100 Jahre Fußball
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100 Jahre Fußball
1905 – 2005 Turn- und Sportverein Neuenrade 1 Jahre Fußball Empfehlenswerte Adresse 2 Vorwort Die Abteilung Fußball des TuS Neuenrade 1862/1905 e. V. feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen – ein besonderer Geburtstag, den nicht viele Vereine in unserer Nähe begehen können, denn der Sportverein 05 Neuenrade gehörte zu den ersten Fußballklubs in Südwestfalen. Anlass genug, einmal – in chronologischer Form – auf die bewegte Geschichte unserer Abteilung zurückzublicken und die eine oder andere Anekdote aus 100 Jahren Vereinsleben in Neuenrade in dieser Festschrift zu erzählen. Wir möchten insbesondere die jeweiligen Zeitzeugen um Verständnis bitten, dass über die einzelnen Ereignisse aus unserer Geschichte nicht immer detailliert berichtet werden kann und – mit Sicherheit – einige erwähnenswerte Begebenheiten gar nicht berücksichtigt wurden. Dabei handelt es sich nicht um Absicht, vielmehr mussten wir wirtschaftlichen und 3 100 Jahre Fußball zeitlichen Faktoren Tribut zollen. Darüber hinaus stand dem Redakteur fast ausschließlich Informationsmaterial über die I. Seniorenmannschaft zur Verfügung. Wir bedauern sehr, dass wir nicht ausführlicher über die vielen Erfolge und Erlebnisse unserer zahlreichen Jugendmannschaften, der Alten Herren und der Zweitvertretung informieren können. Außerdem bitten wir Sie, mögliche Fehler – jeglicher Art – in den, zum Teil generationsübergreifenden Überlieferungen zu entschuldigen. Einen besonderen Dank möchten wir unseren Werbepartnern aussprechen, ohne die das Erscheinen dieser Vereinschronik zum 100-jährigen Jubiläum nicht möglich gewesen wäre. Der Vorstand der Abteilung Fußball des TuS Neuenrade 1862/1905 e. V. wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Festschrift. Grußwort Aloys Steppuhn Die Fußballabteilung des TuS Neuenrade 1862/1905 feiert dieses Jahr ihr 100jähriges Jubiläum. Skeptisch beäugt von den Neuenrader Stadtvätern gründeten am 1. April 1905 elf Bürger einen der ersten Fußballclubs in Südwestfalen neben Hagen und Iserlohn. Der wilde, schweißtreibende Sport stieß bei der Bevölkerung, der Kirche und bei den Schulen anfangs auf Ablehnung. Trotz widriger Bedingungen fand der Verein bald immer mehr begeisterte Fußballanhänger. Mit viel Eigeninitiative und körperlichem Einsatz gelang es 1929 nach einigen Übergangslösungen endlich dauerhaft einen bespielbaren Fußballplatz „Auf der Niederheide“ herzurichten. Diese Neuerung beflügelte auch die fußballerischen Leistungen. 1937 schloss sich der Sportverein 05 Neuenrade mit dem Turnverein 1862 zusammen und nannten sich seitdem Turn- und Sportverein (TuS) Neuenrade 1862/1905. Im Lauf der Zeit hat die Fußballabteilung so manches sportliche Auf und Ab erlebt. Eins blieb dabei jedoch nie auf der Strecke: der Teamgeist und der Rückhalt bei den Fußballfans. Glanzpunkte ihrer Geschichte waren 1971 der LandesligaMeister und der Aufstieg in die höchste Amateurklasse. 1974 folgte verdient der Westfalenmeister. Nur knapp verfehlte die Mannschaft das Finale der DeutschenAmateur-Meisterschaft und lenkte bundesweit die Medien-Aufmerksamkeit auf Neuenrade. Heute spielt der TuS Neuenrade in der Bezirkliga. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer leisten hervorragende Arbeit in den neun Jugendmannschaften, zwei Seniorenteams und einer Alte Herren Mannschaft. Dafür bedanke ich mich herzlich. Insbesondere für die Jugend ist Fußball eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Er fördert Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit und beinhaltet eine zentrale soziale Funktion. Die Begegnung mit anderen Menschen steht im Mittelpunkt. Nur im Team lässt sich ein Spiel gewinnen. Leistungen werden erst im fairen Wettkampf mit anderen möglich. Ich wünsche der Fußballabteilung des TuS Neuenrade 1862/1905 e.V. für die Zukunft alles Gute und den Feierlichkeiten zum Jubiläum einen guten Verlauf. Aloys Steppuhn Landrat Aloys Steppuhn Landrat 4 100 Jahre Fußball Grußwort Klaus Peter Sasse Der Fußballabteilung des TuS Neuenrade gratuliere ich im Namen des Rates und der Verwaltung unserer Stadt herzlich zum 100-jährigen Bestehen! Mit Stolz und Selbstvertrauen kann die Fußballabteilung dieses schöne Jubiläum begehen. Schwierigste Anfänge, die Wirren zweier Kriege und der lange Kampf um einen „ordentlichen“ Sportplatz haben diese 100 Jahre ebenso geprägt wie herausragende sportliche Erfolge, an der Spitze die Westfalenmeisterschaft vor nunmehr 31 Jahren. Eine sensationelle Leistung! Dass aber ein Verein, oder die Abteilung eines Vereins, 100 Jahre alt wird – das beruht noch auf ganz anderen Qualitäten. Wer den Bericht des Chronisten aufmerksam liest, dem fällt auf, dass es offenbar bereits in frühesten Anfängen den Lehrern und aktiven Fußballspielern Ewald Wessel und Wilhelm Lessing wichtig war, die Schuljugend an das Fußballspiel heranzuführen – gegen den Widerstand von Schulbehörden und trotz des Unverständnisses des damaligen Stadtrates! Ein Weg weisendes Verhalten! Jugendarbeit war und ist die Grundlage einer gesunden und zukunftsorientierten Vereinsarbeit. Wenn heute regelmäßig neun bis zehn Jugendmannschaften den spielerischen Nachwuchs der Fußballabteilung repräsentieren, dann spricht das für sich. Dafür danke ich dem Abteilungsvorstand, dem Jugendwart und den Übungsleitern in besonderem Maße! schnell klar, welchen Stellenwert die Arbeit der Fußballabteilung auch für unser ganzes Gemeinwesen hat. Für all das ein ehrliches Dankeschön und Glück und Erfolg für die Zukunft! Klaus Peter Sasse Bürgermeister Und noch einen Aspekt möchte ich anerkennend herausstellen. Beständig wird beim Training und bei den Spielen das geleistet, wonach die Politik auf allen Ebenen so händeringend ruft: Integrationsarbeit! Wer sieht, wie selbstverständlich deutsche und ausländische Kinder im Verein gemeinsam ihrem Lieblingssport, dem Fußballspielen, nachgehen, dem wird Klaus Peter Sasse Bürgermeister 5 Grußwort Heinz Griesenbruch Die Abteilung Fußball feiert ihr 100-jähriges Jubiläum, für dieses Fest wünschen wir den Fußballern alles Gute. Blicken wir zurück, so haben die Fußballer in den letzten Jahren schon sehr bewegte Zeiten erlebt: Was waren das für Fußballfeste in den 70er Jahren, als ich als Jugendlicher auf unsere Fußballstars aufgesehen habe. Die Niederheide war eine Festung, ein Wolfgang Schmidt, ein Gerd Müller. Bei Freistößen wurde Werner Kallabis eingewechselt und der Ball zappelte im Netz. Ein Rainer Trox schien unüberwindbar. Dann kamen schwere Zeiten und nach turbulenten Jahren mit "Höhen und Tiefen" spielt der TuS Neuenrade heute in der Bezirksliga. Wünschen wir den Mannen um Christian Schmidt dafür alles Gute und eine glückliche Hand. Es ist mit Sicherheit nicht leicht heute, wo das Sportangebot so breit gefächert ist, die Jugend an den Fußballsport zu binden, aber zur Zeit sieht es doch ganz gut aus. Heinz Griesenbruch 1. Vorsitzender TuS Neuenrade 1862/1905 e.V. Aus der Jugend werden wir unser Potential für den Fußball in Neuenrade auch für die Zukunft schöpfen. Kommt eine Portion Kameradschaft und gegenseitige ehrenamtliche Unterstützung hinzu, so wird unser Breitensport Fußball in Neuenrade weiterhin eine Zukunft haben. Heinz Griesenbruch 1. Vorsitzender TuS Neuenrade 1862/1905 e.V. 6 Grußwort Hermann Korfmacher Wenn sich in diesen Tagen der Verein TuS Neuenrade 1862/1905 e.V. anschickt, auf eine nun 100-jährige Vereinsgeschichte Rückschau zu halten, dann ist das für alle ein Fest stolzer Freude. 100 Jahre Vereinsleben bedeuten 100 Jahre Dienst an Jugend und Sport, 100 Jahre Frohsinn in kameradschaftlicher Gemeinschaft, aber auch viele Mühen, Sorgen und Arbeit. Der stolze Tag eines Jubiläums drängt nachdenkliche Menschen dazu, zurückzublicken bis zu den Anfängen, als mutige Frauen und Männer den Sport in Neuenrade profilierten, sich zu einer Gemeinschaft fanden, um Freude am Spiel zu finden. Die Tatkraft weit blickender Persönlichkeiten ließ das oft im Sturmwind der Zeit schwankende Vereinsschiff alle Wirren überstehen. Allen Ehrenamtlichen in diesen hinter uns liegenden Jahren gilt es zu gedenken, sich bei ihnen zu bedanken und sie anzuspornen, ihre wertvolle und kostbare Zeit weiterhin in den Dienst der Jugend zu stellen. Wer das Wesen des Sports wirklich begreift, der weiß um seine körper-, gesundheitsfördernde und charakterstärkenden Werte. Niemand kann sich der Erkenntnis verschließen, dass die körperliche Bildung ein wesentlicher Teil der Gesamtbildung, der harmonischen Entfaltung der Persönlichkeit ist. Die Aufgaben, die der Sport und insbesondere die Sportvereine heute übernommen haben, sind nicht einfach. Nur mit Unterstützung der Länder und Kommunen können sie gelöst werden. Ich bin überzeugt, dass der TuS Neuenrade 1862/1905 e.V., gestützt auf die gute sportliche Einstellung, die sie seit ihrer Gründung bewiesen haben, auch in Zukunft mit der gleichen Begeisterung unserer gemeinsamen Sache dienen werden. 100 Jahre sind mehr als eine solide Grundlage. Auf ihr lässt sich getrost weiterbauen. 100 Jahre Fußball und Förderung der Öffentlichkeit erhalten bleiben. Mögen auch die äußeren Erfolge - in der Spitze und in der Breite - stets begleitet sein von Kameradschaft und echten menschlichen Beziehungen innerhalb der Vereinsfamilie und zu guten Freunden von nah und fern. Hermann Korfmacher Präsident des Fußballund Leichtathletik-Verbandes Westfalen e. V. Namens der großen westfälischen Verbandsfamilie gratuliere ich recht herzlich zum vielbedeutenden Tag des 100-jährigen Bestehens. Möge die Liebe zum Verein im Kreise der Mitglieder lebendig und ihm die Achtung 7 Hermann Korfmacher Präsident des Fußballund Leichtathletik-Verbandes Westfalen e. V. Empfehlenswerte Adressen Elektroinstallation Hausgeräte- und Industrie-Kundendienst Elektro-, Groß- und Klein-Geräte Villeroy & Boch-Center, Bestecke, Tischwäsche, Accessoires... 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Die Gratulation unseres Verbandes richtet sich vor allen Dingen an die vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die ein sportliches, mit großem Engagement betriebenes Vereinsleben über einen solchen Zeitraum nicht möglich gewesen wäre. Es ist in der heutigen Zeit kaum vorstellbar, welche Mühen Vorstand, Mitglieder und Spieler in den Gründerjahren auf sich genommen haben. Zu dieser Zeit war es längst nicht selbstverständlich, als Fußballer von der Öffentlichkeit anerkannt zu werden. In der Vereinschronik lesen wir, dass man „bei einem Großteil der 2.140 Seelen zählenden Gemeinde im Jahr 1905 auf Missbilligung, ja Ablehnung, stieß” und dass die Spieler in ihrer Kleidung Anstoß erregten. Die Verantwortlichen der Fußballabteilung des TuS Neuenrade haben es immer verstanden, auch schwierige Situationen zu meistern, nicht nur in sportlicher, sondern auch in finanzieller Hinsicht. Mit 395 Mitgliedern, davon 198 Kinder und Jugendliche, wird auf eindrucksvolle Weise die gesellschaftliche und sportliche Stellung dokumentiert. Hierzu ein herzliches „Glück Auf“ seitens des Kreisvorstandes und aller Fußballund Leichtathletikvereine im Fußballkreis Lüdenscheid. Peter Wolf Kreisvorsitzender des Fußball- und Leichtathletik Verbandes Westfalen e.V. Kreis Lüdenscheid Der größte Erfolg der Abteilung Fußball war zweifelsohne der Gewinn der Westfalen-Meisterschaft im Jahre 1974 und damit die Teilnahme an den Ausscheidungsspielen um die Deutsche Amateur Meisterschaft. Zwar schied man in der zweiten Runde gegen den VfB Remscheid aus, aber immerhin gehörte man damit zu den besten acht Amateurmannschaften in der Bundesrepublik. Wir wünschen dem Jubilar weiterhin viel Erfolg, eine gesunde Weiterentwicklung und hoffen, dass Toleranz und Fair Play auch in den nächsten Jahrzehnten Grundlage des Vereinslebens sind. Peter Wolf Kreisvorsitzender des Fußball- und Leichtathletik Verbandes Westfalen e.V. Kreis Lüdenscheid 12 Grußwort Christian Schmidt Das Jahr 2005 ist für uns Neuenrader Bürger geprägt durch zwei herausragende Ereignisse: 650 Jahre Stadt Neuenrade, begleitet von 100 Jahren Fußballsport in unserem Ort! Als ich im April 2001 das Amt des Ersten Vorsitzenden der Abteilung Fußball im TuS Neuenrade 1862/1905 e. V. antrat, war mir klar, dass ich – insbesondere gegenüber unseren Vereinsmitgliedern – eine große Verantwortung übernehme. Nicht bewusst war mir jedoch, dass der TuS Neuenrade, früher Sportverein 05 Neuenrade, eine Tradition hat, die nur wenige Vereine in Deutschland aufweisen können. Natürlich wusste ich um die großartigen Erfolge unserer I. Seniorenmannschaft in den 70er Jahren, die unsere Stadt weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht haben, aber erst bei der Aufarbeitung unserer Vereinsgeschichte für diese Festschrift wurde deutlich, dass die Westfalenmeisterschaft von 1974 nur ein kleiner Abschnitt einer glorreichen Vergangenheit ist. Der Sportverein 05 Neuenrade wurde nur fünf Jahre nach dem Deutschen Fußball- bund und nur ein Jahr nach der FIFA gegründet und gehörte in Südwestfalen zu den Fußballklubs der „ersten Stunde“. Von schwierigsten Bedingungen und Widerstand aus der Neuenrader Bevölkerung ließen sich die Verantwortlichen in den ersten Vereinsjahren nicht beirren und als sich Deutschland an die neue Sportart gewöhnt hatte, musste man insbesondere in den Jahren des Ersten und Zweiten Weltkrieges schwere Zeiten überstehen. Den Personen, die in diesen schwierigen Phasen der deutschen Geschichte unseren Verein geführt haben, spreche ich meinen Respekt und meine Anerkennung aus! 100 Jahre Fußball Trainer, Spieler, Betreuer oder Zuschauer – in unserem Verein gemeinschaftlich aktiv. Sie alle können stolz sein, ein Teil dieser Geschichte zu sein. Ich bin es! Christian Schmidt Abteilungsleiter Fußball im TuS Neuenrade 1862/1905 e.V. Im Laufe der 100 Jahre haben sich in Neuenrade immer wieder Menschen bereit erklärt, ihre Freizeit ehrenamtlich für die soziale Arbeit in unserem Verein zu opfern und schufen so die Grundlage für ein Jahrhundert Fußball-Leidenschaft in unserem Ort. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt! Die Abteilung Fußball des TuS Neuenrade 1862/1905 e. V. kann auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken. Tausende von Menschen waren in den letzten 100 Jahren – als Vorstandsmitglieder, 13 Christian Schmidt Abteilungsleiter Fußball im TuS Neuenrade 1862/1905 e.V. Die Entstehung des Fußballspiels Auch wenn wir Deutschen es vielleicht nur ungern zugeben: Das moderne Fußballspiel entstand in England in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aber wo liegt der Ursprung der „schönsten Nebensache der Welt“? Ägypter, Chinesen, Japaner, Azteken oder Römer: Wer stellte die ersten Fußballspieler der Geschichte? Es ist heute unmöglich, diese Frage mit letzter Gewissheit zu beantworten, geschweige denn eine präzise Chronologie des Ballspielens zu erstellen. Fakt ist, dass es in vielen Ländern Vorformen des Fußballspiels gegeben hat. So spielten die Römer das „Harpastum“Spiel, der florentinische Adel pflegte das „Calcio“, die Franzosen sehen das „Soule“-Spiel der Bretagne und der Normandie als Vorläufer. Die Eskimos spielten „Kalagut“, die Russen „Lapta“, das „Kemari“ wurde in Japan betrieben und in der Schweiz war das „Hornussen“ eine Frühform des Fußballs. So wird es wohl für immer ein Rätsel bleiben, welches Land die Urheberschaft am Fußballspiel für sich reklamieren kann. Bei den Mannschaftsaufstellungen der traditionellen Ballspiele spielten sportliche Kriterien seinerzeit keine Rolle, meist wur- den die Teams nach sozialen Aspekten bestimmt. Auch die Bedeutung des Spieles war ganz unterschiedlich: In Corf Castle, einem ländlichen Ort in England, ging es bei dem jährlichen Match zwischen unverheirateten und verheirateten Männern beispielsweise darum, die physische Stärke der heiratsfreudigen Männer unter Beweis zu stellen. In Großbritannien, dem Mutterland des modernen Fußballs, war das Spiel in der traditionellen Volkskultur verankert. Das dörfliche „Folk football“ gilt dort gewissermaßen als natürlicher Vorläufer der kodifizierten Spielform. Die „Public Schools“, Privatschulen für die adlige und bürgerliche Elite, sorgten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für den entscheidenden Entwicklungsschub der modernen Spielform. 1863 trafen sich Vertreter von sechs Bildungsinstitutionen in Cambridge, um sich auf einen einheitlichen Regelcode für den Fußball zu einigen. Am 26. Oktober 1863 wurde bei einem weiteren Treffen die nationale Aufsichtsbehörde „Football Association“ (FA) gegründet, die noch heute das Fußballspiel in England kontrolliert. Die Gründer der FA, wie die englischen Fußballer insgesamt, verstanden sich nicht als Fußballmissionare. Dennoch nahmen einzelne Briten das Spiel mit in ihr 14 Gepäck, wenn sie ins Ausland gingen, um dort zu arbeiten. Junge Engländer und Schotten spielten in Europa, Afrika und Südamerika mit ihren Landsleuten Fußball. Häufig gründeten sie dort die ersten Vereine und etablierten die ersten Wettbewerbe. Zunehmend spielten auch andere Ausländer – Franzosen, Deutsche, Italiener und Schweizer – Fußball, und auch sie trugen zur Verbreitung des Spiels in der Welt bei. Kopien der ersten Fußballregeln, die der „Sheffield Football Club“ 1858 grundlegend aufgeschrieben hatte, waren bereits 1876 nach Deutschland gekommen. Insbesondere fußballbegeisterte Pädagogen, wie der Braunschweiger Gymnasiallehrer Konrad Koch oder Fußballpionier Walter Bensemann, der zahlreiche Fußballklubs gründete, etablierten – wenn auch langsam – das Spiel in Deutschland. 1878 wurde der erste Fußballverein in Hannover gegründet, 1900 der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der im Jahre 1905 bereits 14.000 registrierte Spieler zu verzeichnen hatte. 15 Jahre später sollten es bereits 400.000 Akteure sein, die dem runden Leder offiziell „nachjagten“. Der Stellenwert, den der deutsche Fußball heutzutage in der Gesellschaft genießt, ist sicherlich der Gründung der Bundesliga zu verdanken: 100 Jahre Fußball voranzutreiben. Er arbeitete Denkschriften aus, forderte immer wieder eine bundesweite Liga und fand in Bundestrainer Sepp Herberger einen tatkräftigen Mitstreiter. In den 20er Jahren bezeichnete der DFB den Berufsfußball noch als „schlimme Krankheit“. 1932 wurde Nationaltorwart Willibald Kreß wegen „Berufsspielertums“ sogar gesperrt. Doch gab es bereits 1932 Pläne für eine Reichsliga. Auf dem Bundestag am 16. Oktober 1932 wurden entsprechende Ideen vorgestellt. Doch die Einführung einer landesweiten Liga scheiterte an der sich verändernden politischen Landschaft. Missglückte ein erneuter Vorstoß in den 50er Jahren noch, so gab Franz Kremer die entscheidenden Impulse, die Oberligen abzuschaffen und eine Bundesliga einzuführen. Datum: 28. Juli 1962, Ort: „Goldsaal“ der Dortmunder Westfalenhalle, ein historischer Tag, eine historische Stätte: Hier stimmten die Delegierten der einzelnen Landesverbände über die Einführung einer Profiliga ab. Das überwältigende Votum: 103:26 Stimmen. Der „Vater“ der Bundesliga hieß Franz Kremer. Sie nannten ihn „Boss“. Wenn er an seiner Zigarre zog, mit leiser, bestimmter Stimme ansetzte, herrschte Ruhe. Er war Vordenker, Ideengeber, er setzte Maßstäbe. Franz Kremer, der 1948 aus dem Kölner BallspielKlub und der Spielvereinigung Köln-Sülz den 1. FC Köln gemacht hatte, ließ keine Gelegenheit ungenutzt, den Profifußball 15 Jetzt begann das Gerangel um die Gründungsmitglieder: 46 Vereine bewarben sich um die Lizenz. Gleich abgelehnt wurden 15 Klubs, darunter Mönchengladbach, Leverkusen und Kassel. Am 11. Januar 1963 wurden die ersten 9 Teilnehmer festgelegt. Aus dem Westen (insgesamt 5 Klubs): Köln, Dortmund und Schalke. Aus dem Norden (2 Klubs): der HSV und Bornen. Aus dem Süden (5 Klubs): Frankfurt und Nürnberg. Aus dem Südwesten (2 Vereine): der 1. FC Saarbrücken und als einziger Vertreter Berlins Hertha BSC. 9 Vereine also – um die restlichen 7 Plätze stritten 20 Vereine. Immer wieder wurde versucht, die Liga auf 18 oder 20 Klubs aufzustocken. Vergebens. Am 6. Mai 1963 fiel in Hamburg dann die endgültige Entscheidung: Preußen Münster, der Meidericher SV (aus dem Westen), Braunschweig (Nord), Kaiserslautern (Südwest), 1860 München, VfB Stuttgart und Karlsruhe (Süd) erhielten die Starterlaubnis, 13 Vereine blieben in der Amateurliga hängen. Und Franz Kremer? Der Geburtshelfer, der den 1. FC Köln 1962 und 1964 zur Meisterschaft geführt hatte, der das Geißbockheim errichten ließ und mit professionellem Management den 1. FC Köln zur Vorzeigeadresse des deutschen Fußballs gemacht hatte, starb 1967 an einer Lungenembolie. Die letzte Nachricht, die er erhielt: Der 1. FC Köln hatte gerade sein Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt mit 2:1 gewonnen. Danach schloss er die Augen. Sein Werk, die Bundesliga, aber lebt bis heute. Der Meilenstein des internationalen Fußballs wurde am 23. Mai 1904 in Paris gelegt. Der Niederländer Hirschmann, der Schweizer Schneider, der Däne Sylow, die Belgier Mühlinghaus und Kahn und schließlich die beiden Franzosen Espir und Guérin gründeten als Vertreter ihrer Verbände die „Fédération Internationale de Football Association“, abgekürzt FIFA. Der Deutsche Fußball-Bund hatte seine Zustimmung zu der neuen Organisation per Telegramm signalisiert. Die Gründungsverbände sprachen sich wechselseitig das Monopol über den Fußball in ihrem jeweiligen Land zu. Als Spielregeln wurden die des „International Board“ der englischen FA zugrunde gelegt. Und: Nur die FIFA war befugt, internationale Meisterschaften auszurichten – die Grundlage der späteren Weltmeisterschaften, die erstmals 1930 in Uruguay ausgetragen wurde. 13 Vereine, darunter Frankreich, Belgien, Jugoslawien und Rumänien aus Europa, kämpften um „Die Siegesgöttin“, die erste Weltmeisterschaftstrophäe, ein Pokal aus massivem Silber mit einem blauen Sockel aus Lapislazuli. Am 30. Juli 1930 gewann Gastgeber Uruguay vor 100.000 Zuschauern das Finale gegen Argentinien mit 4:2 Toren. 16 Rund 434.000 Besucher hatten die Spiele seinerzeit verfolgt. Seitdem steigt das Zuschauerinteresse stetig, inzwischen wird die Fußball-Weltmeisterschaft gerne als „Vollversammlung der Menschheit“ bezeichnet. Nicht ohne Grund, mit Hilfe der Medien nehmen mehrere Milliarden Menschen an diesem sportlichen Ereignis Anteil – und zwar gleichzeitig. Beim letzten World Cup 2002 in Japan/Korea beliefen sich die addierten Zuschauerzahlen auf 28,8 Milliarden, jeder Erdenbewohner schaltete sich im Schnitt 4,6-mal zu. Auch im 21. Jahrhundert wird Fußball eines der besten Kommunikationsmittel der Welt sein. Er ist überparteilich, unpolitisch und universell. Der Fußball verbindet alle Menschen – weltweit, Tag für Tag. Ob jung oder alt, ob aktiv oder passiv, ob reich oder arm, das Spiel macht die Menschen gleich, lässt sie mitfiebern, sich freuen oder sorgt für Enttäuschung. Und das Schönste ist, dass weder Hautfarbe noch Sprache, Ausbildung oder Kontostand auf dem Platz eine Rolle spielen. 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Hoffentlich tritt keiner auf die schönen Blumen! 17 Neuenrade im Jahr 1905 Im März 1905 kamen elf Neuenrader Bürger zusammen, um über die Gründung eines Fußballvereines zu beraten. Es waren der Arzt Dr. Max Selbach, der Lehrer Preißler, der Belgier Lerou und die Herren Carl Vahland, Dietz, Thierfelder, Carl und Wilhelm Büsche, A. Schmoll, Otto Voß und Fritz Büscher. Sie beschlossen, am 1. April 1905 im alten Hotel Schroeder eine Gründungsversammlung abzuhalten und den Verein aus der Taufe zu heben. In dieser Versammlung, in der Dr. Selbach auf allgemeinen Wunsch mit dem Vorsitz und der Führung des Vereines beauftragt wurde, kamen – als weitere Mitglieder – Apotheker Klappert, Fritz Hilleke, H. Schmoll und Helbig dazu, so dass der Klub am ersten Tage seines Bestehens 15 Mitglieder hatte. Im Laufe der nächsten Wochen schlossen sich ihm Rendant Treute, Alexander Klinke, der Kaufmann Wilhelm Voß sen., Wilhelm Voß jun., C. Surres und Postassistent Weißling an. Der Sportverein 05 Neuenrade war geboren, neben Iserlohn und Hagen einer der ersten Fußballklubs in Südwestfalen. Der Gastwirt Wilhelm Voß, gleichzeitig Vereinswirt, stellte der Gemeinschaft seine Wiese im Wiegei für eine jährliche Pacht von 25 Mark als Spielplatz zur Verfügung. Da die meisten Spieler an den Wochentagen keine Zeit hatten, wurde Samstag und Sonntag von 7 bis 9 Uhr trainiert. Eine halbe Stunde lief man wie besessen um den Platz herum, um die Lungen zu „stählen“ und um Ausdauer im Laufen zu erlangen. Die Stürmer übten sich in der Ballbehandlung, im Torschuss und im Zuspiel. Schon damals wusste man, dass es nicht darauf ankam, wer die Tore trat, sondern darauf, dass sie überhaupt erzielt wurden. Wenn es vom Turm der Kirche 9 Uhr schlug, wurde das Training abgebrochen. Weil die Fußballer mit ihrer Kleidung Anstoß erregt hatten, musste man alles vermeiden, was die Aufregung der Bürger noch gesteigert hätte. Man trug schwarze Satinhosen mit langen schwarzen Strümpfen und weißen Hemden. Um ganz sicher zu sein, dass man mit dieser Sportkleidung kein öffentliches Ärgernis erregte, trugen die Spieler auf dem Wege zum Sportplatz Pelerinen oder Mäntel und Mützen auf den Köpfen. Selbstverständlich waren die Kragen der Mäntel hochgeschlagen, damit der nackte Hals nicht zu sehen war. Obgleich die Wiese ziemlich klein und schief gelegen war, konnte der Spielbetrieb beginnen. Man war zunächst froh, überhaupt einen Platz gefunden zu haben, stieß man doch allerorts und bei einem Großteil der damals 2.140 Seelen zählenden Gemeinde auf Missbilligung, ja Ablehnung. Neuenrades Stadtväter waren im Jahre 1905 keineswegs so sportfreund18 Mannschaft der „Ersten Stunde”: 100 Jahre Fußball lich wie 100 Jahre später. Häufige Anträge des Fußballklubs auf Überlassung eines geeigneten Sportplatzes (z. B. an der Alten Burg) fanden kein Verständnis, weil kein einziger Stadtvertreter den gesundheitlichen, körperertüchtigenden Wert dieses Spieles erkannte. Man wies stets auf den „Wall“ hin, der groß genug sei und auch gleichzeitig Schatten spende für die wilden, in Schweiß geratenen Spieler. Die Kirchengemeinden mit ihren Pfarrern, die Schulbehörden usw. bekämpften das Spiel und versuchten sogar, es mit Hilfe der Behörden zu verbieten. Zwei junge Lehrer, die nach Neuenrade versetzt waren, Ewald Wessel und Wilhelm Lessing, wurden eifrige Spieler, obwohl es die Vorgesetzten nicht gerne sahen. Weil nun aber die jungen Lehrer Fußballspieler wurden, übten auch die Schuljungen begeistert, und als dann das Spiel von der Schulbehörde verboten wurde, erreichte man gerade das Gegenteil, denn nun wurde es mit noch größerer Begeisterung betrieben. Jede Blechbüchse wurde von den Jungen als Ball benutzt, zum Leidwesen der Väter, weil bei „Blechbällen“ die Schuhe nie heil blieben. stehend v. l.: A. Klinke, O. Voß, C. Vahland, F. Hilleke, W. Büsche; knieend v. l.: Lerou, Dr. M. Selbach, C. Büsche; liegend v. l.: Klappert, Preißler, F. Büscher Am Sonntag, dem 21. Mai 1905, kam „Trainer" Deckert aus Herne, um die Spieler mit den Spielregeln vertraut zu machen. Man beschloss im Juni, sich dem 19 Empfehlenswerte Adressen Wir helfen Ihnen mit Sicherheit. Gerneralvertretung Bergmann und Sasse OHG Hinterm Wall 11, 58809 Neuenrade Tel. 02392 9682-0, Fax 02392 9682-20 [email protected] www.allianz-bergmann-sasse.de Versicherung Vorsorge Vermögen O s e m u n d s t r. 1 1 · 5 8 8 0 9 N e u e n r a d e Te l . 0 2 3 9 2 6 3 7 4 - 7 5 · F a x 9 6 0 6 1 4 E-Mail [email protected] 20 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Hast Du es nicht kleiner? 21 Empfehlenswerte Adressen Über 90 E. W. Middendorf Jahre METZGEREI GRAF z.B. 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Außer dem Training auf dem Platz wurde – für die aktiven Fußballspieler – am Mittwochabend Geräteturnen im Kaisergarten abgehalten, das von Fritz Hillecke geleitet wurde. In den ersten Jahren wurden Wettspiele nur gegen Hagen und Iserlohn durchgeführt, später auch gegen Menden. Nach eifrigem Training bestritten die Neuenrader Fußballspieler am 9. Juli 1905 ihr erstes Wettspiel in Iserlohn, gegen den dortigen Fußball-Klub, der neben dem Sportklub Hagen 05 und dem Sportverein 05 Neuenrade zu den drei ersten Fußballvereinen Südwestfalens gehörte. Die Neuenrader traten in folgender Aufstellung an: Preißler im Tor, Klappert und Büscher in der Verteidigung, Schniewindt, C. Büsche (genannt „Bomben-Carl“) und Helbig in der Läufer- reihe, A. Klinke, O. Voß, Vahland, F. Hilleke und W. Büsche im Sturm. Das Spiel, das zur Halbzeit noch 2:2 stand und durch große Hitze beeinträchtigt wurde, ging für Neuenrade mit 7:4 verloren. Auch im Rückspiel, das am 6. August in Neuenrade auf dem Platz im Wiegei ausgetragen wurde, unterlag die heimische Elf mit 3:0 Toren. Zu den Spielen nach Iserlohn fuhren Neuenrades Fußballer meistens mit zwei Privatwagen, die von den Fabrikanten A. Klinke und C. Schniewindt bereitgestellt wurden. In der Gastwirtschaft „Bierkämper“ in Iserlohn zog man sich um und dann wurde die Fahrt mit den 11 Spielern in dem alten Auto von A. Klinke durch die Stadt bis zum Buchenwäldchen angetreten. Ein Bericht der „Sauerländer Notizen“, erschienen Mitte des 20. Jahrhunderts, beschreibt die Anfänge des Sportvereins 05 Neuenrade: Hotel Schroeder im Jahr 1935: hier wurde am 1. April 1905 der Sportverein 05 Neuenrade gegründet. 24 Einem Ball nachlaufen: Der so zielstrebig zu Liga-Ehren gekommene TuS Neuenrade nahm bereits im Jahre 1905 das Fußballspiel in sein Programm auf. Einer der Senioren und ersten Pioniere dieses Sports war der vor einigen Jahren verstorbene Lehrer Ewald Wessel. Er erzählte: „Natürlich spielten wir auch auswärts. Die Auswahl war klein. Im südwestfälischen Raum gab es nur noch die Vereine Iserlohn und 100 Jahre Fußball Hagen, im Ruhrgebiet Schalke. Sie können sich denken, welches Aufsehen wir bei unserer Fahrt durch Iserlohn machten! Alexander Klinke saß am Steuer seines alten ‚Adler’, des ersten Autos in Neuenrade! Das war ein hochbeiniges, kutschenartiges Gefährt, mit seitlicher Handbremse und so eine hohe Stufe war zu nehmen. Wie Trauben hingen wir zehn an der Benzindroschke. Auf der Rückfahrt erwartete uns in der Höllmecke ein Bauer mit seinen Pferden, um das Auto den steilen Hang hinaufzuziehen. In unseren Reihen spielten der Engländer Cressel, der Franzose Lerou und der Schweizer Pipin, außer A. Klinke und mir noch C. und W. Büsche, Preißler, Platthaus, C. Vahlandt, W. Schniewindt, F. Hilleke und W. Lessing. Unsere geldlichen Aufwendungen waren groß. So sah die Montur aus: Weißes Hemd mit hochgeschlossenem Kragen, schwarze Satinbuchse, lange schwarze Strümpfe (die nicht immer, weil sie rutschten, die Knie verhüllten), Pelerine, Käppchen und teure Schuhe. Beim ersten Hahnenschrei standen wir sonntags um sieben im Wiegei, ein Dutzend Male die Wiese zu umkreisen. Oft sind wir bei dem sonst so verdienstvollen Amtmann Kirchhoff aufgekreuzt, um statt der kleinen schiefen Weide ein spielgerechtes Ge-lände zu bekommen.“ – „Ich verstehe Sie nicht. Da haben Sie nun das schöne, schattige Wallgelände!“ – „Aber die Eichen behindern uns Herr Amtmann, und was bleibt, reicht nicht aus!“ – „Was? 1. Mannschaft um 1910 Nun schlägt’s aber dreizehn! Sie brauchen noch mehr Platz, um hinter einem Ball herzulaufen?!“ Die Mitgliederzahl erhöhte sich noch im Gründungsjahr durch den Eintritt von O. Hilleke, F. Voß jun., F. Müchler, W. Müchler. W. Klüter, W. Schniewindt und E. Wessel auf über 20. Am 8. Oktober 1905 war der Hagener Sportclub der Gegner, das Heim25 spiel endete mit einem 3:2 Sieg der Gäste und in Hagen verloren die Neuenrader am 22. Oktober 1905 mit 4:2 Toren. Trotz dieser Niederlagen ließ man sich nicht entmutigen und trainierte fleißig weiter. Außer gegen Hagen und Iserlohn spielte man in der Folgezeit auch gegen Schwerte, Menden, Lüdenscheid und Hohenlimburg, so dass der Spielbetrieb immer umfassender wurde. Auch als sich die Ver- einsgründer vor dem Ersten Weltkrieg allmählich vom aktiven Fußballsport zurükkzogen, um Jüngeren Platz zu machen, wurde in Neuenrade eifrig weitergespielt. Im Spätherbst 1910 legte der Klub – auf Anregung vieler passiver Mitglieder – mit Genehmigung der Stadt hinter dem Hotel Schroeder einen eigenen Tennisplatz auf dem Wall an, nachdem die nötigen Gelder durch Spenden, Zuwendungen und zinslo- den Damen auch eine sportliche Betätigung bieten konnte. Wie berichtet hatten die Lehrer Ewald Wessel und Wilhelm Lessing dafür gesorgt, dass auch die Schuljugend mit dem Fußballspiel vertraut wurde. Die Jungen spielten begeistert mit, so dass aus ihren Reihen in der Folgezeit die Lücken, die durch den Rücktritt der Älteren entstanden waren, geschlossen werden Jahren unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg, in denen der Vorsitz des Vereins auf Ludwig Stievermann übergegangen war, wird folgende Mannschaftsaufstellung überliefert: im Tor Karl Schewe, in der Verteidigung Josef Lampe und Rudolf Rademacher, in der Läuferreihe Karl Hupperich, Fritz Borlinghaus, Heinrich Graeve und im Sturm Ludwig Stievermann, Albert Schäfer, Fritz Finkernagel, Franz Böhm, Fritz Madeia. Interessant ist die Tatsache, die in alten Aufzeichnungen nie unerwähnt bleibt, dass die Neuenrader Mannschaft auf fremden Plätzen meist Niederlagen bezog, während sie zu Hause auf dem eigenen schiefen Platz immer gewann. Während des Krieges ruhte der Sport. Danach, im Jahre 1919, traf man sich wie einstmals im Hotel Voß zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Vorsitzender wurde Ludwig Stievermann. Man wurde Mitglied des Westdeutschen Spielverbandes. Der Platz wurde gewechselt an die Bahnhofstraße, unterhalb der Wagenhalle der „Mark Sauerland“. Der Verein zählte rund 70 Mitglieder und verfügte über zwei Jugend- und zwei Seniorenmannschaften. Mannschaft 1919 se Aktien zusammengebracht waren. Das Interesse der älteren Spieler verlagerte sich nun mehr auf das Tennisspiel, zumal eine Anzahl von Spielern inzwischen geheiratet hatte und man auf diese Weise konnten. Der Platz im Wiegei blieb erhalten, die Alten übergaben den Jüngeren die Kluft und diese setzten fort, was vorausschauende, sportbegeisterte junge Männer vor ihnen aufgebaut hatten. Aus den 26 Bereits 1921 musste der Spielplatz erneut verlegt werden. Man konnte ein vom Bauer Tönnesmann gepachtetes Grundstück „Auf der Leye“ benutzen. 100 Jahre Fußball Auf welche Art und Weise der Verein diesen Platz verlor, mutet wie ein Kuriosum an: 1923 war ein Krisenjahr, das Geld entwertet, die Pacht konnte nicht aufgebracht werden, die Kasse war leer und der Verpächter wurde immer wieder vertröstet, bis er eines Abends zur Selbsthilfe schritt und die Spieler vor vollendete Tatsachen stellte. Er hatte den Sportplatz umgepflügt und aus der Spielwiese war ein Acker geworden. Längere Zeit hindurch ruhte der Spielbetrieb, später kickte man unter großen persönlichen Opfern nur noch auswärts. Das dauerte an bis zum Jahr 1926. Obwohl die Aktiven treu zusammenhielten und großen Opfergeist bewiesen, schien nun der Zeitpunkt gekommen, an dem die Existenz des Vereines ernsthaft gefährdet war. Die Generalversammlung des Jahres 1926, die im damaligen Vereinslokal „Im Kohl“ abgehalten wurde, brachte neuen Schwung, was nicht zuletzt ein Verdienst der beiden Werdohler Sportkameraden Karl Wüllner und Alfred Sommer war. Sie waren als Gäste erschienen und richteten aufmunternde Worte an die Versammlung. Als schließlich der Vereinswirt Franz Bekker sein Grundstück „Am Glocken“, oberhalb des Büschen Teichs, zur Verfügung stellte, war ein neuer Anfang gemacht und die Krise überwunden. Waren auch die bisherigen Felder keine Sportplätze im heutigen Sinne, so war auch das damalige Spielfeld mit einer Fläche von 82 x 42 m noch kein ideales Gelände; außerdem war es von einer Mulde durchzogen, was auswärtige Vereine jedes Mal dazu veranlasste, die Platzbeschaffenheit zu bemängeln. Den Vorsitz übernahm Erich Teckhaus; es gab bald wieder drei Senioren- und zwei Jugendmannschaften. Von einer gelungenen Veranstaltung aus jener Zeit weiß die alte Chronik zu berichten: Es kam zu einem Freundschaftsspiel zwischen dem 1. FC Benrath und der Neuenrader Mannschaft. Mit der gesamten städtischen Musikka- 1927 pachtete man ein Gelände „Am Semberg“, das eine Länge von 87 m und eine Breite von 46 m aufwies. Vor dem ersten Wettspiel auf dem neuen Spielfeld mussten nachts bei Laternenschein erst die Tore auf dem Platz errichtet werden. Im darauf folgenden Jahr wurde das Vereinslokal in den Gasthof „Zur Post“ (Besitzer Wilhelm Dickehage) verlegt, wo es sich auch heute noch befindet. Das Jahr 1929 brachte eine bedeutsame Veränderung: Es gelang, das Gelände „Auf der Niederheide“ zu pachten, das Spiel auf der Niederheide Mitte der 30er Jahre pelle ging es hinauf zum „Glocken“, wo die heimische Elf einen 3:2 Erfolg erringen konnte. 27 dann in mühevoller Arbeit mit Hacke und Schippe, mit Feldbahngleisen und Kipploren von den Vereinsmitgliedern zu einem Empfehlenswerte Adressen Hof Stork Forstservice ERNST Fällen, Mulchen, Häckseln, Rücken, Schlagen... 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Wurstwaren, Grillspezialitäten, tagesfrische Eier und viele andere Qualitätsprodukte vom Land. 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Kopf hoch Männer, ihr spielt beim TuS! 29 Empfehlenswerte Adressen 30 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Wer hat die Trikots ausgesucht?! 31 bespielbaren Fußballplatz umgestaltet wurde. Große Erdbewegungen waren notwendig, da der obere Teil des Grundstükkes höher lag als der untere. Man machte am Abend nicht eher Schluss mit der Arbeit, bis 12 Loren voll Erde von einem zum anderen Ende gebracht waren. Um dem Platz auch eine Aschendecke geben zu können, wurde bei der Stadt, die dem Fußball und dem Sport im Allgemeinen nun freundlicher gesinnt war, eine Anleihe aufgenommen; so konnten 28 Waggons Asche eingestreut werden. Die Arbeiten erstreckten sich bis in den Herbst 1930 hinein. Mit der Vereinsführung hatte man Heinrich Schulte (genannt „der lange Heinrich”) betraut, nach ihm folgte Karl Husberg. angewachsen, doch bedrückten die damalige Erwerbslosigkeit, die laufenden Verpflichtungen für den Spielbetrieb und die Schulden Verein und Kasse beträchtlich, so dass die Mitglieder viele finanzielle Opfer bringen mussten. Das wurde belohnt Im Jahre 1937 kam es dann zu dem Zusammenschluss mit dem Turnverein 1862. Der Verein nannte sich von nun an Turn- und Sportverein (TuS) Neuenrade 1862/1905. Die Turnabteilung blieb unter der bewährten Leitung des vorherigen 1. Mannschaft im Jahr 1932 1930 – 1955 Mit der Fertigstellung des neuen Platzes stiegen auch die Leistungen des Vereines. Zum Eröffnungsspiel hatte man den Nachbarn aus Werdohl eingeladen. In der Chronik heißt es: „Es wurde eine gute Einnahme erzielt.“ An Arbeitslohn waren 800 Reichsmark ausgegeben worden. Auf dem Platz lag eine jährliche Last von 600 Mark, 300 Mark Pacht und 300 Mark Zinsen. Zwar war die Mitgliederzahl inzwischen auf 150 durch die gute Leistung, die der Verein 1932 erzielte. Er errang den 2. Tabellenplatz in der Bezirksklasse Südwestfalen mit folgender Mannschaft: Franz Tönnesmann, Walter Graeve, Walter Osthaus, Albert Kircher, Karl Beys, Erich Mertens, Walter Hof, Erwin Hahn, Josef Tönnesmann, Otto Hof, Herbert Geck. Im Jahre 1933 wurde Dr. Müller zum Vorsitzenden gewählt. Zwei Jahre später kaufte die Stadt Neuenrade von den Erben Kruse das Gelände „Auf der Niederheide" und überließ es dem Fußballverein. 32 Vorsitzenden Ludwig Heimöller, Abteilungsleiter der Fußballer blieb deren vorheriger Vorsitzender Dr. Wolfgang Müller, Vorsitzender des TuS Neuenrade wurde Rektor Otto Stursberg. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 wandelte sich das Bild des Sports in Neuenrade ganz erheblich. Fast alle aktiven Seniorenmitglieder des Vereins wurden eingezogen, so dass es nur wenigen älteren und fast ausschließlich den jugendlichen Mitgliedern vorbehalten blieb, das Vereinsleben aufrecht zu 100 Jahre Fußball erhalten. Doch dies geschah, denn der Sport stand im Parteiprogramm des damaligen Systems ziemlich weit oben. Fußball wurde von einer starken Jugendmannschaft auch während der Kriegsjahre gespielt. Dabei war es eine Selbstverständlichkeit, dass zu den Spielen nach Altena, Werdohl, Plettenberg, Lüdenscheid, Brügge, Halver, Balve, Sundern und Iserlohn mit dem Fahrrad gefahren wurde. Turnhose und Turnhemd hatte jeder und natürlich musste für das Schuhwerk jeder selbst sorgen. Dass nicht jeder Spieler Fußballschuhe besaß, sei nur am Rande erwähnt. Besondere Ereignisse hielten die Fußballjugend immer wieder zusammen, z. B. ein Spiel gegen Schalke 04 im Kriegsjahr 1943 (als Vorspiel zum damaligen Oberligaspiel Schalke 04 – Katernberg). Dies hatte Dr. Müller arrangiert, der damals Standortarzt in Gelsenkirchen war. geeigneter Sportkleidung und Bällen, nicht vorhandenen Verkehrsmitteln und unzureichender Ernährung erbrachte die Sportgemeinschaft zu dieser Zeit erstaunliche Leistungen, so wurden z. B. mit Hilfe des Schwarzmarktes und des Eigenproduktes „Perle von Neuenrade“ – über gute Freunde – schon mal ein Ball oder eine Kluft besorgt. Dank der damals von Erwin Mäueler ausgestellten Sonntags- In der Zeit vor der Währungsreform war das Neuenrader Team bei allen Gegnern besonders beliebt, weil im „ländlichen Raum“ um Neuenrade der so genannte „Balkenbrand“, ein „schwarz“ gebrannter, aber gut genießbarer Schnaps hergestellt wurde. Die Neuenrader Spieler versorgten in Form von „Gastgeschenken“ auch ihre Gegner mit diesen damals sehr beliebten und seltenen Flüssigkeiten. Der Krieg ging zu Ende. Viele der Neuenrader Sportkameraden kehrten nicht zurück. Trotzdem war der TuS Neuenrade einer der ersten Vereine, der 1946 den Spielbetrieb wieder aufnahm. Dr. Wolfgang Müller wurde Erster Vorsitzender, die Fußballabteilung leitete Erich Teckhaus. Die Heimkehrer und die Jugend wagten den Start, ungeachtet der vielen Unzulänglichkeiten und Notstände. Trotz des Fehlens von Schüler Kreismeister, 1948/1949 fahrerlaubnis und Max Hesses, Wilhelm Starkes und Pauls + Linkes „Holzkochern“ (das waren mit Holz angetriebene Lastautos), kamen die Neuenrader Fußballer sonntags dorthin, wo sie zu spielen hatten. 33 Die Aktiven aus jener Zeit könnten über die fast täglich auftretenden Ereignisse ein besonderes Buch schreiben, dazu reicht aber leider der in dieser Chronik zur Verfügung stehende Platz nicht aus. Können Sie sich vielleicht vorstellen, dass z. B. der vollbesetzte „Büssing“ von Wilhelm Starke auf einer Fahrt nach Brügge im Versetal einfach umkippte, ohne dass jemand nennenswert verletzt wurde? Oder dass der Lastwagen von Ernst Lindner auf der Rückfahrt von einem Pokalspiel in Endorf in der Kurve Lütke Höhe – Amecke truppe kehrte wohlbehalten nach Neuenrade zurück. Aber auch die sportlichen Erfolge blieben nicht aus. Der TuS Neuenrade erkämpfte sich den Aufstieg in die Bezirksklasse, wurde allerdings der schweren Hagener Gruppe zugeteilt, so dass der Verbleib die Spieler selbst für Kluft und Schuhe aufzukommen hatten und ihre Fahrtkosten selbst bezahlten. Für gute Leistungen gab es dann schon einmal abends im Vereinslokal oder bei Jacobi ein „Schnittchen“, aber das war schon etwas ganz Besonderes. Übrigens wechselte die Abteilungsführung in den Nachkriegsjahren häufig, bedingt durch die materiellen und finanziellen Schwierigkeiten, die letztendlich auch Auswirkungen auf den Spielbetrieb hatten. Mit der schwierigen Aufgabe der Abteilungsleitung waren nach Erich Teckhaus die Sportfreunde Walter Linke, Egon Barthelmes, Josef Tönnesmann, Fritz Korte, Heinz Jacobi, Werner Beys, Fritz Rasche und Ewald Rabaschus befasst. Nicht vergessen werden sollten aber auch die Sportkameraden, die in den Vorständen und Spielausschüssen mitarbeiteten, wie z. B. Karl Gödde, Bernhard Conredel, Erich Klüppelberg, Fritz Herfeld und viele andere mehr. Fußball-Lehrgang bei Dettmar Kramer in Duisburg, 1948 das rechte Hinterrad verlor und neben dem Auto über eine Wiese rollte? Der einfallsreiche Fahrer Heinz Budde hatte den Schaden mittels einer Blechbüchse nach zwei Stunden behoben und die Fußball- nicht von langer Dauer war. Dass man zu einem Spiel in Gevelsberg, Witten, Wetter, Haspe oder Hagen den ganzen Sonntag mittels Eisenbahn und Bus unterwegs war, klingt heute wie ein Märchen; auch, dass 34 Neben dem aktiven Spielbetrieb in den Nachkriegsjahren ist eine andere Tatsache in die Erinnerung zurückzurufen: Im Jahr 1953 sollte der Sportplatz auf der Niederheide überarbeitet und auf das vorschriftsmäßige Maß gebracht werden. Dazu war eine teilweise Verschiebung der bisherigen Spielfläche notwendig. Die Grundstücksfrage konnte mit der Stadt geklärt wer- 100 Jahre Fußball den, es fehlte aber das notwendige Geld. Was blieb der Fußballabteilung anderes übrig, als wieder – wie 1920 – zur Selbsthilfe zu schreiten. Ganze 25.000 Mark waren als Darlehen von der Bezirksregierung zur Verfügung gestellt worden. Die Rückzahlung hatte dankenswerterweise die Stadt Neuenrade übernommen. Also konnte man lediglich Drainagematerial und Asche kaufen, die Arbeiten mussten in Eigenleistung ausgeführt werden. Tag für Tag wurde gearbeitet, zunächst unter Anleitung von Karl Sieg, später von Wilhelm Frank. Der Platz wurde gebaut, vorschriftsmäßig in den Maßen 105 x 75 m, mit Umzäunung – und das Geld reichte. Pünktlich zur Feier des 50-jährigen Bestehens hatte Neuenrade 1955 einen vorbildlichen Sportplatz – dank des Einsatzes derer, die ihn nutzten. Umbau der Niederheide, 1954 1955 – 1980 Leider trat in den ersten Jahren dieses Zeitabschnittes auf spielerischem Gebiet eine Krise ein, hervorgerufen durch die Verjüngung der Mannschaft und möglicherweise auch durch die Zeitumstände bedingt. Manche Jugendliche wandten sich anderen Freizeitbeschäftigungen zu, vielen war das Training zu mühsam, sie hielten nicht durch und die I. Mannschaft wechselte in diesen Jahren so oft die Spie- Umbau der Niederheide, 1954 35 Empfehlenswerte Adresse 36 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Fußballett 37 Empfehlenswerte Adressen 38 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Wo ist eigentlich der Ball? 39 ler, dass ein organischer Aufbau und eine Aufwärtsentwicklung innerhalb des Mannschaftsgefüges nicht möglich waren. So war auch der Abstieg in die 2. Kreisklasse nicht verwunderlich. Im Mai 1964 übernahm Harro Schumann die Leitung der Fußballabteilung. Zu seinem Stellvertreter wurde Werner Beys, zum Geschäftsführer Adolf Schmidt und zum Kassierer Klaus Göbel gewählt. Dieser Abteilungsvorstand leitete eine Phase ein, die in der Fußballgeschichte des TuS Neuenrade allzeit eine hervorragende Bedeutung behalten wird. 1965 sollte das 60-jährige Bestehen gefeiert werden. Alle Anstrengungen wurden unternommen, um den Verein aus dem vorübergehenden Tief wieder herauszubringen. Dass dies geschah, verdanken die Fußballer in erster Linie dem langjährigen Abteilungsleiter, Trainer und Jugendleiter Josef Tönnemann, der – nach seiner erfolgreichen aktiven Laufbahn – dem Neuenrader Fußball unschätzbare Dienste geleistet hat und dem dafür, in Anerkennung seiner Verdienste und in Verbindung mit seinem 50-jährigen Betriebsjubiläum bei der Firma Schniewindt, das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. So wurde pünktlich zum Jubiläum der Aufstieg in die 1. Kreisklasse geschafft. Auch die Reserve-Mannschaft machte wieder von sich reden und erreichte den Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Sportplatzeinweihung Niederheide, 1955 TuS Neuenrade gegen Preußen Berlin 3:0, Pfingsten 1957 40 100 Jahre Fußball Lehrgang Sportschule Kaiserau, 1957 „Fahrt ins Blaue”, 1958 Jugendgruppenleiterausweis von Josef Tönnesmann, 1957 41 Die Jubiläumsveranstaltung 1965 ließ aufhorchen: nicht nur, dass im Saal des Ev. Gemeindehauses eine würdige Feierstunde durchgeführt wurde (mit anschließendem gemütlichem Beisammensein bei Dickehage), auch in spielerischer Hinsicht bot die Sportwoche einen einmaligen Höhepunkt. Kein geringerer als der Deutsche Pokalsieger von 1965, BV Borussia Dortmund, spielte am 29. Mai 1965 gegen eine verstärkte TuS-Mannschaft auf der Niederheide und 4.500(!) Zuschauer kamen. Trainer Hermann Eppenhoff musste in der Halbzeit (1:1) seine Mannen um Hans Tilkowski „ins Gebet“ nehmen, um dem ehrgeizig spielenden Kreisklassenverein Paroli bieten zu können. Das Spiel endete schließlich 3:1 für den mehrfachen Deutschen Meister. Von da an ging’s bergauf! Die Fußballer hatten nicht nur einen neuen Abteilungslei- Günter, Kaluza, Gajewski, Zirnsack, Lüsebrink, Greitens, Gebr. Lehmann und Knips an die Zeit 1968/69, als unter Trainer Nowak die Bezirksklassen-Meisterschaft errungen werden konnte und damit der Aufstieg in die Landesliga. ter bekommen, sondern in der Person von Harro Schumann – unterstützt von Adolf Schmidt, Kassierer Klaus Göbel und dem späteren Geschäftsführer Paul Dieter Bartschat – auch einen Mäzen, der nach und nach unter großen persönlichen und finanziellen Opfern eine immer stärker werdende Mannschaft zusammenbaute, die allen vergleichbaren Gegnern an Spielstärke weit überlegen war. So erinnern z. B. die Herren Ossenberg, Linke, Schmoll, Jubiläumsspiel gegen Borussia 09 Dortmund 1:3 Niederlage, 1965 42 Hinzu kamen im nächsten Spieljahr Riecke, Kallabis, Kircher und Meier, für den verunglückten Trainer Nowak sprang vorübergehend Nölling ein – und das Unglaubliche wurde geschafft: Landesliga-Meister und Aufstieg in die höchste Amateurklasse, die Verbandsliga. Im ersten Jahr (1971) erreichte man einen Zuschauerschnitt von 1.400 Besuchern pro Spiel, ein Wert, der heutzutage unglaublich erscheint. Der Kader der ersten Verbandsligasaison, in der man zum Ende – unter Trainer Willi Ilsen – den 13. Platz belegte, bestand aus folgenden 100 Jahre Fußball Ausflug nach Saarburg, 1965 Meistermannschaft der Saison 1964/65 I. Mannschaft in Saarburg, 1965 Schülermannschaft im Jubiläumsjahr 1965 II. Mannschaft in Saarburg, 1965 43 Empfehlenswerte Adressen Gaststätte AHORNKLAUSE Grillspezialitäten täglich Mittagstisch Kein Ruhetag Tel. Neuenrader 61169 Treffpunkt Neuenrade, Tel. 02392 6906-0 44 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression So cool will ich auch mal werden! 45 Empfehlenswerte Adressen Damit’s rund läuft. Freuen Sie sich auf Service, der Druck macht, wenn es um Ihr Auto geht. Einfach gut aufgestellt! 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Am Ende der Saison belegte man einen hervorragenden 5. Platz im zweiten Jahr der Verbandsligazugehörigkeit. Jahn Werdohl – TuS Neuenrade, 1966 Dem guten Kontakt von Wessel zu Borussia Dortmund war es auch zu verdanken, dass der damalige Regionalligist am 21. Mai 1973, zum Saisonabschluss des TuS Neuenrade und der Verabschiedung der Spieler K.H. Lüsebrink, W. Ossenberg und G. Schmoll, ein Freundschaftsspiel auf der Niederheide austrug. 1.200 Besucher konnten eine stark aufspielende Neuenrader Mannschaft bewundern, die durch einen Treffer von Wolfgang Schmidt zur Halbzeit mit 1:0 führte. Die Partie endete mit einem gerechten 1:1 unentschieden. 1974 war dann das große Jahr des TuS Neuenrade: In einer souverän gespielten Saison wurde man schon vorzeitig, mit Sieger im Fußball – Lenne-Pokal 1968 48 100 Jahre Fußball 5 Punkten Vorsprung, Meister in der Verbandsligagruppe II Westfalen. Härtester Konkurrent war der SSV Hagen, der am letzten Spieltag Gast auf der Niederheide war. Vor 2.000 Besuchern endete die „bedeutungslose“ Partie 0:0 unentschieden, im Vordergrund standen die zahlreich überbrachten Glückwünsche durch die Stadt und den Kreis. Nach Ende der Partie wurden die Spieler in einer Art Festzug mit Kutschen durch die Stadt gefahren, was eigentlich nur dem Neuenrader Schützenkönigspaar vorbehalten ist. In zwei Entscheidungsspielen gegen den Meister der Verbandsliga Gruppe I musste nun der Westfalenmeister ermittelt werden. Der TuS machte bereits in der ersten Begegnung alles klar: Vor 3.000 Zuschauern besiegte man im Werdohler Rieseistadion („das Spiel musste auf Rasen ausgetragen werden“) den SC Recklinghausen mit 3:0 Toren. Emanuelson (2 x) und W. Schmidt erzielten die Treffer für den TuS, der sich von Beginn an kampfkräftiger, schneller und einsatzfreudiger als der Gast präsentierte. Auch im Rückspiel war die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet chancenlos. Rund 1.000 mitgereiste TuS-Fans (!) konnten den nie gefährdeten 4:1-Auswärtssieg bejubeln (2 x Kneuper, Kalabis, Schmidt). Neuenrade war Westfalenmeister und damit berechtigt, an den Ausscheidungs- Aufstieg in die Landesliga 24.5.1970 Landesliga – Meister TuS Neuenrade, 1971 49 spielen um die Deutsche Amateur-Meisterschaft teilzunehmen. Erster Gegner war Preußen Hameln, Meister von Nieder- Ersatzgeschwächt musste man nun zum VfB Remscheid, seinerzeit Niederrheinmeister. Das Spiel ging deutlich mit 4:0 verlo- te aber nur kurz auf und dies erst zum Ende der Partie: Ein „Doppelschlag“ in der 72. Minute (Becker und Kalabis) brachte die 2:0-Führung, W. Schmidt hatte kurz vor Schluss noch eine gute Chance, es sollte aber beim verdienten, doch zu geringen Sieg bleiben. Der TuS Neuenrade war somit aus dem Finale der Deutschen Amateur-Meisterschaft ausgeschieden, aber immerhin, die Wessel-Elf gehörte zu den 8 besten Amateurmannschaften in der Bundesrepublik und es wird allen Fußballfreunden noch in Erinnerung sein, dass die gesamte Fachpresse Woche für Woche über die „Wundermannschaft“ aus dem kleinen Sauerland-Städtchen berichtete – und selbst das Deutsche Fernsehen hielt die einmalige Leistung des kleinen Vereines für so erstaunlich, dass der WDR für die „Hier und Heute“-Sendung einen 4minütigen Film mit dem Titel „Kennen Sie Neuenrade?“ drehte. Westfalenmeistermannschaft von 1974 sachsen. Nach einem 0:0 in Hameln gewann der TuS vor 4.000 Zuschauern in Werdohl mit 1:0. Mittelstürmer Wolfgang Schmidt erzielte in der 76. Minute das entscheidende Tor und machte somit den Einzug in die Runde der letzten 8 Mannschaften klar. ren. Während der gesamten Partie konnten die Neuenrader ihre Nervosität nicht ablegen. Das Ergebnis war im Rückspiel kaum aufzuholen. 3.500 Zuschauer kamen trotzdem ins Werdohler Riesei-Stadion „gepilgert“, in der Hoffnung, ein Wunder geschehe. Diese Hoffnung flacker50 Leider ging diese erfolgreiche Ära im Jahr darauf zu Ende. Die Fußballfreunde mus- 100 Jahre Fußball Empfang im Neuenrader Rathaus zur Westfalenmeisterschaft von 1974: (v.l.) Vorsitzender Harro Schumann, Bürgermeister Hans Schmerbeck, Trainer Bernhard Wessel und Spielführer Wolfgang Schmidt Wolfgang Schmidt im Kopfballduell mit dem Torhüter von Preußen Hameln, 1974 Kutschenfahrt durch Neuenrade zur Verbandsligameisterschaft 1974 Wolfgang Schmidt erzielt das entscheidende 1:0 im Spiel gegen Preußen Hameln vor 4.000 Zuschauern im Rieseistadion Werdohl; nach dem 0:0 im Hinspiel war man somit für die Viertelfinalrunde um die Deutsche Amateurmeisterschaft qualifiziert. 51 Empfehlenswerte Adresse Eisenschrott · Kernschrott · Blechschrott · Eisenspäne Mischschrott · Gratschrott Stanzabfälle · Maschinen · Kühlschrott · Nirosta-Schrott · VA-Schrott · Chromschrott NE-Metalle · Aluminium · Messing · Kupfer · Bronze · Eisenschrott · Kernschrott Messing · Kupfer · Bronze Eisenschrott · Kernschrott · Blechschrott · Eisenspäne NE-Metalle · Aluminium · Messing · Kupfer · Bronze Eisenschrott · Kernschrott Blechschrott · Eisenspäne Mischschrott · Gratschrott · Stanzabfälle · Maschinen Kühlschrott · Nirosta-Schrott · VA-Schrott · Chromschrott NE-Metalle · Aluminium Messing · Kupfer · Bronze Eisenschrott · Kernschrott · Blechschrott · Eisenspäne Mischschrott · Gratschrott · Stanzabfälle · Maschinen · Kühlschrott · Nirosta-Schrott Eisenschrott · Kernschrott · Blechschrott · Eisenspäne Mischschrott · Gratschrott · Stanzabfälle · Maschinen · Kühlschrott · Nirosta-Schrott · VA-Schrott · Chromschrott NE-Metalle · Aluminium · Messing · Kupfer · Bronze Eisenschrott · Kernschrott Blechschrott · Eisenspäne Mischschrott · Gratschrott · Stanzabfälle · Maschinen Kühlschrott · Nirosta-Schrott · VA-Schrott · Chromschrott NE-Metalle · Aluminium Messing · Kupfer · Bronze Eisenschrott · Kernschrott · Blechschrott · Eisenspäne Entsorgungsfachbetrieb Mischschrott · Gratschrott · Stanzabfälle Maschinen · Kühlschrott · Nirosta-Schrott Blechhammer 1 · · 58791 Werdohl Tel 02392 92960· ·Aluminium Fax 02392· 929660 VA-Schrott · Chromschrott NE-Metalle Messing · Kupfer · Bronze [email protected] Kühlschrott · Nirosta-Schrott · VA-Schrott · Chromschrott NE-Metalle · Aluminium www.menshen.de Eisenschrott · Kernschrott · Blechschrott · Eisenspäne Mischschrott · Gratschrott · Stanzabfälle · Maschinen · Kühlschrott · Nirosta-Schrott · VA-Schrott · Chromschrott Abfall zur Verwertung · Sperrmüll · Holz · Pappe/Papier · Bauschutt · Baumischabfälle · Abfall zur Verwertung · Holz · Sperrmüll Pappe/Papier · Bauschutt Abfall zur Verwertung · Sperrmüll · Holz · Pappe/Papier · Bauschutt · Bau · Sperrmüll Bauschutt · Baumischabfälle · Abfall zur Verwertung · Sperrmüll · Holz · Pappe/ Papier · Bauschutt · Baumischabfälle · Abfall zur Verwertung · Holz · Sperrmüll Schrott- und Metallgroßhandel Containerdienst 52 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Ooohhhhh ... aua! 53 Empfehlenswerte Adresse 54 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Schiri ... Fooouuul! 55 sten überraschend am 4. März 1975 den Rücktritt des gesamten Abteilungsvorstandes zur Kenntnis nehmen: Harro Schumann, Heinz Scheumann, Ullrich Maiworm, P. D. Bartschat, Horst Raphael, Klaus Göbel und Werner Gierse hatten sich zu diesem Schritt durchgerungen, nachdem sich offenbar nicht erreichen ließ, den Vorstand auf eine breitere finanzielle Unterstützung aus der Neuenrader Wirtschaft zu stellen. Zahlreiche Besucher der damaligen außerordentlichen Mitgliederversammlung bezeichneten den Abend als „schwärzesten Tag in der Geschichte der Abteilung Fußball des TuS Neuenrade“. Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein, die Neuenrader Bevölkerung war fassungslos, denn immerhin hatte Harro Schumann mit seinem Vorstandsteam und Fußballern Schlagzeilen in allen deutschen Zeitungen gemacht. In knapp zehn Jahren war eine Fußballmannschaft aus einer „8.000-Seelen-Gemeinde“ aus der Zweiten Kreisklasse in die Amateur-Oberliga aufgestiegen und Westfalenmeister geworden. So war es auch nicht verwunderlich, dass ein Bericht über den Rücktritt des Neuenrader Vorstandes im Sportteil der Westfälischen Rundschau direkt neben dem Artikel über das UEFA-Cup-Viertelfinalspiel von Borussia Mönchengladbach erschien und selbst die Bild-Zeitung titelte „Fußball-Meister löst sich auf“. TuS Neuenrade Zeitungsmeldung „Rücktritt Vorstand” direkt neben „Gladbach Halbfinale UEFA-Cup” 56 100 Jahre Fußball außerordentlichen Hauptversammlung der neue Vorstand der Abteilung Fußball des TuS Neuenrade gewählt. Mehr als 150 Mitglieder waren in das Vereinslokal Gasthof „Zur Post“ gekommen, um mögliche „Sensationen“ mitzuerleben. Diese blieben allerdings aus. In einer harmonischen Versammlung präsentierte Bürgermeister Hans Schmerbeck gleich eine Reihe von Personen, die sich nach Vorgesprächen bereit erklärt hatten, die Führung zu übernehmen. Erster Vorsitzender wurde Alois Wiesemann, unterstützt vom Zweiten Abteilungsleiter Klaus Heringhaus, den Geschäftsführern Günter Wieneke und Dieter Gerhard und den Kassierern Klaus Hanbücken und Walter Leonhardt. Spielszene aus der Saison 1976/77 TuS Neuenrade gegen VfB Altena Natürlich löste sich der TuS Neuenrade nicht auf, insbesondere dank 75 Neuenrader Bürgern, die mit monatlichen Beträgen zwischen DM 5,- und DM 500,- einen „Förderkreis Fußball“ gründeten und so vorerst den weiteren Spielbetrieb sicherten. Denn schon damals war natürlich eine Verbandsligamannschaft recht kostenintensiv, zumal zahlreiche Spieler bekanntlich von auswärts kamen und natürlich keine Veranlassung sahen, dem TuS aus moralischen Gründen weiterhin die Treue zu halten. Am 6. April 1975 wurde dann in einer Mit 4 Stammspielern (Schmidt, Kallabis, Heimann, Gajeski) und einigen Neuerwerbungen (z. B. Wolfgang und Reiner Trox) konnte zunächst unter Trainer Peter Ludwig in der Verbandsliga weitergespielt werden. Nach 3:13 Punkten entschied sich der Vorstand jedoch „über Nacht“ zu einem Trainerwechsel. Willi Ilsen, bereits in der ersten Verbandsligasaison Trainer des TuS, kam nach Neuenrade und blieb bis zum Ende der Saison 1977. Doch noch andere Schwierigkeiten sollten den TuS Neuenrade in der Folgezeit stark belasten und Spieler und Verein auf eine weitere Bewährungsprobe stellen. Laut Fußballspielordnung des Westdeutschen 57 Fußballverbandes durften Mannschaften der höchsten Amateurklasse nur noch auf Rasenplätzen spielen. In schwierigen Verhandlungen mit dem Fußballverband wurde dem TuS Neuenrade zwar eine Karenzzeit eingeräumt, die jedoch nicht ausreichte, bis das von der Stadt Neuenrade geplante und „Am Glocken“ zu bauen begonnene heutige Waldstadion bespielbar, also fertig war. Spiel Neuenrader Wirteverein – WDR Prominentenelf, 1977 Als die Verbandsspruchkammer im Oktober 1976 entschied, dass das auf der Niederheide ausgetragene Spiel gegen Lütgendortmund wiederholt werden müsse, wusste sich der damalige Abteilungsvorstand unter Alois Wiesemann auch aus dieser Zwangslage herauszuwinden. Unter großen persönlichen Opfern wurde der „Rasenplatz“ der Sportfreunde in Langenholthausen als Übergangslösung für die Heimspiele hergerichtet und es war eigentlich erstaunlich, wie es die Neuenrader Mannschaft schaffte, unter diesen widrigen Umständen den Klassenverbleib zu sichern. Auch die Fans ließen ihre Mannschaft nicht im Stich und nicht selten zählte man in Langenholthausen 800 Zuschauer und mehr. Vom Sommer 1977 bis Frühjahr 1978 trainierte Jochen Vollmer aus Schwerte die Elf, danach – bis zum 1.April 1979 – Peter Voß. E-Jugend-Kreismeister 1977: Hans Diehl, Helmut Krekel, Dirk Neumann, Dirk Weber, Bernd Müller, Dirk Baukhage, Hansi Domröse, Bernd Baukhage, Thomas Bonrath, Ralf Angermann, Uwe Krug, Dirk Pröpper, Hansi Schreiber, Frank Andrejewski 58 Im Mai 1977 hatte Dr. Werner Droste die Leitung der Abteilung übernommen; das im Vorfeld viel diskutierte Waldstadion stand zur Verfügung und alle rechneten mit einem neuen Aufwind in dieser herrlichen Anlage. Doch es sollte ganz anders kommen. Spielerisch war man den Anforderungen der starken Verbandsliga nicht mehr gewachsen, finanziell kündigte sich an, dass bald „nichts mehr gehen würde”. Woran mochte das liegen? Jedenfalls war kaum zu ergründen, warum jetzt in das herrliche Waldstadion nur noch etwa 200 Zuschauer kamen, bei gleichen Gegnern wie vorher. Wo waren die Fußballfans des TuS Neuenrade plötzlich geblieben? Die Jahreshauptversammlung 1979 stellte die Fußballabteilung vor eine erneute Bewährungsprobe. Die Kasse zeigte ein großes Loch von über DM 100.000,-, denn die hohen Aufwendungen der letzten Jahre konnten wegen unvorhergesehener Einnahmeausfälle (insbesondere durch geringe Zuschauereinnahmen und das Fehlen größerer Spenden) nicht gedeckt werden. Was war zu tun? Konkurs anmelden? Das wäre das Ende der Fußballabteilung gewesen, also musste nach neuen Wegen gesucht werden. Fest stand nur eines: Wenn die I. Mannschaft weiterhin in der Landesliga, in die man zwangsläufig 1979 abgestiegen war, spielen sollte, ging das nur mit einer ganz 100 Jahre Fußball sein Stellvertreter. Helmut Krekel, erfahrener Jugend-Geschäftsführer, übernahm die Geschäftsführung der Abteilung mit, zusammen mit Karin Loos, die ihn tatkräftig unterstützen sollte. Und für das wichtige Amt des Kassierers wurde mit Herrn Prinz ein Mann vom Fach gefunden, assistiert von Helmut Loos. Dieser Vorstand, dem auch der Jugendleiter angehörte, stand der TuS-Vorsitzende oder ein anderes Hauptvorstandsmitglied stets helfend zur Seite und der Obmann des Förderkreises – Alois Wiesemann – nahm ebenfalls an allen Vorstandssitzungen teil. I. Mannschaft mit Trainer Peter Voß, 1978 neu zu formierenden, jungen Elf, die aus lauter „Amateuren“ bestehen würde, denn Geld war nicht mehr da und für die nächsten Jahre auch nicht zu erwarten, im Gegenteil. normalerweise der Fußballabteilung vom Hauptverein zugeflossen wären. Das hieß im Klartext, dass sich bis 1983 die Fußballabteilung „aus eigener Kraft“ erhalten musste. Und wieder waren es die treuen Sportfreunde, die den TuS nicht untergehen lassen wollten, denen nach langen Überlegungen und unzähligen Besprechungen ein Rezept einfiel, wie es wohl weitergehen könnte. Die erheblichen Schulden wurden in Form von Darlehen von Privatleuten übernommen, so dass die Fußballer zunächst mit „Plus-minus-Null“ starten konnten. Der Hauptvorstand verpflichtete sich, innerhalb von vier Jahren die Darlehen zurückzuzahlen, mit den Mitteln, die Aber wer wollte das schwierige Amt übernehmen, unter solchen Verhältnissen die Abteilung zu leiten? Und selbst wenn für den Abteilungsvorstand verantwortliche Leute gefunden würden, wer würde sich mit dem Neuaufbau einer Mannschaft befassen? Beide Probleme wurden gelöst: Ludwig Gerhard, dem Neuenrader Fußball seit langen Jahren treu verbunden, übernahm die Abteilung, Günter Kampmann wurde 59 Und spielerisch? Wäre Arno Heimann, erfahrener und bewährter Verbandsligaspieler und Jugendtrainer, nicht gewesen, hätte die notwendige Aufbauarbeit 1979 nicht so beginnen können. Mit viel Fingerspitzengefühl ging er an die Arbeit und brachte es fertig, eine junge Mannschaft aufzubauen, die sich achtbar in der Landesliga schlug und die erste Saison mit einem hervorragenden Mittelplatz beendete. 1980 – 2005 Aber auch Arno Heimann konnte auf Dauer keine Wunder vollbringen. Während die ersten Landesligajahre noch mit guten Platzierungen abgeschlossen wurden, befand sich der TuS im März 1982 im aku- Empfehlenswerte Adressen 60 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Die „Pille” hol ich mir! 61 Empfehlenswerte Adressen Hans-Jürgen Piekarski Ihre Gesundheit ist uns wichtig! 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Die Zweitvertretung des TuS konnte sich in dieser Saison die Meisterschaft in der Kreisliga B sichern, was den Aufstieg in die Erste Kreisklasse bedeutete. Aufgrund des großen Spielerpotentials konnte sogar eine dritte Mannschaft zum Spielbetrieb gemeldet werden. Als Trainer für beide Teams wurde Paul Mistereck verpflichtet. Klaus König wurde zur Spielzeit 1983/84 neuer Trainer der I. Mannschaft, blieb jedoch nur bis zum 15. Spieltag und wurde dann – nach einigen Unstimmigkeiten – durch den Trainer der II. Mannschaft, Paul Mistereck, abgelöst. Der Klassenerhalt konnte kurz vor Saisonende im Spiel gegen den SV Deifeld gesichert werden. 1984 wurde dann der „Wunschtrainer“ der Verantwortlichen (L. Gerhardt, C. Wurm, D. Müller) des TuS präsentiert: I. Mannschaft aus dem Jahre 1980 64 I. Mannschaft aus dem Jahre 1982 I. Mannschaft aus dem Jahre 1983 65 Wolfgang Schmidt, Spielführer und Leistungsträger der Westfalenmeister-Mannschaft von 1974 wurde neuer Coach der Landesligamannschaft. Schmidt, der insgesamt 14 Jahre in der Verbandsliga spielte (davon 8 Jahre in Neuenrade) war 1978 als Spielertrainer zu RW Lennestadt-Grevenbrück gewechselt, nachdem er zuvor enrade. Am 20. August 1984 spielte die Westfalenmeister-Mannschaft von 1974 zum 10-jährigen Jubiläum gegen eine prominente „Rhein-Ruhr-Elf“, die sich aus ehemaligen Bundesligaspielern zusammensetzte. Vor gut 1.200 Besuchern verlor man im Waldstadion nur knapp mit 1:2 Toren. Bevor es jedoch in die neue Saison ging, wurde es noch einmal nostalgisch in Neu- Schon früh steckte der TuS in dieser Spielzeit im Abstiegskampf. Dies kam nicht unbedingt überraschend, hatte man sich doch schon vor der Saison geeinigt, verstärkt auf die eigene Jugend bzw. auf jüngere Spieler zu bauen. Zu Heiko Stöcker, J. Brüll und Martin Schwarzer gesellten sich im Laufe der Saison noch Matthias Maag, Uwe Krug und Bernd Müller, die – aus der A-Jugend kommend – vorzeitig zum Senior erklärt wurden. Zusammen mit dem Verletzungspech der Hinserie (M. Brüll, Protzer, Gerigk) konnten diese Umstände nicht kompensiert werden: Am 19. Mai 1985 stieg der TuS Neuenrade nach einem 0:0 im Heimspiel gegen den SV Heggen in die Bezirksliga ab, nach fast 20 Jahren, in denen man ausschließlich Landes- bzw. VerbandsligaFußball in Neuenrade bewundern konnte. Alte Herren gegen Herbede, 1982 mehr als 200 Spiele in Folge (!) für den TuS bestritten hatte. Partie der Nachbarn sehen, die, wie so oft, zu Gunsten der Werdohler ausging. Mit 0:1 Toren verlor der Gastgeber (Rückspiel 2:2), allerdings ersatzgeschwächt, so dass sich sogar Trainer Wolfgang Schmidt mit 38 Jahren noch selbst einwechseln musste. Es war wohl eines der letzten Lokalderbys des TuS Neuenrade vor einer „großen“ Kulisse: Am 21. Oktober 1984 war der FSV Werdohl im heimischen Waldstadion zu Gast. Rund 800 Zuschauer wollten diese 66 Im Juni 1985 wurde der bisherige Zweite Abteilungsleiter des TuS Neuenrade, Günter Kampmann, Vorsitzender der Fußballer. Bernd Zöller, langjähriger Stammspieler der I. Mannschaft übernahm in diesem 100 Jahre Fußball gen wies das Neuenrader Konto 8:10 Punkte auf, was Platz 11 bedeutete. Auch in der Folgezeit wurden eher „magere“ Ergebnisse erzielt, bis auf eine Ausnahme: Am 29. März 1987 wurde der TuS Plettenberg auf der Niederheide mit 7:2 Toren wieder nach Hause geschickt. Unvergessen bleibt dabei, dass die Plettenberger Spieler die von Trainer Ralf Beßler verordnete Abseitsfalle nicht umsetzen konnten. Von da an sollte es etwas besser laufen, so dass zuletzt der 8. Tabellenrang erreicht wurde, währenddessen die II. Mannschaft den bitteren Weg in die Kreisliga B antreten musste. Der Vorstand des TuS veränderte sich 1987 nur unwesentlich, Günter Wienecke wurde für Werner Wigge, der aus beruflichen Gründen zurücktrat, Zweiter Abteilungsleiter. Jubiläumsspiel Westfalenmeistermannschaft von 1974 gegen Prominentenelf; Wolfgang Schmidt mit Plakat, 1984 Jahr als Spielertrainer die Zweitvertretung des TuS und löste damit nach 3 Jahren Paul Mistereck ab, der in dieser Zeit mit der II. und III. Mannschaft des TuS jeweils aufgestiegen war. In die Bezirksliga-Saison 1985/86 startete man mit 13:1 Punkten glänzend, nach der heftigen 5:0-Auswärtsniederlage beim Ex- Klub von Trainer Wolfgang Schmidt, RW Lennestadt-Grevenbrück, musste man die Tabellenführung jedoch abgeben. Zum Ende der Spielzeit geriet man sogar noch in Abstiegsgefahr, der Doppelabstieg konnte jedoch verhindert werden. Der Beginn der kommenden Spielrunde hingegen war mäßig. Nach 8 Begegnun67 Hatte man vor der Saison 1987/88 noch geglaubt, man könnte um die Meisterschaft mitspielen, musste man sich leider zu Beginn der Spielzeit eines Besseren belehren lassen. Erst zum Ende hin wurde der TuS, im vierten Jahr von Wolfgang Schmidt trainiert, immer stärker. 8 Siege in Folge sicherten dem TuS einen guten 4. Platz in der Abschlusstabelle und mit Michael Brüll stellte man sogar den Torschützenkönig (30 Treffer) der Liga. Empfehlenswerte Adressen Hast Du mit Deinem Dach Kummer, wähle einfach unsere Nummer! BÜRO/LAGER: 58791 Werdohl · Gildestraße 1 Tel. 02392 62416 · Fax 02392 649156 E-Mail [email protected] www.schulz-bedachungen.de 68 100 Jahre Fußball Zeitlose Impression Nur zu zweit? 69 Empfehlenswerte Adressen Lassen Sie sich feiern ! Wir machen Ihre Feier zu einem ganz besonderen Erlebnis. en eh i z r i W ! n a e Si Ganz egal ob Sie Ihren Polterabend, Ihre Hochzeit, Ihre goldene Hochzeit, Ihren runden Geburtstag, Ihre Jubliarfeier oder Ihre Gartenparty bei uns feiern möchten, wir sorgen für den richtigen Rahmen. Sprechen Sie mit uns. 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Zur Winterpause war man der Spitzengruppe der Liga dicht auf den Fersen und auch in der Rückserie spielte das junge Team lange um die VizeMeisterschaft (Meinerzhagen war in dieser Saison das unangefochtene Spitzenteam) mit, es reichte jedoch „nur“ zu Platz 3 hinter dem VfL Schwerte. Die Ankündigung des Ersten Vorsitzenden Kampmanns in der Lokalpresse von 1985, verstärkt auf die eigene Jugend zu setzen, wurde lange umgesetzt; als das Ziel „Landesliga“ so nicht zu erreichen war, wurde die „Marschrichtung“ jedoch geändert. Zur Spielzeit 1989/90 wurden mit Jens Groll, Ulrich Gatzke, Klaus Croce und Reinhold Pröpper bereits die ersten „hochkarätigen“ Spieler von auswärts verpflichtet, „Freddy“ Jager übernahm als Spielertrainer die „Zweite“. 100 Jahre Fußball Die Saison verlief gut, es gab nur ein Problem, ähnlich wie in der vorherigen Spielzeit gab es eine überragende Mannschaft, den BSV Menden. Spieler Bernd Müller im Krankenhaus nach Schien- und Wadenbeinbruch, 1989 Spielszene aus der Saison 1989/90 TuS Neuenrade gegen Kiersper SC 1:2 73 Erst durch eine sensationelle Serie von 22:2 Punkten und dem 4:2-Auswärtserfolg beim BSV (nach 0:2 Rückstand) konnte der Rückstand auf 3 Punkte verringert werden. Als jedoch das Heimspiel gegen den Kiersper SC mit 1:2 verloren ging, war die Meisterschaft entschieden. Am Ende, der TuS resignierte, waren es dann sogar 9 Punkte, aber man war immerhin Vize-Meister, diesmal vor dem VfL Schwerte. Das sollte kein zweites bzw. drittes Mal passieren. Abteilungsleiter G. Kampmann setzte alles auf eine Karte, machte in der Saison 1990/91 den bisherigen Trainer Wolfgang Schmidt zum Sportlichen Leiter und präsentierte mit Hennes Vogelsang als neuem Trainer zahlreiche spektakuläre Neuzugänge. Der ohnehin gute Kader wurde mit den Spielern F. Rudolphi, U. Hartmann, L. Greco, C. Schulte-Schmale, R. Runte und C. Vieler erheblich verstärkt. Die Saison begann erwartungsgemäß, erst nach 5 Siegen in Folge gab man zu Hause einen Punkt gegen den SV Geisecke ab und auch in der Woche darauf spielte der TuS beim BSV Lendringsen „nur“ unentschieden. Der TuS wurde noch einmal verstärkt: Thomas Muschol, ehemaliger DDR-Auswahlspieler, und Dr. Raimund Lukassowitz, Zahnarzt aus Kierspe, stießen während der Saison zum Kader. Am 9. Dezember 1990 kam es in Kierspe zum Spitzenspiel gegen den SC. R. Lüdtke brachte den TuS mit einem Kopfballtor mit 1:0 in Führung, Kierspe konnte jedoch frühzeitig zum Endstand von 1:1 ausgleichen. Das war auch das Wunschergebnis des Teams von Hennes Vogelsang, denn somit hatte man sich zur Winterpause einen komfortablen Vorsprung von 5 Punkten erspielt und die Tabellenführung verteidigt. Und auch in der Rückserie präsentierte man sich souverän und hatte immer einen sicheren Punktevorsprung von mindestens 6 Punkten auf den Verfolger Kierspe. So wurde bereits drei Spieltage vor Saisonende mit einem 2:0-Sieg (Tore durch Gatzke und Croce) über die SpVg Plettenberg die Meisterschaft perfekt gemacht, zudem stellte man mit Carsten Vieler den Torschützenkönig der Liga. Mannschaft Bezirksligameister der Saison 1990/91 74 Der Kader der Mannschaft: Reinhold Pröpper, Klaus Croce, Christof Schulte-Schmale, Uwe Hartmann, Marco Francavilla, Ulrich Gatzke, Pietro Tammaro, Ferdinand Rudolphi, Michael Brüll, Rüdiger Lüdtke, Carsten Vieler, Bernd Müller, Matthias Borowski, Martin Leuchter, Ralf Runte, Hilmar Vogt, Dr. Raimund Lukassowitz, Ludovico Greco, Markus Kampmann, Oliver Berk. Kurioses ereignete sich im April 1991: Wolfgang Schmidt, inzwischen 45 Jahre alt, verfolgte die B-Liga-Partie zwischen 100 Jahre Fußball dem VfB Altena III und der Zweitvertretung des TuS Neuenrade. Trainer Freddy Jager konnte den Sportlichen Leiter kurz nach der Pause zu einem Einsatz in der aus unterschiedlichen Gründen arg geschwächten II. Mannschaft überreden. Die Fußballschuhe wurden kurzerhand von Andreas Becker geliehen und bereits nach wenigen Minuten verfehlte – beim Stand von 1:1 – Wolfgang Schmidt mit einem Fallrückzieher das Altenaer Gehäuse nur knapp. In der Schlussminute hatte der „Oldtimer“ aber doch noch sein Erfolgserlebnis, als er eine Flanke von Jürgen Brüll zum 2:1-Sieg über die Torlinie drückte. Mit ihm in einer Mannschaft standen seine beiden Söhne, Christian und Carsten, die staunend ansehen mussten, was „der Alte noch drauf hat“. Das Ziel Landesliga war endlich geschafft, doch schnell musste man in der kommenden Spielzeit feststellen, dass in dieser Liga ein etwas anderer Fußball gespielt wurde. Von Beginn an kämpfte man gegen den Abstieg, der glücklose Trainer Hennes Vogelsang wurde nach 5:11 Punkten im Oktober 1991 von Wolfgang Schmidt abgelöst und im Frühjahr 1992 folgte die nächste „Hiobsbotschaft“: Günter Kampmann trat als Abteilungsleiter nicht mehr zur Wahl an und stellte auch seine finanzielle Unterstützung nach 7jähriger Tätigkeit vollständig ein. Diese Situation kam der Neuenrader Bevölkerung bekannt vor und der Gedanke an Harro Schumann blieb nicht aus, allerdings mit dem Unterschied, dass diesmal nicht der komplette Vorstand zurükktrat. Günter Wienecke übernahm den Vorsitz. de. Er hatte es nicht leicht, denn unter dem Motto „Geld weg, Spieler weg“ verabschiedeten sich gleich 8 Stammspieler aus Neuenrade. Offensichtlich hatte Lopatenko die Aussichtslosigkeit der Situation erkannt und wechselte zur Winterpause – Erfolgstrio des TuS Neuenrade Saison 1990/91: Trainer ”Hennes” Vogelsang, Abteilungsleiter Günter Kampmann und Sportlicher Leiter Wolfgang Schmidt Sportlich konnte man sich aber noch retten: Nach erneuter 8-jähriger Zugehörigkeit zum TuS verabschiedete sich Trainer Wolfgang Schmidt mit dem Klassenerhalt aus der Hönnestadt. Am vorletzten Spieltag gewann man beim VfB Altena mit 3:2 und sicherte sich damit als Tabellenneunter ein weiteres Landesliga-Jahr. Manfred Lopatenko übernahm zur neuen Saison den Posten als Trainer in Neuenra75 Neuenrade war bereits Tabellenletzter – als Co-Trainer zu den SF Siegen. Martin Kreugel übernahm als Spielertrainer das Team, es fehlte jedoch an Substanz, der Abstieg konnte nicht verhindert werden. Man verabschiedete sich – ohne auch nur ein Heimspiel zu gewinnen – sang- und klanglos – mit einer 3:9-Heimniederlage gegen BW Hillmicke aus der Landesliga. Weitere Spieler verließen nun den TuS und es war sogar im Gespräch, aus Mangel an Spielern, die Zweitvertretung vom Spielbetrieb abzumelden, die unter Trainer Jörg Quenzer einen guten 4. Platz in der Kreisliga B belegt hatte. Auch die Jahreshauptversammlung im Mai 1993 brachte einige Änderungen: Andreas Becker wurde neuer Abteilungsleiter, Arno Heimann sein Stellvertreter. Auch Clemens Wurm, 13 Jahre lang Geschäftsführer beim TuS, trat nicht mehr zur Wahl an (C. Wurm arbeitet noch heute im Hintergrund und ist insbesondere für die Schiedsrichter-Betreuung zuständig). Wolfgang Reinhardt wurde sein Nachfolger. Jürgen Redder übernahm den Posten als Erster Kassierer, Michael Wiesemann wurde sein Vertreter. So fand man sich in der Saison 1993/94 in der Bezirksliga wieder und auch diese Saison verlief keineswegs reibungslos. Nicht nur die sportliche Bilanz war mager (7:13 Punkte nach 10 Spielen), auch der „Führungskrieg“ zwischen Abteilungsleiter Becker und seinem Vize Arno Heimann machten dem TuS zu schaffen. Dazu kam noch eine besondere Negativ-Serie: Bereits zur Winterpause hatte man sich selber durch 7 Rote Karten erheblich geschwächt. Erst durch den 3:2-Heimsieg im vorletzten Spiel gegen den SSV Elspe konnte man den Doppelabstieg verhindern. Andreas Roß löste Martin Kreugel als Spielertrainer ab und der Kader der Spielzeit 1994/95 hatte – bis auf einige „alte Strategen“ – auch ein anderes Gesicht: Pröpper, Muschol, Leuchter, Rosenberger, Demir, Müller, Hartmann, Krieger, Schmidtke, Vogt, Turgut, Bigiordi, Verse, Gerigk, Schöttler, Lategano, Moch, Deleo. Auch der Start in diese Runde war schlecht, 4:14 Punkte nach 9 Spielen, der TuS war zu diesem Zeitpunkt Schlusslicht der Liga. Spielszene aus der Saison 1991/92 TuS Neuenrade gegen FSV Werdohl 1:1 76 Ähnlich schwach präsentierte sich die Westfalenmeister-Elf von 1974 in einem Prominentenspiel anlässlich des 20-jährigen Jubiläums gegen eine Westdeutsche Ex-Profi-Auswahl. 1:11 hieß es am Ende, 100 Jahre Fußball der Spaß und das Wiedersehen standen allerdings auch im Mittelpunkt! Die Rückrunde verlief für die I. Mannschaft eher durchschnittlich. Einer starken Anfangsphase folgten einige unnötige Niederlagen, insbesondere gegen schwächere Teams der Liga. Erst wenige Spieltage vor Saisonende konnte der Klassenerhalt gesichert werden, Platz 10 sollte es am Ende werden. Schon da deutete sich an, dass auch die nächste Spielzeit problematisch werden sollte. Andreas Roß blieb Spielertrainer, mit Frank Roccotelli gab es nur einen namhaften Neuzugang, dafür sollten etliche Spieler aus der Zweitvertretung (Diehl, Schmidt, Jagals, Khoury) eine Chance bekommen. Alte Herren, 1994 Nach 17 Spielen hatte man 20 Punkte, was Platz 9 zur Winterpause der Saison 1995/96 bedeutete. Ein durchaus zufrieden stellendes Ergebnis, ahnte man noch nicht, wie sich die Rückrunde noch gestalten sollte. Jubiläumsspiel Westfalenmeistermannschaft von 1974 gegen Prominentenelf; Wolfgang Schmidt mit Bernhard Dietz, 1994 77 Sicherlich nicht förderlich waren einige personelle Entwicklungen, die sich im Frühjahr 1996 abzeichneten. Andreas Roß kündigte aus privaten Gründen seinen Abschied zum Saisonende an und auch einige der älteren Akteure wollten aufhören. Nachdem R. Pröpper das Traineramt nicht übernehmen wollte, konnte der Empfehlenswerte Adressen Resistor and Heating Technology for Rolling Stock BÜLTMANN From Schniewindt of course! New, actual, accepted worldwide. 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So aber musste der Abstieg unter diesen Teams ausgespielt werden und letztendlich war es der TuS, der zusammen mit dem FC Lenne- stadt aufgrund einer um einen Treffer schlechteren Tordifferenz den bitteren Weg in die Kreisliga A antreten musste, wo man zuletzt 30 Jahre zuvor gespielt hatte! Nur wenige Spieler zeigten Charakter und blieben beim Absteiger. So erklärte sich z. B. Andreas Roß, Trainer der Vorsaison, bereit, dem TuS weiterhin als Spieler zu helfen, obwohl jetzt Pietro Tammaro das Sagen hatte. Das neu zusammen gestellte, junge Neuenrader Team ging nicht als Meister- schaftsfavorit in die Saison 1996/97, musste man sich doch erst einmal an die Spielweise der unteren Klasse gewöhnen. Dennoch fand man sich nach 8 Spieltagen an der Tabellenspitze wieder, die man aber schnell wieder verspielte. Im Februar 1997 sorgte wieder eine Rükktrittsabsicht für Unruhe im Neuenrader Lager: A. Becker und D. Rademacher, Erster und Zweiter Abteilungsleiter im TuS, kündigten zum Mai ihren gemeinsamen Abschied an. Glücklicherweise überdachte D. Rademacher seine Entscheidung, wurde neuer Vorsitzender der Abteilung Fußball Spielszene aus der Saison 1993/94 TuS Neuenrade gegen TuS Halver 3:2; Spieler Lüdtke, Muschol, Leuchter Jubiläumsspiel Westfalenmeistermannschaft von 1974 gegen Prominentenelf; Spieler Emanuelsen, 1994 82 100 Jahre Fußball im TuS Neuenrade und präsentierte mit Wolfgang Schmidt schon frühzeitig einen „neuen alten“ Trainer. Wolfgang Schmidt, im Jahre 2005 immer noch aktueller Trainer der I. Mannschaft, ist somit seit über 24 Jahren für den TuS als Spieler oder Trainer im Einsatz. Eine Verbundenheit, die man heutzutage kaum noch findet. Sportlich beendete das Team vom scheidenden Trainer Tammaro die Saison im oberen Mittelfeld, die Zweitvertretung des TuS wurde unter Trainer Ludger Stettner Tabellenletzter und stieg in die Kreisliga C ab. Dass man überhaupt eine „Zweite“ zur neuen Saison melden konnte, war u. a. Samsunspor Neuenrade zu verdanken, die es nicht schafften, eine zweite Mannschaft zu stellen. Der neue Abteilungsleiter Dierk Rademacher und Christian Schmidt brachten im Sommer 1997 die erste offizielle Vereinszeitschrift des TuS Neuenrade Abteilung Fußball heraus. Das „TuS-Journal“ erscheint in regelmäßigen Abständen und berichtet Aktuelles von der Jugend bis zu den Alten Herren. Noch heute finanziert der aktuelle Vorsitzende, Christian Schmidt, mit den Werbeanzeigen der heimischen Industrie im Heft die Neuenrader Vereinsarbeit. Mit Haucke, Lüdtke und Francavilla kehrten einige Neuenrader zurück in ihre Hei- mat, mit Roß, Hartmann, Müller und Muschol verließen – bis auf Gerigk – die letzten „Alten“ die Hönnestadt. Für seine 35-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Fußballabteilung wurde Hans Diehl, langjähriger Jugendleiter des TuS, mit dem Bundesverdienstkreuz am Band ausgezeichnet. Bürgermeister Hans Schmerbeck und Landrat Klaus Tweer überreichten die hohe Auszeichnung am 3. Dezember 1997 im Neuenrader Kaisergarten an „Hennes“ Diehl. Zur Winterpause 1997/98 waren die Verantwortlichen des TuS mit dem 10. Platz sicherlich nicht zufrieden, aber man hatte gelernt, geduldiger zu sein. Das junge Team spielte sich immer besser ein und Platz 4 in der Abschlusstabelle im Mai 1998 war durchaus leistungsgerecht. Der Vorstand des TuS hatte inzwischen auch ein anderes „Gesicht“ bekommen: Manfred Klemradt unterstützte fortan die Arbeit von D. Rademacher als Zweiter Abteilungsleiter, Michael Wiesemann und Christian Protzer verwalteten die Finanzen, währenddessen Mathias Protzer die Geschäftsführung übernahm. Dietmar Riecke fungierte als Jugendleiter. Mit 4 Neuzugängen (F. Librandi, L. König, S. Kortmann, Ch. Günther) startete der TuS optimistisch in die Spielzeit 1998/1999 83 TuS-Journal und bereits die Vorbereitungsspiele deuteten an, dass einiges möglich war. Nach 7 Spielen war das Team von Wolfgang Schmidt – trotz einiger Langzeitverletzter (Francavilla, Günther, Lategano, Haucke) – bereits Tabellenführer. Im Spitzenspiel gegen den Bezirksliga-Absteiger RSV Meinerzhagen konnte man im Oktober 1998 bereits den ersten Verfolger „abschütteln“. Durch Tore von Gerigk und König gewann man im heimischen Waldstadion verdient mit 2:0. Auch das zweite Spitzenspiel gegen Hilal Plettenberg entschied man mit 4:1 Toren deutlich für sich. Kurz vor Weihnachten musste das Team jedoch eine empfindliche Niederlage einstecken. Am 20. Dezember war der TuS auf der Lüdenscheider „Höh“ beim SV Hellas zu Gast, der bereits das Hinspiel mit 1:0 in Neuenrade gewonnen hatte. 3:2 verloren die Hönnestädter nach einem hochklassigen und spannenden Spiel. Die Tabellenspitze war wieder zusammengerückt (TuS Neuenrade 31 Punkte, Hellas Lüdenscheid 30 Punkte und TuS Halver 29 Punkte). Mit einigen Kantersiegen startete der TuS in die Rückserie. So war es auch nicht verwunderlich, dass einige Neuenrader Akteure in der Torschützenliste der Kreisliga A ganz vorne standen, so wurde z. B. Rüdiger Lüdtke am Ende der Saison mit 26 Treffern Torschützenkönig der Liga, gefolgt von Lars König mit 23 Toren. Nachdem man zwischenzeitlich mit einem deutlichen Vorsprung die Tabelle angeführt hatte, wurde man zum Ende hin noch einmal nervös. Eine unnötige Niederlage beim TuS Ennepe brachte den SV Hellas noch einmal – vor dem letzten Spieltag – auf 3 Zähler heran. Das schwere Auswärtsspiel beim TuS Grünenbaum, der noch um den Klassenerhalt kämpfte, musste die Entscheidung bringen. Wenn nicht Lars König die frühe Führung der Grünenbaumer noch in der selben Minute ausgeglichen hätte, wer weiß, wie der Nachmittag für den TuS verlaufen wäre. Ein Doppelschlag von König und Günther brachte in der zweiten Halbzeit die 3:1-Führung. Doch die vielen mitgereisten Neuenrader Fans mussten noch einmal zittern, denn nach 76 Minuten hieß es nur noch 3:2. Erst als König seine Treffer drei und vier erzielte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Der TuS Neuenrade spielte endlich wieder da, wo er – aus heutiger Sicht – hingehört: in der Bezirksliga! Im August 1999 gab es einen Wechsel in der Jugendleitung: Dietmar Riecke trat aus beruflichen Gründen zurück, Jörg Schneider und Silvia de Coster übernahmen zusammen die Führung. Praktisch mit dem identischen Kader ging die I. Mannschaft in die „erste“ Bezirksligasaison (Kortmann, Kirci, Deleo, Demir, Fatnassi, Linnhoff, Lennig, Knipps, Woita, 84 Zwei „alte Strategen”: Wolfgang Schmidt mit „Hennes” Diehl, 2000 König, Lüdtke, Giannopoulos, Günther, Schmidt, Haucke, Gerigk, Dogan). Mit dem 1:1 im Heimspiel gegen den BSV Lendringsen holte man den ersten Punkt, glaubte man zumindest, denn der Zähler 100 Jahre Fußball wurde nach nur wenigen Tagen durch Staffelleiter Willi Schaar aberkannt. Ertugrul Kirci war nach einer nicht eingetragenen Roten Karte unberechtigt eingesetzt worden. Mit einem Punkt (0:0 gegen den SC Kierspe) reiste man nach 4 Spieltagen zum Meisterschaftsfavoriten VfB Altena und wurde gnadenlos mit 6:0 nach Hause geschickt. Aber diesmal war das Glück auf der Neuenrader Seite, denn der VfB hatte den Spieler Sven Hallbauer zu Unrecht eingesetzt; der TuS bekam entsprechend die Punkte zugesprochen. Erst am 6. Spieltag konnte der erste Sieg eingefahren werden, und dies deutlich: Mit 6:0 Toren gewann man das Heimspiel gegen den Aufsteiger TuS Lenhausen (Lüdtke, 2 x Dogan, Knipps, 2 x Günther). Schöne Geste der Spieler: nach den enttäuschenden Leistungen der ersten Spiele hatten sie den Neuenrader Zuschauern den Eintritt spendiert. Nach sensationellen 6 Siegen in Folge gab das Team von Wolfgang Schmidt den ersten Punkt ausgerechnet im Lokalderby gegen den SV Affeln ab (1:1). Dennoch war der Vorstand um Abteilungsleiter Aufstieg in die Bezirksliga Saison 1998/99 85 Dierk Rademacher zur Winterpause mehr als zufrieden, zu Recht, mit 32 Punkten war man Tabellen-Vierter! Auch die Zweitvertretung war erfolgreich, der neue Trainer Pasquale Lategano führte mit seinem Team ungeschlagen die Tabelle der Kreisliga CII an. Eine besondere Ehrung gab es Ende Januar 2000 für die Neuenrader Kicker der Erstvertretung. In der Wahl der Westfälischen Rundschau zur Sportlerehrung „Mannschaft des Jahres“ belegte der TuS mit 399 Stimmen den 3. Platz und wurde in der Meinerzhagener Stadthalle für seine guten Leistungen im Jahr 1999 ausgezeichnet. Einerseits mit Stolz, anderseits mit Wehmut vernahmen die Verantwortlichen des TuS Neuenrade im Frühjahr 2000 den Wechsel von Eigengewächs Ralf Knipps zum Verbandsligisten Rot-Weiß Lüdenscheid, wo er noch heute – inzwischen als Mannschaftskapitän – spielt. Jubel nach der errungenen Kreisliga – Meisterschaft in Grünenbaum, 1999 Die Rückserie der Saison 1999/2000 verlief anfangs nicht so gut wie die Hinrunde, insbesondere wurden zahlreiche Heimspiele unnötig verloren oder gingen unentschieden aus. Zum Ende hin konnte sich der TuS – trotz großer Verletzungssorgen – aber wieder steigern und die Saison wurde mit einem tollen 4. Platz abgeschlossen. Krönung einer guten Saison war das Erreichen des Kreispokalfinales gegen RotWeiß Lüdenscheid. Lange spielte man gut mit und ärgerte die Verbandsliga-Kicker, die ersatzgeschwächte Truppe von Wolfgang Schmidt unterlag letztendlich aber deutlich mit 7:2. Ralf Knipps, derzeit Spielführer beim Verbandsligisten RW Lüdenscheid, in der Meistermannschaft der Saison 1998/99 86 Happyend auch für die Zweitvertretung, die zwar den Meistertitel im Entscheidungsspiel gegen den TSV Herscheid verspielte (0:1), in der Aufstiegspartie gegen den Italclub Schalksmühle aber klar über- 100 Jahre Fußball legen war (Endstand 8:2) und die Saison 2000/01 in der Kreisliga B begann. G. Lategano schoss in 16 absolvierten Spielen 48 Tore. Überraschend verstarb der ehemalige Vorsitzende des TuS Neuenrade, Günter Kampmann, im Alter von nur 58 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit am 30. Mai 2000. Novum auf der Jahreshauptversammlung des TuS im Mai 2000: Erstmals wurden zur Unterstützung des Vorstandes Beisitzer gewählt (Christian Schmidt, Gerhard Kühn, Jörg Wende), außerdem wurde Siegfried Teller neuer Jugendleiter des TuS. in Ordnung und besonders glücklich war man darüber, dass die TuS-Elf den Ortsrivalen aus Affeln mit 3:2 schlagen konnte (Rückspiel 1:1), der in diesem Jahr in die Kreisliga abstieg. Da wollte der TuS nicht hin, weit davon entfernt war man zum Ende der Saison aber nicht, allerdings erschwert durch die Tatsache, dass in der Spielzeit 2000/01 gleich vier Mannschaften den Weg in die Kreisliga antreten mussten. Dazu kamen die zuvor erwähnten unerwarteten Abgänge während der Saison und erneut personelle Ausfälle durch Verletzungen, so dass sogar der 40-jährige Ludger Stettner bis zum Saisonende aushalf. Führungswechsel im April 2001: Einstimmig wurde der erst 30-jährige Christian Schmidt zum neuen Vorsitzenden der Abteilung Fußball im TuS gewählt. Um die vielfältigen Aufgaben im Verein bewältigen zu können, erwarb der junge Neuenrader – nach einer umfassenden Ausbildung beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen in Kamen – als einer der ersten im Kreis eine Vereinsmanagerlizenz. Obwohl man zwei Spieltage vor Schluss bereits 40 Punkte auf dem Konto hatte und Platz 11 belegte, war das Team von Wolfgang Schmidt noch nicht gesichert. Erst der 4:0-Heimerfolg gegen den FC Schreibershof (Tore durch Linnhoff, Fat- Die Abgänge der Erstvertretung (R. Knipps, Ch. Günther, Ch. Gerigk) wurden zu Beginn der Saison 2000/01 mit 5 Neuzugängen (U. Stiefelhagen, R. Rudewig, B. Güles, A. Zola-Kueto, A. Dobrijevic) kompensiert, die allerdings zum Teil – aus unterschiedlichen Gründen – den Verein frühzeitig verlassen mussten, wie z. B. der erste Schwarzafrikaner im Trikot des TuS Neuenrade, Alfred Zola-Kueto aus dem Kongo, den es als Asylant nach Remmelshagen verschlagen hatte und der im Frühjahr 2001 über Nacht vor der drohenden Abschiebung die Flucht ergriff. Der Start in die neue Saison war nicht schlecht, nach 6 Spiele 12 Punkte, das war Aktueller Abteilungsleiter des TuS Fußball Christian Schmidt, 1999 87 Empfehlenswerte Adressen Das starke Team der CDU Neuenrade – für Sie immer am Ball! Ihre Nachbarn. Ihre Kollegen. Ihre Freunde. Ihre Mannschaft. Unbegrenzte Möglichkeiten Draht · Stangen ALUMINIUM MAGNESIUM DRAHTWERK ELISENTAL W. Erdmann GmbH & Co. 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Insbesondere der Weggang von Sven Kortmann und Lars König bedeutete nicht nur sportlich einen großen Verlust. Beide bildeten – zusammen mit Christian Günther, der bereits ein Jahr zuvor den Verein verlassen hatte – das Plettenberger „Dreamteam“. Unglaublich, mit welcher Ausdau- er sie die sonntäglichen Siege in der Ahornklause feierten. Insider wissen, dass die frühmorgens gerufenen Taxis erst über Umwege den Weg in die Heimat nach Plettenberg fanden. Aber auch für diese Verluste wurde adäquater Ersatz gefunden. Zwei „alte Bekannte“ kehrten nach langer Zeit wieder in die Hönnestadt zurück: Uwe Krug und Kai Tripke fanden den Weg zu ihrem Heimatverein, ergänzt von Christian Stute, Thomas Angermann, Roman Reichel, Carsten Monz, Uwe von Elm und Pierre Weih. Markus Barthelmes war bereits in der Winterpause zum Kader gestoßen. Auffällig zu Beginn dieser Spielzeit waren die Auswärtsstärke (4 Siege in Folge) und die Heimschwäche (3 Niederlagen). Erst am 8. Spieltag konnte die Serie mit einem deutlichen 6:0-Sieg gegen den SSV Kalthof gebrochen werden. Im Oktober 2001 fand das erste der letzten beiden Derbys gegen den FSV Werdohl statt. Die defensiv eingestellte Neuenrader Mannschaft wehrte sich 88 Minuten, dann fiel doch noch der verdiente Siegtreffer der Werdohler. Spektakulärer wurde es beim Heimspiel gegen den RSV Meinerzhagen. In einer „Abwehrschlacht“ sicherte der Ersatztorwart der Zweitvertretung, Danilo Bottaz- Fritz Schulte, Herbert Gröhn, Horst Dehmel 92 100 Jahre Fußball zo, der kurzerhand von der Tribüne aus für den verletzten Torwart Krug einsprang, den sehenswerten 4:3-Sieg gegen den Tabellen-Zweiten. Markus Barthelmes erzielte 3 Treffer. Das TuS-Team verabschiedete sich zwar mit einer 4:1-Auswärtsniederlage beim SC Kierspe in die Winterpause, dennoch war man im Soll. 17 Spiele, 25 Punkte, ein guter 7. Platz in der Bezirksliga-Tabelle. Die Trennung von den Spielern Rene Rudewig und Uwe von Elm – aus nichtsportlichen Gründen – brachte in der Winterpause die nötige Ruhe ins Team, man hatte sich allerdings – abgesehen von einigen Verletzungssorgen – quantitativ geschwächt. Im April 2002 besuchte die E-Jugendmannschaft des TuS die Fußballschule vom damaligen Teamchef der Nationalmannschaft, Rudi Völler, auf Mallorca. Ein Großteil der Eltern und Angehörigen war mit von der Partie, so dass die Reisegesellschaft um die Trainer „Pele“ Diehl und Karl-Heinz Thiele stolze 26 Personen umfasste. Das lässt hoffen: Die „Minikicker“ des TuS Neuenrade wurden am 3. Juli 2002 vom Bürgermeister Klaus-Peter Sasse im Rahmen der Jahreshauptversammlung des TuS Gesamtvereines für den Kreis- und Hallen- kreismeistertitel in der abgelaufenen Saison geehrt (Trainer Michael Kräuter und Udo Rademacher). Die Neuzugänge der Spielzeit 2002/03 waren überwiegend türkischer Herkunft: Yasim Kirci (eigene Jugend), Oguzhan Duru, Mehmet Demir, Isa Avci (alle Samsunspor Neuenrade) und Islam Kara (TuS Plettenberg) wurden durch Manuel Hermanns (RW Mellen) und Wilm Sechtenbeck (TuS Plettenberg) vervollständigt. Es sprach für die gute Stimmung in der Mannschaft, dass kein Spieler das Team verließ. Im Februar 2002 wird Fritz Schulte, langjähriger Anhänger des TuS Neuenrade, 90 Jahre alt. Der Ostermontag 2002 (23. Spieltag) sollte insofern ein „historischer“ Tag werden, als der TuS seinen letzten Sieg in der Saison 2001/02 holen sollte. In einer mäßigen Partie gewann man beim Tabellenletzten SSV Kalthof mit 3:0. Anschließend reichte es bis zum Saisonende nur noch zu einem weiteren Punkt (vorletzter Spieltag: 3:3 gegen den TuS Halver). Dank der guten Hinrunde wurde der TuS noch Tabellen-Elfter. Minikicker – immer mit Begeisterung bei der Sache 93 7 Spiele, 5 Punkte, das konnte man durchaus als Fehlstart bezeichnen. Und auch die weiteren Spiele brachten nicht die erhofften Siege, so dass man mit lediglich 3 Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge in die Winterpause ging. Es deutete sich schon an, dass es „knapp“ werden könnte. Im Herbst 2002 baute die Jugendabteilung des TuS – mit Hilfe einiger Sponsoren – einen Zuschauer-Unterstand auf der Niederheide, der die Besucher vor Regen und Wind schützen soll. Dank der geringen Vandalismus-Rate in Neuenrade steht er noch heute. Kassierer Michael Wiesemann stirbt am Heiligen Abend 2002 nach kurzer schwerer Krankheit Fassungslosigkeit am Heiligen Abend 2002: Michael Wiesemann, Kassierer des TuS Neuenrade, verstirbt im Alter von nur 40 Jahren an Krebs. Erst im August hatte der junge Vater davon erfahren. Fast 10 Jahre war er ehrenamtlich für den TuS tätig. dem Konto hatte. Als man dann 3:2 in Helden gewann, hofften alle Neuenrader Anhänger auf die Wende. Was folgte war eine 0:1-Niederlage im Waldstadion gegen GW Elben und das trotz einer Statistik von 4 Aluminiumtreffern, 17 Torschüssen und einem Eckenverhältnis von 18:4. Eines war im Frühjahr 2003 klar: Hätte die Konkurrenz des TuS nicht ebenso schlecht gepunktet wie das Team von Wolfgang Schmidt, wäre man wohl schon frühzeitig abgeschlagen gewesen. So aber war man immer noch im Rennen, obwohl die Erstvertretung um Kapitän Rüdiger Lüdtke nach 21 Spielen magere 17 Punkte auf „Lebensnotwendig“ war eine Woche später der 2:0-Heimsieg gegen den Nachbarn vom TuS Plettenberg. Noch heute wird dem ehemaligen Torhüter der Neuenrader, Sven Kortmann, von den Plettenbergern vorgeworfen, er hätte bei dem ersten Gegentor sich wohl an „gute alte Zeiten“ erinnert, die Neuenrader wissen hingegen, Der TuS baut einen Zuschauer-Unterstand auf der Niederheide, 2002 94 100 Jahre Fußball dass „Korti“ beim Rauslaufen nie der Stärkste war. Im Mai 2003 wird Abteilungsleiter Christian Schmidt für weitere drei Jahre als Vorsitzender gewählt. Gerhard Kühn übernimmt den Posten als Kassierer für den verstorbenen Michael Wiesemann. Die Rettung zum Klassenerhalt war wohl der 3:1-Heimsieg gegen die SG Balve/Garbeck, die ihr erstes Bezirksligajahr nicht überstanden. Thomas Angermann „erschoss“ die Balver mit 3 Treffern praktisch im Alleingang. Im vorletzten Spiel der Saison wurde dann alles klar gemacht, 2:1 wurde der TuS Iserlohn II bezwungen, ein weiteres Jahr Bezirksliga war gesichert und die Spielzeit beendete man mit Platz 10. die Chance auf den Meistertitel erarbeitet. Im Spitzenspiel gegen Türk. Altena kam es dann im Juni 2003 zu einem Spielabbruch. TuS-Trainer Pasquale Lategano geriet mit den zahlreich angereisten türkischen Fans aneinander. Der bis dahin gut pfeifende Schiedsrichter brach daraufhin die Partie überraschend schnell ab, so dass die Situation weiter eskalierte, zumal Türk. Altena zu diesem Zeitpunkt führte. Trotz der 2:5-Heimniederlage im letzten Spiel gegen Gerlingen gab es noch einen Höhepunkt im Neuenrader Waldstadion. Neukassierer Gerhard Kühn hatte sich sehnlich einen Bezirksliga-Einsatz vor seinem 50. Geburtstag gewünscht. Wolfgang Schmidt, der in diesem Juni sein 25-jähriges Trainer-Jubiläum feiern konnte, erfüllte ihm den Wunsch und „Ede“ ließ die Kritiker verstummen, als er schulmäßig das 2:5 über die rechte Angriffsseite vorbereitete. Die Kreisspruchkammer Lüdenscheid sah die Hauptschuld beim TuS Neuenrade, der somit die Meisterschaft und den Aufstieg verpasste. Dramatik in der Kreisliga B: Die Zweitvertretung hatte sich durch eine gute Saison Im Juli 2003 beschließt der Rat der Stadt Neuenrade, einen Zuschuss für einen mög- lichen Kunstrasenplatz – anstelle der Niederheide – bei der Landesregierung zu beantragen. Zu diesem Zeitpunkt ahnt man schon, dass zukünftig keine Einzelmaßnahmen mehr unterstützt werden, sondern nur noch pauschale Zuwendungen vom Land fließen. Im September 2003 findet zum ersten Mal ein dreitägiges Trainingslager der Deut- Jubel beim entscheidenden Spiel der II. Mannschaft um die Meisterschaft in der Kreisliga B auf der Niederheide, 2003 95 schen Fußball-Akademie für Kinder und Jugendliche im Neuenrader Waldstadion statt. Über 50 Nachwuchskicker freuen sich insbesondere über den Besuch des Vizeweltmeisters Christoph Metzelder. Hauptorganisator Wolfgang Schulte von der Württembergischen Versicherung macht das Trainingscamp in den darauf folgenden Jahren zu einer festen Einrichtung. Im September 2003 fand erstmalig ein 3-tägiges Trainingslager der Deutschen- Fußball-Akademie im Waldstadion statt. Mit nur zwei Abgängen startete die Elf von Trainer Wolfgang Schmidt in die Spielzeit 2003/04. Dennoch konnte man erst am 4. Spieltag die ersten Punkte sammeln. In einer spannenden Partie wurde der TuS Halver, dank der Tore von Avci (2 x), Angermann und Monz mit 4:3 bezwungen. Die folgenden Spiele verliefen enttäuschend und besonders die hohen Niederlagen gegen den SV Hellas Lüdenscheid (7:0) und die SF Dünschede (0:5) machten den Verantwortlichen Sorgen. Nach 15 Spieltagen war man zur Winterpause mit nur 12 Punkten Tabellen-Vorletzter. Abteilungsleiter Christian Schmidt und der neue Sportliche Leiter Uwe Krug sahen sich zum Handeln gezwungen und verpflichteten in der Winterpause das Neuenrader Eigengewächs Cesare Deleo (FSV Werdohl) und Bartosch Zborala (FC Altena 69). Bereits im Spätsommer hatte sich Antonio Deleo dem TuS angeschlossen, er musste aber bis zum Frühjahr 2004 auf seine Spielberechtigung warten. Diese Neuzugänge sollten sich prompt auszahlen. Im Nachholspiel gegen den Top-Favoriten der Liga, den Kiersper SC, wurde das Team vom Felderhof – in einer kampfbetonten Partie – mit 1:0 auf der Niederheide geschlagen, Torschütze war 96 100 Jahre Fußball Ferienfreizeit an der Ostsee für insgesamt 16 junge Neuenrader Fußballer und zwei Betreuer. Jugendleiter Siegfried Teller bekommt von Klaus Heise, Mitarbeiter der Egidius-Braun-Stiftung, die höchste Auszeichnung, die der DFB im Jugendbereich vergeben kann, überreicht; 2004 Antonio Deleo nach Zuspiel von seinem Bruder Cesare. Besondere Ehre für die Jugendabteilung des TuS Neuenrade im Frühjahr 2004: Am 18. Februar übergibt Klaus Heise, Mitarbeiter der Egidius-Braun-Stiftung, mit den Worten „Dies ist die höchste Auszeichnung, die der DFB zu vergeben hat.“ eine spezielle Urkunde und einen DFB-Wimpel an den Jugendleiter des TuS Neuenrade, Siegfried Teller. Aus 11.000 Vereinen wurden die Neuenrader ausgewählt, da sie die speziellen Kriterien der Jugendarbeit erfüllten. Als Dank für die hervorragende soziale Arbeit beim TuS übernahm der DFB die Kosten für eine 10-tägige Fußball- Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt: Am 8. April war der TuS Plettenberg auf der Niederheide zu Gast. In einer dramatischen Partie verlor man nicht nur unglücklich die Punkte (2:4), sondern auch noch die beiden Routiniers Uwe Krug und Kai Tripke, die vom völlig überforderten Schiedsrichter unberechtigt mit Rot vom Platz gestellt wurden. Der TuS beendete das Spiel mit nur 7 Feldspielern, da M. Wolfangel und L. Schäfer auch noch Gelb-Rot sahen. Krug und Tripke mussten, da die Spruchkammer erst Wochen später tagte, insgesamt 8 Spiele aussetzen. Der TuS rutschte immer weiter in den Abstiegssumpf, verlor wichtige Partien gegen gleichstarke oder schwächere Mitkonkurrenten, konnte aber auch unerwartete Siege feiern, wie die Rehabilitation gegen den SV Hellas Lüdenscheid. Die Griechen hatten vor dem Spiel die Neuenrader Spieler mit lautstarker „Boney M.“Musik aus dem „Kofferradio“ dermaßen geärgert, dass diese mit einer tollen Mannschaftsleistung den späteren Bezirksliga-Meister – trotz 50-minütiger Unterzahl – mit 3:2 schlagen konnten. Nach der Partie kam der „Daddy Cool“Chor nur noch aus der TuS-Kabine, die Hellenen waren verstummt. 97 Nach den Niederlagen gegen den TuS Iserlohn II und die SF Dünschede sah die Lokalpresse den TuS bereits in der Kreisliga A, doch der Sieg gegen den Nachbarn vom FC Altena 69 (2:0, beide Tore A. Deleo) machte – vor dem letzten Spiel – noch einmal Hoffnung. Zwar konnte man sich jetzt aus eigener Kraft retten, doch musste man ausgerechnet beim starken Kiersper SC antreten. 1:0 ging die Partie verloren, zahlreiche Großchancen wurden – wieder einmal – vergeben, aber der TuS hatte Glück: Der BSV Lendringsen unterlag zeitgleich dem TuS Plettenberg deutlich mit 6:2 und stellte somit, nach TuS Iserlohn II und RW Lennestadt-Grevenbrück II, den dritten Absteiger. Letztendlich rettete sich der TuS nur durch die bessere Tordifferenz, die neuerdings auch in den unteren Klassen eine Rolle spielt. Toller Erfolg der Neuenrader B-Jugend, die unter ihrem Trainer Detlef Stöber Kreismeister wird. Im Entscheidungsspiel gegen die FSV Werdohl gelingt ein 6:5-Erfolg nach Elfmeterschießen. Auch in den Spielen der Aufstiegsrunde präsentiert sich die Mannschaft in bester Verfassung und verpasst nur knapp die höhere Spielklasse. Personelle Veränderungen im Vorstand des TuS Neuenrade: Kai Tripke löst Manfred Klemradt nach 6 Jahren als Zweiter Abteilungsleiter ab. Karl-Heinz Thiele übernimmt fortan die Jugendleitung von Siegfried Teller, der aus persönlichen Gründen zurücktritt. Die Zweitvertretung des TuS belegt einen sehr guten 4. Platz in der Kreisliga B. Das Team von Pasquale Lategano spielt somit seit Jahren im oberen Bereich der Tabelle mit. Kreismeister der Saison 2003/04: die B-Jugend des TuS Neuenrade Mit den Abgängen Monz und Barthelmes ging Wolfgang Schmidt in sein („zweites“) 8. Trainerjahr beim TuS Neuenrade. Auch in der aktuellen Spielzeit 2004/2005 ist im Jubiläumsjahr des TuS wieder einmal „Abstiegskampf pur“ angesagt. Zur Winterpause trennen den TuS nur 4 Punkte von dem Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Kreisliga A „berechtigt“. Mit den Rückkehrern M. Barthelmes (TuS Langenholthausen) und Jens Michutta (SF Oestrich-Iserlohn II) sowie N. Carbone (II. Mannschaft) wird der TuS zur Rückrunde noch einmal verstärkt und auch der Jugendtrainer und langjährige Top-Torjäger Michael Kräuter hat dem Team seine Unterstützung bis zum Saisonende zugesagt. Es muss einmal mehr gekämpft werden, will man doch nicht ausgerechnet zum 100. Geburtstag absteigen. Aber selbst wenn, auch dies wäre nur ein kleiner Mosaikstein in der beeindruckenden Vereinsgeschichte des TuS Neuenrade 1862/1905 e. V. – Abteilung Fußball, auf die wir sehr stolz sein können! Alte Herren, 2003 98 Empfehlenswerte Adressen Die Stadt Neuenrade gratuliert der Fußballabteilung des TuS Neuenrade zum 100-jährigen Bestehen und wünscht ihr eine erfolgreiche Zukunft. Initiativ-BE WERBUNG ... als Werbeagentur Name: Erfahrung: Ansprechpartnerin: Unterstützt von: Standort: Tätigkeitsbereiche: Branchen: Verbreitung: Persönlichkeit: STADT NEUENRADE Horst Hanke Werbeagentur über 30 Jahre Lisa Hanke – Marketing Kommunikationswirtin fest angestellten und freien Mitarbeitern Neuenrade Kommunikationsstrategien Geschäftsausstattungen Printmedien Messe Webdesign Media Film überwiegend Industrie bis nach Düsseldorf, an die Mosel und den Teutoburger Wald kreativ, zuverlässig, pünktlich Wir würden uns freuen, auch Sie in Sachen Werbung und Kommunikation unterstützen zu dürfen. Wir danken allen Beteiligten, die zum Gelingen dieser Festschrift beigetragen haben, und wünschen allen Lesern unterhaltsame Momente beim Blick in die Vergangenheit. Horst Hanke Werbeagentur • Frau Lisa Hanke www.hanke-advertising.de 99 © Impressum Herausgeber: TuS Neuenrade, Abt. Fußball Anlass: 100-jähriges Bestehen Redaktionstext: Christian Schmidt Layout u. technisches Composing, sowie das Copyright der Anzeigen: Horst Hanke Werbeagentur www.hanke-advertising.de Verantwortlich für die Inhalte der Anzeigen sind die jeweiligen Unternehmen. Achtung! Die Inhalte dieser Broschüre unterliegen dem Urheberrechtsschutz. Jegliche Verwertung (besonders der Anzeigen) bedarf einer Genehmigung der o. a. Urheber. Schutzgebühr: 2,– Euro