FRANZISKANISCHE GEMEINSCHAFT OFS in Deutschland

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FRANZISKANISCHE GEMEINSCHAFT OFS in Deutschland
2/2009 • Mai – August
FRANZISKANISCHE GEMEINSCHAFT
OFS in Deutschland
aktivitäten • anregungen • berichte • mitteilungen • ereignisse
Region Nord-West • Region Ost
Franziskusstatue am Portal der ehemaligen
Minoritenkirche in St.Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. Heute ist das
Portal in der Pfarrkirche des gleichen Ortes
IMPRESSUM
Inhalt
Erscheinungsweise
In diesem Heft finden Sie:
Januar, Mai und September. Einsendeschluss für
Manuskripte ist jeweils der Erste der Monate:
November, März und Juli an:
REGION NORD-WEST ........................... 3
WORT DES VORSTANDES ........ 3
Resumee des Vorstandes:............... 3
AUS DEM LEBEN DER
GEMEINDEN - BERICHTE ......... 4
Besuchsdienst ................................ 4
Vorstandswahl ............................... 4
Nur eine Wahl? .............................. 4
Mein Weg in die Franziskanische
Gemeinschaft ................................. 5
Erinnerung an Anne Pellander.... 5
Geburtstagsgruß für P. Stephan
Wisse am 7. März 2009.................. 6
Sein Geist ...................................... 6
Einführung des neuen Bischofs .. 6
Aufnahme ...................................... 7
Versprechen................................... 7
Nachrufe ........................................ 7
Das kleine Treffen
»l Stunde mit Franziskus« .............. 7
National ......................................... 7
EUFRA-Gebet ........................... 8
International................................... 9
Terminübersicht 2009 .................. 12
Veranstaltungen im Sinne der
»ständigen Bildung im OFS« ....... 12
Regelmäßige Treffen in
franziskanischer Spiritualität ........ 13
Heilige und Selige.................... 13
Franziskanische Feste............... 13
Redaktion
Markus Hunecke OFM, Am Boberg 10, 49124
Georgsmarienhütte. Telefon: 05401-336-62
E-mail: [email protected]
Bankverbindungen
Franziskanische Gemeinschaft (OFS) e.V.:
Region Nord-West: Konto Nr. 3377 702
Darlehnskasse Münster e.G., BLZ 400 602 65
Region Ost: Konto Nr. 127 7431 005
Berliner Volksbank, BLZ 100 900 00
Für Spenden kann ein Spendenbeleg für das
Finanzamt ausgestellt werden.
Liebe Schwestern, liebe Brüder!
Als Heilige aus dem Dritten Orden des heiligen Franziskus möchte ich heute die heilige
Margareta von Cortona vorstellen.
Margareta wurde 1247 in der Toskana geboren. Sie lebte in ihrer Jugend neun Jahre
mit einem Mann zusammen. Nach dessen
Tod ging sie nach Cortona und schloss sich
dort dem Dritten Orden an. Sie begann unter der Führung der Minderbrüder ein neues
Leben. In ihrer Liebe nahm sie sich jetzt
besonders der Kranken an, zu deren Pflege
sie Gefährtinnen um sich scharte und ein
Krankenhaus baute. Eifrig in Gebet, Fasten
und Meditation, übte sie sich in Demut und
Armut. Eine tiefe Liebe verband sie mit dem
Geheimnis der Eucharistie und mit der Passion Christi. Sie starb am 22. Februar 1297.
Worte aus dem Buch Jesus Sirach lassen
sich auf Margareta anwenden: »Wie groß ist
das Erbarmen des Herrn, die Nachsicht ge
gen alle, die sich ihm bekehren« (Sir 17,29).
Margareta wird dargestellt im Franziskanertertiarinnenhabit mit Strick, Rosenkranz,
Geißel, Totenschädel, auch mit Hund.
Bruder Markus Hunecke OFM
REGION OST......................................... 14
Regionalratstagung ...................... 14
VERANSTALTUNGEN.............. 15
VERSCHIEDENE EREIGNISSE 15
Die schöne Tür für das
Portiunkulafest............................. 16
Herausgeber
Region Nord-West und Region Ost
des OFS-Deutschland.
Kontaktadressen
Region Nord-West: Lydias Kühler OFS,
Tulpenweg 12,44869 Bochum.
E-mail: [email protected]
Telefon: 02327-627777 + 0178/74 31 6 32
Region Ost: Gabriele Drexler OFS
Straße der Republik 5, 06128 Halle/S.
Telefon: 0345-1220156.
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REGION NORD-WEST
Das ist eine wichtige Aufgabe, in die wir sicherlich genauso viel Energie investieren sollten, wie
in die Neustrukturierung und Konzeptentwicklung, die derzeit nicht nur in weiten Teilen der
Kirche, sondern auch in unseren Gemeinschaften von Nöten ist.
So wünsche ich uns allen etwas mehr vom Geist
und von der Wirkkraft des hl. Franziskus, damit
wir von unserer Hoffnung Zeugnis geben können und mitbauen an einer Kirche und an einer
franziskanischen Familie, die auch im dritten
nachchristlichen Jahrtausend noch Antwort geben können auf die dringenden Fragen unserer
Zeit.
Markus Berief OFS
stellvertretender Regionalvorsteher Nord-West
WORT DES VORSTANDES
Liebe Schwestern und Brüder,
nachdem uns der kalte Winter lange genug in
seinem Bann gehalten hat, ist endlich die Zeit
gekommen, in der wir wieder die schöne Zeit
des Frühlings genießen dürfen, der, wie es Eduard Mörike schreibt, wieder »sein blaues Band ...
durch die Lüfte« flattern lässt. Wir haben den
großen Angelpunkt unseres christlichen Glaubens, die drei Tage vom Leiden, vom Tod und
der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus,
begangen und blicken nun nach vorne auf all die
Dinge, die uns Frühjahr und Sommer bringen
werden.
Sicherlich kommt uns, wenn wir gerade an den
frisch angebrochenen Monat Mai denken, der
Gedanke an manche schöne Maiandacht oder
auch so manche Wallfahrt an einen Marienwallfahrtort der näheren oder weiteren Umgebung.
Doch der Monat Mai ist nicht nur in besonderer
Weise der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria geweiht. Er ist zugleich auch ein
Monat mit einer eigenen franziskanischen Prägung. Der Grund dafür sind nicht nur die vielen
Heiligen der franziskanischen Familie, wie z. B.
Leopold Mandic, Felix von Cantalice, Margareta
von Cortona und viele andere, die uns nun im
Kalender begegnen, sondern vor allem auch der
Jahrestag der Weihe der Grabeskirche des hl.
Vaters Franziskus in Assisi am 24. Mai 1253.
Solch ein Kirchweihfest ist immer ein Grund zur
Freude, aber auch immer wieder eine Möglichkeit zur Standortbestimmung, die wir nutzen
sollten. Denn an solch einem Tag geht es ja
nicht nur um einen Bau aus kaltem, toten Stein,
sondern es geht um den Bau aus lebendigen
Steinen, von dem die Heilige Schrift erzählt. Es
geht gleichsam um uns als Mitglieder der weltweiten franziskanischen Familie, die, unterteilt
in die drei großen Zweige, versucht, den Auftrag
und das Werk des Heiligen aus Assisi inmitten
einer Welt, die immer seltener nach Gott fragt,
lebendig und attraktiv zu halten. Im ersten Petrusbrief lesen wir: »Seid stets bereit, jedem Rede
und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung
fragt, die euch erfüllt« (1 Petr 3,15). Darin liegt,
so scheint es mir, unsere Berufung als franziskanisch lebende Menschen begründet. Unsere
Umwelt soll an unserem Tun und Reden erkennen, dass wir zu Christus gehören und in unserem Handeln vom hl. Franziskus inspiriert sind.
Resumee des Vorstandes:
Nun sind wir ein Jahr im Amt und blicken zurück auf das, was wir getan haben. In der Zeit
haben wir drei Vorstandssitzungen gehalten. Ein
Dankschreiben an die Gemeinde Gelsenkirchen
für die Vorbereitung des Regionalkapitels. Das
Vorbereitungsdokument zum Generalkapitel in
Ungarn wurde intensiv bearbeitet. Ein Bericht
über die Region NW für das Nationalkapitel ist
erstellt. Horst Nierhaus, Düsseldorf wurde von
der Region NW in die Finanzgruppe der Nation
berufen. Für die Bistümer Paderborn, Aachen,
Essen, Münster sind Vertreter für die Treffen der
»Geistlichen Gemeinschaften in den Bistümern«
für 3 Jahre beauftragt. Weitere werden folgen.
Eingeführt haben wir den Besuchsdienst. Irene
Arnold, Leverkusen, erhielt dafür die Beauftragung. Markus Berief hat in seinem Amt als
stellvertretender Vorsteher Christian in Hannover aufgenommen. Es hat ein Regionaltreffen
am 08.11.09 in Werl stattgefunden, dabei hat
sich der neue Regionalvorstand vorgestellt und
es wurde der neue Regionalassistent P. Ulrich
Dünschede OFM eingeführt. Zwei Vorstandswahlen (Münster, Krefeld) haben im Januar
stattgefunden. Das neue »Bildungskonzept der
Nation für eine Einheitliche Bildung in der Nation« wurde eingehend bearbeitet und als eine
Bereicherung verstanden. Einer der nächsten
Aufgaben ist es das Provinzstatut (jetzt: Regionalstatut) der veränderten Situation und dem
neuen Nationalstatut anzupassen. Ein weiterer
Punkt ist der Vorschlag einer Partnerschaft der
Region Nord-West mit OFS-Uganda.
Lydia Kühler OFS
Regionalvorsteherin
3
AUS DEM LEBEN DER GEMEINDEN - BERICHTE
Vorstandswahl am 18.01.2009
der Gemeinde Krefeld
Besuchsdienst
Gerne bin ich am Sonntag, dem 18. Januar 2009,
zu meinen Schwestern und Brüdern der Franziskanischen Gemeinschaft in Essen gefahren. Ich
kenne Hans Süper seit vielen Jahren aus vielen
Begegnungen, war es Kevelaer oder Düsseldorf.
Die anderen Schwestern und Brüder waren mir
nicht bekannt. Umso spannender sind die Augenblicke des Kennenlernens. Doch ich war so
herzlich willkommen und es fiel uns leicht, aufeinander zu zugehen. Wir haben uns gegenseitig
vorgestellt und jeder hat ein wenig von seinem
Weg in die Franziskanische Gemeinschaft erzählt.
Die Gemeinde Essen hat zur Zeit keinen offiziellen Vorsteher und auch keinen Assistenten, aber
diese Situation haben wir heute öfter. Doch alles
birgt in sich auch eine Chance zu neuen Wegen.
Das Miteinander gestalten fordert jeden Einzelnen heraus, Verantwortung zu tragen. Ich spürte,
dass man versucht, miteinander die Treffen gut
zu gestalten. Katja hat sich gut vorbereitet und
das Thema wurde mit gegenseitigen Beiträgen
lebhaft behandelt. Ich war so begeistert, wenn
ich denke, was für einen Weg Nadja und Thomas auf sich nehmen, um beim Treffen dabei zu
sein. Ein gutes Miteinander, das Freude weckt
und unseren Alltag befruchtet. Daraus wächst
gegenseitiges Vertrauen und Zuspruch. Ich wünsche dieser Gemeinde, dass es weiterhin so gut
miteinander geht und das franziskanische Ideal
vor unseren Augen steht. Der heilige Franziskus
sagte zu Bruder Leo, der in seelischer Bedrängnis war: »Wenn es dir gut tut, dann komme!«
Gerne komme ich wieder. Wir wollen das Miteinander und das gegenseitige Kennenlernen
fördern. Ich war dankbar, dass ich am Bahnhof
abgeholt wurde von Nadja und Thomas. Es war
ein gutes Treffen. Im Gebet bleiben wir verbunden.
Irene Arnold OFS, Leverkusen - Besuchsdienst
Gewählt wurden:
Vorsteherin: Gerda Hart, v.m.
Stellvertreterin: Irene Hueske, h.r.
Schriftführerin: Walburga Hack, v.l.
Kassenwart: Ulrich Hart, v.r.
Bildungsbeauftragte: Walburga Hack
Beisitzerin: Maria Zychma, h.l
Nur eine Wahl?
Am 18..Ianuar 2009 war eine Vorstandswahl
angesagt. Alle Mitglieder mit Versprechen
waren eingeladen, diesen wichtigen Termin
wahrzunehmen. Eigentlich ist das eine wenig attraktive Formsache, zumal wenn keine
alternativen Kandidaten verfügbar sind und
die bisherige Vorsteherin nur mit zweidrittel
Mehrheit ihre letzte Amtsperiode antreten
kann.
Nur eine Wahl? Um es vorweg zu sagen, es
wurde eine Feier mit Gebet und Gesang. Es
waren auch Teilnehmer ohne Wahlberechtigung anwesend, die sich einbrachten und
ihren Anteil an diesem Vorgang übernahmen.
Als Wahlleiterin kam unsere Regionalvorsteherin Lydia Kühler zu uns. Als geistlicher
Begleiter war unser Nationalassistent Pater
Georg Scholles OFM zugegen. In dieser
Feier wurde deutlich: wir sind Teil der Kirche und aufgerufen, unseren Anteil zu erkennen und mit Gottes Hilfe zu übernehmen.
So wurde aus der Wahl ein freudiges Ereignis.
Doch ein Schatten fiel auf diese Feier. Am
frühen Morgen des Tages verstarb Anne
Pellander.
Was uns besonders nachdenklich machte, ist
die Tatsache, dass eine unserer Gäste von
dem Geist des Vortages getragen zu uns kam
Vorstandswahl
am 17.01.2009 - Gemeinde Münster
Gewählt wurden:
Vorsteher: Heinrich kleine Kruse
Stellvertreterin: Doris Goerz
Schriftführerin: Ilse Weiland
Kassenwart: Edeltrud Thomaski
1. Beisitzerin: Susanne Weiß
2. Beisitzerin: Anna Reske
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in der Freude über die erfolgreiche und zufriedenstellende Wahl und uns an ihrer frohen Stimmung teilnehmen ließ. All dies ist
für mich ein Zeichen, dass unsere Zukunft
nicht allein von Menschen bestimmt wird.
Ulrich Hart OFS, Gemeinde Krefeld
Zeit. Die Schwestern wussten uns für ihre Arbeit zu begeistern und so kam es, dass die meisten von uns bald zu den »Helferinnen« gehörten. Die Schwestern hatten davon einen größeren Kreis um sich geschart und wir wurden von
ihnen eingeteilt. Viele gingen am Wochenende
putzen bei alten Leuten. Manche halfen nähen,
manche machten Besorgungen, manche wanderten sonntags mit Kindern aus Problemfamilien zum
»Flugplatz« (heute Elfrath), um dort mit ihnen
zu spielen und Volkstänze zu machen. Jedes
Jahr in der Weihnachtszeit waren dann alle
Helferinnen und Betreuten bei den Schwestern zur Weihnachtsfeier eingeladen.
Alle Gruppen der Franziskanischen Jugend der
Kapuziner, die in der Rheinisch-Westfälischen
Kapuzinerprovinz bestanden, kamen im Jahr
1933 zu einer großen Jugendtagung in Kleve
zusammen. Der Nationalsozialismus sandte
schon seine Spuren voraus, und einige geplante
öffentliche Umzüge mussten in dieser Woche
ausfallen. Ein Thema der Tagung war aber die
Frage der Anbindung an den Dritten Orden.
Deswegen hatte es an manchen Orten Spannungen gegeben, Auch in Krefeld waren zwei
Gruppen zerbrochen, weil die Angehörigen sich
nicht binden wollten. Auch ich konnte mich
erst nach der Tagung in Kleve entschließen,
mich in den Dritten Orden aufnehmen zu lassen.
Anne Pelander OFS, Krefeld (21.10.2001)
Mein Weg in die Franziskanische
Gemeinschaft
Am 21. Oktober 2001 bat eine Mitschwester
Anne Pellander ihren Weg in der Franziskanschen Gemeinschaft zu schildern. Sie schrieb
dann wie folgt:
Deinem Wunsch entsprechend habe ich hier
aufgeschrieben, wie bei mir der franziskanische
Weg begonnen hat, der für mein Leben wichtige Bedeutung hat.
In der Pfarre St. Elisabeth in Krefeld aufgewachsen, kam ich dort mit 14 Jahren (1927) in
die katholische Pfarrjugend. Der damalige Pastor Michels kümmerte sich sehr um die Jugend
und hatte auch noch einen Jugendkaplan. Das
brachte aber auch mit sich, dass er eine Kameradin und mich dafür gewann, in der Pfarre
sämtliche Kirchenzeitungen rundzubringen. So
brachten wir (jede von uns) also jede Woche
mehr als 100 Zeitschriften in die Häuser.
Nach einem Jahr durften wir als Belohnung an
einem Ausflug nach Witten/Ruhr teilnehmen,
der für einen Kreis von älteren Mädchen veranstaltet wurde, die jeden Monat die Zeitschriften
austrugen für den »Franziskus-XaveriusMissions-Verein« (heute Missio). Das wurde
nun ein schöner Tag mit hellem Sonnenschein,
mitgebrachter Verpflegung und viel Spaß. Es
wird im Jahr 1928 gewesen sein. In diesem
Kreis lernte ich Käthe Welters kennen, Mitglied der »Franziskanischen Jugend« und des
»Dritten Ordens vom hl. Franziskus«. Die hat
mich an diesem Tag ganz mit Beschlag belegt
und mir allerlei erzählt vom heiligen Franziskus, von den Gruppenstunden in der »Franziskanischen Jugend«, vom »Dritten Orden«, von
den »Caritasschwestern« (heute »Franziskusschwestern«), die damals vor nicht sehr langer
Zeit von dem Kapuziner P. Markus Müßig aus
Mitgliedern des Dritten Ordens gegründet worden waren. Diese Erzählungen hatten mich an
diesem Tag so fasziniert, dass ich schon am
folgenden Dienstagabend zur Gruppenstunde
bei den Schwestern am Jungfernweg erschien.
Das wurde eine ganz lebendige Sache, die Verbindung mit den Schwestern wurde auch enger.
Bei den Gruppenstunden kümmerten sie sich
auch gern um uns. Sie erzählten von ihrer Arbeit in armen Familien und bei Alten und
Kranken. Auch damals war hier eine schwere
Erinnerung an Anne Pellander
Anne Pellander wurde schon in jungen Jahren unter der Assistenz der Krefelder Kapuziner aufgenommen. Sie war viele Jahre
Vorsteherin der örtlichen Gemeinde, war als
ehrenamtliche Familienhelferin tätig. arbeitete von Anfang an in der Kleiderkammer
mit und nahm gewissenhaft ihre Aufgabe als
Mitglied des Vorstandes wahr. Sie war geprägt von großer Bescheidenheit und war
unermüdlich in ihrem Pflichtbewusstsein.
Am Tag unseres Wahlkapitels, am 18. Januar 2009, verstarb unser ältestes Vorstandsmitglied, Anne Pellander. Nach 78 Jahren
erfüllten Lebens in der Franziskanischen
Gemeinschaft »wurde sie nun nicht mehr
gebraucht«, dachte sie wohl selbst und fühlte es und ich vermute, sie bat ihren Herrn
um ihre Ablösung in die Ewigkeit. Hat er
wohl ihr Gebet erhört? Das zu glauben fällt
uns nicht schwer. Beim Wahlkapitel sollte
sie verabschiedet werden mit Recht auf ihren »Ruhestand« Sie hatte ein Alter von 95
Jahren erreicht. war aber trotzdem immer
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noch aktiv und präsent. Auf ihrem Platz
stand eine Orchidee als Abschiedsgeschenk.
Einige Dankesworte waren vorbereitet. Sie
ist für uns ein Zeichen für ein erfülltes Leben im Dienst am Nächsten. Wir hatten den
Eindruck, dass sie auf unserer Versammlung
unsichtbar zugegen war.
Wir wollen nicht nur an die Lücke denken,
die Anne bei uns hinterlassen hat, sondern
den Trost annehmen, dass Gott selbst sie
nun heimgeholt hat in die ewige Freude und
er sie in die Vollendung des Lebens führen
wird. In unserer Erinnerung wird Anne weiterleben und wir denken, sie wird uns eine
Brücke zwischen Himmel und Erde sein.
Gerda und Ulrich Hart
Gemeinde Krefeld
Bentlage bei Rheine jährlich Exerzitien für die
Franziskanische Gemeinschaft durchgeführt.
Seinen Eifer machten sich auch übergeordnete
Gremien zu nutze. Er wurde Provinz- und Nationalassistent. Als solcher hat er auch das Franziskanische Gotteslob und das Werkbuch herausgegeben. In der internationalen Konferenz
der FG hat er mitgewirkt. Viele kennen P. Stephan aber nicht nur als Ordensbeauftragter für
die FG, sondern auch als Begleiter auf zahlreichen Pilgerfahrten; nach Eggerode oder Assisi,
ja sogar bis nach Israel. Der Weggang von P.
Stephan aus Münster war für die FG-Gemeinde
recht schmerzhaft. Viele Tertiaren wollten ihn
in Münster festhalten. Wir verdanken P. Stephan viel, doch er ist nicht unser Eigenbesitz.
Er hat uns befähigt auch nach seiner Versetzung und Emeritierung an der Hochschule der
Kapuziner in den Fußspuren der heiligen Klara
und des heiligen Franz weiterzugehen.
Herzlichen Dank und vergelt’s Gott!
Heinrich kleine Kruse OFS
Gemeinde Münster
Geburtstagsgruß für P. Stephan
Wisse am 7. März 2009
Sein Geist
Wenn ER in unserer Mitte weilt
Leuchten unsere Augen strahlender
Lauschen unsere Ohren aufmerksamer
Spricht unser Mund freundlicher
Helfen unsere Hände bereitwilliger
Finden unsere Füße die richtige Spur
Öffnet sich unser Herz
Weiter
Wärmer
Liebevoller
Sein Licht kennt keine Grenzen
Anette Feigs OFS
Gemeinde Krefeld.
Aus: Spuren des Lichts
Woran du festhältst, das halte fest..
Was du tust, das tue und werde nicht müde.
(Klara von Assisi)
In diesem Jahr wird. Prof. em. Dr. Stephan
Wisse OFMCap 80 Jahre alt. Das soll für uns
ein Anlass sein, an ihn besonders zu denken
und ihm zu gratulieren.
Im August 1967 hat P. Stephan die Aufgabe
des Distriktordensdirektors der Kapuziner von
P. Reginald übernommen. Zugleich wurde die
Betreuung der Außengemeinden zentralisiert.
Die »Außengemeinden« wurden zu Distriktstreffen (ganztägig) nach Münster eingeladen.
Auf eine Zusammenarbeit mit der Drittordensgemeinde der Franziskner hat P. Stephan hingearbeitet. Er hat selbst unzählige Versammlungen begleitet und Neues angeregt. Er hat in
Einführung des neuen Bischofs
Felix Genn im Bistum Münster
Als Vertreter bei den Geistlichen Gemeinschaften des Bistums Münster für den OFSDeutschland, Region Nord-West war Heinrich
kleine Kruse OFS, zum Pontifikalamt zur Amtseinführung von Dr. Felix Genn am 29. März
2009 im St.-Paulus-Dom eingeladen. Er trug
beim Einzug zum Gottesdienst die alte Patronatsfahne des Dritten Ordens (OFS).
Lydia Kühler OFS
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14.30 Uhr aus Hagen, Schwelm und Siegen zusammen, zum Gedankenaustausch und zur Euchristiefeier im Claraheim.
Kontakt: Maria Meier OFS, Gemeinde Hagen
Tel 02331/881225
Aufnahme
Gebeten, einige Zeilen über meine Motivation,
der FG beizutreten, zu schreiben...
Nach langen Jahren des Brachliegens, jedoch nie
Verneinens, kam ich durch den tödlichen Unfall
eines mir gut bekannten jungen Menschen an
Grundsatzfragen meines Glaubens. Durch dieses
einschneidende Erlebnis gelangte ich an Grenzen
und war kurz davor, mich von meinem Glauben
nun auch konsequent loszusagen. Ich entschied
mich dann jedoch, mir mit der Entscheidung noch
etwas Zeit zu lassen. – Etwa zwei Jahre suchte
und hinterfragte ich sehr, gestützt und vorangebracht durch eine gute Freundin (eine Mauritzer
Franziskanerin aus Münster) sowie zwei Freunde
von mir, welche beide katholische Priester sind.
Ich setzte mich erstmalig aktiv mit meinem Glauben auseinander – nicht wie bislang und/oder
traditionell. Während dieses Prozesses wuchs in
mir der Wunsch, meine Spiritualität im Alltag
anders bzw. Intensiver leben zu wollen, somit
suchte ich nach entsprechenden Möglichkeiten;
gleichzeitig erfasste mich die Person Franziskus
immer stärker. Ein grundsätzliches Interesse an
seiner Person war noch vor einigen Jahren während eines Urlaubs in Assisi für mich bemerkbar
geworden. Als Begründung ist für mich vor-
Nachrufe
Nach über 50 Jahren Zugehörigkeit zum OFS
verstarb kurze Zeit vor ihrem 85. Geburtstag am
05.01.2009 das letzte Mitglied der Gemeinschaft
in Brilon, Marlies Brüggemann.
Im Alter von 100 Jahren verstarb unsere Mitschwester Josefine Piper, versehen mit dem
Sakrament der Krankensalbung am 23.01.2009.
Sie ist seit 1927 Mitglied des »Dritten Ordens«,
der Franziskanischen Gemeinschaft Düsseldorf.
Zu- letzt wohnte sie im Altenheim und wurde
von dem Mitbruder aus der Gemeinschaft, Horst
Nierhaus, besucht.
Das kleine Treffen
»l Stunde mit Franziskus«
geht ins 2. Jahr. Dankbar können wir auf Gebet,
Lieder und gemeinsamen Austausch schauen.
Ob zu dritt oder mit Gästen, wir dürfen sagen,
die Freude des Anfangs vor einem Jahr geht mit
uns. Auch Lydia bestärkt uns mit ihren Besuchen. Der heilige Antonius wird, so hoffen wir,
mit gütigem Blick von »seinem« Altar aus weiterhin unser Begleiter sein. Geht es doch um
nichts Geringes: Die unermesslichen Kostbarkeiten unseres Glaubens zu vertiefen bzw. zu
bewahren. Februar im Jahr des Herrn 2009
rangig und wichtig die Faszination meines
wieder gefundenen Glaubens und der damit
verbundene Wunsch nach einer strukturierten und verbindlichen Anbindung an eine
Franziskanische Gemeinschaft. Ich schätze
die franziskanische Einfachheit, die geschwisterliche
Zugewandtheit und den
konkreten Auftrag/Bezug
zum Evangelium.
Pax et Bonum
Petra-Maria Lohmann
Krefeld
Versprechen
Die Franziskanische Gemeinschaft (Dritter Orden
des heiligen Franziskus, weltweit Ordo Franciccanus Saecularis) freut sich, dass eine junge Frau
ihr lebenslanges Versprechen ablegen konnte:
Alexandra Podstawa, 30, Gemeindereferentin
im Pastoralverbund Siegen-Mitte. Die Feier fand
am Dienstag, dem 26. August 2008 im Rahmen
der Abendmesse in der St. Elisabeth-Kirche in
Hagen statt. Vorher und im Anschluss trafen sich
Gemeindemitglieder, Schwestern und Brüder aus
der Gemeinschaft sowie Familie und Freunde
Podstawas im Gemeindezentrum. Die lokale Gemeinschaft Hagen zählt derzeit 15 Mitglieder. Sie
kommen jeden ersten Dienstag im Monat um
Volker
Gertrud
Josef
National
NATIONALSTATUT APPROBIERT: Mit
Datum vom 4. Oktober 2008 hat die Generalministerin des OFS, Encarnacion ei Pozo, das Nationalstatut des OFS Deutschland genehmigt.
Dass es so lange gedauert hat – die ursprüngli-
7
che Fassung wurde beim National- und Wahlkapitel im Juni 2006 verabschiedet –, ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen: Zunächst
musste das eingereichte Nationalstatut in eine
der offiziellen Sprachen des OFS übersetzt werden (wir haben uns für eine englische Fassung
entschieden). Im Zusammenhang der Überprüfung durch Tibor Kauser aus Ungarn und Fr.
Michael Higgins TOR wurde letzterer zum Generalminister seiner Gemeinschaft gewählt. Aber
jetzt ist endlich die Approbation da! Allen, die
dazu beigetragen haben, sage ich ein ganz herzliches »Dankeschön«! Michaela Lutter, Nationalvorsteherin Bildung: Das Nationalkapitel
2006 hat dem Nationalvorstand als eine Aufgabe
mitgegeben, ein einheitliches Konzept für die
Einführung neuer Mitglieder des OFS Deutschland auszuarbeiten. Gemäß den Konstitutionen
des OFS vollzieht sich die Einführung neuer
Mitglieder in verschiedenen Stufen: Hinführung,
Zeitraum zwischen Zulassung zur Aufnahme
und Feier der Aufnahme, Einführungsjahr, Zeitraum zwischen Bitte um Zulassung zum Versprechen und Feier der Ablegung des Versprechens, die Zeit nach der Versprechensablegung.
Der Nationalvorstand hat diese Aufgabe der
Kommission »Bildung« weitergegeben. Nach
Absprache mit dem Nationalvorstand liegt das
Konzept als Diskussionsgrundlage den Regionalvorständen vor.
Vom 12.-14. Juni 2009 findet in Würzburg das
Nationale Wahlkapitel statt. Es wird der neue
Nationalvorstand gewählt. Die Region NW ist
vertreten durch die Regionalvorsteherin und 2
Delegierte. Wir bitten euch, das Nationalwahlkapitel in euer Gebet mit einzuschließen.
Darüber hinaus sind alle Brüder und Schwestern
eingeladen zu dem Regionalen INFAGWallfahrts- und Begegnungstag für den Norden:
20. Juni in Kevelaer. Als Glieder der franziskanischen Familie in Deutschland wollen wir natürlich auch teilnehmen am Jubiläum der INFAG
Kontakt: Lydia Kühler
EUFRA-Gebet
INFAG Gebetskette zum Jubiläumsjahr.
Liebe Brüder und Schwestern, seit 1993 halten
wir den ersten Bittag vor Christi Himmelfahrt
mit Fasten und Gebet für die geistliche Einheit
und geschwisterliche Verbundenheit der Mitglieder und Freunde der FG (OFS) und der ganzen franziskanischen Familie in allen Ländern
Europas. Damit unterstützen wir auch das Mühen aller guten Kräfte in unseren Ländern. Leider gibt es immer wieder Ereignisse, die von
Hass und Rachsucht bestimmt sind, die den
Frieden bedrohen und den Aufbau einer gerechteren Welt behindern. Unser Fasten will dem
Gebet Nachdruck verleihen und ein Zeichen der
Solidarität setzen mit allen, die auch in unserem
Erdteil nicht in Frieden leben können und nicht
das Notwendige zum Leben haben. Wir freuen
uns, am 18.05.2009 besonders mit euch allen
verbunden zu sein. Wir empfehlen euch, wo es
möglich ist, auch Schwestern und Brüder aus
dem Ersten, Zweiten und Regulierten Dritten
Orden des heiligen Franziskus einzuladen, mit
euch und mit uns allen gemeinsam zu beten.
»Wo zwei oder drei...« – auch kleine Gruppen
können sich dazu treffen! Und die Kranken bitten wir besonders, sich in Gedanken mit uns im
Heiligen Geist zu vereinen.
Der Text für das EUFRA-GEBET ist im Internet
zu bekomen: www.ofs.de
Im Jahr 2009 feiert die Franziskanische Familie
800 Jahre Ur-Regel des hl. Franziskus. 1209
bestätigte Papst Innozenz III. Franziskus seine
Lebensform. Aus diesem Anlass wandert eine
Gebetskette durch die Mitgliedsgemeinschaften
der INFAG. Einbindung ins Stundengebet: Die
Gebetskette ist eingebunden in das tägliche
Stundengebet der Ordensgemeinschaften. Jeweils für eine Woche ist für Laudes (Morgengebet) und Vesper (Abendgebet) eine spezielle
Fürbitte sowie ein Schlussgebet vorgesehen.
Parallele Gebetsketten: In den einzelnen Regionen Deutschland / Luxemburg /Belgien,
Schweiz sowie Österreich / Südtirol laufen drei
Gebetsketten parallel. Die Mitgliedsgemeinschaften sind auf die einzelnen Wochen des
Jahres verteilt. Die Franziskanische Gemeinschaft in Deutschland war Glied dieser Gebetskette in der Woche vom 06.04. bis 12.04 09.
EUFRA-Wochen sind EuropäischFranziskanische Wochen (EUFRA)
Seit 1972 gab es in Augsburg die »EUFRATreffen«, zu denen P. Erminold Plößner OFMCap. und Walburga Hack im Namen des deutschen Nationalvorstandes die europäischen Nationalassistenten und -vorsteherinnen einluden.
Aus diesem Kreis kam der Vorschlag gemeinsamer Ferientage. 1978 starteten die ersten vierzehntägigen »EUFRA-Ferien« auf dem Mattli
(Morschach, Schweiz). 1986 kam der Wunsch
nach thematischen Gesprächen und gezieltem
Erfahrungsaustausch auf. Seit 1987 können wir
diese zwei Wochen nicht mehr »Ferien« nennen,
es ist eher ein Seminar der Begegnung, darum
nennen wir es jetzt »EUFRA-Wochen«. Die
Gründung bezieht sich auf den Wunsch nach
europäischer Begegnung und Zusammenarbeit
nicht nur der nationalen Spitzen, sondern auch an
8
der Basis. Die EUFRA-Wochen bringen Begegnung und Erfahrungsaustausch mit Brüdern und
Schwestern in franziskanischem Geist. - Sie führen zum Kennenlernen von Gemeinsamkeiten
und Unterschieden, von Reichtum und Armut der
verschiedenen europäischen Völker, um so Kirche zu erfahren als eine geschwisterliche Gemeinschaft über die nationalen Grenzen hinweg
und einen persönlichen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten. Im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas wird das noch lange ein
aktuelles Ziel bleiben. Die meisten Teilnehmer
sind Mitglieder des OFS. Die EUFRA-Wochen
stehen jedoch auch Nichtmitgliedern offen. Einzelne Assistenten aus dem Ersten Orden unterstützen aktiv das Anliegen dieser Wochen. 1978
war nur Deutschland vertreten, dann haben sich
die Kontakte von Jahr zu Jahr ausgeweitet. In den
folgenden Jahren kamen die Schweiz, Frankreich,
Belgien und Italien, Spanien und England, 1984
Jugoslawien (Kroatien) und die DDR, 1985 die
Niederlande und Polen. Was Osteuropa betrifft,
war die Teilnahme zunächst kaum möglich. Das
änderte sich mit der »Wende«. 1989 kam Tschechien, 1991 Weißrussland, Ungarn und Rumänien, 1992 Finnland, Lettland und die Slowakei,
1994 Litauen, die Ukraine und Russland, 1996
Malta und Monaco hinzu. Insgesamt gab es bisher Teilnehmer aus 22 Ländern, aber nicht alle
sind jedes Jahr vertreten. Die Teilnehmerzahl
liegt in den letzten zehn Jahren durchschnittlich
bei 90. Die Initiative ging von Deutschland aus
und schon bald entwickelte sich eine Teamarbeit
zuerst mit Frankreich, dann auch mit Geschwistern aus anderen Ländern. Bruder Computer erleichtert uns heute die gemeinsame Vorbereitung.
Wir streben an, für jedes europäische Land EUFRA-Verantwortliche zu gewinnen. Für die
EUFRA-Wochen 2009 ist Martina Kopf hauptverantwortlich. Angesprochen sind alle, die an
dem neuen Europa und an franziskanischer Gemeinschaft interessiert sind. Dieses Mal treffen
wir uns in Deutschland - Warendorf-Freckenhorst
- vom 16. - 25.07.2009.
Walburga Hack OFS
Anmeldung: Martina Kopf OFS
Hilgestrasse 19, D 55294 Bodenheim
E-mail [email protected]
Consuelo NUIVEZ (Venezuela) wiedergewählt englisch 1: Tibor KAUSER (Ungarn)
englisch 2: Lucy ALMIRNEZ (Philippinen) wiedergewählt französisch: Michele ALTMEYER
(Frankreich)
portugiesisch: Maria Aparecida CREPALDI
(Brasilien) wiedergewählt
deutsch: Ewald KREUZER (Österreich)
italienisch: Benedetto LINO (Italien) wiedergewählt. Mitglied des Internationalen Vorstandes
für die Franziskanische Jugend (GiFra):
Ana FRUK (Kroatien)
Das XII. Generalkapitel fand in Ungarn statt,
weil es angemessen schien, dort, in ihrem Geburtsland, die Jubiläumsfeiern zum 800. Geburtstag der Patronin des OFS, der hl. Elisabeth
von Thüringen, zu beenden.
Die Abschlussfeier am Sitz des Primas von Ungarn, in der Kathedrale von Esztergom war ein
kraftvoller Aufruf, unser Leben als Mitglieder
des OFS auf dem Hintergrund der Heiligkeit der
Heiligen Elisabeth zu überprüfen. Ihrer Fürsprache wurde auch das gesamte Kapitel anvertraut.
Das Kapitel schloss sich harmonisch an die beiden vorangegangenen Generalkapitel an in dem
Bemühen, ein immer tieferes Bewusstsein der
Identität der Mitglieder des OFS zu erhalten
von ihrem Auftrag für Kirche und Welt.
Die Hauptthemen des Kapitels, das Versprechen
der Mitglieder des OFS und ihr Sinn der Zugehörigkeit wurden von den Referenten, Fr. Felice
Cangelosi OFM Cap und Emanuela De Nunzio
OFS meisterhaft präsentiert und boten viele
Hinweise und Anregungen, in der schon eingeschlagenen Richtung weiterzugehen.
Der reiche und lebendige Bericht der Generalministerin Encarnacion del Pozo gab ein starkes
Zeugnis von der hingebungsvollen Arbeit des
Präsidiums und von der Menge der in den letzten sechs Jahren durchgeführten Arbeit. Der
Bericht lieferte Hinweise für die folgenden Reflexionen, die resolut an einem fortwährenden
Engagement für Ausbildung festhielten und an
der vollständigen Annahme des Weltcharakters
unserer Lebensform mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen. Der OFS ist der Teil der
Familie, der diese Dimension in all seiner Fülle
lebt, und er kann nicht damit aufhören, dieses
wesentliche Element zur Sendung der ganzen
franziskanischen Familie beizutragen.
Dem Kapitel wurden viele gute Berichte und
Vorträge präsentiert: neben dem Bericht der
Generalministerin Encarnacion del Pozo ist in
diesem Zusammenhang der Vortrag des
Wahlleiters, Generalminister Fr. Marco Tasca
OFMConv zu nennen über den „Anfang des
International
Beim Generalkapitel des OFS in Ungarn wurde
am 19. November 2009 ein neuer internationaler
Vorstand gewählt:
Generalministerin: Encarnaciön DEL POZO
(Spanien), wiedergewählt
Vize-Generalminister: Doug CLOREY (Kanada)
Mitglieder des Internationalen Vorstandes
aus den Sprachgruppen: spanisch:
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Conv zu nennen über den „Anfang des Charismas“, sowie der Bericht der Konferenz der Generalassistenten, den ihr Präsident, Fr. Irudaya
Samy OFMCap abgab, die Berichte über die
entstehenden nationalen Gemeinschaften, über
Ausbildung, über die Präsenz in der Welt und
über die Franziskanische Jugend.
Das Kapitel nahm mit Freude zur Kenntnis, dass
die Gemeinschaft immer noch in vielen Ländern
vorhanden ist oder seine Existenz beginnt, auch
in solchen Gebieten, wo religiöse Verfolgung,
Atheismus und Säkularisation die Gegenwart der
Kirche auf ein absolutes Minimum reduziert
oder sie sogar vollständig ausgelöscht haben.
....
Zum Abschluss verabschiedete das Kapitel die
Tätigkeitsbereiche und die Prioritäten, die von
der ganzen Gemeinschaft während der nächsten
sechs Jahre durchzuführen sind.
Die Prioritäten des Generalkapitels sind:
1. AUSBILDUNG
2. KOMMUNIKATION
3. FRANZISKANISCHE JUGEND
4. PRÄSENZ IN DER WELT
5. ENTSTEHENDE GEMEINSCHAFTEN
Überdies wird empfohlen, dass sich Bildung
nicht nur auf einer intellektuellen Ebene vollzieht, sondern auch auf der praktischen Ebene
konkreter Nächstenliebe.
Das Kapitel anerkennt, dass der Sinn für die
Zugehörigkeit, der Ruf zur Gemeinschaft, und
die Wichtigkeit und das Wesen des Versprechens Grundelemente im Leben der Mitglieder
des OFS sind, die besprochen, betont und in
Erinnerung gerufen werden müssen in der anfänglichen Bildung, aber auch in der ständigen
Weiterbildung.
Es wird anerkannt, dass starke und qualifizierte
Projekte zur Förderung von Berufungen zum
OFS auf allen Ebenen dringend erforderlich
sind. Es wird auch empfohlen, dass gemeinsame
Veranstaltungen zwischen Mitgliedern des OFS
und der franziskanischen Ordensleute durchgeführt werden.
Das Kapitel bittet auch das Präsidium, adäquate
Instrumente für die Ausbildung von Laien als
geistlichen Assistenten vorzubereiten und auch
für solche Assistenten, die nicht Mitglieder der
Ersten Ordens oder des Dritten Regulierten Orden (TOR) sind.
1. AUSBILDUNG
... Das Kapitel anerkannte die Wichtigkeit des
initiierten Projekts zur Ausbildung und beschloss, dies weiterzuführen, um diesen Einführungskurs vollständig in jedem Teil der Welt
durchzuführen. Große Aufmerksamkeit wird
gelegt auf die Ausbildung der Ausbilder und auf
die Notwendigkeit, dass jede lokale Gemeinschaft Kenntnis von diesem Ausbildungsprojekt
erhält.
Zusätzlich zu den schon vorgeschlagenen Themen wird gefordert, in das Ausbildungsprojekt
auch die folgenden Themen aufzunehmen:
1. Soziallehre der Kirche;
2. Besseres Verständnis der aktuell bedeutsamen
sozialen und politischen Probleme;
3. Soziales und politisches Engagement der Mitglieder des OFS weltweit;
4. Entwicklung von Hilfen für ein gezielteres
und tieferes Studium des Eigenrechtes - Regel,
Konstitutionen und Rituale des OFS;
5. Die wichtigsten Dokumente der Kirche und
des Lehramtes.
Das Kapitel empfiehlt weiterhin, dass das Präsidium die ständige Weiterbildung fördert, indem
es für alle Gemeinschaften weltweit ein zentrales Jahresthema für die Bildungsarbeit vorschlägt und die notwendigen Hinweise und Hilfen weitergibt, damit sich mit diesem Thema
beschäftigt werden kann.
2. KOMMUNIKATION
Das Kapitel erkennt, dass die Gemeinschaft zu
wenig sowohl nach innen als auch nach außen
"kommuniziert".
Nach innen muss alle Anstrengung unternommen werden, die Kommunikation zu verbessern,
um einander besser zu kennen und zu verstehen,
und Initiativen durchzuführen, sowohl nach
innen als auch nach außen. ... Es ist notwendig,
dass sich Gemeinschaften auf allen Ebenen einander öffnen, vor allem durch Begleitung und
„Partnerschaft“ mit „neuen“ Gemeinschaften
oder anderen, die dies benötigen. ...
Außerhalb der Gemeinschaft ist es notwendig,
wirksame und permanente Kontakte mit allen
Teilen der Kirche zu schaffen. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Bistümern gegeben werden, um dort eine aktive Präsenz in der Kirche
zu realisieren, wo die Menschen leben. ...
Der Zeitpunkt ist gekommen, mutig und sichtbar
dem franziskanischen Charisma zu dienen und
es zu bezeugen. Deshalb muss die Gemeinschaft
auf allen Ebenen ihre Verantwortungen übernehmen, um aktiv präsent zu sein, anwesend in
allen qualifizierten sozialen Ereignissen und in
der Förderung der Menschenrechten zu sein, wie
auch Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der
Schöpfung.
Das privilegierte Instrument, um dieses Ziel zu
erreichen, ist Franciscans International. Diese
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Einrichtung muss auf jede mögliche Weise unterstützt werden.
Das Kapitel hat auf genau den gleichen Themen
mit den selben Argumenten bestanden, weil es
der Meinung war, dass die letzten Beschlüsse
offensichtlich nicht zufriedenstellend in der ganzen Gemeinschaft umgesetzt wurden, und weil
es zur Einsicht kam, dass es nicht möglich ist,
Prioritäten zu ändern, bis die gewünschten Änderungen und Taten durchgeführt und gefestigt
worden sind.
Die Beschlüsse demonstrierten, dass die Gemeinschaft auf ihrer höchsten Ebene von bloßen
Deklarationen fortkommen möchte hin zu einer
konkreten und mutigen Phase der Durchführung
und des Zeugnisses. Es genügt nicht, hohe Ziele
zu artikulieren, die auf der Grundlage unserer
eigenen Lebensform, der Regel und den Generalkonstitutionen, formuliert sind. Sobald solche
Ziele formuliert sind, ist es notwendig, sie stetig
ins Gedächtnis zu rufen und uns von ihnen herausfordern zu lassen, um die getreue und vollständige Durchführung zu überprüfen.
...
1. Die Beschlüsse aller Kapitel sind bindend für
das Präsidium, aber auch und eventuell sogar
mehr für alle Gemeinschaften weltweit auf allen
Ebenen und für jedes Mitglied des OFS. Deshalb
müssen sie Inhalt einer fortlaufenden und aufmerksamen Erwägung aller sein. Die ganze Gemeinschaft muss, als ein einziger Leib, sich auf
jede mögliche Weise bemühen, sie umzusetzen.
Es wird daher gefordert, dass alles Mögliche auf
allen Ebenen getan wird, um die von den Kapiteln gesetzten Ziele bekannt zu machen, durchzuführen und zu überprüfen.
2. Die Vertiefung der Kenntnis und Umsetzung
der richtigen Identität der Mitglieder des OFS
muss intensiver als bisher durchgeführt werden
gemäß all dem, was vom Kapitel und vom Ausbildungsprojekt angezeigt worden ist.
3. Das Engagement innerhalb der franziskanischen Familie muss wachsen, um zu einer wahren Gemeinschaft des „Seins“ und des „Handelns“ zu werden. Der OFS muss in diesem Prozess zu einem wirklich Handelnden werden.
...
3. FRANZISKANISCHE JUGEND (JuFra)
... Es wird empfohlen, dass die grundlegenden
JuFra-Materialien, die während der vergangenen
sechs Jahre vom Präsidium verabschiedet wurden, in angemessener Weise bekannt gemacht
und verteilt werden.
4. PRÄSENZ IN DER WELT
Das Kapitel betont mit Nachdruck die Notwendigkeit, dass die Mitglieder des OFS ihren Weltcharakter vollständig annehmen und in der Welt
präsent sind durch ihr "Sein" und ihr "Handeln"
- in der politischen Debatte und dem mutigen
Schaffen gerechter Gesetze, in der Förderung
des Rechtes auf Leben in all seinen Phasen von
der Empfängnis bis zum natürlichem Tod - und
in dem Bemühen, dass auch für all jene, die
leiden, die arm sind, die marginalisiert werden,
Lebensbedingungen geschaffen werden, die der
Würde der von Christus erlösten Menschen entsprechen (vgl. Regel 13 und Konst. 18f.)
Schon zu lange hat die Gemeinschaft ihre Sendung in der Welt nicht vollständig wahrgenommen. Die Zeit ist da, und sie kann nicht mehr
aufgeschoben sein, um "endlich anzufangen“,
mit Entschlossenheit und deutlich sichtbar die
dem OFS eigenen Aufgaben auszuüben, um für
Gerechtigkeit, Frieden, Menschenrechte und die
Integrität der Schaffung Zeugnis zu geben und
sie zu fördern.
Es ist wesentlich, dass Gemeinschaft als solche
diese Präsenz zeigt sein und nicht nur durch die
wertvollen Initiativen einzelner Mitglieder. Es
ist wichtig, neu zu erkennen, dass wir alle ein
Leib sind, der dem Dienst am Reich Gottes und
an der Welt geweiht ist, damit diese in Christus
erlöst wird.
5. ENTSTEHENDE NATIONALE GEMEINSCHAFTEN
... Den entstehenden nationalen Gemeinschaften
ist besondere Sorge und Aufmerksamkeit entgegenzubringen. ...
Die Themen, auf die sich die Kapitulare in diesem Kapitel konzentrierten, sind nicht neu. Eigentlich würde es genügen, die Beschlüsse der
zwei vorangegangenen Generalkapitel zu wiederholen und umzusetzen. Deshalb ist es wichtig, dass jedes Mitglied und die Vorstände auf
allen Ebenen sich auch mit den Beschlüssen der
zwei vorherigen Kapitel befassen und diese mit
den jetzigen vergleichen.
aus: Die Schnelle Botin Nr. 8, März 2009
Hrsg. vom Nationalvorstand des OFSDeutschland
Kontaktadresse der Redaktion:
Michaela Lutter OFS, Neuerburgstr. 6,
56589 Niederbreitbach
Für e-Mails bitte das Kontaktformular auf
www.ofs.de verwenden.
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Terminübersicht 2009
(Stand 30.04.2008, soweit bekannt)
16. Mai
18. Mai
02. Juni
12.-14. Juni
14.-20. Juni
20. Juni
04. Juli
05 Juli
16.-25. Juli
20. Juli
06. September
20. September
03. Oktober
10.-16. Oktober
24./25. Oktober
12. Dezember
Kontakt:
Besinnungstag bei den Klarissen in Kevelaer (Liebe zur Eucharistie)
EUFRA-Gebet in den Gemeinden vor Ort, mit der Franziskanischen Familie
Bruder-Jordan-Tag in Dortmund
Nationales Wahlkapitel in Würzburg
Rom-Reise mit Br. Peter Fobes OFM
INFAG-Wallfahrt zu den Klarissen in Kevelaer
Gebetswanderung in Neviges
Wallfahrt in Neviges
33. EUFRA-Wochen, diesmal in Warendorf-Freckenhorst, (siehe Bericht)
Wallfahrt nach Neviges der EUFRA-Teilnehmer, (Teilnahme erwünscht)
Musical Franziskus von Pit Jansen Musiktheater Jonatan Moers / Niederrhein
Clara.Francesco von Mea Krauß, Werner Dannemann und Helmut Schlegel
Musik-Tanz-Theater für Menschen im Wandel
»Die Kapuziner kommen« Großes Stadtspiel gemeinsam mit der
Freilichtbühne Werne und verschiedenen Gruppen, anschl. Fest im Klosterhof
Familienpilgerfahrt nach Assisi
Wochenende in Kevelaer (P. Christoph Mingers): Bibl. Thema
Besinnungstag bei den Klarissen in Kevelaer (Franziskus und Maria)
Lydia Kühler OFS, Tulpenweg 12, 44869 Bochum
Email: lydia [email protected] Tel. 02327 / 62 77 77 + 0178 74 31 6 32.
Veranstaltungen im Sinne der »ständigen Bildung im OFS«
Offenes Wochende in Kevelaer 24./25. Oktober 2009
Samstag ab 14:30 Uhr bis Sonntag nach dem Mittagessen ca. 13:00 Uhr
Thema: Biblische Hintergründe und Bezüge christlicher Hochfeste
Referent: P. Christoph Mingers OFM
Kontakt: Lydia Kühler OFS
Besinnungstag in Kevelaer (max. je 15 Teilnehmer)
16.05.2009
9:30 Uhr - 17:30 Uhr
„Liebe zur Eucharistie“
12.12.2009
9:30 Uhr - 17:30 Uhr
„Franziskus und Maria“
Klarissenkloster, St.-Klara-Platz 2, 47623 Kevelaer; Begleitung: Sr. Bernadette Bargel OSC
Kontakt: Lydia Kühler OFS
Kurs für Spiritualität 2009 im Haus Maria Immaculata in Paderborn: Der Apostel Paulus
03. - 05.07.09 Paulus:
Der Berufene
04. - 06.09.09 Paulus:
Der wortgewaltige Theologe
Kontakt:
02.06.09
10:00 Uhr
12:45 Uhr
14:00 Uhr
Kontakt:
Maria Erlbeck OFS, Kühlerstr. 6a, 47445 Moers, Tel. 02841/73271
Regionalwallfahrt zum Grab des Bruder Jordan in Dortmund
Eucharistiefeier, Franziskanerkloster
Vortrag, P. Ubald Hausdorf OFM
Wortgottesdienst
Gelegenheit zum Mittagessen im Br.-Jordan-Haus
Anmeldung zum Essen bis 28.05. bei Anette Stöckler. Tel 0231/56 22 18-36
Br. Klaus Albers OFM, Franziskanerkloster Dortmund, 0231/56 22 18-0 o. -37
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Regelmäßige Treffen in franziskanischer Spiritualität
geleitet von Schwestern und Brüdern der Franziskanischen Gemeinschaft (OFS) 33378 RhedaWiedenbrück: »Leben in der Franziskanischen Gemeinschaft« im Franziskanerkloster, Mönchstraße 19, jeder letzte Dienstag des Monats. Beginn: 19:30 Uhr
Kontakt: Waldemar Domanski OFS, Leberstraße 10, 59557 Lippstadt, Tel. 02941/658381 Email:
[email protected]
41065 Mönchengladbach-Lürrip: »Eine Stunde mit Franziskus« in der Pfarrkirche
St. Maria Empfängnis, Neusser Str. 222, alle 4 Wochen Samstag: Beginn mit der Vorabendmesse 18:30
Uhr, danach ca. 1 Std. am Antoniusaltar; Termine: 23.5., 20.6., 18.7., 15.8. usw.
Kontakt: Josef Hommers OFS, Tel. 02161 / 60 21 90
45359 Essen-Bedingrade: »Gesprächskreis zum franziskanischen Charisma« im
Franziskushaus der Franziskusschwestern von der Familienpflege, Laarmannstraße 26,
jeweils 14-tägig mittwochs 18 - 20 Uhr
Kontakt: Walburga Hack OFS, Stephanplatz 10. 47799 Krefeld. Tel. 02151- 60 14 74
48149 Münster: Gesprächskreis »Begegnung mit den Klarissen am Dom«, Ein lebendiger Austausch über Glaubensfragen, jeweils Mittwochs um 15:30 Uhr, Termine: 29.07., 25.11.2009
Kontakt: Heinrich kleine Kruse OFS, Emmausstr, 17 48565 Steinfurt, Tel. 02552/61525
59368 Werne: »Franziskus-Runde« zum Thema »Leben mit Franziskus«
eine Gesprächs- und Vortragsrunde gestaltet durch P. Suitbert, Dienstag 20 Uhr im Kloster
Kontakt: P. Suitbert, Kapuzinerkloster Werne, Südmauer 5, Tel. 02389/989660, Info: www.kapuziner.de
04.08.
Heilige und Selige
aus dem III. Orden des hl. Franziskus
16. 05.
Hl. Margareta von Cortona
28.05.
Hl. Maria Anna de Paredes
30.06.
Sel. Raymund Lull, Märtyrer
04.07.
Hl. Elisabeth von Portugal
13.07.
Sel. Angelina
21.08.
25.08.
Hl. Johannes Maria Vianney, Priester (bekannt als „Pfarrer von Ars“)
Hl. Pius X., Papst
Hl. Ludwig IX.
Patron des III. Ordens
König von Frankreich 1214 - 1270
Franziskanische Feste
24.05. Weihe der Basilika des heiligen Franziskus von Assisi
02.08. Hl. Jungfrau Maria von den Engeln zu Portiunkula
11.08. Hl. Klara
Fundsache
Ein Mann erfuhr, dass Gott zu ihm kommen wollte. »Zu mir« rief er nervös - und sah
sein Haus mit anderen Augen. »Unmöglich!«, jammerte er. »Hier kann ich Gott nicht
empfangen! Alles voller Dreck und Gerümpel!« Er riss das Fenster auf und rief »Leute!
helft mir aufräumen - irgendjemand, bitte! schnell!« Er begann zu putzen und merkte
nach einer Weile, dass ihm tatsächlich jemand zu Hilfe gekommen war. Gemeinsam
schleppten sie das Gerümpel hinter das Haus und verbrannten es. Sie schrubbten die
Treppen und Böden und putzten die Fenster. Und noch immer klebte der Dreck überall.
»Das schaffen wir nie« schnaufte der Mann. »Doch, das schaffen wir«, sagte der andere. Und tatsächlich waren sie spät am Abend fertig. Der Mann deckte den Küchentisch.
»So«, sagte er, »jetzt kann Gott kommen. Wo er nur bleibt?« »Aber ich bin ja da«,
sagte der andere und setzte sich an den Tisch, »komm und iss mit mir!«
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REGION OST
BERICHTE
Regionalratstagung
Zu unserer Regionalratstagung, die vom 06. bis
08.03.2009 im Franziskanerkloster BerlinPankow stattfand, hatten wir als Gäste Barbara
Bonauer und P. Georg Scholles OFM herzlich
willkommen geheißen.
Uns ist es wichtig, nicht nur geschäftliche Abhandlungen auf unserer Tagung zu tätigen, sondern durch einen geistigen Impuls wieder gestärkt in das Alltagsleben zu gehen. So hatte P.
Ubald Hausdorf OFM für uns das Thema: »Die
Weite des Denkens und das Bekenntnis des
Glaubens«, über das wir uns darin auch austauschten, mitgebracht. Ich möchte hier nur einige Gedanken aus dem Vortrag von P. Ubald
wiedergeben, über die es sich lohnt nachzudenken.
Grundlage für das Thema war die Schriftstelle
aus der Apostelgeschichte 17,16-34. In der
Schriftstelle wird uns geschildert, wie Paulus
seine Meinung in der Versammlung vor dem
Höchsten Gerichtshof von Athen (Areopag)
einbringt. Hierbei geht es um den Dialog der
Kulturen. In Athen, der Stadt der vielen Götzenbilder, stießen Welten aufeinander. Paulus
kommt aus der kleinen Welt Palästinas in die
große Stadt Athen, in der die Jugend der Welt
zusammenkommt. Er kommt nach der Auseinandersetzung über das Gesetz der Juden und
aus dem Raum der Synagoge in die große Welt
der Stadt der Künste und Philosophie. Paulus ist
der erste Missionar Europas. Sein Wirken hat in
der Geschichte eine große Bedeutung.
Er ging mit offenen Augen durch die Stadt und
sah das Leben in Athen. An das, was er sieht,
knüpft er positiv an. Paulus war Suchender, er
lässt aber auch die Suche anderer gelten. Er war
nicht blind, sondern hellwach und er konnte
wahrnehmen und suchte das Gespräch. Er wendete keine Gewalt an – er lehnte sie ab. Paulus
setzt sich für die Sache ein, aber er setzt sich
auch selbst aus. Er macht die Jesus-Botschaft
unter den Klugen bekannt und er gibt Zeugnis
von seinem besonderen Glauben. Für ihn trifft
der Ausspruch zu: »Wovon das Herz voll ist,
davon spricht der Mund«. Paulus ergreift das
Wort, um das zu sagen, wovon er ergriffen ist.
Aber er ist zuerst Hörender und dann Sprechender und er spricht so, dass ihn die andern verstehen. Paulus setzt sich aber auch den Suchenden,
Fragenden, Spöttern und Gegnern aus.
Beim Nachdenken über die oben angegebene
Schriftstelle tun sich Parallelen zwischen Paulus
und Franziskus auf. Die Ausführung ist zwar
unterschiedlich, aber das Ziel ist das Gleiche.
Hat nicht auch unser heutiges Umfeld Ähnlichkeit mit dem, was Paulus als Missionar vorfindet? Unser Auftrag als franziskanische Menschen ist es, nach dem Evangelium zu leben und
es in die Welt hinauszutragen.
Der Schriftsteller, Lyriker und Theaterautor
Günter Kunert, der bis zu seiner Ausbürgerung
aus der DDR 1976 in Berlin lebte, schrieb folgendes Gedicht:
Für mehr als mich
Ich bin ein Sucher eines Weges.
Zu allem was mehr ist als
Stoffwechsel, Blutkreislauf, Nahrungsaufnahme, Zellenzerfall.
Ich bin ein Sucher eines Weges,
der breiter ist als ich.
Nicht zu schmal. Kein Ein-Mann-Weg.
Aber auch keine staubige, tausendmal überlaufene Bahn.
Ich bin ein Sucher eines Weges. Sucher eines
Weges für mehr als mich.
Was will uns dieses Gedicht sagen? Dass ich
mich auf den Weg machen muss, aber diesen
Weg auch suchen muss. Der Weg ist breit, es
sind also außer mir noch andere auf dem Weg,
die vielleicht anders denken als ich, denen ich
aber auch eine Wertschätzung entgegenbringen
muss. Es ist kein Alleinweg, sondern ein gemeinsamer Weg in Freud und Leid miteinander.
Der Weg hat Grenzen, was bedeutet, dass ich
auch die Begrenztheiten akzeptieren muss. Für
das Neue, was mir auf dem Weg begegnet, muss
ich offen sein und es wahrnehmen. Es ist lohnenswert, sich auf den Weg zu machen, weil
man dort Gewinn macht, – das Leben findet, zu
dem man sich aufmacht
Der Weg darf nicht als Belastung gesehen werden Die Gruppe derer, die in der heutigen Zeit
Sucher ist, ist viel größer, als wir annehmen.
Ich muss bereit sein, mich zu öffnen und zuzuhören und ein Gespräch zu suchen. Wer von
Gott redet, muss auch vom Menschen reden. Es
ist wichtig, auch fremdes Gedankengut an mich
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heranzulassen und mich nach außen zu öffnen.
Dazu gehören Gespräche mit Menschen anderer
Religionen, Einstellungen und Meinungen. Das
ist eine gegenseitige Bereicherung. Grundlage
jedoch ist ein fester Glaube, um den ich immer
wieder ringen muss. Die Frage: „An was glaube
ich eigentlich?“ muss ich mir immer wieder neu
stellen. Franziskus zog sich mit seinen Brüdern
in die Einsiedeleien zurück, aber sein Weg danach ging immer wieder in die Welt mit all ihren
Konflikten, Nöten und Aufgaben. FG sollte
»Tankstelle« sein. Als Gemeinschaft müssen wir
immer wieder hinterfragen, was für eine Aufgabe wir haben, dass sich auch andere Menschen
darauf einlassen können. Unsere Spiritualität
muss sich von anderen Gruppen unterscheiden.
P. Ubald hat uns durch seine Ausführungen und
das Gespräch darüber gezeigt, wie wichtig es in
unserer Region ist, immer wieder nachzudenken
über unseren Weg und sich dann auf den Weg zu
machen. Auf unserer Tagung sollte auch die
Wahl des Regionalvorstandes durchgeführt werden. Dies konnte jedoch nicht stattfinden, da auf
Grund von Krankheit die erforderliche Mehrheit
von mehr als 50% der Wahlberechtigten nicht
anwesend waren. Der jetzige Vorstand wird
vorerst kommissarisch eingesetzt, damit die
Aufgaben in der Region fortgeführt werden
können.
Gabriele Drexler, Regionalvorsteherin
VERANSTALTUNGEN
02. und 03.05.2009: Beginn: 10.00 Uhr.
Einkehrtage im Franziskanerkloster Berlin-Pankow, Wollankstraße 19, 13187 Berlin.
Anmeldung: Marietheres Rodig, Zeiler Weg 5, 13189 Berlin.
16.05. und 29.bis 30.08.2009:
Begegnungstage der Freunde des heiligen Franziskus und der heiligen Klara.
Beginn: 10.00 Uhr im Kloster der Klarissen, Klosterstraße 9, 02625 Bautzen.
Anmeldung: Johannes Grubert, Mättigstraße 30, 02625 Bautzen.
26.04.; 14.06. und 13.09 2009: Beginn 11.30 Uhr
Gemeinschaftstage in der Pfarrei St. Paulus, Bernhardstraße 42 in Dresden.
Anmeldung: Dagmar Müller, Braunsdorfer Straße 105, 01159 Dresden.
20.06. 2009: Beginn: 9.00 Uhr
Gemeinschaftstag im Franziskanerkloster Halle/S., Lauchstätter Straße 14b, 06110 Halle/S.
Anmeldung: Gabriele Drexler, Straße der Republik 5, 061288 Halle/S.
Vorankündigung 08. bis 11.10.2009:
Besinnungstage im Franziskanerkloster Halberstadt, Franziskanerstraße 2, 38820 Halberstadt.
Anmeldung: Dagmar Müller, s.o.
VERSCHIEDENE EREIGNISSE
Am 8. März 2009 legten Martina Schulze und Harald Podzuweit in Berlin das Versprechen ab
Jubiläen wurden begangen:
25 Jahre Anastazja Kowalka, Leipzig. Aufnahme am 19.02.1984.
25 Jahre Hubert Kowalka, Leipzig. Aufnahme 19.02.1984.
30 Jahre Margarethe Liebich, Dresden. Aufnahme 09.07.1979.
30 Jahre Elisabeth Maaß, Berlin. Aufnahme 01.04.1979.
70 Jahre Hildegard Rieck, Berlin. Aufnahme 15.06.1939.
Allen Genannten herzlichen Glückwunsch!
Lieben wir ja recht das Stillschweigen,
denn eine Seele, die viel redet,
wird nie zu einem wahrhaft innerlichen Leben kommen.
(Konrad von Parzham)
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Die schöne Tür für das Portiunkulafest
Dieser Artikel ist im Zusammenhang mit dem Bild auf der Titelseite dieses Heftes zu sehen.
Die St. Annenkirche in Annaberg im Obererzgebirge, die größte Hallenkirche Sachsens, birgt
in ihrem Innern ein Außenportal der ehemaligen Franziskanerkirche in Annaberg.
Diese Ordenskirche, in den Jahren 1502 bis 1512 erbaut, stand nur bis zum Jahre 1577. Als
1539 im albertinischen Sachsen die landesherrliche Reformation eingeführt wurde, kam es
zur Auflösung des Klosters. In der Folgezeit verfiel die Klosteranlage zusehends.1577 beauftragte der Annaberger Stadtrat den »Bildhauer Andreas Lorenz von Freiberg«, die »Kirchentüren des Klosters auszubrechen und in der St. Annenkirche wiederum aufzusetzen« und zwar
erst, »nachdem man etliche abgöttische Bilder daran geändert hatte«. Genau zwanzig Jahre
später erfolgte die Umsetzung des Portals ins Innere an seine jetzige Stelle. Diese sogenannte
»Schöne Tür« trägt an der Unterseite des Türsturzes eingemeißelt die Meisterinschrift:
»ANNO DOMINI 1512 HW«. Dieser mit H. W. signierende Meister der spätgotischen Plastik
Obersachsens lässt sich bis heute nicht mit seinem vollen Namen nachweisen.
Die schöne Tür in der St. Annenkirche in Annaberg.
Das inhaltliche Zentrum des Türbogenfeldes stellt die Trinität in Form des »Gnadenstuhls« dar, dicht
umgeben und ekstatisch verehrt von den »neun Chören der Engelhierarchie«. Betont unterhalb des die
himmlische Sphäre ausdrückenden Hauptfeldes knien beiderseits des Türsturzes Maria als
Fürbitterin und die Gestalt des entrückten Franziskus.
Tief in den Gewändenischen stehen auf seltsamen Überwerksgestellen die Halbfiguren des – laut beigegebenen Spruchbändern – »Joachim avvs Jhesv Christi und der Anna mater marie«. Durch die im Jahre
1577 erfolgte Hinzufügung der Kleinfiguren von Adam und Eva, Mose und Johannes dem Täufer auf der
Schräge des bekrönenden Gesimses sowie die ikonographische Umwandlung des Ordensheiligen in einen
Johannes Evangelista sollte der rein katholische Darstellungsinhalt zu Gunsten der lutherischen
Glaubenslehre von Sünde und Gnade vermindert werden.
Mit besonderem Eifer betreute der heilige Franziskus das Kirchlein »Heiligen Maria von den Engeln«,
auch Portiunkula genannt, in Assisi. Hier war der Ursprung des Minderbrüderordens, hier nahm der Klarissenorden seinen Anfang und hier vollendete der heilige Franziskus sein Leben. Nach der Überlieferung
empfing der heilige Franziskus für die Besucher dieser Kapelle von Papst Honorius III. (1216-1227) den
Portiunkula-Ablass. Alljährlich am 2. August, dem Weihetag der Portiunkulakirche »Maria von den Engeln« in Assisi, kann in allen franziskanischen Kirchen der sogenannte Portiunkula-Ablass erteilt werden.
Aus Anlass dieser Feier wurde an der Annaberger Franziskanerkirche die »Schöne Tür« geöffnet.
Markus Hunecke OFM, Georgsmarienhütte
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