Integration der Spätaussiedler in Dresden.
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Integration der Spätaussiedler in Dresden.
Integration der Spätaussiedler in Dresden. In Dresden bestehen mehrere Vereine, die sich die Integration der Spätaussiedler zur Aufgabe gemacht haben. Die Arbeit wird in verschiedenen Projekten und ehrenamtlichen Initiativen geleistet. Dazu gehören Erziehungs- und Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie Freizeitgestaltung mit Erwachsenen und Senioren. Es gibt Chöre und Theatergruppen, in denen die Kultur der Herkunftsländer sowie die deutsche Kultur der Heimatgebiete gepflegt werden. In besonderer Weise hat sich die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland im BdV der Integrationsarbeit verschrieben. Die Landsmannschaft wurde in Sachsen gleich nach der Wende von Adolf Braun, ehemaliger Landtagsabgeordneter der CDU, gegründet. Landesvorsitzender ist Florian Braun. Er koordiniert die Tätigkeit der Ortsgruppen in Sachsen und arbeitet eng mit anderen Vereinen der Spätaussiedler und Vertriebenen zusammen. Seit 2005 führt die Ortsgruppe Dresden ein eigenes Kultur- und Sportprogramm durch. Die Ortsgruppe wird von Julia Herb geleitet. Ihre Biographie ist typisch für viele ihrer Landsleute. Sie kam nach dem Kriege im Ural zur Welt, siedelte später nach Kasachstan und von dort nach Estland um. Seit 1995 lebt sie mit ihrer Familie in Deutschland. Vor vier Jahren wurde der Chor „Silberklang“ gegründet. Die künstlerische Leitung obliegt Ewgenija Wolf, einer professionellen Sängerin. Sie war Solistin am Opern-und Ballettheater in Alma Ata. Der Chor hat 16 Mitglieder und zwei Solistinnen, Larissa Krutsch und Leontina Vollmer. Für die musikalische Begleitung mit dem Akkordeon sorgt Leonid Sigalovitsch. In der Ortsgruppe Dresden der Landsmannschaft bestehen noch andere Interessensgruppen. Larissa Rodionow leitet das künstlerische Ressort. Eine ihrer Gruppen beschäftig sich mit der Herstellung von Modeschmuck. Nicht weniger beliebt ist die Volleyballgruppe. Eine weitere Organisation, die aktive Integrationsarbeit in Dresden leistet, ist der Verein Zusammenabeit mit Osteuropa e.V. (ZMO). Frau Irina Schilling leitet die Ortsgruppe Dresden seit mehr als 10 Jahren. Der Verein hat u. a. das russisch-deutsche Musiktheater EXPRESSION gegründet, dessen Prinzipal ist Alexander Hoffmann. Der Choreograph des Theaters, Waldemar Metzger, leitet die Kindertanzgruppe in dem Kreativzentrum OMNIBUS, das eine Fülle weiterer Aktivitäten anbietet(Bild 1). Der Verein Euro-Bridge e.V.(Deutsch-Ukrainischer Verein für Humanitär-und Entwicklungshilfe) wurde 2000 in Dresden von Spätaussiedlern, Migranten und Einheimischen gegründet. In Deutschland widmet er sich der Integration der Spätaussiedler und Migranten. Durch das Projekt „Sozialpatenschaft zur Integration“ bemüht sich der Euro-Bridge e.V. Kontakte zwischen Einheimischen und Spätaussiedlern zu vermitteln und durch gemeinsame Veranstaltungen zu fördern, z. B. zu dem Thema „Geschichte der Deutschen aus Russland“. Ein besondere Unterstützung der Integrationsarbeit hat vor wenigen Wochen der Dresdner Bundestagsabgeordnete Andreas Lämmel geleistet und Multiplikatoren und Sozialberater in den Bundestag nach Berlin eingeladen (siehe Bild 2). Die Teilnehmer konnten u. a. das Museum in dem früheren Notaufnahmelager Marienfeld besichtigen. Die Ausstellung zeigt vor allem, unter welchen Umständen Bürger aus der DDR flüchteten, um in der Bundesrepublik Deutschland einen neuen Start zu wagen. Anmerkung der Redaktion: Der Bericht zeugt von einer beispielhaften Integrationsarbeit. Autor des Beitrages ist Dr. JOSEF SCHNEIDER. Der Beitrag wurde redaktionell bearbeitet und gekürzt. Wir sind gespannt auf Berichte aus anderen Städten und Kreisen in Sachsen.