lehre - Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung
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lehre - Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung
NOVEMBER 2015 AUSGABE 2 STÄDTEBAULEITPLANUNG STÄDTEBAU REPORT 2015 Foto: Uwe Grützer ZWEITAUSENDUNDFÜNFZEHN FORSCHUNG LEHRE VERANSTALTUNGEN URBAN FACTORY STADT UND INDUSTRIE TRETEN IN EINEN KONSTRUKTIVEN DIALOG (IN)FORMELLER URBANISMUS – WIE DAS THEMA IN IN- UND AUSLAND VERSTANDEN WIRD UND WAS STUDIERENDE DARAUS MACHEN POLYCENTRIC CITY REGIONS IN TRANSFORMATION - THE RUHR AGGLOMERATION IN INTERNATIONAL PERSPECTIVE INHALT STÄDTEBAU REPORT 2015 PUBLIKATIONEN AKTUELLES Lode_Port Workshop 2015 F-Projekt „Towards reclaiming public space“ Internationaler Experten-Workshop Jahrestagung Städtebauliche Denkmalpflege 2015 Masterentwurf Kamen Sommerschule 2015 1. Hochschultag vor Ort Städtebauliches Kolloquium WiSe 2015-16 05 06 06 07 07 08 08 09 FORSCHUNG Energiewende Ruhr Gartenstadt der Zukunft Urbanismusforschung Ruhr Fortschrittskolleg Energieeffizienz im Quartier Urban Factory Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet 10 12 14 15 16 17 LEHRE 18 19 20 22 26 Die Revitalisierung der Stadt Talsi Lode_Port Summer School Japan 2014 (In)Formeller Urbanismus Studentische Arbeiten Kooperationsprojekt Maastricht (IN)FORMELLER URBANISMUS Foto: Juliane Stegner Kulissenzauber König Kunde – Handel in der Stadt Kinder_Sichten Suburbaner Raum im Lebenszyklus URBANITÄTen Erhaltende Stadterneuerung VERANSTALTUNGEN 27 27 28 28 29 29 Städtebauliches Kolloquium WiSe 2014-15 Städtebauliches Kolloquium SoSe 2015 Jahrestagung Städtebauliche Denkmalpflege 2014 Internationaler Kongress 30 31 32 34 PROMOTIONEN Dr. Mais Aljafari Dr. Ilka Mecklenbrauck Jan Polívka Dr. Sara Mustafa Gouda 35 36 37 39 MITARBEITER Neue Gesichter Das Team 40 42 20 34 Foto: Uwe Grützner INTERNATIONALER KONGRESS VORWORT Liebe Leserin, lieber Leser, mit dieser zweiten Ausgabe 2015 des STB Reports möchten wir eine Bilanz der Veranstaltungen und Projekte des zurückliegenden Jahres ziehen, aber auch den Blick auf laufende und anstehende Vorhaben in der Lehre und Forschung richten. Das Titelbild dieses STB Reports zur internationalen Konferenz „Polycentric city regions in transformation“ steht stellvertretend für unsere Aktivitäten im Kontext der Agglomeration Ruhr. Im Rahmen des Projektes „Urbanismusforschung in der Agglomeration Ruhr im internationalen Vergleich“ haben wir vom 11.-13. Juni 2015 auf dem UNESCO Welterbe Zollverein in Essen eine Konferenz mit mehr als 300 Teilnehmern aus dem In- und Ausland veranstaltet, die sich mit Transformationsprozessen und Strategien urbaner Erneuerung von polyzentrischen Stadtregionen auseinander gesetzt hat und einen wichtigen Baustein zur Weiterentwicklung unseres internationalen Kooperations-Netzwerkes bildet. Das Städtebauliche Kolloquium hat sich im Sommersemester 2015 mit der „Digitalen Stadt“ beschäftigt und die Frage nach den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Zukunft des urbanen Lebens gestellt. Im Wintersemester 2015-16 stehen unter der Überschrift „Urbanisierung vs. Suburbanisierung“ die Entwicklungstrends zwischen Innenstadt und Stadtregion im Fokus der Veranstaltungsreihe. Das laufende Forschungsprojekt „Umsetzung der Energiewende in den Kommunen des Ruhrgebiets“ hat im Rahmen der Konferenz „Auf dem Weg zu einer Energiewende-Roadmap für das Ruhrgebiet“ am 17. Juni 2015 in Oberhausen eine erste Zwischenbilanz gezogen. Für das Graduiertenkolleg „Energieeffizienz im Quartier“ sind 12 Doktoranden ausgewählt worden, die in einem engen fachlichen Austausch ihre Recherchen zu verschiedenen Quartieren im Ruhrgebiet begonnen haben. Zudem konnte ein neues Forschungsprojekt „Urban Factory“ eingeworben werden, das sich in den kommenden drei Jahren mit der Entwicklung ressourceneffizienter Fabriken in der Stadt beschäftigen wird. Im Rahmen des Projektes „(In)Formeller Urbanismus“, das vom Goethe-Institut Athen iniitiert wurde, haben Studierende und Lehrende in zwei interdisziplinäre Workshops sowohl für die Dortmunder Nordstadt als auch für die illegale Siedlung in der Stadt Acharnes im Großraum Athen Konzepte entwickelt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine angenehme und kurzweilige Lektüre dieser zweiten Ausgabe des STB Reports. Prof. Christa Reicher AKTUELLES HOW TO LEVERAGE ECONOMIC GROWTH FROM SPATIAL PROJECTS? LODE_PORT WORKSHOP IN DORTMUND / OKTOBER 2015 Since 2010, the academy LODE_ PORT program offers an integrated introduction to international students into the current regional, urban and landscape planning and governance policy themes structures within the large urbanized region of the Ruhr Area. LODE_PORT 2015 took the „Dortmund Nordwärts“ urban renewal program as a case study and devided it into topics for analysis and placemaking concepts, that encourage the rise of creative industries and the transformation of the open space into a vibrant public realm. • • • • Renovating Infrastructure: Sustainable Urban Systems Spatial Constellations and Socially Integrative Urban Design Local Urban Networks: Citizen Activation and Participation Rethinking Urban Economy: Social Enterprises for Development 30 participants from 9 countries brought in their knowledge to synthesize research papers and to share their international experience on leveraging economic growth from spatial projects with Workshop schedule How to Leverage Economic Growth from Spatial Projects 19.-20.10.2015 Autumn Workshop Dor tmund the rest of participants. Through a collaborative learning process, a conceptual proposal to transform „Nordwärts“ area into a thriving community was made. As a result, the students delivered a deeper insight into the „Nordwärts“ strategy profiting from external experience. The results of the workshop were introduced in the ISOCARP 2015 congress in Rotterdam. Contact: Jan Polívka [email protected] Quelle: Titelbild Donatas Baltrusaitis 2015 dortmund nord: How to Leverage Economic Growth from Spatial Projects 19-20.10.2015 Autumn Workshop Dor tmund AKTUELLES 5 AKTUELLES TOWARDS RECLAIMING PUBLIC SPACE WITHIN METROPOLITAN AREAS COMPARATIVE ANALYSIS FOR A SUSTAINABLE DEVELOPMENT OF PUBLIC SPACE In the scene of the urban transformation processes taking place in the globalized world nowadays, this joint F-Project course supported by theoretical lectures strives to read and analyze the development of urban space in Dortmund and Amman (Jordan) and to propose regeneration frameworks for underdeveloped public spaces in the Amman city as the main case study in this project. Additionally, the F-Project course presents principles of urban regeneration, urban infill and sustainable urban design of public spaces that restrain and alleviate the segregation between the different social groups that are obviously reflected on the urban tissue of the two cities. This will be done through understanding the history and the evolution of the urban space and the city as a comprehensive organic unit responding to social, political, economic and demographic forces. Conducting the analysis and developing sustainable planning frameworks will be enforced by the intercultural dialog activities carried out during the academic year 2015- 16. Therefore, this course will include a field trip to Amman, during the winter semester, where the students from TU Dortmund meet their Jordanian colleagues from the German Jordanian University and exchange their knowledge through dialogue to deliver maximum effectiveness to planning the case studies within this project. The students’ flights to Amman and the working materials used for the workshop are covered by DAAD as a part of the funded research program “Intercultural dialogue with the Islamic world”. Contact: Dr. Mais Aljafari [email protected] POLYCENTRIC CITY REGIONS IN TRANSFORMATION INTERNATIONALER EXPERTENWORKSHOP Foto: Daniel Bläser 6 Am 16. und 17. Oktober 2014 trafen sich im Internationalen Begegnungszentrum der TU Dortmund Wissenschaftler und Planungspraktiker aus den Regionen Zürich (CH), Kansai (JP), Detroit (US), Nord-Pas-de-Calais (FR) sowie Berlin und dem Ruhrgebiet, um die Herausforderungen und Chancen polyzentraler Stadtregionen zu diskutieren. Dabei konnten einige Gemeinsamkeiten, aber auch große Unterschiede, insbesondere im Bereich der Planungsinstrumente und Strategien festgestellt werden. Ein Teil des Forschungsprojektes und des Workshops besteht im systematischen Vergleich der Planungssysteme aller Vergleichsregionen. Unterschiede werden dabei vornemlich im Bereich der unterschiedlichen Planungsebenen und dem Zusammenspiel von formellen und informellen Instrumenten deutlich. Das Netzwerk und die gewonnenen Erkenntnisse werden zu vertiefenden Fragestellungen fortgeführt und erweitert. Kontakt: Hendrik Jansen [email protected] AKTUELLES RIESEN IN DER STADT JAHRESTAGUNG STÄDTEBAULICHE DENKMALPFLEGE 2015 Insbesondere Großstrukturen aus den 1960er und 1970er Jahren, wie etwa Verwaltungs- und Bildungseinrichtungen, Geschäftsbauten oder ganze Stadtzentren befinden sich aktuell im Wandel. Viele dieser Bauwerke und Anlagen stehen unter einem enormen Veränderungsdruck. Dies hat zum Einen den Grund, dass die Kolosse den funktionalen Anforderungen der heutigen Gesellschaft nicht mehr gerecht werden. Zum Anderen weisen die Großbauten mittlerweile brüchige Strukturen auf und sind daher größtenteils sanierungsbedürftig. Im Rahmen der Jahrestagung Städtebauliche Denkmalpflege 2015 wurden im Oktober 2015 an der TU Dortmund folgende Fragen diskutiert: Welchen Stellenwert haben diese großen Struktu- ren im städtischen Gefüge? Welche besonderen Herausforderungen stellen diese für die städtebauliche Denkmalpflege dar? Welche Ressourcen bieten diese Riesen für aktuelle Anforderungen? Welche Instrumente stehen für einen Umgang mit Großstrukturen und deren Weiterentwicklung zur Verfügung? Diese und weiterführende Fragen wurden in den drei Themenblöcken „Großbauten als städtische Dominante“, „Großstrukturen im städtebaulichen Kontext“ sowie „Riesen in der Stadt – Bewusstseinsbildung und Akteure“ angesprochen und diskutiert. Referenten waren u.a. Dr. Olaf Gisbertz / TU Braunschweig, Dr. Ulrike Wendland / Landeskonservatorin Sachsen-Anhalt, Tim Rieniets / Landesinitiative Stadtbaukultur, Prof. Dr. Gerhard Vinken / Otto-Fried- rich-Universität Bamberg, Dr. Dorothee Boesler / Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Künstler Merlin Bauer aus Köln. Kontakt: Yasemin Utku [email protected] Foto: A:AI Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW, TU Dortmund, Nachlass Harald Deilmann MASTERENTWURF KAMEN KOOPERATION MIT DER UNIVERSITÄT RIGA UND DER STADT KAMEN Die Stadt Kamen, die sich im Nordosten des Agglomerationsraumes Ruhr befindet, hat sich im Bereich der Innenstadt in den letzten Jahren durch unterschiedliche städtebauliche und landschaftsplanerische Projekte deutlich verändert: Die Renaturierung und Öffnung der Seseke sowie die Aufwertung der Fußgängerzone haben neue Impulse für die Entwicklung der Innenstadt gebracht. Im westlichen Stadtbereich besitzt eine ca. 12 ha große Fläche das Potenzial, den Ortsrand zu arrondieren. Dabei sollen durch neue Nutzungen posiAKTUELLES tive Impulse auf das Wohnumfeld gesetzt werden. Im Zuge dessen soll mittels einer Neuplanung auf einem Grundstück eines sozialen Trägers eine neue gemeinschaftliche Quartiersmitte ausgebildet werden. Die unmittelbare Lage an der A2 sowie der sozial wie baulich sehr heterogen geprägte Stadtteil bergen dabei besondere Herausforderungen. Die Studierenden im Masterentwurf sollen einen innovativen Beitrag zur Entwicklung des Areals beisteuern. Dazu gilt es, die besonderen Herausforderungen und Chancen des Plangebiets zu identifizieren und kreative Ideen zu dessen Qualifizierung zu entwickeln. Vom 2. bis 6. November arbeiteten Studierende aus Riga und Dortmund gemeinsam in Kamen an Ideen für das Quartier „Blumenstraße“. Mit Unterstützung der Stadt Kamen und externen Experten wurden Exkursionen durchgeführt, Interviews geführt und erste Konzeptideen entworfen. Kontakt: Dr. Ilka Mecklenbrauck [email protected] 7 AKTUELLES DIE BILDENDE STADT FACHLICHER NACHWUCHS ENTWIRFT ZUKUNFT Foto: Felix Grimm Foto: Felix Grimm Das aus Mitteln der Nationalen Stadtentwicklungspolitik geförderte Projekt "Fachlicher Nachwuchs entwirft Zukunft" bringt seit 2009 aktuelle Forschungsfelder der Stadtentwicklungspolitik mit den Gedanken junger, angehender Stadtplaner an den Universitäten zusammen. Durch die unterschiedlichen Ausrichtungen der beteiligten Lehrstühle eröffnet das Projekt den Studierenden einerseits vielfältige Perspektiven und wird damit der zunehmenden Komplexität künftiger stadtplanerischer Fragen gerecht. Andererseits kann die Ausrichtung auf den Nachwuchs neuartige Herangehensweisen und Blickwinkel ermöglichen, und in das Ministerium getragen werden können. Die fünfte Runde des Projekts “Fachlicher Nachwuchs entwirft Zukunft” nahm die Frage, was lernende und lehrende Stadträume sein können, wie sie gestaltet werden können und welche Bedeutung sie für die Stadtentwicklung haben, zum Ausgangspunkt. Zehn deutsche Hochschulen haben sich im SoSe 2015 in Lehrveranstaltungen mit dem Thema beschäftigt sowie ihre Ergebnisse anschließend im September in einer Sommerschule in Berlin zusammengetragen und weitergedacht. Die Resultate des Projekts wurden im Rahmen des 1. Hochschultages vor Ort in Bochum vorgestellt. Kontakt: Päivi Kataikko-Grigoleit [email protected] WISSEN UND STADT 1. HOCHSCHULTAG VOR ORT Alle zwei Jahre wird auf Bundesebene der „Hochschultag der nationalen Stadtentwicklungspolitik“ in Berlin durchgeführt. Dabei zielt das Format auf einen interdisziplinären Austausch zwischen Universitäten, Praktikern sowie der Politik ab. Auf Grund dessen, dass hierbei die Themen zumeist sehr allgemein gehalten werden, jedoch der Wunsch nach einem Austausch anhand von konkreten Initiativen und Forschungsvorhaben besteht, hat sich die Idee eines Hochschultages vor Ort ergeben. Dieser soll dazu dienen, lokalspezifische An8 sätze unter interdisziplinären Gesichtspunkten zu betrachten. Die TU Dortmund, die Ruhr-Universität Bochum sowie die Hochschule Bochum richteten daher im November 2015 den ersten „Hochschultag vor Ort“ in der „blue box“ in Bochum aus. Für die zu referierenden Inhalte der TU Dortmund war das FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung federführend zuständig. Der zentrale Fokus dieser Veranstaltung lag auf der Thematik der Wissensstadt – Einflüsse von Wissensstandorten auf die Stadtentwicklung. Inhaltlich wurden dabei neue Ansätze der Stadtentwicklung in Bezug auf Wissensstandorte betrachtet, um mögliche bilaterale Synergieeffekte zu diskutieren. Der zweite Tag widmete sich vermehrt der Frage: „Welche Anforderungen werden aus der Praxis an die Wissenschaft gestellt und wie sollte die Hochschullandschaft darauf reagieren?“ Kontakt: Frank Schulz [email protected] AKTUELLES REURBANISIERUNG VERSUS SUBURBANISIERUNG STÄDTEBAULICHES KOLLOQUIUM IM WINTERSEMESTER 2015-16 Die Zukunft der Europäischen Stadt steht derzeit im Mittelpunkt von Stadtentwicklungsdebatten. Das politische Interesse konzentriert sich aus guten Gründen auf die Kern- und Innenstädte, die mit ihren vielfältigen kulturellen Angeboten und Versorgungsstrukturen für viele Menschen eine neue Attraktivität als Wohnstandort gewonnen haben. Der Raum an den Rändern der Kernstädte findet jedoch wenig Beachtung, obwohl mehr als die Hälfte der Einwohner hier lebt – in der Suburbia. Auch hier besteht unstrittig politisch-planerischer Handlungsbedarf. Denn unter dem Einfluss veränderter gesellschaftlicher und ökonomischer Rahmenbedingungen sind heute nicht nur die Kernstädte von neuen, zum Teil widersprüchlichen Entwicklungsdynamiken gekennzeichnet, sondern zunehmend auch die suburbanen Räume, also der bebaute Raum am Rande der Zentren mit Wohn- und Gewerbegebieten, fragmentierten Freiraumstrukturen sowie Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen. Dieser Teil der Stadtlandschaft steht als Siedlungskonzept durch sich verändernde Lebensentwürfe, Alterung, energetische Herausforderungen und das zum Teil enge räumliche Nebeneinander von Wachstumsdruck und Schrumpfungserfahrungen zunehmend unter Veränderungsdruck. Das Städtebauliche Kolloquium richtet den Fokus im Wintersemester 2015-16 auf den anhalAKTUELLES tenden Trend der Renaissance der Innenstädte und die Zukunft der suburbanen Räume. Wie wirkt sich die zunehmende Attraktivität der Innenstädte auf die Dichte und die Wohnqualität aus? Wo liegen die aktuellen Herausforderungen der (Re-)Vitalisierung suburbaner Räume? Welcher Handlungs- und Gestaltungsbedarf resultiert aus dem Wechselspiel der aktuellen Trends? 10. November 2015, 18.00 Uhr Trends und Herausforderungen 15. Dezember 2015, 18.00 Uhr Wohnen zwischen Urbanität und ländlicher Idylle 19. Januar 2016, 18.00 Uhr Instrumente und Strategien Veranstaltungsort: TU Dortmund, Rudolf Chaudoire Pavillon, Campus Süd, Baroper Straße Veranstalter: TU Dortmund, Raumplanung FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung, Netzwerk Innenstadt NRW , ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH, Dortmund Unterstützung durch: RVR, FH Dortmund, SRL, IfR Kontakt: Prof. Christa Reicher [email protected] Foto: Uwe Grützner 9 FORSCHUNG ENERGIEWENDE RUHR RAHMENPROGRAMM ZUR UMSETZUNG DER ENERGIEWENDE IN DEN KOMMUNEN DES RUHRGEBIETS Laufzeit: 2013-16 Projektleitung: Prof. Christa Reicher Projektkoordination: Daniel Bläser Projektmitarbeit: Henning Fort Dr. Ilka Mecklenbrauck Henrik Vervoorts Kooperationen u.a.: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie Kulturwissenschaftliches Institut, Essen Bergische Universität Wuppertal Fördergeber: Stiftung MERCATOR Das FG Stätebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung bearbeitet im Rahmen des Projektes „Rahmenprogramm zur Umsetzung der Energiewende in den Kommunen des Ruhrgebiets“ die beiden Teilprojekten Landkarte der Energiewenden und Bestandsaufnahme im Quartiern. Darüber hinaus werden verschiedene Querschnittsthemen mit den Projektpartnern des Wuppertal Instituts und des Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KW) bearbeitet. In Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut wird die Erhebung relevanter Best Practice Projekte auf Basis eines erprobten Kriteriensets realisiert. Hier werden ruhrgebietsweit Projekte, welche innovative Ansätze zur Realisierung der Energiewende enthalten, ausgewählt. In Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und dem Wuppertal Institut werden außerdem die zentralen Begrifflichkeiten der Innovation und Transformation in der Region Ruhr ausgeführt und operationalisiert. Die integrierten Arbeitspakete werden am Ende des Projektes als Bestandteile der Landkarte der Energiewende, aber auch als Bausteine der einzelnen Unterprojekte geführt. Aufbau des Projektes: Die Landkarte der Energiewende stellt in einem ersten Schritt eine systematische Erfassung der infrastrukturellen Ausgangsbasis auf der Ebene der Region (Ruhrgebiet) dar. Die in diesem Rahmen erfass- 10 ten Daten werden fortlaufend aktualisiert mit Informationen, auch aus anderen Teilprojekten, verdichtet und zu einem Informationssystem verarbeitet. Hierzu zählen: • kommunale Strategien im Themenfeld Energiearbeit und Klimaschutz • Inanspruchnahme von Förderinstrumenten • Ausstattung der Kommunen mit Erneuerbaren Energien und Potentialen • Kartierung der Change Agents in der Region • Siedlungsraumtypologie für das Ruhrgebiet auf Basis einer morphologischen Untersuchung. „Darüber hinaus wird in Zusammenarbeit mit dem KWI eine soziokulturelle Kartierung der Change Agents in der Region vorgenommen“. Die Kartierung der baulich-räumlichen Bestandssituation erfolgt an der Schnittstelle zur Bestandsaufnahme im Quartier. Auf Ebene der Region soll hier eine Siedlungsraumtypologie für das Ruhrgebiet formuliert werden, welche vorhandene Gebäudestrukturdaten (Lage, Maß, Ausrichtung) mit dem Alter der Gebäude und der Siedlungsdichte verschneidet. Die Bestandsaufnahme im Quartier beinhaltet die Konzeption der Bestandsaufnahme, die Erarbeitung spezifischer Quartiertypologien auf Basis der morphologischen Untersuchung für die Region, die Erarbeitung eines Visualisierungskonzeptes, sowie die Integration in GIS. FORSCHUNG Das gesamte Projekt mündet in die Darstellung der Landkarte der Energiewende als webbasiertes Online-Tool. Diese soll als eine GIS-basierte, interaktive Karte den Zweck erfüllen, die Vielfalt gesellschaftlicher Transformationsaktivitäten hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft, die bereits auf unterschiedlichen Ebenen im Ruhrgebiet stattfinden, auf integrierte Weise darzustellen und räumlich zu verorten. So werden die Inhalte des Projektes in einem integrierten Visualisierungskonzept zusammengefasst. Die Landkarte richtet sich an interessierte Bürger, aber auch an kommunale und politische Akteure aus der Region. FORSCHUNG Ebenensystem der Landkarte: EBENE 1: Makro- Ebene Kommunale Strategien, Programme und Projekte EBENE 2: Meso- Ebene Bestandsaufnahme auf Quartiersebene EBENE 3: Mikro- Ebene Narrative Kontakt: Daniel Bläser [email protected] 11 FORSCHUNG GARTENSTADT DER ZUKUNFT KOOPERATIVE, ENERGETISCHE QUARTIERSENTWICKLUNG ZUR UMSETZUNG DER ENERGIEWENDE IN DEN KOMMUNEN DES RUHRGEBIETS Laufzeit: 2014-16 Projektkoordination: Dr. Sabine Wischermann (Klimabündnis GelsenkirchenHerten e. V. / Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH) Projektleitung: Anne Söfker- Rieniets, Christian Hemkendreis (TU Dortmund, Fakultät Raumplanung, FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung) Foto: Anne Söfker-Rienits Projektarbeit: Christian Hemkendreis, Dr. Ilka Mecklenbrauck, Verena Vieg (TU Dortmund, Fakultät Raumplanung, FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung) Johannes Rolfes (RWTH Aachen, Fakultät Architektur, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur Kooperationen: Stadtteilbüro Hassel.Westerholt. Bertlich Fördergeber: Stiftung Mercator Der Wohngebäudebestand ist für einen großen Teil des städtischen Energieverbrauchs verantwortlich. Nicht umsonst hat das Energiekonzept der Bundesregierung von 2010 unter anderem das Ziel, die energetische Sanierungsrate des Gebäudebestandes zu verdoppeln. Städte und Kommunen spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie sind nicht nur Eigentümer von Stadtwerken und städtischen Wohnungsbaugesellschaften, sondern auch verantwortlich für die Bauleitplanung sowie die Planung der Versorgungsund Entsorgungsinfrastruktur. Die Städte Gelsenkirchen und Herten bekennen sich seit vielen Jahren zu dieser Verantwortung und betreiben aktiv Klimaschutz. Sie haben Klimaschutzkonzepte entwickelt und treiben den energetischen Stadt- und Quartiersumbau voran. 12 Das Forschungsprojekt „Gartenstadt der Zukunft“ hat einen interkommunalen Fokus. Im Mittelpunkt liegen die Quartiere Hassel (Gelsenkirchen) sowie Westerholt und Bertlich (Herten). Die dortigen Zechensiedlungen sind nach dem Prinzip der Gartenstadt gebaut worden und zeichnen sich durch entsprechende typische Landschafts-, Freiraumund Gebäudestrukturen aus, die häufig im Ruhrgebiet vorzufinden sind. Der Untersuchungsraum selbst und die bereits existierenden vielfältigen Initiativen scheinen daher als Vorlage für übertragbare Entwicklungskonzepte für vergleichbare Stadtteile im Ruhrgebiet geeignet zu sein. Das Projektkonsortium begleitet den Umbauprozess dieser für das Ruhrgebiet charakteristischen Siedlungsstruktur der traditionellen Gartenstadt. FORSCHUNG Konkrete Ziele dabei sind: • Ein Zukunftsbild von der Gartenstadt zu entwickeln, das die energetische Optimierung des Wohngebäudebestandes mit baukulturellen und freiraumplanerischen Ansprüchen zusammenführt und Synergieeffekte durch den Einbezug der Akteure vor Ort generiert. • Synergieeffekte im Prozess der Umsetzung nutzbar zu machen, um Kosten und Ressourcen im Sinne der gemeinsam handelnden Akteure einzusparen. • Aus dem Umsetzungsprojekt der energieeffizienten Gartenstadt übertragbare Erkenntnisse zu gewinnen, damit aus einem Pilotprojekt ein Standardverfahren für die „Gartenstadt der Zukunft“ werden kann. Foto: Anne Söfker-Rienits Das Projekt stellt sich u.a. folgende Forschungsfragen: • Führt gemeinsames Handeln im Quartier zu verbesserter Kosteneffizienz energetischer Sanierungsmaßnahmen? • Wie können städtebauliche und baukulturelle Erfordernisse besser in den Prozess der energetischen Optimierung integriert werden? • Welche Rolle spielen Freiräume für eine energetische Ertüchtigung von Quartieren? Kontakt: Anne Söfker-Rieniets [email protected] FORSCHUNG Foto: Anne Söfker-Rienits 13 FORSCHUNG URBANISMUSFORSCHUNG RUHR DIE AGGLOMERATION RUHR IM INTERNATIONALEN VERGLEICH Eine Region wie das Ruhrgebiet, in der unterschiedliche Rahmenbedingungen auf lokaler Ebene anzutreffen sind, ist mit der Neuaufstellung ihres Regionalplans und einer dialogorientierten sowie integrierten Entwicklungsstrategie prädestiniert, um einen internationalen Diskurs über die Zukunft der polyzentrischen Stadtregion zu führen. Neue Erkenntnisse zum Management von Stadtregionen wurden dazu im Forschungsprojekt erarbeitet. Das Projekt verfolgt gemeinsam mit seinen internationalen Partnern drei zentrale Forschungsfragen. Zum einen geht es um die Themen und aktuellen Herausforderungen einer jeden Region. Weiterhin sollen die vorhandenen Instrumente, Strategien und Formate der Regionalentwicklung verglichen werden. 14 Letztlich geht es um die Komponenten der Regionalplanung und interkommunale Kooperation. Mit der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (1989-1999) und der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 hat die Region unter Beweis gestellt, dass sie innovative Formate der Stadt- und Regionalentwicklung gemeinsam auf den Weg bringen kann. Zudem hat das Land NRW mit zwei bedeutsamen Initiativen die Kompetenzen des Regionalverbandes Ruhr - insbesondere durch die Übertragung der Regionalplanungskompetenz - gestärkt. Um eine bleibende Resonanz und Wirkung zu erreichen, zielt das Projekt auf eine möglichst unvoreingenommene Bilanz der bisher verfolgten Ansätze und Formate. Es existieren kaum Patentrezepte und Blaupausen, um Transformationsprozesse effektiv und legitim steuern zu können. Im internationalen Vergleich gibt es mehr oder weniger gut gelungene Beispiele, die dabei oft eine höchst unterschiedliche Themensetzung auf sehr verschiedenen Ebenen aufweisen, nicht zuletzt unter dem Einfluss grundsätzlich unterschiedlicher Rahmenbedingungen. Eine internationale vergleichende Perspektive kann dabei sehr hilfreich sein – weniger auf der Suche nach Rezepturen, sondern um den Wandel des Ruhrgebiets in einem breiteren Kontext einzubetten, und zugleich seine objektiv vorhandenen Spezifika richtig einzuordnen. Kontakt: Hendrik Jansen [email protected] FORSCHUNG CLEVER VERSORGEN.UMBAUEN.AKTIVIEREN FORTSCHRITTSKOLLEG „ENERGIEEFFIZIENZ IM QUARTIER“ Seit Oktober 2014 promovieren im Rahmen des interdisziplinären Doktorandenkollegs zwölf Doktorandinnen und Doktoranden. Das FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung ist an diesem Kolleg neben der Sprecherin Prof. Christa Reicher, mit der Koordinatorin Andrea Wagner sowie den Promovierenden Eva Frensemeier und Christian Hemkendreis beteiligt. Um die wissenschaftlichen Erkenntnisse in dem komplexen und vielschichtigen Themenfeld zu erweitern und zu vertiefen, reichen die inhaltlichen und methodischen Herangehensweise einer Wissenschaftsdisziplin kaum aus. Daher repräsentieren die am Fortschrittskolleg beteiligten Professorinnen und Professoren, die auch die Promovierenden betreuen, so unterschiedliche Disziplinen wie Stadtplanung, Elektrotechnik, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Soziologie sowie Nachhaltigkeits- und Rechtswissenschaften. Am Kolleg sind unter Federführung der TU Dortmund auch die anderen beiden Universitäten der Universitätsallianz Ruhr – die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Duisburg-Essen – sowie die Hochschule Bochum und das Wuppertalinstitut für Klima, Umwelt, Energie beteiligt. Zudem kooperieren die Forschungseinrichtungen mit der Wirtschaftsförderung Metropoleruhr, die das Kolleg und die Promovierenden aktiv beim Austausch mit Praxispartnern aus Wirtschaft FORSCHUNG und Kommunen unterstützt. Das „Quartier“ ist derzeit in aller Munde und wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwandt. Eine räumliche Abgrenzung von Quartieren ist nicht unproblematisch, denn so unterschiedliche Begriffe und naheliegende Assoziationen wie Nachbarschaft, Wohnumfeld, oder Kiez wecken sehr unterschiedliche Vorstellungen. Im Zusammenhang mit dem Thema Energieeffizienz geht es um eine Erweiterung des Betrachtungsfokus, denn bisher lag dieser eher auf der Steigerung der Energieeffizienz im Einzelgebäude. In Gebäudekomplexen und Quartierszusammenhängen sind jedoch erhebliche Potenziale zu sehen, weil sich z.B. bei der gemeinsamen Nutzung von Anlagen ein höherer Ausnutzungsgrad der Technologien ergibt und die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden kann. Um innovative Wege und Handlungsoptionen zur Umsetzung von Maßnahmen zu entwickeln, die sich eben nicht auf einzelne Gebäude und ihre Eigentümer/ Nutzer beziehen, sondern sowohl einen größeren Anwenderkreis einbeziehen als auch einen erweiterten räumlichen Fokus haben, müssen unterschiedlichste Wirkungszusammenhänge berücksichtigt werden. Um die Komplexität des Quartiers zu erfassen, können unterschiedliche „Dimensionen“ eines Quartiers herangezogen werden: u.a. Funktionen (Wohnen, Arbeiten, Freizeit etc.), baulich-räumliche Gegebenheiten, soziodemografische Strukturen, ökonomischer Kontext, kulturhistorischer Kontext, technische Voraussetzungen und rechtliche Rahmenbedingungen. Kontakt: Andrea Wagner [email protected] Foto: Andrea Wagner 15 FORSCHUNG URBAN FACTORY RESSOURCENEFFIZIENTE FABRIKEN IN DER STADT Städte sind mehr denn je in Bewegung. Im Strudel vielfältiger Wachstums- und Schrumpfungsprozesse wurden und werden in Deutschland Produktionsstätten an den Stadtrand, ins Ausland oder auf die grüne Wiese verdrängt. Unzählige Unternehmen kämpfen um den Erhalt erfolgreicher städtischer bzw. stadtnaher Standorte. Die „Urban Factory“ der Zukunft erkennt die Vorteile stadtnaher Produktionsstandorte und findet ressourceneffiziente Lösungen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Im Sinne optimaler Stadtentwicklung und zukunftsfähiger Unternehmensgestaltung treten Stadt und Industrie in einen konstruktiven Dialog. Die klassischen Effizienzinitiativen greifen aus Sicht des Konsortiums zu kurz um den Herausforderungen einer Fabrik in städtischer Umgebung zu begegnen. Bisher liegt der Fokus ausschließlich auf Strom als Energieträger oder auf der Reduktion des Materialeinsatzes in der Produktion. Zentrales Alleinstellungsmerkmal gegenüber ande16 ren Forschungsvorhaben ist daher die Ausweitung auf Methoden und Technologien, die die Verbrauchssenkung von allen im urbanen Kontext maßgebenden Ressourcen ermöglichen: Strom, Wärme, Treibstoff, Boden, Stadtgesellschaft. Die Fabrik wird dabei nicht mehr nur als Energie- und Ressourcenverbraucher betrachtet, sondern die Möglichkeit der Versorgung der umgebenden Stadtteile mit zum Beispiel in der Produktion anfallender überschüssiger Wärmeenergie über ein Nahwärmenetz werden hier mit einbezogen. Das EnEff:Stadt-Forschungsvorhaben entwickelt anhand von Modellvorhaben eine Wissensplattform zur Energie- und Ressourceneffizienz von Industrie und Produktion in der Stadt. Startpunkt bildet die interdisziplinäre Betrachtung verschiedener Modellvorhaben von Fabriken in städtischen Räumen aus Sicht von Stadtplanung, Städtebau, Industriebau, Fabrikplanung, Logistik und Energiedesign. Begleitend werden Unternehmen sowie Stadtstrukturen analysiert. Diese Untersuchung von Referenzprojekten sichert eine allgemeingültige Ableitung sinnvoller Maßnahmen in Form vernetzter Planungsmethoden und konkreter technologischer Bausteine, die auf unzählige weitere Projekte übertragen werden können. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Transportlogistik, Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund, der Universität Duisburg Essen, Institut für Stadtplanung und Städtebau sowie der TU Braunschweig, Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen und dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF), Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering, durchgeführt. Das Projekt hat eine Laufzeit von September 2015 bis Oktober 2018. Kontakt: Holger Hoffschröer [email protected] FORSCHUNG „ZOLLVEREIN UND DIE INDUSTRIELLE KULTURLANDSCHAFT RUHRGEBIET“ BEITRAG ZUR BEWERBUNG ALS UNESCO-WELTERBE Das zweijährige Starterprojekt „Urbanismus in der Agglomeration Ruhr im internationalen Vergleich“ soll Bausteine für ein internationales Großprojekt zur Urbanismusforschung über die Agglomeration vorbereiten, das in Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen der UAR durchgeführt werden soll. Das Projekt ist Bestandteil der Initiative „ZUKUNFT RUHR.2020. Hochschulen und Region“. Die bestehenden thematischen und operativen Allianzen sollen durch eine solche zukunftsorientierte, hochschulübergreifende, interund transdisziplinär orientierte Plattform optimiert und deren Wahrnehmung in der (Fach)Öffentlichkeit verstärkt werden. Eingebunden in das Starterprojekt wird eine wissenschaftliche Grundlage für die Bewerbung „Zollverein und die industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ für eine Welterbestätte der UNESCO erarbeitet. Das FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung ist Kooperationspartner der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, die Initiatorin der Bewerbung ist. Neben Grundlagenforschung über das Ruhrgebiet berät es im Rahmen einer Expertenrunde in regelmäßig stattfindenden Sitzungen zur methodischen und strukturellen Vorgehensweise. Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur beschreibt in ihrem Status quoBericht im September 2013 wie folgt: „Die Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet ist in ihrer heuFORSCHUNG tigen Erscheinung das Ergebnis einer Kombination besonderer raumspezifischer Gegebenheiten, insbesondere der Kohlevorkommen, mit der Nutzung technologischer Innovationen. Im Zuge der industriellen Entwicklung hat sich das Ruhrgebiet seit Beginn des 19. Jahrhunderts von einer eher spärlich besiedelten vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Region zu einem der größten urban-industriellen Ballungsräume Europas mit herausragender Industriekultur und -natur, spezifischer Urbanität und unverwechselbaren Lebenswelten entwickelt. Diese industriell geprägte Kulturlandschaft, in der heute 5 Millionen Menschen leben, ist weltweit einmalig und universell bedeutsam. Angesichts der Komplexität dieser im Strukturwandel befindlichen Kulturlandschaft ist dies ein ambitioniertes Vorhaben, welches die Notwendigkeit internationaler Dialoge unumgänglich macht. Dieser Prozess erfordert Zeit. Er verlangt international vergleichende Forschungsarbeit und entsprechende Verständigungen, die alle bereits begonnen haben.“ Konkret wird im Rahmen des Projektes die industrielle Kultur- und Folgelandschaft im Ruhrgebiet definiert und es wird eine Methodik entwickelt, wie sie verstanden, kategorisiert, analysiert und schluss endlich dargestellt werden kann. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der Herausarbeitung von noch ablesbaren funktionalen Zusammenhängen. Eine Verknüpfung der einzelnen Stätten mit der sie um- gebenden Kulturlandschaft muss hergeleitet und dargestellt werden. Dabei ist wichtig, dass dies methodisch haltbar und nachvollziehbar gelingt. Regionale und netzartige Strukturen wie Ringgasleitungen, Werksbahnen, Eisenbahnen, Verkehrsadern und Wasserstraßen und -wege verbinden die einzelnen funktionalen Zusammenhänge auf einer Makroebene miteinander. Mit Hilfe eines eigens entwickelten Analyserasters wird die Siedlungssowie Landschaftsstruktur des Ruhrgebiets auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen erforscht. Projektbeteiligte: Prof. Christa Reicher, Jan Polivka, Katja Schlisio Kooperationspartner: Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadt entwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Landschaftsverband Rheinland, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Regionalverband Ruhr, Emschergenossenschaft, Institut für Soziale Bewegungen / Prof. Dr. Berger Förderer: Regionalverband Ruhr (RVR), Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV) Kontakt: Katja Schlisio [email protected] 17 LEHRE KOOPERATION RIGA NEUE KOOPERATIONSPARTNER IN LETTLAND UND IN LITAUEN Institutionelle Kooperationen sind seit jeher eine wichtige Komponente des fachlichen und wissenschaftlichen Austausches. So haben seit Herbst 2014 im Rahmen eines durch den DAAD finanzierten Austauschprogrammes diverse Aktivitäten und Kooperationen zwischen der Universität Lettlands (Fakultät für Geographie und Geowissenschaften), dem Baltisch-Deutschen Hochschulkontor, der Universität Klaipeda, dem Urban Institute Riga und der TU Dortmund statt gefunden. Auf Grund dessen wurde im Oktober 2014 im Rahmen des Masterstudienganges „Raumentwicklungsplanung“ ein internationaler Workshop in Lettland ermöglicht. Dabei haben sich rund 20 lettische und litauische Studierende unter fachmännischer Anleitung der Lehrenden aus Lettland, Litauen und Deutschland (Päivi KataikkoGrigoleit, FG Städtebau, Stadtge- staltung und Bauleitplanung) mit den praktischen Herausforderungen der schrumpfenden lettischen Kleinstadt Talsi beschäftigen können. Nach Abschluss der fünf arbeitsintensiven Tage wurden die ideenreichen Resultate der interessierten Öffentlichkeit von der Stadt Talsi präsentiert. Um weitere inhaltliche und planerische Erkenntnisse generieren zu können, wurden gemeinsame Aktivitäten und Exkursionen im November 2014 auch im Ruhrgebiet durchgeführt. Im darauf folgenden Dezember wurden schlussendlich die Endergebnisse des Projektes „Evaluation urbaner Qualitäten für eine integrierte Raumplanung“ unter dem Titel „Die Revitalisierung der Stadt Talsi – Methoden und Empfehlungen für die Praxis“ in Anwesenheit der lokalen Medien vorgestellt. Nach einem Vortrag von Prof. Christa Reicher über die Raumplanung in Deutschland nahm sie an einer fachlichen Diskussion teil. Die drei Universitäten beabsichtigen die Kooperation und den damit verbundenen internationalen Dialog auch in der Zukunft zu manifestieren. Die lettischen Kollegen waren im November 2015 zu Gast in Dortmund und Kamen. In einem gemeinsamen Workshop mit Masterstudierenden der Universitäten Lettland und der TU Dortmundwurden Zukunftsideen für ein Quartier in Kamen erarbeitet. Dabei trafen erneut Anregungen und Attitüden internationaler Teilnehmer aus Lettland und Deutschland zusammen. Kontakt: Dr. Ilka Mecklenbrauck [email protected] Quelle: Urban Institut Riga Quelle: Urban Institut Riga 18 LEHRE LODE_PORT SUMMER SCHOOL JAPAN 2014 KONZEPTE DER ANPASSUNG VON SIEDLUNGSRÄUMEN AN DEN STRUKTURELLEN UND DEMOGRAPHISCHEN WANDEL Zehn Studierende der Fakultät Raumplanung haben im September 2014 an der zweiwöchigen internationalen Sommerakademie Japan 2014 teilgenommen. Diese bestand aus einer Exkursionswoche in Zusammenarbeit mit der Osaka Universität sowie aus einem einwöchigen Planungsworkshop an der Meiji Universität in Tokyo, zusammen mit Studierenden der University of South California. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die hochentwickelten Industriegesellschaften von Prozessen des Strukturwandels erfasst. Wirtschaftliche Veränderungen und soziale Differenzierung, regionale Schwerpunktverlagerungen, Reurbanisierung und Neuprofilierung von Standorten sind dabei genauso präsent wie Symptome des demographischen Wandels mit Überalterung und Schrumpfung. Japan ist derzeit besonderes stark davon betroffen und stellt sich den daraus resultierenden Herausforderungen mit eigenen entwicklungsstrategischen Schwerpunktsetzungen. Im Mittelpunkt der Exkursion in die Großstadtregionen Osaka, Kyoto und Shikoku stand die Auseinandersetzung mit Stadtteilerneuerung unter den Rahmenbedingungen des Struktur- und demographischen Wandels. In der ersten Exkursionswoche waren somit Orte erfolgreicher lokaler Stadterneuerungsstrategien im Fokus. Zudem wurden auf einer Rundreise durch die benachbarte Region, die StabilisierungsstrateLEHRE Foto: Kaori Yamada Uematsu gien in peripheren Räumen, mitunter auf den Inseln des innerjapanischen Meeres und in anliegenden regionalen Zentren besichtigt. Zum Programm gehörte weiter eine Exkursion zu Projekten des Erneuerungsprogramms der historischen Altstadt von Kyoto. Insgesamt wurde der Schwerpunkt auf das Zusammenspiel zwischen physischem Umbau und der Rolle der örtlichen Initiativen und ihrer Akteursnetzwerke gelegt. In Osaka standen Maßnahmen der Innenstadtprofilierung unter weiteren Förderprogrammen des Landes sowie lokale Revitalisierungskonzepte der Stadt und lokaler Aktivgruppen im Mittelpunkt. In einem darauffolgenden japanisch-deutsch-amerikanischen Workshop in Tokyo wurden die aus den Olympischen Spielen 2020 resultierenden Planungsaufgaben näher betrachtet. Dabei wur- de die jetzige Fläche des Tokyoter Zentralfischmarktes 'Tsukiji' zum Anlass genommen, über die Maßstäblichkeit nachhaltiger Strukturen in einer Großstadt konzeptionell nachzudenken und dabei auf die Bedürfnisse ihrer Einwohner nach neuartigen Kreativ- und Erholungsräumen einzugehen. Die Sommerschule fand im Rahmen des LODE-PORT – International Excellence School of Innovative Approaches in Regeneration Planning and Design of Low Density Urbanized Polycentric Regions in Transformation statt. Kontakt: Jan Polívka [email protected] 19 LEHRE (IN)FORMELLER URBANISMUS INTERNATIONALES KOOPERATIONSPROJEKT Foto: Antje Boijens (In)formeller Urbanismus ist ein Austauschprojekt für Experten, Studierende und junge Berufseinsteiger aus Deutschland und Griechenland, die aus den Bereichen Stadtentwicklung, Architektur, urbane Praxis, städtische Netzwerke, Wissenschaft, Kultur und Künste kommen. Bei dem Projekt stehen die praktische Untersuchung formeller und informeller Strukturen, aktueller Konzeptionen stadtplanerischer Regel- und Entscheidungsprozesse (urbane Governance), deren Kommunikations- und Steuerungsprozesse, Anwendbarkeit und Umsetzung vor Ort und das Thema Migration im Mittelpunkt. (In)formelle Strukturen werden beleuchtet, um ihre Bedeutung, ihr Wirken und die Stärkung der Teilnahme an zivilgesellschaftlichen Prozessen und damit für die weitere Verstetigung demokratischer Entwicklung der Gesellschaften 20 zu untersuchen und auch weitere Städte im Südosten Europas einzubinden. Kernpunkt des Projekts ist der Austausch zweier Delegationen in Athen sowie im Ruhrgebiet und die weitere Vernetzung und der Austausch mit Delegationen aus sieben weiteren Städten in Südosteuropa im Herbst 2015. Es finden eine wissenschaftliche und eine praktisch-konkrete Auseinandersetzung mit lokalen Initiativen der Zivilgesellschaft statt. Aus der Beschäftigung mit den praktischen und theoretischen Diskursen werden sich ein wissenschaftlicher sowie ein unmittelbarer konkreter Nutzen für Prozesse der Stadtentwicklung in Gegenwart und Zukunft ergeben. Der erste internationale Workshop fand im September 2015 an der TU Dortmund statt und hat sich mit der Dortmunder Nordstadt befasst. Studierende haben Kon- zepte entwickelt, wie neue Strategien aus informeller und formeller Planung für die Weiterentwicklung und Problemlösungen in der Nordstadt aussehen können. Eine der – jeweils aus zwei deutschen und zwei griechischen Studierenden bestehenden – Gruppen hat das Projekt „Living Room“ entwickelt. „Living Room“ will „Raum“ für die Nachbarschaft in der Nordstadt schaffen, die Selbstorganisation der Fähigkeiten und Begabungen unterstützen und Wissen austauschen. Ein weiteres Projekt „Netzwerk Dortmund“ hat eine interaktive Plattform entworfen, die der Vernetzung von Initiativen dienen soll. Dabei stellt das Attraktivieren des öffentlichen Raumes durch nutzerfreundliche Ausrichtung, die unter anderem zum Entdecken des Raumes anregen soll, eine wichtige Komponente dar. Um auch Menschen Zugang zu gewährleisten, die nicht über einen Internetzugang verfügen, oder nicht lesen können, hat eine der Gruppen das Projekt „The Containers“ entwickelt. Dabei wird mit Überseecontainern gearbeitet, die temporär im Forschungsraum platziert werden. Von dort aus werden Netzwerke gestärkt, soziale und räumliche Potenzial gebündelt sowie für die bewohnergetragene Raumaneignung sensibilisiert, aus welcher sich im nächsten Schritt eine prozessuale Eigendynamik sowie schlussendlich eine Verantwortung der Bewohner für das Quartier entwickeln soll. Den Grundgedanken der Installation LEHRE einer auffallenden Anlaufstelle wurde von einer weiteren Arbeitsgruppe aufgegriffen. Dabei soll ein mobiler Truck innerhalb der Nordstadt als Anlauf-, Vermittlungsund Koordinationsstelle unter dem Leitbild “seeds to share“ fungieren. Dabei steht die Vernetzung unterschiedlicher Bedürfnisse und Kompetenzen, die dort kommuniziert werden, im Fokus des Konzeptes. Die unterschiedlichen Strategien haben die Vielseitigkeit und Inter- disziplinarität des Projektes sowie des städtischen Problembereiches aufgezeigt. Dies hat zu kreativen und zielorientierten Konzepten der internationalen Arbeitsgruppen geführt. Im November 2015 fand ein weiterer gemeinsamer Workshop in Griechenland statt, bei dem sich die Studierenden und Lehrenden dem gleichen Thema, diesmal in der Stadt Acharnes, auseinandergesetzt haben. Projektbeteiligte: Goethe-Institut Athen, TU Dortmund, Nationale Technische Universität Athen, Robert-Bosch Stiftung Kontakt: Päivi Kataikko-Grigoleit [email protected] STUDENTISCHE WERKSTATT FÜR MASTERSTUDIERENDE ZUKUNFT BURG – BAUKULTUR_FRÜHLING KEMPEN 2015 Die Stadt Kempen und der Kreis Viersen veranstalteten April 2015 eine mehrtägige studentische Werkstatt, um Ideen für eine Neunutzung der kurkölnischen Landesburg erarbeiten zu lassen. Die Burg in der Altstadt von Kempen wird derzeit noch vom Archiv der Stadt sowie dem Kreis Viersen genutzt; ein Umzug des Archivs ist jedoch angedacht und damit wird der gesamte Komplex für neue Nutzungen verfügbar. Der Standort der Burg nimmt innerhalb der Stadt eine wichtige Rolle als Scharnier zwischen Altstadt, Bahnhof und dem neuen Stadtgebiet an der Arnold-Fabrik ein und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. 20 Studierende in Masterstudiengängen unterschiedlicher Hochschulen in NRW beteiligten sich an der Werkstatt und erarbeiteten in interdisziplinären Teams vielfältige Ansätze für eine Nachnutzung. Die LEHRE Werkstatt fand unter breiter Beteiligung der ortsansässigen Bevölkerung, fachlicher und politischer Vertreter der Stadt Kempen und dem Kreis Viersen sowie Lehrenden der beteiligten Hochschulen statt. Erstmals veranstaltete die Stadt Kempen den Baukultur_Frühling zur offenen Diskussion eines aktuellen lokalen Planungsthemas. Nach dem großen Erfolg in 2015 soll dieses Format in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Die Studierenden erhielten vor Ort Einblicke in die praktische städtebauliche Denkmalpflege und wurden in eine planungsrelevante lokale Aufgabenstellung eingebunden. Die Ansätze, die sie im Rahmen der Werkstatt erarbeiteten, haben sie im laufenden Semester an ihren jeweiligen Hochschulen weiter gearbeitet. Die Ergebnisse wurden in Kempen öffentlich präsentiert und ausgestellt. Verfasser: Fabian Deckel, Peter Kösterke (TU Dortmund, Raumplanung) Jennifer Reufels (HS Bochum, Architektur) Tatiana Wist (RWTH Aachen, Architektur) Kontakt: Yasemin Utku [email protected] 21 LEHRE STÄDTEBAULICHER ENTWURF I/II STUDIENJAHR 2014-15 „NATUR VERBINDET – JUNG UND ALT IM GRÜN VEREINT“ Aufgabe Städtebauliche Neustrukturierung der Fläche „Robert Müser“ in Bochum-Werne Betreuung: Peter Empting, Yasemin Utku, Dr. Ilka Mecklenbrauck, Jan Polívka, das FG Stadt- und Regionalplanung VerfasserInnen: Lisa Schäfer, Jaqueline Suchanek, Jequeline Thate, Alena Vollmers-Dünnebacke, Jelena Zamjatnins STÄDTEBAULICHER ENTWURF III SOMMERSEMESTER 2014 „WALTROP LEBEN AM WASSER“ Aufgabe: Studentischer Ideenwettbewerb zur Entwicklung eines Wohngebietes am Wasser in Waltrop Betreuung: Prof. Christa Reicher, Päivi Kataikko-Grigoleit, Yasemin Utku, Dr. Mais Jafari VerfasserInnen: Stefanie Bartsch, Fabian Evemann, Dominik Heinrich, Volker Schindler 22 LEHRE STÄDTEBAULICHER ENTWURF III WINTERSEMESTER 2014-15 „STERKRADE IST NICHT DETROIT - DAS PRINZIP DER UMGEKEHRTEN SCHRUMPFUNG“ Aufgabe: Studentischer Ideenwettbewerb auf dem ehemaligen Zechengelände in Oberhausen-Sterkrade ANERKENNUNG Betreuung: Prof. Christa Reicher, Päivi Kataikko-Grigoleit, Holger Hoffschröer, Dr. Mais Jafari VerfasserInnen: Jonas Hölzel, Dominik Schultheiß, Markus Braumeister, Jan Möhring, Justyna Lazarewicz, Anna Mzurak STÄDTEBAULICHER ENTWURF III SOMMERSEMESTER 2015 „GLÜCK AUF, HANSA!“ Aufgabe: Arbeiten und Wohnen auf dem Gelände der Zeche Hansa in Dortmund Betreuung: Prof. Christa Reicher, Päivi Kataikko-Grigoleit VerfasserInnen: Ava Beg, Sophia Clement, Liesa Dressler, Cansu Itez, Marie Zorn LEHRE 23 LEHRE MASTERENTWURF SOMMERSEMESTER 2014 “AUF DEN ZWEITEN BLICK – ZECHENPARK WALTROP“ Aufgabe: Studentischer Ideenwettbewerb Zechenwald Waltrop 1. PREIS Betreuung: Prof. Christa Reicher, Päivi Kataikko-Grigoleit VerfasserInnen: Daniela Fink, Jennifer Hübner, Felix Kutzera MASTERENTWURF WINTERSEMESTER 2014-15 „LICHTENBERG NEULAND – EIN STADTTEIL WÄCHST AN DIE SPREE“ Aufgabe: 160. AIV-Schinkel-Wettbewerb 2015: Neuland Lichtenberg Betreuung: Prof. Christa Reicher, Päivi Kataikko- Grigoleit VerfasserInnen: Björn Sommer, Jan Maximilian Fritz, Jonas Kleinemeiern, Thomas Figgener 24 LEHRE MASTERENTWURF SOMMERSEMESTER 2015 MA(A)SSGERECHT VERBUNDEN “MA(A)SSGERECHT VERBUNDEN - DAS PRODUZIERENDE QUARTIER“ - DAS PRODUZIERENDE QUARTIER - Aufgabe: Städtebauliche Neuordnung des Geländes zwischen dem „Grünen Läufer“ und Maas in Maastricht, NL Betreuung: Prof. Christa Reicher, Päivi Kataikko- Grigoleit VerfasserInnen: Simone Hoppmann, Sabrina Schmitz, Simon Thönes, Christoph Josef Vennemann, Benjamin Vossen ERENTWURF SOSE 2015: SIMONE HOPPMANN - SABRINA SCHMITZ - SIMON THÖNES- CHRISTOPH VENNEMAN - BENJAMIN VOSSEN ABSCHLUSSARBEIT MASTERPLAN M 1:1000 „URBANES LEBEN AM VOLKSPARK STERKRADE“ Aufgabe: Studentischer Ideenwettbewerb auf dem ehemaligen Zechengelände in Oberhausen Sterkrade ANERKENNUNG Betreuung: Jan Polívka Verfasser: Fabian Deckel (B.Sc.-Abschlußarbeit) LEHRE 25 LEHRE DER GRÜNE LÄUFER – AVENUE2 EIN KOOPERATIONSPROJEKT MIT DER ZUYD HOGESCHOOL IN MAASTRICHT Die Stadt Maastricht wird von mehreren linearen Barrieren (Bahn, Autobahn, Fluss) durchquert und folglich in verschiedene Teile zerschnitten. Um diesen Trennwirkungen entgegen zu wiken wird zur Zeit eine der Barrieren- Autobahn A2 – zugedeckelt. Infolgedessen entstehen nicht nur qualitätvolle öffentliche Räume und neue Bauflächen, sondern es werden zusätzlich Möglichkeiten eröffnet die angrenzenden, vormals „uninteressanten“ innerstädtischen Flächen für gänzlich neue Nutzungen umzuwidmen. In diesem räumlichen Kontext verbleiben östlich der Altstadt und des Flusses Maas und westlich den gedeckelten Auto- bahn Gewerbeflächen, die derzeit teils genutzt sind und die in den nächsten Jahren einer städtebaulichen Neustrukturierung bedürfen. Die in Maastricht eröffneten Entwicklungspotentiale stehen einer schwachen finanziellen Situation des niederländischen Staates gegenüber. Das Interesse der Investoren an den mittels Untertunnelung neugewonnen Flächen stagniert. Folglich wird die dringende Notwendigkeit von temporären sowie langfristigen Zwischennutzungen, um den anhaltenden Funktionsverlusten dieser Bauflächen entgegenzuwirken, deutlich. Die Studierende des Masterstudiengangs Raumplanung an der TU Dortmund haben im Sommersemester 2015 zusammen mit Studierenden der Zuyd Hogeschool, Arts Faculty Maastricht dazu kreative Beiträge beigesteuert. Kontakt: Päivi Kataikko-Grigoleit [email protected] Collage: maurerunited 26 LEHRE PUBLIKATIONEN KULISSENZAUBER STADTQUARTIERE ZUKUNFTSFÄHIG GESTALTEN Das Leitbild der „Europäischen Stadt“ bestimmt die derzeitige Diskussion um die Zukunftsfähigkeit der Stadt und ihrer Quartiere. Die darin implizierte kleinteilige, nutzungsgemischte und nachhaltige Stadt ist vielfach durch die Bemühungen der Stadterneuerung neu entstanden oder wurde stabilisiert. Gleichwohl ändern sich die Rahmenbedingungen, unter denen Stadtentwicklung stattfindet, nicht nur in räumlicher, sondern auch in gesellschaftlicher und ökonomischer Hinsicht. Dazu kommen die Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourceneffizienz und der nachhaltigen Gestaltung, die Verdrängungsprozesse durch umfangreiche Sanierungen in Gang setzen. Diese stehen vielfach einer Erhaltung und behutsamen Erneuerung der Bestände gesellschaftlichen Belangen entgegen. Das Spannungsfeld in historisch geprägten Quartieren reicht von zunehmenden Leerständen einerseits bis zu unbezahlbaren Mieten andererseits. Wenn also das Modell der „Europäischen Stadt“ die größten Potenziale für die zukunftsfähige Stadt hat, stellen sich Fragen, wie dieses Potenzial im Hinblick auf den historischen Bestand und mit dem Anspruch an Gestaltqualität aktiviert werden kann, ohne zum Kulissenzauber degradiert zu werden. ISBN: 978-3-8375-1280-9, Klartext Verlag Hrsg. Leyser-Droste, Ollenik, Reicher, Utku KÖNIG KUNDE – HANDEL IN DER STADT BEITRÄGE ZUR STÄDTEBAULICHEN DENKMALPFLEGE, BAND 6 Der Austausch von Waren, Dienstleistungen und Informationen ist eine der Grundvoraussetzungen für Stadt und der Marktplatz eines ihrer konstituierenden Elemente. Die Art und Weise, wie Handel abläuft, bestimmte immer schon die Stadtgestalt und prägte eine Vielfalt räumlicher Typen, ob offener Platz, überdachter Markt, Geschäftsstraße, Passage oder Kaufhaus. Die aktuelle Entwicklung von Handel ist von zwei divergierenden Tendenzen geprägt: Einerseits beanspruchen Einkaufszentren und große Einzelgeschäfte immer mehr innerstädtische Fläche, andererseits macht der virtuelle Handel im Internet lokale Geschäfte überflüssig bzw. verändert ihre Funktionen. „König Kunde“ dokumentiert die Beiträge der Jahrestagung Städtebauliche Denkmalpflege 2014 und richtet den Blick auf die spezifischen Aufgaben, vor die sich historisch geprägte Stadtquartiere und Innenstadtlagen im Kontext aktueller Handelsentwicklungen gestellt sehen. Lösungsansätze werden insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Städtebaulichen Denkmalpflege erörtert. ISBN: 978-3-8375-1522-0 , Klartext-Verlag Hrsg. Escher, Leyser-Droste, Ollenik, Reicher, Utku PUBLIKATIONEN 27 PUBLIKATIONEN KINDER_SICHTEN STÄDTEBAU UND ARCHITEKTUR FÜR UND MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN Kinder haben bekanntlich eine andere Wahrnehmung als Menschen im erwachsenen Alter. Folglich sehen Kinder städtische Räume aus einem anderen Blickwinkel als Erwachsene. Deshalb stellen sie andere Bedürfnisse an die gebaute Umwelt und ihre Umgebung, die allerdings von Erwachsenen geplant, gebaut und gestaltet wird Die Planer und Architekten müssen sich für verbesserte Bedingungen für Kinder und Jugendliche einsetzten und bei der Gestaltung unserer aller Umwelt integrieren. Dies setzt Kenntnisse über Fähigkeiten und Ansichten von Kindern voraus um diese in die Planung zu integrieren. Dazu müssen wir ihre Bedürfnisse kennen und sie selbst zu Wort kommen lassen – denn wer wäre ein besserer Experte dafür als die Kinder und Jugendlichen selbst? Zugleich müssen wir ihnen die Möglichkeit geben, ein Verständnis für die funktionalen und ästhetischen Zusammenhänge von Stadt und Architektur zu entwickeln, damit sie sich konstruktiv in die Gestaltung der gebauten Umwelt einbringen können. ISBN 978-3-938-83471-8, assoverlag (2. Auflage) Hrsg. Reicher, Edelhoff, Kataikko, Million SUBURBANER RAUM IM LEBENSZYKLUS Unter dem Einfluss veränderter gesellschaftlicher und ökonomischer Rahmenbedingungen sind nicht nur die Kernstädte gekennzeichnet, sondern auch der bebaute Raum am Rande der Zentren. Dieser Teil der Stadtlandschaft steht durch Alterung, energetischen Umbau und Urbanisierung zunehmend unter Veränderungsdruck und fordert einen konstruktiven Umgang mit seinen differenzierten Problemen. Die vielfältigen, gleichzeitig ablaufenden Entwicklungsmuster zeigen, wie eng Wachstum, Stagnation und Schrumpfung beieinander liegen und wie schnell sich Trends umkehren lassen. Für den strategischen Umgang mit suburbanen Standorten gibt es bisher weder theoretische Blaupausen noch hinreichende praktische Erfahrungen. Die Rahmenbedingungen sind so grundverschieden, dass kaum auf die bisher beim Stadtumbau eingesetzten Methoden zurückgegriffen werden kann. Die Vielfalt der suburbanen Räume erfordert eine differenzierte Betrachtung sowohl in räumlicher Hinsicht, als auch in zeitlicher Perspektive. Diese Unterscheidungsmerkmale werden genutzt, um Typologien suburbaner Räume und auf dieser Basis auch Zukunftsperspektiven zu entwickeln. ISBN: 978-3-938-83472-5 , assoverlag Hrsg. Reicher, Hesse 28 PUBLIKATIONEN URBANITÄTEN EIN INTERDISZIPLINÄRER DISKURS ZUR EIGENLOGIK DES STÄDTISCHEN URBANITÄTen Christa Reicher, Hendrik Jansen, Ilka Mecklenbrauck (Hrsg.) EIN INTERDISZIPLINÄRER DISKURS ZUR EIGENLOGIK DES STÄDTISCHEN mit Beiträgen von Carl Fingerhuth, Thomas Sieverts, Markus Ambach, Kurt Smetana, Boris Sieverts und Tim Rieniets „Wie wollen wir in der Stadt leben?“ Das ist die zentrale Frage allen stadtplanerischen und städtebaulichen Schaffens, jene Frage, die den Disziplinen Stadtplanung und Städtebau gesellschaftliche Verantwortung auferlegt und sie über ihre technischen und gestalterischen Aufgaben hinaushebt. Wenn von den Perspektiven und Problemen der Städte und Quartiere die Rede ist, dann lautet die Diagnose meist: ein Mangel an Urbanität! Oft richtet sich der Blick dabei auf die leerstehenden Erdgeschosse, auf die wegbrechende Nahversorgung oder auf den verwahrlosten öffentlichen Raum. Die Idee zu der Publikation „URBANITÄTen“ geht auf das große Interesse in Lehre und Forschung an dem Thema der Urbanität zurück. Am Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung an der TU Dortmund sind im Verlauf der letzten Jahre eine Vielzahl von Veranstaltungen, Forschungsprojekten und Studienarbeiten zur Urbanität durchgeführt oder begleitet worden, die sich mit Begriff und Bedeutung kritisch auseinandergesetzt haben und neue Perspektiven zum Umgang mit Stadt eröffnet haben. ISBN 978-3-93-883479-4, assoverlag Hrsg. Reicher, Jansen, Mecklenbrauck ERHALTENDE STADTERNEURUNG EIN PROGRAMM FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT Christa Reicher, Wolfgang Roters (Hrsg.) Erhaltende Stadterneuerung Ein Programm für das 21. Jahrhundert Ein Programm für das 21. Jahrhundert Erhaltende Stadterneuerung Die Strategie der erhaltenden Stadterneuerung wurde in den beiden letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts in NRW konzipiert und in der damaligen Bundesrepublik Deutschland nahezu flächendeckend übernommen. Und sie beeinflusste nachhaltig – wie kaum ein andere zuvor – den wissenschaftlichen und fachlichen Diskurs über Stadtentwicklung, Städtebau, Stadtverkehr, Stadtkultur und Denkmalschutz. Diese Strategie scheint den Herausgebern auch das Programm für das 21. Jahrhundert zu sein. Die Herausgeber haben den Wissenschaftler und Politiker Christoph Zöpel ermuntert, Strategie und Realisierung der erhaltenden Stadterneuerung anhand eines biographisch bestimmten Rückblicks darzustellen. Dass daraus auch eine „Allgemeine Theorie räumlicher Entwicklung im urbanisierten 21. Jahrhundert“ geworden ist, ist ein großartiger Glücksfall. Zöpel stößt ein Tor auf, das jenseits nationalstaatlicher Raster Urbanität und Globalität zusammen zu denken befähigt. Der Blick weitet sich: Die Gleichung von Urbanität und europäischer Stadt wird hinterfragt, und Urbanität jenseits des Nationalstaates wird die eigentliche Frage von Städtebau und Planung der Zukunft. ISBN 987-3-837-51356-1, Klartext Verlag Hrsg. Reicher, Roters PUBLIKATIONEN 29 VERANSTALTUNGEN IDEENSTÜCKE RUHR VISIONEN FÜR DIE ZUKUNFT DER REGION STÄDTEBAULICHES KOLLOQUIUM IM WINTERSEMESTER 2014-15 Mit dem Ideenwettbewerb „Zukunft Metropole Ruhr“ hat der Regionalverband Ruhr (RVR) fünf Planungsteams zur Entwicklung von Zukunftsvisionen für die Region Ruhr aufgefordert. Der unbefangene Blick von außen, gepaart mit lokalem Wissen um Eigensinn und Gesetzmäßigkeiten der Ruhrregion, hat überraschende Konzepte und beachtenswerte Ansätze für Regional Governance an der Ruhr zutage gefördert. Der Aufruf „1000 Ruhrideen“ an die Bürgerinnen und Bürger der Region brachte einen umfangreichen Fundus an zivilgesellschaftlichen Ideen und Visionen hervor, ebenso die „Ruhrwissen“Beiträge von wissenschaftlichen und regionalen Institutionen. Das Städtebauliche Kolloquium richtete den Fokus im Wintersemester 2014-15 auf ausgewählte „Ideenstücke“ des Wettbewerbes, reflektierte die unterschiedlichen Ansätze und diskutierte deren Relevanz für den Regionalplan. Welche unerwarteten Impulse sind durch die Aufforderung zum Querdenken entstanden? Können die Ideen die erwartete Katalysatorwirkung entfalten? Wie können diese Ansätze und Konzepte in die Neuaufstellung des Regionalplans einfließen? Martin Tönnes (RVR), Prof. Rudolf Scheuvens (TU Wien), Martin Berchtold (berchtoldkrass space&options Karlsruhe) und Prof. Dr. Carlo Weber (bgmr Berlin) haben den Blick in ihren Beiträgen im Rahmen der Veranstaltung am 30 Foto: Uwe Grützner 21. Oktober 2014 auf die Region als kollektive Ressource geworfen. In der Folgeveranstaltung mit dem Titel „Zeitliches Verdichten und temporäres Aktivieren“ am 9. Dezember 2014 referierten Dr. Christian Muschwitz (Universität Trier) und Bas Govers (Goudappel Coffeng /Amsterdam) über Mobilität im Ruhrgebiet. Prof. Christa Reicher (TU Dortmund, RHA Aachen), Dirk Haas (Legenda e.V. Duisburg) und Christoph Elsässer (West 8 Rotterdam) präsentierten ihre Strategie des Verdichtens, Vernetzens und Erlebens für ein NEXT Ruhr. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung „Neues Recht für neue Pläne“ am 13. Januar 2015 zeigten Prof. Dr. Michael Koch (Yellow Z / Hafencity Universität Hamburg) und Prof. Dr. Benjamin Davy (TU Dortmund) wie ein Neuland Ruhr entstehen kann und welche Mindestinhalte ein neues Planungsrecht beinhal- ten muss. Michael von der Mühlen (Staatssekretär NRW) und Martin Tönnes (RVR Essen) diskutieren mit den Refenten über die Herausforderungen eines neuen Planungsrechtes. Die Veranstaltung wurde vom Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplaung in Kooperation mit dem Lehrstuhl Bodenpolitik, Bodenmanagement und kommunales Vermessungswesen, dem Fachgebiet Europäische Planungskulturen, dem Netzwerk Innenstadt NRW sowie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ILS, Dortmund veranstaltet und durch den RVR, FH Dortmund, SRL und IfR unterstützt. Kontakt: Prof. Christa Reicher [email protected] VERANSTALTUNGEN DIGITALE STADT DIE ZUKUNFT DES URBANEN LEBENS STÄEDTEBAULICHES KOLLOQUIUM IM SOMMERSEMESTER 2015 Das Städtebauliche Kolloquium beschäftigte sich im Sommersemesester 2015 mit den Herausforderungen der Digitalisierung und den Auswirkungen auf das urbane Leben. Die Diskussion, inwieweit technische Erneuerungen und die Digitalisierung Auswirkungen auf den Stadtraum haben, wird seit geraumer Zeit kontrovers geführt. ‚Smart Cities’, Städte in denen intelligente Stadtsysteme mit modernster IT-Technik erprobt werden, versprechen eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Erhöhung der Ressourceneffizienz. Schon heute ist absehbar, dass der Einzelhandel, aber auch die städtischen Energie- und Verkehrssysteme vor erheblichen Veränderungen stehen. Insgesamt wird die Digitalisierung den Zugang zu Informationen verbessern und den Informationsfluss im urbanen Raum verändern. Aber welche Möglichkeiten und Risiken sind tatsächlich mit den scheinbar grenzlosen Potenzialen einer Digitalisierung verbunden? Kommen wir der Wunschvorstellung einer effizienten, transparenten und partizipativen Stadt näher, oder laufen wir nicht vielmehr Gefahr, offensichtlichen oder subtilen Formen interessensgeleiteter Kommerzialisierung und Überwachung zu unterliegen? Welche Möglichkeiten bieten die digitalen Netzwerke für eine echte Teilhabe, für eine Identifikation mit dem Quartier und für politische Mitwirkung? In der Auftaktveranstaltung „Handel & Produktion“ am 21. April 2015 VERANSTALTUNGEN präsentierten Ulf Wollrath (IHK Dortmund) und Prof. Dr. Boris Otto (Fraunhofer IML TU Dortmund) die digitale Revolution im Einzelhandel und in der Industrie. In der Diskussionsrunde mit Dr. Stefan Gärtner (IAT Gelsenkirchen) und Wolf Jochen Schulte-Hillen (SH Selection Laer) wurden die Herausforderungen der Digitalisierung kritisch reflektiert. Die zweite Veranstaltung unter der Überschrift „Mobilität & Sharing“ hatte den Fokus auf die neue Mobilitäts- und Sharingkonzepte gerichtet. Dr. Dirk Wittowsky (ILS Dortmund), Dr. Anja Estel (Verkehrzentralen in NRW) und Coco Heger-Mehnert (VRR AöR Gelsenkirchen) beleuchteten die Möglichkeiten und Perspektiven der Digitalisierung und diskutierten mit Prof. Dr. Oscar Reutter (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie) über die Chancen, wie das Mobilitätsverhalten und das urbane Leben verändert werden können. In der Abschlussveranstaltung „Partizipation & Teilhabe“ am 23.06.2015 wurden die Fragen nach neuen Formen der politischen Teilhabe und Öffentlichkeit durch die Digitalisierung gestellt. Prof. Dr. Christoph Bieber (Universität Duisburg-Essen) und Daniel Roleff (Büro für neues Denken, Berlin) zeigten die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Politik und Partizipation auf. In der Diskussionsrunde mit Ulrich Paßlick (Netzwerk Innenstadt NRW) und Irja Hönekopp (SRL) wurden die Digitalisierung und deren Auswirkung auf das urbane Leben aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Veranstaltung wurde vom FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplaung in Kooperation mit dem Netzwerk Innenstadt NRW sowie dem ILS Institut für Landesund Stadtentwicklungsforschung gGmbH, Dortmund veranstaltet und durch den RVR, FH Dortmund, SRL und IfR unterstützt Kontakt: Prof. Christa Reicher [email protected] Bieber: Quo vadis, E-Government? Smart City und Civic Tech Quelle: PPT von Prof. Dr. Chrostoph Bieber Zudem muss die Verwaltung auf die Grundsätze der Datenoffenheit und des Zugangs zu Daten (open access) achten, z.B. durch umfassende Verpflichtung der Infrastruktur-Dienstleister (vendors), weitreichenden und kostenfreien Zugang zu Daten zu gewähren (offene Lizenzen). It is hardly necessary to point out that there is little room for the technologically illiterate, the poor Ein besonderes Augenmerk sollte auf Inklusionsfragen and, inwo general, those are Bürger der gerichtet werden: die Teilhabe alswho aktiver from the smart city Smart City marginalised eine kostspielige Infrastruktur (Smartphones u.ä.) discourse; moreover, citizens are oder einen considered hohen Grad responsible an Medienkompetenz erfordert, for their own können sonst ohnehin Gruppen ability to schon adapt marginalisierte to these on-going (Vanolo 2014: 893) zunehmendchanges. ausgeschlossen werden. Ein zentrales Element der Smart City ist im aktuellen Diskurs noch kaum vorhanden: der Smart Citizen. 31 VERANSTALTUNGEN KÖNIG KUNDE – HANDEL IN DER STADT JAHRESTAGUNG STÄDTEBAULICHE DENKMALPFLEGE 2014 Foto: Uwe Grützner Auf der Fachtagung Städtebauliche Denkmalpflege 2014 widmeten sich rund 150 Teilnehmer der Situation des Handels in historischen und erhaltenswerten Innenstädten. Grußworte sprachen die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der Fachgruppe Prof. Dr. Christoph Zöpel, Minister a.D., und Dr. Thomas Otten, Referatsleiter im MBWSV NRW. Zur Einführung in das Themenfeld gab Dr. Andrea Pufke, Landeskonservatorin LVR, einen Überblick über die Geschichte des Handels im Kontext der Stadtentwicklung und die aktuelle Situation. 32 Die Beiträge der Tagung unterteilten sich in die Themenkomplexe: • „Was erwartet der Handel von der Stadt?“, • „Was erwartet die Stadt vom Handel?“ • „Kontinuität und Wandel“. Den ersten Themenblock moderierte Dr. Gudrun Escher von der Fachgruppe Städtebauliche Denkmalpflege. Sie führte durch die Beiträge zum Zustand des Einzelhandels aus Sicht der Investoren, vertreten durch Dr. Thomas Beyerle, Leiter Catella Research, Frankfurt am Main, aus Sicht der Planer, dargestellt von Silke Wittig, Stadt+ Handel Dortmund, und aus Sicht der Bürgerinitiatoren, wie die Mitglieder des Vereins Stellwerk e.V. Witten, die hier von Dieter Wagner, Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe Ruhr, vorgestellt wurde. Allen drei Referenten gemeinsam war die Überzeugung, dass die Nutzungsdurchmischung in Innenstädten den Erhalt von Stadtzentren und deren urbane Qualitäten nachhaltig gewährleisten kann. Der zweite Themenblock, in dem in der Umkehrung der ersten Frage „Was erwartet die Stadt vom Handel?“ Vertreter der Städte zu Wort kamen, wurde von Yasemin Utku VERANSTALTUNGEN von der Fachgruppe moderiert. Die Referenten Christian Kuhlmann, Baubürgermeister Biberach/Riss, Andreas Wurff, Technischer Beigeordneter der Stadt Mönchengladbach und Dr. Ernst Kratzsch, Stadtbaurat in Bochum haben ihre Erfahrung aus den sehr unterschiedlich positionierten Städten eingebracht. Christian Kuhlmann berichtete von Maßnahmen, die den bestehenden Einzelhandel in der historischen Innenstadt von Biberach stärkten. Die gänzlich andere Situation in Mönchengladbach-Rheydt, dessen Zentrum im Wiederaufbau der 1950er Jahre in einheitlichem Konzept realisiert wurde, stellte Andreas Wurff vor. Ernst Kratzsch beschrieb den „weiten und steinigen Weg“, den die Stadt Bochum gegangen ist, um zu verhindern, dass auf einem freiwerdenden Grundstück, dem Schlegel-Quartier in der Innenstadt, ein monofunktionales Einkaufszentrum entstehen wird. Nach der Pause führte Prof. Dr. Gerrit Heinemann mit seinem Vortrag „Sozial, Lokal, Mobil – Die Zukunft des Shopping in der Stadt“ in die Gesetzmäßigkeiten des größten Konkurrenten des innerstädtischen Einzelhandels ein. Der Online-Handel, der baulich im Gegensatz zu den Einkaufs- und Fachmarktzentren in den Städten nicht in Erscheinung tritt, entzieht dem vor Ort verhafteten Einzelhandel immer mehr Kunden. Die Zahlen, die Heinemann vorlegte, ließen die Zuhörer aufmerksam werden. Der dritte Themenblock, der unter VERANSTALTUNGEN dem Thema „Kontinuität und Wandel“ von Magdalena Leyser – Droste moderiert wurde, gab Raum für die Schilderung von besonderen Maßnahmen zur Revitalisierung von Handelszentren. So kam als erstes Tobias Goevert, Design Review der Greater London Authority, zu Wort, der von seiner Arbeit am High Street-Konzept in London berichtete. Ebenso situativ, wenn auch noch detaillierter, kümmern sich Heinrich Hendrix und Eva Christine Albrecht, beide von StadtLandNet, um den Erhalt der Fassaden der Architektur des Wiederaufbaus in Wesel. Walter Ollenik und der Hattinger Baudezernent Jens Hendrix schilderten die Umgehensweise Hattingens mit der historischen Altstadt. Eine Erkenntnis der Fachtagung war, wie auch Prof. Christa Reicher in ihrem Schlusswort feststellte, dass die Innenstädte die Funktion als Zentrum für den Handel behalten oder wieder zurück gewinnen müssen. Die unterschiedlichen Ausgangspositionen und Herangehensweisen, die von den Referenten geschildert wurden, zeigten auf, wie situativ und differenziert Maßnahmen für den Erhalt des Einzelhandels geplant und ergriffen werden können und müssen. Strategien wie Mixed-Use-Development, BID (Business Improvement Districts), City-Monitoring, Zusammenschlüsse der Kommunen zu einem gemeinsamen Einzelhandelskonzept zur Erhaltung des Einzelhandels in der Stadt, aber auch Fassadenprogramme, Gebäudeausweise, Gestaltungssatzungen und Handlungsleitfäden zur Erhaltung des Stadtbildes sind funktionierende Instrumente und Werkzeuge, auf welche die Kommunen zurückgreifen können. Denn eins wurde deutlich: Der Expansion des großen Konkurrenten, dem Online-Handel, kann nicht mit immer größeren Flächen und immer umfassenderen und günstigen Angeboten begegnet werden. Eine weitere Komponente muss eine größere Wertschätzung erfahren: Die Stärkung der Identität der Stadt und die Identifizierung mit der historischen Innenstadt durch ihre Nutzer. Kontakt: Yasemin Utku [email protected] 33 VERANSTALTUNGEN POLYCENTRIC CITY REGIONS POLYCENTRIC CITY REGIONS IN TRANSFORMATION – THE RUHR AGGLOMERATION IN INTERNATIONAL PERSPECTIVE Die Entwicklung des Strukturwandels in der Agglomeration Ruhr beschäftigt Forscher seit vielen Jahrzehnten und hat spätestens seit der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (1989 – 1999) internationale Aufmerksamkeit bekommen. Mehr als 15 Jahre später war dies Grund genug für das Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung im Rahmen einer internationalen Konferenz die Diskussion über die Entwicklung von polyzentralen Stadtregionen neu zu führen und dabei die internationale Perspektive auf die Region zu fokussieren. Dazu trafen sich am 11. und 12. Juni etwa 300 Teilnehmer aus Inund Ausland zum Austausch auf der UNESCO Welterbe Zollverein in Essen. Etwa 65 internationale Referenten aus den Bereichen Planung, Architektur, Politik sowie Sozial- und Kulturwissenschaften diskutiert zu einem breiten Spektrum an Themen, u.a. Strukturwandel, Industriekultur & regionale Identität, Landschaftsentwicklung, regionale Ökonomie, Mobilität und Verkehr sowie Umbau städtischer Strukturen. Einigkeit bestand über den großen Mehrwert eines Austausches auf internationaler Ebene. Viele Teilnehmer konnten wertvolle Impulse für ihre eigenen Tätigkeiten mit nach Hause nehmen, insbesondere was die Aspekte Instrumente, Strategien und Formate der Entwicklung von polyzentralen Stadtregionen angeht. Ebenso gab der „Blick von außen“ vielen regionalen Akteuren Bestätigung aber auch Eigenreflexion der Prozesse in der Agglomeration Ruhr. Die geknüpften Partnerschaften zu Wissenschaftlern und Praktikern sollen langfristig in ein professionelles Netzwerk „Transforming City Regions“ zum Austausch über die Entwicklung von Stadtregionen überführt werden, um den Wissensaustausch nachhaltig aufrechtzuerhalten. Die Veranstaltung wurde gefördert vom Regionalverband Ruhr, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, der Stiftung Mercator sowie der Landesinitiative Stadtbaukultur NRW und der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr. Als weitere Partner wirkten das Ruhr Museum, die Emschergenossenschaft, sowie die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur mit. Kontakt: Hendrik Jansen [email protected] Foto: Uwe Grützner 34 VERANSTALTUNGEN PROMOTIONEN EMERGING PUBLIC SPACES IN THE CITY OF AMMAN, JORDAN AN ANALYSIS OF EVERYDAY LIFE PRACTICES Dr. Mais Aljafari Supervised by Prof. Christa Reicher Prof. Dietwald Gruehn Examiner Dr. Maram Tawil In the recent urban development of Amman (Jordan), the provision of public space has been shaped by various political and socio-economic dynamics. This has made it one of the main challenges and focuses of the contemporary planning. With the adaptation of global policies, the new emerging representational spaces tend to promote contradictions of non-harmonious ideologies, between locality and globalism in many terms. Therefore, this research studied emerging public spaces in Amman that are produced, reproduced and co-produced through interactions between different modes at the global level and ongoing relations of social practices at the local level. The research attempts to conceptualize public space in Amman relying on Lefebvre critiques of spatial practices (perceived space) and of representations of space (conceived space) in order to examine the current transformation of Amman’s lived space (representational space). In addition to Lefebvre’s theory of “Production of Space”, this research endorses Hillier and Hanson’s theory of “Space Syntax” to understand how the cultural and social structure of public space in Amman articulates with the spatial one. In comprehensively contextualizing nine public spaces in Amman were selected. Additionally, three of these spaces are used publically but co-produced with partial or full private involvement. These spaces PROMOTIONEN include shopping malls and other public spaces that are realized through public private partnerships (PPPs). The research has revealed a diversity of modes underpinning the production, re-production and co-production of public space in Amman. While at the meso and micro levels of everyday life in Amman, a complexity of codes and powers dominate the negotiation of the production, reproduction and co-production of public spaces, at the micro level, Amman has a rich variety of public space typologies. However, the global level planning of these spaces lack a systematic physical network that guarantees a spatial sustainability that is fulfilling both traffic and pedestrian demands. Finally, the research findings suggest recommendations and planning approaches for improving the policy making of public spaces in Amman. Contact: Dr. Mais Aljafari [email protected] 35 PROMOTIONEN UNIVERSITÄTSSTANDORTE DER 1960ER UND 1970ER JAHRE EINE EMPIRISCHE ANALYSE VON RAHMENBEDINGUNGEN UND HERAUSFORDERUNGEN IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Dr. Ilka Mecklenbrauck Gutachterinnen: Prof. Christa Reicher Prof. Dr. Hildegard Schröteler-von Brandt Prüfer: Prof. Dr. habil. Frank Roost Bildung und Forschung, Innovation und Wissen sind Schlüsselressourcen der ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung im nationalen wie internationalen Wettbewerb der Städte und Regionen. Bildungseinrichtungen, insbesondere Universitäten und Hochschulen, kommen dabei als ‚Institutionen des Wissens’ eine entscheidende Rolle als Standortfaktor zu. Forschungsmotivation und Ausgangspunkt der Arbeit sind Konzepte und Strategien in der Stadtentwicklung, die die baulich-räumliche Weiterentwicklung von Hochschulstandorten zum Ziel haben. Die getroffenen Maßnahmen werden mit den Anforderungen der Wissensgesellschaft begründet, die – so wird vorausgesetzt – damit andere sind als dieje- nigen Ansprüche, die in den 1960er und 1970er Jahren an die Standorte gestellt wurden. Worauf diese Begründung der Maßnahmen fußt und wie sie sich theoretisch ableiten, bleibt in den Konzepten offen – und identifiziert eine Forschungslücke, derer in der Arbeit nachgegangen wird. Ziel ist es, einen Beitrag zur Ergänzung der Wissensbasis zu leisten, wie Universitätsstandorte der 1960er und 1970er Jahre den Anforderungen der Wissensgesellschaft entsprechend weiterentwickelt werden sollten. Es geht dabei nicht um die Entwicklung praktischer Planungsbausteine, sondern um die Ableitung allgemeiner Erkenntnisse durch die Rückkopplung von Erkenntnissen aus der empirischen Fallstudienuntersuchung mit theoretischen Standort Universität Bielefeld: Atmosphäre 36 PROMOTIONEN Erkenntnissen sowie der Ableitung des daraus resultierenden Handlungsbedarfs. Untersuchungsgegenstand im Rahmen dieser Arbeit sind Campusuniversitäten der 1960er und 1970er Jahre - ein Universitätstyp, der aufgrund seiner spezifischen baulichen und räumlichen Eigenschaften, aktuellem Modernisierungsbedarf und seiner peripheren Lage am Stadtrand eine besondere Problemlage darstellt. Als Fallstudien dienen die Universitätsstandorte Bochum, Bielefeld und Siegen. Um die räumlichen Rahmenbedingungen zu erheben werden Raumanalysen durchgeführt. Zur Ermittlung strategischer Komponenten im Sinne einer ‚Wissensbasierten Stadtentwicklung‘ werden Interviews mit Akteuren der Stadt- und Universitätsentwicklung durchgeführt. Aus den theoretischen sowie empirischen Erkenntnissen des Quervergleichs der Fallstudien lassen sich Rahmenbedingungen und Spezifika an den Standorten ableiten. Diese geben Aufschluss darüber, wie die Anforderungen der heutigen Wissensgesellschaft an den Standorten erfüllt werden und ermitteln Handlungsbedarf für Weiterentwicklungen innerhalb spezifischer Handlungsfelder. Kontakt: Dr. Ilka Mecklenbrauck [email protected] LIFECYCLES IN MATURE SUBURBAN RESIDENTIAL AREAS Jan Polívka Supervised by: Prof. Christa Reicher Prof. Dr. Markus Hesse Examiner: Prof. Dr. habil. Frank Roost PROMOTIONEN Most of the suburban residential areas in Germany have been built during the second half of the 20th century. Growing interest among practitioners and scientists is thus paid to the future development of maturing settlement areas characterized by old housing stock and aging inhabitants. This dissertation analyzes processes of change and adaption of suburban residential quarters under the conditions of the maturation process. The analysis aims on contributing to the systemic notion of processes changing maturing systems within their natural lifecycle and their interdependence with deliberate adaption under particular stake- holders' constellations. On the theoretically conceptual level it seeks to explore the key attributes of the development path for evolutionary lifecycles within the context of resilience, discussing the concepts of stable maturity and continuous adjustment. By deconstructing the lifecycle concept, the thesis analyzes the canonical view on mature suburbia based in the traditional growth-maturity-decline pattern and introduces a pluralistic concept of path dependent evolution based on a multi-leveled interdependence between particular levels of space, stakeholders and 37 PROMOTIONEN adaptive action. On behalf of outcomes based in theory and the results from two empirical studies conducted in German mature suburban residential areas, a concept of multi-leveled 'systemic space' as both interpretative and analytic tool for understanding development paths of mature urban systems is introduced. The results of its application on the case studies 38 show that especially in terms of homogeneity and diversity lifecycles of suburban residential areas underlie different conditions for change and adaption during the early and the maturity phases, thus requiring distinct interpretative frames outside the traditional growth-maturity-decline trajectory. The results further issue the locally based stakeholders' pan- archy as the central steering potential of adaption, putting it at the core of strategic planning interest in mature suburban residential areas. Kontakt: Jan Polívka [email protected] PROMOTIONEN TOWARDS A SUSTAINABLE PRESERVATION APPROACH TO EGYPTIAN HERITAGE NEIGHBORHOODS THE CASE OF HELIOPOLIS Dr. Sara Mustafa Gouda Supervisors: Prof. Christa Reicher, TU Dortmund, Fakultät Raumplanung, FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung Prof. Ulli Meisel , ILS Aachen, RWTH Aachen Examiner: Prof. Dr. Soheir Zaki Hawas Department of Architecture at the Faculty of Engineering, Cairo University, Egypt The Egyptian neighborhoods of the 19th and early 20th century are heritage neighborhoods that have introduced new urban patterns, planning concepts and architectural styles that have a unique character worth preservation. These neighborhoods are currently facing different types of encroachments that form a pressure on their state resulting into negative impacts adversely affecting its various qualities. In the late 90’s there was a political interest in 19th and early 20th century neighborhoods, which resulted in carrying out several studies, also called recent heritage. Ten case studies, including Heliopolis, were chosen in Cairo. The study on Heliopolis came up with recommendations mainly focusing on heritage and urban oriented guidelines yet missing economic, social and environmental considerations. Adapting a sustainability approach for heritage neighborhood preservation, would enhance its performance by respecting the different qualities such as the urban, social, and economic ones beside the environmental and cultural. The aim of this research focuses mainly on three issues; to define the sustainable state criteria within the recent heritage neighborhoods, to determine the state of the case study of Heliopolis, and to investigate and recommend suitable responses aiming to enhance the state of the neighborhood. The PROMOTIONEN research carries out a mixed-method approach based on a single case study using qualitative and quantitative data. In order to know the sustainable state qualities; a criteria-based catalogue was initially formed from literature, determining the important sustainability and preservation principles. Template forms the ground for a semi-structured expert interview based on a questionnaire. This study has revealed that the HHI as a grassroots has a big role as a response on protecting the heritage and spreading community awareness on the neighborhood scale. The NOUH is a nucleus for a much stronger entity that would be capable of firmly preserving the heritage neighborhoods with distinctive value. Environmental aspects are important for sustainable preservation in Egypt, but there are no enough instruments that encourage energy-efficient approaches in addition to the absence of a political readiness. The catalogue could serve as a guide for assessing heritage neighborhoods, which can be utilized by relevant response-bodies. The asked experts agreed on importance of most of the sustainability criteria. Finally, the research findings suggest recommendations addressing the different responses towards a sustainable state for the Egyptian heritage neighborhoods. Contact: Dr. Sara Mustafa Gouda [email protected] 39 MITARBEITER NEUE GESICHTER Yasemin Utku Seit September 2014 ist die Stadtplanerin und Architektin Yasemin Utku am FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung tätig und wirkt dort insbesondere im Städtebaulichen Entwurf I/II mit. Sie war von 2003-2009 am IRPUD tätig und kehrte nun, nachdem sie von 2009-2014 als Lehrbeauftragte den Städtebaulichen Entwurf III mitbetreut hat, als Mitarbeiterin an die Fakultät zurück. Kontakt: [email protected], Tel: (+49)231 755-4828 Eva Frensemeier arbeitet seit Dezember 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung. Sie ist Doktorandin im Fortschrittskolleg „Energieeffizienz im Quartier“. Frau Frensemeier hat ihren Bachelor und Master an der Fakultät Raumplanung absolviert, war studentische Hilfskraft am FG VPL sowie wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Stadtplanung und Städtebau an der Universität Duisburg-Essen. Kontakt: [email protected], Tel: (+49)231 755-8152 Christian Hemkendreis arbeitet seit März 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung. Er ist Doktorand im Fortschrittskolleg „Energieeffizienz im Quartier“. Nach seinem Diplom in der Landschaftsarchitektur und einem Master im Bereich Städtebau arbeitete er mehrere Jahre in Planungsbüros als Stadtplaner. Kontakt: [email protected], Tel: (+49)231 755-6484 Henning Fort arbeitet seit Juni 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt auf der „Landkarte der Energiewende“, die im Rahmen des Forschungsprojektes „Energiewende Ruhr“ erarbeitet wird. Hierbei konzentriert er sich vor allem auf Analysen mithilfe Geographischer Informationssysteme. Kontakt: [email protected], Tel: (+49)231 755-7962 40 MITARBEITER Holger Hoffschröer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Projekt Urban Factory – Ressourceneffiziente Fabriken in der Stadt. Von 2009 bis 2011 arbeitete er als Stadtplaner in verschiedenen Stadtplanungsbüros in Deutschland und seit 2011 ist er Büroleiter für den Standort Dortmund im Büro rha reicher haase associierte GmbH. Zudem war er tätig als Lehrbeauftragter für städtebauliches Entwerfen an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund. Kontakt: [email protected], Tel: (+49)231 755-4064 Benjamin Vossen arbeitete parallel zu seinem Studium der Raumplanung an der TU Dortmund bei reicher haase associierte. Er unterstütze das Dortmunder Stadtplanungsbüro unter anderem bei dem Ideenwettbewerb „Zukunft Metropole Ruhr“ und bei der Erstellung der ExWoSt-Studie „Suburbaner Raum im Lebenszyklus“. Seit September 2015 ist er am FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung beschäftigt und arbeitet dort am Forschungsprojekt „Urban Factory“. Kontakt: [email protected], Tel: (+49)231 755-4392 Anne Söfker- Rieniets Seit September 2014 ist Frau Söfker-Rieniets als wissenschaftliche Mitarbeiterin am FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung tätig. Nach dem Diplom an der Bauhaus Universität Weimar und der ETH Zürich arbeitete sie bis 2013 als Architektin in Weimar und Zürich. Am FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplaung ist sie Projektleiterin im Forschungsprojekt „Gartenstadt der Zukunft“ und lehrt im Masterstudiengang. Kontakt: [email protected], Tel: (+49)231 755-8646 Frank Schulz Seit 2009 ist der Stadtplaner Frank Schulz an der Fakultät Raumplanung beschäftigt. Seit 2015 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplaung. Parallel bearbeitet er bei der steg NRW Projekte zur energetischen Stadtsanierung und Städtebauförderungsmaßnahmen. Zuvor war er von 2007-2009 bei der Innovationsagentur Stadtumbau NRW tätig. Kontakt: [email protected], Tel: (+49)231 755-2277 MITARBEITER 41 MITARBEITER Fachgebietsleitung: Prof. Christa Reicher [email protected], Tel: (+49) 231 755- 2241 Sekretariat: Claudia Becker [email protected], Tel: (+49) 231 755- 2241 Koordination Lehre: Päivi Kataikko-Grigoleit [email protected], Tel: (+49) 231 755- 2217 Koordination Forschung: Dr. Ilka Mecklenbrauck [email protected], Tel: (+49) 231 755-7941 Jan Polívka [email protected], Tel: (+49) 231 755- 2267 Weitere MitarbeiterInnen: Daniel Bläser [email protected], Tel: (+49) 231 755-7090 Jürgen Classen jü[email protected], Tel: (+49) 231 755- 2389 Dr. Mais Aljafari [email protected], Tel: (+49) 231 755- 7943 Hendrik Jansen [email protected], Tel: (+49) 231 755- 7040 Katja Schlisio katja. [email protected], Tel: (+49) 231 755- 2255 Andrea Wagner andrea.wagner@tu-dortmund-de, Tel: (+49) 231 755- 8009 Studentische MitarbeiterInnen: 42 Bafreen Al-Mani, Franziska Berlin, Tobias Frank, Matthias Hawlitzky, Florian Heinkel, Tobias Hesch, Florian Hübner, Lukas Issinger, Sarah Müller, Elisa Mütherig, Luisa-Sophie Osthaus, Philipp Preuss, Annalena Ribbe, Lisa Stadtler, Simon Thönes, Henrik Vervoorts, Verena Vieg, Vanessa Ziegler, Annika Ziemer MITARBEITER Technische Universität Dortmund Fakultät Raumplanung FG Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung August-Schmidt-Straße 10 44221 Dortmund Tel.: +49 231-755 2241 [email protected]