Bedienungsanleitung für das SBA-Programm Landwirtschaft

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Bedienungsanleitung für das SBA-Programm Landwirtschaft
Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und
Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLFG)
Bedienungsanleitung für das
SBA-Programm Landwirtschaft
Version 2.0.1
Herausgeber des Programms:
Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten
und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLFG)
Zentrum für Acker- und Pflanzenbau
Strenzfelder Allee 22
06406 Bernburg
Verfasser: Heike Schulze, Dr. Ulrich von Wulffen, Steffen Werner,
Bernburg, Februar 2009
Seite
SBA-Programm
Bedienungsanleitung für das SBA-Programm 2.0.1
1
Einleitung
Gemäß Düngeverordnung (DüV) vom 27. Februar 2007 ist vor Ausbringen wesentlicher Nährstoffmengen
an Stickstoff der Düngebedarf einer Kultur für jeden Schlag oder jede Bewirtschaftungseinheit sachgerecht unter Berücksichtigung der nährstoffbestimmenden Einflussfaktoren festzustellen. Ebenso sind die
im Boden verfügbaren Nährstoffmengen an Stickstoff auf jedem Schlag oder jeder Bewirtschaftungseinheit (außer Dauergrünlandflächen) jährlich durch Untersuchung repräsentativer Proben zu ermitteln. Dazu
können alternativ die Empfehlungen der nach Landesrecht für die landwirtschaftliche Beratung zuständigen Stelle über die im Boden verfügbaren Nährstoffmengen genutzt werden.
Daraus abgeleitet ergeben sich für den Landwirt folgende Sachverhalte:
•
Die Untersuchung eigener Proben in einem zugelassenen Labor gibt genaue Auskunft über die
Stickstoffmengen im Boden. Das Labor verfügt i. d. R. auch über die notwendige Software zur Düngebedarfsberechnung. Daher ist dieser Methode der Vorrang zu geben.
•
In Sachsen-Anhalt spricht die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau als zuständige Stelle die Empfehlungen zu Nährstoffmengen durch Übernahme von Untersuchungsergebnissen
vergleichbarer Standorte aus.
Mit dem vorliegenden „SBA-Programm Landwirtschaft“ kann auf Basis dieser Nmin-Richtwerte (kg N/ha
für die Tiefen 0 – 30 cm, 30 – 60 cm und 60 – 90 cm) eine Stickstoffbedarfsempfehlung für ausgewählte
Ackerlandkulturen berechnet werden. Für Grünland und Sonderkulturen wie Gemüse, Obst, Heil- und Gewürzpflanzen ist keine Berechnung möglich. Die im Programm angelegten Düngejahre, Schläge und Berechnungen werden gespeichert und sind somit als Dokumentation jeder Zeit verfügbar.
2 Grundvoraussetzungen
Das Programm ist für PC’s mit Microsoft-Windows-Betriebssystemen ab Version Windows 98 vorgesehen.
Ein fehlerfreier Betrieb unter Windows 95 sowie Windows NT 4.0 kann nicht garantiert werden. Für die
Installation des Programms sind ca. 15 MByte freier Speicherplatz auf einem lokalen Laufwerk sowie eine
Mindestbildschirmauflösung von 600 x 800 erforderlich. Es empfiehlt sich, auf dem Rechner für die Arbeit
mit dem Programm die Anzeige auf kleine Schriften einzustellen, da sonst möglicherweise die einzelnen
Formulare nicht korrekt angezeigt werden. Bitte weitere Bemerkungen im Abschnitt 10 beachten.
3 Installation
Nach dem Herunterladen des ZIP-Archives ist dieses z. B. in das Verzeichnis “C:\Programme“ (oder da,
wo Sie gewöhnlich Ihre Programme installieren) zu entpacken. Dabei wird das Verzeichnis C:\Programme\SBA_Landwirtschaft angelegt. Darin befinden sich die Programmdateien, drei Datenbankdateien im DB-Verzeichnis
sowie das Unterverzeichnis „Doku“ . Das Programm ist nach dem Entpacken sofort ausführbar, eine gesonderte Installation ist nicht
erforderlich. Starten Sie das Programm einfach durch einen Doppelklick auf die
SBA_Landwirtschaft.exe.
Abbildung 1:
Hauptseite des Programms mit allen Menüpunkten
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SBA-Programm
4 Aufbau des Programms
Die Bedienung des Programms gliedert sich in folgende Teile:
Seite
•
Vorauswahl der Fruchtarten für Vor– und Hauptfrucht (Abschnitt 5)
3
•
Anlegen der Düngejahre und Schläge (Abschnitt 6)
3
•
Erfassung der Probengrunddaten (Abschnitt 7)
4
•
Erfassung der Daten zur organischen Düngung (Abschnitt (8)
5
•
Berechnung einer N-Düngeempfehlung (Abschnitt 9)
6
Nach dem Start des Programms erscheint zuerst ein Infobild. Klicken Sie auf den „OK“-Button, um in
das Programm zu gelangen. Die erscheinende Hauptseite (Abb. 1) vermittelt Ihnen einen schnellen Überblick über die einzelnen Daten- und Arbeitsbereiche des Programms. Diese Seite kann über das Register
“Start” aus jeder Arbeitsposition heraus aufgerufen werden.
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Vorauswahl der Fruchtarten für Vor– und Hauptfrucht
Die Auswahlmethodik ermöglicht später ein schnelles Zugreifen auf einen selektierten Datenbestand und
wird auch im NPK-Rechner der LLFG zur Berechnung von Nährstoffsalden nach DüV verwendet.
5.1
Vorfrucht
Nach dem Start des Programms gelangen Sie
im Bereich „Vorauswahl Fruchtart“ auf die Registerseite „Vorfrucht“. Zu Beginn sind keine
Vorfrüchte ausgewählt. Bitte wählen Sie alle
für Ihre Berechnung relevanten Vorfrüchte
aus. Dazu schalten Sie einfach in der Spalte
„Auswahl“ mit einem Doppelklick die gesuchte Vorfrucht auf “Wahr” um. Alternativ dazu
kann auch durch das Kästchen Betriebsstandard (j/n) die Auswahl getroffen werden. Die
Auswahl wird optisch in einem leicht gelblichen Farbton dargestellt und erleichtert Ihnen
die spätere Eingabe der Probengrunddaten
(siehe Abschnitt 7).
5.2
Hauptfrucht
Mit Klick auf die Registerseite „Hauptfrucht“
(Abb. 2) gelangen Sie in den Datenbereich der
Hauptfrüchte. Die Bedienung erfolgt analog
Punkt 5.1.
Abbildung 2: Vorauswahl der Fruchtarten
dem
6 Anlegen der Düngejahre und Schläge
Die einzelnen Düngejahre werden vom Programm durch das Anklicken der Button „Jahr anlegen“ oder
„Jahr anhäng.“ erstellt. Beim Anhängen eines neuen Düngejahres können die Schläge vom Vorjahr übernommen werden.
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SBA-Programm
Im rechten Teil der Eingabemaske erfolgen
die Angaben zu den Schlägen. Einerseits gewährleisten diese Angaben die programmtechnisch korrekte Zuordnung von Probengrunddaten und Richtwerten, andererseits dienen sie auch der Erstellung eines aussagekräftigen Druckexemplars der Düngeempfehlung. Korrekturen können über „Abbruch“ oder
die angezeigten Lösch-Button erfolgen.
Hinweis:
Wenn ein neues Düngejahr angelegt wird
werden Sie aufgefordert, sich von der Internet-Seite der LLFG (www.llfg.sachsenanhalt.de) eine Programmaktualisierung
herunterzuladen, die ab Januar eines neuen Jahres zur Verfügung steht. Vorangegangene Düngejahre können dann nur
noch gedruckt aber nicht mehr neu berechnet werden.
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Abbildung 3: Anlegen Düngejahre und Schläge
Erfassung der Probengrunddaten
Auf dieser Seite wird über den Button „Probe
hinzu“ ein Datensatz für den Schlag angelegt,
der in der Eingabemaske Abschnitt 6 optisch
blau unterlegt ist und in der Programmtitelleiste angezeigt wird.
Das Feld „Datum letzte N-Düngung“ dient
dem fachlichen Hintergrund, dass zwischen
dem Datum der letzten N-Düngung und der
Probenahme (hier: Berechnungsdatum) mindestens 21 Tage vergangen sein müssen. Anderenfalls ist eine Berechnung nicht sinnvoll
und möglich.
Beim Feld „Bewirtschaftungsauflagen“ wird
im Regelfall die Entscheidung für ‘Keine‘ getroffen werden. Liegt der Schlag jedoch in einem Wasserschutzgebiet (WSG) ist hier die
entsprechende Auswahl zu treffen. Die NEmpfehlung wird reduziert und entsprechend
auf dem Druckexemplar kommentiert.
Abbildung 4: Eingabeseite Probengrunddaten
Das „Berechnungsdatum“ muss unbedingt entsprechend dem gewählten Düngejahr eingetragen werden und sollte zeitnah zum geplanten Düngetermin der Anbaufrucht sein.
Die „Höhenlage“ muss bei Winter(brau)gerste für die Berücksichtigung eines Zuschlages (> 300 m) eingetragen werden, das Feld „Niederschläge“ ist z. Z. optional.
Die „Bodenart“ wird aus dem Pull-down-Menü gewählt:
Feinanteil ≤ 6 µm (Ton + Feinschluff):
Sand
≤ 7%
Lehmiger Sand
8 - 16 %
Sandiger Lehm
17 - 23 %
Lehm
24 - 35 %
Lehmiger Ton
≥ 36 %
Weitere Bodenarten der Düngung:
Schwarzerde
Anmoor (15 - 30 % Humus)
Niedermoor (> 30 % Humus)
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SBA-Programm
„Steingehalt/Krume“ und „Steingehalt/Unterboden“ werden nach folgender Orientierung ausgewählt:
gering
< 10 %
mittel
10 - 30 %
hoch
> 30 %
Die „Durchwurzelungstiefe“ des Bodens entscheidet über die Höhe der anzurechnenden NminRichtwerte. In Sachsen-Anhalt werden in der Regel alle 3 Schichten (bis 90 cm) zugrunde gelegt, da die
meisten Böden diese Durchwurzelungstiefe besitzen. Die Durchwurzelungstiefe der Anbaufrucht wird über
die fruchtartenspezifischen Daten vom Programm berücksichtigt.
Das Feld „langjährige Güllebewirtschaftung“ ist zu aktivieren, wenn mindestens 3 Jahre lang auf dem
Schlag Gülle ausgebracht wurde.
Bei der „Hauptfrucht“ kann man die Anbaufrucht auswählen, die als Vorauswahl (Abschnitt 5) getroffen
wurde. Im Feld „Sorte“ sind die Sortenlisten des Bundessortenamtes (Stand 2007) bzw. die Anbausortenempfehlungen der LLFG für Sachsen-Anhalt hinterlegt. Je Hauptfrucht kann auch die Sorte „Sonstige“
über die Leertaste ausgewählt werden. Die Auswahl der „Bestandesentwicklung“ schwach, mittel, kräftig beeinflusst Zu- und Abschläge zum N-Sollwert.
Die Angabe der „Ertragserwartung“ hat entscheidenden Einfluss auf die Höhe der empfohlenen NminGaben und sollte daher realistisch entsprechend den Ertragsmöglichkeiten der vorherrschenden Bodenund Klimaverhältnisse getroffen werden
Das Feld „Feucht“ führt derzeit in Sachsen-Anhalt noch zu keiner Sollwert-Korrektur. Hingegen wird beim
Einsatz von „Halmstabilisator“ für Winterroggen und Triticale ein Zuschlag berechnet.
Nach der Auswahl der „Vorfrucht“ und der Erfassung der Daten zum „Ernterückstand“ sowie der getroffenen Auswahl und den gemachten Angaben zur „Zwischenfrucht“ ist die ProbengrunddatenErfassung abgeschlossen. Über „Probe hinzu“ kann eine neue Eingabe erfolgen, über „Weiter“ gelangt
man zum Register „organische Düngung“. Es kann aber auch gleich das Register „Richtwerte und Auswertung“ angesteuert werden.
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Erfassung der Daten zur organischen Düngung
In dieser Eingabemaske (Abb. 5) sind die
durchgeführten organischen Düngungen der
letzten 12 Monate vor einer geplanten NDüngung einzutragen. Auch hier kommt es
düngerabhängig zu einer Ausschlussfrist von
bis 28 Tagen, in denen keine Düngeempfehlung berechnet wird. Eine noch geplante organische Düngung kann über das Programm
nicht berücksichtigt werden.
Nach der Auswahl der Düngerart sind das
Ausbringungsdatum sowie die Menge (t/ha
bzw. m3/ha) einzutragen. Die Felder TM (%),
NH4 (%) und Nt (kg N/t OS) werden mit Richtwerten aus der Datenbank belegt und können
bei Vorliegen eigener Untersuchungsdaten
überschrieben werden.
Während die N-Nachlieferungen aus Ernterückständen stichtagbezogen über Festwerte Abbildung 5: Erfassung organische Düngung
erfolgt, entscheiden beim Einsatz von Wirtschaftsdüngern die oben genannten Angaben
über die variable Höhe der anzurechnenden mineralischen N-Nachlieferung aus organisch gebundenem
Stickstoff. Um die Nährstoffwirkung von Wirtschaftsdüngern zu bewerten, hat sich das Mineraldüngeräquivalent (MDÄ) bewährt. Es gibt die Wirkung der Nährstoffe aus Wirtschaftsdüngern im Vergleich zum
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Mineraldünger (aus KAS) an.
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SBA-Programm
9 Berechnung einer N-Düngeempfehlung
In dieser Eingabemaske (Abb. 6) werden
links unten die von der LLFG veröffentlichten Richtwerte je Schicht eingegeben.
Die Richtwerte sind entsprechend der Bodenart und Anbaufrucht auszuwählen. Mit
„Ok“ erfolgt die Berechnung und es werden in den gelb unterlegten Feldern angezeigt:
•
Summe pflanzenverfügbarer Nmin
zur Anbaufrucht
•
Sollwert der Anbaufrucht
•
Gabe 1, Gabe 1b und Gabe 2
Eine 3. Gabe (Qualitätsgabe) wird nicht
berechnet! Die empfohlene Düngemenge
bezieht sich auf den düngewirksamen
Stickstoff aus KAS.
Über den Button „Drucken“ erfolgt die
Ausgabe der Empfehlung in Papierform,
eine Druckvorschau wird angeboten.
Abbildung 6: Eingabe der Richtwerte und Berechnung
In der Abbildung 7 ist das Muster des Ausdruckes dargestellt.
10 Anmerkung
Die Berechnung einer N-Düngeempfehlung auf der Grundlage von Richtwerten ist eine grundsätzlich
zulässige Methode zur Ermittlung des Nährstoffbedarfs.
Dennoch ist der Ermittlung des im Boden verfügbaren N-Nährstoffgehaltes durch eine Untersuchung
eigener repräsentativer Proben Vorrang zu geben. Dazu stehen dem Landwirt in Sachsen-Anhalt die
durch die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) zugelassenen Labore zur
Verfügung. Die Liste dieser Labore finden Sie auf der Internet-Seite der LLFG (www.llfg.sachsenanhalt.de) unter der Rubrik „Labor aktuell“.
11 Rechtliche Hinweise und Haftungsbeschränkung
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Es besteht kein Recht auf Support. Fragen oder Fehlermeldungen sind jedoch ebenso willkommen
wie Änderungs- oder Erweiterungswünsche, die bei späteren Versionen berücksichtigt werden könnten.Seite 6
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SBA-Programm
Muster
Abbildung 7: Muster einer N-Düngeempfehlung
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SBA-Programm
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