Ein Gedicht Mensch wirst du alt ! - Senioren Blog

Ein Gedicht Mensch wirst du alt ! - Senioren Blog von Senioren für Senioren - Rentner Billiger
Mensch, du wirst alt!
Nach langer Zeit kriegt man die Kunde, man traf sich mal wieder in früher Runde Danach
jedoch hört man allerorten:
“Mein Gott, was ist der alt geworden“ Man geht in sich — doch denkt noch nach Tagen:
Ob die wohl von dir etwas ähnliches sagen? ist es Höflichkeit oder ein Hinterhalt, wenn keiner
es ausspricht: Mensch, du wirst alt!
Du gehst aus dem Haus. Pfeifst fröhlich und munter. Und bist schon ein Stück die Straße
hinunter, da fragst du dich plötzlich - es kommt wie geschossen Hab ich die Tür wirklich
abgeschlossen?
Das geht dir ‘ne Zeitlang im Kopf herum
und quält dich. Und dann drehst du doch lieber um. Natürlich war‘s zu. Dann sagst du dir halt:
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Da sieht man‘s mal wieder: Mensch, du wirst alt!
Ein anderes Mal trifft man in der Stadt
. ein Gesicht das man lang nicht gesehen hat.
Doch wie heißt bloß der Mensch? Du kennst ihn genau.
Das war doch der mit der rotblonden Frau.
Die war‘n doch vor Jahren in Afrika.
Du weißtdas doch alles. Du weißt das. Ja!
Du weißt noch, was sie dir alles erzählt.
Doch der Name, der Name? Mein Gott, der fejilt!
Und dann sagt dir eine Stimme ganz kalt:
Da hast du es wieder: Mensch du wirst alt!
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Da gibt es drei Dinge. Zwei davon nichtig. Das dritte jedoch, das ist wirklich wichtig. Damit es
bestimmt im Kopf nicht verdämmert, hast duØ dir das Ding gründlich eingehämmert.
Jetzt fall‘n dir zwei Dinge ein. Doch oh welche Qual gerade das dritte nicht. Das ist fatal.
So geht es dir öfter. Und du hörst eiskalt die innere Stimme: Mensch, du wirst alt! Du brauchst
was zum Anziehen aus deinem Schrank, der recht gut gefüllt ist.Dem Himmel sei Dank. Gehst
nackt wie ein Kind zur Kleiderschranktür, da fragst du dich plötzlich: Was wollt ich denn hier?
Jetzt bist du verstört, weil in Bruchteilsekunden, das was im Kopf war, schon wieder
verschwunden. Du frierst, denn nicht nur die Stimme klingt kalt, die dich lästig erinnert: Mensch
du wirst alt!
Vielleicht brauchst du einmal dein Bügeleisen. Anschließend gehst du dann länger auf Reisen.
Jetzt bangst du drei Wochen — es ist nicht gelogen:
Hab ich den Stecker wohl rausgezogen? Steckt der etwa immer noch in der Wand? Vielleicht ist
alles schon abgebrannt? Wo du auch wanderst im fremden Land, di«innere Stimme mahnt
penetrant, du kannst nicht entfliehn. Sie hat dich gekrallt
und flüstert ganz nahe: Mensch, du wirst alt!
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zum Frühstück nimmst du dir drei Tabletten.
Die sollen dein schlechtes Gedächtnis erretten.
Doch mittags schon fragst du dich beklommen:
Hab ich die Tabletten schon eingenommen?
Ja, ist mein Gedächtnis denn wirklich noch dicht?
Jetzt plagen dich Zweifel, und in dir erschallt,
was du nicht begreifen willst: Mensch du wirst alt!
Fehlt dir im Haushalt was — da bist du schlau -
du schreibst alles auf, und zwar ganz genau.
Im Laden, da rennst du dann rum wie besessen:
Verdammt, ich habe den Zettel ver~essen.
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Du kaufst nach Gefühl. Schleppst nach Haus •allerlei.
Doch das, was wichtig war, ist nicht dabei.
Und weit in der Ferne die Stimme verhallt.
Was hat sie gesagt? Mensch du wirst alt!
Man hört heut soviel von Gaunern und Dieben,
die Schmuck, vor allem dein Bargeld sehr lieben.
• Drum suchst du nen PLatz, das Gut zu verstecken.
Bei dir soll ein Gauner rein gar nichst entdecken.
Jetzt brauchst du Geld. Doch verflixt, welch ein Schreck.
Du suchst ganz vergeblich. Das Geld! Es ist weg!
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Du bist wie von Sinnen und suchst wie besessen.
Das Versteck ist perfekt. Du hast es vergessen.
Und jetzt ist es voll bei dir reingeknallt:
Es wird immer schlimmer. Oh, Mensch du wir~t alt!
So schlimm wie es heut ist, wars früher nie, Geldbeutel und Schlüssel sind plötzlich perdu. Daß
dir das Essen mal angebrannt, sowas hast du früher kaum mal gekannt. Und schrubbst du
ergeben die Kochtöpfe rein, welcher Gedanke stellt da sich wohl ein? Das ist ja zum heulen.
Nun langt es mir bald.
Es scheint doch zu stimmen, das: Mensch du wirst alt!
So manche Maschine läßt sich reparieren, man kann das Getrie~ säubern und schmieren. Ist
an deinem Auto mal etwas kaputt, gibts gleich ein Ersatzteil und alles ist gut. Der Fernseher,
der einmal nicht funktioniert, wird in der Werkstatt perfekt repariert. Doch wenn der Kalk im
Gehirne sich schichtet, und du etwas brauchst, was die Dunkelheit lichtet, dann sagt dir die
innere Stimme versöhnlich:
Ach, laß man, und nimm es nicht allzu persönlich. Du stehst nicht allein da. Das ist nun mal so.
Mensch trage dein Schicksal! Sei glücklich und froh!
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Friedrich Marsch
Viel Spass beim Lesen
Fritz
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