Göttinger Tageblatt, 13.9.2008

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Göttinger Tageblatt, 13.9.2008
GÖTTINGEN
Sonnabend, 13. September 2008
Frage
der Woche
11
Glitzernde Perlen, Kröten und buntes Plastik
Bedienzuschlag bei Bahn
Göttingen (luk). Seit gestern
steht fest, dass Bahnkunden nun
doch keinen Service-Zuschlag
an den Schaltern zahlen müssen. Das freut sicherlich nicht
nur die 89,53 Prozent der Tageblatt-Leser, die im Internet dafür votierten, dass die vorherigen Bahn-Pläne Abzocke sind.
Nur 6,2 Prozent hätten dafür
Verständnis, dass die höheren
Betriebskosten an den Kunden
weitergegeben werden. Und
4,26 Prozent interessiert es
nicht, da sie gänzlich auf das
Bahnfahren verzichten. Die
neue Frage der Woche beschäftigt sich mit der Pendlerpauschale. Stimmen Sie mit unter
www.goettinger-tageblatt.de.
Kurz & knapp
Neues Amtsblatt
Um den Bebauungsplan im Bereich der Von-Witzleben-Straße
geht es in der neuen Ausgabe des
Amtsblattes für die Stadt Göttingen. Das Blatt ist ab sofort im Infobüro des Neuen Rathauses, im Alten Rathaus, in der Stadtbibliothek
sowie in den Verwaltungsstellen
Geismar, Grone und Weende erhältlich oder im Internet unter
www.goettingen.de abrufbar.
Selbstständig als Künstler
Ein Gründerseminar „Selbstständig in künstlerischen Berufen“ findet am Montag, 15. September,
von 9 bis 12.30 Uhr in der Gründungsberatungsstelle Mobil, Lotzestraße 22c, in Göttingen statt.
Eine telefonische Anmeldung ist
unter der Nummer 05 51 /
40 03 23 0 notwendig.
Handtaschenausstellung im Museum am Ritterplan zeigt über 300 ungewöhnliche Exemplare
Grünschwarz, mit kalten, glitzernden Augen – so guckt der
als Handtasche verarbeitete
Ochsenfrosch in die Welt. Welche seltsamen Materialien außerdem zu mitunter noch seltsameren Taschen verarbeitet
wurden, zeigt jetzt eine Ausstellung im Städtischen Museum Göttingen.
VON STEFANIE MANIG
Göttingen.
Kroko-Taschen
kennt man ja, und auch Fell ist
bei Frauenhandtaschen nicht
unüblich. Aber das, was die
Ausstellung „In Frauenhand.
Eine kleine Geschichte der
Handtasche“ des Städtischen
Museums bereithält, dürfte
selbst für hartgesottenen Taschenfans erstaunlich sein: Da
gibt es Etuis und Täschchen
aus Waranleder, Python-,
Fisch-, Kröten-, Straußenoder Rochenhaut.
Mehr als 300 Handtaschen aus
der Sammlung von Ursula
Kayser werden gezeigt. Dabei
reicht die Palette von modischen Beuteln aus feinster Perlenstickerei, die die Frauen im
19. Jahrhundert in mühevoller
Handarbeit fertigten, über Metallnetze, die Ende des 19. Jahrhunderts en vogue waren, bis
hin zu knallig-bunten Plastic
Bags der 1950er Jahre. Kayser
sammelt sie seit den 80er Jahren gezielt. „Vorher stand mein
as tatsächlich alles
W
Frauenhandtaschen
reinpasst,
in
darum ranken sich Legenden: Bei
Mary Poppins war es
gleich ein
ganzer Kleiderständer.
Die Damenhandtasche
ist
eben
nicht
nur
Modeaccessoire, sondern auch
Metapher
für die Ge- Tina Nennstiel
heimnisse
der Frau. Welche persönlichen Dinge die Göttingerin-
Sammelt Handtaschen aus Leidenschaft: Ursula Kayser stellt ihre Taschen im Städtischen Museum den Besuchern vor.
Privatbedarf im Mittelpunkt“,
lächelt die Göttingerin. Seitdem sind ihr schon einige ungewöhnliche Exemplare untergekommen: die Gewandtasche
etwa, die man bis 1800 zwi-
schen den Unterröcken trug
und in der die Frau ihre Habseligkeiten verstaute.
„Diese Nähe zum Körper
hat sicher auch das heutige Intimitätsgefühl von Frauen ge-
Was ist wirklich drin ?
nen in ihren Taschen
aufbewahren, hat Stefanie Manig bei einer
Umfrage erforscht.
Sarah Schwamberger, 25 Jahre, und Tina
Nennstiel, 28 Jahre,
verstauen neben den
obligatorischen
Schlüsseln, Portmonee
und Handy auch Kaugummis,
Bonbons,
Tampons, Kalender,
Zigaretten, MP3-Player, Ohrringe, Lippenstift, Halsketten, Lederarmbänder
und
Sonnenbrillen in ihrer
Tasche. Yvonne Man- Renate Lorenz
ning, 30 Jahre, erzählt: „Ich habe außerdem
immer
Schminke dabei. Ach
ja, und Schuhe –
welche zum Autofahren und welche
zum Arbeiten.“
Renate
Lorenz,
61, aus Klein Lengden ist dagegen eine
Handtaschen-Gegnerin: „Für mich ist
es ein notwendiges
Übel, das zum Outfit
dazugehört.“ Als typisch
weibliches
Utensil befindet sich
bei ihr nur der Lip-
prägt, wenn es um ihre Handtasche geht“, erklärt Andrea
Rechenberg, Kuratorin des
Museums. Gerade um dieses
Geheimnisvolle
„Was
ist
drin?“ geht es auch in der Auspenstift in
der Umhängetasche.
„Fast
nur
Rucksäcke“
trägt Petra
Luthardt, 43
Jahre,
aus
Göttingen.
Sie besitzt
auch
nur
zwei Handtaschen. Aktuell hat sie
Portmonee,
Schlüssel,
Handy, TaPetra Luthardt schentücher,
Augentropfen, Labello, Schrauben und einen Bildhalter dabei
– den gerade getätigten Einkauf.
Hinzmann
stellung: Zwei Vitrinen zeigen
ausgekippte Frauentaschen aus
verschiedenen Zeiten. „Was
da alles reinpasst...“, wundern
sich einige.
Das Städtische Museum am
Ritterplan 7-8 zeigt die Ausstellung ab sofort bis zum 11.
Januar. Dienstag bis Freitag ist
sie von 10 bis 17 Uhr geöffnet,
an den Wochenenden von 11
bis 17 Uhr. Führungen, Vorträge und Workshops finden
zum Thema statt. Infos unter
Telefon 0551 / 4 00 28 43.
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Wand, Wall und
Flüsterasphalt
„Die Welt zu Gast“
Pro City veranstaltet Weltkindertag
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Mehr offene
Denkmäler
Göttingen (mib). Unter dem
Motto „Die Welt zu Gast in
Göttingen. Eine Reise durch
die Innenstadt“ organisiert
Pro City am Sonnabend, 20.
September, den Göttinger
Weltkindertag. Ab 11 Uhr
präsentieren mehr als 60 Institutionen – darunter Vereine,
Kirchen, Kommunen und Einrichtungen – an 54 Ständen in
der Göttinger Innenstadt ihre
Angebote speziell für Kinder.
Sie reichen von reiner Information über die jeweilige Einrichtung über Mal- und Bastelaktionen bis hin zu einem
Rollstuhlparcours oder Kalligraphiekursen.
Gleichzeitig
wollen die Institutionen an ihren Ständen ein Land ihrer
Wahl vorstellen – zwischen
Ägypten und den USA. Die
Angebote richten sich an Kinder bis 15 Jahren.
Mit einem Kinderreisepass,
der ab Montag bei Pro City,
Berliner Straße 6a, oder am
Tag selbst an den verschiedenen Stationen erhältlich ist,
können die Kinder ihren Besuch der verschiedenen Stände
dokumentieren. Sie bekommen dort einen Stempel als
Nachweis. Im Internet auf der
Seite www.procity-goettingen.
de gibt es weitere Informationen.
Göttingen (sma). Zum Tag des
offenen Denkmals am Sonntag,
14. September, (Tageblatt berichtete) sind noch folgende
Bauwerke zur Besichtigung geöffnet: Das Hainbergobservatorium, erreichbar über die Bismarckstraße in Göttingen, kann
von 10 bis 18 Uhr besichtigt
werden. Außerdem kann jeder
auf Hof Sickenberg (zwischen
Wahlhausen und Dietzenrode)
mit dem historischen Baustoff
Lehm das Verputzen ausprobieren. Die Klosterkirche St.
Christophorus in Reinhausen
ist für interessierte Besucher ab
11.30 Uhr geöffnet, Führungen
werden angeboten. Auch die
Saline Luisenhall im Greitweg
48, Grone, organisiert Besucherführungen von 10 bis 16
Weltkindertag: pro Station ein Stempel im Kinderreisepass.
Uhr
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Ortsrat Elliehausen
Elliehausen (mib). Der Ortsrat
Elliehausen hält eine schallschluckende Lärmschutzwand
entlang der Autobahn 7 im Bereich des Blookweges als die beste Lösung für einen effektiven
Lärmschutz. Das ist das Ergebnis einer Diskussion während
der jüngsten Sitzung des Gremiums. Angesichts der hohen
Kosten einer solchen Wand und
der Ungewissheit, ob so eine
Wand überhaupt finanzierbar
ist, setzt der Ortsrat parallel auf
den Bau eines weniger effektiven und billigeren, bis zu neun
Meter hohen Lärmschutzwalls
in dem A-7-Bereich. Material
dafür könnte die Stadt nach Angaben von Karl-Heinz Ernst
(CDU) vom Flecken Adelebsen
bekommen. Als weitere Maßnahmen fordert der Ortsrat einstimmig eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Autobahn
und die Verwendung von sogenanntem Flüsterasphalt. Stellvertretend für den ganzen Ortsrat hält Ernst es für sinnvoll, in
„kleinen Schritten voranzugehen. Nach Auskunft von Ortsbürgermeister Fritz-Wilhelm
Neumann (SPD) ist für die
kommende Woche ein Gespräch mit dem VerkehrsminiJV sterium in Hannover geplant.
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