Festschrift 100 Jahre UvH - beim Ulrich-von-Hutten
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Festschrift 100 Jahre UvH - beim Ulrich-von-Hutten
FESTSCHRIFT A N L Ä S S L I C H 100 JAHRE ULRICH-VON-HUTTENO B E R S C H U L E 1907 – 2007 Die Schirmherrschaft der Feierlichkeiten hat der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit übernommen. Festzeitschrift zur 100-Jahr-Feier der Ulrich-von-Hutten-Oberschule Gymnasium Inhaltsverzeichnis 5 Grußworte 12 Ulrich von Hutten 14 Historie 22 UvH-Oberstufenmodell und Schulteilung 26 Umbau 30 Nach der Wende 35 Unser Schulprogramm 38 Fachbereiche 54 Schülerbegegnungen 58 Lehrerkollegium 2007 60 Gremien 64 Veranstaltungen 70 Impressum und Sponsoren Grußwort des Schulleiters des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums Thomas Hungs Liebe Schulgemeinde des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums, das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium ist eine der modernsten Schulen im Süden Berlins. Welche Bedeutung unsere Schule auch noch im Jahr 2007 für das gesellschaftliche Leben links und rechts der Bahnhofstraße hat, erfahre ich immer wieder bei meinen Gesprächen in unserer Ortsgemeinde Lichtenrade. Es ist uns wichtig, nicht nur den Unterricht, sondern auch den außerschulischen Bereich, wie zum Beispiel eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften, Sportfesten und Projektwochen sowie das traditionelle Lehrer-Eltern-Treffen möglichst angenehm und interessant zu gestalten, so dass die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten besser entdecken und ausbilden können. Wir haben auch in Zeiten sinkender Schülerzahlen immer mehr Anmeldungen für unsere vier oder fünf neuen 7. Klassen, als wir aufnehmen können. Vielleicht sind es ja die Geborgenheit und die Vermittlung einer Lebens- und Lernkultur, die wir unseren ehemaligen Schülerinnen und Schülern geben konnten und nach der sie heute wieder in dieser hektischen Zeit suchen. Ich hoffe, es ist den Autoren der Festschrift gelungen, genau dieses zu vermitteln. Thomas Hungs, Schulleiter 5 100 Jahre UvH · Festschrift Viele Male im Jahr veranstalte ich Schulführungen für unsere ehemaligen Abiturientinnen und Abiturienten. Dabei begegnen mir auch solche, die einst nach dem Abitur in Richtung SO 36 oder Prenzlauer Berg zogen und inzwischen selbst Eltern sind. Frage ich sie nach ihrem aktuellen Wohnort, heißt es da mitunter ein wenig verlegen: „Ach, nach der Geburt unserer Kinder sind wir wieder hierher zurück gezogen. Bald werden wir sie hier anmelden.“ Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit „Meine“ Schule wird hundert. Alt ist sie trotzdem nicht. Eine Schule verjüngt sich Jahr für Jahr und bleibt so lebendig. Das gilt erst recht für die Ulrich-von-Hutten-Oberschule, die ein Jahrhundert mit allen Höhen und Tiefen durchlebt hat. Heute ist die UvH ein modernes, gut ausgestattetes, mit kompetenten und hoch motivierten Lehrerinnen und Lehrern gesegnetes Gymnasium, das sich einen exzellenten Ruf weit über Lichtenrade hinaus erworben hat. Dazu trägt der gute Unterricht bei, wie auch die in vielen Aufführungen unter Beweis gestellten musischen Darbietungen sowie die durch Erfolge in zahlreichen Wettbewerben manifestierten Leistungen. Schülern, Eltern und Lehrern wünsche ich fröhliche und unvergessliche Jubiläumsfeiern. Und „meiner“ UvH eine gute und erfolgreiche Zukunft! 7 100 Jahre UvH · Festschrift Ich selbst war bei den ersten Jahrgängen, die in den Genuss der reformierten gymnasialen Oberstufe gekommen sind. Später wurde ich Tempelhofer Stadtrat für Volksbildung: Ob es da einen Zusammenhang gab? Sicher ist: Die Zeit in der UvH hat mir gut getan, sie hat mich – wie viele Schülergenerationen vor und nach mir – fürs Leben vorbereitet. Dass man eben dafür lernt (fürs Leben und nicht für die Schule) ist eine Einsicht, die Gymnasiasten nur dann tröstet, wenn Lehrerinnen und Lehrer konsequent nach ihr unterrichten. So war es und so ist es an der Ulrich-von-HuttenOberschule. Grußwort des Bezirksbürgermeisters von Tempelhof-Schöneberg Ekkehard Band Sehr geehrter Herr Hungs, verehrtes Lehrerkollegium, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Jubiläums-Gäste, dieses Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, um mit Stolz und Freude auf die vergangenen Jahre zurückzublicken, aber auch um einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft zu richten und Dank zu sagen für alles, was zusammen mit jungen Menschen und für junge Menschen geleistet worden ist. Die Ulrich-von-Hutten-Oberschule ist ein zentraler Bestandteil des Bildungsangebots unseres Bezirks. Ein Gymnasium mit hohem Ansehen und einer stolzen – mittlerweile hundertjährigen – Tradition. Mit dieser Gratulation verbinde ich meine besten Wünsche für eine erfolgreiche und glückliche Zukunft der Ulrich-von-HuttenSchule, ihrer Schülerinnen und Schüler, der Schulleitung und des gesamten Lehrerkollegiums. Große Anerkennung spreche ich auch allen Schülern der diesjährigen Abiturklassen aus, die sich erstmalig der Herausforderung des Zentralabiturs stellen mussten. Ich danke Ihnen allen für die hervorragende Arbeit der vergangenen Jahre und wünsche Ihnen weiterhin so viel Energie, Kreativität und Enthusiasmus für den Schulalltag nach den Jubiläums-Feierlichkeiten. 9 100 Jahre UvH · Festschrift Doch es ist nicht nur das prachtvoll sanierte Gebäude, das diese Schule zu etwas ganz Besonderem macht. Viele Generationen von Schülerinnen und Schülern haben hier eine hervorragende Ausbildung erhalten und sind – je nach den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfordernissen der Zeit – bestens vorbereitet in ihr weiteres (Berufs-)Leben entlassen worden. Das war und ist immer eine Herausforderung, denn „Erziehung ist das größte Problem und das schwerste, das dem Menschen kann aufgegeben werden“, sagte bereits Immanuel Kant. Dass diese Aufgabe hier gemeistert wird, beweisen die sehr hohen Anmeldezahlen für diese Schule. Grußwort des Bezirksstadtrates für Schule, Bildung und Kultur Dieter Hapel In diesem Jahr können die Schülerinnen und Schüler der Ulrichvon-Hutten-Oberschule gemeinsam mit dem Kollegium und den Eltern das 100-jährige Bestehen ihrer Schule feierlich begehen. Von uns allen liebevoll aber auch mit großem Respekt „U v H“ genannt, ist sie nach Fertigstellung der Umbau- und Renovierungsarbeiten im Jahre 2002 ein wirklich schmucker Schulbau in der Rehagener Straße, der wohl allen Lichtenrader Bürgerinnen und Bürgern bekannt ist. Nur selten findet man Schulen wie die UvH in so schöner Umgebung, so dass es für alle „Schulbewohner“ eigentlich eine Freude sein muss, ihre „Wohnung“ jeden Tag in der Woche aufs neue besuchen zu dürfen und sich mit ihr zu identifizieren, wenn da nicht der immer wieder strapazierte „Ernst des Lebens“ wäre. In der UvH sind unzählige Generationen von Schülerinnen und Schülern unterrichtet worden. Sie haben ihr Rüstzeug nicht nur für ihre künftige berufliche Laufbahn, sondern auch für ihr weiteres Leben erhalten. Dieses mitgegebene Rüstzeug hat zu den unterschiedlichsten Berufen geführt und sogar auch zum Amt des Regierenden Bürgermeisters. Ich gratuliere der UvH zu ihrem besonders ehrwürdigen Jubiläum ganz herzlich und möchte an dieser Stelle den Lehrerinnen und Lehrern, der Schulleitung, den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, der Schulsekretärin und dem Schulhausmeister Dank sagen für das außerordentliche Engagement zum Wohle der Schule. Den Festlichkeiten wünsche ich einen guten und fröhlichen Verlauf. Dieter Hapel Bezirksstadtrat 11 100 Jahre UvH · Festschrift Dass die Toscana aufgrund des Italienisch-Angebots seit dem Schuljahr 2000/2001 auch in Lichtenrade angekommen ist , verleiht dem Gymnasium neben dem künstlerischen und musischen Bereich mit Schulorchester und Chor ein ganz besonders eigenständiges Profil. Wer war Ulrich von Hutten ? 100 Jahre UvH · Festschrift 12 • Reichsritter, gilt als Humanist, bedeutender Vertreter der literarischen Form des Streitgesprächs, durch den Kampf gegen die Vorherrschaft Roms Wegbereiter des deutschen Nationalbewusstseins • * 21. April 1488 Burg Steckelberg bei Schlüchtern (Rhön, Hessen) • 1498 – 1505 Besuch der Klosterschule Fulda • 1505 – 1507 Studien in Erfurt, Mainz, Köln, Greifswald und Frankfurt/Oder • 1508 – 1509 Universität Leipzig • 1509 Greifswald, Streit mit dem Bürgermeister Lötz und dessen Sohn • 1510 Erstes bedeutsames Werk „Querelen gegen die Lötz“ (Klagelieder) • 1511 Erste Berührung mit dem national gesinnten Humanismus in Wien • 1512 – 1513 Jurastudium in Pavia und Bologna, Abbruch des Studiums aus Geldmangel, Landsknecht • 1514 Rückkehr nach Deutschland, Aufnahme bei Markgraf Albrecht von Brandenburg (später Kurfürst und Erzbischof von Mainz), maßgebliche Mitwirkung bei den „Epistolae obscurorum virorum“ zur Verteidigung Reuchlins gegen die Dominikaner 1516 – 1517 Fortsetzung des Studiums (Jura und Griechisch) in Rom und Bologna • 1517 Krönung durch Maximilian I. zum „Poeta laureatus“ • 1518 Verschiedene literarische Dialoge und Streitschriften gegen Rom • 1519 Mitwirkung bei der Vertreibung des Herzogs Ulrich von Württemberg (verantwortlich für den Mord an Huttens Vetter Hans) Entlassung aus den Diensten des Erzbischofs Albrecht von Mainz nach vergeblichen Versuchen, seine Reichsreformpläne (Nationalstaat mit gestärkter kaiserlicher Zentralgewalt) gegen die Kurie durchzusetzen • Will lutherische Bewegung für eigene politische Ziele nutzen, doch Luther distanziert sich von ihm und seinem Aufruf zu Gewalt • 1521 Von Papst Leo X. nach mehreren Streitschriften (z.B. „Vadiscus sive Trias Romana“) gegen Rom mit dem Kirchenbann belegt, Reichsacht durch Kaiser Karl V. • 1522 Aufnahme durch Zwingli in der Schweiz nach Verfolgung durch die Inquisition • † 29. August 1523 Insel Ufenau im Zürichsee 13 100 Jahre UvH · Festschrift • Lichtenrade um 1910 Die Roonstraße heißt heute Mellener Straße. 100 Jahre UvH · Festschrift 14 Lichtenrade vor 100 Jahren Haltepunkt stand oder vorher dem Zugführer gesagt hatte, dass er in Lichtenrade aussteigen wollte. Später fuhr dann eine Straßenbahn nach Mariendorf, von dort musste man laufen. Erst am 15. Mai 1939 wurde der elektrische Betrieb Berlin-Potsdamer Ringbahnhof – Lichtenrade – Mahlow aufgenommen. In dieser Zeit schlossen sich auch die jungen Grundbesitzer zusammen, um ihre gemeinsamen Interessen gemeinsam besser durchsetzen zu können. So entstand zuerst das Bahnhofsviertel westlich der Eisenbahn. Die Mälzerei der Schlossbrauerei Schöneberg an der Steinstraße war 1903 bereits in Betrieb. Der Ausschank des Schlossbräu erfolgte in einer neuen Gaststätte (ehemals „Haus Buhr“). Auch das Diakonissen-Mutterhaus Salem wurde in dieser Zeit errichtet. Im Jahr 1903 wurde der Haus- und Grundbesitzer-Verein Lichtenrade 03. e.V. gegründet. Erster Vorsitzender war Rechnungsrat Rohrbach aus Wilmersdorf. Die Rohrbachstraße trägt seinen Namen. Durch seine Tatkraft und Initiative, unterstützt von seinen Vorstandskollegen, erreichte er in zähen Verhandlungen die Pflasterung zahlreicher Straßen. Auch der Bau von Gas-, Wasser-, Strom- und Telefonleitungen sowie der Ausbau von Schulen und der Neubau des Bahnhofs Lichtenrade sind auf seine Tätigkeit zurückzuführen. Hierzu gehörte auch die Errichtung der heutigen Ulrich-von-Hutten-Oberschule. Die Genehmigung zur Errichtung einer Privatschule zu Lichtenrade wurde im Jahr 1907 von der Königlichen Regierung in Potsdam erteilt. Die Privatschule stand unter der Verwaltung der Schulkommission des Grundbesitzer-Vereins. Am 1. April 1911 trat die Schulkommission des Vereins zurück. Dann übernahm die Gemeinde die Verwaltung der Schule, die dadurch eine öffentliche „Höhere Knaben- und Mädchenschule“ wurde. Zusammengestellt von Frank Behrend 1. Vorsitzender des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins Berlin-Lichtenrade e.V. (und ehemaliger UvH’ler). 15 100 Jahre UvH · Festschrift Wir hatten das Kaiserreich, Deutschland stand auf der Höhe seiner Macht. Die Milliarden, die nach dem Krieg von 1870/1871 aus Frankreich nach Deutschland flossen, die Proklamierung des Kaiserreichs und die Ausrufung Berlins zur Reichshauptstadt brachten einen gewaltigen Aufschwung. Berlin zog Menschen aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen und Westpreußen sowie aus der Mark Brandenburg und Sachsen wie ein Magnet an. Häuser schossen wie Pilze aus der Erde, jene Häuser mit zwei und drei Hinterhöfen, Quergebäuden und Seitenflügeln. Baugesellschaften wurden gegründet und machten Pleite; die Spekulation blühte. Die Menschen, die vom Land herkamen, zogen in diese Baublöcke. Sie waren gewöhnt an Feld und Flur, an Wald und Wiese und überschaubare Verhältnisse. Hier sahen sie allenfalls einige Quadratmeter blauen Himmel und graue Mauern. Sie verdienten hier gut, hatten Chancen, es zu Wohlstand zu bringen, haben Firmen gegründet, die später Weltruf erlangten. Aber die Sehnsucht nach freiem Blick, nach Luft, Feld und Wald blieb. Sie wollten ein Plätzchen, das ihnen gehörte, wo sie ein paar Bäumchen pflanzen und ihre Erdbeeren selbst ziehen konnten. So wurde die Sehnsucht nach einem Stück Land immer stärker. Zuerst vielleicht eine kleine Laube, später ein kleines Häuschen. Das konnte nur außerhalb Berlins geschehen, hier war der Boden noch billig. So musste und wollte man auch weit hinaus, um in der freien Natur zu sein. Unbequemlichkeiten, oft kilometerlange Wege, wurden in Kauf genommen. So kamen um die Jahrhundertwende die ersten Siedler, man nannte sie geringschätzig „Laubenpieper“. Nicht nur in Lichtenrade, sondern auch im Norden, Osten und Westen fanden sich Siedler ein. Lichtenrade war damals ein Dorf im Kreis Teltow mit ca. 900 Einwohnern, weit abgelegen, verkehrsmäßig nicht erschlossen. Mit der Dorfaue, dem Teich, den weiten Feldern ein idealer Platz für Menschen, die vom Lande gekommen waren. Keine Straßenbahn fuhr, kein Bus; nur ein Dampfzug fuhr alle Stunde vom Potsdamer Ringbahnhof, und der hielt auch nur in Lichtenrade, wenn jemand sichtbar an dem Historische Darstellung der Schulentwicklung von den Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Ansicht des Gymnasiums im Jahre 1925 100 Jahre UvH · Festschrift 16 Die Anfänge der „Höheren Schule“ in Lichtenrade gehen auf eine Initiative von Lichtenrader Bürgern zurück. Am 18. März 1907 wurde von der Königlichen Regierung in Potsdam (Lichtenrade gehörte damals noch zum Kreis Teltow) die Genehmigung zur Errichtung einer Privatschule erteilt. Sie stand unter Verwaltung des Grundbesitzervereins Lichtenrade. Am 1. April 1911 übernahm die Gemeinde die Verwaltung der Schule, die unter dem Namen „Höhere Knaben- und Mädchenschule“ damit eine öffentliche Schule wurde. Sie umfasste Klassen von der 3. (untersten) Vorschulklasse bis zur Quinta. Das Schulgeld betrug jährlich 120 Mark. Zunächst wurden Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet. Seit dem 1. April 1912 waren sie nach dem 3. Schuljahr getrennt. In den ersten Jahren ihres Bestehens galt die Schule noch nicht als „Vollanstalt“. Sie führte nur bis zum „Einjährigen“, vergleichbar mit dem heutigen Realschulabschluss. Trotz der Bemühungen sowohl der ansässigen Bevölkerung als auch des Schulleiters Dr. Waterstradt wurde erst Jahre nach der Eingemeindung Lichtenrades nach Groß-Berlin die Genehmigung erteilt, das Reformrealprogymnasium ab Ostern 1927 als Reformrealgymnasium zu führen. Im Februar 1929 fand das erste Abitur mit 15 Schülern und 5 Schülerinnen statt. Damit war die Schule als Vollanstalt anerkannt. Auch die im gleichen Gebäude befindliche Mädchenschule, die den Namen „Brunhildschule“ erhalten hatte, wurde 1930 als Vollanstalt anerkannt, nachdem es über Jahre hinweg strittig war, ob es nicht besser sei, die Mädchen nach Marienfelde zu schicken und die dortige Mädchenschule zum Lyzeum auszubauen. Schon immer war das Thema Schulraumnot aktuell. Bereits im Jahre 1913 wurde in der Gemeindevertretung über einen Schulneubau gesprochen. Die Schule wurde damals von 124 Kindern besucht, wovon 72 aus Lichtenrade und 52 von außerhalb kamen. Am 20.4.1921 wurde schließlich das neue Schulgebäude in der Moltkestraße (heute Rehagener Straße) eingeweiht. Doch schon in der Schulchronik des Jahres 1924 ist nachzulesen, dass die räumliche Einengung sich sehr störend auf den Schulbetrieb auswirkte. 14 Klassen mussten in nur 11 Räumen untergebracht werden, allein die Sexta umfasste im Laufe des Schuljahres bis zu 54 Schüler! Der nötige Erweiterungsbau wurde am 21.4.1927 als Bauabschnitt II in Benutzung genommen. Ein weiteres Problem in der damaligen Zeit war das Schulgeld, genauer gesagt die Unterscheidung dabei zwischen einheimischen und auswärtigen Schülern. Die Stadt beharrte über Jahre auf ihrem Standpunkt, von den Auswärtigen ein höheres Schulgeld zu verlangen und ihnen auch die Ermäßigung für das zweite und dritte Kind zu verweigern. Genauso Ausstellungen. Auch um die sportlichen Belange war Dr. Feigel überaus bemüht. Daraus resultierten die Gründung der Ruderriege im Jahre 1926 mit Standort in Mellen ebenso wie die Errichtung Dr. Feigel der Sportplätze in der Moltkestraße, der Briesingstraße und der Halker Zeile. Die Zeit des Nationalsozialismus hinterließ auch an dieser Schule ihre Spuren. Bereits am 8. Mai 1933 musste der Schulleiter Dr. Feigel sein Amt niederlegen, da er sich weigerte in die NSDAP einzutreten. Zunächst beurlaubt, wurde er im November 1933 als Studienrat an die Gertrud-Stauffacher-Schule in Mariendorf versetzt. Schon bald wurde das schulische Leben verstärkt in den Dienst des Nationalsozialismus gestellt. Kulturelle Veranstaltungen wichen mehr und mehr Fahnenappellen und Veranstaltungen des Jungvolks und der HJ. Das Kollegium 1926 Im Jahre 1937 bekam die Schule von der Stadtverwaltung den Auftrag, einen Namen für die Anstalt vorzuschlagen. Auf Anregung von Oberstudienrat Neuhaus wurde der Vorschlag „Ulrich-von-Hutten-Schule“ eingereicht und von der Stadtverwaltung genehmigt. In den 20er Jahren wurde die Schule entscheidend durch ihren Leiter Dr. Theodor Feigel geprägt. Er kam 1913 an die Höhere Knaben- und Mädchenschule und wurde 1922 ihr Leiter. Sein Augenmerk war nicht nur darauf gerichtet, den Schülern Wissen zu vermitteln, sondern auch ihre Persönlichkeit zu entwickeln. So wurde unter seiner Ägide die Schule auch ein Hort zahlreicher kultureller Veranstaltungen wie Musik- und Theateraufführungen oder Das Kollegium 1934 17 100 Jahre UvH · Festschrift hartnäckig forderte der Elternbeirat mit großer Unterstützung der Schulleitung die Gleichbehandlung, die am 7.3.1928 endlich erreicht wurde. Ein wenig erinnert das heute an die entsprechenden Diskussionen zwischen Berlin und Brandenburg um eventuelle Ausgleichszahlungen! verlegt, das am 5. Mai 1943 ebenfalls aufgelöst wurde. Mit einer Eintragung vom 9. Mai 1943 brach die Schulchronik, die seit dem 30. April 1924 geführt wurde, ab. Die zunehmenden Bombenangriffe auf Berlin machten die Verlegung eines Großteils der Schule in ein KLV-Lager in der Nähe von Prag nötig. Verbleibende Schüler wurden in einer Sammelschule in Zossen unterrichtet, mit Dr. Feigel als Leiter. Als im April 1945 auch die Fahrt dorthin nicht mehr möglich war, fand der behelfsmäßige Unterricht in der Villa Dr. Feigels und im katholischen Gemeindesaal statt und kam nach dem Einmarsch der Russen für kurze Zeit völlig zum Erliegen. Notzeugnis vom Januar 1945 100 Jahre UvH · Festschrift 18 Mit Beginn des 2. Weltkriegs am 1. September 1939 wurden sämtliche Schulen Berlins vorläufig geschlossen. Das Gebäude der UvH musste geräumt werden, weil es als Reservelazarett benötigt wurde. Der Unterricht fand zunächst in den Räumen der Gertrud-Stauffacher-Schule (heute Dag-Hammarskjöld-Schule) in der Ringstraße in Mariendorf statt, dann bis zur Evakuierung 1943 im Gebäude der Volksschule in der Roonstraße (heute Mellener Straße), was eine Teilung in Vor- und Nachmittagsunterricht sowie Kurzstunden und andere Einschränkungen des Unterrichts mit sich brachte. Der Krieg machte sich immer stärker im Schulbetrieb bemerkbar. Viele Lehrer wurden zum Heeresdienst eingezogen, auch ältere Schüler mussten mit dem Notabitur die Schule verlassen und in den Krieg ziehen. Am 30. November 1940 kamen 241 Schüler der Klassen 1-4 im Rahmen der erweiterten Kinderlandverschickung zur Ordensburg Krössinsee und erhielten dort Unterricht durch neun Lehrer des Kollegiums. Im August 1942 wurden sie in das KLV-Lager Lohme auf Rügen Das Kollegium 1946 Ulrich-von-Hutten-Gymnasium um 1950 Der Wiederbeginn 1945 bis zum Mauerbau 1961 Dr. Feigel nahm sofort wieder sein altes Ziel auf, den Schülern neben der reinen Wissensvermittlung auch kulturelle Werte nahe zu bringen. So gab es bald wieder diverse Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Ausstellungen und auch gemeinsame Feste, musikalisch umrahmt von Chor und Orchester. Die schrecklichen Ereignisse, die sowohl Lehrer als auch vor allem die älteren Schüler geprägt hatten, führten zu einem besonderen Miteinander. Zu Beginn des Jahres 1948 übernahm Dr. Feigel den ihm angebotenen Posten des Hauptschulrates und des Bezirksstadtrates für den Bezirk Tempelhof, allerdings erst nach langem Zögern. Unter seiner Ägide erfolgten die Gründung der Volkshochschule, die Schaffung des Jugendheims Schwanenwerder, vor allem aber nahm er tatkräftig die Beseitigung der Schulraumnot in Tempelhof in Angriff. Im September 1952 verstarb er. Ein großes Problem der Nachkriegszeit war wieder einmal die Raumnot. Die Mädchenschule (Brunhildschule) wurde nicht wieder eröffnet, der Unterricht fand seit Kriegsende gemeinsam mit den Jungen in der UvH statt. Im Juni 1945 gab es sieben Klassen mit insgesamt 150 Schülern, im Dezember 1945 war die Schülerzahl bereits auf 762 gestiegen, die in 20 Klassen unterrichtet wurden. Der Höhepunkt war im Februar 1948 erreicht mit 979 Schülern in 27 Klassen. Das Kollegium bestand zu dieser Zeit aus 38 Lehrkräften. Da das Schulgebäude in Teilen verwüstet war, bestand für alle Klassen bis 1951 Schichtunterricht. Erst im Jahre 1954 konnten die Kriegsschäden im Großen und Ganzen als behoben betrachtet werden. So begann erneut die Diskussion über eine Erweiterung des Schulgebäudes, auch um mehr Räume für den naturwissenschaftlichen Fachunterricht zu erhalten. Allerdings kamen diese Pläne bald zum Erliegen, da ab Herbst 1948 die Schülerzahl stetig sank. Das hatte verschiedene Gründe. In den Jahren 1948 und 1949 fielen die 5. und 6. Klassen fort, diese gingen an die Grundschule. Ab 1951 war ein starker Schülerschwund zu verzeichnen, einmal durch die Einführung des technischen Zweigs (vergleichbar mit der heutigen Realschule), der viele Schüler anzog, zum anderen durch das neue Schulgesetz der DDR, das den Schulbesuch ostdeutscher Schüler an Westberliner Schulen verbot. 19 Das Kollegium 1946 Immerhin hatten bis dahin etwa 40% der UvHSchüler ihren Wohnsitz außerhalb Berlins. So war die Schülerzahl im September 1951 auf 538 gesunken. Diese Tendenz setzte sich in den Folgejahren fort. Nach dem Bau der Mauer 1961 befanden sich nur noch knapp 300 Schüler an der UvH. 100 Jahre UvH · Festschrift Unmittelbar nach Kriegsende kehrte Dr. Feigel als Direktor an die UvH zurück. Das Schulgebäude stand zunächst nicht zur Verfügung, da es als russisches Militärlazarett genutzt wurde. Noch im Mai 1945 sammelte Dr. Feigel die ersten 50 Schüler um sich und erteilte ihnen in den ersten Tagen Unterricht im Garten seines Hauses, dann in einer alten Holzbaracke. Ende Juni 1945, nach dem Abzug der Russen, konnte das Schulgebäude im nun amerikanischen Sektor wieder übernommen werden, allerdings in desolatem Zustand. Frau Großmann Herr Schollmeyer Frau Geest Interview mit Frau Großmann – eine Zeitzeugin Das Gespräch fand am Himmelfahrtstag 2007 zwischen Frau Rasin (von 1970 – 1979 und 1987 – 2003 an der UvH, nach wie vor Leiterin unserer Bio/Chemie-AG) und Frau Großmann (1947 – 1979 an der UvH) statt. Das berühmte Hotel „Adlon“, das Kaufhaus „KaDeWe“ und das beliebte Strandbad Wannsee feiern in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Da sind wir doch in guter Gesellschaft! So hatten unser Gespräch am Telefon und eine Verabredung mit Frau Großmann begonnen. 100 Jahre UvH · Festschrift 20 Wollen wir etwas über die ersten 40 Jahre unserer Schule erfahren, müssen wir in die Chronik dieser „Bildungsanstalt“ schauen. Um wie viel interessanter ist es mit einer Zeitzeugin zu sprechen, die fast von Anbeginn der Stunde Null nach dem Kriege in unserer Schule unterrichtete. Die Rede ist von Frau Großmann. Mir gegenüber in ihrem gemütlichen Wohnzimmer sitzt eine temperamentvoll und interessant erzählende Lehrerin, an der gar nichts daran erinnert, dass sie ihr 93. Lebensjahr vollendet hat. Frau Habich und Chor Herr Calsow Mit ihr machten 1947 den Neuanfang die Kolleginnen Frau Lehmann, Frau Geest und Frau Waschke. Den Älteren sind diese Namen wohl bekannt. Die Schule hatte als Lazarett ausgedient. Junge Menschen sammelten sich an diesem Ort und wollten endlich ohne Angst lernen. Lehrer und Schüler bildeten eine eingeschworene Gemeinschaft, hatten sie doch Kriegserfahrungen hinter sich. Ihre Zahl wuchs auf mehr als 800 an, 50 Schüler in den Klassen waren keine Ausnahme. Dafür wurde jeder Raum vom Keller bis zum Boden im Schulhaus genutzt. Es war eine Zeit, in der es an allem fehlte. Die Straßenbahn nach Lichtenrade (auf dem jetzigen Grünstreifen des Lichtenrader Damms) fuhr noch nicht. So lief die junge Lehrerin Frau Großmann zu Fuß zur Schule, wohl gemerkt barfuß, um die Schuhe zu schonen. Erst kurz vor dem Gebäude wurden sie angezogen. Auf dem langen Nachhauseweg sammelte sie verschiedene Kräuter, um daraus wenigstens einen Salat zu zaubern. Kaum vorstellbar, wie man sich nach so viel körperlicher Anstrengung noch auf den nächsten Tag für die Schule vorbereiten konnte. Herr Schmidt Frau Rodenberg Die räumliche Enge im Schulgebäude änderte sich, als Anfang der fünfziger Jahre den Schülern aus der DDR zunehmend der Besuch einer Schule in Westberlin erschwert wurde. Etwa die Hälfte der Schüler wohnte Frau Brink Frau Lehmann damals in der DDR, die nun ihre Schule verloren. Mit dem Bau der Mauer 1961 schrumpfte die Schülerzahl auf weniger als 300. Das sollte sich aber schnell mit der Bevölkerungsentwicklung in Lichtenrade ändern. Eine rege Bautätigkeit setzte ein, in deren Folge die UvH aus allen Nähten platzte. Das Lehrerkollegium expandierte. Das führte zu mannigfachen Veränderungen, was an anderer Stelle nachgelesen werden kann. „An welche Ereignisse in der UvH erinnern Sie sich, Frau Großmann, besonders gerne?“ Das waren für sie die Schülerfahrten nach Frank- Frau Waschke Frau Brennhausen reich, die bis 1969 sechs Mal stattgefunden hatten, aber auch weitere Klassenfahrten. Viele kleine Geschichten erzählten wir einander aus unserer Schulzeit. Sie sind lustig, traurig, bemerkenswert und manchmal ärgerlich, aber für die Öffentlichkeit kaum geeignet. Sie bleiben unsere persönlichen, wertvollen Erinnerungen. Wir stimmten darin überein, die Schule war unter dem Strich eine schöne Zeit. Noch einmal fragte ich nach, welches das schönste Erlebnis in ihrer Schulzeit war. Bescheiden antwortete sie, dass sie einmal in einer Schülerzeitung liebevoll „Rosa la Doux“ in Abwandlung ihres Vornamens genannt wurde. Der Name ist anlässlich einer Klassenreise entstanden, woran sich Beteiligte erinnern mögen. Frau Großmann fühlt sich unserer Schule sehr verbunden, und dass auch die ehemaligen Schüler sie über die vielen Jahre nicht vergessen haben, davon zeugen die vielen Briefe zu Festtagen und zu ihrem Geburtstag. Zum Schluss fragte ich sie noch, wohin ihre Reise in diesem Jahr geht – „Na wie so oft, nach Italien!“ Christel Rasin Herr Schulze genannt „Stullenschulze“ Herr Panten 21 100 Jahre UvH · Festschrift Herr Schiemann und Frau Streit UvH-Oberstufenmodell und Schulteilung 100 Jahre UvH · Festschrift 22 Nach dem Bau der Mauer war zunächst zu befürchten, dass die Zeit der UvH als eigenständige Schule zu Ende ging. Die Schülerzahl war auf unter 300 gesunken. Folgerichtig stellte das Bezirksamt Überlegungen an, die UvH mit der Eckener-Schule in Mariendorf zusammen zu legen. Doch in den Folgejahren führte der Bau der Hochhaussiedlungen zwischen Steinstraße, Barnetstraße und John-Locke-Straße zu einem starken Anstieg der Bevölkerungszahlen in Lichtenrade. Vor allem Familien zogen in die preiswerten Sozialwohnungen und die Schülerzahlen begannen wieder zu steigen. Als Ende der 60er Jahre die Zahl der Klassen von 11 auf 19 gestiegen war, benötigte die UvH wieder dringend neue Räume. Warum damals nicht endlich der 3. Bauabschnitt zur Erweiterung in Angriff genommen wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Stattdessen wurden 1969 auf dem Grundstück mit dem kleinen Sportplatz gegenüber dem Schulgelände Pavillons aufgestellt. Die UvH war die erste Schule in Berlin, in der die Schüler in solchen Klassenräumen unterrichtet wurden. Inzwischen sind sie saniert worden und nun Teil der Käthe-KollwitzGrundschule. In dieser Zeit begannen in der Bundesrepublik Diskussionen über eine Strukturreform der gymnasialen Oberstufe. Auch die UvH unter ihrem damaligen Leiter Dr. Segner griff diese Überlegungen auf. Im Mai 1969 gründete sich eine Planungsgruppe, die das Ziel verfolgte, in Anlehnung an das Hamburger Modell die Ober- Schüler 1974 stufe völlig umzugestalten. Mit Beginn des 11. Schuljahrs sollte der Unterricht in einem offenen Kurssystem erfolgen, ohne Bildung von Jahrgangsklassen. Die Planungsgruppe bestand zunächst nur aus Lehrern. Da ein solches Modell sicher nur durchgeführt werden konnte, wenn alle Betroffenen bereit waren es mitzutragen, wurde das Planungsgremium paritätisch durch Eltern- und Schülervertreter erweitert. Zu Beginn des Jahres 1970 waren die Planungen abgeschlossen. Das Konzept wurde einer repräsentativen Schulversammlung, bestehend aus dem Lehrerkollegium sowie je 20 Eltern- und Schülervertretern, zur Abstimmung Dr. Segner bei der Abiturzeugnis-Übergabe Von links: Herr Juche, Frau Schlieper, Frau Unger, Herr Mantei, Dr. Segner vorgelegt und mit überwältigender Mehrheit angenommen. Die wichtigsten Punkte dieses Oberstufenmodells waren: – Gliederung des Unterrichts in Fundamental- und Schwerpunktbereiche sowie einen Zusatzbereich – Fundamentalbereich (Pflicht): Deutsch, Mathematik, Politische Bildung, 1. Fremdsprache, künstlerischer Bereich, Sport (20 Wochenstunden) – Schwerpunktbereich: Wahl von zwei Fächern, davon ein naturwissenschaftliches (10 Wochenstunden) – Zusatzbereich: Fortsetzung abgeschlossener Fächer bzw. Spezialgebiete – Beginn der Oberstufe mit Jahrgangsklasse 11 – Organisation nach Schulhalbjahren Nach den Sommerferien 1970 wurde der vom Senator für Schulwesen genehmigte Schulversuch gestartet. Zu einer Modifizierung und Weiterentwicklung dieses erfolgreich begonnenen Modells kam es jedoch nicht mehr, da die Kultusministerkonferenz der Länder ein bundeseinheitliches Oberstufensystem erarbeitete, welches 1975 eingeführt wurde. Nicht nur mit diesen inhaltlichen Fragen musste sich die UvH zu Beginn der 70er Jahre auseinandersetzen. Auch das Raumproblem, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte dieser Schule zieht, war wieder ein großes Thema. Im Zuge der Entwicklung der Mittelstufenzentren in Berlin zog die Carl-Zeiss-Realschule 1974 in das neue Gebäude der Gesamtschule an der Barnetstraße. Dadurch erhielt die UvH deren Gebäude am Lichtenrader Damm als Filiale, denn die Schülerzahl war im Schuljahr 1974/75 bereits auf 941 gestiegen. Doch das ständige Pendeln zwischen den 15 Gehminu- ten voneinander entfernten Häusern war auf Dauer sowohl für Lehrer als auch für Schüler eine große Belastung. 1975 stellte das Kollegium den Antrag die Schule zu teilen. Trotz einiger Bedenken wurde die Genehmigung 1976 erteilt. So verblieb die UvH in ihrem Gebäude an der Rehagener Straße, während am Lichtenrader Damm ein neues Gymnasium als 5. OG Tempelhof gegründet wurde, das 1978 den Namen Georg-Büchner-Oberschule erhielt. Zum Zeitpunkt der Teilung hatte die Schule über 1000 Schüler. 100 Jahre UvH · Festschrift 23 Das Schulgebäude 1972 Lehrergalerie Frau Basten Frau Flemming Herr Jestädt Frau Schäfer -Orasch Bild rechts Frau Geest Frau Schorsch 100 Jahre UvH · Festschrift 24 Bild links Herr Milde Bild rechts Frau Rasin (damals Frau Hanisch) Frau Großmann Herr Podlowski Bild links Frau Reinicke Frau Kosicki Herr Dr. Rühl Herr Dr. Vahle Bild rechts Herr Pernack Herr Mantei Bild links Herr Mantei Frau Streit Bild rechts Frau Kosicki Frau Reinicke Bild links Herr Heinemann Bild rechts Herr Schupe 100 Jahre UvH · Festschrift 25 Die Vollendung des Schulgebäudes 100 Jahre UvH · Festschrift 26 Die Schulteilung brachte nur vorübergehend Entspannung, die Raumsituation wurde immer mehr zum entscheidenden Organisationsfaktor der Schule. Insbesondere die Fachraumsituation war katastrophal. 1985 konnten daher nur drei 7. Klassen eingerichtet werden. Da auch die benachbarte Käthe-Kollwitz-Grundschule überfüllt war, musste sogar eine Grundschulklasse im Keller der UvH untergebracht werden. 1986 stellte der Schulleiter, Herr Podlowski, daher beim Bezirksamt Tempelhof den Antrag, das vorhandene „U“ zur Grundschule zu schließen, um zusätzliche Räume zu erhalten. Das Gelände war Eigentum der UvH (früher hatten hier die Außentoiletten gestanden), Nutzer jedoch die Grundschule mit dem Schulhof. Der Bezirk stand dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber und das Hochbauamt begann, unter Berücksichtigung der Schulwünsche, Baupläne zu entwickeln. Die veranschlagten Kosten beliefen sich auf ca. 2 Millionen DM. Dafür mussten bei der Senatsschulverwaltung Investitionsmittel beantragt werden. Nach kurzer Zeit wurde der Antrag abschlägig beschieden mit der Begründung, dieses Vorhaben sei keine dauerhafte Lösung des Problems. Dem großen Einsatz der Schulleitung und der sehr engagierten Elternvertretung ist es zu verdanken, dass schließlich der seit Jahrzehnten geplante 3. Bauabschnitt genehmigt wurde. Mit der Planung wurde der Architekt Zabré beauftragt. Die UvH und die Käthe-Kollwitz-Grundschule entwarfen Gegenvorschläge, die jedoch von Bezirks- und Senatsseite abgelehnt wurden. 1987 konnten die endgültigen Baupläne mit geschätzten Baukosten von etwa 40 Millionen DM vom damaligen Stadtrat für Volksbildung, Klaus Wowereit (ehemaliger Schüler der UvH, Abitur 1973), unterzeichnet werden. Bei der Berechnung der notwendigen Raumfläche war eine Schülerzahl von ca. 700 prognostiziert worden. Die Pläne sahen den Abriss der alten Mädchenturnhalle und des nördlichen Treppenhauses vor. Erstmals in ihrer Geschichte sollte die Schule eine Aula sowie einen Aufenthaltsraum für die Schüler erhalten. Auf dem Sportgelände Briesingstraße/Zescher Straße sollte eine wettkampfgerechte Sporthalle mit Zuschauertribüne entstehen. Eine entscheidende Frage war: Wohin mit der Schule während der Bauzeit? Ein leeres, adäquates Gebäude stand nirgends zur Verfügung. Am Ende gab es nur eine Lösung, nämlich Umbau bei vollem Schulbetrieb und unter Zuhilfenahme vieler Einzelstandorte in Lichtenrade. Im Laufe der Bauzeit war die UvH auf den Rest des Hauptgebäudes und vier Filialen verteilt. Genutzt wurden ein ehemaliges Gebäude des Stiftes Salem in der Rohrbachstraße, ebenfalls in der Rohrbachstraße ein nun leer stehendes Haus, in dem früher Aussiedler untergebracht waren, zwei Räume im Gemeindehaus der Oben links: Abriss der Mädchenturnhalle und des nördlichen Treppenhauses Oben rechts: Vorbereitung Abriss Mitte links: abgemauerte Flure Mitte rechts: Rest Treppenhaus Unten links: Die Mädchenturnhalle ist abgerissen Unten rechts: fertig zum Abriss, entkernter Teil des Haupthauses 100 Jahre UvH · Festschrift 27 100 Jahre UvH · Festschrift 28 Der Aufbau hat endlich begonnen Oben: Sturmschaden Unten: Treppenhaus - Neubau evangelischen Kirche in der Goltzstraße und drei Räume in der Carl-Zeiss-Oberschule am Lichtenrader Damm. So gerüstet konnte das große Abenteuer Umbau und Erweiterung beginnen. Schon vor Baubeginn der geplanten Sporthalle gab es gerichtliche Auseinandersetzungen mit den Anliegern. Diese fürchteten einen ständigen Sportbetrieb, auch an den Wochenenden, in der Halle und auf den Außenanlagen. Das Verwaltungsgericht entschied zu Gunsten der Schule, allerdings mit Auflagen. Es geht voran So mussten die Fenster der Halle in Richtung auf die Einfamilienhäuser ohne Glas bleiben und die Außenanlagen durften nur in der Woche bis 17 Uhr benutzt werden. Am 1. April 1993 war Baubeginn für die Sporthalle, am 30. Mai 1995 konnte sie dem Bezirksamt übergeben werden. Am 4. Juli 1994 begannen die Bauarbeiten auf dem Schulgelände mit dem Abriss der alten Mädchenturnhalle. Da ein Teil des Haupthauses abgerissen wurde, wurden die gesperrten Flure abgemauert und auf dem hinteren Schulhof Toilettencontainer aufgestellt. Natürlich blieb bei solch einem Vorhaben auch der Ärger nicht aus. Durch Sabotage stand die neue Sporthalle unter Wasser, sodass Parkett und Wandputz wieder entfernt werden mussten. Der Streit um die Kosten für die Reparatur verzögerte die Wiederherstellung, was zur Folge hatte, dass der Sportunterricht zunächst komplett ausfiel, später auf die Hallen anderer Lichtenrader Schulen verteilt wurde. Im Frühjahr 1995 meldete die Baufirma des Hauptgebäudes Konkurs an, die Bauarbeiten ruhten. Im September erhielt die Firma HOCHTIEF den Bauauftrag und stellte schwere Baumängel fest. Sämtliche bereits neu errichteten Bauteile, inklusive der Fundamente, mussten wieder abgerissen werden. Im August 1996 waren diese Arbeiten erledigt, sodass mit den Bohrungen für die neuen Fundamente die Bauarbeiten endlich fortgeführt wurden. Um die verlorene Zeit ein wenig aufzuholen, sollte gleichzeitig mit dem Anbau zur Käthe-KollwitzGrundschule begonnen werden. In den Folgejahren gingen die Arbeiten zügig voran. Am 1. Dezember 1997 konnte das Richtfest für den Neubau gefeiert werden. Im Frühjahr 1998 waren die Außenarbeiten fertig. Am 15. Februar 1999 konnte endlich die 1. Etage des Neubaus mit dem Fachbereich Physik und drei Klassenräumen übernommen werden. Nach den Osterferien folgte eine weitere Etage, sodass Klassen aus der Rohrbachstraße zurückkehren konnten. Nach den Sommerferien waren sämtliche Neubauteile fertig, während der Altbau, der umgebaut und modernisiert wurde, Großbaustelle blieb. Im Dezember 2000 waren die Bauarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen, auch der Schulhof war endlich wieder benutzbar. So verfügen wir heute über ein Schulgebäude von großer Attraktivität. Unten: Das fertige Schulgebäude der UvH (2000) 100 Jahre UvH · Festschrift 29 Die Wende 1989/90 und das Setzen neuer Schwerpunkte Im März 1990 fand erstmalig ein „Tag der offenen Tür“ für interessierte Eltern und Schüler der sechsten Klassen statt. Dieser wurde auch von Eltern aus dem alten Einzugsgebiet der UvH, dem Kreis Zossen, genutzt, und so wurden im Schuljahr 1990/91 25 Schülerinnen und Schüler aus dem Umland in die Klassen 8–10 aufgenommen. Diese hatten in der Regel die Sprachenkombination Russisch/Englisch. Da die UvH seit 1945 Russisch als Wahlpflichtfach ab Klasse 9 angeboten hatte, erschien diese Kombination auch ab Klasse 7 denkbar. Der Senator für Schulwesen genehmigte den Russischunterricht als erste Fremdsprache, die Aufnahme der Schüler für die E-Phase der Oberstufe (11. Klasse) wurde jedoch untersagt. Im nächsten Jahr waren dann bereits 45 Schüler mit dieser Sprachenkombination an der UvH. Ein Kuriosum am Rande: Die Schule musste jährlich die verschiedenen Sprachenfolgen und ihre Schüleranzahl an die Senatsschulverwaltung melden. Da die Kombination Russisch/ Englisch dabei nicht vorgesehen war, erfand die Schule eine neue Sprachenfolge „S7“ für die Statistik. 100 Jahre UvH · Festschrift 30 Wegen der Raumnot lehnte das Schulamt danach die weitere Aufnahme von Schülern aus dem Umland ab, mit Ausnahme von Geschwisterkindern. Eine weitere Neuerung, die den meisten von uns heute selbstverständlich geworden ist, trat 1991 in Kraft: die Einführung der 5-Tage-Woche in der Schule. Da, bedingt durch die lange Bauphase, die Schülerzahl an der UvH stark rückläufig war, versuchte die Schule sich durch besondere Profilgebung aus der großen Schullandschaft herauszuheben. Dazu hatte sich auf Anregung einiger Eltern und Lehrer im Sommer 1996 ein Kreis von ca. 20 Personen gefunden, der eine Profilbildung erörterte. In diesem Zusammenhang wurde auch wieder ein Förderverein „Freunde der UvH“ gegründet. Aus diesem Gesprächskreis heraus wurde eine Vortragsreihe konzipiert, die nicht nur für Schüler, Eltern und Lehrer der UvH gedacht war, sondern auch für interessierte Bürger Lichtenrades. Die ersten Veranstaltungen fanden im Januar, Februar und April 1997 in der ehemaligen Kapelle des Hauses Salem statt. Allerdings war das „Lichtenrader Gesprächsforum“ nicht so erfolgreich wie erhofft. Ein weiterer Weg wurde eingeschlagen, um der Schule ein besonderes Profil zu geben. Die UvH bewarb sich beim Landesschulamt um die Einrichtung eines grundständigen Zugs mit moderner Sprachenfolge, insbesondere um zugezogenen Schülern aus dem Bundesgebiet mit der vierklassigen Grundschule den Schulwechsel zu erleichtern. Der Antrag wurde allerdings abgelehnt, nicht nur an der UvH. Es wurde nur wenigen Schulen die Einrichtung so genannter grundständiger Gymnasien gestattet, dann aber mit Latein als erster Fremdsprache. 1999 beantragte die Schule, nach Zustimmung von Gesamt- und Schulkonferenz, die Genehmigung zur Einführung von Italienisch als 2. Fremdsprache und als Wahlpflichtfach. Die Idee war entstanden, da die Fahrt der 11. Klassen nach Italien bereits jahrelange Tradition war, es mit großem Erfolg eine Italienisch-AG und seit 1996 einen alljährlichen Schüleraustausch mit Italien gab. Nach einigen Verhandlungen wurde die Genehmigung erteilt. So startete das Schuljahr 2000/2001 mit fünf 7. Klassen, von denen zwei Italienisch als 2. Fremdsprache gewählt hatten. In den 9. Klassen kam zum ersten Mal ein Kurs Wahlpflichtfach Italienisch zu Stande. Begonnen wurde mit nur einer Fachlehrerin. Da die neue Sprache aber sehr begehrt war, bekam sie schon bald Verstärkung. Seit der Einführung gibt es in jedem Schuljahr zwei 7. Klassen mit der Sprachenfolge Englisch/Italienisch. Entwicklung der Schülerzahlen Anzahl Klassen 1907 1909 1910 1911 1914 1925/26 1929/30 1930/31 1931/32 1942/43 Juni 1945 Aug. 1945 Okt. 1945 Dez. 1945 1946/47 1947/48 1950/51 1951/52 1955/56 1958/59 1959/60 1962/63 1964/65 1966/67 1968/69 1970/71 1972/73 1973/74 1974/75 1975/76 1976/77 1979/80 1981/82 1982/83 1985/86 1887/88 1989/90 1991/92 1993/94 1995/96 1997/98 2000/01 2002/03 2005/06 2007/08 1 3 4 5 6 9 12 12 12 10 7 12 18 20 25 27 27 19 14 13 12 11 12 16 19 19 22 25 26 30 18 20 21 21 20 19 18 17 18 19 19 20 22 22 20 Zahl der Schüler 10 44 74 95 195 250 150 500 746 762 904 979 824 538 424 339 311 298 314 409 436 512 631 803 941 1054 629 750 823 823 803 700 602 566 652 698 624 636 656 795 824 Zahl der Lehrer 1 3 4 6 8 13 19 20 22 15 25 28 38 25 27 21 23 21 19 23 29 36 43 54 62 79 81 46 58 74 74 62 61 57 56 55 62 53 50 49 57 57 31 100 Jahre UvH · Festschrift Schuljahr Schulleiter des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums von 1907 bis 2007 Dr. Waterstradt Dr. Feigel Paul Schuckelt Heinz Schilling Rudolf Calsow Dr. Segner Klaus Podlowski Thomas Hungs 100 Jahre UvH · Festschrift 32 Rektor Kuchenbecker Emil Kuchenbecker 1912 – 1922 Dr. Waterstradt 1922 – 1933 Dr. Feigel 1933 Dr. Winzer 1933 – 1936 Dr. Köditz 1936 – 1944 Dr. Gehrmann 1945 – 1948 Dr. Feigel 1948 – 1954 Paul Schuckelt 1954 – 1960 Heinz Schilling 1960 – 1966 Rudolf Calsow 1966 – 1976 Dr. Segner 1976 – 2000 Klaus Podlowski 2001 – dato Thomas Hungs 33 100 Jahre UvH · Festschrift 1907 – 1912 Modell der Oberstufe, entwickelt 1970 von Lehrern, Eltern und Schülern der UvH (Auszug) 100 Jahre UvH · Festschrift 34 Unser Schulprogramm Das Lehrerkollegium im Jahr 2002, als unser Schulprogramm entwickelt wurde Von einer sehr großen Mehrheit der Schülerinnen und Schüler wurden die Gewaltfreiheit und der nette Umgangston unter den Schülerinnen und Schülern genannt. Auch dass die Lehrerinnen und Lehrer immer „ein offenes Ohr“ für die Probleme der Schüler haben, stand ganz oben in der Liste. An vierter Stelle wurden die angenehmen Klassengemeinschaften genannt. Erst dann folgte an fünfter Stelle der erste negative Aspekt: Der Imbiss auf unserem Schulhof war seinerzeit zu teuer. Diese gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme werden von der überwiegenden Zahl der Schülerinnen und Schüler gelebt. Und so haben wir die Gewaltfreiheit als Ergebnis des offenen Kommunikationsklimas unserer Schule in das Schulprogramm aufgenommen. Aufgrund des positiven Lernklimas können wir die Lernerfolge unserer Schülerinnen und Schüler verbessern und damit die Bildungsqualität steigern. 35 Die Ergebnisse der Schülerbefragung haben gezeigt, dass wir mit unserer Arbeit in den wichtigsten Gebieten zufrieden sein können. Ausruhen wollen wir uns aber nicht und so haben wir im Juli 2007 eine weitere Befragung durchgeführt. Die Auswertung erfolgt im August 2007, verspricht aber nach einer ersten Durchsicht ein ähnlich gutes Ergebnis. 100 Jahre UvH · Festschrift Berlin hat auf PISA mit einem neuen Schulgesetz reagiert. Ein wichtiger Bestandteil ist die Ergebnisqualität und hierbei ist das Schulprogramm das zentrale Konzept einer Schule zur Qualitätssicherung. Es enthält schulspezifische Rahmenbedingungen, pädagogische Leitideen, Schwerpunktsetzungen in finanzieller, personeller und sächlicher Hinsicht. Die interne Evaluation der am Schulleben beteiligten Personen findet in regelmäßigen Abständen statt und ist von uns schon durchgeführt worden, als die Schulprogrammentwicklung in Berlin begann. Eine erste Evaluation haben wir im Schuljahr 2002/2003 durchgeführt. Alle Befragten konnten sich anonym schriftlich äußern. Themenkategorien haben wir nicht vorgegeben. 100 Jahre UvH · Festschrift 36 Unsere Schule 100 Jahre UvH · Festschrift 37 Seite 36 links Cafeteria Aula Fahrradparkplatz Pausenhof Seite 36 rechts Treppe nach der Pause Treppe während des Unterrichts am Imbiss Haupteingang Fachbereich Musik 100 Jahre UvH – 100 Jahre Musikunterricht an der UvH – ein Grund zum Feiern? Der Fachbereich Musik setzt sich aus drei Kollegen zusammen: Seit 2001 Anja Rammler-Eulitz, seit 1998 Martin Petsch, seit 1983 Wolf-Burghardt Vieth. 100 Jahre UvH · Festschrift 38 Seitdem der Neubau unserer Schule fertig ist, verfügen wir über zwei Musiksäle und zwei Sammlungen. An Arbeitsgemeinschaften haben wir zurzeit den Chor, eine Vorgruppe Orchester und das Orchester, das allmählich zum Instrumentalensemble mutiert. Außerdem trifft sich regelmäßig ein Ehemaligen-Chor. Das Interesse, in einer der vom Fachbereich Musik angebotenen AGs mitzumachen, hat stark nachgelassen. Während noch um das Jahr 2000 im Durchschnitt von 100 Siebtklässlern mehr als fünf ein Orchesterinstrument spielten (Querflöte/Klarinette/ Violine/Violoncello), geht die Zahl inzwischen gegen null. Vor einiger Zeit hatten wir noch eine Trommel-AG, eine Gitarren-AG und ein Bläserensemble. Die Gründe für das nachlassende Interesse sind auf der einen Seite die zunehmende Belastung durch steigende schulische Anforderungen – übrigens für Schüler und Lehrer (z.B. Stundenerhöhung mit Auswirkungen bis in den späten Nachmittag, MSA-Prüfungen, 5. Prüfungskomponente im Abitur) – auf der anderen Seite die vielen Ablenkungsmöglichkeiten, die unser hochtechnologisiertes Zeitalter in erster Linie für SchülerInnen „bereithält“. Beabsichtigt wird immer wieder, die GitarrenAG neu aufleben zu lassen. Geplant ist, nach einer Umstrukturierung des oberen Musiksaals die vorhandenen Keyboards fest zu installieren, um dann eventuell eine Keyboard-AG aufzubauen. In einem der Sammlungsräume sollen Computer installiert werden, um im Klassenoder Kursverband daran/damit zu arbeiten. Die Kürzung des Musikunterrichts in der Stundentafel seit einigen Jahren zeigt natürlich ebenso Wirkung. Die zukünftigen 8. Klassen haben nur noch drei Stunden Musik, die 9. seit vielen Jahren nur noch epochal (also ein halbes Jahr zwei Stunden), und die SchülerInnen der 10. Klassen werden Musik demnächst zugunsten von Kunst abwählen k ö n n e n. Somit ist zu befürchten, dass die Oberstufe nur noch gering mit musikinteressierten SchülerInnen besetzt sein wird. Dabei ist der Musikunterricht unentbehrlich! So heißt es im „Rahmenplan Musik Klasse 7-10 (Entwurfsfassung vom 26.8.2005)“, der in diesem Zusammenhang auch für die Oberstufe gelten dürfte, bedeutsam auf Seite 8: „Musik ist ein unverzichtbarer Bestandteil aller Kulturen. Die Auseinandersetzung mit Musik in ihrer Vielfalt stellt eine wichtige Bereicherung der persönlichen Erfahrungswelt dar. Musik kann Menschen in ihrem ganzen Wesen berühren, denn im Umgang mit Musik lässt sich die Einheit von Denken, Fühlen und Handeln erleben. Die Wechselwirkung von sinnlicher Wahrnehmung, praktischem Tun und verstehendem Erkennen ist daher bestimmendes Merkmal des Musikunterrichts.“ Besser kann man es t h e o r e t i s c h nicht ausdrücken. Die personellen Voraussetzungen sind jedenfalls an der UvH gegeben, die Unterstützung durch die Schulleitung ist in den letzten 24 Jahren fast immer vorhanden gewesen. Die Genehmigung der Chor - und Orchesterfahrten, die vielen Instrumente (Orffsches Instrumentarium, Keyboards und afrikanische Trommeln) sind einige Belege dafür. Fazit: Einen Grund zum Feiern gibt es allemal, auch mit den Ehemaligen. Sinnvoll ist es aber, sich den neuen Gegebenheiten zu stellen, neue Wege der Unterrichtsgestaltung zu entwickeln, umzusetzen und nicht nur alten Zeiten nachzutrauern. In diesem Sinne wünscht der Fachbereich Musik der UvH stets begeisternde Lehrer und begeisterte SchülerInnen. Auf die nächsten 100 Jahre… 100 Jahre UvH · Festschrift 39 Fachbereich Biologie Wie sah wohl der Biologieunterricht vor 100 Jahren aus? Seit Comenius im 17. Jh. die Naturkunde als Gegenstand des Unterrichts in den Schulen eingeführt hatte, haben Biologiedidaktiker immer wieder gefordert, die Beobachtung lebendiger Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum in den Mittelpunkt zu stellen. Jedoch haben selbst hoch motivierte Biologielehrer Schwierigkeiten, solche Unterrichtskonzepte umzusetzen, da zum einen die Freilanderfahrung der meisten sehr begrenzt ist, zum anderen sind die organisatorischen Rahmenbedingungen der Institution Schule für einen solchen Unterricht völlig ungeeignet. 100 Jahre UvH · Festschrift 40 Diese Erfahrung hatte wohl auch der berühmte Biolehrer Otto Schmeil zu Beginn des 20. Jh. gemacht. Obwohl auch er sich die Naturerfahrung als zentrales Element des Unterrichtens wünschte, kannte er aus der Schulpraxis und als Leiter einer großen Schule die Fähigkeiten der Lehrer und auch ihre Grenzen. So sah er allein im Lehrbuch Ansatzpunkt für einen Biologieunterricht mit hoher Breitenwirkung bei den auf das Buchwissen geprägten Lehrern und lehnte Unterricht, der sich an der Untersuchung von „Lebensgemeinschaften“ orientierte, als in der Schule nicht durchführbar ab: Lebensgemeinschaften seien für die Schule einfach zu komplex. Mit seinen anschaulich geschriebenen Schulbüchern ebnete er einem am Buchwissen orientierten Unterricht den Weg. Diese Praxis war lehrergerecht. So blieb vermutlich auch an der Ulrich-vonHutten-Schule der Biologieunterricht über ein halbes Jahrhundert lang in der Regel auf das Beschreiben und Bestimmen von Arten beschränkt – im Sommer Pflanzen, im Winter die Tiere, unter Verwendung der erfolgreichsten Schulbücher aller Zeiten, der „Tierkunde“ und der „Pflanzenkunde“ von Otto Schmeil. Erst Mitte der 70er Jahre erfolgte in Verbindung mit der Oberstufenreform ein radikaler Umbruch des Biologieunterrichts: In der Mittelstufe rückte die Humanbiologie in den Mittelpunkt, die die für traditionell ausgebildete Biologen fachfremden Themen wie Drogenprävention, Sexualkunde und Gesundheitserziehung einschloss. In der Oberstufe wurde Biologie als wählbarer Leistungs- bzw. Grundkurs mit den vier Themenkomplexen Genetik, Evolution, Verhalten und Ökologie den traditionellen Hauptfächern gleichgestellt. 2007 sind die Themen auf den ersten Blick ähnlich, nur der Verhaltenskurs in der Oberstufe heißt nun „Physiologie“, dahinter verbirgt sich Molekularbiologie von Membranvorgängen, die Verhaltensbiologie fristet nur noch ein Schattendasein im Rahmen einer biochemisch ausgerichteten Neurobiologie. Auch in der Genetik dominiert die Molekularbiologie. So können Abiturienten von heute z.B. beschreiben, wie man einen genetischen Fingerabdruck erstellt. Lebendige Tiere und Pflanzen lernen sie im Schulunterricht jedoch kaum kennen – es sei denn, sie haben an einer Biofahrt teilgenommen. 100 Jahre UvH · Festschrift 41 Fachbereich Biologie Sustainable Development Gedanken des Biologie/Chemielehrers Herrn Lenski 100 Jahre UvH · Festschrift 42 Einer der dümmsten Sprüche, die ich kenne, ist der: Non scolae, sed vitae discimus (nicht für die Schule, sondern fürs Leben…). Besser gefällt mir: Non scola, sed vita discimus (nicht von der Schule, sondern vom Leben lernen wir). Allerdings empfinde ich den darin implizierten Gegensatz von Schule und Leben als irreführend, denn fast ein Viertel seines Lebens – gemessen an der durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. 80 Jahren – ist ein Mensch zur Schule gegangen, bis er als Abiturient diesen Zeitabschnitt beendet, eine Lebenszeit, die ihn entscheidend prägt. Überall wo ich mich in Gesellschaft Erwachsener als Lehrer zu erkennen gebe, löst dies bei meinen Gesprächspartnern einen Erzählreflex über ihre Schulerlebnisse aus, ganz genau wie in der Eingangsfilmszene der „Feuerzangenbowle“. Offensichtlich ist Schule ein wichtiger Teil des Lebens und hat einen nachhaltigen Einfluss. So uninteressant Unterricht – und hier ist jetzt primär der Biologieunterricht gemeint – also auch immer gewesen sein mag, es hat sich wohl nie ganz verhindern lassen, dass etwas gelernt wurde – aber was? Was hätten die Schüler nach dem Verständnis der Organisatoren von Unterricht denn lernen sollen? Diese Dinge stehen in den Rahmenplänen und klingen manchmal auch ganz plausibel: Kompetenzen sollen erworben werden, z.B. „...Tragweite, Grenzen und gesellschaftliche Relevanz biowissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden reflektieren und bewerten … technische Anwendungen und wirtschaftliche Nutzungen naturwissenschaftlicher Erkenntnisse unter Gesichtspunkten der nachhaltigen Entwicklung beurteilen … Einflüsse biologischer Erkenntnisse auf das Weltbild des Menschen reflektieren…“usw. Toll. Ist dies aber auch schüler- und lehrergerecht? Der Schüler, vor allem der jüngere, sieht zunächst immer noch zuerst das Tier, die Pflanze. Die Motivation, sich weiter damit zu beschäftigen (und dabei biologische „Kompetenzen“ zu erwerben), resultiert sehr häufig aus dem unmittelbaren Beobachten und Schüler der UvH nehmen regelmäßig an Bundeswettbewerben erfolgreich teil. Das Problem für den Lehrer: Die Maus macht nicht gerade um 9.55 Uhr am Freitag das, was gerade im Unterricht dran ist und der Lehrer als Stundeneinstieg geplant hat. Und der Lehrer muss seinen Unterricht ja nach 45 Minuten beenden und dabei genügend Erkenntnisse gesammelt haben, um am Ende des Schuljahres alle seiner 200 bis 300 Schüler verwaltungsjuristisch abgesichert in die Güteklassen 1 bis 6 einteilen zu können, dafür ist er schließlich Beamter. Also weg mit der Maus, holt bitte die Biobücher raus, ich teile schon mal den Arbeitsbogen aus, nächste Woche schreiben wir einen kleinen Test, hä hä. „Ach, sie sind Biolehrer? Ich hatte in der Schule Bio sogar als Leistungskurs! Ich musste ja irgendwie die Punkte im naturwissenschaftlichen Block fürs Abi zusammenbekommen (Grinsen). Aber inzwischen habe ich das alles schon wieder vergessen, wie das mit der DNA und der Proteinbiosynthese war. Aber an die Biofahrt, da kann ich mich noch erinnern...“ Ach ja? Aber ja! Wenn man zurückblickt, wie viele von denen, die hier an der UvH unterrichtet worden sind, mit großer Begeisterung einen naturwissenschaftlichen Beruf ergriffen haben und auch Studium und weiterführende Ausbildung – soweit wir das mitbekommen – fast immer sehr erfolgreich ohne große Probleme meistern, dann kann durchaus der Verdacht aufkommen, dass der Biounterricht vielleicht doch mehr bewirkt hat als eine verwaltungsjuristisch abgesicherte Einteilung in die Güteklassen 1 bis 6, bzw. seinen vorgeschriebenen Beitrag zum Abischnitt von 1,0 bis 4,0. Vielleicht war auch bei denen, die keine Naturwissenschaft zum Mittelpunkt ihrer beruflichen Existenz gemacht haben, nicht alles ganz umsonst, und die Schule hat ein wenig zur Bildung und damit zur Lebensqualität beigetragen. 43 100 Jahre UvH · Festschrift Erleben. Kein Film, kein Medium kann die Faszination einer lebendigen Maus übermitteln. Fachbereich Chemie Chemophil, Chemophob* Versucht man verschiedene Stoffe in Wasser zu lösen, so bemerkt man sehr schnell, dass manche Substanzen sich in diesem Lösungsmittel offensichtlich sehr wohl fühlen – sie sind hydrophil, wasserfreundlich – andere streben so schnell wie möglich aus dem wässrigen Milieu heraus oder sinken zu Boden: Sie sind hydrophob, wasserfeindlich oder einfach nur unlöslich. Versucht man verschiedenen Schülern Chemie beizubringen, so bemerkt man sehr bald, dass manche Schüler sich in diesem Fach offensichtlich sehr wohl fühlen – sollten wir sie als 100 Jahre UvH · Festschrift 44 *chemieliebend, chemieabweisend chemophil bezeichnen? – andere streben so schnell wie möglich …ach, lassen wird das. Ist so. An der Chemie scheiden sich die Geister. Effektvolle Experimente, das was knallt und stinkt, findet jeder toll. Das war schon auf den mittelalterlichen Jahrmärkten so und ist auch ein Grund, weshalb eine ganze Industrie von der Herstellung von Feuerwerk existieren kann. Aber die Theorie dahinter…. oh, oh! Dabei ist Chemie doch total simpel! Sag ich immer wieder, aber die Schüler glauben mir das einfach nicht, die meisten jedenfalls. Das Problem, dass Chemie in der Oberstufe zu Materialien Tabellen, Abbildungen, Zitate usw. vorzustellen hat. Bei den Lehrern trifft dieses Konzept nicht auf ungeteilte Zustimmung. Ein bisschen ist das jetzt so, als sollten wir ein Haus bauen und dabei mit der Fassadenverkleidung und der schicken Innenausstattung beginnen. Fundamente? Grundmauern? Baugrube? Ach, das macht doch alles nur Dreck und ist hässlich. Bloß, woran bringt man die tolle Dekoration an? Und die Schüler, wie reagieren die darauf? Wissen Sie, da habe ich einen netten Vergleich: Versucht man verschiedene Stoffe in Wasser zu lösen, so bemerkt man… nee, nicht noch mal. Siehe oben: An der Chemie scheiden sich die Geister. 45 100 Jahre UvH · Festschrift den weniger beliebten Fächern gehört, ist wohl auch den Schulplanern aufgefallen, also haben sie dem Chemieunterricht jetzt gerade eine neue Radikalkur verordnet, nennt sich „Chemie im Kontext“ und bedeutet konkret, dass im Chemieunterricht und auch in den Prüfungen zwecks erhöhter Motivation immer ein Zusammenhang mit einem Phänomen aus der so genannten Lebensumwelt vorhanden sein muss. Muss, nicht kann oder soll, da war die Schulbehörde diesmal ganz konsequent. In den Prüfungen heißt es jetzt statt schlichter Handlungsanweisungen wie „Berechnen Sie das Molekulargewicht von…“ z.B.: „Nehmen Sie unter Berücksichtigung der Materialien 3,5,7 und 11 Stellung zu der in Material 15 aufgestellten Behauptung…“, wobei man sich unter Fachbereich Physik In den letzten 100 Jahren haben sich die Erkenntnisse in der Physik rasanter entwickelt als in allen vorangegangen Jahrhunderten zusammen. So stehen in den Oberschulbüchern zu Gründungszeiten der UvH Sachverhalte, die heutzutage mit anschaulichen, teils historischen Experimenten in der Sekundarstufe I vermittelt werden. Die Errungenschaften der letzten 100 Jahre werden dann, so anschaulich wie möglich, in der Oberstufe behandelt. Dazu stehen, neben zeitgemäß ausgestatteten Fachräumen, moderne computerunterstützte Messmethoden zur Verfügung, um die Schüler für die Physik zu begeistern. Der Erfolg zeigt sich darin, dass viele Schüler neben den normalen Unterrichtsaktivitäten aktuell an der Internationalen Physikolympiade teilnehmen. 100 Jahre UvH · Festschrift 46 100 Jahre UvH · Festschrift Fachbereich Informatik 47 Fachbereich Geschichte/Politische Weltkunde 100 Jahre UvH · Festschrift 48 Die Fächer Geschichte und PW begleiten unsere Schüler durch die ganze Schulzeit. Altersangemessen, im Komplexitätsgrad zum Abitur hin ansteigend wird den Schülern die Gelegenheit geboten, die Welt um sie herum und ihr eigenes Dasein als historisch determiniert und zugleich gestaltbar zu erfahren. Im Zuge des Unterrichts berühren wir eine Fülle von Feldern aus verschiedenen Wissensgebieten: von der Herrschafts- über Wirtschafts- und Sozialgeschichte, von der vergleichenden Regierungslehre bis zur Statistik. Dass den Schülern immer wieder auch die Gelegenheit gegeben wird, ihre Fragen zu aktuellen historisch-politischen Entwicklungen im Unterricht zu thematisieren, ist den Kollegen der Fachschaft eine Selbstverständlichkeit und wird als Bereicherung des Unterrichts empfunden. Die Kollegen beobachten aufmerksam die öffentlichen Medien, machen einander auf wichtige Darbietungen aufmerksam, die für unsere Schüler von Wert sein könnten, bzw. fertigen daraus selbst aktuelles Unterrichtsmaterial mit modernen Medien an. Wir pflegen und erweitern eine hauseigene Unterrichtsdatenbank für Geschichte/PW, auf der schon heute mehrere hundert sofort abrufbare Text- und Bilddateien für den Unterricht vorliegen. Die Fachschaft arbeitet kollegial zusammen, mehrfach wurden einzelne Kollegen, wie auch die Fachschaft als Ganzes, vom Fachberater für die Qualität der Abiturvorschläge gelobt. Natürlich bergen Geschichts- und PW-Unterricht auf verschiedenen Klassenstufen auch ihre Vermittlungsprobleme. Aber das sollte man eher als Ansporn auffassen, den Anknüpfungspunkt im spröden Stoff zu suchen, der geeignet ist, das Interesse der jungen Menschen zu wecken. Wenn aber deutlich hörbar wird, dass „Geschi“ „doof“ sei, können wir sicher sein, etwas falsch gemacht zu haben. Fachbereich Darstellendes Spiel Das Fach Darstellendes Spiel wird an unserer Schule seit ca. 20 Jahren unterrichtet. Bereits in der 11. Klasse wird dieses Fach in Form einer AG angeboten, die allerdings verpflichtend ist für die Belegung des dreistündigen Kurses in der Oberstufe. In der AG werden wesentlich Grundlagen dahingehend gelegt, dass die Schüler/innen damit konfrontiert werden, Vertrauen zu entwickeln, mimische und gestische Ausdrucksformen kennen zu lernen und sich in kleineren Improvisationsszenen zu erproben. Oft schließt die AG mit einer kurzen öffentlichen Darbietung ab. In der Oberstufe entstehen dann fast abendfüllende Projekte, die zum Teil aus selbst entwickelten Collagen und Stücken bestehen, zum Teil aber auch in Theaterstücken ihre Grundlage haben. Zeitweise wurde auch im Rahmen des TUSCHProjektes mit einem staatlichen Theater, der „Volksbühne“, zusammengearbeitet. Das Fach stellt für viele Schüler/innen eine wohltuende Alternative zum Unterricht im Klassenzimmer dar. Die Aufführungen, die jeweils ein hohes Engagement aller Beteiligten, z.B. in Form von Wochenendproben, erfordern, bilden immer ein kleines „Highlight“ am Ende eines jeden Schuljahres. Darstellendes Spiel damals (Bild oben) und heute (Bild unten) 100 Jahre UvH · Festschrift 49 Fachbereich Sport Der Fachbereich Sport der Ulrich-von-HuttenOberschule kann sich glücklich schätzen, unter sehr guten räumlichen Bedingungen arbeiten zu können. Die UvH verfügt über die größte Dreifach-Halle mit Tribüne in Tempelhof-Schöneberg und einen Kunstrasenplatz, 75-MeterLaufbahn, Weitsprung- und Kugelstoß-Gruben sowie eine vielfältig nutzbare Gymnastikwiese. In der Sekundarstufe I werden neben den üblichen, traditionellen Sportarten auch mehr und mehr Inhalte wie Frisbee, Rugby, Rope-Skipping oder Bowling integriert, auch eine Folge der Fortbildungen des Landessportbundes, an denen die Mitglieder des Fachbereichs regelmäßig in Gruppen und zuletzt auch komplett teilgenommen haben. 100 Jahre UvH · Festschrift 50 In der Sekundarstufe II reicht das Kursangebot von den Individualsportarten Leichtathletik, Turnen, Schwimmen, Fitness und Gymnastik/ Tanz über die großen Sportspiele Volleyball, Fußball, Handball und Basketball bis hin zu den Rückschlagspielen Badminton, Tischtennis und Tennis. Eine besondere Stellung nimmt der Grundkurs Ski alpin ein, der im Januar als regulärer Sportkurs für die Schüler des 1. Semesters angeboten wird. Nach längerer Suche und wechselnden Quartieren in verschiedenen Skigebieten haben wir jetzt in Gerlos eine Unterkunft und ein Skigebiet gefunden, die optimale Voraussetzungen für die Durchführung des Kurses bieten. Bis zu 40 Schüler vom Anfänger bis zum Könner haben an 10 Skitagen Gelegenheit, alpines Skifahren zu erlernen – und das hat bislang noch jeder bei uns geschafft! – oder sich darin zu verbessern. Die Abende werden genutzt, um auch theoretische und ökologische Aspekte zu thematisieren, aber natürlich nicht nur dazu... Die UvH nimmt außerhalb des Unterrichts regelmäßig an den Rundenspielen und Wettkämpfen der Berliner Schulen teil, im Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Tennis, Turnen und in der Leichtathletik waren über die Jahre zahlreiche Erfolge zu verzeichnen, wobei die Mannschaften herausragen, die Berlin in ihrer Sportart im Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ vertreten durften, einmal im Volleyball, einmal im Tennis. Diese Erfolge resultieren zum Teil auch aus der Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften, die nicht nur von Lehrerinnen oder Lehrern angeboten werden, sondern auch von Oberstufenschülern und von Ehemaligen, die jetzt Eltern von UvHSchülern sind, betreut werden. Ihnen sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt! Abschließend sollen hier noch zwei besondere sportliche Veranstaltungen genannt werden: Da ist zum einen das Spielsportfest, das alle zwei Jahre stattfindet und an dem die Klassen 7-10 teilnehmen. Im Vordergrund steht der Spaß und das Teamwork. Alle Wettbewerbe werden von vielen oder allen Schülern einer Klasse bestritten, sodass die Klassengemeinschaft gestärkt wird, gleichzeitig lernt man die Parallelklassen besser kennen. Zum anderen ist noch der fast schon legendär zu nennende Hutten-Cup zu würdigen. Beim Hutten-Cup handelt es sich um das alljährliche Schulfußballturnier, welches immer am Montag vor den Sommerferien normalerweise auf dem Sportplatz an der Halker Zeile stattfindet. Da der aber in diesem Jahr gesperrt ist, müssen wir auf unsere Halle und auf den Platz vor der Halle zurückgreifen. Jede Klassenstufe der UvH kann eine oder auch mehrere Mannschaften aufstellen. Wie jedes Jahr können sowohl Mädchen- als auch Jungenmannschaften gemeldet werden. Gemischte Mannschaften, d.h. Spieler aus unterschiedlichen Klassenstufen oder Jungen und Mädchen in einer Mannschaft, sind auch zulässig. Spielberechtigt sind grundsätzlich alle SchülerInnen der UvH. Ehemalige SchülerInnen dürfen auch wieder teilnehmen, wenn sie mindestens zwei Jahre nachweislich auf der UvH waren. In den vergangenen Jahren wurde der Hutten-Cup immer zu einem kleinen Fest, da die nicht mitspielenden SchülerInnen ihre Klassen lautstark anfeuerten, für Musik und Verpflegung war auch gesorgt und das Wetter war meist prächtig. Man kann also davon ausgehen, dass im Jahr des einhundertsten Jubiläums der Hutten-Cup wieder einen Höhepunkt und gelungenen Abschluss des Schuljahrs bilden wird. Viele Wettkämpfe haben die Schülermannschaften bestritten. Hier nur einige Beispiele der errungenen Urkunden Hallenhandball Mädchenmannschaft Hallenhandball Jungenmannschaft Hallenhandball Jungenmannschaft Kurs Skifahren 100 Jahre UvH · Festschrift 51 Die Italienfahrt der 11. Klassen Seitdem erstmalig 1986 zwei 11. Klassen unserer Schule Roseto degli Abruzzi an der Adria (Provinz Teramo in der Region Abruzzen) als lohnendes Ziel für ihre Klassenfahrt entdeckt hatten, gehört diese Fahrt zum festen Bestandteil des Schullebens an der UvH und führte letztlich seit 1996 auch zu einem alljährlichen Schüleraustausch. Wichtiges Element dieser gemeinsamen Fahrt aller 11. Klassen ist der intensive Kontakt zum Gymnasium im Nachbarort Giulianova mit der Möglichkeit zur Teilnahme am Unterricht und sportlichen Wettkämpfen mit den italienischen Schülern. Unverzichtbar sind dabei die alljährlichen Begegnungen im Fußball und im Volleyball, auch wenn diese nur selten zu unseren Gunsten ausgingen. Weiterhin gehören zum Programm: • Tagesfahrt nach Rom • Exkursion in den Gran-Sasso-Nationalpark • Fahrten nach Ascoli Piceno, L’Aquila, Pescara,... • Besuch eines Weinguts mit Führung • Beach-Volleyball, Streetball, Boccia • Windsurfen mit Instruktor 100 Jahre UvH · Festschrift 52 Übersetzung des gemeinsamen Briefes des Ex-Schulleiters Giulio Belfiore und des amtierenden Schulleiters Dante Pistilli Für uns, Bewohner eines Dorfes aus dem Abruzzo, waren Berlin und Deutschland bisher mythische Namen, die wir automatisch mit den Ereignissen des zweiten Weltkrieges, mit der Mauer und mit den Vopos assoziierten. Eines Tages lernten wir Peter kennen, der uns mit seinem grammatikalisch und syntaktisch äußerst korrekten, aber doch stark vom nordischen Akzent geprägten Italienisch überzeugte, dorthin zu fahren. Und wir fuhren mit dem Zug, stiegen am Bahnhof Zoo aus, stiegen in einem Hotel nahe am Kudamm ab und lernten unter der aufmerksamen Führung von Peter das große und faszinierende Berlin kennen. Es entstand die Idee einer Schulreise – ich erinnere mich an die Siebenseenrundfahrt – es entstand im Folgenden die Idee eines Schüleraustausches und seitdem, d.h. seit 1996, haben Familien aus Giulianova jedes Jahr die Freude, deutsche Schüler des Ulrich-vonHutten-Gymnasiums aufzunehmen und ihre Kinder, Schüler aus dem Liceo Marie Curie, den deutschen Familien anzuvertrauen. Zusammen mit dem jetzigen Schulleiter des Liceo von Giulianova, Professor Dante Pistilli, hoffe ich sehr, dass diese Tradition, die schulisch wertvolle Erfahrung mit der Schaffung von freundschaftlichen Beziehungen verbindet, fortbestehen wird. Auf eine lange Zukunft IL PRESIDE INCARICATO Prof. Dante Pistilli 53 100 Jahre UvH · Festschrift Ich, Schulleiter des italienischen Liceo, habe die herzliche Freundschaft des deutschen Schulleiters und seines Stellvertreters selber erlebt. Jedes Jahr freuen sich die italienischen Lehrer, als Begleiter unserer Schüler nach Berlin fahren zu dürfen. Dieser Schulaustausch hat sich mit der Zeit immer mehr zu einem tiefen kulturellen, gesellschaftlichen, menschlichen und letztendlich europäischen Austausch entwickelt. Schülerbegegnungen Frankreichaustausch Der eine oder andere Lichtenrader erinnert sich noch an seinen Brieffreund bzw. seine Brieffreundin und Austauschpartner/in in Frankreich oder hat sogar noch Kontakt. Denn unser Frankreichaustausch hat eine langjährige Tradition seit den 70iger Jahren. Damals fuhr Frau Schorsch, die damalige Fachbereichsleiterin des Faches Französisch, mit einer großen Anzahl von Schülern in den Norden von Paris, wo alljährlich mit unterschiedlichen Schulen, dem Collège Francois Mauriac oder dem Collège de la Madeleine in Gonesse für die jüngeren Schüler und mit dem Lycée Gonesse oder dem Lycée de Sarcelles für die älteren Schüler, Kontakte in Französisch live geknüpft wurden. Frau Schorsch wurde wegen ihrer langjährigen Durchführungen dieser Austauschprogramme so etwas wie eine Ehrenbürgerin von Lourdes (im Norden von Paris). Seit 1995 führen wir nun regelmäßig einen Austausch mit dem Collège Jacques Prévert im Herzen von Paris, im Quartier Latin, durch. Neben dem Schulleben und dem Leben in französischen Familien lernen die Schüler die bedeutenden Monumente in Paris kennen oder wandeln „auf den Spuren Napoleons“, besuchen den Louvre oder Versailles oder singen auf den Champs Elysées. 100 Jahre UvH · Festschrift 54 Der Gegenbesuch der französischen Schüler erfolgt meist kurze Zeit später. Die Schüler sollten mindestens ein Jahr Französischunterricht haben, um sich erfolgreich mit den Gastfamilien verständigen zu können. Da die Zahl der Schüler, die gerne am Austausch teilnehmen wollen, stets größer wird, haben wir seit diesem Jahre eine Kooperation mit unserer Nachbarschule, der Georg-Büchner-Oberschule, ins Leben gerufen. So können wir noch mehr Schülern eine Fahrt nach Paris ermöglichen. Die Schüler fahren für 10 Tage in den Pariser Vorort Evry, an die Schule Le Village. Sie haben ebenfalls die Möglichkeit, dort mit ihren Austauschpartnern die Schule zu besuchen und unternehmen außerdem mit ihren deutschen Lehrern Erkundungen im Stadtzentrum von Paris, was mit der Bahn in ca. 30 Minuten zu erreichen ist. Für viele Schüler bedeutet der Austausch einen Motivationsschub und die Möglichkeit, das schon Erlernte vor Ort zu erproben. In den letzten Jahren haben sich zwischen den Schülern viele Freundschaften entwickelt. Seit 2003 können Schüler der Sekundarstufe II an einer Austauschfahrt nach Montréal teilnehmen. Was 2002 mit einer Gruppe kanadischer Studenten als Gäste Lichtenrader Familien begann, hat sich inzwischen zu einem kleinen, erfolgreichen Schüleraustausch zwischen dem Ulrich-von-Hutten-Gymnasium und dem Collège Montmorency in Montréal entwickelt. Vierzehn Tage sind die deutschen Schüler und ihre Familien Gastgeber junger französischsprachiger Kanadier, bevor der Gegenbesuch bei den kanadischen Austauschkorrespondenten stattfindet. Ein thematisch vielseitiges und interaktiv gestaltetes Besuchs- und Hospitationsprogramm ergänzt die Erfahrung eines neuen familiären, kulturellen und sprachlichen Umfeldes und soll das Interesse der jungen Menschen an anderen Perspektiven, Lebensläufen und Formen des Zusammenlebens wecken. Soziale und sprachliche Komponenten wie Flexibilität, Mitverantwortung und kommunikatives Miteinander können die persönliche und schulische bzw. berufliche Orientierung fördern. Austausch 2006 – Schüler berichten Im Herbst fand der Kanada-Schüleraustausch schon zum fünften Mal statt. Wir, insgesamt 10 Reisende (9 Schüler der UvH und unsere persönliche Reiseleiterin Frau Hansen), wurden von unseren kanadischen Gastfamilien für die zwei Wochen Abenteuer pur herzlich aufgenommen. Diese waren bereits zuvor in Berlin gewesen und nun war es an ihnen, ihre Heimatstadt von der Schokoladenseite zu präsentieren. Zielort war Montréal, eine Stadt, in der nicht nur Englisch auf Französisch trifft, sondern die auch ein multi-kulti Knotenpunkt in allerlei Hinsicht ist und super viel zu bieten hat. Manche von uns waren allein von der atemberaubenden Laubfärbung in Kanada begeistert, doch letztendlich war für jeden etwas dabei: von bezaubernden Kathedralen über die typisch nordamerikanisch pompöse Skyline, diesmal wirklich interessante Museen und Ausstellungen, bis hin zu Discos mit Rundum-Panorama auf die nachterleuchtete Stadt, blutigen Hockeymatches (GO „HABS“ GO!) und dem beeindruckenden Parc Olympique der olympischen Sommerspiele 1976. Gerne wären wir in die kunterbunte Pracht Montréals eingetaucht, aber wir stopften noch einen zweitägigen Ausflug nach Quebec Ville in unseren so engen Zeitplan. Quebec Ville ist die Hauptstadt der französischsprachigen Provinz im Nordosten Kanadas und war mit seinen imponierenden historischen Festungen und Ratshäusern, einer bezaubernden Altstadt und dem zweitgrößten Schiff der Welt, der Queen Mary 2, die zufällig gerade zu Anker lag, seinen Besuch wirklich wert. Zusammenfassend hat der Austausch, denke ich, auch in Form eines komplett neuen Kleiderschrankes Spuren hinterlassen; allein die netten und offenen Menschen dieser jugendlich lebendigen Stadt kennen zu lernen und zu erleben waren allemal eine Erfahrung wert, so dass wir nebenher noch unsere Sprachkenntnisse um einiges auffrischen konnten... Am Ende wurden Freundschaften fürs Leben geschlossen, ein tränenfreier Abschied war somit zugegebenermaßen nicht möglich. Alles in allem ein 200% gelungener Austausch und nur weiterzuempfehlen an die nachfolgenden Generationen dieser Schule! Jan Kirmis & Lena Link 55 100 Jahre UvH · Festschrift Kanadaaustausch Italienaustausch Seit 1996 findet zwischen der Ulrich-vonHutten-Oberschule und dem Liceo Scientifico Statale „Marie Curie“ in Giulianova alljährlich ein Schüleraustausch mit Schülern der 11. Klassen statt. Giulianova liegt an der Adria und gehört zur Provinz Teramo in der Region Abruzzen. In der Regel sind 15 bis 20 italienische Schüler jeweils Anfang September für zehn Tage zu Gast bei unseren Familien, unser Gegenbesuch findet gewöhnlich im Mai des darauf folgenden Jahres statt. Seitens der Italiener nehmen nur Schüler teil, die neben Englisch Deutsch als zweite Fremdsprache belegt haben. führte eine Kursfahrt die ersten tapferen Schüler, die Italienisch bis zum Abitur durchgehalten haben, nach Sizilien, wo sie sich in einem Stadtteilzentrum in Palermo über Aktivitäten gegen den Einfluss der Mafia informierten, aber auch kulturelle und landschaftliche Höhepunkte der Insel genießen konnten. 2006 fuhren zwei 9. Klassen zur Olympiastadt Torino/ Piemonte. Eine gemischte Gruppe von Schülern aus Klasse 9 und 11 beteiligte sich im Schuljahr 2006/07 an dem von der EU geförderten Comenius-Projekt unter dem Motto „Nahrung und Kultur/ Cibo e cultura“, erneut im Austausch mit dem Istituto Einaudi in Grosseto. Für den Erfolg dieser Begegnungen spricht die Tatsache, dass sich daraus schon viele stabile, über die Schulzeit hinaus gehende Freundschaften entwickelt haben. 100 Jahre UvH · Festschrift 56 Darüber hinaus entwickelten sich auch Beziehungen zu anderen Regionen Italiens, nachdem im Jahr 2000 Italienisch als 2. bzw. 3. Fremdsprache in das Lernangebot der UvH aufgenommen wurde. Seitdem wurden für Schüler, die Italienisch gewählt haben, zur Ergänzung des Unterrichts schon etliche Austauschprogramme organisiert. Parlare italiano macht schließlich viel mehr Spaß mit echten temperamentvollen Italienern und warmherzigen Italienerinnen, noch dazu im authentischen Ambiente! Und wenn man sich erst mal kennt, stört auch nicht der eventuell grauere Himmel beim Gegenbesuch in Berlin. Im September 2002 waren Schüler der damaligen 8/4 und 8/5 in Rovereto, einem Ort im Norden Italiens in der Nähe des Gardasees. Im Mai 2003 fuhren Schüler der damaligen 9/4 und 9/5 zum ersten Mal nach Grosseto in die Toskana. Mit dem dortigen Istituto Einaudi entwickelte sich eine Schulpartnerschaft, so dass einige unserer Schüler in den Ferien 2004 zu einem interessanten Begleitprojekt der Jugendleichtathletikkämpfe eingeladen wurden. 2004 fand auch ein Austausch der Klasse 8/4 mit einer Schule in Süditalien, in Avellino in Kampanien, statt. 2005 fuhren Schüler des 10. Schuljahrs nach Genova/ Ligurien. Außerdem Gran Sasso 100 Jahre UvH · Festschrift 57 Unser Kollegium der UvH 2007 100 Jahre UvH · Festschrift 58 Von links nach rechts Obere Reihe: Herr Tiedemann, Frau Richter, Frau Kielmann, Herr Paul, Herr Brosig, Herr Krein, Herr Roeske, Herr Möllenberg, Frau Dr. Graefe-Bentzien, Frau Körber-Akok, Frau Kelm, Herr Petsch, Herr Beetz Mittlere Reihe: Herr Schein (Hausmeister), Frau Rombach, Frau Rammler-Eulitz, Frau Westphal, Frau Plünnecke, Frau Duppel-Pelster, Frau Ewert, Frau Strzoda, Frau Hansen, Frau Ebel, Frau Viviani, Frau Reimers, Frau Mieland, Frau Pinger, Frau Dembowski, Herr Toth, Frau Schwabe, Frau Stroot, Herr Lüttge 100 Jahre UvH · Festschrift 59 Untere Reihe: Herr Winkler, Frau Künstler, Herr Schadow, Herr Schmidt, Herr Fahrentholtz (stellv. Schulleiter), Frau Miethke (Sekretärin), Herr Hungs (Schulleiter), Frau Meyenberg (PäKo), Frau Müller, Herr Schröder, Herr Lenski. Weiterhin gehören zum Kollegium: Frau Franke-Bohne, Frau Gesse, Frau Grenz, Herr Grill, Frau Groß, Herr Schwarz, Herr Dr. Groth, Frau von Hausen, Herr Jöckel, Herr Konrad, Herr Milde, Herr Vieth, Herr Zieglowski Gesamtschülervertretung Die anderen Kinder haben mir nicht gefallen. Die komische Lehrerin hat eine verwirrende Sprache gesprochen. Am Treppenhaus wurde gebaut. Alles war anders. Ich wusste nicht, ob ich hierher gehöre. Juli 2000 … Juli 2007 ! Die anderen Kinder sind meine besten Freunde geworden. Die komische Lehrerin nenne ich jetzt liebevoll Frau Grenz und antworte sogar, wenn Sie mich fragt „Ça va monsieur?“. Das Schulgebäude ist makellos vollendet. Alles ist wunderbar. Hier gehöre ich her. Eine kleine Bilanz nach sieben Jahren Unterricht an der UvH: Die Befürchtungen eines soeben Eingeschulten sind wohl ganz normal. Ein neues Umfeld nach sechs Jahren Vertrautheit bringt immer Unsicherheit mit sich, vor allem, wenn man zwölf ist und das erste Mal Französisch hört. Was jedoch nicht immer ganz normal ist, ist der Wandel der Ansicht. Es gibt genug Schüler, welche nicht eine derartige Verbindung zu ihrer Schule haben, wie ich das tue. Was hat diese Ansicht hervorgerufen? Woher kommt die Begeisterung, welche diese Schule auf mich auslöste? 100 Jahre UvH · Festschrift 60 Als momentaner Schulsprecher durfte ich die Aufgabe übernehmen, diese Seite zu gestalten, jedoch ist meine Ansicht allein wohl nur sehr begrenzt interessant. Darum hier erstmal die Meinung diverser GSV-Vorstandsmitglieder der letzten Jahre. Was zeichnet die UvH deiner Meinung nach aus? Oliver Nowak: Ich habe die UvH während meiner Schulzeit und auch noch in der Zeit danach als einen Ort des harmonischen Miteinanders erlebt, der mir immer die Chance gegeben hat, meine Ideen, auch über den alltäglichen Schulablauf hinaus, zu verwirklichen und der mir geholfen hat, meine Fähigkeiten wie auch meine Grenzen einschätzen zu lernen. Der UvH ist es aber auch gelungen, ihrem eigentlichen Zweck – der Vorbereitung auf ein Hochschulstudium oder eine Ausbildung – auf qualitativ hohem Niveau gerecht zu werden, so kann ich persönlich selbst nach vier Semestern Uni noch immer von meinem ursprünglichen Schulwissen profitieren. Ich denke, dass die UvH eine ganz besondere Schule ist, und so freue ich mich ihr nun hier, auch stellvertretend für Andere, zu einem besonderen Geburtstag gratulieren zu können. David von Hilchen: Die UvH stellt für mich, nicht nur rein optisch, eine der attraktivsten Schulen ganz Berlins dar. Ich habe bisher keine Schule gesehen mit einem schöneren Schulgebäude, mit einer geringeren Verschmutzung, einer niedrigeren Kriminalitätsrate und einem höheren Wohlfühlfaktor als die UvH. Als ich 2000 auf die UvH wechselte, begann „Schule“ für mich das erste Mal Spaß zu machen!“ Phillip Straube: Die UvH leistete ihren Beitrag durch Erziehung und vor allem Bildung, mich zu einem selbstständig agierenden Teil der Gesellschaft zu machen. Auch in Zeiten der zunehmenden sozialen Kälte zeigte sich die UvH immer als ein Hort des Friedens und des freundlichen Miteinanders, was für mich ein wichtiger Indikator einer guten Schule ist. Für die Zukunft wünsche ich der „alten Dame“ UvH, dass sie eine mutige Vorreiterrolle in den anstehenden Bildungsreformen einnimmt und ihren Schülern weiterhin die bestmögliche Bildung und ein lebensvorbereitendes Aufwachsen ermöglicht. Auf die nächsten 100 Jahre! Christian Niermann: Die UvH verfügt über ein hohes Maß an Sauberkeit und Hygiene. Des Weiteren besitzt das Gymnasium eine Familienspiele-Sammlung, was jede Freistunde zu einem Erlebnis macht ;). Ein hoher Wohlfühlfaktor ist anscheinend an dieser Schule gesichert, zumindest laut den Vertretern der Schüler. Aber vertreten sie in diesem Punkt auch die Meinung der Gesamtheit? Genießt ihr eure Zeit an der Schule? Fühlt ihr euch wohl? Was gefällt euch besonders an der UvH? Die Ergebnisse sprechen wohl für sich. Zwar wurde die Umfrage nur an einem Querschnitt von zufällig ausgewählten Schülern durchgeführt, dabei wurde jedoch jede Klassenstufe mit gleicher Anzahl bedacht und außerdem gleich viele männliche wie weibliche Schüler befragt. Wir dürfen stolz auf unsere Schule sein! Bei der zweiten Frage tauchten einige Stichworte auf, welche unsere nächsten Seiten prägen werden. Ein Begriff, welcher Schülern sowohl das Mark in den Knochen gefrieren lassen kann, als sie auch in eine frohlockende Feierstimmung zu heben. Na? Selbstverständlich! Lehrer! Neben den Mitschülern der wohl prägende Faktor einer jeden Schule. Wie sehr haben euch die Lehrer außerhalb des normalen Unterrichtsstoffes geprägt? Wie sehr schätzt ihr die Lehrerschaft im Allgemeinen? Man erkennt, dass der Einfluss der Lehrer sich offensichtlich nicht nur auf Mathe, Englisch und Deutsch beschränkt, sondern noch weiter reicht. 100 Jahre UvH · Festschrift 61 Die Gesamtschülervertretung bei der Arbeit Neben dem normalen Schulleben bietet die UvH noch eine Masse von Schulevents und AGs, welche die Schüler das gesamte Jahr auf Trab halten. 100 Jahre UvH · Festschrift 62 Anfangen möchten wir gleich mit dem sensationellsten Event der UvH, und ich denke, ich nehme mir nicht zuviel raus, wenn ich sage, auch dem Rest aller Schulen Tempelhof-Schönebergs: Der Huttenzauber Beinahe schon eine Legende, hat dieser seit 2005 jährlich ausgeführte Musikcontest unserer Schule schon einen Ruf weit über die Grenzen unseres schönen Lichtenrade erhalten. Ein Gedanke reifte zur Idee, eine Idee zu einem Plan, ein Plan zur Bewegung und diese Bewegung fegte alles bisher Dagewesene davon. Zwei Abende im Frühjahr verwandelt sich die Aula für die gesamte Schülerschaft zum Mittelpunkt der Welt. Und die Bühne für die Akteure zu den Brettern, die die Welt bedeuten. Eine Anzahl von 8 bis 12 Bands, Tanzgruppen, Sängern, Rappern, Musikern, Entertainern und allen anderen begabten Schülern liefern eine bombastische Show, deren Euphorie sich keiner zu entziehen weiß. Ich alter Hase des Huttenzaubers (1. Jahr: AufDie Gesamtschüler vertretung 2006/07 tritt; 2. Jahr: Gastauftritt; 3. Jahr: Moderation) kann mit bestem Wissen und Gewissen sagen: Hammer! Kein Wort weiß es besser zu beschreiben. Einfach Hammer (siehe Beitrag auf Seite 64). Beiträge zum Huttencup, Weihnachtsbasar auf den folgenden Seiten. Ich denke, langsam kann man erkennen, woher meine Begeisterung für diese Schule stammt. Ein Gebäude … welches den Inhalt und Geist der Schule blendend reflektiert und symbolisiert. Ein Namensgeber … der Mut dazu hatte, das auszusprechen, was keiner hören wollte, aber alle wussten. Ich hab es gewagt mit Sinnen. Lehrer … welche ein hohes Niveau im Unterricht bieten, dabei aber noch Mensch genug bleiben, den Schülern mehr als nur Stoff zu vermitteln. Eine GSV … die trotz der teilweise anstrengenden Arbeit niemals den Spaß daran verliert, sich für die Schule und Schüler zu engagieren Und abschließend … eine Schülerschaft … die ich jeden Tag, den ich an dieser Schule verbringe, einfach nur knutschen könnte! Gesamtelternvertretung Grußwort des Vorsitzenden Zurzeit erleben wir in allen gesellschaftlichen Bereichen, und natürlich auch im Schulalltag, wieder einmal eine Phase der Reform der Reform der Reform........ Wieder einmal heißt es, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Der Staat hat nicht genug Geld. Das Verhalten der Menschen, auch der Schüler untereinander, wird immer rücksichtsloser. Erziehungs- und Bildungsdefizite werden von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik lautstark bemängelt. Die PISA-Studie bestätigte die schlimmsten Befürchtungen aller Beteiligten am Schulleben. Lange Zeit wurden Werte, die ein gerechtes, reibungsloses Zusammenleben innerhalb der Gesellschaft ermöglichen sollen, für unmodern gehalten und abqualifiziert. Autorität, Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft, Verantwortung, ehrenamtliches Engagement usw. waren Begriffe, die nicht dem Gesellschaftsbild entsprachen. Ziel der heutigen Reformideen muss nicht nur der Erhalt eines freiheitlichen, demokratischen und solidarischen Gemeinwesens sein. Weiter muss auch in einer gemeinsamen Besinnung auf traditionelle Wertevorstellungen und den Grundsatz, dass das eigene Handeln vom Gedanken an das Gemeinwohl geprägt sein sollte, das gesellschaftliche Miteinander bestimmt werden. Die Formen des Umgangs der Menschen untereinander und die Bildung der jungen Generation sind bestimmend für unsere Zukunft. Hier liegt das gemeinsame Interesse von Eltern, Schülern und auch Lehrern. In diesem Sinne fühle ich mich und auch viele Elternvertreter dieser Schule verpflichtet und wünschen der UvH auch in den nächsten hundert Jahren viel Erfolg bei der Umsetzung von Reformideen, Wertevermittlung und der gymnasialen Bildung zur allgemeinen Hochschulreife, vor allem aber noch viele Generationen von Schülern, die sich auch weiter gerne an ihre Zeit an der „Ulrich-von-Hutten-Oberschule in Lichtenrade“ erinnern. 63 Hagen Kliem Vorsitzender der Gesamtelternvertretung 100 Jahre UvH · Festschrift Vor hundert Jahren gegründet, gab sich in Lichtenrade die höhere Knaben- und Mädchenschule 1938 den Namen Ulrich-von-HuttenSchule. Und seit diesem Zeitpunkt ist die UvH auch ein Begriff in und für Lichtenrade. Generationen von Lichtenrader Bürgern durchlebten, durchlitten oder besser durchliefen diese Schule. Diese Erfahrungen und die traditionelle Verbundenheit der Lichtenrader mit ihrem Ortsteil sind Grundlage des immer wieder stattfindenden Austausches und Erinnerns vieler Schülergenerationen an: „ Die Ulrich-von-Hutten-Oberschule in Lichtenrade“. Der Huttenzauber-Musiccontest ist ein Musikwettbewerb, an dem alle Schüler der UvH teilnehmen und ihre Talente im Tanzen, im Singen oder Instrumentspielen unter Beweis stellen können. Angefangen hat die ganze Geschichte im Jahr 2005. Seitdem hat sich der Huttenzauber kontinuierlich weiterentwickelt und ist für viele Schüler zum Höhepunkt eines jeden Schuljahres geworden. 100 Jahre UvH · Festschrift 64 In der Woche davor wird es voll in der Aula. Ein Team von ca. 30 Schülern und Ehemaligen bereitet das Spektakel vor. Der Raum muss dekoriert, die Bühne gebaut, Ton und Licht müssen aufgebaut und eingestellt werden. Dann ist es soweit. Der Huttenzauber kann beginnen. Dem Zuschauer wird ein vielfältiges Programm über Tanz, Rap, Rock, R n’ B, usw., sprich der gesamten Bandbreite der Musik, geboten. Über drei Stunden dauert die gesamte Veranstaltung. Kein Wunder, dass bei so vielen Eindrücken es den Zuschauern und der Jury nicht leicht fällt, sich für einen Act zu entscheiden. Doch schließlich steht der Gewinner fest, der dann auch gekürt und ausgiebig gefeiert wird. Dann heißt es ab nach Hause und sich schon mal auf den nächsten Huttenzauber freuen. Fazit eines Lehrers (sinngemäß): „Ich denke nicht, dass es eine andere Schule in Berlin gibt, die eine derart professionelle Veranstaltung hat.“ Traditionelle Veranstaltungen im Jahr Huttencup UvH: Jungs, ihr habt das zum ersten Mal dieses Jahr gemacht. Wie kam es dazu? Jungs: ......mmh UvH: Und denkt ihr, ihr habt eure Erwartungen an euch selbst bzw. die Erwartungen der Mannschaften und Zuschauer erfüllt? Jungs: ......mmh UvH: Wie findet ihr die Beziehung zu Sport an unserer Schule? Ist das Angebot vielfältig genug? Werden junge Sportler genug gefördert? Jungs: ......mmh UvH: Perfekt. Ich danke euch vielmals, Jungs. Managt die nächsten Jahre den Huttencup bitte weiterhin so gut wie bisher. 65 100 Jahre UvH · Festschrift Der Huttencup ist ein ausschließlich von Schülern organisiertes Top-Event der UvH. Abgesehen von der organisatorischen Leistung, welche eine kleine Truppe von Schülern jedes Jahr leistet, bietet dieses Event immer wieder eine geballte Klasse von Fußballtalent. 24 Mannschaften liefern sich Jahr für Jahr spannende Partien unter der heißen Sonne zu cooler Musik. Oft auf dem Platz der Halker Zeile. Unser persönlicher Dank gilt den Verwaltern nebenbei. Zu diesem Event bat ich die Organisatoren dieses Jahres zum Gespräch. Weihnachtsbasar Jedes Jahr am ersten Freitag im Dezember veranstalten die Schüler einen großen Weihnachtsbasar und verkaufen Selbstgebasteltes und Gebackenes für die Weihnachtszeit. Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz. Besonders begehrt die frisch gebackenen Waffeln. 100 Jahre UvH · Festschrift 66 Schlittschuhlaufen Ein Wandertag im Winter wird genutzt zum Schlittschuhlaufen mit allen Klassen und Lehrern. Herr Hungs läuft als gutes Beispiel voran. Förderverein Insgesamt konnten im Jahre 2006 Unterstützungen in Höhe von 6663,31 € gewährt werden. Der Förderverein lebt von engagierten Mitgliedern. Da er als solcher kein „Event“ darstellt, muss der Förderverein versuchen Mitarbeiter zu gewinnen, was nicht immer leicht ist. Zurzeit setzt sich der Vorstand aus nur drei Mitgliedern zusammen, da der Kassenwart aus beruflichen Gründen seinen Posten niederlegen musste. Fluktuation wird es in einem schulischen Förderverein immer geben, da die Eltern ja ihr Engagement aus der schulischen Situation der Kinder herleiten. Verlassen diese die Schule, gehört schon eine besondere Motivation dazu, ein engagiertes Mitglied zu bleiben. Daher bedanken wir uns bei allen engagierten Eltern, Lehrern und ehemaligen Schüler für die Mitarbeit im Förderverein der UvH. 67 100 Jahre UvH · Festschrift Am 13.6.1996 wurde der Förderverein „Freunde der UvH“ wiedergegründet. Jahre zuvor war der Vorläufer sanft entschlafen. Eine engagierte Elternschaft hielt es für notwendig, gerade auch wegen der Baumaßnahmen , die Schule zu unterstützen. In der Satzung wurden Ziel und Zweck wie folgt definiert: Zweck des Vereins ist die Förderung der Erziehung insbesondere durch ideelle und finanzielle Unterstützung der Ulrich-vonHutten-Oberschule. Dieses Ziel hat der Förderverein stringent bis zum heutigen Tage durchgehalten. Besondere Unterstützung erfahren Schülerinnen und Schüler durch finanzielle Zuschüsse, um sie an Gruppenfahrten teilnehmen zu lassen. Darüber hinaus erfolgen Sachleistungen für die Schule in Form von Sportbekleidung, Ausstattung in den Fachbereichen und Unterstützung der Schüleraustauschprogramme. Zeugnisse im Wandel der Zeit Zeugnis von 1933 Zeugnis von 1917 100 Jahre UvH · Festschrift 68 Zeugnis von 1942 Zeugnis von 1946 Zeugnis von 1947 Zeugnis von 1953 100 Jahre UvH · Festschrift 69 Zeugnis von 2007 Impressum Festzeitschrift zur 100-Jahr-Feier der Ulrich-von-Hutten-Oberschule, Gymnasium im September 2007 Texte: Die jeweiligen Fachbereiche und Gremien Historie von Angela Beck und Klaus Podlowski Fotos und Abbildungen: Schüler und Lehrer Klaus Podlowski Susanne Kitzing Andrea Große Unterstützt wurden • Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg BVV Tempelhof-Schöneberg • Friseure Erdmann & Schmitt • MTR Rostock GmbH • Familie Rahe • Dr. Lars Podlowski Gestaltung und Produktion: Claudia Pulat Christian Pulat Jacqueline Behrendt Klaus Podlowski Peter Fahrentholtz Thomas Hungs 70 Druck: Westkreuz Druckerei Ahrens KG 12309 Berlin WESTKREUZ DRUCKEREI AHRENS 100 Jahre UvH · Festschrift BERLIN / BONN ULRICH-VON-HUTTEN-OBERSCHULE GYMNASIUM Rehagener Str. 35/37 12307 Berlin Tel: 7560- 82 44 Fax: 7560 -82 40 www.uvh-online.de Kontakt: [email protected] [email protected] Berlin, September 2007 die Feierlichkeiten und die Festschrift durch: Wir geben Ihnen Sicherheit . . . . . . durch Hilfe und Beratung: • Unentgeltliche Beratung und Auskünfte in der Geschäftsstelle durch erfahrene Vorstandsmitglieder, Rechtsanwälte/Notare, Steuerberater, Architekt und Finanzierungsberater und Gartenfachberater und Versicherungsberater. • Aktuelle Informationen in der monatlich erscheinenen – für Mitglieder kostenlosen Vereinszeitung. • Information und Diskussion auf den Mitgliederversammlungen. . . . duch Serviceleistungen: • Kostengünstiger Erwerb von Formularen und Vordrucken. 71 • Bonitätsauskünfte bei Creditreform und Bodenrichtwerte Berlin zum Selbstkostenpreis. 100 Jahre UvH · Festschrift • Baumschnittkurse. • Schlichtung bei Nachbarschaftsstreitigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern. • Versicherungen für Haus, Wohnungs- und Grundeigentümer zu attraktiven Prämien. . . . durch aktive Intressenvertretung: • Als Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft BerlinBrandenburgischer Eigenheimer und Siedler sowie im Bundesverband Deutscher Siedler und Eigenheimer e.V. Diese Leistungen können Sie für einen Jahresbeitrag zwischen 20 und 54 Euro in Anspruch nehmen. ND RU EIGENTÜMER DG UN AU S RH DE WO H NU N - GS - - Werden Sie Mitglied im Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein Berlin-Lichtenrade e.V. 12307 Berlin·Rehagener Straße 34·Tel. 030 7448872·Fax 030 7440218 Internet: www.HWGV-Lichtenrade.de·E-Mail: [email protected] Moderne Floristik und individuelle Beratung für jeden Anlass Paplitzer Str. 6, 12307 Berlin Tel: 7 44 81 83 100 Jahre UvH · Festschrift www.uvh-online.de 72