Geschäftsbericht 2014
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Geschäftsbericht 2014
GESCHÄFTSBERICHT ZUVERLÄSSIG. KOMMUNAL. NACHHALTIG. THÜGA-GRUPPE AUF EINEN BLICK Die Thüga-Gruppe repräsentiert deutschlandweit das größte Netzwerk kommunaler Energie- und Wasserversorger. Ende 2014 war die Thüga Aktiengesellschaft überwiegend als Minderheitsgellschafterin an rund 100 Unternehmen beteiligt. Im Geschäftsjahr 2014 waren 82 Beteiligungsunternehmen in der Energie- und Wasserversorgung tätig, davon Gasversorgung 79 Stromversorgung 74 Wärmeversorgung 61 Wasserversorgung 45 Darüber hinaus zählen zwei Netzgesellschaften sowie zehn Servicegesellschaften zur Thüga-Gruppe. Gemeinsam mit ihren Anteilseignern tragen die Gruppenunternehmen die Verantwortung für den Lebensraum von rund zehn Millionen Menschen. UNTE RN E HMENSDAT EN DER T HÜGA-G R UP P E 1 20142 2013 +/- % Investitionen Mrd. € 1,0 1,3 -23,1 Umsatz Mrd. € 21,6 23,4 -7,7 Gasabsatz Mrd. kWh 103,9 120,8 -14,0 Stromabsatz Mrd. kWh 48,3 47,7 1,3 Wärmeabsatz Mrd. kWh 7,9 9,3 -15,1 Wasserabsatz Mio. m³ 269,6 288,6 -6,6 Gaskunden Mio. 2,1 2,1 +/- 0,0 Stromkunden Mio. 4,0 4,0 +/- 0,0 Wärmekunden Mio. 0,1 0,1 +/- 0,0 Wasserkunden Mio. 0,9 0,9 +/- 0,0 17.700 18.400 -3,8 Mitarbeiter am 31.12. Summe aller Einzeldaten der Thüga und ihrer Beteiligungsgesellschaften, an denen Thüga bzw. Thüga über die EKO2 GmbH mit mindestens 20 % beteiligt ist. 2 Bei den Angaben unserer Beteiligungsgesellschaften handelt es sich teilweise um vorläufige Daten. 1 • Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 1,0 Mrd. € (Vorjahr 1,3 Mrd. €) entfallen 0,2 Mrd. € (Vorjahr 0,6 Mrd. €) auf Finanzanlagen. • Die Umsatzerlöse sind im Wesentlichen mengen- und preisbedingt niedriger als im Vorjahr. • Der Gas- und Wärmeabsatz ist hauptsächlich witterungsbedingt rückläufig. • Im Strombereich konnten die rückläufigen Verkaufsmengen an Kunden mit Standardlastprofil durch Absatzzuwächse im Großkundenbereich ausgeglichen werden. Insgesamt blieb der Stromabsatz dadurch nahezu gleich. • Der Rückgang des Wasserabsatzes ist auf die Überleitung des Wassergeschäfts der badenova AG & Co. KG auf deren 100-prozentige Tochtergesellschaft bnNETZE GmbH zurückzuführen. • In der Thüga-Gruppe waren 17.700 Mitarbeiter (Vorjahr 18.400 Mitarbeiter) beschäftigt. A B C 1 D E F G H 15 2 57 93 70 30 21 3 4 56 54 20 50 16 44 32 5 25 31 49 7 6 69 76 22 65 46 64 61 26 3 77/78/79/91 45 4 63 47 23 24 12 74 94 35 7 37 90 14 92 34/73 36 18 55 75 66 43 10 39 8 68 48 19 58 13 9 11 80 59 40 8/27 72 51 41 38 29 42 53 60 28/33/81 9 17 52 2/6/82/83/84/85/86/87/88/89 71 1/5 10 67 62 Stand: 31.12.2014 GEMEINSAM STARK. UNSERE PAR TNERUNTERNEHMEN IM ÜBERBLICK B 1badenova AG & Co. KG Freiburg im Breisgau F B10 C 2 CONERGOS Verwaltungs GmbH MünchenE10 D 3 DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH DresdenG6 E 4 eins energie in sachsen GmbH & Co. KG ChemnitzF6 5 E-MAKS GmbH & Co. KG Freiburg im Breisgau B10 6 Energie Südbayern GmbH MünchenE10 7 Energie Waldeck-Frankenberg GmbH KorbachC5 8 Energie- und Wassergesellschaft mbH WetzlarC6 9 Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit beschränkter Haftung Limburg an der LahnC7 10Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung GmbH & Co. KG KarlstadtD7 11Energieversorgung Mittelrhein AG KoblenzB7 12Energieversorgung Pirna GmbH PirnaG6 13Energieversorgung Rudolstadt GmbH RudolstadtE6 14Energieversorgung Selb Marktredwitz GmbH SelbF7 15Energieversorgung Sylt GmbH WesterlandC1 16Erdgas Mittelsachsen GmbH SchönebeckE5 17erdgas schwaben gmbh AugsburgE9 18e-rp GmbH AlzeyB7 19ESWE Versorgungs AG WiesbadenC7 20EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG HildesheimD4 21e-werk Sachsenwald GmbH ReinbekD3 22EWR GmbH RemscheidB6 23Freiberger Erdgas GmbH FreibergG6 24FREITALER STROM+GAS GMBH FreitalG6 G 25Gasstadtwerke Zerbst GmbH ZerbstF5 26Gasversorgung Görlitz GmbH GörlitzH6 27Gasversorgung Lahn-Dill GmbH WetzlarC6 28Gasversorgung Pforzheim Land GmbH PforzheimC9 29Gemeindewerke Haßloch GmbH HaßlochC8 30GEW Wilhelmshaven GmbH WilhelmshavenC3 H 31Halberstadtwerke GmbH HalberstadtE5 32Harz Energie GmbH & Co. KG Osterode am HarzD5 33Heizkraftwerk Pforzheim GmbH PforzheimC9 34Heizkraftwerk Würzburg GmbH WürzburgD7 L 35Licht- und Kraftwerke Sonneberg GmbH SonnebergE7 36Licht-, Kraft- und Wasserwerke Kitzingen GmbH KitzingenD8 M 37Mainova Aktiengesellschaft Frankfurt am MainC7 N 38N-ERGIE Aktiengesellschaft NürnbergE8 R 39Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH Ingelheim am Rhein B7 40RhönEnergie Fulda GmbH FuldaD6 S 41Stadtwerk Tauberfranken GmbH Bad MergentheimD8 42Stadtwerke Ansbach GmbH AnsbachD8 43Stadtwerke Aue GmbH AueF6 44Stadtwerke Bad Harzburg GmbH Bad HarzburgD5 45Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH Bad HersfeldD6 46Stadtwerke Elbtal GmbH RadebeulG6 47Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH JenaE6 48Stadtwerke - Erdgas Plauen GmbH PlauenF7 49Stadtwerke Essen AG EssenB5 50Stadtwerke ETO GmbH & Co. KG TelgteB5 51Stadtwerke Frankenthal GmbH FrankenthalC8 52Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG FreudenstadtC9 53Stadtwerke Germersheim GmbH GermersheimC8 54Stadtwerke Greven GmbH GrevenB4 55Stadtwerke Grünstadt GmbH GrünstadtC8 56Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft HannoverD4 57Stadtwerke Heide GmbH HeideC2 58Stadtwerke Homburg GmbH HomburgB8 59Stadtwerke Ilmenau GmbH IlmenauE6 60STADTWERKE KELHEIM GmbH & Co KG KelheimF8 61Stadtwerke Langenfeld GmbH LangenfeldB6 62Stadtwerke Lindenberg GmbH Lindenberg im AllgäuD10 63Stadtwerke Meerane GmbH MeeraneF6 64Stadtwerke Mühlhausen GmbH MühlhausenD6 65Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH NeussB6 66Stadtwerke Pirmasens Versorgungs GmbH PirmasensB8 67Stadtwerke Radolfzell GmbH RadolfzellC10 68Stadtwerke Reichenbach/ Vogtland GmbH Reichenbach im VogtlandF6 69Stadtwerke Sondershausen GmbH SondershausenE5 70Stadtwerke Stade GmbH StadeD3 71Stadtwerke Villingen Schwenningen GmbH Villingen-SchwenningenC10 72Stadtwerke Wertheim GmbH WertheimD8 73Stadtwerke Würzburg Aktiengesellschaft WürzburgD7 74Stadtwerke Zittau GmbH ZittauH6 75Stadtwerke Zweibrücken GmbH ZweibrückenB8 76Städtische Werke Aktiengesellschaft KasselD6 77SWE Energie GmbH ErfurtE6 78SWE Netz GmbH ErfurtE6 79SWE Technische Service GmbH ErfurtE6 80SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG KaiserslauternB8 81SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG PforzheimC9 82SYNECO GmbH & Co. KG MünchenE10 83Syneco Trading GmbH MünchenE10 T 84Thüga Aktiengesellschaft MünchenE10 85Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH MünchenE10 86Thüga Energie GmbH MünchenE10 87Thüga Energieeffizienz GmbH MünchenE10 88Thüga Energienetze GmbH München E10 89Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG MünchenE10 90Thüga MeteringService GmbH NailaE7 91Thüringer Energie AG ErfurtE6 W 92Wasserversorgung Rheinhessen- Pfalz GmbH Bodenheim und GuntersblumC7 93WEMAG AG SchwerinE3 Z 94Zwickauer Energieversorgung GmbH ZwickauF6 1 INHALT GESCHÄFTSBERICHT 2014 DER THÜGA HOLDING GMBH & CO. KGA A U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 2 6 8 10 14 16 20 22 42 44 64 66 Vorwort Wichtige Ereignisse 2014 Lebensräume nachhaltig gestalten Ein Gespräch über kommunale Nachhaltigkeit Thüga-Modell Thüga-Beirat Ökonomie Verlässlich Werte schaffen Unternehmen der Thüga-Gruppe (badenova AG & Co. KG – Harz Energie GmbH & Co. KG) Ökologie Klima- und Umweltschutz vorantreiben Unternehmen der Thüga-Gruppe (Heizkraftwerk Pforzheim GmbH – Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH) Gemeinwohl Initiativen für Menschen ergreifen Unternehmen der Thüga-Gruppe (Stadtwerke Pirmasens Versorgungs GmbH – Zwickauer Energieversorgung GmbH) F I N A N Z I N F O R M AT I O N E N 86 88 90 118 172 Organe der Gesellschaft Bericht des Aufsichtsrats Konzern-Lagebericht Konzern-Jahresabschluss Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 174 Impressum UMSCHLAGSEITEN vorn Thüga-Gruppe auf einen Blick/ Firmensitze der Beteiligungsgesellschaften hinten Thüga Holding-Konzern auf einen Blick 2 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Dr. Christof Schulte, Dr. Gerhard Holtmeier, Michael Riechel (Sprecher der Geschäftsführung) und Dr. Matthias Cord (von links nach rechts) VORWORT SEHR GEEHRTE AKTIONÄRE, PARTNER UND FREUNDE DER THÜGA, die Umsetzung der Energiewende schreitet voran – 2014 wurden in einigen Handlungsfeldern der Energiewende dringend erforderliche Anpassungen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen vorgenommen beziehungsweise auf den Weg gebracht. Die Umsetzung der Energiewende schreitet voran. Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Sommer 2014 wurde ein wichtiger Schritt in Richtung zu mehr Marktwirtschaft bei den erneuerbaren Energien unternommen. Hierbei wurden auch Ansätze aus dem Vorschlag der Thüga-Gruppe für ein „Integriertes Strommarktmodell“ übernommen: So sind zum Beispiel im EEG die Direktvermarktung von elektrischer Energie und die geplante wettbewerbliche Ermittlung der Fördersätze für Fotovoltaik geregelt. Damit ist der Gesetzgeber einen Schritt gegangen, dem aber weitere – mit dem Ziel Planungssicherheit und Verlässlichkeit – folgen müssen. Im regulierten Netzbereich steht mit der für Sommer 2015 geplanten Novelle der Anreizregulierungsverordnung eine Weichenstellung für den Regulierungsrahmen der kommenden Jahre an. Hier wird festgelegt, inwieweit sich in Zukunft Investitionen in die Verteilnetze für die Netzbetreiber – und damit letztlich auch für die Kommunen – rentieren. Thüga hat deshalb gemeinsam mit Partnerunternehmen eine umfassende Stellungnahme zum Evaluierungsbericht, der Ende Januar 2015 von der Bundesnetzagentur an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie übergeben wurde, verfasst. Ferner hat sich Thüga auch an der Initiative „StädteAllianz“ beteiligt, bei der sich mehrere kommunale Netzbetreiber in einem offenen Brief an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für die Einführung der Investitionskostendifferenz aussprechen. Aus Sicht der Thüga-Gruppe ist nur dieses Instrument geeignet, um neben EEG-bedingten Investitionen die besonderen Investitionsherausforderungen der Netzbetreiber adäquat abzubilden. Im regulierten Netzbereich steht mit der für Sommer 2015 geplanten Novelle der Anreizregulierungsverordnung eine Weichenstellung für den Regulierungsrahmen der kommenden Jahre an. Auch beim Rollout intelligenter Messsysteme, sogenannter „Smart Meter“, kommt es jetzt auf die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen an. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat für das erste Halbjahr 2015 das Verordnungspaket Messwesen angekündigt. Die Messsysteme basieren auf einer neuartigen Technologie mit hohen technischen Anforderungen. Daher müssen vor der Einführung neuer Messsysteme die Praxistauglichkeit sichergestellt und neue Marktprozesse definiert werden. Um technische und prozessuale Sicherheit zu bekommen, schlägt die Thüga-Gruppe daher koordinierte, umfangreiche Tests vor. Die Unternehmen der ThügaGruppe, die insgesamt etwa 5,5 Millionen Stromzähler betreiben, haben hierzu ein Thesenpapier erarbeitet. Es zeigt auf, wie Messsysteme effizient, praxistauglich und kundenorientiert eingeführt werden können. Ziel der Thüga-Gruppe ist es, die praktischen Erfahrungen in den Prozess des Verordnungsverfahrens einzubringen. Auch beim Rollout intelligenter Messsysteme, sogenannter „Smart Meter“, kommt es jetzt auf die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen an. 3 4 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Aufgrund der kommunalen Beteiligungsstruktur müssen alle Thüga-Partnerunternehmen bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit durchführen. Die Verbesserung der Energieeffizienz gehört ebenfalls zu den Herausforderungen, denen sich die Unternehmen in der Thüga-Gruppe stellen. Mit der Novellierung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) besteht für rund 50.000 Unternehmen aller Branchen in Deutschland die Verpflichtung zu regelmäßigen Energieaudits. Aufgrund der kommunalen Beteiligungsstruktur müssen alle Thüga-Partnerunternehmen bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit durchführen. Durch Energieaudits sollen der Energieeinsatz und -verbrauch in Unternehmen transparenter gemacht und ein Beitrag zur Erreichung der Energieeffizienzziele in Deutschland geleistet werden. Erfahrungsgemäß kann der Energieverbrauch auf Basis der Erkenntnisse aus dem Energieaudit um durchschnittlich fünf Prozent gesenkt werden. Die Thüga Energieeffizienz GmbH hat ein Beratungsprogramm für die vertriebliche Umsetzung erstellt und bietet für die Durchführung von Energieaudits Kooperationen mit qualifizierten Dienstleistern für die Thüga-Partnerunternehmen und für deren Kunden an. Auch wenn in der Vergangenheit einige unternehmerische Lösungen zur Umsetzung der Energiewende gefunden wurden, so liegt trotzdem noch ein gutes Stück Wegstrecke vor uns. Langfristig sind Fragestellungen wie beispielsweise „Mit welchen wirtschaftlichen Anreizen kann die Energiewende gelingen? Was können die Energieversorger zur Erreichung der CO2-Einsparziele in Deutschland beitragen? Wie kann die Akzeptanz der Energiewende bei den Bürgern erhöht werden?“ zu klären. Erste Antworten auf diese Fragen finden Sie im Kapitel „Unternehmensinformationen“ dieses Geschäftsberichts. Hier werden unter den Handlungsfeldern Ökonomie, Ökologie sowie Gemeinwohl praktische Lösungsansätze aus der Thüga-Gruppe beleuchtet. 13 Unternehmen der ThügaGruppe bündeln ihr Know-how und Kapital, um gemeinsam die Praxistauglichkeit der Strom zu Gas-Technologie zu testen. Ein weiteres Beispiel für Ideen und die Innovationskraft der Thüga-Gruppe ist die Strom zu Gas-Demonstrationsanlage in Frankfurt am Main. 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe bündeln ihr Know-how und Kapital, um gemeinsam die Praxistauglichkeit der Strom zu Gas-Technologie zu testen. Erste Ergebnisse eines umfassenden Belastungstests weisen einen Wirkungsgrad von bis zu 77 Prozent, bezogen auf den Brennwert, aus. Damit hat die Anlage die Erwartungen beim Wirkungsgrad deutlich übertroffen. Damit die Strom zu Gas-Speichertechnologie ihr volles Potenzial entfalten und Marktreife erreichen kann, bedarf es während der Erprobungsund Markteinführungsphase zunächst einer noch zeitlich begrenzten Anschubfinanzierung. Die Demonstrationsanlage der Thüga Strom zu Gas-Projektplattform wird vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie der Europäischen Union gefördert. Die genannten Beispiele aus der Thüga-Gruppe belegen, wie durch Innovationskraft, überzeugende Argumente auf Basis praktischer Erfahrungen und durch die Zusammenarbeit in der Thüga-Gruppe die Weichen für erfolgreiches unternehmerisches Handeln gestellt werden können. Wir tun das gerade in der Thüga-Gruppe mit dem „Strategie-Review“, bei dem wir die vor vier Jahren gemeinsam mit unseren Anteilseignern definierten strategischen Handlungsfelder („Strategie 2021“) auf den Prüfstand stellen. Ziel ist es dabei, zu erkennen, wo unsere Annahmen unverändert Gültigkeit haben oder wo wir nachjustieren müssen. Der Erfolg der Thüga-Gruppe spiegelt sich insbesondere im guten Jahresabschluss 2014 der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA als Muttergesellschaft des Thüga Holding-Konzerns wider. Der Erfolg der Thüga-Gruppe spiegelt sich insbesondere im guten Jahresabschluss 2014 der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA als Muttergesellschaft des Thüga Holding-Konzerns wider. Der Bilanzgewinn in Höhe von 300,1 Mio. € ermöglicht neben einer Rücklagendotierung die Ausschüttung einer Bardividende in Höhe von 24,82 € je Stückaktie. Maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen hat das wiederum gute Beteiligungsergebnis der Thüga Aktiengesellschaft. VORWORT Neben der Weiterentwicklung unseres Beratungs- und Dienstleistungsangebots ist die Stärkung unseres Beteiligungsportfolios ein wesentliches strategisches Ziel. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten weitere Minderheitsbeteiligungen an Energieunternehmen, insbesondere aufgrund des unsicheren Marktumfeldes, nicht erworben werden. Wir sind aber zuversichtlich, in den kommenden beiden Geschäftsjahren 2015 und 2016 geplante Beteiligungsprojekte erfolgreich abschließen zu können. Die weitere Kommunalisierung von Stadtwerken und Regionalversorgern, die Neugründung von Netzgesellschaften sowie energiewirtschaftliche und regionale Neuordnungen sind für uns entsprechende Indikatoren. Die nächsten Monate werden den Thüga-Gruppenunternehmen einiges abverlangen. Wir sind überzeugt, dass unser Netzwerk voller Energie die Umsetzung der Energiewende weiter vorantreiben wird. Mit dem Engagement von 17.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihre Erfahrungen und ihr Know-how zur Weiterentwicklung der Thüga-Gruppe einsetzen, werden wir unseren Beitrag zum Gelingen dieses Jahrhundertprojektes leisten. München, im März 2015 Geschäftsführung der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA Michael Riechel Dr. Matthias Cord Dr. Gerhard Holtmeier Dr. Christof Schulte Wir sind überzeugt, dass unser Netzwerk voller Energie die Umsetzung der Energiewende weiter vorantreiben wird. 5 6 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 WICHTIGE EREIGNISSE 2014 INNOVATIV UND NACHHALTIG Das Geschäftsjahr 2014 war für den Thüga Holding-Konzern herausfordernd. Die Aufgaben bestanden darin, bereits gegenwärtig die langfristigen Ziele der Energiewende zu antizipieren. THÜGA ENERGIE GMBH ERHÄLT SIEGEL FÜR QUALITÄTSMANAGEMENT Die Thüga Energie GmbH wurde im Mai 2014 als einer der ersten regionalen Energieversorger vom TÜV Süd nach DIN ISO 9001 zertifiziert. Das von der Gesellschaft eingeführte QualitätsmanagementSystem gemäß dieser international anerkannten Norm bildet die Basis, um mittels eines prozessorientierten Ansatzes die Effizienz und Arbeitsqualität innerhalb des Unternehmens kontinuierlich zu verbessern. Auf diese Weise kann die Thüga Energie GmbH ihren eigenen Qualitätsansprüchen langfristig gerecht werden. Mit der erfolgreichen Zertifizierung bestätigte der TÜV Süd das Engagement der Thüga Energie GmbH und stärkt damit das Vertrauen von Mitarbeitern, Partnern und vor allem von Kunden in das Unternehmen. STROM ZU GAS-DEMONSTRATIONSANLAGE DER THÜGA-GRUPPE NIMMT BETRIEB AUF Nach dem Abschluss der Planungs- und Bauphase der Strom zu Gas-Demonstrationsanlage konnte diese in Frankfurt am Main im Mai 2014 offiziell in Betrieb gehen. Während der dreijährigen Betriebsphase soll die Anlage unter anderem am Regelenergiemarkt teilnehmen und negative Regelenergie bereitstellen. Konkret heißt das: Befindet sich zu viel Strom im Netz, wird die Lastabnahme der Anlage auf Anforderung des Übertragungsnetzbetreibers erhöht. Die Anlage nimmt dann den Strom auf, wandelt ihn in Wasserstoff um und speist diesen anschließend in das Frankfurter Erdgasverteilnetz ein. Neben einer umfassenden Analyse der Anlage steht während der Betriebsphase auch im Fokus, wie die Anlage künftig in ein zunehmend intelligentes Energiesystem integriert werden kann. Hierfür wird ein Steuerungsalgorithmus entwickelt, dessen Ziel es ist, die Anlage für die Dauer eines Demonstrationsbetriebes so einzubinden, dass sie aktiv dazu beiträgt, die Unterschiede zwischen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Stromverbrauch auszugleichen. Durch die Bündelung von Know-how und Kapital innerhalb der Thüga-Gruppe ist es möglich, bereits heute effiziente Speichertechnologien von morgen zu erforschen. FUSION IN KOBLENZ ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN Die Verschmelzung der Energieversorgung Mittelrhein GmbH auf die Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft wurde zum 1. Juli 2014 mit wirtschaftlicher Wirkung rückwirkend zum 1. Januar 2014 wirksam. Gleichzeitig wurde die Gesellschaft umfirmiert in Energieversorgung Mittelrhein AG (evm AG). Zum Bilanzstichtag 2014 ist Thüga am fusionierten Unternehmen mittelbar über die EKO2 GmbH beteiligt, und zwar durchgerechnet mit 33,23 Prozent. Die aus der Fusion entstandene evm AG versorgt als größtes Energie- und Dienstleistungsunternehmen aus Rheinland-Pfalz Kunden aus dem Westerwald, dem Hunsrück und der Eifel bis hin zur Landesgrenze Nordrhein-Westfalens mit Erdgas, Strom, Wärme, Trinkwasser, und bietet Dienstleistungen im Bereich Telekommunikation an. SYNECO TRADING GMBH ERWEITERT IHR DIENSTLEISTUNGSANGEBOT Die Syneco Trading GmbH hat im September 2014 ihre Handelsaktivitäten auf einen Dreischichtbetrieb umgestellt und kann so im Sinne der Kunden rund um die Uhr und unmittelbar auf aktuelle Marktentwicklungen reagieren. GEMEINDEWERKE RÜLZHEIM UND THÜGA ENERGIE GMBH ERÖFFNEN ERSTES GEMEINSAMES KUNDENCENTER Die Thüga Energie GmbH ist seit Jahren vertrauensvoller Partner der Verbandsgemeinde Rülzheim in der Südpfalz. Ein besonderer Meilenstein war im September 2014 die Gründung eines gemeinsamen Kundencenters mit den Gemeindewerken im Zentrum von Rülzheim. Die Kunden der beiden Unternehmen können sich dort zu allen Energiefragen kompetent beraten lassen. 10-PROZENTIGER THÜGA-ANTEIL AN DER FRANKENGAS GMBH VERÄUSSERT Mit Wirkung vom 15. Dezember 2014 hat Thüga ihren 10-prozentigen Anteil an der Frankengas GmbH an die N-ERGIE Aktiengesellschaft veräußert. WICHTIGE EREIGNISSE 2014 WECHSEL IN DER GESCHÄFTSFÜHRUNG BZW. IM VORSTAND Die Herren Ewald Woste und Bernd Rudolph schieden im vierten Quartal 2014 aus ihren Ämtern bei der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA und der Thüga Aktiengesellschaft aus. Zum Mitglied der Geschäftsführung bzw. des Vorstands wurde Herr Dr. Matthias Cord bestellt. VIRTUELLES KRAFTWERK DER THÜGA-GRUPPE ERFOLGREICH IM MARKT ETABLIERT Das Virtuelle Kraftwerk, das von der Thüga-Innovationsplattform entwickelt wurde und nun von der Syneco Trading GmbH betrieben und vermarktet wird, liefert inzwischen in drei Regelzonen Sekundärregelleistung und Minutenreserven. Es besteht aus rund 50 mittelgroßen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und hat den Umbau der Erzeugungsstruktur zu mehr Dezentralität und erneuerbaren Energien zum Ziel. DENA-STUDIE ZUR EINFÜHRUNG VON INTELLIGENTEN ZÄHLERN SCHAFFT TRANSPARENZ FÜR ANSTEHENDE ENTSCHEIDUNGEN Das Know-how von neun Partnerunternehmen ist, koordiniert durch Thüga, in eine von der Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) veröffentlichte Studie zur „Einführung von Smart Meter in Deutschland: Analyse von Rollout-Szenarien und ihrer regulatorischen Implikationen“ eingeflossen. Vor dem Hintergrund, dass von den circa 50 Millionen Stromzählern in Deutschland allein rund 5,5 Millionen auf Thüga-Partnerunternehmen entfallen, hat Thüga gemeinsam mit der Thüga MeteringService GmbH und fünf weiteren Partnerunternehmen das Projekt „Admin 6000“ gestartet, um eine effiziente und kostengünstige Einführung von Smart Meters zu ermöglichen. OFFIZIELLE EINWEIHUNG DES GEMEINSCHAFTSWINDPARKS KANDRICH Die Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH hat in Zusammenarbeit mit der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG den Gemeinschaftswindpark am Kandrich in Rheinland-Pfalz errichtet. Die Gemeinschaftswindpark Kandrich GmbH & Co. KG wird zu 50 Prozent durch die GEDEA-Ingelheim GmbH & Co. Kandrich Bürgerbeteiligungs-KG gehalten. In dieser Gesellschaft haben sich über 300 Bürger der Region mit Kapital engagiert. Die andere Hälfte des Kapitals hält die Rheinhessische Windpark Beteiligungs GmbH & Co. KG. Sie dient als Finanzierungsgesellschaft und gehört zu 60,00 Prozent der Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH und zu 40,00 Prozent der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG. EMIR-REPORTINGPROZESSE ERFOLGREICH UMGESETZT Die Reportingprozesse, die durch die EU-Verordnung EMIR erforderlich sind, wurden von der Syneco Trading GmbH erfolgreich umgesetzt. Zum einen kommt das Unternehmen damit seinen eigenen gesetzlichen Verpflichtungen nach. Zum anderen übernimmt es aber auch die EMIR-Meldung als Dienstleistung für seine Kunden. Das EMIR-Reporting dient gleichzeitig auch als Basis für das zukünftige Reporting nach REMIT, einer Verordnung über die Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarkts. ERFOLGREICHES KOOPERATIONSMODELL SOWIE KONZESSIONSVERLÄNGERUNGEN DER THÜGA ENERGIENETZE GMBH Im Zuge eines Kooperationsmodells hat die Thüga Energienetze GmbH ihre Gasnetze mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 in die Energie Dannstadter Höhe GmbH & Co. KG als Sacheinlage eingebracht und hält nunmehr 35,00 Prozent an der Gesellschaft. Die Energie Dannstadter Höhe GmbH & Co. KG wiederum hat ihre Stromund Gasverteilungsanlagen für die Verbandsgemeinde DannstadtSchauernheim, für Rödersheim-Gronau und Hochdorf-Assenheim an die Thüga Energienetze GmbH verpachtet. Des Weiteren konnte die Thüga Energienetze GmbH 2014 erfolgreich Gaskonzessionsverträge in Rheinland-Pfalz und BadenWürttemberg verlängern bzw. neu abschließen. 7 8 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ÖKONOMIE -> 20 ÖKOLOGIE -> 42 GEMEINWOHL -> 64 L E B E N S R Ä U M E N A C H H A LT I G G E S TA LT E N LEBENSRÄUME NACHHALTIG GESTALTEN ÖKONOMIE | ÖKOLOGIE | GEMEINWOHL 9 10 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 INTERVIEW BEI DER NACHHALTIGKEIT MUSS EINE STADT AUCH VORBILD SEIN Städte existieren seit Jahrhunderten. Sie wachsen, manchmal schrumpfen sie auch. Wie derzeit Zwickau. Die damit verbundenen Herausforderungen verlangen nachhaltige Lösungen. Ein Interview mit Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß. FRAU DR. FINDEISS, KOMMUNALE NACHHALTIGKEIT IST EIN GROSSES WORT. WIE NACHHALTIG IST ZWICKAU? Wir versuchen, das Thema Nachhaltigkeit auf alle Belange der Stadt anzuwenden. Nachhaltigkeit bei Energieeffizienz und Versorgung, aber ebenso Nachhaltigkeit im öffentlichen Nahverkehr und bei der Stadtentwicklung. Außerdem bedeutet Nachhaltigkeit, dass die Stadt selbst Vorbild sein muss, auch als öffentlicher Bauherr. HABEN SIE EIN BEISPIEL? Wir wollen die Gebäude unserer Vorfahren erhalten. Vor Kurzem ist Zwickaus alter Kornspeicher als Stadtbibliothek wiedereröffnet worden. Mit 2,20 Meter dicken Mauern braucht das Haus keine Fassade, die heutigen Bestimmungen zur Dämmung entspricht. Wir haben erhalten, was erhaltenswert war. Wir mussten nichts abreißen, keinen Bauschutt entsorgen, sondern haben vorhandene Substanz genutzt – bis hin zum einmaligen Dachstuhl des 1481 errichteten Denkmals. HAT MAN IN ZWICKAU SCHON IMMER SO GEHANDELT? Leider nein. Im Krieg von Bomben verschont, hat man in den 1960er- und 1970er-Jahren beschlossen, Teile der östlichen Altstadt E I N G E S P R Ä C H Ü B E R K O M M U N A L E N A C H H A LT I G K E I T K U R Z V I TA D R . P I A F I N D E I S S Die heute 59-jährige Diplom-Sportlehrerin ist seit August 2008 Oberbürgermeisterin von Zwickau. Sie arbeitete unter anderem an der Pädagogischen Hochschule Zwickau, war Mitgründerin der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz/Zwickau und Vorsitzende abzureißen und Plattenbauten für den Wohnungsbau hinzusetzen. Damals hatten wir große Wohnungsnot. Die Entscheidung damals wurde sicher im Interesse der Bevölkerung getroffen. Heute haben wir eine hohe Wohndichte in der Innenstadt. Kaum ein Haus im Zentrum steht leer. Auch das ist nachhaltig. Die Menschen können alles zu Fuß erreichen. ABER LEERSTAND IST DOCH EIN GROSSES THEMA IN ZWICKAU? Eines der größten Projekte war es, nahezu einen ganzen Stadtteil zurückzubauen. Die Konzepte zur Stadtentwicklung, die nach der Wende begonnen hat, sagen „Innenstadtentwicklung vor Außenstadtentwicklung“. Das geschieht auch nicht unbedingt immer im Einklang mit allen Einwohnern. Viele wollen ein Haus auf der grünen Wiese haben. WIE SORGEN SIE FÜR DEN INTERESSENAUSGLEICH? Das Stadtentwicklungskonzept muss ständig fortgeschrieben werden. Das diskutieren wir in Einwohnerversammlungen, stadtteilbezogen und im Gesamtkonzept. Die Bürger werden aufgefordert, aktiv mitzuwirken. Aber es ist angesichts täglicher Probleme schwer, den Blick in die Zukunft zu richten und zu sagen, jetzt geht es um Zwickau 2030 und nicht um Zwickau 2015 oder 2016. WIE SCHAFFEN SIE ES DENNOCH, DIE BÜRGER MITZUNEHMEN? Im letzten Jahr hatten wir 19 Einwohnerversammlungen. Seit zwei Jahren bieten wir auch Stadtspaziergänge mit der Oberbürgermeisterin – also mit mir – an. Wir gehen durch die Stadtteile und kommen dort in den Dialog mit den Bürgern. WARUM LOHNT SICH DER AUFWAND? Die Spaziergänge werden sehr gut angenommen. Die Bürger fühlen sich aktiver einbezogen, wenn sie in Bewegung sind, anstatt einer trägt vor und alle anderen sitzen still und hören zu. Das sind Lehr- und Lernformen wie aus der Schule. Andere Formen des Dialogs haben Neuheitswert. Und wir sind vor Ort in den Stadtteilen. Man sieht es nicht nur auf einem Bild, sondern kann es besichtigen, reingehen, erleben. 11 des Hauptpersonalrates beim Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Von 1994 bis 2001 leitete die SPDPolitikerin als Bürgermeisterin das Dezernat Gesundheit, Soziales und Jugend und später das Dezernat Soziales und Kultur in Zwickau. Dr. Pia Findeiß ist verheiratet, hat zwei Kinder geboren und lebt in Zwickau. WIE SIEHT ES IM STADTTEIL AUS, DER ZURÜCKGEBAUT WIRD? Wir müssen zurzeit berücksichtigen, dass Städte schrumpfen. Daher haben wir in Zwickau 5.000 Wohnungen zurückgebaut. Schon vor bald 15 Jahren hatte unser Stadtwerke-Chef gefordert, dass im Stadtteil Eckersbach E 5.2 und 5.3, einer der zuletzt entstandenen Plattenbausiedlungen, ein flächendeckender Rückbau erfolgt. Dort stand jede zweite Wohnung leer. Damals ging es auch um effiziente Energieversorgung. Lange Netze und wenig Nutzer sind nicht effizient. Heute muss es um Konzentration gehen. Diesen Stadtteil gibt es inzwischen nicht mehr. Dort bauen wir jetzt ein neues Sportstadion. UNGLAUBLICH. DA WAREN SICHER FÜNFEINHALBTAUSEND MIETER SAMT FAMILIEN BETROFFEN. Ja. Es ging um rund 10.000 Menschen. Natürlich gab es zuerst einen Aufschrei. Darum ist es wichtig, eine Entwicklung von Anfang an zu beschreiben. Mit allen Konsequenzen und Maßnahmen. Und es ist wichtig, dass es Ansprechpartner für die Fragen der Bürger gibt, die den Bürgern helfen können. Stichwort Umzugsmanagement. In diesem Fall waren es die Wohnungsunternehmen, die Versorger – Wasser, Abwasser, Energie – und natürlich die sozialen Infrastrukturen, die Schulen und die Kindertagesstätten, die gefordert waren. Kurzum: dass den Familien praktisch geholfen wird. Man kann nicht nur Maßnahmen umsetzen, sondern muss auch Hilfen anbieten. Heute sind alle davon überzeugt, dass der Rückbau richtig war. DENNOCH, WIE SCHAFFT ES EINE STADT, EINE VERWALTUNG, EIN STADTRAT, DASS EIN GEMEINWESEN IN SO EINER SITUATION NICHT IN PARTIKULARINTERESSEN ZERFÄLLT? Hier geht es um Demokratie auf kommunaler Ebene. Einzelinteressen müssen immer auch die Meinung der Mehrheit respektieren. Und alle Entscheider müssen Kompromisse schließen können. Auf kommunalpolitischer Ebene werden Entscheidungen auf fachlicher und sachlicher Basis gefällt. Aber für eine Stadt ist es auch gut, wenn der Stadtrat Entscheidungen in Form von Kompromissen treffen kann. 12 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 WIE STEHT ES UM DIE ÖRTLICHE WIRTSCHAFT? KANN MAN MIT WIRTSCHAFTSVERTRETERN ÜBER LOKALE NACHHALTIGKEIT SPRECHEN? Unser großer Arbeitgeber ist ja Volkswagen. Volkswagen ist selbst an Nachhaltigkeit interessiert. Auch bei der Produktion der Fahrzeuge. So achtet der Konzern zum Beispiel bei der Ausschreibung von Zulieferern auf eine Gleisanbindung. So etwas hat früher keine Rolle gespielt. Doch heute zieht die noch bestehende Verkehrs-Infrastruktur in Zwickau auch neue Unternehmen an. NEUE INDUSTRIE, WENIGER BÜRGER. DABEI HAT SICH ZWICKAU DAS ZIEL GESETZT, DEN CO2-AUSSTOSS PRO KOPF ZU VERRINGERN. WIE GELINGT DAS? Sie haben recht. Den höchsten CO2-Ausstoß verursacht die Wirtschaft. Dennoch versuchen wir als Stadt gegenzusteuern, wo es nur geht. Das ist nicht einfach. Zwickau ist eine Autostadt. Nicht nur, dass bei uns schon seit 110 Jahren Autos produziert werden. Die Leute fahren auch sehr viel mit dem Auto. Deshalb bauen wir das Radwegenetz aus. Es ist ein kleines Pflänzlein, aber wir sehen bereits, dass die Bürger zunehmend das Fahrrad nutzen, auch als Transportmittel auf dem Weg zur Arbeit. UND DAS REICHT ALS KOMPENSATION DES CO2-AUSSTOSSES DER WIRTSCHAFT? Natürlich nicht. Das war nur eine Maßnahme der Stadt. Aber Sie müssen auch sehen, dass das Produzierende Gewerbe selbst daran interessiert ist, den Energieverbrauch zu senken. Das ist nicht zuletzt eine Kostenfrage. Und der Gesetzgeber macht auch Vorgaben. WELCHE ROLLE SPIELT DER KOMMUNALE ENERGIEVERSORGER BEI DER KLIMAPOLITIK? Eine wichtige Maßnahme war die Konsolidierung der Energienetze. Stichwort Rückbau Eckersbach. Und der Umbau bei der Erzeugung. Zwickau war früher ein wichtiger Steinkohlestandort. Das letzte Steinkohlekraftwerk ist 1998 vom Netz gegangen. Ein weiterer Schritt war der Bau des Biomassekraftwerkes. Aus Landschaftspflegematerial gewinnt Zwickau heute über 50 Prozent der benötigten Wärme der Stadt. Zwickau hatte früher – in DDRZeiten – den Beinamen „Rußzwicke“, weil hier Schnee gefallen ist, der dunkel war. Heute ist die Stadt sauber. UND JETZT KOMMT DER NÄCHSTE ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE UMBRUCH, DIE ENERGIEWENDE. WAS MÖCHTEN SIE ALS OBERBÜRGERMEISTERIN EINER STADT, DIE VIEL INVESTIERT HAT, IN RICHTUNG BERLIN RUFEN? Bei uns geht es heute weniger um Energieerzeugung – abgesehen von der Wärme – als um die Netze. Doch was unsere heimische Wirtschaft und vor allem die Bürgerinnen und Bürger belastet, ist die EEG-Umlage. Ob die Entscheidungen der Vergangenheit so alle richtig waren? Es muss dem Bürger auch etwas in der Tasche bleiben. Konsum vor Ort ist wichtig, damit die Kneipen „Für Städte wie Zwickau ist die Thüga beim Thema Energie das Sprachrohr in Richtung Gesetzgeber. Nach Berlin und nach Brüssel. Die Stadt Zwickau und ich als Oberbürgermeisterin profitieren vom Einfluss und der Kompetenz der Thüga.“ Dr. Pia Findeiß, Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau E I N G E S P R Ä C H Ü B E R K O M M U N A L E N A C H H A LT I G K E I T 13 leben können, damit der Handel leben kann, damit Leben und Bewegung in der Stadt ist. ABER DIE UMLAGE DIENT DOCH DER FINANZIERUNG EINER DEZENTRALEN, NACHHALTIGEN ERZEUGUNG … Das ist richtig und wichtig. Man kann es aber auch kritisch bewerten. Die Kleingliedrigkeit, die sich mit der Subventionierung von Fotovoltaikanlagen hier entwickelt, trägt nicht unbedingt zu einer positiven Stadtentwicklung bei. INWIEFERN? Es gibt Investoren, die auf Splitterflächen in Gewerbegebieten Fotovoltaikanlagen bauen wollen. Doch diese Gebiete sind erschlossen worden, um dort Gewerbe anzusiedeln. Ich glaube auch nicht, dass solche Anlagen auf Ackerflächen im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung einer Gesellschaft sind. Auf der anderen Seite werden bei der Standortfrage für Windräder inzwischen die Bedingungen so strikt geknüpft, dass es eigentlich schon gar nicht möglich ist, irgendwo Windräder aufzustellen. ZWICKAU HAT EINEN STADTENTWICKLUNGSPLAN BIS 2030. GIBT ES AUCH EINEN STADTWERKE-ENTWICKLUNGSPLAN 2030? Die Stadtwerke, die Sie heute sehen, sind nicht die Stadtwerke, wie wir sie vor 20 Jahren hatten. So gab es früher überhaupt keinen Vertrieb. Wir beschäftigen heute Mitarbeiter mit Aufgaben, die es vor ein paar Jahren noch gar nicht gab. Das liegt daran, dass jede gesetzliche Änderung Auswirkungen bis ganz nach unten hat. Diesen Veränderungen müssen wir uns stellen. Aber wir machen das Beste daraus und positionieren uns gegenüber den kleineren umliegenden Stadtwerken als Dienstleister und Unterstützungspartner. WELCHE ROLLE SPIELT FÜR SIE DIE THÜGA? Ganz wichtig ist fachliche Begleitung in den Aufsichtsratssitzungen, bei den strategischen Entscheidungen. Hier zählt die Fachkompetenz der Thüga-Mitarbeiter. Meine Beteiligungsverwaltung schaut auf den Wirtschaftsplan, das Jahresergebnis. Und ob der steuerliche Querverbund innerhalb der Stadtwerke mit dem öffentlichen Personennahverkehr möglich wird. Die Thüga-Kompetenz brauchen wir für die strategischen Entscheidungen im Unternehmen. Da hat die Thüga über ihre zahlreichen Beteiligungen auch einen riesigen Wissensfundus. UND DARÜBER HINAUS? Die Thüga ist für eine Stadt wie Zwickau das Sprachrohr in Energiefragen, zur Nachhaltigkeit, aber auch zum Thema Regulierung in Richtung Gesetzgeber. Diesen Einfluss und diese Kompetenz haben wir als Stadt Zwickau und ich als Oberbürgermeisterin nicht. Die Thüga hat in den letzten Jahren ihre Möglichkeiten gut genutzt, für die kommunalen Unternehmen die Türen in der Bundespolitik aufzustoßen. Und auch in Brüssel. Das wünschen wir uns auch in Zukunft. ZWICKAU IM UMBRUCH D I E S TA D T Zwickau ist mit rund 92.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in Sachsen. Die ehemalige Bergstadt, in der über Jahrhunderte hinweg Steinkohle gefördert und verarbeitet wurde, ist die Wiege des sächsischen Automobilbaus. Heute führt eines der größten Unternehmen der neuen Bundesländer, die Volkswagen Sachsen GmbH, diese Automobilbau-Tradition fort. Auch Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche nutzen die gute Verkehrsinfrastruktur und die vielfältige Bildungs- und Forschungslandschaft der Stadt. Bekanntester Sohn Zwickaus ist der Komponist Robert Schumann. DIE EINWOHNERENTWICKLUNG Seit der politischen Wende 1989 hat Zwickau fast ein Viertel seiner Einwohner verloren. Durch Investitionen in Arbeitsplätze, in Kindertagesplätze, in den Stadtumbau und die Sanierung historischer Bausubstanz ist in der jüngsten Zeit der Schrumpfungs-Prozess erheblich verlangsamt worden. DIE HERAUSFORDERUNG Vor 15 Jahren gab es in Zwickau rund 16.000 leer stehende Wohnungen. Etwa die Hälfte des Leerstandes entfiel dabei auf Plattenbauten aus dem Wohnungsbauprogramm der DDR. Beim Plattenbau liegen heute auch die Abrissschwerpunkte beim Stadtumbau Ost. Denn für die Zwickauer Energieversorgung GmbH bereitete der Leerstand auch Probleme bei der Wirtschaftlichkeit von Infrastruktur und Versorgung, vor allem bei der Fernwärme. So verfährt die Stadtentwicklung derzeit nach dem Motto „Innenstadtentwicklung vor Außenstadtentwicklung“. Es geht also um Konzentration, um die Ressourcen zu schützen und nachhaltig zu nutzen. 14 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 DAS THÜGA-MODELL MEHR WERT FÜR KOMMUNEN Mehrwert für den einzelnen Lebensraum zu schaffen und kommunale Werte nachhaltig zu sichern und zu entwickeln – das ist das Ziel des ThügaModells. Zusammenarbeit schafft Energie für kommunale Lebensräume. Kommunale Lebensräume verantwortlich und aktiv zu gestalten, das ist die Aufgabe von Städten und Gemeinden im Rahmen ihrer Selbstverwaltung. Eine Schlüsselfunktion kommt dabei den kommunalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen zu. Vor diesem Hintergrund haben 560 Städte und Gemeinden, die Verantwortung für den Lebensraum von rund zehn Millionen Menschen tragen, ihre 100 kommunalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in die Thüga-Gruppe eingebunden. Treuhänderisch mit dem wirtschaftlichen Vermögen der Kommunen haushaltend, stehen diese vor der Herausforderung, nachhaltig Mehrwert zu schaffen: ökonomisch erfolgreich, ökologisch orientiert und dem Gemeinwohl verantwortlich. Verbindendes Element dieses deutschlandweit größten kommunalwirtschaftlichen Netzwerkes ist Thüga mit ihrem Modell der kommunalen Partnerschaft. Durch die seit Ende 2009 bestehende kapitalseitige Verankerung der Thüga (siehe Grafik „Kommunale Anteilseigner- und Beteiligungsstruktur der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA“) in der deutschen Kommunalwirtschaft wird das Thüga-Modell zusätzlich gestärkt. Die damit verbundenen Herausforderungen – auch mit Blick auf die Energiewende – lassen sich in einem großen Netzwerk effizienter bewältigen. K O M M U N A L E A N T E I L S E I G N E R - U N D B E T E I L I G U N G S S T R U K T U R D E R T H Ü G A H O L D I N G G M B H & C O. K G A A Kom9 GmbH & Co. KG1 38,41 % Mainova Aktiengesellschaft1 20,53 % N-ERGIE Aktiengesellschaft 20,53 % Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft 20,53 % Thüga Holding GmbH & Co. KGaA CONTIGAS Deutsche Energie-Aktiengesellschaft 100,00 % 18,90 % Thüga Aktiengesellschaft 81,10 % ~ 100 kommunale Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft 1 über Beteiligungsgesellschaften Thüga Management GmbH 100,00 % THÜGA-MODELL Stadtwerke g e s ch Ent Leb r to ina Koord /G em einden tw i cklun te Na Wir t ch h idu altigk eit ng en sko smpetenz un d fek e n ef Skale he W U e n t f isc e r n ar b e h mensspezi en mm Zusa ga Thü it te r te en Ökologie Gemeinwohl Ökonomie schaf tsraum merische Verantwo r tu n eh ter ng n lung in der Re U urze gio w r n s G e e v i s t Ve c a h äf t er Op Stä KLARE VERTEILUNG DER ROLLEN Ziel des Thüga-Modells ist es, Mehrwert für den einzelnen Lebensraum zu schaffen und kommunale Werte nachhaltig zu sichern und zu entwickeln. In der Thüga-Gruppe sind die Rollen klar verteilt: Als Selbstverwaltungsorganisation der Bürger übernehmen die Städte und Gemeinden die Koordination des Lebens- und Wirtschaftsraumes Kommune. Sie tragen die Verantwortung für eine langfristige Werthaltigkeit des kommunalen Vermögens. Vor dem Hintergrund dieser Verantwortung haben die Städte und Gemeinden bei den kommunalen Wirtschaftsbetrieben auch die gesellschaftsrechtliche Mehrheitsposition. Denn was vor Ort entschieden und umgesetzt wird, müssen die kommunalen Vertreter im jeweiligen Lebensraum vertreten und verantworten. Gemeinsam mit Thüga als Minderheitsgesellschafter nehmen die kommunalen Vertreter die Abwägung der markt- und gemeinwirtschaftlichen Interessen wahr. Die eigenständigen Partnerunternehmen sorgen wiederum für die aktive Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken. Aufgrund ihrer dezentralen Aufstellung verfügen die Unternehmen über eine ausgeprägte Kundenorientierung und sind als Wirtschaftsunternehmen in ihrer Region verwurzelt. Als Motoren der Wirtschaftskraft leisten sie einen wesentlichen Beitrag für die regionale Wertschöpfung. d Um die Wettbewerbs- und damit auch die Zukunftsfähigkeit des Versorgers zu sichern und auszubauen, entwickelt dieser unternehmensindividuelle Lösungen und dort, wo es für das Unternehmen vorteilhaft ist, Kooperationen in der Thüga-Gruppe. Thüga – als Partner der Städte und Gemeinden und in dieser Funktion Minderheitsgesellschafter bei den Partnerunternehmen – ist als Kern der Thüga-Gruppe mit der unternehmerischen Entwicklung des Thüga-Netzwerks beauftragt: Akquisition neuer Partner, Wertsicherung und -entwicklung der einzelnen Unternehmen, Koordination und Moderation von Projekten sowie Steuerung der Zusammenarbeit in der Gruppe. Dabei übernimmt Thüga unternehmerische Mitverantwortung auf partnerschaftlicher Basis. Durch ihr fachliches Know-how und ihre langjährige Erfahrung schafft Thüga auch im Interesse der Städte und Gemeinden Transparenz über das eingesetzte Kapital sowie bestehende Risiken und zeigt in diesem Zusammenhang spezifische Wertentwicklungen für das einzelne Stadtwerk bzw. für die gesamte Thüga-Gruppe auf. Im Ergebnis können die Bürger darauf vertrauen, dass die kommunalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen nachhaltig zugunsten der einzelnen Lebensräume agieren. Oder anders ausgedrückt: Das Thüga-Modell unterstützt die kommunalen Ziele. 15 16 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 DER THÜGA-BEIR AT KOMMUNAL AUSGERICHTET Der Beirat ist ein Gremium der Thüga Aktiengesellschaft zur unternehmsübergreifenden Kommunikation mit ihren kommunalen Partnern und spiegelt das Rollenverständnis der Thüga als Teil der deutschen Kommunalwirtschaft wider. Der Beirat der Thüga Aktiengesellschaft hat die Aufgabe, den Meinungsaustausch zwischen Thüga und den kommunalen Partnern zu fördern. Der Vorstand der Thüga hat gegenwärtig etwa 100 Repräsentanten der kommunalen Partner in den seit drei Jahrzehnten bestehenden kommunalen Thüga-Beirat berufen. Es handelt sich hierbei in der Regel um die Aufsichtsratsvorsitzenden der ThügaBeteiligungsgesellschaften. Dr. Bernhard Matheis Vorsitzender Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens Alfred Vonarb stellv. Vorsitzender Bürgermeister a. D. der Stadt Breisach am Rhein Horst Brandt Bürgermeister der Stadt Langewiesen Franz-Josef Britz Zweiter Bürgermeister der Stadt Essen Sibylle Abel Bürgermeisterin der Stadt Sonneberg Dr. Johannes Bruns Oberbürgermeister der Stadt Mühlhausen Dr. Stephan Articus Geschäftsführendes Präsidialmitglied und Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Berlin Michael Brychcy Bürgermeister der Stadt Waltershausen Eric Ballerstedt Erster Bürgermeister der Stadt Lindenberg im Allgäu Wilhelm Baumgarten Mitglied des Rates der Stadt Bad Harzburg Klaus Becker Bürgermeister der Stadt Osterode am Harz Uwe Becker Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main Dr. Günther Beckstein Bayerischer Ministerpräsident a. D. Stand: 1. März 2015 Hans Blank Ratsvorsitzender der Hansestadt Stade Christoph Burkhard Bürgermeister der Stadt Alzey Ralf Claus Oberbürgermeister der Stadt Ingelheim am Rhein Wolfram Dette Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar Andreas Dittmann Bürgermeister der Stadt Zerbst Christof Engelke Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke Hildesheim AG Thomas Fehling Bürgermeister der Kreisstadt Bad Hersfeld T H Ü G A - B E I R AT Peter Feldmann Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main Klaus Hartmüller Stadtbürgermeister der Stadt Kirchheimbolanden Dr. Pia Findeiß Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau Bernd Häusler Oberbürgermeister der Stadt Singen Klaus Friedrich Bürgermeister der Kreis- und Hansestadt Korbach Roger Heidt Erster Bürgermeister der Stadt Pforzheim Dr. Claus Gebhardt ehemaliger Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH Peter Hengstermann Vorstand der KEBT Kommunale Energie Beteiligungsgesellschaft Thüringen Aktiengesellschaft, Erfurt Dr. Jörg Geerlings Mitglied des Rates der Stadt Neuss Andreas Henke Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt Dr. h. c. Ernst Gerhardt Stadtkämmerer a. D. der Stadt Frankfurt am Main Gudrun Heute-Bluhm Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetages Baden-Württemberg, Stuttgart Sven Gerich Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden Bertram Hilgen Oberbürgermeister der Stadt Kassel Udo Glatthaar Oberbürgermeister der Stadt Bad Mergentheim Guido Gutsche Mitglied des Rates der Stadt Ennigerloh Helene Hofmann Bürgermeisterin a. D. der Stadt Bad Sachsa Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig Oberbürgermeister der Stadt Koblenz Klaus-Peter Hanke Oberbürgermeister der Stadt Pirna Thomas M. Hutt ehemaliges Mitglied des Rates der Landeshauptstadt Erfurt Detlef Hansen Mitglied des Rates der Stadt Hildesheim Dr. Oliver Junk Oberbürgermeister der Stadt Goslar Horst Hartmann Erster Bürgermeister der Stadt Kelheim Dieter Kießling Oberbürgermeister der Stadt Reichenbach Heinrich Kohl Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Aue Joachim Kreyer Bürgermeister der Stadt Sondershausen Dr. Reinhard Kubat Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg Dr. Rupert Kubon Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen Thomas Lenz Geschäftsführer der Kommunale Dienstleistungs-Gesellschaft Thüringen mbH, Erfurt Gerd Lohwasser Präsident des Bezirkstags Mittelfranken a. D., Ansbach Lothar Lorch Bürgermeister der Gemeinde Haßloch Barbara Ludwig Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz Steffen Ludwig Vorsitzender des Zweckverbands Gasversorgung in Südsachsen, Reinsdorf Dr. Ulrich Maly Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Klaus Mättig Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Freital Stefan Martus Bürgermeister der Stadt Philippsburg 17 18 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Hans-Peter Meinecke Vorsitzender des Aufsichtsrats der EWR GmbH, Remscheid Dr. Mario Paul Erster Bürgermeister der Stadt Lohr am Main Dr. Dieter Salomon Oberbürgermeister der Stadt Freiburg im Breisgau Walter Meinhold ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft Kurt Pirmann Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken Prof. Dr. Michael Schäfer Herausgeber und Verleger von UNTERNEHMERIN KOMMUNE, Berlin Dr. Uwe Meyer Mitglied des Rates der Stadt Greven Stefan Mikulicz Oberbürgermeister der Stadt Wertheim Gerhard Möller Oberbürgermeister der Stadt Fulda Dr. Kurt Mühlhäuser ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke München GmbH Dr. Helmut Müller Oberbürgermeister a. D. der Landeshauptstadt Wiesbaden Siegfried Müller Oberbürgermeister der Stadt Kitzingen Dr. Wolfgang G. Müller Oberbürgermeister der Stadt Lahr Herbert Napp Bürgermeister der Stadt Neuss Ralf Oberdorfer Oberbürgermeister der Stadt Plauen Helma Orosz Oberbürgermeisterin a. D. der Landeshauptstadt Dresden Julian Osswald Oberbürgermeister der Stadt Freudenstadt Ulrich Pötzsch Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Selb Hans-Joachim Reck Geschäftsführendes Präsidialmitglied und Hauptgeschäftsführer des VKU Verband kommunaler Unternehmen e. V., Berlin Petra Reiber Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt Jörg Reichl Bürgermeister der Stadt Rudolstadt Oliver Rein Bürgermeister der Stadt Breisach am Rhein Michael Reitzel Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH, Bodenheim und Guntersblum Marcus Schaile Bürgermeister der Stadt Germersheim Heinz Schmidt Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke Heide GmbH Frank Schneider Bürgermeister der Stadt Langenfeld Rüdiger Schneidewind Oberbürgermeister der Kreisstadt Homburg Karlheinz Schöner Oberbürgermeister a. D. der Kreisstadt Homburg Bernd-Erwin Schramm Oberbürgermeister der Universitätsstadt Freiberg Edith Schreiner Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg Martin Richard Bürgermeister der Kreisstadt Limburg an der Lahn Dr. Albrecht Schröter Oberbürgermeister der Stadt Jena Frank Rostek Bürgermeister der Stadt Bleicherode Christian Schuchardt Oberbürgermeister der Stadt Würzburg Dr. h. c. Petra Roth Oberbürgermeisterin a. D. der Stadt Frankfurt am Main Andreas Schütze Ministerialdirigent im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Stuttgart T H Ü G A - B E I R AT Andreas Schwarz Beigeordneter der Stadt Frankenthal Gerd-Michael Seeber Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau Carda Seidel Oberbürgermeisterin der Stadt Ansbach Dr. Peter Seifert Oberbürgermeister a. D. der Stadt Chemnitz Detlef Sittel Zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden Martin Staab Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell Prof. Dr. Lothar Ungerer Bürgermeister der Stadt Meerane Arnd Voigt Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Zittau Andreas Wagner Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven Klaus Wagner Bürgermeister der Stadt Grünstadt Marion Walsmann Vorsitzende des Aufsichtsrats der SWE Netz GmbH, Erfurt Björn Warmer Bürgermeister der Stadt Reinbek Dr. Klaus Weichel Oberbürgermeister der Stadt Kaiserslautern Oliver Weigel Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Marktredwitz Albert H. Weiler Bürgermeister der Gemeinde Milda Bernd Woide Landrat des Landkreises Fulda René Zok Oberbürgermeister der Stadt Staßfurt 19 20 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ÖKONOMIE ÖKONOMIE VERLÄSSLICH WERTE SCHAFFEN 21 22 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 32 Millionen Euro in die Zukunft investiert: Für die Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH war der 2014 eingeweihte Windpark Kandrich – in Zusammenarbeit mit der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG – die erste eigene Projektentwicklung. badenova AG & Co. KG, Freiburg im Breisgau CONERGOS Verwaltungs GmbH, München 44,63 % Thüga-Anteil | 58,7 Mio. € Haftkapital 100,00 % Thüga-Anteil | 0,3 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die badenova AG & Co. KG (badenova) engagiert sich für eine „neue Energiekultur“. Die Energiewende soll nicht nur von der technischen Seite betrachtet werden: Die Zustimmung und die Begeisterung für den Umbau der Energielandschaft der Bürger sind unersetzlich für den Erfolg. Deshalb möchte der regionale Energie- und Umweltdienstleister eine „neue Energiekultur“ etablieren, die die Lebensqualität bereichert und die Energiewende „leicht“ macht – mit maßgeschneiderten Produkten und Projekten. Beispiele sind Extrawärme, Klimaschutzkonzepte, Projekte rund um die Elektromobilität sowie Energielösungen für den Haushalt. Ob Baulanderschließung, Windkraft-Ausbau oder Beleuchtung: Für viele Kommunen ist badenova ein wichtiger Partner, auch jenseits der Versorgungssparten Strom, Erdgas, Wasser. Durch den Innovationsfonds für Klimaund Wasserschutz hat badenova viele Pioniere unterstützt. Da die Energiewende nur gemeinsam umgesetzt werden kann, unterhält badenova ein breit gefächertes Netz an Partnern. Regulierung und Liberalisierung wirken sich auf die IT-Strukturen der deutschen Energieversorger erheblich aus. Da die Anforderungen an alle Energieversorger ähnlich sind, können sie gebündelt und gemeinsam bearbeitet werden. CONERGOS GmbH & Co. KG (CONERGOS) stellt als führender IT-Dienstleister der Thüga-Gruppe einen großen Pool flexibler IT-Lösungen zur Verfügung, auf den alle Partner zurückgreifen können. Darüber hinaus können die Partner bei notwendig gewordenen Neuanschaffungen im IT-Bereich auf das Wissen und die Erfahrung der Gruppe zurückgreifen. Kernprodukte sind vorkonfigurierte Software-Lösungen, die derzeit von rund 30 Unternehmen in der ThügaGruppe genutzt werden. Zum 1. Januar 2014 hielten 21 Kommanditisten 54,39 Prozent der Kapitalanteile. Die restlichen Anteile in Höhe von 45,61 Prozent werden von der Komplementärin CONERGOS Verwaltungs GmbH, deren alleinige Anteilseignerin die Thüga Aktiengesellschaft ist, gehalten. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN DER CONERG OS G MB H & CO. KG 2014 2013 5,0 38 % Investitionen Mio. € 2014 2013 Erdgasabsatz Mio. kWh 7.807 8.313 -6,1 Investitionen Mio. € 0,3 0,1 Stromabsatz Mio. kWh 2.163 2.361 -8,4 Umsatzerlöse Mio. € 18 18 – 18 -100,0 76 79 615 786 371 849 Wasserabsatz1 Umsatzerlöse Mio. € Mitarbeiter (31.12.) 1 Mitarbeiter (31.12.) Die Gesellschaft hat den Bereich Wasser 2014 in die bnNETZE GmbH übergeleitet. www.badenova.de www.conergos.de ÖKONOMIE ENERGIEWENDE + GESCHÄFTSMODELLE NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN Das Reaktorunglück von Fukushima und die darauffolgende Beschleunigung in der Umsetzung der deutschen Energiewende führen zu erheblichen Veränderungen der ökonomischen Geschäftsmodelle. Unternehmen der Thüga-Gruppe arbeiten gemeinsam daran, diese Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die damit verbundenen Chancen zu nutzen. Ziel ist es, kommunale Vermögen nachhaltig zu sichern und zu entwickeln. Die Energiewende wirkt sich mit all ihren Handlungsfeldern, also Erzeugung, Netze, Speicher und Energieeffizienz, auf die Tätigkeiten der Unternehmen der Thüga-Gruppe aus. Hinzu kommt, dass diese Handlungsfelder in Wechselwirkung mit zwei weiteren großen ökonomischen Treibern der Energiebranche stehen, nämlich Liberalisierung und Regulierung. Dies betrifft etwa die Anreizregulierung für Verteilnetze – die Ausgestaltung der Novelle hat Thüga im Moment sehr scharf im Blick, die Regeln für einen Rollout intelligenter Messsysteme DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Chemnitz 39,85 % Thüga-Anteil | 182,5 Mio. € Haftkapital 10,00 % Thüga-Anteil | 81,8 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die DREWAG- Stadtwerke Dresden GmbH (DREWAG) versorgt ca. 300.000 Kunden mit Erdgas, Strom, Fernwärme sowie Trink- und Brauchwasser. Den Großteil ihres Stroms, der Wärme und des Trinkwassers erzeugt die DREWAG in eigenen umweltfreundlichen Anlagen. Die bisherige 100-prozentige Tochtergesellschaft der DREWAG, die DRECOUNT GmbH, ist künftig für alle Kundenservice- und Abrechnungsprozesse gegenüber der ENSO Energie Sachsen Ost AG und DREWAG zuständig. Die ENSO hat sich mit 50 Prozent der Anteile an der DRECOUNT beteiligt. Im Zuge dessen wurden mehr als 200 Mitarbeiter des Abrechnungsbereiches der ENSO in die DRECOUNT übergeleitet. In der Sparte Wärme wurde das Großvorhaben „Fernwärmetrasse Nord“ mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 16,6 Mio. € nach mehr als drei Jahren Projektarbeit erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt war nur durch die Förderungen aus dem KWK-Modernisierungsgesetz und dem Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ wirtschaftlich umsetzbar. Die eins energie in sachsen GmbH & Co. KG (eins) ist der führende kommunale Energiedienstleister für Chemnitz und Südsachsen. Das Unternehmen versorgt rund 400.000 Privat- und Gewerbekunden mit Erdgas, Strom, Wärme und energienahen Dienstleistungen. Als regionaler und zuverlässiger Energieversorger vergibt eins rund 10.000 Aufträge pro Jahr – größtenteils an einheimische Firmen. So stärkt und erhält eins Arbeitsplätze in Sachsen. Rund 80 Prozent von dem, was erwirtschaftet wird, verbleiben in der Region. Ein Teil davon fließt über die Gewinnausschüttung direkt in die regionalen Kommunen, die mehrheitlich Eigentümer von eins sind. eins will als kommunales Unternehmen das Leben und das Umfeld der Menschen vor Ort aktiv mitgestalten. Daher unterstützt der Energieversorger in vielfältiger Weise den Sport, die Kultur und soziale Projekte in Südsachsen. Zahlreiche Vereine und Institutionen schätzen eins als jahrelangen Partner. Zudem engagiert sich das Unternehmen für den Ausbau erneuerbarer Energien. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 96 74 Investitionen Mio. € 63 65 Erdgasabsatz Mio. kWh 4.288 4.469 -4,1 Erdgasabsatz Mio. kWh 4.816 6.229 Stromabsatz Mio. kWh 2.935 3.243 -9,5 Stromabsatz Mio. kWh 2.127 1.873 13,6 Wärmeabsatz Mio. kWh 1.820 2.096 -13,2 Wärmeabsatz Mio. kWh 966 1.075 -10,1 ±0,0 8,3 Wasserabsatz Mio. m3 Umsatzerlöse Mio. € Mitarbeiter (31.12.) www.drewag.de 40 40 1.089 1.159 501 549 Wasserabsatz Mio. m3 13 12 Umsatzerlöse Mio. € 914 912 1.017 1.012 Mitarbeiter (31.12.) www.eins.de -22,7 23 24 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 oder die Forderung nach einem integrierten Strommarkt-Design, mit dem künftige Versorgungsausfälle bei einer sogenannten „Dunkelflaute“ aufgefangen werden sollen. Diese Umwälzungen werfen viele unternehmerische Fragen auf: Wie stabil ist das Marktumfeld? Wo sollen kommunale Unternehmen investieren? In welchem Ausmaß sollen sie dies tun und zu welchem Zeitpunkt? Sind Kooperationsmodelle sinnvoll, um Risiken zu streuen? Wie lässt sich das bestehende Geschäft weiterentwickeln? Und auf welche Wertschöpfungsstufen sollen sie sich konzentrieren? Antworten auf diese und weitere Fragen werden in der ThügaGruppe in einer vielleicht einzigartigen Form erarbeitet. Dazu bündelt Thüga immer wieder die energiewirtschaftliche Expertise der Gruppe in Form von unternehmensübergreifenden Arbeitskreisen, um eine gemeinsame Sicht auszuloten. Ziel ist es, die Anforderungen der Unternehmen einfließen zu lassen und das umfangreiche und marktnahe Wissen der Partner zu nutzen. Aufgabe der Thüga ist unter anderem, diese Prozesse zu organisieren und zu moderieren. So hat die Thüga-Gruppe zur Früherkennung von Chancen und Risiken und zur langfristigen Ausrichtung vor vier Jahren das Projekt „Strategie 2021“ initiiert. Es sollte ein gemeinsames Verständnis von Thüga und Partnerunternehmen von den Entwicklungen des E-MAKS GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau „Viele politische und regulatorische Vorgaben haben sich seit 2011 geändert. Denken Sie nur an den Koalitionsvertrag oder das Erneuerbare-Energien-Gesetz.“ Dr. Gerhard Holtmeier, Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft Energie Südbayern GmbH, München 26,50 % Thüga-Anteil | 0,1 Mio. € Haftkapital 50,00 % Thüga-Anteil | 30,8 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die E-MAKS GmbH & Co. KG bearbeitete im Jahr 2014 über 675.000 Kundenabrechnungen für viele Unternehmen der Thüga-Gruppe. Zu den zentralen Herausforderungen zählten 2014 erneut die von der Bundesnetzagentur intendierten Formatwechsel, die Steuerung komplexer Projekte, der Ausbau des Leistungsportfolios und die erfolgreiche Einführung neuer Produkte wie z. B. der Premiumabrechnung, die den Kunden der Auftraggeber einen Wettbewerbsvorteil bietet. 2014 stand auch im Zeichen der Zertifizierung nach DIN-ISO 9001, die erfolgreich absolviert wurde. Die E-MAKS GmbH & Co. KG setzt durch ein ganzheitliches und proaktives Prozessmanagement weiterhin konsequent auf die Optimierung ihrer Qualität und ihrer Kostenstrukturen und ist somit für die Zukunft operativ sehr gut aufgestellt. Mit der klaren Ausrichtung an den Anforderungen am Markt und an den Bedürfnissen der Auftraggeber ist sie darüber hinaus auch strategisch sehr gut positioniert. Im Geschäftsjahr 2014 konnte die Gesellschaft trotz zunehmenden Wettbewerbs um Konzessionen neun Erdgas-Konzessionsverträge verlängern und sieben weitere Konzessionen hinzugewinnen. Das Jahr 2014 war in der Sparte Gas geprägt durch überdurchschnittlich hohe Temperaturen sowie wettbewerbsbedingt moderate Kundenund Mengenverluste. Konsequenz hieraus war ein im Vergleich zum hohen Niveau der Vorjahre rückläufiger Gasabsatz. In der Sparte Strom hingegen konnte im vierten Belieferungsjahr die abgesetzte Menge im Vergleich zum Vorjahr erneut mehr als verdoppelt werden. Im Landkreis Kelheim gründete die Energie Südbayern GmbH gemeinsam mit 18 kommunalen Gesellschaftern den regionalen Energieversorger Abens-Donau Energie GmbH. Im Rahmen der Einkaufsgemeinschaft Plattform Energie GmbH verantwortet die Gesellschaft die Energiebeschaffung und das Portfoliomanagement mit einem Gesamtvolumen von über 4 TWh für Strom und Erdgas für derzeit 26 kommunale Partner. U N T E R N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 2014 2013 % Investitionen Mio. € 0,1 ±0,0 Investitionen Mio. € 33 29 Umsatzerlöse Mio. € 19 20 Erdgasabsatz Mio. kWh 12.921 14.235 172 179 Stromabsatz Mio. kWh 528 238 >+100,0 Umsatzerlöse Mio. € 640 694 323 318 Mitarbeiter (31.12.) Mitarbeiter (31.12.) www.e-maks.de www.esb.de -9,2 ÖKONOMIE 25 Energiemarktes schaffen und eine Strategielandkarte für das Geschäftsmodell „Stadtwerk“ erarbeiten. Im Mittelpunkt der Betrachtungen standen dabei die Fragen, welche Anpassungen des Geschäftsmodells „Stadtwerk“ notwendig sind, welchen Beitrag das Thüga-Modell hierzu leisten kann und wie Thüga sich aufstellen muss, um gemeinsam mit ihren Beteiligungen diesen Weg erfolgreich zu gehen. Eine solche strategische Landkarte muss immer wieder an die Realitäten des Marktes und die aktuellen energiepolitischen Entscheidungen angepasst werden. Dies erfolgt nunmehr im Rahmen eines Review. „Viele politische und regulatorische Vorgaben haben sich seit 2011 geändert“, sagt Dr. Gerhard Holtmeier, Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. „Denken Sie nur an den Koalitionsvertrag oder das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es gibt neue Chancen am Markt und rasante Entwicklungen, etwa bei Smart Meters oder Smart Grids, bei der Digitalisierung und der dezentralen Erzeugung.“ Aber auch in anderen Handlungsfeldern wie etwa dem Breitbandausbau oder der Speichertechnologie haben Marktveränderungen stattgefunden. Deshalb müssen die im Jahr 2011 formulierten Markteinschätzungen und strategischen Leitlinien auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls angepasst werden. Dies wird im „Strategie-Review“ geleistet. Wichtig ist dabei, dass das Erfolgsrezept – eine intensive Einbindung der Partnerunternehmen – beibehalten Sturm auf die Windräder NEUE ANLAGEN KÖNNTEN VIER KERNKRAFTWERKE ERSETZEN Energie Waldeck-Frankenberg GmbH, Korbach 45,27 % Thüga-Anteil | 27,6 Mio. € Gezeichnetes Kapital Im Jahr 2014 hat EWF die Konzession zur Erdgasversorgung in Wolfhagen erhalten. Die Vorbereitungen zum Aufbau der Erdgasversorgung im Stadtteil Ippinghausen laufen. Für die Erdgas-Erschließung in Breuna wurden 7,2 km HD-Leitung und 2,3 km ND-Leitung verlegt und eine neue Gasdruck- und Mess-Station aufgebaut. Zusammen mit kommunalen Kanal- und Straßenbauarbeiten sanierte EWF die Niederspannungs- bzw. Niederdruckleitungen in verschiedenen Ortsnetzen. Dabei wurden 60,2 km Stromkabel, 30,9 km Erdgasleitung und 4,9 km Wasserleitung verlegt. Zusätzlich zu den vorhandenen Bädern hat die Gesellschaft das Frei- und Hallenbad im neuen Konzessionsgebiet in Battenberg übernommen. Es wurden sechs Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von 568 kW an das Mittelspannungsnetz und 170 Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von 2.051 kW an das Niederspannungsnetz angeschlossen. Außerdem nahmen sieben Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 14.563 kW und zwei Biogasanlagen mit 427 kW ihren Betrieb auf. U N T ER N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 14 14 Erdgasabsatz Mio. kWh 742 892 Stromabsatz Mio. kWh 369 371 -0,5 Wärmeabsatz Mio. kWh 37 44 -15,9 ±0,0 Wasserabsatz Mio. m3 1,1 1,1 Umsatzerlöse Mio. € 191 190 240 235 Mitarbeiter (31.12.) www.ewf.de -16,8 Der zwölf Jahre alte Rekord beim Windkraft-Ausbau ist geknackt. Wie der Bundesverband WindEnergie (BWE) mitteilte, sind in Deutschland allein im Jahr 2014 an Land Windräder mit einer Gesamtleistung von 4.750 Megawatt errichtet worden. Dem steht der Abbau von gut 500 Windenergieanlagen mit einer Leistung von etwa 364 Megawatt gegenüber, sodass der Nettozubau bei rund 4.400 Megawatt liegt. Dies entspricht rechnerisch der Leistung von fast vier Kernkraftwerksblöcken. Die Zahl der neu gebauten Windräder ist damit deutlich höher als die von der Bundesregierung angestrebte Größe. Insgesamt drehen sich an Land Windräder mit einer Leistung von rund 38.000 Megawatt. Hinzu kommen weitere 1.000 Megawatt auf hoher See. Für die nächsten Jahre erwartet der Verband Neuinstallationen auf dem Land von jährlich ca. 3.500 Megawatt. Ziel der Bundesregierung ist eine Erweiterung der Erzeugungskapazitäten von Wind- und Solarenergie um 2.500 Megawatt pro Jahr. Im Bereich Fotovoltaik waren es im vergangenen Jahr allerdings weniger als 2.000 Megawatt. Durch den starken Zubau bei Windkraftanlagen wird die Förderung über die garantierten Strom-Abnahmepreise von 2016 an um 4,8 Prozent gesenkt. 26 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Dr. Christof Schulte, Finanzvorstand der Thüga Aktiengesellschaft wird. In einem ersten Schritt wurden Experten der Thüga-Gruppe zu fünf Themenworkshops eingeladen. Die Bandbreite der Themen reichte von der konventionellen und der erneuerbaren Stromerzeugung über die dezentralen Energien, das Netzgeschäft, den Vertrieb und die Digitalisierung bis hin zu den neuen Geschäftsfeldern. In diesen Workshops wurden Trends identifiziert und mögliche Entwicklungsszenarien analysiert. In einem weiteren Workshop entwickelten über 20 Partnerunternehmen ein Szenario, wie die Stadtwerke der Zukunft aussehen könnten. Auch die Frage, wie Thüga ihre Partner bei den neuen Herausforderungen am besten unterstützen kann, wird im weiteren Projektverlauf noch beantwortet werden. Ziel ist es, im Laufe des Jahres 2015 die Ergebnisse des „Reviews“ aufzubereiten und an die Gesellschafter und Partnerunternehmen zu kommunizieren. D R E I F R A G E N A N D R . C H R I S T O F S C H U LT E WO STEHT DIE THÜGA-GRUPPE WIRTSCHAFTLICH IN DIESEN BEWEGTEN ZEITEN? Die Unternehmen in der Thüga-Gruppe sind gut aufgestellt. Insbesondere das Beteiligungsergebnis der Thüga Aktiengesellschaft im Geschäftsjahr 2014 dokumentiert das sehr überzeugend. Die Mehrheit unserer Gesellschaften hat ihre Hausaufgaben bereits erledigt, das heißt, Prozesse optimiert und in neue Geschäftsfelder investiert. Einige sind noch in der Umsetzung, werden aber in naher Zukunft die Früchte ihrer Arbeit ernten können. WA S S I N D J E T Z T D I E G R Ö S S T E N HERAUSFORDERUNGEN? Die größten Herausforderungen liegen in der Tat in der Umsetzung der Energiewende und in den regulatorischen und administrativen Rahmenbedingungen. Um nur einen Aspekt zu nennen: Im regulierten Netzbereich wird die Novellierung der Anreizregulierungsverordnung festlegen, in welchem Umfang sich Investitionen in die Verteilnetze verantworten lassen. Unsere Beteiligungsgesellschaften sind Treuhänder kommunalen Vermögens und müssen als solche auch ihre Entscheidungen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten treffen. WO GEHT DIE REISE HIN? Wie bereits erwähnt, sehe ich die Thüga-Gruppe auf gutem Weg. Natürlich werden in den nächsten Monaten politische Entscheidungen getroffen, die das Geschäftsmodell der Stadtwerke stark berühren. Nicht zuletzt deshalb bringt sich die Thüga-Gruppe in die energiewirtschaftliche Diskussion intensiv ein, wie zum Beispiel bei den energiewirtschaftlichen Fragestellungen zur Anreizregulierungsverordnung oder bei der Einführung intelligenter Messsysteme. Ziel all unserer Bemühungen ist es, das erfolgreiche Geschäftsmodell unserer Stadtwerke weiterzuentwickeln und dadurch zu stärken. Die Erkenntnisse aus dem Projekt „Strategie-Review“ sollen wie in den zurückliegenden Jahren als fachliche Basis für die Entscheidungen der Unternehmen der Thüga-Gruppe zur Verfügung stehen. Die Erwartungen an die Ergebnisse aus dem „Review“ sind hoch, trug doch das Vorgängerprojekt „Strategie 2021“ mit dazu bei, dass die Unternehmen der Thüga-Gruppe sich insgesamt im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld gut behaupten konnten. Energie- und Wassergesellschaft mbH, Wetzlar 49,90 % Thüga-Anteil | 17,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Nachdem sich die Energie- und Wassergesellschaft mbH (enwag) im Beschwerdever fahren gegen eine Preissenkungsverfügung der Hessischen Landeskartellbehörde 2013 im Rahmen eines Vergleiches einigte, konnte 2014 im Zuge von Gesprächen mit der Behörde eine sachgerechte Lösung zur Umsetzung dieser Regelung gefunden werden. Auf Basis des bereits im Jahr 2013 verabschiedeten Energie- und Klimaschutzkonzeptes gelang es im abgelaufenen Geschäftsjahr, potenzielle Flächen für die Windenergienutzung zu identifizieren. enwag bereitet gemeinsam mit einem Kooperationspartner ein Windkraftprojekt vor. Durch Zusammenarbeit im Thüga-Netzwerk konnte enwag ein weiteres Contracting-Projekt akquirieren. Zudem hat die Gesellschaft in einer Nachbargemeinde die Betriebsführung im Bereich Wasserversorgung übernommen. Aufgrund der 2014 vergleichsweise milden Witterung und des damit verbundenen geringeren Wärmebedarfes entwickelten sich der Gas- und Wärmeabsatz rückläufig. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 2,6 2,2 Erdgasabsatz Mio. kWh 321 398 -19,3 Stromabsatz Mio. kWh 129 134 -3,7 Wärmeabsatz Mio. kWh 1,0 1,1 -9,1 Wasserabsatz Mio. m3 0,8 0,9 -11,1 Umsatzerlöse Mio. € Mitarbeiter (31.12.) 1 1 46 53 95 93 Ohne Mitarbeiter aus der Betriebsführung Bäder. www.enwag.de ÖKONOMIE Die Handlungsempfehlungen aus der „Strategie 2021“ lassen sich wie folgt zusammenfassen: Kein weiterer Ausbau der konventionellen Erzeugung. Intensivierung der Exzellenz in den angestammten Wertschöpfungsstufen Netz und Vertrieb. Entwicklung weiterer Kooperationsplattformen, um Innovationen, Energieeffizienz und Kostenoptimierung gemeinsam voranzutreiben. Auch hat Thüga ihr Beratungsangebot weiterentwickelt und bietet heute den Partnerunternehmen unterschiedliche Beratungsprodukte an. Dazu zählen Angebote wie das Projekt „Integrierte Netzstrategie“, mithilfe dessen die Unternehmen sich einen Masterplan erarbeiten, der die Regulierungs-, Investitions- und Instandhaltungsstrategie integriert und die individuelle Situation der jeweiligen Unternehmen berücksichtigt. Ein weiteres Beispiel ist das Projekt „Energiewendekonzept“. Es untersucht vor allem Investitionsmöglichkeiten in erneuerbare Energien und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung der jeweiligen Marktgebiete der Partnerunternehmen. Zusätzlich werden eine Erzeugungsstrategie entwickelt und Investitionspläne erarbeitet. Bei dem Projekt „Transparente Vertriebssteuerung“ stehen die Analyse der Herkunft des Ertrages sowie die Werthebel bzgl. des Ergebnisses und die Werthaltigkeit des Portfolios im Mittelpunkt. Gemeinsam mit den Fachexperten aus Vertrieb und Controlling werden quantitative Szenarien für vertriebliche Fragestellungen berechnet. Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Limburg an der Lahn 30,00 % Thüga-Anteil | 10,2 Mio. € Gezeichnetes Kapital Auch im zurückliegenden Jahr hat die Thüga-Gruppe eine Vielzahl von Projekten realisiert: manche Projekte individuell in den Unternehmen, manche in Form von Kooperationsprojekten zwischen einem einzelnen Partnerunternehmen und Thüga. Andere Projekte wiederum sind mit Unterstützung einer der mittlerweile acht Serviceplattformen, wie Syneco Trading GmbH, CONERGOS GmbH & Co. KG oder Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH, umgesetzt worden. Gemeinsames Ziel aller dieser Projekte: Sicherung und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit und damit auch der Zukunftsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens der Thüga-Gruppe. Dabei heißt das Gebot der Stunde, durch Kooperationen wertvolle Synergien zu heben, wie es die Unternehmen der Thüga-Gruppe – nicht zuletzt belegt durch die nachfolgenden Beispiele – bereits erfolgreich praktizieren. Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung GmbH & Co. KG, Karlstadt 1 Thüga-Anteil | 6,2 Mio. € Haftkapital 49,00 % Der Block E der Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle Hamm GmbH & Co. KG (Gekko), eine Beteiligung der EVL, hat Anfang Juli 2014 seinen kommerziellen Betrieb aufgenommen. Die anteilig erzeugten Strommengen aus der 5-MW-Kraftwerksscheibe wurden im Geschäftsjahr 2014 mittels eines Handelspartners über einen Erzeugungspool vermarktet. Im Sommer 2014 ging der Gemeinschaftswindpark Kandrich GmbH & Co. KG an das Netz. An diesem Windpark ist die EVL über ihr Engagement bei der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt. Der Windpark verfügt über eine installierte Erzeugungsleistung von 18 MW und wird ca. 54 Millionen kWh Strom pro Jahr in das öffentliche Netz einspeisen. Im Rahmen des für die Kreisstadt Limburg an der Lahn erstellten Energieund Klimakonzeptes führt die EVL, zusammen mit der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG und einem Fachunternehmen, eine Potenzialanalyse zur Errichtung eines Windparks mit drei Windkraftanlagen in ihrem Netzgebiet durch. Das Jahr 2014 stand ganz im Zeichen des 75-jährigen Firmenjubiläums. Die Gründung der Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung GmbH & Co. KG (ENERGIE) ist zurückzuführen auf die Zusammenlegung von drei durch Thüga betriebenen Gaskraftwerken mit kommunalen Stromversorgungen der Region und wurde am 6. Dezember 1939 ratifiziert. Besonderer Höhepunkt unter den verschiedenen Aktionen zum Jubiläum war die Illumination der Altstadt von Karlstadt. Zudem wurden aus diesem Anlass fünf soziale und karitative Projekte mit insgesamt 75.000 € unterstützt und weitere „75 gute Taten“ in Form von Spenden für Vereine und Institutionen geleistet. In der Gemeinde Margetshöchheim hat die ENERGIE zum 1. Januar 2014 das örtliche Erdgasnetz mit etwa 700 Zählern abgegeben. Da die Kunden der ENERGIE als Vertriebskunden verbunden geblieben sind, hat sich der Anteil der Lieferungen in das Fremdnetz deutlich erhöht. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 1,8 3,8 Erdgasabsatz Mio. kWh 274 341 -19,6 Stromabsatz Mio. kWh 183 181 1,1 Wärmeabsatz Mio. kWh 14 17 -17,6 Umsatzerlöse Mio. € 51 53 84 84 Mitarbeiter (31.12.) 2013 % Investitionen Mio. € 2,3 4,1 Erdgasabsatz Mio. kWh 459 536 -14,4 Stromabsatz Mio. kWh 153 146 4,8 Umsatzerlöse Mio. € 67 68 106 106 Mitarbeiter (31.12.) 1 www.evl.de 2014 davon 12,00 % über die Thüga EVK Beteiligungs GmbH www.die-energie.de 27 28 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ENERGIEWENDE + GESCHÄFTSMODELLE SO HILFT THÜGA IHREN PARTNERN, NACHHALTIG ZU WIRTSCHAFTEN Viele Kleine können manchmal mehr als ein Großer. Das ist eines der Grundprinzipien der Thüga. Mit zentralen Dienstleistungen, Beratungen und Synergieeffekten unterstützt sie ihre Partner. Der Erfolg war bei Thüga auch 2014 wieder ein Gemeinschaftsprojekt. Energieversorgung Mittelrhein AG, Koblenz 1 Thüga-Anteil | 131,3 Mio. € Gezeichnetes Kapital Energieversorgung Pirna GmbH, Pirna Nach dem Erwerb der RWE-Anteile an der Koblenzer Elektrizitätswerk und VerkehrsAktiengesellschaft (KEVAG) wurde der 2012 gestartete Fusionsprozess der KEVAG und der Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM GmbH) 2014 erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurde, rückwirkend zum 1. Januar 2014, die EVM GmbH auf die KEVAG verschmolzen und diese anschließend in Energieversorgung Mittelrhein AG (evm) umbenannt. Aus dieser Fusion ist eines der größten Versorgungsunternehmen in Rheinland-Pfalz entstanden. Außerdem wurden im Geschäftsjahr 2014 Betriebsteile der evm, der EVM Netz GmbH und der Gasversorgung Westerwald GmbH (GVW) auf die KEVAG Verteilnetz GmbH (KVNetz) übertragen und somit das Netzgeschäft aller Netz-Gesellschaften zusammengeführt. Im Januar 2015 wurde die KVNetz in Energienetze Mittelrhein GmbH umbenannt. Sämtliche dazu notwendigen gesellschaftsrechtlichen und organisatorischen Schritte wurden 2014 erfolgreich umgesetzt. Von besonderer Bedeutung war im Geschäftsjahr 2014 die operative Übernahme des Strom-Geschäftsbereiches, der bis Ende 2013 von der ENSO Energie Sachsen Ost AG betriebsgeführt wurde. Zur Generierung von Synergieeffekten hat die Gesellschaft mit der Gesellschafterin Stadtwerke Pirna GmbH einen Pachtvertrag für die Stromund Fernwärmeerzeugungsanlagen mit Beginn des Geschäftsjahres 2014 umgesetzt. Die kontinuierlichen Investitionen in das Strom- und Erdgasleitungsnetz wurden fortgesetzt. Die Sachanlageinvestitionen dienen vorrangig der Erneuerung der Versorgungsanlagen. Der bestehende Ergebnisabführungsvertrag wurde infolge der Neuordnung der Strukturen im Jahr 2013 angepasst und neu gefasst. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 25,09 % Thüga-Anteil | 2,8 Mio. € Gezeichnetes Kapital 33,23 % 2014 2013 % Mio. € 1,6 1,7 Mio. kWh 423 512 Stromabsatz Mio. kWh 96 102 -5,9 Wärmeabsatz Mio. kWh 51 – +100,0 821 Umsatzerlöse Mio. € 47 46 780 Mitarbeiter (31.12.) 54 33 28 117 Mio. kWh 7.931 9.393 -15,6 Stromabsatz Mio. kWh 2.809 2.736 2,7 Wärmeabsatz Mio. kWh 36 50 -28,0 Umsatzerlöse Mio. € 820 546 mittelbar über die Beteiligung an der EKO2 GmbH www.evm.de % Erdgasabsatz Mio. € Erdgasabsatz 1 2013 Investitionen Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 2014 www.ev-pirna.de -17,4 ÖKONOMIE I n t e g r i e r t e Ne t zs t r at eg i e u n d St a d t we r ke W i e sb ad en N et z G mb H N E T Z E R G E B N I S S E D U R C H T R A N S PA R E N Z S I C H E R N Ziel des Leuchtturmprojekts „Integrierte Netzstrategie“, das die Stadtwerke Wiesbaden Netz GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der ESWE Versorgungs AG (ESWE), gemeinsam mit Thüga entwickelte, war ein Masterplan gegen den Rückgang der Netzerträge. Welches Netzergebnis ist zukünftig realistisch zu erreichen? Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Technik und Regulierung? Welche Strategie für Investitionen und Aufwand ist die richtige? Diese Fragen standen am Beginn des Projektes. „Eine belastbare Antwort darauf gibt es nur, wenn Techniker, Kaufleute und Regulierungsmanager gemeinsam die Fakten zusammentragen und die Einflussfaktoren untersuchen“, erklärt Martin Weyres-von Levetzow von der Thüga-Hauptabteilung Netze. Die Netzstrategie bewege sich in einem Spannungsfeld: Kaufmännische und regulatorische Ziele müssten mit dem, was technisch möglich und nötig sei, in Einklang gebracht werden. In dem Projekt habe man die möglichen Entwicklungen in jedem Bereich und ihre monetären Auswirkungen beschrieben, so Weyresvon Levetzow weiter. Eigens entwickelte Tools unterstützen das Projektteam: KANEW von der Firma 3S Consult, eine Netzerhaltungssoftware, und ARgO Energieversorgung Rudolstadt GmbH, Rudolstadt 25,10 % Thüga-Anteil | 5,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Energieversorgung Rudolstadt GmbH ist mit 8,33 Prozent an der Windkraft Thüringen GmbH & Co. KG beteiligt. Das Gemeinschaftsunternehmen hat im Geschäftsjahr 2014 sein erstes Windkraftprojekt mit vier Windkraftanlagen realisiert. Weitere Projekte sind 2015 vorgesehen. Die Energieversorgung Rudolstadt GmbH plant, im Jahr 2015 zusammen mit der Thüringer Netkom GmbH das Projekt „Breitbandversorgung im Gebiet der Stadt Rudolstadt“ durchzuführen. U N T E R N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 1,2 0,6 Erdgasabsatz Mio. kWh 112 133 Stromabsatz Mio. kWh 52 53 -1,9 Wärmeabsatz Mio. kWh 42 48 -12,5 Umsatzerlöse Mio. € 24 25 28 28 Mitarbeiter (31.12.) www.ev-rudolstadt.de -15,8 von der Thüga, ein Analysetool zur regulatorischen Optimierung. Nach rund zehn Monaten lagen für das Unternehmen handfeste Ergebnisse auf dem Tisch, die laut ESWE-Vorstand Jörg Höhler für eine echte Transparenz bei der langfristigen Entwicklung der Netzergebnisse sorgten. „Wir haben auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse einen Maßnahmenplan zur Optimierung der Netzergebnisse erstellt, ohne dabei den sicheren Betrieb der Netze zu gefährden.“ Mittlerweile führen weitere Thüga-Partner die „Integrierte Netzstrategie“ durch, um künftig ebenfalls von dieser Transparenz zu profitieren. Control l i ng- Ex zel l enz und S W K St adtwerke K ai s ers l auter n Vers orgungs-AG COMBI-LÖSUNG FÜR EIN EFFIZIENTES MANAGEMENT-BERICHTSWESEN Um ein Unternehmen strategisch und operativ erfolgreich zu steuern, benötigt das Management ein leistungsfähiges Berichtswesen: aktuell, verlässlich, aussagekräftig, strukturiert und fokussiert. Eine besondere Herausforderung ist dies bei einem integrierten Unternehmen wie der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG (SWK). Dort hat man 2014 in einem gemeinsamen Projekt mit Thüga ein solches Berichtswesen unter der Bezeichnung COMBI entwickelt. Die Abkürzung steht für Controlling-Exzellenz-Management-Berichtswesen. „Um die erforderlichen Strukturen und Prozesse festzulegen, haben wir alle wesentlichen Fachbereiche eingebunden, die wir für ein effizientes Berichtswesen benötigen“, erklärt Thüga-Projektleiter Bernhard Pischel. Wichtig sei, so Pischel weiter, dass das Controlling nicht isoliert arbeite, sondern stets umfassend informiert sei und alle eine einheitliche Sprache sprächen. Auf dieser Basis erstellt das Controlling zu klar definierten Zeitpunkten Managementberichte. Visualisierungen veranschaulichen die Kennzahlen, Erläuterungen helfen beim Verständnis. Mit dem Projektergebnis sind die Kaiserslauterer sehr zufrieden. „Wir bekommen nun alle entscheidungsrelevanten Informationen so aufbereitet, dass in einer Übersicht die komplette Geschäftsentwicklung erfasst werden kann“, freut sich SWK-Vorstand Markus Vollmer. 29 30 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 M oni tori ng des N etzzus t andes und Thüga- G r uppe N E T Z S T R AT E G I E K O N T I N U I E R L I C H V E R B E S S E R N Ein Energienetz soll vor allem sicher und wirtschaftlich sein. Um das zu gewährleisten, ist ein plausibles Monitoring des Netzzustandes nötig. Mithilfe von technischen Kennzahlen, die über die Zeit verglichen werden, sollen in Zukunft genauere Aussagen über den Zustand eines Netzes und somit eine kontinuierliche Verbesserung der Netzstrategie möglich werden. In einem Leuchtturmprojekt hat sich die Thüga mit sieben Partner-Unternehmen eingehend mit dem Thema beschäftigt. KUNDENBINDUNG MIT EFFIZIENZ Thüga Energieeffizienz GmbH 1 Aufklärung über Energiepreisbestandteile 2 Analyse des Verbrauchsverhaltens 3 Vorschläge zur Reduzierung von Netzentgelten, Steuern und Abgaben 4 Vorschläge für Umsetzungsmaßnahmen 5 Energiecontrolling „Es geht darum, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Instandhaltungsmaßnahme zu ergreifen“, erklärt Martin Weyres-von Levetzow, Thüga-Projektleiter. „Dabei ist es nicht nur technisch relevant, welche Betriebsmittel wir wann warten oder erneuern müssen, sondern auch kaufmännisch.“ Die Kosten der Instandhaltungsmaßnahmen spielen zwar eine entscheidende Rolle. Aufgrund der Regulierungsvorgaben ist aber vor allem der Zeitpunkt entscheidend, zu dem die Maßnahme durchgeführt wird. Wer mit seinen Einschätzungen richtig liegt und sie entsprechend ausführt, kann sehr viel Geld sparen. Doch statt Einschätzungen soll es künftig belastbare Zahlen geben. Weyres-von Levetzow und den sieben Projektpartnern schwebt hierfür ein „DatenCockpit“ vor, das Argumente für eine Netzstrategie liefert und den eigenen Handlungsspielraum beschreibt. Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH, Selb 6 43,37 % Thüga-Anteil | 10,2 Mio. € Gezeichnetes Kapital Umsetzung Energiemanagementsystem Beratungskompetenz Energiemanagement Die Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM) hat mit ihrem Produkt „ESMGemeindestrom“ zwischenzeitlich mit neun Kommunen eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird in Abhängigkeit vom Stromabsatz jeweils ein gemeinnütziges Projekt des Gemeindestrompartners gefördert. Insgesamt haben sich bereits rund 500 Kunden für dieses Produkt entschieden. Die ESM wird 2015 mit „Gemeindestrom“ das erste Franchiseprodukt für Energie in Deutschland auf den Markt bringen. Ebenfalls als erster Energieversorger deutschlandweit hat die ESM ihr Serviceangebot erweitert, indem sie eine Live-Videoberatung und einen Live-Chat mit den Beratern im Kundenzentrum anbietet. Für den Standort Vielitz liegt der ESM mittlerweile die Genehmigung zur Errichtung von vier Windenergieanlagen des Typs Nordex N117 vor. Des Weiteren wurde mit der Stadt Rehau der Strom-Konzessionsvertrag für die Ortsteile Neuhausen und Schönlind um weitere 20 Jahre verlängert. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 1,8 2,0 Erdgasabsatz Mio. kWh 329 410 Stromabsatz Mio. kWh 129 140 -7,9 Wärmeabsatz Mio. kWh 6,0 7,0 -14,3 Wasserabsatz Mio. m3 1,1 1,0 10,0 Umsatzerlöse Mio. € 56 60 83 79 Mitarbeiter (31.12.) www.esmselb.de -19,8 ÖKONOMIE E ne r g i e a u d i t u nd St a d t we r ke Ha n n o v er A k t i en g es el l s c h af t KUNDENBINDUNG MIT EFFIZIENZ Wo für die Stromsteuerrückzahlung bis vor kurzem ein Antrag ausreichte, braucht das produzierende Gewerbe heute entweder ein zertifiziertes Energiemanagementsystem oder – bei kleinen und mittleren Unternehmen – ein Energieaudit. Die Thüga Energieeffizienz GmbH (THEG) bietet den Thüga-Partnern ein Baukastensystem an, mit dessen Hilfe sie sich selbst und ihren Kunden den Weg zum Spitzenausgleich weiterhin ebnen können. Mit Erfolg. Man habe bisher zehn Thüga-Partnern geholfen, rund eine Million Euro über den Spitzenausgleich zurückzubekommen, resümiert Franz Schulte, Geschäftsführer der THEG. Die Überprüfung des eigenen Stadtwerks empfiehlt auch Roland Moritzer, Geschäftsführer der Stadtwerke Ansbach GmbH. „Wir konnten weiterhin vom Spitzensteuerausgleich profitieren, da THEG uns beraten und begleitet hat.“ ein Mehrwert.“ Außerdem runde die Beratungskompetenz in Sachen Steuererleichterung das Produktportfolio von enercity ab. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, auch ganzheitliche Energiethemen anzubieten und nicht nur Strom und Gas zu verkaufen“, ergänzt Offenhausen. Mit dem THEG-Dienstleistungsbaukasten könne man auf bestehende Ressourcen zugreifen, ohne selbst die Kompetenz von Grund auf aufbauen zu müssen. Tr ans parente Ver tri ebs s teuer ung und Rhei nhes s i s che Energi e- und Was s ervers orgun gs-GmbH FÜR ÜBERBLICK IM SEKTOR VERTRIEB Für Jens Offenhausen, Leiter Produktmanagement Strom bei der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft (enercity), gibt es noch einen weiteren positiven Effekt: „Der regelmäßige Kontakt, wenn wir den Kunden zum Thema Steuererleichterung beraten, ist für uns Woher kommt mein Ertrag? Und wie wirtschaftlich sind meine Produkte? – Antworten auf diese wichtigen Fragen gibt das Beratungsprodukt „Transparente Vertriebssteuerung“ der Thüga-Energiewirtschaft. Das Produkt zeigt die Werthebel im Vertrieb und die Werthaltigkeit des gesamten Portfolios. Die Ergebnisse werden in Grafiken dargestellt. Großen Wert habe man auf die Einfachheit der Darstellung gelegt, erklärt Dr. Arne Geiger von der Thüga-Hauptabteilung Energiewirtschaft. „Hierzu gehört eine angemessene, adressatengerechte Reduktion. Niemand möchte sich mit Hunderten von Tabellenzeilen herumschlagen.“ Doch bevor es zu solchen Ergebnissen kommt, verlangt die „Transparente Vertriebssteuerung“ etwa drei Energieversorgung Sylt GmbH, Westerland Erdgas Mittelsachsen GmbH, Schönebeck 47,00 % Thüga-Anteil | 10,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital 48,17 % Thüga-Anteil | 21,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Energieversorgung Sylt GmbH (EVS) beliefert Deutschlands nördlichste Insel mit Erdgas, Strom, Wasser und Wärme und entsorgt ebenso umwelt-und fachgerecht das Abwasser. Daneben bietet EVS ein breites Dienstleistungsspektrum zur effizienten Nutzung von Energie und Wasser an. EVS fährt weiter „grünen“ Kurs: Die Kunden erhalten bereits im vierten Jahr ausschließlich Naturstrom aus Wasserkraft. Der Strom ist nicht nur als Ökostrom zertifiziert, vielmehr garantiert der Vorlieferant weitere Investitionen in regenerative Neuanlagen und distanziert sich von der Kernenergie. Auch an der EVS-Umweltstation wird weiterhin konsequent ökologisch getankt – mit 100 Prozent Naturstrom und Erdgas als Kraftstoff. Die Erdgas Mittelsachsen GmbH beliefert Kunden in den Städten und Gemeinden des Salzlandkreises sowie in Teilen der Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land und Börde mit Erdgas und Strom. Weiterhin bietet die Gesellschaft als Eigentümerin und/oder Betreiberin von Wärmeerzeugungsanlagen erdgaserzeugte Nahwärme an. Ferner wird die Betriebsführung der Gasstadtwerke Zerbst GmbH wahrgenommen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte der Umzug der Gesellschaft nach Staßfurt-Brumby. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 5,9 6,1 Investitionen Mio. € 14 17 Erdgasabsatz Mio. kWh 236 267 -11,6 Erdgasabsatz Mio. kWh 3.257 3.323 -2,0 Stromabsatz Mio. kWh 112 114 -1,8 Stromabsatz Mio. kWh 14 11 27,3 Wärmeabsatz Mio. kWh 38 42 -9,5 Wärmeabsatz Mio. kWh -16,7 Wasserabsatz Mio. m3 2,2 2,0 10,0 Umsatzerlöse Mio. € Umsatzerlöse Mio. € 54 59 84 83 Mitarbeiter (31.12.) www.energieversorgung-sylt.de Mitarbeiter (31.12.) www.e-ms.de 10 12 112 123 98 93 31 32 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Monate Projektarbeit. Wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Projektverlauf ist dabei, die Besonderheiten des Geschäfts vor Ort zu verstehen. Nur so kann das Projekt individuell auf die Bedürfnisse des Partners vor Ort ausgerichtet werden. Die Projektleitung erfolgt deshalb gemeinsam: Vertriebsleiter aus dem jeweiligen Unternehmen und ein Berater aus der ThügaEnergiewirtschaft stellen sicher, dass das Projekt rundläuft. Peter Hausen, Geschäftsführer der Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH, zieht das Fazit: „Wir haben einen strafferen Überblick über unsere Preislage. Wenn sich Rahmenbedingungen ändern, erhalten wir schneller einen umfassenden Eindruck. Außerdem sprechen wir auch innerhalb des Verbunds jetzt eine einheitliche Sprache. Das hilft uns mit Blick auf das Controlling bei der Einschätzung unserer Vertriebslage. Steuerungen und Begründungen fallen leichter.“ Zudem erklärte er, dass am Anfang ein größerer Personalaufwand stehe, weil detailliert in die Struktur des Vertriebs hineingegangen wird. Da müsse man sich auch einmal kritisch selbst hinterfragen. Wenn man feststelle, man sei auf dem richtigen Kurs, sei das auch ein Ergebnis. Aber der Aufwand habe sich definitiv gerechnet. Die Handhabung sei einfach, die Transparenz der einzelnen Wertschöpfungen sei gestiegen. erdgas schwaben gmbh, Augsburg „Transparente Vertriebssteuerung hilft uns mit Blick auf das Controlling bei der Einschätzung unserer Vertriebslage.“ Peter Hausen, Geschäftsführer der Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH e-rp GmbH, Alzey 64,86 % Thüga-Anteil |35,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital 79,29 % Thüga-Anteil | 12,9 Mio. € Gezeichnetes Kapital erdgas schwaben, der Energiedienstleister in Bayerisch-Schwaben, im Allgäu und in angrenzenden Teilgebieten Oberbayerns, ist mit sechs Betriebsstellen direkt vor Ort und versorgt 560.000 Menschen mit Energie. Dieses Bekenntnis zur regionalen Wertschöpfung wurde im Jahr 2014 erneuert, u. a. durch den Neubau einer Betriebsstelle in Kaufbeuren. Zugleich nahm die Gasnetz Dillingen Lauingen GmbH & Co. KG zum 1. Juli 2014 ihren operativen Betrieb auf. Die Kooperationsgesellschaft zwischen den Städten Dillingen und Lauingen und erdgas schwaben als Netzeigentümerin gewährleistet die sichere und wirtschaftliche Versorgung der beiden Städte. Die schwaben netz gmbh tritt in dieser Konstellation als Pächterin des Netzes auf. erdgas schwaben ist führend in der Entwicklung der Energie der Zukunft. So werden künftig die gesamten Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energie in der hundertprozentigen Tochter schwaben regenerativ gmbh, die mit wirtschaftlicher Wirkung zu Beginn des Jahres 2014 ausgegliedert wurde, gebündelt. Die e-rp GmbH (e-rp) ist ein Querverbundunternehmen mit den Sparten Erdgas, Strom, Wärme und stellt seit 2014 DSL-Anschlüsse für Gewerbekunden bereit. Als zukunftsorientiertes Unternehmen bietet die e-rp ihren Kunden die sichere und zuverlässige Versorgung mit einem Energie- und Wärme-Komplett-Service sowie die fachkundige Wartung von Erdgasheizungen, Solaranlagen und Blockheizkraftwerken an. Das Geschäftsjahr 2014 war geprägt durch wettbewerbliche Aktivitäten, um den Erhalt bestehender Konzessionen zu sichern, sowie die Bewerbung um neue Konzessionen. Für einen langfristigen Vertriebserfolg wurden gezielte Image- und Vertriebskampagnen durchgeführt. Es ist gelungen, neue Produkte zu entwickeln und erfolgreich im Markt zu etablieren. Weiterhin konnte sich e-rp gut im Wettbewerb behaupten und neue Haushalts- und Industriekunden hinzugewinnen. Besonders in den Bereichen Wärme, Contracting und Blockheizkraftwerke konnte die Gesellschaft gute Zuwächse erzielen. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 Investitionen Mio. € 22 15 Erdgasabsatz Mio. kWh 6.198 6.961 Stromabsatz Mio. kWh 95 Wärmeabsatz Mio. kWh Umsatzerlöse Mio. € Mitarbeiter (31.12.) www.erdgas-schwaben.de % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 8,1 5,7 Erdgasabsatz Mio. kWh 755 922 46 >+100,0 Stromabsatz Mio. kWh 113 109 3,7 25 77 Wärmeabsatz Mio. kWh 7,0 7,6 -7,9 269 290 Umsatzerlöse Mio. € 124 134 Mitarbeiter (31.12.) -11,0 -67,5 www.e-rp.de 64 75 131 124 -18,1 ÖKONOMIE Opt i B a u u n d b n N ET Z E G mb H A U F 1 . 0 0 0 M E T E R 1 8 . 0 0 0 E U R O S PA R E N Geschätzte 1,0 Milliarden Euro investiert die Thüga-Gruppe jährlich. Ein Großteil davon fließt in die Leitungsnetze. Die Kosten für den Leitungsbau werden maßgeblich durch den Tiefbau bestimmt. Genau hier setzt das Gemeinschaftsprojekt „OptiBau“ von der bnNETZE GmbH und Thüga an. Ziel von „OptiBau“ ist es, kostenrelevante Einflussfaktoren zu identifizieren sowie deren Beeinflussbarkeit zu bewerten. Im Ergebnis sollen konkrete Vorschläge zur Kostenoptimierung genannt werden. Beispielsweise ist es eine Empfehlung des Thüga-Arbeitskreises „PE-Anwendungen“, das moderne Rohrmaterial „PE 100-RC“ zu verwenden. Das Material ist deutlich widerstandsfähiger gegenüber einer Rissbildung bei Punktbelastung und kann deshalb ohne Sandbettung verlegt werden. Der Graben für das Rohr muss nicht so tief sein, der Aushub kann – falls er sich eignet – wieder genutzt werden. Kosten für den Sand und für die Entsorgung des Bodenaushubs auf einer Deponie entfallen. 33 „Wir schätzen, dass wir im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise mit weniger widerstandsfähigen Rohren und entsprechender Sandbettung 100.000 bis 300.000 Euro einsparen könnten“, sagt Lukas Smoluch, Projektleiter bei der bnNETZE GmbH. Er könne jedem Netzbetreiber empfehlen, die Situation für sein Netzgebiet individuell zu prüfen, so Smoluch weiter. Vor allem Netzbetreiber mit hohen Deponiegebühren und Kosten für Austauschmaterial könnten viel sparen. Die Rede ist von bis zu 18.000 Euro auf 1.000 Meter Leitungslänge. Für die Thüga-Gruppe könnten die Einsparungen also im Millionenbereich liegen. ROHRE AUS PE 100-RC Gas- und Trinkwasserrohre wurden bisher überwiegend aus „normalem“ PE 100 hergestellt. Bei diesem Rohrmaterial können bei hohem Innendruck und zusätzlicher äußerer Punktlast, zum Beispiel durch Stein, Risse entstehen. Im Fall der neuen Rohre PE 100-RC steht RC für „Resistance to Crack“, also Rissresistenz. Deshalb kann eine aufwendige Sandbettung entfallen. Die Rohre eignen sich neben einer sandbettfreien Verlegung auch für grabenlose Verlegeverfahren wie Spülbohr- oder Pflugverfahren. Ansonsten gleichen die Eigenschaften denen des PE 100. SO KÖNNEN SPANNUNGSRISSE BEI PE-100-ROHREN ENTSTEHEN ESWE Versorgungs AG, Wiesbaden 49,38 % Thüga-Anteil | 66,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Das Jahr 2014 war geprägt durch die abermals sehr erfolgreichen Vertriebsaktivitäten. Das Ziel der ESWE Versorgungs AG (ESWE), außerhalb des angestammten Versorgungsgebiets mehr Kunden mit Strom zu beliefern als innerhalb, hat die Gesellschaft Mitte 2014 erreicht. Auch der Gasvertrieb außerhalb Wiesbadens verzeichnet gute Zuwachsraten. In bundesweiten Vergleichsportalen wird ESWE bereits seit Jahren als einer der besten Energieversorger bestätigt. Im Berichtsjahr ist es ESWE gelungen, mit der Landeshauptstadt Wiesbaden neue Konzessionsverträge für Strom und Gas abzuschließen. Auch ein neuer Wegenutzungsvertrag Wasser wurde unterzeichnet. Die Verträge traten am 1. Januar 2015 in Kraft und haben eine Laufzeit von 20 Jahren. 2014 hat das Unternehmen ein Energiemanagementsystem nach der ISO 50001 eingeführt und als eines der ersten Stadtwerke überhaupt durch DQS GmbH zertifizieren lassen. Das im Vorjahr erzielte, ausgesprochen gute Geschäftsergebnis wurde im Berichtsjahr nochmals übertroffen. U NT ER N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 32 37 Erdgasabsatz Mio. kWh 2.526 3.507 Stromabsatz Mio. kWh 1.200 1.329 -9,7 Wärmeabsatz Mio. kWh 223 270 -17,4 Umsatzerlöse Mio. € 435 489 542 539 Mitarbeiter (31.12.) www.eswe-versorgung.de -28,0 P • Innendruck verursacht radiale Zugspannungen in der Röhre. • Äußere Punktlast bewirkt zusätzlichen Spannungseintrag. • Dadurch entstehen lokale Spannungskonzentrationen. • Bei normalen PE-100-Rohren können auf der Innenseite Spannungsrisse entstehen. 34 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Datenpool G as und Thüga- G r uppe GEGEN VERLUSTE IM NETZ VARIATION DER BENCHMARKRELEVANTEN KOSTEN 5% 3% Aufgrund der Effizienzvorgaben der Anreizregulierung sinken die Netzerlöse. Wie kann man dem entgegensteuern? Schließlich wirken viele Maßnahmen erst mit Zeitverzug. Der 9. Bericht zum Thüga-Datenpool GAS schafft Transparenz. 54 Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe haben ihre Zahlen an die Thüga-Abteilung Netzwirtschaft/Regulierung (NE-W) zur Auswertung geschickt. 1% Effizienz reagiert fast immer auf die Änderung der Kosten. Wer in diesem Beispiel etwa ein Prozent weniger Kosten hat, erreicht nicht einmal 0,5 Prozent mehr Effizienz. „Wir haben individuell für jeden Datenpool-Teilnehmer ermittelt, in welchen Feldern er sich hinsichtlich der dritten Regulierungsperiode optimieren könnte“, sagt Thüga-Abteilungsleiterin Sandra Wimmer. Dazu gab es auch Workshops, in denen sich die vergleichbaren Netzbetreiber in kleiner und vertraulicher Runde austauschen konnten. NE-W hat für jedes Unternehmen zahlreiche individuelle Kennzahlen ermittelt, einen Bericht erstellt und ermittelt, inwiefern sich Kostensenkungen auf die Effizienz auswirken. Insgesamt haben sich laut Wimmer die Netzkosten – ohne dauerhaft nicht beeinflussbare Kostenbestandteile – deutschlandweit um 3,2 Prozent erhöht. Im jährlichen Wechsel mit dem Bereich GAS erstellt NE-W auch einen Datenpoolbericht für die Stromnetzbetreiber. EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG, Hildesheim e-werk Sachsenwald GmbH, Reinbek 0% -1 % -3 % -5 % -2,5 % -2,0 % -1,5 % -1,0 % -0,5 % 0,0 % 0,5 % 1,0 % 1,5 % 2,0 % 2,5 % 25,20 % Thüga-Anteil | 5,1 Mio. € Haftkapital 19,64 % Thüga-Anteil | 5,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital Durch die Beteiligung an der Stadtwerke Bad Salzdetfurth GmbH hat die EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG (EVI) im abgelaufenen Berichtsjahr einen weiteren wichtigen strategischen Schritt im Bereich der horizontalen Zusammenarbeit zwischen Energieversorgungsunternehmen vollzogen und damit die regionale Marktposition gestärkt. Um die Erreichbarkeit und Servicequalität für die Kunden zu erhöhen, hat die EVI im Dezember 2014 ein weiteres Kundencenter außerhalb des Konzessionsgebietes eröffnet. Im Stromvertrieb konnte 2014 das gute Niveau des Vorjahres nahezu gehalten werden. Zuwächse waren sowohl bei den Privat- als auch bei den Geschäftskunden, insbesondere außerhalb des eigenen Konzessionsgebietes, zu verzeichnen. Demgegenüber sank die Gasgesamtabgabe witterungsbedingt deutlich gegenüber dem Vorjahr. Ende 2014 übernahm die e-werk Sachsenwald GmbH den Betrieb der Gasnetze in den Gemeinden Barsbüttel und Oststeinbek. Nachdem das Unternehmen in den zurückliegenden Jahren bereits in vier benachbarten Kommunen die Stromnetze sowie zwei Gasnetze übernehmen konnte, stehen in den kommenden Jahren die Modernisierung und Erweiterung der Netzinfrastruktur im Fokus der Unternehmensentwicklung. Auch auf der Vertriebsseite konnte das Unternehmen 2014 sowohl bei Haushalts- als auch bei Gewerbekunden erneut Zuwächse verzeichnen. Mittlerweile konnte die e-werk Sachsenwald GmbH nach intensiven Verhandlungen mit der Bundesnetzagentur über die Erlösobergrenzen Gas und Strom für die zweite Regulierungsperiode ein akzeptables Ergebnis erzielen. Zusätzlich zu den angestammten Sparten Strom und Gas hat das Unternehmen im vergangenen Jahr seine Aktivitäten im Bereich der Wärmeversorgung intensiviert und bietet nun seinen kommunalen Anteilseignern attraktive Wärmekonzepte. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 6,3 7,1 Investitionen Mio. € 14 7,3 Erdgasabsatz Mio. kWh 668 785 -14,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 258 303 -14,9 Stromabsatz Mio. kWh 351 367 -4,4 Stromabsatz Mio. kWh 155 159 -2,5 Wärmeabsatz Mio. kWh 39 42 -7,1 Umsatzerlöse Mio. € 54 55 ±0,0 Mitarbeiter (31.12.) 57 52 Wasserabsatz Mio. m3 5,6 5,6 Umsatzerlöse Mio. € 132 138 243 250 Mitarbeiter (31.12.) www.evi-hildesheim.de www.ewerk-sachsenwald.de ÖKONOMIE Der Bericht kann im Unternehmen als Basis und Diskussionsgrundlage für die weitere Arbeit hinsichtlich der nächsten Basisjahre (Gas 2015/Strom 2016) genutzt werden. „Dem Basisjahr kommt eine erhebliche Bedeutung für die Ertragslage des Netzbereiches in der folgenden Regulierungsperiode zu. Nur Kosten bzw. Investitionen, die im Basisjahr vorhanden sind, können direkt in der Erlösobergrenze berücksichtigt werden“, so Wimmer. Und auch nur dann, wenn sie effizient sind. Die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Thüga-Gruppe kann hierbei für alle Beteiligten eine echte Unterstützung sein. „Dem Basisjahr kommt eine erhebliche Bedeutung für die Ertragslage des Netzbereiches in der folgenden Regulierungsperiode zu.“ Sandra Wimmer, Thüga-Abteilungsleiterin EWR GmbH, Remscheid Freiberger Erdgas GmbH, Freiberg 20,00 % Thüga-Anteil | 17,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital 40,50 % Thüga-Anteil | 4,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital Das Geschäftsfeld „Erneuerbare Energien“ konnte weiter wachsen. So wurden 2014 im Rahmen der Beteiligungen an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (THEE) und an der Green GECCO GmbH Co. KG die Windparks Kandrich (THEE) und Düshorner Heide (Green GECCO) in Betrieb genommen. Ferner wurde eine weitere Fotovoltaikanlage auf dem Dach einer Stromübernahmestation installiert. Der Marktanteil in den Wettbewerbssparten Strom und Gas konnte auf einem hohen Niveau gehalten werden. Ein neuer Internetauftritt führt zu einer Unterstützung und Verbesserung im Kundenservice. Die Auflage eines Energiesparbriefes eröffnete den Kunden die Möglichkeit, sich gezielt an Projekten im Bereich der klimaschonenden Energieerzeugung zu beteiligen. Der Anteil der Ökostromkunden konnte mittlerweile auf einen Anteil von 11 Prozent gesteigert werden. Auch die Neugewinnung von Industriekunden außerhalb des eigenen Netzgebietes wurde mit hohen Wachstumsraten sowohl im Strom- als auch im Gasbereich erfolgreich fortgesetzt. Die Freiberger Erdgas GmbH (FEG) war im abgelaufenen Geschäftsjahr in den Sparten Erdgas-, Nah- und Fernwärmevertrieb tätig. Die Gesellschaft lässt die kaufmännischen Aufgaben durch die Konzernmutter Stadtwerke Freiberg AG erbringen. Die gastechnischen Aufgaben erledigt weiterhin ein Betriebsführer. 2014 wurde vor allem der Heizkraftwerksbetrieb (KWK) an den sich verändernden Strommarkt angepasst. Insbesondere temperaturbedingt sind die Verkaufszahlen sowohl in der Gas- als auch in der Wärmesparte im Berichtsjahr signifikant zurückgegangen. Damit verringerte sich neben dem Umsatz in diesen Sparten auch gleichzeitig das Stromerzeugungspotenzial. Unabhängig davon ließen die weiter gesunkenen Stromhandelspreise eine Ausweitung der Stromproduktion aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht zu. Der eigenerzeugte Strom wurde ausschließlich über den Spothandel vermarktet. Hierzu arbeitet die FEG mit einem qualifizierten Dienstleister zusammen. Die FEG erwirtschaftete im Geschäftsjahr das geplante Ergebnis. U N T E R N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 8,6 9,6 Investitionen Mio. € 1,5 3,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 841 973 -13,6 Erdgasabsatz Mio. kWh 181 276 -34,4 Stromabsatz Mio. kWh 523 491 6,5 Wärmeabsatz Mio. kWh 89 109 -18,3 Wärmeabsatz Mio. kWh 39 48 -18,8 Umsatzerlöse Mio. € 22 26 -3,2 – – Wasserabsatz Mio. m3 6,1 6,3 Umsatzerlöse Mio. € 155 157 245 245 Mitarbeiter (31.12.) www.ewr-gmbh.de Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-freiberg.de 35 36 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 THÜGA-EINKAUFSGEMEINSCHAFT Händler Händler Händler Händler EFET-Vertrag Bündelung Dienstleister/Syneco Ausschreibung Vertrag: Dienstleistung Netzbetreiber Netzbetreiber Netzbetreiber Liefervertrag: EFET Netzbetreiber Netzbetreiber Anhand der vertraglichen Beziehungen lässt sich die gemeinsame Beschaffung der Thüga-Einkaufsgemeinschaft Verlustenergie gut veranschaulichen. FREITALER STROM+GAS GMBH, Freital Gasstadtwerke Zerbst GmbH, Zerbst 15,00 % Thüga-Anteil | 5,2 Mio. € Gezeichnetes Kapital 49,00 % Thüga-Anteil | 1,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital Trotz der witterungsbedingten Mengenrückgänge in der Sparte Gas kann die FREITALER STROM+GAS GMBH insgesamt einen positiven Geschäftsverlauf bilanzieren. Sowohl im Bereich Netz als auch im Bereich Vertrieb erreichten die Gasmengen einen Tiefstwert seit Bestehen der Gesellschaft. Der Vertrieb konnte rückläufige Strommengen durch verstärkte Aktivitäten außerhalb des grundversorgten Gebietes erfolgreich kompensieren. Die Gesellschaft treibt verstärkt den Breitbandausbau im eigenen Netzgebiet voran und wird dabei von der Thüga MeteringService GmbH unterstützt. Die Gesellschaft betreibt die Erdgasversorgung der Stadt Zerbst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde damit begonnen, in die Erweiterung des Gasnetzes durch neue Ortserschließungen zu investieren. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 Investitionen Mio. € 2,6 2,4 Investitionen Mio. € 0,7 0,5 Erdgasabsatz Mio. kWh 185 223 -17,0 Erdgasabsatz Mio. kWh 109 122 Stromabsatz Mio. kWh 93 92 1,1 Umsatzerlöse Mio. € 7,3 8,0 Umsatzerlöse Mio. € 33 35 – – 52 48 Mitarbeiter (31.12.) www.fsg-freital.de Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-zerbst.de % -10,7 ÖKONOMIE 37 Ber e i t sch a f t s d i e n s t u n d b n N ET Z E G mb H E I N S AT Z Z E I T E N O P T I M I E R E N Nicht wenige Thüga-Partner stehen vor der Frage, wie sich die Organisationssicherheit beim Bereitschaftsdienst gewährleisten lässt. Denn sinkende Erlösvorgaben der Bundesnetzagentur verlangen eine schlanke Personalpolitik und die Altersstruktur verschiebt sich immer weiter nach oben. Zusätzlich verändern sich die Netzgebiete durch Zu- und Abgang von Netzkonzessionen, was von den Netzbetreibern Flexibilität erfordert. Das alles führt zu einer zunehmenden Belastung von immer älteren Mitarbeitern – die in der Folge öfter krankheitsbedingt ausfallen. Das wiederum bedeutet eine weitere Mehrbelastung für die verbleibenden Mitarbeiter. Ein Spirale, die sich stetig weiter drehen könnte. Eine vertrackte Situation, für die bnNETZE GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der badenova AG & Co. KG, und Thüga in einem gemeinsamen Leuchtturmprojekt Abhilfe schafften. Man habe zuerst die Ist-Situation analysiert und anschließend in Workshops Verbesserungen erarbeitet, erzählt Michael Kuhn, Projektleiter bei bnNETZE GmbH. Die Leifragen hierbei waren: Wie schnell ist ein Monteur an welchem Einsatzort? Wie hoch liegen die Ausfallwahrscheinlichkeiten pro Gruppe? Und wen kann man für welche Aufgabe noch besser qualifizieren? Gasversorgung Görlitz GmbH, Görlitz 37,50 % Thüga-Anteil | 3,9 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Gasversorgung Görlitz GmbH (GVG) konnte die Gaspreise im eigenen Netzgebiet seit Oktober 2012 stabil halten, was sich positiv auf die Kundenbindung auswirkt. Die Witterung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse der Gasversorgung. 2014 war das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1881. Dies hatte natürlich einen negativen Einfluss auf den Erdgasabsatz der GVG. Dennoch war 2014 ein gutes Jahr für die GVG. Die GVG hat keine eigenen Mitarbeiter; die kaufmännische und technische Betriebsführung wird durch die Stadtwerke Görlitz AG durchgeführt. Thomas Rohde, Thüga-Hauptabteilung Netze Einkaufsgemeinschaft und Syneco Trading GmbH GEMEINSAM SHOPPEN IST GÜNSTIGER Die Netzbetreiber in der Thüga-Gruppe können von einer gemeinsamen Beschaffung profitieren. Wie das geht und was das bringt, erklärt Thomas Rohde von der Thüga-Hauptabteilung Netze. WA R U M S O L LT E N T H Ü G A - PA R T N E R I H R E VERLUSTENERGIE GEMEINSAM BESCHAFFEN? Die Regeln sind komplex, der Aufwand beträchtlich. Wer sich der Einkaufsgemeinschaft anschließt, spart Arbeitszeit und kann bessere Preise erzielen. WIE FUNKTIONIERT DIE EINKAUFSGEMEINSCHAFT? Die „Player“ sind: Netzbetreiber der Thüga-Gruppe, die Syneco Trading GmbH (Syneco) als Dienstleister sowie dritte Händler. Thüga ist Koordinator des Ganzen und Kenner der regulatorischen Spielregeln. Besonders reizvoll für die Thüga-Partner: Sie nutzen durch die Bündelung Marktchancen aus und sind nicht nur von einem Händler abhängig. Sie minimieren also das Händlerausfallrisiko. Dabei schließen die Thüga-Partner aber nur einen einzigen Vertrag ab, und zwar mit Syneco. SYNECO LIEFERT ALSO AUCH DIE BESCHAFFTEN MENGEN? Ja. Syneco wickelt die Ausschreibung ab, schließt die Energielieferverträge mit den Händlern, die den Zuschlag bekommen haben, und liefert ohne Preisaufschlag an die Netzbetreiber. Syneco berechnet dafür nur ein Dienstleistungsentgelt. HAFTEN DIE NETZBETREIBER UNTEREINANDER? Ganz klar: nein. Wir haben bei der Gestaltung der gemeinsamen Beschaffung bewusst darauf geachtet, dass die Unternehmen nicht gegenseitig haften. U N T E R N E H M E N SDAT EN 2014 2013 Investitionen Mio. € 1,0 0,4 Erdgasabsatz Mio. kWh 412 532 Umsatzerlöse Mio. € 21 23 – – Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-goerlitz.de % -22,6 VON WELCHEN MENGEN SPRECHEN WIR? Im Jahr 2014 haben wir für 2015 Verlustenergie von 371 Gigawattstunden beschafft. 24 Thüga-Netzbetreiber haben an der Einkaufsgemeinschaft teilgenommen. Darauf sind wir sehr stolz. 38 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Das Ergebnis beinhaltet einen allgemeinen Leitfaden für den Bereitschaftsdienst sowie zehn konkrete Maßnahmen speziell für bnNETZE GmbH. Ein Beispiel: „Wir haben Ruhe- und Pausenzeiten neu definiert“, erklärt Axel Stiefermann von der Thüga-Hauptabteilung Netze, der das Projekt aufseiten Thüga betreute. „Dadurch konnten wir die Einsatzzeiten der Monteure optimieren.“ Außerdem wurde geprüft, wie sich die einzelnen Einsatzgruppen gegenseitig unterstützen können. Natürlich geschah dies alles in Einklang mit dem Arbeitszeitgesetz, der Betriebsvereinbarung und nicht zuletzt in Absprache mit den betroffenen Monteuren. „Uns war es wichtig, die Kollegen aus Betriebsrat, Rechts- und Personalabteilungen mit im Boot zu haben“, so Stiefermann. Ein Dieselaggregat simuliert einen volatilen Einspeiser. Die Gesellschaft hat mit der Umsetzung der Maßnahmen 2014 begonnen. Kuhn: „Im Projekt haben sich immer wieder neue Aspekte und Ideen ergeben, so hat sich unser Blickwinkel erweitert.“ Axel Stiefermann fügt hinzu: „Wir konnten wertvolle praktische Erfahrungen sammeln – schließlich wollen wir den Thüga-Partnern maßgeschneiderte Lösungen anbieten.“ Intel l i genter N etzaus bau und M ai nov a A k ti enges el l s chaf t M I T M O N A U N D I N E S C L E V E R S PA R E N Gasversorgung Lahn-Dill GmbH, Wetzlar Gasversorgung Pforzheim Land GmbH, Pforzheim In den kommenden Jahren steht ein umfangreicher Ausbau der Verteilnetze an. Darin stimmen die Studien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Deutschen Energie-Agentur (dena) überein. Vor allem die BMWi-Studie hat intelligente Netztechnologien im Fokus, um den klassischen Netzausbau zu dämpfen und damit Kosten zu reduzieren. Die Branche ist bereits dabei, zu forschen 50,00 % Thüga-Anteil | 5,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital 31,00 % Thüga-Anteil | 12,8 Mio. € Gezeichnetes Kapital Im Geschäftsjahr 2014 konnte die Gasversorgung Lahn-Dill GmbH ihre Gasversorgung erfolgreich auf zwei weitere Stadtteile ausweiten. Insgesamt wurden dabei im Zuge der Netzerweiterung 32 neue Gasnetzanschlüsse fertiggestellt. Die Gasversorgung Pforzheim Land GmbH (GVP) beliefert ihre Kunden in 11 Gemeinden und 23 Teilgemeinden im Wirtschaftsraum Pforzheim mit der umweltschonenden Energie Erdgas. Das Geschäftsjahr 2014 der GVP ist insbesondere vom unvermindert starken Wettbewerb am Markt sowie von den sehr milden Temperaturen im gesamten Jahresverlauf geprägt. Im Vergleich zum Vorjahr ist 2014 der Gasabsatz der GVP insgesamt um 14,9 Prozent gesunken. Der Rückgang des Gasabsatzes ist hauptsächlich auf die im Jahr 2014 milden Temperaturen zurückzuführen, die insbesondere im ersten sowie im vierten Quartal 2014, und somit während der gesamten Heizperiode, für einen Rückgang der Nachfrage sorgten. Die Investitionen in diesem Jahr wurden hauptsächlich in die Netzerweiterungen und Verdichtungsmaßnahmen innerhalb der Ortschaften getätigt. Durch die unvermindert hohe Nachfrage nach Erdgashausanschlüssen konnte die GVP sowohl den Netzausbau als auch die Verdichtung im bestehenden Netz steigern. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 Investitionen Mio. € 0,5 0,4 Erdgasabsatz Mio. kWh 105 128 Umsatzerlöse Mio. € 5,5 6,7 – – Mitarbeiter (31.12.) www.enwag.de % -18,0 2014 2013 Investitionen Mio. € 2,7 1,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 430 505 Umsatzerlöse Mio. € 19 24 3 3 Mitarbeiter (31.12.) www.gvp-erdgas.de % -14,9 ÖKONOMIE und zu testen. Ein Beispiel sind MONA 2030 und iNES. MONA 2030 bedeutet Merit-Order-Netzausbau 2030. Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) hat das Projekt unter Schirmherrschaft des BMWi 2014 initiiert. Es ist auf drei Jahre ausgelegt. 16 Projektteilnehmer – darunter sieben Thüga-Partner – erforschen, welche SmartGrid-Maßnahmen in welcher Einsatzreihenfolge den Netzausbaubedarf in klassifizierten Typnetzen verringern können. „Smart-Grid-Maßnahmen sind zum Beispiel regelbare Ortsnetztrafos, Speicher oder Einspeisemanagement“, erläutert Ramon Guzman von der Thüga-Hauptabteilung Netze (NE-T), der Thüga im Projekt vertritt. „Wir wollen herausfinden, wann welche Maßnahme optimal einzusetzen ist – ähnlich wie bei der Merit-Order von Kraftwerken.“ Eine Möglichkeit zur Realisierung von Smart-Grid-Maßnahmen ist iNES – das intelligente Verteilnetz-Managementsystem. iNES besteht unter anderem aus Sensoren und einer Steuerungseinheit. Die Sensoren sitzen an den neuralgischen Punkten im Netz, dort, wo es aufgrund von volatiler Einspeisung erneuerbarer Energien zu Überlastungen und Spannungsabweichungen kommen kann. Im Störungsfall kommunizieren diese Sensoren mit der intelligenten Steuerungseinheit, die wiederum Impulse an den Spannungsregler oder an regelbare Ortsnetztrafos abgibt, die sofort gegensteuern. Dass dies funktioniert, hat die Mainova Aktiengesellschaft (Mainova) in einem Feldtest im Rahmen ihres Smart-Grid-Projektes im November 2014 bewiesen: Ein starkes Dieselaggregat wurde an ein aktives Niederspannungsnetz von 230 Volt angeschlossen. Das Aggregat simulierte einen großen, volatilen Einspeiser. Die Leistung des Aggregats wurde stufenweise hochgefahren und so die Spannung im Netz auf 240 Volt angehoben: Dadurch entstand zunächst eine kritische Netzsituation – aber eben nur kurzzeitig! Denn der Spannungsregler reagierte sofort bei Überschreitung der eingestellten Grenzwerte auf die Impulse von iNES und steuerte gegen. „Das Netz war schnell wieder in einem sicheren Zustand, sonst hätte das Aggregat sofort heruntergefahren werden müssen“, erläutert Ramon Guzman, der den Feldtest live miterlebt und dokumentiert hat. Als Nächstes plant die Mainova Praxistests in der Mittelspannung. STRUKTUR DES MONA-PROJEKTS Vergleich von Maßnahmen zur Netzentlastung Basis • Klassifizierung von Typnetzen • Wetter- und Klimadaten • Ermittlung regionaler Lastgänge Gemeindewerke Haßloch GmbH, Haßloch 25,10 % Thüga-Anteil | 5,4 Mio. € Gezeichnetes Kapital Mit der Energiewende in Deutschland gewinnt das Thema Energieeffizienz stark an Bedeutung. Die Gemeindewerke Haßloch GmbH (GWH) hat mit der Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) nach DIN EN ISO 5001 dieses Thema ebenfalls angenommen. Ziel ist es, mit einem bereits eingeführten Managementsystem und einer von GWH definierten Energiepolitik die Energieeffizienz im Unternehmen zu überwachen und zu verbessern. Hierzu wurden 2014 zusammen mit der rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft als Dienstleister alle Energieverbräuche erfasst und analysiert. Die erfolgreiche Datenaufnahme wurde vom TÜV Rheinland testiert. Um die Herausforderungen auf dem Energiemarkt zu meistern, besteht bereits seit mehreren Jahren eine erfolgreiche Kooperation im operativen Geschäft zwischen der GWH und der Thüga Energienetze GmbH (THEN). Seit Kurzem unterstützt die GWH die technische Netzbetreuung und den Bereitschaftsdienst im neuen Stromkonzessionsgebiet der THEN (Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim). U NT ER N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 2,2 2,5 Erdgasabsatz Mio. kWh 163 205 Stromabsatz Mio. kWh 47 51 -7,8 Wärmeabsatz Mio. kWh 7,0 6,0 16,7 Wasserabsatz Mio. m3 1,4 1,4 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 23 25 64 65 Mitarbeiter (31.12.) www.gwhassloch.de -20,5 • Einspeisemanagement und Redispatch • Regelbare Komponenten Szenarioanalyse Veränderung der Erzeugerund Verbraucherstruktur • Stromnetzausbau • Hybridnetze § • Funktionelle Energiespeicher Rahmenbedingungen • IKT Kostenoptimale Einsatzreihenfolge von Maßnahmen und Technologien zur Verringerung des Netzausbaubedarfs Die Basisdaten schaffen eine gemeinsame Bewertungsgrundlage verschiedener Netzstrukturen. Die Szenarioanalyse bildet künftige Entwicklungen ab. Beides fließt in den Vergleich von Maßnahmen zur Netzentlastung ein, um zu Handlungsempfehlungen für eine optimale Merit-Order der Maßnahme zu gelangen. 39 40 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 MICHAEL G. FEIST ZUR THÜGA „Thüga hat für ihre Partnerunternehmen eine Schlüsselfunktion bei der Bewältigung der Energiewende. Die vielfältigen Herausforderungen in der Energiebranche führen dazu, dass das Geschäft komplexer wird und dass die internen Abläufe aufwendiger werden. Michael G. Feist, Vorsitzender des Vorstands der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft „Thüga hat für ihre Partnerunternehmen eine Schlüsselfunktion bei der Bewältigung der Energiewende.“ Thüga kann den Unternehmen zwei Dinge anbieten: Zum einen Know-how-Transfer und Zugang zu neuen Technologien unter den neuen regulatorischen Rahmenbedingungen. Zum anderen Kooperationsmöglichkeiten, um Aufgaben und Probleme gemeinsam und auf größeren Plattformen zu bearbeiten und zu lösen. Mit beiden Angeboten wird Thüga in den kommenden Jahren wichtiger denn je sein.“ GEW Wilhelmshaven GmbH, Wilhelmshaven 49,00 % Thüga-Anteil | 18,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital GEW ist Wilhelmshavens Versorger für Strom, Gas, Wasser und Wärme. Im Rahmen der Konsolidierung von städtischen Gesellschaften wurde die Jade-Windenergie Wilhelmshaven GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2014 auf die GEW verschmolzen. Im Projekt „Integrierte Unternehmensplanung“ wurden gemeinsam mit Thüga die GuV-, Bilanzund Cashflow-Planungen mit entsprechenden Segmentbetrachtungen für Netz und Vertrieb weiterentwickelt. Aus den Ergebnissen des Thüga-Strukturvergleichs wurden bereits erste Maßnahmen umgesetzt. Die milde Witterung im Jahr 2014 wirkte sich absatzmindernd auf die Sparten Gas und Wärme aus. Darüber hinaus waren in den Sparten Strom und Gas Absatzrückgänge bei Großkunden zu verzeichnen. Positive Impulse kommen vom JadeWeserPort. Durch das geplante wöchentliche Ansteuern von zwei Asienlinien zeichnet sich hier eine deutliche Absatzbelebung ab. Nach dem Probebetrieb wird die Inbetriebnahme eines weiteren Kohlekraftwerkes erwartet. Beides wird sich positiv auf GEW auswirken. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 4,7 4,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 701 815 Stromabsatz Mio. kWh 335 328 2,1 Wärmeabsatz Mio. kWh 29 30 -3,3 -5,6 Wasserabsatz Mio. m3 8,4 8,9 Umsatzerlöse Mio. € 119 119 179 184 Mitarbeiter (31.12.) www.gew-wilhelmshaven.de -14,0 ÖKONOMIE Di sku s si o n e n i m Wo r k s h o p u n d gr o ße E r ze u g e r i n d er T h ü g a- G r u p p e ERZEUGUNG IM FOKUS Ein herausfordernder Markt und allerlei Themen rund um die Erzeugung: Im Januar 2014 trafen sich Experten der elf größten Stromerzeuger der Thüga-Gruppe in München zu einem ersten Erzeugungsworkshop. Gemeinsam wollte man Stellhebel identifizieren, die das Erzeugungsergebnis verbessern könnten. Nima Ghaeni aus der ThügaHauptabteilung Energiewirtschaft, der das Format gemeinsam mit Andreas Sautter entwickelt hat, betont die Bandbreite des Austauschs: „Wir haben über die Einbindung der dezentralen Erzeugung in die Netzreserve, die Zukunft des CO2-Handels und den Thüga-Vorschlag zum Strommarktdesign diskutiert.“ Kollenda ist von dem Format überzeugt: „Bemerkenswert war der vertrauensvolle Umgang miteinander. Im Gespräch wurde deutlich, dass wir Stadtwerke die Kompetenz besitzen, nachhaltige Maßnahmen wie etwa Virtuelle Kraftwerke oder dezentrale Energiemanagementsysteme umzusetzen.“ Seitdem stecken die Erzeugungsexperten ihre Köpfe zwei Mal pro Jahr zusammen. Ziel ist es, dass alle Thüga-Partnerunternehmen von den so gewonnenen Erkenntnissen profitieren. Zentral war, dass sich die Partner bei der Veranstaltung in die Karten schauen ließen. So ging etwa Dr. Andreas Roß von der Thüringer Energie AG der Frage nach, welche Voraussetzungen zur Einstufung als systemrelevantes Kraftwerk erforderlich seien. Und Christoph Kollenda von der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft berichtete von den Erfahrungen, die sein Unternehmen bei der Präqualifikation und Vermarktung von Regelenergie gesammelt hat. Harz Energie GmbH & Co. KG, Osterode am Harz Halberstadtwerke GmbH, Halberstadt 51,68 % Thüga-Anteil | 18,7 Mio. € Haftkapital 25,00 % Thüga-Anteil | 10,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Der Gas- und Wärmeabsatz entwickelten sich aufgrund der warmen Witterung 2014 rückläufig. Die Erschließung des Ortsteils Veltensmühle sowie die Sanierung der Trinkwasserleitung zählten 2014 zu den arbeitsintensiven Projekten. Der Vertrieb bot seinen Erdgaskunden ein neues Festpreisprodukt an und entwickelte für Gewerbekunden ein neues Stromprodukt. Neben preiswerten Produkten bietet die Halberstadtwerke GmbH einen zuverlässigen Service und mit dem Kundenbindungsprogramm „Die Blaue Karte“ eine Kundekarte, die bereits von rund 25.000 Haushalten in Halberstadt genutzt wird. Die Strategie „Kooperation mit der Stadtwerke Blankenburg GmbH“ konnte in den Bereichen Technik und Netze, Vertrieb und Beschaffung sowie zentrale Dienste erstmals erfolgreich umgesetzt werden. So konnten unter anderem eine gemeinsame Strombeschaffung ab dem Lieferzeitraum 2017 sowie die Netzführung über die Leitwarte ab 2015 vertraglich vereinbart werden. Die Harz Energie GmbH & Co. KG wurde 2014 zum dritten Mal in Folge als „TOP-Lokalversorger“ ausgezeichnet. Neben Servicequalität und regionalem Engagement wurde damit auch der Einsatz für die Umwelt gewürdigt. Mit der Erweiterung ihres Ökostrom-Tankstellennetzes in Seesen, Torfhaus und Braunlage, dem Angebot von Förderprogrammen und der eigenen E-Auto-Flotte fördert das Unternehmen die heimische Elektromobilität. Darüber hinaus trieb die Gesellschaft ihre Projektentwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien weiter voran. Die Tochtergesellschaft Harz Energie Netz GmbH konnte bei dem 2014 auslaufenden Wegenutzungsvertrag in Hohenstein die Zusammenarbeit mit der Gemeinde verlängern. Im Zuge der Übernahmeverhandlungen hinsichtlich in den Vorjahren gewonnener Stromkonzessionen einigte sich die Netzgesellschaft auf den zu übernehmenden Anlagenumfang. Darüber hinaus investierte das Unternehmen in ein neues Umspannwerk. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 3,6 7,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 274 329 -16,7 Stromabsatz Mio. kWh 119 115 3,5 Wärmeabsatz Mio. kWh 54 65 -16,9 -6,3 Wasserabsatz Mio. m3 1,5 1,6 Umsatzerlöse Mio. € 56 60 100 101 Mitarbeiter (31.12.) www.halberstadtwerke.de 2014 2013 % Investitionen Mio. € 0,8 9,1 Erdgasabsatz Mio. kWh 1.988 2.381 Stromabsatz Mio. kWh 551 504 9,3 Wärmeabsatz Mio. kWh 4,0 2,0 100,0 ±0,0 Wasserabsatz Mio. m3 5,0 5,0 Umsatzerlöse Mio. € 207 213 142 144 Mitarbeiter (31.12.) www.harzenergie.de -16,5 41 42 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ÖKOLOGIE ÖKOLOGIE KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ VORANTREIBEN 43 44 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ENERGIEWENDE + KLIMASCHUTZ EINE INTAKTE ERDE HINTERLASSEN Wird es Deutschland gelingen, seinen CO2-Ausstoß in dem geplanten Maß zu senken? Experten äußern sich skeptisch und bemängeln, dass sich einige der Instrumente gegenseitig blockieren. Andere fordern zusätzliche Instrumente. Bis 2020 soll der Ausstoß des Treibhausgases CO2 in Deutschland um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 verringert werden. Dazu hat sich Deutschland verpflichtet. Bis zum Jahr 2050 sollen es gar mehr als 80 Prozent sein. „Deutschland droht seine Klimaschutzziele zu verfehlen!“, konnte man dazu im vergangenen Jahr nicht nur in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lesen. Die Warnung kam von Dr. Hans-Joachim Ziesing, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Ziesing ist der von der Bundesregierung Beauftragte, die Entwicklung der Energiewende zu überwachen. Mit den bisherigen Maßnahmen, so Ziesing gegenüber der FAZ, könne das Ziel nicht erreicht werden. Es folgte eine intensive Diskussion über die Gründe für den schleppenden Fortschritt bei der Energiewende und wie hier gegengesteuert werden könnte. Heizkraftwerk Pforzheim GmbH, Pforzheim Heizkraftwerk Würzburg GmbH, Würzburg Woher aber stammen die gesteckten Ziele? Um dies zu beantworten, muss man ins Jahr 1997 zurückblicken, nach Kyoto. Hier, auf der dritten UN-Klimakonferenz, wurde das sogenannte KyotoProtokoll verabschiedet, das erstmals rechtsverbindliche Ziele zur Reduzierung der wichtigsten Treibhausgase definierte. 10,00 % Thüga-Anteil |0,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital 24,91 % Thüga-Anteil | 4,3 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Heizkraftwerk Pforzheim GmbH erzeugt in ihren Anlagen in mehreren Blöcken im Wesentlichen unter Einsatz von Steinkohle, Erdgas und Biomasse überwiegend in Kraft-Wärme-Kopplung Fernwärme und Strom. Alleiniger Abnehmer der Fernwärme sind die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG. Der in den Anlagen des Wirbelschichtblocks, der Gasturbine und des Altbaus erzeugte Strom wird vermarktet, wobei sowohl Terminverkäufe als auch Lieferungen zu Tagespreisen an der Strombörse vorgenommen werden. Die EEG-Stromerzeugung aus dem Biomasseheizkraftwerk wird unter Berücksichtigung der wirtschaftlichsten Vergütung entweder vom Netzbetreiber SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG aufgenommen und nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet oder direkt an einen Marktpartner verkauft. Die Heizkraftwerk Würzburg GmbH, eine Tochter der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV), betreibt ein Heizkraftwerk und einige kleinere Anlagen zur Erzeugung von Strom und Fernwärme. Der Strom wird im Wesentlichen mittels zweier hocheffizienter Gas- und Dampfturbinen-Anlagen (GuD-Anlagen) erzeugt. Die Energie wird an die Stadtwerke Würzburg AG zur Vermarktung geliefert. Seit Februar 2013 nimmt das Unternehmen an der Auktionierung zur Vermarktung von Sekundärregelleistung teil. Die Gesellschaft hat im Jahr 2014 zudem einen Betreiber-Pool für Sekundärregelleistung eingerichtet, um auch Betreibern von kommunalen GuD- und Gasturbinen-Anlagen, Industriekraftwerken und Blockheizkraftwerken sowie Biogas-Blockheizkraftwerken den Markt für Regelleistung zugänglich zu machen. Die Heizkraftwerk Würzburg GmbH übernimmt dabei die Rolle des Pool-Managers und steuert die weiteren Pool-Teilnehmer je nach Anforderung der Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO GmbH und TransnetBW GmbH direkt an. U N T E R N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 1,9 2,8 Investitionen Mio. € Stromabsatz Mio. kWh 5 Wärmeabsatz Mio. kWh 281 342 Umsatzerlöse Mio. € 28 34 4 3 Mitarbeiter (31.12.) www.heizkraftwerk-pforzheim.de % 2 >+100,0 -17,8 2014 2013 % Investitionen Mio. € 0,8 1,4 Stromabsatz Mio. kWh 278 337 -17,5 Wärmeabsatz Mio. kWh 245 278 -11,9 Umsatzerlöse Mio. € 41 46 – – Mitarbeiter (31.12.) www.wvv.de ÖKOLOGIE Der Einfluss der Menschen auf das Klima führt zu einer neuen Verantwortung. Licht- und Kraftwerke Sonneberg GmbH, Sonneberg Licht-, Kraft- und Wasserwerke Kitzingen GmbH, Kitzingen 40,00 % Thüga-Anteil | 3,6 Mio. € Gezeichnetes Kapital 40,00 % Thüga-Anteil | 8,2 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Licht- und Kraftwerke Sonneberg GmbH ist in ihren angestammten Geschäftsfeldern Strom- und Gasversorgung weiterhin zum einen als Netzbetreiber und zum anderen als Strom- und Gaslieferant tätig. In der Stadt Sonneberg führt sie darüber hinaus seit dem Jahr 2008 die Wärmeversorgung durch. Auch im Jahr 2014 hat die Gesellschaft ihre Vertriebsaktivitäten zur Versorgung von Kunden mit Strom und Erdgas, insbesondere in der näheren Umgebung der eigenen Netzgebiete, mit gutem Erfolg weiter ausgebaut. Das Hauptaugenmerk der Vertriebsaktivitäten lag bei der aktiven Bestandskundenpflege. Nicht zu vermeidende Kundenverluste im eigenen Netzgebiet konnten, insbesondere im Strombereich, durch die Gewinnung von Kunden in fremden Netzen kompensiert werden. Spartenübergreifende Absatzpotenziale sieht die Gesellschaft im Bereich der Konversionsflächen „Innopark“ und „conneKT“. Die Vermarktung der Flächen durch die Investoren entwickelt sich durchaus positiv; in Fragen der inneren Erschließung ist neben der Stadt Kitzingen auch die Licht-, Kraft- und Wasserwerke Kitzingen GmbH eingebunden. In naher Zukunft ist auch mit der Nutzung des Areals der ehemaligen Marshall-HeightsKaserne zu rechnen. U N T E R N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 1,0 1,2 Investitionen Mio. € 2,4 5,3 Erdgasabsatz Mio. kWh 144 217 -33,6 Erdgasabsatz Mio. kWh 322 412 Stromabsatz Mio. kWh 51 53 -3,8 Stromabsatz Mio. kWh 59 56 5,4 Wärmeabsatz Mio. kWh 16 20 -20,0 Wasserabsatz Mio. m3 1,2 1,3 -7,7 Umsatzerlöse Mio. € 23 27 Umsatzerlöse Mio. € 41 44 35 33 Mitarbeiter (31.12.) 72 69 Mitarbeiter (31.12.) www.likra.de www.lkw-kitzingen.de -21,8 45 46 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 „CO2 ist ein Gas, das sich – anders als andere Stoffe – sehr schnell global in der Atmosphäre verteilt und deshalb auch nur global bekämpft werden kann“, erläutert Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard Hüttl, Leiter des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) und Mitglied der Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung, das Anliegen des Kyoto-Protokolls. Bis heute haben 191 Staaten das Protokoll ratifiziert, darunter alle EU-Mitgliedstaaten sowie die wichtigen Schwellenländer Brasilien, China und Südkorea. WA S S I N D D I E TREIBHAUSGASE? Basierend auf dem Kyoto-Protokoll, haben die Europäische Union (EU), aber auch Deutschland spezifische Klimaschutzziele definiert. ZWEI INSTRUMENTE – EIN ZIEL Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Hydrofluorcarbone (HFCs), Perfluorcarbone (PFCs) und Schwefelhexafluoride (SF6). Da CO2 aufgrund der emittierten Menge und der Wirkung für weit über 50 Prozent der Klimaerwärmung verantwortlich ist, steht dieses Gas im Mittelpunkt der Betrachtung. Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main Um die Ziele im Bereich des Strommarktes zu erreichen, setzt Deutschland zwei Instrumente ein. Neben dem vom Europäischen Parlament und dem Rat der EU beschlossenen EU-Emissionshandel (European Union Emissions Trading System, EU-ETS) unterstützt Deutschland den Umbau der Erzeugung durch das ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG). Das zum 1. Januar 2005 in Kraft getretene EU-ETS hat das Ziel, die Treibhausgasemissionen zu senken. Die Idee ist, eine Verminderung der Emissionen zu erzwingen, der Marktmechanik aber zu überlassen, auf welche Weise diese Verminderung erreicht werden kann. N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg 24,47 % Thüga-Anteil | 142,3 Mio. € Gezeichnetes Kapital 39,80 % Thüga-Anteil | 156,4 Mio. € Gezeichnetes Kapital Im Geschäftsjahr 2014 erzielte die Mainova Aktiengesellschaft (Mainova) ein leicht über Plan liegendes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Dieses Ergebnis steht vor dem Hintergrund einer Reihe großer Herausforderungen, denen Mainova sich im Laufe des Jahres erfolgreich gestellt hat. Sowohl das konsequent weitergeführte Effizienzprogramm EINS als auch die kontinuierliche Ausweitung der Vertriebsaktivitäten trugen maßgeblich zur positiven Geschäftsentwicklung bei. Somit konnten die Belastungen aus der überdurchschnittlich milden Witterung in den temperaturabhängigen Segmenten Gas und Wärme sowie aus der weiterhin unter Druck stehenden Vermarktung der eigenerzeugten Strommengen kompensiert werden. Infolge des Wasserkartellverfahrens konnte in diesem Segment kein signifikanter Ergebnisbeitrag erwirtschaftet werden. Wie in den Vorjahren entwickelten sich die Beteiligungen zufriedenstellend. Der Umsatz der N-ERGIE Aktiengesellschaft (N-ERGIE) sank 2014 auf 2.225,2 Mio. € und lag damit 2,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das größte Projekt der N-ERGIE im vergangenen Geschäftsjahr war der Bau eines Wärmespeichers, der einen flexibleren Einsatz des Heizkraftwerks ermöglicht. Als erster Heißwasserspeicher in Deutschland arbeitet er mit einer Zwei-Zonen-Technik. So kann eine noch größere Wärmemenge eingespeichert werden. Seit Mitte Dezember 2014 läuft der Wärmespeicher, in den das Unternehmen rund 16 Mio. € investiert hat, im Regelbetrieb. Aufgrund der tief greifenden Veränderungen in der Energiebranche bedarf es neuer Lösungen und konstanter Weiterentwicklung. Die N-ERGIE arbeitet dabei auf vielen Gebieten eng mit Partnern zusammen, beispielsweise mit dem Energie Campus Nürnberg und dem Nuremberg Campus of Technology. Gemeinsam mit diesen Forschungszentren wird der Energieversorger konkrete, für das Unternehmen wichtige Lösungsansätze für die Energieversorgung der Zukunft erarbeiten. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 90 85 Investitionen Mio. € 158 104 Erdgasabsatz Mio. kWh 11.913 15.115 -21,2 Erdgasabsatz Mio. kWh 11.630 11.814 -1,6 Stromabsatz Mio. kWh 5.863 6.466 -9,3 Stromabsatz Mio. kWh 15.430 13.607 13,4 Wärmeabsatz Mio. kWh 1.526 1.862 -18,0 Wärmeabsatz Mio. kWh 1.003 1.227 -18,3 Wasserabsatz Mio. m3 44 45 -2,2 Wasserabsatz Mio. m3 31 31 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 2.126 2.296 Umsatzerlöse Mio. € 2.225 2.278 2.562 2.572 Mitarbeiter (31.12.) 2.066 2.098 Mitarbeiter (31.12.) www.mainova.de www.n-ergie.de ÖKOLOGIE DIE ENERGIE- UND KLIMAZIELE DER EU UND DEUTSCHLANDS BILDEN DIE ENERGIEPOLITISCHEN LEITPLANKEN Europäische Union 2020-Paket 2030-Paket Roadmap 2050 • 20 Prozent mehr erneuerbare Energien • weniger CO2* • weniger Primärenergieeinsatz in Diskussion • 27 Prozent Energieeinsparung* • 27 Prozent Energie aus erneuerbaren Energien* • 40 Prozent weniger CO2* • 80 Prozent weniger CO2* Ziele in 2020 2030 2050 2025 Energiekonzept/ Koalitionsvertrag • 40 Prozent weniger CO2* 2035 Koalitionsvertrag Koalitionsvertrag Energiekonzept • 40 – 45 Prozent des Stromverbrauchs stammen aus erneuerbaren Energien • 55 – 60 Prozent des Stromverbrauchs stammen aus erneuerbaren Energien • 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien • minus 50 Prozent Primärenergie • minus 80 – 95 Prozent weniger CO2* Deutschland * In Bezug auf 1990. Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH, Ingelheim am Rhein 37,05 % Thüga-Anteil | 14,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Mit einem im Sommer 2014 fertiggestellten Windkraftprojekt im nahe gelegenen Hunsrück hat sich die Rheinhessische ein weiteres Mal für die Umsetzung der Energiewende engagiert. Durch die Inbetriebnahme von 18 MW Leistung bei einer Gesamtinvestition von 32 Mio. € hat die Rheinhessische einen wichtigen Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien geleistet. Für die Finanzierung, Umsetzung und Bürgerbeteiligung hat sich ein fachlich kompetentes Konsortium zusammengefunden. Die Bürgerbeteiligung stand im großen Interesse der Bevölkerung und erlangte einen Anteil von 50 Prozent des Eigenkapitals. Um regional die alternative Mobilität zu unterstützen, hat die Rheinhessische in Ingelheim im Herbst 2014 eine Erdgastankstelle in Betrieb genommen und leistet damit einen Beitrag zur Verdichtung des Tankstellennetzes. Am Firmensitz in Ingelheim hat seit Ende 2014 ein modernes Kundencenter für Fragen rund um die Energielieferungen und für intensive Beratungen zur Energieeffizienz geöffnet. U NT ER N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 6,9 4,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 189 232 -18,5 Stromabsatz Mio. kWh 73 82 -11,0 Wärmeabsatz Mio. kWh 5,7 7,1 -19,7 Wasserabsatz Mio. m3 2,2 2,1 4,8 Umsatzerlöse Mio. € 37 38 77 76 Mitarbeiter (31.12.) www.rheinhessische.de 47 48 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 NEBEN DEM ERZEUGUNGSBEREICH RÜCKEN DIE „SCHLAFENDEN RIESEN“ WÄRME- UND MOBILITÄTSMARKT STÄRKER IN DEN FOKUS DER POLITIK Jährliche angestrebte Emissionsminderung* Energie Elektrizität Wärme –79 Mio. t CO2 Aus Effizienzsteigerung –2 Mio. t CO2 Kraftstoffe –93 Mio. t CO2 –81 Mio. t CO2 Aus erneuerbaren Energien –203 Mio. t CO2 Aus erneuerbaren Energien –18 Mio. t CO2 –29 Mio. t CO2 Aus Effizienzsteigerung Aus erneuerbaren Energien –75 Mio. t CO2 –8 Mio. t CO2 Aus Effizienzsteigerung –21 Mio. t CO2 * Bis 2020 gegenüber 2008 gemäß BMU-Leitszenario 2009 Bis 2020 soll der Wärmemarkt mit 46 Prozent Minderung gegenüber 2008 fast die Hälfte zum angestrebten Ziel beitragen. RhönEnergie Fulda GmbH, Fulda 17,46 % Thüga-Anteil | 51,8 Mio. € Gezeichnetes Kapital Das Jahr 2014 stand bei der RhönEnergie Fulda GmbH (RhönEnergie) ganz im Zeichen der innerbetrieblichen Fusion. Nach dem erfolgreichen Arbeitnehmer-Interessenausgleich konnte zum 1. Oktober 2014 die neue Aufbau- und Ablauforganisation in Kraft treten. Damit gibt es keine Teilbetriebe „Strom“ oder „Gas/Wasser“ mehr und es erfolgt nun auch eine sukzessive Zusammenführung der betrieblichen Regelungen. Im ersten vollständigen Geschäftsjahr als fusioniertes Unternehmen erwirtschaftete die RhönEnergie ein zufriedenstellendes Ergebnis. Zu dem positiven Ergebnis beigetragen hat auch ein deutlicher Rückgang bei den Drohverlustrückstellungen im Rahmen bilanzieller Vorsorgemaßnahmen. Im Jahr 2015 werden bei der RhönEnergie neue, einheitliche Strom- und Erdgastarife sowie eine Smart-Home-Lösung eingeführt. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 38 24 Erdgasabsatz Mio. kWh 3.283 3.177 3,3 Stromabsatz Mio. kWh 1.647 1.852 -11,1 Wärmeabsatz Mio. kWh 28 34 -17,6 Wasserabsatz Mio. m3 4,3 4,3 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 491 502 266 254 Mitarbeiter (31.12.) www.re-fd.de ÖKOLOGIE Im Ergebnis sollen so die geringsten volkswirtschaftlichen Kosten entstehen. Die Menge der handelbaren Zertifikate wird nach und nach reduziert, um den Anreiz zur CO2-Einsparung zu erhöhen. Einen anderen methodischen Ansatz hat das deutsche EEG, das im Jahr 2000 verabschiedet wurde, um das Stromeinspeisungsgesetz von 1991 abzulösen. Im EEG wird den Einspeisern von Strom aus erneuerbaren Quellen ein Einspeisevorrang gegeben und es werden feste Prämien je eingespeister Kilowattstunde Strom garantiert. Durch den Ausbau der regenerativen Erzeugungskapazitäten soll langfristig der CO2-Ausstoß reduziert werden. Mit der Verabschiedung der Novelle des EEG im Jahr 2014 ist erstmals der Weg für ein Ausschreibungsverfahren geebnet worden, mit dessen Hilfe die Höhe der Förderung im Wettbewerb ermittelt werden soll. C O 2- A N S T I E G T R O T Z A U S B A U D E R ERNEUERBAREN ENERGIEN? Trotz EU-ETS und EEG ist ein Anstieg der CO2-Emissionen zu beobachten. Hierfür machen Experten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen unter anderem den steigenden Anteil der Braunkohleverstromung sowie die Produktionssteigerungen in der deutschen Zementindustrie verantwortlich. Beide Bereiche profitieren von den historisch niedrigen Preisen für Emissionszertifikate. ENERGIETRÄGERWECHSEL UND EFFIZIENZ SIND DIE HANDLUNGSFELDER Auf Deutschland bezogen gilt es bis 2020, rund 203 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung soll der Wärmebereich mit rund 93 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr den größten Beitrag leisten. Dies soll vor allem durch Effizienzmaßnahmen (75 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr) erreicht werden. Die Abkehr von fossilen Energieträgern in der Wärmeerzeugung soll weitere 18 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Erst an zweiter Stelle stehen die Maßnahmen im Bereich der Stromerzeugung. 79 der 81 Millionen Tonnen CO2-Reduktion jährlich sollen durch den Wechsel von fossilen hin zu erneuerbaren Energieträgern erzielt werden, der Rest durch Energieeffizienzmaßnahmen. An dritter Stelle steht der Mobilitätsmarkt. 29 Millionen Tonnen CO2 oder 15 Prozent der gesamten CO2-Emissionen sollen hier eingespart werden. 21 Millionen Tonnen davon entfallen auf die Effizienzsteigerung. Stadtwerke Ansbach GmbH, Ansbach Stadtwerk Tauberfranken GmbH, Bad Mergentheim 40,00 % Thüga-Anteil | 15,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital 48,64 % Thüga-Anteil | 14,9 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerk Tauberfranken GmbH versorgt die Urlaubs- und Gesundheitsstadt Bad Mergentheim mit Erdgas, Strom, Trinkwasser und Wärme. In zehn weiteren Kommunen des Tauber- und Jagsttales unterhält und betreibt die Gesellschaft das Gasnetz. Der Strom- und Gasvertrieb konzentriert sich auf die Belieferung von Unternehmen und Haushalten in den Regionen Tauberfranken und Hohenlohe. Zusätzlich übernimmt die Stadtwerk Tauberfranken GmbH die Betriebsführung für ihre Beteiligungen Naturwärme Bad Mergentheim GmbH, Stadtwerk Külsheim GmbH, Stromversorgung von Berg GmbH, Stadtwerk Tauberfranken Kom9-Beteiligungs GmbH und für den Eigenbetrieb Abwasser der Stadt Bad Mergentheim. 2014 lag das Hauptaugenmerk auf dem Ausbau der Wärmeversorgung und der Planung regionaler Windparks, als ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige und regionale Wertschöpfung. Das Unternehmen ist zudem ein wichtiger wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Partner der Region Tauberfranken und seiner Kommunen. Die deutsche und europäische Energiewirtschaft befinden sich nach wie vor in einem tief greifenden Transformationsprozess. Klimaschutz, erneuerbare Energien sowie der Transport von erneuerbarem Strom durch Deutschland sind die Herausforderungen, die in den nächsten Jahren von Bedeutung sein werden. Die Stadtwerke Ansbach GmbH stellt sich den Aufgaben einer nachhaltigen und effizienten Energieversorgung und nutzt ihre Möglichkeiten, diese wirtschaftlich sinnvoll zu lösen. Insbesondere die ContractingAngebote fanden weiter steigende Akzeptanz. Die großen BHKWs in der Wärmeversorgung wurden vor Inkrafttreten der EEG-Novelle erfolgreich auf Biomethan umgestellt. Seit September 2014 können sich Industrie- und Gewerbekunden an das Glasfasernetz der Stadtwerke Ansbach GmbH anschließen lassen. Außerdem gibt es neue Dienstleistungen im Bereich Datensicherheit: Unternehmen können ihre Server und Datensicherungen zukünftig in das Rechenzentrum der Gesellschaft auslagern. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 6,9 2,9 Investitionen Mio. € 4,7 6,0 Erdgasabsatz Mio. kWh 267 337 -20,8 Erdgasabsatz Mio. kWh 249 285 Stromabsatz Mio. kWh 120 122 -1,6 Stromabsatz Mio. kWh 202 212 -4,7 Wärmeabsatz Mio. kWh 18 12 50,0 Wärmeabsatz Mio. kWh 45 53 -15,1 7,7 -3,8 Wasserabsatz Mio. m3 1,4 1,3 Wasserabsatz Mio. m3 2,5 2,6 Umsatzerlöse Mio. € 49 50 Umsatzerlöse Mio. € 78 80 72 70 Mitarbeiter (31.12.) 86 86 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerk-tauberfranken.de 49 www.stwan.de -12,6 50 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Der Anstieg der Braunkohleverstromung im deutschen Strom-Mix hängt außerdem mit dem sogenannten „Merit-Order-Effekt“ zusammen: Günstiger „grüner“ Strom drängt an der Börse den teureren Strom aus konventionellen Kraftwerken aus der Nachfrage. Dabei sind jedoch vor allem hochmoderne, effiziente Gas- und DampfkombiKraftwerke aufgrund ihrer Kostenstruktur nicht konkurrenzfähig, sodass nach Einsatz der regenerativen Erzeugungsanlagen der günstigere Kohlestrom den Zuschlag erhält. ZWEI INSTRUMENTE, DIE SICH NICHT GRÜN SIND Technologisch gesehen zählt der Block Irsching 5 weltweit zu den modernsten Kraftwerken. Dennoch ist das Kraftwerk aufgrund seiner Kostenstruktur derzeit im Stromerzeugungsmarkt nicht konkurrenzfähig. „Insgesamt tut sich bedauerlicherweise rein gar nichts“, so das nüchterne Fazit von Prof. Dr. Justus Haucap, Direktor des Instituts für Wettbewerbsökonomie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Wenn Deutschland mehr vom EEG geförderten „grünen“ Strom erzeuge, werde zwar weniger CO2 emittiert. Allerdings würden die CO2-Zertifikate dann weiterverkauft, der CO2-Ausstoß fände nur an anderer Stelle statt. Weitere Folge: Die Preise für CO2-Zertifikate sinken – und mit ihnen der Anreiz, in klimaschonende Technologien zu investieren. „Kostet ein Zertifikat nur noch einen Bruchteil, hat es seine Steuerungswirkung verloren“, bestätigt Dr. Johannes Angloher, Geschäftsführer der Syneco Trading GmbH. Tatsächlich haben die Preise für Zertifikate eine Talfahrt hinter sich – von 25 bis 30 Euro pro Tonne im Jahr 2008 Stadtwerke Bad Harzburg GmbH, Bad Harzburg Stadtwerke Aue GmbH, Aue 49,00 % Thüga-Anteil | 10,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital 24,50 % Thüga-Anteil | 4,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Aue GmbH (SWA) versorgt seit 1994 ihre Kunden verlässlich mit Strom, Erdgas und Wärme. Für eine zukunftsorientierte Wärmeversorgung arbeitet die Gesellschaft mit Energieversorgern aus der Region an einer Kooperationslösung. Wichtig war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umstellung des Energieeinsatzes von Erdgas auf Biomethan zum 1. Juli 2014. Somit konnte, auch über das Jahr 2017 hinaus, die EEG-Förderung für das Unternehmen gesichert werden. Zum 1. Januar 2014 wechselte die kaufmännische Betriebsführung bei SWA. Der Übergang verlief gut und ohne Unterbrechungen in den kaufmännischen Prozessen. SWA beschäftigte sich 2014 außerdem mit der Analyse aller Abrechnungsprozesse und deren Kosten sowie mit regulatorischen Fragestellungen. Diese Themen werden auch 2015 einen großen Stellenwert einnehmen. Die Stadtwerke Bad Harzburg GmbH versorgt die Kernstadt und die sieben dazugehörigen Ortsteile mit Strom, Erdgas und Wasser. Das Unternehmen agiert durch umfangreiche Kundenbindungsmaßnahmen erfolgreich im Markt um stark umworbene Strom- und Gaskunden. Die Umsetzung neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen erforderte ein hohes Engagement der Mitarbeiter. Der erste Teil der Erschließung des Ortsteiles Göttingerode mit Erdgas konnte 2014 erfolgreich abgeschlossen werden. Darüber hinaus führte die Geschäftsführung Gespräche über den weiteren Erwerb von Anteilen an der Kom9 GmbH & Co. KG. Zu den großen Herausforderungen im abgelaufenen Geschäftsjahr zählte auch die EDV-System-Umstellung auf das CONERGOS-Template. Neben umfangreichen Vorarbeiten war das Projekt durch zahlreiche Schulungsmaßnahmen geprägt. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 0,8 1,0 Investitionen Mio. € 2,0 0,8 Erdgasabsatz Mio. kWh 101 123 -17,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 166 197 -15,7 Stromabsatz Mio. kWh 63 64 -1,6 Stromabsatz Mio. kWh 53 61 -13,1 Wärmeabsatz Mio. kWh 18 20 -10,0 ±0,0 Mio. € 21 22 Umsatzerlöse Mitarbeiter (31.12.) www.swaue.de Wasserabsatz Mio. m3 1,2 1,2 22 Umsatzerlöse Mio. € 23 26 18 Mitarbeiter (31.12.) 43 43 www.stadtwerke-bad-harzburg.de ÖKOLOGIE auf heute teilweise unter 5 Euro. Weitere Ursachen hierfür waren die Wirtschaftskrise und der damit verbundene geringere Energieverbrauch. Es wurden weniger Zertifikate benötigt als erwartet und zu viele waren bereits zugeteilt. EIN DRITTES INSTRUMENT HINZUFÜGEN? Wie kann Deutschland die selbst gesteckten CO2-Ziele noch erreichen? Hier gehen die Meinungen auseinander. Einige Akteure halten die Verfehlung der definierten Zwischenziele für unproblematisch. Wichtig sei, das Gesamtziel für 2050 zu erreichen. Andere denken über eine Verschärfung des EU-ETS nach. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat im Herbst 2014 ein drittes Instrument in die Diskussion eingebracht: Um das nationale Klimaschutzziel zu erreichen, soll der zusätzliche Minderungsbeitrag der Stromerzeugung mindestens 22 Millionen Tonnen CO2 betragen. Form ein drittes Instrument zur Senkung der CO2-Emissionen in Deutschland eingeführt wird. Unsicher ist auch, wie ein solches drittes Instrument mit den bereits etablierten harmonieren würde. Es gibt bereits heute vielfältige dezentrale Ansätze, den CO2-Ausstoß weiter zu senken. Und das nicht nur im Strom-, sondern auch im Wärme- und Mobilitätsmarkt. Im folgenden Kapitel zeigen wir ausgewählte Projekte, mit denen die Unternehmen der Thüga-Gruppe im Jahr 2014 den CO2-Ausstoß gesenkt haben. Die 22 Millionen Tonnen sollen auf die bestehenden fossilen Kraftwerke gleichmäßig verteilt und von den Betreibern eingespart werden. Es soll ihnen aber freistehen, wie sie die auferlegten Minderungsbeiträge dauerhaft erbringen: Sie können sie gleichmäßig auf ihre Anlagen verteilen, zwischen Anlagen übertragen oder auf einzelne Anlagen konzentrieren. Noch ist offen, ob und in welcher Stadtwerke Elbtal GmbH, Radebeul Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH, Bad Hersfeld 19,00 % Thüga-Anteil | 6,8 Mio. € Gezeichnetes Kapital 25,10 % Thüga-Anteil | 8,2 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Geschäftsführung entwickelte unter Einbeziehung des Aufsichtsrats und der Mitarbeiter die Unternehmensstrategie weiter. Gemeinsam wurden ein Zukunftsbild erarbeitet und daraus Ziele und Kennzahlen für die nächsten Jahre abgeleitet. Mehrere Projektgruppen befassen sich mit der Umsetzung erster Maßnahmen und dem Aufbau von neuen und erweiterten Dienstleistungen. Die Gesellschaft beliefert seit 2014 alle Privatkunden ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien. Bereits zum dritten Mal fanden im Februar 2014 die Bad Hersfelder Klima- und Energietage unter Beteiligung der Stadtwerke statt. Darüber hinaus wurde auch das Wasserkraftwerk der Gesellschaft am Bad Hersfelder Fuldawehr umfassend saniert. Die Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH beteiligte sich neben zwölf weiteren Projektpartnern aus der Thüga-Gruppe am dreijährigen Probetrieb der Strom zu Gas-Demonstrationsanlage. In Zusammenarbeit mit der Thüga konnte ein Risikohandbuch für den Einkauf/Vertrieb von Gas und Strom eingeführt werden. Die Stadtwerke Elbtal GmbH (SWE) ist ein vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen mit den Geschäftsfeldern Energieversorgung und -verteilung. Das Vertriebsgeschäft für Strom und Gas konzentriert sich insbesondere auf die Städte Coswig und Radebeul. Das Strom- und Gasnetz erstreckt sich auf die Konzessionsgebiete der Städte Coswig und Radebeul. Der Absatzrückgang in der Sparte Gas ist insbesondere auf die vergleichsweise warme Witterung 2014 zurückzuführen. Ab 2014 ergänzt das Contracting-Angebot die Produktpalette der SWE. Das erste Vorhaben – eine moderne Wärmelösung für die Grundschule Naundorf mit Blockheizkraftwerk und Brennwerttechnik – wurde 2014 umgesetzt. Die Gesellschaft hat keine eigenen Mitarbeiter; die technische und kaufmännische Betriebsführung wird von der ENSO Energie Sachsen Ost AG übernommen. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 1,9 2,4 Investitionen Mio. € 1,9 1,7 Erdgasabsatz Mio. kWh 221 284 -22,2 Erdgasabsatz Mio. kWh 263 311 -15,4 Stromabsatz Mio. kWh 82 82 ±0,0 Stromabsatz Mio. kWh 125 126 -0,8 Wasserabsatz Mio. m3 1,5 1,6 -6,3 Umsatzerlöse Mio. € 45 47 Umsatzerlöse Mio. € 32 34 – – 61 62 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-hef.de Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-elbtal.de 51 52 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ENERGIEWENDE + KLIMASCHUTZ THÜGA UND PARTNER PLANEN FÜR ÜBERMORGEN Ist das Klima noch zu retten? Die Thüga Aktiengesellschaft, ihre Partnerunternehmen und die Servicegesellschaften haben jede Menge Ideen, damit die Energiewende gelingt. Davon werden nicht nur Klima und Umwelt profitieren, sondern auch die Wirtschaft und private Haushalte. St r o m s p a r e n u n d En er g i ev er s o r g u n g S y l t G mb H AUF DER INSEL GING ES „STROMABWÄRTS“ Was den Stromverbrauch angeht, war 2014 für die Sylter ein sparsames Jahr. 2.032 Privathaushalte aus ganz Schleswig-Holstein hatten an der gemeinsamen Stromsparaktion „stromabwärts” des Schleswig-Holstein Energieeffizienz-Zentrums und der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein teilgenommen, die auch von den Stadtwerken und der Energieversorgung Sylt GmbH (EVS) unterstützt wurde. Ziel war es, den eigenen Stromverbrauch bis zum Ende des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um mindestens zehn Prozent zu reduzieren. Eine Aktion, von der auch das Image der Insel profitiert: „Auf die Insel kommen die Menschen wegen ihrer unverwechselbaren Natur. Mit ‚stromabwärts’ schonen wir natürliche Ressourcen und leisten unseren Beitrag zum Klimaschutz“, erklärte EVS-Geschäftsführer Marek Zelezny. Nirgends ist die Bedeutung von Klimaschutz greifbarer als in einem Naturparadies wie Sylt. Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH, Jena 20,00 % Thüga-Anteil | 20,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH ist für Erdgas, Strom und Fernwärme als Verteilnetzbetreiber und im Vertrieb in den Städten Jena und Pößneck sowie in der Region tätig. Das Versorgungsgebiet ist nach einem erfolgreichen Konzessionswettbewerb um rund 36.000 Einwohner auf 144.000 Einwohner und um eine Fläche von 260 km² auf 370 km² gewachsen. Die Übernahme der Netze erfolgte in zwei Tranchen zum 1. Januar 2013 bzw. 1. Januar 2014. Die Vertriebs- und Netzaktivitäten 2014 wurden deshalb verstärkt auf die neuen Konzessionsgebiete konzentriert. Im Oktober 2014 erfolgte die Zentralisierung sämtlicher Prozesse der Abrechnung und Marktkommunikation für Vertrieb und Netz in der IT-Tochtergesellschaft varys mit dem Ziel, die Prozesse effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Darüber hinaus ist die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH mit kaufmännischen und technischen Betriebsführungen, u. a. in der Wasserver- und Abwasserentsorgung, für den Zweckverband JenaWasser betraut. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 18 26 Erdgasabsatz Mio. kWh 537 628 Stromabsatz Mio. kWh 301 298 1,0 Wärmeabsatz Mio. kWh 380 460 -17,4 Umsatzerlöse Mio. € 165 171 156 152 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-jena.de -14,5 ÖKOLOGIE Bi o g a s-B l o ckhe i z k r af t w er k u n d EW R G mb H B I O G A S F Ü R D A S S A U N A PA R A D I E S Im Sauna- und Badeparadies in Remscheid wurde von der EWR GmbH ein Biogas-Blockheizkraftwerk (BHKW) geplant und gebaut. Es wird auch von dem Versorger aus Remscheid betrieben. Die Anlage produziert über 7,5 Millionen Kilowattstunden Strom und etwa 8 Millionen Kilowattstunden Wärme. Durch den Einsatz von Biomethan anstelle von konventionellem Erdgas könnten gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme mit der Anlage jährlich rund 5.000 Tonnen CO2 eingespart werden, erklärt Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Geschäftsführer der EWR GmbH. Das sei vergleichbar mit einer CO2-Aufnahmemenge von rund 400.000 ausgewachsenen Bäumen. „Wollte man die gleiche CO2-freie Strommenge über FotovoltaikAnlagen produzieren, bräuchte man die Fläche von gut zehn Fußballfeldern“, so Hoffmann weiter. Der Strom wird gemäß EEG in das öffentliche Netz eingespeist. Auf das Jahr hochgerechnet, lassen sich damit rund 2.500 Haushalte mit Strom und etwa 350 Einfamilienhäuser mit Raumwärme versorgen – wenn auch nicht ganz auf dem Temperaturniveau einer Sauna. Das „Sauna- und Badeparadies H2O“ in Remscheid hat ein Biogas-Blockheizkraftwerk erhalten. Stadtwerke Essen AG, Essen Stadtwerke – Erdgas Plauen GmbH, Plauen 20,00 % Thüga-Anteil | 56,3 Mio. € Gezeichnetes Kapital 49,00 % Thüga-Anteil | 2,6 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke – Erdgas Plauen GmbH ist der städtische Erdgasversorger für die Stadt Plauen im Vogtland und versorgt rund 10.000 Kunden mit Erdgas und Wärme. Als kommunaler Erdgasversorger arbeitet das Unternehmen für die Stadt Plauen. Ein großer Teil des Ergebnisses fließt in die Plauener Straßenbahn GmbH und trägt dazu bei, den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt zu ermöglichen. Zudem unterstützt Stadtwerke Erdgas Plauen soziale, sportliche und kulturelle Projekte und Veranstaltungen in der Stadt. Zahlreiche Vereine und Institutionen schätzen das Unternehmen als jahrelangen, wichtigen und zuverlässigen Partner. Neben ihrem Engagement für den Spitzensport setzt sich Stadtwerke Erdgas Plauen auch aktiv für den Breitensport ein und sorgt so dafür, dass die Stadt in Bewegung bleibt. Der Versorger bleibt seinem Leitsatz treu: „Stadtwerke Erdgas Plauen – wo Wärme lebt“. Die Gesellschaft hat keine eigenen Mitarbeiter; die Betriebsführung wird von der eins energie in sachsen GmbH & Co. KG wahrgenommen. Neben den Herausforderungen, welche die milde Witterung des Geschäftsjahres 2014 mit sich brachte und mit der jeder Wärmeversorger konfrontiert war, sind insbesondere zwei Ereignisse des Geschäftsjahres 2014 hervorzuheben. Zum einen hat die Stadtwerke Essen AG im Oktober 2014 ihre Erdgastarife angepasst. Seitdem wird mit „EssenGas“ nur noch ein Erdgastarif angeboten. Zum anderen hat das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr, an dem die Stadtwerke Essen AG mit 15 Prozent beteiligt ist, im August 2014 mit Evonik den Vertrag zur Übernahme der übrigen 49 Prozent an dem in Essen ansässigen Energieunternehmen STEAG unterzeichnet. Seitdem ist das Stadtwerke-Konsortium, das im Jahr 2011 bereits 51 Prozent an der STEAG erworben hatte, alleiniger Eigentümer der STEAG. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 0,9 6,4 Investitionen Mio. € 54 46 Erdgasabsatz Mio. kWh 478 535 -10,7 Erdgasabsatz Mio. kWh 2.248 2.939 Wärmeabsatz Mio. kWh 0,2 0,2 ±0,0 Stromabsatz Mio. kWh 27 28 -3,6 Umsatzerlöse Mio. € 21 25 Wärmeabsatz Mio. kWh 58 66 -12,1 – – -2,9 Mitarbeiter (31.12.) Wasserabsatz Mio. m3 33 34 Umsatzerlöse Mio. € 298 329 789 782 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-erdgas-plauen.de www.stadtwerke-essen.de -23,5 53 54 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Thüga Energieef f izienz GmbH und Energie Südbayern GmbH T R A N S PA R E N Z K O M M T V O R E F F I Z I E N Z „Nachwachsende Energie aus der Region und für die Region schafft Arbeitsplätze, ist ökologisch und macht energieautark.“ Hermann Rupprecht, stellvertretender Landrat des Landkreises Donau-Ries 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen allein auf den Gebäudebereich. Hier gibt es erhebliches Potenzial, Energie einzusparen. Auch im kommunalen Bereich, in Rathäusern, Schulen, Schwimmbädern und anderen öffentlichen Einrichtungen, ist in Sachen Energieeffizienz noch vieles zu verbessern. Für Transparenz und Planungssicherheit sorgt dabei die Thüga Energieeffizienz GmbH (THEG) mit ihrem Kommunalen Energiedaten Monitoring System (KEMS). Es sammelt Energiedaten von kommunalen Liegenschaften, wertet sie aus und leitet daraus die geeigneten Effizienzmaßnahmen ab. Anschließend werden die Kommunen bei der Umsetzung der Maßnahmen von KEMS unterstützt. Nicht nur der Kämmerer freut sich darüber. Auch der politische Gewinn ist nicht zu unterschätzen: Die Kommunen werden zum Vorreiter bei der energetischen Optimierung von Gebäuden, sie setzen ein Zeichen für den Klimaschutz und sind ihren Bürgern ein Vorbild. Wie KEMS in der Praxis funktioniert, erklärt Dr. Urs Wehmhörner, Projektleiter bei der THEG, am Beispiel einer Schule: „Vor Ort haben wir schnell erkannt, wo die Ursache für den hohen Stromverbrauch Stadtwerke Frankenthal GmbH, Frankenthal Stadtwerke ETO GmbH & Co. KG, Telgte 20,00 % Thüga-Anteil | 12,6 Mio. € Gezeichnetes Kapital 46,44 % Thüga-Anteil | 8,7 Mio. € Haftkapital Die Stadtwerke ETO GmbH & Co. KG entwickelt in Kooperationen mit den kommunalen Partnern ressourcenschonende Technologien für die nachhaltige Erzeugung von Strom und Wärme. Der Ausbau des Anteils von vor Ort erzeugter regenerativer Energie ist dabei ein wesentlicher Faktor und wird durch den Ausbau leistungsstarker Netze unterstützt. Das Unternehmen hat die Kommunen Telgte und Ostbevern aktiv bei der Teilnahme am NRW-Wettbewerb „KWK-Modellkommune“ unterstützt, welche sich schließlich erfolgreich durchsetzen konnten und nun im Rahmen des EFRE-Förderprogramms der EU mithilfe des Landes Nordrhein-Westfalen entsprechende Fördermittel beantragen dürfen. Im Geschäftsjahr 2014 sind die Städte Drensteinfurt und Sendenhorst, die sich schon seit geraumer Zeit mit der Zukunft der Energieversorgung beschäftigen, als Gesellschafter der Stadtwerke ETO GmbH & Co. KG beigetreten. Somit ist die erfolgreiche Partnerschaft auf kommunaler Ebene nunmehr auf fünf Kommunen im Kreis Warendorf angewachsen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die Stadtwerke Frankenthal GmbH mit allen Industriekunden die Verträge sowohl im Strom- als auch im Gasbereich teilweise um mehrere Jahre verlängern. Rund 70 Prozent der angeschriebenen Stromkunden haben das Angebot für das neue Festpreis-Produkt Strom der Stadtwerke Frankenthal GmbH angenommen und sichern sich damit für zwei Jahre einen fixen Strompreis. Die hohe Akzeptanz beweist auch das Vertrauen der Kunden in die Gesellschaft. Die 2014 übernommene Betriebsführung für das E-Werk Gerolsheim ist erfolgreich gestartet. Der Betriebsführungsvertrag für die Elektrizitätsgenossenschaft Dirmstein eG konnte um zehn Jahre verlängert werden. Die Geschäftsführung ist bestrebt, weitere Partner für ihre Dienstleistungen zu finden, und führt hierzu Gespräche. Im Frankenthaler Wasserwerk wurde eine Mikro-Blockheizkraftwerk-Anlage installiert. Diese Anlage läuft mittlerweile gut und wird weiterhin von der Energieberatung der Stadtwerke Frankenthal betreut. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 4,2 4,0 Investitionen Mio. € 6,6 6,8 Erdgasabsatz Mio. kWh 239 284 -15,8 Erdgasabsatz Mio. kWh 403 497 Stromabsatz Mio. kWh 170 149 14,1 Stromabsatz Mio. kWh 279 313 -10,9 Wärmeabsatz Mio. kWh 3,9 3,9 ±0,0 Wärmeabsatz Mio. kWh 7,0 8,0 -12,5 Wasserabsatz Mio. m3 1,3 1,3 ±0,0 Wasserabsatz Mio. m3 3,8 3,6 4,2 Umsatzerlöse Mio. € 67 65 Umsatzerlöse Mio. € 87 95 74 70 Mitarbeiter (31.12.) 1 189 191 Mitarbeiter (31.12.) 1 www.stadtwerke-eto.de Ohne direkt zugeordnete Mitarbeiter im Bereich Bäder. www.stw-frankenthal.de -18,9 ÖKOLOGIE lag. Zwei große Pumpen liefen auch im Sommer auf Hochtouren – sogar im August, als die Schule während der Sommerferien leer war.“ Die zwölf Bürgermeister aus den Städten und Gemeinden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen bei München kennen solche Probleme. Sie alle sind verantwortlich für den Energieverbrauch ihrer kommunalen Liegenschaften. Als Gäste der Energie Südbayern GmbH, dem regionalen Energiedienstleister, diskutierten sie im vergangenen Jahr über die Entwicklungen im Energiemarkt und das Thema Energieeffizienz in kommunalen Gebäuden. Damit es nicht allein bei der Diskussion bleibt, bietet die Energie Südbayern GmbH ihren Kommunen in Zusammenarbeit mit THEG das Kommunale Energiedaten Monitoring System an. Über zehn Gemeinden im Versorgungsgebiet der Energie Südbayern GmbH haben sich bereits für KEMS entschieden. So auch Bad Füssing. Dort wurde im örtlichen Freibad bereits ein Energiefresser entlarvt: Eine mechanische Regelung an den Pumpen konnte als verlustbehaftet identifiziert werden. Ein typisches Problem für Schwimmbäder, das mit einem elektronischen Frequenzumrichter auf einfache Weise gelöst werden kann. Spatenstich bei Hochnebel und Windstille: „Ideales Wetter für Bio-Erdgas“, sagte Markus Kittl, Sprecher der Geschäftsführung der schwaben netz gmbh (5. von links). Bi o- Erdgas - Ei ns pei s ung und erdgas s chw abe n gmbh N E U E E N E R G I E Z E I T I N S C H WA B E N Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG, Freudenstadt 20,00 % Thüga-Anteil | 2,9 Mio. € Haftkapital Die DSL-Erschließung der Freudenstädter Stadtteile sowie der zweite Bauabschnitt des Wohnbaugebiets Kohlstätter Hardt konnten 2014 abgeschlossen werden. Die Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG bietet damit die Nutzung von Internet mit 50 Mbit/s und Fernsehdienstleistungen an. Bereits Ende 2012 hatte der Gemeinderat Loßburg die Stromkonzession an die Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG übertragen. Die Übernahme des Stromnetzes ist im Laufe des Jahres 2015 vorgesehen. Gemeinsam mit den bereits in den Vorjahren übernommenen Gaskonzessionen in Loßburg, Dornstetten und SeewaldBesenfeld ergeben sich hervorragende Synergiepotenziale für die Gesellschaft. U N T E R N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 3,4 8,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 139 182 -23,6 Stromabsatz Mio. kWh 56 76 -26,3 Wärmeabsatz Mio. kWh 21 25 -16,0 Wasserabsatz Mio. m3 1,2 1,2 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 31 32 53 56 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-freudenstadt.de Es ist eines der größten Bio-Erdgas-Einspeiseprojekte Bayerns: erdgas schwaben gmbh mit seiner Tochter schwaben netz gmbh lassen sich Bau und Anschluss einer Bio-Erdgas-Einspeiseanlage samt 20 Kilometer langer, neuer Erdgas-Hochdruckleitung von Reimlingen nach Nördlingen und bis nach Bissingen in Nordschwaben 7,5 Millionen Euro kosten. Benötigt wird die Leitung für jährlich 70 Millionen Kilowattstunden (kWh) CO2-neutrales Bio-Erdgas, das von der Bioenergie Reimlingen GmbH & Co. KG produziert wird. Das entspricht dem Energiebedarf von immerhin 4.000 Einfamilienhäusern in der Region oder, wie Markus Kittl, Sprecher der Geschäftsführung schwaben netz gmbh, vorrechnet, einer jährlichen CO2Einsparung von 20.000 Tonnen. Hermann Rupprecht, stellvertretender Landrat des Landkreises Donau-Ries, begrüßt diese nachhaltige Energieversorgung als wichtigen Beitrag zur Energiewende. „Nachwachsende Energie aus der Region und für die Region schafft Arbeitsplätze, ist ökologisch und macht energieautark.“ Den kirchlichen Segen für das Großprojekt spendete Pfarrer Daniel Maria Schmitt. 55 56 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Nicht nur in Island ist die Erdwärme eine faszinierende und zuverlässige Energiequelle. In unseren Breiten erfordert ihre Nutzung allerdings umfangreiche seismische Untersuchungen. Ge o t he r m i e u n d ES W E Ver s o r g u n g s AG T I E F U N T E R M M A I N - TA U N U S - K R E I S Heißes Wasser aus der Tiefe ist eine mögliche regenerative Energiequelle in der Region Wiesbaden. Deshalb erforschen die ESWE Versorgungs AG, die Rhein-Main-Deponie GmbH sowie die Stadt Wiesbaden den Untergrund östlich der Stadt. Im Sommer 2014 haben die Projektpartner ein Seismometernetzwerk installiert, mit dessen Hilfe sie in den nächsten drei Jahren die Erdbewegungen im Untergrund Wiesbadens und des Main-Taunus-Kreises messen wollen. So können der Ort, die Tiefe und die Intensität einer seismischen Erschütterung genau bestimmt werden. Die Daten sind ein weiterer wichtiger Baustein bei der Erforschung des geologischen Untergrunds. Ob es in einigen Jahren tatsächlich zu Bohrungen kommt, steht noch nicht fest. Stadtwerke Germersheim GmbH, Germersheim 25,10 % Thüga-Anteil | 6,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die in Germersheim anstehende Neugestaltung des Stadtzentrums um den Paradeplatz bedingte im Geschäftsjahr 2014 eine Reihe von Umlegungs- und Erneuerungsmaßnahmen in allen Versorgungssparten. Diese Arbeiten konnten in Abstimmung mit den städtischen Projekten erfolgreich abgeschlossen werden. In der Gemeinde Lingenfeld konnte ein Neubaugebiet in enger Zusammenarbeit mit dem Erschließungsträger und der Gemeinde an die Gasversorgung angeschlossen werden. Die Umsetzung des neuen Netzkonzepts für das Stromverteilnetz wurde fortgeführt, sodass dieses voraussichtlich 2015 beendet werden kann. Aufgrund der stetig zunehmenden Anforderungen an die Marktkommunikation und die Bilanzierung hat die Stadtwerke Germersheim GmbH ihr Energiedatenmanagement zum Jahresende auf das System der Thüga MeteringService GmbH umgestellt. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 1,9 2,2 Erdgasabsatz Mio. kWh 138 165 Stromabsatz Mio. kWh 43 43 ±0,0 Wasserabsatz Mio. m3 1,5 1,5 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 26 27 64 64 Mitarbeiter (31.12.) www.stw-ger.de -16,4 ÖKOLOGIE Bre nn s t o f f ze l l e n u n d meh r er e P ar t n er BEIM FELDTEST BRUMMT ES IM KELLER Dass es möglich ist, Strom und Wärme im eigenen Keller selbst zu erzeugen, hat im Jahr 2014 ein Feldtest der Thüga-Hauptabteilung Netze und weiterer sieben Unternehmen der Thüga-Gruppe gezeigt. Mit dem Test sollte geprüft werden, wie eine Erdgas-Brennstoffzelle in ein Bestandshaus integriert und dort betrieben werden kann. Die getesteten Geräte – Elcore 2400 – eignen sich besonders für Einfamilienhäuser, wo sie einen jährlichen Grundlaststrombedarf von bis zu 2.400 kWh decken können. Kunden könnten damit bis zu der Hälfte ihres Strombedarfs und zusätzlich – dank Kraft-WärmeKopplung – bis zu einem Drittel ihres Wärmebedarfs klimaschonend selbst erzeugen. „Alle Geräte sind weitestgehend problemfrei gelaufen“, berichtet der Projektleiter des Brennstoffzellenfeldtests, Maximilian Gerber von der Thüga-Hauptabteilung Netze. Wichtige Erkenntnis: Die Geräte konnten mithilfe technischer Modifikationen noch effizienter und verlässlicher gemacht werden. Folgende Unternehmen haben unter Federführung der Thüga am Feldtest teilgenommen: badenova AG & Co. KG, ESWE Versorgungs AG, Thüga Energienetze GmbH, SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Stadtwerke Stade GmbH, Stadtwerke Langenfeld GmbH und Halberstadtwerke GmbH. Stadtwerke Greven GmbH, Greven Peter Lautz in seinem Keller: Der Geschäftsführer der Stadtwerke Wiesbaden Netz GmbH als einer der Teilnehmer des Thüga-Feldtests für Brennstoffzellen. Stadtwerke Grünstadt GmbH, Grünstadt 24,50 % Thüga-Anteil | 1,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital 21,00 % Thüga-Anteil | 6,3 Mio. € Gezeichnetes Kapital Seit der ersten Bürger-Fotovoltaikanlage der Stadtwerke Greven GmbH im Jahr 2008 sind viele weitere Kooperationen entstanden. 20 Anlagen sind inzwischen auf Grevener Dächern installiert. Auch die Erträge aus den mit Biogas betriebenen Kraft-WärmeKopplungsanlagen tragen über die Stromproduktion sowie den Wärmeabsatz an das Freibad und das Schulzentrum zum Unternehmenserfolg bei. Der Ausbau dezentraler Erzeugungsanlagen auf Basis von erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung bleibt über 2014 hinaus ein wichtiges Ziel. Neu im Fokus des Unternehmens stehen Windkraftprojekte mit Partnern in der Region. Dem starken Wettbewerb im Vertriebsgeschäft tritt die Gesellschaft mit attraktiven Angeboten entgegen. Darüber hinaus will sie das erreichte Niveau des bundesweiten Energieverkaufs an Landwirte halten und weiter ausbauen. Dafür strebte die Stadtwerke Greven GmbH auch Kooperationen mit umliegenden Stadt- und Gemeindewerken an. Das Jahr 2014 stand bei der Stadtwerke Grünstadt GmbH im Zeichen der Einbindung der Versorgungseinrichtungen der Gemeinde Neuleiningen. Im Bereich der Gasversorgung erfolgte die Versorgung zum 1. Januar 2014, sodass 2014 hier durch vertriebliche Aktivitäten sowie die Einbindung in die Abrechnung und die Finanzbuchhaltung geprägt war. Im Bereich der Stromversorgung erfolgt die Versorgung der Gemeinde Neuleiningen zum 1. Januar 2015, sodass in 2014 vor allem der Umbau der Netzinfrastruktur erfolgte, um eine reibungslose Versorgung zu gewährleisten. Zusätzlich begannen im abgelaufenen Geschäftsjahr die Planungen für die energetische Sanierung des Allwetterbades Grünstadt. Des Weiteren ist geplant, zusammen mit der MVV Mannheim einen Windkraftpark in der Gemarkung Grünstadt zu errichten. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 2,5 2,5 Investitionen Mio. € 2,4 1,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 133 185 -28,1 Erdgasabsatz Mio. kWh 144 196 Stromabsatz Mio. kWh 160 136 17,6 Stromabsatz Mio. kWh 43 45 -4,4 Wärmeabsatz Mio. kWh 17 21 -19,0 Wasserabsatz Mio. m3 1,4 1,4 ±0,0 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 24 24 59 58 Wasserabsatz Mio. m3 1,9 1,9 Umsatzerlöse Mio. € 55 53 66 67 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-greven.de Mitarbeiter (31.12.) www.swen-gruenstadt.de -26,5 57 58 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Vir tuelles Kraf twerk und Thüga-Gruppe VIELE KLEINE SIND EIN GROSSER Die Idee für ein virtuelles Kraftwerk kam aus der Thüga-Gruppe und wurde von der Thüga-Innovationsplattform aufgegriffen und entwickelt. Syneco Trading GmbH – die Energiebeschaffungsplattform der Thüga-Gruppe – betreibt das Kraftwerk. Inzwischen vermarktet das Virtuelle Thüga-Kraftwerk in drei Regelzonen erfolgreich Sekundärregelleistung und Minutenreserve. Im Pool sind circa 50 mittelgroße Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit einer Gesamtleistung von 45 Megawatt von neun unterschiedlichen Partnern der Thüga-Gruppe. Die elektrische Nennleistung der Anlagen liegt zwischen 0,5 und 5 Megawatt. Ziel ist es, bundesweit möglichst viele dezentrale Anlagen einzubinden. Dadurch lassen sich die Vermarktungsmöglichkeiten erweitern und die Kosten optimieren. Manfred Groh (sitzend) und Robert Niedermeier von Syneco hatten das erste Gebot des Virtuellen Thüga-Kraftwerks abgegeben. „Das Virtuelle Kraftwerk zeigt, dass wir im Zusammenspiel mit unseren Servicegesellschaften und Partnerunternehmen erfolgreiche Geschäftsmodelle entwickeln können“, freut sich Thomas Gollnow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Syneco Trading GmbH. Durch das gemeinsame Vorgehen, so Gollnow, eröffneten sich gerade für kleinere Unternehmen neue Vermarktungsmöglichkeiten. Denn, um am Regelleistungsmarkt teilzunehmen, müsse man mindestens fünf Megawatt Leistung anbieten können. Stadtwerke Heide GmbH, Heide Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover 49,00 % Thüga-Anteil | 6,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital 24,00 % Thüga-Anteil | 86,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Das ordnungspolitische, regulatorische und wirtschaftliche Umfeld der Energieversorgung ist nach wie vor durch massive Umbrüche insbesondere auf der Energieerzeugungsseite und weiteren Sparten und Wertschöpfungsstufen geprägt, was dazu führt, dass die Rahmenbedingungen für die Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft (SWH) zunehmend instabil sind. Es wurden 2014 die Verträge für die Wegenutzung im Konzessionsgebiet Hannover für weitere 20 Jahre erneuert. Die SWH-Tochter Danpower beteiligte sich mit 50 Prozent an einem Joint-Venture für ein Biomasseprojekt (holzbefeuertes Heizwerk) im Baltikum. Planmäßig verlief die Aussolung der Erdgas-Kaverne K5 der GHG. Nach Abschluss der beauftragten Erweiterungsarbeiten wird SWH insgesamt etwa 250 Mio. m³ Arbeitsgasvolumen zur Verfügung stehen. Die Notierung der Genussscheine der SWH erfolgt infolge des Segmentwechsels fortan im Handelssegment „Mittelstandsbörse Deutschland“; damit ist der Wegfall des Status „kapitalmarktorientiertes Unternehmen“ verbunden. Der Tätigkeitsbereich der Stadtwerke Heide GmbH umfasst die Betriebszweige der Gas-, Strom- und Wasserversorgung, Thermalsoleförderung, Dithmarscher Wasserwelt und Tankstelle. Das Versorgungsgebiet im Erdgasbereich umfasst neben der Stadt Heide weitere zehn Umlandgemeinden. Das Versorgungsgebiet für die Bereiche Strom und Wasser erstreckt sich neben der Stadt Heide auch auf die Gemeinde Lohe-Rickelshof. Für den Bereich der Wärmeversorgung haben sich die Stadtwerke mit 25 Prozent an der Wärmeversorgung Dithmarschen GmbH beteiligt. 75 Prozent der Gesellschaft werden zu gleichen Anteilen von insgesamt 16 Handwerksbetrieben gehalten – ein strategisches Bindeglied zur regionalen Wirtschaft. Die Stadtwerke Heide GmbH unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien und beteiligt sich aktiv an Projekten zum Ausbau erneuerbarer Energien. Ende 2014 waren in Heide Fotovoltaikanlagen, Windkraftanlagen und KWK-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 6,8 MW installiert. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 77 77 Investitionen Mio. € 1,4 1,8 Erdgasabsatz1 Mio. kWh 5.300 6.324 -16,2 Erdgasabsatz Mio. kWh 219 264 Stromabsatz 1 Mio. kWh 5.154 5.239 -1,6 Stromabsatz Mio. kWh 61 64 -4,7 Wärmeabsatz Mio. kWh 1.109 1.343 -17,4 Wasserabsatz Mio. m3 1,3 1,3 ±0,0 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 34 36 87 87 Wasserabsatz Mio. m3 Umsatzerlöse Mio. € Mitarbeiter (31.12.) 1 41 41 2.367 2.450 2.415 2.464 Mitarbeiter (31.12.) Ohne Erdgas- bzw. Stromhandelsaktivitäten. www.enercity.de www.stadtwerke-heide.de -17,0 ÖKOLOGIE Das Virtuelle Thüga-Kraftwerk (vorne) im Schema: Produzieren Sonne und Wind (links) zu wenig Strom, können Blockheizkraftwerke (rechts) zugeschaltet werden. Als Animation zu sehen unter www.syneco.net Stadtwerke Homburg GmbH, Homburg 24,23 % Thüga-Anteil | 31,4 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Homburg GmbH blickt 2014 auf eine stabile Ertragslage zurück. Dank eines überzeugenden Leistungsangebots konnten Strom- und Erdgaskunden gehalten werden. Der witterungsbedingte Mengenrückgang in der Erdgasversorgung von Privatund Gewerbekunden wurde durch eine stabile Auftragslage in der Industrie und eine dadurch bedingte Nachfrage nach Erdgas für Produktion und KWK-Anlagen zum Teil kompensiert. Die Stadtwerke Homburg GmbH erschließt konsequent neue Geschäftsfelder und ist insbesondere im Bereich von Contracting-Lösungen für Heizungsanlagen erfolgreich. Positiv trugen auch die bundesweiten Beteiligungen an Solar- und Windkraftanlagen zum Ergebnis bei. U NT ER N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 5,6 5,5 Erdgasabsatz Mio. kWh 788 864 -8,8 Stromabsatz Mio. kWh 368 679 -45,8 Wärmeabsatz Mio. kWh 102 107 -4,7 Wasserabsatz Mio. m3 3,3 3,3 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 113 127 119 119 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-homburg.de „Das Virtuelle Kraftwerk zeigt, dass wir im Zusammenspiel mit unseren Servicegesellschaften und Partnerunternehmen erfolgreiche Geschäftsmodelle entwickeln können.“ Thomas Gollnow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Syneco Trading GmbH 59 60 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Erdgas - A k ti on und Thüri nger Energi e AG 20 MILLIONEN EURO FÜR WENIGER VERBRAUCH UND CO2 Die Thüringer Energie AG hat Ernst gemacht mit der Energieeffizienz: Gemeinsam mit Thüringer Sparkassen und dem Fachverband Sanitär, Heizung, Klima Thüringen hat der Versorger eine groß angelegte Aktion zum Heizen mit Erdgas gestartet. Dazu sollen in den nächsten fünf Jahren bis zu 10.000 Thüringer Haushalte neu an das Erdgasnetz angeschlossen werden. Mit moderner Brennwerttechnik lässt sich der Kohlendioxid-Ausstoß um bis zu 30 Prozent reduzieren. Vom Umstieg auf den umweltfreundlichen Energieträger sowie der damit verbundenen Umrüstung alter Heizkessel auf moderne Brennwerttechnik erwarten die Experten Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent und eine Minderung des Kohlendioxid-Ausstoßes von jährlich rund 20.000 Tonnen. Für die Erweiterung beziehungsweise Verdichtung ihres rund 6.000 Kilometer langen Erdgasnetzes plant die TEN Thüringer Energienetze GmbH Investitionen von bis zu 20 Millionen Euro. STADTWERKE KELHEIM GmbH & Co KG REGIONAL ÖKOLOGISCH SICHER KOMPETENT STADTWERKE KELHEIM GmbH & Co KG, Kelheim Stadtwerke Ilmenau GmbH, Ilmenau 35,00 % Thüga-Anteil | 2,0 Mio. € Haftkapital 49,00 % Thüga-Anteil | 5,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Ilmenau GmbH ist in der Stadt Ilmenau und ihren Ortsteilen als Versorger und Netzbetreiber für Strom und Erdgas aktiv. Zusätzlich bringt die Gesellschaft innovative Energieprojekte voran. So konnte im Oktober 2014 die Biogasanlage Dannheim, an der die Stadtwerke Ilmenau GmbH beteiligt ist, in Betrieb genommen werden. Weiterhin wurde der Bau einer Windkraftanlage bei Sondershausen abgeschlossen, welche durch die Thüringer Windkraft GmbH & Co. KG betrieben wird, an der die Gesellschaft ebenfalls beteiligt ist. Als regionales Unternehmen unterstützten die Stadtwerke Ilmenau GmbH auch in 2014 wieder zahlreiche Vereine und Veranstaltungen der Region. Die STADTWERKE KELHEIM GmbH & Co KG nimmt mit dem Netzbetrieb und dem Vertrieb in den Geschäftsfeldern Strom, Erdgas, Wärme und Wasser das gesamte Spektrum einer ökologisch verantwortungsvollen und wirtschaftlichen Energie- und Wasserversorgung wahr. Die umfangreichen Dienstleistungen zum Umwelt- und Klimaschutz sowie das Geschäftsmodell als Partner der Kommunen runden das umfangreiche Leistungsspektrum ab. Die Vertriebsaktivitäten auf Landkreisebene wurden zusammen mit zwei weiteren Energieversorgern und 16 Kommunen in der neu gegründeten Abens-Donau Energie GmbH gebündelt. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 1,5 1,2 Investitionen Mio. € 1,5 1,5 Erdgasabsatz Mio. kWh 166 208 -20,2 Erdgasabsatz Mio. kWh 72 89 Stromabsatz Mio. kWh 66 67 -1,5 Stromabsatz Mio. kWh 55 56 -1,8 Umsatzerlöse Mio. € 28 29 Wärmeabsatz Mio. kWh 12 14 -14,3 31 31 2,9 Mitarbeiter (31.12.) Wasserabsatz Mio. m3 1,1 1,0 Umsatzerlöse Mio. € 23 25 42 39 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-ilmenau.de www.stadtwerke-kelheim.de -19,1 ÖKOLOGIE Strom zu Gas-Anlage und mehrere Thüga-Par tner U M FA S S E N D E R B E L A S T U N G S T E S T : WIRKUNGSGRAD VON BIS ZU 77 PROZENT Für die Strom zu Gas-Demonstrationsanlage der Thüga-Gruppe in Frankfurt am Main liegt das erste, erfreuliche Ergebnis eines umfassenden Belastungstests vor: Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage, bezogen auf den Brennwert, erreicht bis zu 77 Prozent. Der Elektrolyseur, der Strom in Wasserstoff umwandelt, erwies sich als prinzipiell schnell regelbar. Er kann entsprechend auf veränderte Lastsituationen reagieren – eine Voraussetzung, um am Markt für Sekundärregelleistung teilnehmen zu können. Künftig soll die Anlage für die Dauer eines Demonstrationsbetriebs auch in ein intelligentes Energiesystem eingebunden werden. In diesem Verbund soll sie dazu beitragen, die jeweiligen Unterschiede zwischen Stromerzeugung und tatsächlichem Stromverbrauch mit auszugleichen, erläutert Michael Riechel, Sprecher des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. Für die Echtzeit-Steuerung entwickelt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme derzeit eine Software. Ladegerät am Haken: Hier schweben die Container für den Elektrolyseur und die anderen Komponenten der Anlage ein. Stadtwerke Lindenberg GmbH, Lindenberg im Allgäu Stadtwerke Langenfeld GmbH, Langenfeld 39,97 % Thüga-Anteil | 2,8 Mio. € Gezeichnetes Kapital 20,00 % Thüga-Anteil | 3,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital Für die Stadtwerke Langenfeld GmbH war der Breitbandausbau 2014 ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit. Gut 12 km Kabel wurden in Langenfeld verlegt und damit mehrere Gewerbe- und Wohngebiete an das eigene Highspeed-Netz (LWL) angeschlossen. Für die nächsten zwei bis drei Jahre wird ein hohes Versorgungsniveau angestrebt. Neben der Nutzung des LWL-Netzes als Kommunikationskanal folgt 2015 die Erschließung des digitalen TV-Markts mittels IPTV. Im eigentlichen Kerngeschäft, der Energieversorgung, konnten die Stadtwerke Langenfeld GmbH in den letzten Jahren erfolgreich im Bereich Erdgas ihre Marktstellung halten und im Öko-Strom-Bereich seit Beginn ihres Markteintritts im Jahr 2011 kontinuierlich ausbauen. Das Unternehmen kommt seiner ökologischen Verantwortung nach, indem es beispielsweise seinen Kunden Zuschüsse für die Heizungsmodernisierung anbietet. Die Stadtwerke Lindenberg GmbH versorgt in sieben Gemeinden im Allgäu rund 4.500 Kunden mit Erdgas sowie etwa 2.400 Kunden mit Wasser. Erdgas als Heizenergie bleibt in der Region weiter beliebt. So konnte die Gesellschaft einerseits wie auch in den Vorjahren einen deutlichen Zuwachs an Erdgas-Netzanschlüssen verzeichnen und andererseits die Anzahl der Vertriebskunden auf hohem Niveau stabil halten. Die Stadtwerke Lindenberg GmbH wird in ihren technischen und kaufmännischen Aufgaben durch die Thüga Energienetze GmbH bzw. die Thüga Energie GmbH unterstützt. Als besonderes Ereignis feierte das Unternehmen das Jubiläum „100 Jahre Stadtwerke Lindenberg“. Anlässlich des Festaktes wurde der unternehmerische Werdegang aufgezeigt. Dabei haben die Stadtwerke besonders in den letzten 20 Jahren (seit Beteiligung der Thüga Aktiengesellschaft) davon profitiert, dass sie sich rechtzeitig und konsequent den Notwendigkeiten und Veränderungen des Marktes, der Gesellschaft und der Politik gestellt haben. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 3,4 2,0 Investitionen Mio. € 0,5 0,7 Erdgasabsatz Mio. kWh 365 535 -31,8 Erdgasabsatz Mio. kWh 149 174 -14,4 Stromabsatz Mio. kWh 30 26 15,4 Wasserabsatz Mio. m3 0,6 0,7 -14,3 Umsatzerlöse Mio. € 24 30 Umsatzerlöse Mio. € 9,1 10 – – 8 8 Mitarbeiter (31.12.) www.stw-langenfeld.de Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-lindenberg.de 61 62 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Biomasse und ESWE A LT E S H O L Z H E I Z T H A L B W I E S B A D E N E I N ERZEUGUNGSKAPAZITÄT DER THÜGA-GRUPPE NACH ENERGIETRÄGERN 20 % Erdgas Stein- und Braunkohle 55 % Erneuerbare Energien 25 % • Installierte Erzeugungsleistung 5,2 GW • Der Schwerpunkt der Erzeugungskapazitäten liegt in der Thüga-Gruppe bei Kraft-WärmeKopplungs- sowie Windkraftanlagen. Stadtwerke Meerane GmbH, Meerane Rund 90.000 Tonnen Biomasse werden im neuen BiomasseHeizkraftwerk (BMHKW) unweit des Wiesbadener Deponiegeländes pro Jahr verfeuert – überwiegend Alt- und Gebrauchsholz. Das bringt 65.000 Megawattstunden (MWh) regenerativen Strom und etwa 155.000 MWh Fernwärme. Damit erzeugt das moderne Kraftwerk, das Anfang 2014 eingeweiht wurde, rund 50 Prozent des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt Wiesbaden. „Ein großer Schritt für die Energieversorgung Wiesbadens und ein wichtiger Beitrag für die Umsetzung der Energiewende“, so Sven Gerich, Wiesbadens Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG. Rein rechnerisch reiche die Leistung des neuen Biomasse-Heizkraftwerks aus, um rund 12.000 Einfamilienhäuser ein ganzes Jahr lang mit Strom und Fernwärme zu versorgen, veranschaulicht Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG, die Kapazität der Anlage. Stadtwerke Mühlhausen GmbH, Mühlhausen 24,50 % Thüga-Anteil | 4,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital 25,10 % Thüga-Anteil | 10,2 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Meerane GmbH betreibt im Stadtgebiet von Meerane die Netze mit Erdgas, Strom und Fernwärme. Der Vertrieb beliefert Privat- und Geschäftskunden im Stadtgebiet und in der Region mit Erdgas und Strom. Im Geschäftsjahr 2014 wurde der Vertrieb von Strom und Erdgas außerhalb des Netzgebietes konsequent weiter ausgebaut. Die Stadtwerke Meerane GmbH ist als Kommanditistin an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt und engagiert sich damit deutschlandweit für den Ausbau von Windkraftanlagen. Die Sachanlageinvestitionen erfolgten insbesondere im Strom- und Gasnetz. Außerdem wurden zwei Blockheizkraftwerke in den Heizhäusern aufgebaut. Die Stadtwerke Mühlhausen GmbH ist an der Windkraft Thüringen GmbH & Co. KG (WKT) beteiligt. Die WKT konnte ihr erstes Windkraftprojekt auf dem Gemeindegebiet von Sondershausen erfolgreich umsetzen. Im Rahmen des Projekts „Virtuelles Kraftwerk“ der Thüga-Gruppe begann die Vermarktung der Regelenergie. Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH wird das Gelände der Görmar-Kaserne gemeinsam mit der Stadt Mühlhausen vermarkten. Das Elektrizitätsnetz und die Fernwärmeanlagen des aufgegebenen Bundeswehrstandorts wurden der Stadtwerke Mühlhausen GmbH zum 1. Januar 2015 übertragen. Auf dem Gebiet der Elektromobilität hat die Gesellschaft in eine weitere Stromtankstelle investiert und beteiligt sich am Projekt „e-MobilityCheck“ der Thüga-Innovationsplattform. Vertriebs- und marketingseitig wurden neue Förderprogramme aufgelegt, u. a. der „EnergieSparBonus“, der „ErdgasUmweltBonus“ und das Contractingprodukt „City Wärme+“. Außerdem ist die neue Internetseite online gegangen. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 0,9 1,2 Investitionen Mio. € 1,7 2,5 Erdgasabsatz Mio. kWh 104 125 -16,8 Erdgasabsatz Mio. kWh 255 275 Stromabsatz Mio. kWh 41 43 -4,7 Stromabsatz Mio. kWh 88 82 7,3 Wärmeabsatz Mio. kWh 11 13 -15,4 Wärmeabsatz Mio. kWh 43 49 -12,2 Umsatzerlöse Mio. € 19 21 Umsatzerlöse Mio. € 50 53 20 20 Mitarbeiter (31.12.) 63 63 Mitarbeiter (31.12.) www.sw-meerane.de www.stadtwerke-muehlhausen.de -7,3 ÖKOLOGIE 63 D R E I F R A G E N A N D R . M AT T H I A S C O R D IM ZUGE DER DISKUSSION UM KLIMANEUTRALE E N E R G I E E R Z E U G U N G B E FA S S T S I C H D I E E N E R G I E W I R T S C H A F T M I T D E R H Ö H E D E R C O 2- E M I S S I O N E N . W O G I B T E S D A S G R Ö S S T E C O 2 - E I N S PA R P O T E N Z I A L BEI DER STROMERZEUGUNG? Die Höhe des CO2-Ausstoßes hängt im Bereich der Stromerzeugung stark von der Erzeugungseinheit ab. Während der Einsatz von regenerativen Energien am klimafreundlichsten ist, haben Kraftwerke, die mit Erdgas betrieben werden, im Vergleich zu Kohlekraftwerken einen geringeren CO2-Ausstoß. Der CO2-Ausstoß wird durch die Optimierung der Kraftwerksfahrweise oder die Nutzung der Abwärme aus den Kraftwerken in Form von Fern- oder Prozesswärme sehr effektiv verringert. Dr. Matthias Cord, Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH, Neuss 15,00 % Thüga-Anteil | 40,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH versorgt die rund 154.000 Einwohner der Stadt Neuss mit Erdgas, Strom, Fern- und Nahwärme sowie mit Wasser. Als Dienstleister übernimmt sie zudem die Abrechnung der Abwassermengen für die InfraStruktur Neuss AöR der Stadt Neuss. Die Mitarbeiter im Shared-Service-Bereich der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH erbringen darüber hinaus den größten Teil der kaufmännischen und technischen Dienstleistungen für sämtliche Konzerngesellschaften. Die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH hat auch im zurückliegenden Jahr ihre Rolle als lokales Energiedienstleistungsunternehmen in Neuss weiter ausgebaut. Dafür steht im Rahmen einer Umorganisation im Unternehmen der Bereich Energiedienstleistungen. Das unabhängige Internetportal „Energieverbraucherportal“ hat die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH 2014 zum wiederholten Mal zum Top-Lokalversorger für Gas und Strom ausgezeichnet. U N T ER N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 11 18 Erdgasabsatz Mio. kWh 1.387 1.700 Stromabsatz Mio. kWh 382 363 5,2 Wärmeabsatz Mio. kWh 15 18 -16,7 ±0,0 Wasserabsatz Mio. m3 6,2 6,2 Umsatzerlöse Mio. € 166 190 197 190 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-neuss.de -18,4 WELCHE MÖGLICHKEITEN GIBT ES FÜR DIE THÜGAG R U P P E , D E N C O 2- A U S S T O S S Z U R E D U Z I E R E N ? Es gibt zwei Wege, den energiebedingten CO2-Ausstoß wirksam zu reduzieren: Einerseits durch Steigerung der Energieeffizienz und damit Senkung des Energieverbrauchs. Andererseits mittels Substitution der CO2-reichen Energieträger durch CO2-ärmere Alternativen wie Erdgas sowie die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Wir von Thüga gehen beide Wege parallel. So bieten wir über unsere Tochter Thüga Energieeffizienz GmbH ein breites Spektrum entsprechender Produktkonzepte und Dienstleistungen an. Bei der Brennstoffsubstitution leisten unsere Partnerunternehmen seit Jahren einen wertvollen Beitrag, indem sie beispielsweise stetig zahlreiche Ölheizungen ihrer Kunden auf eine Gasheizung umstellen. Viele Thüga-Partnerunternehmen haben ihre Kraftwerke von Kohle auf Erdgas umgerüstet und so ihren Anteil an einer klimafreundlichen Energieerzeugung geleistet. G I B T E S V E R B I N D L I C H E C O 2 - E I N S PA R Z I E L E FÜR DIE THÜGA-GRUPPE? Nein, ein generelles Einsparziel haben wir nicht. Dennoch leisten die Gruppenunternehmen einen aktiven Beitrag. Konkret hat Thüga bereits mehrere kommunale Partner bei der Ausarbeitung von individuellen Energie- und Klimaschutzkonzepten begleitet. In diesem Zusammenhang haben sich unsere Partnerunternehmen auch auf konkrete Ziele verpflichtet. 64 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 GEMEINWOHL GEMEINWOHL INITIATIVEN FÜR MENSCHEN ERGREIFEN 65 66 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Verantwortung für die Zukunft und Weitblick gehören bei Thüga zum Geschäftsmodell. Stadtwerke Radolfzell GmbH, Radolfzell Stadtwerke Pirmasens Versorgungs GmbH, Pirmasens 49,00 % Thüga-Anteil | 6,6 Mio. € Gezeichnetes Kapital 25,12 % Thüga-Anteil | 15,3 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Pirmasens Versorgungs GmbH versorgt die Stadt Pirmasens samt ihrer Ortsteile mit Strom, Erdgas und Wasser. Im Stadtgebiet werden darüber hinaus Fernwärme und Kälte angeboten. Weiterhin werden die Stadt Rodalben und die Gemeinde Lemberg mit Erdgas versorgt. Der Neubau einer rund 3 km langen Wassertransportleitung vom Wasserwerk Rodalben nach Pirmasens wurde begonnen. Die ursprünglich für 2015 vorgesehene Maßnahme musste bereits 2014 umgesetzt werden, da der Landesbetrieb für Mobilität bereits 2015 mit der grundlegenden Erneuerung der Landesstraße beginnt, in der die alte Transportleitung verlegt ist. Die Vergütung der Stromanlagen erfolgte ab 2014 nach dem alten EEG auf Basis von Biomethan. Die Stadtwerke Radolfzell GmbH wurde im Jahr 2014 von einem unabhängigen Energieverbraucherportal zum TOP-Lokalversorger für Strom und Gas ausgezeichnet. Neben den Energiepreisen wurden hierbei auch das regionale Engagement, die Servicequalität sowie Umweltaspekte bewertet. Zusätzlich erhielt die Stadtwerke Radolfzell GmbH das TSM-Zertifikat für die Sparten Gas und Wasser. Um einen Beitrag zur ökologischen Stromerzeugung zu leisten, hat sich die Stadtwerke Radolfzell GmbH mit zehn weiteren regionalen Energieversorgern zur „Interessengemeinschaft Hegauwind“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, mögliche Standorte für die Errichtung und den wirtschaftlichen Betrieb von Windkraftanlagen in der Region zu realisieren. U N T E R N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 3,8 4,5 Erdgasabsatz Mio. kWh 289 384 -24,7 Stromabsatz Mio. kWh 237 225 5,3 Wärmeabsatz Mio. kWh 44 59 -25,4 ±0,0 Wasserabsatz Mio. m3 2,6 2,6 Umsatzerlöse Mio. € 63 71 114 117 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-pirmasens.de 2014 2013 % Investitionen Mio. € 2,2 3,6 Erdgasabsatz Mio. kWh 372 430 Stromabsatz Mio. kWh 159 144 10,4 Wärmeabsatz Mio. kWh 10 12 -16,7 ±0,0 Wasserabsatz Mio. m3 1,7 1,7 Umsatzerlöse Mio. € 56 55 70 70 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-radolfzell.de -13,5 GEMEINWOHL ENERGIEWENDE + AKZEPTANZ BÜRGER FÜR DIE ZUKUNFT GEWINNEN Lebensräume lassen sich nur gemeinsam gestalten. Kommunen, Versorger und Thüga benötigen deshalb die Akzeptanz der Bürger vor Ort. Gemeinsam und zum Wohle aller gilt es, die Daseinsvorsorge in den Kommunen zu sichern und die Energiewende zu gestalten. An vielen Standorten der Thüga-Gruppe gelingt diese Kooperation. 2014 war ein Jahr der Bürgerproteste. Diese richteten sich nicht zuletzt gegen Projekte wie Windparks, Biogasanlagen und neue Hochspannungstrassen. Zwar wird die Energiewende mit ihren Grundsätzen „regenerativ, dezentral, bürgernah“ von der Mehrheit der Deutschen mitgetragen, aber ein Windrad gleich hinter dem Haus ist manch einem Bürger dann doch zu viel der Nähe. Dies umso mehr, als viele sich durch die höheren Energiekosten schon ausreichend an den Lasten der Energiewende beteiligt sehen. Stadtwerke Reichenbach/Vogtland GmbH, Reichenbach im Vogtland Stadtwerke Sondershausen GmbH, Sondershausen 24,50 % Thüga-Anteil | 4,6 Mio. € Gezeichnetes Kapital 25,10 % Thüga-Anteil | 4,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Auch im Geschäftsjahr 2014 lieferte die Stadtwerke Reichenbach GmbH (SWR) wieder zuverlässig Strom, Erdgas und Wärme in eigenen und fremden Netzgebieten an ihre Kunden. Zudem nahm das Unternehmen im Rahmen der Bewertung der Anreizregulierung am Evaluierungsprozess teil. Initiiert wurde das Verfahren durch die Bundesnetzagentur mit zufällig ausgewählten Energieversorgungsunternehmen. Parallel dazu absolvierte SWR zum zweiten Mal erfolgreich die TSM-Prüfung. Neben der Errichtung zweier Stromtankstellen investierte die Gesellschaft außerdem in das Geschäftsfeld Contracting (Brennstoffzelle). Für die hauseigene Vertriebsmarke „enrigo“ wurde ein Maskottchen entwickelt, welches die Markenbekanntheit unterstützen soll. Ebenso wurden die Unternehmens- und Produktwebsite überarbeitet und die Darstellung auf mobile Endgeräte angepasst. Als örtlicher Versorger präsentierten sich die Stadtwerke auch 2014 bei lokalen und regionalen Veranstaltungen, wie dem Stadtwerke-Cup, der Kleinen Gartenschau und dem Bürgerfest. Eine umweltverträgliche, energieeffiziente und wirtschaftliche Bereitstellung von Strom, Erdgas, Fernwärme und Contracting ist das Ziel der Stadtwerke Sondershausen GmbH. Zur Strategie der Gesellschaft gehört u. a. die Modernisierung der vorhandenen Fernwärmeerzeugungs-/-verteilungsanlagen. Durch diese Maßnahmen kann die Stromeigenerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die teilweise unter Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen erfolgt, erhöht werden. Nachdem in den Vorjahren die notwendigen Investitionen realisiert wurden, begann im Geschäftsjahr 2013/14 der Neubau einer Fernwärmetrasse zum Schloss Sondershausen, um auf diesem Wege weitere Objekte an das Wärmenetz anschließen zu können. Die Gesellschaft beabsichtigt weiterhin den Ausbau der Erzeugung von Strom in Windkraftanlagen über eine gemeinsam mit weiteren Thüringer Energieversorgungsunternehmen gegründeten Gesellschaft. Dieses Gemeinschaftsunternehmen konnte 2014 ein erstes Windkraftprojekt auf dem Gemeindegebiet von Sondershausen realisieren. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2013/14 * 2012/13* % Investitionen Mio. € 1,0 1,8 Investitionen Mio. € 3,2 8,1 Erdgasabsatz Mio. kWh 86 99 -13,1 Erdgasabsatz Mio. kWh 131 155 Stromabsatz Mio. kWh 40 40 ±0,0 Stromabsatz Mio. kWh 66 69 -4,3 Wärmeabsatz Mio. kWh 15 18 -16,7 Wärmeabsatz Mio. kWh 23 28 -17,9 Umsatzerlöse Mio. € 20 21 Umsatzerlöse Mio. € 39 35 Mitarbeiter (31.12.) Mitarbeiter (31.12.) * www.swrc.de 23 25 33 31 Abweichendes Geschäftsjahr von Oktober bis September. www.stadtwerke-sondershausen.de -15,5 67 68 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Dr. Götz Walter, Hochschullehrer für Psychology & Management an der International School of Management (ISM) in München PA R A D O X E Z Ü G E D E R E N E R G I E W E N D E Wie konnte die Energiewende, die nach dem Tsunami in Fukushima noch von einer Welle der Euphorie getragen wurde, zur Belastung der Bürger werden? Woran liegt es, dass viele Bürger sich von Windparks, Fotovoltaikanlagen und Stromtrassen so massiv gestört fühlen? Und warum geschieht an anderen Orten genau das Gegenteil – dort, wo sich die Bürger aktiv für Windparks einsetzen, wie es derzeit in Kassel oder auf dem Kandrich im Hunsrück geschieht? LAUTSTÄRKE ALLEIN SCHAFFT NOCH KEINE MEHRHEIT Dr. Thomas Kirchhoff, Ökologe und Philosoph an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengesellschaft in Heidelberg, sieht die Gründe in unserer idealisierten Naturvorstellung. Vom romantischen Rückzugsort für Körper und Seele entwickele sich die Natur zunehmend zum Baugrund für unsere Energieversorgung, so seine These. Natürlich könne man Windparks und Fotovoltaikanlagen als wichtige Symbole für eine vernünftige und nachhaltige Energieversorgung verstehen. Die Sehnsucht der Menschen nach unberührten Landschaften bleibe aber dennoch bestehen. Um eine hohe lokale Akzeptanz von Energieinfrastrukturprojekten zu erreichen, müssen die Prozessgerechtigkeit und eine positive Kosten-/ Nutzenverteilung forciert werden. Da erklärte Projektgegner nur schwer zu überzeugen sind, sollte der Fokus auf die Mobilisierung von Befürwortern gelegt werden. Windkraftprojekte, die finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger oder die Einrichtung eines kommunalen Fonds vorsehen, werden deutlich positiver bewertet als solche, die nur einem Landwirt Pacht bringen. Auch ein regional verankerter Projektentwickler wirkt sich positiv auf die lokale Akzeptanz aus. So hat die Energiewende heute paradoxe Züge: Die meisten Menschen wollen sie. Doch die wenigsten sind bereit, die mit ihr verbundenen Konsequenzen zu tragen. Sie wollen „grünen“ Strom, aber die Landschaft soll unberührt bleiben. Der Entscheid für oder gegen einen Bau von Energieinfrastrukturprojekten sollte auf Basis eines Mehrheitsbeschlusses erfolgen und nicht auf Basis des lauten Protestes einer Minderheit von Gegnern. Lautstärke allein schafft noch keine Mehrheit. Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH, Villingen-Schwenningen Stadtwerke Stade GmbH, Stade 30,00 % Thüga-Anteil | 13,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital 20,00 % Thüga-Anteil | 10,9 Mio. € Gezeichnetes Kapital Im Vertrieb lag der Schwerpunkt der Stadtwerke Stade GmbH auf der einzuführenden strukturierten Beschaffung im Strombereich, nachdem im vergangenen Jahr bereits im Gasbereich auf strukturierte Beschaffung umgestellt wurde. Seit Juli 2014 wurden den Kunden erstmals Festpreisprodukte für Strom und Erdgas angeboten. Ein weiterer Schwerpunkt war die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 sowie auf Gesamtunternehmensebene die Einführung einer neuen Kostenrechnungs– struktur. Im Netz wurden neben den umfangreichen Erneuerungsmaßnahmen in den Sparten Strom, Gas und Wasser zum Erhalt der Netze eine Vielzahl weiterer Erweiterungsmaßnahmen/Neubauerschließungen durchgeführt. In dem Projekt „Optistrat“ wurde eine umfangreiche Strategie für die Instandhaltung und Sanierung der Netze entwickelt. Zur Sicherung der Wasserversorgung sind mit dem Bau von Grundwassermessstellen die Anforderungen aus der Wasserentnahmebewilligung aus 2013 umgesetzt worden. Das Geschäftsjahr 2014 nutzte die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH (SVS), um sich durch organisatorische Weichenstellungen für kommende Herausforderungen zu rüsten und neue Geschäftsfelder zu erschließen bzw. zu intensivieren. Mit dem Ausbau einer personell schlagkräftigen Wärmesparte wurden der Einstieg ins Geschäftsfeld Contracting vorbereitet und erste Projekte begonnen. Gleichzeitig wurde das Energieberatungsangebot ausgeweitet, um den Kunden einen Mehrwert zu bieten. Die Qualität der internen Prozesse im Bereich des Kundenservices wurde 2014 durch ein TÜV-Siegel bestätigt. Auch das Technische Sicherheitsmanagement der SVS sowie das verschiedener Betriebsführungen konnte sich bei der erneuten Überprüfung durch den DVGW behaupten und meisterte die Zertifizierung mit Bravour. Abgerundet wurden die Aktivitäten des Geschäftsjahres durch eine breit angelegte Marketingkampagne zur Kundenbindung, die das Augenmerk auf die Rückbesinnung zu regionalen Produkten und Dienstleistungen legte. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 Investitionen Mio. € 6,1 13,6 Erdgasabsatz Mio. kWh 927 1.058 6,2 Stromabsatz Mio. kWh 285 286 -0,3 27 -7,4 Wärmeabsatz Mio. kWh 22 25 -12,0 -4,3 -4,5 Investitionen Mio. € 8,2 6,8 Erdgasabsatz Mio. kWh 405 487 -16,8 Stromabsatz Mio. kWh 120 113 Wärmeabsatz Mio. kWh 25 Wasserabsatz Mio. m3 2,2 2,3 Wasserabsatz Mio. m3 4,2 4,4 Umsatzerlöse Mio. € 53 56 Umsatzerlöse Mio. € 117 117 87 91 Mitarbeiter (31.12.) 191 187 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-stade.de % www.svs-energie.de -12,4 GEMEINWOHL 69 Für die Stadtwerke bedeutet dies ein Dilemma. Sie müssen den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen, um ihren Beitrag zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgabe für den CO2-Ausstoß zu leisten – bis zum Jahr 2020 immerhin eine Reduzierung um 40 Prozent gegenüber dem Ausgangsjahr 1990. Gleichzeitig sind sie mit der vielfach ablehnenden Haltung der Bürger konfrontiert, die sie als kommunaler Partner vor Ort frühzeitig und umfassend über die Planung und Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen informieren müssen. ESWE UND DAS GESELLSCHAFTLICHE PROBLEM Die Kommunikatoren der ESWE Versorgungs AG (ESWE) konnten im letzten Jahr in diesem Spannungsfeld zwischen politischen Vorgaben und Bürgerwillen einige Erfahrungen sammeln. Zehn Windräder plant die ESWE Taunuswind GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der ESWE Versorgungs AG, auf der Hohen Wurzel. Kaum war das Vorhaben publik, fand man sich in einer emotionsgeladenen Debatte mit der Bürgerschaft wieder – eine Debatte, die aufseiten der ESWE einen sehr langen Atem erforderte. Unabhängig davon, wie gut, wie früh und wie umfassend man die Bürger informiert habe, so Dr. Ulrich Schneider von ESWE, habe es im Taunus wie bei fast allen geplanten Großprojekten einen harten Kern von Bürgern gegeben, der von vornherein dagegen und keinem Argument zugänglich war. Diese Bürger schöpften alle ihnen verfügbaren Möglichkeiten aus, Michael Riechel, Sprecher des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft VERANTWORTUNG DER VERSORGER Stadtwerke Wertheim GmbH, Wertheim 38,93 % Thüga-Anteil | 9,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Im Geschäftsjahr 2014 hat die Stadtwerke Wertheim GmbH rund 4 Mio. € investiert. Schwerpunkt hierbei war der Ausbau der Stromversorgung im Zusammenhang mit der Erweiterung des Factory-Outlet-Centers „Wertheim Village“. Erwähnenswert ist auch die Verlegung eines 6 km langen Stromkabels für den größten Industriekunden der Gesellschaft. In der Wasserversorgung konnte das Unternehmen erfreulicherweise die Betriebsführungstätigkeiten auf den bayerischen „Zweckverband zur Wasserversorgung der Stadtprozeltener Gruppe“ ausdehnen. In der Wärmeversorgung standen mit der Erneuerung eines 50 Jahre alten Heizkessels die Versorgungssicherheit und die Energieeffizienz im Mittelpunkt. Auf der Vertriebsseite wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2014, gemeinsam mit Thüga, das Handbuch für Vertrieb und Beschaffung eingeführt. Damit wurden Prozesse bei Energielieferungen und in der Beschaffung standardisiert. U N T ER N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 3,8 3,3 Erdgasabsatz Mio. kWh 132 171 Stromabsatz Mio. kWh 113 119 -5,0 Wärmeabsatz Mio. kWh 23 29 -20,1 -9,1 Wasserabsatz Mio. m3 1,0 1,1 Umsatzerlöse Mio. € 47 48 67 65 Mitarbeiter (31.12.) www.stadtwerke-wertheim.de -22,8 „Bei der Energiewende gibt es kein Zurück. Schon heute sind 400 Milliarden Euro an Förderungen für die nächsten 20 Jahre fest zugesagt. Allerdings müssen Politik, Versorger und Gesellschaft aufpassen, dass ihnen die notwendige Diskussion nicht entgleitet. Bei der Kostenverteilung ebenso wie bei der Verteilung der Lasten durch die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen fühlen sich Teile der Bevölkerung benachteiligt. Diese Stimmen müssen wir hören und wir müssen sie ernst nehmen. Sonst machen wir selbst jene Bürger zu Gegnern, die eigentlich überzeugt hinter der Energiewende stehen.“ 70 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 „Gegner von Infrastrukturprojekten sind meist für die Energiewende sowie Solarparks und Windparks. Nur mit dem Wie sind sie meist nicht einverstanden.“ DREI FR AGEN AN DR. S TINE MARG F R A U D R . M A R G , S I N D W I N D PA R K G E G N E R GENERELL GEGNER DER ENERGIEWENDE? Interessant ist, dass die meisten Gegner von Infrastrukturprojekten sagen, sie seien für die Energiewende. Sie sind auch nicht prinzipiell gegen den Bau eines Solarparks oder Windparks. Nur mit dem Wie sind sie meist nicht einverstanden. Kritikpunkte sind immer wieder die Verhandlungsverfahren sowie konkrete technischen Lösungen. WERDEN DIE PROTESTE IM LAUFE DER ENERGIEWENDE ZUNEHMEN? Der Unmut wächst, denn Zahl und Größe der Anlagen nehmen stetig zu. Die Kommunen müssen ja die Vorgaben der Länder oder des Bundes umsetzen. Zudem wächst die Anzahl der Baby-Boomer, die nach und nach ins Rentenalter kommen und über Zeit und Know-how verfügen, sich zu engagieren. Hier könnte das Protestpotenzial noch einmal steigen. HEISST DAS, DASS DIE ENERGIEWENDE DURCH DIE BÜRGERPROTESTE GEFÄHRDET IST? Bei allen Vorteilen, die die Partizipation von bürgerlichen Interessengruppen mit sich bringt, gibt es auch Nachteile. In Bezug auf die Energiewende bedeutet sie wahrscheinlich eine Verzögerung. Mehr Beteiligte heißt mehr Interessen, die berücksichtigt und gegeneinander abgewogen werden müssen. Das wird die Genehmigungsphase jedenfalls nicht unkomplizierter und kürzer machen. Dr. Stine Marg, geschäftsführende Leiterin des Göttinger Instituts für Demokratieforschung Stadtwerke Würzburg Aktiengesellschaft, Würzburg 22,73 % Thüga-Anteil | 33,7 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Würzburg Aktiengesellschaft positioniert sich neben ihrer Versorgungstätigkeit als Betreiber und Anbieter einer passiven Glasfaserinfrastruktur, die für die Verfügbarkeit und die Anschaltung von Fasern zuständig ist. Der Zugang zum Netz entspricht dem Modell eines Open-Access-Netzes (diskriminierungsfreier Zugang für Dienstanbieter). Die Gesellschaft konnte 2014 wiederum bestehende Konzessionsverträge, u. a. mit der Stadt Würzburg, verlängern. Die Umstellung des Fernwärmenetzes von Dampf auf Heizwasser wurde 2014 weiter vorangetrieben. Hierdurch wird das Fernwärmenetz für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte ertüchtigt, gleichzeitig wird die Kosten- und Energieeffizienz verbessert. Die Vermarktung von Sekundärregelleistung (SRL) erfolgt seit Februar 2013 in wöchentlichen Auktionierungen. Unter der Leitung der Heizkraftwerk Würzburg GmbH wird ein Pool für SRL aufgebaut. Hierzu konnte die Gesellschaft zahlreiche Biogas-BHKW-Betreiber unter Vertrag nehmen. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 15 11 Erdgasabsatz Mio. kWh 1.774 2.183 -18,7 Stromabsatz Mio. kWh 1.554 1.801 -13,7 Wärmeabsatz Mio. kWh 272 321 -15,3 Wasserabsatz Mio. m3 8,4 8,3 1,2 Umsatzerlöse Mio. € 501 540 172 171 Mitarbeiter (31.12.) www.wvv.de GEMEINWOHL um ein Vorhaben so lange mit Eingaben und Einsprüchen zu belegen, bis es sich irgendwann im Dschungel von Gutachten und Gegengutachten verlöre. Dr. Schneider sieht hier ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem: „Wie soll unsere Zukunft aussehen, wenn wir größere technische Infrastrukturmaßnahmen nicht mehr umsetzen können? Wie soll die Energiewende funktionieren, wenn jeder Windpark Gefahr läuft, am kompromisslosen Widerstand von wenigen Gegnern zu scheitern?“ Bei den ESWE-Kommunikatoren ist man inzwischen zu der Einsicht gelangt, dass es unmöglich ist, alle Bürger mit Informationskampagnen zu erreichen. Es werde immer welche geben, die dagegen sein wollen und sich deshalb nicht mit rationalen Argumenten überzeugen ließen, so Dr. Schneider. Ihn deprimiere dabei, dass es immer mehr Menschen gäbe, die sich einem gesellschaftlichen Gemeininteresse, wie es die Energiewende und die damit notwendigen Infrastrukturmaßnahmen seien, verschließen und ihre persönliche Wunschvorstellung – zum Beispiel von einer unverbauten Landschaft – höher bewerten als das Gemeinwohl. Gleichwohl ist man bei der ESWE davon überzeugt, dass die Mehrheit der Bürger nicht so denkt. Die Kraft dieser Mehrheit zu nutzen, ist die vielleicht größte Herausforderung für die Kommunikation von umstrittenen Projekten im Rahmen der Energiewende. Dies gilt insbesondere dort, wo Projektgegner auf umfangreiche finanzielle Mittel zurückgreifen können, um „Meinung zu machen“, wie es vor allem in urbanen Umgebungen der Fall ist. G E B I L D E T, Ä LT E R , W U T B Ü R G E R Vor allem beim Bahnprojekt „Stuttgart 21“ hat der bürgerliche Widerstand eine neue Dimension erreicht. „Wutbürger“ nannte ein Spiegel-Essay jene Menschen, die sich mit großem Einsatz monatelang gegen den unterirdischen Bahnhof engagierten. Schnell wurde der Begriff von der Protestbewegung aufgegriffen und in „Mutbürger“ umgewandelt. Mit Recht, bestätigt Dr. Stine Marg vom Göttinger Institut für Demokratieforschung. Sie hat mit ihren Kollegen die Proteste untersucht und ist dabei auf Menschen gestoßen, die rational handeln und mit Fachwissen argumentieren, auf Bürger, die über Sachkenntnis verfügen, das Gespräch suchen und das Etikett des Wutbürgers ablehnen. „Die typischen Akteure“, so Dr. Marg, „sind männlich, gut gebildet und konfessionslos, dazu parteilos, besserverdienend und älter.“ Mit diesem Profil sehen sich auch zunehmend Projektenwickler konfrontiert. Trotz einer insgesamt hohen Akzeptanz für die Energiewende treffen sie vor Ort immer häufiger auf starken Widerstand. Die Folge: Planungen verzögern sich, Kosten steigen – und manchmal werden Anlagen auch komplett verhindert. Dr. Götz Walter, der zur lokalen Akzeptanz von erneuerbaren Energien promovierte, zieht ein ernüchterndes Fazit: „Der lokale Widerstand hat das Potenzial, die Umsetzung der Energiewende zu gefährden.“ Stadtwerke Zweibrücken GmbH, Zweibrücken Stadtwerke Zittau GmbH, Zittau 25,10 % Thüga-Anteil | 12,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital 14,90 % Thüga-Anteil | 8,1 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Stadtwerke Zittau GmbH konnte im Geschäftsjahr 2014 aufgrund der deutlich milderen Witterung zwar nicht an die Absatzmengen des Vorjahres anknüpfen, jedoch wurde ein Teil des Rückganges in den Sparten Strom und Gas durch die Gewinnung von Neukunden kompensiert. Der Anteil der versorgten Bestandskunden konnte dabei auch weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten werden. Hinsichtlich der Investitionstätigkeit wurden die geplanten Maßnahmen weitestgehend umgesetzt. So konnte unter anderem das sogenannte „Kraftwerkslabor“ baulich fertiggestellt und zur Nutzung für diverse Versuchsstände an die Hochschule Zittau/Görlitz übergeben werden. Damit wurde auch ein weiterer Baustein zur Stärkung der ortsansässigen Hochschule als Kooperationspartner realisiert. Im Rahmen verschiedener Ersatz- und Erweiterungsmaßnahmen in allen Sparten konnte auch die Erneuerung eines für die Versorgungssicherheit relevanten Teilstückes der Trinkwasserhauptleitung erfolgreich abgeschlossen werden. Die Stadtwerke Zweibrücken GmbH versorgt die Bevölkerung der Stadt Zweibrücken mit Strom, Erdgas und Wasser. Die im Jahr 1998 begonnene Graugusssanierung im Bereich der Gasversorgung wurde im Jahr 2014 erfolgreich abgeschlossen. Im Jahr 2014 wurde mit dem Bau eines neuen Wassererdbehälters begonnen, der im Jahr 2015 fertiggestellt werden soll. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % % Mio. € 4,4 3,0 Erdgasabsatz Mio. kWh 281 353 -20,4 Stromabsatz Mio. kWh 81 81 ±0,0 -17,0 Wasserabsatz Mio. m3 1,8 1,9 -5,3 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € 44 45 85 90 Mio. € 2,8 4,9 Mio. kWh 156 178 -12,4 Stromabsatz Mio. kWh 81 78 3,8 Wärmeabsatz Mio. kWh 44 53 Wasserabsatz Mio. m3 1,5 1,5 Umsatzerlöse Mio. € 38 39 70 67 www.stadtwerke-zittau.de 2013 Investitionen Investitionen Erdgasabsatz Mitarbeiter (31.12.) 2014 Mitarbeiter (31.12.) 1 1 Ohne Mitarbeiter des Hallenbades. www.stadtwerke-zw.de 71 72 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ENERGIEWENDE + AKZEPTANZ SO ARBEITEN THÜGA-PARTNER UND BÜRGER ZUSAMMEN Eine ganze Reihe von Thüga-Partnerunternehmen zeigte bereits im Jahr 2014, wie die Kommunikation und Kooperation mit Bürgern und Kommunen gelingt. An einem Strang ziehen – und zwar in die gleiche Richtung. Städtische Werke Aktiengesellschaft, Kassel SWE Energie GmbH, Erfurt 24,90 % Thüga-Anteil | 48,7 Mio. € Gezeichnetes Kapital 10,00 % Thüga-Anteil | 16,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Städtische Werke Aktiengesellschaft konzentrierte sich im Jahr 2014 auf den Ausbau des regionalen Geschäfts. Seit November 2014 ist das Unternehmen mit 49,99 Prozent als Partner an der EAM Energie GmbH beteiligt. Ziel ist es, Produkte und Dienstleistungen unter der Marke EAM zu entwickeln, die zu den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden passen. Zur Jahreswende 2013/2014 nahm die Städtische Werke Aktiengesellschaft den Windpark Söhrewald/Niestetal mit insgesamt sieben Windkraftanlagen in Betrieb. Mit deren Erzeugung werden etwa 17.000 Haushalte mit regionalem Ökostrom versorgt. Anteile von mehr als 7 Mio. € wurden an weitere regionale Anteilseigner wie Bürger-Energiegenossenschaften, Stadtwerke und Kommunen übertragen. Mit der Beteiligung an der Gemeindewerk Kaufungen GmbH & Co. KG stärkte die Städtische Werke Aktiengesellschaft zudem ihr Profil als Partner auf Augenhöhe für Kommunen im Kasseler Umland bei der Rekommunalisierung der Energieversorgung. Am 28. Januar 2014 erfolgte mit der feierlichen Inbetriebnahme der Abschluss der langjährigen Maßnahme zur Modernisierung der Erzeugungsanlage Erfurt-Ost. Mit der Erweiterung der GuD um eine dritte Linie kann die SWE Energie GmbH 600 GWh Strom – und damit 150 GWh mehr als bisher – erzeugen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Anlage ergibt sich aus der in KWK-Technologie gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme sowie der Fördermechanismen nach dem KWK-G. Im Zuge der Modernisierung erfolgte die Errichtung eines Wärmespeichers, mit dem die Stromerzeugung nun auch vom Wärmebedarf der Fernwärmekunden entkoppelt werden kann. Damit wird die Erzeugung von Strom noch flexibler möglich – ohne die erforderliche Wärmeabnahme im Netz. Für das Medium Wärme war das Jahr 2014 gekennzeichnet durch die Beteiligung an einer umfangreichen Ausschreibung der Wärmeversorgung einer Erfurter Wohnungsbaugenossenschaft. Diese Ausschreibung zur langfristigen Wärmeversorgung konnte die Gesellschaft für sich entscheiden. U NT ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % 2014 2013 % Investitionen Mio. € 8,5 39 Investitionen Mio. € 5,0 27 Erdgasabsatz Mio. kWh 3.738 4.454 -16,1 Erdgasabsatz Mio. kWh 567 671 Stromabsatz Mio. kWh 1.122 1.214 -7,6 Stromabsatz Mio. kWh 893 1.156 -22,8 Wärmeabsatz Mio. kWh 406 479 -15,2 Wärmeabsatz Mio. kWh 550 650 -15,4 Umsatzerlöse Mio. € Mio. € 259 285 120 121 Mitarbeiter (31.12.)1 1 422 446 Umsatzerlöse 193 189 Mitarbeiter (31.12.) Ohne Mitarbeiter der Kassler Schwimmbäder. www.sw-kassel.de www.stadtwerke-erfurt.de -15,5 GEMEINWOHL Bür g e r b e t e i l i g u n g u n d R h ei n h es s i s c h e En er g i e - und Wa s se r v e r so r g u n g s - G mb H BÜRGER AN DER WERTSCHÖPFUNG BETEILIGEN Elektroautos ausgetauscht werden können. Ein Windpark dagegen sei ein machbares Projekt, um die Stadt bei der Verbesserung ihrer Energiebilanz zu unterstützen. Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Einbindung der Bürger in ein Großprojekt ist der Ende Juli 2014 eröffnete Gemeinschaftswindpark auf dem Kandrich im Hunsrück. Bei der Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH (Rheinhessische) freut man sich über den nahezu reibungslosen Ablauf des Projekts. Die grundsätzlich positive Einstellung gegenüber dem Vorhaben wurde mit dem Angebot einer Bürgerbeteiligung noch verstärkt. „Wir konnten vermitteln”, so Peter Hausen, „dass wir die Bürger über ihre Beteiligung an der Wertschöpfung teilhaben lassen wollen, dass es uns nicht darum geht, mit ihr Widerstände aufzulösen.” Weder von den betroffenen Kommunen noch von den Bürgern gab es nennenswerten Widerstand. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Bereits in der Anfangsphase des Projekts hat man bei der Rheinhessischen auf kommunaler Ebene mit den Nachbar- und Anliegergemeinden gesprochen und die Gründung einer Zweckgemeinschaft vorgeschlagen. Damit sollte ein Interessenausgleich zwischen den Kommunen möglich gemacht werden. Ein großer Teil von Politik und Bevölkerung wurde durch dieses umsichtige Vorgehen frühzeitig in das Projekt eingebunden und sprach sich für das Vorhaben aus. Heute wird der Windpark als ein nachhaltiges Projekt in der Region angesehen und von einer breiten Zustimmung getragen. Rückblickend führt Peter Hausen diesen Erfolg auf drei Prinzipien seines Kommunikationskonzeptes zurück: 1. Mit allen Beteiligten frühzeitig reden und Angebote unterbreiten, mit denen die Mehrheit leben kann. 2. Ein politisches Ziel formulieren, das von weiten Teilen der Bevölkerung geteilt wird. 3. Wenn es dennoch Kritik gibt, das persönliche Gespräch suchen. „Vor Kurzem hat sich eine Kundin über ein Windrad beschwert, das nach ihrer Auffassung die Landschaft verschandele“, erzählt Hausen. „Ich habe sie eingeladen, um ihr unsere Sicht zu erläutern. So etwas müssen sie eben auch machen, um das Vertrauen ihrer Kunden zu behalten.“ Ein zweiter wichtiger Baustein sei der ökologische Aspekt des geplanten Windparks gewesen, erklärt Peter Hausen, Geschäftsführer der Rheinhessischen. Jeder Bürger wisse, dass viele CO2-Emittenten, wie beispielsweise Autos mit Brennstoffmotor, nicht kurzfristig durch SWE Technische Service GmbH, Erfurt SWE Netz GmbH, Erfurt 1,00 % Thüga-Anteil | 0,2 Mio. € Gezeichnetes Kapital 10,00 % Thüga-Anteil | 15,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die SWE Netz GmbH nimmt die Tätigkeit eines Strom- und Gasnetzbetreibers in der Landeshauptstadt Erfurt wahr. Die versorgte Fläche beträgt 59 km² (Strom) bzw. ca. 40 km² (Gas). 2014 wurde das Verfahren zur Festlegung der kalenderjährlichen Erlösobergrenzen Strom erfolgreich abgeschlossen. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren die Erweiterung der Schutz- und Leittechnik im Umspannwerk Erfurt-Ost, die Fortführung des Projektes zur Kopplung der Leittechnik mit dem Netzberechnungsprogramm, die Druckanhebung eines Niederdruckteilnetzes vom klassischen Niederdruck auf erhöhten Niederdruck sowie die Erneuerung eines Teilabschnittes der Hochdrucktrasse. In 2014 erfolgten mit Unterstützung einer strukturierten Projektorganisation die Vorbereitungen zur Übernahme von Aufgaben und Mitarbeitern aus der SWE Technische Service GmbH sowie die Weiterführung der Projektarbeit „Spartenübergreifendes Netzmodell“ in vier Arbeitspaketen. Tätigkeitsschwerpunkte des Geschäftsjahres waren die Erschließung des Wohngebietes „Bunter Mantel“ am Binderslebener Knie mit 62 geplanten Wohneinheiten und einer Verkaufseinrichtung sowie weitere Erschließungen in der Hersfelder- und Wartburgstraße und in Kornhochheim. Weiterhin bildete der Ersatzneubau der Hauptversorgungsleitung von Großfahner nach Döllstedt einen Schwerpunkt der Betreuungsmaßnahmen für die ThüWa ThüringenWasser GmbH. Die SWE Technische Service GmbH (SWE TS GmbH) wirkte auch 2014 an den beiden Projekten „Untersuchung spartenübergreifender Synergien im Netzbereich“ sowie „Konzeption eines zielführenden Shared-Service-Modells für die Stadtwerke Erfurt-Gruppe“ mit. Ein Ergebnis der beiden Projekte ist die vorgesehene Umstrukturierung der SWE TS GmbH, im Zuge derer die Abspaltung bzw. Verschmelzung der Leistungsinhalte der SWE TS GmbH im Rahmen von Umwandlungsvorgängen auf Unternehmen der Stadtwerke Erfurt-Gruppe im ersten Halbjahr 2015 erfolgen soll. U N T E R N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 2014 2013 Investitionen Mio. € 5,0 7,2 Investitionen Mio. € 0,1 0,1 Umsatzerlöse Mio. € 93 91 Umsatzerlöse Mio. € 7,2 7,5 79 75 Mitarbeiter (31.12.) 81 82 Mitarbeiter (31.12.) www.swe-netz.de www.stadtwerke-erfurt.de 73 74 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Inf or m ati ons of f ens i ve und M DN M ai n- Donau N etzges el l s chaf t m bH NACHBARN SCHON FRÜH MIT INS BOOT HOLEN Die steigende Anzahl erneuerbarer Energiequellen stellt die MDN Main-Donau Netzgesellschaft mbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der N-ERGIE Aktiengesellschaft, gerade im südlichen Netzgebiet vor große Herausforderungen. Eine neue 110-Kilovolt-Hochspannungsleitung soll nun gebaut werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Damit die Bürger sich über die Planungen und den weiteren Ablauf bis zum Bau der Leitung informieren und Anregungen geben konnten, war die MDN Main-Donau Netzgesellschaft mbH mit einer Infomesse in der Region unterwegs. Vorab hatten Interessierte die Möglichkeit, im Internet Kartenmaterial einzusehen und den Planungsstand abzurufen. „Wir sprechen die Menschen, die vom Stromleitungsbau betroffen sind, direkt an. Und das tun wir, bevor die Planungen bei der Regierung eingereicht werden.“ Andreas Kees, Projektleiter der MDN Main-Donau Netzgesellschaft mbH Ziel dieser Kommunikationsanstrengungen war Transparenz von Anfang an. Das Unternehmen wollte nicht nur für die Notwendigkeit der neuen Leitung argumentieren, sondern auch Informationen zu Genehmigungsverfahren, Technik und Umweltverträglichkeit vermitteln und die Ergebnisse von Immissionsuntersuchungen veröffentlichen. „Wir sprechen die Menschen, die vom Stromleitungsbau betroffen sind, direkt an. Und das tun wir, bevor die Planungen bei der Regierung eingereicht werden“, erklärte Andreas Kees, Projektleiter bei der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG, Kaiserslautern 25,10 % Thüga-Anteil | 20,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Witterungsbedingt ging bei der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG (SWK) der Absatz von Gas und Wärme und der Anteil des im eigenen Heizkraftwerk umweltfreundlich erzeugten Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplung zurück. Mit der erfolgreichen Einführung der Produktfamilie „Garant“ konnte SWK in den Sparten Strom und Gas die Kundenbindung erhöhen. Die durchgeführte Kundenumfrage bestätigte eine hohe Kundenzufriedenheit und ist die Basis für die Weiterentwicklung der Vertriebsaktivitäten. Im Jahr 2014 feierte SWK das 125-jährige Jubiläum der Wasserversorgung in Kaiserslautern. Mit der Verlängerung des Konzessionsvertrages Wasser werden die lange Zusammenarbeit fortgesetzt und das Kerngeschäft gesichert. Nach Vertragsabschluss mit der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern AÖR begann der Bau einer rund 5 km langen Fernwärmeleitung zum Transport von Überschusswärme aus Altholzverstromung in das SWK-Fernwärmenetz. SWK ist damit perspektivisch in der Lage, „grüne“ Wärme anzubieten. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 12 14 Erdgasabsatz Mio. kWh 862 1.052 Stromabsatz Mio. kWh 417 429 -2,8 Wärmeabsatz Mio. kWh 295 347 -15,0 1,4 Wasserabsatz Mio. m3 7,0 6,9 Umsatzerlöse Mio. € 187 200 492 507 Mitarbeiter (31.12.) www.swk-kl.de -18,1 GEMEINWOHL MDN Main-Donau Netzgesellschaft mbH, das Konzept der Infomesse. Vor allem der Zeitpunkt ist dabei etwas Besonderes. Der Gesetzgeber sieht im Verfahren eine viel spätere Beteiligung der Bürger vor. Bei der MDN Main-Donau Netzgesellschaft mbH ist man aber der Meinung, dass rechtzeitige und faire Kommunikation mit dem Bürger entscheidend dafür ist, ob eine Leitung letztendlich akzeptiert wird oder nicht. I nf o r m a t i o n sk a mp ag n e u n d St ä d t i s ch e We r ke A k t i en g es el l s c h af t WINDZEITUNG UND BÜRGERNÄHE Der Windpark Söhrewald/Niestetal ist kommunal und bürgernah. Die Städtische Werke Aktiengesellschaft (Städtische Werke), Kassel, die die sieben Anlagen des Windparks projektiert und gebaut hatte, hat Anteile im Wert von knapp sieben Millionen Euro an weitere Anteilseigner übertragen. Neue Gesellschafter sind die drei Bürger-Energiegenossenschaften Kassel & Söhre, Niestetal und Kaufungen, die Partnerstadtwerke aus der Stadtwerke Union Nordhessen (SUN), Eschwege, Witzenhausen und Bad Sooden-Allendorf, sowie die Gemeinde Lohfelden. Der Vorstandsvorsitzende der Städtischen Werke, Andreas Helbig, betonte, dass es von Anfang an geplant war, bis zu 74,9 Prozent der Anteile an der Windparkgesellschaft abzugeben. „Wir wollten die Transparenz für die Energiewende: die Windzeitung in Nordhessen. SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim SYNECO GmbH & Co. KG, München 3,78 % Thüga-Anteil | 39,4 Mio. € Haftkapital 35,00 % Thüga-Anteil | 50,0 Mio. € Haftkapital Die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG (SWP) versorgt die Stadt Pforzheim mit Strom, Erdgas, Fernwärme sowie Wasser und bietet Energie- und Telekommunikationsdienstleistungen an. Darüber hinaus übernimmt die Gesellschaft Betriebsführungen für die Gasversorgung Pforzheim Land GmbH, die Heizkraftwerk Pforzheim GmbH, den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim sowie im Bereich der Wasserversorgung u. a. für die Gemeinde Kieselbronn und den Zweckverband „Wasserversorgung der Gebietsgemeinden“. Außerdem hält die SWP Strom- und Gas-Konzessionen in den Umlandgemeinden. Das Jahr 2014 war wie die Vorjahre geprägt vom Ausbau der Vertriebsaktivitäten. Die SWP konnte ihren Strom- und Gasvertrieb bundesweit ausbauen. Die Strom- und Gasnetze der SWP in Pforzheim und der Region zählen zu den sichersten in Deutschland. Für die sichere Belieferung mit Strom, Gas und Trinkwasser hat die SWP auch 2014 wieder erhebliche Investitionen in technische Anlagen getätigt. Die SYNECO GmbH & Co. KG konzentriert sich auf die Wahrnehmung ihrer Gesellschafterinteressen aus den Minderheitsbeteiligungen an der Syneco Trading GmbH und der SYNECO Verwaltungs GmbH. Persönlich haftende Gesellschaft und Geschäftsführerin der SYNECO GmbH & Co. KG ist als Komplementärin die SYNECO Verwaltungs GmbH. Die Gesellschaft hat keine eigenen Mitarbeiter; die kaufmännische Betriebsführung wird von der Syneco Trading GmbH durchgeführt. U N T E R N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 2013 Investitionen Mio. € ± 0,0 ±0,0 Umsatzerlöse Mio. € ±0,0 ±0,0 1.043 6,9 Mitarbeiter (31.12.) – – 274 -14,2 -1,6 Mio. € 21 22 Erdgasabsatz Mio. kWh 625 623 Stromabsatz Mio. kWh 1.115 Wärmeabsatz Mio. kWh 235 Wasserabsatz Mio. m3 6,1 6,2 Umsatzerlöse Mio. € 307 293 397 390 www.stadtwerke-pforzheim.de 2014 0,3 Investitionen Mitarbeiter (31.12.) % www.syneco.net 75 76 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Energi eunter ri cht und Energi evers orgung S ylt GmbH A U F S Y LT M A C H T D I E E N E R G I E W E N D E S C H U L E Der Standort Söhrewald liegt circa neun Kilometer südöstlich der Stadt Kassel auf dem Gebiet der Gemeinde Söhrewald. Bürger und möglichst viele Akteure aus ganz Nordhessen mit ins Boot holen. Das ist uns nun gemeinschaftlich eindrucksvoll gelungen. Der Windpark ist Ausdruck einer großen, starken und selbstbewussten Region. Es ziehen viele regionale Partner an einem Strang. Darauf sind wir stolz.“ Zuletzt haben die Stadtwerke Union Nordhessen und die Städtischen Werke in zehn Gemeinden in der Umgebung Kassels 41.000 Exemplare einer Zeitung zur Windkraft verteilt. Sie lässt Vertreter von BürgerEnergiegenossenschaften, Windkraftexperten, Akteure der Stadtwerke, Netzfachleute, aber auch betroffene Bürger zu Wort kommen. Die Zeitung erläutert, warum die Energiewende aus Sicht der nordhessischen Energieversorger notwendig, Windkraft unverzichtbar und der Ausbau vor Ort der richtige Weg ist, um weg von Kohle- und Atomkraft und hin zu dezentraler und sauberer Erzeugung zu kommen. Die ersten Reaktionen auf die Zeitung waren durchweg konstruktiv. Die Städtischen Werke planen weitere Windparks in der Region Nordhessen. Und auch bei diesen Projekten sollen Bürger-Energiegenossenschaften, kommunale Energieversorger und Kommunen sich beteiligen können. Helbig: „Jeder Windpark erhält eine eigene Gesellschaft. Je spezifischer diese Gesellschaft ausgerichtet ist, desto flexibler können wir sie auf die jeweiligen Bedürfnisse vor Ort anpassen. So können wir für die Akteure vor Ort, die Miteigentümer an den Anlagen werden sollen, eine ganz individuelle und passende Beteiligungsstruktur entwickeln.“ Die Jüngsten auf der Insel für das Thema Energie zu begeistern, ist das gemeinsame Ziel von Sylter Schulen und der Energieversorgung Sylt GmbH (EVS). So stand nicht nur bei der 4. Klasse der Grundschule St. Nicolai „Energie“ auf dem Stundenplan. Umfassende Lern- und Experimentiersysteme für Grundschulen und weiterführende Schulen kommen seit dem letzten Jahr von der EVS. „Wir möchten einen Beitrag für die ganz jungen Insulaner leisten und das Thema Energie – insbesondere erneuerbare Energie – und den sorgsamen Umgang damit in die Schulen bringen“, sagt Christina Hamer, bei der EVS für die Schulkommunikation zuständig. Dazu gab es ein Mal pro Woche eine Projektstunde. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich spielerisch der Energieerzeugung und -nutzung nähern. In Gruppenarbeit wurden Häuser gebastelt und anschließend beleuchtet. „Die Kinder haben sich Gedanken gemacht, wofür sie Energie im Alltag brauchen. Schon in jungen Jahren ist ihnen bewusst, dass man sorgsam mit Energie umgehen muss, um das Klima zu schützen“, so Lehrerin Corinna Schneider. „Beim Gestalten der Bastelhäuser waren sie unglaublich kreativ und natürlich stolz, als dann in jedem Zimmer ein Lämpchen leuchtete.“ Die gebastelten Häuser wurden anschließend im EVS-Kundenzentrum in Westerland ausgestellt. Syneco Trading GmbH, München 50,12 % Thüga-Anteil |86,2 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Syneco Trading GmbH ist die zentrale Beschaffungs- und Handelsplattform der Thüga-Gruppe für Strom und Erdgas sowie für Emissionszertifikate und finanzielle Preisabsicherungsprodukte. Die Produktpalette wird ergänzt um handelsnahe Dienstleistungen. Im Geschäftsjahr 2014 sind im Stromhandel die Absatzmengen um 9,1 TWh auf 82,8 TWh gesunken. Demgegenüber stehen Zuwächse im Gashandel in Höhe von 9,6 TWh auf 65,3 TWh. Der Stromumsatz ging mengen- und preisbedingt auf 3,8 Mrd. € zurück, während der Gasumsatz – trotz niedrigerem durchschnittlichen Preisniveau – auf 1,7 Mrd. € angestiegen ist. Der Derivate- und Emissionshandel trug mit 21,5 Mio. € bzw. 33,1 Mio. € zum Umsatzvolumen bei. Im Berichtsjahr wurde der 24/7-Handel auf Dreischichtbetrieb im Trading Floor umgestellt, sodass die Gesellschaft nun rund um die Uhr unmittelbar auf aktuelle Marktentwicklungen im Sinne der Kunden reagieren kann. UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 Investitionen Mio. € 2,0 0,6 Umsatzerlöse Mio. € 5.570 6.425 63 52 Mitarbeiter (31.12.) www.syneco.net GEMEINWOHL Auf diesen jungen Schultern wird eines Tages die Energiewende liegen. Grund genug, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Thüga Aktiengesellschaft, München 81,10 % Anteil Thüga Holding GmbH & Co. KGaA 18,90 % Anteil CONTIGAS Deutsche Energie-Aktiengesellschaft 100,00 % Thüga Holding-Anteil insgesamt 221,8 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) ist mit ihren rund 100 Beteiligungsgesellschaften im Bereich der Energie- und Wasserversorgung tätig und ist Kern des Thüga-Geschäftsmodells. Thüga ist mit ihrem Modell der kommunalen Partnerschaft in zwölf Bundesländern in Deutschland vertreten und dort seit vielen Jahren verlässlicher Partner von Städten und Gemeinden im Bereich der Energie- und Wasserversorgung: Neben dem kapitalmäßigen Engagement, das in der Regel als Minderheitsgesellschafter erfolgt, trägt Thüga mit ihrem Fachberatungsangebot zum wirtschaftlichen Erfolg der kommunalen Unternehmen bei. Ein wesentliches strategisches Ziel der Thüga ist es, ihr Beteiligungsportfolio durch Erwerb von Gesellschaftsanteilen an Energieversorgern und Netzgesellschaften in Deutschland kontinuierlich auszubauen und auf der Grundlage von Rentabilität und Nachhaltigkeit insgesamt zu stärken. Das Beteiligungsergebnis, die wichtigste Ertragssäule in der Gewinn- und Verlustrechnung der Thüga, ist im Vergleich zum Vorjahr insbesondere aufgrund der erstmaligen Vereinnahmung von Beteiligungserträgen aus einem Neuengagement sowie höheren Ausschüttungen einzelner Beteiligungsgesellschaften um 20,6 Mio. € auf 364,5 Mio. € angestiegen. Sowohl das höhere Beteiligungsergebnis als auch ein steuerlicher Sondereffekt führten zu einem Anstieg der Gewinnabführung auf 330,7 Mio. €. Während das bilanzielle Eigenkapital in Höhe von 2.370,4 Mio. € gegenüber dem Jahr 2013 unverändert blieb, ist die Eigenkapitalquote aufgrund der im Vergleich zum Vorjahresbilanzstichtag höheren Bilanzsumme von 79,1 Prozent auf 78,0 Prozent gesunken. DATEN UND KENNZAHLEN JAHRESABSCHLUSS 2014 2013 Umsatzerlöse Mio. € 11,5 11,3 1,8 Personalaufwand Mio. € 34,3 29,8 15,1 253 250 1,2 Beteiligungsergebnis Mio. € 364,5 343,9 6,0 Return on Investment1 % 15,9 16,5 Gewinnabführung Mio. € 330,7 302,2 9,4 Investitionen Mio. € Mio. € Bilanzielles Eigenkapital Mio. € 310,8 67,9 3.037,2 2.996,1 2.370,4 2.370,4 -78,2 Bilanzsumme Eigenkapitalquote2 % Mitarbeiter am 31.12. 1 2 Bereinigtes Beteiligungsergebnis/Buchwert zum 1. Januar Bilanzielles Eigenkapital/Bilanzsumme www.thuega.de 78,0 79,1 +/- % - 1,4 ±0,0 - 77 78 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Bürger f or um und St adtwerke Z wei brücken G mbH B A L S A M F Ü R D I E PAT I E N T I N E N E R G I E W E N D E „Ist die Energiewende noch zu retten?“, lautete die zentrale Frage des zweiten Energieforums der Stadtwerke Zweibrücken GmbH. Etwa 120 Bürger und Bürgerinnen hatten sich Ende Juli 2014 eingefunden, um mit den Energieexperten von Stadtwerken, Thüga und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu diskutieren. „Oberarzt“ Christoph Kahlen, im normalen Leben Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit bei Thüga, hat das Stethoskop um den Hals, den Kittel angelegt und ist bereit für die Diagnose. „Patientin“: die Energiewende. Sein Ärzteteam: Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, und Werner Brennemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Zweibrücken GmbH. WOZU ENERGIEFORUM? Die Energiewende ist ein Projekt, das über Jahrzehnte läuft. Sie kann nur gelingen, wenn Politik, Versorger und Bürger gemeinsam an ihrer Umsetzung arbeiten. Dazu müssen die Bürger informiert sein. Das Forum bietet der Stadtwerke Zweibrücken GmbH auch die Chance, Ideen und Meinungen für die Umsetzung der Energiewende zu sammeln. Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH, München Die Idee: die Energiewende direkt zu erklären. „Die Erfahrungen mit dem ersten Forum waren sehr gut. Aber die Bürger wünschen mehr Dialog und weniger Vortrag“, erklärt Brennemann. Um die Bürger einzubinden, wurden sie am Eingang gebeten, an einer Umfrage teilzunehmen. Es galt, drei Fragen mit Klebepunkten zu beantworten. Die Auswertung der Umfrage machte deutlich: Die Bürger sind an der Energiewende interessiert und unterstützen sie, fühlen sich aber schlecht informiert. Thüga Energie GmbH, München 100,00 % Thüga-Anteil | 5,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital 100,00 % Thüga-Anteil | 0,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH ist im ThügaNetzwerk das Kompetenzzentrum rund um das Thema Versicherungsschutz. Ziel der Gesellschaft ist es, die administrativen Kosten für die Partnerunternehmen zu senken und die Qualität der Versicherungsleistungen zu erhöhen. Zum Aufgabenbereich gehören der zentrale Einkauf des Versicherungsschutzes, die Sicherstellung eines hohen Deckungsstandards der Versicherungsverträge, die Übernahme von administrativen Arbeiten sowie Hilfestellung im Schadensfall. Das Unternehmen bietet individuelle Risk-Management-Beratung für Energieversorgungsunternehmen und arbeitet anbieterunabhängig. Eine weitere Aufgabe der Gesellschaft ist die Betriebsführung der Thüga Schadenausgleichskasse München VVaG, die schwerpunktmäßig die Sparte Fahrzeugversicherung betreibt. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 beschäftigte die Gesellschaft 33 Mitarbeiter. Die Thüga Energie GmbH konnte im Geschäftsjahr 2014 erfolgreich ihre Erdgas- und Stromprodukte vermarkten und aufgrund der Intensivierung der Vertriebsarbeit Kundenzuwächse realisieren. Die Resonanz der Kunden auf das neue Online-Angebot unter der Zweitmarke „Citiwerke“ war positiv und wurde gut angenommen. Das regionale Unternehmen konnte seine Partnerschaft mit Kommunen weiter intensivieren, was beispielsweise in der Südpfalz zur erfolgreichen Gründung eines gemeinsamen Energiecenters mit den Gemeindewerken Rülzheim führte. Der Gasabsatz an den zehn eigenen Erdgas-Tankstellen (mit Beimischung von 20 Prozent Biogas aus eigener Aufbereitungsanlage in Kißlegg im Allgäu) konnte leicht gesteigert werden. 2014 wurde die DEH Deutsche Energiehandels GmbH zu einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Thüga Energie GmbH und verlegte ihren Firmensitz von Koblenz nach Singen. Sie betreut Bündel- und Geschäftskunden und bietet spezielle Produkte und branchenspezifische Sonderlösungen an. UNTERNEHMENSDATEN 2013 % Investitionen Mio. € 0,7 0,6 Erdgasabsatz Mio. kWh 2.032 2.616 Stromabsatz Mio. kWh 198 208 -4,8 Wärmeabsatz Mio. kWh 7,0 9,0 -22,2 Umsatzerlöse Mio. € 153 200 84 85 Mitarbeiter (31.12.) www.assekuranz.thuega.de 2014 www.thuega-energie-gmbh.de -22,3 GEMEINWOHL Nach zwei Stunden Diskussion wurde deutlich: Die Energiewende bleibt ein komplexes Thema. Vielleicht geht es ihr auch deshalb in der öffentlichen Wahrnehmung so schlecht. Dennoch: Das Interesse an der Energiewende ist groß. Deshalb ist es wichtig, mit den Menschen zu reden. Nur so kann die Energiewende lokal, regional und deutschlandweit gelingen. Pro m i ne nt e B o t sc h af t er u n d E ne r g i e v e r s o r g u n g M i t t el r h ei n AG M I T V O N W E I Z S Ä C K E R F Ü R M E H R A K Z E P TA N Z DER ENERGIEWENDE Wo Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker auftritt, geht es um Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Beim Zukunftsforum 2014 der Energieversorgung Mittelrhein AG (evm) in Koblenz, zu dem 500 hochrangige Vertreter aus der Landes- und Kommunalpolitik, aus Verbänden und Verwaltung gekommen waren, hieß das Thema: „Beteiligung an der Energiewende: Notwendige Voraussetzung für ihre Akzeptanz?“ Akzeptanz sei unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende, sagte Roger Lewentz, Innenminister von Rheinland-Pfalz: „Wird dieser Aspekt ignoriert, werden Energiewendeprojekte politisch unberechenbar.“ Für Josef Rönz, den Vorstandsvorsitzenden der evm, gibt es drei wesentliche Gründe für die gesunkene Akzeptanz der Energie- Thüga Energieeffizienz GmbH, München 100,00 % Thüga-Anteil | 0,03 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Thüga Energieeffizienz GmbH unterstützt die Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe mit Konzepten und Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Dazu erarbeitet sie mit Partnern vor Ort Maßnahmen, um deren Endkunden dabei zu beraten, wie sie Energie effizienter nutzen und erzeugen können. Den Thüga-Partnern werden für die Dienstleistungen attraktive Vermarktungs- und Beratungspakete zur Verfügung gestellt, um eine schnelle und professionelle Marktbearbeitung zu ermöglichen. Das Geschäftsjahr 2014 der Thüga Energieeffizienz GmbH war geprägt durch den weiteren Aufbau der Gesellschaft und die Unterstützung von Thüga-Partnerunternehmen, beispielsweise im Bereich von Mini-Blockheizkraftwerken, Fördermittelberatungen für Modernisierer, Energiemanagement-Beratungen für Industrie- und Gewerbekunden sowie dem Kommunalen Energiedaten Monitoring System (KEMS). Der Schwerpunkt für das Geschäftsjahr 2015 wird im Ausbau des Produkt- und Dienstleistungsangebotes liegen. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 beschäftigte die Gesellschaft acht Mitarbeiter. www.effizienz.thuega.de wende: Der Umbau der Energieversorgung greift zunehmend in die Lebensräume der Bürger ein. Parallel dazu sind die Energiekosten gestiegen. Aber der Nutzen des Umbaus ist für den Verbraucher noch nicht erkennbar. Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker sieht dennoch Möglichkeiten, die Bürger wieder mit ins Boot zu holen. Dies könne in seinen Augen aber nur durch demokratische Entscheidungsprozesse und durch Beteiligung der Bürger, zum Beispiel in Form von Genossenschaften, gelingen. „Drei Gründe für die gesunkene Akzeptanz der Energiewende: Der Umbau der Versorgung greift in die Lebensräume ein, die Kosten sind zu hoch und der Nutzen des Umbaus ist noch nicht erkennbar.“ Josef Rönz, Vorstandsvorsitzender der Energieversorgung Mittelrhein AG 79 80 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Le r ne r l e b n i s f ü r S c h ü l er u n d T h ü g a A k t i en g es e l l s chaf t LERNERLEBNIS ENERGIEWENDE FÜR ALLE Friedhelm Susok möchte Schülerinnen und Schülern die Energiewende verständlich machen und sie für den aktuellen Umbau der Energieversorgung sensibilisieren. Mit seinem Projekt „Lernerlebnis Energiewende“ wendet sich der Pädagoge und Entertainer deutschlandweit an Schüler von der 5. bis zur 10. Klasse. Aus gutem Grund wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Denn soll das Ziel erreicht werden, bis zum Jahr 2050 80 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, sind Zustimmung und Unterstützung der jungen Leute von heute von entscheidender Bedeutung. In ihren Händen wird einmal die weitere Umsetzung der Energiewende liegen. Sie sind es, die mit den Konsequenzen der Energiewende zukünftig leben müssen. In der Konzeptionsphase hat Thüga dem Pädagogen als energiewirtschaftlicher Partner zur Seite gestanden und im Rahmen der Unterrichtsmaterialien Erklärvideos beigesteuert. Bei der Umsetzung kümmern sich die Partnerunternehmen um Kommunikation und Organisation der 90-minütigen Veranstaltung. Wer an den Schulen die Energiewende erklären möchte, sollte nicht als Oberlehrer auftreten, weiß Friedhelm Susok. Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München Thüga Energienetze GmbH, München 100,00 % Thüga-Anteil | 10,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital 6,63 % Thüga-Anteil | 33,9 Mio. € Haftkapital Um jeweils 20 Jahre verlängert werden konnten in Rheinland-Pfalz die Gaskonzessionen in Freisbach und Impflingen und in Baden-Württemberg in Kirchberg. Neu abgeschlossen wurde in Baden-Württemberg eine Gaskonzession in Legau. Die Strom- und Gasverteilungsanlagen für die Ortsgemeinden Dannstadt-Schauernheim, Rödersheim-Gronau und Hochdorf-Assenheim wurden von der Energie Dannstadter Höhe GmbH & Co. KG gepachtet. Mit Wirkung zum 1. Januar 2014 wurden die Gasversorgungsanlagen in der Gemeinde Kressbronn und zum 1. Juli 2014 die Gasversorgungsanlagen in den Ortsteilen Wahlwies und Espasingen veräußert. Im Zuge eines Kooperationsmodells mit der Gemeinde Rielasingen-Worblingen werden die Gas- und Stromversorgungsanlagen in die Kommunale Energienetze Rielasingen-Worblingen GmbH & Co. KG eingebracht und anschließend an die Thüga Energienetze GmbH verpachtet. An der neuen Gesellschaft beteiligen sich die Gemeinde Rielasingen-Worblingen mit 51 Prozent und die Thüga Energienetze GmbH mit 49 Prozent. Die Gesellschaft fungiert für Unternehmen der Thüga-Gruppe als Investitionsplattform für Projekte aus dem Bereich der erneuerbaren Energien mit Schwerpunkt Wind-Onshore. Zum Bilanzstichtag 2014 waren 46 Unternehmen aus der Thüga-Gruppe als Kommanditisten an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt. Die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG konnte 2014 erfolgreich den ersten Windpark in Betrieb nehmen, der zusammen mit einem kommunalen Partner entwickelt und gebaut wurde. Trotz intensiver Marktbeobachtung konnten jedoch keine neuen schlüsselfertigen Windparkprojekte erworben werden, da die geprüften Angebote nicht den Anforderungen an Sicherheit und Rendite der Gesellschaft entsprochen haben. In 2014 lag der Fokus des Unternehmens auf der Optimierung des Bestandsportfolios von über 207 MW (über 100 Windenergieanlagen) sowie auf eigenen Projektentwicklungsaktivitäten, die entweder in Kooperation mit Gesellschaftern oder mit externen Projektentwicklern erfolgten. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 2014 2013 Investitionen Mio. € 13 12 Investitionen Mio. € 10 60 Umsatzerlöse Mio. € 88 81 Umsatzerlöse Mio. € 2,6 1,8 192 191 12 12 Mitarbeiter (31.12.) www.thuega-energienetze.de Mitarbeiter (31.12.) www.ee.thuega.de GEMEINWOHL Ge m e i n sch a f t s e rl eb n i s u n d W EM AG AG K U N D E N P F L A N Z E N K L I M AWA L D Bäume pflanzen und damit die Natur und das Klima schützen, war das Ziel von etwa 100 Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern der WEMAG AG, Schwerin. Unter fachlicher Anleitung der Mitarbeiter des Forstamtes Radelübbe versammelte man sich an einem Samstag im Oktober und hatte innerhalb von etwa 90 Minuten rund 2.000 junge Eichen in die Erde gesetzt. Die Forstleute vervollständigten in den folgenden Tagen die Pflanzung auf der fast sieben Hektar großen Fläche. Insgesamt sollen auf dem Gelände knapp 40.000 Bäume und Sträucher wachsen. Initiiert wurde die Aktion von der WEMAG AG und der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern. Drei Klimawälder mit einer Gesamtfläche von 25 Hektar – so lautet das beeindruckende Ergebnis der Baumpflanzaktion der WEMAG AG. Klimawälder sind wichtige Lebensräume für viele, darunter auch bedrohte Arten. Klimawälder produzieren Sauerstoff, reinigen die Luft und fördern überdies die Gesundheit ihrer menschlichen Besucher: Waldspaziergänge haben nachweisbar positive Auswirkungen auf Körper und Geist. Die Klimawälder Mecklenburgs sind ursprünglich dazu erdacht worden, den CO2-Ausstoß der vielen Urlauber zu kompensieren. Als Hauptbaumart wird die Traubeneiche gepflanzt. Dieser Baum kommt in Mecklenburg auch von Natur aus vor. Insgesamt ist es die vierte Baumpflanzaktion des ökologisch ausgerichteten Energieversorgers. In den vergangenen Jahren halfen Hunderte Kunden und andere Freiwillige bei der Durchführung. Drei Klimawälder mit einer Gesamtfläche von etwa 25 Hektar sind so entstanden. Die gepflanzten Eichen entwickeln sich dem Vernehmen nach gut. Thüga MeteringService GmbH, Naila Thüringer Energie AG, Erfurt 15,19 % Thüga-Anteil | 100,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital 100,00 % Thüga-Anteil | 1,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Das Geschäftsjahr 2014 war geprägt durch eine gleichbleibend starke Kundennachfrage in den Bereichen der Zählerfernauslesung, des Energiedatenmanagements und der Marktkommunikation. Außerdem konnten weitere Energieversorger im Geschäftsbereich Breitbandversorgung gewonnen werden. Wie in den Vorjahren bestand eine konstant hohe Nachfrage nach IT-Dienstleistungen. Die im Vorjahr entwickelte eigene SAP-Software MK.Tower wurde mit dem MK.Gateway, der zentralen Marktkommunikationsplattform, im Thüga-Umfeld bei weiteren Versorgern platziert. Die Vorbereitungen der Thüga MeteringService GmbH (THMS) als Gateway-Administrator für die Thüga-Gruppe wurden durch die Teilnahme in einschlägigen Arbeitskreisen und Projektgruppen und dem Start der dafür notwendigen Zertifizierungen schon begonnen. Im Rahmen von intensiven Vertriebsaktivitäten wurde das THMS-Konzept zur Gateway-Administration einer breiten Masse an Energieversorgern sehr erfolgreich vermittelt. Im Geschäftsjahr 2014 hat die Thüringer Energie AG, an der seit 2013 rund 800 Thüringer Kommunen die Aktienmehrheit halten, ihre strategische Neuausrichtung als regionaler, integrierter und eigenständiger Energieversorger abgeschlossen. Das hohe Ergebnisniveau der beiden Vorjahre konnte gehalten werden. Mit gezielten Programmen wurden der Ausbau des Strom- und Glasfasernetzes und die Verdichtung des Gasnetzes im ländlichen Raum weiter vorangetrieben. Eine zusätzliche 110-kV-Trasse schafft die Voraussetzungen für den unverändert dynamischen Ausbau der Windenergie in Nordthüringen. Die Windkraft Thüringen GmbH & Co. KG, eine Kooperation zwölf Thüringer Energieversorger, hat im vergangenen Jahr ihr erstes Projekt erfolgreich realisiert. Auch beim Mess- und Zählerwesen oder bei Wärme- und WLAN-Lösungen setzt die Thüringer Energie AG auf eine engere Zusammenarbeit mit Thüringer Stadtwerken. Im Zuge der 2014 errichteten Shared-Service-Tochter konnten rund 200 Leiharbeiter in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden. U N T E R N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 2014 2013 % Investitionen Mio. € 1,2 2,1 Investitionen Mio. € 92 109 Umsatzerlöse Mio. € 15 14 Erdgasabsatz Mio. kWh 3.475 3.730 88 81 Stromabsatz Mio. kWh 5.168 5.402 -4,3 Wärmeabsatz Mio. kWh 493 568 -13,2 Umsatzerlöse Mio. € 1.014 1.096 467 522 Mitarbeiter (31.12.) Mitarbeiter (31.12.) www.meteringservice.de www.thueringerenergie.de -6,8 81 82 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Kl i m a- S parbri ef und EWR G m bH MIT BÜRGERN LOKAL INVESTIEREN In Remscheid haben die EWR GmbH (EWR) und die Stadtsparkasse gemeinsam ein neues Finanzprodukt auf den Markt gebracht: den „Sparkassenbrief EWR-EnergieInitiative“. Mit diesem Sparkassenbrief können Privatkunden einen Einmalbetrag von 500 bis 20.000 Euro anlegen. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren erhalten die Anleger eine garantierte Verzinsung ihres Kapitals von 1,25 Prozent pro Jahr. Die Stadtsparkasse Remscheid stellt dieses Kapital mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro der EWR zur Verfügung. Die EWR wiederum investiert damit in Projekte der regenerativen und energieeffizienten Energieerzeugung und -versorgung. „Mit diesem Sparkassenbrief können Remscheider Bürger Gutes tun – für sich selbst und für die Energiewende“, erklärt Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Geschäftsführer der EWR. Der „Sparkassenbrief EWR-EnergieInitiative“ war ein voller Erfolg, denn bereits nach wenigen Tagen war das Anlageprodukt mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro vollständig platziert. Der „Energiebrief“ von EWR und Stadtsparkasse Remscheid. Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH, Bodenheim und Guntersblum WEMAG AG, Schwerin 25,10 % Thüga-Anteil | 23,5 Mio. € Gezeichnetes Kapital 25,10 % Thüga-Anteil | 39,0 Mio. € Gezeichnetes Kapital Die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH (WVR) versorgt mehr als 100 Gemeinden in Rheinhessen und in der Nordpfalz, zwei Stadtteile der Landeshauptstadt Mainz sowie drei weitere Versorgungsunternehmen in der Region mit Wasser. Darüber hinaus nimmt sie die Betriebsführung der Wasserversorgung in der Verbandsgemeinde Wöllstein wahr. 2014 investierte WVR gut 2 Mio. €. Die aus Kapazitätsgründen notwendige Erweiterung der Uferfiltrationsanlage in Guntersblum konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen werden. Darüber hinaus investierte das Unternehmen vor allem in Erhalt und Modernisierung des Wassernetzes. Die WEMAG AG stellt sich auch weiterhin den energiepolitischen Herausforderungen. Für den Anschluss der stetig wachsenden Zahl von EEG-Anlagen an das Stromnetz investierte das Unternehmen 2014 rund 28 Mio. €. Mit der Inbetriebnahme des größten kommerziellen Energiespeichers Europas – einem 5-Megawatt-Lithium-Ionenspeicher – erschließt sich die WEMAG weitere Geschäftsfelder und wird zum Vorreiter neuer Lösungen im Umgang mit der volatilen Einspeisung regenerativer Energien. Andere Projekte, wie die Erprobung einer Strom zu Gas-Demonstrationsanlage, sind auf einem guten Weg. Der Bereich der Stromerzeugung wurde ausgebaut. In Westmecklenburg wurden eine neue Biogasanlage auf Güllebasis in Betrieb genommen sowie die ersten beiden Windkraftanlagen mit 6 MW Leistung installiert. Neue Windkraftprojekte sind in Planung. Mit der Fertigstellung des Umspannwerkes Parchim-Süd wurde 2014 ein Großprojekt abgeschlossen, das zur Verbesserung der Netzsituation beitragen wird. U N T ER N E H M E N SDAT EN UNTERNEHMENSDATEN 2014 2013 Investitionen Mio. € 2,2 3,9 Wasserabsatz Mio. m3 12 11 Umsatzerlöse Mio. € 25 109 Mitarbeiter (31.12.) % 2013 % Investitionen Mio. € 46 13 Erdgasabsatz Mio. kWh 1.215 1.368 -11,2 25 Stromabsatz Mio. kWh 1.590 1.751 -9,2 106 Umsatzerlöse Mio. € 424 458 325 322 9,1 Mitarbeiter (31.12.) www.wvr.de 2014 www.wemag.com GEMEINWOHL Sc hü l e r b i nd u n g u n d N - ER G I E A k t i en g es el l s c h a f t FERIEN BEIM ENERGIEVERSORGER Im Rahmen des Nürnberger Ferienprogramms KooMiKi (Kooperation MitarbeiterKinder) waren die Kinder in den Sommerferien unter anderem auf dem Kraftwerksgelände der N-ERGIE Aktiengesellschaft unterwegs. Eine gute Gelegenheit, aktuelle Fragen kindgerecht zu erörtern: Wie funktioniert ein Heizkraftwerk? Was sind erneuerbare Energien? Und warum ist ein Wärmespeicher wichtig? 83 bastelten sie zusammen mit den Auszubildenden der N-ERGIE Aktiengesellschaft in den Werkstätten Solarboote oder Lötmännchen und nahmen Elektroautos im Fuhrpark unter die Lupe. Zusätzlich zu den Aktionstagen sorgten die vielen unterschiedlichen Aktivitäten im AWO-, Sport-, Musik- und Englisch-Camp dafür, dass bei den Kindern in den Schulferien keine Langeweile aufkam. KooMiKi bietet in den Sommerferien eine gemeinsame, betrieblich unterstützte, professionelle Betreuung von Mitarbeiterkindern und erleichtert so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Initiative für familienbewusste Personalpolitik gibt es seit dem Jahr 2007. Sie wird getragen von mehreren kommunalen und privaten Unternehmen in der Frankenmetropole. Die Koordination übernimmt jedes Jahr ein anderer Betrieb. Über 400 Kinder zwischen 3 und 15 Jahren waren in diesem Jahr bei den drei Aktionstagen, etwa beim Heizkraftwerk und bei dem künftigen Wärmespeicher in Nürnberg-Sandreuth. Darüber hinaus Klaus-Peter Lehmann arbeitet für die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (THEE) und verfügt über viele Jahre Erfahrung im Bereich Windkraftprojekte. BÜRGER EINBINDEN – EIN ANLIEGEN DER T H Ü GA E R N E U E R BA R E E N E R G I E N G M B H & C O. KG Zwickauer Energieversorgung GmbH, Zwickau 23,00 % Thüga-Anteil | 34,4 Mio. € Gezeichnetes Kapital In unruhigen Zeiten für Energieunternehmen hält die Zwickauer Energieversorgung GmbH (ZEV) erfolgreich an ihrem bisherigen Kurs fest. Dieser ging 2014, genau wie die Jahre zuvor, vor allem in Richtung Ausbau des Dienstleistungsangebotes. Erneut wuchs die Anzahl an Unternehmen, die auf Dienstleistungen wie Netzführung, Bilanzierung oder Messtechnik vertrauten. Die Errichtung der ersten barrierefreien Elektro-Ladesäule Zwickaus, die Anschaffung von zwei e-Up! sowie die Umstellung des Eigenverbrauchs auf „Grünstrom“ unterstreichen die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie der Gesellschaft. Außerdem konnte die ZEV die offizielle Eröffnung des Biomasse-Heizkraftwerkes Zwickau-Süd, an dem sie mit 40 Prozent beteiligt ist, feiern. Für die Mitarbeiter dient das gemeinsam entwickelte und 2014 vorgestellte Unternehmensleitbild als wichtige Navigationshilfe. Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten haben durch eingebaute Vorkassenzähler eine erhöhte Kostenkontrolle beim Strom- und Gasverbrauch. U N T ER N E H M E N SDAT EN 2014 2013 % Investitionen Mio. € 3,6 7,9 Erdgasabsatz Mio. kWh 404 500 -19,2 Stromabsatz Mio. kWh 240 331 -27,5 Wärmeabsatz Mio. kWh 147 180 -18,3 Umsatzerlöse Mio. € 99 111 165 167 Mitarbeiter (31.12.) www.zev-energie.de „THEE legt großen Wert auf regionale Beteiligung. So bleiben die Stadtwerke bei vielen unserer Projekte auch während der Betriebsphase als Investitionspartner im Boot. Wir sind flexibel, was unseren Anteil an der Betriebsgesellschaft betrifft. So können wir lokalem Kapital – etwa aus Energiegenossenschaften – Vorrang geben. Auch die Eigenkapitalvolumina für größere Vorhaben können von uns gestellt werden. Wir beraten bei Auswahl und Gestaltung eines passenden Beteiligungsmodells. Dies reicht von der unternehmerischen Bürgerbeteiligung in frühen Planungsphasen über Energiegenossenschaften als Kommanditistinnen der Betriebsgesellschaften bis hin zu Bürgersparbriefen mit fester Laufzeit und attraktiver Verzinsung.“ 84 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 85 F I N A N Z I N F O R M AT I O N E N 86 88 90 90 95 108 110 110 116 118 118 120 121 122 123 124 172 Organe der Gesellschaft Bericht des Aufsichtsrats Konzern-Lagebericht Grundlagen des Thüga Holding-Konzerns Wirtschaftsbericht Personalbericht Nachtragsbericht Risiko- und Chancenbericht Prognosebericht Konzern-Jahresabschluss Konzern-Bilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals Konzern-Kapitalflussrechnung Aufstellung der im Konzern-Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen Konzern-Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 86 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ORGANE DER GESELLSCHAFT GESCHÄFTSFÜHRUNG 1 AUFSICHTSR AT Michael Riechel Sprecher Mitglied der Geschäftsführung bis 15. Dezember 2014 zugleich Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft bis 31. Oktober 2014 Sprecher der Geschäftsführung ab 16. Dezember 2014 zugleich Sprecher des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft ab 1. November 2014 Dr. h. c. Petra Roth Vorsitzende Oberbürgermeisterin a. D. der Stadt Frankfurt am Main Dr. Matthias Cord ab 1. Dezember 2014 zugleich Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft Dr. Gerhard Holtmeier zugleich Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig 1. stellv. Vorsitzender ab 14. April 2014 Mitglied des Aufsichtsrats ab 16. April 2014 1. stellv. Vorsitzender Oberbürgermeister der Stadt Koblenz Dr. Kerstin Grass 2. stellv. Vorsitzende Diplom-Ingenieurin Michael Bauta Diplom-Ingenieur Bernd Rudolph stellv. Vorsitzender bis 15. Dezember 2014 zugleich stellv. Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft bis 31. Oktober 2014 Dr. Marc Hansmann Stadtkämmerer der Landeshauptstadt Hannover Dr. Christof Schulte zugleich Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft Dr. Ulrich Maly Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Ewald Woste Vorsitzender bis 15. Dezember 2014 zugleich Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft bis 31. Oktober 2014 Herbert Marquard ab 7. Oktober 2014 Geschäftsführer der Energieversorgung Pirna GmbH Die Geschäftsführung erfolgt durch die Komplementärin, die Thüga Management GmbH. 1 Sylvia Kromer bis 14. April 2014 Industriekauffrau Walter Meinhold ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft GESELL SCHAFTERAUSSCHUSS Wolf-Kersten Meyer bis 31. Januar 2014 ab 14. April 2014 bis 30. September 2014 Geschäftsführer der Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH, persönlich haftende Gesellschafterin der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG Michael G. Feist Vorsitzender Vorsitzender des Vorstands der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft Gerhard Möller Oberbürgermeister der Stadt Fulda Michael G. Baldus Partner der ifp – Institut für Personal- und Unternehmensberatung Will & Partner GmbH & Co. KG Dr. Helmut Müller 1. stellv. Vorsitzender bis 14. April 2014 Oberbürgermeister a. D. der Landeshauptstadt Wiesbaden Dr. Herbert Rüben bis 14. April 2014 ehemaliges Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft Heinz Runde ab 1. Februar 2014 bis 14. April 2014 Vorsitzender des Vorstands der SWN Verkehrs- und Service AG Simone Schultz ab 14. April 2014 Kaufmännische Angestellte Hans-Joachim Wildt Gas-Wasser-Installateur Dr. Constantin H. Alsheimer Vorsitzender des Vorstands der Mainova Aktiengesellschaft Caspar Baumgart ab 14. April 2014 Mitglied des Vorstands der WEMAG AG Reiner Gebhardt bis 14. April 2014 Vorsitzender der Geschäftsführung der eins energie in sachsen Verwaltungs GmbH, persönlich haftende Gesellschafterin der eins energie in sachsen GmbH & Co. KG Josef Hasler Vorsitzender des Vorstands der N-ERGIE Aktiengesellschaft Lothar Herbst ab 16. Mai 2014 Mitglied des Vorstands der Mainova Aktiengesellschaft Dr. Wolfgang Kalsbach Diplom-Physiker ORGANE DER GESELLSCHAFT FINANZAUSSCHUSS Dr. Günther Merl ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale Dr. Constantin H. Alsheimer Vorsitzender Vorsitzender des Vorstands der Mainova Aktiengesellschaft Dr. Thorsten Radensleben Vorsitzender des Vorstands der badenova Verwaltungs-AG, persönlich haftende Gesellschafterin der badenova AG & Co. KG Caspar Baumgart ab 14. April 2014 Mitglied des Vorstands der WEMAG AG Josef Rönz bis 14. April 2014 Vorsitzender des Vorstands der Energieversorgung Mittelrhein AG Dr. h. c. Petra Roth bis 16. Mai 2014 Oberbürgermeisterin a. D. der Stadt Frankfurt am Main Dr. Herbert Rüben bis 16. Mai 2014 ehemaliges Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft Heinz Runde ab 14. April 2014 Vorsitzender des Vorstands der SWN Verkehrs- und Service AG Dr. Thomas Unnerstall ab 16. Mai 2014 Mitglied des Vorstands der N-ERGIE Aktiengesellschaft Jochen Westerholz ab 16. Mai 2014 Mitglied des Vorstands der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft Michael G. Feist Vorsitzender des Vorstands der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft Reiner Gebhardt bis 14. April 2014 Vorsitzender der Geschäftsführung der eins energie in sachsen Verwaltungs GmbH, persönlich haftende Gesellschafterin der eins energie in sachsen GmbH & Co. KG PERSONALAUSSCHUSS Dr. Herbert Rüben bis 16. Mai 2014 ehemaliges Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft Heinz Runde ab 14. April 2014 Vorsitzender des Vorstands der SWN Verkehrs- und Service AG Dr. Thomas Unnerstall Mitglied des Vorstands der N-ERGIE Aktiengesellschaft Jochen Westerholz ab 16. Mai 2014 Mitglied des Vorstands der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft Michael G. Baldus Vorsitzender Partner der ifp – Institut für Personal- und Unternehmensberatung Will & Partner GmbH & Co. KG Michael G. Feist Vorsitzender des Vorstands der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft Dr. Wolfgang Kalsbach Diplom-Physiker Dr. Günther Merl ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale Josef Hasler Vorsitzender des Vorstands der N-ERGIE Aktiengesellschaft Dr. Thorsten Radensleben bis 14. April 2014 Vorsitzender des Vorstands der badenova Verwaltungs-AG, persönlich haftende Gesellschafterin der badenova AG & Co. KG Lothar Herbst ab 16. Mai 2014 Mitglied des Vorstands der Mainova Aktiengesellschaft Heinz Runde ab 14. April 2014 Vorsitzender des Vorstands der SWN Verkehrs- und Service AG Dr. Thorsten Radensleben Vorsitzender des Vorstands der badenova Verwaltungs-AG, persönlich haftende Gesellschafterin der badenova AG & Co. KG Josef Rönz bis 14. April 2014 Vorsitzender des Vorstands der Energieversorgung Mittelrhein AG 87 88 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA auch im Geschäftsjahr 2014 intensiv begleitet. Dabei hat er sich ausführlich mit der Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie ihrer wesentlichen Beteiligungsgesellschaften, insbesondere der Thüga Aktiengesellschaft, befasst. Die Geschäftsführung der Thüga Management GmbH, die mit der unternehmerischen Führung der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA beauftragt ist, informierte uns in schriftlicher und mündlicher Form ausführlich und zeitnah über die Marktentwicklung, die wesentlichen energierechtlichen Veränderungen und alle relevanten Aspekte der Unternehmensstrategie und -planung. Außerdem befassten wir uns mit dem Risikomanagement- und Compliance-Bericht. Alle für das Unternehmen bedeutenden Entscheidungen sind eingehend mit der Geschäftsführung erörtert worden. Zwischen den Sitzungen stand die Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig in Kontakt mit der Geschäftsführung. Dabei wurden insbesondere die Geschäftsentwicklung und geplante Beteiligungsakquisitionen behandelt. Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat Im Geschäftsjahr 2014 hat der Aufsichtsrat die Vermögens-, Finanzund Ertragslage sowie aktuelle Themen im Thüga Holding-Konzern und bei der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA erörtert. Gegenstand umfassender Berichterstattung der Geschäftsführung waren insbesondere die Beteiligungsprojekte der Thüga Aktiengesellschaft. Darüber hinaus hat die Geschäftsführung über die veränderten energiepolitischen und -rechtlichen Rahmenbedingungen berichtet. Außerdem hat der Aufsichtsrat Personalangelegenheiten beraten. Im April haben wir unter anderem den Jahresabschluss 2013 einschließlich Lagebericht sowie den Konzernabschluss 2013 einschließlich Konzernlagebericht der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA in Anwesenheit der Wirtschaftsprüfer eingehend erörtert und gebilligt. In der Sitzung im Juli hat sich der Aufsichtsrat im Wesentlichen mit der Hochrechnung für das Geschäftsjahr 2014 sowie mit dem aktuellen Stand der Beteiligungsprojekte befasst. In der letzten Aufsichtsratssitzung des Jahres im Dezember hat sich der Aufsichtsrat mit der mittelfristigen Unternehmensplanung der Gesellschaft beschäftigt und zugleich dem Budget 2015 zu- gestimmt. Darüber hinaus hat die Geschäftsführung insbesondere über aktuelle Beteiligungsprojekte der Thüga Aktiengesellschaft Bericht erstattet. Jahres- und Konzernabschluss 2014 Die Hauptversammlung hat die Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, auf Vorschlag des Aufsichtsrats zum Abschlussprüfer gewählt. Die bestellte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den von der Geschäftsführung der Thüga Management GmbH nach den Rechnungslegungsgrundsätzen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht sowie den nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und ergänzend nach den gemäß § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA für das am 31. Dezember 2014 endende Geschäftsjahr geprüft. Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie die jeweiligen Lageberichte mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Des Weiteren beurteilte der Abschlussprüfer das Risikomanagementsystem und stellte abschließend fest, dass die Geschäftsführung die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen hat, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden, frühzeitig zu erkennen. Die Jahresabschlüsse, die Lageberichte und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und zum Konzernabschluss sowie die Abschlussunterlagen haben allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vorgelegen. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 14. April 2015 ebenfalls eingehend die Abschlussunterlagen und den Bericht des Wirtschaftsprüfers erörtert. Der Abschlussprüfer berichtete in dieser Sitzung ausführlich über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Auf der Grundlage unserer eigenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA erheben wir keine Einwände und stimmen den Prüfungsergebnissen der Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, zu. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT S Lagebericht der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und gebilligt. Der Aufsichtsrat der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA empfiehlt der Hauptversammlung, den Jahresabschluss festzustellen. Der Aufsichtsrat schlägt außerdem vor, der persönlich haftenden Gesellschafterin, der Thüga Management GmbH, Entlastung zu erteilen. Veränderungen im Aufsichtsrat Nachdem Herr Wolf-Kersten Meyer sein Mandat im Aufsichtsrat zum 31. Januar 2014 niedergelegt hatte, hat die Hauptversammlung vom 31. Januar 2014 mit Wirkung ab 1. Februar 2014 für die restliche Amtszeit des Aufsichtsrats Herrn Heinz Runde in den Aufsichtsrat gewählt. Am 14. April 2014 sind aufgrund des Ablaufs der Amtszeit des Aufsichtsrats die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrats Frau Sylvia Kromer, Herr Dr. Helmut Müller, Herr Dr. Herbert Rüben und Herr Heinz Runde aus ihren Ämtern ausgeschieden. Die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats wurden erneut in den Aufsichtsrat bestellt. Die Hauptversammlung hat am 14. April 2014 zudem Herrn Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und Herrn Wolf-Kersten Meyer zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats gewählt. Bei der Wahl der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat wurde Frau Simone Schultz neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der neue Aufsichtsrat hat Frau Dr. h. c. Petra Roth zur Vorsitzenden, Herrn Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden und Frau Dr. Kerstin Grass zur zweiten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Hauptversammlung wählte am 7. Oktober 2014 Herrn Herbert Marquard mit sofortiger Wirkung in den Aufsichtsrat. Er folgt damit Herrn Wolf-Kersten Meyer, der sein Mandat zum 30. September 2014 niedergelegt hatte. Veränderung in der Geschäftsführung der Thüga Management GmbH Die Amtszeit des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Herrn Ewald Woste, endete zum 15. Dezember 2014. Der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung, Herr Bernd Rudolph, schied ebenfalls zum 15. Dezember 2014 aus der Geschäftsführung aus. Zum Mitglied der Geschäftsführung wurde ab dem 1. Dezember 2014 Herr Dr. Matthias Cord bestellt. Herr Michael Riechel übernahm mit Wirkung zum 16. Dezember 2014 die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung. Dank des Aufsichtsrats Allen im Laufe des Berichtsjahres ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung gilt unser Dank für ihr Engagement zum Wohl der Thüga Holding GmbH Co. KGaA bzw. des Thüga Holding-Konzerns. Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA für ihre gute Arbeit im Geschäftsjahr 2014 seinen Dank und seine Anerkennung aus. München, 14. April 2015 Für den Aufsichtsrat Dr. h. c. Petra Roth Oberbürgermeisterin a. D. der Stadt Frankfurt am Main Vorsitzende 89 90 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 KONZERN-LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2014 GRUNDL AGEN DES THÜGA HOLDING-KONZERNS Geschäftsmodell des Thüga Holding-Konzerns Der Erfolg des Thüga Holding-Konzerns beruht auf dem Thüga-Geschäftsmodell, dessen Kern die Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) mit ihren rund 100 Beteiligungsgesellschaften ist. Charakteristisch für das Thüga-Modell ist die Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden. Thüga ist mit ihrem Modell der kommunalen Partnerschaft in zwölf Bundesländern in Deutschland vertreten und dort seit vielen Jahren verlässlicher Partner von Städten und Gemeinden im Bereich der Energie- und Wasserversorgung: Neben dem kapitalmäßigen Engagement, das in der Regel als Minderheitsgesellschafter erfolgt, trägt Thüga mit ihrem Fachberatungsangebot zum wirtschaftlichen Erfolg der kommunalen Unternehmen bei. Die wesentlichen Elemente des Thüga-Modells stellen sich wie folgt dar: · Die enge und vertrauensvolle Kooperation von Städten und Gemeinden mit Thüga in rund 100 Beteiligungsunternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft ermöglicht eine nachhaltige, erfolgreiche Bewirtschaftung des kommunalen Vermögens. · Die Beteiligungsunternehmen der Thüga sind marktwirtschaftlich ausgerichtet und agieren unternehmerisch eigenständig. Thüga berät ihre Beteiligungsunternehmen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette und unterstützt sie auf Wunsch bei der Umsetzung von Maßnahmen. Durch die Zusammenarbeit innerhalb der ThügaGruppe können Skaleneffekte erzielt werden. · Thüga moderiert und organisiert das Thüga-Netzwerk. In diesem Zusammenhang bündelt Thüga die fachliche Beratung und Unterstützung ihrer Beteiligungsunternehmen auch durch spezialisierte Gesellschaften im Bereich Energie und energienahe Dienstleistungen. Im Thüga Holding-Konzern sind die „unternehmerischen Rollen“ wie folgt verteilt: Thüga ist verantwortlich für die Akquisition von Beteiligungen, die fachliche Beratung ihrer Beteiligungsgesellschaften und für den Informations- und Erfahrungsaustausch im Thüga-Netzwerk. Von der Konzernmuttergesellschaft, der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga Holding), werden die Umsetzung der Konzernstrategie und die Finanzierung der Konzerngesellschaften zentral wahrgenommen. Servicegesellschaften, wie beispielsweise die Syneco Trading GmbH, ergänzen das Dienstleistungsangebot der Thüga. Ziele und Strategie des Thüga Holding-Konzerns Ein wesentliches strategisches Ziel des Thüga Holding-Konzerns ist es, das Beteiligungsportfolio der Thüga weiterzuentwickeln und auf der Grundlage von Rentabilität und Nachhaltigkeit insgesamt zu stärken. In diesem Zusammenhang führt Thüga bundesweit Gespräche mit Repräsentanten von Städten und Gemeinden bzw. wird auf kommunaler Ebene als potenzieller strategischer Investor kontaktiert. Im Rahmen ihrer regionalen Zielsetzungen und ihrer finanziellen Möglichkeiten wird Thüga die sich bietenden Chancen bei vorhandener Wirtschaftlichkeit der Investitionen nutzen. Die Energiewende sowie die energierechtlichen und -wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflussen das Geschäftsmodell von Stadtwerken und Regionalversorgern nachhaltig. Für Thüga stellen sich die erwarteten energiewirtschaftlichen Trends in allen Wertschöpfungsstufen wie folgt dar: Stromerzeugung/Speicherung Im Bereich der Stromerzeugung erwartet Thüga, dass aufgrund der politischen Ausbauziele der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung weiter steigt und diese stetig in einen wettbewerbsorientierten Erzeugungsmarkt integriert werden. Vor diesem Hintergrund werden die dezentralen Erzeugungseinheiten auf dem Strommarkt zunehmen und die Profitabilität der fossilen Stromerzeugung auch zukünftig niedrig bleiben. Allerdings werden gerade die Bestandskraftwerke spätestens nach dem Ausstieg aus der Kernenergie zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in den Zeiten benötigt, in denen wenig Strom aus Wind und Sonne erzeugt wird. Um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für fossile Kraftwerke positiv zu verändern, ist ein neues Marktdesign erforderlich, in welchem die erneuerbaren Energien mehr Systemverantwortung übernehmen und gesichert vorgehaltene Leistung angemessen vergütet wird. Die Speicherung von Energie, beispielsweise im Erdgasnetz, ist ein Lösungsansatz, um die zeitlichen Differenzen zwischen Stromerzeugung und Stromnachfrage auszugleichen. Im Gasmarkt übersteigt derzeit das Angebot die aktuelle Nachfrage. Dies ist unter anderem auf den starken Produktionsanstieg in den USA zurückzuführen. Die Preisunterschiede zwischen Sommer- und Winterpreisen sind deutlich zurückgegangen, sodass die Wirtschaftlichkeit von Erdgasspeichern stark eingeschränkt ist. Handel Das Handelsgeschäft wird kleinteiliger und komplexer. Gründe sind die steigende Preissensibilität und der intensive Wettbewerb im Endkundenmarkt, die zur marktnahen und kurzfristigen Beschaffung auch für kleinere Volumina führen. Zugleich nehmen der Viertelstundenhandel, befördert durch Anforderungen der Bundesnetzagentur und der Übertragungsnetzbetreiber, sowie der Intraday-Handel (EEGDirektvermarktung, Virtuelle Kraftwerke) massiv zu. Die Anzahl der KONZERN-LAGEBERICHT | GRUNDL AGEN DES THÜGA HOLDING-KONZERNS abgeschlossenen Kontrakte und damit der operative Aufwand je gehandelter kWh Strom und Gas haben sich seit 2010 spürbar erhöht. Darüber hinaus verlagert sich die Wertschöpfung zunehmend vom Commodity-Handel in Richtung Dienstleistung. Im Vertriebsmarkt lassen sich derzeit bei großen Kunden keine Margen mehr durchsetzen, sondern nur noch Dienstleistungsentgelte (handling fees). Netze Der Ausbau der erneuerbaren Energien wirkt sich auch auf den Bereich der Energienetze aus. Thüga prognostiziert zum einen insbesondere in ländlichen Regionen in den Bereichen Fotovoltaik und Kraft-WärmeKopplung einen Anstieg von Eigenverbrauchsmodellen, wodurch in diesen Gegenden die Durchleitungsmengen sinken werden. Zum anderen wird es zukünftig weitere dezentrale Erzeugungsschwerpunkte im Netz geben, die einen erheblichen Ausbau der Verteilnetze und damit hohe Investitionen erfordern. Aufgrund der beiden genannten Effekte werden die spezifischen Netzentgelte in ländlichen Regionen im Vergleich zu urbanisierten Gebieten stärker ansteigen. Eine Änderung des Regulierungsrahmens durch den Gesetzgeber ist im Rahmen der Evaluierung der Anreizregulierung vorgesehen. Um die in den nächsten Jahren erforderlichen Netzinvestitionen sicherzustellen, sind im Gesetzgebungsverfahren positive Impulse für den Bereich der Verteilnetze erforderlich. Des Weiteren geht Thüga mit Blick auf die vielen auslaufenden Konzessionen in den nächsten Jahren von einem anhaltend starken Wettbewerb um diese aus. Vertrieb Nach erfolgreicher Bewerbung um Konzessionen wird die Anzahl von Neugründungen kleiner Gemeinde-/Stadtwerke zunehmen und damit auch der Wettbewerb im Vertrieb. Thüga rechnet mit einer nach Vertriebsgebieten differenzierten Zunahme der kumulierten Kundenwechselrate in Höhe von bis zu zwei Prozent pro Jahr. Der Wechselprozess wird jedoch vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtsprechung und neuer gesetzlicher Regelungen zunehmend komplexer, sodass die damit verbundenen Kompetenzanforderungen und Kosten für Wechselprozesse steigen. Marktdifferenzierungen werden in den nächsten Jahren zunehmen. Insbesondere branchenfremde Wettbewerber, wie zum Beispiel Google, sind bestrebt, innovative energienahe Produkte am Markt zu platzieren. Auch klassische Energieversorger werden ihr Geschäftsfeld erweitern und neue kundenorientierte Geschäftsmodelle, beispielsweise im Bereich der dezentralen Erzeugung, anbieten und somit verstärkt die Rolle eines Energiedienstleisters einnehmen. Neue Geschäftsfelder Darüber hinaus wurden auch neue Geschäftsfelder, in denen Thüga bzw. Gruppenunternehmen bereits aktiv sind, analysiert. Beispielsweise ist der Breitbandausbau insbesondere im ländlichen Bereich politisch gefordert, jedoch ohne staatliche Förderprogramme nicht wirtschaftlich, bietet aber den Energieversorgern die Möglichkeit, ihre Geschäftsfelder zu erweitern und die Bestandskunden durch neue Produkte zu binden. Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld ist der Austausch der klassischen Stromzähler gegen intelligente Messsysteme, sogenannte Smart-Meter. Grundsätzlich erscheint Thüga ein nahezu flächendeckender Einsatz von Smart-Meter bei Kunden mit einem Verbrauch von mehr als 6.000 kWh p. a. sowie bei Einspeisern von erneuerbaren Energien bis 2020 realistisch. Die Innovationsplattform der Thüga hat Ende September 2014 die Erarbeitung der „Innovationslandkarte 2024“ erfolgreich abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um eine grundlegende Überarbeitung der „Innovationslandkarte 2022“ aus dem Jahr 2012, wobei aktuell ein stärkerer Fokus auf branchenübergreifende Trends gelegt wurde. Für die sechs Innovationscluster Erzeugung & Speicher, Energieeffizienz, Commodity-Handel & Vertrieb, Infrastruktur, Kommunikation & Smart Home sowie Smart City & Mobilität wurden sogenannte Zukunftsfelder abgeleitet und pro Innovationscluster in ein Zukunftsbild überführt. HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE ENERGIEVERSORGER UND LÖSUNGEN IM THÜGA-NETZWERK Mit Blick auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen in der deutschen Energiewirtschaft hat Thüga bereits gegenwärtig wesentliche strategische Handlungsfelder besetzt. Stromerzeugung/Speicherung Die Unternehmen der Thüga-Gruppe unterstützen die Energiewende u. a. durch den Ausbau der erneuerbaren Energien. In Abhängigkeit von Unternehmensgröße und wirtschaftlichen Projekten vor Ort, engagieren sich die Beteiligungsgesellschaften in regionalen Einzelprojekten und/oder als einer von 46 Kommanditisten über die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (THEE). Das Gemeinschaftsunternehmen ist mittlerweile in sieben Bundesländern mit über 100 Windenergieanlagen aktiv. Insgesamt verfügen die Anlagen über eine Erzeugungsleistung von rund 256 Megawatt (MW), bezogen auf die THEE entspricht das 207 MW. Die Windenergieanlagen sind darauf ausgelegt, jährlich circa 543 Mio. kWh (davon THEE 460 Mio. kWh) Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen; dies entspricht etwa der Deckung des jährlichen Strombedarfes von rund 155.000 Haushalten (auf THEE entfielen 132.000 Haushalte). Auch die Kommunen im Thüga-Netzwerk setzen sich für die Energiewende ein. In Zusammenarbeit mit Thüga hat eine Reihe von Städten und Gemeinden ein kommunales Energie- und Klimakonzept erstellt. Aufgrund der veränderten Erzeugungsstruktur müssen die Partnerunternehmen mit eigener Erzeugungskapazität ihr Erzeugungsportfolio optimieren und flexibler gestalten. Hierbei werden die Unternehmen individuell von Thüga unterstützt. Darüber hinaus erfordern insbesondere die zahlreichen dezentralen Anlagen, wodurch der Kunde gleichzeitig Produzent und Verbraucher, das heißt Prosumer 91 92 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ist, neue kundenorientierte Lösungen. Diese Lösungen zu entwickeln und im Markt anzubieten, ist Ziel der Thüga-Gruppenunternehmen. Mit der Möglichkeit, überschüssige Energie, etwa aus Windkraft und Fotovoltaik zu speichern, befasst sich die Thüga-Gruppe ebenfalls gemeinschaftlich. Zusammen mit zwölf Beteiligungsunternehmen hat Thüga den Bau einer Strom zu Gas-Demonstrationsanlage initiiert. Die in Frankfurt am Main gelegene Anlage ist im Mai 2014 offiziell in Betrieb genommen worden und speist bei Nennlast rund 3.000 m³/h mit Wasserstoff angereichertes Erdgas in das Frankfurter Erdgasverteilnetz ein. Durch diese Kooperation sind der Wissenstransfer und eine Risikostreuung hinsichtlich der hohen Investitionssummen im Thüga Holding-Konzern gewährleistet. Die Unternehmen der Thüga-Gruppe haben bereits 2013 ein zukunftsfähiges Strommarktmodell entwickelt und zur Diskussion gestellt. Dieses wurde mit großem Interesse von der Energiebranche aufgenommen und bildet mittlerweile die Basis der gemeinsamen Positionierung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) führt nach Auffassung der Thüga grundsätzlich in die richtige Richtung. Beispielsweise soll nach dem reformierten EEG die Höhe der Einspeisevergütung, die der Anlagenbetreiber für den von ihm produzierten Strom erhält, über eine Ausschreibung ermittelt werden. Bereits Anfang 2015 wird in einem ersten Schritt die Förderhöhe für Strom aus Fotovoltaik-Freiflächenanlagen wettbewerblich über Ausschreibungen ermittelt. Auf Basis dieser Pilotausschreibungen sollen erste Erfahrungen mit dem neuen Förderinstrument gesammelt werden, bevor ab 2017 die Förderhöhe grundsätzlich auch für die anderen erneuerbaren Energien über Ausschreibungen ermittelt werden soll. Handel Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben 67 Partnerunternehmen das Dienstleistungsangebot der führenden kommunalen Energiehandelsplattform in Deutschland, der Syneco Trading GmbH, genutzt. Die Syneco Trading GmbH ist der zentrale Marktzugang für die ThügaBeteiligungsgesellschaften zu allen traditionellen und neuen Handelsmärkten für Strom und Erdgas sowie für Emissionszertifikate. Produkte wie beispielsweise 24/7-Handel, EEG-Direktvermarktung sowie „VirtuellesThüga-Kraftwerk“ runden das Dienstleistungsspektrum der Gesellschaft ab. Das von der Innovationsplattform der Thüga initiierte „Virtuelle-Thüga-Kraftwerk“ vermarktet mittlerweile in drei der vier deutschen Regelzonen sowohl Minutenreserve als auch Sekundärregelleistung. In den Pool sind etwa 50 mittelgroße Kraft-WärmeKopplungsanlagen von neun verschiedenen Thüga-Partnerunternehmen mit einer Gesamtleistung von 45 MW eingebunden. Aufgrund der zunehmend kleinteiliger und komplexer werdenden Handelsgeschäfte steht die Syneco Trading GmbH vor der Herausforderung, die sinkenden spezifischen Handelsergebnisse durch entsprechenden Mengenzuwachs zu kompensieren. Vor diesem Hintergrund wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Gespräche über eine strategische Neuausrichtung begonnen. Derzeit können ausschließlich Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe das breite Dienstleistungsspektrum der Syneco Trading GmbH nutzen. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung wird auch eine Ausweitung des Kundenkreises auf alle Versorgungsunternehmen mit kommunalem Hintergrund diskutiert. Netz Die Schwerpunkte der Beratungen durch Thüga-Fachabteilungen sind im regulatorisch/technisch geprägten Geschäftsumfeld konzeptionellstrategisch ausgerichtet. So wurde beispielsweise im Rahmen des Projektes „Integrierte Netzstrategie“ für ausgewählte Beteiligungsunternehmen ein Masterplan für das Netz erarbeitet, der für diese Gesellschaften Handlungsempfehlungen zur Stabilisierung der handelsrechtlichen Netzergebnisse gegeben hat. In einem weiteren Projekt „Konzessionsmanagement“ hat Thüga zusammen mit einigen Beteiligungsunternehmen ein Beratungsprodukt entwickelt, welches im Wesentlichen einen standardisierten Konzessionsbewirtschaftungsprozess, ein Monitoring-System (Gesamtbewertung aller Konzessionsgebiete) und die strategische Weiterentwicklung der jeweiligen Konzessionsgebiete der beteiligten Unternehmen beinhaltet. Damit werden im Kerngeschäft wichtige Maßnahmen identifiziert, um das Netzergebnis zu stabilisieren. Vertrieb Die Umsetzung des strategischen Handlungsfelds „Vertriebsexzellenz“ hat eine besondere Bedeutung für den Thüga Holding-Konzern und die Beteiligungsunternehmen der Thüga. Im Rahmen des Projektes „Transparente Vertriebssteuerung“ hat Thüga gemeinsam mit Beteiligungsunternehmen ein Beratungsprodukt entwickelt, das für alle Vertriebsgesellschaften der Thüga nutzbar ist und individuell angepasst werden kann. Ziel der „Transparenten Vertriebssteuerung“ ist es, die Beteiligungsunternehmen der Thüga in Zukunft noch stärker vor Ort mit maßgeschneiderten Beratungsprodukten und spartenübergreifenden Projekten zu unterstützen, um dadurch Mehrwert im Vertrieb für die Beteiligungsunternehmen zu schaffen. Bereits knapp 20 Partnerunternehmen haben bis Ende 2014 diese Beratungsleistung entsprechend genutzt, indem in den Unternehmen die jeweiligen Werttreiber im Vertrieb analysiert und Instrumente zur Vertriebssteuerung implementiert wurden. Aufbauend auf den generierten Erkenntnissen der „Transparenten Vertriebssteuerung“, wurde den bisherigen Nutzern 2014 erstmalig die Teilnahme am Benchmarking „KIT“ (Kennzahlen in der „Transparenten Vertriebssteuerung“) angeboten. Durch den anonymisierten Vergleich können die Unternehmen eine differenzierte Standortbestimmung vornehmen und erhalten wichtige Anregungen zur Optimierung ihrer Vertriebskosten. Thüga plant aufgrund der positiven Resonanz bei den Beteiligungsgesellschaften, das Benchmarking „KIT“ weiter auszubauen. KONZERN-LAGEBERICHT | GRUNDL AGEN DES THÜGA HOLDING-KONZERNS Mit dem Ziel, weitere Instrumente zur Vertriebssteuerung zu etablieren, wurde 2014 ein Beratungsangebot zur „Optimierung des Produktportfolios im Massenkundenbereich Strom und Gas“ entwickelt. Ziel ist es, das bestehende Produktportfolio zu analysieren, dessen strukturelle Schwachstellen zu identifizieren sowie auf Basis der Erkenntnisse ein maßgeschneidertes und marktfähiges Produktportfolio Gas und Strom zu generieren. Neue Geschäftsfelder Die Thüga-Innovationsplattform entwickelt seit Mitte 2011 mit aktuell 38 Thüga-Beteiligungsunternehmen (Stand: Januar 2015) kurzbis mittelfristig kommerzialisierbare technologische Innovationen. Aufgrund der gemeinschaftlichen Finanzierung von Projekten lassen sich Innovationen schneller, effektiver und insofern wirtschaftlicher auf den Markt bringen. Die Innovationsplattform hat 2014 in enger Zusammenarbeit mit ihren Partnerunternehmen das Smart-Home-Produkt „daheim – Smart Home von hier“ („daheim“) entwickelt, womit den Angeboten des Wettbewerbes ein umfassendes Thüga-spezifisches Geschäftsmodell entgegengesetzt werden soll. Im Dezember 2014 wurde die Pilotierung von „daheim“ bei 150 Pilotkunden von der ESWE Versorgungs AG gestartet. Im Anschluss daran beginnt 2015 der sukzessive Rollout. Darüber hinaus wurde von der Innovationsplattform das Geschäftsmodell „Solarspeicher“ umsetzungsreif entwickelt. Es besteht aus vorkonfektionierten Produktpaketen für Einfamilienhäuser, die jeweils aus einer Fotovoltaikanlage, einem Batteriespeicher sowie einem Reststromliefervertrag bestehen und über ein innovatives Vertriebsmodell vermarktet werden sollen. Eine Pilotphase des Geschäftsmodelles „Solarspeicher“ startet im ersten Quartal 2015 bei der Stadtwerke Greven GmbH und der Energieversorgung Mittelrhein AG. Bei erfolgreichem Verlauf der Pilotierung ist der Start des Rollouts auf weitere Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe für das erste Halbjahr 2015 geplant. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft Thüga MeteringService GmbH ist seit 2010 mit ihrem Geschäftsfeld „Breitband + Netz“ erfolgreich im Bereich Breitbandausbau am Markt aktiv. Dieser Geschäftsbereich teilt sich auf in den eigenen Netzbetrieb mit der Marke komDSL („kommunales DSL“) und ein Geschäftsmodell für Energie-/Regionalversorger. Energieversorgungsunternehmen und Kommunen erhalten hierbei Unterstützung sowohl bei der Planung/Projektierung und beim Ausbau des Glasfasernetzes als auch bei der Inbetriebnahme, dem Betrieb und der laufenden Überwachung des technischen Netzbetriebes. Darüber hinaus unterstützt die Thüga MeteringService GmbH bei der Einführung von Smart-Meter. Gemeinsam mit der Thüga wurde das Projekt „Admin 6000“ initiiert. Ziel des Projektes ist es, eine zentrale Plattform zur Administration der zahlreichen Gateways zu schaffen, um teure Investitionen der Gesellschaften in eigene Hard- und Software zu vermeiden. Mittlerweile sind schon zahlreiche Gesellschaften angeschlossen worden, sodass die kritische Losgröße an notwendigen Smart-Meter-Gateways für einen wirtschaftlichen Betrieb der Plattform bereits erreicht ist. Des Weiteren wurde bei der Thüga MeteringService GmbH das Geschäftsfeld „IT + Service“ neu geschaffen. Hierin werden bereits bestehende Dienstleistungen aus den Bereichen Infrastruktur, Kommunikation, Hosting und Cloud-Services zusammengefasst. Diese basieren auf Abläufen und Techniken, die sich bereits bewährt haben und innerhalb einer sicheren und zuverlässigen IT-Umgebung in eigenen zertifizierten Rechenzentren bereitgestellt werden. Veränderungen in der Geschäftsführung der Thüga Management GmbH Die Amtszeit des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Herrn Ewald Woste, endete zum 15. Dezember 2014. Der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung, Herr Bernd Rudolph, schied aus Altersgründen zum 15. Dezember 2014 aus der Geschäftsführung aus. Zum Mitglied der Geschäftsführung wurde seit dem 1. Dezember 2014 Herr Dr. Matthias Cord bestellt. Herr Michael Riechel übernahm die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung mit Wirkung zum 16. Dezember 2014. Organisation und rechtliche Struktur des Thüga Holding-Konzerns STRUKTUR DER ANTEILSEIGNER Die Muttergesellschaft des Thüga Holding-Konzerns ist die Thüga Holding, eine nicht börsennotierte Kommanditgesellschaft auf Aktien. Komplementärgesellschaft der Thüga Holding ist die Thüga Management GmbH. D I E A N T E I L S E I G N E R 1 D E R T H Ü G A H O L D I N G G M B H & C O. K G A A 38,41 % Kom9 GmbH & Co. KG2 1 mehrheitlich kommunale Anteilseigner 20,53 % Mainova Aktiengesellschaft2 2 über Beteiligungsgesellschaften 20,53 % N-ERGIE Aktiengesellschaft 20,53 % Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft 93 94 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Die Kapitalanteile der Thüga Holding werden zu jeweils rund 20,53 Prozent von der Mainova Aktiengesellschaft, der N-ERGIE Aktiengesellschaft und der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft gehalten. Weitere rund 38,41 Prozent der Anteile an der Thüga Holding werden über die Kom9 GmbH & Co. KG, einen Zusammenschluss aus 54 lokalen und regionalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen, gehalten. Assoziierte Unternehmen des Thüga Holding-Konzerns Assoziierte Unternehmen sind diejenigen Unternehmen, bei denen die Thüga Holding maßgeblichen Einfluss auf die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungsprozesse nehmen kann, ohne dass Beherrschung vorliegt. KONSOLIDIERUNGSKREIS DES THÜGA HOLDING-KONZERNS Der Konsolidierungskreis des Thüga Holding-Konzerns umfasst zum 31. Dezember 2014 insgesamt 54 (Vorjahr 55) at equity bewertete, assoziierte Unternehmen. Zum 31. Dezember 2014 hält die Thüga Holding Anteile an 13 (Vorjahr 13) Tochterunternehmen, an 79 (Vorjahr 80) assoziierten Unternehmen und an 14 (Vorjahr 15) übrigen Beteiligungen. Vollkonsolidierte Unternehmen des Thüga Holding-Konzerns Im Geschäftsjahr 2014 wurden neben der Thüga Holding die Thüga Management GmbH, die CONTIGAS Deutsche Energie-Aktiengesellschaft (CONTIGAS), die Thüga, die Thüga Energienetze GmbH, die Thüga Energie GmbH, die Thüga EVK Beteiligungs GmbH sowie die Syneco Trading GmbH vollkonsolidiert. SEGMENTE DES THÜGA HOLDING-KONZERNS Die Segmentberichterstattung des Thüga Holding-Konzerns ist an der internen Organisations- und Berichtsstruktur ausgerichtet und hat das Ziel, Informationen über die wesentlichen Geschäftsbereiche des Konzerns zur Verfügung zu stellen. Da der Thüga Holding-Konzern im Wesentlichen innerhalb Deutschlands tätig ist, wurde auf eine Darstellung nach geografischen Merkmalen verzichtet. Thüga Holding GmbH & Co. KGaA CONTIGAS Deutsche Energie-Aktiengesellschaft 100,00 % Thüga Management GmbH 100,00 % 18,90 % Thüga Aktiengesellschaft 81,10 % Syneco Trading GmbH 50,12 % Thüga Energienetze GmbH 100,00 % Thüga Energie GmbH 100,00 % Thüga EVK Beteiligungs GmbH 100,00 % KONZERN-LAGEBERICHT | GRUNDL AGEN DES THÜGA HOLDING-KONZERNS | WIRTSCHAFTSBERICHT Als berichtspflichtige Segmente des Thüga Holding-Konzerns wurden entsprechend den Geschäftsfeldern der vollkonsolidierten Gesellschaften die Segmente „Netz“, „Vertrieb“, „Handel“ und „Holding/Beratung“ festgelegt. WIR TSCHAFTSBERICHT Das Segment Netz umfasst die Erdgas- und Stromverteilung sowie zugehörige Dienstleistungen, welche aus den Geschäftsaktivitäten der Thüga Energienetze GmbH resultieren. KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND Das Segment Vertrieb bildet den Erdgas- und Stromvertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen, welche aus den Geschäftsaktivitäten der Thüga Energie GmbH resultieren, ab. Das Segment Handel umfasst den Handel mit Strom, Erdgas und sonstigen bedarfsorientierten energienahen Produkten sowie zugehörige Dienstleistungen. Das Segment Handel entspricht den Geschäftsaktivitäten der Syneco Trading GmbH. Das Segment Holding/Beratung bildet das Beteiligungsgeschäft, das Beratungsgeschäft sowie zugehörige Dienstleistungen ab. WESENTLICHE VERTRÄGE IM THÜGA HOLDING-KONZERN Zwischen der Thüga Holding als Organträgerin und der Thüga Management GmbH als Organgesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Darüber hinaus bestehen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge zwischen der Thüga Holding als herrschender Gesellschaft und der CONTIGAS sowie der Thüga als beherrschten Gesellschaften. Des Weiteren bestehen Ergebnisabführungsverträge zwischen der Thüga als Organträgerin und der Syneco Trading GmbH sowie der Thüga Energienetze GmbH als Organgesellschaften, wobei mit der Thüga Energienetze GmbH zudem ein Teilbeherrschungsvertrag vorliegt. Darüber hinaus sind zwischen Thüga als herrschender Gesellschaft und der Thüga Energie GmbH sowie der Thüga EVK Beteiligungs GmbH als beherrschten Gesellschaften Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge abgeschlossen. Ferner bestehen bilaterale Bankdarlehen sowie Schuldscheindarlehen, die im Kapitel „Finanzlage“ näher beschrieben werden. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Das Statistische Bundesamt hat Mitte Januar 2015 in seiner Pressemitteilung veröffentlicht, dass nach vorläufigen Berechnungen das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent gestiegen ist. Der BIP-Anstieg lag damit über dem Durchschnitt von 1,2 Prozent der vergangenen zehn Jahre. Der Konsum war wichtigster Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft: Die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 1,1 Prozent, die Konsumausgaben des Staates um 1,0 Prozent. Auch die Investitionen nahmen zu: Im Inland investierten Unternehmen und Staat zusammen 3,7 Prozent mehr in Ausrüstungen – das sind vor allem Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge – als ein Jahr zuvor. Auch die preisbereinigten Bauinvestitionen erzielten ein kräftiges Plus von 3,4 Prozent. Der deutsche Außenhandel gewann im Jahresdurchschnitt 2014 trotz eines weiterhin schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeldes etwas an Dynamik: Deutschland exportierte preisbereinigt insgesamt 3,7 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig stiegen die Importe um 3,3 Prozent. Der Außenbeitrag – die Differenz zwischen Exporten und Importen – hatte dadurch einen vergleichsweise geringen Anteil von +0,4 Prozentpunkten am BIP-Wachstum 2014. Auf der Entstehungsseite des BIP konnten 2014 fast alle Wirtschaftsbereiche zur Belebung der deutschen Wirtschaft beitragen. Insbesondere im Baugewerbe kam es – unter anderem begünstigt durch die milde Witterung in den Wintermonaten – im Jahr 2014 zu einem kräftigen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 2,7 Prozent. Das Produzierende Gewerbe, auf das ohne das Baugewerbe gut ein Viertel der gesamten Bruttowertschöpfung entfällt, konnte ebenfalls spürbar um 1,1 Prozent zulegen. Insgesamt stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 1,4 Prozent. Die Wirtschaftsleistung 2014 wurde von rund 42,7 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 0,4 Millionen Personen oder 0,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte damit das achte Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Der Staatssektor – dazu gehören Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen – beendete das Jahr 2014 nach vorläufigen Berechnungen mit dem zweithöchsten Finanzierungsüberschuss seit der deutschen Wiedervereinigung in Höhe von 11,9 Mrd. €. Damit kann der Staat für 2014 einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. 95 96 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ENERGIEVERBRAUCH IN DEUTSCHLAND Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. war 2014 der Energieverbrauch in Deutschland rund 4,8 Prozent niedriger als im Vorjahr. Den stärksten Einfluss auf den deutlich zurückgegangen Energieverbrauch hatte die milde Witterung. Ohne Berücksichtigung des Witterungseinflusses hätte der Energieverbrauch nur um etwa 1 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen. Die erneuerbaren Energien hatten einen Anteil von 27,3 Prozent (Vorjahr 25,4 Prozent) am Bruttostromverbrauch. Insgesamt lag der Primärenergieverbrauch im abgelaufenen Kalenderjahr 2014 voraussichtlich bei 446,5 Mio. t Steinkohleeinheiten (SKE) gegenüber einem abschließend ermittelten Verbrauch von 469,4 Mio. t SKE im Vorjahr. Energiepolitisches und energierechtliches Umfeld Das energiepolitische und -rechtliche Umfeld der deutschen Energiewirtschaft wird maßgeblich von Regelungen und Rechtsprechung sowohl europäischen als auch nationalen Ursprunges beeinflusst. Wesentliche Elemente hieraus mit Bedeutung für den Thüga Holding-Konzern werden nachfolgend dargestellt: EEG-NOVELLE Der Bundestag hat am 27. Juni 2014 das „Gesetz zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und zur Änderung weiterer Bestimmungen des Energiewirtschaftsrechts“ beschlossen. Das Gesetz, das zum 1. August 2014 in Kraft getreten ist, setzt das bisherige Fördermodell im Grundsatz fort, enthält aber einige wesentliche Änderungen: Zur besseren Integration in den Strommarkt werden Betreiber neuer Anlagen verpflichtet, den von ihnen erzeugten Strom direkt zu vermarkten. Dies betrifft Neuanlagen ab einer installierten Leistung von mehr als 500 kW sowie alle ab 1. Januar 2016 in Betrieb gehenden Anlagen ab einer installierten Leistung von mehr als 100 kW. Zur besseren Steuerung des Ausbaus wird der bereits von der Fotovoltaik bekannte sog. „atmende Deckel“ auch für die Windenergie an Land und für die Biomasse eingeführt: Werden mehr neue Anlagen gebaut, als nach dem gesetzlich festgelegten „Ausbaukorridor“ vorgesehen ist, sinken automatisch die Fördersätze für weitere Anlagen. Um die Kosten für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien zu senken, erfolgt außerdem eine Konzentration der Förderung auf vergleichsweise günstige Technologien wie Wind und Fotovoltaik; die Förderung für Stromerzeugung aus Biomasse wird stark eingeschränkt. Eine wesentliche Neuerung ist ferner, dass die bisher im Wesentlichen von der EEG-Umlage befreite Eigenversorgung künftig einen Beitrag zu den EEG-Förderkosten leisten muss: Für selbst erzeugten und verbrauchten Strom aus neuen EEG-Anlagen oder KWK-Anlagen müssen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – in den Jahren 2014 und 2015 30 Prozent, im Jahr 2016 35 Prozent und ab dem Jahr 2017 40 Prozent der EEG-Umlage bezahlt werden; Bestandsanlagen bleiben grundsätzlich davon vorerst bis 2017 verschont. Die europarechtlich umstrittene besondere Ausgleichsregelung für die stromintensive Industrie wird an die im April 2014 veröffentlichten Umwelt- und Energiebeihilfeleitlinien der EU-Kommission angepasst und damit europarechtskonform ausgestaltet. Im Ergebnis wird die Regelung auf bestimmte Unternehmen stromkosten- und handelsintensiver Branchen beschränkt. Die EU-Kommission hat dem neuen EEG einen positiven Bescheid zu seiner Beihilferechts-/Europarechtskonformität ausgestellt. Damit wurde der monatelange Streit mit der Bundesregierung beigelegt. Ende 2014 ist der Referentenentwurf einer Verordnung zur Einführung von Ausschreibungen der finanziellen Förderung für FotovoltaikFreiflächenanlagen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgelegt worden. Danach soll künftig die Höhe der finanziellen Förderung für Fotovoltaik-Freiflächenanlagen durch ein Bieterverfahren ermittelt werden, das von der Bundesnetzagentur (BNetzA) durchgeführt wird. Ab 2017 soll dann die Höhe der finanziellen Förderung für alle Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien durch Ausschreibungen festgestellt werden. GESETZ ZUR UMSETZUNG DER VERBRAUCHERRECHTERICHTLINIE Mit Wirkung zum 13. Juni 2014 trat das Gesetz zur Umsetzung der EU-Verbraucherrechterichtlinie in Kraft. Hiermit wurden die Vorgaben der EU (Richtlinie 2011/38/EU) fristgemäß in deutsches Recht umgesetzt. Durch die Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie wird die Angleichung des Verbraucherrechtes der EU-Mitgliedsstaaten erreicht und insofern ein hohes Verbraucherschutzniveau geschaffen. Für die Versorgungsbranche einschließlich Wärme- und Wasserversorgung ist insbesondere die Neuregelung des Widerrufsrechtes für Fernabsatzverträge mit Verbrauchern zu beachten. Für im Fernabsatz abzuschließende Massenkundenverträge sollte ab Inkrafttreten des Gesetzes flächendeckend eine dem gesetzlichen Muster entsprechende Widerrufsbelehrung vorgesehen werden. Die Nichteinhaltung der Vorgaben zum gesetzlichen Widerruf kann gegebenenfalls dazu führen, dass der Kunde nicht nur den Vertrag nachträglich noch über einen Zeitraum von einem Jahr und 14 Tagen widerrufen kann, sondern im Zweifel für die in diesem Zeitraum bezogene Energie bzw. Wasser oder Fernwärme keinen Wertersatz leisten muss. Nicht umfasst von der Verpflichtung sind solche Lieferverhältnisse, die unmittelbar durch die Entnahme von Energie (Grundversorgungsverträge), Fernwärme oder Wasser und folglich nicht im Wege des Fernabsatzes zustande kommen. Weiterhin werden im Hinblick auf den Abschluss von Fernabsatzverträgen die bereits auf der Grundlage des aktuellen Rechtes bestehenden KONZERN-LAGEBERICHT | WIRTSCHAFTSBERICHT Informationspflichten gegenüber Verbrauchern erweitert. Die neuen gesetzlichen Regelungen gelten für alle Neuverträge stichtagsgenau ab dem 13. Juni 2014. Dies bedeutet, dass bis einschließlich 12. Juni 2014 die auf der Grundlage des bisherigen Rechtes erstellten Vertragsentwürfe Verwendung finden, ab dem 13. Juni 2014 hingegen nur noch entsprechend aktualisierte Vertragsformulare vorgehalten werden dürfen. NEUREGELUNG DER GRUNDVERSORGUNGSVERORDNUNGEN STROM UND GAS Der Bundesrat hat am 10. Oktober 2014 einer Novellierung der Grundversorgungsverordnungen Strom und Gas (StromGVV, GasGVV) zugestimmt. Die Neuregelungen betreffen Vorgaben zur Ausweisung der Allgemeinen Preise in der Grundversorgung sowie entsprechende Vorgaben zur Ausweisung von Preisänderungen. Zukünftig besteht die Pflicht zum Ausweis und zur Veröffentlichung derjenigen Preisbestandteile, die sich aus staatlich und regulatorisch induzierten Belastungen (Bereich Strom) bzw. staatlichen Belastungen ergeben (Bereich Gas): Der Kunde ist bei Vertragsschluss über die entsprechenden Preisbestandteile zu informieren, zugleich ist deren Veröffentlichung im Internet vorgeschrieben. Vor dem Hintergrund der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Frage der Vereinbarkeit der Preisanpassungsregelungen in der StromGVV bzw. GasGVV mit dem Transparenzgebot der EU-Richtlinien 2003/54/ EG bzw. 2003/55/EG sind die Kunden mit der brieflichen Mitteilung über den Umfang, den Anlass und die Voraussetzungen einer Preisänderung sowie über die damit verbundenen Kündigungsrechte zu informieren. Zudem sind die staatlich veranlassten, im Strombereich zusätzlich die regulatorisch veranlassten Preisbestandteile in übersichtlicher Form anzugeben. Ein Änderungsantrag des Verbraucherschutzausschusses des Bundesrates zur Einführung einer Preissenkungspflicht für den Fall sinkender staatlicher Belastungen hatte sich nicht durchsetzen können. Jedoch müssen bei sinkenden staatlichen Belastungen die Grundversorger ihre Preise unter Berücksichtigung der gesunkenen Kostenbestandteile neu kalkulieren. Die Verordnungsänderungen sind am 30. Oktober 2014 in Kraft getreten und müssen daher bereits für ggf. erfolgende Änderungen der Grundversorgungspreise zum Jahresbeginn 2015 beachtet werden. URTEIL DES EUROPÄISCHEN GERICHTSHOFES ZUR P R E I S A N PA S S U N G I N D E R G R U N D V E R S O R G U N G Der EuGH hat mit Urteil vom 23. Oktober 2014 entschieden, dass eine Regelung zur Preisanpassung in der Grundversorgung gewährleisten muss, dass die Verbraucher rechtzeitig vor Inkrafttreten der Preisänderung über deren Anlass, Voraussetzungen und Umfang informiert werden, um den europarechtlichen Vorgaben der Energiebinnenmarktrichtlinie zu entsprechen. Insoweit sind die bisherigen Regelungen in § 4 Abs. 1 und 2 AVBEltV, AVBGasV sowie in § 5 Abs. 2 und 3 StromGVV, GasGVV vom deutschen Verordnungsgeber nur unzureichend ausgestaltet worden. Dieser Mangel ist jedoch mit Inkrafttreten der GVVNovelle (siehe Neuregelung der Grundversorgungsverordnungen Strom und Gas) bereits beseitigt worden. Über die Frage der Wirksamkeit der vom deutschen Verordnungsgeber bislang nur unzureichend ausgestalteten §§ 5 Abs. 2 StromGVV, GasGVV hat der EuGH ebenso wenig entschieden wie über die Frage von möglichen Rückzahlungsansprüchen. Die Beantwortung beider Fragen hat der EuGH explizit dem Bundesgerichtshof (BGH) zur Entscheidung überlassen. Eine Entscheidung des BGH, die sich mit der komplexen Frage der Auswirkung eines Umsetzungsfehlers des deutschen Verordnungsgebers auf das Verhältnis zwischen Grundversorger und grundversorgtem Kunden auseinandersetzen muss, dürfte nicht vor der Jahresmitte 2015 ergehen. B G H - U R T E I L Z U R W I R K SA M K E I T E I N E R H E L - K L AU S E L IN ALLGEMEINEN GESCHÄFTSBEDINGUNGEN Der BGH hat am 14. Mai 2014 in zwei gleich gelagerten Revisionsverfahren entschieden, dass eine in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Gaslieferungsvertrages enthaltene Preisregelung, die sowohl der Berechnung des bei Vertragsbeginn geltenden Arbeitspreises als auch der Berechnung späterer Preisänderungen dient, entgegen der Auffassung der Berufungsgerichte eine der Inhaltskontrolle unterworfene Preisnebenabrede darstellt, soweit sie künftige, noch ungewisse Preisanpassungen regelt. Eine solche Klausel, wonach sich der Arbeitspreis für die Lieferung von Gas zu bestimmten Zeitpunkten ausschließlich in Abhängigkeit von der Preisentwicklung für Heizöl ändert, hält aber bei ihrer Verwendung im unternehmerischen Geschäftsverkehr der Inhaltskontrolle gemäß § 307 Abs. 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) stand. AKTUELLE RECHTSPRECHUNG ZU KONZESSIONSVERGABEN Der BGH hat am 17. Dezember 2013 über die Ordnungsmäßigkeit von Konzessionsvergabeverfahren und die Rechtsfolgen bei Verfahrensfehlern entschieden. Der BGH betont die Pflicht der Kommunen zur Auswahl des Konzessionärs in einem diskriminierungsfreien Wettbewerb. Die Auswahl hat hiernach in einem transparenten Verfahren zu erfolgen und ist vorrangig an Kriterien auszurichten, welche die Ziele des § 1 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) konkretisieren; dies gilt auch für Verfahren, die schon vor Inkrafttreten des § 46 Abs. 3 S. 5 EnWG durchgeführt wurden. Konzessionsvergabeverfahren, die diesen Anforderungen nicht genügen, stellen eine unbillige Behinderung nach § 20 Abs. 1 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) a. F. derjenigen Bewerber dar, deren Chancen auf die Konzession dadurch beeinträchtigt worden sind. Rechtsfolge des Verstoßes gegen § 20 Abs. 1 GWB a. F. ist nach Ansicht des BGH in aller Regel die Nichtigkeit des auf Basis des fehlerhaften Verfahrens abgeschlossenen Konzessionsvertrages nach § 134 BGB. Von der Nichtigkeit könne nur 97 98 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 in den Fällen eine Ausnahme gemacht werden, wenn alle diskriminierten Bewerber um die Konzession ausreichend Gelegenheit haben, ihre Rechte zu wahren, diese Möglichkeit aber nicht nutzen. Dies wird insbesondere dann in Betracht zu ziehen sein, wenn die Kommune in Anlehnung an den auch dem § 101a GWB zugrunde liegenden Rechtsgedanken alle Bewerber um die Konzession in Textform über ihre beabsichtigte Auswahlentscheidung unterrichtet und den Konzessionsvertrag erst 15 Kalendertage nach Absendung der Information abschließt. Sofern die vorgenannte Ausnahme nicht vorliegt, haben Neukonzessionäre aufgrund des nichtigen Konzessionsvertrages keinen wirksamen Anspruch auf Übereignung des Versorgungsnetzes. Thüga setzt sich intensiv für die von der Landesregulierungskammer Bayern vorgeschlagene Investitionskostendifferenz ein. Hierbei handelt es sich um einen Ansatz, der jährlich eine Differenzbetrachtung von Anlagenzugängen und Anlagen, bei denen im Berichtsjahr die kalkulatorische Nutzungsdauer ausläuft, vornimmt. Unter der Prämisse, dass der grundsätzliche Regulierungsrahmen konstant bleibt, könnte damit der Zeitverzug im Zusammenhang mit Investitionen in den Verteilnetzen beseitigt werden. Die BNetzA hatte dieses Modell bislang ausgeschlossen und verfolgt stattdessen vier abweichende Regulierungsoptionen, die nach Ansicht der Thüga jeweils überwiegend mit Nachteilen behaftet wären. VERMEHRTE ANFECHTUNGEN D U R C H I N S O LV E N Z V E R WA LT E R A N F O R D E R U N G E N Z U M I T - S I C H E R H E I T S K ATA L O G DER BUNDESNETZAGENTUR AN DIE NETZBETREIBER SOWIE IT-SICHERHEITSGESETZ Energieversorgungsunternehmen sahen sich im Jahr 2014 weiterhin vermehrt Anfechtungen gemäß §§ 130, 133 Insolvenzordnung durch Insolvenzverwalter ausgesetzt, darunter auch Unternehmen der ThügaGruppe. Auslöser ist eine insolvenzverwalterfreundliche Rechtsprechung des BGH von Ende 2012. Einige Gerichte untergeordneter Instanzen haben indes im Jahr 2014 Anfechtungsklagen des Insolvenzverwalters der TelDaFax Energy GmbH gegen einen Netzbetreiber als unbegründet zurückgewiesen. Beispielhaft genannt seien das Urteil des Landgerichtes Hagen vom 14. Mai 2014 und das Urteil des Landgerichtes Gießen vom 13. März 2014. Es ist zu erwarten, dass diese Verfahren im Jahre 2015 die Oberlandesgerichte erreichen werden. Zugleich erwägt die Bundesregierung, die Insolvenzordnung im Bereich dieser sog. Vorsatzanfechtung einer Revision zu unterziehen. VERÖFFENTLICHUNG DER NEUEN EU-FINANZMARKTRICHTLINIE Am 12. Juni 2014 wurden die neue EU-Finanzmarktrichtlinie (MiFID II) sowie die ergänzende EU-Verordnung MiFIR im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Die neue, von den EU-Staaten umzusetzende Finanzmarktrichtlinie soll spätestens ab dem 3. Januar 2017 Anwendung finden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat erklärt, dass sie bis auf Weiteres nicht beabsichtigt, die neuen Regelungen vor diesem Zeitpunkt für die Auslegung der EU-Verordnung EMIR zum Umgang mit OTC-Derivaten anzuwenden. Energieunternehmen sind von den Vorgaben der MiFID II in der Regel dann ausgenommen, wenn der Handel mit Energiederivaten nur eine Nebentätigkeit darstellt. E VA L U I E R U N G D E R A N R E I Z R E G U L I E R U N G Am 21. Januar 2015 hat die BNetzA den Evaluierungsbericht zur Anreizregulierung an das BMWi übergeben und zeitgleich im Internet veröffentlicht. Gemäß § 33 Abs. 1 ARegV enthält der Bericht Angaben zum Investitionsverhalten der Netzbetreiber und zur Notwendigkeit von Maßnahmen zur Vermeidung von Investitionshemmnissen. Die BNetzA hat auf Grundlage des § 11 Abs. 1a EnWG einen Katalog von Sicherheitsanforderungen zum Schutz gegen Bedrohungen für Telekommunikations- und elektronische Datenverarbeitungssysteme (IT-Sicherheitskatalog), die der Netzsteuerung dienen, erarbeitet und zur Konsultation gestellt. Der Entwurf des IT-Sicherheitskataloges verpflichtet alle Betreiber von Strom- und Gasversorgungsnetzen, jene Telekommunikations- und elektronischen Datenverarbeitungssysteme, die zur Netzsteuerung dienen, durch ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) zu sichern. Den hierfür notwendigen gesetzlichen Rahmen wird das Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) bilden. Dieses wurde am 17. Dezember 2014 im Bundeskabinett beschlossen. Zeitlich ist davon auszugehen, dass das Gesetz im 2. Quartal 2015 beschlossen und in Kraft treten wird. Mit dem Vorliegen der dazugehörigen Verordnung zur näheren Bestimmung Kritischer Infrastrukturen ist nach Aussage des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) frühestens Ende 2015 zu rechnen. Ziele des Gesetzes sind allgemein die Verbesserung der IT-Sicherheit von Unternehmen, der verstärkte Schutz der Internet-Nutzer und in diesem Zusammenhang auch die Stärkung von BSI und Bundeskriminalamt. Für die Energiewirtschaft enthält der Entwurf einschlägige Änderungen im EnWG zur IT-Sicherheit. Als gleichwertige sektorspezifische Regelung wird der bereits bekannte Sicherheitsanforderungskatalog der BNetzA um einen zusätzlichen Sicherheitsanforderungskatalog für Energieanlagen und Regelungen zu Meldeverpflichtungen ergänzt. Betreibern von Energieversorgungsnetzen und Energieanlagen, die als „Kritische Infrastrukturen“ eingestuft wurden, entsteht durch die neuen Vorgaben künftig Erfüllungsaufwand, insbesondere für die Einrichtung von Verfahren für die Meldung von IT-Sicherheitsvorfällen an das BSI. Bei Betreibern von Energieanlagen entsteht darüber hinaus Erfüllungsaufwand für die Einhaltung zusätzlicher IT-Sicherheitsanforderungen sowie die Überprüfung der Einhaltung dieser Sicherheitsanforderungen. KONZERN-LAGEBERICHT | WIRTSCHAFTSBERICHT K O O P E R AT I O N S V E R E I N B A R U N G G A S ( K O V V I I ) ENTWICKLUNG DER ENERGIEPREISE Am 30. Juni 2014 wurde die überarbeitete Fassung der Kooperationsvereinbarung zwischen den Betreibern von in Deutschland gelegenen Gasversorgungsnetzen veröffentlicht (KoV VII). In dieser ab dem 1. Oktober 2014 geltenden neuen Fassung wurden insbesondere die Fristen zur Marktraumumstellung von L- auf H-Gas sowie Einzelheiten zur Umlage der damit verbundenen Kosten auf alle Netzbetreiber (Sozialisierung, vgl. § 19a EnWG) geregelt. Außerdem wurde − auch mit Initiative der Thüga − eine Regelung aufgenommen, unter welchen Voraussetzungen der Marktgebietsverantwortliche bzw. der Fernleitungsnetzbetreiber berechtigt ist, einen Wechsel der Marktgebietszuordnung von Ausspeisestellen vorzunehmen. Neben Änderungen und Konkretisierungen bei dem Prozess der internen Bestellung enthält die neue KoV auch Regelungen zur Systemverantwortung der Netzbetreiber, die die gesetzlichen Regelungen in §§ 16, 16a EnWG vertraglich ausgestalten. Erdgaspreise An der European Energy Exchange, der Börse für Erdgas und Strom, wird täglich der aktuelle Preis für Erdgas und Strom ermittelt. Der dort bestimmte Großhandelspreis hat einen wesentlichen Einfluss auf den Preis, den die Erdgaskunden für das von ihnen bezogene Gas bezahlen. Zur Konkretisierung der Regelungen der KoV wurden außerdem die beiden Leitfäden „Krisenvorsorge Gas“ und „Prozessbeschreibung Netzbetreiberwechsel“ neu aufgenommen. Außerdem wurden in den Verträgen auf Fernleitungsnetzebene und im Bereich Bilanzkreismanagement sowie im Lieferantenrahmenvertrag Anpassungen aufgrund rechtlicher und regulatorischer Vorgaben sowie aufgrund von Marktveränderungen vorgenommen. Markt- und Wettbewerbsumfeld ENTWICKLUNG DER ROHÖLPREISE In den ersten sechs Monaten 2014 bewegte sich der Weltmarktpreis für Rohöl der Sorte Brent in einer steten Seitwärtsspanne zwischen rund 106 US-$/Barrel und rund 112 US-$/Barrel. Als dann ab Mitte Juni die internationalen Nachrichtenagenturen über Aufstände im Irak berichteten, setzte im Anschluss eine deutliche Korrektur des Ölpreises der Sorte Brent nach unten ein. Der steile Abwärtstrend blieb ungebrochen und erreichte zum 31. Dezember 2014 seinen vorläufigen Tiefpunkt bei rund 57,56 US-$/Barrel. Ursächlich für den Abwärtstrend insbesondere im zweiten Halbjahr 2014 waren vor dem Hintergrund der geopolitischen Unruhen in der Ukraine, Syrien und Irak die anhaltend hohen Fördermengen der OPEC. Gleichzeitig scheinen auch die in den USA geförderten Mengen aufgrund der immer effektiveren Methoden der Fracking-Industrie einen Einfluss auf den Abwärtstrend zu haben. ENTWICKLUNG DER HEIZÖLPREISE Der HEL-Preis „Rheinschiene“ notierte im Jahr 2014 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zwischen 67,80 €/hl im Juni als Höchstund 49,44 €/hl im Dezember als Tiefstwert des Jahres. Am Spotmarkt wird Gas kurzfristig gehandelt, in der Regel für den folgenden Tag. Hier lagen die Preise zu Beginn des Jahres 2014 noch in einem Bereich zwischen 26 € und 27 € je Megawattstunde (MWh). Danach gingen die Preise bis Anfang Juli 2014 auf 15,20 €/MWh zurück. Grund hierfür waren nicht nur die deutlich über dem Durchschnitt liegenden milden Temperaturen. Auch das hohe Angebot an verflüssigtem Erdgas (LNG) in Großbritannien drückte die Preise. Die Nachfrage nach Gas war so schwach, dass die Füllstände der Speicher in Deutschland noch Ende Februar 2014 bei 60 Prozent lagen. Ein Jahr zuvor waren die Speicher zum gleichen Zeitpunkt nur noch zu 43 Prozent gefüllt. Die politische Situation in der Ukraine führte zwar immer wieder zu Preissprüngen. Diese waren jedoch nur sehr kurzfristig, und die Preisentwicklung erwies sich als insgesamt sehr volatil. Am Ende des Jahres wurde am Spotmarkt das Erdgas zu einem Preis von 21,50 €/MWh abgerechnet. Am Terminmarkt werden langfristige Geschäfte abgeschlossen. Hier können zwischen Handelsabschluss und Erfüllungszeitraum Wochen, Monate oder auch Jahre liegen. Der Terminmarkt war im ersten Halbjahr 2014 von der Unsicherheit der Marktteilnehmer geprägt, wie sich der Gasmarkt langfristig entwickeln wird. Hintergrund war die Befürchtung, dass im Winter 2014/15 zu wenig Gas aus Russland geliefert werden könnte. Dies führte dazu, dass auf den Preis länger laufender Kontrakte eine Risikoprämie aufgeschlagen wurde. Der Preis für eine gleichbleibende Lieferung in 2015 (Cal15) schwankte daher zwischen 23,50 €/MWh und 26,50 €/MWh. Mit der geringer werdenden Wahrscheinlichkeit von Lieferengpässen gaben aber auch die Preise wieder nach. Ende Juli 2014 verhängte die EU Sanktionen gegenüber Russland. Damit bestimmte der Konflikt um die Ukraine ganz wesentlich die weitere Preisentwicklung auf den Gasmärkten. Insbesondere wurde befürchtet, dass Russland auf die verhängten Sanktionen mit einer Drosselung der Gasflüsse Richtung Mitteleuropa reagieren könnte. Reduzierte Gaslieferungen aus Russland in mehreren Ländern wurden als Warnzeichen gedeutet. Entsprechend stark schwankte der Gaspreis. Am Spotmarkt stieg der Preis bis Ende November 2014 wieder auf 25 €/MWh an. Eine Entspannung trat erst Anfang Dezember 2014 ein, als absehbar wurde, dass es im Winter wohl zu keiner Liefereinschränkung kommen wird. Der Verfall des Ölpreises verstärkte noch den Druck auf die Gaspreise. Am Terminmarkt fiel der Preis für Cal15 von 25 €/MWh Ende September bis Mitte Dezember 2014 auf unter 22,50 €/MWh. Nur die kurze Kältephase Anfang Dezember 2014 und 99 100 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 eine technisch bedingte reduzierte Gasförderung in Norwegen sorgten zwischenzeitlich für eine kurze Erholung des Gaspreises für Cal15. Strompreise Der seit 2011 beobachtbare starke Verfall der Strom-Großhandelspreise hat sich 2014 deutlich verlangsamt. Gründe für den Preisrückgang sind die niedrigen Preise für CO2-Emissionsrechte und der Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Der regenerativ erzeugte Strom wird vorrangig eingespeist und verdrängt konventionell erzeugten Strom. So stieg der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen 2014 von 24,1 Prozent im Vorjahr auf 25,8 Prozent an. Damit stellen die erneuerbaren Energien erstmalig den größten Anteil am StromMix, was sich zunehmend nachteilig auf die Wirtschaftlichkeit der konventionellen Kraftwerke auswirkt. Dies führt dazu, dass immer mehr Kraftwerksbetreiber Stilllegungen planen. So ist für rund 30 konventionelle Kraftwerksblöcke mit einer Netto-Nennleistung von etwa 6.900 MW die endgültige Stilllegung bis 2018 beantragt. Der höchste Preis für die Lieferung von Grundlast in 2015 (Base2015) musste mit 36,90 €/MWh Anfang Februar 2014 bezahlt werden. Ab Mitte Februar 2014 fiel der Preis um 8,5 Prozent und erreichte Anfang April mit 33,77 €/MWh sein Allzeittief. Seitdem entwickelt er sich mit einer nur geringen Schwankungsbreite von insgesamt rund 2,30 €/MWh seitwärts. Der Preisverlauf für die Lieferung von Spitzenlast in 2015 (Peak2015) verlief ähnlich. Der Wert dieses Kontraktes erreichte Mitte Januar 2014 mit 47,55 €/MWh seinen Jahreshöchstwert. Dieses Niveau konnte er nur kurz halten und fiel bis Anfang April 2014 auf 43,20 €/MWh zurück. In den folgenden Monaten bewegte er sich seitwärts in einem engen Bereich zwischen 42,50 €/MWh und 44,95 €/MWh. Die Strompreise am Spotmarkt der Strombörse lagen 2014 im Mittel bei rund 32,74 €/MWh (Vorjahr 37,78 €/MWh). Der höchste Preis mit 88 €/MWh wurde am 4. Dezember zwischen 17:00 und 18:00 Uhr erreicht. Der niedrigste Preis mit –65 €/MWh trat am 11. Mai 2014 zwischen 14:00 und 15:00 Uhr auf. Für 64 Stunden des Jahres war der Preis negativ. Negative Preise traten vor allem im März 2014 und Mai 2014 sowie um Weihnachten auf, als viel Wind- und Sonnenstrom auf eine geringe Nachfrage traf. Um Preisrisiken bei der Strombeschaffung zu reduzieren, kaufen die meisten Stadtwerke die für Haushaltskunden bestimmten Mengen bereits im Voraus über bis zu drei Jahre verteilt ein. Die in diesem Zeitraum gesunkenen Großhandelspreise führten jetzt zu Beschaffungsvorteilen. Damit sind viele Unternehmen der Thüga-Gruppe in der Lage, in 2015 die Strompreise für Haushaltskunden konstant zu halten bzw. teilweise in Verbindung mit der sinkenden EEG-Umlage die Preise zu senken. E N E R G I E V E R K AU F S P R E I S E D E R T H Ü GA E N E R G I E G M B H Die Thüga Energie GmbH, die im Stromverkauf schwerpunktmäßig in Baden-Württemberg in den Regionen Hegau und westlicher Bodensee präsent ist, hatte ihre Stromverkaufspreise zuletzt zum 1. Januar 2014 insbesondere aufgrund der Anfang 2014 erneut gestiegenen EEGUmlage leicht angepasst. Dabei wurden die Preise im Schnitt um +0,4 ct/kWh (netto) erhöht. Berücksichtigt wurde dabei neben der gestiegenen EEG-Umlage (+1,0 ct/kWh), dass ab 2014 die neue Umlage nach AbLaV („Abschaltbare Lasten“) in Höhe von 0,009 ct/kWh ein Strompreisbestandteil ist und die Strombezugspreise sowie die Umlage nach §19 Stromnetzentgeltverordnung gesunken sind. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2014 konnte die Thüga Energie GmbH ihre Stromverkaufspreise konstant halten. Mit Erdgas beliefert die Thüga Energie GmbH im Wesentlichen die Regionen Pfalz, Allgäu/Oberschwaben, Hegau und den westlichen Bodenseekreis. Zum 1. Januar 2014 konnte die Thüga Energie GmbH ihre Erdgaspreise in der Grundversorgung um netto 0,36 ct/kWh senken. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2014 gab es keine Veränderung der Erdgasverkaufspreise bei der Thüga Energie GmbH. Geschäftsverlauf WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN IM BETEILIGUNGSPORTFOLIO Im Thüga Holding-Konzern ergaben sich im Geschäftsjahr 2014 folgende wesentliche Veränderungen im Beteiligungsportfolio: Energieversorgung Mittelrhein GmbH/ Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft In Vorbereitung der Fusion der in Koblenz ansässigen Energieversorger Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft (KEVAG) und Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM) hatte sich Thüga bereits 2012 über die EKO2 GmbH mittelbar mit 16,50 Prozent am Grundkapital der KEVAG beteiligt. Darüber hinaus hielt Thüga 41,51 Prozent der Anteile an der EVM. Thüga hatte Anteile an der EVM in Höhe von 31,51 Prozent im Dezember 2013 in die EKO2 GmbH eingebracht und blieb weiterhin direkt mit 10,00 Prozent an der EVM beteiligt. Die Verschmelzung der EVM auf die KEVAG wurde zum 1. Juli 2014 mit wirtschaftlicher Wirkung rückwirkend zum 1. Januar 2014 wirksam. Gleichzeitig wurde die Gesellschaft umfirmiert in Energieversorgung Mittelrhein AG (evm AG). Thüga hielt direkt 6,19 Prozent der Anteile an der evm AG sowie mittelbar über die EKO2 GmbH 26,50 Prozent der Anteile an der evm AG. Im Dezember 2014 hat Thüga infolge der Einbringung des verbliebenen Anteils am fusionierten Unternehmen in die EKO2 GmbH einen weiteren Anteil an der EKO2 GmbH erhalten. KONZERN-LAGEBERICHT | WIRTSCHAFTSBERICHT Thüga ist somit am fusionierten Unternehmen mittelbar über die EKO2 GmbH beteiligt, und zwar durchgerechnet mit 33,23 Prozent. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Thüga Holding-Konzerns Die wesentlichen Daten und Kennzahlen aus dem Konzernabschluss haben sich 2014 wie folgt entwickelt: • Die Verminderung der Umsatzerlöse und der Materialaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus einem mengen- und preisbedingten Rückgang im Stromhandel. • Der Anstieg des Ergebnisses aus at equity bewerteten Unternehmen resultiert insbesondere aus der erstmaligen Vereinnahmung von Beteiligungserträgen aus der Beteiligung an der Thüringer Energie AG und höheren Ausschüttungen einzelner Beteiligungen sowie im Vergleich zum Vorjahr geringeren negativen Effekten bei der EquityWertfortschreibung. • Das Beteiligungsergebnis des Thüga Holding-Konzerns entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr moderat rückläufig. • Der leichte Anstieg des adjusted EBITDA und des adjusted EBIT ist auf gegenläufige Effekte zurückzuführen. Während sich das Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen erhöht hat, sind im Vergleich zum Vorjahr geringere Buchgewinne erzielt worden. • Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine nennenswerten zahlungswirksamen Investitionen in Finanzanlagen getätigt. • Das bilanzielle Eigenkapital erreicht mit fast 2,7 Mrd. € einen Anteil von 52,0 Prozent (Vorjahr 48,0 Prozent) an der Bilanzsumme. Der Anstieg ist auf die Verkürzung der Bilanz zurückzuführen. DAS GESCHÄFTSJAHR 2014 IM ÜBERBLICK ERTRAGSLAGE Die Ergebnisentwicklung des Thüga Holding-Konzerns war 2014 überwiegend abhängig von der Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der vollkonsolidierten Tochtergesellschaften, insbesondere der Thüga. Nachfolgend werden die wesentlichen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung erläutert: Die EKO2 GmbH, Koblenz, wurde zum Bilanzstichtag mit einem Anteil von 39,97 Prozent als assoziiertes, at equity bewertetes Unternehmen in den Konsolidierungskreis einbezogen. Frankengas GmbH Thüga hielt 10,00 Prozent der Anteile an der Frankengas GmbH (Frankengas). Die N-ERGIE Aktiengesellschaft (N-ERGIE) war unmittelbar mit 80,98 Prozent der Anteile an der Frankengas GmbH beteiligt. Die restlichen Anteile wurden von regionalen Stadtwerken bzw. einer Beteiligungsgesellschaft gehalten. Mit Wirkung vom 15. Dezember 2014 hat die N-ERGIE die bislang von Thüga gehaltenen Anteile an der Frankengas vollständig übernommen. Frankengas wurde bis zum Abgangszeitpunkt als übrige Beteiligung gemäß IAS 39 bilanziert. DATEN UND KENN Z A H L EN AUS DEM KONZER N A BSC H L U SS 2014 2013 +/- % Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse (ohne Strom- und Erdgassteuer) im Thüga HoldingKonzern beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 5.721,1 Mio. € (Vorjahr 6.587,9 Mio. €). Hiervon entfällt mit 5.524,7 Mio. € (Vorjahr 6.366,2 Mio. €) oder 96,6 Prozent (Vorjahr 96,6 Prozent) der größte Anteil auf das Segment Handel, gefolgt von 138,5 Mio. € (Vorjahr 168,6 Mio. €) oder 2,4 Prozent (Vorjahr 2,6 Prozent) im Segment Vertrieb. Die Thüga Energienetze GmbH hat im Segment Netz mit insgesamt 47,8 Mio. € (Vorjahr 43,1 Mio. €) oder 0,8 Prozent (Vorjahr 0,7 Prozent) zum Konzernumsatz beigetragen. Im Segment Holding/Beratung wurden Umsatzerlöse in Höhe von 10,1 Mio. € (Vorjahr 10,0 Mio. €) oder 0,2 Prozent (Vorjahr 0,1 Prozent) des Konzernumsatzes erzielt. Umsatzerlöse Mio. € 5.721,1 6.587,9 -13,2 Materialaufwand Mio. € 5.619,8 6.490,4 -13,4 Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen Mio. € 291,4 258,5 12,7 Beteiligungsergebnis Mio. € 31,8 33,9 -6,2 (Konzern-)Beteiligungsergebnis Mio. € 323,2 292,4 10,5 Adjusted EBITDA Mio. € 351,1 337,5 4,0 Adjusted EBIT Mio. € 334,0 321,6 3,9 Konzernüberschuss Mio. € 280,7 298,9 -6,1 Investitionen (zahlungswirksam) Mio. € 18,1 239,8 -92,5 Bilanzsumme Mio. € 5.147,1 5.617,5 -8,4 Holding/Beratung Bilanzielles Eigenkapital Mio. € 2.677,9 2.694,4 -0,6 Summe UM SATZ E R L ÖS E 1 in Mio. € Netz Vertrieb Handel 1 Netto = ohne Strom- und Erdgassteuer 2014 2013 +/- % 47,8 43,1 10,9 138,5 168,6 -17,9 5.524,7 6.366,2 -13,2 10,1 10,0 1,0 5.721,1 6.587,9 -13,2 101 102 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Segment Netz Von den Umsatzerlösen in diesem Segment entfallen 25,7 Mio. € (Vorjahr 28,4 Mio. €) oder 53,8 Prozent (Vorjahr 65,9 Prozent) auf Umsatzerlöse aus der Nutzung des Gasleitungsnetzes. Umsatzerlöse von 19,0 Mio. € (Vorjahr 12,7 Mio. €) wurden durch Nutzung des Stromnetzes der Thüga Energienetze GmbH erzielt. Die weiteren Umsatzerlöse in Höhe von 3,1 Mio. € (Vorjahr 2,0 Mio. €) betreffen im Wesentlichen Umsatzerlöse aus sonstigen Dienstleistungen. 10,1 Mio. € (Vorjahr 10,0 Mio. €) um 1,0 Prozent (Vorjahr 5,3 Prozent) über dem Niveau des Vorjahres. Sie resultieren aus den Umsatzerlösen aus Beratungs- und sonstigen Leistungen der Thüga. Sonstige betriebliche Erträge S ONS TI G E B E TR I E B L I C HE E R TR ÄG E 2014 2013 +/- % Netz 3,4 1,1 >+100,0 Vertrieb 2,1 1,8 16,7 1.202,8 1.420,9 -15,3 25,0 56,2 -55,5 1.233,3 1.480,0 -16,7 in Mio. € Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2014 bei den Umsatzerlösen im Segment Netz ein Zuwachs von 10,9 Prozent (Vorjahr 1,2 Prozent) erzielt. Segment Vertrieb Die Umsatzerlöse im Segment Vertrieb resultieren aus dem Energieverkauf der Thüga Energie GmbH. Im Geschäftsjahr 2014 entfielen 100,5 Mio. € Umsatzerlöse (Vorjahr 129,8 Mio. €) auf Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Erdgas. Dies entspricht einem preis- und witterungsbedingten Rückgang von 29,3 Mio. € oder 22,6 Prozent. Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von elektrischer Energie lagen mit 37,7 Mio. € (Vorjahr 38,5 Mio. €) um 2,1 Prozent (Vorjahr +8,8 Prozent) unter dem Niveau des Vorjahres. Die sonstigen Umsatzerlöse betragen 0,3 Mio. € (Vorjahr 0,3 Mio. €). Segment Handel Die Umsatzerlöse im Segment Handel betreffen das Energiehandelsgeschäft der Syneco Trading GmbH. Die Abnahme gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus einem mengen- und preisbedingten Rückgang im Stromhandel. Im Geschäftsjahr 2014 wurden insgesamt 5.524,7 Mio. € (Vorjahr 6.366,2 Mio. €) Umsatzerlöse generiert. Davon sind 3.785,6 Mio. € Umsatzerlöse (Vorjahr 4.772,7 Mio. €) oder 68,5 Prozent (Vorjahr 75,0 Prozent) im Handel mit Strom, das heißt im Handel mit physischen Stromlieferungen sowie mit finanziellen Stromfutures erzielt worden. Weitere 1.677,7 Mio. € (Vorjahr 1.509,3 Mio. €) Umsatzerlöse resultieren aus dem Handel mit Erdgas, inklusive der Umsatzerlöse aus Absicherungsgeschäften mit Öl, sowie aus Gasswaps. Darüber hinaus entfielen insgesamt 33,1 Mio. € (Vorjahr 53,7 Mio. €) Umsatzerlöse auf den Zertifikatehandel. Der Zertifikatehandel beinhaltet neben dem Handel mit CO2-Zertifikaten auch den Handel mit „Erneuerbare-Energien“-Zertifikaten, das heißt Zertifikaten aus dem Renewable Energy Certificate System (RECS). Die sonstigen Umsatzerlöse im Bereich Handel betragen 28,3 Mio. € (Vorjahr 30,5 Mio. €). In den sonstigen Umsatzerlösen sind überwiegend Erlöse aus Öl- und Kohleswaps sowie aus Dienstleistungsverträgen der Syneco Trading GmbH ausgewiesen. Segment Holding/Beratung Die Umsatzerlöse im Segment Holding/Beratung lagen in 2014 mit Handel Holding/Beratung Summe Segment Netz Im Wesentlichen betreffen die sonstigen betrieblichen Erträge im Segment Netz Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen. Segment Vertrieb Es handelt sich insbesondere um sonstige betriebliche Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie um Mahn-, Inkasso- und Sperrgebühren. Segment Handel Der größte Teil der sonstigen betrieblichen Erträge im Thüga HoldingKonzern ist dem Segment Handel zuzuordnen, er beträgt 1.202,8 Mio. € (Vorjahr 1.420,9 Mio. €). Davon entfallen 1.202,5 Mio. € (Vorjahr 1.420,8 Mio. €) auf die Fair-Value-Bewertung der schwebenden Geschäfte aller bei der Syneco Trading GmbH gehandelten sogenannten Commodities (Erdgas, Strom, Swaps und Zertifikate) nach IAS 39. Die weiteren 0,3 Mio. € (Vorjahr 0,1 Mio. €) im Segment Handel betreffen übrige sonstige betriebliche Erträge. Segment Holding/Beratung Auf das Segment Holding/Beratung entfallen insgesamt 25,0 Mio. € (Vorjahr 56,2 Mio. €) der sonstigen betrieblichen Erträge. Wesentlich sind hierbei Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen sowie Mieterträge. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge im Segment Holding/Beratung resultiert hauptsächlich daraus, dass im Vorjahr höhere Erträge in Zusammenhang mit der Neuordnung von Beteiligungsverhältnissen realisiert wurden. Materialaufwand Die Materialaufwendungen des Thüga Holding-Konzerns lagen im Geschäftsjahr 2014 bei 5.619,8 Mio. € (Vorjahr 6.490,4 Mio. €). KONZERN-LAGEBERICHT | WIRTSCHAFTSBERICHT Insgesamt 5.534,6 Mio. € (Vorjahr 6.381,3 Mio. €) oder 98,5 Prozent (Vorjahr 98,3 Prozent) des gesamten Materialaufwandes im Thüga Holding-Konzern entfallen auf das Segment Handel. Dem Segment Netz sind insgesamt 34,7 Mio. € (Vorjahr 24,7 Mio. €) zuzuordnen. Weitere 50,5 Mio. € (Vorjahr 84,4 Mio. €) haben ihren Ursprung im Segment Vertrieb. Von den gesamten Materialaufwendungen in Höhe von 5.619,8 Mio. € (Vorjahr 6.490,4 Mio. €) betreffen 5.614,5 Mio. € (Vorjahr 6.485,7 Mio. €) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sowie 5,3 Mio. € (Vorjahr 4,7 Mio. €) Aufwendungen für bezogene Leistungen. Unter den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sind neben den Bezugskosten für Strom und Gas, die im Wesentlichen das Segment Handel betreffen, auch die Aufwendungen für Emissionsrechtszertifikate sowie für Netznutzungsentgelte für vorgelagerte Netze ausgewiesen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen setzen sich vor allem aus Instandhaltungsaufwendungen für das Leitungsnetz zusammen. MATERI ALAUFWAN D 2014 2013 +/- % Netz 34,7 24,7 40,5 Vertrieb 50,5 84,4 -40,2 5.534,6 6.381,3 -13,3 0,0 0,0 – 5.619,8 6.490,4 -13,4 in Mio. € Handel Holding/Beratung Summe Segment Netz Wesentliche Aufwendungen der Thüga Energienetze GmbH betreffen, neben den Netznutzungsentgelten in Höhe von 15,6 Mio. € (Vorjahr 12,5 Mio. €), den Bezug von Verlustenergie sowie die gesetzlich vorgeschriebene EEG- und KWK-Einspeisung in Höhe von insgesamt 13,1 Mio. € (Vorjahr 7,6 Mio. €). Weiterhin wurden für die Netzinstandhaltung 6,0 Mio. € (Vorjahr 4,6 Mio. €) aufgewendet. Segment Vertrieb Es handelt sich nahezu ausschließlich um die Aufwendungen für den Bezug von Erdgas und Strom der Thüga Energie GmbH. Segment Handel Insgesamt 68,3 Prozent (Vorjahr 75,0 Prozent) oder 3.780,3 Mio. € (Vorjahr 4.784,2 Mio. €) der gesamten Materialaufwendungen im Segment Handel resultieren aus den Bezugskosten für elektrische Energie, das heißt aus den Aufwendungen für physische Stromlieferungen sowie für finanzielle Stromfutures. Weitere 1.693,9 Mio. € (Vorjahr 1.517,5 Mio. €) Materialaufwendungen entfallen auf Bezugskosten für Erdgas. In den Erdgas-Bezugskosten sind Materialaufwendungen aus Absicherungsgeschäften mit Öl sowie Aufwendungen aus Gasswaps enthalten. Ferner wurden insgesamt 7,3 Mio. € (Vorjahr 4,1 Mio. €) im Segment Handel für Gasspeichermieten, Kapazitäts- und Transportentgelte aufgewendet. Darüber hinaus sind im Geschäftsjahr 2014 im Segment Handel insgesamt 21,0 Mio. € (Vorjahr 21,8 Mio. €) sonstige Bezugskosten für Öl- und Kohleswaps enthalten. Im Bereich Zertifikatehandel sind Materialaufwendungen in Höhe von 32,1 Mio. € (Vorjahr 53,0 Mio. €) entstanden, welche überwiegend aus Aufwendungen für den Erwerb von CO2-Zertifikaten resultieren. Darüber hinaus fielen im Geschäftsjahr 2014 geringfügige Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 0,01 Mio. € (Vorjahr 0,7 Mio. €) an. Im Vorjahr betrafen diese im Wesentlichen Brokerprovisionen. Personalaufwand Im Geschäftsjahr 2014 sind Personalaufwendungen in Höhe von 56,1 Mio. € (Vorjahr 55,3 Mio. €) entstanden. Hiervon sind 29,6 Mio. € (Vorjahr 29,3 Mio. €) oder 52,8 Prozent (Vorjahr 53,0 Prozent) dem Segment Holding/Beratung zuzuordnen. Die Personalaufwendungen im Segment Netz beliefen sich auf 14,4 Mio. € (Vorjahr 14,4 Mio. €) und die Personalaufwendungen im Segment Vertrieb auf 6,2 Mio. € (Vorjahr 6,2 Mio. €). Auf das Segment Handel entfallen 5,9 Mio. € (Vorjahr 5,4 Mio. €). P E R S O NAL AUF WAND 2014 2013 +/- % 14,4 14,4 +/- 0,0 Vertrieb 6,2 6,2 +/- 0,0 Handel 5,9 5,4 9,3 Holding/Beratung 29,6 29,3 1,0 Summe 56,1 55,3 1,4 in Mio. € Netz Im Personalaufwand in Höhe von 56,1 Mio. € (Vorjahr 55,3 Mio. €) sind Aufwendungen für Löhne und Gehälter in Höhe von 45,6 Mio. € (Vorjahr 44,5 Mio. €) enthalten. Hiervon betreffen 53,3 Prozent (Vorjahr 53,7 Prozent) das Segment Holding/Beratung. 103 104 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Weitere 10,5 Mio. € (Vorjahr 10,8 Mio. €) entfallen auf soziale Abgaben sowie auf Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung. Hiervon betreffen 50,6 Prozent (Vorjahr 50,6 Prozent) das Segment Holding/Beratung. Sonstige betriebliche Aufwendungen SONSTI GE BETRI EBL IC H E AUFW ENDUNGEN E R G E B NI S AUS AT E QUI TY B E W E R TE TE N UNTE R NE HM E N in Mio. € 2014 2013 +/- % Beteiligungserträge 312,1 286,8 8,8 Equity-Wertfortschreibung -20,7 -28,3 -26,9 291,4 258,5 12,7 Summe in Mio. € Netz Vertrieb Handel Holding/Beratung Summe 2014 2013 +/- % 10,7 10,7 +/- 0,0 3,3 6,3 -47,6 1.216,6 1.423,7 -14,5 29,0 36,0 -19,4 1.259,6 1.476,7 -14,7 Segment Netz Im Wesentlichen umfassen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Segment Netz Konzessionsabgaben, Fremdleistungen, Mieten und Pachten sowie Aufwendungen für IT-Dienstleistungen. Segment Vertrieb Sonstige betriebliche Aufwendungen bei der Thüga Energie GmbH betreffen insbesondere Fremdleistungen sowie Wertberichtigungen auf Forderungen. Beteiligungsergebnis Das Beteiligungsergebnis setzt sich zusammen aus: B E TE I L I G UNG S E R G E B NI S 2014 2013 +/- % 5,6 5,1 9,8 Aufwendungen aus Verlustübernahmen -0,7 -0,5 40,0 Erträge aus Beteiligungen 26,9 29,3 -8,2 Summe 31,8 33,9 -6,2 2014 2013 +/- % 31,8 33,9 -6,2 Zinsergebnis -43,5 -22,4 94,2 Summe -11,7 11,5 <-100,0 in Mio. € Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Finanzergebnis F I NA NZ E R G E B NI S Segment Handel Der größte Teil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Thüga Holding-Konzern ist dem Segment Handel zuzuordnen. Von dem sonstigen betrieblichen Aufwand im Segment Handel in der Höhe von 1.216,6 Mio. € (Vorjahr 1.423,7 Mio. €) betreffen 1.214,1 Mio. € (Vorjahr 1.420,9 Mio. €) im Wesentlichen die Fair-Value-Bewertung der schwebenden Geschäfte aller bei der Syneco Trading GmbH gehandelten sogenannten Commodities (Erdgas, Strom, Swaps und Zertifikate) nach IAS 39. Segment Holding/Beratung Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Segment Holding/Beratung insgesamt 29,0 Mio. € (Vorjahr 36,0 Mio. €) aufgewendet worden. Der wesentliche Teil betrifft Prüfungs-, Beratungs- und Gutachterkosten, IT-Aufwendungen sowie Aufwendungen für Fremdleistungen und Mieten. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen Das Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen betrifft ausschließlich das Segment Holding/Beratung und setzt sich wie folgt zusammen: in Mio. € Beteiligungsergebnis Das Zinsergebnis in Höhe von –43,5 Mio. € (Vorjahr –22,4 Mio. €) resultiert im Wesentlichen aus dem laufenden Zinsaufwand für die Finanzierungs- und Zinssicherungsinstrumente der Thüga Holding sowie aus der Marktbewertung von Zinsderivaten. Unter Berücksichtigung neutraler Effekte aus der Marktbewertung von Zinsderivaten ergibt sich insgesamt ein wirtschaftliches Zinsergebnis von –37,5 Mio. € (Vorjahr –35,2 Mio. €). KONZERN-LAGEBERICHT | WIRTSCHAFTSBERICHT Adjusted EBITDA, adjusted EBIT und Periodenergebnis Zur internen Steuerung und als Indikatoren für die Ertragskraft werden im Thüga Holding-Konzern die Kennzahlen adjusted EBITDA, adjusted EBIT sowie das Periodenergebnis ermittelt und analysiert. Das adjusted EBITDA sowie das adjusted EBIT stellen jeweils um neutrale Ergebniseffekte bereinigte Kennzahlen im Thüga Holding-Konzern dar. Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung des adjusted EBITDA auf das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten: ADJUSTED EBI TDA , ADJUSTED EBI T U N D PERI ODENERGEBNIS in Mio. € 2014 2013 +/- % Adjusted EBITDA 351,1 337,5 4,0 Betriebsergebniswirksame Abschreibungen -17,1 -15,9 7,5 334,0 321,6 3,9 Wirtschaftliches Zinsergebnis -37,5 -35,2 6,5 Sonstiges nicht operatives Ergebnis -14,0 14,2 <-100,0 282,5 300,6 -6,0 -1,8 -1,7 5,9 280,7 298,9 -6,1 Adjusted EBIT Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Steuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten Das sonstige nicht operative Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von Derivaten. Konzernüberschuss Der Konzernüberschuss in Höhe von 280,7 Mio. € (Vorjahr 298,9 Mio. €) vor Gewinnabführung ist den Segmenten wie folgt zuzuordnen: KONZER NÜBERSC H U SS 2014 2013 +/- % Netz 9,9 14,5 -31,7 Vertrieb 3,8 2,0 90,0 Handel 4,1 2,3 78,3 Holding/Beratung/Konsolidierung 262,9 280,1 -6,1 Summe 280,7 298,9 -6,1 in Mio. € FINANZLAGE Finanzierungsstrategie Fremdkapital stellt einen dauerhaften und strukturellen Bestandteil der Bilanz des Thüga Holding-Konzerns zur Optimierung der Kapitalkosten dar. Die Finanzierungsstrategie zielt darauf ab, durch die Beibehaltung solider Kapital- und Verschuldungsquoten die Bonität zu unterstützen und durch ein ausgewogenes Fälligkeitsprofil sowie vertrauensvolle Bankbeziehungen die Finanzierungssicherheit zu gewährleisten. Die Thüga Holding verfügt über kein externes Rating. Die Finanzierungsziele werden an den Erfordernissen einer Investment-Grade-Bonität ausgerichtet. Als zentrale Steuerungsgröße dient die Leverage Ratio, die als Verhältnis aus Nettofinanzverbindlichkeiten und adjusted EBITDA gemäß Kreditverträgen gebildet wird. Die Leverage Ratio soll den Wert von 3,0 nicht nachhaltig überschreiten. Die Kapitalstruktur wird darüber hinaus auf Basis der Debt-to-equity Ratio gesteuert, die als Verhältnis aus Nettofinanzverbindlichkeiten und Eigenkapital einen Wert von 0,5 nicht übersteigen soll. F I NA NZ K E NNZ A HL E N Ziel 2014 2013 Leverage Ratio < 3,0 2,07 2,26 Debt-to-equity Ratio < 0,5 0,32 0,34 Um den Zugang zum Kapitalmarkt und zu den benötigten Finanzprodukten zu gewährleisten, pflegt die Thüga Holding auf der Grundlage einer regelmäßigen Kommunikation systematisch die Beziehungen zu ihren Kernbanken, die alle relevanten Bankensektoren abdecken. Zur Vermeidung von Refinanzierungsrisiken wird ein ausgeglichenes Fälligkeitsprofil der Finanzverbindlichkeiten angestrebt. Hierdurch sowie über den Einsatz geeigneter Zinssicherungsgeschäfte sollen zudem eine Verstetigung und Optimierung des wirtschaftlichen Zinsergebnisses erreicht werden. Finanzierungsstruktur und -aktivitäten Entsprechend der Organisation im Thüga Holding-Konzern wird die Finanzierung der Konzerngesellschaften zentral von der Thüga Holding wahrgenommen. Mit den wesentlichen Tochtergesellschaften ist hierzu unter anderem ein Cash-Pooling eingerichtet. Den Finanzverbindlichkeiten der Thüga Holding treten die CONTIGAS und die Thüga regelmäßig als Garanten bei. Der Thüga Holding-Konzern bildet damit weitgehend eine finanzielle Einheit. Die Finanzverbindlichkeiten des Thüga Holding-Konzerns über 918,4 Mio. € (Vorjahr 1.018,8 Mio. €) setzen sich im Wesentlichen aus bilateralen Bankdarlehen und Schuldscheindarlehen zusammen. 105 106 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Zum Bilanzstichtag valutieren bilaterale Bankdarlehen über nominal 340,0 Mio. € (Vorjahr 442,5 Mio. €) mit 8 (Vorjahr 8) Kernbanken sowie Schuldscheindarlehen mit insgesamt 175 (Vorjahr 176) Einzelinvestoren über nominal 570,0 Mio. € (Vorjahr 570,0 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2014 sind bilaterale Bankdarlehen in Höhe von 102,5 Mio. € aufgrund vertraglicher Fälligkeiten getilgt worden. Neuaufnahmen von bilateralen Bankdarlehen oder Schuldscheindarlehen erfolgten nicht. FÄ LLI GKEI TSPROFIL D ER FIN A N Z VERBIN D L IC H KEI TE N PER 31. DEZEMBER 2 014 ( DA RL EH EN SN O MIN A L E, IN M I O. €) Kapitalflussrechnung K A P I TAL F L US S R E C HNUNG (K UR Z FAS S UNG ) in Mio. € 2014 2013 +/- % Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 311,9 360,9 -13,6 -8,4 -231,8 -96,4 -346,3 -127,3 >+100,0 Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -42,8 1,8 <-100,0 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Jahresanfang 192,0 190,2 0,9 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31.12. 149,2 192,0 -22,3 Cashflow aus der Investitionstätigkeit Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 200 175 150 125 100 75 50 25 0 2015 2016 2017 2018 2019 Schuldscheindarlehen 2020 2021 2022 2023 Bilaterale Bankdarlehen Im Jahr 2013 hatte die Thüga Holding eine Hybridanleihe über 50,0 Mio. € begeben. Die Hybridanleihe, die in der Konzernbilanz im Eigenkapital ausgewiesen wird, hat eine unbegrenzte Laufzeit und kann nur von der Emittentin zu bestimmten, vertraglich vereinbarten Terminen oder Anlässen gekündigt werden. Die liquiden Mittel des Thüga Holding-Konzerns betragen zum Bilanzstichtag 149,4 Mio. € (Vorjahr: 192,2 Mio. €) und liegen damit weiterhin oberhalb des angestrebten mittleren zweistelligen Millionen-Bereiches. Zusätzlich verfügt die Thüga Holding per 31. Dezember 2014 über nicht ausgeschöpfte, verbindlich zugesagte Kreditlinien in Höhe von 60,0 Mio. € (Vorjahr 120,0 Mio. €). Investitionen Die Zugänge des Anlagevermögens beliefen sich im Thüga HoldingKonzern 2014 auf insgesamt 118,3 Mio. € (Vorjahr 397,0 Mio. €). Diese betrafen überwiegend das Finanzanlagevermögen. Von den zahlungswirksamen Investitionen 2014 in Höhe von insgesamt 18,1 Mio. € (Vorjahr 239,8 Mio. €) entfallen 1,5 Mio. € (Vorjahr 226,4 Mio. €) oder 8,3 Prozent (Vorjahr 94,4 Prozent) auf Finanzanlagen und 16,6 Mio. € (Vorjahr 13,4 Mio. €) oder 91,7 Prozent (Vorjahr 5,6 Prozent) auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände. Den Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen einschließlich immaterieller Vermögensgegenstände (Mittelabfluss von −16,6 Mio. €; Vorjahr −13,4 Mio. €) und in das Finanzanlagevermögen (Mittelabfluss von −1,5 Mio. €; Vorjahr −226,4 Mio. €) sowie den Auszahlungen für den Erwerb von Wertpapieren, Finanzforderungen und Festgeldanlagen in Höhe von insgesamt −2,9 Mio. € (Vorjahr −7,6 Mio. €) standen Einzahlungen aus dem Abgang von Vermögenswerten in Höhe von 9,6 Mio. € (Vorjahr 7,8 Mio. €) sowie Einzahlungen aus dem Verkauf von Wertpapieren, Finanzforderungen und Festgeldanlagen in Höhe von 3,0 Mio. € (Vorjahr 7,8 Mio. €) gegenüber. Daraus ergab sich im Geschäftsjahr 2014 insgesamt ein Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von −8,4 Mio. € (Vorjahr −231,8 Mio. €). Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von −346,3 Mio. € (Vorjahr −127,3 Mio. €) war durch den Mittelabfluss aus Dividendenzahlungen in Höhe von −245,7 Mio. € (Vorjahr −230,9 Mio. €) sowie durch den Mittelabfluss aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von −116,2 Mio. € (Vorjahr −403,7 Mio. €) gekennzeichnet. Diesen Mittelabflüssen standen Mittelzuflüsse durch Einzahlungen aus dem Zugang von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 15,6 Mio. € (Vorjahr 457,7 Mio. €) gegenüber. Im Vorjahr erfolgten zusätzlich Mittelzuflüsse durch Einzahlungen aus der Aufnahme von Hybridkapital in Höhe von 49,6 Mio. €. Insgesamt war der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 311,9 Mio. € niedriger als der Mittelabfluss aus der KONZERN-LAGEBERICHT | WIRTSCHAFTSBERICHT Investitionstätigkeit in Höhe von −8,4 Mio. € und der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von −346,3 Mio. €, sodass sich per Saldo ein Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von −42,8 Mio. € ergab. Unter Berücksichtigung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Jahresanfang in Höhe von 192,0 Mio. € erfolgte ein Rückgang von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten auf insgesamt 149,2 Mio. € zum 31. Dezember 2014. VERMÖGENSLAGE Konzernbilanzstruktur In der Konzernbilanz der Thüga Holding ergab sich im Geschäftsjahr 2014 insbesondere durch einen Rückgang bei den kurzfristigen Vermögenswerten sowie bei den langfristigen und kurzfristigen Schulden im Vergleich zum Vorjahr eine Bilanzverkürzung. Insgesamt stellt sich die Bilanzstruktur wie folgt dar: KONZERNBILANZSTRUKTUR 31.12.2014 31.12.2013 +/- % Langfristige Vermögenswerte 3.758,7 3.895,1 -3,5 Kurzfristige Vermögenswerte 1.388,4 1.722,4 -19,4 Aktiva 5.147,1 5.617,5 -8,4 Eigenkapital 2.677,9 2.694,4 -0,6 Langfristige Schulden 1.094,1 1.350,9 -19,0 Kurzfristige Schulden 1.375,1 1.572,2 -12,5 Passiva 5.147,1 5.617,5 -8,4 in Mio. € Die langfristigen Vermögenswerte setzen sich aus dem Anlagevermögen in Höhe von 3.525,5 Mio. € (Vorjahr 3.553,0 Mio. €) sowie aus Finanz- und betrieblichen Forderungen und sonstigen finanziellen und betrieblichen Vermögenswerten und Ertragsteueransprüchen von insgesamt 233,2 Mio. € (Vorjahr 342,1 Mio. €) zusammen. Das Anlagevermögen, das im Wesentlichen durch das Finanzanlagevermögen geprägt ist, erreicht im Geschäftsjahr 2014 einen Anteil von 68,5 Prozent (Vorjahr 63,2 Prozent) an der Bilanzsumme. Insgesamt ist das Anlagevermögen zu 76,0 Prozent (Vorjahr 75,8 Prozent) durch Eigenkapital gedeckt. Die im Vorjahresvergleich um 334,0 Mio. € geringeren kurzfristigen Vermögenswerte von insgesamt 1.388,4 Mio. € (Vorjahr 1.722,4 Mio. €) sind insbesondere auf den Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen betrieblichen Vermögenswerte zurückzuführen. Diese belaufen sich im Geschäftsjahr 2014 insgesamt auf 1.181,0 Mio. € (Vorjahr 1.472,9 Mio. €). In diesem Bilanzposten sind kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 574,9 Mio. € (Vorjahr 662,3 Mio. €), kurzfristige Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von 559,2 Mio. € (Vorjahr 752,5 Mio. €) sowie sonstige betriebliche Vermögenswerte einschließlich geleisteter Anzahlungen in Höhe von 46,9 Mio. € (Vorjahr 58,1 Mio. €) enthalten. Darüber hinaus umfassen die kurzfristigen Vermögenswerte auch die liquiden Mittel. Diese haben sich im Geschäftsjahr 2014 auf 149,4 Mio. € (Vorjahr 192,2 Mio. €) reduziert. Der Anteil der langfristigen Schulden, welche sich hauptsächlich aus Finanzverbindlichkeiten, betrieblichen Verbindlichkeiten und Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen zusammensetzen, beträgt 21,3 Prozent (Vorjahr 24,0 Prozent) der Bilanzsumme. Der Anteil der kurzfristigen Schulden, die im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige betriebliche Verbindlichkeiten sowie kurzfristige Finanzverbindlichkeiten umfassen, beträgt 26,7 Prozent (Vorjahr 28,0 Prozent) der Bilanzsumme. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten betragen insgesamt 1.163,7 Mio. € (Vorjahr 1.439,2 Mio. €). Die Eigenkapitalquote des Thüga Holding-Konzerns beträgt 52,0 Prozent (Vorjahr 48,0 Prozent). Damit weist der Thüga Holding-Konzern weiterhin eine gute Bilanz- und Finanzierungsstruktur aus. Finanzanlagen Von den Finanzanlagen im Thüga Holding-Konzern entfällt mit insgesamt 3.095,9 Mio. € (Vorjahr 3.096,4 Mio. €) bzw. 92,9 Prozent (Vorjahr 92,4 Prozent) der größte Anteil auf die at equity bewerteten Unternehmen. F I NA NZ A NL AG E N in Mio. € At equity bewertete Unternehmen Sonstige Finanzanlagen Summe 2014 2013 +/- % 3.095,9 3.096,4 -0,0 235,2 256,4 -8,3 3.331,1 3.352,8 -0,6 Die Sonstigen Finanzanlagen enthalten Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen in Höhe von 3,8 Mio. € (Vorjahr 3,8 Mio. €), Anteile an sonstigen assoziierten Unternehmen in Höhe von 52,2 Mio. € (Vorjahr 49,1 Mio. €) und Anteile an übrigen Beteiligungen in Höhe von 179,2 Mio. € (Vorjahr 203,5 Mio. €). 107 108 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 PERSONALBERICHT Mitarbeiteranzahl Personalstrategie Der Bereich Personalentwicklung, der in die Organisation der Thüga integriert ist, begleitet und unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Thüga Holding-Konzern in ihrer beruflichen Entwicklung und Weiterbildung. Auch im Jahr 2014 wurden im Rahmen des Personalentwicklungskonzeptes „Thüga PersonalPlus“ maßgeschneiderte Programme, Trainings und Workshops angeboten: Für Geschäftsführer und Führungskräfte der zweiten Ebene waren dies die Trainings „Coachingkompetenz für Führungskräfte“ sowie „Erfolgreiche Verhandlungsführung“. Sowohl im Führungskräfte- als auch im Führungsnachwuchskräfte-Programm fand jeweils die achte Serie statt. An diesen Programmen haben mittlerweile über 200 Personen teilgenommen. 2014 konnte den Partnerunternehmen erstmals der Lehrgang zum Thüga-zertifizierten Projektleiter angeboten werden. Ziel ist es, ein Netzwerk kompetenter Führungskräfte und Mitarbeiter zu schaffen, um hiermit die Chancen für die Entwicklung des einzelnen Unternehmens zu nutzen. Das Angebot an die Mitarbeiter im Thüga Holding-Konzern umfasst weiterhin die Bereiche Methoden-, Persönlichkeits-, Führungs- und Netzwerkkompetenz. Hierzu wurden erneut bedarfsorientierte Trainings und Workshops sowie hausinterne Informationsveranstaltungen („von Mitarbeitern für Mitarbeiter“) angeboten. Im Jahr 2014 haben im Thüga Holding-Konzern 436 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 441 Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen teilgenommen. Hierfür wurden rund 0,6 Mio. € aufgewendet. Personalkennzahlen im Überblick PERSONALKENNZ A H L EN 2014 2013 +/- % 583 567 2,8 25 28 -10,7 Tarifmitarbeiterquote in % 66,7 68,6 -2,8 Frauenquote in % 37,9 37,9 +/- 0,0 Teilzeitquote in % 14,6 13,1 11,5 Krankenquote in % 3,2 3,2 +/- 0,0 Mitarbeiter (Stichtag 31.12.) Auszubildende (Stichtag 31.12.) Am 31. Dezember 2014 waren im Thüga Holding-Konzern insgesamt 583 (Vorjahr 567) Mitarbeiter (ohne Auszubildende) beschäftigt. Der Anstieg der Mitarbeiterzahl ist im Wesentlichen auf den Ausbau des 24/7-Serviceangebotes bei der Syneco Trading GmbH zurückzuführen. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbelegschaft beträgt unverändert gegenüber dem Vorjahr 37,9 Prozent. GESAMTBELEGSCHAFT OHNE AUSZUBILDENDE 700 600 500 400 362 352 221 215 2014 2013 300 200 100 0 Frauen Männer Belegschaftsstruktur B E L E G S C HA F TS S TR UK TUR 2014 2013 +/- % Angestellte Mitarbeiter 487 466 4,5 Gewerbliche Mitarbeiter 76 79 -3,8 Geringfügig Beschäftigte 2 4 -50,0 Mitarbeiter in der Aktivphase der Altersteilszeit 9 7 28,6 Mitarbeiter in einem ruhenden Arbeitsverhältnis 9 11 -18,2 Gesamtbelegschaft exklusive Auszubildende 583 567 2,8 20 25 -20,0 Gewerbliche Auszubildende 5 3 66,7 Gesamtbelegschaft inklusive Auszubildende 608 595 2,2 Kaufmännische Auszubildende KONZERN-LAGEBERICHT | PERSONALBERICHT Das berufliche Engagement mit den unterschiedlichen familiären Anforderungen in Einklang zu bringen, stellt für alle Mitarbeiter stets eine große Herausforderung dar. Die Thüga unterstützt ihre Mitarbeiter hierbei seit Jahren in vielfältiger Weise, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit einem externen Familienservice, der Dienstleistungen rund um die Familie anbietet. Das Angebot umfasst unter anderem die Unterstützung bei der Kinderbetreuung, etwa die Unterbringung des Kindes in einer Kinderkrippe in einer nahe gelegenen Kita oder auch die Betreuung während der Ferienzeit. Aber auch in anderen familiären Situationen, zum Beispiel bei der Pflege der Eltern oder bei sonstigen Problemen im familiären Umfeld, leistet Thüga vielfältige Unterstützung. Als Rahmen bietet der Thüga Holding-Konzern weitgehende Freiräume mit einer flexiblen Arbeitszeitregelung. Ausbildung Demografiemanagement A LT E R S S T R U K T U R Für den Thüga Holding-Konzern bilden sowohl die Förderung junger Nachwuchskräfte als auch die Einbindung von Mitarbeitern mit langjähriger Berufserfahrung die Bestandteile eines vielversprechenden Erfolgskonzeptes. Bei einer ausgewogenen Altersstruktur ist das Durchschnittsalter der Mitarbeiter des Konzerns im Jahr 2014 mit 41,4 Jahren nahezu konstant geblieben (Vorjahr 41,1 Jahre). A LT E R S S T R U K T U R in % bis 20 Jahre 0,5 0,5 5,3 6,0 21-25 Zum 31. Dezember 2014 waren im Thüga Holding-Konzern 25 junge Menschen in verschiedenen Ausbildungsberufen tätig. Der Thüga HoldingKonzern bietet Jugendlichen die Möglichkeit, ihr Talent in kaufmännischen und auch gewerblichen Ausbildungsberufen unter Beweis zu stellen. Zudem werden erfolgsorientierten jungen Menschen, deren Leistungsbereitschaft sich bereits in der Schule deutlich gezeigt hat, durch die Kombination aus einer Ausbildung zum Industriekaufmann mit einem parallelen Studium an einer Hochschule zum Bachelor of Arts sehr gute Perspektiven für die Zukunft eröffnet. Um unseren Fachkräftebedarf auch in Zukunft decken zu können, werden wir auch in den nächsten Jahren ein großes Augenmerk auf die Ausbildung junger Menschen richten. 11,7 12,3 26-30 31-35 15,9 14,1 14,6 36-40 13,4 13,1 41-45 12,7 46-50 AUSZUBILDENDE 9,1 9,0 56-60 30 3 20 10 20 25 2014 2013 0 kaufmännische Auszubildende gewerblich technische Auszubildende Insgesamt absolvierten im Thüga Holding-Konzern 25 (Vorjahr 28) junge Menschen eine Ausbildung, davon 13 (Vorjahr 13) im Segment Netz, 3 (Vorjahr 5) im Segment Vertrieb und 9 (Vorjahr 10) im Segment Holding/Beratung. 14,1 13,6 12,3 51-55 5 17,8 ab 60 Jahre 1,9 2,1 2014 2013 UNTERNEHMENSZUGEHÖRIGKEIT Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit ist im Berichtszeitraum 2014 mit 12,1 Jahren im Vergleich zum Vorjahr (11,9 Jahre) leicht gestiegen. 109 110 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Mitarbeiterqualifikation UNTERNEHMENSZUGEHÖRIGKEIT in % bis 5 Jahre 38,3 36,5 12,2 13,9 bis 10 18,5 17,6 bis 15 7,7 8,6 bis 20 10,6 9,7 bis 25 7,2 8,3 bis 30 länger als 30 Jahre 5,5 5,3 2014 2013 Gesundheitsmanagement Die Krankenquote ist im Jahr 2014 mit 3,2 Prozent auf sehr niedrigem Niveau konstant geblieben. Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit haben für Thüga höchste Priorität. Deshalb bietet Thüga ihren Mitarbeitern zahlreiche Gesundheitsleistungen an, wie beispielsweise jährliche Grippeschutzimpfungen sowie regelmäßige Betriebsarzt- und Krebsvorsorgeuntersuchungen. Führungskräfte können zudem an einem regelmäßigen kostenlosen Gesundheits-Check teilnehmen. Die alljährlich hohe Akzeptanz der Angebote korrespondiert hierbei mit der niedrigen Krankenquote der Thüga. Eine regelmäßige Teilnahme an diesen Untersuchungen hilft, Krankheiten und damit langen Ausfallzeiten vorzubeugen. Gleichzeitig werden die Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz ständig überprüft und verbessert, um gesundheitliche Probleme bei den Mitarbeitern zu vermeiden. Darüber hinaus wird das Ziel verfolgt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch zu regelmäßigen Sport- und sonstigen Freizeitaktivitäten zu motivieren. Hiermit sollen ein Ausgleich zu den Belastungen des Arbeitsalltages und somit ein noch höheres Maß an Zufriedenheit erreicht werden. Den Mitarbeitern steht eine breite Palette an Sportund sonstigen Freizeitangeboten zur Verfügung, die zum Teil auch direkt in den Räumlichkeiten des Unternehmens stattfinden. Auf der Internet-Plattform „Thüga macht fit“ kann jeder Mitarbeiter sich bei diversen Drittanbietern zu vergünstigten Konditionen anmelden. Im Rahmen des Gesundheitsmanagements fördert Thüga im hauseigenen Casino die Gesundheit ihrer Mitarbeiter mit einem hochwertigen und vielfältigen Speisenangebot, das den jeweils aktuellen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung trägt. QUA L I F I K ATI ONS S TR UK TUR 2014 2013 Universitäts-, Hochschul-, Fachhochschulabschluss 38,8 38,3 Ausbildung/Weiterbildung 59,6 59,7 1,6 2,0 in % der Belegschaft Schulabschluss Voraussetzung für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg sind motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter. Im Thüga Holding-Konzern können 98 Prozent der Belegschaft eine Fachausbildung oder einen akademischen Abschluss vorweisen. Mit einem umfangreichen Ausund Weiterbildungsangebot unterstützen wir die persönliche Entwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und fördern deren Qualifikation und Leistungsfähigkeit. NACHTR AGSBERICHT Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2014 bis zur Erstellung des Lageberichts des Thüga Holding-Konzerns am 17. März 2015 gab es keine wesentliche Veränderung in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Thüga Holding-Konzerns. RISIKO- UND CHANCENBERICHT Grundlagen Staatliche Regulierung und Interventionen auf den Strom- und Gasmärkten bzw. die Energiewende in Deutschland stellen den Thüga Holding-Konzern weiterhin vor große unternehmerische Herausforderungen. Mit Blick auf das ökonomische und energiepolitische Umfeld ist zur Sicherung des künftigen Unternehmenserfolges für den Thüga Holding-Konzern ein angemessenes und funktionierendes Risikomanagementsystem (RMS) von zentraler Bedeutung. Ebenso entscheidend wie die Identifizierung und die Steuerung der Risiken ist es, sich bietende Chancen zu nutzen. Risiken werden im Thüga Holding-Konzern definiert als mögliche Ereignisse und Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens, die sich negativ auf das Erreichen der finanziellen und strategischen Unternehmensziele auswirken können. Maßstab der Bewertung und Gewichtung der Risiken sind die jeweiligen monetären Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage. Demgegenüber werden als Chancen diejenigen Ereignisse betrachtet, deren KONZERN-LAGEBERICHT | PERSONALBERICHT | NACHTR AGSBERICHT | RISIKO- UND CHANCENBERICHT Eintreten positive Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage haben können. O R G A N I S AT O R I S C H E M A S S N A H M E N Bei der Thüga Holding und den zum Thüga Holding-Konzern zugehörigen, wesentlichen vollkonsolidierten Tochtergesellschaften bestand zum 31. Dezember 2014 ein RMS gemäß § 91 Abs. 2 AktG. Der Risiko-Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Einbezogen wurden im Geschäftsjahr 2014 im Segment Holding neben der Thüga Holding auch die Thüga Management GmbH, die CONTIGAS sowie die Thüga. Darüber hinaus wurden als weitere wesentliche, vollkonsolidierte Tochtergesellschaften die Thüga Energienetze GmbH im Segment Netz, die Thüga Energie GmbH im Segment Vertrieb sowie die Syneco Trading GmbH im Segment Handel im RisikoKonsolidierungskreis berücksichtigt. Der Thüga Holding-Konzern dokumentiert die Grundsätze des RMS in einem Risikomanagement-Handbuch, das turnusmäßig überprüft und aktualisiert wird. Neben dem RMS tragen auch das Interne Kontrollsystem (IKS) sowie die Interne Revision zur Identifizierung und Bewertung von Risiken bei. Die einzelnen Komponenten dieser Funktionen sind ineinander verzahnt. Zu den Bausteinen des RMS bei der Thüga Holding und ihren vollkonsolidierten Unternehmen im Thüga Holding-Konzern zählen im Wesentlichen die kontinuierliche und standardisierte Erfassung, Bewertung und Steuerung von Risiken. Die eingerichteten Systeme und Prozesse dienen der frühzeitigen Identifizierung der Risikolage und der damit verbundenen finanziellen Auswirkungen sowie der Einleitung von Gegensteuerungsmaßnahmen. Diese Systeme und Prozesse sind wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung. Im Geschäftsjahr 2014 hat Thüga darüber hinaus mit der Einführung eines neuen IT-gestützten RMS-Systems begonnen. Damit erfolgen künftig eine systemseitige Erfassung, Bewertung und Pflege der Risiken und Gegensteuerungsmaßnahmen. Das neue RMS-System wurde zum Jahreswechsel 2014/2015 vollständig parametriert. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2015 geplant. RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENT IM THÜGA HOLDING-KONZERN Die Aggregation und die Plausibilisierung der Risiken im Thüga HoldingKonzern erfolgen zentral in der Stabsstelle Risikomanagement/ Sicherheitswesen bei Thüga. Im Rahmen dieses von der Stabsstelle gesteuerten Prozesses werden gemeinsam mit den Thüga-Fachabteilungen und den Fachabteilungen in den wesentlichen vollkonsolidierten Tochterunternehmen mögliche Risiken analysiert. Das identifizierte Risikoportfolio wird von der Stabsstelle Risikomanagement/Sicherheitswesen turnusmäßig überwacht. Sofern Risiken nicht im Konzernabschluss antizipiert bzw. in der mittelfristigen Unternehmensplanung abgebildet werden, werden diese nach ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit identifiziert, adäquat bewertet und unter Berücksichtigung möglicher Gegensteuerungsmaßnahmen in einer Risk-Map dokumentiert. Sollte in Ausnahmefällen die quantitative Bewertung nicht möglich sein, so können zuvor definierte Kategorien zur qualitativen Abschätzung der Bedeutung des Risikos herangezogen werden. Zusätzlich werden im Rahmen der Erstellung der mittelfristigen Unternehmensplanung auch Chancen und die damit verbundenen Ergebnispotenziale identifiziert und erfasst. Mit Blick auf ein effektives Risikocontrolling werden die Erlös-, Kostenund Ergebnisplanung sowie die Risk-Map turnusmäßig aktualisiert. Geschäftsführung, Aufsichtsrat und weitere Gremien der Thüga Holding erhalten regelmäßig und zeitnah Informationen über die aktuelle Risikosituation. RISIKO- UND VERSICHERUNGSMANAGEMENT IM THÜGA HOLDING-KONZERN Im Thüga Holding-Konzern wird das Versicherungsmanagement von der Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH (Thüga Assekuranz), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Thüga, wahrgenommen. Die Thüga Assekuranz ist im Rahmen des Risikomanagements für die Koordination und Optimierung des Versicherungsschutzes im Thüga Holding-Konzern verantwortlich. Die Gesellschaft vermittelt Versicherungsschutz unter anderem über Rahmenverträge mit großen Versicherungsgesellschaften. Neben dem Versicherungsund Vertragsmanagement stellt die Thüga Assekuranz auch die Abwicklung im Schadensfall sicher. Risiko- und Chancenlage In den vier Segmenten des Thüga Holding-Konzerns – Netz, Vertrieb, Handel und Holding/Beratung – bestehen wesentliche Risiken, die sich bei Realisierung im Ergebnis des Thüga Holding-Konzerns auswirken. Im Jahr 2014 wurde im Segment Netz das Risiko aus der Einführung intelligenter Messsysteme, sogenannter Smart-Meter, in die Risk-Map neu aufgenommen. Im Segment Vertrieb ergibt sich eine veränderte Beurteilung im Bereich der Ertragsrisiken, resultierend aus der geänderten EuGH-Rechtsprechung. RISIKEN UND CHANCEN IM SEGMENT NETZ Die Risiken und Chancen im Segment Netz resultieren im Thüga HoldingKonzern im Geschäftsjahr 2014 aus der Gas- und Stromverteilung der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft Thüga Energienetze GmbH sowie aus den im Zusammenhang mit der Gas- und Stromverteilung stehenden Dienstleistungen. 111 112 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Risiken und Chancen aufgrund der Einführung intelligenter Messsysteme/Smart-Meter Ziel der Bundesregierung ist es, dass bis zum Jahr 2020 rund 80 Prozent der Verbraucher mit intelligenten Messsystemen/Smart-Meter ausgestattet werden. Der Thüga Holding-Konzern vertritt über Thüga die Interessen ihrer Tochterunternehmen durch Mitarbeit in energiewirtschaftlichen Verbänden und analysiert in Abstimmung mit den Branchenverbänden die geplanten Maßnahmen des Gesetzgebers bereits im Vorfeld auf ihre Auswirkungen. Für alle Netzbetreiber in Deutschland sind die Details der Finanzierung und Umsetzung des Rollouts derzeit noch ungeklärt. Daraus ergibt sich für den Thüga Holding-Konzern im Segment Netz potenziell die Gefahr eines zusätzlichen Ressourceneinsatzes, wobei gleichzeitig die Erlöse der Netzbetreiber aufgrund regulatorischer Vorgaben gedeckelt sind. Risiken und Chancen aufgrund von auslaufenden Konzessionsverträgen In den nächsten Jahren enden viele Konzessionsverträge. Hieraus resultiert ein Wettbewerb um Konzessionen. Dieser Wettbewerb führt zu Chancen und Risiken für den Thüga Holding-Konzern. Der Thüga Holding-Konzern begrenzt das Risiko, dass Kommunen ihre neu auszuschreibenden Konzessionsverträge an Dritte vergeben oder eigene Stadtwerke bzw. Netzgesellschaften gründen, durch wettbewerbsfähige Lösungen auf der Grundlage eines partnerschaftlichen Geschäftsmodelles. Umgekehrt bestehen insbesondere aber auch Chancen im Thüga Holding-Konzern, wenn vorhandene Konzessionen durch angrenzende Gebiete arrondiert und Synergieeffekte erzielt werden können. Thüga begegnet diesen möglichen gesetzlichen Veränderungen mit einem verstärkten Monitoring von Politik und Gesetzgebung. Zudem plant Thüga, die Verbandsarbeit in diesem Bereich weiter zu intensivieren. Des Weiteren trifft Thüga Vorbereitungen zum Aufbau einer Plattform für die Gateway-Administration und den kostengünstigen Rollout intelligenter Messsysteme/Smart-Meter. Risiken und Chancen aufgrund der Energiewende Die aktuelle Gesetzeslage sieht bis 2022 einen vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie vor. In diesem Zusammenhang soll die Energieerzeugung aus Kernkraftwerken insbesondere durch Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ersetzt werden. Von den Folgen der Energiewende sind nicht nur die Übertragungsnetzbetreiber, sondern auch Verteilnetzbetreiber wie die Thüga Energienetze GmbH in Deutschland betroffen. Die Herausforderung für Verteilnetzbetreiber besteht vor allem darin, die Netzanbindung der stetig zunehmenden dezentralen Energieerzeugungsanlagen zu gewährleisten. Vor dem Hintergrund der durch die Anreizregulierung geprägten Rahmenbedingungen ist die angestrebte Rentabilität der Investitionen bedroht. Dem ständig steigenden Kostendruck im Netzbereich ist mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Hierzu gehört neben der Optimierung bestehender Prozessabläufe auch die Prüfung möglicher Netzkooperationen. Risiken aufgrund von Aktivitäten der Regulierungsbehörden Netze gelten als Monopole und unterliegen der staatlichen Regulierung. Insbesondere der Eingriff der Regulierungsbehörden in die Preisgestaltung bei der Netznutzung kann zu Ertragsrisiken führen. Risiken bestehen in den von der Bundesnetzagentur und den Landesregulierungsbehörden eingeleiteten Maßnahmen zur Netzregulierung. Der Prozess, mit dem die Erlöse der Netzbetreiber in der zweiten Regulierungsperiode festgelegt werden, ist noch nicht abgeschlossen. Es besteht das Risiko, dass den Netzbetreibern nicht angemessene Erlösobergrenzen genehmigt werden oder die Erlösobergrenzen wegen nicht ausreichender Effizienz sogar noch weiter abgesenkt werden müssen. Risiken aufgrund von Betriebsunterbrechungen und Unfallschäden Neben dem Risiko eines möglichen Ausfalles vorgelagerter Netze können im Netzbetrieb Betriebsunterbrechungen durch defekte Betriebsmittel oder fehlerhafte Handlungen verursacht werden. Darüber hinaus besteht durch Unfälle im Netzbetrieb das Risiko von Personen- oder Sachschäden. Im Thüga Holding-Konzern werden diese Risiken durch regelwerkkonformes Planen, Bauen, Betreiben und Instandhalten der Netze, durch den Einsatz standardisierter Materialien präqualifizierter Hersteller und durch strikte Beachtung des Arbeitsschutzes minimiert. In regelmäßigen Abständen wird das Technische Sicherheitsmanagement von unabhängigen Verbandsexperten überprüft. Im Schadensfall sind im Thüga Holding-Konzern derartige Risiken durch Versicherungen abgedeckt. RISIKEN UND CHANCEN IM SEGMENT VERTRIEB Die Risiken und Chancen im Segment Vertrieb resultieren im Thüga Holding-Konzern im Geschäftsjahr 2014 aus dem Gas- und Stromvertrieb der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft Thüga Energie GmbH sowie aus den zum Gas- und Stromvertrieb zugehörigen Serviceleistungen. Risiken und Chancen aus dem Energiebezug und -absatz Der Energieabsatz ist unter anderem von der konjunkturellen Entwicklung abhängig. Weiterhin wirken sich witterungsbedingte Einflüsse und der Wettbewerb auf den Energiemärkten sowie das Verbrauchsverhalten der Kunden auf die Energieabsatzmengen aus. Weicht der Energiebedarf der Kunden deutlich von der Planung ab, können sich Mengenrisiken ergeben. Eine Mengenanpassung in der Beschaffung kann möglicherweise nur zu ungünstigeren Konditionen möglich sein. Dies wirkt sich im Vertrieb möglicherweise in reduzierten Vertriebsmargen aus. Als Folge eines verstärkten Wettbewerbes um Erdgas- und Strom- KONZERN-LAGEBERICHT | RISIKO- UND CHANCENBERICHT kunden ergeben sich zusätzliche Mengenrisiken bzw. -chancen durch das Anbieterwechselverhalten von Kunden. Weiterhin ergeben sich Wiedervermarktungsrisiken, wenn flexible Anpassungen der beim Lieferanten bestellten Mengen nicht möglich sind. Dies gilt auch für den Fall, dass Kunden aus Energiespargründen ihr Verbrauchsverhalten ändern. Preisrisiken entstehen einerseits durch die Verwendung unterschiedlicher Preisbildungsfaktoren auf der Bezugs- und auf der Vertriebsseite. Andererseits resultieren sie auch aus zeitlich auseinanderfallenden Käufen und Verkäufen. Die Thüga Energie GmbH begrenzt Preis- und Mengenrisiken durch ein systematisches Risikomanagement, das durch marktkonforme Angebote und durch Kundenbindungsmaßnahmen ergänzt wird. Ertragsrisiken aus kartellbehördlichen Aktivitäten und Entscheidungen des BGH bzw. des EuGH Unter Risikoaspekten sind für die Thüga Energie GmbH die Maßnahmen des Bundeskartellamtes bzw. der Landeskartellämter zur Preiskontrolle von Bedeutung. Von den Kartellbehörden wurden in den vergangenen Jahren bei ThügaBeteiligungsunternehmen Verfahren zur Gas- und Wasserpreiskontrolle durchgeführt bzw. im Bereich Fernwärme Auskünfte über Fernwärmepreise verlangt. Diese Verfahren und Auskünfte zielen im Wesentlichen auf die Durchsetzung von Preissenkungen ab. Hieraus resultieren Erlösrisiken, sofern auf Basis der durchgeführten Untersuchungen konkrete Missbrauchsverfahren eingeleitet werden und es den betreffenden Unternehmen nicht gelingt, diese Missbrauchsvorwürfe zu widerlegen. Weitere Risiken bestehen in einer geänderten Rechtsprechung, beispielsweise zur Wirksamkeit von Inhalten in Energielieferverträgen. In einem Verfahren der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. gegen ein Gasversorgungsunternehmen hatte der BGH am 31. Juli 2013 entschieden, dass der in Sonderkundenverträgen zur Preisanpassung enthaltene Verweis auf § 4 AVBGasV intransparent i.S.d. § 307 BGB sei. Hieraus resultiert die mögliche Unwirksamkeit des branchenweit verwendeten GVV-Verweises für Preisanpassungen und damit das Risiko in der Zukunft entstehender Rückzahlungsforderungen von Kunden. Darüber hinaus hat der EuGH mit Urteil vom 23. Oktober 2014 entschieden, dass die Regelung in § 5 Abs. 2, Abs. 3 StromGVV, GasGVV in der bis Ende Oktober 2014 geltenden Fassung den europarechtlichen Vorgaben der Energiebinnenmarktrichtlinien nicht entspricht. Der EuGH hat davon abgesehen, die Wirkung dieses Urteiles auf die Zukunft zu beschränken, wodurch der BGH im Laufe des Jahres 2015 zu der Frage möglicher Rückzahlungsansprüche auch in der Grundversorgung wird Stellung nehmen müssen. Der Thüga Holding-Konzern unterstützt die betroffenen Unternehmen mit Fachsymposien und Informationsveranstaltungen, um die jeweiligen Ertragsrisiken zu analysieren und zu begrenzen. Darüber hinaus vertritt der Thüga Holding-Konzern über Thüga die Interessen ihrer Tochterunternehmen durch Mitarbeit in energiewirtschaftlichen Verbänden und analysiert in Abstimmung mit den Branchenverbänden bereits im Vorfeld mögliche Gerichtsentscheide sowie geplante Maßnahmen auf ihre Auswirkungen. RISIKEN UND CHANCEN IM SEGMENT HANDEL Die Risiken und Chancen im Geschäftsfeld Handel resultieren im Thüga Holding-Konzern im Geschäftsjahr 2014 im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft Syneco Trading GmbH. Die Syneco Trading GmbH ist die zentrale Handels- und Beschaffungsplattform im Thüga Holding-Konzern und dient den Konzernunternehmen als Marktzugang für die bedarfsorientierte Beschaffung sowie Preisabsicherung der benötigten Energiemengen. Darüber hinaus fungiert die Syneco Trading GmbH als Plattform zur Vermarktung von Stromerzeugungs- und Stromüberschussmengen – hierzu gehört seit dem Geschäftsjahr 2013 auch die Bereitstellung von Regelenergie durch das „Virtuelle-Thüga-Kraftwerk“ – sowie als Plattform zur Optimierung von Energielieferverträgen. Das RMS der vollkonsolidierten Thüga-Tochter Syneco Trading GmbH ist in das RMS der Thüga bzw. des Thüga Holding-Konzerns integriert. Darüber hinaus orientiert sich Syneco Trading GmbH an den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Im Rahmen der Tätigkeit der Internen Revision erfolgt die regelmäßige Prüfung der Einhaltung dieser Regelungen. Bei der Syneco Trading GmbH werden die Risiken von einem Risikokomitee, dem die Geschäftsführung und Vertreter der Gesellschafter angehören, laufend überwacht. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Handels- und Beschaffungsplattform ist die Syneco Trading GmbH Handelsrisiken ausgesetzt. Die Handelsrisiken unterteilen sich in folgende wesentliche Risikokategorien: Marktrisiken, Adressausfallrisiken von Handelspartnern und Kunden, operationelle Risiken und Liquiditätsrisiken. Diese Risiken werden handelstäglich überwacht. Sicherungsmaßnahmen für die Steuerung dieser Risiken stellen zum einen die Einrichtung von Limitsystemen und zum anderen ein handelsunabhängiges operatives Risikocontrolling dar. Bei Überschreitungen werden die Geschäftsführung, die Stabsstelle Risikomanagement/Sicherheitswesen der Thüga und − falls nötig − das Risikokomitee sowie die zuständigen Mitglieder des Vorstands der Thüga informiert. Im Folgenden werden die wesentlichen Energiehandelsrisiken und entsprechenden Sicherungsmaßnahmen im Detail beschrieben: 113 114 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Marktrisiken Unter Marktrisiken werden bei der Syneco Trading GmbH Preisrisiken aus Commodity-Verträgen und derivativen Finanzgeschäften zur Absicherung von Kauf- und Lieferverträgen mit festen Preisen verstanden. Die Syneco Trading GmbH zieht für die Bewertung der Risiken überwiegend die Marktpreise an den relevanten Energiebörsen heran. In diesem Zusammenhang werden die Marktrisiken handelstäglich quantifiziert. Weiterhin werden zur Ermittlung des Verlustpotenzials der offenen Handelspositionen, die sich aus unüblichen Marktpreisschwankungen ergeben können, vierteljährlich Stresstests und inverse Stresstests durchgeführt. Die schwebenden Commodity-Verträge und derivativen Finanzinstrumente werden mit Marktpreisen zum Bilanzstichtag einzeln bewertet. Die Marktpreisänderungen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfolgswirksam erfasst. Der Ausweis der derivativen Finanzinstrumente erfolgt unter den sonstigen betrieblichen Vermögenswerten und sonstigen betrieblichen Verbindlichkeiten. Adressausfallrisiken von Handelspartnern und Kunden Syneco Trading GmbH unterscheidet bei Adressausfallrisiken der Kontrahenten zwischen Handelspartnern und Kunden. Während etwaige Ausfälle von Kunden von Syneco Trading GmbH zu tragen sind, werden Ausfälle von Handelspartnern im Wesentlichen über eine Regressvereinbarung anteilig auf Kunden übertragen. durch externe Einflussfaktoren entstehen, sowie rechtliche Risiken aus Verträgen oder rechtliche Rahmenbedingungen. Das Risikocontrolling der Syneco Trading GmbH gibt Mindeststandards für die Identifikation, Bewertung und das Reporting von operationellen Risiken und eingetretenen Schäden vor und überwacht die Einhaltung von Standards. Operationelle Risiken im IT-Bereich steuert die Syneco Trading GmbH zusätzlich durch die Aufstellung von Notfallplänen, die im Notfallhandbuch dokumentiert sind. Sicherungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Datenspiegelung und Sicherheitskopien, werden handelstäglich kontrolliert. Um rechtliche Risiken zu minimieren, werden, so weit möglich, Standardverträge verwendet. Bei individuellen Verträgen wird auf interne und externe Rechtsberater zurückgegriffen. Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken bei der Syneco Trading GmbH werden definiert als die Gefahr, dass die Gesellschaft ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht zeitgerecht oder nicht in voller Höhe erfüllen kann. Die Syneco Trading GmbH steuert diese Risiken durch eine Liquiditätsplanung mit täglicher Liquiditätsvorschau. Für den Fall eines unvorhergesehenen Liquiditätsbedarfes stehen der Syneco Trading GmbH liquide Mittel im Rahmen des Konzern-Cash-Pooling zur Verfügung, die sich aus kurzfristig frei verfügbaren Anlagen zusammensetzen. Das Adressausfallrisiko wird bei Syneco Trading GmbH wie folgt gesteuert: Kontrahenten, zu denen Energieversorgungsunternehmen, Energiehändler und Banken gehören, werden vom Kreditmanagement der Syneco Trading GmbH auf Basis einer internen Bonitätsbewertung systematisch für die Vergabe von Kreditlimits in Risikoklassen eingestuft. Die Kreditwürdigkeitsprüfung der Kontrahenten basiert auf extern zugänglichen Informationen wie Ratings, Informationen zur Gesellschafterstruktur und Kapitalausstattung sowie Kennzahlen, die zum Beispiel von Wirtschaftsauskunfteien bezogen werden. Darüber hinaus führt die Syneco Trading GmbH regelmäßig Szenariobetrachtungen und Stresstests durch, um Auswirkungen der Stressszenarien auf die Liquidität und das Risikodeckungspotenzial zu analysieren. Die Ergebnisse der Stresstests belegen, dass unter Einbeziehung der festgelegten Mengenbegrenzungen für Stromfutures und Spotmarktmengen die aus den Stressszenarien resultierenden Mittelabflüsse durch das Risikodeckungspotenzial kompensiert werden können. Durch diese Maßnahmen ist ausreichend Risikodeckungspotenzial gewährleistet und damit die Zahlungsfähigkeit stets gesichert. Das Risikocontrolling der Syneco Trading GmbH überwacht handelstäglich die Limitauslastung der Markt- und Adressausfallrisiken und berichtet diese an die Geschäftsführung der Syneco Trading GmbH sowie an die Stabsstelle Risikomanagement/Sicherheitswesen der Thüga. Bei Überschreitungen von Kontrahentenlimits werden die Geschäftsführung und bei Bedarf das Risikokomitee unverzüglich informiert, sodass Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Überwachung der Risiken aus dem Energiehandel Zur Überwachung der Risiken aus dem Energiehandel sowie zur Sicherung der Risikotragfähigkeit werden bei der Syneco Trading GmbH die genannten wesentlichen Risiken aus Energiehandelsgeschäften kontinuierlich analysiert, bewertet und überwacht. Zur Begrenzung der Risiken wurden geeignete Verlustobergrenzen (Limits) definiert. Um eine Kumulation von verschiedenen Schadensereignissen zu einem existenzbedrohenden Schaden zu vermeiden, wurde ein pauschales Maximalschadenslimit über alle Risikoarten zwischen Syneco Trading GmbH, SYNECO GmbH & Co. KG und Thüga festgelegt. Bei Erreichen des Limits werden sämtliche Risiken aus dem Energiehandel auf ein – für die Aufrechterhaltung des Tagesbetriebs – notwendiges Mindestmaß Operationelle Risiken Die Syneco Trading GmbH definiert operationelle Risiken als Risiken des täglichen Geschäftsbetriebes. Hierzu zählen insbesondere betriebliche Risiken, die durch menschliches und/oder technisches Versagen bzw. KONZERN-LAGEBERICHT | RISIKO- UND CHANCENBERICHT reduziert. Die Auslastung des Maximalschadenslimits wird handelstäglich an die Geschäftsführung der Syneco Trading GmbH sowie an die Stabsstelle Risikomanagement/Sicherheitswesen bei der Thüga berichtet und dort überprüft. RISIKEN UND CHANCEN IM SEGMENT HOLDING/ B E R AT U N G Die Risiken und Chancen im Segment Holding/Beratung umfassen im Thüga Holding-Konzern im Geschäftsjahr 2014 im Wesentlichen die Risiken aus der Geschäftstätigkeit der Thüga Holding und ihrer Beteiligungsgesellschaften. Hier nicht enthalten sind die Risiken der Konzerngesellschaften, die den Segmenten Netz, Vertrieb und Handel zugeordnet sind. Das Ergebnis des Thüga Holding-Konzerns wird maßgeblich von dem Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen bestimmt. Eines der wesentlichen Risiken des Thüga Holding-Konzerns besteht darin, dass at equity bewertete Beteiligungen geringere Ergebnisse erzielen, als in der Unternehmensplanung abgebildet wurden. Dieses Risiko begrenzt der Thüga Holding-Konzern mit einem umfassenden Beteiligungsmanagement. Zu den wichtigsten Elementen zählen hierbei die Analysen und Handlungsempfehlungen im Rahmen des Beteiligungsmanagements sowie Benchmarking durch Kennzahlenquervergleich bei Unternehmen im Thüga Holding-Konzern. Strategische Risiken Strategische Risiken können aus unzutreffenden Erwartungen im Hinblick auf künftige Marktentwicklungen und den daraus abgeleiteten Entscheidungen für die weitere Unternehmensausrichtung resultieren. Der Erfolg, den der Thüga Holding-Konzern aus seinem Kerngeschäft erzielen kann, hängt auch davon ab, inwieweit weitere Beteiligungsunternehmen erworben und beraten werden können. Insbesondere könnten sich die bei der Investitionsentscheidung zugrunde gelegten Renditen als unzutreffend erweisen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Unternehmenszusammenschlüsse oder Kooperationen im Beteiligungsbereich weniger erfolgreich sind als geplant bzw. prognostizierte Synergieeffekte nicht – oder nicht vollumfänglich – realisiert werden können. Auch der Wandel des Marktumfelds birgt das Risiko, dass beispielsweise die geplante Werthaltigkeit von Investitionen nicht erreicht werden kann. Hierdurch könnten Wertberichtigungen erforderlich werden. Zur Risikosteuerung bei strategischen Entscheidungen stehen im Thüga Holding-Konzern Controlling-Instrumente zur Verfügung. Bei Akquisitionen legt Thüga den Investitionsentscheidungen unter anderem Due-Diligence-Prüfungen sowie Unternehmensbewertungen und Renditeberechnungen zugrunde. Die weiteren Risiken können durch ein aktives Beteiligungsmanagement und im Rahmen von Budgetgesprächen, in denen die Ertrags- und Kostensituation analysiert wird, frühzeitig erkannt werden. Dadurch können die Beteiligungsunternehmen gezielt beraten und gegebenenfalls geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet werden. Darüber hinaus führt Thüga mit Beteiligungsgesellschaften Strategie- und Planungsgespräche, in denen neben der Unternehmensstrategie unter anderem die Rentabilität größerer Investitionsvorhaben diskutiert sowie die Risiken und Chancen bestehender und neuer Geschäftsfelder analysiert werden. Personelle Risiken Der Erfolg des Thüga Holding-Konzerns hängt in besonderem Maße von der Leistungsfähigkeit und Qualifikation der Mitarbeiter ab. Der Verlust von Leistungsträgern ist daher ebenso ein Risiko für den Thüga Holding-Konzern wie der Umstand, dass es nicht gelingt, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Außerdem könnten unzureichende bzw. nicht sachgerechte Weiterbildungsmaßnahmen zu Lücken im branchenspezifischen Wissen führen. Neben diesen qualitativen Risiken existieren quantitative Risiken, wenn vakante Positionen nicht zeitgerecht nachbesetzt werden können. Ein wesentliches Risiko ist auch eine hohe Fluktuationsrate. Zur Minimierung dieser Risiken hat der Thüga Holding-Konzern bereits frühzeitig Programme zur Mitarbeiterentwicklung und -förderung eingeführt. Darüber hinaus nutzt Thüga monetäre und nicht-monetäre Anreizsysteme, um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Finanzielle Risiken Die finanziellen Risiken im Thüga Holding-Konzern betreffen im Wesentlichen Zinsänderungsrisiken, Adressausfallrisiken und Haftungsrisiken. Zinsänderungsrisiken Aus den von der Thüga Holding abgeschlossenen bilateralen Bankdarlehen und Schuldscheindarlehen resultieren Zinsänderungsrisiken im Thüga Holding-Konzern. Zur Begrenzung der Risiken aus Zinsänderungen hat die Thüga Holding für einen Teilbetrag der Schuldscheindarlehen eine Festzinsvereinbarung abgeschlossen. Zur Absicherung der Zinsänderungsrisiken aus den variabel verzinslichen Verbindlichkeiten wurden Zinsswaps abgeschlossen. Insgesamt sind damit 89 Prozent der Finanzverbindlichkeiten festzinsgebunden. Risiken aus der Anschlussfinanzierung können sich ergeben, sofern die Kredite bzw. Schuldscheindarlehen aufgrund der Marktentwicklung am Laufzeitende nur zu ungünstigeren als den bestehenden Konditionen verlängert bzw. abgelöst und neu aufgenommen werden können. Diese Risiken werden durch die Streuung der Fälligkeiten der bestehenden Verbindlichkeiten sowie durch aktives Management der Bankbeziehungen der Thüga Holding gesteuert. 115 116 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Adressausfallrisiken Unter Adressausfallrisiken im Thüga Holding-Konzern werden etwaige Risiken aus dem Ausfall von Forderungen gegen Geschäftspartner der Thüga Holding bzw. der Konzernunternehmen zusammengefasst. Darüber hinaus besteht bei der Thüga Holding grundsätzlich das Risiko, dass Forderungen gegen Finanzinstitute ganz oder teilweise uneinbringlich werden. Thüga begrenzt dieses Risiko durch Streuung der Anlagen auf ihren Kernbankenkreis sowie durch Begrenzung der Anlagen bei einer einzelnen Bank. Ein aktives Forderungsmanagement bei den Konzerngesellschaften, das zum Beispiel Sicherheitsleistungen, Bonitätsauskünfte und Warenkreditversicherungen umfasst, minimiert die Forderungsausfallrisiken. Haftungsrisiken Haftungsrisiken im Thüga Holding-Konzern ergeben sich insbesondere aus zugunsten von Dritten übernommenen Bürgschaften. IT-Risiken Die Geschäftsabläufe im Thüga Holding-Konzern sind in hohem Maße IT-unterstützt. Ein bedeutender Systemausfall oder der Verlust von Daten könnte zu gravierenden Geschäftsunterbrechungen führen. Ebenso würden der Missbrauch von Daten und Virenangriffe, zum Beispiel über E-Mails, den Geschäftsbetrieb negativ beeinflussen. Um diese Risiken zu minimieren, werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Prozessgestaltung sowie die Informationstechnik in das umfassende Risiko- und Sicherheitsmanagement mit einbezogen. Die im Thüga Holding-Konzern eingesetzten technischen Schutzmaßnahmen umfassen neben Standardapplikationen (Virenscanner, Firewall-Systeme, Zugangs- und Zugriffskontrollen auf Betriebssystemund Anwendungsebene) vor allem prozess- und projektspezifische Sicherheitsvorkehrungen. Gesamtbeurteilung Insgesamt lässt die kritische Prüfung der Risiko-/Chancensituation die Feststellung zu, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr keine den Fortbestand des Thüga Holding-Konzerns gefährdenden Risiken bestanden haben und nach gegenwärtigem Kenntnisstand auch für den mittelfristigen Zeitraum nicht erkennbar sind. Das Risikomanagementsystem, das jährlich durch den Konzernabschlussprüfer geprüft wird, erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben und ist geeignet, Entwicklungen, die den Fortbestand des Thüga HoldingKonzerns gefährden, frühzeitig zu erkennen. PROGNOSEBERICHT Erwartete wirtschaftliche Entwicklung Führende Wirtschaftsforschungsinstitute und die Bundesregierung hatten in ihrer Herbstprognose 2014 das Wachstum des BIP in Deutschland lediglich auf rund 1,2 Prozent geschätzt. Als Hauptursache für diese Entwicklung wurden die Verschärfung politischer Krisen wie beispielsweise die Ukraine-Krise sowie die wirtschaftliche Schwäche einzelner Länder in der Eurozone gesehen. Dennoch hatte die deutsche Wirtschaft das Gesamtjahr 2014 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes vom Januar 2015 schließlich mit einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent abgeschlossen. Seit 2011 ist die deutsche Wirtschaft nicht mehr so stark gewachsen. Für das kommende Jahr 2015 erwartet die Bundesregierung ein moderates Wachstum. Sowohl die gemäßigte weltwirtschaftliche Entwicklung als auch geopolitische Krisen belasten die konjunkturelle Entwicklung im Inland. Im Jahresdurchschnitt rechnet die Bundesregierung für das Jahr 2015 mit einem Anstieg des BIP um 1,5 Prozent. Diese Prognose der Bundesregierung basiert auf der Annahme, dass die Binnenkonjunktur stabil bleibt und der weiterhin robuste Arbeitsmarkt hierfür die Grundlage bildet. Dennoch befindet sich die deutsche Wirtschaft außenwirtschaftlich in einer schwierigen Situation. Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten für das Jahr 2015 hingegen ein Wachstum des BIP in der Bandbreite von 1,0 bis 1,7 Prozent. Investitionsplanung Auch 2015 ist es wesentliches strategisches Ziel des Thüga HoldingKonzerns, das Beteiligungsportfolio weiter auszubauen. Daher führt Thüga als potenzieller Partner von Kommunen entsprechende Gespräche über Beteiligungsengagements. Weiterhin prüft der Thüga HoldingKonzern kontinuierlich die Weiterentwicklungsmöglichkeiten von Beteiligungen, insbesondere im Bereich regionaler Zusammenarbeit. Im Geschäftsjahr 2013 hatten wir für das Geschäftsjahr 2014 finanzwirksame Investitionen in Höhe von 119,1 Mio. € prognostiziert (davon 102,5 Mio. € für Finanzanlagen). Die geplanten Investitionen konnten im Geschäftsjahr 2014 in dieser Höhe nicht realisiert werden und haben sich größtenteils auf 2015 verschoben. Bei 18,1 Mio. € finanzwirksamen Investitionen in 2014 ergab sich ein Rückgang von 101,0 Mio. € gegenüber den geplanten finanzwirksamen Investitionen. Nach einem finanzwirksamen Investitionsvolumen in Höhe von insgesamt 18,1 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 plant der Thüga Holding-Konzern im Geschäftsjahr 2015 Investitionen in einer KONZERN-LAGEBERICHT | RISIKO- UND CHANCENBERICHT | PROGNOSEBERICHT Bandbreite von 180 bis 200 Mio. €. Ein Großteil der für 2015 geplanten Investitionen entfällt auf Finanzanlagen. Die weiterhin gute Eigenkapitalquote von 52,0 Prozent bildet die Basis für die Finanzierung der geplanten Investitionen. Auch 2015 plant der Thüga Holding-Konzern, seine guten Finanzkennzahlen weiterhin einzuhalten. Umsatz- und Ergebnisentwicklung Die Ergebnisentwicklung des Thüga Holding-Konzerns wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem durch die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung im Segment Holding/Beratung bestimmt. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernlageberichtes 2013 hatten wir für das Geschäftsjahr 2014 Umsatzerlöse in Höhe von 5,0 Mrd. € prognostiziert sowie analog insgesamt 4,9 Mrd. € Materialaufwendungen. Der Anstieg der Umsatzerlöse und der Materialaufwendungen um jeweils 0,7 Mrd. € ist insbesondere auf das im Verhältnis zur Prognose deutlich höhere Volumen im Strom- und Gashandel im Segment Handel zurückzuführen, welches das niedrigere Vertragspreisniveau im Strom- und Gashandel überkompensiert. Nach aktueller Planung rechnet der Thüga Holding-Konzern im Geschäftsjahr 2015 mit Umsatzerlösen im Bereich von 4,5 Mrd. € bis 5,5 Mrd. €. Analog zu den Umsatzerlösen werden sich voraussichtlich die Materialaufwendungen reduzieren und in der Spanne von 4,4 Mrd. € bis 5,4 Mrd. € liegen. Der Thüga Holding-Konzern stützt hierzu seine Planungen im Wesentlichen auf die Erwartung niedrigerer Volumina und Vertragspreise im Strom- und Gashandel sowie weitgehend auf die oben genannten Marktentwicklungen und Prognosen von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten unter Annahme einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung. Des Weiteren basiert die Planung des Thüga Holding-Konzerns auch auf der Prämisse, dass in den kommenden Jahren von einer sinkenden Strom- und Gas-Bezugspreis-Entwicklung auszugehen ist. Aufgrund der Witterungsabhängigkeit des Kerngeschäftes der Beteiligungsgesellschaften im Thüga Holding-Konzern gelten die Prognosen für „Normal-Temperatur-Jahre“. Das adjusted EBIT in 2014 stieg um rund 7 Prozent gegenüber dem prognostizierten EBIT an. Dies ist im Wesentlichen auf Erträge im Zusammenhang mit dem Abgang von Finanzanlagen zurückzuführen. Das adjusted EBIT des Thüga Holding-Konzerns wird im Geschäftsjahr 2015 voraussichtlich etwa 15 bis 20 Prozent unter dem des Geschäftsjahres 2014 liegen. Das im Periodenvergleich voraussichtlich niedrigere adjusted EBIT begründet sich im Wesentlichen aus Sondereffekten im Jahr 2014 im Zusammenhang mit dem Abgang von Finanzanlagen sowie aus einem rückläufigen Konzern-Beteiligungsergebnis. 117 118 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 KONZERN-JAHRESABSCHLUSS KONZERN-BIL ANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 AKTIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013 Immaterielle Vermögenswerte (12) 19,3 18,7 Sachanlagen (12) 175,1 181,5 At equity bewertete Unternehmen (13) 3.095,9 3.096,4 Sonstige Finanzanlagen (13) 235,2 256,4 Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte (15) 0,8 0,9 Betriebliche Forderungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte (15) 187,2 302,4 (8) 45,2 38,8 3.758,7 3.895,1 in Mio. € Ertragsteueransprüche Langfristige Vermögenswerte Vorräte (14) 3,1 4,2 Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte (15) 0,4 0,4 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte (15) 1.181,0 1.472,9 (8) 54,5 52,7 (16) 149,4 192,2 1.388,4 1.722,4 5.147,1 5.617,5 Ertragsteueransprüche Liquide Mittel Kurzfristige Vermögenswerte KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-BIL ANZ 119 Anhang 31.12.2014 31.12.2013 Gezeichnetes Kapital (17) 10,0 10,0 Kapitalrücklage (17) 2.079,0 2.079,0 Gewinnrücklagen (17) 472,7 464,1 Kumuliertes Other Comprehensive Income (17) 22,5 49,4 Anteile der Hybridkapitalgeber (17) 49,8 49,8 Anteile ohne beherrschenden Einfluss (17) 43,9 42,1 2.677,9 2.694,4 in Mio. € Eigenkapital Finanzverbindlichkeiten (20) 729,3 909,0 Betriebliche Verbindlichkeiten (20) 248,9 354,9 (8) 0,9 0,9 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (18) 92,0 46,4 Übrige Rückstellungen (19) 7,2 7,7 Passive latente Steuern (8) 15,8 32,0 1.094,1 1.350,9 Ertragsteuern Langfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten (20) 189,1 109,8 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten (20) 1.163,7 1.439,2 (8) 0,6 4,2 (19) 21,7 19,0 1.375,1 1.572,2 5.147,1 5.617,5 Ertragsteuern Übrige Rückstellungen Kurzfristige Schulden Konzern-Jahresabschluss PA S S I VA 120 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 KONZERN-GEWINN- UND VERLUS TRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR – 31. DEZEMBER 2014 in Mio. € Anhang Umsatzerlöse einschließlich Strom- und Energiesteuern Strom- und Energiesteuern Umsatzerlöse 2014 5.735,6 6.606,4 -14,5 -18,5 5.721,1 (4) Andere aktivierte Eigenleistungen 2013 6.587,9 1,0 1,0 Sonstige betriebliche Erträge (5) 1.233,3 1.480,0 Materialaufwand (6) -5.619,8 -6.490,4 Personalaufwand (9) -56,1 -55,3 Abschreibungen (12) -17,1 -15,9 (5) -1.259,6 -1.476,7 291,4 258,5 Sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Finanzergebnis und Steuern 294,2 Beteiligungsergebnis Erträge aus Wertpapieren, Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Finanzergebnis (7) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (8) 289,1 31,8 33,9 1,5 15,1 -45,0 -37,5 -11,7 -1,8 11,5 -1,7 Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 280,7 298,9 Konzernüberschuss 280,7 298,9 276,1 298,7 Anteile der Hybridkapitalgeber 2,3 0,1 Anteile ohne beherrschenden Einfluss 2,3 0,1 Anteile der Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA E RG E B NI S J E A K T IE (A N TEIL E D ER G ESEL L SCHAFTER DER THÜGA HOLDING GMBH & CO. KGAA) – UNVERWÄSSERT UND VERWÄSSERT in € aus fortgeführten Aktivitäten aus Konzernüberschuss Anhang (11) 2014 2013 27,61 29,87 27,61 29,87 K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S | K O N Z E R N - G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G | E N T W I C K L U N G D E S K O N Z E R N - E I G E N K A P I TA L S ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITAL S Kumuliertes Other Comprehensive Income Anteile der Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA Anteile der Hybridkapitalgeber Anteile ohne beherrschenden Einfluss Summe Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Cashflow Hedges Weiterveräußerbare Wertpapiere 10,0 2.079,0 388,2 -6,6 62,4 2.533,0 0,0 41,9 2.574,9 Kapitalerhöhung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 49,7 0,0 49,7 Gezahlte Dividenden 0,0 0,0 -228,5 0,0 0,0 -228,5 0,0 0,0 -228,5 Konzernüberschuss 0,0 0,0 298,7 0,0 0,0 298,7 0,1 0,1 298,9 Veränderung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste 0,0 0,0 5,7 0,0 0,0 5,7 0,0 0,1 5,8 Other Comprehensive Income 0,0 0,0 0,0 1,0 -7,4 -6,4 0,0 0,0 -6,4 Comprehensive Income 0,0 0,0 304,4 1,0 -7,4 298,0 0,1 0,2 298,3 Stand zum 31. Dezember 2013 10,0 2.079,0 464,1 -5,6 55,0 2.602,5 49,8 42,1 2.694,4 Stand zum 1. Januar 2014 10,0 2.079,0 464,1 -5,6 55,0 2.602,5 49,8 42,1 2.694,4 Kapitalerhöhung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Gezahlte Dividenden 0,0 0,0 -241,0 0,0 0,0 -241,0 -2,3 0,0 -243,3 Konzernüberschuss 0,0 0,0 276,1 0,0 0,0 276,1 2,3 2,3 280,7 Veränderung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste 0,0 0,0 -27,1 0,0 0,0 -27,1 0,0 -0,5 -27,6 Other Comprehensive Income 0,0 0,0 0,0 -6,9 -20,0 -26,9 0,0 0,0 -26,9 Comprehensive Income 0,0 0,0 249,0 -6,9 -20,0 222,1 2,3 1,8 226,2 Übrige Veränderungen 0,0 0,0 0,6 0,0 0,0 0,6 0,0 0,0 0,6 10,0 2.079,0 472,7 -12,5 35,0 2.584,2 49,8 43,9 2.677,9 in Mio. € Stand zum 1. Januar 2013 Stand zum 31. Dezember 2014 121 122 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG in Mio. € 2014 2013 Konzernüberschuss - Anteile der Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA 276,1 298,7 Konzernüberschuss - Anteile der Hybridkapitalgeber 2,3 0,1 Konzernüberschuss - Anteile ohne beherrschenden Einfluss 2,3 0,1 17,1 15,9 Veränderung der Rückstellungen 8,2 13,2 Veränderung der latenten Steuern -2,1 -2,6 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 21,3 29,0 -2,7 -0,7 -21,2 -50,8 1,1 -0,2 87,4 194,8 311,0 137,6 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -100,7 -146,5 Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten und Ertragsteuern -288,2 -127,7 311,9 360,9 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 4,7 2,2 Beteiligungen 4,9 5,6 -16,6 -13,4 -1,5 -226,4 Einzahlungen aus dem Verkauf von Wertpapieren (> 3 Monate) sowie Finanzforderungen und Festgeldanlagen 3,0 7,8 Auszahlungen für den Erwerb von Wertpapieren (> 3 Monate) sowie Finanzforderungen und Festgeldanlagen -2,9 -7,6 Cashflow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -8,4 -231,8 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Ergebnis aus dem Abgang von Vermögenswerten Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Beteiligungen Veränderung von Posten der betrieblichen Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Ertragsteuern Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige betriebliche Forderungen und Ertragsteueransprüche Cashflow aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten (operativer Cashflow) Einzahlungen aus dem Abgang von Vermögenswerten Auszahlungen für Investitionen Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Beteiligungen K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S | K O N Z E R N - K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G | A U F S T E L L U G D E R I M K O N Z E R N - E I G E N K A P I TA L E R F A S S T E N E R T R Ä G E U N D A U F W E N D U N G E N 2014 2013 0,0 49,6 -241,0 -228,5 Gezahlte Dividende an Hybridkapitalgeber -2,3 0,0 Gezahlte Dividenden an Anteile ohne beherrschenden Einfluss -2,4 -2,4 Einzahlungen aus dem Zugang von Finanzverbindlichkeiten 15,6 457,7 -116,2 -403,7 -346,3 -127,3 Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente fortgeführter Aktivitäten -42,8 1,8 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Jahresanfang 192,0 190,2 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente fortgeführter Aktivitäten zum 31.12.2014 (31.12.2013) 149,2 192,0 58,1 55,0 -21,7 -21,1 0,8 1,1 282,7 265,9 2014 2013 280,7 298,9 -6,9 1,0 -20,0 -7,4 Veränderung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste -27,6 5,8 Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen -54,5 -0,6 Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (Summe Comprehensive Income) 226,2 298,3 222,1 298,0 Anteile der Hybridkapitalgeber 2,3 0,1 Anteile ohne beherrschenden Einfluss 1,8 0,2 in Mio. € Einzahlungen aus der Aufnahme von Hybridkapital Gezahlte Dividenden an die Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten ERGÄNZENDE INFORMATIONEN ZUM CASHFLOW AUS DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT FORTGEFÜHRTER AKTIVITÄTEN Erhaltene Ertragsteuern (nach Erstattungen) Gezahlte Zinsen Erhaltene Zinsen Erhaltene Dividenden AUFS TELLUNG DER IM KONZERN-EIGENKAPITAL ERFASS TEN ER TR ÄGE UND AUFWENDUNGEN in Mio. € Konzernüberschuss Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Cashflow Hedges Weiterveräußerbare Wertpapiere Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Anteile der Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA 123 124 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 KONZERN-ANHANG 1 FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2014 Vermögenswerte (Available-for-Sale) sowie die erfolgswirksam zum Fair Value angesetzten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten (inklusive derivativer Finanzinstrumente). 1 Allgemeine Gr undsätze Konsolidierungsgrundsätze In den Konzernabschluss werden die Abschlüsse der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA und der von ihr beherrschten Unternehmen (Tochterunternehmen) einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die Gesellschaft ein Anrecht auf variable Rückflüsse aus einem Unternehmen hat und sie ihre Verfügungsgewalt nutzen kann, um diese variablen Rückflüsse zu beeinflussen. Darüber hinaus werden grundsätzlich strukturierte Unternehmen konsolidiert, wenn die wirtschaftliche Betrachtung des Verhältnisses zwischen dem Thüga Holding-Konzern und dem strukturierten Unternehmen zeigt, dass der Thüga HoldingKonzern dieses Unternehmen beherrscht. Gegenstand des Konzernabschlusses sind die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA und deren Tochterunternehmen (im Folgenden „Thüga Holding-Konzern“). Die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA hat ihren Sitz in München, Deutschland, und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes München unter HRB 180660 eingetragen. Die Anschrift der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA lautet Nymphenburger Straße 39, 80335 München. Die Geschäftsführung der Thüga Management GmbH, München – die persönlich haftende Gesellschafterin der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA –, hat den Konzernabschluss am 17. März 2015 aufgestellt. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Die Geschäftstätigkeit des Thüga Holding-Konzerns umfasst den Transport, die Verteilung und den Vertrieb von Erdgas und Strom sowie den Erwerb, das Halten und das Verwalten von Beteiligungen an Unternehmen, deren Gegenstand die Versorgung mit Energie und Wasser sowie artverwandte Dienstleistungen sind. Darüber hinaus beinhaltet die Geschäftstätigkeit den Handel mit Erdgas, Strom und sonstigen bedarfsorientierten energienahen Produkten sowie zugehörige Dienstleistungen. Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen beziehungsweise veräußerten Tochterunternehmen werden vom Erwerbszeitpunkt an beziehungsweise bis zu ihrem Abgangszeitpunkt in die Konzern-Gewinnund Verlustrechnung einbezogen. Die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angepasst. Konzerninterne Forderungen, Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie Zwischenergebnisse zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Dieser Konzernabschluss wird in Anwendung von § 315a Abs. 1 HGB unter Beachtung der International Financial Reporting Standards (IFRS) und Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt, die bis zum Ende der Berichtsperiode von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommen wurden und zum 31. Dezember 2014 verpflichtend anzuwenden waren. Assoziierte Unternehmen Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf welches der Thüga Holding-Konzern durch Mitwirkung an dessen finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungsprozessen maßgeblichen Einfluss nehmen kann, wobei weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung vorliegen. Maßgeblicher Einfluss wird grundsätzlich angenommen, wenn dem Thüga Holding-Konzern direkt oder indirekt ein Stimmrechtsanteil in Höhe von mindestens 20, aber weniger als 50 Prozent zusteht. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht werden beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht. Der Thüga Holding-Konzern erstellt und veröffentlicht den Konzernabschluss in Euro (€). Alle Beträge werden – soweit nicht anders dargestellt – in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Ebenfalls nach der Equity-Methode werden Unternehmen bilanziert, für die der Thüga Holding-Konzern trotz Mehrheit der Stimmrechte aufgrund von Beschränkungen in Bezug auf das Vermögen oder die Geschäftsführung keine Beherrschungsmöglichkeit besitzt. 2 Zusammenf assung der wesentlichen Gr undsätze der Rechnungslegung Allgemeine Grundlagen Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf Basis der historischen Kosten, eingeschränkt durch die zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewerteten zur Veräußerung verfügbaren finanziellen 1) Die Angaben zu den Organen sind auf den Seiten 86 bis 87 dieses Berichts dargestellt. Im Rahmen der Anwendung der Equity-Methode werden die Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem auf den Thüga Holding-Konzern entfallenden Anteil der Reinvermögensänderung fortentwickelt. Anteilige Verluste, die den Wert des Beteiligungsanteils des Thüga Holding-Konzerns an einem assoziierten Unternehmen, gegebenenfalls unter Berücksichtigung zuzurechnender langfristiger Ausleihungen, übersteigen, werden nicht erfasst. Ein bilanzierter Goodwill wird im Buchwert des assoziierten Unternehmens ausgewiesen. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Unrealisierte Zwischenergebnisse aus Transaktionen mit assoziierten Unternehmen, die at equity bewertet sind, werden im Rahmen der Konsolidierung anteilig eliminiert, soweit die zugrunde liegenden Sachverhalte wesentlich sind. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung (Impairment-Test) wird der Buchwert eines at equity bewerteten Unternehmens mit dessen erzielbarem Betrag verglichen. Falls der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt, ist eine Wertminderung (Impairment) in Höhe des Differenzbetrags vorzunehmen. Sofern die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung entfallen sind, erfolgt eine entsprechende erfolgswirksame Zuschreibung. Ertragsrealisierung Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich zum Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden bzw. mit Erfüllung der Leistung. Die Lieferung gilt als abgeschlossen, wenn entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen die mit dem Eigentum verbundenen Risiken auf den Käufer übergegangen sind, das Entgelt vertraglich festgelegt ist und die Erfüllung der Forderung wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse für Güter bzw. Dienstleistungen bemessen sich nach dem Fair Value der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung. Sie spiegeln den Wert der gelieferten Einheiten, einschließlich der geschätzten Werte für Einheiten zwischen der letzten Abrechnung und dem Periodenende, wider. Gemeinschaftsunternehmen Gemeinschaftsunternehmen werden ebenfalls nach der Equity-Methode bilanziert. Unrealisierte Zwischenergebnisse aus Transaktionen mit Gemeinschaftsunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung anteilig eliminiert, soweit die zugrunde liegenden Sachverhalte wesentlich sind. Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Verkäufe ausgewiesen. Unternehmenszusammenschlüsse Alle Unternehmenszusammenschlüsse erfolgen nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten einer Unternehmensakquisition werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt bemessen. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen, identifizierbaren Vermögenswerte sowie die übernommenen Verbindlichkeiten (einschließlich bedingter Verbindlichkeiten) werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig von vorliegenden Anteilen ohne beherrschenden Einfluss. Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Transaktionen mit Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss werden als Transaktionen mit Eigenkapitalgebern behandelt. Resultiert aus dem Erwerb weiterer Anteile an einem Tochterunternehmen ein Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten für diese Anteile und den Buchwerten der erworbenen Anteile ohne beherrschenden Einfluss, ist dieser vollständig im Eigenkapital zu erfassen. Gewinne und Verluste aus Verkäufen von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss werden, sofern sie nicht zu einem Verlust des beherrschenden Einflusses führen, ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Immaterielle Vermögenswerte sind separat anzusetzen, wenn sie eindeutig abgrenzbar sind oder ihr Ansatz auf einem vertraglichen oder anderen Recht basiert. Sie sind insoweit nicht im Goodwill enthalten. Ist der Wert der übertragenen Gegenleistung zuzüglich des Werts der nicht beherrschten und der bereits gehaltenen Anteile höher als das neu bewertete anteilige Nettoreinvermögen zum Erwerbszeitpunkt, wird der positive Differenzbetrag als Goodwill aktiviert. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird sofort ergebniswirksam aufgelöst. Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus dem Energiehandel. In diesem Posten werden auch Erlöse aus dem Verkauf und der Verteilung von Strom und Gas sowie aus der Lieferung von Wärme ausgewiesen. Dividendenerträge werden im Zeitpunkt erfasst, in dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Strom- und Energiesteuern Die Strom- und Energiesteuer entsteht bei Strom- und Gaslieferungen an Endkunden und weist einen pro Kilowattstunde (kWh) fixen, nach Kundengruppen differenzierten Tarif auf. Die geleisteten Strom- und Energiesteuern werden offen von den Umsatzerlösen abgesetzt, sofern die Strom- und Energiesteuer mit der Abnahme der Energie durch den Endkunden entsteht. Verkäufe von Anteilen an Beteiligungen Führt die Ausgabe von Anteilen von Tochterunternehmen oder assoziierten Unternehmen an Konzernfremde zu einer Reduzierung des prozentualen Anteilsbesitzes des Thüga Holding-Konzerns an diesen Beteiligungen und dadurch zu einem Verlust des beherrschenden bzw. des maßgeblichen Einflusses, so werden Gewinne und Verluste aus diesen Transaktionen erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Ergebnis je Aktie Das Basis-Ergebnis (unverwässertes Ergebnis) je Aktie ergibt sich aus der Division des den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zustehenden Konzernüberschusses durch die gewogene durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien. Die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie entspricht beim Thüga Holding-Konzern der Ermittlung des Basis-Ergebnisses je Aktie, da der Thüga Holding-Konzern keine potenziell verwässernden Stammaktien ausgegeben hat. 125 126 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Goodwill und immaterielle Vermögenswerte Nach IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ unterliegen Geschäftsoder Firmenwerte keiner planmäßigen Abschreibung, sondern werden mindestens einmal jährlich auf Wertminderung überprüft. Eine Überprüfung erfolgt auch, wenn Ereignisse oder Umstände (Triggering Events) eintreten, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten. Der Goodwill wird zu seinem erstmalig aktivierten Wert abzüglich kumulierter Abschreibungen aus Wertminderungen angesetzt. Der erstmalig aktivierte Wert ist der Überschuss aus der Summe der übertragenen Leistung des Unternehmenserwerbes zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der bisher gehaltenen Anteile im Falle einer Stufenakquisition und den vom Erwerber übernommenen Zeitwerten der identifizierten erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden. Der Ansatz des Goodwills erfolgt nur in Höhe des Anteils der Mehrheitseigentümer. Abschreibungen, die auf den Goodwill vorgenommen werden, dürfen in späteren Perioden nicht rückgängig gemacht werden. Gemäß IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ werden immaterielle Vermögenswerte über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, es sei denn, ihre Nutzungsdauer wird als unbestimmbar klassifiziert. Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden in die Kategorien marketingbezogen, kundenbezogen, vertraglich bedingt und technologiebezogen eingeteilt. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und planmäßig linear über ihre jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt grundsätzlich 3 bis 20 Jahre. Zudem werden vertraglich bedingte immaterielle Vermögenswerte im Einklang mit den in den Verträgen fixierten Regelungen planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden unterliegen einer jährlichen Überprüfung. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden auf Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und jährlich – bzw. im Falle von Ereignissen, die auf eine Wertminderung hindeuten können, auch unterjährig – auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zudem erfolgt eine jährliche Überprüfung, ob die Einschätzung einer unbestimmbaren Nutzungsdauer aufrechtzuerhalten ist. In Übereinstimmung mit IAS 36 wird der Buchwert eines immateriellen Vermögenswertes mit bestimmbarer wie unbestimmbarer Nutzungsdauer mit dessen erzielbarem Betrag, der dem höheren Betrag aus dem Nutzungswert des Vermögenswertes und dem Fair Value abzüglich Veräußerungskosten entspricht, verglichen. Überschreitet der Buchwert den korrespondierenden erzielbaren Betrag, so wird eine Wertminderung in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen Buchwert und erzielbarem Betrag vorgenommen. Sofern die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung entfallen sind, werden immaterielle Vermögenswerte erfolgswirksam zugeschrieben. Der im Rahmen einer Wertaufholung zu erhöhende Buchwert eines immateriellen Vermögenswertes mit bestimmbarer Nutzungsdauer darf den Buchwert, der sich durch planmäßige Abschreibung ohne die Berücksichtigung von zuvor erfassten Wertminderungen in der Periode ergeben hätte, nicht übersteigen. Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen immateriellen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag für die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten (Cash Generating Unit) bestimmt, der dieser immaterielle Vermögenswert zugeordnet werden kann. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung Aufwendungen für Forschung und Entwicklung müssen nach IFRS in Forschungs- und Entwicklungsphase aufgeteilt werden. Während Forschungsaufwendungen sofort erfolgswirksam erfasst werden, sind Entwicklungsaufwendungen bei Vorliegen der in IAS 38 genannten allgemeinen Ansatzkriterien für einen immateriellen Vermögenswert sowie weiterer spezieller Voraussetzungen zu aktivieren. Sachanlagen Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und werden entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Komponenten grundsätzlich linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Die Nutzungsdauer beträgt bei Gebäuden grundsätzlich 5 bis 50 Jahre, bei technischen Anlagen und Maschinen 10 bis 40 Jahre bzw. bei anderen Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 3 bis 13 Jahre. Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. In einem solchen Fall erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 entsprechend den für immaterielle Vermögenswerte erläuterten Grundsätzen. Sofern eine Wertminderung vorzunehmen ist, wird die Restnutzungsdauer gegebenenfalls entsprechend angepasst. Sind die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung entfallen, werden diese Vermögenswerte erfolgswirksam zugeschrieben, wobei diese Wertaufholung nicht den Buchwert übersteigen darf, der bestimmt worden wäre, wenn in den früheren Perioden keine Wertminderung erfasst worden wäre. Investitionszulagen oder -zuschüsse mindern nicht die Anschaffungsoder Herstellungskosten der entsprechenden Vermögenswerte, sondern werden grundsätzlich passivisch abgegrenzt. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten, zum Beispiel aufgrund von Erweiterungs- oder Ersatzinvestitionen, werden nur dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswerts oder – sofern einschlägig – als separater Vermögenswert erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Thüga Holding-Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentliche Ersatzinvestition darstellen, werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind. Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten, die im Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Herstellung sogenannter qualifizierter Vermögenswerte vom Zeitpunkt der Anschaffung bzw. ab Beginn der Herstellung bis zur Inbetriebnahme entstehen, werden aktiviert und anschließend mit dem betreffenden Vermögenswert abgeschrieben. Zuwendungen der öffentlichen Hand Investitionszulagen oder -zuschüsse der öffentlichen Hand mindern nicht die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der entsprechenden Vermögenswerte, sondern werden grundsätzlich passivisch abgegrenzt. Sie werden auf linearer Basis über die erwartete Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögenswerte erfolgswirksam aufgelöst. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden dann zum Fair Value erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Thüga Holding-Konzern die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendung erfüllt. Holding-Konzern zuzurechnen, werden solche Transaktionen als Finanzierungsleasing erfasst und das Leasingobjekt einschließlich der Verbindlichkeit in gleicher Höhe bilanziert. Der Ansatz erfolgt zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses mit dem niedrigeren Wert aus dem Fair Value des Leasingobjekts und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen. Das Leasingobjekt wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer bzw. die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben. Die Verbindlichkeit wird in den Folgeperioden nach der Effektivzinsmethode fortentwickelt. Alle übrigen Leasinggeschäfte, bei denen der Thüga Holding-Konzern als Leasingnehmer auftritt, werden als Operating Leasing behandelt; die Leasingzahlungen werden grundsätzlich linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst. Transaktionen, bei welchen der Thüga Holding-Konzern Leasinggeber ist und die wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasingobjektes dem Vertragspartner zuzurechnen sind, werden als Finanzierungsleasing erfasst. Der Barwert der ausgewiesenen Mindestleasingzahlungen wird als Forderung bilanziert. Zahlungen des Leasingnehmers werden als Tilgungsleistungen bzw. Zinsertrag behandelt. Die Erträge werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses nach der Effektivzinsmethode erfasst. Alle übrigen Leasing-Transaktionen, bei denen der Thüga HoldingKonzern als Leasinggeber auftritt, werden als Operating Leasing behandelt; das Leasingobjekt bleibt beim Thüga Holding-Konzern bilanziert, und die Leasingzahlungen werden grundsätzlich linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Ertrag erfasst. Öffentliche Zuwendungen für Kosten werden über den Zeitraum ertragswirksam gebucht, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. Finanzinstrumente Finanzinstrumente sind alle Verträge, die einen finanziellen Vermögenswert bei der einen Gesellschaft und eine finanzielle Verbindlichkeit oder ein Eigenkapitalinstrument bei der anderen Gesellschaft begründen. Leasing Leasing-Transaktionen werden in Einklang mit IAS 17 „Leasingverhältnisse“ entsprechend den vertraglichen Regelungen und den daraus resultierenden Chancen und Risiken klassifiziert. Zudem konkretisiert IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält“ die Kriterien für eine Einstufung von Vereinbarungen über die Nutzung von Vermögenswerten als Leasing. Bei kumulativer Erfüllung der Kriterien in IFRIC 4 können auch Bezugs- bzw. Lieferverträge im Strom- und Gasbereich sowie bestimmte Nutzungsrechte als Leasing zu klassifizieren sein. Die originären Finanzinstrumente des Thüga Holding-Konzerns werden bei Zugang zum Fair Value am Erfüllungstag bilanziert. Nicht konsolidierte Beteiligungen werden ebenso wie die Wertpapiere in Übereinstimmung mit IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ bewertet. Der Thüga Holding-Konzern kategorisiert finanzielle Vermögenswerte als zu Handelszwecken gehalten (Held-for-Trading), als weiterveräußerbare Wertpapiere (Available-for-Sale) sowie als Ausleihungen und Forderungen (Loans and Receivables). Das Management bestimmt die Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz. Transaktionen, bei denen der Thüga Holding-Konzern als Leasingnehmer involviert ist, werden in Finanzierungsleasing- und OperatingLeasing-Verhältnisse unterschieden. Sind die wesentlichen Chancen und Risiken und somit das wirtschaftliche Eigentum dem Thüga Die als weiterveräußerbar kategorisierten Wertpapiere werden fortlaufend zum Fair Value bilanziert. Daraus resultierende unrealisierte Gewinne und Verluste werden nach Abzug von latenten Steuern bis zur Realisierung separat im Eigenkapital (Other Comprehensive Income) 127 128 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ausgewiesen. Realisierte Gewinne und Verluste werden auf Basis von einzelnen Transaktionen bewertet. Zuvor erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesene Verluste werden bei objektiven Hinweisen für eine substanzielle Wertminderung im Finanzergebnis erfasst. Eine substanzielle Wertminderung liegt vor, wenn der Wert der als weiterveräußerbar klassifizierten Eigenkapitalinstrumente oder ähnlicher langfristiger Investitionen signifikant und dauerhaft unterhalb der Anschaffungskosten liegt. Wertaufholungen auf Eigenkapitalinstrumente werden ausschließlich erfolgsneutral vorgenommen, für Fremdkapitalinstrumente hingegen erfolgswirksam. Der Thüga Holding-Konzern setzt zur Absicherung von Zinsrisiken Cashflow Hedge Accounting ein. Dabei wird der effektive Teil der Sicherungsbeziehung als Bestandteil des Other Comprehensive Income im Eigenkapital ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung wird in der Periode vorgenommen, in der die Cashflows des Grundgeschäfts ergebniswirksam werden. Der ineffektive Teil der Sicherungsbeziehung, für die ein Cashflow Hedge gebildet wurde, wird sofort im erforderlichen Umfang erfolgswirksam erfasst. Entfällt das gesicherte Grundgeschäft, wird das Sicherungsergebnis sofort erfolgswirksam reklassifiziert. Ausleihungen und Forderungen (einschließlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) werden unter den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Für erkennbare Einzelrisiken werden Wertberichtigungen vorgenommen. Fair-Value-Änderungen, die erfolgswirksam erfasst werden müssen, werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen. Ergebnisse aus Zinsderivaten werden je Vertrag saldiert im Zinsergebnis ausgewiesen. Die Ergebnisse aus derivativen Eigenhandelsinstrumenten werden saldiert unter den Umsatzerlösen oder dem Materialaufwand ausgewiesen. In diesen Posten sind auch bestimmte realisierte Erfolgskomponenten, wenn sie mit dem Absatz von Produkten in Beziehung stehen, enthalten. Wertminderungen werden auf Finanzinstrumente vorgenommen, wenn der Schuldner erhebliche finanzielle Schwierigkeiten hat, gegen ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, der aktive Markt für ein Finanzinstrument entfällt, wenn sich das technologische, ökonomische, rechtliche Umfeld sowie das Marktumfeld des Emittenten wesentlich verändert oder der Fair Value eines Finanzinstruments andauernd unter die fortgeführten Anschaffungskosten sinkt. Finanzielle Verbindlichkeiten (einschließlich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) im Anwendungsbereich des IAS 39 werden zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortized Cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Die Erstbewertung erfolgt zum Fair Value zuzüglich Transaktionskosten. In der Folgebewertung wird der Restbuchwert um die bis zur Fälligkeit verbleibenden Agio-Zuschreibungen und Disagio-Abschreibungen angepasst. Das Agio bzw. Disagio wird über die Laufzeit im Finanzergebnis erfasst. Unrealisierte Gewinne und Verluste, die sich bei der Zugangsbewertung eines Derivats bei Vertragsabschluss ergeben, werden nicht erfolgswirksam erfasst. Diese Gewinne und Verluste werden abgegrenzt und systematisch über die Laufzeit des Derivats erfolgswirksam aufgelöst. Eine Ausnahme von der erfolgsneutralen Abgrenzung besteht, sofern die Zugangsbewertung durch Marktpreise in einem aktiven Markt gestützt, durch einen Vergleich mit anderen beobachtbaren zeitnahen Transaktionen verifiziert oder durch eine Bewertungstechnik, die nur auf beobachtbaren Marktdaten beruht, ermittelt wurde. In diesem Fall wird das Ergebnis der Zugangsbewertung erfolgswirksam erfasst. Derivative Finanzinstrumente werden sowohl bei erstmaliger Bilanzierung als auch in Folgeperioden zum Fair Value am Handelstag bewertet. Sie sind gemäß IAS 39 zwingend als Held-for-Trading zu kategorisieren, soweit sie nicht Bestandteil einer Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting) sind. Gewinne und Verluste aus Fair-Value-Schwankungen werden sofort ergebniswirksam erfasst. Die zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente sind auf Basis der Bewertungsgrundlagen in die nach IFRS 13 vorgegebenen Fair-ValueHierarchien eingeteilt: Stufe 1 – Bewertung auf Basis von notierten Preisen auf aktiven, für den Thüga Holding-Konzern zugänglichen Märkten Stufe 2 – Bewertung auf Basis von anderen unmittelbar oder mittelbar beobachtbaren Inputfaktoren Stufe 3 – Bewertung auf Basis von nicht beobachtbaren Marktdaten und Schätzungen Die Anforderungen gemäß IAS 39 an das Hedge Accounting umfassen insbesondere die Dokumentation der Sicherungsbeziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft, die Sicherungsstrategie sowie die regelmäßige retrospektive und prospektive Effektivitätsmessung. Bei der Beurteilung der Effektivität werden sämtliche Bestandteile der FairValue-Veränderung von Derivaten berücksichtigt. Das Hedge Accounting wird als effektiv angesehen, wenn sich die Fair-Value-Veränderung des Sicherungsinstruments in einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent der gegenläufigen Fair-Value-Veränderung des Grundgeschäfts bewegt. Vorräte Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert. Rohstoffe, Fertigerzeugnisse und Handelswaren werden nach der Durchschnittskostenmethode bewertet. Bestandteile der Herstellungskosten sind neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten unter Annahme einer Normalauslastung. Aufwendungen der allgemeinen Verwaltung werden nicht aktiviert. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch angemessene Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert berücksichtigt. Liquide Mittel Die liquiden Mittel enthalten Schecks, Kassen- und Bankguthaben sowie kurzfristig weiterveräußerbare Wertpapiere. Die liquiden Mittel, die zum Zeitpunkt der Anschaffung beziehungsweise der Anlage eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben, werden den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugeordnet, soweit sie keiner Verfügungsbeschränkung unterliegen. Bankguthaben und kurzfristige weiterveräußerbare Wertpapiere mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten werden unter den Wertpapieren und Festgeldanlagen ausgewiesen. Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen und deren ursprüngliche Laufzeit mehr als zwölf Monate beträgt, werden unter den Finanzforderungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und damit verbundene Schulden Ein Ausweis erfolgt in diesen Posten, wenn einzelne langfristige Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten und gegebenenfalls direkt zurechenbaren Schuldposten (Disposal Groups) vorliegen, die in ihrem jetzigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung hinreichend wahrscheinlich ist. Voraussetzung für das Vorliegen einer Disposal Group ist, dass die Vermögenswerte und Schulden in einer einzigen Transaktion oder im Rahmen eines Gesamtplans zur Veräußerung bestimmt sind. Bei einer nicht fortgeführten Aktivität (Discontinued Operation) handelt es sich um einen Geschäftsbereich, der entweder zur Veräußerung bestimmt oder bereits veräußert worden ist und sowohl aus betrieblicher Sicht als auch für Zwecke der Finanzberichterstattung eindeutig von den übrigen Unternehmensaktivitäten abgegrenzt werden kann. Außerdem muss der als nicht fortgeführte Aktivität qualifizierte Geschäftsbereich einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig oder einen bestimmten geografischen Geschäftsbereich des Thüga Holding-Konzerns repräsentieren. Auf langfristige Vermögenswerte, die einzeln oder zusammen in einer Disposal Group zur Veräußerung bestimmt sind oder die zu einer nicht fortgeführten Aktivität gehören, werden keine planmäßigen Abschreibungen mehr vorgenommen. Sie werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und Fair Value, abzüglich noch anfallender Veräußerungskosten, angesetzt. Liegt der Fair Value unter dem Buchwert, erfolgt eine Wertminderung. Das Ergebnis aus der Bewertung von zur Veräußerung vorgesehenen Geschäftsbereichen zum Fair Value abzüglich noch anfallender Veräußerungskosten sowie die Gewinne und Verluste aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten werden ebenso wie das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit dieser Geschäftsbereiche in der Gewinn- und Verlustrechnung des Thüga Holding-Konzerns gesondert als Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Die Vorjahreswerte der Gewinn- und Verlustrechnung werden entsprechend angepasst. Der Ausweis der betreffenden Vermögenswerte und Schulden erfolgt in einem separaten Bilanzposten. In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme nicht fortgeführter Aktivitäten separat ausgewiesen und die Vorjahreswerte entsprechend angepasst. Eine Anpassung der Bilanz des Vorjahres erfolgt hingegen nicht. Eigenkapitalinstrumente In Abgrenzung zum Fremdkapital ist Eigenkapital nach IFRS definiert als Residualanspruch an den Vermögenswerten des Thüga HoldingKonzerns nach Abzug aller Schulden. Das Eigenkapital ergibt sich somit als Restgröße aus den Vermögenswerten und Schulden. Nach IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“ ist die durch den Thüga Holding-Konzern begebene Hybridanleihe als Eigenkapital zu klassifizieren. Das aufgenommene Kapital wird, vermindert um Kapitalbeschaffungskosten und unter Berücksichtigung von Steuern, in das Eigenkapital eingestellt. Die Zinszahlungen an die Anleiheinhaber werden direkt gegen das Eigenkapital gebucht. Der Thüga Holding-Konzern ist Verpflichtungen gegenüber Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss von Tochterunternehmen eingegangen. Die Anteilseigner erhalten über einen festgelegten Zeitraum eine Ausgleichszahlung. IAS 32 sieht in diesem Fall vor, dass eine Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes der zukünftigen Ausgleichszahlungen zu bilanzieren ist. Dieser Betrag wird aus einem separaten Posten innerhalb der Anteile ohne beherrschenden Einfluss umgegliedert und gesondert als Verbindlichkeit ausgewiesen. Die Aufzinsung der Verbindlichkeit wird im Zinsaufwand erfasst. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die Rückstellungen gemäß IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ mittels der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Hierbei werden nicht nur die am Stichtag bekannten Rentenverpflichtungen und erworbenen Anwartschaften, sondern auch wirtschaftliche Trendannahmen berücksichtigt, die nach realistischen Erwartungen gewählt werden. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die sich aus Abweichungen zwischen den rechnungsmäßig erwarteten und den tatsächlich eingetretenen Änderungen der Personenbestände sowie 129 130 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 der Rechnungsannahmen ergeben können, werden vollständig in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Sie werden außerhalb der Gewinnund Verlustrechnung in der Aufstellung der im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen ausgewiesen. Der Dienstzeitaufwand, der die im Geschäftsjahr gemäß Leistungsplan hinzuerworbenen Ansprüche der aktiven Arbeitnehmer repräsentiert, wird im Personalaufwand ausgewiesen. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird in vollem Umfang in der Periode der zugrunde liegenden Planänderung erfolgswirksam erfasst. Das Nettozinsergebnis aus der leistungsorientierten Nettoversorgungsverpflichtung wird im Finanzergebnis erfasst. Der bilanzierte Betrag stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung nach Verrechnung mit dem Fair Value des Planvermögens dar. Ein gegebenenfalls aus dieser Berechnung entstehender Vermögenswert ist der Höhe nach beschränkt auf etwaigen noch nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand zuzüglich des Barwerts verfügbarer Rückerstattungen und der Verminderungen künftiger Beitragszahlungen. Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden bei Fälligkeit als Aufwand erfasst und innerhalb des Personalaufwands ausgewiesen. Übrige Rückstellungen Nach IAS 37 „Rückstellungen, Eventualschulden, Eventualforderungen“ werden Rückstellungen gebildet, wenn rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber außenstehenden Dritten vorliegen, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Erfüllung wahrscheinlich zu einem zukünftigen Ressourcenabfluss führen wird. Hierbei muss die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden können. Der Ansatz der Rückstellung erfolgt zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag. Langfristige Verpflichtungen werden – sofern der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist – mit dem Barwert ihres voraussichtlichen Erfüllungsbetrages angesetzt, wobei auch zukünftige Kostensteigerungen, die am Bilanzstichtag absehbar und wahrscheinlich sind, in die Bewertung einbezogen werden. Langfristige Verpflichtungen werden mit dem zum jeweiligen Bilanzstichtag gültigen Marktzinssatz diskontiert. Die Aufzinsungsbeträge sowie die Zinsänderungseffekte werden innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen. Eine mit der Rückstellung zusammenhängende Erstattung wird, sofern ihre Vereinnahmung so gut wie sicher ist, als separater Vermögenswert aktiviert. Ein saldierter Ausweis innerhalb der Rückstellungen ist nicht zulässig. Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Drittverpflichtungen aus vergangenen Ereignissen, die nicht gänzlich vom Unternehmen kontrollierbar sind, oder gegenwärtige Drittverpflichtungen aus vergangenen Ereignissen, bei denen der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen nicht wahrscheinlich ist oder deren Höhe nicht ausreichend verlässlich bestimmt werden kann. Eventualverbindlichkeiten werden grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst. Es sind jedoch ergänzende Angaben erforderlich, sofern die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist. Ertragsteuern Nach IAS 12 „Ertragsteuern“ sind latente Steuern für temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz und ihren Steuerwerten zu bilden. Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Differenzen gebildet, die zu steuerpflichtigen oder abzugsfähigen Beträgen bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens künftiger Perioden führen, es sei denn, die abweichenden Wertansätze resultieren aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld zu einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Einkommen beeinflusst hat. IAS 12 verlangt außerdem die Bildung aktiver latenter Steuern auf noch nicht genutzte Verlustvorträge und Steuergutschriften. Aktive latente Steuern werden in dem Maße bilanziert, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die temporären Differenzen und noch nicht genutzten Verlustvorträge verwendet werden können. Die Unternehmenseinheiten werden individuell daraufhin beurteilt, ob es wahrscheinlich ist, dass in künftigen Jahren ein positives steuerliches Ergebnis entsteht. Passive latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen im Thüga Holding-Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden. Zur Ermittlung der latenten Steuern sind die Steuersätze anzuwenden, die zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die vorübergehenden Differenzen wahrscheinlich wieder ausgleichen werden. Eine Änderung über das Eigenkapital erfolgt bei latenten Steuern, die vormals erfolgsneutral gebildet wurden. Die latenten Steuern für inländische Unternehmen sind mit einem Gesamtsteuersatz von 30 Prozent ermittelt. Dabei werden neben der Körperschaftsteuer von 15 Prozent der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer und der durchschnittliche Gewerbesteuersatz in Höhe von 14 Prozent im Thüga Holding-Konzern berücksichtigt. Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung ist gemäß IAS 7 „Kapitalflussrechnungen“ in Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Gezahlte und erhaltene Zinsen, gezahlte und erstattete Ertragsteuern sowie erhaltene Dividenden sind Bestandteil des Cashflows aus der KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Geschäftstätigkeit. Gezahlte Dividenden werden im Bereich der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Bei Erwerben beziehungsweise Veräußerungen von Unternehmen gezahlte (beziehungsweise erhaltene) Kaufpreise werden abzüglich erworbener (beziehungsweise abgegebener) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Bereich der Investitionstätigkeit gezeigt, soweit hiermit eine Kontrollerlangung oder ein Kontrollverlust einhergeht. Segmentberichterstattung Die Segmentberichterstattung ist gemäß IFRS 8 aufgestellt. Demnach werden die Segmente der Gesellschaft – dem sogenannten „Management Approach“ folgend – nach der internen Berichtsstruktur abgegrenzt und das adjusted EBIT als die intern verwendete Ergebnisgröße zur Performance-Messung als Segmentergebnis herangezogen. Die Segmente wurden anhand der Hauptgeschäftsaktivitäten des Thüga Holding-Konzerns bestimmt. Die berichtspflichtigen Segmente des Thüga Holding-Konzerns sind, neben den auf Konzernebene durchzuführenden Konsolidierungen, die Segmente Netz, Vertrieb, Handel und Holding/Beratung. Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Die Konzernbilanz wird im Einklang mit IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ nach der Fristigkeitenmethode aufgestellt. Dabei werden Vermögenswerte, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden, sowie Verbindlichkeiten, die innerhalb eines Jahres nach dem Bilanzstichtag fällig werden, grundsätzlich als kurzfristig ausgewiesen. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem auch für interne Zwecke Anwendung findenden Gesamtkostenverfahren. Schätzungen und Annahmen sowie Ermessen bei der Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Thüga Holding-Konzern, den Ausweis und die Bewertung beeinflussen können. Die Schätzungen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und weiteren Erkenntnissen über zu bilanzierende Geschäftsvorfälle. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Anpassungen hinsichtlich der für die Rechnungslegung relevanten Schätzungen werden in der Periode der Änderung berücksichtigt, sofern die Änderungen ausschließlich diese Periode beeinflussen. Sofern die Änderungen sowohl die aktuelle Berichtsperiode als auch zukünftige Perioden betreffen, werden diese in der laufenden Periode und in späteren Perioden berücksichtigt. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei der Bewertung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, insbesondere in Zusammenhang mit Kaufpreisallokationen, der Bewertung von assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode, dem Ansatz und der Bewertung aktiver latenter Steuern, der Bilanzierung von Pensionsund übrigen Rückstellungen, bei der Durchführung von Werthaltigkeitsprüfungen in Übereinstimmung mit IAS 36 sowie der Fair-ValueErmittlung bestimmter Finanzinstrumente. Die Grundlagen für die Einschätzungen bei den relevanten Themen werden in den jeweiligen Abschnitten erläutert. Neue Rechnungslegungsvorschriften Das International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben folgende Standards und Interpretationen verabschiedet, die von der EU in europäisches Recht übernommen wurden und im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2014 verpflichtend anzuwenden sind: Der neue Standard IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ ersetzt die Vorschriften zur Konsolidierung aus IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse“ und SIC-12 „Konsolidierung – Zweckgesellschaften“. Der Standard schafft als Grundlage für die Abgrenzung des Konsolidierungskreises eine einheitliche Definition des Begriffs „Beherrschung“, der sich stärker an einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise orientiert. IFRS 10 und der daraus folgend geänderte IAS 27 „Einzelabschlüsse“ sind erstmals verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnende Geschäftsjahre. Der neue Standard IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“ ersetzt die Regelungen des IAS 31 „Anteile an Gemeinschaftsunternehmen“. Die Bilanzierung gemeinsamer Vereinbarungen richtet sich demnach mehr nach der Art der sich aus der Vereinbarung ergebenden Rechte und Pflichten als nach der rechtlichen Form. Der Standard führt zu einer zwingenden Anwendung der Equity-Methode gemäß IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ für Gemeinschaftsunternehmen. Aus den Anforderungen des IFRS 11 und einigen Neuregelungen zur Bilanzierung folgt die Änderung des IAS 28. IFRS 11 und der geänderte IAS 28 sind erstmals verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnende Geschäftsjahre. Der neue Standard IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ führt Angabepflichten zu Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen sowie nicht konsolidierten Zweckgesellschaften in einem Standard zusammen. IFRS 12 ist erstmals verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnende Geschäftsjahre. Die Änderungen des IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“ hinsichtlich der Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen zusätzliche 131 132 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Anwendungsleitlinien. Die Änderungen des IAS 32 sind verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnende Geschäftsjahre. Die Änderungen des IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“ betreffen die Angabepflichten zum erzielbaren Betrag von nicht-finanziellen Vermögenswerten im Falle von Wertminderungen oder Wertaufholungen. Die Änderungen des IAS 36 sind verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnende Geschäftsjahre. Die Änderung des IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ beinhaltet eine Erleichterungsregel, wonach die Auflösung von HedgeAccounting-Beziehungen aufgrund der Änderung der Sicherungsbeziehung dadurch, dass das ursprüngliche Sicherungsinstrument wegen der Übertragung auf eine zentrale Gegenpartei aufgrund rechtlicher oder regulatorischer Anforderungen nicht mehr fortbesteht, unter bestimmten Voraussetzungen nicht notwendig ist. Die Änderungen des IAS 39 sind verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnende Geschäftsjahre. Die nachfolgenden Standards und Interpretationen, die ab dem 1. Januar 2014 verpflichtend anzuwenden sind, haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss: • Änderungen betreffend Investmentgesellschaften an den Standards IFRS 10 „Konzernabschlüsse“, IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ und IAS 27 „Einzelabschlüsse“. In 2014 noch nicht anzuwendende Standards und Interpretationen Das IASB und das IFRS IC haben Standards und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2014 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die Anwendung dieser IFRS setzt voraus, dass die EU die zum Teil noch ausstehende Anerkennung erteilt. Die Auswirkungen der nachfolgenden Standards auf den Konzernabschluss werden derzeit geprüft. Eine vorzeitige Anwendung der Standards ist nicht geplant. Der neue Standard IFRS 9 „Finanzinstrumente“ ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“. Der Standard umfasst die drei Themenbereiche Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Wertberichtigungen sowie Hedge Accounting. Finanzielle Vermögenswerte werden künftig in drei Bewertungskategorien auf Basis des Geschäftsmodells und der Art der vereinbarten Zahlungsströme aufgeteilt, Wertminderungen sind nicht erst mit Eintreten, sondern bereits mit Erwartung bei der Risikovorsorge zu berücksichtigen, und die Flexibilität bei der Anwendung von Hedge Accounting wird erhöht. Die Änderungen des IFRS 9 sind verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnende Geschäftsjahre. Die Änderungen des IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ und des IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ betreffen die Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. die Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen sowie den Umfang der Erfassung des daraus resultierenden Gewinns oder Verlusts in Abhängigkeit davon, ob die Transaktion einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ betrifft oder nicht. Die Änderungen des IFRS 10 und des IAS 28 sind verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnende Geschäftsjahre. Die Änderung des IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“ stellt klar, dass Erwerbe und Hinzuerwerbe von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten, die einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ darstellen, auch nach IFRS 3 und anderen anwendbaren IFRS-Regelungen zu bilanzieren sind, soweit diese nicht in Konflikt mit den Vorschriften des IFRS 11 stehen. Die Änderung des IFRS 11 ist verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnende Geschäftsjahre. Der neue Standard IFRS 15 „Umsatzerlöse aus Kundenverträgen“ ersetzt die Standards IAS 18 „Umsatzerlöse“ und IAS 11 „Fertigungsaufträge“ sowie zugehörige Interpretationen und schafft einheitliche sowie branchenübergreifende Regelungen für Höhe und Zeitpunkt der Realisierung von Umsatzerlösen. Die Höhe entspricht demnach im Grunde der erwarteten Gegenleistung für die Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen. Der Übertragungszeitpunkt bestimmt sich nicht mehr vordergründig nach der Übertragung von Chancen und Risiken, sondern nach dem Übergang der Kontrolle über Güter und Dienstleistungen an den Kunden. IFRS 15 ist erstmals verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnende Geschäftsjahre. Die Änderungen des IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ beinhalten eine Klarstellung, dass Anhangangaben nur bei Wesentlichkeit notwendig sind, auch wenn die Angaben durch einen anderen Standard explizit gefordert werden. Zudem erfolgen Erläuterungen zur Darstellung von Zwischensummen, der Struktur des Anhangs und den Angaben der angewandten Rechnungslegungsmethoden. Darüber hinaus wird geklärt, wie der Anteil am sonstigen Ergebnis von at equity bewerteten Unternehmen in der Gesamtergebnisrechnung darzustellen ist. Die Änderungen des IAS 1 sind verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnende Geschäftsjahre. Darüber hinaus hat das IASB im Rahmen der jährlichen Verbesserungsprozesse („Annual Improvement Process“) drei weitere Sammelstandards aus den Projektphasen 2010–2012, 2011–2013 und 2012–2014 herausgegeben. Darin enthalten ist eine Vielzahl kleinerer IFRSÄnderungen, die darauf abzielen, Vorschriften zu konkretisieren und Inkonsistenzen zu beseitigen. Die Änderungen der Projektphase 2011–2013 sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. Die Änderungen der Projektphase 2010–2012 sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen, und die Änderungen aus der KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Projektphase 2012–2014 sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. auf 45,27 Prozent verringert. Die Gesellschaft wird unverändert als assoziiertes Unternehmen at equity in den Konsolidierungskreis einbezogen. Die nachfolgenden Standards und Interpretationen, die im Geschäftsjahr 2014 noch nicht anwendbar sind, werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben: • Änderungen der IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 – Investmentgesellschaften: Anwendung der Konsolidierungsausnahme • IFRS 14 „Regulatorische Abgrenzungsposten“ zur Bilanzierung von regulatorischen Abgrenzungsposten bei IFRS-Erstanwendern • Änderungen der IAS 16 „Sachanlagen“ und IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ – Klarstellung akzeptabler Abschreibungsmethoden • Änderungen des IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ – Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge • Änderung des IAS 27 „Einzelabschlüsse“ – Anwendung der Equity-Methode in Einzelabschlüssen • Änderungen der IAS 16 „Sachanlagen“ und IAS 41 „Landwirtschaft“ – Produzierende biologische Vermögenswerte • IFRIC 21 „Abgaben“ über die Bilanzierung von Verpflichtungen zur Zahlung öffentlicher Abgaben, die nicht im Anwendungsbereich des IAS 12 „Ertragsteuern“ liegen. Im Juli 2014 wurde zunächst die Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Koblenz, auf die Energieversorgung Mittelrhein AG (vormals Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft), Koblenz, verschmolzen. Die nach der Verschmelzung durch den Thüga Holding-Konzern gehaltenen 6,19 Prozent der Anteile an der Energieversorgung Mittelrhein AG wurden, nach einer im September 2014 bei der EKO2 GmbH, Koblenz, erfolgten einseitigen Kapitalerhöhung seitens Dritter, im Dezember 2014 in die EKO2 GmbH eingebracht. Der Thüga Holding-Konzern hält nunmehr 39,97 Prozent der Anteile an der EKO2 GmbH. Die Gesellschaft wird unverändert als assoziiertes Unternehmen at equity in den Konsolidierungskreis einbezogen. 3 Konsolidier ungskreis Thüga Holding GmbH & Co. KGaA hält zum 31. Dezember 2014 Anteile an 13 (Vorjahr 13) Tochterunternehmen, an 79 (Vorjahr 80) assoziierten Unternehmen und an 14 (Vorjahr 15) übrigen Beteiligungen. Neben der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA werden 7 (Vorjahr 7) Tochterunternehmen vollkonsolidiert. Des Weiteren werden 54 (Vorjahr 55) assoziierte Unternehmen at equity in den Konsolidierungskreis einbezogen. Bei den nicht einbezogenen Tochterunternehmen und den übrigen assoziierten Unternehmen wurde von einer Konsolidierung wegen untergeordneter Bedeutung abgesehen. Der Stichtag für die Aufstellung des Konzernabschlusses (31. Dezember 2014) entspricht dem Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens und sämtlicher einbezogener Tochterunternehmen. Veränderungen im Berichtsjahr 2014 Im Berichtszeitraum ergaben sich die folgenden Änderungen im Konsolidierungskreis des Thüga Holding-Konzerns: Im Januar 2014 hat sich aufgrund des Austritts eines Kommanditisten der Anteil an der SYNECO GmbH & Co. KG, München, auf 3,78 Prozent erhöht. Die Gesellschaft wird unverändert als übrige Beteiligung gemäß IAS 39 bilanziert. Im Juli 2014 hat sich der Anteil an der Energie Waldeck-Frankenberg GmbH, Korbach, durch eine einseitige Kapitalerhöhung seitens Dritter Im November 2014 ist aufgrund der Aufnahme weiterer Kommanditisten der Anteil an der Stadtwerke ETO GmbH & Co. KG, Telgte, auf 46,44 Prozent gesunken. Die Gesellschaft wird unverändert als assoziiertes Unternehmen at equity in den Konsolidierungskreis einbezogen. Im Dezember 2014 wurden alle Anteile an der Frankengas GmbH, Nürnberg, veräußert. Die Gesellschaft wurde bis zum Abgangszeitpunkt als übrige Beteiligung gemäß IAS 39 bilanziert. Veränderungen nach dem Bilanzstichtag Im Januar 2015 wurde vom Thüga Holding-Konzern als Alleingesellschafter die Kommunale Energienetze Rielasingen-Worblingen GmbH & Co. KG, Rielasingen-Worblingen, gegründet. Die Gesellschaft wird zunächst als nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenes Tochterunternehmen gemäß IAS 39 bilanziert werden. Im Februar 2015 wurde vom Thüga Holding-Konzern als Alleingesellschafter die Kommunale Energienetze Rielasingen-Worblingen Verwaltungs GmbH, Rielasingen-Worblingen, gegründet. Daraufhin wurde diese an die Kommunale Energienetze Rielasingen-Worblingen GmbH & Co. KG veräußert. Im März 2015 wurden nach einer Kapitalerhöhung durch den Thüga Holding-Konzern 51,00 Prozent der Anteile an der Kommunale Energienetze Rielasingen-Worblingen GmbH & Co. KG veräußert. Die Gesellschaft wird künftig als übriges assoziiertes Unternehmen unverändert gemäß IAS 39 bilanziert. Darüber hinaus lagen nach dem Bilanzstichtag keine wesentlichen Ereignisse vor. Anteilsbesitz Die Angaben zu den Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie den übrigen Beteiligungen (Anteilsbesitz) zum Bilanzstichtag sind nachfolgend aufgeführt: 133 134 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 NAME DER GESELLSCHAFT SITZ DER GESELLSCHAFT ANTEIL AM KAPITAL IN % CONTIGAS Deutsche Energie-Aktiengesellschaft München 100,00 Syneco Trading GmbH München 50,12 Thüga Aktiengesellschaft München 100,00 Thüga Energie GmbH München 100,00 Thüga Energienetze GmbH München 100,00 Thüga EVK Beteiligungs GmbH München 100,00 Thüga Management GmbH München 100,00 Freiburg im Breisgau 44,63 Chemnitz 39,85 Koblenz 39,97 München 50,00 Energie Waldeck-Frankenberg GmbH Korbach 45,27 Energie- und Wassergesellschaft mbH Wetzlar 49,90 Karlstadt 49,00 Pirna 25,09 Selb 43,37 Energieversorgung Sylt GmbH Westerland 47,00 Erdgas Mittelsachsen GmbH Schönebeck 48,17 Augsburg 64,86 Alzey 79,29 ESWE Versorgungs AG Wiesbaden 49,38 EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG Hildesheim 25,20 EWR GmbH Remscheid 20,00 Freiberger Erdgas GmbH Freiberg 40,50 Gemeindewerke Haßloch GmbH Haßloch 25,10 Wilhelmshaven 49,00 Halberstadt 25,00 Vollkonsolidierte Tochterunternehmen At equity bewertete Unternehmen badenova AG & Co. KG eins energie in sachsen GmbH & Co. KG EKO2 GmbH Energie Südbayern GmbH Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung GmbH & Co. KG Energieversorgung Pirna GmbH Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH erdgas schwaben gmbh 1) e-rp GmbH 2) GEW Wilhelmshaven GmbH Halberstadtwerke GmbH KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG NAME DER GESELLSCHAFT SITZ DER GESELLSCHAFT ANTEIL AM KAPITAL IN % Osterode am Harz 51,68 Sonneberg 40,00 Kitzingen 40,00 Mainova Aktiengesellschaft Frankfurt am Main 24,47 N-ERGIE Aktiengesellschaft Nürnberg 39,80 RhönEnergie Fulda GmbH 3) Fulda 17,46 Bad Mergentheim 48,64 Ansbach 40,00 Stadtwerke Bad Harzburg GmbH Bad Harzburg 49,00 Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH Bad Hersfeld 25,10 Jena 20,00 Plauen 49,00 Stadtwerke Essen AG Essen 20,00 Stadtwerke ETO GmbH & Co. KG Telgte 46,44 Frankenthal 20,00 Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG Freudenstadt 20,00 Stadtwerke Germersheim GmbH Germersheim 25,10 Hannover 24,00 Heide 49,00 Stadtwerke Homburg GmbH Homburg 24,23 Stadtwerke Ilmenau GmbH Ilmenau 49,00 Mühlhausen 25,10 Stadtwerke Pirmasens Versorgungs GmbH Pirmasens 25,12 Stadtwerke Radolfzell GmbH Radolfzell 49,00 Stade 20,00 Villingen-Schwenningen 30,00 Würzburg 22,73 Zweibrücken 25,10 Kassel 24,90 At equity bewertete Unternehmen Harz Energie GmbH & Co. KG 1) Licht- und Kraftwerke Sonneberg GmbH Licht-, Kraft- und Wasserwerke Kitzingen GmbH Stadtwerk Tauberfranken GmbH Stadtwerke Ansbach GmbH Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH Stadtwerke - Erdgas Plauen GmbH Stadtwerke Frankenthal GmbH Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft Stadtwerke Heide GmbH Stadtwerke Mühlhausen GmbH Stadtwerke Stade GmbH Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH Stadtwerke Würzburg Aktiengesellschaft Stadtwerke Zweibrücken GmbH Städtische Werke Aktiengesellschaft 1) 2) 3) Entherrschungsvertrag Stimmrechtsbeschränkung Maßgeblicher Einfluss aufgrund satzungsmäßiger bzw. gesellschaftsvertraglicher Vereinbarungen 135 136 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 NAME DER GESELLSCHAFT SITZ DER GESELLSCHAFT ANTEIL AM KAPITAL IN % Kaiserslautern 25,10 Pforzheim 35,00 Erfurt 15,19 Schwerin 25,10 Zwickau 23,00 CONERGOS Verwaltungs GmbH München 100,00 DEH Deutsche Energiehandels GmbH München 100,00 Singen 100,00 Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH München 100,00 Thüga Energieeffizienz GmbH München 100,00 Thüga MeteringService GmbH Naila 100,00 München 45,61 E-MAKS GmbH & Co. KG Freiburg im Breisgau 26,50 E-MAKS Verwaltungs-GmbH Freiburg im Breisgau 25,00 Dannstadt-Schauernheim 35,00 Limburg an der Lahn 30,00 Energieversorgung Rudolstadt GmbH Rudolstadt 25,10 EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH Hildesheim 25,20 Gasstadtwerke Zerbst GmbH Zerbst 49,00 Gasversorgung Görlitz GmbH Görlitz 37,50 Gasversorgung Lahn-Dill GmbH Wetzlar 50,00 Gasversorgung Pforzheim Land GmbH Pforzheim 31,00 Heizkraftwerk Würzburg GmbH Würzburg 24,91 Ingelheim am Rhein 37,05 Aue 24,50 At equity bewertete Unternehmen SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG Thüringer Energie AG 3) WEMAG AG Zwickauer Energieversorgung GmbH Nach IAS 39 bewertete Unternehmen Nicht einbezogene Tochterunternehmen inCITI Singen GmbH Übrige assoziierte Unternehmen Conergos GmbH & Co. KG Energie Dannstadter Höhe GmbH & Co. KG Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit beschränkter Haftung Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH Stadtwerke Aue GmbH KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG NAME DER GESELLSCHAFT SITZ DER GESELLSCHAFT ANTEIL AM KAPITAL IN % Greven 24,50 Grünstadt 21,00 STADTWERKE KELHEIM Beteiligungs-GmbH Kelheim 35,00 STADTWERKE KELHEIM GmbH & Co KG Kelheim 35,00 Stadtwerke Langenfeld GmbH Langenfeld 20,00 Stadtwerke Lindenberg GmbH Lindenberg im Allgäu 39,97 Meerane 24,50 Reichenbach im Vogtland 24,50 Sondershausen 25,10 Wertheim 38,93 Bodenheim und Guntersblum 25,10 DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH Dresden 10,00 e-werk Sachsenwald GmbH Reinbek 19,64 FREITALER STROM+GAS GMBH Freital 15,00 gasmotive Deutsche Erdgastankstellen GmbH & Co. KG i. L. Berlin 15,58 Heizkraftwerk Pforzheim GmbH Pforzheim 10,00 KALA Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG Grünwald 18,40 Stadtwerke Elbtal GmbH Radebeul 19,00 Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH Neuss 15,00 Stadtwerke Zittau GmbH Zittau 14,90 SWE Energie GmbH Erfurt 10,00 SWE Netz GmbH Erfurt 10,00 SWE Technische Service GmbH Erfurt 1,00 SYNECO GmbH & Co. KG München 3,78 Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG München 7,37 Nach IAS 39 bewertete Unternehmen Stadtwerke Greven GmbH Stadtwerke Grünstadt GmbH Stadtwerke Meerane GmbH Stadtwerke Reichenbach/Vogtland GmbH Stadtwerke Sondershausen GmbH Stadtwerke Wertheim GmbH Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH Übrige Beteiligungen 3) Maßgeblicher Einfluss aufgrund satzungsmäßiger bzw. gesellschaftsvertraglicher Vereinbarungen 137 138 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 4 Umsatzerlöse Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich zum Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden bzw. mit Erfüllung der Leistung. Die Lieferung gilt als abgeschlossen, wenn die mit dem Eigentum verbundenen Risiken auf den Käufer übergegangen sind, das Entgelt vertraglich festgelegt ist und die Erfüllung der Forderung wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus dem Energiehandel. Darüber hinaus sind Erlöse aus dem Verkauf und der Verteilung von Strom und Gas sowie aus der Lieferung von Wärme enthalten. Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Strom und Gas werden realisiert, wenn sie vom Kunden auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung abgenommen worden sind. Sie spiegeln den Wert der gelieferten Einheiten, einschließlich der geschätzten Werte für Einheiten zwischen der letzten Abrechnung und dem Periodenende, wider. 5 Sons tige betriebliche Er träge und sons tige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: S ONS TI G E B E TR I E B L I C HE AUF W E NDUNG E N 2014 2013 1.210,4 1.419,4 11,3 10,3 Mietaufwendungen 8,0 7,1 Aufwendungen aus Prüfungsund Beratungsleistungen 4,7 4,3 Konzessionsabgaben 3,3 3,4 Gebühren, Versicherungen und Beiträge 1,8 1,9 20,1 30,3 1.259,6 1.476,7 in Mio. € Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten Fremdleistungen Summe 2014 2013 Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten 1.202,5 1.420,9 Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen 21,2 50,8 Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen 2,8 0,7 Mieterträge 2,0 3,6 Übrige 4,8 4,0 1.233,3 1.480,0 Summe Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich folgendermaßen zusammen: Übrige SONSTI GE BETRI EBL IC H E ERTR ÄGE in Mio. € Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge umfassen vor allem Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Mahn-, Inkasso- und Sperrgebühren. Die Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten betreffen im Wesentlichen die Fair-Value-Bewertung von Derivaten nach IAS 39 aus der Handelstätigkeit der Syneco Trading GmbH. In den Erträgen aus dem Abgang von Beteiligungen sind mit 16,8 Mio. € Erträge aus dem Abgang der Anteile an der Energieversorgung Mittelrhein GmbH und mit 3,8 Mio. € Erträge aus dem Abgang der Anteile an der Energieversorgung Mittelrhein AG enthalten. Die Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten betreffen im Wesentlichen die Fair-Value-Bewertung von Derivaten nach IAS 39 aus der Handelstätigkeit der Syneco Trading GmbH. In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für IT-Dienstleistungen in Höhe von 5,4 Mio. € (Vorjahr 5,7 Mio. €) sowie Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von 1,5 Mio. € (Vorjahr 1,4 Mio. €) enthalten. Ferner werden hier insbesondere Werbe- und Marketingaufwendungen sowie Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs ausgewiesen. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG 6 Materialaufw and 7 F inanzergebnis Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen: Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen: MATERI ALAUFWAN D in Mio. € Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen Summe F I NA NZ E R G E B NI S 2014 2013 5.614,5 6.485,7 5,3 4,7 5.619,8 6.490,4 Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren umfassen insbesondere den Bezug von Gas und Strom, SwapGeschäfte sowie Aufwendungen aus dem Handel von Emissionsrechtszertifikaten. Des Weiteren sind hier Netznutzungsentgelte enthalten. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen beinhalten im Wesentlichen Instandhaltungsaufwendungen. 2014 2013 5,6 5,1 Aufwendungen aus Verlustübernahmen -0,7 -0,5 Erträge aus Beteiligungen 26,9 29,3 Beteiligungsergebnis 31,8 33,9 Loans and Receivables 0,7 1,0 Zinsderivate 0,0 13,0 Sonstige Zinserträge 0,8 1,1 1,5 15,1 Amortized Cost -22,1 -22,5 Zinsderivate -20,9 -13,1 Sonstige Zinsaufwendungen -2,0 -1,9 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -45,0 -37,5 Zinsergebnis -43,5 -22,4 Finanzergebnis -11,7 11,5 in Mio. € Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus Wertpapieren, Zinsen und ähnliche Erträge Die Aufwendungen aus Zinsderivaten setzen sich aus den realisierten Aufwendungen aus Zinsswaps in Höhe von 15,1 Mio. € (Vorjahr 13,1 Mio. €) und der Marktbewertung der Zinsswaps in Höhe von 5,8 Mio. € (Vorjahr 0,0 Mio. €) zusammen. Dabei werden realisierte Erträge aus Zinsswaps und realisierte Aufwendungen aus Zinsswaps saldiert ausgewiesen. In den sonstigen Zinsaufwendungen sind Zinsbelastungen aus der leistungsorientierten Nettoversorgungsverpflichtung in Höhe von 1,8 Mio. € (Vorjahr 1,6 Mio. €) enthalten. 139 140 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 8 Steuer n vom Einkommen und vom Er tr ag Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag einschließlich der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen: STEUERN VOM EI N KO MMEN UND VOM ER TRAG 2014 2013 9,2 8,1 Laufende Ertragsteuern für Vorperioden -5,3 -3,9 Latente Steuern -2,1 -2,5 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1,8 1,7 in Mio. € Laufende Ertragsteuern Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 282,5 Mio. € (Vorjahr 300,6 Mio. €). Die Überleitung zum effektiven Steuersatz lässt sich wie folgt herleiten: ÜBERLEITUNGSRECHNUNG ZUM EFFEKTIVEN STEUERAUFWAND 2014 2013 84,8 90,2 -78,0 -81,5 nicht abzugsfähige Aufwendungen und gewerbesteuerliche Hinzurechnungen 5,4 4,1 Veränderung Wertberichtigung aktive latente Steuern auf Verlustvorträge 6,5 -4,3 Steueraufwendungen/-erträge, die Vorjahre betreffen -5,3 -3,9 -11,6 -2,2 0,0 -0,7 1,8 1,7 in Mio. € Erwartete Ertragsteuern Steueranteil für: steuerfreie Erträge und gewerbesteuerliche Kürzungen Effekte aus Equity-Fortschreibung sowie permanente bilanzielle Differenzen Sonstige Effekte Effektiver Steueraufwand Die effektive Steuerquote von 0,6 Prozent resultiert im Wesentlichen aus der Tatsache, dass das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nach § 8b KStG freigestellte Beteiligungserträge und Veräußerungsgewinne sowie nach § 9 Nr. 2 GewStG freigestellte Gewinne aus Anteilen an Personengesellschaften enthält. Mit dem am 13. Dezember 2006 in Kraft getretenen Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerrechtlicher Vorschriften (SEStEG) wurden die Vorschriften zum Körperschaftsteuerguthaben, das noch aus dem bis zum Jahr 2001 gültigen körperschaftsteuerlichen Anrechnungsverfahren resultiert, dahingehend geändert, dass die Realisierung des Körperschaftsteuerguthabens künftig nicht mehr an Gewinnausschüttungen gebunden ist. Stattdessen ist mit Ablauf des 31. Dezember 2006 ein unbedingter Anspruch auf Auszahlung des Guthabens in zehn gleichen Jahresraten im Zeitraum von 2008 bis 2017 entstanden. Die Forderung hieraus ist in den Ertragsteueransprüchen enthalten und beträgt im Berichtsjahr 45,2 Mio. € (Vorjahr 38,8 Mio. €). In den kurzfristigen Ertragsteueransprüchen sind 54,5 Mio. € (Vorjahr 52,7 Mio. €) Erstattungsguthaben der anrechenbaren Steuern saldiert mit der für 2014 zu erwartenden Körperschaftsteuerzahlung ausgewiesen. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Es ergeben sich die in der folgenden Tabelle dargestellten aktiven und passiven latenten Steuern: NE TTOB E TR AG DE R AK TI V E N UND PA S S I V E N L ATE NTE N S TE UE R N AKTI VE UND PAS SIVE LATENTE STEUERN 31.12.2014 31.12.2013 Finanzanlagen 5,3 5,5 Vorräte 0,1 0,0 Forderungen 3,2 5,9 43,2 29,9 238,6 324,6 0,0 4,5 290,4 370,4 3,9 4,5 Sachanlagen 26,1 28,3 Finanzanlagen 29,5 29,8 243,5 335,2 Sonderposten 1,6 1,7 Rückstellungen 0,5 1,5 Verbindlichkeiten 1,1 1,4 Passive Rechnungsabgrenzungsposten 0,0 0,0 Passive latente Steuern 306,2 402,4 Aktive/Passive (-) latente Steuern, netto -15,8 -32,0 in Mio. € Rückstellungen Verbindlichkeiten Verlust-/ Zinsvorträge Aktive latente Steuern Immaterielle Vermögenswerte Forderungen Die latenten Steuern stellen sich bezüglich des Zeitraums ihrer Umkehr und nach Saldierung wie folgt dar: in Mio. € 31.12.2014 31.12.2013 Kurzfristig Langfristig Kurzfristig Langfristig Aktive latente Steuern 174,3 116,1 235,2 135,2 Passive latente Steuern -185,3 -120,9 -243,8 -158,6 Aktive/Passive (-) latente Steuern, netto -11,0 -4,8 -8,6 -23,4 Im Other Comprehensive Income sind zum Stichtag aktive latente Steuern aufgrund von Cashflow Hedges in Höhe von 4,3 Mio. € (Vorjahr 2,1 Mio. €) ausgewiesen. Des Weiteren wurden ergebnisneutrale latente Steuern auf die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste in Höhe von 19,7 Mio. € (Vorjahr 7,8 Mio. €) direkt im Eigenkapital erfasst. Für den Unterschied zwischen dem Nettovermögen und dem steuerlichen Buchwert von Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen (sogenannte „Outside Basis Differences“) wurden zum Stichtag 2,5 Mio. € (Vorjahr 2,5 Mio. €) passive latente Steuern bilanziert. Auf Outside Basis Differences in Höhe von 77,1 Mio. € wurden keine latenten Steuern bilanziert. Im Zusammenhang mit dem als Eigenkapital ausgewiesenen Hybridkapital wurden Steuern in Höhe von 0,6 Mio. € (Vorjahr 0,1 Mio. €) direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Die steuerlichen Verlustvorträge setzen sich wie folgt zusammen: S TE UE R L I C HE V E R L US TVO R TR Ä G E 31.12.2014 31.12.2013 Verlustvorträge 87,0 53,4 Summe 87,0 53,4 in Mio. € 141 142 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Seit dem 1. Januar 2004 sind inländische Verlustvorträge unter Berücksichtigung eines Sockelbetrags in Höhe von 1,0 Mio. € nur noch zu 60 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte verrechenbar. Diese körperschaftsteuerliche Regelung zur Mindestbesteuerung gilt entsprechend für gewerbesteuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge können grundsätzlich zeitlich unbegrenzt vorgetragen werden. Bei den zum Stichtag 31. Dezember 2014 ausgewiesenen Verlustvorträgen handelt es sich um gewerbesteuerliche Verlustvorträge. Für den Teil, für den passive latente Steuern auf zu versteuernde temporäre Differenzen gebildet wurden, sind aktive latente Steuern auf den gewerbesteuerlichen Verlustvortrag in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr 4,5 Mio. €) gebildet worden. Die Mitarbeiteranzahl setzt sich pro Segment wie folgt zusammen: M I TA R B E I TE R ANZ AHL 31.12.2014 31.12.2013 192 191 Vertrieb 84 84 Handel 63 52 Holding/Beratung 244 240 Summe 583 567 in Mio. € Netz 9 Personalbezogene Angaben 10 Sons tige Angaben Personalaufwand Der Personalaufwand hat sich wie folgt entwickelt: Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers Für die erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers Ernst & Young GmbH sind folgende Honorare angefallen: PERSONALAUFWAN D 2014 2013 45,6 44,5 Soziale Abgaben 6,0 5,8 Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 4,5 in Mio. € Löhne und Gehälter davon für Altersversorgung Summe HO NOR A R E DE S AB S C HL US S P R ÜF E R S 2014 2013 Abschlussprüfung 0,5 0,5 5,0 Sonstige Leistungen 0,3 0,1 4,4 4,9 Summe 0,8 0,6 56,1 55,3 Mitarbeiter Im Berichtsjahr beschäftigte der Thüga Holding-Konzern durchschnittlich 81 gewerbliche Arbeitnehmer (Vorjahr 82) und 500 Angestellte (Vorjahr 495). Dabei sind 26 Auszubildende (Vorjahr 27) nicht berücksichtigt. in Mio. € Die Honorare für Abschlussprüfungen betreffen die Prüfung des Konzernabschlusses und der gesetzlich vorgeschriebenen Abschlüsse der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA und ihrer Tochterunternehmen. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG 11 Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie (EPS) für den Konzernüberschuss wird wie folgt berechnet: ERGEBNI S JE AK T IE VOR AUS S I C HTL I C HE R AB S C HR E I B UNG SAUF WA ND in Mio. € 2015 3,0 in Mio. € 2014 2013 2016 2,7 Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 280,7 298,9 2017 2,4 abzüglich Anteile der Hybridkapitalgeber 2,3 0,1 2018 2,2 abzüglich Anteile ohne beherrschenden Einfluss 2,3 0,1 2019 2,2 276,1 Konzernüberschuss der Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA 276,1 298,7 298,7 in € Diese Schätzungen können insbesondere aufgrund von Akquisitionen und Veräußerungen von den tatsächlichen Beträgen in der Zukunft abweichen. Sachanlagen Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen beliefen sich im Berichtszeitraum auf 13,6 Mio. € (Vorjahr 12,7 Mio. €). Ergebnis je Aktie (Anteile der Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA) aus fortgeführten Aktivitäten 27,61 29,87 aus Konzernüberschuss 27,61 29,87 10,0 10,0 Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (gewichteter Durchschnitt) in Mio. Stück 12,5 Summe Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (Anteile der Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA) Die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie entspricht der Ermittlung des Basis-Ergebnisses je Aktie, da der Thüga Holding-Konzern keine potenziell verwässernden Stammaktien ausgegeben hat. 12 Immaterielle Ver mögenswer te und Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte betrugen im Berichtszeitraum 3,5 Mio. € (Vorjahr 3,2 Mio. €). Auf Basis des Bestands an immateriellen Vermögenswerten mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden die folgenden Abschreibungsbeträge für die folgenden fünf Berichtsjahre erwartet: Es liegen keine Sicherungsübereignungen und keine Verfügungsbeschränkungen von immateriellen Vermögenswerten und von Sachanlagevermögen vor. Der Thüga Holding-Konzern tritt auch als Leasinggeber auf. Im Berichtsjahr wurden wie im Vorjahr keine bedingten Leasingzahlungen aus solchen Operating-Leasing-Verhältnissen vereinnahmt. Die zukünftig zu vereinnahmenden Leasingzahlungen, die in Nominalwerten dargestellt sind, werden folgendermaßen fällig: OP E R ATI NG L E A S I NG 31.12.2014 31.12.2013 Fälligkeit bis 1 Jahr 0,1 0,1 Fälligkeit 1 – 5 Jahre 0,3 0,3 Fälligkeit über 5 Jahre 0,0 0,1 Summe 0,4 0,5 in Mio. € Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen geht aus der nachfolgenden Aufstellung hervor: 143 144 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 ENTWICKLUNG DER IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN 2014 Bilanzpositionen in Mio. € Anschaffungs-/Herstellungskosten 01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014 Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte 23,0 0,0 0,0 0,0 23,0 Vertraglich bedingte immaterielle Vermögenswerte 12,3 0,7 0,1 0,2 13,1 Technologiebezogene immaterielle Vermögenswerte 2,6 0,3 0,0 0,0 2,9 Immaterielle Vermögenswerte Geleistete Anzahlungen 0,3 3,1 0,0 -0,2 3,2 38,2 4,1 0,1 0,0 42,2 26,3 0,2 0,0 0,0 26,5 Erzeugungsanlagen 4,1 0,0 0,0 0,0 4,1 Verteilungsanlagen 378,7 10,2 14,3 0,0 374,6 48,7 0,0 1,6 0,0 47,1 18,9 1,8 1,1 0,0 19,6 0,0 0,3 0,0 0,0 0,3 Sachanlagen Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Sonstige technische Anlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 476,7 12,5 17,0 0,0 472,2 514,9 16,6 17,1 0,0 514,4 Abgänge Umbuchungen 31.12.2013 ENTWICKLUNG DER IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN 2013 Bilanzpositionen in Mio. € Anschaffungs-/Herstellungskosten 01.01.2013 Zugänge Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte 23,0 0,0 0,0 0,0 23,0 Vertraglich bedingte immaterielle Vermögenswerte 12,0 0,5 0,4 0,2 12,3 Technologiebezogene immaterielle Vermögenswerte 2,5 0,1 0,0 0,0 2,6 Immaterielle Vermögenswerte Geleistete Anzahlungen 0,5 0,2 0,2 -0,2 0,3 38,0 0,8 0,6 0,0 38,2 26,0 0,3 0,0 0,0 26,3 Erzeugungsanlagen 4,1 0,0 0,0 0,0 4,1 Verteilungsanlagen 371,0 10,5 2,9 0,1 378,7 48,9 0,0 0,2 0,0 48,7 18,1 1,8 1,0 0,0 18,9 0,1 0,0 0,0 -0,1 0,0 468,2 12,6 4,1 0,0 476,7 506,2 13,4 4,7 0,0 514,9 Sachanlagen Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Sonstige technische Anlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Kumulierte Abschreibungen Netto-Buchwerte 01.01.2014 Zugänge Abgänge 31.12.2014 31.12.2014 8,2 2,0 0,0 10,2 12,8 9,2 1,1 0,1 10,2 2,9 2,1 0,4 0,0 2,5 0,4 0,0 0,0 0,0 0,0 3,2 19,5 3,5 0,1 22,9 19,3 11,1 0,8 0,0 11,9 14,6 2,2 1,0 0,0 3,2 0,9 260,8 8,7 10,5 259,0 115,6 6,9 1,6 0,2 8,3 38,8 14,2 1,5 1,0 14,7 4,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 295,2 13,6 11,7 297,1 175,1 314,7 17,1 11,8 320,0 194,4 Kumulierte Abschreibungen Netto-Buchwerte 01.01.2013 Zugänge Abgänge 31.12.2013 31.12.2013 6,2 2,0 0,0 8,2 14,8 8,6 1,0 0,4 9,2 3,1 1,9 0,2 0,0 2,1 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 16,7 3,2 0,4 19,5 18,7 10,4 0,7 0,0 11,1 15,2 2,0 0,2 0,0 2,2 1,9 254,9 8,5 2,6 260,8 117,9 5,2 1,7 0,0 6,9 41,8 13,6 1,6 1,0 14,2 4,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 286,1 12,7 3,6 295,2 181,5 302,8 15,9 4,0 314,7 200,2 145 146 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 13 At equity bewer tete Unter nehmen und sons tige F inanzanlagen Die at equity bewerteten Unternehmen und sonstigen Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen: AT EQUI TY BEW E RT ET E UNTERNEHMEN U N D SONSTI GE FI NANZ A N L AGEN in Mio. € At equity bewertete Unternehmen Sonstige Finanzanlagen Summe 31.12.2014 31.12.2013 3.095,9 3.096,4 235,2 256,4 3.331,1 3.352,8 Die sonstigen Finanzanlagen umfassen mit 3,8 Mio. € (Vorjahr 3,8 Mio. €) Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen, mit 52,2 Mio. € (Vorjahr 49,1 Mio. €) übrige assoziierte Unternehmen und mit 179,2 Mio. € (Vorjahr 203,5 Mio. €) übrige Beteiligungen. Sämtliche at equity bewerteten Unternehmen stellen Beteiligungen an Unternehmen dar, deren Gegenstand die Versorgung mit Energie und Wasser sowie artverwandte Dienstleistungen umfasst. Die unten stehenden Aufstellungen geben einen Überblick über wesentliche Posten der aggregierten Gewinn- und Verlustrechnungen sowie der aggregierten Bilanzen der at equity bewerteten Unternehmen. Im Thüga Holding-Konzernabschluss wurden, soweit nicht neuere Erkenntnisse berücksichtigt werden konnten, die Daten aus den Vorjahresabschlüssen zugrunde gelegt. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG E RG E B NI S DAT E N D E R AT E Q U IT Y B E W E RT E T E N U N T ER N EH MEN 2014 Umsatzerlöse Gewinn und Verlust aus fortgeführten Aktivitäten Anpassung an Thüga Holding-Anteil und Equity-Bewertung Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen Dividende Mainova Aktiengesellschaft 2.211,2 116,1 -107,4 8,7 12,9 N-ERGIE Aktiengesellschaft 2.873,9 93,2 -63,6 29,6 28,0 Thüringer Energie AG 1.594,5 86,3 -82,3 4,0 12,6 Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft 2.421,0 83,2 -66,0 17,2 18,4 Energie Südbayern GmbH 693,8 60,8 -33,4 27,4 30,4 badenova AG & Co. KG 794,7 53,9 -34,4 19,5 23,3 eins energie in sachsen GmbH & Co. KG 806,5 52,0 -26,3 25,7 29,5 ESWE Versorgungs AG 488,8 51,1 -33,3 17,8 19,6 0,0 43,8 -30,7 13,1 13,4 325,8 34,6 -15,0 19,6 19,9 Sonstige 5.985,8 361,4 -252,6 108,8 104,1 Summe 18.196,0 1.036,4 -745,0 291,4 312,1 in Mio. € EKO2 GmbH erdgas schwaben gmbh E RG E B NI S DAT E N D E R AT E Q U IT Y B E W E RT E T E N U N T ER N EH MEN 2013 Umsatzerlöse Gewinn und Verlust aus fortgeführten Aktivitäten Anpassung an Thüga Holding-Anteil und Equity-Bewertung Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen Dividende Mainova Aktiengesellschaft 1.983,9 78,7 -66,7 12,0 12,9 N-ERGIE Aktiengesellschaft 2.587,1 88,4 -56,9 31,5 28,1 Thüringer Energie AG 1.530,9 95,4 -100,1 -4,7 0,0 Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft 2.630,6 28,5 -26,9 1,6 19,3 Energie Südbayern GmbH 636,0 63,6 -34,7 28,9 29,3 badenova AG & Co. KG 699,8 60,2 -37,8 22,4 24,8 eins energie in sachsen GmbH & Co. KG 713,2 41,8 -20,2 21,6 25,4 ESWE Versorgungs AG 415,9 42,7 -28,0 14,7 16,5 0,0 -1,1 2,2 1,1 1,1 315,3 29,7 -13,3 16,4 19,0 Sonstige 6.016,3 403,7 -290,7 113,0 110,4 Summe 17.529,0 931,6 -673,1 258,5 286,8 in Mio. € EKO2 GmbH erdgas schwaben gmbh 147 148 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 B I L AN Z DAT E N D ER AT E Q U IT Y B E W E RT E T E N U N T ER N EH MEN 2014 Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Eigenkapital Anpassung an Thüga Holding-Anteil und EquityBewertung Mainova Aktiengesellschaft 2.266,3 602,0 1.009,9 843,3 1.015,1 -809,8 205,3 N-ERGIE Aktiengesellschaft 1.611,6 532,8 838,3 864,1 442,0 -95,5 346,5 Thüringer Energie AG 1.074,1 257,3 441,4 528,9 361,1 -204,5 156,6 Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft 2.267,9 530,1 1.238,0 631,2 928,8 -715,8 213,0 Energie Südbayern GmbH 249,2 152,0 38,9 211,0 151,3 96,9 248,2 badenova AG & Co. KG 539,9 167,5 163,5 309,4 234,5 -52,1 182,4 1.110,8 155,6 198,7 295,6 772,1 -563,0 209,1 ESWE Versorgungs AG 280,0 123,2 109,2 177,4 116,6 38,0 154,6 EKO2 GmbH 288,3 52,2 114,7 10,0 215,8 -19,7 196,1 erdgas schwaben gmbh 209,0 90,1 74,0 139,1 86,0 98,0 184,0 Sonstige 3.763,4 1.600,5 1.219,0 2.080,7 2.064,2 -1.064,1 1.000,1 Summe 13.660,5 4.263,3 5.445,6 6.090,7 6.387,5 -3.291,6 3.095,9 Buchwert at equity bewerteter Unternehmen in Mio. € eins energie in sachsen GmbH & Co. KG B I L AN Z DAT E N D ER AT E Q U IT Y B E W E RT E T E N U N T ER N EH MEN Buchwert at equity bewerteter Unternehmen 2013 Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Eigenkapital Anpassung an Thüga Holding-Anteil und EquityBewertung Mainova Aktiengesellschaft 2.157,7 509,6 951,4 756,4 959,5 -749,9 209,6 N-ERGIE Aktiengesellschaft 1.598,3 503,6 861,8 799,4 440,7 -95,8 344,9 Thüringer Energie AG 1.094,1 275,6 435,1 578,9 355,7 -190,5 165,2 Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft 2.315,8 492,2 1.278,3 574,1 955,6 -739,5 216,1 Energie Südbayern GmbH 233,4 149,4 39,9 193,9 149,0 102,1 251,1 badenova AG & Co. KG 542,5 167,7 146,8 326,3 237,1 -50,8 186,3 1.137,2 159,1 139,1 372,3 784,9 -572,0 212,9 ESWE Versorgungs AG 270,1 122,1 102,7 172,9 116,6 39,8 156,4 EKO2 GmbH 222,9 4,0 115,1 2,2 109,6 42,6 152,2 erdgas schwaben gmbh 204,8 87,7 70,6 141,2 80,7 103,6 184,3 Sonstige 3.788,3 1.604,2 1.162,4 2.040,6 2.189,5 -1.172,1 1.017,4 Summe 13.565,1 4.075,2 5.303,2 5.958,2 6.378,9 -3.282,5 3.096,4 in Mio. € eins energie in sachsen GmbH & Co. KG KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Auf at equity bewertete Unternehmen, deren Anteile börsennotiert sind, entfallen Buchwerte in Höhe von 205,3 Mio. € (Vorjahr 209,6 Mio. €). Diese Anteile weisen auf Basis der Börsenkurse rechnerische Werte in Höhe von 459,9 Mio. € (Vorjahr 521,3 Mio. €) auf. Vor dem Hintergrund der äußerst geringen Handelsvolumina ist dieser Wert nicht repräsentativ für den Fair Value. Aus Beteiligungszugängen bei at equity bewerteten Unternehmen ergab sich insgesamt ein Goodwill in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr 6,5 Mio. €). Im Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen sind Bewertungseffekte aufgrund von Schätzungsänderungen in Höhe von –1,6 Mio. € (Vorjahr 0,0 Mio. €) enthalten. Es liegen keine Sicherungsübereignungen und keine Verfügungsbeschränkungen von assoziierten Unternehmen vor. 14 Vor räte Das Vorratsvermögen setzt sich wie folgt zusammen: VOR R ÄTE 31.12.2014 31.12.2013 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1,1 1,0 Handelswaren 2,0 3,2 Summe 3,1 4,2 in Mio. € Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren werden nach der Durchschnittskostenmethode bewertet. Es liegen keine Sicherungsübereignungen und keine Verfügungsbeschränkungen von Vorräten vor. 15 Forder ungen und sons tige Ver mögenswer te Entsprechend ihren Restlaufzeiten setzen sich die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte wie folgt zusammen: F ORDE RU NG E N U N D S O N S T IG E V E R MÖ G EN SW ERT E 31.12.2014 31.12.2013 Kurzfristig Langfristig Kurzfristig Langfristig Ausleihungen 0,0 0,2 0,0 0,3 Sonstige Finanzforderungen und finanzielle Vermögenswerte 0,4 0,6 0,4 0,6 Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 0,4 0,8 0,4 0,9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 574,9 0,0 662,3 0,0 Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten 559,2 187,1 752,5 302,3 0,1 0,0 1,2 0,0 46,8 0,1 56,9 0,1 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte 1.181,0 187,2 1.472,9 302,4 Summe 1.181,4 188,0 1.473,3 303,3 in Mio. € Geleistete Anzahlungen Übrige betriebliche Vermögenswerte 149 150 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 In den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten sind zum Bilanzstichtag Forderungen gegen nahestehende Personen in Höhe von 712,0 Mio. € (Vorjahr 814,7 Mio. €) enthalten. Diese entfallen mit 3,1 Mio. € (Vorjahr 1,9 Mio. €) auf Tochterunternehmen, mit 476,3 Mio. € (Vorjahr 526,2 Mio. €) auf Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und mit 232,6 Mio. € (Vorjahr 286,6 Mio. €) auf Gesellschafter. In den sonstigen Finanzforderungen und finanziellen Vermögenswerten sind in Höhe von 0,6 Mio. € (Vorjahr 0,6 Mio. €) Zahlungsmittel mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 12 Monaten enthalten, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen. In den übrigen betrieblichen Vermögenswerten sind insbesondere Forderungen aus aktivierten Ausgleichszahlungen und Forderungen gegen Steuergläubiger enthalten. Die Altersstrukturanalyse für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: ALTERSSTR UKTUR D ER FORDERUNGEN AU S L IEFERUNGEN UND LE IST U N GEN in Mio. € 31.12.2014 31.12.2013 660,1 überfällig bis 60 Tage 3,3 3,3 überfällig von 61 bis 90 Tage 0,4 0,8 überfällig von 91 bis 180 Tage 0,2 0,1 überfällig von 181 bis 360 Tage 0,2 0,0 überfällig über 360 Tage 0,3 0,4 -1,7 -2,4 574,9 662,3 Summe in Mio. € Stand zum 1. Januar Abgänge Wertminderungen Zuschreibungen Stand zum 31. Dezember 2014 2013 -2,4 -2,8 1,2 1,4 -1,3 -1,4 0,8 0,4 -1,7 -2,4 16 Liquide Mittel Die liquiden Mittel setzen sich entsprechend ihrer ursprünglichen Fälligkeit wie folgt zusammen: 31.12.2014 31.12.2013 0,2 0,2 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 149,2 192,0 Summe 149,4 192,2 in Mio. € Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen 572,2 Wertberichtigungen W E R TB E R I C HTI G UNG E N L I Q UI DE M I TTE L Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht überfällig Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegen eine Vielzahl von Endkunden. Sie wurden in Höhe von 1,7 Mio. € (Vorjahr 2,4 Mio. €) wertberichtigt. Darüber hinaus bestehen keine Anhaltspunkte für Wertminderungen. In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sind Barmittel, Schecks, Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Fälligkeit von weniger als drei Monaten ausgewiesen. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG 17 Eigenk apit al Die Aufgliederung und die Entwicklung des Eigenkapitals sind in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Grundkapital Das Grundkapital der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA beträgt 10.000.100,00 €. Es ist eingeteilt in 10.000.100 stimmberechtigte auf den Namen lautende Stammaktien ohne Nennwert (Stückaktien). Die Aktien haben einen rechnerischen Anteil am Grundkapital von je 1,00 €. Alle Aktien sind ausgegeben und voll eingezahlt. Zum 31. Dezember 2014 werden 4.105.536 Stück (Vorjahr 4.105.536 Stück) der ausgegebenen Aktien durch assoziierte Unternehmen gehalten. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage beläuft sich zum 31. Dezember 2014 unverändert auf 2.079,0 Mio. € (Vorjahr 2.079,0 Mio. €). Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen des Thüga Holding-Konzerns zum Bilanzstichtag betragen 472,7 Mio. € (Vorjahr 464,1 Mio. €). Für Entnahmen bzw. Ausschüttungen an die Aktionäre der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA stehen nach deutschem Aktienrecht die handelsrechtlichen Gewinnrücklagen sowie auch der handelsrechtliche Bilanzgewinn der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA zur Verfügung. Diese Rücklagen belaufen sich zum 31. Dezember 2014 auf 628,1 Mio. € (Vorjahr 569,5 Mio. €). Für das Geschäftsjahr 2014 wird der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Bardividende von 24,82 € je Stückaktie vorgeschlagen. Für das Geschäftsjahr 2013 wurde eine Bardividende von 24,10 € je Stückaktie ausgeschüttet. Kumuliertes Other Comprehensive Income Das kumulierte Other Comprehensive Income des Thüga HoldingKonzerns beträgt zum Bilanzstichtag 22,5 Mio. € (Vorjahr 49,4 Mio. €) und beinhaltet den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung aus Cashflow Hedges in Höhe von –12,5 Mio. € (Vorjahr –5,6 Mio. €), davon entfallen –2,5 Mio. € (Vorjahr –0,7 Mio. €) auf at equity bewertete Unternehmen, sowie Fair-Value-Änderungen von als weiterveräußerbar klassifizierten Wertpapieren in Höhe von 35,0 Mio. € (Vorjahr 55,0 Mio. €); davon entfallen 4,6 Mio. € (Vorjahr 4,7 Mio. €) auf at equity bewertete Unternehmen. Anteile der Hybridkapitalgeber Im Dezember 2013 hat die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA eine Hybridanleihe im Volumen von 50,0 Mio. € begeben, die in 500 Wertpapiere zu je 0,1 Mio. € eingeteilt ist. Die nachrangige Anleihe hat eine unbegrenzte Laufzeit und kann nur durch die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA zu bestimmten, vertraglich vereinbarten Terminen oder Anlässen gekündigt werden. Der Zinssatz bis zum ersten Kündigungstermin im Jahr 2018 beträgt 4,5 Prozent p. a. Wird die Anleihe zu diesem Termin nicht gekündigt, wird die Anleihe ab diesem Zeitpunkt mit einem Zinssatz in Höhe des Drei-Monats-EURIBOR zuzüglich 584 Basispunkten verzinst. Die Zinszahlungen können unter bestimmten Voraussetzungen ausgesetzt werden. Ausgesetzte Zinszahlungen müssen nachgeholt werden, sobald die Zahlung einer Dividende wieder beschlossen oder eine Dividende gezahlt wird. Nach IAS 32 ist die begebene Hybridanleihe als Eigenkapital zu klassifizieren. Das aufgenommene Kapital wurde, vermindert um Kapitalbeschaffungskosten und unter Berücksichtigung von Steuern, in das Eigenkapital eingestellt. Die Zinszahlungen an die Anleiheinhaber werden unter Berücksichtigung von Steuern direkt gegen das Eigenkapital gebucht. Im Zusammenhang mit der Aufnahme von Hybridkapital wurden Transaktionskosten in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr 0,4 Mio. €) unter Berücksichtigung der darauf entfallenden Steuern als Abzug vom Eigenkapital bilanziert. Von dem begebenen Hybridanleihevolumen wurden im Dezember 2013 31,6 Mio. € von nahestehenden Personen gezeichnet. Diese entfallen ausschließlich auf Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Anteile ohne beherrschenden Einfluss Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss zeigen den Anteilsbesitz Dritter an der Syneco Trading GmbH. 151 152 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 18 Rück s tellungen für Pensionen und ähnliche Verpf lichtungen Darstellung der Versorgungsverpflichtung Als Ergänzung zu den Leistungen der privaten Eigenvorsorge bestehen für die unbefristet beschäftigten Mitarbeiter und Vorstände im Unternehmen betriebliche leistungsorientierte Versorgungszusagen (Defined-Benefit-Pläne). Darüber hinaus erfüllt das Unternehmen im Rahmen von beitragsorientierten Zusagen seine gesetzliche Verpflichtung gegenüber Arbeitnehmern durch die Zahlung gesetzlich vorgeschriebener Beiträge an externe Versorgungsträger (gesetzliche Rentenversicherung) bzw. ähnliche Dienstleister. Verpflichtungsumfang Die leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen, gemessen am Anwartschaftsbarwert, haben sich wie folgt entwickelt: ENTW I CKLUNG D ES ANWARTSCHAFTSBARWERTES in Mio. € Stand zum 1. Januar 2014 2013 87,3 88,8 Dienstzeitaufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche 4,3 4,8 Kalkulatorischer Zinsaufwand 3,3 3,0 -1,2 -0,9 0,0 -0,4 37,4 -7,7 2,5 -0,3 133,6 87,3 Pensionszahlungen Übertragungen Neubewertungen versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) aus Änderungen finanzieller Annahmen durch erfahrungsbedingte Anpassungen Stand zum 31. Dezember Versicherungsmathematische Annahmen Bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen der Thüga Holding-Konzerngesellschaften wurden die folgenden Annahmen getroffen: V E R S I C HE R UNG S M ATHE M ATI S C HE A NNA HM E N 31.12.2014 31.12.2013 Rechnungszinssatz 2,30 3,80 Erhaltene Lohn- und Gehaltssteigerungen 2,75 2,75 Rententrend 2,00 2,00 in % Daneben werden auch andere unternehmensspezifische versicherungsmathematische Annahmen wie die Mitarbeiterfluktuation in die Berechnung einbezogen. Die im Thüga Holding-Konzern verwendeten Rechnungszinssätze basieren auf den zum Bilanzstichtag ermittelten Renditen hochwertiger festverzinslicher Unternehmensanleihen mit einer der mittleren Laufzeit der Pensionsverpflichtungen entsprechenden Duration. Sensitivitätsanalyse Die Sensitivitätsanalyse berücksichtigt die Änderung einer Annahme, während alle übrigen Annahmen unverändert bleiben, sodass mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen nicht berücksichtigt werden. Bei Veränderung der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen würde sich der Anwartschaftsbarwert der leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen wie folgt ändern: KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG SENSI TI VI TÄT DES A N WA RT SC H A FT SBA RW ERT ES GEGENÜBER MAS SGEBL IC H EN VERSIC H ERU N GSMATHEMATI SCHEN A N N A H MEN E NTW I C K L UNG D E S P L A NV E R M ÖG E NS in Mio. € in Mio. € Anwartschaftsbarwert* 31.12.2014 31.12.2013 133,6 87,3 Rechnungszinssatz Erhöhung um 100 Basispunkte 106,8 71,4 Verringerung um 100 Basispunkte 170,7 108,6 Kalkulatorischer Zinsertrag aus Planvermögen Pensionszahlungen Übertragungen 2013 40,9 40,5 1,5 1,4 -1,2 -0,8 0,0 -0,3 0,4 0,1 41,6 40,9 Neubewertungen Lohn- und Gehaltssteigerungen Erhöhung um 50 Basispunkte 136,0 89,1 Verringerung um 50 Basispunkte 131,3 85,6 Differenz aus dem tatsächlichen und dem in der GuV erfassten Zinsertrag aus Planvermögen Stand zum 31. Dezember Rententrend Erhöhung um 50 Basispunkte 140,2 91,6 Verringerung um 50 Basispunkte 127,6 83,3 Lebenserwartung Zunahme um 1 Jahr Stand zum 1. Januar 2014 137,6 89,5 *Anwartschaftsbarwert unter Anwendung der Annahmen entsprechend der Tabelle „Versicherungsmathematische Annahmen“ Darstellung des Planvermögens Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements (CTA) wurde Anfang August 2010 Vermögen in Höhe von 39,8 Mio. € auf einen Treuhänder, den Helaba Pension Trust e. V., zur externen Finanzierung von Teilen der betrieblichen Altersversorgung übertragen. Da die übertragenen Mittel als Planvermögen im Sinne von IAS 19 zu qualifizieren sind, wurden Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit den übertragenen Vermögenswerten saldiert. Dadurch vermindern sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen entsprechend. Der kalkulatorische Zinsertrag des Planvermögens wurde auf Grundlage des Rechnungszinssatzes ermittelt. Der Fair Value des Planvermögens, der dem Verpflichtungsumfang für leistungsorientierte Versorgungszusagen gegenübersteht, entwickelte sich wie dargestellt: Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen in 2014 beträgt 1,9 Mio. € (Vorjahr 1,5 Mio. €). Das prinzipielle Anlageziel für das Planvermögen ist die zeitlich kongruente Abdeckung der aus den jeweiligen Versorgungszusagen resultierenden Zahlungsverpflichtungen. Der Fair Value des Planvermögens verteilt sich zum Bilanzstichtag auf folgende Anlageklassen: 153 154 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 FAIR VALUE DES PLANVERMÖGENS NACH ANLAGEKLASSEN in Mio. € 31.12.2014 31.12.2013 Preisnotierung in aktivem Markt Übrige Preisnotierung in aktivem Markt Übrige 11,9 0,0 14,7 0,0 Staatsgarantierte Anleihen 2,3 0,0 1,1 0,0 Gedeckte Anleihen 1,9 0,0 4,1 0,0 7,2 0,0 6,0 0,0 12,4 0,0 10,3 0,0 4,4 0,0 4,2 0,0 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0,0 1,3 0,0 0,1 Sonstiges 0,0 0,2 0,0 0,4 40,1 1,5 40,4 0,5 Schuldtitel Öffentliche Anleihen Wertpapierfonds Aktien Unternehmensanleihen Renten Emerging Markets Fair Value des Planvermögens Im Planvermögen sind weder eigene übertragbare Finanzinstrumente noch selbst genutzte Immobilien enthalten. Risiken aus der Versorgungsverpflichtung Die mit den leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen verbundenen Risiken betreffen neben den üblichen versicherungsmathematischen Risiken vor allem finanzielle Risiken im Zusammenhang mit dem Planvermögen, diese können insbesondere Marktpreis- und Adressrisiken enthalten. Pensionsrückstellungen Die bilanzierte Nettoverpflichtung resultiert aus einer Gegenüberstellung des Anwartschaftsbarwertes der Versorgungsverpflichtung und des Fair Values des Planvermögens und leitet sich wie folgt ab: HERLEI TUNG DER P EN SIO N SRÜCKSTELLUNGEN 31.12.2014 31.12.2013 Anwartschaftsbarwert der Versorgungsverpflichtung 133,6 87,3 Fair Value des Planvermögens -41,6 -40,9 Summe 92,0 46,4 in Mio. € Versorgungszahlungen Für die zum 31. Dezember 2014 bestehenden Versorgungszusagen werden für die nächsten zehn Jahre unter Berücksichtigung des Planvermögens folgende Pensionszahlungen prognostiziert: E R WAR TE TE P E NS I ONS Z AHL UNG E N in Mio. € 2015 0,2 2016 0,2 2017 0,3 2018 0,3 2019 0,5 2020–2024 5,0 Summe 6,5 Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Versorgungsverpflichtungen beläuft sich auf 24,0 Jahre (Vorjahr 21,7 Jahre). KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Pensionsaufwand Der Gesamtaufwand leistungsorientierter Versorgungszusagen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen: Die im Konzerneigenkapital erfassten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste entwickelten sich wie folgt: V E R S I C HE R UNG S M ATHE M ATI S C HE G E W I NNE (- )/ V E R L US TE (+ ) GESAMTAUF WAND D ER VER SOR GUNGSZUSAGEN in Mio. € 2014 2014 2013 Stand zum 1. Januar 26,0 34,1 in Mio. € 2013 Dienstzeitaufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche 4,3 4,8 Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste 39,5 -8,1 Nettozinsergebnis aus der Nettoversorgungsverpflichtung 1,8 1,6 Stand zum 31. Dezember 65,5 26,0 Summe 6,1 6,4 19 Übrige Rück s tellungen Für das folgende Geschäftsjahr werden Aufwendungen für die leistungsorientierten Zusagen in Höhe von 9,6 Mio. € erwartet. Die übrigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: ÜB R I G E R ÜC K S TE L L UNG E N Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2014 im Rahmen der beitragsorientierten Zusagen die gesetzliche Verpflichtung zur Zahlung von Arbeitgeberanteilen an die Deutsche Rentenversicherung bzw. ähnliche Versorgungswerke in Höhe von 3,4 Mio. € (Vorjahr 3,2 Mio. €) erfüllt. 31.12.2014 31.12.2013 Kurzfristig Langfristig Kurzfristig Langfristig Verpflichtungen im Personalbereich 1,2 3,5 1,6 3,9 Verpflichtungen im Gasund Stromgeschäft 3,2 2,4 3,1 2,5 Sonstige 17,3 1,3 14,3 1,3 Summe 21,7 7,2 19,0 7,7 in Mio. € Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden vollständig und periodengerecht erfasst. Sie werden außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Aufstellung der im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen ausgewiesen. Nachfolgend wird die Entwicklung der übrigen Rückstellungen dargestellt: ENTWICKLUNG DER ÜBRIGEN RÜCKSTELLUNGEN 01.01.2014 Zuführung Aufzinsung Auflösung/ Abgänge Inanspruchnahme 31.12.2014 Verpflichtungen im Personalbereich 5,5 0,7 0,1 0,3 1,3 4,7 Verpflichtungen im Gas- und Stromgeschäft 5,6 3,1 0,1 1,4 1,8 5,6 Sonstige 15,6 3,7 0,1 0,1 0,7 18,6 Summe 26,7 7,5 0,3 1,8 3,8 28,9 in Mio. € Die Aufzinsung im Rahmen der Rückstellungsentwicklung ist im Finanzergebnis enthalten. Die Rückstellungen für Personalaufwendungen betreffen vor allem Rückstellungen für Vorruhestandsregelungen, Jubiläums- und Deputatsverpflichtungen sowie andere Personalkosten. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten insbesondere Rückstellungen für Prozesskosten, Rückstellungen für externe Jahresabschlusskosten und Rückstellungen für Kosten der Gesellschaft. 155 156 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 20 Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: VE RB I NDL I C H K EITEN in Mio. € 31.12.2014 31.12.2013 Kurzfristig Langfristig Kurzfristig Langfristig Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Dritten 189,1 729,3 109,8 909,0 Finanzverbindlichkeiten 189,1 729,3 109,8 909,0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 552,7 0,0 655,8 0,0 Investitionszuschüsse 0,1 1,2 0,1 1,2 Baukostenzuschüsse von Energieabnehmern 3,2 25,4 3,3 26,1 20,6 0,0 22,2 0,0 562,7 219,7 746,9 322,9 24,4 2,6 10,9 4,7 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 1.163,7 248,9 1.439,2 354,9 Summe 1.352,8 978,2 1.549,0 1.263,9 Abgegrenzte Schulden Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten Übrige betriebliche Verbindlichkeiten Zum Bilanzstichtag enthalten die Verbindlichkeiten in Höhe von 188,0 Mio. € (Vorjahr 232,8 Mio. €) Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen. Diese entfallen mit 2,4 Mio. € (Vorjahr 1,8 Mio. €) auf Tochterunternehmen, mit 118,9 Mio. € (Vorjahr 152,7 Mio. €) auf Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und mit 66,7 Mio. € auf Gesellschafter (Vorjahr 78,3 Mio. €). Des Weiteren sind zum Bilanzstichtag Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt nominal 570,0 Mio. € mit Fälligkeiten zwischen 2015 und 2023 platziert. Ein Anteil von nominal 249,0 Mio. € der gesamten Schuldscheindarlehen wird variabel in Abhängigkeit vom EURIBOR zuzüglich einer Marge verzinst. Der verbleibende Anteil von nominal 321,0 Mio. € unterliegt einer festen Verzinsung. Finanzverbindlichkeiten Im Folgenden werden die wichtigsten Kreditvereinbarungen beschrieben: Die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA hat sich im Zusammenhang mit der Mittelaufnahme zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen und zum Abschluss von Zinssicherungsgeschäften verpflichtet. Am Bilanzstichtag werden Tilgungsdarlehen in Höhe von 30,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis 30. Juni 2015 und endfällige Darlehen in Höhe von 310,0 Mio. € mit Laufzeiten zwischen 2015 und 2018 ausgewiesen. Darüber hinaus bestehen nicht valutierte Kreditlinienverträge über endfällige Darlehen in Höhe von 60,0 Mio. €, die bis zum 31. Dezember 2015 bzw. nach Ausübung von Verlängerungsoptionen bis zum 30. Juni 2016 gezogen werden können. Sämtliche Darlehenstranchen werden variabel in Abhängigkeit vom EURIBOR zuzüglich einer Marge verzinst. Zur Absicherung der Zinsrisiken aus der variablen Darlehens- bzw. Schuldscheinverzinsung in Abhängigkeit vom EURIBOR wurden PayerZinsswaps abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag beträgt deren Marktwert –52,4 Mio. € (Vorjahr –39,1 Mio. €). Der Ergebniseffekt aus den Marktbewertungen der Payer-Zinsswaps wird, sofern kein Hedge Accounting vorliegt, im Zinsergebnis ausgewiesen. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 552,7 Mio. € (Vorjahr 655,8 Mio. €). Die noch nicht ertragswirksam gewordenen Investitionszuschüsse in Höhe von 1,3 Mio. € (Vorjahr 1,3 Mio. €) wurden für Investitionen gewährt, wobei die bezuschussten Vermögenswerte im Eigentum des Thüga Holding-Konzerns verbleiben und diese Zuschüsse nicht rückzahlbar sind. Analog zum Abschreibungsverlauf wird ihre Auflösung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Die Baukostenzuschüsse in Höhe von 28,6 Mio. € (Vorjahr 29,4 Mio. €) wurden von Kunden gemäß den allgemein verbindlichen Bedingungen für die Errichtung neuer Strom- und Gasanschlüsse gezahlt. Diese Zuschüsse sind branchenüblich, in der Regel nicht rückzahlbar und werden grundsätzlich entsprechend der Nutzungsdauer ergebniserhöhend aufgelöst und den Umsatzerlösen zugerechnet. Die übrigen betrieblichen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Kaufpreisverpflichtungen und Steuerverbindlichkeiten. 21 Haf tungsverhältnisse und sons tige f inanzielle Verpf lichtungen Der Thüga Holding-Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit Haftungsverhältnisse und sonstige Verpflichtungen eingegangen, die eine Vielzahl zugrunde liegender Sachverhalte betreffen. Hierzu zählen insbesondere Garantien und Bürgschaften, Verpflichtungen aus Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprüchen, kurz- und langfristige, vertragliche und gesetzliche sowie sonstige Verpflichtungen. Haftungsverhältnisse Die Eventualverbindlichkeiten des Thüga Holding-Konzerns aus den bestehenden Haftungsverhältnissen aus Bürgschaften belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 1,1 Mio. € (Vorjahr 1,0 Mio. €). Der Thüga Holding-Konzern haftet gesamtschuldnerisch für Beteiligungen an Gesellschaften bürgerlichen Rechts und Personenhandelsgesellschaften. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Finanzielle Verpflichtungen resultieren im Thüga Holding-Konzern aus Miet-, Pacht- und Operating-Leasing-Verträgen. Die entsprechenden Mindestleasingzahlungen, die in Nominalwerten dargestellt sind, werden folgendermaßen fällig: OP E R ATI NG L E A S I NG 31.12.2014 31.12.2013 Fälligkeit bis 1 Jahr 17,5 13,9 Fälligkeit 1 – 5 Jahre 74,5 74,3 Fälligkeit über 5 Jahre 195,1 212,1 Summe 287,1 300,3 in Mio. € Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen aus solchen Verträgen betragen 13,9 Mio. € (Vorjahr 9,0 Mio. €). Des Weiteren ergeben sich im Zusammenhang mit der Weitervermietung von Gebäuden Zahlungsströme in Höhe von 6,9 Mio. € (Vorjahr 4,7 Mio. €). In den Folgejahren wird aus der Weitervermietung von Gebäuden und Gasspeicherkapazitäten mit Zahlungsströmen in Höhe von 197,1 Mio. € gerechnet. Weitere langfristige vertragliche Verpflichtungen bestehen im Thüga Holding-Konzern insbesondere zur Abnahme von Erdgas. Die Verpflichtungen aus diesen Abnahmeverträgen belaufen sich am 31. Dezember 2014 auf 1.651,5 Mio. € (Fälligkeit bis 1 Jahr: 993,2 Mio. €; Vorjahr 1.842,6 Mio. €). Vertragliche Verpflichtungen zur Abnahme von anderen energienahen Produkten (insbesondere Strom) bestehen zum 31. Dezember 2014 in Höhe von 3.371,8 Mio. € (Fälligkeit bis 1 Jahr: 2.228,2 Mio. €; Vorjahr 5.284,8 Mio. €). Weitere finanzielle Verpflichtungen bestehen zum 31. Dezember 2014 in Höhe von 18,4 Mio. € (Fälligkeit bis 1 Jahr: 16,1 Mio. €; Vorjahr 7,8 Mio. €) insbesondere für Sach- und Finanzanlageinvestitionen und Dienstleistungsverträge. 22 Schwebende Rechtss treitigkeiten und Schadensersatzansprüche Gegen Konzernunternehmen sind verschiedene gerichtliche Prozesse, behördliche Untersuchungen und Verfahren sowie andere Ansprüche anhängig oder könnten in der Zukunft eingeleitet oder geltend gemacht werden. Bei Rechtsstreitigkeiten kann der Ausgang einzelner Verfahren nicht mit Sicherheit vorausgesagt werden. Die sich daraus ergebenden möglichen Verpflichtungen werden nach Einschätzungen der Geschäftsführung weder einzeln noch zusammen einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Thüga Holding-Konzerns haben. 157 158 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 23 Ergänzende Angaben zur K apit alf lussrechnung 24 Deriv ative F inanzins tr umente und Sicher ungsgeschäf te Der operative Cashflow des Thüga Holding-Konzerns in Höhe von 311,9 Mio. € (Vorjahr 360,9 Mio. €) ist gesunken. Dies resultiert neben einem verringerten Konzernüberschuss vor allem aus der stichtagsbedingten Verminderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen betrieblichen Verbindlichkeiten und Ertragsteuern. Gegenläufig wirken dabei die Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen betrieblichen Forderungen und Ertragsteueransprüche. Strategie und Ziele Der Einsatz von Derivaten erfolgt, um vertragliche Ansprüche oder Verpflichtungen gegen Zins- und Marktpreisrisiken abzusichern. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt im Berichtsjahr –8,4 Mio. € (Vorjahr –231,8 Mio. €) und resultiert im Wesentlichen aus Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Gegenläufig wirken Mittelzuflüsse aus dem Abgang von Sachanlagen und aus Beteiligungsverkäufen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt im Berichtsjahr –346,3 Mio. € (Vorjahr –127,3 Mio. €). Im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind Ausschüttungen an die Aktionäre in Höhe von 241,0 Mio. € enthalten. Daneben haben im Wesentlichen Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 116,2 Mio. € (Vorjahr 403,7 Mio. €) zur Verminderung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit geführt. Im Commodity-Bereich werden Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme gesichert, die insbesondere aus dem geplanten Stromeinund -verkauf sowie dem erwarteten Brennstoffein- und -verkauf resultieren. Darüber hinaus ist der Eigenhandel nur innerhalb enger, klar definierter Limite erlaubt. Variabel verzinsliche Verbindlichkeiten werden mit Zinsderivaten (Payer-Zinsswaps) gesichert, um Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme zu minimieren. Hedge Accounting gemäß IAS 39 wird ausschließlich bei Teilen der Zinsderivate hinsichtlich der Sicherung von Zahlungsströmen aus langfristigen Verbindlichkeiten angewendet. Cashflow Hedges Cashflow Hedges dienen der Absicherung gegen Risiken aus variablen Zahlungsströmen. Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos werden Zinsswaps eingesetzt. Diese Instrumente sichern Zahlungsströme aus variabel verzinslichen langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Zum 31. Dezember 2014 sind bestehende Grundgeschäfte in Cashflow Hedges mit Laufzeiten bis zu 9 Jahren (Vorjahr 10 Jahren) im Bereich der Zinssicherung einbezogen. Im Jahr 2014 wurde ein Aufwand in Höhe von 11,3 Mio. € (Vorjahr Ertrag von 1,2 Mio. €) dem Other Comprehensive Income (OCI) zugeführt. Im gleichen Zeitraum wurde ein Aufwand in Höhe von 4,0 Mio. € (Vorjahr Aufwand von 3,4 Mio. €) in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Aus dem ineffektiven Teil von Cashflow Hedges ergab sich ein Aufwand in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr Ertrag von 0,1 Mio. €). Nach den am Bilanzstichtag vorliegenden Informationen ergeben sich in den Folgeperioden die nachstehenden Effekte aus der Umgliederung des OCI in die Gewinn- und Verlustrechnung (Angaben vor Steuern): KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG ZEITPUNKT DER UMGLIEDERUNG AUS DEM OCI IN DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2014 Buchwert 2015 2016 2017–2019 > 2019 -14,3 -3,6 -3,2 -5,6 -1,9 -14,3 -3,6 -3,2 -5,6 -1,9 Buchwert 2014 2015 2016–2018 > 2018 OCI - Zins-Cashflow-Hedges -7,0 -2,1 -1,8 -2,7 -0,4 Summe -7,0 -2,1 -1,8 -2,7 -0,4 in Mio. € OCI - Zins-Cashflow-Hedges Summe ZEITPUNKT DER UMGLIEDERUNG AUS DEM OCI IN DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2013 in Mio. € Die Ergebnisse aus der Umgliederung werden in dem Posten der Gewinnund Verlustrechnung ausgewiesen, in dem auch das gesicherte Grundgeschäft abgebildet wird. Die Ergebnisse aus ineffektiven Teilen von Cashflow Hedges werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Bei Zinssicherungen erfolgt der Ausweis im Zinsergebnis. Die Fair Values der innerhalb von Cashflow Hedges verwendeten Derivate betragen –16,1 Mio. € (Vorjahr –8,7 Mio. €). Bewertung derivativer Finanzinstrumente Der Fair Value derivativer Finanzinstrumente ist abhängig von der Entwicklung der zugrunde liegenden Marktfaktoren. Die jeweiligen Fair Values werden in regelmäßigen Abständen ermittelt und überwacht. Der für alle derivativen Finanzinstrumente ermittelte Fair Value ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen bzw. bei der Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Die Fair Values der eingesetzten derivativen Finanzinstrumente werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden ermittelt und nach IFRS 13 wird das bilaterale Kreditrisiko berücksichtigt. Die Ermittlung des bilateralen Kreditrisikos basiert auf internen Ratingverfahren unter Einbeziehung von Kreditrisikominderungsvereinbarungen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Bewertungsmethoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar: • Börsennotierte Stromtermingeschäfte werden einzeln mithilfe eines Mark-to-Market-Bewertungsmodells bewertet. Gezahlte Initial Margins sind unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. Während der Laufzeit erhaltene bzw. gezahlte Variation Margins werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten bzw. sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. • Strom-, Gas-, Kohle- und Öltermingeschäfte bzw. -swaps sowie Derivate auf Emissionsrechte werden einzeln mit ihrem Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag bewertet. Die Terminkurse bzw. -preise basieren, soweit möglich, auf Marktnotierungen, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen (Mark-to-Model-Bewertungsmodell). • Die Marktpreise von Stromoptionen und Öl-Caps, -Floors und -Collars werden nach marktüblichen Bewertungsmethoden anhand von Marktnotierungen oder auf der Grundlage von Optionspreismodellen ermittelt (Mark-to-Model-Bewertungsmodell). • Die Fair Values von Instrumenten zur Sicherung von Zinsrisiken werden durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows ermittelt. Die Diskontierung erfolgt anhand der marktüblichen Zinsen über die Restlaufzeit der Instrumente. Für Zinsswaps werden zum Bilanzstichtag für jede einzelne Transaktion die Barwerte ermittelt. Die Zinserträge werden im Zahlungszeitpunkt beziehungsweise bei der Abgrenzung zum Stichtag erfolgswirksam erfasst (Mark-to-ModelBewertungsmodell). 159 160 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Die derivativen Finanzinstrumente sind auf Basis von Rahmenverträgen abgeschlossen, die marktübliche Aufrechnungsvereinbarungen enthalten. Die folgende Tabelle enthält sowohl Derivate in Hedge-AccountingBeziehungen als auch Derivate, bei denen auf die Anwendung von Hedge Accounting verzichtet wird. Unter den gasbezogenen Derivaten sind auch ölbezogene Derivate ausgewiesen. GESAMTVOLUMEN DER DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTE 31.12.2014 31.12.2013 Nominalwert Fair Value Nominalwert Fair Value Zinsswaps 485,0 -52,4 500,0 -39,1 Zinsbezogene Derivate 485,0 -52,4 500,0 -39,1 3,7 0,0 3,7 0,0 52,0 -1,1 12,4 -0,3 6.661,9 11,0 10.438,8 18,2 6.717,6 9,9 10.454,9 17,9 243,3 0,8 485,1 0,8 2.986,7 4,3 3.371,6 3,3 3.230,0 5,1 3.856,7 4,1 Kohleswaps 255,2 0,9 321,8 1,3 Kohlebezogene Derivate 255,2 0,9 321,8 1,3 Zertifikatebezogene OTC-Forwards 56,7 0,4 73,7 0,8 Zertifikatebezogene Derivate 56,7 0,4 73,7 0,8 10.744,5 -36,1 15.207,1 -15,0 in Mio. € Stromoptionen Börsengehandelte Stromtermingeschäfte OTC-Stromforwards Strombezogene Derivate Gasswaps Gasforwards Gasbezogene Derivate Summe KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG 25 Zusätzliche Angaben zu F inanzins tr umenten und zum Fair Value Die Buchwerte von Finanzinstrumenten sowie sonstiger Vermögenswerte und Schulden im Anwendungsbereich des IFRS 13, die Aufteilung nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39, die Fair Values und deren Bewertungsquellen stellen sich nach Klassen wie folgt dar: B UC HWE RT E , FA IR VA L U ES U N D B EW E R T U NGSKAT EGO RI EN NACH KLA SSEN I M ANWE N DUN G SB E R EIC H D ES IF R S 7 B Z W. I F RS 13 ZUM 31. D EZEMBER 2014 Fair Value Anhand von Börsenkursen ermittelt (Stufe 1) Von Marktwerten abgeleitet (Stufe 2) Von nicht beobachtbaren Daten abgeleitet (Stufe 3) AfS 235,2 – – 235,2 1,2 LaR – – – – 574,9 574,9 LaR – – – – Derivate ohne Hedge-Accounting-Beziehungen 746,3 746,3 HfT 746,3 – 746,3 – Derivate mit Hedge-Accounting-Beziehungen 0,0 0,0 n.a. 0,0 – 0,0 – 47,0 42,5 LaR – – – – 0,2 0,2 AfS – – – – 149,2 149,2 AfS – – – – 1.754,0 1.749,5 981,5 – 746,3 235,2 863,7 863,7 AmC 863,7 – 863,7 – 54,7 54,7 AmC 54,7 – 54,7 – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 552,7 552,7 AmC – – – – Derivate ohne Hedge-Accounting-Beziehungen 766,3 766,3 HfT 766,3 – 766,3 – Derivate mit Hedge-Accounting-Beziehungen 16,1 16,1 n.a. 16,1 – 16,1 – Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 77,5 44,4 AmC – – – – 2.331,0 2.297,9 1.700,8 – 1.700,8 – Buchwerte Summe Buchwerte im Anwendungsbereich des IFRS 7 bzw. IFRS 13 Bewertungskategorien gemäß IAS 39* 235,2 235,2 1,2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Mio. € Beteiligungen Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte Sonstige betriebliche Vermögenswerte Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Summe Vermögenswerte Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten Summe Schulden *AfS - Available-for-Sale; LaR - Loans and Receivables; AmC - Amortized Cost; HfT - Held-for-Trading 161 162 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 B UC HWE RT E , FA IR VA L U ES U N D B EW E R T U NGSKAT EGO RI EN NACH KLA SSEN I M ANWE N DUN G SB E R EIC H D ES IF R S 7 B Z W. I F RS 13 ZUM 31. D EZEMBER 2013 Fair Value Anhand von Börsenkursen ermittelt (Stufe 1) Von Marktwerten abgeleitet (Stufe 2) Von nicht beobachtbaren Daten abgeleitet (Stufe 3) AfS 256,4 – – 256,4 1,3 LaR – – – – 662,3 662,3 LaR – – – – Derivate ohne Hedge-Accounting-Beziehungen 1.054,2 1.054,2 HfT 1.054,2 – 1.054,2 – Derivate mit Hedge-Accounting-Beziehungen 0,6 0,6 n.a. 0,6 – 0,6 – 58,2 41,7 LaR – – – – 0,2 0,2 AfS – – – – 192,0 192,0 AfS – – – – 2.225,2 2.208,7 1.311,2 – 1.054,8 256,4 965,9 965,9 AmC 965,9 – 965,9 – 52,9 52,9 AmC 52,9 – 52,9 – 655,8 655,8 AmC – – – – Derivate ohne Hedge-Accounting-Beziehungen 1.060,5 1.060,5 HfT 1.060,5 – 1.060,5 – Derivate mit Hedge-Accounting-Beziehungen 9,3 9,3 n.a. 9,3 – 9,3 – 68,5 30,8 AmC – – – – 2.812,9 2.775,2 2.088,6 – 2.088,6 – Buchwerte Summe Buchwerte im Anwendungsbereich des IFRS 7 bzw. IFRS 13 Bewertungskategorien gemäß IAS 39* 256,4 256,4 1,3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Mio. € Beteiligungen Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte Sonstige betriebliche Vermögenswerte Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Summe Vermögenswerte Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten Summe Schulden *AfS - Available-for-Sale; LaR - Loans and Receivables; AmC - Amortized Cost; HfT - Held-for-Trading Für die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie für Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gelten aufgrund der kurzen Restlaufzeit die Buchwerte als realistische Schätzung ihrer Fair Values. Der Fair Value von nicht aktiv gehandelten Schuldtiteln wie Darlehen, Ausleihungen und Finanzverbindlichkeiten wird durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows mit aktuellen marktüblichen Zinsen über die Restlaufzeit der Finanzinstrumente ermittelt. Soweit sich der Wert für ein Finanzinstrument ohne erforderliche Anpassung aus einem aktiven Markt herleiten lässt, wird dieser Wert verwendet. Der Fair Value von Beteiligungen an nicht börsennotierten Gesellschaften wird auf Basis nicht beobachtbarer Marktdaten und Schätzungen im Rahmen eines Ertragswertverfahrens unter Berücksichtigung der KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Eigenkapitalkosten nach Steuern des Thüga Holding-Konzerns ermittelt. Die nachhaltigen Ergebniserwartungen (ewige Rente) werden unter Berücksichtigung eines Wachstumsabschlags in die Berechnung einbezogen. Die dem Ertragswertverfahren zugrunde liegenden zukünftigen Cashflows werden anhand längerfristiger Planergebnisrechnungen der Gesellschaften ermittelt. Die Planungsrechnungen der Beteiligungen wurden zuvor anhand der Ergebnisse der Vergangenheit sowie durch Quervergleiche innerhalb des Portfolios plausibilisiert. QUAN T I TAT I VE IN F O R MATIO N EN Ü B ER B EW E RT UNGEN ZUM FA I R VA LUE, DI E AUF NI C H T B EO BAC H T BA R E N MA R K TDAT EN UND SCHÄ T ZUNGEN BERUHEN ( ST UF E 3) Beschreibung Nicht beobachtbare Parameter Bandbreite der nicht beobachtbaren Parameter Eigenkapitalkosten des Thüga Holding-Konzerns 6,0 % – 7,5 % Wachstumsabschlag 0,5 % – 1,0 % Beteiligungen Eine Sensitivitätsanalyse zeigt, dass ein um +/– 1 Prozentpunkt veränderter Eigenkapitalkostensatz zu einer Änderung der Beteiligungsbuchwerte von –19,3 Mio. €/+31,0 Mio. € führen würde. ist nicht geplant, wesentliche Anteile dieser Beteiligungen in naher Zukunft zu veräußern. Die Beteiligungen sind im Vergleich zur Gesamtposition des Thüga Holding-Konzerns unwesentlich. Für Beteiligungen mit einem Buchwert in Höhe von 17,3 Mio. € (Vorjahr 14,1 Mio. €) wurde auf eine Bewertung zum Fair Value aufgrund nicht verlässlich ermittelbarer Cashflows verzichtet. Es konnten keine Fair Values auf Basis vergleichbarer Transaktionen abgeleitet werden. Es Die Überleitung der auf Basis von nicht beobachtbaren Marktdaten und Schätzungen (Stufe 3) ermittelten Fair Values für Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, ergibt sich aus folgender Tabelle: HE RL E I T UNG FA IR -VA L U E-H IER A R C H IE S T UF E 3 Umgliederungen 01.01.2014 Käufe (inkl. Zugängen) Verkäufe (inkl. Abgängen) Gewinne/ Verluste in der GuV in Stufe 3 Beteiligungen 256,4 3,1 -4,4 0,0 Summe 256,4 3,1 -4,4 0,0 in Mio. € Umgliederungen aus den oder in die einzelnen Fair-Value-HierarchieStufen erfolgen zu dem Zeitpunkt, an dem die Umstände, die eine Bewertungsänderung herbeiführen, eintreten. aus Stufe 3 Gewinne/ Verluste im OCI 31.12.2014 0,0 0,0 -19,9 235,2 0,0 0,0 -19,9 235,2 163 164 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Die folgende Tabelle zeigt diejenigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, welche gemäß IAS 32 saldiert werden oder rechtlich durchsetzbaren Globalaufrechnungsvereinbarungen oder vergleichbaren Vereinbarungen unterliegen, die nicht den bilanziellen Saldierungskriterien genügen: AUF RE C H NUNG VO N F IN A N Z IE L L EN V E R MÖ GENSW ERT EN UND VE RB I NDL IC H K EITEN Z U M 3 1 . D EZ E MBER 2014 Bruttobetrag vor Saldierung Saldierung ausgewiesener Nettobetrag in der Bilanz 746,3 0,0 Sonstige Vermögenswerte 1.003,3 Summe Vermögenswerte in Mio. € Derivate Derivate Sonstige Verbindlichkeiten Summe Verbindlichkeiten Bruttobeträge, die zu keiner Saldierung geführt haben Finanzinstrumente erhaltene/ geleistete Barsicherheiten Nettobetrag 746,3 -322,9 0,0 423,4 -0,1 1.003,2 -314,3 -0,6 688,3 1.749,6 -0,1 1.749,5 -637,2 -0,6 1.111,7 -782,4 0,0 -782,4 324,0 0,0 -458,4 -1.515,6 0,1 -1.515,5 313,2 0,6 -1.201,7 -2.298,0 0,1 -2.297,9 637,2 0,6 -1.660,1 Finanzinstrumente erhaltene/ geleistete Barsicherheiten Nettobetrag AUF RE C H NUNG VO N F IN A N Z IEL L EN V E R MÖ GENSW ERT EN UND VE RB I NDL IC H K E ITEN Z U M 3 1 . D EZ E MBER 2013 Bruttobeträge, die zu keiner Saldierung geführt haben Bruttobetrag vor Saldierung Saldierung ausgewiesener Nettobetrag in der Bilanz Derivate 1.054,8 0,0 1.054,8 -577,5 0,0 477,3 Sonstige Vermögenswerte 1.153,9 0,0 1.153,9 -381,3 -0,6 772,0 Summe Vermögenswerte 2.208,7 0,0 2.208,7 -958,8 -0,6 1.249,3 Derivate -1.069,8 0,0 -1.069,8 573,4 0,0 -496,4 Sonstige Verbindlichkeiten -1.705,4 0,0 -1.705,4 385,4 0,6 -1.319,4 -2.775,2 0,0 -2.775,2 958,8 0,6 -1.815,8 in Mio. € Summe Verbindlichkeiten Derivative Finanzinstrumente sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Strom- und Gaslieferungen wurden auf Basis von Rahmenverträgen abgeschlossen, die Aufrechnungsvereinbarungen enthalten. Barsicherheiten wurden als Anzahlungen für Gaslieferungen geleistet. In der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Mittelabflüsse der Verbindlichkeiten bzw. für die Commodity-Derivate auch der Vermögensgegenstände im Anwendungsbereich des IFRS 7 dargestellt: KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG C AS H F L OW- AN A LY S E N AC H IF R S 7 Z U M 3 1 . D EZEMBER 2014 Mittelabflüsse 2015 Mittelabflüsse 2016 Mittelabflüsse 2017–2019 Mittelabflüsse ab 2020 -202,7 -113,7 -396,8 -229,2 -6,1 -1,1 -13,9 -40,5 -208,8 -114,8 -410,7 -269,7 -552,7 0,0 0,0 0,0 Zins-Derivate (mit /ohne Hedge-Accounting-Beziehung) -12,9 -12,1 -24,2 -3,2 Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten -44,3 0,0 -0,2 0,0 Cashflow Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten -609,9 -12,1 -24,4 -3,2 Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten (Cash Outflow) -3.174,9 -1.250,6 -401,5 0,0 3.161,3 1.251,0 444,2 0,0 Vermögenswerte aus Commodity-Derivaten (Cash Outflow) -9,4 -11,0 -77,9 0,0 Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten (Cash Inflow) 9,1 13,3 66,2 0,0 -13,9 2,7 31,0 0,0 -832,6 -124,2 -404,1 -272,9 Mittelabflüsse 2014 Mittelabflüsse 2015 Mittelabflüsse 2016–2018 Mittelabflüsse ab 2019 -128,6 -197,7 -435,4 -317,9 -3,3 -2,4 -14,6 -41,9 -131,9 -200,1 -450,0 -359,8 -655,8 0,0 0,0 0,0 -8,5 -8,1 -17,7 -5,3 -28,7 -2,4 -0,1 -0,1 Cashflow Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten -693,0 -10,5 -17,8 -5,4 Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten (Cash Outflow) -3.776,0 -1.508,3 -775,7 0,0 Vermögenswerte aus Commodity-Derivaten (Cash Inflow) 3.770,6 1.507,1 761,8 0,0 Vermögenswerte aus Commodity-Derivaten (Cash Outflow) -587,9 -277,4 -111,3 0,0 Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten (Cash Inflow) 578,9 274,1 110,9 0,0 Cashflow Commodity-Derivate -14,4 -4,5 -14,3 0,0 -839,3 -215,1 -482,1 -365,2 in Mio. € Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Finanzverbindlichkeiten Cashflow Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Vermögenswerte aus Commodity-Derivaten (Cash Inflow) Cashflow Commodity-Derivate Summe C AS H F L OW- AN A LY S E N AC H IF R S 7 Z U M 3 1 . D EZEMBER 2013 in Mio. € Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Finanzverbindlichkeiten Cashflow Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zins-Derivate (mit /ohne Hedge-Accounting-Beziehung) Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten Summe 165 166 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 Sofern finanzielle Verbindlichkeiten mit einem variablen Zinssatz ausgestattet sind, wurden zur Ermittlung der zukünftigen Zinszahlungen die am Bilanzstichtag fixierten Zinssätze auch für die folgenden Perioden verwendet. Sofern finanzielle Verbindlichkeiten jederzeit gekündigt werden können, werden diese dem frühesten Laufzeitband zugeordnet. Das Nettoergebnis der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39 stellt sich wie folgt dar: NETTOERGEBNI S N AC H BEW ERTUNGSKAT EGO RIEN 2014 2013 0,0 0,0 Available-for-Sale 32,7 35,3 Held-for-Trading -28,8 1,4 Amortized Cost -22,1 -22,5 Summe -18,2 14,2 in Mio. € Loans and Receivables Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Loans and Receivables umfasst neben Zinserträgen aus Finanzforderungen im Wesentlichen Wertberichtigungen und Wertaufholungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Available-for-Sale umfasst insbesondere Dividendenerträge und das Ergebnis aus Gewinnabführungsverträgen. Die Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von Available-for-Sale-Wertpapieren und Beteiligungen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Held-for-Trading sowie der Derivate mit Hedge-Accounting-Beziehungen ist durch Marktwertänderungen aus der Marktbewertung von Commodity- und Zinsderivaten beeinflusst. Zudem sind Aufwendungen aus der Realisierung der Zinsderivate enthalten. Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Amortized Cost ergibt sich im Wesentlichen aus den Zinsaufwendungen für Finanzverbindlichkeiten. Risikomanagement Die vorgeschriebenen Abläufe, Verantwortlichkeiten und Maßnahmen im Rahmen des Finanz- und Risikomanagements sind in internen Thüga Holding-Konzernrichtlinien dargestellt. Das Risikomanagementsystem des Thüga Holding-Konzerns dient der standardisierten Erfassung, Bewertung und Steuerung von Risiken und ist wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung. Zusätzlich orientiert sich der Handel für die Ausgestaltung des Risikomanagementsystems an den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Im Finanzbereich wird ein konzernweites System für die Berichterstattung eingesetzt. Bei diesen Systemen handelt es sich um einheitliche Standard-IT-Lösungen, die fortlaufend aktualisiert werden. Die Risiken werden nach ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit identifiziert, adäquat bewertet und unter Berücksichtigung möglicher Gegenmaßnahmen in einer Risk-Map dokumentiert. Zur Bündelung der Informationen über Risikopotenziale ist im Thüga Holding-Konzern eine Stabsstelle Risikomanagement/ Sicherheitswesen etabliert. Im Rahmen des von dieser Stabsstelle gesteuerten Risikoprozesses werden gemeinsam mit den Fachabteilungen mögliche Risiken erkannt. Mit Blick auf ein effizientes Risikocontrolling werden die Erlös-, Kosten- und Ergebnisplanungen sowie die RiskMap regelmäßig aktualisiert. Geschäftsführung und Aufsichtsrat erhalten regelmäßig und zeitnah Informationen über die aktuelle Risiko- und Chancensituation. Ein wesentliches Element des zusätzlichen Risikomanagementsystems im Handel ist die Gestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation. Grundlage ist die organisatorische und funktionale Trennung von Handel, Abwicklung und Kontrolle sowie Risikocontrolling und Kreditüberwachung. Zur Sicherung und Überwachung der Risikotragfähigkeit ist ein Limitsystem für die wesentlichen Risiken eingerichtet. Markt- und Adressausfallrisiken werden anhand von Value-at-Riskbasierten Methoden gesteuert. Darüber hinaus erfolgen regelmäßige Stresstests. Im Zusammenhang mit den Beteiligungsengagements ergeben sich Risiken, die sich auch auf die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA als Konzerngesellschaft auswirken können. Das nachhaltige Erreichen von Ergebniszielen und damit die Werthaltigkeit des Beteiligungsportfolios sind neben operativen Risiken (z. B. Marktentwicklung und Entwicklung des energierechtlichen Ordnungsrahmens) auch durch strategische Risiken beeinflusst. Strategische Risiken können durch unzutreffende Erwartungen im Hinblick auf die künftige Marktentwicklung und daraus abgeleiteten Entscheidungen für die weitere Unternehmensausrichtung entstehen. Diese Risiken werden im Thüga Holding-Konzern auf Ebene der Thüga Aktiengesellschaft erfasst, bewertet und durch die Instrumente des Beteiligungscontrollings gesteuert. Die Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze wird darüber hinaus im Rahmen eines jährlichen Impairment-Tests überprüft. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Wesentliche Ziele des Liquiditätsmanagements sind die jederzeitige Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit, die rechtzeitige Erfüllung vertraglicher Zahlungsverpflichtungen sowie die Kostenoptimierung im Thüga Holding-Konzern. Das Cash-Pooling und die externen Finanzierungen sind auf die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA zentralisiert. Die Mittel werden bedarfsgerecht intern an die anderen Konzernunternehmen weitergeleitet. Der Thüga Holding-Konzern ermittelt auf Basis von kurz- und mittelfristigen Liquiditätsplanungen den Finanzbedarf. Die Finanzierung des Thüga Holding-Konzerns wird entsprechend dem geplanten Finanzbedarf vorausschauend gesteuert und umgesetzt. In die Betrachtung einbezogen werden sowohl der operative Cashflow als auch der Cashflow aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist der Thüga HoldingKonzern Marktpreisrisiken aus schwebenden Handels-, Kauf- und Lieferverträgen mit festen und variablen Preisen eingegangen. Aus diesen Risiken resultieren Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen. Zur Begrenzung beziehungsweise Ausschaltung dieser Risiken wurden Strategien entwickelt, die den Einsatz derivativer Finanzinstrumente beinhalten. Hierbei handelt es sich um Commodity-Derivate mit überwiegend physischer und teilweise finanzieller Erfüllung. Deren Fair-Value-Entwicklung ist im Wesentlichen abhängig von der Entwicklung der zugrunde liegenden Marktpreise für Strom, Gas, Öl, Kohle und Zertifikate. Fair-Value-Änderungen, die erfolgswirksam erfasst werden müssen, werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Eine Sensitivitätsanalyse für die Marktwerte der Commodity-Derivate ergibt bei einer angenommenen Preisänderung der zugrunde liegenden Commodities in Höhe von 10 Prozent eine Ergebnisveränderung um 2,0 Mio. € (Vorjahr 2,8 Mio. €). Der Thüga Holding-Konzern unterliegt einem Zinsrisiko aus variabel verzinslichen Positionen im Euroraum. Um die Auswirkungen von Zinsschwankungen auf das wirtschaftliche Zinsergebnis zu minimieren, managt der Thüga Holding-Konzern Zinsrisiken durch den Abschluss von Zinsderivaten (Payer-Zinsswaps). Nach Berücksichtigung von Zinsderivaten beträgt der Anteil der Finanzverbindlichkeiten mit Zinsfestschreibungen zum Bilanzstichtag 89 Prozent (Vorjahr 81 Prozent). Der Thüga Holding-Konzern hält zum 31. Dezember 2014 Zinsderivate mit einem Nominalvolumen von 485,0 Mio. € (Vorjahr 500,0 Mio. €). Eine Sensitivitätsanalyse für den Zinsaufwand aus Fremdkapital unter Berücksichtigung entsprechender Sicherungen ergibt bei einer potenziellen Veränderung des Zinsniveaus um +/– 100 Basispunkte im Folgejahr eine Ergebnisveränderung von +11,0/–11,6 Mio. € (Vorjahr +13,3/–14,3 Mio. €) sowie eine Veränderung des Other Comprehensive Income von +8,3/–8,9 Mio. € (Vorjahr +9,8/–10,4 Mio. €). Eine Ver- änderung des Zinsniveaus um 100 Basispunkte nach unten wird vor dem Hintergrund des derzeit ohnehin sehr niedrigen Zinsniveaus für sehr unwahrscheinlich gehalten. Bei den Vertragspartnern der durch den Thüga Holding-Konzern abgeschlossenen Zinsderivate handelt es sich um Banken. Das Kreditrisikomanagement umfasst die Identifikation, Bewertung und Steuerung von Kreditrisiken. Kreditrisiken resultieren aus der Nichtoder Teilerfüllung bestehender Forderungen durch die Geschäftspartner. Um Kreditrisiken aus der operativen Geschäftstätigkeit zu minimieren, werden Forderungsausfälle im Endkundengeschäft aufgrund von Insolvenz gemäß den Bedingungen des Kreditversicherungsvertrages abgesichert. Auf Basis von Bonitätseinstufungen werden Limite für das maximale Kreditrisiko durch die Versicherungsgesellschaft vergeben. In Abhängigkeit der Veränderung des Kreditlimits findet eine ergänzende Überwachung und Steuerung des Kreditrisikos statt. Das maximale Ausfallrisiko ist auf die ausgewiesenen Buchwerte begrenzt. Aus dem Handelsgeschäft mit nicht börsengehandelten CommodityDerivaten ergeben sich darüber hinaus Kreditrisiken aus dem möglichen Ausfall eines Kunden oder Handelspartners (Kontrahenten) vor Erfüllung der Handelsverträge, die zu niedrigeren Wiederveräußerungserlösen bzw. höheren Wiederbeschaffungskosten führen können. Das in nachfolgender Tabelle gezeigte Kontrahentenrisiko ergibt sich aus der Summe aller schwebenden Geschäfte, bei denen zum Bilanzstichtag ein positiver Marktwert vorliegt. Mit den Kontrahenten entsprechend den Marktstandards vertraglich vereinbarte Saldierungen dieser Geschäfte mit Geschäften, bei denen zum Bilanzstichtag ein negativer Marktwert vorliegt, werden nicht dargestellt. Zudem bleibt unberücksichtigt, dass Ausfallrisiken mit Handelspartnern über vertragliche Regressvereinbarungen weitestgehend auf Kunden überwälzt sind. Insofern erfolgt ein konservativerer Ausweis, abweichend vom tatsächlich bestehenden Kreditrisiko. Insgesamt weist der Bestand an Commodity-Derivaten (nicht börsennotierte Geschäfte) ohne Berücksichtigung von erhaltenen Sicherheiten und der vorgenannten risikoreduzierenden Mechanismen zum 31. Dezember 2014 folgende Laufzeiten- und Bonitätsstruktur auf: 167 168 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 K RE DI T RI S I K E N AU S C O MMO D IT Y-D ER IVATEN NACH B ONI T ÄT S K L ASSEN (IN TER N ES R AT IN G ) U N D LAUF ZEI T EN Summe davon < 1 Jahr davon 1 – 5 Jahre davon > 5 Jahre in Mio. € Nominalwerte Kontrahentenrisiko Nominalwerte Kontrahentenrisiko Nominalwerte Kontrahentenrisiko Nominalwerte Kontrahentenrisiko A+ bis A- 9.095,0 639,8 5.749,0 454,9 3.346,0 184,9 0,0 0,0 B+ bis B- 568,0 87,8 409,0 69,4 159,0 18,4 0,0 0,0 C+ bis C- 542,2 63,8 402,3 51,5 139,9 12,3 0,0 0,0 D+ bis D- 1,2 0,1 0,9 0,1 0,3 0,0 0,0 0,0 Sonstige* Summe 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 10.206,4 791,5 6.561,2 575,9 3.645,2 215,6 0,0 0,0 *Diese Kategorie beinhaltet Geschäfte, die aufgrund der vertraglichen Gestaltung keinem Kreditrisiko unterliegen. Die interne Bonitätseinstufung der Kontrahenten orientiert sich im Wesentlichen an Bilanzkennzahlen, an qualitativen Kriterien sowie vorhandenen Sicherheiten und berücksichtigt – sofern vorhanden – externe Ratings. Geschäfte mit Kontrahenten, die aufgrund des internen Ratings als kreditunwürdig (Bonitätsklasse E) eingestuft werden, wurden in 2014 nicht abgeschlossen. Kreditrisikokonzentrationen bei einzelnen Kontrahenten werden im Rahmen der regelmäßigen Bonitätseinstufung und Stresstests überwacht. Der Nominalwert der börsennotierten Geschäfte beträgt zum Stichtag 53,1 Mio. € (Vorjahr 12,8 Mio. €). Diese Geschäfte unterliegen zum Stichtag keinen Kreditrisiken. Im Zusammenhang mit dem Abschluss von Derivategeschäften wurden Sicherheiten in Höhe von 0,8 Mio. € (Vorjahr 0,8 Mio. €) gestellt. 26 K apit almanagement Das Kapitalmanagement des Thüga Holding-Konzerns richtet sich an einem ausgewogenen Verhältnis aus Finanzierungssicherheit, Eigenkapitalrentabilität, langfristiger Steigerung des Unternehmenswertes und finanzieller Flexibilität aus. Der Thüga Holding-Konzern misst der Sicherung einer InvestmentGrade-Bonität und damit der Erhaltung finanzieller Flexibilität große Bedeutung bei. Das Kredit-Rating wird durch eine Vielzahl qualitativer und quantitativer Faktoren beeinflusst. Hierzu zählen die Kapitalstruktur, die Stabilität und Profitabilität des Beteiligungsportfolios, die Fähigkeit der Generierung von Zahlungsmittelzuflüssen ebenso wie das Marktumfeld, die Wettbewerbsposition und die politischen Rahmenbedingungen. Der Thüga Holding-Konzern steuert die Kapitalstruktur anhand von Finanzkennzahlen. Die zentrale quantitative Steuerungsgröße ist der Verschuldungsfaktor (Leverage Ratio), der als Verhältnis aus Nettofinanzverbindlichkeiten und adjusted EBITDA gebildet wird. Der Verschuldungsfaktor soll einen Wert von 3,0 nicht nachhaltig überschreiten. Zum Bilanzstichtag beläuft sich der Wert auf 2,07 (Vorjahr 2,26). 27 Tr ansaktionen mit nahes tehenden Unter nehmen und Personen Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit steht der Thüga HoldingKonzern mit zahlreichen Unternehmen im Lieferungs- und Leistungsaustausch. Darunter befinden sich auch nahestehende Unternehmen, die at equity bewertet werden oder zum Fair Value bilanziert sind. Mit diesen Unternehmen wurden Transaktionen getätigt, die sich im Berichtsjahr wie folgt ausgewirkt haben: TR A NSA K TI ONE N M I T NA HE S TE HE NDE N UNTE R NE HM E N UND P E R S ONE N 2014 2013 Erträge 2.865,4 3.011,5 Aufwendungen 1.233,9 1.109,7 248,1 280,2 79,8 90,8 in Mio. € Forderungen Verbindlichkeiten Die Geschäftsbeziehungen zu diesen nahestehenden Unternehmen und Personen (im Wesentlichen Stadtwerke) unterscheiden sich grundsätzlich nicht von jenen Beziehungen, die ohne Beteiligung des Thüga Holding-Konzerns bestehen. Erträge und Aufwendungen aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen stehen vor allem im Zusammenhang mit den Strom- und Gasgeschäften sowie der Handelstätigkeit. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG Die Erträge entfallen mit 9,1 Mio. € auf Tochterunternehmen (Vorjahr 9,8 Mio. €), mit 1.882,7 Mio. € auf Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (Vorjahr 1.971,6 Mio. €), und mit 973,6 Mio. € auf Gesellschafter (Vorjahr 1.030,1 Mio. €). Die Aufwendungen entfallen mit 2,6 Mio. € auf Tochterunternehmen (Vorjahr 2,2 Mio. €), mit 791,8 Mio. € auf Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (Vorjahr 720,3 Mio. €), und mit 439,5 Mio. € auf Gesellschafter (Vorjahr 387,2 Mio. €). Das Segment Handel umfasst den Handel mit Strom, Gas und sonstigen bedarfsorientierten energienahen Produkten sowie zugehörige Dienstleistungen. Das Segment Holding/Beratung umfasst die gehaltenen Beteiligungsgesellschaften, das Beratungsgeschäft sowie zugehörige Dienstleistungen. Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im Thüga Holding-Konzernabschluss ermittelt. Die Forderungen gegen nahestehende bzw. die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen betreffen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Zur internen Steuerung und als Indikator für die nachhaltige Ertragskraft eines Geschäfts dienen im Thüga Holding-Konzern das adjusted EBITDA, das adjusted EBIT sowie das Periodenergebnis. Die Forderungen entfallen mit 1,1 Mio. € auf Tochterunternehmen (Vorjahr 1,2 Mio. €), mit 174,7 Mio. € auf Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (Vorjahr 209,3 Mio. €), und mit 72,3 Mio. € auf Gesellschafter (Vorjahr 69,7 Mio. €). Durch die vorgenommenen Anpassungen können die in der Segmentberichterstattung ausgewiesenen Erfolgspositionen von den gemäß IFRS definierten Kennzahlen abweichen. Die Verbindlichkeiten entfallen mit 0,1 Mio. € auf Tochterunternehmen (Vorjahr 0,1 Mio. €), mit 50,5 Mio. € auf Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (Vorjahr 63,6 Mio. €), und mit 29,2 Mio. € auf Gesellschafter (Vorjahr 27,1 Mio. €). Hinsichtlich der Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen wird auf Textziffer (29) verwiesen. 28 Segmentberichters t attung Die Segmentberichterstattung des Thüga Holding-Konzerns ist an der internen Organisations- und Berichtsstruktur ausgerichtet und hat das Ziel, Informationen über die wesentlichen Geschäftsbereiche des Thüga Holding-Konzerns zur Verfügung zu stellen. Diese ist im Grundsatz identisch mit der Berichterstattung der Thüga Aktiengesellschaft mit den konzernspezifischen Ergänzungen. Da der Thüga HoldingKonzern im Wesentlichen innerhalb Deutschlands tätig ist, wurde auf eine Darstellung nach geografischen Merkmalen verzichtet. Die berichtspflichtigen Segmente des Thüga Holding-Konzerns sind die Segmente Netz, Vertrieb, Handel und Holding/Beratung. Im Bereich Konsolidierung werden im Wesentlichen die Ertrags- und Schuldenkonsolidierung, die At-Equity-Bewertung sowie die Kapitalkonsolidierung dargestellt. Das Segment Netz umfasst die Gas- und Stromverteilung sowie zugehörige Dienstleistungen. Das Segment Vertrieb umfasst den Gas- und Stromvertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen. Grundsätzlich werden konzerninterne Transaktionen zu Marktpreisen getätigt. Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung des adjusted EBIT auf das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten: KONZ E R NÜB E R S C HUS S in Mio. € 2014 2013 Adjusted EBIT 334,0 321,6 Wirtschaftliches Zinsergebnis -37,5 -35,2 Sonstiges nicht operatives Ergebnis -14,0 14,2 282,5 300,6 -1,8 -1,7 Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 280,7 298,9 Anteile der Gesellschafter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA 276,1 298,7 Anteile der Hybridkapitalgeber 2,3 0,1 Anteile ohne beherrschenden Einfluss 2,3 0,1 Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Steuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Das sonstige nicht operative Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von Derivaten. 169 170 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 S E G M E NT I NF OR MATIO N EN N AC H B ER EIC H EN F ÜR DA S GESCHÄ F T SJA HR 2014 in Mio. € Netz Vertrieb Handel Holding/ Beratung Konsolidierung Summe Außenumsatz 47,8 138,5 5.524,7 10,1 – 5.721,1 Innenumsatz 37,5 15,0 45,2 1,1 -98,8 0,0 Umsatzerlöse 85,3 153,5 5.569,9 11,2 -98,8 5.721,1 Adjusted EBITDA 26,4 9,4 13,7 353,0 -51,4 351,1 Planmäßige Abschreibungen -11,8 -3,9 -0,4 -1,0 0,0 -17,1 Adjusted EBIT 14,6 5,5 13,3 352,0 -51,4 334,0 darin Equity-Ergebnis 0,0 0,0 0,0 312,1 -20,7 291,4 Immaterielle Vermögenswerte 0,7 14,5 2,1 2,0 0,0 19,3 165,4 3,7 0,3 5,7 0,0 175,1 0,0 0,0 0,0 3.068,5 27,4 3.095,9 196,7 67,8 1.385,7 7.934,5 -4.437,6 5.147,1 0,0 0,0 0,0 863,7 0,0 863,7 25,0 0,1 0,0 171,3 -141,7 54,7 25,0 0,1 0,0 1.035,0 -141,7 918,4 Sachanlagevermögen At equity bewertete Unternehmen Bilanzsumme Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Finanzverbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 29 Organbezüge Die Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung der Thüga Management GmbH betrugen 4,5 Mio. € (Vorjahr 4,7 Mio. €). Sie enthalten die Grundvergütung, die Tantieme und übrige kurzfristig fällige Leistungen in Höhe von 3,8 Mio. € (Vorjahr 3,9 Mio. €) sowie die Zuführung zu den Pensionsverpflichtungen in Höhe des Dienstzeitaufwandes von 0,7 Mio. € (Vorjahr 0,8 Mio. €). Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats einschließlich Sitzungsgeld betrugen 0,3 Mio. € (Vorjahr 0,3 Mio. €). Die Gesamtbezüge der früheren Mitglieder der Geschäftsführung der Thüga Management GmbH und ihrer Hinterbliebenen betrugen 0,1 Mio. € (Vorjahr 0,0 Mio. €). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsführung der Thüga Management GmbH und ihren Hinterbliebenen sind 13,0 Mio. € (Vorjahr 2,2 Mio. €) zurückgestellt. KONZERN-JAHRESABSCHLUSS | KONZERN-ANHANG S E G M E N T I NF OR MAT IO N EN N AC H B ER EIC H EN F ÜR DA S GESCHÄ F T SJA HR 2013 in Mio. € Netz Vertrieb Handel Holding/ Beratung Konsolidierung Summe Außenumsatz 43,1 168,6 6.366,2 10,0 - 6.587,9 Innenumsatz 43,2 31,8 55,2 1,0 -131,2 0,0 Umsatzerlöse 86,3 200,4 6.421,4 11,0 -131,2 6.587,9 Adjusted EBITDA 34,1 6,1 2,7 355,0 -60,4 337,5 Planmäßige Abschreibungen -11,4 -3,1 -0,5 -0,9 0,0 -15,9 Adjusted EBIT 22,7 3,0 2,2 354,1 -60,4 321,6 darin Equity-Ergebnis 0,0 0,0 0,0 286,8 -28,3 258,5 Immaterielle Vermögenswerte 0,8 16,8 0,4 0,7 0,0 18,7 170,3 4,7 0,4 6,1 0,0 181,5 0,0 0,0 0,0 3.047,0 49,4 3.096,4 199,6 73,6 1.788,8 7.969,7 -4.414,2 5.617,5 0,0 0,0 0,0 965,9 0,0 965,9 21,2 0,1 0,0 167,6 -136,0 52,9 21,2 0,1 0,0 1.133,5 -136,0 1.018,8 Sachanlagevermögen At equity bewertete Unternehmen Bilanzsumme Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Finanzverbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten München, 17. März 2015 Die Geschäftsführung Thüga Holding GmbH & Co. KGaA – vertreten durch die Thüga Management GmbH – Michael Riechel Dr. Matthias Cord Dr. Gerhard Holtmeier Dr. Christof Schulte 171 172 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS An die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA VERMERK ZUM KONZERNABSCHLUSS Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München, und ihrer Tochtergesellschaften – bestehend aus Konzern-Bilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, KonzernAnhang, Konzern-Kapitalflussrechnung, Aufstellung der im KonzernEigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen und Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 – geprüft. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss Die gesetzlichen Vertreter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München, sind verantwortlich für die Aufstellung dieses Konzernabschlusses. Diese Verantwortung umfasst, dass dieser Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt wird und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Die gesetzlichen Vertreter sind auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Verantwortung des Abschlussprüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist. Eine Abschlussprüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung eines Konzernabschlusses, der ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Prüfungsurteil Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzernabschlusses zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2014 sowie der Ertragslage für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr. K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S | B E S TÄT I G U N G S V E R M E R K D E S A B S C H L U S S P R Ü F E R S VERMERK ZU SONS TIGEN GESETZLICHEN UND ANDEREN RECHTLICHEN ANFORDERUNGEN Vermerk zur Beachtung ergänzender rechnungslegungsbezogener Bestimmungen der Satzung § 317 Abs. 1 Satz 2 HGB bestimmt, dass sich die Prüfung des Konzernabschlusses auch darauf zu erstrecken hat, ob die die gesetzlichen Vorschriften ergänzenden rechnungslegungsbezogenen Bestimmungen der Satzung beachtet worden sind. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung der Beachtung der ergänzenden rechnungslegungsbezogenen Bestimmungen der Satzung zu keinen Einwendungen geführt hat. Vermerk zum Konzern-Lagebericht Wir haben den beigefügten Konzern-Lagebericht der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die gesetzlichen Vertreter der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München, sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzern-Lageberichts in Übereinstimmung mit den nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB und unter Beachtung der für die Prüfung des KonzernLageberichts vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach ist die Prüfung des Konzern-Lageberichts so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzern-Lagebericht mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzern-Lageberichts zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung des Konzernabschlusses und Konzern-Lageberichts gewonnenen Erkenntnisse steht der Konzern-Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Stuttgart, 19. März 2015 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Oesterle Wirtschaftsprüfer Ranger Wirtschaftsprüfer 173 174 Thüga -Ge schä f tsberi cht 2014 IMPRESSUM Herausgeber Thüga Holding GmbH & Co. KGaA Nymphenburger Straße 39 80335 München Telefon: Fax: E-Mail: Internet: 089/3 81 97-0 089/3 81 97-15 68 [email protected] www.thuega.de Konzept und Gestaltung dassel + schumacher Werbeagentur GmbH, München Bildnachweise • Umschlag/Titelfoto: Getty Images/Werner Dieterich • Innenteil: argum GbR, Thomas Einberger, München: S. 2, Getty Images/Werner Dieterich: S. 7, Getty Images/Multi-bits Stone (links), Richard Packwood Oxford Scientific (Mitte), Purestock (rechts): S. 8, Jan Kobel: S. 10 – 13, Getty Images/Multi-bits Stone: S. 20/21, argum GbR, Thomas Einberger, München: S. 24, Fotolia.com/Ingo Bartussek: S. 25, argum GbR, Thomas Einberger, München: S. 26, Fotolia.com/Yeko Photo Studio: S. 28, Ekkehard Winkler: S. 35, 37, Getty Images/Richard Packwood Oxford Scientific: S. 42/43, Fotolia.com/kbuntu: S. 45, Fotolia.com/momius: S. 46, www.siemens.com/presse: S. 50, Fotolia.com/Jenny Sturm: S. 52, Guido Koeniger: S. 55, Fotolia.com/Ben Burger: S. 56, Filmunique: S. 59, Ekkehard Winkler: S. 63, Getty Images/Purestock: S. 64/65, Fotolia.com/grafikplusfoto: S. 66, argum GbR, Thomas Einberger, München: S. 69, Fotolia.com/DragonImages: S. 72, WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer: S. 81 • Innenteil/Thüga und Thüga-Gruppe: S. 22, 32, 38, 40, 53, 57, 58, 60/61, 68, 70, 75, 76/77, 79, 80, 82/83 Druck DRUCKEREI VOGL GmbH & Co. KG, Zorneding Anmerkungen des Herausgebers Soweit personenbezogene Bezeichnungen im Maskulinum stehen, wird diese Form verallgemeinernd verwendet und bezieht sich auf beide Geschlechter. Bei den Angaben unserer Beteiligungsgesellschaften zum Geschäftsjahr 2014 handelt es sich teilweise um vorläufige Daten. THÜGA HOLDING-KONZERN AUF EINEN BLICK Die Ergebnisentwicklung des Thüga Holding-Konzerns war 2014 im Wesentlichen abhängig von der Geschäftsund Ergebnisentwicklung der vollkonsolidierten Tochtergesellschaften, insbesondere der Thüga Aktiengesellschaft. DATE N UND KENNZAHLEN AUS DE M KONZ E R NABS C HL US S 2014 2013 +/- % Umsatzerlöse Mio. € 5.721,1 6.587,9 -13,2 Materialaufwand Mio. € 5.619,8 6.490,4 -13,4 Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen Mio. € 291,4 258,5 12,7 Beteiligungsergebnis Mio. € 31,8 33,9 -6,2 (Konzern-)Beteiligungsergebnis Mio. € 323,2 292,4 10,5 Adjusted EBITDA Mio. € 351,1 337,5 4,0 Adjusted EBIT Mio. € 334,0 321,6 3,9 Konzernüberschuss Mio. € 280,7 298,9 -6,1 Investitionen (zahlungswirksam) Mio. € 18,1 239,8 -92,5 Bilanzsumme Mio. € 5.147,1 5.617,5 -8,4 Bilanzielles Eigenkapital Mio. € 2.677,9 2.694,4 -0,6 583 567 2,8 Mitarbeiter (31.12.) Die wesentlichen Daten und Kennzahlen aus dem Konzernabschluss haben sich 2014 wie folgt entwickelt: •Die Verminderung der Umsatzerlöse und der Materialaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus einem mengenund preisbedingten Rückgang im Stromhandel. •Der Anstieg des Ergebnisses aus at equity bewerteten Unternehmen ist insbesondere auf die erstmalige Vereinnahmung von Beteiligungserträgen aus der Beteiligung an der Thüringer Energie AG und höheren Ausschüttungen einzelner Beteiligungen sowie im Vergleich zum Vorjahr geringeren negativen Effekten bei der Equity-Wertfortschreibung zurückzuführen. •Das Beteiligungsergebnis des Thüga Holding-Konzerns entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr moderat rückläufig. •Der leichte Anstieg des adjusted EBITDA und des adjusted EBIT ist auf gegenläufige Effekte zurückzuführen. Während sich das Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen erhöht hat, sind im Vergleich zum Vorjahr geringere Buchgewinne erzielt worden. •Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine nennenswerten zahlungswirksamen Investitionen in Finanzanlagen vorgenommen. •Das bilanzielle Eigenkapital erreicht mit fast 2,7 Mrd. € einen Anteil von 52,0 Prozent (Vorjahr 48,0 Prozent) an der Bilanzsumme. Die Eigenkapitalquote steigt insbesondere aufgrund der Bilanzverkürzung. •Der Anstieg der Mitarbeiterzahl ist im Wesentlichen auf die Ausweitung des 24/7-Serviceangebotes der Syneco Trading GmbH zurückzuführen. Der Anteil der Frauen an der Konzernbelegschaft beträgt unverändert 37,9 Prozent. Thüga Holding GmbH & Co. KGaA Nymphenburger Straße 39 80335 München