende Juli festgestellt, dass von Bisphenol A keine Bedrohung
für den Menschen ausgehe. In der Konsequenz
452 ı Informationen
bedeute dies auch, dass die geltenden Grenzwerte
gelockert werden könnten, sagt Schönfelder.
Dabei stellt Schönfelder bereits die Grundannahme
für die Entscheidung der Behörde in Frage. Diese
gehe davon aus, dass ungeborene Kinder durch
die Mutter vor BPA geschützt seien beziehungsweise selbst ausreichend in der Lage seien, BPA
im Körper abzubauen. Diese Auffassung stehe
jedoch in deutlichem Widerspruch zu den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen: Die vorliegenden Studien würden vielmehr zeigen, dass
Frauen während der Schwangerschaft BPA im Körper einlagern. Schönfelder selbst hat schon 2001
nachgewiesen, dass Bisphenol A von der Schwangeren an ihr Kind weitergegeben wird. In der Folge
haben Kollegen auch signifikante Mengen von
aktivem BPA im Blut von Schwangeren und Föten gefunden. Außerdem, berichtet Schönfelder,
hätten US-Forscher in 92 Prozent der Urinproben
von 2500 Personen messbare Mengen von BPA
gefunden. Dabei sei die Konzentration deutlich
höher gewesen als jene, „die in Tierversuchen bereits zu Krankheiten und Geburtsschäden geführt
hatte“. Im Tierversuch habe sich – über Generationen hinweg – das Erbgut von Tieren verändert,
die Tiere seien fetter geworden, auch Anomalitäten
seien beobachtet worden. Zum Beispiel sei es zu
Veränderungen an den weiblichen Geschlechtsorganen gekommen. Diese Ergebnisse, die bis
heute unangefochten seien, würden von der EFSA
nicht zur Kenntnis genommen, sagt Schönfelder.
In einer eiligen Stellungnahme haben sich der
Toxikologe und seine Kollegen Andreas Gies vom
Umweltbundesamt und der Toxikologe Professor
Ibrahim Chahoud von der Berliner Charité an die
Direktorin der EFSA, Catherine Geslaine-Lanèelle,
gewandt. Darin bringen sie ihre Betroffenheit zum
Babyfläschchen mit Milch
© Edyta Anna Grabowska – Fotolia.com
Ausdruck, dass die Behörde auf der Grundlage von
nicht zutreffenden Argumenten entscheide und bitten darum, die gegenwärtige Einschätzung neu zu
untersuchen – vor allem „um sicherzustellen, dass
ungeborene und neugeborene Kinder ausreichend
geschützt werden“. Schönfelder plädiert darüber
hinaus dafür, die europäische Behörde solle dem
Vorsorgeprinzip gehorchen und den Plastikgrundstoff verbieten – so wie es die kanadische Regierung bereits getan habe.
Information: Prof. Gilbert Schönfelder, Tel.: 0931201-48777, E-Mail: [email protected].
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Neuerscheinungen
Der Ratgeber für deutsche Weine und Sekte
DLG-Wein-Guide 2008
Rund 3 550 Weine und Sekte der Spitzenklasse
warten darauf, im neuen DLG-Wein-Guide 2008
entdeckt zu werden. Auf 244 Seiten verschafft
der Guide einen Überblick über das Qualitätsniveau deutscher Weine und Sekte der aktuellen
Jahrgänge. Die Wein-Experten der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) haben dafür
mehrere tausend Weine und Sekte aus deutschen
Weingütern und Winzergenossenschaften getestet
und bewertet.
unterschiedlichen Weinanbaugebiete. Sie nehmen
die Leser mit auf eine kulinarische Reise durch
ihre persönlichen Lieblingsregionen und haben für
Wein-Reisende manchen wertvollen Tipp parat.
Der Inhalt:
Prominente Einsichten – ein Wort vorweg • Ahr:
Höhenflüge & bizarre Weitblicke • Baden: Sonnenbad oder Hitzestress? • Franken: Muschelkalk
für Dichterfürsten • Hessische Bergstraße: GeoTour statt Blütenstaub • Mittelrhein: Kurzweil am
Schieferfels • Mosel: Edel & knapp • Nahe: Glänzendes aus Stein und Wein • Pfalz: Superlative
im Genuss • Rheingau: Regeln für Erstklassiges
• Rheinhessen: Gemeinsam stark • Saale-Unstrut: Mystisches & Reales • Sachsen: Seltenes
& Zerbrechliches • Württemberg: Maultaschen &
Silicon Valley • Rar & kostbar: Die besten Weine
und Kollektionen • Wein-Champions: Die TOP 100
der besten Betriebe • Vielversprechender Nachwuchs: Deutschlands beste Jungwinzer • Rosarote Trends: Die besten Sekte und Sekterzeuger •
Gesamtverzeichnis der Preisträger & Weine der
Bundesweinprämierung 2007 • Ortsverzeichnis
DLG e.V.: DLG-Wein-Guide 2008 – Der Genussführer für deutsche Spitzenweine und -sekte
3. Ausgabe 2008, 244 Seiten, Softcover, durchgehend vierfarbig, mit zahlreichen Fotos, Preis
€ 9,90 (D) / € 10,20 (A) / sFr 18,– (ISBN 978-37690-0693-3).
Information: DLG-Verlags-GmbH, Eschborner
Landstraße 122, D-60489 Frankfurt am Main (Tel.:
069-247-88-451; Fax: 069-247-88-484; E-Mail:
[email protected] und im Online-Buchshop unter
www.dlg-verlag.de).
Die Leser erhalten mit diesem informativen Weinführer weit mehr als einen Vorgeschmack auf die
besten Tropfen aus Deutschlands Weingütern und
Winzergenossenschaften sowie die besten Winzer
des Jahres. Im Mittelpunkt des DLG-Wein-Guides
2008 steht ebenso das charakteristische Flair der
einzelnen Regionen. Mit ihrer einzigartigen Mischung unterschiedlicher geologischer Formationen, Klimata und Rebsorten können die 13 deutschen Anbaugebiete eine Abwechslung bieten, die
weltweit Ihresgleichen sucht.
Prominente Persönlichkeiten und Weinfreunde wie
Kardinal Karl Lehmann, die Ministerpräsidenten
der Länder Rheinland-Pfalz und Sachsen, die literarische Kabarettistin Ulrike Neradt oder der Spitzenkoch Hans Stefan Steinheuer stehen, neben
anderen, im DLG-Wein-Guide 2008 Pate für die
Der perfekte Chef
Führung, Mitarbeiterauswahl, Motivation im mittelständischen Unternehmen
Es ist eine offensichtliche Tatsache, dass es perfekte Menschen nicht gibt und somit auch keine
perfekten Chefs. Chefs sind Menschen, die in Unternehmen Verantwortung für andere Menschen
tragen. Sowohl Führungskräfte, als auch Unternehmer, werden von „ihren“ Mitarbeitern „Chef“
genannt. Und wie bei der Suche nach dem „perfekten“ Lebenspartner ist man auch auf der Suche
nach dem „perfekten“ Chef. Mitarbeiter möchten
einen solchen finden und Führungskräfte möchten
ein solcher sein. „Perfekte“ Chefs und Chefinnen
sind sich ihrer Verantwortung bewusst und streben danach, besser zu werden – Tag für Tag. Sie
verstehen Führung nicht als Privileg, sondern als
Dienstleistung.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Niemand kann ein perfekter Chef sein. Aber es gibt
Prinzipien guter Personalführung – sie sind der
Schlüssel zu dauerhaftem Unternehmenserfolg.
Der Autor Cay von Fournier deckt die Grundsätze
auf, mit denen man als Chef besser werden kann.
Umfassend stellt er dar, was für die Personalführung in einem mittelständischen Unternehmen
notwendig ist. Er erläutert die Grundlagen stimmiger Führung ebenso wie das Motivationsmanagement, das Kommunikationsmanagement sowie das Team- und das Konfliktmanagement, das
man beherrschen muss, um ein guter Chef sein zu
können.
Über den Autor:
Dr. Dr. Cay von Fournier ist aus Überzeugung Arzt
und Unternehmer. Zu seiner Vision gehören möglichst viele gesunde Menschen in gesunden Unternehmen. Der in Medizin- und Wirtschaftswissenschaften promovierte Inhaber des vor 20 Jahren
gegründeten SchmidtCollegs ist bekannt durch
seine lebhaften und praxisrelevanten Vorträge und
Seminare. SchmidtColleg ist unter seiner Leitung
zu einer Unternehmensgruppe geworden, die sich
der Vermittlung und Umsetzung einer menschlichen und dennoch (oder gerade trotzdem) erfolgreichen Unternehmensführung widmet.
Cay von Fournier: Der perfekte Chef – Führung,
Mitarbeiterauswahl, Motivation im mittelständischen Unternehmen.
Campus Verlag GmbH, gebunden, 200 Seiten,
Preis € 24,90 (ISBN 3-593-37961-9).
Neuerscheinungen ı 453
Dissertationen
Ella Allerdings: Monomere und dimere Phenolcarbonsäuren als strukturbildende Komponenten
in Maisballaststoffen und ihr Einfluss auf den mikrobiellen Abbau (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).
Patricia Anielski: Langzeitnachweis anaboler Steroidhormone (Prof. Henle, TU Dresden).
Gustos Mario Aranda: Coupling of high performance thin-layer chromatography with mass spectrometry for analysis of food and pharmaceutical
products (Prof. Schwack, Univ. Hohenheim).
Susanne Baldermann: Carotenoid Oxygenases
from Camellia sinensis, Osmanthus fragrans, and
Prunus persica nucipersica – Kinetics and Structure (Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).
Jan Bernd Barhorst: Untersuchungen zur Bildung,
Relevanz und Nachweis von adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen (AOX) bei der
Weinbereitung durch Reinigung und Desinfektion
(Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).
Matthias Berger: Veränderungen ausgewählter
Qualitätsparameter in Erbsen, Bohnen und Karotten während verschiedener Frische- und Tiefkühllagerungen (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).
Clemens Bidmon: Bestimmung von DNA/RNAGlykierungsprodukten in vivo mittels LCMS/MS
und ELISA (Prof. Pischetsrieder, Univ. ErlangenNürnberg).
Daniel Bonerz: Alterungsvorgänge der Anthocyane in Sauerkirsch-, Erdbeer, und Holundersäften
und -konzentraten im Hinblick auf die Saftqualität
und Festlegung des Mindesthaltbarkeitsdatums
(Prof. Dietrich, Univ. Frankfurt/Geisenheim).
Henning Bouws: Molekularbiologische Charakterisierung neuartiger Enzyme aus dem Basidiomyceten Pleurotus sapidus (Prof. Berger, Univ.
Hannover).
Markus Bunke: Ausarbeitung, Validierung und
Anwendung einer Methode zur simultanen Bestimmung von Monomethylquecksilber und
anorganischem Quecksilber in Fischgewebe und
Fischembryonen (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).
Maria Del Refugio Ramos-Jerz: Phytochemical
analysis of avocado seeds (Persea americana Mill.,
c.v. Hass) (Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).
454 ı Dissertationen
Sandra Elss: Studien über technologiebedingte
Veränderungen der Aromaprofile von Fruchtsäften
(Prof. Schreier, Univ. Würzburg).
Bärbel Hülsdau: Oxidativer Abbau von Carotinoiden durch Pilzenzyme (Prof. Berger, Univ. Hannover).
Beate Ursula Faustmann: Analytik von amphiphilen Stärkederivaten mittels Kapillarelektrophorese
(Prof. Mischnick, TU Braunschweig).
Gunnar Jahnke: Zur Rolle von p53 und zum Einfluss von Cadmiumchlorid auf DNA-Reparaturprozesse und Zellzykluskontrolle (Prof. Hartwig, TU
Berlin).
Marco Fraatz: Enzymatische Oxidation von Monound Sesquiterpenen (Prof. Berger, Univ. Hannover).
Matthias Frischmann: Untersuchungen zur Glykierung von DNA in hepatischen Sternzellen HSC T6
mittels LCMS/ MS (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg).
Carola Funk: Einfluss von Lignin und Ferulasäurederivaten auf die Adsorptionseigenschaften von
Ballaststoffen und den fermentativen Abbau durch
die menschliche Darmflora (Prof. Steinhart, Univ.
Hamburg).
Anneke Glabasnia: Molekulare und sensorische
Untersuchungen zu geschmacksgebenden Verbindungen in Whiskey sowie von verarbeitungsbedingt gebildeten Ellagtannin-Transformationsprodukten (Prof. Hofmann, Univ. Münster).
Claudia Göttsch: Regulation von oxidativem
Stress durch biomechanische Kräfte und fettreiche
Ernährung im HerzKreislauf-System (Prof. Henle,
TU Dresden).
Sabine Gremmel: In-vitro-Untersuchungen des
allergenen Potenzials von technologisch verändertem Hühnerei (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).
Markus Greule: Isotopenmassenspektrometrische
und enantioselektive Verfahren zur Echtheitsbewertung von Gewürzölen (Prof. Mosandl, Univ.
Frankfurt).
Claudia Reift: Zusammensetzung und Funktionalität des Lecithins aus Rapssaaten für erweiterte
Anwendungen im Lebensmittelbereich (Prof.
Steinhart, Univ. Hamburg).
Kristina Hennebrüder: Entwicklung und Anwendung analytischer Methoden zur qualitativen und
quantitativen Bestimmung von DNA-Addukten des
N,N-Di-methylformamids in Humanurin (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg).
Jan Carlos Hufnagel: Charakterisierung wertgebender Geschmacksstoffe in Rotwein durch
Anwendung molekularsensorischer Methoden
(Prof. Hofmann, Univ. Münster).
Oliver Kappenstein: Bestimmung von Fusarientoxinen in Lebensmitteln (Prof. Hartwig, TU Berlin).
Tales Khider: Inhibitation der nicht, enzymatischen
Bräunung in Lebensmitteln (Prof. Pischetsrieder,
Univ. Erlangen-Nürnberg).
Marianna Klötzel: Entwicklung von Analyseverfahren zur empfindlichen Bestimmung von Fusarientoxinen in Lebensmitteln (Prof. Humpf, Univ.
Münster).
Gabriele Körte: Flavonoid-induzierte Cytotoxizität,
Neuroprotektion und Immunmodulation im Zellmodell (Prof. Schreier, Univ. Würzburg).
Janine Lamar: Entwicklung, Optimierung und Validierung eines rezeptorproteingestützten Mikrotiterplatten-Tests zur Rückstandsanalytik von βLactam-Antibiotika (Prof. Petz, Univ. Wuppertal).
Roman Lang: Analytische Untersuchungen zu Modulatoren der Magensäuresekretion in Kaffeegetränken (Prof. Hofmann, Univ. Münster).
Nina Lohmann: Analyse von Butylzinnverbindungen in Sedimenten mittels GC-AED
(Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).
Yvonne Lorenz: Charakterisierung ausgewählter
Allergene aus Solonaceen und Untersuchungen
zur Allergenität von Lebensmitteln nach Suppression der Allergene mittels „RNA-Interferenz“
(Prof. Vieths, Univ. Frankfurt/Langen).
Jasmin Meltretter: Massenspektrometrische
Analytik von Proteinmodifikationen in thermisch
behandelter Milch (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg).
Annette Mertineit Heinz: Einsatz der Stabilisotopen-Massenspektrometrie (GC/C/IRMS) als potentielle Untersuchungsmethode zum Nachweis einer
illegalen Anwendung von 19-17β-Nortestosteron
in der Ebermast (Prof. Petz, Univ. Wuppertal).
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Nadine Müller: Entwicklung eines optischen Biosensor-Assays mit Elementen aus der Resistenzforschung zum Screening auf Tetracyclin-Rückständein Lebensmitteln (Prof. Petz, Univ. Wuppertal).
Andre Müller: Analysis and nutritional aspects of
Conjugated Linoleic Acids (CLA) and Trans Fatty
Acids (TFA) (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).
Sonja Muscat: Influence of Food-Derived Maillard
Reaction Products and the Cellular Response of
Macrophages (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg).
Marijana Parat Wilhelms: Orthonasale Aromawahrnehmung von milchhaltigen Kaffeegetränken
– Einfluss der Milchtechnologie auf das Aroma
(Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).
Nicole Puppel: Untersuchungen zur Genotoxizität
von Acrylamid und Glycidamid an Säugerzellen
(Prof. Marko, Univ. Karlsruhe).
Rokaia Ramadan Abd El-Salam: Studies and
sources, application and nutritional value of polyunsaturated fatty acids (PUFAs) in infant formulas
(Prof. Hartwig, TU Berlin).
Yvonne Schiemann: Vergleichende Wirksamkeitsprüfung neuartiger, auf hauteigenen Ceramidbausteinen basierender kosmetischer Wirkstoffe
(Prof. Mischnick, TU Braunschweig).
Katrin Rose: Metabolismus von Flavonoiden durch
die intestinale Mikroflora im Schweine-CaecumModell (Prof. Humpf, Univ. Münster).
Daniela Taupp: UV-Licht induzierte Proteine aus
Nidula nivea-tomentosa (Prof. Berger, Univ. Hannover).
Manuela Rusu: Food matrices – Impact an odorant partition coefficients and flavour perception
(Prof. Guth, Univ. Wuppertal).
Saskia Thurnhofer: Concentrations and enantioselectivity of anteiso-fatty acids in food (Prof. Vetter,
Univ. Hohenheim).
Heike Scharnhop: Anwendung der High-Speed
Countercurrent Chromatography zur Fraktionierung und Isolierung von Kaffeeinhaltsstoffen
(Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).
Ingo Walter: Einfluss von Arsenverbindungen auf
die Funktion der DNA-Reparaturproteine Fpg, XPA
und PARP-1 (Prof. Hartwig, TU Berlin).
Christian Scheunert: Lebensmittelkonserven:
Screening auf den Übergang resorbierbarer und
toxikologisch relevanter Substanzen (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).
Andreas-Sascha Wendt: Bestimmung von Aflatoxinen und Patulin mittels online-SPE-LC
(Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).
Persönliches
Geburtstage
LM-Chemikerin Hildegard Buhmann, Dormagen,
Amt für Verbraucherschutz, Düsseldorf, feiert am
21. September ihren 60. Geburtstag
Dr. Gerd Burgbacher, Kempen, begeht am 3. September seinen 60. Geburtstag.
Prof. Dr. Markwart Kunz, Südzucker, Ochsenfurt,
feiert am 12. September seinen 60. Geburtstag.
Dr. Helmut Rasmussen, Illertissen, früher
H. Mack Nachf., Illertissen, begeht am 13. September seinen 70. Geburtstag.
sonalbereich bei bekannten Unternehmen wie dem
Otto Versand und Philips Deutschland tätig.
Stefan Bastert ist als Leiter Human Resources
nationale Brauereien für die Personalthemen der
nationalen Standorte des Brauereigeschäftes der
Unternehmensgruppe verantwortlich. Er berichtet
in seiner Funktion an Michael Franke.
Wir gratulieren allen Geburtstagskindern!
Prof. Dr. Walter Darge, Moers, Angewandte Biochemie der Hochschule Niederrhein, Krefeld, feiert am 23. September seinen 75. Geburtstag.
Wiltrud Dressier, Walluf, begeht am 18. September ihren 65. Geburtstag.
Siegrid Eichhoff, Bienenbüttel, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit, Lüneburg, feiert am
18. September ihren 60. Geburtstag.
Dr. Max Hartmann, Allmersbach, begeht am
27. September seinen 65. Geburtstag.
Dr. Wilmar Hörtig, Veringenstadt, Leiter des
Chemischen und Veterinäruntersuchsamt Sigmaringen, Sigmaringen, feiert am 17. September
seinen 60. Geburtstag.
Dr. Gerhard Jordan, Nürnberg, Fachberatung für
die Lebensmittelindustrie, Nürnberg, begeht am
4. September seinen 60. Geburtstag.
Weitere Personalien
Guido Baranowski, Geschäftsführer des Technologiezentrums Dortmund, und Prof. Dr. Metin Tolan,
Lehrstuhl Experimentelle Physik I der TU Dortmund,
haben vorläufig die Geschäftsführung des ISAS,
Dortmund, übernommen, da Prof. Dr. Andreas
Manz, aus privaten Gründen als geschäftsführender
Direktor zurückgetreten ist.
Die Warsteiner Gruppe
verstärkt ihre Personabteilung. Michael Franke (53)
nimmt seine Funktion als
Leiter Human Resources
auf. Er ist für alle Belange
des Personalwesens im
nationalen und internationalen Bereich der Warsteiner Gruppe verantwortlich.
Der gebürtige Bochumer
war bisher in verantwortlichen Funktionen im Per-
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Dr. Jürgen Hambrecht, Vorsitzender des Vorstands der BASF, Ludwigshafen, wurde nach einer
Studie des Wirtschaftsmagazins Capital als bester
Chef der 30 Dax-Unternehmen ausgezeichnet.
Jens Hösel (45), Technischer Geschäftsführer
InBev Deutschland (Beck’s, Franziskaner, Hasse-
Peter Himmelsbach, Geschäftsführer für den Bereich Technik (links im
Bild) sowie Catharina Cramer, Geschäftsführende Gesellschafterin der
Warsteiner Gruppe begrüßten mit Michael Franke (MItte) eine neue Führungskraft im Unternehmen
Dissertationen / Persönliches ı 455
als Technischer Geschäftsführer die Verantwortung für die InBev-Brauereien in Deutschland
übernahm. Dazu gehören die Brauerei Beck & Co,
die Hasseröder Brauerei, die Brauerei Diebels, die
Gilde Brauerei sowie die Münchener Brauereien
Spaten-Franziskaner und Löwenbräu.
Jens Hösel wird Nachfolger von Bary Benun, der
zukünftig als Business Unit President für die Balkan-Staaten und Kuba verantwortlich ist.
Jens Hösel
röder), wechselt zum 1. September 2008 als General Manager zu InBev Netherlands. Über seine
Nachfolge ist noch nicht entschieden.
Jens Hösel ist seit 1994 im Unternehmen beschäftigt. Während dieser Zeit hatte er verschiedene
Führungspositionen im Vertrieb (Gastronomie und
Handel), im Marketing sowie in der Export-Organisation inne, bevor er in seiner jetzigen Funktion
Dr. Stefan Lustig (44) wurde zum 1. September 2008 neuer Technischer Geschäftsführer der
Business Unit Deutschland, Österreich, Schweiz
des Braukonzerns InBev (u. a. Beck’s, Hasseröder, Franziskaner Weissbier) in Bremen. In seiner
Funktion übernimmt er die Verantwortung für die
InBev-Brauereien in Deutschland. Dazu gehören
die Brauerei Beck & Co, die Hasseröder Brauerei,
die Brauerei Diebels, die Gilde Brauerei sowie die
Münchener Brauereien Spaten-Franziskaner und
Löwenbräu. Über seine Nachfolge ist noch nicht
entschieden.
Stefan Lustig ist seit 1995 im Unternehmen tätig.
Seit zwei Jahren ist er Plant Manager der Brauerei
Beck & Co, die sich unter seiner Leitung zu einer
der erfolgreichsten Brauereien des InBev-Konzerns entwickelte. Zuvor hatte der promovierte
Bierbrauer verschiedene Führungspositionen in
der Technik, Entwicklung und Technologie, dem
Qualitätswesen und den Produktionsbereichen
Brau- und Abfülltechnik inne.
Dr. Stefan Lustig
Stefan Lustig wird Nachfolger von Jens Hösel
(s. links), der zukünftig als General Manager für
InBev Netherlands verantwortlich ist.
Priv.-Doz. Dr. Michael Rychlik, Lehrstuhl für Lebensmittelchemie der TU München, hat einen Ruf
auf eine Professur für Lebensmittelanalytik an der
Universität Bonn abgelehnt und die wissenschaftliche Leitung der Abteil Bioanalytik Weihenstephan des Zentrums für Ernährungs- und Lebensmittelforschung der TU München übernommen.
Für Labor und Praxis
Krebsauslöser in Pommes frites entdeckt
Wissenschaftler der TU München weisen Glycidamid in Chips und Pommes nach
Weltweit wurde Alarm geschlagen, als 2002 bekannt wurde, dass Acrylamid in erhitzten Lebensmitteln entdeckt worden war. Durch Verbesserung der Rezepturen reduzierte die Industrie den
Acrylamid-Gehalt. Bei genauerer Prüfung stellte
sich heraus, dass von den in Lebensmitteln enthaltenen Acrylamid-Mengen kaum eine toxische
Glycidamid ist ein chirales Molekül: R-Enantiomer
(links), S-Enantiomer (rechts)
Wirkung ausgeht. Viel gefährlicher ist das Krebs
erregende Glycidamid, das ebenfalls beim Erhitzen
von Kartoffelprodukten entsteht. Wissenschaftler
456 ı Persönliches / Für Labor und Praxis
der Technischen Universität München haben nun
erstmals Glycidamid auch direkt in Kartoffelchips
und Pommes frites nachgewiesen.
Schon seit längerem ist bekannt, dass Acrylamid
in der Leber zu dem als stark Krebs erregend eingestuften Glycidamid abgebaut wird. Auch im Lebensmittel selbst, vermuteten die Wissenschaftler,
müsste beim Erhitzen Glycidamid entstehen. Bisher konnte das Glycidamid aber nicht nachgewiesen werden. Einem Team um Dr. Michael Granvogl
aus dem Lehrstuhl für Lebensmittelchemie der
Technischen Universität München gelang es nun,
diesen Nachweis zu führen. Sie spürten die gefährliche Substanz direkt in verschiedenen Sorten Kartoffel-Chips und Pommes frites auf und entwickelten ein Verfahren zur Mengenbestimmung.
Bisher untersuchten die Wissenschaftler zehn verschiedene Sorten Chips, drei Sorten vorgebackene
sowie unter Haushaltsbedingungen selbst hergestellte Pommes frites. In allen Proben konnten sie
Glycidamid in Mengen von 0,3–1,5 µg/kg nachweisen. Acrylamid kommt in den gleichen Produkten
typischer Weise in Mengen von 300–600 µg/kg
vor. Doch Entwarnung können die Wissenschaftler
Glycidamid, weitaus gefährlicher als das bekannte
Acrylamid, entsteht durch Erhitzen von Kartoffelprodukten. Erste Ergebnisse deuten darauf hin,
dass ungesättigte Fette die Entstehung begünstigen. Die Wissenschaftler raten daher zum Frittieren mit Palmöl, das praktisch keine ungesättigten
Fettsäuren enthält.
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
keineswegs geben, denn Glycidamid ist wesentlich gefährlicher. In einer Vergleichsstudie wiesen
Wissenschaftler an der Universität Kaiserslautern
nach, dass Glycidamid selbst in geringsten Mengen Mutationen in Säugetierzellen auslöste.
Bei Versuchen mit verschiedenen Frittierfetten
machte Granvogl noch eine weitere Besorgnis erregende Entdeckung: Wurden die Kartoffelstücke
in gesättigten Ölen frittiert, wie dem als Frittierfett
bekannten Palmöl, war die Glycidamid-Konzentration am geringsten. Beim ebenfalls gerne benutzten Sonnenblumenöl, das auch ungesättigte
Fette enthält, waren die Konzentrationen deutlich
höher. Aus anderen Studien ist bekannt, dass ungesättigte Fette mit dem Sauerstoff der Luft sogenannte Hydroperoxide bilden. Diese wiederum
reagieren mit Acrylamid zu Glycidamid.
Weil mehrfach ungesättigte Fettsäuren als gesund
gelten, werden Chips und andere Kartoffelprodukte
gerne mit Sonnenblumenöl gebacken. Die Ergebnisse der Forscher zeigen, dass dies möglicherweise gar nicht so gesund ist. „Auf vielen Etiketten steht „zum Frittieren und Braten geeignet“,
auch auf Ölen, die viele ungesättigte oder sogar
mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten“, sagt
Dr. Granvogl. „Unsere ersten Ergebnisse legen
nahe, dass man zum Braten und Frittieren lieber
Öle mit gesättigten Fettsäuren verwenden sollte.“
In der industriellen Produktion konnte durch Verfahrensverbesserungen der Acrylamid-Anteil an
Lebensmitteln stark reduziert werden. Die Wissenschaftler arbeiten nun daran, ihr neues Verfahren
so weiter zu entwickeln, dass es auch von einem
einfachen Handelslabor durchgeführt werden kann
und die Industrie auch den Glycidamid-Anteil
auf das geringstmögliche Maß reduzieren kann.
Prof. Schieberle, Leiter des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie und Direktor der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, hat nun
eine Doktorarbeit ausgeschrieben, um den Einfluss
der Ölsorten auf die Bildung von Glycidamid näher
zu untersuchen.
Glycidamid entsteht wie das eng verwandte Acrylamid beim Erhitzen von Kartoffelprodukten bei
hohen Temperaturen. Aus der Aminosäure Asparagin entsteht dabei zunächst Acrylamid, das dann
mit Sauerstoff beziehungsweise den gebildeten
Hydroperoxiden weiter zu Glycidamid reagiert. Im
menschlichen Organismus entsteht Glycidamid
beim Abbau des Acrylamids in der Leber.
Für die Zubereitung von gebratenen und frittierten
Speisen propagieren Ernährungsexperten die Regel:
„Vergolden statt verkohlen.“ Acrylamid und Glycidamid entstehen erst ab Temperaturen um 120 °C.
Oberhalb von 180 °C entstehen deutlich größere
Mengen an Acrylamid. Mit einer Frittiertemperatur
von 175 °C und kurzen Frittierzeiten hält der Verbraucher die Belastung durch Acrylamid nach derzeitigem Wissen in tolerierbaren Grenzen.
Veröffentlicht in Journal of Agricultural and Food
Chemistry (Vol. 56, 15, S. 6087–6092, 2008). Die
Arbeit wurde unterstützt vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) und vom
Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V.
(FEI).
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://pubs.acs.org/cgi-bin/abstract.cgi/jafcau/
2008/56/i15/abs/jf800280b.html – Originalarbeit
http://www.ilu-ev.de/acrylamid/Presse/041220_
6.htm – Toxikologischer Vergleich Acrylamid/Glycidamid
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/
1000007326 – Gentoxizität von Acrylamid und
Glycidamid
http://www.bvl.bund.de/cln_007/nn_493778/
DE/01_Lebensmittel/03_UnerwStoffeUndOrganismen/04_Acrylamid/acrylamid_node.html_
nnn=true – Website zu Acrylamid des BVL
Information: TU München, Department Chemie,
Lehrstuhl für Lebensmittelchemie, Lichtenbergstr. 4, D-85748 Garching: Dr. Michael Granvogl
(Tel.: 089-289-13268; Fax: 089-289-14183; EMail: [email protected]; Website:
www.leb.chemie.tu-muenchen.de/); Prof. Dr. Peter
Schieberle (Tel.: 089-289-13265; Fax: 089-28914183; E-Mail: [email protected]; Website: www.leb.chemie.tu-muenchen.de/).
Bessere Ernte dank Hightech
Milchforschung, Pflanzenzüchtung und Robotik
in der Landwirtschaft
Finalisten des BMBF-Wettbewerbs zur Agrarforschung sind ausgewählt
Steigende Rohstoff- und Lebensmittelpreise, die
Zerstörung von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche, der Rückgang der biologischen Vielfalt und
die Verlagerung von landwirtschaftlichen Anbauzonen durch den Klimawandel sind zentrale globale Herausforderungen. Die Agrarwissenschaften können dafür Lösungen entwickeln – daher
stärkt das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) die Agrarforschung mit der
Zukunftsinitiative Bioenergie und gesunde Ernährung. Ein wichtiger erster Schritt ist dabei die
Förderung von Kompetenznetzen in den Agrarund Ernährungswissenschaften, bei denen das
Know-How der besten Forschungseinrichtungen
unter Einbindung von Unternehmen gebündelt
wird. Hierfür stellt das BMBF in den nächsten fünf
Jahren bis zu 40 Millionen € zur Verfügung. Die
Initiative setzt außerdem Vorschläge des Berichts
der Bundesregierung „Globale Ernährungssicherung durch nachhaltige Entwicklung und Agrarwirtschaft“ um.
Von bundesweit 27 eingereichten Anträgen sind in
einer ersten Wettbewerbsrunde jetzt neun Finalisten ausgewählt worden: Kiel, Rostock, Potsdam,
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Halle, Hannover, Göttingen, Bonn, Stuttgart-Hohenheim und München. Dabei sind insgesamt über 50
Partner aus der Wissenschaft (Hochschulen und
Forschungseinrichtungen) und 50 Partner aus der
Wirtschaft beteiligt. Die Themen reichen von der
Milchforschung, Pflanzen- und Tierzüchtung, Bioenergieproduktion, Ressourceneffizienz im Gartenbau, Sensorik und Robotik in der Landwirtschaft
bis hin zur Untersuchung von ökonomischen und
ökologischen Fragen in der Agrarwirtschaft. Die
Finalisten werden jetzt ihr Strategiekonzept ausarbeiten und Anfang nächsten Jahres einer Jury
zur Beurteilung vorlegen. Drei bis maximal sechs
Kompetenznetze werden dann vom BMBF für fünf
Jahre gefördert.
Zu den Finalisten gehören u. a.
– Food Chain Plus: Wertschöpfungskette von Lebensmitteln
Koordinator: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät (Prof. Dr. Karin
Schwarz)
– PHÄNOMICS – Ein systembiologischer Ansatz
zur Genotyp-Phänotyp-Abbildung bei den Nutztieren Rind und Schwein
Koordinator: Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Institut für Nutztierwissenschaften und Technologie (Prof. Dr. Manfred Schwerin)
– Potsdamer Kompetenznetzwerk zur evidenzbasierten Optimierung von Nutzpflanzen
Koordinator: Universität Potsdam, Institut für Biochemie und Biologie sowie Institut für Ernährungswissenschaft (Prof. Dr. Bernd Müller-Röber)
– CROPSENSe Netzwerk für komplexe Sensorik
zur Nutzpflanzenforschung, Züchtung und Bestandessteuerung
Koordinator: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, INRES – Pflanzenernährung (Prof.
Dr. Heiner E. Goldbach)
– SYNBREED: Innovationscluster Synergistische
Pflanzen- und Tierzucht
Koordinator: TU München, WZW für Ernährung,
Landnutzung und Umwelt (Prof. Dr. Chris-Carolin
Schön)
Weitere Informationen über die Finalisten mit einer
Beschreibung der Kompetenznetze erhalten Sie
unter www.bmbf.de/de/11963.php.
TETRA PAK
Investition von 120 Millionen € in Pakistan und
Brasilien
Tetra Pak, weltweit führender Anbieter von Verarbeitungs- und Verpackungslösungen für Nahrungsmittel und Getränke, setzt sein internationales Investitionsprogramm fort, um die steigende
Nachfrage in der Milch- und Getränkeindustrie
decken zu können. In Pakistan baut das Unterneh-
Für Labor und Praxis ı 457
men für 90 Millionen € ein neues hochmodernes
Produktionswerk für Verpackungsmaterial. Am
brasilianischen Produktionsstandort Monte Mor
werden 30 Millionen € in neue Druck- und Beschichtungstechnologien investiert.
[…] Das neue Werk in Pakistan wird zunächst eine
Kapazität von acht Milliarden Verpackungen pro
Jahr haben – mit der Option auf eine Verdopplung
der Produktion auf 16 Milliarden Verpackungen.
Damit wird es das größte Tetra Pak-Produktionswerk für Verpackungen zur Abfüllung von flüssigen
Lebensmitteln im Mittleren Osten sein. Mit den Verpackungen, unter anderem Tetra Brik Aseptic (TBA)
und Tetra Fino Aseptic (TFA), sollen in erster Linie
Kunden in Pakistan beliefert werden. Der Export in
andere Länder der Region ist ebenfalls vorgesehen.
Die Bauarbeiten für das neue Werk sollen im dritten Quartal 2008 beginnen. Der Produktionsstart
ist in der zweiten Jahreshälfte 2010 geplant.
Die technische Modernisierung im brasilianischen
Tetra Pak-Werk Monte Mor umfasst eine hochmoderne Beschichtungsanlage und eine neue FlexoProcess-Druckmaschine, die den Kunden eine
höhere Qualität und mehr Produktionsflexibilität
bieten wird. Die neuen Technologien werden die
derzeitigen Druck- und Beschichtungskapazitäten
von rund zehn Milliarden Packungen pro Jahr um
25 Prozent erhöhen.
Die FlexoProcess-Drucklinie, die voraussichtlich im
März 2009 in Betrieb gehen wird, verfügt über die
neuesten Entwicklungen in der FlexoProcess-Drucktechnik. Diese neue Technologie kann eine große
Bandbreite an Verpackungsmaterialien bedrucken
und bietet den Kunden dadurch größere Wahlmöglichkeiten, eine höhere Durchsatzleistung sowie
kürzere Belieferungszeiten. Die neue Beschichtungsanlage wird im Juni 2009 in Betrieb gehen und ist
in der Lage, alle Formate und Füllgrößen von Tetra
Pak-Aseptikverpackungen zu beschichten.
Tetra Pak investiert kontinuierlich in seine weltweiten Produktionswerke, um die Kundenbedürfnisse
zu erfüllen. Im vergangenen Monat hat das Unternehmen eine Investition in Höhe von 26 Millionen €
in neue Druck- und Beschichtungstechnologien in
seinem italienischen Produktionswerk in Rubiera
angekündigt. Im Jahr 2007 hat Tetra Pak ein neues
Verpackungswerk in der Nähe von Moskau eröffnet, um weiteres Wachstum in Russland und Osteuropa zu ermöglichen. Das Unternehmen investierte mehr als 100 Millionen € in den Bau dieses
Werks. Es ist das größte in Russland und Osteuropa zur Produktion von Verpackungsmaterial für
flüssige Nahrungsmittel.
Noch in diesem Jahr geht ein 60 Millionen €
teures, hochmodernes Werk für Verpackungsmaterial in Hohhot, China, in Betrieb, um die wachsende Milch- und Getränkeindustrie des Landes zu
unterstützen.
Information: www.tetrapak.de/.
458 ı Für Labor und Praxis
Zur BRAU Beviale 2008
Neuheiten und Produktverbesserungen
Mit zahlreichen Neuheiten und Produktverbesserungen wird sich die Töpfer Kulmbach GmbH vom
12. bis 14. November auf der BRAU Beviale 2008
in Nürnberg präsentieren (Messestand in Halle 4a,
Stand 307).
Bei Töpfer Kulmbach GmbH hat das Exportgeschäft von je her eine große Bedeutung. So stieg
der Anteil des Auslandgeschäftes von 37,6 %
Umsatzanteil in 2006 auf nun 43 % im laufenden
Geschäftsjahr.
Neben Ost- und Westeuropa spielen Afrika und
Asien dabei eine wichtige Rolle. Aber auch die
schnell wachsenden Märkte in Südamerika und
China stehen bei Töpfer im Fokus. Der chinesische
Markt bietet, wie in vielen anderen Branchen auch,
enorme Wachstumschancen. Hier sind die Herausforderungen durch einen starken Wettbewerb,
große kulturelle Unterschiede sowie zum Teil noch
unsichere politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen jedoch für alle Unternehmen besonders groß.
Der schnellwachsende osteuropäische Markt hat
für Töpfer in den letzten Jahren ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Die Verbrauchergewohnheiten
ändern sich dort zurzeit in besonders kurzen Zyklen und durch die Konzentration der Brauindustrie
sowie das Wachstum der internationalen Konzerne
wird der Wettbewerb zusätzlich verschärft. Töpfer konnte sich jedoch auf den osteuropäischen
Märkten schon vor Jahren gut positionieren und
sein Geschäft dort im engen Schulterschluss mit
den großen Braukonzernen wie Heineken und SAB
kontinuierlich ausbauen.
Information: Töpfer Kulmbach GmbH, Am Kreuzstein 5, D-95326 Kulmbach (Tel.: +49-9221-708 0;
Fax: +49-9221-708-165; E-Mail: [email protected];
Website: www.toepfer.de).
Milchproben
Qualitätskontrolle mit LISSY
Für die Qualitätssicherung von Milch sind eine
Reihe von Testverfahren wie z. B. den Hemmstofftest, den Test auf Erreger von Leucose und Brucellose notwendig.
Mit LISSY werden bis zu 1 000 Proben pro Molkerei schnell, präzise und reproduzierbar vorbereitet.
Die Rohmilchproben werden direkt in Ihrer Originalprobenflasche auf die Arbeitsfläche gestellt. Von
dort wird ein Aliquot entnommen und in eine Mikrotiterplatte transferiert. Standards und Kontrollen
werden gemäß Testprotokoll hinzugegeben und
anschließend wird die Testplatte im integrierten
Reader ausgewertet. Das Barcodelesen der Flaschen oder Milchkästen garantieren die eindeutige
Probenzuordnung.
LISSY von ZINSSER ANALYTIC
Mit der flexiblen Steuerungssoftware WinLISSY
kann die Methode dem täglichen Probenaufkommen einfach angepasst werden. Auch unterschiedliche Probenanzahlen der einzelnen Molkereien
können fortlaufend pipettiert werden.
Auch spezielle kundenspezifische Aufgabenstellungen auf diesem Gerät (erhältlich in 1 m, 1,50 m
oder 2 m Länge) werden durch das Zinsser-Analytic-Team gelöst.
Information: ZINSSER ANALYTIC GMBH, Eschborner Landstraße 135, D-60489 Frankfurt (Tel.: +4969-789-106-0; Fax: +49-69-789-106-80; E-Mail:
[email protected]).
Klarfiltration
Neue, kristall-klare Runddose für CHROMAFIL®
Spritzenvorsatzfilter
Töpfer CAP-System bei Salitos
Einmalfilter zur Klarfiltration von Schwebstoffbelasteten Probelösungen dienen der Schonung
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Runddosen für CHROMAFIL® Spritzenvorsatzfiltern (15 und 25 mm)
von analytischen Instrumenten und Säulen.
MACHEREY-NAGEL bietet eine breite Palette an
farbcodierten Spritzenvorsatzfiltern mit 25, 15 und
3 mm Membrandurchmesser an. Neben einer Auswahl an unterschiedlichen Membranen, wie z. B.
Cellulosemischester, Celluloseacetat, regenerierte
Cellulose, Polyamid, PTFE, PVDF, Polyethersulfon
und Polyester ist das lösemittelresistente PP-Gehäuse ein besonderes Feature.
Die neue, kristall-klare Verpackung bietet nun aktuell mehr Sicherheit beim Transport, eine bessere
Lagerstabilität und optische Kontrolle der noch
vorhandenen Filtermenge für die Filter mit 15 und
25 mm Durchmesser.
Information: MACHEREY-NAGEL GmbH & Co.
KG, Neumann-Neander-Str. 6–8, D-52355 Düren
(Tel.: +49-24 21-969-0; Fax: +49-24-21-969-199;
E-Mail: [email protected]; Website: www.mn-net.
com).
Forum PRO FRISCHE
Kick-Off Meeting in Bonn
Den Verbraucher über den richtigen Umgang mit
verderblichen Lebensmitteln aufzuklären ist das
Ziel des Forums PRO FRISCHE. Zu den Teilnehmern gehören Wissenschaftler der Universität
Bonn, Technologieexperten der Unternehmen
Bizerba und Ciba sowie der Verbraucherverband
DHB. Diese unabhängige Interessengemeinschaft
gründete das Forum am 9. Juli 2008 in Bonn.
Gemeinsam wollen die Teilnehmer ihr unterschiedliches Fachwissen in einem Konzept vereinen. Die
zukünftige Aufklärungsarbeit soll die Lebensmittelsicherheit und den Verbraucherschutz erhöhen.
Von der Qualitätsbeurteilung beim Kauf, über den
richtigen Transport bis hin zur korrekten Lagerung
im eigenen Kühlschrank diskutieren die Experten
über die Tücken der einzelnen Stationen.
Sie alle wissen, dass es neben der Entwicklung
eines sichtbaren Verderbs auch zur Vermehrung
krankmachender Bakterien kommen kann, die
weder Aussehen, Konsistenz, Geruch noch Geschmack beeinflussen. Besonders anfällig ist
Hackfleisch. Hier ist die schützende Umhüllung
des Muskels vollständig zerstört, so dass der
Verderb auch bei korrekter Kühllagerung von
2° C bereits nach wenigen Tagen einsetzt. „Kommt
es zusätzlich zur Unterbrechung der Kühlkette
an irgendeiner Stelle, zum Beispiel während der
Heimfahrt im heißen Auto oder im zu warmen
Kühlschrank, steigt das Risiko für das Wachstum
krankmachender Keime. Zusätzlich wird der Verderb beschleunigt“, so Judith Kreyenschmidt, Leiterin der Arbeitsgruppe Cold Chain Management
der Universität Bonn.
Die Grenze zur gesundheitlichen Gefahr ist dabei
fließend und abhängig von der anschließenden
Zubereitung. Die Forscher der Universität Bonn
bereichern das Forum an dieser Stelle mit detaillierten Studienergebnissen. Die Teilnehmer der
Unternehmen Bizerba und Ciba liefern Einblicke in
die neuesten Technologien der Frischelogistik. Zu
diesen gehören intelligente Etiketten, die als sogenannte Zeit-Temperatur-Indikatoren funktionieren und das Mindesthaltbarkeitsdatum ergänzen.
„Sie werden als Zusatzetikett auf die Verpackung
geklebt und dokumentieren die korrekte Kühllagerung des Produkts. Pigmente entfärben sich dabei
in Abhängigkeit von der Temperatur. Je wärmer
das Produkt gelagert wird, desto schneller erfolgt
der Farbübergang von Blau nach Weiß“, so Marc
Büttgenbach, Sales Director Paper and Labels bei
Bizerba. Der Verbraucher könne daher vor und
nach dem Kauf erkennen, ob das Produkt entsprechend der Vorschriften des Herstellers gelagert
wurde. Denn andernfalls würde die Prognose des
Mindesthaltbarkeitsdatums hinfällig.
Die beteiligten Akteure des Forums PRO FRISCHE
treffen sich alle zwei Monate. Die Internetpräsenz
befindet sich derzeit im Aufbau und wird zünftig
der Öffentlichkeit alle Informationen und Ergebnisse zur Verfügung stellen.
Information: Bizerba GmbH & Co. KG, WilhelmKraut-Straße 64, D-72336 Balingen (Tel.: +497433-12-3300; Fax: +49-7433-12-5-3300; Website: www.bizerba.com).
OKS 473
Neues NSF H1 registriertes Fließfett für hoch
belastete Maschinenelemente in der Lebensmittelindustrie
Kein anderer Bereich der Tribologie ist so strengen
gesetzlichen Bestimmungen unterworfen wie der
Einsatz von Schmierstoffen in Produktionsprozessen, bei denen der Kontakt mit Lebensmittel- oder
Pharmaprodukten nicht ausgeschlossen werden
kann. Das stellt die Schmierung insbesondere bei
stark beanspruchten Maschinen wie Abfüll- und
Verpackungsmaschinen oder Transportsystemen
vor eine besondere Herausforderung: Neben ihrer
toxikologischen Unbedenklichkeit müssen die eingesetzten Spezialschmierstoffe auch hervorragend
für die Schmierung der Bauteile sorgen, um die
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
Lebensdauer der Produktionsanlagen zu erhöhen
und Ausfallzeiten zu reduzieren.
Speziell für hoch belastete Maschinenelemente
in der Lebensmitteltechnik, der Pharma-Industrie
und in der Landwirtschaft hat der Münchner Hersteller von Spezialschmierstoffen OKS jetzt das
Fließfett OKS 473 entwickelt. Das neue Fließfett ist
toxikologisch unbedenklich im Sinne des Lebensmittel- und Futtermittel-Gesetzbuch (LFGB) und
von der NSF in der Kategorie H1 registriert. OKS
473 ermöglicht lange Betriebszeiten durch seine
gute Oxidations- und Alterungsbeständigkeit, mindert durch die Ausbildung eines gut haftenden,
tragfähigen Schmierfilms den Verschleiß der belasteten Maschinenteile und sorgt darüber hinaus
für besten Korrosionsschutz. Das neue Fließfett
ist gut förderbar über Zentralschmieranlagen und
ist sehr gut beständig gegen Kalt- und Heißwasser
sowie wässrig-alkalische und saure Desinfektionsund Reinigungsmittel. Durch seine geringe dynamische Viskosität ist OKS 473 auch bei geringen
Lagerspiel- und Getriebefreiräumen einsetzbar.
OKS 473 eignet sich insbesondere für die Schmierung geschlossener Getriebe oder Getriebemotoren, Wälz- und Gleitlager auch bei höheren Drehzahlen sowie von Gelenken, Gelenkwellen oder
Ketten.
Information: OKS Spezialschmierstoffe GmbH,
Triebstraße 9, D-80993 München (Website: www.
oks-germany.com).
Alternative Weinverschlüsse
Gemeinsames Forschungsprojekt von Nomacorc
und der Forschungsanstalt Geisenheim
Entwicklung von Riesling nach der Abfüllung
Nomacorc arbeitet im Rahmen eines umfassenden 3-Jahres-Projekts mit der Forschungsanstalt Geisenheim zusammen. Hauptforschungsgegenstand ist die Entwicklung von Riesling bei
unterschiedlicher Sauerstoffexposition. Ein zweiter Aspekt ist die Beurteilung des Einflusses verschiedener Abfüllbedingungen unter besonderer
Berücksichtigung unterschiedlicher Füllhöhen.
„Riesling wurde für diese Versuche ausgewählt,
weil dies die meistproduzierte und renommierteste Traube in Deutschland ist, die auch international anerkannt und geschätzt wird”, erläutert
Dr. Rainer Jung, Wissenschaftler und stellvertretender Leiter für Önologie und Weintechnologie
der Forschungsanstalt Geisenheim. Dr. Jung wird
das Forschungsteam Geisenheim leiten, das den
Einfluss der unterschiedlichen Abfüllbedingungen
auf die Weinentwicklung von Riesling anhand
von sensorischen und chemischen Analysen untersuchen wird. Gegenstand der Forschungen
werden zudem die unterschiedlichen Füllhöhen
(die verschiedene Luftraumvolumen zur Folge
haben), der Einsatz von inerten Gasen zur Spü-
Für Labor und Praxis ı 459
lung des Luftraums und die Abfüllung unter Vakuum im Vergleich zu den Bedingungen unter
Umgebungsdruck sein. Im Einzelnen wird dabei
u. a. die Behandlung des Weins vor der Abfüllung
mittels Filtrations- und Pasteurisierungstechniken
berücksichtigt. Außerdem wird untersucht, wie
der Kompressionsgrad der Verkorkungsmaschine
und die entsprechende Verschlusseinführung
die Abdichtungseigenschaften beeinflussen. Im
Forschungsinteresse stehen zudem die Auswirkungen von Lagerbedingungen, insbesondere
Temperaturschwankungen, nach der Abfüllung.
Die Studie begann im Juli 2008 und wird Mitte
2011 abgeschlossen sein. „Dieses Projekt wird
uns neue Einblicke in die Kinetik von Sauerstoffverbrauch und Sauerstoffbedarf von Riesling
bieten”, erläutert Dr. Stéphane Vidal, Enological
Research Manager bei Nomacorc. „Außerdem wird
es veranschaulichen, wie die Abfüllbedingungen
die Sauerstoffzufuhr in den Wein beeinflussen und
welchen Einfluss der sogenannte Abfüllschock
(auch bekannt als „Flaschenkrankheit“) im Vergleich zu einer langsamen Zufuhr von Sauerstoff
durch den Verschluss hat.”
Die Versuche werden ähnlich aufgebaut sein wie
bei den bereits bekannten Partnern UC Davis in
Kalifornien, dem Institut National de la Recherche
Agronomique (INRA) in Montpellier und dem Australian Wine Research Institute (AWRI). Jedes Institut untersucht die Entwicklung von jeweils ein bis
zwei Rebsorten bei unterschiedlichen SauerstoffTransferraten. Zusätzlich wurde jeweils ein zweiter
Forschungsgegenstand definiert.
Dr. Olav Aagaard, Direktor für globale Forschung
bei Nomacorc zeigt sich sehr zufrieden mit den
Forschungskooperationen: „Durch Partnerschaften
mit unabhängigen Instituten können wir den Wissenstand über den Einfluss, die Sauerstoffdurchlässigkeit des Verschlusses auf die Weinentwicklung hat, entscheidend voranbringen. Und dies im
Bezug auf unterschiedliche Rebsorten und Weinbereitungsstile. Darüber hinaus geben uns die Forschungsergebnisse die Möglichkeit, Verschlüsse
zu entwickeln, die optimal auf die Bedürfnisse von
Riesling zugeschnitten sind.“
Information: www.nomacorc.com.
Klein, günstig, schnell und flexibel
Neues Verfahren zum direkten „spotten“ von
Microarrays am Fraunhofer IPA entwickelt
Am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und
Automatisierung IPA wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem direkt aus gängigen Mikrotiterplatten
gespottet werden kann. Durch die so vermiedene
Prozessierung und Handhabung von einem Gefäß in
ein neues sind Ergebnisverfälschungen durch Verunreinigungen in der Probe minimiert.
460 ı Für Labor und Praxis
[…] Im Laufe der Jahre haben sich bestimmte verwendet werden, schließlich können diese sehr
Standards bei den Untersuchungen durchgesetzt. kostengünstig aufgebaut werden. Des Weiteren ist
So werden häufig Wegwerfartikel aus spritzgegos- es auch möglich, die Mikrotiterplatte durch eine
senem Polypropylen oder Polystyrol genutzt, da luftdurchlässige Membran, welche nur den Druckauf diese Weise die kostenaufwändige Reinigung impuls überträgt, nach oben hin zu verschließen.
und Desinfektion der Probenbehälter entfällt. Diese Totvolumina sind nicht vorhanden, weil die MultiMikrotiterplatten (MTP) werden mittlerweile in vie- wellplatte komplett leer gedruckt werden kann. Solen Formen und Größen auf dem Markt angeboten. mit gehen keine wertvollen Reagenzien verloren.
Bei der Entwicklung des neuen Verfahrens lag das Dieses Verfahren ist außerdem extrem schnell, da
Hauptaugenmerk auf der Schwierigkeit die Reagen- ein Druckvorgang je nach zu druckendem Volumen
zien aus den Wells auf dem Mikroarray zu platzieren. nur einige Millisekunden benötigt und die VerfahrEinfache Dosierverfahren mit Pipetten und per Hand einrichtungen sehr schnell sind.
sind sehr zeitaufwändig und ungenau. Um Querkon- Die zu untersuchenden Reaktionen (beispielsweise
taminationen zu vermeiden, muss nach jeder Ent- Zellwachstum, Aufreinigung o. a.) können direkt in
nahme die Pipettenspitze ausgetauscht werden.
der Multiwellplatte stattfinden, aus der später auch
Ziel war es also, ein Verfahren zu entwickeln, mit gedruckt wird. Durch die wegfallende Prozessiedem möglichst kleine Dosiervolumina aus standar- rung und Handhabung der Proben von einem Gedisierten MTPs entnommen werden können. Eine fäß in ein neues, sind somit Gefahren der VerunreiQuerkontamination darf dabei nicht erfolgen, d. h. nigung der Probe minimiert. Mit dem Einsatz der
die Dosierung sollte möglichst direkt aus jedem standardisierten Multiwellplatten ist dieses System
Well einzeln erfolgen.
zu nahezu allen gängigen Befüllungs- und VerarDas entwickelte Verfahren nutzt einen sehr kurzen beitungssystemen kompatibel.
Druckluftimpuls, um das zu druckende Medium aus Auf dem Probenträger lassen sich beliebige Komdem Reaktionsgefäß einer Mikrotiterplatte direkt binationen und Muster drucken. Man muss sich
auf den Glasobjektträger zu bringen. Die Innovation mit diesem System also nicht auf ein festes Muster
besteht darin, die Wellböden einer Multiwellplatte im Array festlegen und kann auch Mischungen auf
mit sehr dünnen Bohrungen zu versehen, sodass dem Probenträger erzeugen. Denkbar ist auch als
der Kapillardruck in der Bohrung größer ist als der Probenträger eine zweite Multiwellplatte mit belieDruck durch den Flüssigkeitspegel im Well. So wird bigem Format zu verwenden, in die dann die Miein unbeabsichtigtes Auslaufen verhindert. Über schungen mit variablen Volumina dosiert werden
den Druckimpuls lässt sich dann eine Dosiereinheit können. Diese können später zur Analyse wieder
aus dem Well entnehmen, deren Volumen über die mit dem gleichen System auf einen geeigneten
Anzahl der Tropfen und die Impulsdauer gesteuert Probenträger gedruckt werden.
werden kann.
Information: Fraunhofer-Institut für ProduktionsDa mit diesem Verfahren direkt aus der nur leicht technik und Automatisierung IPA, Dipl.-Ing. Andreas
veränderten Multiwellplatte gedruckt werden kann, Traube, Tel.: +49-711-970-1233, E-Mail: andreas.
ist es extrem kostengünstig. Die Herstellungskos- [email protected] und Dipl.-Ing. (FH) Toten einer entsprechenden Multiwellplatte lägen bei bias Brode, Tel.: +49-711-970-1257, E-Mail: tobias.
geeignetem Spritzgusswerkzeug und ausreichend [email protected].
hoher Stückzahl im „Cent-Bereich“.
Dadurch kann auch die
Multiwellplatte als Einmalprodukt eingesetzt
werden. So sind nach
dem Druckvorgang keinerlei Reinigungsschritte
notwendig, da einfach
eine neue Multiwellplatte
genutzt werden kann.
Querkontamination kann
dadurch ausgeschlossen werden, dass der
Stempel mit der Flüssigkeit im Well nicht in
Berührung kommt. Bei
Anwendungen mit höheren Anforderungen
kann auch für jedes
Well ein eigener Stempel i-doT als integriertes Modul in der m:Pal-Umgebung (Foto Fraunhofer IPA)
Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008
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Lebensmittel-Rundschau
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Lebensmittelrecht
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Redaktion
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• Deutsches und Europäisches Recht,
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