Festschrift 100 Jahre UvH - beim Ulrich-von-Hutten

Transcription

Festschrift 100 Jahre UvH - beim Ulrich-von-Hutten
FESTSCHRIFT
A N L Ä S S L I C H
100
JAHRE
ULRICH-VON-HUTTENO B E R S C H U L E
1907 – 2007
Die Schirmherrschaft der Feierlichkeiten
hat der Regierende Bürgermeister von Berlin
Klaus Wowereit übernommen.
Festzeitschrift zur 100-Jahr-Feier der
Ulrich-von-Hutten-Oberschule
Gymnasium
Inhaltsverzeichnis
5
Grußworte
12
Ulrich von Hutten
14
Historie
22
UvH-Oberstufenmodell und
Schulteilung
26
Umbau
30
Nach der Wende
35
Unser Schulprogramm
38
Fachbereiche
54
Schülerbegegnungen
58
Lehrerkollegium 2007
60
Gremien
64
Veranstaltungen
70
Impressum und Sponsoren
Grußwort des Schulleiters
des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums
Thomas Hungs
Liebe Schulgemeinde des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums,
das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium ist eine der modernsten
Schulen im Süden Berlins. Welche Bedeutung unsere Schule auch
noch im Jahr 2007 für das gesellschaftliche Leben links und rechts
der Bahnhofstraße hat, erfahre ich immer wieder bei meinen Gesprächen in unserer Ortsgemeinde Lichtenrade.
Es ist uns wichtig, nicht nur den Unterricht, sondern auch den
außerschulischen Bereich, wie zum Beispiel eine Vielzahl von
Arbeitsgemeinschaften, Sportfesten und Projektwochen sowie
das traditionelle Lehrer-Eltern-Treffen möglichst angenehm und
interessant zu gestalten, so dass die Schülerinnen und Schüler ihre
Fähigkeiten besser entdecken und ausbilden können.
Wir haben auch in Zeiten sinkender Schülerzahlen immer mehr
Anmeldungen für unsere vier oder fünf neuen 7. Klassen, als wir
aufnehmen können.
Vielleicht sind es ja die Geborgenheit und die Vermittlung einer
Lebens- und Lernkultur, die wir unseren ehemaligen Schülerinnen
und Schülern geben konnten und nach der sie heute wieder in
dieser hektischen Zeit suchen.
Ich hoffe, es ist den Autoren der Festschrift gelungen, genau dieses
zu vermitteln.
Thomas Hungs, Schulleiter
5
100 Jahre UvH · Festschrift
Viele Male im Jahr veranstalte ich Schulführungen für unsere
ehemaligen Abiturientinnen und Abiturienten. Dabei begegnen
mir auch solche, die einst nach dem Abitur in Richtung SO 36 oder
Prenzlauer Berg zogen und inzwischen selbst Eltern sind. Frage ich
sie nach ihrem aktuellen Wohnort, heißt es da mitunter ein wenig
verlegen: „Ach, nach der Geburt unserer Kinder sind wir wieder
hierher zurück gezogen. Bald werden wir sie hier anmelden.“
Grußwort des
Regierenden Bürgermeisters von Berlin
Klaus Wowereit
„Meine“ Schule wird hundert. Alt ist sie trotzdem nicht. Eine
Schule verjüngt sich Jahr für Jahr und bleibt so lebendig. Das gilt
erst recht für die Ulrich-von-Hutten-Oberschule, die ein Jahrhundert mit allen Höhen und Tiefen durchlebt hat.
Heute ist die UvH ein modernes, gut ausgestattetes, mit kompetenten und hoch motivierten Lehrerinnen und Lehrern gesegnetes
Gymnasium, das sich einen exzellenten Ruf weit über Lichtenrade
hinaus erworben hat. Dazu trägt der gute Unterricht bei, wie auch
die in vielen Aufführungen unter Beweis gestellten musischen
Darbietungen sowie die durch Erfolge in zahlreichen Wettbewerben manifestierten Leistungen.
Schülern, Eltern und Lehrern wünsche ich fröhliche und unvergessliche Jubiläumsfeiern. Und „meiner“ UvH eine gute und
erfolgreiche Zukunft!
7
100 Jahre UvH · Festschrift
Ich selbst war bei den ersten Jahrgängen, die in den Genuss der
reformierten gymnasialen Oberstufe gekommen sind. Später
wurde ich Tempelhofer Stadtrat für Volksbildung: Ob es da einen
Zusammenhang gab? Sicher ist: Die Zeit in der UvH hat mir gut
getan, sie hat mich – wie viele Schülergenerationen vor und nach
mir – fürs Leben vorbereitet. Dass man eben dafür lernt (fürs Leben und nicht für die Schule) ist eine Einsicht, die Gymnasiasten
nur dann tröstet, wenn Lehrerinnen und Lehrer konsequent nach
ihr unterrichten. So war es und so ist es an der Ulrich-von-HuttenOberschule.
Grußwort des
Bezirksbürgermeisters von Tempelhof-Schöneberg
Ekkehard Band
Sehr geehrter Herr Hungs, verehrtes Lehrerkollegium, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Jubiläums-Gäste,
dieses Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, um mit Stolz und
Freude auf die vergangenen Jahre zurückzublicken, aber auch um
einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft zu richten und Dank
zu sagen für alles, was zusammen mit jungen Menschen und für
junge Menschen geleistet worden ist.
Die Ulrich-von-Hutten-Oberschule ist ein zentraler Bestandteil
des Bildungsangebots unseres Bezirks. Ein Gymnasium mit
hohem Ansehen und einer stolzen – mittlerweile hundertjährigen – Tradition.
Mit dieser Gratulation verbinde ich meine besten Wünsche für
eine erfolgreiche und glückliche Zukunft der Ulrich-von-HuttenSchule, ihrer Schülerinnen und Schüler, der Schulleitung und des
gesamten Lehrerkollegiums. Große Anerkennung spreche ich auch
allen Schülern der diesjährigen Abiturklassen aus, die sich erstmalig der Herausforderung des Zentralabiturs stellen mussten.
Ich danke Ihnen allen für die hervorragende Arbeit der vergangenen Jahre und wünsche Ihnen weiterhin so viel Energie,
Kreativität und Enthusiasmus für den Schulalltag nach den Jubiläums-Feierlichkeiten.
9
100 Jahre UvH · Festschrift
Doch es ist nicht nur das prachtvoll sanierte Gebäude, das diese
Schule zu etwas ganz Besonderem macht. Viele Generationen von
Schülerinnen und Schülern haben hier eine hervorragende Ausbildung erhalten und sind – je nach den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfordernissen der Zeit – bestens vorbereitet in ihr
weiteres (Berufs-)Leben entlassen worden. Das war und ist immer
eine Herausforderung, denn „Erziehung ist das größte Problem
und das schwerste, das dem Menschen kann aufgegeben werden“,
sagte bereits Immanuel Kant. Dass diese Aufgabe hier gemeistert
wird, beweisen die sehr hohen Anmeldezahlen für diese Schule.
Grußwort des
Bezirksstadtrates für Schule, Bildung und Kultur
Dieter Hapel
In diesem Jahr können die Schülerinnen und Schüler der Ulrichvon-Hutten-Oberschule gemeinsam mit dem Kollegium und den
Eltern das 100-jährige Bestehen ihrer Schule feierlich begehen.
Von uns allen liebevoll aber auch mit großem Respekt „U v H“
genannt, ist sie nach Fertigstellung der Umbau- und Renovierungsarbeiten im Jahre 2002 ein wirklich schmucker Schulbau in
der Rehagener Straße, der wohl allen Lichtenrader Bürgerinnen
und Bürgern bekannt ist.
Nur selten findet man Schulen wie die UvH in so schöner Umgebung, so dass es für alle „Schulbewohner“ eigentlich eine Freude
sein muss, ihre „Wohnung“ jeden Tag in der Woche aufs neue
besuchen zu dürfen und sich mit ihr zu identifizieren, wenn da
nicht der immer wieder strapazierte „Ernst des Lebens“ wäre.
In der UvH sind unzählige Generationen von Schülerinnen und
Schülern unterrichtet worden. Sie haben ihr Rüstzeug nicht nur
für ihre künftige berufliche Laufbahn, sondern auch für ihr weiteres Leben erhalten. Dieses mitgegebene Rüstzeug hat zu den
unterschiedlichsten Berufen geführt und sogar auch zum Amt des
Regierenden Bürgermeisters.
Ich gratuliere der UvH zu ihrem besonders ehrwürdigen Jubiläum
ganz herzlich und möchte an dieser Stelle den Lehrerinnen und
Lehrern, der Schulleitung, den Schülerinnen und Schülern, den
Eltern, der Schulsekretärin und dem Schulhausmeister Dank sagen für das außerordentliche Engagement zum Wohle der Schule.
Den Festlichkeiten wünsche ich einen guten und fröhlichen
Verlauf.
Dieter Hapel
Bezirksstadtrat
11
100 Jahre UvH · Festschrift
Dass die Toscana aufgrund des Italienisch-Angebots seit dem
Schuljahr 2000/2001 auch in Lichtenrade angekommen ist , verleiht dem Gymnasium neben dem künstlerischen und musischen
Bereich mit Schulorchester und Chor ein ganz besonders eigenständiges Profil.
Wer war Ulrich von Hutten ?
100 Jahre UvH · Festschrift
12
•
Reichsritter, gilt als Humanist, bedeutender Vertreter der literarischen Form des
Streitgesprächs, durch den Kampf gegen
die Vorherrschaft Roms Wegbereiter des
deutschen Nationalbewusstseins
•
* 21. April 1488 Burg Steckelberg bei
Schlüchtern (Rhön, Hessen)
•
1498 – 1505 Besuch der Klosterschule
Fulda
•
1505 – 1507 Studien in Erfurt, Mainz,
Köln, Greifswald und Frankfurt/Oder
•
1508 – 1509 Universität Leipzig
•
1509 Greifswald, Streit mit dem Bürgermeister Lötz und dessen Sohn
•
1510 Erstes bedeutsames Werk „Querelen
gegen die Lötz“ (Klagelieder)
•
1511 Erste Berührung mit dem national
gesinnten Humanismus in Wien
•
1512 – 1513 Jurastudium in Pavia und
Bologna, Abbruch des Studiums aus Geldmangel, Landsknecht
•
1514 Rückkehr nach Deutschland, Aufnahme bei Markgraf Albrecht von Brandenburg (später Kurfürst und Erzbischof von
Mainz), maßgebliche Mitwirkung bei den
„Epistolae obscurorum virorum“ zur Verteidigung Reuchlins gegen die Dominikaner
1516 – 1517 Fortsetzung des Studiums
(Jura und Griechisch) in Rom und Bologna
•
1517 Krönung durch Maximilian I. zum
„Poeta laureatus“
•
1518 Verschiedene literarische Dialoge
und Streitschriften gegen Rom
•
1519 Mitwirkung bei der Vertreibung des
Herzogs Ulrich von Württemberg (verantwortlich für den Mord an Huttens Vetter
Hans)
Entlassung aus den Diensten des Erzbischofs Albrecht von Mainz nach vergeblichen Versuchen, seine Reichsreformpläne
(Nationalstaat mit gestärkter kaiserlicher
Zentralgewalt) gegen die Kurie durchzusetzen
•
Will lutherische Bewegung für eigene
politische Ziele nutzen, doch Luther distanziert sich von ihm und seinem Aufruf
zu Gewalt
•
1521 Von Papst Leo X. nach mehreren
Streitschriften (z.B. „Vadiscus sive Trias Romana“) gegen Rom mit dem Kirchenbann
belegt, Reichsacht durch Kaiser Karl V.
•
1522 Aufnahme durch Zwingli in der
Schweiz nach Verfolgung durch die Inquisition
•
† 29. August 1523 Insel Ufenau im Zürichsee
13
100 Jahre UvH · Festschrift
•
Lichtenrade um 1910
Die Roonstraße heißt heute Mellener Straße.
100 Jahre UvH · Festschrift
14
Lichtenrade vor 100 Jahren
Haltepunkt stand oder vorher dem Zugführer
gesagt hatte, dass er in Lichtenrade aussteigen
wollte. Später fuhr dann eine Straßenbahn
nach Mariendorf, von dort musste man laufen.
Erst am 15. Mai 1939 wurde der elektrische
Betrieb Berlin-Potsdamer Ringbahnhof – Lichtenrade – Mahlow aufgenommen. In dieser
Zeit schlossen sich auch die jungen Grundbesitzer zusammen, um ihre gemeinsamen
Interessen gemeinsam besser durchsetzen zu
können. So entstand zuerst das Bahnhofsviertel westlich der Eisenbahn. Die Mälzerei der
Schlossbrauerei Schöneberg an der Steinstraße
war 1903 bereits in Betrieb. Der Ausschank des
Schlossbräu erfolgte in einer neuen Gaststätte
(ehemals „Haus Buhr“). Auch das Diakonissen-Mutterhaus Salem wurde in dieser Zeit
errichtet. Im Jahr 1903 wurde der Haus- und
Grundbesitzer-Verein Lichtenrade 03. e.V. gegründet. Erster Vorsitzender war Rechnungsrat
Rohrbach aus Wilmersdorf. Die Rohrbachstraße
trägt seinen Namen. Durch seine Tatkraft und
Initiative, unterstützt von seinen Vorstandskollegen, erreichte er in zähen Verhandlungen die
Pflasterung zahlreicher Straßen. Auch der Bau
von Gas-, Wasser-, Strom- und Telefonleitungen
sowie der Ausbau von Schulen und der Neubau
des Bahnhofs Lichtenrade sind auf seine Tätigkeit zurückzuführen.
Hierzu gehörte auch die Errichtung der
heutigen Ulrich-von-Hutten-Oberschule. Die
Genehmigung zur Errichtung einer Privatschule
zu Lichtenrade wurde im Jahr 1907 von der
Königlichen Regierung in Potsdam erteilt. Die
Privatschule stand unter der Verwaltung der
Schulkommission des Grundbesitzer-Vereins.
Am 1. April 1911 trat die Schulkommission des
Vereins zurück. Dann übernahm die Gemeinde
die Verwaltung der Schule, die dadurch eine
öffentliche „Höhere Knaben- und Mädchenschule“ wurde.
Zusammengestellt von Frank Behrend
1. Vorsitzender des Haus-, Wohnungs- und
Grundeigentümervereins Berlin-Lichtenrade e.V.
(und ehemaliger UvH’ler).
15
100 Jahre UvH · Festschrift
Wir hatten das Kaiserreich, Deutschland stand
auf der Höhe seiner Macht. Die Milliarden, die
nach dem Krieg von 1870/1871 aus Frankreich
nach Deutschland flossen, die Proklamierung
des Kaiserreichs und die Ausrufung Berlins zur
Reichshauptstadt brachten einen gewaltigen
Aufschwung. Berlin zog Menschen aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen und Westpreußen
sowie aus der Mark Brandenburg und Sachsen
wie ein Magnet an. Häuser schossen wie Pilze
aus der Erde, jene Häuser mit zwei und drei
Hinterhöfen, Quergebäuden und Seitenflügeln.
Baugesellschaften wurden gegründet und
machten Pleite; die Spekulation blühte. Die
Menschen, die vom Land herkamen, zogen in
diese Baublöcke. Sie waren gewöhnt an Feld
und Flur, an Wald und Wiese und überschaubare Verhältnisse. Hier sahen sie allenfalls einige Quadratmeter blauen Himmel und graue
Mauern. Sie verdienten hier gut, hatten Chancen, es zu Wohlstand zu bringen, haben Firmen
gegründet, die später Weltruf erlangten. Aber
die Sehnsucht nach freiem Blick, nach Luft,
Feld und Wald blieb. Sie wollten ein Plätzchen,
das ihnen gehörte, wo sie ein paar Bäumchen
pflanzen und ihre Erdbeeren selbst ziehen
konnten. So wurde die Sehnsucht nach einem
Stück Land immer stärker. Zuerst vielleicht
eine kleine Laube, später ein kleines Häuschen.
Das konnte nur außerhalb Berlins geschehen,
hier war der Boden noch billig. So musste und
wollte man auch weit hinaus, um in der freien
Natur zu sein. Unbequemlichkeiten, oft kilometerlange Wege, wurden in Kauf genommen.
So kamen um die Jahrhundertwende die ersten
Siedler, man nannte sie geringschätzig „Laubenpieper“. Nicht nur in Lichtenrade, sondern
auch im Norden, Osten und Westen fanden
sich Siedler ein. Lichtenrade war damals ein
Dorf im Kreis Teltow mit ca. 900 Einwohnern,
weit abgelegen, verkehrsmäßig nicht erschlossen. Mit der Dorfaue, dem Teich, den weiten
Feldern ein idealer Platz für Menschen, die vom
Lande gekommen waren.
Keine Straßenbahn fuhr, kein Bus; nur ein
Dampfzug fuhr alle Stunde vom Potsdamer
Ringbahnhof, und der hielt auch nur in
Lichtenrade, wenn jemand sichtbar an dem
Historische Darstellung der Schulentwicklung von
den Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs
Ansicht des Gymnasiums im Jahre 1925
100 Jahre UvH · Festschrift
16
Die Anfänge der „Höheren Schule“ in Lichtenrade gehen auf eine Initiative von Lichtenrader
Bürgern zurück. Am 18. März 1907 wurde
von der Königlichen Regierung in Potsdam
(Lichtenrade gehörte damals noch zum Kreis
Teltow) die Genehmigung zur Errichtung einer
Privatschule erteilt. Sie stand unter Verwaltung
des Grundbesitzervereins Lichtenrade.
Am 1. April 1911 übernahm die Gemeinde die
Verwaltung der Schule, die unter dem Namen
„Höhere Knaben- und Mädchenschule“ damit
eine öffentliche Schule wurde. Sie umfasste
Klassen von der 3. (untersten) Vorschulklasse
bis zur Quinta. Das Schulgeld betrug jährlich
120 Mark.
Zunächst wurden Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet. Seit dem 1. April 1912
waren sie nach dem 3. Schuljahr getrennt.
In den ersten Jahren ihres Bestehens galt die
Schule noch nicht als „Vollanstalt“. Sie führte
nur bis zum „Einjährigen“, vergleichbar mit
dem heutigen Realschulabschluss. Trotz der
Bemühungen sowohl der ansässigen Bevölkerung als auch des Schulleiters Dr. Waterstradt
wurde erst Jahre nach der Eingemeindung
Lichtenrades nach Groß-Berlin die Genehmigung erteilt, das Reformrealprogymnasium
ab Ostern 1927 als Reformrealgymnasium zu
führen. Im Februar 1929 fand das erste Abitur
mit 15 Schülern und 5 Schülerinnen statt. Damit war die Schule als Vollanstalt anerkannt.
Auch die im gleichen Gebäude befindliche
Mädchenschule, die den Namen „Brunhildschule“ erhalten hatte, wurde 1930 als Vollanstalt anerkannt, nachdem es über Jahre hinweg
strittig war, ob es nicht besser sei, die Mädchen
nach Marienfelde zu schicken und die dortige
Mädchenschule zum Lyzeum auszubauen.
Schon immer war das Thema Schulraumnot
aktuell. Bereits im Jahre 1913 wurde in der
Gemeindevertretung über einen Schulneubau
gesprochen. Die Schule wurde damals von 124
Kindern besucht, wovon 72 aus Lichtenrade
und 52 von außerhalb kamen. Am 20.4.1921
wurde schließlich das neue Schulgebäude in
der Moltkestraße (heute Rehagener Straße)
eingeweiht. Doch schon in der Schulchronik
des Jahres 1924 ist nachzulesen, dass die
räumliche Einengung sich sehr störend auf den
Schulbetrieb auswirkte. 14 Klassen mussten in
nur 11 Räumen untergebracht werden, allein
die Sexta umfasste im Laufe des Schuljahres
bis zu 54 Schüler! Der nötige Erweiterungsbau
wurde am 21.4.1927 als Bauabschnitt II in
Benutzung genommen.
Ein weiteres Problem in der damaligen Zeit
war das Schulgeld, genauer gesagt die Unterscheidung dabei zwischen einheimischen
und auswärtigen Schülern. Die Stadt beharrte
über Jahre auf ihrem Standpunkt, von den
Auswärtigen ein höheres Schulgeld zu verlangen und ihnen auch die Ermäßigung für das
zweite und dritte Kind zu verweigern. Genauso
Ausstellungen.
Auch um die
sportlichen Belange war Dr. Feigel
überaus bemüht.
Daraus resultierten die
Gründung der Ruderriege im Jahre
1926 mit Standort
in Mellen ebenso
wie die Errichtung
Dr. Feigel
der Sportplätze in
der Moltkestraße,
der Briesingstraße und der Halker Zeile.
Die Zeit des Nationalsozialismus hinterließ
auch an dieser Schule ihre Spuren. Bereits am
8. Mai 1933 musste der Schulleiter Dr. Feigel
sein Amt niederlegen, da er sich weigerte in
die NSDAP einzutreten. Zunächst beurlaubt,
wurde er im November 1933 als Studienrat an
die Gertrud-Stauffacher-Schule in Mariendorf
versetzt.
Schon bald wurde das schulische Leben verstärkt in den Dienst des Nationalsozialismus
gestellt.
Kulturelle Veranstaltungen wichen mehr und
mehr Fahnenappellen und Veranstaltungen
des Jungvolks und der HJ.
Das Kollegium 1926
Im Jahre 1937 bekam die Schule von der
Stadtverwaltung den Auftrag, einen Namen für
die Anstalt vorzuschlagen. Auf Anregung von
Oberstudienrat Neuhaus wurde der Vorschlag
„Ulrich-von-Hutten-Schule“ eingereicht und
von der Stadtverwaltung genehmigt.
In den 20er Jahren wurde die Schule entscheidend durch ihren Leiter Dr. Theodor Feigel geprägt. Er kam 1913 an die Höhere Knaben- und
Mädchenschule und wurde 1922 ihr Leiter.
Sein Augenmerk war nicht nur darauf gerichtet, den Schülern Wissen zu vermitteln, sondern auch ihre Persönlichkeit zu entwickeln. So
wurde unter seiner Ägide die Schule auch ein
Hort zahlreicher kultureller Veranstaltungen
wie Musik- und Theateraufführungen oder
Das Kollegium 1934
17
100 Jahre UvH · Festschrift
hartnäckig forderte der Elternbeirat mit großer
Unterstützung der Schulleitung die Gleichbehandlung, die am 7.3.1928 endlich erreicht
wurde. Ein wenig erinnert das heute an die
entsprechenden Diskussionen zwischen Berlin
und Brandenburg um eventuelle Ausgleichszahlungen!
verlegt, das am 5. Mai 1943 ebenfalls aufgelöst
wurde.
Mit einer Eintragung vom 9. Mai 1943 brach
die Schulchronik, die seit dem 30. April 1924
geführt wurde, ab.
Die zunehmenden Bombenangriffe auf Berlin
machten die Verlegung eines Großteils der
Schule in ein KLV-Lager in der Nähe von Prag
nötig. Verbleibende Schüler wurden in einer
Sammelschule in Zossen unterrichtet, mit Dr.
Feigel als Leiter. Als im April 1945 auch die
Fahrt dorthin nicht mehr möglich war, fand
der behelfsmäßige Unterricht in der Villa Dr.
Feigels und im katholischen Gemeindesaal
statt und kam nach dem Einmarsch der Russen
für kurze Zeit völlig zum Erliegen.
Notzeugnis vom Januar 1945
100 Jahre UvH · Festschrift
18
Mit Beginn des 2. Weltkriegs am 1. September
1939 wurden sämtliche Schulen Berlins vorläufig geschlossen. Das Gebäude der UvH musste
geräumt werden, weil es als Reservelazarett
benötigt wurde. Der Unterricht fand zunächst
in den Räumen der Gertrud-Stauffacher-Schule
(heute Dag-Hammarskjöld-Schule) in der
Ringstraße in Mariendorf statt, dann bis zur
Evakuierung 1943 im Gebäude der Volksschule
in der Roonstraße (heute Mellener Straße), was
eine Teilung in Vor- und Nachmittagsunterricht
sowie Kurzstunden und andere Einschränkungen des Unterrichts mit sich brachte. Der
Krieg machte sich immer stärker im Schulbetrieb bemerkbar. Viele Lehrer wurden zum
Heeresdienst eingezogen, auch ältere Schüler
mussten mit dem Notabitur die Schule verlassen und in den Krieg ziehen.
Am 30. November 1940 kamen 241 Schüler
der Klassen 1-4 im Rahmen der erweiterten
Kinderlandverschickung zur Ordensburg Krössinsee und erhielten dort Unterricht durch
neun Lehrer des Kollegiums. Im August 1942
wurden sie in das KLV-Lager Lohme auf Rügen
Das Kollegium 1946
Ulrich-von-Hutten-Gymnasium um 1950
Der Wiederbeginn 1945 bis zum Mauerbau 1961
Dr. Feigel nahm sofort wieder sein altes Ziel
auf, den Schülern neben der reinen Wissensvermittlung auch kulturelle Werte nahe
zu bringen. So gab es bald wieder diverse
Veranstaltungen wie Theateraufführungen,
Ausstellungen und auch gemeinsame Feste,
musikalisch umrahmt von Chor und Orchester.
Die schrecklichen Ereignisse, die sowohl Lehrer
als auch vor allem die älteren Schüler geprägt
hatten, führten zu einem besonderen Miteinander.
Zu Beginn des Jahres 1948 übernahm Dr. Feigel
den ihm angebotenen Posten des Hauptschulrates und des Bezirksstadtrates für den Bezirk
Tempelhof, allerdings erst nach langem Zögern.
Unter seiner Ägide erfolgten die Gründung der
Volkshochschule, die Schaffung des Jugendheims Schwanenwerder,
vor allem aber nahm er
tatkräftig die Beseitigung
der Schulraumnot in Tempelhof in Angriff. Im September 1952 verstarb er.
Ein großes Problem der
Nachkriegszeit war wieder
einmal die Raumnot. Die
Mädchenschule (Brunhildschule) wurde nicht wieder
eröffnet, der Unterricht
fand seit Kriegsende gemeinsam mit den Jungen
in der UvH statt. Im Juni
1945 gab es sieben Klassen
mit insgesamt 150 Schülern, im Dezember 1945
war die Schülerzahl bereits auf 762 gestiegen,
die in 20 Klassen unterrichtet wurden. Der
Höhepunkt war im Februar 1948 erreicht mit
979 Schülern in 27 Klassen.
Das Kollegium bestand zu dieser Zeit aus 38
Lehrkräften. Da das Schulgebäude in Teilen verwüstet war, bestand für alle Klassen bis 1951
Schichtunterricht. Erst im Jahre 1954 konnten
die Kriegsschäden im Großen und Ganzen
als behoben betrachtet werden. So begann
erneut die Diskussion über eine Erweiterung
des Schulgebäudes, auch um mehr Räume für
den naturwissenschaftlichen Fachunterricht zu
erhalten.
Allerdings kamen diese Pläne bald zum
Erliegen, da ab Herbst 1948 die Schülerzahl
stetig sank. Das hatte verschiedene Gründe. In
den Jahren 1948 und 1949 fielen die 5. und 6.
Klassen fort, diese gingen an die Grundschule.
Ab 1951 war ein starker Schülerschwund zu
verzeichnen, einmal durch die Einführung des
technischen Zweigs (vergleichbar mit der heutigen Realschule), der viele Schüler anzog, zum
anderen durch das neue Schulgesetz der DDR,
das den Schulbesuch ostdeutscher Schüler an
Westberliner Schulen verbot.
19
Das Kollegium 1946
Immerhin hatten bis dahin etwa 40% der UvHSchüler ihren Wohnsitz außerhalb Berlins. So
war die Schülerzahl im September 1951 auf
538 gesunken. Diese Tendenz setzte sich in
den Folgejahren fort. Nach dem Bau der Mauer
1961 befanden sich nur noch knapp 300 Schüler an der UvH.
100 Jahre UvH · Festschrift
Unmittelbar nach Kriegsende kehrte Dr. Feigel
als Direktor an die UvH zurück. Das Schulgebäude stand zunächst nicht zur Verfügung, da
es als russisches Militärlazarett genutzt wurde.
Noch im Mai 1945 sammelte Dr. Feigel die
ersten 50 Schüler um sich und erteilte ihnen in
den ersten Tagen Unterricht im Garten seines
Hauses, dann in einer alten Holzbaracke. Ende
Juni 1945, nach dem Abzug der Russen, konnte
das Schulgebäude im nun amerikanischen
Sektor wieder übernommen werden, allerdings
in desolatem Zustand.
Frau Großmann
Herr Schollmeyer
Frau Geest
Interview mit Frau Großmann – eine Zeitzeugin
Das Gespräch fand am Himmelfahrtstag 2007
zwischen Frau Rasin (von 1970 – 1979 und
1987 – 2003 an der UvH, nach wie vor Leiterin
unserer Bio/Chemie-AG) und Frau Großmann
(1947 – 1979 an der UvH) statt.
Das berühmte Hotel „Adlon“, das Kaufhaus
„KaDeWe“ und das beliebte Strandbad
Wannsee feiern in diesem Jahr ihr 100-jähriges
Bestehen. Da sind wir doch in guter Gesellschaft! So hatten unser Gespräch am Telefon
und eine Verabredung mit Frau Großmann
begonnen.
100 Jahre UvH · Festschrift
20
Wollen wir etwas über die ersten 40 Jahre unserer Schule erfahren, müssen wir in die Chronik dieser „Bildungsanstalt“ schauen. Um wie
viel interessanter ist es mit einer Zeitzeugin
zu sprechen, die fast von Anbeginn der Stunde
Null nach dem Kriege in unserer Schule unterrichtete. Die Rede ist von Frau Großmann. Mir
gegenüber in ihrem gemütlichen Wohnzimmer
sitzt eine temperamentvoll und interessant erzählende Lehrerin, an der gar nichts daran erinnert, dass sie ihr 93. Lebensjahr vollendet hat.
Frau Habich und Chor
Herr Calsow
Mit ihr machten 1947 den Neuanfang die
Kolleginnen Frau Lehmann, Frau Geest und
Frau Waschke. Den Älteren sind diese Namen
wohl bekannt. Die Schule hatte als Lazarett
ausgedient. Junge Menschen sammelten
sich an diesem Ort und wollten endlich ohne
Angst lernen. Lehrer und Schüler bildeten eine
eingeschworene Gemeinschaft, hatten sie doch
Kriegserfahrungen hinter sich. Ihre Zahl wuchs
auf mehr als 800 an, 50 Schüler in den Klassen
waren keine Ausnahme. Dafür wurde jeder
Raum vom Keller bis zum Boden im Schulhaus
genutzt. Es war eine Zeit, in der es an allem
fehlte. Die Straßenbahn nach Lichtenrade (auf
dem jetzigen Grünstreifen des Lichtenrader
Damms) fuhr noch nicht. So lief die junge
Lehrerin Frau Großmann zu Fuß zur Schule,
wohl gemerkt barfuß, um die Schuhe zu
schonen. Erst kurz vor dem Gebäude wurden
sie angezogen. Auf dem langen Nachhauseweg
sammelte sie verschiedene Kräuter, um daraus
wenigstens einen Salat zu zaubern. Kaum vorstellbar, wie man sich nach so viel körperlicher
Anstrengung noch auf den nächsten Tag für die
Schule vorbereiten konnte.
Herr Schmidt
Frau Rodenberg
Die räumliche Enge im
Schulgebäude änderte
sich, als Anfang der
fünfziger Jahre den
Schülern aus der
DDR zunehmend der
Besuch einer Schule in
Westberlin erschwert
wurde. Etwa die Hälfte
der Schüler wohnte
Frau Brink
Frau Lehmann damals in der DDR, die
nun ihre Schule verloren.
Mit dem Bau der Mauer 1961 schrumpfte die
Schülerzahl auf weniger als 300.
Das sollte sich aber schnell mit der Bevölkerungsentwicklung in Lichtenrade ändern.
Eine rege Bautätigkeit setzte ein, in deren
Folge die UvH aus allen Nähten platzte. Das
Lehrerkollegium expandierte. Das führte zu
mannigfachen Veränderungen, was an anderer
Stelle nachgelesen werden kann.
„An welche Ereignisse in der UvH erinnern Sie
sich, Frau Großmann, besonders gerne?“ Das
waren für sie die Schülerfahrten nach Frank-
Frau Waschke
Frau Brennhausen
reich, die bis 1969 sechs Mal stattgefunden
hatten, aber auch weitere Klassenfahrten.
Viele kleine Geschichten erzählten wir einander
aus unserer Schulzeit. Sie sind lustig, traurig,
bemerkenswert und manchmal ärgerlich,
aber für die Öffentlichkeit kaum geeignet. Sie
bleiben unsere persönlichen, wertvollen Erinnerungen. Wir stimmten darin überein, die Schule
war unter dem Strich eine schöne Zeit.
Noch einmal fragte ich nach, welches das
schönste Erlebnis in ihrer Schulzeit war.
Bescheiden antwortete sie, dass sie einmal in
einer Schülerzeitung liebevoll „Rosa la Doux“ in
Abwandlung ihres Vornamens genannt wurde.
Der Name ist anlässlich einer Klassenreise entstanden, woran sich Beteiligte erinnern mögen.
Frau Großmann fühlt sich unserer Schule sehr
verbunden, und dass auch die ehemaligen
Schüler sie über die vielen Jahre nicht vergessen
haben, davon zeugen die vielen Briefe zu Festtagen und zu ihrem Geburtstag. Zum Schluss
fragte ich sie noch, wohin ihre Reise in diesem
Jahr geht – „Na wie so oft, nach Italien!“
Christel Rasin
Herr Schulze genannt „Stullenschulze“
Herr Panten
21
100 Jahre UvH · Festschrift
Herr Schiemann und Frau Streit
UvH-Oberstufenmodell
und Schulteilung
100 Jahre UvH · Festschrift
22
Nach dem Bau der Mauer war zunächst zu befürchten, dass die Zeit der UvH als eigenständige Schule zu Ende ging. Die Schülerzahl war
auf unter 300 gesunken. Folgerichtig stellte das
Bezirksamt Überlegungen an, die UvH mit der
Eckener-Schule in Mariendorf zusammen zu
legen.
Doch in den Folgejahren führte der Bau der
Hochhaussiedlungen zwischen Steinstraße,
Barnetstraße und John-Locke-Straße zu einem
starken Anstieg der Bevölkerungszahlen in
Lichtenrade. Vor allem Familien zogen in die
preiswerten Sozialwohnungen und die Schülerzahlen begannen wieder zu steigen. Als Ende
der 60er Jahre die Zahl der Klassen von 11 auf
19 gestiegen war, benötigte die UvH wieder
dringend neue Räume. Warum damals nicht
endlich der 3. Bauabschnitt zur Erweiterung
in Angriff genommen wurde, lässt sich nicht
mehr feststellen. Stattdessen wurden 1969 auf
dem Grundstück mit dem kleinen Sportplatz
gegenüber dem Schulgelände Pavillons aufgestellt. Die UvH war die erste Schule in Berlin,
in der die Schüler in solchen Klassenräumen
unterrichtet wurden. Inzwischen sind sie saniert worden und nun Teil der Käthe-KollwitzGrundschule.
In dieser Zeit begannen in der Bundesrepublik
Diskussionen über eine Strukturreform der
gymnasialen Oberstufe. Auch die UvH unter
ihrem damaligen Leiter Dr. Segner griff diese
Überlegungen auf. Im Mai 1969 gründete sich
eine Planungsgruppe, die das Ziel verfolgte, in
Anlehnung an das Hamburger Modell die Ober-
Schüler 1974
stufe völlig umzugestalten. Mit Beginn des
11. Schuljahrs sollte der Unterricht in einem
offenen Kurssystem erfolgen, ohne Bildung
von Jahrgangsklassen. Die Planungsgruppe
bestand zunächst nur aus Lehrern. Da ein
solches Modell sicher nur durchgeführt werden
konnte, wenn alle Betroffenen bereit waren
es mitzutragen, wurde das Planungsgremium
paritätisch durch Eltern- und Schülervertreter
erweitert.
Zu Beginn des Jahres 1970 waren die Planungen abgeschlossen. Das Konzept wurde
einer repräsentativen Schulversammlung, bestehend aus dem Lehrerkollegium sowie je 20
Eltern- und Schülervertretern, zur Abstimmung
Dr. Segner bei der Abiturzeugnis-Übergabe
Von links: Herr Juche, Frau Schlieper, Frau Unger,
Herr Mantei, Dr. Segner
vorgelegt und mit überwältigender Mehrheit
angenommen. Die wichtigsten Punkte dieses
Oberstufenmodells waren:
– Gliederung des Unterrichts in Fundamental- und Schwerpunktbereiche sowie einen
Zusatzbereich
– Fundamentalbereich (Pflicht): Deutsch, Mathematik, Politische Bildung, 1. Fremdsprache,
künstlerischer Bereich, Sport (20 Wochenstunden)
– Schwerpunktbereich: Wahl von zwei Fächern,
davon ein naturwissenschaftliches (10 Wochenstunden)
– Zusatzbereich: Fortsetzung abgeschlossener
Fächer bzw. Spezialgebiete
– Beginn der Oberstufe mit Jahrgangsklasse 11
– Organisation nach Schulhalbjahren
Nach den Sommerferien 1970 wurde der
vom Senator für Schulwesen genehmigte
Schulversuch gestartet. Zu einer Modifizierung
und Weiterentwicklung dieses erfolgreich begonnenen Modells kam es jedoch nicht mehr,
da die Kultusministerkonferenz der Länder ein
bundeseinheitliches Oberstufensystem erarbeitete, welches 1975 eingeführt wurde.
Nicht nur mit diesen inhaltlichen Fragen musste sich die UvH zu Beginn der 70er Jahre auseinandersetzen. Auch das Raumproblem, das
sich wie ein roter Faden durch die Geschichte
dieser Schule zieht, war wieder ein großes
Thema.
Im Zuge der Entwicklung der Mittelstufenzentren in Berlin zog die Carl-Zeiss-Realschule
1974 in das neue Gebäude der Gesamtschule
an der Barnetstraße. Dadurch erhielt die UvH
deren Gebäude am Lichtenrader Damm als
Filiale, denn die Schülerzahl war im Schuljahr
1974/75 bereits auf 941 gestiegen. Doch das
ständige Pendeln zwischen den 15 Gehminu-
ten voneinander entfernten Häusern war auf
Dauer sowohl für Lehrer als auch für Schüler
eine große Belastung. 1975 stellte das Kollegium den Antrag die Schule zu teilen. Trotz
einiger Bedenken wurde die Genehmigung
1976 erteilt. So verblieb die UvH in ihrem Gebäude an der Rehagener Straße, während am
Lichtenrader Damm ein neues Gymnasium als
5. OG Tempelhof gegründet wurde, das 1978
den Namen Georg-Büchner-Oberschule erhielt.
Zum Zeitpunkt der Teilung hatte die Schule
über 1000 Schüler.
100 Jahre UvH · Festschrift
23
Das Schulgebäude 1972
Lehrergalerie
Frau Basten
Frau Flemming
Herr Jestädt
Frau
Schäfer -Orasch
Bild rechts
Frau Geest
Frau Schorsch
100 Jahre UvH · Festschrift
24
Bild links
Herr Milde
Bild rechts
Frau Rasin
(damals Frau
Hanisch)
Frau
Großmann
Herr
Podlowski
Bild links
Frau Reinicke
Frau Kosicki
Herr Dr. Rühl
Herr Dr. Vahle
Bild rechts
Herr Pernack
Herr Mantei
Bild links
Herr Mantei
Frau Streit
Bild rechts
Frau Kosicki
Frau Reinicke
Bild links
Herr Heinemann
Bild rechts
Herr Schupe
100 Jahre UvH · Festschrift
25
Die Vollendung des Schulgebäudes
100 Jahre UvH · Festschrift
26
Die Schulteilung brachte nur vorübergehend
Entspannung, die Raumsituation wurde immer
mehr zum entscheidenden Organisationsfaktor
der Schule. Insbesondere die Fachraumsituation
war katastrophal. 1985 konnten daher nur drei
7. Klassen eingerichtet werden. Da auch die benachbarte Käthe-Kollwitz-Grundschule überfüllt
war, musste sogar eine Grundschulklasse im
Keller der UvH untergebracht werden.
1986 stellte der Schulleiter, Herr Podlowski, daher beim Bezirksamt Tempelhof den Antrag, das
vorhandene „U“ zur Grundschule zu schließen,
um zusätzliche Räume zu erhalten. Das Gelände
war Eigentum der UvH (früher hatten hier die
Außentoiletten gestanden), Nutzer jedoch die
Grundschule mit dem Schulhof. Der Bezirk stand
dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber und
das Hochbauamt begann, unter Berücksichtigung der Schulwünsche, Baupläne zu entwickeln. Die veranschlagten Kosten beliefen sich
auf ca. 2 Millionen DM. Dafür mussten bei der Senatsschulverwaltung
Investitionsmittel beantragt werden.
Nach kurzer Zeit wurde der Antrag
abschlägig beschieden mit der Begründung, dieses Vorhaben sei keine
dauerhafte Lösung des Problems.
Dem großen Einsatz der Schulleitung
und der sehr engagierten Elternvertretung ist es zu verdanken, dass
schließlich der seit Jahrzehnten
geplante 3. Bauabschnitt genehmigt
wurde.
Mit der Planung wurde der Architekt
Zabré beauftragt. Die UvH und
die Käthe-Kollwitz-Grundschule
entwarfen Gegenvorschläge, die
jedoch von Bezirks- und Senatsseite
abgelehnt wurden. 1987 konnten
die endgültigen Baupläne mit
geschätzten Baukosten von etwa 40
Millionen DM vom damaligen Stadtrat für Volksbildung, Klaus Wowereit
(ehemaliger Schüler der UvH, Abitur
1973), unterzeichnet werden.
Bei der Berechnung der notwendigen
Raumfläche war eine Schülerzahl
von ca. 700 prognostiziert worden.
Die Pläne sahen den Abriss der alten
Mädchenturnhalle und des nördlichen Treppenhauses vor. Erstmals
in ihrer Geschichte sollte die Schule eine Aula
sowie einen Aufenthaltsraum für die Schüler
erhalten.
Auf dem Sportgelände Briesingstraße/Zescher
Straße sollte eine wettkampfgerechte Sporthalle mit Zuschauertribüne entstehen.
Eine entscheidende Frage war: Wohin mit der
Schule während der Bauzeit? Ein leeres, adäquates Gebäude stand nirgends zur Verfügung.
Am Ende gab es nur eine Lösung, nämlich Umbau bei vollem Schulbetrieb und unter Zuhilfenahme vieler Einzelstandorte in Lichtenrade.
Im Laufe der Bauzeit war die UvH auf den Rest
des Hauptgebäudes und vier Filialen verteilt.
Genutzt wurden ein ehemaliges Gebäude des
Stiftes Salem in der Rohrbachstraße, ebenfalls
in der Rohrbachstraße ein nun leer stehendes
Haus, in dem früher Aussiedler untergebracht
waren, zwei Räume im Gemeindehaus der
Oben links: Abriss der Mädchenturnhalle
und des nördlichen Treppenhauses
Oben rechts: Vorbereitung Abriss
Mitte links: abgemauerte Flure
Mitte rechts: Rest Treppenhaus
Unten links: Die Mädchenturnhalle ist
abgerissen
Unten rechts: fertig zum Abriss,
entkernter Teil des Haupthauses
100 Jahre UvH · Festschrift
27
100 Jahre UvH · Festschrift
28
Der Aufbau hat endlich begonnen
Oben: Sturmschaden
Unten: Treppenhaus - Neubau
evangelischen Kirche in der Goltzstraße und
drei Räume in der Carl-Zeiss-Oberschule am
Lichtenrader Damm. So gerüstet konnte das
große Abenteuer Umbau und Erweiterung
beginnen.
Schon vor Baubeginn der geplanten Sporthalle
gab es gerichtliche Auseinandersetzungen mit
den Anliegern. Diese fürchteten einen ständigen Sportbetrieb, auch an den Wochenenden,
in der Halle und auf den Außenanlagen. Das
Verwaltungsgericht entschied zu Gunsten der
Schule, allerdings mit Auflagen.
Es geht voran
So mussten die Fenster der Halle in Richtung
auf die Einfamilienhäuser ohne Glas bleiben
und die Außenanlagen durften nur in der
Woche bis 17 Uhr benutzt werden. Am 1. April
1993 war Baubeginn für die Sporthalle, am 30.
Mai 1995 konnte sie dem Bezirksamt übergeben werden.
Am 4. Juli 1994 begannen die Bauarbeiten
auf dem Schulgelände mit dem Abriss der
alten Mädchenturnhalle. Da ein Teil des
Haupthauses abgerissen wurde, wurden die
gesperrten Flure abgemauert und auf dem hinteren Schulhof Toilettencontainer aufgestellt.
Natürlich blieb bei solch einem Vorhaben auch
der Ärger nicht aus. Durch Sabotage stand die
neue Sporthalle unter Wasser, sodass Parkett
und Wandputz wieder entfernt werden mussten. Der Streit um die Kosten für die Reparatur
verzögerte die Wiederherstellung, was zur
Folge hatte, dass der Sportunterricht zunächst
komplett ausfiel, später auf die Hallen anderer
Lichtenrader Schulen verteilt wurde.
Im Frühjahr 1995 meldete die Baufirma des
Hauptgebäudes Konkurs an, die Bauarbeiten
ruhten. Im September erhielt die Firma HOCHTIEF den Bauauftrag und stellte schwere Baumängel fest. Sämtliche bereits neu errichteten
Bauteile, inklusive der Fundamente, mussten
wieder abgerissen werden. Im August 1996
waren diese Arbeiten erledigt, sodass mit den
Bohrungen für die neuen Fundamente die
Bauarbeiten endlich fortgeführt wurden. Um
die verlorene Zeit ein wenig aufzuholen, sollte
gleichzeitig mit dem Anbau zur Käthe-KollwitzGrundschule begonnen werden.
In den Folgejahren gingen die Arbeiten zügig
voran. Am 1. Dezember 1997 konnte das Richtfest für den Neubau gefeiert werden. Im Frühjahr 1998 waren die Außenarbeiten fertig. Am
15. Februar 1999 konnte endlich die 1. Etage
des Neubaus mit dem Fachbereich Physik und
drei Klassenräumen übernommen werden.
Nach den Osterferien folgte eine weitere Etage,
sodass Klassen aus der Rohrbachstraße zurückkehren konnten. Nach den Sommerferien
waren sämtliche Neubauteile fertig, während
der Altbau, der umgebaut und modernisiert
wurde, Großbaustelle blieb. Im Dezember
2000 waren die Bauarbeiten im Wesentlichen
abgeschlossen, auch der Schulhof war endlich
wieder benutzbar. So verfügen wir heute über
ein Schulgebäude von großer Attraktivität.
Unten: Das fertige Schulgebäude der UvH (2000)
100 Jahre UvH · Festschrift
29
Die Wende 1989/90 und
das Setzen neuer Schwerpunkte
Im März 1990 fand erstmalig ein „Tag der
offenen Tür“ für interessierte Eltern und Schüler der sechsten Klassen statt. Dieser wurde
auch von Eltern aus dem alten Einzugsgebiet
der UvH, dem Kreis Zossen, genutzt, und so
wurden im Schuljahr 1990/91 25 Schülerinnen
und Schüler aus dem Umland in die Klassen
8–10 aufgenommen. Diese hatten in der Regel
die Sprachenkombination Russisch/Englisch.
Da die UvH seit 1945 Russisch als Wahlpflichtfach ab Klasse 9 angeboten hatte, erschien
diese Kombination auch ab Klasse 7 denkbar.
Der Senator für Schulwesen genehmigte den
Russischunterricht als erste Fremdsprache,
die Aufnahme der Schüler für die E-Phase der
Oberstufe (11. Klasse) wurde jedoch untersagt.
Im nächsten Jahr waren dann bereits 45
Schüler mit dieser Sprachenkombination an
der UvH.
Ein Kuriosum am Rande: Die Schule musste
jährlich die verschiedenen Sprachenfolgen und
ihre Schüleranzahl an die Senatsschulverwaltung melden. Da die Kombination Russisch/
Englisch dabei nicht vorgesehen war, erfand
die Schule eine neue Sprachenfolge „S7“ für die
Statistik.
100 Jahre UvH · Festschrift
30
Wegen der Raumnot lehnte das Schulamt
danach die weitere Aufnahme von Schülern
aus dem Umland ab, mit Ausnahme von Geschwisterkindern.
Eine weitere Neuerung, die den meisten von
uns heute selbstverständlich geworden ist, trat
1991 in Kraft: die Einführung der 5-Tage-Woche in der Schule.
Da, bedingt durch die lange Bauphase, die
Schülerzahl an der UvH stark rückläufig war,
versuchte die Schule sich durch besondere
Profilgebung aus der großen Schullandschaft
herauszuheben. Dazu hatte sich auf Anregung
einiger Eltern und Lehrer im Sommer 1996
ein Kreis von ca. 20 Personen gefunden, der
eine Profilbildung erörterte. In diesem Zusammenhang wurde auch wieder ein Förderverein
„Freunde der UvH“ gegründet.
Aus diesem Gesprächskreis heraus wurde eine
Vortragsreihe konzipiert, die nicht nur für
Schüler, Eltern und Lehrer der UvH gedacht
war, sondern auch für interessierte Bürger
Lichtenrades. Die ersten Veranstaltungen fanden im Januar, Februar und April 1997 in der
ehemaligen Kapelle des Hauses Salem statt.
Allerdings war das „Lichtenrader Gesprächsforum“ nicht so erfolgreich wie erhofft.
Ein weiterer Weg wurde eingeschlagen, um
der Schule ein besonderes Profil zu geben. Die
UvH bewarb sich beim Landesschulamt um
die Einrichtung eines grundständigen Zugs
mit moderner Sprachenfolge, insbesondere
um zugezogenen Schülern aus dem Bundesgebiet mit der vierklassigen Grundschule den
Schulwechsel zu erleichtern. Der Antrag wurde
allerdings abgelehnt, nicht nur an der UvH. Es
wurde nur wenigen Schulen die Einrichtung
so genannter grundständiger Gymnasien
gestattet, dann aber mit Latein als erster
Fremdsprache.
1999 beantragte die Schule, nach Zustimmung
von Gesamt- und Schulkonferenz, die Genehmigung zur Einführung von Italienisch als 2.
Fremdsprache und als Wahlpflichtfach. Die Idee
war entstanden, da die Fahrt der 11. Klassen
nach Italien bereits jahrelange Tradition war,
es mit großem Erfolg eine Italienisch-AG und
seit 1996 einen alljährlichen Schüleraustausch
mit Italien gab. Nach einigen Verhandlungen
wurde die Genehmigung erteilt. So startete
das Schuljahr 2000/2001 mit fünf 7. Klassen,
von denen zwei Italienisch als 2. Fremdsprache
gewählt hatten. In den 9. Klassen kam zum
ersten Mal ein Kurs Wahlpflichtfach Italienisch
zu Stande. Begonnen wurde mit nur einer
Fachlehrerin. Da die neue Sprache aber sehr begehrt war, bekam sie schon bald Verstärkung.
Seit der Einführung gibt es in jedem Schuljahr
zwei 7. Klassen mit der Sprachenfolge Englisch/Italienisch.
Entwicklung der Schülerzahlen
Anzahl
Klassen
1907
1909
1910
1911
1914
1925/26
1929/30
1930/31
1931/32
1942/43
Juni 1945
Aug. 1945
Okt. 1945
Dez. 1945
1946/47
1947/48
1950/51
1951/52
1955/56
1958/59
1959/60
1962/63
1964/65
1966/67
1968/69
1970/71
1972/73
1973/74
1974/75
1975/76
1976/77
1979/80
1981/82
1982/83
1985/86
1887/88
1989/90
1991/92
1993/94
1995/96
1997/98
2000/01
2002/03
2005/06
2007/08
1
3
4
5
6
9
12
12
12
10
7
12
18
20
25
27
27
19
14
13
12
11
12
16
19
19
22
25
26
30
18
20
21
21
20
19
18
17
18
19
19
20
22
22
20
Zahl der
Schüler
10
44
74
95
195
250
150
500
746
762
904
979
824
538
424
339
311
298
314
409
436
512
631
803
941
1054
629
750
823
823
803
700
602
566
652
698
624
636
656
795
824
Zahl der
Lehrer
1
3
4
6
8
13
19
20
22
15
25
28
38
25
27
21
23
21
19
23
29
36
43
54
62
79
81
46
58
74
74
62
61
57
56
55
62
53
50
49
57
57
31
100 Jahre UvH · Festschrift
Schuljahr
Schulleiter des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums
von 1907 bis 2007
Dr. Waterstradt
Dr. Feigel
Paul Schuckelt
Heinz Schilling
Rudolf Calsow
Dr. Segner
Klaus Podlowski
Thomas Hungs
100 Jahre UvH · Festschrift
32
Rektor Kuchenbecker
Emil Kuchenbecker
1912 – 1922
Dr. Waterstradt
1922 – 1933
Dr. Feigel
1933
Dr. Winzer
1933 – 1936
Dr. Köditz
1936 – 1944
Dr. Gehrmann
1945 – 1948
Dr. Feigel
1948 – 1954
Paul Schuckelt
1954 – 1960
Heinz Schilling
1960 – 1966
Rudolf Calsow
1966 – 1976
Dr. Segner
1976 – 2000
Klaus Podlowski
2001 – dato
Thomas Hungs
33
100 Jahre UvH · Festschrift
1907 – 1912
Modell der Oberstufe, entwickelt 1970 von
Lehrern, Eltern und Schülern der UvH (Auszug)
100 Jahre UvH · Festschrift
34
Unser Schulprogramm
Das Lehrerkollegium im Jahr 2002, als unser Schulprogramm entwickelt wurde
Von einer sehr großen Mehrheit der Schülerinnen und Schüler wurden die Gewaltfreiheit
und der nette Umgangston unter den Schülerinnen und Schülern genannt. Auch dass die
Lehrerinnen und Lehrer immer „ein offenes
Ohr“ für die Probleme der Schüler haben, stand
ganz oben in der Liste. An vierter Stelle wurden
die angenehmen Klassengemeinschaften
genannt. Erst dann folgte an fünfter Stelle der
erste negative Aspekt: Der Imbiss auf unserem
Schulhof war seinerzeit zu teuer.
Diese gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme werden von der überwiegenden Zahl der
Schülerinnen und Schüler gelebt. Und so haben
wir die Gewaltfreiheit als Ergebnis des offenen
Kommunikationsklimas unserer Schule in das
Schulprogramm aufgenommen.
Aufgrund des positiven Lernklimas können wir
die Lernerfolge unserer Schülerinnen und Schüler verbessern und damit die Bildungsqualität
steigern.
35
Die Ergebnisse der Schülerbefragung haben
gezeigt, dass wir mit unserer Arbeit in den
wichtigsten Gebieten zufrieden sein können.
Ausruhen wollen wir uns aber nicht und so
haben wir im Juli 2007 eine weitere Befragung
durchgeführt. Die Auswertung erfolgt im
August 2007, verspricht aber nach einer ersten
Durchsicht ein ähnlich gutes Ergebnis.
100 Jahre UvH · Festschrift
Berlin hat auf PISA mit einem neuen Schulgesetz reagiert. Ein wichtiger Bestandteil ist die
Ergebnisqualität und hierbei ist das Schulprogramm das zentrale Konzept einer Schule zur
Qualitätssicherung. Es enthält schulspezifische
Rahmenbedingungen, pädagogische Leitideen,
Schwerpunktsetzungen in finanzieller, personeller und sächlicher Hinsicht. Die interne Evaluation der am Schulleben beteiligten Personen
findet in regelmäßigen Abständen statt und
ist von uns schon durchgeführt worden, als die
Schulprogrammentwicklung in Berlin begann.
Eine erste Evaluation haben wir im Schuljahr
2002/2003 durchgeführt. Alle Befragten konnten sich anonym schriftlich äußern. Themenkategorien haben wir nicht vorgegeben.
100 Jahre UvH · Festschrift
36
Unsere Schule
100 Jahre UvH · Festschrift
37
Seite 36 links
Cafeteria
Aula
Fahrradparkplatz
Pausenhof
Seite 36 rechts
Treppe nach der Pause
Treppe während des Unterrichts
am Imbiss
Haupteingang
Fachbereich Musik
100 Jahre UvH – 100 Jahre Musikunterricht an der UvH –
ein Grund zum Feiern?
Der Fachbereich Musik setzt sich aus drei
Kollegen zusammen:
Seit 2001 Anja Rammler-Eulitz, seit 1998 Martin Petsch, seit 1983 Wolf-Burghardt Vieth.
100 Jahre UvH · Festschrift
38
Seitdem der Neubau unserer Schule fertig ist,
verfügen wir über zwei Musiksäle und zwei
Sammlungen.
An Arbeitsgemeinschaften haben wir zurzeit
den Chor, eine Vorgruppe Orchester und das
Orchester, das allmählich zum Instrumentalensemble mutiert. Außerdem trifft sich regelmäßig ein Ehemaligen-Chor.
Das Interesse, in einer der vom Fachbereich
Musik angebotenen AGs mitzumachen, hat
stark nachgelassen. Während noch um das Jahr
2000 im Durchschnitt von 100 Siebtklässlern
mehr als fünf ein Orchesterinstrument spielten
(Querflöte/Klarinette/ Violine/Violoncello),
geht die Zahl inzwischen gegen null. Vor
einiger Zeit hatten wir noch eine Trommel-AG,
eine Gitarren-AG und ein Bläserensemble.
Die Gründe für das nachlassende Interesse
sind auf der einen Seite die zunehmende
Belastung durch steigende schulische Anforderungen – übrigens für Schüler und Lehrer (z.B.
Stundenerhöhung mit Auswirkungen bis in den
späten Nachmittag, MSA-Prüfungen, 5. Prüfungskomponente im Abitur) – auf der anderen
Seite die vielen Ablenkungsmöglichkeiten, die
unser hochtechnologisiertes Zeitalter in erster
Linie für SchülerInnen „bereithält“.
Beabsichtigt wird immer wieder, die GitarrenAG neu aufleben zu lassen. Geplant ist, nach
einer Umstrukturierung des oberen Musiksaals
die vorhandenen Keyboards fest zu installieren,
um dann eventuell eine Keyboard-AG aufzubauen. In einem der Sammlungsräume sollen
Computer installiert werden, um im Klassenoder Kursverband daran/damit zu arbeiten.
Die Kürzung des Musikunterrichts in der
Stundentafel seit einigen Jahren zeigt natürlich
ebenso Wirkung. Die zukünftigen 8. Klassen
haben nur noch drei Stunden Musik, die 9. seit
vielen Jahren nur noch epochal (also ein halbes
Jahr zwei Stunden), und die SchülerInnen der
10. Klassen werden Musik demnächst zugunsten von Kunst abwählen k ö n n e n. Somit ist
zu befürchten, dass die Oberstufe nur noch
gering mit musikinteressierten SchülerInnen
besetzt sein wird.
Dabei ist der Musikunterricht unentbehrlich!
So heißt es im „Rahmenplan Musik Klasse
7-10 (Entwurfsfassung vom 26.8.2005)“, der in
diesem Zusammenhang auch für die Oberstufe
gelten dürfte, bedeutsam auf Seite 8:
„Musik ist ein unverzichtbarer Bestandteil aller
Kulturen. Die Auseinandersetzung mit Musik in
ihrer Vielfalt stellt eine wichtige Bereicherung
der persönlichen Erfahrungswelt dar. Musik
kann Menschen in ihrem ganzen Wesen berühren, denn im Umgang mit Musik lässt sich
die Einheit von Denken, Fühlen und Handeln
erleben. Die Wechselwirkung von sinnlicher
Wahrnehmung, praktischem Tun und verstehendem Erkennen ist daher bestimmendes
Merkmal des Musikunterrichts.“
Besser kann man es t h e o r e t i s c h nicht
ausdrücken.
Die personellen Voraussetzungen sind jedenfalls an der UvH gegeben, die Unterstützung
durch die Schulleitung ist in den letzten 24
Jahren fast immer vorhanden gewesen. Die
Genehmigung der Chor - und Orchesterfahrten,
die vielen Instrumente (Orffsches Instrumentarium, Keyboards und afrikanische Trommeln)
sind einige Belege dafür.
Fazit: Einen Grund zum Feiern gibt es allemal,
auch mit den Ehemaligen.
Sinnvoll ist es aber, sich den neuen Gegebenheiten zu stellen, neue Wege der Unterrichtsgestaltung zu entwickeln, umzusetzen und
nicht nur alten Zeiten nachzutrauern.
In diesem Sinne wünscht der Fachbereich
Musik der UvH stets begeisternde Lehrer und
begeisterte SchülerInnen.
Auf die nächsten 100 Jahre…
100 Jahre UvH · Festschrift
39
Fachbereich Biologie
Wie sah wohl der Biologieunterricht vor 100 Jahren aus?
Seit Comenius im 17. Jh. die Naturkunde als
Gegenstand des Unterrichts in den Schulen eingeführt hatte, haben Biologiedidaktiker immer
wieder gefordert, die Beobachtung lebendiger
Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum in den
Mittelpunkt zu stellen. Jedoch haben selbst
hoch motivierte Biologielehrer Schwierigkeiten,
solche Unterrichtskonzepte umzusetzen, da
zum einen die Freilanderfahrung der meisten
sehr begrenzt ist, zum anderen sind die organisatorischen Rahmenbedingungen der Institution Schule für einen solchen Unterricht
völlig ungeeignet.
100 Jahre UvH · Festschrift
40
Diese Erfahrung hatte wohl auch der
berühmte Biolehrer Otto Schmeil zu Beginn
des 20. Jh. gemacht. Obwohl auch er sich die
Naturerfahrung als zentrales Element des
Unterrichtens wünschte, kannte er aus der
Schulpraxis und als Leiter einer großen Schule
die Fähigkeiten der Lehrer und auch ihre Grenzen. So sah er allein im Lehrbuch Ansatzpunkt
für einen Biologieunterricht mit hoher Breitenwirkung bei den auf das Buchwissen geprägten
Lehrern und lehnte Unterricht, der sich an der
Untersuchung von „Lebensgemeinschaften“
orientierte, als in der Schule nicht durchführbar
ab: Lebensgemeinschaften seien für die Schule
einfach zu komplex. Mit seinen anschaulich
geschriebenen Schulbüchern ebnete er einem
am Buchwissen orientierten Unterricht den
Weg. Diese Praxis war lehrergerecht.
So blieb vermutlich auch an der Ulrich-vonHutten-Schule der Biologieunterricht über ein
halbes Jahrhundert lang in der Regel auf das
Beschreiben und Bestimmen von Arten beschränkt – im Sommer Pflanzen, im Winter die
Tiere, unter Verwendung der erfolgreichsten
Schulbücher aller Zeiten, der „Tierkunde“ und
der „Pflanzenkunde“ von Otto Schmeil.
Erst Mitte der 70er Jahre erfolgte in Verbindung mit der Oberstufenreform ein radikaler
Umbruch des Biologieunterrichts: In der
Mittelstufe rückte die Humanbiologie in den
Mittelpunkt, die die für traditionell ausgebildete Biologen fachfremden Themen wie
Drogenprävention, Sexualkunde und Gesundheitserziehung einschloss. In der Oberstufe
wurde Biologie als wählbarer Leistungs- bzw.
Grundkurs mit den vier Themenkomplexen
Genetik, Evolution, Verhalten und Ökologie den
traditionellen Hauptfächern gleichgestellt.
2007 sind die Themen auf den ersten Blick ähnlich, nur der Verhaltenskurs in der Oberstufe
heißt nun „Physiologie“, dahinter verbirgt sich
Molekularbiologie von Membranvorgängen,
die Verhaltensbiologie fristet nur noch ein
Schattendasein im Rahmen einer biochemisch
ausgerichteten Neurobiologie. Auch in der
Genetik dominiert die Molekularbiologie. So
können Abiturienten von heute z.B. beschreiben, wie man einen genetischen Fingerabdruck
erstellt. Lebendige Tiere und Pflanzen lernen sie
im Schulunterricht jedoch kaum kennen – es
sei denn, sie haben an einer Biofahrt
teilgenommen.
100 Jahre UvH · Festschrift
41
Fachbereich Biologie
Sustainable Development
Gedanken des
Biologie/Chemielehrers Herrn Lenski
100 Jahre UvH · Festschrift
42
Einer der dümmsten Sprüche, die ich kenne,
ist der: Non scolae, sed vitae discimus (nicht
für die Schule, sondern fürs Leben…). Besser
gefällt mir: Non scola, sed vita discimus
(nicht von der Schule, sondern vom Leben
lernen wir). Allerdings empfinde ich den darin
implizierten Gegensatz von Schule und Leben
als irreführend, denn fast ein Viertel seines
Lebens – gemessen an der durchschnittlichen
Lebenserwartung von ca. 80 Jahren – ist
ein Mensch zur Schule gegangen, bis er als
Abiturient diesen Zeitabschnitt beendet, eine
Lebenszeit, die ihn entscheidend prägt. Überall
wo ich mich in Gesellschaft Erwachsener als
Lehrer zu erkennen gebe, löst dies bei meinen
Gesprächspartnern einen Erzählreflex über
ihre Schulerlebnisse aus, ganz genau wie in der
Eingangsfilmszene der „Feuerzangenbowle“.
Offensichtlich ist Schule ein wichtiger Teil des
Lebens und hat einen nachhaltigen Einfluss.
So uninteressant Unterricht – und hier ist jetzt
primär der Biologieunterricht gemeint – also
auch immer gewesen sein mag, es hat sich
wohl nie ganz verhindern lassen, dass etwas
gelernt wurde – aber was?
Was hätten die Schüler nach dem Verständnis
der Organisatoren von Unterricht denn lernen
sollen? Diese Dinge stehen in den Rahmenplänen und klingen manchmal auch ganz plausibel: Kompetenzen sollen erworben werden,
z.B. „...Tragweite, Grenzen und gesellschaftliche
Relevanz biowissenschaftlicher Erkenntnisse
und Methoden reflektieren und bewerten …
technische Anwendungen und wirtschaftliche Nutzungen naturwissenschaftlicher
Erkenntnisse unter Gesichtspunkten der nachhaltigen Entwicklung beurteilen … Einflüsse
biologischer Erkenntnisse auf das Weltbild des
Menschen reflektieren…“usw.
Toll. Ist dies aber auch schüler- und lehrergerecht? Der Schüler, vor allem der jüngere,
sieht zunächst immer noch zuerst das Tier, die
Pflanze. Die Motivation, sich weiter damit zu
beschäftigen (und dabei biologische „Kompetenzen“ zu erwerben), resultiert sehr häufig
aus dem unmittelbaren Beobachten und
Schüler der UvH nehmen regelmäßig an Bundeswettbewerben erfolgreich teil.
Das Problem für den Lehrer: Die Maus macht
nicht gerade um 9.55 Uhr am Freitag das, was
gerade im Unterricht dran ist und der Lehrer als
Stundeneinstieg geplant hat. Und der Lehrer
muss seinen Unterricht ja nach 45 Minuten
beenden und dabei genügend Erkenntnisse gesammelt haben, um am Ende des Schuljahres
alle seiner 200 bis 300 Schüler verwaltungsjuristisch abgesichert in die Güteklassen 1 bis
6 einteilen zu können, dafür ist er schließlich
Beamter. Also weg mit der Maus, holt bitte die
Biobücher raus, ich teile schon mal den Arbeitsbogen aus, nächste Woche schreiben wir einen
kleinen Test, hä hä.
„Ach, sie sind Biolehrer? Ich hatte in der Schule
Bio sogar als Leistungskurs! Ich musste ja
irgendwie die Punkte im naturwissenschaftlichen Block fürs Abi zusammenbekommen
(Grinsen). Aber inzwischen habe ich das alles
schon wieder vergessen, wie das mit der DNA
und der Proteinbiosynthese war. Aber an die
Biofahrt, da kann ich mich noch erinnern...“
Ach ja? Aber ja! Wenn man zurückblickt, wie
viele von denen, die hier an der UvH unterrichtet worden sind, mit großer Begeisterung
einen naturwissenschaftlichen Beruf ergriffen
haben und auch Studium und weiterführende
Ausbildung – soweit wir das mitbekommen
– fast immer sehr erfolgreich ohne große
Probleme meistern, dann kann durchaus der
Verdacht aufkommen, dass der Biounterricht
vielleicht doch mehr bewirkt hat als eine
verwaltungsjuristisch abgesicherte Einteilung
in die Güteklassen 1 bis 6, bzw. seinen vorgeschriebenen Beitrag zum Abischnitt von 1,0 bis
4,0. Vielleicht war auch bei denen, die keine
Naturwissenschaft zum Mittelpunkt ihrer
beruflichen Existenz gemacht haben, nicht
alles ganz umsonst, und die Schule hat ein
wenig zur Bildung und damit zur Lebensqualität beigetragen.
43
100 Jahre UvH · Festschrift
Erleben. Kein Film, kein Medium kann die Faszination einer lebendigen Maus übermitteln.
Fachbereich Chemie
Chemophil, Chemophob*
Versucht man verschiedene Stoffe in Wasser
zu lösen, so bemerkt man sehr schnell, dass
manche Substanzen sich in diesem Lösungsmittel offensichtlich sehr wohl fühlen – sie sind
hydrophil, wasserfreundlich – andere streben
so schnell wie möglich aus dem wässrigen
Milieu heraus oder sinken zu Boden: Sie sind
hydrophob, wasserfeindlich oder einfach nur
unlöslich.
Versucht man verschiedenen Schülern Chemie
beizubringen, so bemerkt man sehr bald, dass
manche Schüler sich in diesem Fach offensichtlich sehr wohl fühlen – sollten wir sie als
100 Jahre UvH · Festschrift
44
*chemieliebend, chemieabweisend
chemophil bezeichnen? – andere streben so
schnell wie möglich …ach, lassen wird das. Ist
so. An der Chemie scheiden sich die Geister.
Effektvolle Experimente, das was knallt und
stinkt, findet jeder toll. Das war schon auf
den mittelalterlichen Jahrmärkten so und ist
auch ein Grund, weshalb eine ganze Industrie
von der Herstellung von Feuerwerk existieren
kann. Aber die Theorie dahinter…. oh, oh!
Dabei ist Chemie doch total simpel! Sag ich
immer wieder, aber die Schüler glauben mir
das einfach nicht, die meisten jedenfalls. Das
Problem, dass Chemie in der Oberstufe zu
Materialien Tabellen, Abbildungen, Zitate usw.
vorzustellen hat.
Bei den Lehrern trifft dieses Konzept nicht auf
ungeteilte Zustimmung. Ein bisschen ist das
jetzt so, als sollten wir ein Haus bauen und
dabei mit der Fassadenverkleidung und der
schicken Innenausstattung beginnen. Fundamente? Grundmauern? Baugrube? Ach, das
macht doch alles nur Dreck und ist hässlich.
Bloß, woran bringt man die tolle Dekoration
an?
Und die Schüler, wie reagieren die darauf?
Wissen Sie, da habe ich einen netten Vergleich:
Versucht man verschiedene Stoffe in Wasser zu
lösen, so bemerkt man… nee, nicht noch mal.
Siehe oben: An der Chemie scheiden sich die
Geister.
45
100 Jahre UvH · Festschrift
den weniger beliebten Fächern gehört, ist
wohl auch den Schulplanern aufgefallen, also
haben sie dem Chemieunterricht jetzt gerade
eine neue Radikalkur verordnet, nennt sich
„Chemie im Kontext“ und bedeutet konkret,
dass im Chemieunterricht und auch in den
Prüfungen zwecks erhöhter Motivation immer
ein Zusammenhang mit einem Phänomen aus
der so genannten Lebensumwelt vorhanden
sein muss. Muss, nicht kann oder soll, da war
die Schulbehörde diesmal ganz konsequent.
In den Prüfungen heißt es jetzt statt schlichter
Handlungsanweisungen wie „Berechnen Sie
das Molekulargewicht von…“ z.B.: „Nehmen Sie
unter Berücksichtigung der Materialien 3,5,7
und 11 Stellung zu der in Material 15 aufgestellten Behauptung…“, wobei man sich unter
Fachbereich Physik
In den letzten 100 Jahren haben sich die Erkenntnisse in der Physik rasanter entwickelt als
in allen vorangegangen Jahrhunderten zusammen. So stehen in den Oberschulbüchern
zu Gründungszeiten der UvH Sachverhalte,
die heutzutage mit anschaulichen, teils historischen Experimenten in der Sekundarstufe I
vermittelt werden. Die Errungenschaften der
letzten 100 Jahre werden dann, so anschaulich
wie möglich, in der Oberstufe behandelt. Dazu
stehen, neben zeitgemäß ausgestatteten Fachräumen, moderne computerunterstützte Messmethoden zur Verfügung, um die Schüler für
die Physik zu begeistern. Der Erfolg zeigt sich
darin, dass viele Schüler neben den normalen
Unterrichtsaktivitäten aktuell an der Internationalen Physikolympiade teilnehmen.
100 Jahre UvH · Festschrift
46
100 Jahre UvH · Festschrift
Fachbereich Informatik
47
Fachbereich Geschichte/Politische Weltkunde
100 Jahre UvH · Festschrift
48
Die Fächer Geschichte und PW begleiten unsere
Schüler durch die ganze Schulzeit. Altersangemessen, im Komplexitätsgrad zum Abitur hin
ansteigend wird den Schülern die Gelegenheit
geboten, die Welt um sie herum und ihr
eigenes Dasein als historisch determiniert und
zugleich gestaltbar zu erfahren. Im Zuge des
Unterrichts berühren wir eine Fülle von Feldern
aus verschiedenen Wissensgebieten: von der
Herrschafts- über Wirtschafts- und Sozialgeschichte, von der vergleichenden Regierungslehre bis zur Statistik. Dass den Schülern immer
wieder auch die Gelegenheit gegeben wird,
ihre Fragen zu aktuellen historisch-politischen
Entwicklungen im Unterricht zu thematisieren, ist den Kollegen der Fachschaft
eine Selbstverständlichkeit und wird
als Bereicherung des Unterrichts
empfunden. Die Kollegen beobachten
aufmerksam die öffentlichen Medien, machen einander auf wichtige
Darbietungen aufmerksam, die
für unsere Schüler von Wert sein
könnten, bzw. fertigen daraus
selbst aktuelles Unterrichtsmaterial mit modernen Medien an. Wir
pflegen und erweitern eine hauseigene Unterrichtsdatenbank für
Geschichte/PW, auf der schon heute
mehrere hundert sofort abrufbare
Text- und Bilddateien für den
Unterricht vorliegen. Die Fachschaft
arbeitet kollegial zusammen, mehrfach wurden einzelne Kollegen, wie
auch die Fachschaft als Ganzes, vom
Fachberater für die Qualität der
Abiturvorschläge gelobt. Natürlich
bergen Geschichts- und PW-Unterricht auf
verschiedenen Klassenstufen auch ihre Vermittlungsprobleme. Aber das sollte man eher
als Ansporn auffassen, den Anknüpfungspunkt
im spröden Stoff zu suchen, der geeignet ist,
das Interesse der jungen Menschen zu wecken.
Wenn aber deutlich hörbar wird, dass „Geschi“
„doof“ sei, können wir sicher sein, etwas falsch
gemacht zu haben.
Fachbereich Darstellendes Spiel
Das Fach Darstellendes Spiel wird an unserer
Schule seit ca. 20 Jahren unterrichtet. Bereits
in der 11. Klasse wird dieses Fach in Form einer
AG angeboten, die allerdings verpflichtend ist
für die Belegung des dreistündigen Kurses in
der Oberstufe. In der AG werden wesentlich
Grundlagen dahingehend gelegt, dass die
Schüler/innen damit konfrontiert werden,
Vertrauen zu entwickeln, mimische und
gestische Ausdrucksformen kennen zu lernen
und sich in kleineren Improvisationsszenen zu
erproben. Oft schließt die AG mit einer kurzen
öffentlichen Darbietung ab. In der Oberstufe
entstehen dann fast abendfüllende Projekte,
die zum Teil aus selbst entwickelten Collagen
und Stücken bestehen, zum Teil aber auch in
Theaterstücken ihre Grundlage haben.
Zeitweise wurde auch im Rahmen des TUSCHProjektes mit einem staatlichen Theater, der
„Volksbühne“, zusammengearbeitet.
Das Fach stellt für viele Schüler/innen eine
wohltuende Alternative zum Unterricht im
Klassenzimmer dar. Die Aufführungen, die
jeweils ein hohes Engagement aller Beteiligten,
z.B. in Form von Wochenendproben, erfordern,
bilden immer ein kleines „Highlight“ am Ende
eines jeden Schuljahres.
Darstellendes Spiel damals (Bild oben) und heute (Bild unten)
100 Jahre UvH · Festschrift
49
Fachbereich Sport
Der Fachbereich Sport der Ulrich-von-HuttenOberschule kann sich glücklich schätzen, unter
sehr guten räumlichen Bedingungen arbeiten
zu können. Die UvH verfügt über die größte
Dreifach-Halle mit Tribüne in Tempelhof-Schöneberg und einen Kunstrasenplatz, 75-MeterLaufbahn, Weitsprung- und Kugelstoß-Gruben
sowie eine vielfältig nutzbare Gymnastikwiese.
In der Sekundarstufe I werden neben den
üblichen, traditionellen Sportarten auch
mehr und mehr Inhalte wie Frisbee, Rugby,
Rope-Skipping oder Bowling integriert, auch
eine Folge der Fortbildungen des Landessportbundes, an denen die Mitglieder des Fachbereichs regelmäßig in Gruppen und zuletzt auch
komplett teilgenommen haben.
100 Jahre UvH · Festschrift
50
In der Sekundarstufe II reicht das Kursangebot
von den Individualsportarten Leichtathletik,
Turnen, Schwimmen, Fitness und Gymnastik/
Tanz über die großen Sportspiele Volleyball,
Fußball, Handball und Basketball bis hin zu
den Rückschlagspielen Badminton, Tischtennis
und Tennis. Eine besondere Stellung nimmt der
Grundkurs Ski alpin ein, der im Januar als regulärer Sportkurs für die Schüler des 1. Semesters
angeboten wird. Nach längerer Suche und
wechselnden Quartieren in verschiedenen Skigebieten haben wir jetzt in Gerlos eine Unterkunft und ein Skigebiet gefunden, die optimale
Voraussetzungen für die Durchführung des
Kurses bieten. Bis zu 40 Schüler vom Anfänger
bis zum Könner haben an 10 Skitagen Gelegenheit, alpines Skifahren zu erlernen – und das
hat bislang noch jeder bei uns geschafft! – oder
sich darin zu verbessern. Die Abende werden
genutzt, um auch theoretische und ökologische
Aspekte zu thematisieren, aber natürlich nicht
nur dazu...
Die UvH nimmt außerhalb des Unterrichts
regelmäßig an den Rundenspielen und Wettkämpfen der Berliner Schulen teil, im Fußball,
Handball, Volleyball, Basketball, Tennis, Turnen
und in der Leichtathletik waren über die Jahre
zahlreiche Erfolge zu verzeichnen, wobei die
Mannschaften herausragen, die Berlin in ihrer
Sportart im Bundesfinale von „Jugend trainiert
für Olympia“ vertreten durften, einmal im
Volleyball, einmal im Tennis.
Diese Erfolge resultieren zum Teil auch aus der
Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften, die nicht
nur von Lehrerinnen oder Lehrern angeboten
werden, sondern auch von Oberstufenschülern
und von Ehemaligen, die jetzt Eltern von UvHSchülern sind, betreut werden. Ihnen sei an
dieser Stelle ganz herzlich gedankt!
Abschließend sollen hier noch zwei besondere
sportliche Veranstaltungen genannt werden:
Da ist zum einen das Spielsportfest, das alle
zwei Jahre stattfindet und an dem die Klassen
7-10 teilnehmen. Im Vordergrund steht der
Spaß und das Teamwork. Alle Wettbewerbe
werden von vielen oder allen Schülern einer
Klasse bestritten, sodass die Klassengemeinschaft gestärkt wird, gleichzeitig lernt man die
Parallelklassen besser kennen.
Zum anderen ist noch der fast schon legendär
zu nennende Hutten-Cup zu würdigen. Beim
Hutten-Cup handelt es sich um das alljährliche
Schulfußballturnier, welches immer am Montag vor den Sommerferien normalerweise auf
dem Sportplatz an der Halker Zeile stattfindet.
Da der aber in diesem Jahr gesperrt ist, müssen
wir auf unsere Halle und auf den Platz vor der
Halle zurückgreifen. Jede Klassenstufe der UvH
kann eine oder auch mehrere Mannschaften
aufstellen. Wie jedes Jahr können sowohl Mädchen- als auch Jungenmannschaften gemeldet
werden. Gemischte Mannschaften, d.h. Spieler
aus unterschiedlichen Klassenstufen oder
Jungen und Mädchen in einer Mannschaft, sind
auch zulässig.
Spielberechtigt sind grundsätzlich alle SchülerInnen der UvH. Ehemalige SchülerInnen
dürfen auch wieder teilnehmen, wenn sie
mindestens zwei Jahre nachweislich auf der
UvH waren. In den vergangenen Jahren wurde
der Hutten-Cup immer zu einem kleinen Fest,
da die nicht mitspielenden SchülerInnen ihre
Klassen lautstark anfeuerten, für Musik und
Verpflegung war auch gesorgt und das Wetter
war meist prächtig. Man kann also davon ausgehen, dass im Jahr des einhundertsten Jubiläums der Hutten-Cup wieder einen Höhepunkt
und gelungenen Abschluss des Schuljahrs
bilden wird.
Viele Wettkämpfe
haben die
Schülermannschaften
bestritten. Hier nur
einige Beispiele der
errungenen Urkunden
Hallenhandball Mädchenmannschaft
Hallenhandball Jungenmannschaft
Hallenhandball Jungenmannschaft
Kurs Skifahren
100 Jahre UvH · Festschrift
51
Die Italienfahrt der 11. Klassen
Seitdem erstmalig 1986 zwei 11. Klassen unserer Schule Roseto degli Abruzzi an der Adria
(Provinz Teramo in der Region Abruzzen) als
lohnendes Ziel für ihre Klassenfahrt entdeckt
hatten, gehört diese Fahrt zum festen Bestandteil des Schullebens an der UvH und führte
letztlich seit 1996 auch zu einem alljährlichen
Schüleraustausch.
Wichtiges Element dieser gemeinsamen Fahrt
aller 11. Klassen ist der intensive Kontakt zum
Gymnasium im Nachbarort Giulianova mit
der Möglichkeit zur Teilnahme am Unterricht
und sportlichen Wettkämpfen mit den italienischen Schülern. Unverzichtbar sind dabei
die alljährlichen Begegnungen im Fußball und
im Volleyball, auch wenn diese nur selten zu
unseren Gunsten ausgingen.
Weiterhin gehören zum Programm:
• Tagesfahrt nach Rom
• Exkursion in den Gran-Sasso-Nationalpark
• Fahrten nach Ascoli Piceno, L’Aquila, Pescara,...
• Besuch eines Weinguts mit Führung
• Beach-Volleyball, Streetball, Boccia
• Windsurfen mit Instruktor
100 Jahre UvH · Festschrift
52
Übersetzung des gemeinsamen
Briefes des Ex-Schulleiters Giulio
Belfiore und des amtierenden
Schulleiters Dante Pistilli
Für uns, Bewohner eines Dorfes aus dem
Abruzzo, waren Berlin und Deutschland bisher
mythische Namen, die wir automatisch mit
den Ereignissen des zweiten Weltkrieges, mit
der Mauer und mit den Vopos assoziierten.
Eines Tages lernten wir Peter kennen, der uns
mit seinem grammatikalisch und syntaktisch
äußerst korrekten, aber doch stark vom
nordischen Akzent geprägten Italienisch
überzeugte, dorthin zu fahren. Und wir fuhren
mit dem Zug, stiegen am Bahnhof Zoo aus,
stiegen in einem Hotel nahe am Kudamm ab
und lernten unter der aufmerksamen Führung
von Peter das große und faszinierende Berlin
kennen.
Es entstand die Idee einer Schulreise – ich
erinnere mich an die Siebenseenrundfahrt
– es entstand im Folgenden die Idee eines
Schüleraustausches und seitdem, d.h. seit
1996, haben Familien aus Giulianova jedes Jahr
die Freude, deutsche Schüler des Ulrich-vonHutten-Gymnasiums aufzunehmen und ihre
Kinder, Schüler aus dem Liceo Marie Curie, den
deutschen Familien anzuvertrauen.
Zusammen mit dem jetzigen Schulleiter des
Liceo von Giulianova, Professor Dante Pistilli,
hoffe ich sehr, dass diese Tradition, die schulisch wertvolle Erfahrung mit der Schaffung
von freundschaftlichen Beziehungen verbindet, fortbestehen wird.
Auf eine lange Zukunft
IL PRESIDE INCARICATO
Prof. Dante Pistilli
53
100 Jahre UvH · Festschrift
Ich, Schulleiter des italienischen Liceo, habe die
herzliche Freundschaft des deutschen Schulleiters und seines Stellvertreters selber erlebt.
Jedes Jahr freuen sich die italienischen Lehrer,
als Begleiter unserer Schüler nach Berlin fahren
zu dürfen.
Dieser Schulaustausch hat sich mit der Zeit
immer mehr zu einem tiefen kulturellen,
gesellschaftlichen, menschlichen und letztendlich europäischen Austausch entwickelt.
Schülerbegegnungen
Frankreichaustausch
Der eine oder andere Lichtenrader erinnert
sich noch an seinen Brieffreund bzw. seine
Brieffreundin und Austauschpartner/in in
Frankreich oder hat sogar noch Kontakt. Denn
unser Frankreichaustausch hat eine langjährige
Tradition seit den 70iger Jahren. Damals fuhr
Frau Schorsch, die damalige Fachbereichsleiterin des Faches Französisch, mit einer großen
Anzahl von Schülern in den Norden von Paris,
wo alljährlich mit unterschiedlichen Schulen,
dem Collège Francois Mauriac oder dem Collège de la Madeleine in Gonesse für die jüngeren Schüler und mit dem Lycée Gonesse oder
dem Lycée de Sarcelles für die älteren Schüler,
Kontakte in Französisch live geknüpft wurden.
Frau Schorsch wurde wegen ihrer langjährigen
Durchführungen dieser Austauschprogramme
so etwas wie eine Ehrenbürgerin von Lourdes
(im Norden von Paris).
Seit 1995 führen wir nun regelmäßig einen
Austausch mit dem Collège Jacques Prévert
im Herzen von Paris, im Quartier Latin, durch.
Neben dem Schulleben und dem Leben in
französischen Familien lernen die Schüler die
bedeutenden Monumente in Paris kennen oder
wandeln „auf den Spuren Napoleons“, besuchen den Louvre oder Versailles oder singen auf
den Champs Elysées.
100 Jahre UvH · Festschrift
54
Der Gegenbesuch der französischen Schüler
erfolgt meist kurze Zeit später. Die Schüler
sollten mindestens ein Jahr Französischunterricht haben, um sich erfolgreich mit den
Gastfamilien verständigen zu können.
Da die Zahl der Schüler, die gerne am Austausch teilnehmen wollen, stets größer wird,
haben wir seit diesem Jahre eine Kooperation
mit unserer Nachbarschule, der Georg-Büchner-Oberschule, ins Leben gerufen. So können
wir noch mehr Schülern eine Fahrt nach Paris
ermöglichen.
Die Schüler fahren für 10 Tage in den Pariser
Vorort Evry, an die Schule Le Village. Sie haben
ebenfalls die Möglichkeit, dort mit ihren Austauschpartnern die Schule zu besuchen und
unternehmen außerdem mit ihren deutschen
Lehrern Erkundungen im Stadtzentrum von
Paris, was mit der Bahn in ca. 30 Minuten zu
erreichen ist.
Für viele Schüler bedeutet der Austausch einen
Motivationsschub und die Möglichkeit, das
schon Erlernte vor Ort zu erproben. In den letzten Jahren haben sich zwischen den Schülern
viele Freundschaften entwickelt.
Seit 2003 können Schüler der Sekundarstufe II
an einer Austauschfahrt nach Montréal teilnehmen.
Was 2002 mit einer Gruppe kanadischer
Studenten als Gäste Lichtenrader Familien
begann, hat sich inzwischen zu einem kleinen,
erfolgreichen Schüleraustausch zwischen dem
Ulrich-von-Hutten-Gymnasium und dem Collège Montmorency in Montréal entwickelt.
Vierzehn Tage sind die deutschen Schüler und
ihre Familien Gastgeber junger französischsprachiger Kanadier, bevor der Gegenbesuch
bei den kanadischen Austauschkorrespondenten stattfindet.
Ein thematisch vielseitiges und interaktiv gestaltetes Besuchs- und Hospitationsprogramm
ergänzt die Erfahrung eines neuen familiären,
kulturellen und sprachlichen Umfeldes und soll
das Interesse der jungen Menschen an anderen
Perspektiven, Lebensläufen und Formen des
Zusammenlebens wecken.
Soziale und sprachliche Komponenten wie
Flexibilität, Mitverantwortung und kommunikatives Miteinander können die persönliche und
schulische bzw. berufliche Orientierung fördern.
Austausch 2006 – Schüler berichten
Im Herbst fand der Kanada-Schüleraustausch
schon zum fünften Mal statt. Wir, insgesamt
10 Reisende (9 Schüler der UvH und unsere persönliche Reiseleiterin Frau Hansen), wurden von
unseren kanadischen Gastfamilien für die zwei
Wochen Abenteuer pur herzlich aufgenommen.
Diese waren bereits zuvor in Berlin gewesen und
nun war es an ihnen, ihre Heimatstadt von der
Schokoladenseite zu präsentieren.
Zielort war Montréal, eine Stadt, in der nicht nur
Englisch auf Französisch trifft, sondern die auch
ein multi-kulti Knotenpunkt in allerlei Hinsicht
ist und super viel zu bieten hat. Manche von uns
waren allein von der atemberaubenden Laubfärbung in Kanada begeistert, doch letztendlich
war für jeden etwas dabei: von bezaubernden
Kathedralen über die typisch nordamerikanisch
pompöse Skyline, diesmal wirklich interessante
Museen und Ausstellungen, bis hin zu Discos
mit Rundum-Panorama auf die nachterleuchtete Stadt, blutigen Hockeymatches (GO „HABS“
GO!) und dem beeindruckenden Parc Olympique
der olympischen Sommerspiele 1976.
Gerne wären wir in die kunterbunte Pracht
Montréals eingetaucht, aber wir stopften noch
einen zweitägigen Ausflug nach Quebec Ville in
unseren so engen Zeitplan. Quebec Ville ist die
Hauptstadt der französischsprachigen Provinz
im Nordosten Kanadas und war mit seinen
imponierenden historischen Festungen und
Ratshäusern, einer bezaubernden Altstadt und
dem zweitgrößten Schiff der Welt, der Queen
Mary 2, die zufällig gerade zu Anker lag, seinen
Besuch wirklich wert.
Zusammenfassend hat der Austausch, denke
ich, auch in Form eines komplett neuen Kleiderschrankes Spuren hinterlassen; allein die
netten und offenen Menschen dieser jugendlich lebendigen Stadt kennen zu lernen und zu
erleben waren allemal eine Erfahrung wert, so
dass wir nebenher noch unsere Sprachkenntnisse um einiges auffrischen konnten...
Am Ende wurden Freundschaften fürs Leben
geschlossen, ein tränenfreier Abschied war
somit zugegebenermaßen nicht möglich. Alles
in allem ein 200% gelungener Austausch und
nur weiterzuempfehlen an die nachfolgenden
Generationen dieser Schule!
Jan Kirmis & Lena Link
55
100 Jahre UvH · Festschrift
Kanadaaustausch
Italienaustausch
Seit 1996 findet zwischen der Ulrich-vonHutten-Oberschule und dem Liceo Scientifico
Statale „Marie Curie“ in Giulianova alljährlich
ein Schüleraustausch mit Schülern der 11.
Klassen statt. Giulianova liegt an der Adria
und gehört zur Provinz Teramo in der Region
Abruzzen.
In der Regel sind 15 bis 20 italienische Schüler
jeweils Anfang September für zehn Tage zu
Gast bei unseren Familien, unser Gegenbesuch
findet gewöhnlich im Mai des darauf folgenden
Jahres statt. Seitens der Italiener nehmen nur
Schüler teil, die neben Englisch Deutsch als
zweite Fremdsprache belegt haben.
führte eine Kursfahrt die ersten tapferen Schüler, die Italienisch bis zum Abitur durchgehalten haben, nach Sizilien, wo sie sich in einem
Stadtteilzentrum in Palermo über Aktivitäten
gegen den Einfluss der Mafia informierten,
aber auch kulturelle und landschaftliche
Höhepunkte der Insel genießen konnten.
2006 fuhren zwei 9. Klassen zur Olympiastadt
Torino/ Piemonte. Eine gemischte Gruppe
von Schülern aus Klasse 9 und 11 beteiligte
sich im Schuljahr 2006/07 an dem von der
EU geförderten Comenius-Projekt unter dem
Motto „Nahrung und Kultur/ Cibo e cultura“,
erneut im Austausch mit dem Istituto Einaudi
in Grosseto.
Für den Erfolg dieser Begegnungen spricht die
Tatsache, dass sich daraus schon viele stabile,
über die Schulzeit hinaus gehende Freundschaften entwickelt haben.
100 Jahre UvH · Festschrift
56
Darüber hinaus entwickelten sich auch Beziehungen zu anderen Regionen Italiens, nachdem
im Jahr 2000 Italienisch als 2. bzw. 3. Fremdsprache in das Lernangebot der UvH aufgenommen wurde. Seitdem wurden für Schüler,
die Italienisch gewählt haben, zur Ergänzung
des Unterrichts schon etliche Austauschprogramme organisiert. Parlare italiano macht
schließlich viel mehr Spaß mit echten temperamentvollen Italienern und warmherzigen
Italienerinnen, noch dazu im authentischen
Ambiente! Und wenn man sich erst mal kennt,
stört auch nicht der eventuell grauere Himmel
beim Gegenbesuch in Berlin.
Im September 2002 waren Schüler der damaligen 8/4 und 8/5 in Rovereto, einem Ort im
Norden Italiens in der Nähe des Gardasees. Im
Mai 2003 fuhren Schüler der damaligen 9/4
und 9/5 zum ersten Mal nach Grosseto in die
Toskana. Mit dem dortigen Istituto Einaudi
entwickelte sich eine Schulpartnerschaft, so
dass einige unserer Schüler in den Ferien 2004
zu einem interessanten Begleitprojekt der Jugendleichtathletikkämpfe eingeladen wurden.
2004 fand auch ein Austausch der Klasse 8/4
mit einer Schule in Süditalien, in Avellino in
Kampanien, statt. 2005 fuhren Schüler des 10.
Schuljahrs nach Genova/ Ligurien. Außerdem
Gran Sasso
100 Jahre UvH · Festschrift
57
Unser
Kollegium
der UvH
2007
100 Jahre UvH · Festschrift
58
Von links nach rechts
Obere Reihe: Herr Tiedemann, Frau Richter, Frau Kielmann, Herr Paul, Herr Brosig,
Herr Krein, Herr Roeske, Herr Möllenberg, Frau Dr. Graefe-Bentzien, Frau Körber-Akok,
Frau Kelm, Herr Petsch, Herr Beetz
Mittlere Reihe: Herr Schein (Hausmeister), Frau Rombach, Frau Rammler-Eulitz, Frau
Westphal, Frau Plünnecke, Frau Duppel-Pelster, Frau Ewert, Frau Strzoda, Frau Hansen,
Frau Ebel, Frau Viviani, Frau Reimers, Frau Mieland, Frau Pinger, Frau Dembowski,
Herr Toth, Frau Schwabe, Frau Stroot, Herr Lüttge
100 Jahre UvH · Festschrift
59
Untere Reihe: Herr Winkler, Frau Künstler, Herr Schadow, Herr Schmidt, Herr Fahrentholtz
(stellv. Schulleiter), Frau Miethke (Sekretärin), Herr Hungs (Schulleiter), Frau Meyenberg (PäKo),
Frau Müller, Herr Schröder, Herr Lenski.
Weiterhin gehören zum Kollegium: Frau Franke-Bohne, Frau Gesse, Frau Grenz, Herr Grill, Frau
Groß, Herr Schwarz, Herr Dr. Groth, Frau von Hausen, Herr Jöckel, Herr Konrad, Herr Milde, Herr
Vieth, Herr Zieglowski
Gesamtschülervertretung
Die anderen Kinder haben mir nicht gefallen.
Die komische Lehrerin hat eine verwirrende
Sprache gesprochen.
Am Treppenhaus wurde gebaut.
Alles war anders.
Ich wusste nicht, ob ich hierher gehöre.
Juli 2000
…
Juli 2007 !
Die anderen Kinder sind meine besten Freunde
geworden. Die komische Lehrerin nenne ich
jetzt liebevoll Frau Grenz und antworte sogar,
wenn Sie mich fragt „Ça va monsieur?“.
Das Schulgebäude ist makellos vollendet.
Alles ist wunderbar. Hier gehöre ich her.
Eine kleine Bilanz nach sieben Jahren Unterricht an der UvH:
Die Befürchtungen eines soeben Eingeschulten
sind wohl ganz normal. Ein neues Umfeld
nach sechs Jahren Vertrautheit bringt immer
Unsicherheit mit sich, vor allem, wenn man
zwölf ist und das erste Mal Französisch hört.
Was jedoch nicht immer ganz normal ist, ist
der Wandel der Ansicht. Es gibt genug Schüler,
welche nicht eine derartige Verbindung zu
ihrer Schule haben, wie ich das tue.
Was hat diese Ansicht hervorgerufen?
Woher kommt die Begeisterung, welche diese
Schule auf mich auslöste?
100 Jahre UvH · Festschrift
60
Als momentaner Schulsprecher durfte ich die
Aufgabe übernehmen, diese Seite zu gestalten,
jedoch ist meine Ansicht allein wohl nur sehr
begrenzt interessant. Darum hier erstmal die
Meinung diverser GSV-Vorstandsmitglieder der
letzten Jahre.
Was zeichnet die UvH deiner Meinung nach
aus?
Oliver Nowak:
Ich habe die UvH während meiner Schulzeit
und auch noch in der Zeit danach als einen Ort
des harmonischen Miteinanders erlebt, der mir
immer die Chance gegeben hat, meine Ideen,
auch über den alltäglichen Schulablauf hinaus,
zu verwirklichen und der mir geholfen hat,
meine Fähigkeiten wie auch meine Grenzen
einschätzen zu lernen. Der UvH ist es aber
auch gelungen, ihrem eigentlichen Zweck – der
Vorbereitung auf ein Hochschulstudium oder
eine Ausbildung – auf qualitativ hohem Niveau
gerecht zu werden, so kann ich persönlich
selbst nach vier Semestern Uni noch immer
von meinem ursprünglichen Schulwissen
profitieren. Ich denke, dass die UvH eine ganz
besondere Schule ist, und so freue ich mich
ihr nun hier, auch stellvertretend für Andere, zu
einem besonderen Geburtstag gratulieren zu
können.
David von Hilchen:
Die UvH stellt für mich, nicht nur rein optisch,
eine der attraktivsten Schulen ganz Berlins
dar. Ich habe bisher keine Schule gesehen mit
einem schöneren Schulgebäude, mit einer
geringeren Verschmutzung, einer niedrigeren
Kriminalitätsrate und einem höheren Wohlfühlfaktor als die UvH. Als ich 2000 auf die UvH
wechselte, begann „Schule“ für mich das erste
Mal Spaß zu machen!“
Phillip Straube:
Die UvH leistete ihren Beitrag durch Erziehung und vor allem Bildung, mich zu einem
selbstständig agierenden Teil der Gesellschaft
zu machen. Auch in Zeiten der zunehmenden
sozialen Kälte zeigte sich die UvH immer als ein
Hort des Friedens und des freundlichen Miteinanders, was für mich ein wichtiger Indikator
einer guten Schule ist.
Für die Zukunft wünsche ich der „alten Dame“
UvH, dass sie eine mutige Vorreiterrolle in den
anstehenden Bildungsreformen einnimmt und
ihren Schülern weiterhin die bestmögliche
Bildung und ein lebensvorbereitendes Aufwachsen ermöglicht.
Auf die nächsten 100 Jahre!
Christian Niermann:
Die UvH verfügt über ein hohes Maß an Sauberkeit und Hygiene. Des Weiteren besitzt das
Gymnasium eine Familienspiele-Sammlung,
was jede Freistunde zu einem Erlebnis macht ;).
Ein hoher Wohlfühlfaktor ist anscheinend an
dieser Schule gesichert, zumindest laut den
Vertretern der Schüler. Aber vertreten sie in diesem Punkt auch die Meinung der Gesamtheit?
Genießt ihr eure Zeit an der Schule? Fühlt ihr euch wohl?
Was gefällt euch besonders an der UvH?
Die Ergebnisse sprechen wohl für sich. Zwar wurde die Umfrage nur an einem Querschnitt von
zufällig ausgewählten Schülern durchgeführt, dabei wurde jedoch jede Klassenstufe mit gleicher
Anzahl bedacht und außerdem gleich viele männliche wie weibliche Schüler befragt.
Wir dürfen stolz auf unsere Schule sein!
Bei der zweiten Frage tauchten einige Stichworte auf, welche unsere nächsten Seiten prägen werden. Ein Begriff, welcher Schülern sowohl das Mark in den Knochen gefrieren lassen kann, als sie
auch in eine frohlockende Feierstimmung zu heben.
Na? Selbstverständlich! Lehrer!
Neben den Mitschülern der wohl prägende Faktor einer jeden Schule.
Wie sehr haben euch die Lehrer außerhalb des normalen Unterrichtsstoffes geprägt?
Wie sehr schätzt ihr die Lehrerschaft im Allgemeinen?
Man erkennt, dass der Einfluss der Lehrer sich offensichtlich nicht nur auf Mathe, Englisch und
Deutsch beschränkt, sondern noch weiter reicht.
100 Jahre UvH · Festschrift
61
Die
Gesamtschülervertretung
bei der Arbeit
Neben dem normalen Schulleben bietet die
UvH noch eine Masse von Schulevents und
AGs, welche die Schüler das gesamte Jahr auf
Trab halten.
100 Jahre UvH · Festschrift
62
Anfangen möchten wir gleich mit dem sensationellsten Event der UvH, und ich denke, ich
nehme mir nicht zuviel raus, wenn ich sage,
auch dem Rest aller Schulen Tempelhof-Schönebergs:
Der Huttenzauber
Beinahe schon eine Legende, hat dieser seit
2005 jährlich ausgeführte Musikcontest unserer
Schule schon einen Ruf weit über die Grenzen
unseres schönen Lichtenrade erhalten.
Ein Gedanke reifte zur Idee, eine Idee zu einem
Plan, ein Plan zur Bewegung und diese Bewegung fegte alles bisher Dagewesene davon.
Zwei Abende im Frühjahr verwandelt sich die
Aula für die gesamte Schülerschaft zum Mittelpunkt der Welt. Und die Bühne für die Akteure
zu den Brettern, die die Welt bedeuten.
Eine Anzahl von 8 bis 12 Bands, Tanzgruppen,
Sängern, Rappern, Musikern, Entertainern und
allen anderen begabten Schülern liefern eine
bombastische Show, deren Euphorie sich keiner
zu entziehen weiß.
Ich alter Hase des Huttenzaubers (1. Jahr: AufDie Gesamtschüler vertretung 2006/07
tritt; 2. Jahr: Gastauftritt; 3. Jahr: Moderation)
kann mit bestem Wissen und Gewissen sagen:
Hammer! Kein Wort weiß es besser zu beschreiben. Einfach Hammer (siehe Beitrag auf
Seite 64).
Beiträge zum Huttencup, Weihnachtsbasar auf
den folgenden Seiten.
Ich denke, langsam kann man erkennen, woher
meine Begeisterung für diese Schule stammt.
Ein Gebäude …
welches den Inhalt und Geist der Schule blendend reflektiert und symbolisiert.
Ein Namensgeber …
der Mut dazu hatte, das auszusprechen, was
keiner hören wollte, aber alle wussten. Ich hab
es gewagt mit Sinnen.
Lehrer …
welche ein hohes Niveau im Unterricht bieten,
dabei aber noch Mensch genug bleiben, den
Schülern mehr als nur Stoff zu vermitteln.
Eine GSV …
die trotz der teilweise anstrengenden Arbeit
niemals den Spaß daran verliert, sich für die
Schule und Schüler zu engagieren
Und abschließend … eine Schülerschaft …
die ich jeden Tag, den ich an dieser Schule verbringe, einfach nur knutschen könnte!
Gesamtelternvertretung
Grußwort des Vorsitzenden
Zurzeit erleben wir in allen gesellschaftlichen
Bereichen, und natürlich auch im Schulalltag,
wieder einmal eine Phase der Reform der
Reform der Reform........ Wieder einmal heißt es,
dass es so wie bisher nicht weitergehen kann.
Der Staat hat nicht genug Geld. Das Verhalten
der Menschen, auch der Schüler untereinander,
wird immer rücksichtsloser. Erziehungs- und
Bildungsdefizite werden von Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik lautstark bemängelt.
Die PISA-Studie bestätigte die schlimmsten
Befürchtungen aller Beteiligten am Schulleben.
Lange Zeit wurden Werte, die ein gerechtes,
reibungsloses Zusammenleben innerhalb der
Gesellschaft ermöglichen sollen, für unmodern
gehalten und abqualifiziert.
Autorität, Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft, Verantwortung, ehrenamtliches Engagement usw. waren Begriffe, die nicht dem
Gesellschaftsbild entsprachen.
Ziel der heutigen Reformideen muss nicht nur
der Erhalt eines freiheitlichen, demokratischen
und solidarischen Gemeinwesens sein. Weiter
muss auch in einer gemeinsamen Besinnung
auf traditionelle Wertevorstellungen und den
Grundsatz, dass das eigene Handeln vom Gedanken an das Gemeinwohl geprägt sein sollte,
das gesellschaftliche Miteinander bestimmt
werden.
Die Formen des Umgangs der Menschen
untereinander und die Bildung der jungen Generation sind bestimmend für unsere Zukunft.
Hier liegt das gemeinsame Interesse von Eltern,
Schülern und auch Lehrern.
In diesem Sinne fühle ich mich und auch viele
Elternvertreter dieser Schule verpflichtet und
wünschen der UvH auch in den nächsten hundert Jahren viel Erfolg bei der Umsetzung von
Reformideen, Wertevermittlung und der gymnasialen Bildung zur allgemeinen Hochschulreife, vor allem aber noch viele Generationen
von Schülern, die sich auch weiter gerne an ihre
Zeit an der „Ulrich-von-Hutten-Oberschule in
Lichtenrade“ erinnern.
63
Hagen Kliem
Vorsitzender der Gesamtelternvertretung
100 Jahre UvH · Festschrift
Vor hundert Jahren gegründet, gab sich in
Lichtenrade die höhere Knaben- und Mädchenschule 1938 den Namen Ulrich-von-HuttenSchule. Und seit diesem Zeitpunkt ist die UvH
auch ein Begriff in und für Lichtenrade.
Generationen von Lichtenrader Bürgern durchlebten, durchlitten oder besser durchliefen
diese Schule. Diese Erfahrungen und die traditionelle Verbundenheit der Lichtenrader mit
ihrem Ortsteil sind Grundlage des immer wieder stattfindenden Austausches und Erinnerns
vieler Schülergenerationen an:
„ Die Ulrich-von-Hutten-Oberschule in Lichtenrade“.
Der Huttenzauber-Musiccontest ist ein Musikwettbewerb, an dem alle Schüler der UvH
teilnehmen und ihre Talente im Tanzen, im
Singen oder Instrumentspielen unter Beweis
stellen können. Angefangen hat die ganze
Geschichte im Jahr 2005. Seitdem hat sich der
Huttenzauber kontinuierlich weiterentwickelt
und ist für viele Schüler zum Höhepunkt eines
jeden Schuljahres geworden.
100 Jahre UvH · Festschrift
64
In der Woche davor wird es voll in der Aula. Ein
Team von ca. 30 Schülern und Ehemaligen bereitet das Spektakel vor. Der Raum muss dekoriert, die Bühne gebaut, Ton und Licht müssen
aufgebaut und eingestellt werden. Dann ist es
soweit. Der Huttenzauber kann beginnen. Dem
Zuschauer wird ein vielfältiges Programm über
Tanz, Rap, Rock, R n’ B, usw., sprich der gesamten Bandbreite der Musik, geboten. Über drei
Stunden dauert die gesamte Veranstaltung.
Kein Wunder, dass bei so vielen Eindrücken es
den Zuschauern und der Jury nicht leicht fällt,
sich für einen Act zu entscheiden. Doch schließlich steht der Gewinner fest, der dann auch
gekürt und ausgiebig gefeiert wird.
Dann heißt es ab nach Hause und sich schon
mal auf den nächsten Huttenzauber freuen. Fazit eines Lehrers (sinngemäß): „Ich denke nicht,
dass es eine andere Schule in Berlin gibt, die
eine derart professionelle Veranstaltung hat.“
Traditionelle Veranstaltungen im Jahr
Huttencup
UvH: Jungs, ihr habt das zum ersten Mal dieses
Jahr gemacht. Wie kam es dazu?
Jungs: ......mmh
UvH: Und denkt ihr, ihr habt eure Erwartungen
an euch selbst bzw. die Erwartungen der
Mannschaften und Zuschauer erfüllt?
Jungs: ......mmh
UvH: Wie findet ihr die Beziehung zu Sport an
unserer Schule? Ist das Angebot vielfältig genug? Werden junge Sportler genug gefördert?
Jungs: ......mmh
UvH: Perfekt. Ich danke euch vielmals, Jungs.
Managt die nächsten Jahre den Huttencup
bitte weiterhin so gut wie bisher.
65
100 Jahre UvH · Festschrift
Der Huttencup ist ein ausschließlich von Schülern organisiertes Top-Event der UvH.
Abgesehen von der organisatorischen Leistung,
welche eine kleine Truppe von Schülern jedes
Jahr leistet, bietet dieses Event immer wieder
eine geballte Klasse von Fußballtalent.
24 Mannschaften liefern sich Jahr für Jahr
spannende Partien unter der heißen Sonne
zu cooler Musik. Oft auf dem Platz der Halker
Zeile. Unser persönlicher Dank gilt den Verwaltern nebenbei.
Zu diesem Event bat ich die Organisatoren
dieses Jahres zum Gespräch.
Weihnachtsbasar
Jedes Jahr am ersten Freitag im Dezember
veranstalten die Schüler einen großen Weihnachtsbasar und verkaufen Selbstgebasteltes
und Gebackenes für die Weihnachtszeit.
Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz.
Besonders begehrt die frisch gebackenen
Waffeln.
100 Jahre UvH · Festschrift
66
Schlittschuhlaufen
Ein Wandertag im Winter wird genutzt zum
Schlittschuhlaufen mit allen Klassen und
Lehrern.
Herr Hungs läuft als gutes Beispiel voran.
Förderverein
Insgesamt konnten im Jahre 2006 Unterstützungen in Höhe von 6663,31 € gewährt
werden.
Der Förderverein lebt von engagierten Mitgliedern. Da er als solcher kein „Event“ darstellt,
muss der Förderverein versuchen Mitarbeiter
zu gewinnen, was nicht immer leicht ist.
Zurzeit setzt sich der Vorstand aus nur drei
Mitgliedern zusammen, da der Kassenwart
aus beruflichen Gründen seinen Posten niederlegen musste. Fluktuation wird es in einem
schulischen Förderverein immer geben, da die
Eltern ja ihr Engagement aus der schulischen
Situation der Kinder herleiten. Verlassen diese
die Schule, gehört schon eine besondere
Motivation dazu, ein engagiertes Mitglied zu
bleiben.
Daher bedanken wir uns bei allen engagierten
Eltern, Lehrern und ehemaligen Schüler für die
Mitarbeit im Förderverein der UvH.
67
100 Jahre UvH · Festschrift
Am 13.6.1996 wurde der Förderverein „Freunde
der UvH“ wiedergegründet.
Jahre zuvor war der Vorläufer sanft entschlafen. Eine engagierte Elternschaft hielt es für
notwendig, gerade auch wegen der Baumaßnahmen , die Schule zu unterstützen. In der
Satzung wurden Ziel und Zweck wie folgt
definiert: Zweck des Vereins ist die Förderung
der Erziehung insbesondere durch ideelle und
finanzielle Unterstützung der Ulrich-vonHutten-Oberschule.
Dieses Ziel hat der Förderverein stringent bis
zum heutigen Tage durchgehalten.
Besondere Unterstützung erfahren Schülerinnen und Schüler durch finanzielle Zuschüsse,
um sie an Gruppenfahrten teilnehmen zu lassen. Darüber hinaus erfolgen Sachleistungen
für die Schule in Form von Sportbekleidung,
Ausstattung in den Fachbereichen und Unterstützung der Schüleraustauschprogramme.
Zeugnisse im Wandel der Zeit
Zeugnis von 1933
Zeugnis von 1917
100 Jahre UvH · Festschrift
68
Zeugnis von 1942
Zeugnis von 1946
Zeugnis von 1947
Zeugnis von 1953
100 Jahre UvH · Festschrift
69
Zeugnis von 2007
Impressum
Festzeitschrift zur 100-Jahr-Feier der
Ulrich-von-Hutten-Oberschule, Gymnasium
im September 2007
Texte:
Die jeweiligen Fachbereiche und Gremien
Historie von Angela Beck und Klaus Podlowski
Fotos und Abbildungen:
Schüler und Lehrer
Klaus Podlowski
Susanne Kitzing
Andrea Große
Unterstützt wurden
• Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
BVV Tempelhof-Schöneberg
• Friseure Erdmann & Schmitt
• MTR Rostock GmbH
• Familie Rahe
• Dr. Lars Podlowski
Gestaltung und Produktion:
Claudia Pulat
Christian Pulat
Jacqueline Behrendt
Klaus Podlowski
Peter Fahrentholtz
Thomas Hungs
70
Druck:
Westkreuz Druckerei Ahrens KG
12309 Berlin
WESTKREUZ
DRUCKEREI
AHRENS
100 Jahre UvH · Festschrift
BERLIN / BONN
ULRICH-VON-HUTTEN-OBERSCHULE
GYMNASIUM
Rehagener Str. 35/37
12307 Berlin
Tel: 7560- 82 44
Fax: 7560 -82 40
www.uvh-online.de
Kontakt: [email protected]
[email protected]
Berlin, September 2007
die Feierlichkeiten und die Festschrift durch:
Wir geben Ihnen Sicherheit . . .
. . . durch Hilfe und Beratung:
• Unentgeltliche Beratung und Auskünfte in der
Geschäftsstelle durch erfahrene Vorstandsmitglieder, Rechtsanwälte/Notare, Steuerberater, Architekt und Finanzierungsberater und
Gartenfachberater und Versicherungsberater.
• Aktuelle Informationen in der monatlich erscheinenen – für Mitglieder kostenlosen Vereinszeitung.
• Information und Diskussion auf den Mitgliederversammlungen.
. . . duch Serviceleistungen:
• Kostengünstiger Erwerb von Formularen und
Vordrucken.
71
• Bonitätsauskünfte bei Creditreform und Bodenrichtwerte Berlin zum Selbstkostenpreis.
100 Jahre UvH · Festschrift
• Baumschnittkurse.
• Schlichtung bei Nachbarschaftsstreitigkeiten
zwischen Vereinsmitgliedern.
• Versicherungen für Haus, Wohnungs- und
Grundeigentümer zu attraktiven Prämien.
. . . durch aktive Intressenvertretung:
• Als Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft BerlinBrandenburgischer Eigenheimer und Siedler
sowie im Bundesverband Deutscher Siedler
und Eigenheimer e.V.
Diese Leistungen können Sie für einen
Jahresbeitrag zwischen
20 und 54 Euro in Anspruch nehmen.
ND
RU
EIGENTÜMER
DG
UN
AU
S
RH
DE
WO
H
NU
N
-
GS
-
-
Werden Sie Mitglied im
Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein
Berlin-Lichtenrade e.V.
12307 Berlin·Rehagener Straße 34·Tel. 030 7448872·Fax 030 7440218
Internet: www.HWGV-Lichtenrade.de·E-Mail: [email protected]
Moderne Floristik und individuelle Beratung
für jeden Anlass
Paplitzer Str. 6, 12307 Berlin Tel: 7 44 81 83
100 Jahre UvH · Festschrift
www.uvh-online.de
72

Documents pareils