14-07-01 Flyer Verkehrsgewerbe
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14-07-01 Flyer Verkehrsgewerbe
Hey Du, wir brauchen Dich! Ja, wir das Verkehrsgewerbe brauchen jemand der uns hilft die Bevölkerung direkt oder indirekt zu versorgen. Denn solange Äpfel oder Schrauben nicht gebeamt bzw. per E-Mail geschickt werden können brauchen wir Dich. Das Verkehrsgewerbe unterscheidet sich in den Güterverkehr mit Logistikdienstleistungen und in den Personenverkehr. Güterverkehr beinhaltet, den klassischen Transport, den Umschlag und die Lagerung von Waren. Um den Kunden einen immer größeren Service zu bieten, hat sich das Dienstleistungsspektrum des Güterverkehrs auch der Logistik bedient. Somit gehören Aufgaben wie kommissionieren, ver- und umpacken und einiges mehr mit zum Güterverkehr dazu. Der Personenverkehr dient zum Befördern von Personen mit geeigneten Fahrzeugen. An dem Beispiel einer Olivenölflasche möchten wir Dir einen Einblick auf das Spektrum des Verkehrsgewerbes geben. Im spanischen Fuente de Piedra 40 km nördlich von Malaga (Süd-Spanien) hängen reife Oliven an den Olivenbäumen und warten auf die Ernte. Der Olivenbauer erntet die Oliven ab und bringt sie ins Dorf in die ansässige Ölmühle. Dort werden die Oliven gepresst und es entsteht Olivenöl, welches in Flaschen abgefüllt, in Kartons verpackt und auf Paletten gestapelt wird. Die Lagerung und den Versand der Paletten übernimmt der regionale Spediteur Petro. Der Logistikdienstleister G-Logistik besorgt für die Handelskette Minus den Wareneingang, die Lagerung, die Kommissionierung und die Distribution (Verteilung) der Waren im Zentrallager in Neudietendorf bei Erfurt. Die Handelskette Minus benötigt 25 Paletten Olivenöl zu je einer Tonne in Neudietendorf und gibt die Bestellung weiter an den Logistikdienstleister G-Logistik. Dieser wiederum bestellt, wie von der Handelkette Minus gefordert, bei der Ölmühle in Fuente de Piedra. Die Ölmühle gibt die Bestellung an den Spediteur Petro weiter. Dieser stellt die Fracht zusammen und ordert über eine Internetplattform ein Fuhrbetrieb der die Fracht nach Neudietendorf bringt. Ein Fuhrunternehmen aus Deutschland sucht für seinen Lkw einen Folgeauftrag um aus Malaga zurückkehren zu können, denn dort hatte dieser im Vorfeld Maschinenteile abgeladen. Der Spediteur Petro bietet die Tour mit 25 Paletten Olivenöl von Fuente de Piedra nach Neudietendorf in einer so genannten Frachtenbörse an. Das Fuhrunternehmen ist bei dieser Frachtenbörse angemeldet und erhält den Zuschlag für den Transport. Der Lkw setzt an die Laderampe an und die Lageristen beladen den Lkw mit Gabelstaplern. Anschließend muss der Kraftfahrer seine Ladung mit Spanngurten sichern und fährt los. Nach 4 Tagen, 34 Stunden Lenkzeit, 45 Stunden Ruhezeit und 2.550 Kilometern kommt der Lkw in Neudietendorf an. Er meldet sich beim Wareneingang an und bekommt vom Fachpersonal eine Abladerampe zugewiesen. Jetzt löst er die Ladungssicherung und lädt seinen Lkw mit einer ElektroAmeise ab. Die Paletten stellt er in zwei Reihen hintereinander ab, so dass der Lagerist kontrollieren kann, ob die Ware der Bestellung entspricht und ob sie in Ordnung ist. Außerdem klebt er Labels auf die Paletten und erfasst die Ware mit einem Scanner im internen System. Anschließend werden 23 der 25 Paletten Olivenöl in ein Hochregallager gelagert. Die zwei übrigen Paletten kommen auf Kommissionierstellplätze. Ein Minus-Markt bei Dir um die Ecke erkennt, dass die Olivenölvorräte dem Ende zugehen und bestellt 2 Kartons Olivenöl in Neudietendorf. Dies wird im Zentrallager erfasst und mit anderen Bestellungen auf einer Liste zusammengestellt. Diese Liste bekommt ein so genannter Kommissionierer und stellt auf einer Palette die Bestellungen für den Minus-Markt zusammen, unter anderem auch, die zwei Kartons Olivenöl. Diese Palette stellt der Kommissionierer mit anderen Paletten für den gleichen Markt auf einem bestimmten Platz in den Warenausgang. Der Warenausgang des Logistikdienstleisters G-Logistik plant die Touren und stellt für seine eigenen Fahrzeuge mehrere Touren zusammen. Der Fahrer des Verteilerfahrzeugs 36 erhält die Tour zum Minus-Markt bei Dir um die Ecke und verlädt alle Paletten die auf seiner Tourenliste stehen, auch die Palette mit den Kartons Olivenöl. Beim Minus-Markt angekommen lädt er die Ware ab und die Mitarbeiter des Marktes bestätigen die Richtigkeit der Ware und räumen unter anderem die 2 Kartons Olivenöl in die Regale des Marktes. Jetzt gehst Du in den Minus-Markt und kaufst eine Flasche Olivenöl. Nur wie kommst Du nach Hause? Du gehst zum Taxistand und fährst mit einem Taxi nach Hause oder Du benutzt den Bus. Wie Du bemerkt hast, ist es ein langer Weg bis die Olivenölflasche in Deiner Hand ist. An den einzelnen Punkten, die farblich markiert und schräggestellt sind, erkennst Du welche Bedeutung das Verkehrsgewerbe an einer so einfachen Sache wie Olivenöl hat. Das Verkehrsgewerbe ist ein enorm wichtiger Teil unserer Wirtschaft. Das bedeutet, es wird immer Bedarf an Verkehrsleistungen geben und wenn Du Dich für eine Ausbildung im Verkehrsgewerbe entscheidest, hast Du einen sicheren Beruf für die Zukunft, mit dem Du Dich und Deine Familie versorgen kannst. An dem Beispiel mit der Olivenölflasche wurden viele Bereiche des Verkehrsgewerbes aufgezeigt. In diesen Bereichen werden natürlich auch Fachkräfte benötigt. Für das Verkehrsgewerbe sind Berufe wie Kaufleute für Speditions- und Logistikdienstleistungen, Fachkraft für Lagerlogistik, Fachlagerist/-in, und der/die Berufskraftfahrer/in typisch. Ein Bereich der auch zum Verkehrsgewerbe zählt, ist der Möbel-, Küchen- und Umzugsservice. In diesem Bereich gibt es erst seit einigen Jahren einen Facharbeiterberuf, nämlich die Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice. Wenn Du natürlich in Zukunft in leitender Position tätig werden möchtest, dann stehen Dir verschiedene Möglichkeiten offen: Du machst das Abitur und studierst anschließend an einer Universität (Uni) oder Fachhochschule (FH). Du machst das Abitur und beginnst ein duales Studium. Das heißt, Du bist immer abwechselnd im Betrieb und in der Berufsakademie. Du machst im Anschluss an Deine Ausbildung oder während Deiner Ausbildung beispielsweise den Verkehrsfachwirt (Techniker). Du belegst im Anschluss an Deine Ausbildung neben Deinem Hauptberuf ein Fernstudium. Mit gewissen Voraussetzungen kannst Du auch noch nach der Berufsausbildung ein Studium beginnen. Solltest Du Fragen zu den zuvor genannten Ausbildungsberufen bzw. Bildungswegen haben, dann wende Dich an die Agentur für Arbeit. Deren Berufs- bzw. Studienberatung kann Dir fachgerechte Auskünfte geben. Um Dir einen Einblick in die Ausbildungsberufe zu geben, werden Dir die Inhalte, Anforderungen und Chancen der jeweiligen Ausbildungsberufe auf der Homepage des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes e.V. - www.ltv-thueringen.de – unter der Rubrik „Fachkräftegewinnung“ erläutert.