LOGKompass (Ausgabe 4 2010, 15. April 2010) PDF
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LOGKompass (Ausgabe 4 2010, 15. April 2010) PDF
www.logkompass.de BLIC e r h Le KPUN K T: e Die bd i ineite 26–27 S 15. April 2010 K O M PA S S Nr. 4 · 2010 Berufswahl: Personalberater geben Tipps 6 Studium: Der Weg durch Uni und Co. 10 Übersicht 100 Bildungseinrichtungen in Deutschland 18 Lehre: Der Königsweg für Praktiker 12 / 14 Bildung: Büffeln für Aufstieg oder Umstieg 16 / 21 Karriere: Logistiker 10 Jahre nach dem Diplomabschluss 22 Gehaltstabelle Wer wie viel verdient 30 Richtig oder falsch: Trendcheck Bildung 28 Event-Logistik: Beruf für Reisefreudige 34 Stückgut: In Bad Hersfeld nachts um halb eins 38 Innovation 10 wegweisende Ideen 32 Afrika: In 35 Stunden vom Feld ins Regal 42 Katastrophen: Wie Logistiker in Krisengebieten helfen 44 Lebensmittel Bananen mögen keine Äpfel 46 LOGK_004-10_1_2_20100407111701_468356.indd 1 07.04.2010 11:17:08 DHL ist ausgezeichnet. Das bestätigt uns das Deutsche Institut für Service-Qualität. In einer umfangreichen Studie wurden unter anderem Versandqualität, Privatkundenpreise und Abholung getestet. Mit dem Ergebnis: DHL ist erneut Gesamtsieger. Überzeugen auch Sie sich von unseren Leistungen. Für Ihren deutschlandweiten Paketversand stehen Ihnen rund um die Uhr ca. 2.500 Packstationen und 1.000 Paketboxen zur Verfügung oder nutzen Sie die Online Frankierung und Sendungsverfolgung ganz bequem im Internet. Mehr unter: www.dhl.de/Gesamtsieger *Testsieger im Rahmen einer Gesamtbewertung des DISQ von Privatkundensendungen. LOGK_004-10_1_2_20100407111701_468356.indd 2 07.04.2010 11:17:22 Niemals einer Meinung: Die LOG.Kompass-Macher Robert Kümmerlen und Björn Helmke streiten über die Perspektiven junger Berufseinsteiger auf dem Logistikarbeitsmarkt. „Nach dem Abitur studieren“ „Zuerst die Lehre“ Tolle Sache dieser Tag der Logistik, Helmke. Er ist für junge Menschen eine gute Möglichkeit, spannende Berufe kennenzulernen. Abiturienten bieten sich nach einem Studium eine Menge Karrierechancen auf Führungsebene. Sie mit Ihren Überfliegerallüren, Kümmerlen. Logistik ist eine durch und durch praxisorientierte Disziplin. Eine Lehre, zum Beispiel zum Speditions- und Logistikkaufmann, bildet dafür eine hervorragende Basis. Das zeigt Ihren engen Horizont, Helmke. Es gibt durchaus noch andere kaufmännische Berufe, die in die Logistik führen können. Außerdem gibt es beim Studium an Hochschulen, Fachhochschulen und Berufsakademien viele Möglichkeiten, praktische Erfahrungen zu sammeln. Fotos: Grundt Praktika sind doch nicht mit einer Lehre vergleichbar. Das Erleben betrieblicher Zusammenhänge bringt einen nicht nur fachlich weiter, sondern auch menschlich. Studieren kann man anschließend immer noch. »Ein Studium verbessert die Karrierechancen und erleichtert den Berufseinstieg.« Robert Kümmerlen Das entspricht ihrer Mentalität, alles immer auf später zu verschieben. Ein Studium bietet die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen. Das verbessert die Sprachkenntnisse, und es erleichtert den Berufseinstieg. Sprachkenntnisse sind in der Tat wichtig. Einen Speditionsberuf kann man bei einem Logistikdienstleister oder in Industrie und Handel auch ohne Studium im Ausland ausüben. Das ist nichts für einen Stubenhocker wie Sie. »Eine Lehre bringt einen fachlich und menschlich weiter.« Björn Helmke Streiten Sie mit: www.logkompass.de/aufschlag LOGK_004-10_3_3_20100407113902_468355.indd 3 3 07.04.2010 11:39:12 Seehafen im Klassenzimmer Das Schulprojekt „Ökonomie im Hafen“ soll fest zur Berufsorientierung gehören. Das ist der Wunsch der Initiatoren: Unternehmen der Branche nutzen hier die Chance, Schülern die Hafenwirtschaft und berufliche Chancen vorzustellen. Das Projekt umfasst Erkundungen und Expertenbefragungen vor Ort. Zudem wurde für Schülerinnen und Schüler des 8./9. Jahrgangs von Haupt-, Real- und Sekundarschulen das Schülerarbeitsheft „Wirtschaft im Hafen“ entwickelt. Die Broschüre „Maritime Wirtschaft & Logistik“ zeigt Gymnasialklassen, wie das komplexe System Seehafen funktioniert. Neues Master-Studium Die International School of Management (ISM) bietet in Frankfurt/Main einen Master-Studiengang für Transport und Logistik an. Die Absolventen werden für Führungsaufgaben qualifiziert. Zugelassen sind Bewerber, die zuvor ein Erststudium im Bereich Wirtschaftswissenschaften, Logistik oder Verkehrswissenschaft abgeschlossen haben. Die Dauer beträgt drei Semester inklusive einer 12-wöchigen Praxisphase. Danach folgt die Abschlussarbeit. Doppelabschluss an der EBS Ab dem Herbstsemester 2010 bietet die European Business School (EBS) in Zusammenarbeit mit dem MIT Zaragoza (Spanien) ein neues Doppelstudium. Es umfasst sowohl den Vollzeit-MBA der EBS als auch einen „Master of Engineering in Logistics and Supply Chain Management“. Firmen als Schulpartner Etwa ein Drittel der allgemeinbildenden weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg kooperieren mit einem oder mehreren betrieblichen Partnern. Das teilt die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart mit. Als erstes Bundesland hat sich Baden-Württemberg in einer Vereinbarung mit der Wirtschaft zum Ziel gesetzt, für jede weiterführende allgemeinbildende Schule ein Partnerunternehmen zu finden. Praktikum in Getränkelogistik Der Getränkelogistiker JF Hillebrand, Mainz, bietet Praktikumsplätze an. Angesprochen sind Studenten, die im Rahmen des neuen Dualen Studiengangs Logistik der Fachhochschule Ludwigshafen eingeschrieben sind. 4 Eine Erfolgsgeschichte: Was wissen Schulabgänger heute über Welthandel, Strukturwandel und Globalisierung? Viel zu wenig, stellten Unternehmen der bremischen Hafenwirtschaft fest. Deshalb entwickelten sie gemeinsam mit dem Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) das Arbeitsheft „Wirtschaft im Hafen“, das seit 2008 schon in über 350 Schulklassen eingesetzt wurde. Pro Semester fallen 4950 Euro Studiengebühren an. Die Gesamtstudiengebühren betragen nach Angaben des Instituts 16.245 Euro inklusive aller Gebühren. Der Logistikstudiengang ist nicht berufsbegleitend ausgelegt. Leiter ist Prof. Dirk Rompf. www.ism.de Der Doppelabschluss dauert 21 Monate. Das Programm umfasst jeweils neun Monate Studium an der EBS in Oestrich-Winkel und an der University of Zaragoza sowie ein dreimonatiges Praktikum. www.ebs.edu/mba Vorteil: Durch eine Bildungspartnerschaft kann ein Unternehmen schon früh mit potenziellen Kandidaten in Kontakt treten. Zum Bewerbertraining gehören Betriebsbesichtigung und Assessment-Center. Typisch für diesen Studiengang der FH Ludwigshafen: Studenten arbeiten vom ersten Tag an in einer Firma, deren Betriebszweck zu ihrem Studienfach passt. www.fh-lu.de/dual-logistik Fotos: EBS, KfW, Pixelio, Hermes Kompakt Meldungen und ihre Hintergründe – rund um Schule und Ausbildung www.logkompass/kompakt Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_4_5_20100407114801_468354.indd 4 07.04.2010 11:48:10 Logistiker sind optimistisch Führungskräfte der Logistikbranche schätzen die aktuelle Geschäftslage wesentlich optimistischer ein als noch vor zwölf Monaten. Diesen Aufwärtstrend ermittelte das Marktforschungsunternehmen Homburg & Partner in seiner Studie „Logistik Explorer 2010“. 93 Prozent der Befragten erwarten demnach eine Verbesserung der Lage. Im Vorjahr waren es nur 75 Prozent. Informationen für Kraftfahrer Dekra bietet ein Service-Portal im Internet für Berufskraftfahrer und Spediteure. Dieses informiert vor allem über das neue Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG). Das Portal bietet Zugang zu Aus- und Weiterbildungsangeboten der Dekra Akademie, aus denen Unternehmer und Kraftfahrer Seminare in ihrer Region auswählen können. Eine genauere Analyse zeigt: Vor allem Kurier- und Expressdienstleister sowie Unternehmen des Straßengüterverkehrs und der Kontraktlogistik stützen ihren Optimismus auf eine steigende Nachfrage. Wichtiges Thema ist eine stärkere Kundenorientierung und Kundenbindung. Seit September 2009 reicht ein Führerschein der C-Klasse ohne Zusatzqualifikation für gewerbliche Lkw-Fahrer nicht mehr aus. Von 2014 an müssen Lkw-Fahrer erstmalig 35 Stunden Weiterbildung nachweisen, wenn sie ihre Fahrerlaubnis verlängern wollen. www.dekra-berufskraftfahrer.eu Noch mehr Kompakt-News: logkompass.de/kompakt UND WENN ICH JEMANDEM DIREKT IN DIE AUGEN SEHEN WILL, WENN ER MIR ETWAS VERSPRICHT? Dann fragen Sie Logwin! Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt Logwin ganzheitliche Logistik- und Servicelösungen für Industrie und Handel: mit rund 5.500 Mitarbeitern an Standorten in 36 Ländern. Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luft- und Seefracht sowie Landtransporte auf Straße und Schiene – und das mit einem Maximum an Präzision und Zuverlässigkeit. Mit individuellen Logistikkonzepten bringt Logwin das Geschäft seiner Kunden nachhaltig voran. Mehr Kundennähe und mehr Innovation finden Sie unter: www.logwin-logistics.com LOGK_004-10_4_5_20100407114801_468354.indd 5 07.04.2010 11:48:16 Studium oder Ausbildung: LOG.Kompass beantwortet die dringlichsten Fragen, die sich jeder vor der Berufswahl stellen sollte. „Wer in die Logistik will, muss leiden können“ Junge Berufseinsteiger sprechen mit den Personalexperten Birgit Lindemann und Holger Ihme über persönliche Voraussetzungen, die ersten Schritte im Job und auf welche Eigenschaften es in der Logistik ankommt. Wie finde ich heraus, ob ein Beruf in der Logistik für mich das richtige ist? Welche Eigenschaften sollte ich als Bewerber unbedingt mitbringen? man können, und eine Affinität zu Software und IT ist wichtig. Lindemann: Sie müssen sich fragen: „Was will ich eigentlich?“ Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele gar nicht richtig orientiert sind und nicht wissen, welche Möglichkeiten es gibt. Die Logistik ist ein weit gefasster Begriff, und ich muss ja wissen, was mich interessiert und was ich machen möchte, um eine Berufswahl zu treffen. Lindemann: Belastbarkeit, Interesse, Lernwillen und Integrationsfähigkeit. Sie müssen sich den Strukturen in einem Unternehmen anpassen können. Das ist für viele ein Problem, sie kommen aus der Schule und wissen gar nicht, wie das Leben in einem Unternehmen aussieht. Ihme: Man braucht auch gute Nerven und sollte nicht alles persönlich nehmen. Wenn sich ein Kunde massiv beschwert, muss man damit umgehen können. Kritikfähig zu sein, die Lösung im Auge zu haben, das ist entscheidend. Problemen sollte man sich stellen und nicht versuchen, sich rauszuwinden. Wer in die Logistik will, muss auch leiden können. Ihme: Die nächste Frage ist dann „Was kann ich, wo sind meine besonderen Fähigkeiten. Es gibt einige Dinge, für die muss man sich stark anstrengen, und andere Sachen gehen mit geschlossenen Augen. Das muss der Einsteiger für sich herausfinden. 6 Gibt es spezielle Eigenschaften, die für Transport und Logistik gelten? Lindemann: Organisationsfähigkeit muss auf jeden Fall da sein. Logistiker haben viel mit unterschiedlichen Menschen zu tun, also muss man natürlich eine gewisse soziale Kompetenz mitbringen, rechnen sollte Bringt es mich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz weiter, bei einem Bewerberportal im Internet mein Profil einzustellen? Lindemann: Es kann Ihnen den Erstkontakt erleichtern. Aber das Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_6_9_20100407113801_468353.indd 6 07.04.2010 11:38:11 Foto: Grundt Personalexpertin Birgit Lindemann (links) und Berater Holger Ihme, stellen sich den Fragen junger Berufseinsteiger. normale Bewerbungsverfahren ersetzt das natürlich nicht. Wie finde ich die richtige Firma für die Ausbildung? Lindemann: Sie müssen sich über die Firmen gut informieren, um zu wissen, in welchen Bereichen diese tätig sind. Dafür bieten sich natürlich die Webseiten der Firmen an. Für die Erstorientierung ist das auf jeden Fall ein Ansatz. Ihme: Es ist auch immer zu empfehlen, sich über anschließende Tätigkeitsfelder zu informieren. Denn man sollte wissen, was man mit einer Ausbildung alles machen kann. Sollte ich vorher unbedingt mal ein Praktikum gemacht haben? Ihme: Ja, in jedem Fall, das empfehle ich dringend. Wer mit bestimmten Erwartungen in etwas reingeht und dann feststellt, es ist alles plötzlich ganz anders, muss im schlimmsten Fall das Ausbildungsverhältnis kündigen. In einem Praktikum knüpfen Sie die ersten Kontakte. Idealerweise folgt dabei nachher eine Ausbildungsstelle und danach vielleicht Ihre erste feste Anstellung. Lindemann: Ein Praktikum ist die erste Stufe des Netzwerkens. Wann muss ich beginnen, mich um einen Ausbildungsplatz zu kümmern? Ihme: Im Moment laufen schon Gespräche für Ausbildungsbeginn 1. August 2011, also etwa anderthalb Jahre vorher. Ein Jahr vorher ist das Minimum. Muss man unbedingt eine speditionsnahe Ausbildung absolvieren, um später logistische Aufgaben zu übernehmen? Lindemann: Nein, man muss nicht. Es gibt auch viele andere Berufe, die in die Logistik führen, und es gibt auch viele Quereinsteiger, zum Beispiel kenne ich einen Sozialpädagogen, der Führungskraft im Supply Chain Management in der Pharmaindustrie geworden ist. Aber wenn man die Wahl hat, sollte man schon eine Ausbildung wählen, die Logistikbezug hat. Eine kaufmännische Ausbildung ist immer eine gute Basis. Ihme: Auch aus dem IT-Bereich kommen viele in die Logistik. Denn Warenfluss und Informationsfluss gehören einfach zusammen. Ich möchte studieren. Kann ich als Ingenieur etwas in der Logistik erreichen? Lindemann: Ja sicher, zum Beispiel Wirtschaftsingenieure sind sehr gefragt. Es gibt ganz viele Hochschulen, die mittlerweile den Schwerpunkt Transportwirtschaft oder Verkehrswirtschaft und Logistik mit dabei haben. Gerade die Hochschule Bremerhaven hat eine wirklich Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_6_9_20100407113801_468353.indd 7 7 07.04.2010 11:38:13 sehr gute Ausbildung im Logistikbereich und ist sehr gefragt. Ihme: Ingenieure wissen, wie ein Logistikprozess läuft und können die entsprechende Technik dahinter bauen. Das ist eine ideale Kombination. Lindemann: Es ist immer wichtig, dass diese Studiengänge im Bereich Projektmanagement eine Basis bieten. Das ist gefragt, wenn es darum geht, Prozesse zu konzipieren oder beispielsweise ein Lager zu „Wenn Sie möglichst schnell Führungskraft werden wollen, empfehle ich ein praxisrelevantes Studium.“ Ich kann doch im Studium Praktika machen. Ihme: Sicherlich, aber da haben Sie keine Verantwortung. Die bekommen Sie aber, wenn Sie mit dem Diplom in der Tasche bei einem Unternehmen anfangen, und zwar vom ersten Tag an. Da gilt nur in wenigen Fällen noch der Welpenschutz. entweder an einer Fachhochschule oder an einer Berufsakademie, die auch einen guten Abschluss bietet. Es ist aber auch durchaus zu empfehlen, erst eine Ausbildung zu machen und dann zu studieren. Denn in der Ausbildung haben Sie die Chance, sich selbst besser kennenzulernen. Sie wissen dann noch besser, wo in dem Berufszweig Ihre Stärken liegen. Das können Sie in der Schulzeit häufig nicht feststellen. Und Sie wissen im anschließenden Studium, worauf es ankommt und fokussieren anders. Aber habe ich nicht einen Nachteil, weil ich dann älter bin als der Durchschnitt meiner Mitstudierenden? Lindemann: Ein guter Einstieg ist auch als Trainee möglich. Das vermittelt praktische Erfahrungen, und Sie lernen unterschiedliche Bereiche in dem Unternehmen kennen und bauen dadurch ein Netzwerk auf. Sie erfahren, wer für was verantwortlich ist. Das ist eine systematische Vorbereitung auf eine Führungsposition, die dann meistens im Anschluss folgt. Ihme: Nein, ganz im Gegenteil. Ich finde, man kann kaum besser Zeit investieren als in diesem Bereich. Alles das, was Sie in zwei oder drei Jahren Berufsausbildung erfahren, wird sich nachher im Studium bezahlt machen. Weil Sie nämlich die einzelnen Disziplinen, die dort theoretisch gelehrt werden, schon praktisch erlebt haben und Sie das ganz leicht nachvollziehen können. planen und umzusetzen. Viele Studiengänge haben das mittlerweile im Studienplan. Welche persönlichen Eigenschaften muss ich mitbringen, um in einem Unternehmen aufzusteigen? Machen sich Auslandsaufenthalte später auch mal bezahlt? Hängen meine Entwicklungschancen sehr davon ab, ob ich eine kaufmännische Lehre habe oder ein hoch qualifizierter Wirtschaftsingenieur bin? Ihme: Teamfähigkeit, Präsenz, Kommunikationsstärke,Rhetorik,Verhandlungstechnik und Sozialverhalten. Lindemann: Ja. Nach der Ausbildung beginnen Sie in der Sachbearbeiterebene, das kann der Zollbereich sein, Disposition, Rechnungsabteilung oder Personalwesen. Dann gibt es natürlich die Möglichkeit, dass ein Unternehmen Sie nach zwei, drei Jahren unterstützt und Sie sich beispielsweise zum Verkehrsfachwirt weiterbilden. Dann bekommen Sie möglicherweise mehr Verantwortung, beispielsweise als Gruppenleiter. Ihme: Berufsbegleitende Lehrgänge und Studiengänge an Abendschulen oder am Wochenende sowie Internetkurse sind eine gute Möglichkeit für jemanden, der sich nicht einfach mal zwei Jahre ausblenden kann, um ein Studium aufzunehmen. Aber Vorsicht: Es gibt unseriöse und renommierte Fortbildungseinrichtungen. Birgit Lindemann, Addcon Wie sehen meine Entwicklungsmöglichkeiten mit FH- oder Uni-Abschluss aus? 8 Ihme: Dann starten Sie nicht auf Sachbearbeiterebene, sondern steigen mindestens als Gruppenoder Teamleiter ein, vielleicht sogar schon als Abteilungsleiter. Die Gefahr dabei ist allerdings, dass Sie sehr gute theoretische Kenntnisse haben, aber keine praktische Erfahrung. Wie kann ich mich parallel zum Beruf weiterbilden? Soll ich erst eine Ausbildung machen oder gleich an die Hochschule gehen? Lindemann: Wenn Sie möglichst schnell Führungskraft werden möchten, würde ich immer ein praxisrelevantes Studium empfehlen, Ihme: Für Führungspositionen sind sie derzeit ein zwingendes Muss. Ich spreche jetzt nicht von 14 Tagen Vollpension am Ballermann, sondern von mindestens sechs Monaten Praktikum in einer eher exotischen Umwelt. Was heißt das? Ihme: Nicht Holland oder Dänemark, sondern Fernost, ich denke zum Beispiel an Indien oder Südamerika. Je exotischer, desto interessanter. Warum? Ihme: Weil Sie erstens nachweisen, dass Sie bereit sind, sich von Muttis Rockzipfel zu entfernen und Ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Zweitens lernen Sie Menschen kennen, die ganz anders sind als Sie. Wer mit offenen Augen durch ein fremdes Land geht, lernt sehr viel. Und es stärkt die Persönlichkeit. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_6_9_20100407113801_468353.indd 8 07.04.2010 11:38:14 Lindemann: Und Sie erwerben Sprachkenntnisse. Logistik wird immer internationaler. Als Führungskraft müssen Sie mindestens eine Fremdsprache beherrschen, jede weitere wird Ihnen das Leben wahnsinnig erleichtern. Ein noch so guter Fachspezialist wird in einer internationalen Position nicht erfolgreich sein, wenn er kein Englisch kann. In welchen Wirtschaftssegmenten liegen die größten Chancen für Logistiker? Ihme: Die Logistikdienstleister suchen viele gute Leute. Sie übernehmen viele Aufgaben für Industrie und Handel. Lindemann: Gerade die Automobillogistik ist für Logistiker sehr herausfordernd, weil das natürlich sehr hoch technologisiert ist. Ich kenne ganz viele junge Leute, die diese hohen logistischen Anforderungen super spannend finden. Wie sieht denn mein Arbeitsalltag als Logistikmanager in einem Automobilunternehmen aus? Ihme: Als Manager in der mittleren Ebene beginnt der Tag damit, zu betrachten, was gestern los war und ob alles so funktioniert hat wie geplant. Die Information bekommt er über das Controlling und Kennzahlensysteme. Er interpretiert Zahlen und erkennt, was gut und was schlecht gelaufen ist. Dann muss er handeln und entscheiden. Gegebenenfalls besteht weiterer Abstimmungsbedarf. Je höher die Ebene ist, in der er sich befindet, desto häufiger wird er in Besprechungen sitzen. Werde ich in einem solchen Job viel reisen müssen? Lindemann: Vieles wird immer öfter mit Videokonferenzen abgedeckt. Oft ist es aber auch wichtig, vor Ort zu sein und sich einen Überblick zu verschaffen über die Prozesse und wie die Leute miteinander arbeiten. einer Spedition oder bei einem Logistikunternehmen in der Sachbearbeitung beginne? Ihme: Etwa 1800 bis 2000 Euro brutto. Wobei natürlich ein Industrieunternehmen immer besser zahlt als ein Logistikdienstleister. Und wie viel sind es, wenn ich studiert habe? 10 Tipps für die Berufswahl Lindemann: Als Wirtschaftsingenieur, der als Junior-Projektmanager ohne Traineein ein großes Logistikunternehmen einsteigt, dürften das etwa 35.000 Euro jährlich sein. So gelingt der Einstieg in den Job: ■ Vor der Berufswahl sich die Frage beantworten „Was will ich und wo liegen meine Fähigkeiten?“ ■ Internetportale erleichtern die Kontaktaufnahme mit Firmen. Eine klassische Bewerbung ersetzen sie nicht. ■ Zur Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch unbedingt über das Unternehmen sowie die Tätigkeitsfelder und Ausbildungsinhalte informieren. ■ Ein Praktikum vermittelt einen guten ersten Einblick in Beruf und Firma. Aus dem Kontakt kann sich später ein Ausbildungsplatz oder eine Anstellung ergeben. ■ Rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz kümmern – etwa eineinhalb Jahre vor Beginn. ■ Logistik ist im Studium meist eine Teildisziplin. Die Wahl der Universität oder Fachhochschule hängt davon ab, ob eher eine betriebswirtschaftliche, operative oder technische Neigung vorhanden ist. ■ Wer vor dem Studium eine Ausbildung absolviert, kann sich klarer auf die praktischen Schwerpunkte konzentrieren. ■ Auslandsaufenthalte und Sprachkenntnisse sind ein entscheidender Vorteil, um Führungspositionen zu erreichen. ■ Nach dem Studium kann ein Einstieg als Trainee eine gute Möglichkeit sein, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Chancen, bei guter Leistung übernommen zu werden, sind sehr gut. ■ Die Angebote von Hochschulen, Fachhochschulen und Berufsakademien sind sehr vielfältig. Hilfreiche Informationen gibt es im Internet: http://studieren.de/logistik.0.html www.gate4logistics.de „Auslandsaufenthalte, am besten in einer exotischen Umwelt, sind für Führungskräfte ein zwingendes Muss.“ Holger Ihme, Ihme Consult Sollte ich ein geringeres Gehalt akzeptieren, wenn mich Firma und Aufgaben sehr interessieren? Lindemann: Ja. Als Hochschulabsolvent weiß man vielleicht, was ein Kommilitone in der gleichen Branche bekommt. In einem Bewerbungsgespräch sollten Sie natürlich den Berufseinstieg in den Vordergrund stellen und dann die Frage zurückgeben, was das Unternehmen denn wirklich bereit ist, für die Position zu zahlen. Unternehmen oder Universität? Ihme: Ich denke, es kann besser sein, auf einen Hunderter in der Lohntüte zu verzichten und dafür aber einen sichereren Arbeitsplatz zu haben mit einer guten Perspektive. Vielen Dank für das Gespräch. Was verdiene ich denn, wenn ich nach der Ausbildung bei Claus Grimm und Robert Kümmerlen Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_6_9_20100407113801_468353.indd 9 9 07.04.2010 11:38:16 Führungskräfte sind in der Logistik gefragt wie nie. Die akademische Landschaft hat sich auf den wachsenden Bedarf eingestellt.. Auf dem Weg zur Spitze Wer die Karriereleiter in der Logistik ganz nach oben steigen will, hat die Qual der Wahl: Uni, FH oder duales Studium – Chancen bietet jeder Bildungsweg. D er akademische Logistiknach- gibt es Studienschwerpunkte auf wuchs wird in Deutschland internationalem Supply Chain Maheiß umworben. Logistik ist nagement und Recht. im Studium meist eine TeildisziZu einem Studium gehören auplin der Betriebswirtschaftslehre ßerdem Praktika bei Industrie- oder oder des Wirtschaftsingenieurwe- Handelsunternehmen, Exkursiosens. Beim Maschinenbau ist sie nen und Projektarbeiten. Vereinzelt ein technischer Teilbereich. An we- werden soziale Fähigkeiten – sogenigen Hochschulen benannte Soft Skills – versteht ein eigenständiger mittelt, die speziell auf Diplom-Studiengang, Führungsaufgaben vorbeispielsweise Logistikbereiten sollen. management in Dort„Der Bedarf an gut mund. An der TU Berausgebildeten und qualin ist der Fachbereich lifizierten FührungskräfLogistik Teil des Institen ist hoch. Spezialisiertuts Technologie und ten Akademikern bietet Management. „Hervorragende Chan- der Markt also hervorraDie Studieninhalte sind cen für Akademiker“: gende Karrierechancen“, vielfältig. Dazu gehören Toni Elbert, Grieshaber betont Toni Elbert, Mittechnische und ökonoglied des Vorstands der mische Aspekte, doch jede Hoch- Grieshaber Logistics Group AG, Bad schule setzt andere Schwerpunkte. Säckingen. In der Produktionslogistik spieElbert hatte sich selbst für ein len Materialflussplanung, Produk- BWL-Studium mit Ausrichtung auf tionsplanung und -steuerung eine das Fachgebiet Spedition, Transport wesentliche Rolle. Schwerpunk- und Logistik an der Dualen Hochte können aber auch Informations- schule Lörrach – damals noch Betechnik, Distributionsmanagement rufsakademie – entschieden. Bei der sowie Transport und Verkehr sein. dualen Ausbildung lernen StudenLogistikmanagement ist wiederum ten nicht nur theoretische GrundlaBestandteil der Unternehmenspla- gen. Sie setzen diese auch gleich in nung und des Controllings. Ebenso die Praxis um. 10 Dr. Stephan Freichel hat sich dagegen für ein weniger praxisorientiertes Studium entschieden. Er begann 1980 mit dem Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Darmstadt. Heute ist er Geschäftsführer der Logwin Solutions Deutschland GmbH. Logistikanteil im Studium in Sommer-/Wintersemester Wirtschaftsingenieurwesen 1 12 Betriebswissenschaftslehre 10 Verkehrswesen 9 Wirtschaftsinformatik 9 Maschinenbau 8 Grafik: LOG.Kompass Freichel ist davon überzeugt, dass ein auf logistische Fragestellungen ausgerichtetes Wirtschaftsingenieurstudium die optimale Wahl ist. Denn als Wirtschaftsingenieur verfüge man einerseits über eine solide generalistische Ausbildung. Andererseits stünden aber auch sehr spezielle Lehrinhalte wie Technik, BWL, VWL und Recht auf dem Programm. Annett Boblenz, Robert Kümmerlen Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_10_11_20100407114502_468352.indd 10 07.04.2010 11:45:13 Fotos: Boblenz, GettyImages, privat »Die logistische Welt auf den Kopf stellen« In Dortmund ist jüngst der Startschuss Wissenschaftsministerium NRW fifür den Bau des Logistik Campus ge- nanziert. Das Gebäude kostet etwa fallen. Bereits im Herbst 2011 sollen 7 Millionen Euro. Hierfür werden Flädie ersten Studenten einziehen. Im chen für acht angestrebte neue LehrGespräch mit LOG.Kompass erläutert stühle und ein Hörsaal für über 250 Initiator Prof. Michael ten Hompel, Studenten erstellt. Baubeginn ist Leiter des Fraunhofer Instituts für Ma- im Sommer dieses Jahres. Die ersterialfluss und Logistik (IML), was es te Stiftungsprofessur wurde bereits mit dem Projekt auf sich hat. von Audi zugesagt. Weitere StiftunHerr Prof. ten Hompel, welche Idee gen sind in Aussicht, aber wir wolsteckt hinter dem Logistik Campus? len zunächst einmal die Planung Die Logistik ist zutiefst inzusammen mit den beteiterdisziplinär. So gibt es ligten Fakultäten abschlieeine Vielzahl technischer, ßen. Fakt ist, dass der Bau betriebswirtschaftlicher, im Herbst 2011 fertiggemathematischer und instellt sein wird und die beformationstechnischer Mestehenden Studiengänge thoden und Modelle zur dann in den Logistik CamAnalyse, Planung und Steupus überführt werden. erung logistischer Systeme. Es ist unser Ziel, mit „Standort mit WeltWie wird sich der dem Logistik Campus das geltung“: Prof. Standort Dortmund Potenzial einer ganzheit- Michael ten Hompel weiterentwickeln? lichen, interdisziplinären Wir haben uns vor allem Forschung und Lehre zu nutzen und in im technischen Bereich der Logisgemeinsamer Grundlagenarbeit um- tik und im Zusammenspiel zwischen zusetzen. Deshalb möchten wir die lo- Logistik und IT vorgenommen, die gistische Welt ein Stück weit auf den Weltgeltung unseres Standorts weiKopf stellen: Wir haben vor, die Logis- ter auszubauen. Hierzu ist zusätztik von der rein reaktiv, bewegenden lich der Aufbau eines Fraunhofer-Inszur führenden Instanz industriellen titutszentrums für Logistik und IT in Handelns zu entwickeln. unmittelbarer Nachbarschaft des Logistik Campus der TU Dortmund geWer sind die Initiatoren? plant. Dort sollen in fünf Jahren etwa Der Logistik Campus ist ein interdis- 400 Wissenschaftlerinnen und Wisziplinäres Forschungszentrum der senschaftler arbeiten. TU Dortmund und eingebunden in die Universitätsallianz Metropole Was war Ihr Schlüsselerlebnis, sich für Ruhr. Er wird vorangetrieben durch die Logistik zu begeistern? die Logistikprofessoren der TU. Das Ich kam von der Informatik zur LoFraunhofer IML ist Bauherr und gistik und bin dem Thema verfallen, Kooperationspartner. weil kaum eine Disziplin so viel Freiraum für Kreativität lässt – und sich Sie planen einen Neubau. Was kostet im wahrsten Sinne noch wirklich etder Campus und wer investiert? was bewegen lässt. Sehen Sie, ich fühDer Logistik Campus ist eine Ini- le mich zurzeit in Dortmund so wie die tiative parallel zum Spitzenclus- Informatikkollegen vor 30 Jahren im ter LogistikRuhr und wird durch das Silicon Valley – Was will man mehr? Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_10_11_20100407114502_468352.indd 11 11 07.04.2010 11:45:17 Kaufmännische Ausbildungen sind der praktische Einstieg in die Logistik – und ein gutes Sprungbrett für ein Studium Sprungbrett Praxis Die deutsche Ausbildung zum Kaufmann für Speditions und Logistikleistungen hat auch international einen guten Ruf. Sie gilt als erstklassiger Karrierestart – nicht nur für Abiturienten. D Nichts für Stubenhocker: Abfertigen an der Rampe ie deutsche Fußballnationalmannschaft will im Juli Weltmeister werden, Alina Wenzel ist es bereits. Die 28-jährige Regensburgerin wurde von der Weltorganisation der Spediteure Fiata in Genf zum Young Freight Forwarder of the Year 2009 gewählt. Sie hatte sich in einer harten Ausscheidung gegen Kandidaten aus allen fünf Kontinenten durchgesetzt – bereits als dritte Deutsche in der elfjährigen Geschichte des Wettbewerbs. Dabei haben es die jungen Deutschen nicht leicht. Sie müssen direkt nach ihrer Ausbildung zum Kaufmann für Speditions- und Logistikleistungen gegen Wettbewerber antreten, die teilweise bereits ein Studium hinter sich haben. Ihr Trumpf: eine hohe Praxisorientierung nach einer dreijährigen Ausbildung im Betrieb verbunden mit einem soliden Background durch den parallelen Besuch der Berufsschule. Gute Chancen. Nicht alle der 4495 Auszubildenden, die in diesem Jahr bis zum 30. September eine solche Lehre starten, können Weltmeister werden. Doch sie haben eine gute Chance auf dem Arbeitsmarkt. Speditionskaufleute sind nicht nur in den Speditionen gefragt, sondern auch 12 in den Logistik- und Versandabteilungen von Industrie- und Handelsunternehmen. Verbunden mit einem Studium ist die Lehre nach wie vor der klassische Zugang in die bunte Welt der Logistik. Dieser Zugang steht nicht nur Abiturienten offen. „48 Prozent der Auszubildenden haben das Abitur, weitere 35 Prozent einen Realschulabschluss“, sagt Elke Schneider, Ausbildungsreferentin beim Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV). Gute Chancen bietet der Beruf Schulabgängern mit Migrationshintergrund. Das zeigt das Beispiel von Alina Wenzel. Sie wanderte erst vor sieben Jahren aus Rumänien ein und sprach damals kaum ein Wort Deutsch. „Interkulturelle Kompetenz und Sprachkenntisse sind wichtige Vorrausetzungen für den Beruf“, sagt Ausbildungsreferentin Schneider. „Deutschkenntnisse sind zwar ein Muss, und auch Englischkenntnisse werden erwartet. Zusätzliche Sprachen wie eine osteuropäische Sprache oder auch Türkisch sind in vielen Ausbildungsbetrieben ein Plus“, bestätigt Gabriele Schwarz, Vorsitzende der Kommission für berufliche Bildung im DSLV. Der Grund: Spedition und Logistik sind so international wie keine zweite Branche. Fast alle Ein- und Ausfuhren des Exportweltmeisters Deutschland laufen irgendwann durch Speditionsnetze. Teamfähigkeit zählt. Doch Sprachkenntnisse allein sind kein Garant für einen Ausbildungsplatz. „Gesucht werden Selbstbewusste, teamfähige junge Leute, die sich ausdrücken können – nicht zuletzt am Telefon“, sagt Schwarz. Und anpacken müssen sie auch – gerade in kleineren Betrieben bekommen die Azubis schnell recht anspruchsvolle Aufgaben übertragen. Kernaufgabe eines Spediteurs ist die Organisation von Transporten. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_12_13_20100407114702_468351.indd 12 07.04.2010 11:47:11 Das erfordert praktisches Denken und Organisationsgeschick. Die Auszubildenden lernen, alle relevanten Verkehrsträger vom Lkw bis zum Containerschiff in Transportketten einzubinden. Seit der Reform des Berufsbildes vor einigen Jahren werden stärker als bisher Logistikinhalte vermittelt wie die Organisation von Waren- und Materialflüssen. „Aus meiner Erfahrung war die Hintergrund Kombination der Ausbildung zur SpeditionsKaufmännische Berufe in der Logiskauffrau in Verbindung tik gibt es mehrere. Neben dem klasmit einem Studium der sischen Kaufmann für Speditions und WirtschaftswissenschafLogistikdienstleistungen sind dies: ten, Schwerpunkt IT und ■ Kaufmann für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen: Dieser wird in Marketing, sehr gut“, den Unternehmen der innovativen sagt Britta Landeck, heuund wachstumsstarken Kep-Branche te Senior Key Account ausgebildet. Manager bei DHL Supply ■ Kaufmann im Eisenbahn und StraChain, der Logistiksparte ßenverkehr: Die transportorientierte Variante des Speditionskaufmanns der Deutschen Post. findet man bei Eisenbahnen und im Landeck weiter: „Die Straßengüterverkehr Schwäche der Leh■ Luftverkehrskaufmann re, nämlich die fehlen■ Schifffahrtskaufmann de Management-Ausbildung, konnte ich durch das Know-how kompensieren, das ich mir im Studium angeeignet habe. Umgekehrt habe ich mit der Ausbildung die theoretischen Inhalte des Die Berufsschule Studiums ergänzen können.“ schafft das theoretische Foto: Petra Becker Fundament. Wichtiges Basiswissen. Das in der Speditionslehre angeeignete Basiswissen, so betont die Logistikmanagerin, sei auch heute noch wichtig für ihre Arbeit. „Das betrifft Themen zu Haftung und Versicherung, Schnittstellenkontrollen und Frachtrecht, aber auch einfache Dinge wie Raumvolumina und Abmaße von Verkehrs- und Ladungsträgern.“ Galt der Speditionskaufmann früher als reiner Männerberuf, so hat sich das Bild inzwischen deutlich gewandelt. „55 Prozent der Auszubildenden sind männlich, 45 Prozent weiblich“, freut sich Elke Schneider. Wer sich für die Ausbildung zum Speditionskaufmann interessiert: der DSLV hält weitere Informationen unter www.spediteure.de (Beruf + Karriere) bereit. %HVXFKHQ6LHXQV EDXPD0QFKHQ ²$SULO +DOOH%6WDQG %(80(5,QWUDORJLVWLN /|VXQJHQEHZHJHQ :LUWVFKDIWOLFK6LFKHU (SZPU[LYUH[PVUHSM OYLUKLY/LYZ[LSSLYM Y0U[YH SVNPZ[PRPUKLU)LYLPJOLU-YKLY=LYSHKL 7HSL[[PLY=LYWHJR\UNZ:VY[PLY\UK=LY[LPS [LJOUPRRLUULU^PYKPL>LNL0OYLY7YVK\R[L TP[POYLUQL^LPSPNLUZWLaPÄZJOLU,PNLUZJOHM[LU +PLZLZ>PZZLUZL[aLU^PYPUPUKP]PK\LSSL:`Z[LT SZ\UNLU\T<UZLYL(USHNLU ILYaL\NLU^LS[^LP[ TP[>PY[ZJOHM[SPJORLP[:JOULSSPNRLP[\UK7YpaPZPVU lILYaL\NLU:PLZPJOZLSIZ[>PYMYL\LU\UZH\M 0OYLU)LZ\JO Björn Helmke Kompass 4 | 2010 ZZZEHXPHUFRP LOGK_004-10_12_13_20100407114702_468351.indd 13 13 07.04.2010 11:47:17 Die Logistik bietet Schulabgängern, die kurz vor dem Sprung in eine Berufsausbildung stehen, spannende Tätigkeitsfelder. Mitten im Warenstrom Der Großteil der Beschäftigten in der Logistikwirtschaft hat eine klassische Berufsausbildung. Viele Arbeitsplätze setzen ein einfaches bis mittleres Qualifikationsniveau voraus. 14 E r ist über einen guten Freund auf die Idee gekommen, Fachlagerist zu werden. Daniel Wulff ist seit August 2009 Auszubildender bei dem auf Lebensmittel spezialisierten Logistikunternehmen Sengelmann in Ratekau bei Lübeck. „Der Beruf ist vielfältig und bietet Zukunftsperspektiven – Lagerhaltung wird es immer geben“, ist der 20-Jährige überzeugt. Die Ausbildung ist dual angelegt, dauert zwei Jahre und schließt mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab. Wulff hat den Gabelstaplerschein bereits in der Tasche und arbeitet inzwischen voll im Lager mit. Er kommissioniert die Ware und stellt sie zu Paletten zusammen. Zu seinen Aufgaben gehört es auch, Lkw zu be- und entladen. Der Azubi lernt deshalb einiges über Ladungssicherung und die Verteilung der Achslasten. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_14_15_20100407115303_468350.indd 14 07.04.2010 11:53:09 Foto: Nils Hendrik Müller/GettyImages, de Jong Im Lager fallen mitunter Schicht- und Nachtarbeiten an. Deutsch, Englisch und Sport. Auch in Theorie erhält Wulff Unterricht. Dafür besucht er an ein bis eineinhalb Tagen in der Woche die Berufsschule in Lübeck. „Wir werden im Schwerpunkt in spezieller Wirtschaftslehre unterrichtet“, erzählt er. Zu den Fächern gehören auch Deutsch, Englisch, Kommunikation und Sport. Wenn Wulff sich geschickt anstellt, kann er im Anschluss an den Fachlageristen ein Jahr später den Abschluss zur Fachkraft für Lagerlogistik machen. „Bis jetzt sieht’s gut aus“, sagt er. Eine entsprechende Verlängerung der Ausbildungszeit ist unter bestimmten Umständen möglich, wie auch Sven Lembcke bestätigt. Er hat selbst seine Ausbildung bei Sengelmann absolviert und ist heute Ausbildungsleiter. Lembcke ist für neun Azubis zuständig. „Die Fachkräfte für Lagerlogistik bekommen zusätzlich kaufmännisches Know-how und lernen, die Warenströme zu koordinieren“, erläutert er. Sie werden später auch einmal ein Team leiten können, Verwaltungsaufgaben erledigen und sich um die Bestandsführung kümmern. Hintergrund Gewerbliche Berufe in der Logistik Lager- und Umschlagberufe: ■ Fachkraft für Hafenlogistik ■ Fachkraft für Lagerlogistik ■ Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ■ Fachlagerist Fahr- und Zustellbereich: ■ Berufskraftfahrer ■ Binnenschiffer ■ Eisenbahner im Betriebsdienst ■ Fachkraft für Kurier-, Express und Postdienstleistungen ■ Fachkraft für Möbel-, Küchenund Umzugsservice ■ Hafenschiffer ■ Servicefahrer Es wird kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt. Schulabgänger mit Hauptschulabschluss (Fachlageristen) beziehungsweise Realschulabschluss (Fachkräfte für Lagerlogistik) haben allerdings bessere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Container und Pakete. Die Logistikbranche bietet im gewerblichen Bereich noch eine Reihe weiterer Ausbildungsberufe. Die Fachkraft für Hafenlogistik etwa arbeitet in Seeund Binnenhäfen, Ausbilder sind Reedereien und Hafenunternehmen. Schwerpunkt dieses Berufes ist der Containerumschlag, den es zu kontrollieren, steuern und überwachen gilt. Selbstverständlich gehören auch die Ausbildungen im Fahr- und Zustellbereich dazu. Neben dem Berufskraftfahrer, der in Transportunternehmen im Umgang mit großen Lkw ausgebildet wird, gibt es seit einigen Jahren die Ausbildung zum Servicefahrer. Dieser arbeitet bei Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP). Die KEP-Fachkraft stellt Pakete und Briefe zu und organisiert die Abläufe. Binnenschiffer werden von Binnenschifffahrtsunternehmen ausgebildet und transportieren riesige Gütermengen auf Flüssen und Kanälen. Derzeit erlebt der Beruf einen positiven Ausbildungstrend. So ließen sich im vergangenen Jahr laut dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) 498 junge Leute zu Binnenschiffern ausbilden. In der Speditionsbranche hingegen wird es zunehmend schwierig, gute Leute zu finden, berichtet Sengelmann-Ausbildungsleiter Lembcke. Nicole de Jong Daniel Wulff hat bereits nach wenigen Monaten seiner Ausbildung den Gabelstaplerschein in der Tasche. Informationen im Netz www.logistik-berufe.de Ratgeber „Berufs- und Beschäftigungsguide Logistik“, Broschüre „Logistik – Eine Branche stellt sich Schülerinnen und Schülern vor“ und Kurzinformation „Hart, aber fair“ www.beroobi.de/berufe/lagerlogistiker „Fachkraft für Lagerlogistik“ www.berufswelt-logistik.de Karriereportal www.planet-beruf.de das ABC der Ausbildungsberufe www.speditionswissen.de Bildungswerk Spedition und Logistik www.dihk.de IHK-Übersicht www.bibb.de Bundesinstitut für Berufsbildung Weitere: www.cargoforum.de www.lebendige-logistik.de www.arbeitsagentur.de Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_14_15_20100407115303_468350.indd 15 15 07.04.2010 11:53:13 Der Kampf um die besten Köpfe bietet auch den nichtakademischen Logistikern die Chance, sich über eine Weiterbildung für Höheres zu qualifizieren. Aufstieg über Umwege In der Logistikbranche ist ein Mangel an qualifiziertem Personal zu befürchten. Demgegenüber stehen viele potenzielle Führungskräfte, die sich bereits im Job bewährt haben, denen aber der Zugang zur akademischen Ausbildung fehlt. Für künftige Führungskräfte in der Lagerwirtschaft bietet auch die Dekra Akademie Weiterbildungsprogramme. 16 Foto: Dekra D ie Logistik steht schon lange nicht mehr für das „simple Kistenschubsen, für das sie früher einmal belächelt wurde, sagt Dr. Thorsten Klaas-Wissing, Vizedirektor am Lehrstuhl für Logistikmanagement an der Universität St. Gallen (LOG-HSG). Die Anforderungen an Fach- und Führungskräfte sind gewachsen. Haben sie sich früher hauptsächlich um das rein operative Lagergeschäft und die Flotte gekümmert, steuern sie heute ganze Wertschöpfungsnetze. So arbeiten in der Logistik inzwischen einige, die ihr Können bereits erfolgreich unter Beweis gestellt haben. Da ihnen aber schlichtweg der formale Zugang zu einer akademischen Ausbildung fehlt, können sie keine höhere Qualifikation erreichen. „Genau diese Leute möchten wir mit unserem berufsbegleitenden Diplomstudium ‚Logistikmanagement‘ ansprechen“, betont KlaasWissing, zugleich Studienleiter des Studiengangs. Die LOG-HSG bietet die Weiterbildungsmaßnahme in Kooperation mit dem Dortmunder Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik an. Gemeinsam mit dem Institut offeriert auch die Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm die Studiengänge „Master of Logistics Management“ und „Bachelor of Science Wirtschaftsingenieur Logistik“, wahlweise auch als Fernstudium. Eine Zulassung ist unter bestimmten Voraussetzungen auch hier ohne Abitur möglich. Wer kein Studium absolvieren möchte, kann berufsbegleitend IHKgeprüfte Qualifizierungen erlangen. Diese sind nicht minder anspruchsvoll, vielseitig anerkannt und bilden eine gute Alternative zum Fach- oder Hochschulabschluss. Das Abschlussniveau entspricht etwa dem des Bachelor bei einem Studium. Fakt ist: Künftig werden vermehrt Entscheidungsträger mit Führungskompetenz benötigt. „Da versteht es sich von selbst, dass das lebenslange Lernen einen immer höheren Stellenwert im Berufsleben einnehmen wird“, resümiert Klaas-Wissing. Hintergrund Die Finanzierung Wer sich für eine IHK-geprüfte Qualifizierung entscheidet, kann Förderungen zum Beispiel über das „Meister-Bafög“ in Anspruch nehmen. Fördermöglichkeiten gibt es auch durch die Bundesagentur für Arbeit. Schickt ein Unternehmen Mitarbeiter zur Fortbildung, übernimmt es in der Regel die Kosten. ■ Links: www.meister-bafoeg.de www.ahv.de www.dla.de; www.dav-akademie.de www.srh.de www.unisg.ch Nicole de Jong Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_16_17_20100407121104_468349.indd 16 07.04.2010 12:11:38 Termin schon jetzt vormerken: 18.11.2010 in der Mercatorhalle Duisburg DVZ Logistik- Campus meets Company Der Job- und Karrieretag Young Generation meets Business – das ist der neue DVZ Job- und Karrieretag. Ganz gleich, ob Sie Student, Absolvent oder Young Professional sind, hier erhalten Sie jede Menge nützliche und wichtige Informationen rund um die Themen Job und Karriere. Nutzen Sie diese Veranstaltung, um an nur einem Tag Kontakte zu vielen Top-Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistik zu knüpfen. Dazu gibt es viele Möglichkeiten: Sie können sich die Firmenpräsentationen in den Ausstellersessions ansehen, direkt am Stand mit den Personalern sprechen oder sich für das Job-Speed-Dating anmelden. Ihre Ansprechpartnerin: Julia Klar Tel.: 040/23714-194 e-mail: [email protected] www.dvz.de LOGK_004-10_16_17_20100407121104_468349.indd 17 Kompass 4 | 2010 17 07.04.2010 12:11:40 Die Bildungslandschaft mit Logistikbezug gleicht einem Dschungel. LOG.Kompass hat 100 Einrichtungen aus dem unüberschaubaren Markt herausgefiltert. Bau dir deine Zukunft! Für jeden ist was dabei im noch recht jungen Bildungsmarkt Logistik. In kaum einem anderen Berufsfeld sind die Angebote so vielfältig. Dies liegt vor allem an den übergreifenden Aufgabenbereichen. W elche Einrichtung passt für mich am besten? Diese Frage lässt sich bei einer Logistikausbildung schwer beantworten. Es lohnt sich, die Angebote hinsichtlich Rahmenbedingungen und inhaltlicher Ausrichtung genau zu prüfen. Es gibt duale Ausbildungsberufe direkt nach einem Schulabschluss. Zweiter Weg: die akademische Ausbildung. Hier kann zwischen Hochund Fachhochschule (HS/FH), Uni oder Berufsakademie (BA) gewählt werden. An Universitäten kann man Logistik oft als einen von mehreren Schwerpunkten belegen. Je nach Fachrichtung, Fächerkombinationen und Universität gibt es verschiedene Diplom- oder Bachelor-/Masterabschlüsse. Die TU Dortmund bietet sogar einen direkten Studiengang mit dem Abschluss „Diplomlogistiker“. An einer FH ist die Lehre schon praxisorientierter. Eine BA kombiniert Institution / Lehrstuhlinhaber Studiengang / Lehre ◼ FH Aachen Prof. Rolf Dietmar Grap www.fh-aachen.de/grap.html BWL: Beschaffung, Produktion, Logistik ◼ FH Ansbach Prof. Constantin May www.ec.fh-ansbach.de BWL: Produktion und Logistik ◼ HS Aschaffenburg Prof. Michael Eley www.fh-aschaffenburg.de Wirtschaftsingenieur: Produktion, Beschaffung, Simulation, SCM ◼ Universität Augsburg Prof. Bernhard Fleischmann www.wiwi.uni-augsburg.de/bwl BWL: Produktion und Logistik (Beschaffung, Absatz, SCM, Lean Production) ◼ BA Nordhessen (Bad Hersfeld) Dr. Tilman Platz www.ba-nordhessen.de Logistik: Distribution, Handelslogistik, Kontraktlogistik ◼ Otto-Friedrich-Universität Bamberg Prof. Eric Sucky www.uni-bamberg.de/sowi/logistik BWL: Produktion und Logistik (SCM und Informationssystem) ◼ bbw Hochschule (Berlin, Frankfurt/ Oder, Hamburg, Prenzlau) www.bbw-hochschule.de Wirtschaftsingenieur: Logistik und SCM (Vollzeitstudium oder berufsbegleitend) ◼ FH Technik und Wirtschaft Berlin Prof. Martin Pohlmann www.htw-berlin.de Wirtschaftsingenieur: Logistik und Prokuktion ◼ Beuth Hochschule für Technik Berlin Prof. Klaus Helbig prof.beuth-hochschule.de/helbig BWL: Logistik (Beschaffung, SRM, Software) 18 die Berufs- und Hochschulausbildung. Daneben existieren immer mehr Hochschulen in privater Trägerschaft. Wer bereits berufstätig ist, findet bei Weiterbildungseinrichtungen viele Angebote. Berufstätigen bieten sich aber auch berufsbegleitende Studiengänge. Diese werden unter dem Aspekt des lebenslangen Lernens immer bedeutender. Claudius Semmann ◼ HS für Wirtschaft und Recht Berlin Prof. Joachim Daduna / Prof. Frank Giesa www.hwr-berlin.de Distributionswirtschaft und betriebliche Logistik BWL: Materialwirtschaft, Produktionswirtschaft, Logistik ◼ TU Berlin Prof. Frank Straube www.logistik.tu-berlin.de Wirtschaftsingenieur: Logistik in Industrie und Handel, Globales SCM, Verkehrslogistik ◼ HS für Wirtschaft und Recht Berlin Prof. Harald Gleißner www.hwr-berlin.de BWL: Logistik ◼ FH Bielefeld Prof. Thomas Plümer www.fh-bielefeld.de BWL: Logistik ◼ HS Bochum Prof. Michael Habich www.hochschule-bochum.de Mechatronik und Maschinenbau: Logistik ◼ TU Braunschweig Prof. Thomas S. Spengler www.prodlog.tus-bs.de Automobilwirtschaft: Produktion und Logistik ◼ Deutsche Logistik Akademie (Bremen) www.dla.de zahlreiche Aus- und Fortbildungsangebote ◼ HS für Internationale Wirtschaft und Logistik (Bremen) Dr. Josef Decker www.hiwl.de Von August an zwei duale Bachelor-Studiengänge ◼ HS Bremen Prof. Jan Dethloff www.hs-bremen.de BWL: Logistik ◼ Fachhochschule / Hochschule ◼ Universität ◼ Technische Universität (TU) ◼ Sonstige (Privatschule, Akademie, Berufsbegleitend, Lehre) Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_18_21_20100407115403_468348.indd 18 07.04.2010 11:54:14 ◼ Universität Bremen Prof. Herbert Kopfer www.logistik.uni-bremen.de BWL/Wirtschaftsingenieur: Logistik, Optimierung und Modellierung, SCM, Informationssysteme ◼ TU München in Garching Prof. Willibald A. Günthner www.fml.mw.tum.de Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik ◼ Universität Bremen Prof. Bernd Scholz-Reiter www.ips.biba.uni-bremen.de Planung und Steuerung von Produktions- und Logistiksysteme ◼ Georg-August-Universität Göttingen Prof. Jutta Geldermann www.wiwi.uni-goettingen.de BWL: Produktion und Controlling ◼ Jacobs University Bremen Prof. Katja Windt www.jacobs-university.de School of Engineering and Science Globale Produktionslogistik ◼ Fachhochschule Gelsenkirchen Prof. Klaus-Michael Fortmann www.fh-gelsenkirchen.de BWL: Logistik ◼ HS Bremerhaven Prof. Diethelm Wesselmann www.hs-bremerhaven.de Transportwesen Logistik ◼ HS Offenburg in Gengenbach Prof. Stefanie Müller www.fh-offenburg.de BWL / Wirtschaftsingenieur: Spedition, Transport & Verkehr, Distribution ◼ TU Chemnitz Prof. Egon Müller www.tu-chemnitz.de Maschinenbau: Fabrikplanung und Fabrikbetrieb Logistik / Energieeffiziente Fabrik ◼ BA Gera Prof. Dorothea Kreimeier www.ba-gera.de Handel, Industrie, Logistik ◼ HS Coburg Prof. Frank Balsliemke www.hs-coburg.de/balsliemke Maschinenbau: Produktionswirtschaft, Logistik, Beschaffung ◼ BA Glauchau Prof. Wolfgang Liebschner www.ba-glauchau.de Spedition, Transport und Logistik ◼ TU Darmstadt Prof. Hans-Christian Pfohl www.wi.tu-darmstadt.de Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Unternehmensführung und Logistik Technische Betriebswirtschaft: Logistik, Produktions- und Qualitätsmanagement ◼ Logistik Akademie Nordrhein-Westfalen www.logistik-akademie.de Logistik ◼ Fachhochschule Südwestfalen (Hagen) Prof. Klaus Posten www3.fh-swf.de BWL: Produktion und Logistik ◼ FH Dortmund Prof. Bernd Eichler www.logistik.fh-dortmund.de BWL: Supply Chain Management und Logistik ◼ Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Prof. Christian Bierwirth www.wiwi.uni-halle.de Diplomstudium Logistikmanagement ◼ Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Prof. Henning Kontny www.haw-hamburg.de Logistik/ Technische BWL ◼ Fraunhofer IML Dortmund Prof. Michael ten Hompel www.iml.fraunhofer.de ◼ TU Dortmund Prof. Ralf Gössinger www.wiso.tu-dortmund.de BWL: Produktion und Logistik ◼ Akademie Hamburger Verkehrswirtschaft GmbH Kurt-Jürgen Schimmelpfeng www.ahv.de Fortbildung Fachkaufmann Logistik und Einkauf, Logistikmeister ◼ TU Dortmund (Lehrstuhl für Förderund Lagerwesen) Prof. Michael ten Hompel www.flw.mb.tu-dortmund.de Diplomstudiengang Logistik: Intralogistik, Planung, Technik und Steuerung von Materialflusssystemen ◼ Europäische Fernhochschule Hamburg Prof. Jens-Mogens Holm www.euro-fh.de Fernstudium: Logistikmanagement, Europäische Betriebswirtschaftslehre ◼ HS für Technik und Wirtschaft Dresden, Prof. Peter Eberle www.tu-dresden.de Produktion und SCM ◼ Hamburger Akademie für Fernstudien Anno Stockem www.akademie-fuer-fernstudien.de Fernstudium: BWL ◼ TU Dresden Prof. Rainer Lasch www.tu-dresden.de Wirtschaftswissenschaften, BWL, insbesondere Logistik ◼ ILS Institut für Lernsysteme GmbH Dr. Martin Kurz/ Ingo Karsten www.ils.de Fernstudium: Logistikmanagement, Europäische Betriebswirtschaftslehre ◼ Universität Duisburg-Essen Prof. Alf Kimms www.msm.uni-dui.de BWL: Logistik und Operations Research ◼ Hamburg School of Business Administration Prof. Sönke Hartmann www.hsba.de BWL: Logistik ◼ FH Erfurt Prof. Bernd H. Kortschak www.fh-erfurt.de Wirtschaftsingenieur: Layout von Lager- und Produktionsanlagen, City-Logistik, Beschaffung, Distributionsplanung ◼ Business School of Service Management (Hamburg) Prof. Klaus W. Röben www.iss-hh.com Duales/ Berufsbegleitendes Studium: B.A. Service Management, Instandhaltungsmanagement ◼ Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Prof. Evi Hartmann www.logistik.wiso.uni-erlangen.de Produktion, Logistik, Beschaffung Operations and Logistics SCM ◼ Kühne Logistics University (Hamburg) Hochschule in Gründung (Plan: Oktober) www.the-klu.org zunächst Master of Science Global Logistics ◼ FH Flensburg Prof. Winfried Krieger www.wi.fh-flensburg.de BWL: Logistik, SCM ◼ Bildungswerk Spedition und Logistik Thorsten Hölser / Markus Gust www.speditionswissen.de Aus- und Weiterbildung für die Speditions- und Logistikbranche ◼ TU Hamburg-Harburg Prof. Wolfgang Kersten Prof. Thorsten Blecker Prof. Günther Pawellek www.web.logu.tu-harburg.de; www.tu-harburg.de/logistik Strategisches Produktionsund Logistikmanagement / Logistik, Technologie, Innovationsmanagement ◼ International School of Management (Frankfurt/Main) Prof. Dirk Rompf www.ism.de Ab Wintersemester 2010: International Transport & Logistics Logistik, Mobilität und Infrastrukturmanagement ◼ SRH Fachhochschule Hamm Prof. Markus Fittinghoff www.fh-hamm.de Logistikmanagement, Wirtschaftsingenieurwesen: Logistik, Beschaffung, Distribution Wirtschaft und Recht, Produktionsmanagement und Logistik ◼ Hochschule Heilbronn Prof. Dirk Lohre www.hs-heilbronn.de Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik ◼ FH Frankfurt/Main Prof. Herbert Wagschal www.fh-frankfurt.de ◼ HS Fulda Prof. Dorit Bölsche / Prof. Michael Huth www.hs-fulda.de SCM, Logistikmanagement, RFID in der Logistik ◼ Duale Hochschule Baden-Württemberg (Stuttgart/Karlsruhe/Mannheim/ Mosbach) www.dhbw-stuttgart.de/horb BWL/Wirtschaftsingenieur: Materialwirtschaft / Produktion und Logistik Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_18_21_20100407115403_468348.indd 19 19 07.04.2010 11:54:15 ◼ Fachhochschule Ingolstadt Prof. Stefan Rock Prof. Jürgen Schröder www.haw-ingolstadt.de Wirtschaftswissenschaften: Handelslogistik und Handelsmanagement / Material- und Fertigungswirtschaft/Logistik ◼ HS Mittweida Prof. Gunnar Köbernik www.htwm.de/ww Wirtschaftswissenschaften: Fabrikplanung, Logistik, Industrial Management, Produktionswirtschaft ◼ Universität Karlsruhe Prof. Kai Furmans www.ifl.uni-karlsruhe.de Fördertechnik und Intralogistik ◼ Bayern Innovativ GmbH (Nürnberg) Siegfried M. Hartmann www.baytech-akademie.de Einkauf und Logistik, Supply Chain Management ◼ Universität Kassel Prof. Richard Vahrenkamp www.ibwl.uni-kassel.de BWL: Produktionswirtschaft und Logistik ◼ Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg / Prof. Ralf Bogdanski, Prof. Gerhard Heß, Prof. Peter Pautsch www.ohm-hochschule.de BWL: Umweltmanagement / Unternehmensführung, Logistik und Supply Management / Material- und Produktionswirtschaft ◼ Universität zu Köln Prof. Ulrich Thonemann Prof. Horst Tempelmeier www.wiso.uni-koeln.de/scmms www.scmp.uni-koeln.de Operations und Supply Chain Management / Produktionsplanung und -steuerung ◼ HS für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Prof. Fritz Matthäus, Prof. Rudolf Metzger www.hfwu.de Industriebetriebslehre, Logistik, Operations Research / Logistik, BWL ◼ Logistikschule Kiel (LSK) Kai Beckmann www.logistikschule-kiel.de Fachschule für Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Logistik (Vollzeit, berufsbegleitend) ◼ HS Neu-Ulm Prof. Stefan Distel, Prof. Michael Grabinski, Prof. Oliver Kunze www.hs-neu-ulm.de Supply Chain Management / Steuern, Unternehmensführung / Internationale Logistik ◼ FH Kiel Prof. Klaus Dieter Lorenzen www.fh-kiel.de Supply Chain und Operations Management: Einkauf und Logistik, Lieferantenmanagement, Prozessoptimierung in der Beschaffung ◼ FH Osnabrück Prof. Wolfgang Bode, Prof. Diethardt Freye, Prof. Michael Schüller www.wiso.fh-osnabrueck.de Betriebliche Logistik, Transportsysteme / Logistikmanagement / Supply Chain Management ◼ Christian-Albrecht-Universität Kiel Prof. Gudrun P. Kiesmüller www.bwl.uni-kiel.de Supply Chain Management ◼ Universität Passau Prof. Hans Ziegler www.wiwi.uni-passau.de BWL: Produktion und Logistik ◼ BA Lörrach Prof. Egon H. Trump Prof. Armin F. Schwolgin www.ba-loerrach.de BWL: Spedition, Transport und Logistik ◼ FH Pforzheim / Prof. Uwe Dittmann, Prof. Klaus Möller www.hs-pforzheim.de Wirtschaftsingenieur: Logistisches Prozessmanagement Einkauf und Logistik: IT, Distribution, SCM ◼ FH Emden/Leer Prof. Michael Bochmann www.fh-oow.de Distributionslogistik, Lagerlogistik, Transport- und Umweltrecht ◼ BA Rhein-Main (Rödermark) Bernd Albrecht www.ba-rm.de Wirtschaftsinformatik/ Wirtschaft: Handel und Dienstleistungen, Industrie, Spedition und Logistik ◼ HS Technik, Wirtschaft Kultur, Leipzig Prof. Brigitte John www.wiwi.htwk-leipzig.de BWL: Materialwirtschaft, Logistik ◼ FH Regensburg/ Prof. Werner Bick, Prof. Bianca Gänßbauer www.fh-regensburg.de BWL: Logistik ◼ Handelshochschule Leipzig Prof. Iris Hausladen www.hhl.de Master of Business Administration in General Management: IT-based Logistics ◼ Universität Regensburg Prof. Andreas Otto www.wiwi.uni-regensburg.de BWL: Industrielles Controlling und Logistik ◼ HS Ostwestfalen-Lippe (Lemgo) Prof. Kurt Klose, Prof. Nicholas Boone, Prof. Gerhard Manthey www.hs-owl.de/fb7 Produktion und Wirtschaft: Logistische Systeme / Logistik und Distribution / Simulation und Unternehmensforschung ◼ Universität des Saarlands (Saarbrücken) / Prof. Stefan Nickel www.orl.uni-saarland.de BWL: Operations Research und Logistik ◼ FH Ludwigshafen Prof. Susanne Härterich, Prof. Johannes Kals, Prof. Andreas Gissel www.fh-ludwigshafen.de Logistik / Produktionsmanagement / BWL: Logistik und Organisation ◼ FH Furtwangen (Schwenningen) Prof. Wolf-Dietrich Schneider www.wirtschaft.fh-furtwangen.de Wirtschaft: Produktionswirtschaft und Produktionslogistik ◼ HS Magdeburg-Stendal Prof. Jutta Weber www.hs-magdeburg.de Spezielle Produktionswirtschaft, Logistik, SAP ◼ Universität Siegen /Prof. Ulrich Stache, Prof. Ulrich Seidenberg www.uni-siegen.de Maschinenbau / BWL: Produktion und Logistik ◼ Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg / Prof. Hartmut Zadek, Prof. Michael Schenk www.ilm.ovgu.de Materialflusstechnik / Logistik Logistische Systeme Stetigförderer Internationale Distributionslogistik ◼ FH Stralsund Prof. Wilhelm Petersen www.fh-stralsund.de BWL: Materialwirtschaft, Logistik und Arbeitswissenschaft Unternehmenslogistik / Fördertechnik ◼ HS Mannheim Prof. Michael Hauth www.wing.hs-mannheim.de Wirtschaftsingenieur: Logistik ◼ Universität Stuttgart Prof. Rudolf O. Large, Prof. Karl-Heinz Wehking www.bwi.uni-stuttgart.de www.uni-stuttgart.de/ift ◼ Philipps-Universität Marburg Prof. Ingrid Göpfert www.uni-marburg.de/fb02/bwl04 BWL: Logistik-Controlling, Internationale Logistik ◼ European Business School Oestrich-Winkel, Wiesbaden) Supply Chain Management Institute Prof. Christopher Jahns www.supplyinstitute.org Einkauf, Logistik und Supply Chain Management ◼ HS Niederrhein (Mönchengladbach) Prof. Friedhelm Schlößer www.hs-niederrhein.de Wirtschaftswissenschaften: Einkauf und Logistik, Beschaffung ◼ HS München Prof. Klaus-Jürgen Meier, Prof. Andre Krischke, Prof. Walter Schneider www.bw.fh-muenchen.de Produktionsplanung und Logistik / Supply Chain Management / Strategische Unternehmensplanung, Betriebliche Logistik ◼ Technische FH Wildau Prof. Thorsten Brandes / Prof. KlausMartin Melzer / Prof. Frank Gillert www.tfh-wildau.de/lg Wirtschaftsingenieur: Informationslogistik und Supply Chain Management / Produktionslogistik / Logistikmanagement ◼ FH Kaiserslautern (Zweibrücken) Prof. Bettina Reuter www.fh-kl.de BWL: Logistik, Betrieblicher Leistungsprozess, Fertigungstechnik ◼ FH Münster Prof. Wolfgang Buchholz, Prof. Christiane Fühner, Prof. Franz Vallée, www.fh-muenster.de; Master-Studiengang Logistik: Organisation / Operations Research / Baulogistik, IT, Logistikcontrolling ◼ Westsächsische Hochschule Zwickau Prof. Bettina Keil, Prof. Matthias Schwarz www.fh-zwickau.de Wirtschaftswissenschaften: Produktionswirtschaft/Logistik 20 LOGK_004-10_18_21_20100407115403_468348.indd 20 . . . mehr unter www.logkompass.de 07.04.2010 11:54:15 2009 haben viele Unternehmen Mitarbeiter entlassen. Diese können einen Neueinstieg in der Logistik wagen – dort zieht der Bedarf an Arbeitskräften wieder an. Die zweite Chance Wer als Arbeitsuchender in die Logistik umsatteln will, steht vor der Wahl: Die Bildungsträger bieten eine Vielzahl von Qualifizierungsmaßnahmen. D er Arbeitsmarkt in Deutsch- Jahr wieder an. Die Aussichten für land wandelt sich. Vor allem Wechselwillige sind also, wenn auch Industrieunternehmen auto- nicht rosig, so doch besser als in anmatisieren ihre Prozesse mehr und deren Branchen. mehr. Leidtragende dieses Trends Das haben auch die Verantwortlisind in erster Linie weniger qualifi- chen der staatlichen Arbeitsvermittzierte Mitarbeiter. Doch lungen erkannt. Mittauch Facharbeiter bleiDie Aussichten für lerweile bieten diese ben nicht verschont. einige UmstiegsmögWechselwillige Letzte Station Hartz lichkeiten im gewerbsind besser als in IV? Nicht unbedingt. lichen oder kaufmänanderen Branchen nischen Bereich an Obwohl die Logistikbranche im Krisenjahr – zumindest an den lo2009 kräftig Federn gelassen hat, gistischen Hotspots in Deutschland. macht sich mittlerweile wieder vor- Zu denen zählen neben Hamburg sichtiger Optimismus breit. Aktuell und Frankfurt/Main auch München, gehen die Experten von einem leich- Berlin, Stuttgart und das Ruhrgebiet. ten Wachstum in diesem Jahr aus – Ob City-Logistiker, Fachkraft für Laund möglicherweise zieht die Trans- gerlogistik oder Seefrachtsachbeportnachfrage schon im nächsten arbeiter, die Auswahl ist größer als man denkt. Und Kisten tragen oder Säcke schleppen gehört schon seit 30 Jahren nicht mehr zu den Aufgaben im Lager. Der Wechsel ist für Arbeitsuchende einfach: Ein kurzes Gespräch mit einem Arbeitsvermittler der zuständigen Behörde genügt. Dieser prüft die Voraussetzungen und händigt einen Bildungsgutschein aus, wenn er von der Eignung des Interessenten überzeugt ist. Besteht der potenzielle Logistiker den anschließenden Test des Bildungsträgers, steht einer Weiterbildung nichts mehr im Wege. Diese dauert je nach Ausbildungsziel zwischen zwei Wochen und sechs Monaten. Sven Bennühr Logistik-Weiterbildungsangebote für Arbeitsuchende Qualifizierungsmaßnahmen Voraussetzung Tätigkeitsfeld Ausbildungsdauer Praxis Lager/Logistik Führerschein Staplerfahrer 12 Wochen ganztägig Berufskraftfahrer beschleunigte Grundqualifikation Güterverkehr Führerschein Klasse C1, C1E, C oder CE Berufskraftfahrer 5 Wochen Ladungssicherung Führerschein Klasse C1, C1E, C oder CE Berufskraftfahrer 2 Wochen City-Logistiker Mindesalter 18 Jahre mit/ohne Schulabschluss, gesprächssicheres Deutsch, gesundheitliche Eignung Kurierfahrer, Zusteller 4 Monate Logistiker im Gesundheitswesen berufliche Neuorientierer, mehrjährige Berufserfahrung, ohne Berufsabschluss Krankenhaus 6 Monate Fachkraft für Lagerlogistiker IHK Mindesalter 18 Jahre mit/ohne Schulabschluss, gesprächssicheres Deutsch, gesundheitliche Eignung Lagerwirtschaft auf Anfrage Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung Gute Deutschkenntnisse, kaufmännische Ausbildung oder fünf Jahre Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich sind von Vorteil Spedition auf Anfrage Fachkraft Hafenlogistik Mindestalter 18 Jahre, mit/ohne Schulabschluss, gesprächssicheres Deutsch, gesundheitliche Eignung Hafenumschlag auf Anfrage Seefrachtsachbearbeiter kaufmännische Berufsausbildung Seefrachtbranche auf Anfrage Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_18_21_20100407115403_468348.indd 21 21 07.04.2010 11:54:15 Die berufliche Entwicklung ist abhängig von der Persönlichkeit. LOG.Kompass skizziert die Laufbahnen von drei Menschen mit einem Diplomabschluss. Logistik macht die Musik US-Soul-Star Beyoncé 22 LOGK_004-10_22_25_20100407123904_468347.indd 22 07.04.2010 12:39:13 Wer sich für ein Studium entscheidet, dem stehen hinterher viele Wege offen. Das zeigt die berufliche Entwicklung von Absolventen der Fachhochschule Heilbronn. Das Studium bereut hat bislang keiner. B Fotos: dpa, privat (3) erlin, O2-World: Gleißendes Licht, Jubelschreie, ein Bühnenfeuerwerk, dann steht Beyoncé auf der Bühne. Wenn die US-Soul-Ikone auf Welttournee geht, hat sie nicht nur einen Koffer mit Gepäck. Mehrere Hundert Personen gehören zu ihrer Entourage und Massen von Equipment – darunter viele Gitarren, Bässe, Keyboards, Drums und etliche weitere Instrumente. Außerdem Tausende Kleidungsstücke für sie und ihre Tänzer. Die Show begeistert das Publikum. Faszinierend ist allerdings auch, was vor und nach dem Konzert geschieht. Der Tourplan ist eng, zwischen den Konzerten bleiben meist nur wenige Tage. Damit das Material – es füllt mehrere Dutzend Lkw – rechtzeitig von einem Gig zum nächsten gelangt, arbeitet der Promoter mit Rock-it Cargo zusammen. Das 1974 in den USA gegründete Unternehmen ist der Platzhirsch in der Konzertlogistik. Die Kundenliste liest sich wie das „Who is Who“ der Popwelt – von Aerosmith bis ZZ Top. anpassen. Dabei lernt er auch die Tiefen der zielgerichteten Kommunikation. „Gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht umgesetzt“, lautet Roesners Erfahrung. Vieles, was er während des Studiums gelernt hat, sei als Basis hervorragend, gerade die strukturierte Herangehensweise an Aufgabenstellungen. „Die Realität im Berufsleben verlangt aber zunehmend nach starker Kommunikationsleistung“, stellt er fest. Menschen, die einen Logistikstudiengang anstreben, empfiehlt er: viele Praktika, Engagement im Ausland und Vernetzung schon während des Studiums. Auf die Frage, welche Eigenschaften nach seinen bisherigen Erfahrungen am meisten gefragt sind, nennt Roesner: Projektmanagementfähigkeiten, strukturierte Herangehensweise an Aufgaben und immer wieder Kommunikation. Wertvolle Waren. Bei Rock-it Cargo Germany hat Roesner es mit Waren zu tun, die besonders betreut werden müssen. Eng sind die ZeitfensStart bei Eventagentur. Einer der ter, wertvoll die Waren, kompliziert Mitarbeiter in der deutschen Nie- die Lieferorte. Seine Kollegen und er derlassung der Firma in Erding bei sorgen dafür, dass der BühnenaufMünchen ist Oliver Roesner. Wäh- bau internationaler Stars pünktlich rend seines Studiums von einem Konzert zum der Verkehrsbetriebsnächsten transportiert Die Realität im wirtschaft und Logistik wird. Sie kümmern sich Beruf verlangt an der Fachhochschuum die zolltechnischen eine starke le Heilbronn beginnt er Besonderheiten, steuKommunikation sich für die Organisatiern die Kommunikation von Messeprojekten onsschnittstelle zwizu interessieren. Nach dem Studium schen allen am Transport beteiligten steigt er als Projektleiter für Messen Stellen und Menschen. und Kongresse bei der Stuttgarter Roesner hat sich auf die EntwickEventagentur Scherer Werbung ein. lung der Segmente Eventlogistik, Dort kommt ihm seine logistische Roadshows und AusstellungstransAusbildung zugute, da sich die ver- porte spezialisiert. Hier kommt ihm mittelten Arbeitsweisen und -tech- seine langjährige Erfahrung als Proniken auch in dieser Branche gut ein- jektleiter für Messen und Kongresse setzen lassen. zugute. Sein Rat an den Nachwuchs: Immer wieder muss er sich den un- Man sollte sich umfassend bilden terschiedlichen Anforderungen und und nicht ausschließlich auf ein FachWünschen der Auftraggeber neu gebiet versteifen. Diese umfassende 3 Karrieren Der Teamleiter Vor dem Studium Lehre zum Speditionskaufmann: Markus Gabriel (rechts) wusste früh, dass er Führungsaufgaben übernehmen will. Als Teamleiter bei dem Automobilzulieferer Eberspächer hat er seine beruflichen Vorstellungen verwirklicht. Die Niederlassungs-Chefin Studium, Unternehmensgründung und beruflicher Neustart: Dörte Maltzahn beginnt nach dem Studium als Prokuristin, macht sich dann selbstständig. Nach einer privaten Trennung wird sie Niederlassungsleiterin einer Spedition. Der Eventlogistiker Bankkaufmann und danach Studium der Wirtschaft und Logistik an der Fachhochschule Heilbronn: Oliver Roesner sorgt heute bei Rock-it Cargo mit seinen Kollegen dafür, dass die Bühnenshows großer Stars pünktlich beginnen. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_22_25_20100407123904_468347.indd 23 23 07.04.2010 12:39:15 Bildung ermöglicht es erst, Zusammenhänge ganzheitlich zu begreifen. So qualifiziere man sich zu einem kompetenten Gesprächspartner und legt die Grundlagen dafür, dass man sich dem Arbeitsmarkt besser anpassen kann. Anders – aber ebenfalls aufregend – verläuft der Werdegang von Dörte Maltzahn. Nach ihrem Logistikstudium in Heilbronn tritt sie Mitte 2000 eine Arbeitsstelle in der Kraftwagen- und Möbelspedition Dernedde Spedition Transportberatung in Osterode an. Als Prokuristin ist sie für den reibungslosen Ablauf verantwortlich. Sie übernimmt von Beginn an Verantwortung. Bei Entscheidungen hat sie viel Freiheit. „Ich hatte den Raum, um auch Fehler begehen zu können und trotzdem sehr viel Vertrauen zu genießen“, sagt Maltzahn. Sie macht sich 2003 mit ihrem Partner selbstständig und gründet in Glandorf bei Osnabrück die Spedition STL Logistik GmbH & Co. KG. Sie sind hauptsächlich im Planengeschäft tätig mit einem kleinen eigenen Fuhrpark, Winterdiensten und in der Frachtenvermittlung. Maltzahn merkt fast täglich, wie wichtig ein strenges Controlling für ihr Unternehmen ist. Somit ist sie froh, gelernt zu haben, wie sie ihre Entscheidungen mit Hilfe von Zahlen untermauern kann. „Durch das Studium habe ich gelernt, erst einmal zu überlegen, welchen Lösungsweg ich gehen möchte, nicht sofort nach dem ersten Ansatz zu greifen und drauflos zu arbeiten“, berichtet Maltzzahn. Trennung und Neustart. 2008 trennen sich die Partner und lösen die Firma auf. Maltzahn zieht nach Bernburg, Sachsen-Anhalt, und krempelt ihr berufliches Umfeld komplett um. Bei der beruflichen Neuorientierung wirken Headhunter mit, die einer Firma gegen Honorar gut ausgebildete Mitarbeiter vermitteln. Sie kann auswählen. Das liegt auch an ihrer guten Ausbildung und ihrem Erfahrungsschatz. Letztendlich entscheidet sie sich für die Position einer Niederlassungsleiterin bei dem Silounternehmen Konrad Wormser mit Hauptsitz in Herzogenaurach. Als Niederlassungsleiterin in Bernburg ist Maltzahn für 50 Mitarbeiter verantwortlich. Gerade ist sie dabei, die Verantwortung für die zweite Niederlassung bei Würzburg zu übernehmen. Markus Gabriel baut im Jahr 2000 an der FH Heilbronn sein Diplom. Als gelernter Speditionskaufmann will er eine Führungsaufgabe mit dem Schwerpunkt „Industrie- und Handelslogistik“ finden, um etwas gestalten zu können. Seine Diplomarbeit schreibt er über ein Projekt, das mit der Porsche AG verbunden ist und das er dort zum größten Teil auch umsetzen darf. Zum damaligen Zeitpunkt arbeitete er bei Porsche im Bereich „Zentrale Transportlogistik“. Ab Januar 2001 bietet sich Gabriel die Chance, als Fertigungssteuerer bei dem Automobilzulieferer Eberspächer anzufangen. Dort arbeitet er bis heute. Er fängt als Assistent in der Zentralen Logistik an und ist seit 2006 als Teamleiter für das Auftragszentrum DaimlerChrysler verantwortlich. „Kenntnisse aus dem Studium waren sehr von Vorteil und eine Basis, auf der ich gut aufbauen konnte“, sagt Gabriel. Jedoch hat jedes Unternehmen eine eigene Struktur, Strategie und Vorgehensweise, die ein Berufseinsteiger zunächst verinnerlichen muss. Und dann ist fast alles möglich. Claus Grimm, Robert Kümmerlen . . . und was Absolventen anderer Bildungseinrichtungen heute arbeiten Marcus Schwarz: BWL-Studium an der Berufsakademie Mannheim, seit 2008 verantwortlich für globale Logistik und Supply Chain Management bei Weidmüller Interface, Detmold (Elektrokomponenten). 24 Dr. Stephan Freichel: Studium der Ingenieurswissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt, 2004 Vorstandsmitglied der Microlog-Gruppe. Seit 2009 Geschäftsführer Logwin Solutions Deutschland. Wolf Arne Harders: Ausbildung zum Speditionskaufmann. Studium Betriebswirtschaftslehre, Universität Hamburg. Seit Januar 2009 Transportmanager bei Danone, München. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_22_25_20100407123904_468347.indd 24 07.04.2010 12:39:21 Karriere in der Logistik Ausbildung, Weiterbildung, Studium Die umfassendste Übersicht über Aus-, Weiterbildungs- und Studienmöglichkeiten für Logistik und Supply Chain Management in Deutschland. Mit detaillierten Informationen zu rund 300 Bildungseinrichtungen wie Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und weiteren Aus- und Weiterbildungseinrichtungen. Neu: Auch als PDF zum download auf www.dvz.de/bildungsmarkt. Erhältlich aufgegliedert nach Bundesländern zum günstigen Preis ab EUR 5,90! Angela Roth, Peter Klaus, 1. Auflage 2008, 724 Seiten, kt., Printausgabe EUR 42,- inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten, Länderausgaben zum Download EUR 5,90 – EUR 11,90 inkl. MwSt. ellen! 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Zusätzlich gibt es zwei weitere kaufmännische Berufsbilder, den Industriekaufmann und den Groß- und Außenhandelskaufmann, die zwar nicht direkt der Logistik zugeordnet werden. Sie dienen jedoch häufig als Sprungbrett für logistische Tätigkeiten. In das operative und mittlere Management führen zwei Bildungswege. Zum einen können sich Absolventen von Berufsakademien und Fachhochschulen direkt auf diese Stellen bewerben. Zum anderen kommen solche Führungskräfte sehr häufig über den zweiten Bildungsweg aus dem Bereich der dualen Berufsausbildung. Nach einigen Jahren Berufserfahrung gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Dabei können private Weiterbildungsanbieter, Akademien, unternehmensinterne Schulen, aber auch Industrie- und Handelskammern, Vereine und Volkshochschulen unterschieden werden. Auf der Ebene des höheren Managements sind Bereichs- und Niederlassungsleiter ebenso wie Supply Chain Manager oder generelle Führungskräfte zu finden. Der Bildungsweg auf die höhere Managementebene führt meist über Studium und Universitätsabschluss. Jedoch ist diese Ebene auch auf dem zweiten Bildungsweg im Anschluss an eine duale Berufsausbildung zu erreichen. Quelle: Dr. Angela Roth LOGK_004-10_26_27_20100407120904_468346.indd 27 Grafik: Sebastian König für LOG.Kompass Kompass 4 | 2010 07.04.2010 12:10:32 »Supply Chain Management ist genauso cool w ie Marketing.« h c s l a f r e Richtig od ? s n h a J . f Herr Pro Partner im Blindtext 28 Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_28_29_20100407115504_468345.indd 28 07.04.2010 11:57:12 Fakt oder Unsinn? Prof. Christopher Jahns, Präsident der European Business School, über den Bedarf an hoch qualifizierten Logistikfachkräften und die Chancen für den Nachwuchs. Aufgrund des demografischen Wandels wird es in Deutschland einen Mangel an qualifizierten Logistikfachkräften in den Führungsgremien von Industrieund Handelsunternehmen geben. 16-Jährigen legen einen anderen Ehrgeiz an den Tag als die alten Jahrgänge. Außerdem schläft die Ausbildung ja nicht – hoffentlich. Sie kann sich anpassen und spezifische Bildungslücken ausmerzen. Richtig. Doch diesen Mangel gibt es schon Nachwuchslogistiker aus Deutschland werden es künftig immer schwerer haben, sich gegen die in anderen Ländern besser ausgebildeten Fachkräfte durchzusetzen. jetzt! Und künftig wird er noch zunehmen. Nicht nur wegen des demografischen Wandels, sondern weil zum Beispiel immer noch zu wenig Abiturienten wissen, dass Supply Chain Management so cool wie Marketing ist. Da Hochschulen, Verbände und führende Unternehmen inzwischen mehr Aufklärungsarbeit leisten, wird die Zahl der Logistik-Studierenden hoffentlich bald deutlich zulegen. In der Logistikwirtschaft werden künftig hauptsächlich neue Arbeitsplätze im unteren Lohnbereich entstehen. Falsch. Im Gegenteil: Der Anteil der höher Qualifizierten nimmt zu, weil die Logistik sich zum Supply Chain Management entwickelt hat und deshalb Manager, also höher Qualifizierte, benötigt. Zwar steigt auch die Zahl der Arbeitsplätze im unteren Lohnbereich. Doch im oberen steigt sie schneller. Die beste Berufsperspektive hat nicht der Spezialist, sondern der Generalist, der sich in möglichst vielen Gebieten auskennt. Falsch. Die beste Berufsperspektive haben beide. Denn beide benötigt ein erfolgreiches Unternehmen. Aus Sicht des Unternehmens kommt es auf die richtige Kombination beider an. Aus Sicht des Bewerbers gilt: Wähle, was deinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht! Foto: EBS Im klassischen Ausbildungsbereich wird es wegen der steigenden Anforderungen künftig schwierig, geeignete Bewerber zu finden. Falsch. Es ist heute schon schwierig, gute Bewerber zu finden. Aber das wird künftig erstaunlicherweise besser. Die heute 14- bis Richtig. Andere Länder bilden besser aus als früher. Sie bilden aber nicht besser aus als wir. Wir halten unseren Vorsprung. Mehr noch: Wir werden immer mehr zum Lehrmeister der Nationen. Schon heute exportieren führende deutsche Logistiklehrstühle SCM-Studiengänge in alle Welt – während unsere inländische Ausbildung immer besser wird. Die größten Chancen haben junge Nachwuchskräfte bei Unternehmen, die mit ihrer Logistik international aufgestellt sind. Falsch. Chancen gibt es überall in der Logistik, auch national und regional. Es sind lediglich zwei unterschiedliche Karrierewege: Global Citizen vs. Heimat-Manager. Aber: Diese vielfältigen Chancen müssen erst einmal gesehen werden! Viele Nachwuchskräfte sind in dieser Hinsicht noch zu passiv, schauen sich zu wenig um. Chance ist immer das, was man draus macht. Zur Person Das World Economic Forum hat ihn 2008 als einen der „Young Global Leaders“ ausgewählt. Prof. Christopher Jahns ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler und seit April 2009 Präsident der European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel. Der 40-Jährige ist Inhaber des SVI-Stiftungslehrstuhls für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management und Executive Director des 2004 von ihm gegründeten Supply Chain Management Institutes (SMI) an der EBS. Seit 2007 ist er zudem Mitglied im Vorstand der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Jahns ist verheiratet und hat zwei Kinder. Man muss Logistik studieren, um eine attraktive Position in einem Unternehmen zu bekommen. Richtig. Ein Studium ist ein mächtiges Karrieresprungbrett – aber das gilt generell. Doch den „Mann von der Rampe“, der vom Lageristen zum Spitzenmanager aufsteigt, wird es in der Logistik immer geben – insbesondere im Mittelstand. Ehrgeiz und Intelligenz gibt es auch außerhalb des Campus. Aber: Wer Logistik studieren möchte, sollte sich seine Hochschule sehr genau aussuchen. Jeder Lehrstuhl setzt andere Schwerpunkte. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_28_29_20100407115504_468345.indd 29 29 07.04.2010 11:57:29 Wer verdient wie viel? Diese Frage stellt sich jeder Berufseinsteiger. LOG.Kompass verrät die Löhne und Gehälter in verschiedenen Positionen. Gehalt ist nicht geheim Facharbeiter in Industrie und Handel bekommen mehr Geld als ihre Kollegen bei den Dienstleistern. Eine gute Ausbildung zahlt sich in jedem Fall aus. T ag der Logistik – Firmen öffnen ihre Tore, um jungen Menschen zu zeigen, welche beruflichen Perspektiven ihnen die Branche bieten kann. Mitarbeiter in Logistik und Transport zeigen ihren Arbeitsplatz oder lassen Schüler einmal Probe arbeiten. Bislang saß vielleicht ja nur das Taschengeld der Eltern drin oder der Lohn aus einem Schülerjob. Aber wie viel kommt aufs Konto, wenn man selbst einmal verantwortungsvolle Aufgaben löst? Wer wird besser bezahlt, der Mann auf dem Gabelstapler oder die Frau, die vom Telefon aus den Kraftfahrern neue Ladung zuteilt? Eine Firma in Hamburg, sie heißt „Personalmarkt“, hat 4600 Datensätze ausgewertet. Aus dem Ergebnis kann man gut ablesen, ob es für den Staplerfahrer oder die Fahrerdisponentin irgendwann einmal für ein neues Auto reicht, für eine bessere Wohnung oder sogar eine Familiengründung. Zunächst muss man sagen, dass fachlich erfahrene Mitarbeiter in Transport- und Logistikfirmen weniger verdienen als Facharbeiter, die ähnliche Aufgaben in Handelsund Industrieunternehmen erledigen. Kluge Leute haben ausgerechnet, dass der Unterschied bei etwa 6000 Euro pro Jahr liegt – zu 30 Ungunsten der Kollegen in Transport und Logistik. In Prozenten ausgedrückt, liegt der Unterschied heute bei fast 20 Prozent. Angebot und Nachfrage. Wie viel man später einmal verdienen kann, hängt natürlich ganz eng damit zusammen, wie gut man ausgebildet ist. Denn von der Ausbildung hängt wiederum ab, welche Aufgaben man in der Firma übernimmt. Trage ich viel Verantwortung für Güter und Mitarbeiter? Leite ich ein Team? Trage ich Verantwortung für ein „Budget“, dass heißt für einen Geldbetrag, der mir für meine Aufgaben und Projekte zur Verfügung steht? Letztlich zählt auch, wie die allgemeine Wirtschaftslage ist, denn auch Löhne und Gehälter unterliegen dem Marktprinzip, nachdem Angebot und Nachfrage einen Preis bilden. Dies gilt natürlich nur für den Teil des Gehalts, der über dem liegt, was Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Rahmen von Tarifverträgen vereinbart haben. Beobachter des Personalmarkts haben ausgerechnet, dass die Gehälter in der Transport- und Logistikbranche zwischen 33.000 und 105.000 Euro liegen. Mit den Zahlen sind immer Jahresgehälter gemeint, angefangen vom Sachbearbeiter Disponentin in der Spedition: In der Industrie wäre ihr Jahresgehalt mit fast 38.000 Euro im Durchschnitt über 6000 Euro höher. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_30_31_20100407115603_468344.indd 30 07.04.2010 11:58:01 Gehälter in Transport und Logistik Foto: Thomas Barwick / GettyImages bis zum Geschäftsführer. Dazwischen liegt der Teamleiter mit und ohne Budgetverantwortung (42.000/57.000 Euro), der Abteilungsleiter (fast 91.000) sowie die Führungskraft über mehrere Hierarchieebenen (fast 99.000 Euro). Große zahlen mehr. Die Statistiker haben auch noch folgendes herausgefunden: Der Lohn- und Gehaltsunterschied zwischen Transport/ Logistik (als Dienstleister) und ähnlichen Berufen in Industrie/Handel steigt, je größer die Firma ist. Liegt die durchschnittliche Gehaltsdifferenz zwischen Logistik und Industrie in Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern noch bei 11.000 Euro, steigt sie in Firmen mit über 1000 Mitarbeitern auf 14.000 Euro an. Und hier einige ausgewählte Jahresgehälter: 33.300 Euro (Lager-/Versandleiter), 47.400 Euro (Controller), 31.500 Euro (Disponent), 37.000 Euro (Gefahrgutbeauftragter), 74.800 (Betriebsleiter). Mit Ausnahme des Betriebsleiters liegen alle genannten Jahresgehälter zwischen 5000 und 7000 Euro unter denen vergleichbarer Fachpositionen in Handel und Industrie. Letztendlich ist das liebe Geld zwar viel, aber nicht alles. Ob man sich als Einsteiger in einer Firma wohl fühlt, hängt noch von vielen anderen Fragen ab. Dazu gehört die Frage, wie man sich in der Firma beruflich weiterentwickeln kann. Vielleicht kommt eine bestimmte Position auch den persönlichen Neigungen viel mehr entgegen als eine besser bezahlte andere? Auch daran sollte man denken, denn bei allem Komfort, den Geld bietet, eines kann es nicht: auf Dauer jemanden glücklich machen, der vielleicht 300 Euro mehr verdient aber dafür einen Job macht, der ihn langweilt oder überfordert. Claus Grimm Aufgaben und Positionen unteres Quartil, 25 Prozent verdienen weniger* nach Hierachieebene Q1 50 Prozent verdienen mehr, 50 Prozent verdienen weniger* Median Sachbearbeitung: Speditionskaufleute, Mitarbeiter in der Verwaltung 27.600 33.000 42.637 Teamleitung: Teamleiter jeweils: Kundendienst und Finanz- und Rechnungswesen 33.600 42.059 56.174 Teamleitung mit Budgetverantwortung: Projektleiter, Fuhrparkleiter 42.300 56.875 65.600 Abteilungsleitung: Speditionsleiter, Kaufmännischer Leiter 72.756 90.727 111.869 Führung mehrerer Hierarchieebenen: Niederlassungsleiter 84.050 98.800 144.375 Geschäftsführung 84.000 105.000 166.500 4. Quartal 2008 Q1 Median Q3 Sachbearbeiter 27.692 35.280 45.000 oberes Quartil, 25 Prozent verdienen mehr* Q3 Führungskräfte 62.600 77.480 99.632 1. Quartal 2009 Q1 Median Q3 Sachbearbeiter 27.860 35.622 45.800 Führungskräfte 63.100 78.200 100.260 2. Quartal 2009 Q1 Median Q3 Sachbearbeiter 27.900 35.806 45.962 Führungskräfte 63.420 78.470 100.400 3. Quartal 2009 Q1 Median Q3 Sachbearbeiter 28.150 36.028 46.056 Führungskräfte 63.620 78.660 101.680 nach Ausbildung Q1 Median Q3 Lehre 25.872 30.617 38.400 Meister/Fachwirt 30.581 37.240 45.489 Bachelor 35.331 41.996 49.601 Diplom FH 39.600 48.200 60.000 Dipolom Uni 39.600 48.850 63.500 Master 43.102 57.399 68.150 Promotion 51.600 61.000 72.607 Industrie/Handel Transport/Logistik Lagerleiter/Versandleiter 39.185 33.347 Controller 52.600 47.425 Disposition 37.978 31.548 Gefahrgutbeauftragter 44.220 37.696 Betriebsleiter 95.040 74.800 Nach Unternehmensgröße Industrie/Handel Transport/Logistik Bis 100 Mitarbeiter 42.000 31.769 101 bis 1000 Mitarbeiter 53.200 40.000 Über 1000 Mitarbeiter 66.500 52.058 Basis: Auswertung von 4620 Datensätzen *Jahresgesamtgehalt in Euro Quelle: www.personalmarkt.de Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_30_31_20100407115603_468344.indd 31 31 07.04.2010 11:58:05 Logistik macht erfinderisch. LOG.Kompass nennt die wichtigsten Innovationen, die sich dauerhaft in der Praxis durchgesetzt haben. Ideen verändern die Logistikwelt 1 Container Die Blechkiste, von der täglich hunderttausende über die Weltmeere schippern, ist bereits über 50 Jahre alt. Er gründete am 26. April 1956 eine eigene Reederei: „Sea Land“. Das Datum gilt seither als die Geburtsstunde der Containerschifffahrt. Taiichi Ohno entwickelte das System der Hersteller Toyota im Jahr 1947. Es orientiert sich am Nachfüllen von Supermärkten. Die Produktion wird nach dem Holprinzip gesteuert, das sich ausschließlich am Kundenbedarf orientiert. So wird nur das produziert, was auch gebraucht wird. 2 4 Pick by Voice 6 Just-in-Time / Just-inSequence Barcode / Radiofrequenzidentifikation (RFID) Foto: GettyImeges Eine Gewürzmischung der Firma Wichartz aus Wuppertal trug den Strichcode 1977 als erstes Produkt in Deutschland auf der Verpackung. Mittlerweile sind 98 Prozent der Lebensmittel und 80 Prozent sonstiger Konsumgüter mit einem Barcode versehen. RFID hingegen ist eine berührungslose Identifizierungstechnik. Auf Transportbehältern, Kartons oder direkt auf den Artikeln sind Funketiketten – auch Transponder genannt – angebracht. Sie enthalten die Produktinformationen. Mit speziellen Antennen lassen sich die Informationen lesen, zum Beispiel im Wareneingang eines Lagers. 32 3 Kanban Das japanische Wort „Kanban“ (Schild, Karte) stammt aus der Automobillogistik. Unter der Führung von Die beleglose, sprachgesteuerte Kommissionierung wurde Anfang der 90er Jahre in den USA entwickelt. Anstatt mit ausgedruckten Listen oder Datenfunkterminals arbeitet der Kommissionierer lediglich mit Kopfhörer und Mikrofon. Er hat somit beide Hände frei. Per Funk sendet das Lagerverwaltungssystem sequenziell aufgebaute Sprachbefehle, die der Kommissionierer abarbeitet und mündlich bestätigt. Das Just-in-Time-Konzept (JIT) hat seinen Ursprung im Toyota-Produktionssystem der 50er Jahre. JIT bedeutet produktionssynchrone Beschaffung. Beschaffungs- und Bedarfsmenge sind also weitgehend identisch. Bei Just-inSequence werden Teile an das Montageband entsprechend dem Fertigungstakt geliefert. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_32_33_20100407115803_468606.indd 32 07.04.2010 11:59:36 5 Packstation Mit der Packstation spart sich die Deutsche Post DHL die teure letzte Meile. Der Kunde kann wiederum rund um die Uhr Pakete abholen oder verschicken. Trifft eine Sendung ein, wird er per E-Mail oder SMS benachrichtigt. 7 Internet der Dinge Durch Radiofrequenzidentifikation (RFID, siehe 2) lassen sich auch alle Logistikinformationen am Objekt anbringen. Die Transportgüter sind somit gerüstet, um Materialfluss und Logistik selbst zu steuern. Ein beschreibbares RFID-Etikett muss daher das Ziel und Zwischenziele beinhalten. Am Wareneingang erhalten die Funketiketten an den Verpackungen oder Behältern die nächsten Zielinformationen. Eine dezentrale Steuerungstechnik liest an allen Entscheidungsstellen diese Information aus und steuert das Transportgut – ohne eine überlagerte Entscheidungsinstanz. 8 Beschaffungslogistik Industrie- und Handelsunternehmen müssen Waren einkaufen, um sie weiterzuverarbeiten oder dem Verbraucher anbieten zu können. Statt sich von den Lieferanten direkt beliefern zu lassen, holen manche Unternehmen die Waren beim Hersteller ab und verteilen sie dann an ihre Standorte. Vorteil: geringer Bestand und weniger Liefervorgänge. 9 Telematik Der Begriff ist eine Verknüpfung der Wörter Telekommunikation und Informatik. Verstanden wird darunter die Erfassung von Fahrzeugdaten und Verkehrsinformationen. Ziel der Verkehrstelematik ist es, Informationen so aufzuarbeiten, dass der Verkehrsfluss reibungslos aufrechterhalten wird. Telematik spielt zudem eine wichtige Rolle bei der Steuerung, Organisation und Wartung von Fuhrparks. 10 Cross Docking Warenumschlag ohne Lagerung ist dann sinnvoll, wenn für eine Sendung bereits ein Auslieferauftrag vorliegt und kein Bestand vorhanden ist. Die angelieferten Güter werden dann sofort dem Warenausgang zugeordnet. Voraussetzung ist, dass die Lieferanten die Waren bereits für den Umschlagpunkt oder den Endempfänger kommissionieren. Robert Kümmerlen, Claudius Semmann Die Fachhochschule Kiel hat gegenwärtig 5.700 Studierende und hat im letzen Jahr Vision und Leitsätze neu formuliert (http://fh-kiel.de/leitsaetze).Wir haben uns auf den Weg gemacht, die Excellenz-Hochschule für Lehre im Norden zu werden. Wir suchen zum nächstmöglichen Termin weitere Mitglieder für unser Team: W2-Professur für „ABWL und Supply Chain Management mit dem Schwerpunkt Distributionslogistik“ Das Aufgabengebiet umfasst Lehraufgaben in allen vom Fachbereich Wirtschaft betreuten Online- und Präsenz-Studiengängen der Fachhochschule Kiel, hauptsächlich in Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik. Zu übernehmen sind einerseits Lehrveranstaltungen im Bereich der Grundlagen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre. Andererseits soll der/die Stelleninhaber/in die Lehre im Fachgebiet Supply Chain Management vertreten. Gesucht wird ein/eine Kandidat/in mit Berufserfahrungen als Führungskraft in der Distributionslogistik, die/der Themen wie z. B. Transportwirtschaft oder Seeverkehrswirtschaft in der Lehre vertreten kann. Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, Lehrveranstaltungen auch in englischer Sprache abzuhalten, Projektarbeiten zu betreuen und Lehrleistungen in den Online-Studiengängen des Fachbereichs zu erbringen. Neben den Aufgaben in Lehre, Weiterbildung und Forschung ist es für die/den Stelleninhaber/in selbstverständlich, sich in den Selbstverwaltungsgremien des Fachbereichs und der Fachhochschule zu engagieren und die Studienprogramme inhaltlich weiter zu entwickeln. Auf Grund der starken Praxisorientierung der Fachhochschule Kiel in Forschung und Lehre ist ferner eine Mitwirkung im Rahmen des Technologietransfers zwischen Hochschule und Wirtschaft unabdingbar. Zu den Aufgaben gehört ferner die Mitwirkung an der kollegialen Leitung und am weiteren Ausbau des Instituts für Supply Chain und Operations Management. Die Bewerberinnen/Bewerber müssen neben den allgemeinen beamtenrechtlichen Voraussetzungen die Voraussetzungen des § 61 HSG erfüllen. Danach ist mindestens ein zum Zugang zum höheren Dienst berechtigendes, abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische und didaktische Eignung und besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die hervorragende Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, erforderlich. Des Weiteren sind besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in einer mindestens fünfjährigen beruichen Praxis, von der mindestens drei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden sind, Voraussetzung. Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber bei entsprechender Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt. Die Hochschule ist bestrebt, den Anteil der Wissenschaftlerinnen zu erhöhen. Sie fordert deshalb geeignete Frauen auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt. Bewerbungen mit vollständigen Unterlagen sind bis zum 13.05.2010 zu richten an den Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, Herrn Prof. Dr. Dirk Frosch-Wilke, Sokratesplatz 2, 24149 Kiel. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_32_33_20100407115803_468606.indd 33 33 07.04.2010 11:59:39 Heute Stuttgart, morgen London, übermorgen Shanghai: Event-Logistiker kommen in ihrem Beruf viel rum. In der Welt zu Hause Die Logistik bietet faszinierende Jobs und Berufsbilder. Besonders viel Abwechslung versprechen die auf Veranstaltungs- und Messelogistik spezialisierten Dienstleister. B ei der ersten Frage muss Klaus gebackene Abiturient ein zweimoMatefi passen. Nein, einen ty- natiges Praktikum – und reiste für pischen Tagesablauf gibt es seinen späteren Ausbildungsbefür den 27-jährigen Kaufmann für trieb einmal um die ganze Welt. Auf Spedition und Logisdem Programm stantik nicht, und das sei den zwei Wochen PeBegeisterung für auch gut so. Ein Berufsking und die ersten globalen leben voller AbwechsErfahrungen im globaMessetrubel und lung war schließlich len Messetrubel. Der neidische Blicke einer der Hauptgrünsprichwörtliche Sprung de, warum sich der geins kalte Wasser sorgte bürtige Ungar im Jahr 2004 für eine bei ihm von Anfang an für BegeisteAusbildung bei Joker Logistics Exhi- rung – und daheim in der Stuttgarter bitions & Events in Fellbach bewor- Berufsschule für neidische Blicke. ben hatte. „Ich habe schon immer gern organisiert und wollte was von Fremdsprachen beherrschen. Inzwider Welt sehen“, bekennt der Wahl- schen hat Matefi viele weitere Länder Schwabe, der schon seit seinem vier- kennengelernt – Japan, Korea, Indien ten Lebensjahr in Deutschland lebt. und verschiedene europäische LänDass es mit dem Erkunden der der. „Demnächst kommt vielleicht Welt so schnell losgehen sollte, war noch Südamerika hinzu“, schwärmt dann aber für Matefi eine große Klaus, der sich in Deutsch, Englisch, Überraschung. Noch vor dem offi- Ungarisch, Französisch und zur Not ziellen Start seiner zweieinhalbjäh- auch mal mit Händen und Füßen rigen Lehrzeit absolvierte der frisch verständigen kann. „Fremdsprachen 34 sind in der Messelogistik wichtig und flüssiges Englisch ein absolutes Muss“, betont der junge Experte. Die häufigen Dienstreisen bedeuten für Matefi aber nicht nur, dass sich für ihn so mancher Reisetraum erfüllt, sein Beruf fordert auch besonders hohen Einsatz. Schließlich stellen die internationalen Kunden von Joker Logistics hohe Qualitätsansprüche. „Wir sind vor Ort und kümmern uns im Umfeld der jeweiligen Messe um jedes Detail“, erklärt Matefi. Das gehe los mit dem Empfang der Waren am Flug- oder Seehafen, über das Auspacken und Installieren in den Hallen bis hin zum Verpacken der oft kostbaren Exponate am Ende der Ausstellung. „Im Grunde bin ich fast immer auf Tour, und dabei habe schon viele wertvolle Eindrücke gesammelt“, bekennt Matefi. „Als ich mit 23 Jahren oben auf der Chinesischen Mauer stand, war das für mich ein Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_34_37_20100407123705_468342.indd 34 07.04.2010 12:37:19 Computermesse Cebit in Hannover: Perfekte Logistik im Vorfeld sorgt für aufwendige High-Tech-Präsentationen. Foto: dpa besonders glücklicher Moment.“ Aber auch die Büroaufenthalte am Stammsitz in Fellbach machen dem reiselustigen Logistiker großen Spaß. So ein Arbeitstag könne zum Beispiel mit dem Organisieren einer eiligen Sonderfahrt für Messegut nach Barcelona beginnen. Am frühen Mittag werde dann mit einem chinesischen Partner über eine Luftfrachtsendung nach Tokio verhandelt, während nach dem Mittagessen ein Gespräch mit den Vereinigten Staaten auf dem Programm steht. Für einen schönen Abschluss sorge dann das Ausstellen einer Einfuhrgenehmigung für einen Supersportwagen als Exponat einer Messe in Korea. Hobby als Beruf. Ganz so weit gehen die Reisen bei der MDP EventLogistik aus dem sächsischen Flöha nicht. Aber dafür kommen hier Konzert- und Party-Fans voll auf ihre Kosten. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, erzählt Manuel Griesbach, der das bundesweit tätige Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder aufgebaut hat. Angefangen hat alles in der früheren DDR, als die beiden Geschwister als „Schallplatten-Unterhalter“ – so der ostdeutsche Begriff für DJ – die regionalen Tanzveranstaltungen mit Musik versorgten. Heute vermietet MDP Licht-, Ton-, Video- und Bühnentechnik, stellt Eventmodule, Mietmöbel und Gastroequipment zur Verfügung und kümmert sich um Personal und Logistik. Selbst hochwertiges Porzellangeschirr mit Relief-Ornamentverzierung gehört zum Sortiment des vielseitigen Dienstleisters. Den kaufmännischen Part übernehmen in diesem Gewerbe jedoch eher die Veranstaltungskaufleute – ein Berufsbild, das speziell für diesen Bereich geschaffen wurde. Doch im 35 LOGK_004-10_34_37_20100407123705_468342.indd 35 07.04.2010 12:37:21 »Es gibt keine Pufferzeiten« Die Mitglieder des internationalen Verbands der Messelogistiker, IELA, müssen eine Reihe von Auflagen sowie bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. LOG.Kompass sprach mit dem Chef der Vereinigung, Christoph Rauch. Lager haben auch hier die Logistiker das Sagen. „Ab 2011 oder spätestens 2012 werden wir Fachkräfte für Lagerlogistik ausbilden“, plant Griesbach. Schon heute steht fest, dass die neue Stelle viel Aufregung, Spaß und Abenteuer bieten wird. Denn bei MDP geht die Lagerlogistik weit über den eigenen Standort hinaus. „Bei Konzerten, Stadtfesten oder Messen müssen die Lagermitarbeiter vor Ort mithelfen“, betont der Unternehmer. Ausrüstung einpacken, hinfahren, auspacken, aufbauen und kontrollieren – jeder Einsatz beginnt meistens zwei oder drei Tage vor der eigentlichen Veranstaltung. Nicht alles lässt sich bis ins letzte Detail planen. Darum werden Improvisationstalent und technisches Verständnis für diese Arbeit vorausgesetzt – und gute Nerven. Als Ersatz für die dabei oft anfallende Wochenendarbeit lockt die Nähe zu den Bühnenstars und kostenlose Konzertbesuche. Wodurch unterscheidet sich Messelogistik von der normalen Logistik? Bei einem Messetransport kommt es auf ganz spezielle Dinge an: Außer einem umfangreichen Fachwissen zählen hier Kenntnisse der technischen und baulichen Verhältnisse auf dem Messegelände und in den Hallen. Außerdem sind Kontakte und Verbindungen zu den verschiedensten staatlichen Dienststellen wie ZollbehörChristoph Rauch, den oder zu den Vorstand der IELA und HallenbetreiGeschäftsführer BTG bern, Organisatoren und den Platzspediteuren vor Ort gefragt. Und: Gerade bei einem Messeversand muss auf die Termineinhaltung genauestens geachtet werden, da es wenig bis keine Pufferzeiten gibt. Bewerber gesucht. In der Woche stehen vor allem Messen auf dem Programm, für die MDP Show-Küchen, Bühnen, Videowände oder Kinderspielecken einrichtet. Nach jedem Einsatz muss das Equipment eingelagert, gepflegt und gewartet werden. Zahllose Tische, Theken, Kühlschränke sowie 27 Hüpfburgen sind in Schuss zu halten. Eine Fachkraft für Lagerlogistik findet hier ein reiches Arbeitsgebiet. Als Bewerber für diese Stelle stellt sich Griesbach übrigens einen Schulabsolventen mit Mittlerer Reife oder Abitur vor. In der IELA sind nur wenige deutsche Unternehmen vertreten. Warum? Die Messewelt ist recht übersichtlich, daher sind auch nur vergleichsweise wenig Unternehmen in diesem Geschäftsfeld unterwegs. Das gilt für Deutschland genauso wie für alle anderen Länder. www.iela.org 36 Foto: Marcus Walter Wie geht Ihr Verband das Thema Nachwuchsförderung an? Die IELA bietet alle zwei Jahre ein spezielles Seminar für die operativen Mitarbeiter ihrer Mitglieder an. Zwar konzentrieren wir uns dabei auf die Förderung des Nachwuchses. Teilnehmen können aber alle Beschäftigten unserer Mitgliedsfirmen. Durchhaltevermögen. Ein ähnliches Betätigungsfeld bietet die Firma Logistic Act, die in einer dreijährigen Ausbildung Fachkräfte für Lagerlogistik und innerhalb von zwei Jahren Hintergrund Jedes Jahr 150 Messen ■ Deutschland ist einer der wichtigsten Messestandorte weltweit. Rund 150 internationale Messen und Ausstellungen finden hierzulande jedes Jahr statt. Auf ihnen sind über 176.000 Aussteller aus verschiedensten Branchen und Ländern vertreten. ■ Die Firmen müssen für ihre Präsentationen eine Menge Güter bewegen. Dafür beauftragen sie spezialisierte Messelogistikdienstleister. Das Institut für Messewirtschaft der Universität Köln hat hierzu eine Studie veröffentlicht. Sie verdeutlicht, welchen Herausforderungen sich die Spediteure in Zukunft stellen müssen und wie sie sich im Markt positionieren können. www.messe.uni-koeln.de Fachlageristen ausbildet. Das in Köln ansässige Unternehmen arbeitet unter anderem für Kunden wie Wella, Sony, Nissan, Epson oder den Sportschuhhersteller New Balance. Auch hier endet der Arbeitsbereich nicht am Firmentor, sondern in den Hallen der diversen Veranstalter. Zur Arbeit gehören Bilder aufhängen, Lichtstrahler aus- und Presselounges einrichten sowie Messestände auf- und abbauen. Das dabei vermittelte Wissen geht weit über das übliche Pensum hinaus. „Bei uns lernen die Auszubildenden viel mehr als das Berufsbild vorgibt“, bestätigt Geschäftsführer Martin Messerschmidt. Diese Erfahrung machte auch Klaus Matefi. „Am Anfang braucht man schon ein gewisses Durchhaltevermögen“, erinnert er sich. Man müsse sich in kürzester Zeit extrem viel Wissen aneignen. „Aber man darf den Kopf nicht hängen lassen – denn ein Logistikberuf ist eine tolle Basis für das ganze Leben.“ Marcus Walter Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_34_37_20100407123705_468342.indd 36 07.04.2010 12:37:22 Worldwide Consultants in Logistics Professional Partners on 6 Continents n Sie streben eine Karriere bei einem Global Logistics Service Provider an? o Sie sind mobil und wollen ins Ausland? p Sie kennen Begriffe wie „Supply Chain Solutions“ und „Customer Solutions“? q Sie suchen einen professionellen Begleiter für Ihre Karriere? Wenn Sie mindestens 3 Fragen mit „Ja“ beantwortet haben – dann sind wir Ihr professioneller Partner für Ihre Karriere! WCL – Worldwide Consultants in Logistics Großhansdorf, Hamburg Phone: + 49 - 4102 - 70731-0 • eMail: [email protected] www.wcl.de • www.glexperts.com Member of GLExperts Kompass 4 LOGK_004-10_34_37_20100407123705_468342.indd 37 | 2010 37 07.04.2010 12:37:24 Eine Nacht im Stückgut-Hub: Zwischen 9 Uhr abends und 3 Uhr früh rotiert die Logistikdrehscheibe der Speditionskooperation 24plus in Nordhessen. Nachtmensch muss man sein Jede Nacht werden in der 24plus-Zentrale Hunderte Tonnen umgeschlagen. Das verlangt den Mitarbeitern ein Höchstmaß an Konzentration ab. Voraussetzung ist sonst nur die Bereitschaft zur Nachtarbeit und ein polizeiliches Führungszeugnis. D ie Lkw der 60 Kooperationspartner treffen ab 21 Uhr im Viertelstundentakt ein, und auch die Abfahrten sind auf die Minute genau geplant. Morgens um 2 Uhr fährt der Letzte wieder vom Hof. „In der Zeit schlagen wir gut 800 Tonnen um – mit Schwankungen nach oben und unten um bis zu 150 Tonnen oder gut 1000 Packstücke“, berichtet Peter Baumann. Er ist der Geschäftsführer des 24plusHubs im nordhessischen Hauneck bei Bad Hersfeld. 24plus ist eine mittelständisch geprägte Logistikkooperation, das Hub eine zentrale Umschlagstelle für die angeschlossenen Speditionen. Baumann und sein Team haben die Prozesse auf die Minute optimiert. Immer wenn bei einer direkten Tour zu einem anderen Partner der Lkw nicht voll wird, werden die Sendungen zum Hub geschickt. In Hauneck laufen sie aus ganz Deutschland 38 zusammen und werden umsortiert. Die Lkw fahren mit den Sendungen aus den anderen Depots wieder an ihren Heimatstandort zurück. „Es muss alles laufen wie am Schnürchen“, betont Baumann. Für den reibungslosen Ablauf sorgen Stichwort Hub Als „hub and spoke“ wird ein System bezeichnet, das wie „Nabe und Speichen“ bei einem Rad funktioniert. So treffen Sendungen an einem zentralen Knoten ein, werden umsortiert und dann wieder auf die Niederlassungen verteilt. Auch wenn der Transport von Endstelle zu Endstelle kürzer wäre, werden so Kommissionierkosten gesenkt und eine bessere Laderaumausnutzung erzielt. Zudem wird die Zahl der notwendigen Verbindungen, um alle Knoten zu bedienen, auf 2n minimiert. Die US-Firma FedEx hat Anfang der 70er Jahre dieses System erstmals eingerichtet. die Disponenten in der Leitstelle. Kameras auf dem gesamten Gelände zeigen ihnen auf vier Monitoren, was an den Toren und in der Halle los ist. Mit den Fahrern auf dem Gelände sprechen sie über Handy. Im Zweifelsfall haben sie sogar das Recht, Fahrer vom Gelände zu verweisen. „Um Hub-Disponentin zu werden, muss man nicht unbedingt Speditionskauffrau gelernt oder als Disponentin in der Spedition gearbeitet haben“, erklärt Baumann. „Wir haben auch schon eine Frau aus der Poststelle des Hub-Betreibers und eine Scannerin aus der Halle ausgebildet. Prozessdenken, Stressresistenz und konsequentes Umsetzen sind uns wichtiger als eine Fachausbildung.“ Als Einstellungsvoraussetzung sind eigentlich nur Gesundheit, die Bereitschaft zur Nachtarbeit und ein polizeiliches Führungszeugnis nötig. Alles Weitere zeigt sich in der Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_38_41_20100407120303_468343.indd 38 07.04.2010 12:03:16 Foto: 24plus Einarbeitungszeit. „Alle Jobs in der Halle kann man bei uns lernen“, sagt Baumann. Auch der Staplerschein gehört dazu. „So sind hier Karrieren möglich, auch wenn sie nicht in den Himmel reichen.“ Eingespielte Teams. 24plus selbst hat in dem zentralen Umschlagszentrum nur 11 Mitarbeiter; weitere 85 gehören zu einer Betreibergesellschaft. Bei diesem Team in der Halle gibt es klare Verantwortlichkeiten: Wer eine gelbe Jacke trägt, ist Teamleiter und darf Anweisungen geben. Er ist zuständig für drei Teams, entweder in der Entladung oder in der Beladung. Zudem ist er der Erste, der mit den ankommenden Sendungen in Kontakt kommt: Denn der Teamleiter öffnet bei der Entladung das Rolltor des Entladedocks und prüft die Plombe am Auflieger. Dann öffnet er ihn und fotografiert die Ladung. Nun fängt ein eingespieltes Team an zu arbeiten: Je ein Staplerfahrer und ein Scanner. „Bei der Entladung muss der Staplerfahrer schnell und sicher sein“, schildert Baumann. Die Scannerin prüft alle Sendungen auf Schäden und liest die Barcodes aus. Damit geht die Sendung in die Verantwortung des Hubs über – einschließlich aller Schäden, welche die Scannerin eventuell übersieht. „Es braucht ein bisschen Übung, aber man bekommt einen Blick dafür“, weiß Baumann. Wenn die Sendung gescannt ist, bekommt sie einen kleinen Stempel und der Hubwagenzieher weiß, dass er die Sendung auf die Unterflurkette ziehen darf. 400-Euro-Jobs. Hubwagenzieher ist der Einstiegsjob. Hier arbeiten auch viele Aushilfen und 400-Euro-Jobber. Er muss wissen, auf welche der Die Innovation des MFR – matCONTROL® flexibel, unabhängig und – ohne programmieren – erweiterbar Investieren Sie in die Zukunft + Flexibel bei Anpassungen + Unabhängig von Herstellern + Eigenständige Integration oder Erweiterung Ideal für nd Betreiber u uer Anlagenba und sparen Sie – 30% SPS-Programmierung – 70% Inbetriebnahme-Zeit Mehr Informationen finden Sie unter www.sysmat.de LOGK_004-10_38_41_20100407120303_468343.indd 39 Kompass 4 | 2010 39 07.04.2010 12:03:18 Marktanalyse Kooperationen in Gefahr Der Umsatz im Teilsegment Stückgut ist von 2008 auf 2009 um ein Zehntel zurückgegangen. Der Gesamtmarkt weist ein Minus von 9 Prozent auf. Dies geht aus einer aktuellen Kurzfristprognose der Nürnberger Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) hervor. „Nachdem die zweite Hälfte 2009 schon eine Erholung verzeichnet hat, wird 2010 eine leichte Steigerung der Umsätze von 2 bis 4 Prozent eintreten“, prognostiziert Christian Kille, Leiter des Bereichs Logistik-Marktuntersuchungen bei SCS. Es sei damit zu rechnen, dass dieser Markt mit hohem Outsourcinggrad unter Preiskämpfen leiden wird. „Denn die Netzkapazitäten müssen ausgelastet werden, um rentabel zu bleiben oder wieder zu werden“, sagt Kille. „Zwar werden die Sendungszahlen deutlich steigen, das Marktvolumen in Euro deswegen jedoch weniger zunehmen.“ Die knappen Renditen von etwa 2 Prozent gefährden die Funktionsfähigkeit der Kooperationen. Fraunhofer SCS hält daher eine Konsolidierung bei den Kooperationen für möglich. Themen rund um das Stückgut werden auch auf dem 2. DVZ-Symposium Stückgut am 4. Mai in Hannover (www.dvz.de/stueckgut) diskutiert. www.scs.fraunhofer.de beiden Ketten er den Hubwagen stellen muss. Der Rest ist ein reiner Kraftakt. Die Unterflurkette ist ins Fundamten der Halle eingebaut und zieht die eingehakten Hubwagen in die Beladezone. Hier sind die Beladeteams verantwortlich: wieder ein Staplerfahrer und eine Scannerin. Die Hubwagenzieher werden von der stellvertretenden Betriebsleiterin jeweils dort eingesetzt, wo die Arbeit anfällt. Sie sitzt mitten in der Entladezone, wo sie den besten Überblick hat. Beim Beladen muss der Hubwagenzieher den Hubwagen, der zu einer seiner vier bis fünf Tore gehört, aus der Kette nehmen und die Palette am Tor abstellen. Der leere Hubwagen geht in die Kette zurück. Scannerin und Staplerfahrer arbeiten nun wieder im Team: Sie scannt die Sendung als „verladen“ und der Staplerfahrer muss dann den Sattelauflieger optimal füllen. Dazu braucht er ein gewisses 40 räumliches Vorstellungsvermögen. „Das hat nicht jeder“, weiß Baumann. Damit die Auflieger auch wirklich voll werden, kann man eine zweite Ebene einziehen – das Doppelstockverfahren. So kann über der Hintergrund Teamleiter Der Teamleiter sorgt dafür, dass die Arbeitsaufgaben seines Teams umgesetzt werden können und Abläufe bei Bedarf auch flexibel umgestellt werden. Er achtet darauf, dass die Voraussetzungen für die Aufgabenerfüllung gegeben sind. Dazu gehört auch die Mitarbeiterzufriedenheit. Er kennt die Abläufe und kann die verfügbaren technischen und organisatorischen Möglichkeiten einsetzen, kann operativ geforderte Qualitätsstandards realisieren und trägt zu Verbesserungen bei. Er greift bei internen Konflikten ein und sorgt für Gerechtigkeit, auch bezüglich der Entlohnung sowie möglicher Prämien. Palette am Boden eine weitere in beliebiger Höhe verladen werden. Wenn dann um 2 Uhr oder auch mal um 3 Uhr der letzte Lkw vom Hof ist, machen Hub-Disponent und Betriebsleiter einen Rundgang. Sie prüfen, dass auch keine Eilsendung stehen geblieben ist. Danach ist die Schicht zu Ende. Morgens um 7 Uhr kommt dann wieder eine der drei Disponentinnen. Sie arbeiten in zweiwöchigen Wechselschichten: 7 Uhr bis 16 Uhr, 15 Uhr bis 23 Uhr und 19 Uhr bis 3 Uhr. Tagsüber werden vor allem die Systempartner betreut, die vielleicht doch mal eine Sendung suchen, einen Verladescan brauchen oder einen Schadensfall klären müssen. Gegen 18 Uhr kommen dann die ersten Entladeteams. Bis der erste Lkw vorfährt, laden sie die restlichen Sendungen vom Vortag in die Sattelauflieger. Jens Kohagen Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_38_41_20100407120303_468343.indd 40 07.04.2010 12:03:19 &' *# 8 ;<= $> ? XY [# `q {[# $[# ` [# \]\\\^_\; |\_\|}_\; |\\|_\\; ||_\|_|~; y|\\|\\; & *# 8 "?? & 8? " $ > *# 8 *%% !"#$%&&y&'!() $ # " # $ % LOGK_004-10_38_41_20100407120303_468343.indd 41 07.04.2010 12:03:20 LOG.Kompass begleitet einen Luftfrachtmanager auf seiner Dienstreise nach Ostafrika. Von dort gelangen viele Konsumgüter nach Europa. Afrika holt auf Obwohl noch manche Probleme die Geschäfte auf dem Schwarzen Kontinent erschweren, sind viele Logistiker in Goldgräberstimmung. Internationale Airlines wollen vom Handel profitieren. H erman Hoornaert wäre so gern Pilot geworden. Null Chance – die Sehschärfe reichte nicht aus. So ist er schließlich im Cargobereich gelandet. Und hat es nicht einen einzigen Tag bereut. Dies versichert er in rund 11.000 Meter Höhe über der Sahara, die der Passagier-Airbus A330 von Brussels Airlines gerade Richtung Bujumbura überquert. „Ja, die Hauptstadt Burundis kenne ich gut. Dort war ich für die damalige Fluglinie Sabena von 1984 bis 1989 tätig“, blickt der 55-jährige Flame zurück. „Und dann noch einmal im Jahr 2000 als verantwortlicher Verkehrsleiter für die seinerzeit verschmolzenen Gesellschaften Swissair und Sabena“, fügt er hinzu. In Afrika herrscht teilweise Goldgräberstimmung bei Spediteuren und Fluggesellschaften. Denn der Handel nimmt sprunghaft zu, mithin auch die Nachfrage nach Dienstleistungen des Transportgewerbes. Klar, gemessen an europäischen Verhältnissen sind die Defizite nach wie vor 00:00 Vom Feld ins Regal: So lange dauert es, bis Früchte aus Afrika im Supermarkt angekommen sind. 42 Frachtflieger der Brussels Airlines: Kapazitäten sind nahezu erschöpft. groß – problematisch sind Korruption, vernachlässigte Infrastruktur oder die zumeist geringe Qualifikation der Beschäftigten im gesamten Logistiksektor. Doch Länder wie Kenia, Angola oder Ruanda holen auf. Europäische Importe. Landung der A330 in Bujumbura, kurz vor Mitternacht lokaler Zeit. Die Flugzeugtür schwingt auf. Erste Passagiere steigen aus. Draußen feuchtschwüle Luft, Insekten schwirren umher. Konsumgüter, Medikamente, Ersatzteile für diverse Maschinen werden Sendung 13:45 18:15 für Sendung aus dem Frachtraum des Airbus-Fliegers ausgeladen. Neu hinein kommen drei Paletten voll mit Gemüse und Zimmerpflanzen für europäische Importeure. Und vier Leercontainer von Lademittel-Manager Unitpool, die von Burundi weiter nach Kenia sollen, um den dortigen Bestand aufzufüllen. Eine Stunde dauert der Zwischenstopp, die Fracht ist verladen, neue Passagiere mit Ziel Brüssel machen es sich in der Kabine bequem. Luken zu, Passagiertreppe weg; der Airbus startet durch Richtung Kenia. Exakt 26:05 12-14 Stunden 3 Stunden 8 Stunden Kenia: Die Feldfrüchte werden geerntet, gewaschen, sortiert, versandfertig verpackt. Es folgt die Abfahrt zum Flughafen Julius Nyerere in Nairobi in gekühlten Thermo-Trucks. Airport Nairobi: Der Abfertiger Swissport nimmt die Waren an, packt Paletten, kümmert sich um die Dokumentation, übergibt die Sendungen an die Fluggesellschaft. Flug: An Bord der A330 Passagierflugzeuge werden die Frischeprodukte nach Brüssel befördert. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_42_43_20100407120503_468340.indd 42 07.04.2010 12:06:26 Fotos: Siegmund eine Stunde und 15 Minuten später landet er auf dem internationalen Flughafen Jomo Kenyatta von Nairobi. Freundliche Beamtinnen kümmern sich um die Passkontrolle; das fehlende Besuchervisum wird umgehend erteilt. Draußen wartet ein von Brussels Airlines bestellter Fahrer, und ab geht es ins Hotel. Ein Drink an der Bar schließt die Anreise ab. Der Ausblick ist gigantisch. In einer rund 10 Kilometer breiten Senke liegen ein See, diverse Ortschaften sowie Glashäuser für den Gemüse- und Obstanbau. Gegenüber eine Hügelkette mit einem Vulkan. Die fruchtbare Gegend wird landwirtschaftlich genutzt. Vulkanasche, Kompostdünger, angenehmes Hochlandklima – das mögen Rosen, Nelken, Brokkoli und Erbsen. Nutznießer sind viele: Die Masse der Beschäftigten vor Ort, Plantagenbesitzer und Exporteure, der kenianische Staat dank hoher Deviseneinnahmen, vor allem aber die europäischen Verbraucher. Sie stehen am Ende dieses interkontinentalen Laufbands für Frischeprodukte von der ostafrikanischen Grabensenke bis Luxemburg, Brüssel oder Hamburg. Dass dieses Fließband nie stockt, ist der Job von Spediteuren, Abfertigungsgesellschaften und Fluglinien. Dazu gehören beispielsweise Lufthansa Cargo, Kenya Airways, Cargolux oder auch Brussels Airlines Cargo. „Die Frachtkammern unserer Passagierflugzeuge von Nairobi nach Brüssel sind praktisch immer voll“, sagt Manager Hoornaert. Zwar wachse die Konkurrenz ständig, da immer mehr Airlines in dieses Business drängen würden. Doch dank der langjährigen Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern wie der Sunripe Ltd, dem größten kenianischen Exporteur ökologischer Erzeugnisse, „machen wir uns um unser Aufkommen ex Nairobi keine Sorgen“. Frisch ins Regal. Wie eng diese Kooperation mittlerweile fortgeschritten ist, zeigt das Produkt „Fresh to Shelf“. Dies bietet die zum Lufthansa-Verbund gehörende belgische Fluglinie mittlerweile für Frischeprodukte ex Schwarzafrika dem Markt an. Von der Ernte bis zur Auslage im Regal eines Supermarktes in Paris oder Amsterdam brauchen die Sendungen nicht länger als 36 Stunden. Das geht nur, wenn alle Rädchen dieser Logistikkette nahtlos ineinandergreifen. „Dieses Produkt ist ein richtiger Renner“, sagt Vertriebschef Guy Hardy von Brussels Airlines. „Wegen der steigenden Nachfrage, bräuchten wir eigentlich mehr Kapazität.“ Dieser Wunsch wird ihm und seinem Kollegen Herman Hoornaert schon bald erfüllt – mit einer weiteren A330-300, die ab kommendem Juli auf Afrika-Routen eingesetzt wird. Es ist der fünfte Airbus-Langstreckenflieger, den Brussels Airlines in der Flotte hat. Neu angeflogen werden dann vier Ziele in West- und Zentralafrika: Sie lauten Ougadougou/Burkina Faso, Accra/Ghana, Lomé/Togo und Cotonou/Benin. Hoornaert würde auch heute noch gern Pilot werden. „Aber nur dann, wenn ich auf meine vielen Erfahrungen und Erlebnisse bei der Bodenabfertigung sowie im Luftfrachtgeschäft nicht verzichten müsste.“ 28:38 Heiner Siegmund Sortierung von Gemüse: Plantagenbesitzer, Exporteure und Verbraucher in Europa profitieren von der Landwirtschaft in Afrika. 32:45 35:00 2-3 Stunden 4-5 Stunden 1-2 Stunden Brüssel Zaventem: Ausladen, Transfer der Paletten in die Kühlräume von Abfertiger Aviainform, Aufbrechen der Paletten und Neubau der Sendungen für den LkwTransport, Verzollung und Übergabe an das Fuhrunternehmen, Verladung in Lkw, Abfahrt zur Enddestination, beispielsweise Paris. Lkw-Fahrt: Per Kühl-Lkw werden die Frischeprodukte zu einer großen französischen Supermarktkette gefahren, einem Hauptabnehmer von „Fresh to Shelf“. Supermarkt Paris: Ausladen aus dem Lkw, Entnahme der Bohnen, Erbsen, Möhren oder Brokkolis aus den Transportkartons, Preisauszeichnung, Einlagern im Kühlraum des Marktes oder Auslage im Verkaufsregal. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_42_43_20100407120503_468340.indd 43 43 07.04.2010 12:06:28 Abenteuerlust allein reicht nicht. Katastrophenlogistiker müssen sich auf ihre Einsätze gut vorbereiten und vernetzt sein. Dahin wo es weh tut L ogistik fesselt Markus Schätzler (24) seitdem er zwölf ist. „Damals habe ich mit meinem Bruder einen Brötchenbringdienst für den Bäcker an der Ecke ins Leben gerufen“, erinnert sich der Bremer. Nach seiner Ausbildung zum Exportkaufmann hat er gerade sein Studium zum staatlich geprüften Betriebswirt DAV an der Deutschen Außenhandels- und Verkehrsakademie in Bremen beendet. Sein Master-Studium in Logistik und Supply Chain Management an der HeriotWatt University in Edinburg beginnt im September. Bis es soweit ist, möchte er sich als freiwilliger Helfer bei einem Auslandseinsatz in der humanitären Logistik nützlich machen. Geschulte Helfer. Walter Kahn (60), Logistics Officer bei Malteser International in Köln, ist bei Anfragen von Ungeschulten skeptisch. „Das bringt nichts. Wir greifen lieber auf eigene gut geschulte Helfer zurück, möglichst mit Erfahrung in Einsätzen der humanitären Hilfe und mit Fremdsprachenkenntnissen. Wenn Sie jedem Freiwilligen – und sei er noch so hoch motiviert – einen 44 Fachkundigen zur Seite stellen müs- Guerillakrieg nach Thailand. Kahn sen, wird die Hilfe mehr behindert wollte sein Team nicht im Stich lasals dass sie vorankommt“, gibt er sei- sen. Der Logistiker managte beine Erfahrung wider. Seine Organisa- spielsweise, innerhalb weniger Tage tion leistet unter anderem weltwei- aus Bambusstöcken, Planen und te Nothilfe im Katastrophenfall, vor Stroh ein Behelfshospital zu bauallem im Gesundheitsbereich. en. Schnelle Erfolge haben Kahn daDen Reiz, den ein Einsatz in einem mals mitgerissen. „Auf der anderen fernen Land für junge Menschen hat, Seite habe ich lernen müssen, dass kann Kahn gut nachvollziehen. Er der Terminkalender in Asien anders war halb so alt wie heuzu handhaben ist. Die te, als er nach seinem ursprünglich fünf TerDer Nachwuchs Lehramtsstudium beim mine pro Tag musste sollte seine Malteser Hilfsdienst die ich auf zwei oder eiFähigkeiten Erwachsenenbildung nen herunterschraukritisch prüfen leitete. Plötzlich kam ein ben“, resümiert er. Anruf aus Thailand: In Inzwischen steht der Grenzregion zu Kambodscha soll- Kahns Schreibtisch seit über zehn te ein Notfallkrankenhaus errichtet Jahren in der Zentrale von Malteser werden. Kahns Job: als Logistiker die- International in Köln-Kalk. Dort besen Plan umsetzen, kontrollieren und schafft er zusammen mit einem Kolnachsteuern. „Fasziniert war ich al- legen Hilfsgüter und Ausrüstung für lein bei dem Gedanken, vom Schreib- die Programme und Projekte in Aftisch wegzukommen“, schmunzelt er. rika, Asien und Amerika. Außer der Der Sprung ins kalte Wasser war für Kontaktpflege zu Händlern bedeutet zwei Monate geplant, dann blieb er das viel Papierarbeit: Aufträge, Ausfast ein Jahr. schreibungen, Dokumentationen. Nach dem vietnamesischen EinWenn irgendwo auf der Welt eine marsch in Kambodscha, um das schwere Naturkatastrophe passiert, Pol-Pot-Regime zu stürzen, flüch- wie im Januar das Erdbeben in Hateten Hunderttausende vor dem iti, kann Kahn seine Arbeitszeiten Fotos: Tobias Kann/Malteser (1), Malteser (2) Hilfseinsätze im Ausland finden junge Logistiker cool. Dafür müssen sie speziell geschult, sprachbegabt und praktisch veranlagt sein. In Afrika, Amerika oder Asien läuft viel spontan. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_44_45_20100407120603_468339.indd 44 07.04.2010 12:06:44 Humanitäre Hilfe der Malteser: Einsatzbesprechung nach dem Erdbeben in Haiti im Januar (großes Foto) und Entladen von Hilfsgütern in Port-au-Prince (rechts unten). Logistiker Walter Kahn 1980 im Flüchtlingslager Khao-i-Dang in Thailand (links unten: rechts im Bild, weißes Hemd). vergessen. „In den ersten Tagen ist es sinnvoll, auch nachts in die E-Mails zu schauen und das Telefon bereitzuhalten“, berichtet er. Er muss sich mit Arzneimittelherstellern oder Logistikkollegen bei anderen Hilfsorganisationen, etwa weiteren Mitgliedern des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft, kurzschließen. Einen Direktdraht gibt es zu dem Medikamentenhilfswerk Action Medeor, das „Emergency Health Kits“ mit Antibiotika, Schmerzmitteln und Verbandsmaterial zusammenstellt. Tipp Einstieg in die humanitäre Hilfe ■ Von der Kühne-Stiftung gefördertes Forschungsprojekt „Humanitäre Logistik“ mit Afrika-Schwerpunkt im Bereich Logistik der TU Berlin www.logistik.tu-berlin.de ■ Europäischer Studiengang „Humanitäre Hilfe“ an der Ruhr-Universität Bochum (Aufbaustudium mit Masterabschluss) www.ruhr-uni-bochum.de/ifhv/ ■ Berufseinsteigerprogramme bei Malteser International in Köln mit rund 200 Hilfsprojekten in Afrika, Asien und Amerika www.malteser-international.org Kahns Aufgabe: alles so schnell wie möglich auf den Weg bringen und die Kommunikation ins Einsatzgebiet sicherstellen. Nach nur anderthalb Tagen startete das erste Team aus Deutschland in die Karibik. „Es war zweckmäßig, den Kollegen etwas mitzugeben, bevor die Malteser in den USA über die Dominikanische Republik Hilfsgüter einfliegen konnten“, berichtet der Logistics Officer. Knapper Diesel. Weit abenteuerlicher ging es bei den Logistikern vor Ort zu: Trotz Dieselmangels mussten sie eine Autofahrt von der Dominikanischen Republik ins Einsatzgebiet schaffen. Weil dort die Ärzte im Freien operierten, waren dafür schnellstmöglich Zelte zu organisieren. Prof. Helmut Baumgarten vom Bereich Logistik an der TU Berlin empfiehlt: „Aufgrund der besonderen Verhältnisse sollten zu den üblichen Voraussetzungen und Logistikkenntnissen auch ein besonderes Maß an Flexibilität und Kreativität mitgebracht werden.“ Seit seiner Studentenzeit vor über 40 Jahren reist er nach Afrika und ist von diesem Kontinent fasziniert. „Auf meinen Reisen sah ich viele Menschen, denen es an lebensnotwendigen Dingen wie Wasser und Nahrungsmitteln fehlte. Diese permanente Hungersnot und mangelhafte Versorgung in vielen Regionen haben mich lange beschäftigt“, berichtet er. Seit Jahren betreut er Dissertationen und Diplomarbeiten zu dieser Thematik. Im Juni 2009 startete er zusammen mit der Kühne-Stiftung das Projekt „Humanitäre Logistik“, das die Versorgungssituation in Entwicklungsländern Afrikas langfristig verbessern will. Voraussetzung für Projektteilnehmer: Begeisterung und Einsatzbereitschaft, Offenheit gegenüber fremden Kulturen, Kommunikationsfreudigkeit und praktische Orientierung. „Adhoc-Entscheidungen sind im afrikanischen Alltag die Regel, langfristig geplante Vorhaben eher die Ausnahme“, sagt Baumgarten. Bevor Nachwuchslogistiker wie Markus Schätzler sich für einen Auslandseinsatz melden, sollten sie ihre Fähigkeiten selbstkritisch prüfen. Kerstin Kloss Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_44_45_20100407120603_468339.indd 45 45 07.04.2010 12:06:47 Frisches Obst und Gemüse im Supermarkt sind für Verbraucher selbstverständlich. LOG.Kompass erklärt, wie die Ware dort täglich hinkommt. Bananen mögen keine Äpfel Hafen Hamburg: Bananen werden palettenweise aus Kührlschiffen gehievt. 46 E s ist ein Treiben wie in einem Bienenstock, wenn die langen, weißen Kühlschiffe am Grasbrook im Hamburger Hafen festmachen. Große Mobilkräne an der Kaimauer hieven dicht gepackte Paletten voller Bananen oder Ananas aus den Laderäumen. Zu ihren Füßen stehen kräftige Gabelstapler bereit, die je vier dieser Paletten anheben und umgehend in die vorgelagerte Klimahalle befördern. Dort beginnt das Gewusel erst richtig. Dutzende kleiner Hubstapler übernehmen die Paletten und düsen mit ihnen zu Förderbändern. Auf ihnen verschwindet die Ware später in den Tiefen der Kühlkammern. Dazwischen nehmen die Arbeiter noch Proben, prüfen den Geruch und lesen Barcodes und Funkchips aus, die auf den Paletten angebracht sind. Denn die Ware muss elektronisch erfasst werden mit allen Ursprungsdaten, um die weiteren Schritte effektiv planen zu können. Trotz Automatisierung wird an vielen Stellen aber noch richtig Hand angelegt. So tummeln sich viele Arbeiter mit gelben Helmen und leuchtenden Schutzwesten in der Halle am O’Swaldkai. Das Klischee vom menschenleeren Hafen – es passt hier nicht. Dabei ist der Schiffsumschlag nur ein Element einer komplexen, Kontinente überspannenden Prozesskette, von den Plantagen in Ländern wie Chile oder Neuseeland bis zum Supermarkt um die Ecke. Kaum eine andere Produktgruppe stellt so hohe Qualitätsanforderungen an Transport und Logistik wie Früchte. Sie benötigen Foto: HHLA Früchte dulden keine Fehler beim Transport. Jeder Handgriff von der Plantage über die Häfen bis zu den Fruchthöfen muss genau sitzen. Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_46_48_20100407120603_468338.indd 46 07.04.2010 12:07:29 je nach Art und Reifegrad ganz unterschiedliche Temperaturen, Klimakonditionen und Transitzeiten. Trennen schützt vor Verderben. Die noch grün geernteten Bananen reisen am liebsten bei 13,5 Grad, Kiwis bei 0,5 Grad, Zitronen bei 12 Grad. Bei den einen muss die Raumluft im Container oder im Lager 60-mal pro Stunde umgewälzt werden, bei den anderen nur 40-mal. Die einen brauchen einen höheren Kohlendioxidanteil, die anderen einen niedrigeren. So müssen die Produkte den Großteil ihrer weiten Reise sortenrein befördert und umgeschlagen werden, sonst verderben sie sich gegenseitig. Äpfel und Bananen zum Beispiel sollen grundsätzlich nicht zusammen geladen werden. Denn Äpfel dünsten viel Ethylen aus, was Bananen wiederum überhaupt nicht vertragen. Erst auf der letzten Etappe Schiff gewinnt Marktanteile Den Containerreedereien gelingt es, immer mehr Ladung im Bereich frischer Ware vom Luftverkehr und der Straße auf das Schiff abzuziehen. So baut die Hamburger Shortsea-Reederei OPDR eigenen Angaben zufolge ihren Marktanteil im europäischen Nord-Süd-Verkehr aus. Auf der vergangenen Oktober neu aufgemachten Strecke vom südspanischen Motril nach Nordwesteuropa würden jede Woche 50 bis 60 High-Cube-40-Fuß-Container gebucht. Mit ihren 700-TEU-Containerschiffen kann die Firma kleine Häfen in Nähe der Plantagen direkt bedienen. Auch biete der Container gegenüber dem Lkw-Trailer logistische Vorteile, weil die Importeure und Handelsketten den Hafen als Puffer verwenden könnten. Die weltgrößte Linienreederei Maersk greift derweil im Bananenmarkt an. Der Konzern investiert stark in Container, in denen die Raumluftbedingungen kontrolliert sind (controlled atmosphere). Mit ihrem neuen Starcare-Container will die Reederei ganz neue Transportrouten für Bananen erschließen. Bislang konnten die Plantagen aufgrund des Reifeprozesses während der Transportzeit keine allzu weit entfernten Märkte bedienen. Mit Starcare ließen sich die Früchte in Schlaf versetzen und bis zu 50 Tage auf die Reise schicken, ohne dass die Qualität leidet, heißt es. Damit seien Transport von Ecuador zum Persischen Golf möglich. Maersk will das System auch für den Langstreckentransport von Avocados und anderen Produkten anpassen. Drei Thesen zum Geschäftsfeld Stückgut 1. Stückgut bedingt zwingend einen Partner, der am Empfangsort das Leistungsversprechen des auftragführenden Spediteurs einlöst. 2. Stückgutprozesse lassen sich wegen der heterogenen Güterstruktur nicht automatisieren, aber hochgradig organisieren. 3. Stückgutproduktion ist Handarbeit mit (IT-)technischer Unterstützung. Unsere Konsequenz: Systemweite Aus- und Weiterbildung. 24plusSystemverkehre GmbH & Co. KG LOGK_004-10_46_48_20100407120603_468338.indd 47 24plus_LOGKompass_215x145.indd 1 Blaue Liede 12 36282 Hauneck Tel.: +49 (0) 66 21 92 08-0 Fax: +49 (0) 66 21 92 08-19 47 4 | 2010 E-Mail:Kompass [email protected] Internet: http://www.24plus.de 07.04.2010 12:07:32 26.03.10 18:09 Foto: Fruitlogistica Logistikplanung: Der Transport von Obst und Gemüse stellt hohe Qualitätsanforderungen. von den Verteilzentren der Händler zu den Geschäften werden die unterschiedlichen Produkte im selben Lkw ausgeliefert. Denn einzelne Bestellmengen würden für eine komplette Ladung nicht ausreichen. Aufseiten der Dienstleister setzt das eine hohe Spezialisierung voraus. So arbeiten in den Kühltransportsparten großer Reedereien wie Hamburg Süd Schifffahrtskaufleute, Lebensmittelchemiker und KühlcontainerExperten Seite an Seite. Das Aufgebot der Akteure und die Beziehungsstrukturen zwischen Lieferanten, Dienstleistern und Kunden sind durchaus bunt. Da gibt es die großen Vermarktungsorganisationen der Bauern, Importeure, integrierte Fruchthandelskonzerne, den Lebensmitteleinzelhandel und spezialisierte Dienstleister für alle Verkehrsträger und Zusatzleistungen im Transit. Keine Organisation verfügt heute selbst über alle notwendigen Ressourcen, um den Hintergrund Fakten Frischware ■ Obst- und Gemüseerzeugung weltweit: 1,5 Mrd. t ■ Größter Importmarkt für frisches Obst: EU ■ Größter Importmarkt für Frischgemüse: USA ■ Konsum von Obst und Gemüse pro Bundesbürger: 68,7 kg pro Jahr 48 gesamten Transport von der Ernte bis zum Regal bewerkstelligen zu können. Trotzdem geht der Trend hin zu ganzheitlich gemanagten Logistiksystemen, was sich nur vordergründig wie ein Widerspruch anhört. Wenn man schon viele Transportund Umschlagbetriebe kombinieren muss, um die frische Ware ans Ziel zu bringen, dann soll es zumindest einen Führungsdienstleister geben. Er disponiert alle Aufgaben und überwacht zentral den Ablauf. Diese Rolle nennt sich „Lead Logistics Provider“. Lieferung an Handelslager. Fachspeditionen wie Hellmann, Kühne + Nagel oder Damco organisieren mit Hilfe ihres internationalen Standortnetzes und ihrer engen Kontakte zu den Transporteuren die tägliche Belieferung von Handelslagern mit Obst und Gemüse aus unterschiedlichen Ländern. Meist arbeiten die Speditionen im Auftrag der Importeure und Lebensmittelhändler. Sie wollen bei der Beschaffung ihrer Ware auch den Transport kontrollieren. Durch die eigene Beschaffungslogistik können sie die Kosten reduzieren und die Belieferung besser auf ihren Bedarf abstimmen. Allerdings wollen die Exporteure ihren Kunden das Feld nicht kampflos überlassen. Südafrika – einer der wichtigsten Obstlieferanten überhaupt – hat ein Innovationsprogramm für die Lieferkette (Post Harvest Innovation Programme) aufgelegt, um die Wertschöpfung bis in die Einfuhrländer zu erweitern. Die Bauern und ihre Vermarktungsbetriebe wollen am liebsten bis ans Lager der Supermarktketten liefern. Denn der Anteil von Transport, Verpackung und Qualitätskontrollen am Verkaufswert des Obstes ist längst viel größer als die Frucht selbst. Export braucht Logistik. Ganz allein können die Exporteure die Aufgaben allerdings nicht bewältigen. Genauso wie der Lebensmittelhandel sind sie auch auf unterschiedliche Logistikdienstleister angewiesen. Marktprognosen bescheinigen der Frischelogistik darüber hinaus gute Zukunftsperspektiven. Danach dürften die Frucht- und Gemüsetransporte weltweit vor allem durch die wachsende Mittelschicht in den Schwellen- und Entwicklungsländern pro Jahr stetig weiter zunehmen. Der globalen Rezession konnte der Fruchthandel im vergangenen Jahr zwar nicht entkommen. Jedoch lagen die Rückgänge wohl eher im einstelligen Prozentbereich und damit unter dem Durchschnitt. Michael Hollmann Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_46_48_20100407120603_468338.indd 48 07.04.2010 12:07:32 Aktuelle Medien: Diese Bücher und Websites empfiehlt LOG.Kompass. Bücher Websites Für Führungskräfte und Personalverantwortliche Den Beruf „Fachkraft für Lagerlogistik“ entdecken Vor kurzem ist eine Neuauflage des Buches „Personalführung in der Logistik“ e erschienen. Sie enth Praxisbeiträge hält z Personalplanung zu u -disposition, und L Leistungsmessung u Anreizgestalund t tung sowie Qualifikation. Weiteres T Thema: Einflussm möglichkeiten von h k f Führungskräften auff die Motivation. Beroobi.de, ein Projekt von Schulen ans Netz e.V., hat jetzt auch den Beruf „Fachkraft für Lagerlogistik“ interaktiv und multimedial aufbereitet. Mittels Videos, Audios oder Fotos zeigen Profis, was ihre Berufswelt ausmacht, beantworten Fragen und vermitteln persönliche Eindrücke. Der Beruf wird so für Jugendliche anschaulich und lebendig dargestellt. Hans Christian Pfohl (Hrsg.): Personalführung in der Logistik. Zweite Auflage, DVV Media Group, 48 Euro, ISBN: 978-3-87154-399-9 Bildungsmarkt Logistik auf über 700 Seiten Im Jahr 2008 hatte der BWL-Lehrstuhl der Uni Erlangen-Nürnberg und die Nürnberger Fraunhofer-Gruppe die Ergebnisse einer breit angelegten Studie in Buchform veröffentlicht. Auch heute noch liefert es einen guten Überblick über den komplexen deutschen LogistikBildungsmarkt. Angela Roth/Peter Klaus: Bildungsmarkt Logistik. DVV Media Group, 42 Euro, ISBN 9783-87154-3-382-1 www.beroobi.de/berufe/lagerlogistiker Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten Die DVZ – Deutsche Logistik-Zeitung bietet auf ihrer Homepage unter „Job & Karriere“ die Rubrik „Hochschulen“ an. Dort befindet sich eine Übersicht zu etwa 300 Bildungseinrichtungen. Die Tabelle wurde von Dr. Angela Roth und Prof. Peter Klaus, Uni Erlangen-Nürnberg, auf Basis der Buchveröffentlichung „Bildungsmarkt Logistik“ (2008) erstellt. www.dvz.de Was Sie wissen müssen Rund um die Karriere Jetzt ist der zweite Band der SpringerReihe „Quintessenz“ erschienen. Im Fokus diesmal: das Supply Chain Management. Das Nachschlagewerkk im Taschenbuchformat vermittelt Hintergrundwissen und Tipps für den Berufsalltag. Zudem enthält es zahlreiche Literaturhinweise. Das Portal berufswelt-logistik.de gibt jungen Leuten Informationen zu Studium, Aus- und Weiterbildung sowie Bewerbungstipps. Ebenso bietet es eine Übersicht zu Studiengängen. Bewerber können zudem ein Profil anlegen. In der Datenbank können registrierte Firmen nach passenden Kandidaten suchen. Rolf G. Poluha: Quintessenz des Supply Chain Managements. 24,95 Euro, Springer, ISBN: 978-3-64201583-0 www.berufswelt-logistik.de Impressum Kompass www.logkompass.de ISSN: 1614-726X CHEFREDAKTEUR: Björn Helmke REDAKTIONSLEITUNG: Robert Kümmerlen REDAKTION: Sven Bennühr, Claudius Semmann GESTALTUNG: Hartmut Beier, Andreas Gothsch, Karl-Heinz Westerholt VERLAG: DVV Media Group GmbH Nordkanalstraße 36, 20097 Hamburg Postfach 10 16 09, 20010 Hamburg Tel: 040/237 14-01 GESCHÄFTSFÜHRENDER GESELLSCHAFTER: Dr. Dieter Flechsenberger VERLAGSLEITUNG LOGISTIK & TRANSPORT: Oliver Detje ANZEIGEN: Oliver Detje (Ltg.) VERTRIEB: Ruth Christa Torz (Ltg.) KONTAKT: Fax Redaktion: 040/237 14-226 [email protected] Fax Anzeigen: 040/237 14-123 [email protected] Fax Vertrieb: 040/237 14-333 [email protected] LESERSERVICE: 040/237 14-250 ANZEIGENVERWALTUNG: Hans-Werner Kohn ERSCHEINUNGSWEISE: 10 x jährlich ANZEIGENPREISLISTE: Nr. 1/2010 BEZUGSPREIS: Inland jährlich 126 EUR inklusive Versand zzgl. MwSt.; Ausland auf Anfrage; Preise für Studenten 63 EUR inklusive Versand zzgl. MwSt. Die Mindestbezugszeit beträgt 1 Jahr. Das Abonnement kann schriftlich zum Ende eines Berechnungszeitraums mit einer Frist von 6 Wochen gekündigt werden. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder aufgrund von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Auflage kontrolliert Der Bezug der Zeitschrift LOG.Kompass ist im Mitgliedsbeitrag der „BVL Bundesvereinigung Logistik e.V.“ enthalten. ERFÜLLUNGSORT/GERICHTSSTAND: Hamburg DRUCK: Stürtz GmbH, Würzburg © Die Publikation, ihre Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Vervielfältigung oder Verbreitung muss vom Verlag genehmigt werden. Dies gilt auch für die elektronische Verwertung wie die Übernahme in Datenbanken, Online-Medien (Internet), Intranets oder sonstige elektronische Speichermedien. Der Verlag schließt eine Haftung für unverlangt eingesandte Fotos, Manuskripte und sonstige Datenträger aus. Titelfoto: GettyImages . . . mehr unter www.logkompass.de/3mal3 LOGK_004-10_49_49_20100407120703_468383.indd 49 49 07.04.2010 12:07:57 Personen und Karrieren: Ein-, Aus-, Um- und Aufsteiger in der Logistikwirtschaft +++ Martin Seidenberg ist bei DHL Lieblingsfächer Deutsch und Mathe: Anastassia Reese Die Superazubine ist eine Kauffrau I m deutschen Showgeschäft suchen diverse Jurys nach geeigneten jungen Menschen, um sie zu Superstars oder Supertalenten zu machen. In der Transport- und Logistikbranche zahlt sich Fleiß aus, und man kann zum Superazubi werden. Voraussetzung ist eine grundsolide Ausbildung. So wie sie Anastassia Reese bei der Internationalen Spedition Backhaus & Co. in Hamburg erhalten hat. Die gebürtige Russin hat mit 98 von 100 möglichen Punkten bundesweit den besten Abschluss als Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung hingelegt. Nach Hamburg kam sie als Au-pair – und blieb, der Liebe wegen. In Iwanowo, 300 Kilometer nördlich von Moskau, hatte sie zuvor Deutsch studiert. Ihre Sprachkenntnisse gab sie zunächst als Lehrerin an Migranten weiter. Mit dem Beruf der Speditionskauffrau konnte sie ihre Lieblingsfächer Sprache und Mathe gut miteinander verbinden. Keine Frage, dass Backhaus & Co. ihren Star gleich übernommen hat. Außer Reese waren unter den deutschlandweit besten Lehrabsolventen der Sommer- und Winterprüfung des Jahres 2009 etliche Vertreter aus der Verkehrs- und Logistikbranche. Mittlerweile hat die Kauffrau viele Hände geschüttelt, darunter die von Bundespräsident Horst Köhler im Dezember 2009 in Berlin, von Vertretern der Hamburger Handelskammer und des Handelskammertages. In allen Berufsbildern zusammen wurden 209 Bundesbeste aus über 300.000 IHK-Prüfungsteilnehmern ausgezeichnet. 50 Supply Chain neuer Chef für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz. Seidenberg ist seit mehr als zehn Jahren bei der Deutschen Post in verschiedenen Managementpositionen tätig. +++ Hanja Maij-Weggen hat die Präsidentschaft der European Intermodal Association übernommen, die sie bereits bis 2005 innehatte. Zwischenzeitlich war sie zur Königlichen Kommissarin der niederländischen Provinz Nordbrabant ernannt worden. +++ Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung bei Panopa Logistik ist Rüdiger Buß. Er tritt die Nachfolge von Heinz Gerd Sprenger an, der in den Ruhestand geht. +++ Marco Schlüter wechselt zum 1. Mai dieses Jahres zum Logistiker Ceva. Er wird sich um Geschäftsentwicklung, Vertrieb und Marketing in Zentraleuropa kümmern. +++ Die Frankfurter Niederlassung von Wallenborn Deutschland, die zur luxemburgischen Wallenborn-Gruppe gehört, leitet seit kurzem Hermann Schlienbecker. Der gebürtige Schweizer war zuvor bei NLS Euro Luftfrachtservice beschäftigt. Vom 1. Juli an wird Christian Bodi Logistikchef der Drogeriemarktkette dm. Zuvor war er Leiter Distribution bei Unilever für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH). +++ Seit 1. März 2010 ergänzt Oliver Reul (43) den Vorstand des Online-Medienhändlers buch.de. Er ist in dem Gremium für Logistik, Einkauf und IT verantwortlich. Zuletzt leitete er das Supply Chain Management bei T-Mobile Deutschland. +++ Der Armaturenhersteller Hansgrohe vergrößert seinen Vorstand. Frank Semling und Marc Griggel seien zum 1. Juni als stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt worden, heißt es. Semling ist bei Hansgrohe unter anderem für die Kundenlogistik zuständig. +++ Jens Ocksen wird zum 1. August 2010 Produktionsvorstand bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. Zuvor war er Leiter des Bereichs Technik im Werk in Poznan (Polen). Martin Seidenberg Hanja Maij-Weggen Rüdiger Buß Marco Schlüter Hermann Schlienbecker Christian Bodi Oliver Reul Frank Semling Jens Ocksen Kompass 4 | 2010 LOGK_004-10_50_50_20100407120803_468337.indd 50 07.04.2010 12:08:46 XXXMPHLPNQBTTEF ISF -F # -* $ ,16/ , 5 D $HDAC H HM4FJUFdzɲodz˿ ,/'+OMPASS ,0 . 1" 4 4 "QSJM 0RINTIN"ESTFORM$AS"ESTEAUS -AGAZINUND.EWSLETTER ##*/.-. /SϾrdzБώБ # %#FSVGTXBIM # CFSBUFSHFCFO5JQQT ɲ 1FSTPOBM # %#)# &% 4UVEJVN ÃCFSTJDIU ώББ#JMEVOHTFJOSJDIUVOHFOJO%FVUTDIMBOE ώ́ ## %FS8FHEVSDI6OJVOE$P ώБ & $' &$ &#!"$%$#%$ -FISF%FS,ÚOJHTXFHGàS 1SBLUJLFS ώdzώϾ %!# #!$% &# &%%$$#&#JMEVOH#àͣ FMOGàS"VGTUJFH PEFS6NTUJFH ώɲdzώ # $%$%# ,BSSJFSF-PHJTUJLFSώБ+BISF (FIBMUTUBCFMMF 8FSXJFWJFMWFSEJFOU ̫Б #& &" #% ' $%+##& %# OBDIEFN%JQMPNBCTDIMVTT dzdz & %##"#, $ "" 3JDIUJHPEFSGBMTDI $% 5SFOEDIFDL#JMEVOH dź ,#$%%& ,/'+OMPASSSTEHTFàRSCHNELLEUND àBERSICHTLICHEREDAKTIONELLE&ORMATE KLARE/RIENTIERUNG'ANZSCHNELLUND GANZDIREKTAUFDEN0UNKT 3IEBEKOMMENDIE)NFORMATIONEN DIE3IEFàR)HR'ESCHËFTBRAUCHEN 5NDDASZEHNMALIM*AHR %# &&WFOU-PHJTUJL !%& $" #FSVGGàS3FJTFGSFVEJHF ̫Ͼ *OOPWBUJPO ώБXFHXFJTFOEF*EFFO ̫dz 4UàDLHVU*O#BE)FSTGFME $ OBDIUTVNIBMCFJOT ̫́ $%$%#($ # $! 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Ich hab 200 Stück bei Euch bestellt, sind die schon raus? Shippment Status? Da ist ein Kunde dran und fragt, mit welchem Spediteur wir seine Ware rausgeschickt haben?!? Aaaarghhh! Kunde droht mit Auftrag – können wir den überhaupt erfüllen? POD? Ich bin ganzweitweg. Nur ich und mein iPhone. Kann ich irgendwie erfahren, ob meine Supply Chain rund läuft? Welche Lieferungen erwarten wir denn heute? Gibt es Fakten darüber, wie termintreu unsere Carrier wirklich sind? n, Fragezeiche re Ih m wenn es u t? h e g Karriere auf Antworten eb.de .a n e www.arbeit Gewinnen Sie eine einheitliche, klare Sicht auf alle Bestände, Warenbewegungen und die Statusketten der Teilprozesse. Und steuern Sie Ihre Lieferkette proaktiv. Mit der Unterstützung von ASSIST4 Monitoring & Alerting ASSIST4 weiß all das und zeigt all das. ASSIST4 ist die umfassende Software-Suite für alle logistischen Prozesse im globalen Geschäft: Warehouse. Transport. Freight. Customs. Visibility und Risk Management. 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