Ausgabe 2/2016 - Polizei © Polizei
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Ausgabe 2/2016 - Polizei © Polizei
DA S I N FO - M AG A Z I N D E R L A N D E S P O L I Z E I D I R E K T I O N P.b.b. Erscheinungsort: Munderfing Verlagspostamt: 5230 Mattighofen GZ 02Z030815 M 2/2016 www.gendarmeriemuseum.at P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 1 / 2 0 1 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 1 i N h A lt IMPRESSuM INHALtSVERZEIcHNIS DA S I N F O - M AG A Z I N D E R L A N D E S P O L I Z E I D I R E K T I O N 6 H ER A uSGE BE R: Gendarmerie-Museumsverein in zusammenarbeit mit der landespolizeidirektion oberösterreich, A-4021 linz, Gruberstraße 35, tel. 059133-40-1101, Fax DW 1119 R E D AKt ION : MMag. David Furtner, MA ADir bruno Guttmann Kontrinsp bernd innendorfer Kontrinsp simone Mayr-Kirchberger Vb Petra Datscher Vb clemens lehner-Dittenberger Vb Ulrike salzer Z u M t It E LBILD: Kein leichter einsatz für die Kolleginnen und Kollegen des „escort-teams“. 24 EDItORIAL Vorwort Landespolizeidirektor ................................................................................. Austria Escort Andreas Pilsl, Ulrike salzer, Dr. sonja JellNemati, Andreas lumetsberger, hofrat Mag. Günter tischlinger, bruno Guttmann, hofrat Prof. Dr. rudolf Keplinger, simone MayrKirchberger, Franz seebacher, Petra Datscher, Kurt hager, bernd innendorfer, Maria M. Deischinger, Alexander riedler, David Furtner, heinz Felbermayr, Franz Gegenleitner, Josef Kinast, Thomas spannlang, Paul Mair, Gerhard haag, Gerhard hütmeyer, Wilhelm laussermair M ED I E N IN HABE R uN D HERS tEL L ER: ............................................................................................................................................................... Ein Drittel mehr Außerlandesbringungen als 2015 Geburtstage ............................................................................................................................................................... Dienstjubiläen 2. Quartal 2016 Todesfälle .............................................................................. ........................................................................................................................................................................ ENFORCEMENT NETWORK TOOL 8 10 Retter 2016 - brandheiß mit neuen Themenbereichen 45 Eine Dolmetscherin berichtet 46 .............................................................................. Polizeilicher Erfahrungsaustausch in Estland Integration geht uns alle an 12 Viel Licht - wenig Schatten 2.0 .......................................................................... 14 Buchvorstellung Polizeiliches Staatsschutzgesetz 18 eGate - Die Überholspur am Flughafen Ein kleiner Rückblick mit großen Ehrungen Unsere neuen Kommandanten ........... ........................................................................ .................................................. 20 21 Neuer Lebensabschnitt: Nachwuchs und Hochzeiten unserer Kolleginnen und Kollegen 23 ......................... Der Linzer Maibaum ..................................................................................................................... Amen in den Bergen ...................................................................................................... Ein gemütliches Fest in Wels Polizeifan überrascht Summerfeeling 2016 Klettersteigunfall „Neustart“ der Jours fixes mit den Staatsanwaltschaften ....................................................................................................................... Querflöte, Männerchor und Blasmusik ................................... Landeshauptmann besuchte Polizei in Kirchdorf ............................................................................................................................................................. Arbeiten, wenn andere frei haben ......................... ........................................................... Befreiungsfeier im Zeichen der Solidarität Mag. Peter Strauss in Pension .................... ........................................................................... Workshop „Schutz kritischer Infrastrukturen“ Dank und Annerkennung .. .............................................................................................. ........................................................................................................................................ Sport ist die beste Medizin ............................................................................................ 25 ENFORCEMENT LESERBRIEFE .................................................................................................................................................. POLIZEIERFOLGE ............................................................................................................................... Erfolge der Landesverkehrsabteilung OÖ ........................ .................................................................................. ....................................................................................................................... ....................................................................................................................................... 26 Bergunfall mit Kindern die Tragik eines Ausrutschers 29 SPORt 30 30 31 33 33 .................................. ....................................................................................................................... cHRONIK 24 ...................................................................... 48 53 55 57 58 59 MAGAZIN Das Glück - Josef Kinast ..................................................................................................................... ....... ......................................................................................... Karriere mit Lehre ................................................................................................................................. 44 44 13 ............................................................................................................................ Girls, Girls, Girls 43 Ausstellung zum Thema Alkohol und familäre Gewalt 11 Zum 30. Jubiläum .............................................................................. ................................................................................................................................... 60 61 62 63 64 65 68 Polizisten messen bei Landesmeisterschaft ihr Fahrgeschick 68 Schneller als die Polizei erlaubt 70 .......................................................................................................................................... ....................................................................... 34 35 37 EUROPOL LAW NETWORKING TOOL ................................................................................................................................. Ludwig alias „Luke“ Pilsl ein sportlicher 70er BZS MAGAZINE EDITORS’ Gemeinsam sicher .................................................................................................................................... A n z e i g e nl e i tu ng u nd Kont ak t e: MAGAZINE EDITORS’ 6 PERSONELLES KSÖ Oberösterreich unter neuer Leitung E U R O P O L LAW ............................................................................................................................................. .............................................................................................................................................. ............................................................................................................................................................................................ Aumayer Druck und Verlags Ges.m.b.h. & co. KG 5222 Munderfing Gewerbegebiet Nord 3 tel. 0 7744/200 80, Fax DW 13 e-mail: [email protected] www.aumayer.co.at K. Plattner 4553 schlierbach, carloneweg 5 Mobil: +43676/5491951 e-mail: [email protected] Einbruchserie mit 93.000 Euro Schaden geklärt DIENStLIcHES cOVER StORy Anlegen im Hafen des Ruhestandes A u tORE N : 5 31 38 40 42 H i n we i s f ü r u n se re A u t o re n : Der redaktionsschluss für unsere nächste Ausgabe Nr. 3/2016 ist am 15. August 2016 P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 3 Ed i to r i a l Geschätzte Polizistinnen und Polizisten, werte Leser, „Was am Ende zählt, sind die Fakten!“. So wie bei der gerade erlebten Wahl des neuen österreichischen Bundespräsidenten sollten wir nur harte Zahlen und Fakten zur Grundlage von Entscheidungen zulassen, vor allem, wenn es um viel geht! Die mediale und für viele auch emotionale Achterbahnfahrt am Wahlsonntag hatte viel gemeinsam mit den Prognosen, Analysen, Fachexpertisen und Hochrechnungen, die wir aus dem polizeilichen Alltag bzw. seiner Berichterstattung darüber kennen. Manchmal scheint der Nervenkitzel, das Gefühl richtig zu liegen oder auch berechtigt entsetzt sein zu dürfen, wichtiger, als die Sache selbst, um die es geht. Für uns als Polizei darf es aber nichts geben, das über jener Sache steht, um die es bei uns geht – sich mit Sicherheit als Mensch in Österreich darauf verlassen zu können, dass Grundrechte und Grundfreiheiten geschützt und garantiert sind. Darum ist es mir persönlich äußerst wichtig, weitreichende und tiefgreifende Entscheidungen auf harte Fakten stützen zu können und nicht mit Vermutungen, Eindrücken, dem bloßen Anschein oder auch der angeblich öffentlichen Meinung arbeiten zu müssen. Besonders beim polizeilichen Umgang mit den Auswirkungen von Migrationsbewegungen muss diese Prämisse gelten. Das in der LPD Oberösterreich neu eingerichtete „Kompetenz- und Lagezentrum Migration (KLM)“ soll die Daten und Fakten liefern, die gute Entscheidungen zur Voraussetzung haben. Dabei erwarte ich mir die nüchterne Arbeit des Dokumentierens und Zählens und keine mathematische Hochseilakrobatik, denn das Ergebnis, und sei es ein sehr knappes, wird die zukünftigen Vorgehensweisen und Schwerpunkte bestimmen. Die erkannten Notwendigkeiten werden wir gemeinsam mit großer Konsequenz und Entschlossenheit umzusetzen haben, denn Sicherheit ist eine unteilbare Qualität, die keine Halbheiten erlaubt und unseren ganzen Einsatz fordert. Andreas Pilsl Landespolizeidirektor Euer Andreas Pilsl P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 5 Acht Beamte aus OÖ bewältigen derzeit die ansteigende Zahl der Abschiebungen. Austria Escort D ie Anforderungen an die Kolleginnen und Kollegen der sogenannten „escort-Pools“ sind groß – vor allem in dieser Materie, wo es um menschliche tragödien aber auch um rechtsstaatlichkeit geht. Unter anderem werden die beamten psychisch und physisch enorm belastet. Uneingeschränkte bereitschaft für Dienstreisen ins Ausland und die damit verbundenen impfungen werden vorausgesetzt. Flug- oder Platzangst wären hier fehl am Platz. Um ein „escort-Mitglied“ zu werden, ist eine erfolgreiche Absolvierung des Auswahlverfahrens Voraussetzung. Derzeit gibt es in oberösterreich acht beamte für Abschiebungen auf dem land- und luftweg. Da die Anzahl der Abschiebungen aus österreich in den letzten Jahren steigt, werden zusätzlich beamte für den „escort-Pool“ ausgebildet. blemabschiebungen müssen analysiert werden. Themenbereiche wie kulturelle, religiöse und ethnische Aspekte im Umgang mit Fremden sind wertvoller teil der Ausbildung. Nicht unwichtig erscheinen die informationen zu Verhaltensregeln der „escorts“ beim Aufenthalt im Ausland. in der schulung gehen die Vortragenden auch auf die Mitwirkung und Aufgabe der Volksanwaltschaft bzw. eines Menschenrechtsbeobachters ein. Auch hinsichtlich der einsatztaktik und -technik machen sich die speziell geschulten beamten vertraut: z.b. einweisungen beim Abschiebevorgang am Flughafen gehören hierbei trainiert. Jährlich nehmen die „escort-beamten“ an einer zweitägigen Fortbildung teil. Dabei soll vor allem erlerntes vertieft, erfahrung ausgetauscht und voneinander profitiert werden. Auswahl und Ausbildung Daten und Fakten Dieses Auswahlverfahren umfasst eine Überprüfung der englischkenntnisse, eine computerunterstützte psychologische eignungsdiagnostik und ein fachpsychologisches interview. Die Ausbildung selbst dauert fünf tage und findet in Wiener Neustadt statt. Die Ausbildungsinhalte sollen dazu beitragen, dass die „escorts“ über eine entsprechende handlungssicherheit verfügen. rechtliches hintergrundwissen wird aufgefrischt und einschlägige erfahrungen werden ausgetauscht. Auch psychologische und praktische Aspekte bei Pro- eine Abschiebung beginnt mit der Abholung der betroffenen Person aus der (schub)-haft oder mit der Festnahme zur Durchsetzung der Abschiebung. Aus streng juristischer sicht endet diese mit der Übergabe an die zuständigen behörden. in oberösterreich waren die „escortteams“ insgesamt 71 mal im Jahr 2015 im einsatz. Davon wurden 55 Menschen ab- 6 geschoben, eine Abschiebung musste abgebrochen werden und 15 mal gab es behörden-stornierungen. Die beabsichtigte Anordnung einer begleiteten Abschiebung wird von der zuständigen behörde dem bundesministerium für inneres (bMi) mitgeteilt. Vom bMi wird eine begleitgruppe, das „escort-team“, und ein Kommandant des „escortteams“, der sogenannte „escort-leader“, bestimmt. bei bedarf passiert dies auch bundesländerübergreifend. Wie viele beamte benötigt werden, setzt sich aus dem zu erwartenden Widerstand und dem möglichen Gefahrenpotenzial zusammen. Die erfahrungen haben gezeigt, dass bei linienabschiebungen meist drei beamte und bei charterabschiebungen zwei beamte benötigt werden. bei Familienabschiebungen werden entsprechend mehr beamte eingesetzt. Die Ausrüstung von „escort-beamten“ besteht unter anderem aus einem Dienstpass und einer escort-Jacke. schusswaffen, Pfefferspray oder handschellen dürfen nicht mitgeführt werden. Falls zwangsmaßnahmen notwendig erscheinen sollten, stehen als Fesseln Fixiergurte, bandschlingen und Klettbänder zur Verfügung. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 Fotos: LPD OÖ / Michael Dietrich, BMI c o V e r s to ry C o v e r S to ry Am Flughafen Wien-Schwechat gibt es einen gesicherten Wartebereich, der für Abschiebungen, Auslieferungen und Zurückweisungen vorgesehen ist. Abflug von Wien aus Der „Escort-Leader“ hat dafür zu sorgen, dass die betroffenen Personen innerhalb eines Gesprächs über die Rahmenbedingungen und die Abläufe der Abschiebung informiert werden. Das Gespräch wird im Polizeianhaltezentrum Wien oder in der Familienunterkunft in Wien geführt. Üblich ist, dass ein Vertreter der Volksanwaltschaft und ein Menschenrechtsbeobachter sowie – falls Bedarf besteht – ein Dolmetscher anwesend sind. Zudem muss die Transport- bzw. Flugtauglichkeit der Person bestehen. Bei Abschiebungen von Frauen oder Minderjährigen werden besonders geschulte Beamtinnen des „Escort-Pools“ eingesetzt, um mit möglichster Schonung vorzugehen. Am Flughafen Wien-Schwechat gibt es einen besonders eingerichteten, gesicherten Wartebereich am Terminal 240 für Abschiebungen, Auslieferungen und Zurückweisungen. Der Check-In und das Boarding werden von dort durchgeführt und der Fremde wird direkt zum Flugzeug gebracht. Falls es zu Problemen vor der Abschiebung kommt, halten die Polizeibeamten Rücksprache mit dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) – Siehe Bericht Seite 8. Arten der Abschiebungen Linienabschiebungen sind vor allem nach Kosovo, Bulgarien und vermehrt Dublin-Abschiebungen. Bei den letzteren handelt es sich um Abschiebungen von Personen in jenen EU-Staat, in dem der Fremde zuerst eingereist ist, vor allem nach Italien, Polen und Spanien. Immer häufiger werden Charterabschiebungen durchgeführt. Bei diesen Abschiebungen schließen sich meh- rere europäische Länder zusammen und schieben innerhalb eines Fluges gemeinsam Fremde ab. Diese Sammelabschiebungen werden von FRONTEX organisiert und finanziert. Die meisten Charterflüge gehen nach Pakistan, Georgien, Kosovo und Bulgarien. Abschiebungen am Landweg, mittels Bussen, kommen nur selten vor. Besonderes Fingerspitzengefühl benötigen die Beamten bei sogenannten „Problemabschiebungen“ vor allem in Zielländern außerhalb der EU. Dabei sind die Kolleginnen und Kollegen auf sich selbst gestellt und teilweise der Willkür von den Beamten des jeweiligen Landes ausgesetzt. Es bestehen manchmal nahezu keine rechtlichen Möglichkeiten. In Einzelfällen kommt es sogar vor, dass die abgeschobenen Personen in den Zielländern nicht aufgenommen werden. Dann müssen die „Escort-Beamten“ die Rückbringung nach Österreich vorort selbstständig organisieren. Ein leichter Einsatz ist es für die Beamtinnen und Beamten der „EscortTeams“ nicht, wenn sie Recht durchsetzen und Menschen ihre Hoffnung auf ein Leben in Österreich nehmen müssen. Aber mit diesem System bei Abschiebungen ist Österreich ein Vorreiter innerhalb der europäischen Union und hat von Beginn an gute Erfahrungen mit den Abläufen gemacht. Ulrike Salzer Charterabschiebungen, die von FRONTEX organisiert werden, werden häufiger. Mehrere europäische Länder schieben dabei innerhalb eines Fluges gemeinsam Fremde ab. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 7 C o v e r S to ry Im ersten Quartal 2016 haben 2.785 Personen Österreich freiwillig oder zwangsweise verlassen. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) ist seit dem 1. Jänner 2014 für aufenthaltsbeendende Entscheidungen und die Anordnung zur Außerlandesbringung zuständig. Ein Drittel mehr Außerlandesbringungen als 2015 Verfahrens – verschiedene Leistungen, die unter Rückkehrhilfe zusammengefasst werden. Dazu zählt auch die individuelle Rückkehrberatung, bei der die Perspektiven der betroffenen Person abgeklärt werden und über Unterstützungsleistungen informiert wird. Die im Rahmen der Rückkehrhilfe vorgesehenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Rückkehr der betroffenen Personen in ihren Herkunftsstaat vorzubereiten und die Wiedereingliederung zu erleichtern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rückkehrberatungsstellen klären individuell über die Möglichkeiten der freiwilligen Rückkehr und verschiedene Unterstützungsleistungen auf und leiten die notwendigen Vorbereitungsschritte in die Wege. Anträge auf Rückkehrhilfe und Übernahme der Kosten (Heimreisekosten, Kosten für Dokumente) bzw. Aufnahme in ein Reintegrationsprojekt werden von den Rückkehrberatungsstellen an das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl übermittelt, dort geprüft und nach bestimmten Kriterien bewilligt. In diesen Fällen spricht man von einer unterstützten freiwilligen Rückkehr. Die Rückkehrberatung erfolgt derzeit durch den Verein Menschenrechte Österreich oder die Caritas. Die Rückkehrberatungsorganisationen übernehmen in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) die Abwicklung der Rückkehr in das jeweilige Herkunftsland. Die Kosten für die Rückkehrhilfe werden vom BFA übernommen. Im Rahmen der Rückkehrhilfe bietet das BFA seit April 2016 in einem Pilotprojekt Asylwerbern aus Afghanistan, Marokko und Nigeria ein spezielles gestaffeltes Rückkehrhilfeprogramm „Rückkehrhilfe – Ein Neustart mit Perspektiven“ an. Damit sollen afghanische, marokkanische und nigerianische Staatsangehörige zur freiwilligen Rückkehr in ihr Heimatland ermuntert werden. Zur Unterstützung der freiwilligen Ausreise werden Unterstützungsleistungen (Beschaffung von Reisedoku- menten, Reiseorganisation, Übernahme der Reisekosten, medizinische Versorgung während des Transfers) angeboten. Die Höhe der finanziellen Starthilfe orientiert sich an temporären Faktoren – der Fristenlauf beginnt mit der Asyl- Logo: Barbara Eisenköck E in funktionierendes und effizientes Rückführungssystem ist unverzichtbarer Bestandteil eines glaubwürdigen Asylsystems und einer geordneten Migrationspolitik. Dabei wird der freiwilligen Rückkehr – auch in Umsetzung von EU-Vorgaben – immer der Vorrang eingeräumt. „Das österreichische Asylsystem kann nur glaubwürdig sein, wenn die Rückkehr von Personen, die nicht in Österreich bleiben können, auch tatsächlich durchgesetzt wird“, erklärt der Direktor des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA) Mag. Wolfgang Taucher. „Die freiwillige Rückkehr bildet dabei einen wichtigen Grundpfeiler des nationalen Rückkehrkonzepts.“ Das BFA ist seit dem 1. Jänner 2014 für die Erlassung fremdenrechtlicher, aufenthaltsbeendender Maßnahmen, inklusive Einreiseverbot und freiwilliger Ausreise sowie Anordnung der Außerlandesbringung zuständig. Die Abschiebung wird von der Exekutive durchgeführt. Personen, deren Asylantrag (Antrag auf internationalen Schutz) in Österreich rechtskräftig abgewiesen wird, werden aufgefordert, freiwillig in ihr Herkunftsland auszureisen. Die freiwillige Rückkehr hat in Österreich in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. 2015 konnte das BFA seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen die höchste Zahl an freiwilligen Rückkehrern verzeichnen. Die freiwillige Ausreise in den Herkunftsstaat ist die Alternative und grundsätzlich bevorzugte Option zur zwangsweisen Rückführung. Die Frist für die freiwillige Ausreise beträgt in der Regel 14 Tage ab Rechtskraft des Bescheides. Bei einer freiwilligen Ausreise kann die Person selbständig und ohne polizeiliche Begleitung aus Österreich ausreisen. Für die Vorbereitung und Durchführung der freiwilligen Ausreise kann Unterstützung in Anspruch genommen werden. Zur Unterstützung der freiwilligen Ausreise gibt es – in jedem Stadium des BFA Standorte in OÖ Regionaldirektion OÖ Derfflingerstraße 1 4020 Linz Tel.: +43-(0)59133/45-7001 Außenstelle Linz Regionaldirektion OÖ Unionstraße 37 4020 Linz Tel.: +43-(0)59133/45-7501 • Asylverfahren der Hauptherkunftsstaaten • Keine fremdenrechtliche Verfahren Erstaufnahmestelle West Thalham 80 4880 St. Georgen im Attergau Tel.: +43-(0)7667/21741 Amtsstunden: 7:30 - 15:30 Uhr Parteienverkehr: 8 - 12 Uhr (ausgenommen Feiertage, 24. Dezember, 31. Dezember und Karfreitag) 8 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Polizei Oberösterreich 2/2016 C o v e r S to ry Der Direktor des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA) Mag. Wolfgang Taucher spricht sich klar für die freiwillige Rückkehr der Fremden aus. antragseinbringung. Je früher sich der Asylwerber zur freiwilligen Ausreise entschließt, desto höher fällt der Unterstützungsbetrag aus. „Das neue Rückkehrhilfeprogramm soll den Menschen als Anreiz und Unterstützung dienen, freiwillig in ihre Heimat zurückzukehren – freiwillig in jedem Stadium des Verfahrens“, erklärt BFA-Vizedirektorin Mag. Elisabeth Wenger-Donig. „Zudem möchte das BFA durch mehr Information und Beratung über die bestehenden Unterstützungsleistungen die freiwillige Rückkehr weiter forcieren und steigern.“ In einer Informationsoffensive wurden daher beispielsweise Plakate, Informationsblätter und Factsheets erstellt, die auch auf der Homepage des BFA (www. bfa.gv.at) zur Verfügung stehen. Wird die Rückkehrberatung nicht angenommen und die freiwillige Ausreise nicht angetreten, wird eine zwangsreise Rückführung (Abschiebung) in die Wege geleitet. Die zwangsweise Außerlandesbringung in einen Herkunftsstaat hängt von mehreren Faktoren ab. Voraussetzung ist beispielsweise im Falle einer Abschiebung in den Herkunftsstaat ein gültiges Reisedokument. Ist dieses nicht vorliegend, wird um ein Heimreisezertifikat bei der zuständigen Vertretungsbehörde (Botschaft) angesucht. Dieses Verfahren kann unterschiedlich lange dauern, zumal es einer eindeutigen Identifikation als Staatsbürger des jeweiligen Landes bedarf. Vor jeder Abschie- bung ist weiters die aktuelle Situation im Herkunftsstaat genau zu beobachten (z. B. im Falle der Bedrohung nach Art. 2 oder 3 EMRK wird für die Dauer der Gefährdung keine Abschiebung stattfinden, z.B. Ebola). Grundsätzlich kann die zwangsweise Außerlandesbringung auf dem Landweg oder Luftweg erfolgen; auf dem Luftweg mit einem Linienflug (Einzelabschiebung) oder einer Charter-Maschine. Sofern in eine Destination Charterflüge stattfinden, wird einer europäischen Kooperation im Rahmen der europäischen Agentur Frontex der Vorzug gegeben. Für das Monitoring, die Planung von Rückführungsmaßnahmen sowie die Durchführung der Charterabschiebungen per Flug oder Bus, gibt es im BFA ein Charter-Team. Das Team ist in der BFA-Direktion im Referat „Operative Angelegenheiten“ angesiedelt. Die Team-Mitarbeiter sind für die Organisation geplanter Charterflüge verantwortlich und stehen in permanentem Austausch mit den Regionaldirektionen des BFA sowie europaweit mit den Partnerbehörden und Frontex. Bei den Außerlandesbringungen werden hohe qualitative Maßstäbe eingehalten. So wird jede Charteroperation von einem Escort-Leader und Eskorten von der Exekutive begleitet (*siehe Cover Story Seite 6). Bei jeder CharterRückführung sind auch Menschenrechtsbeobachter dabei. Außerdem begleiten Notärzte sowie Dolmetscher die Rückführung. Ein BFA-Bediensteter fliegt ebenfalls als Unterstützung und Ansprechpartner bei auftretenden Problemen für die Eskorten mit. Dieses Personal ist im Rahmen einer CharterOperation notwendig, um den gesamten Abschiebeprozess von Beginn bis zur Übergabe im Heimatland an die Behörden ohne Zwischenfälle und unter Einhaltung höchster Menschenrechtsstandards gewährleisten zu können. Im Jahr 2015 erfolgten 32 Charter-Rückführungen per Flug und Bus in sieben Destinationen. Damit wurde jeden zwölften Tag ein Charter durchgeführt. „Österreich hat in den vergangenen Jahren bei der Organisation von Charterflügen eine Fakten Im Jahr 2015 erfolgten 8.355 Außerlandesbringungen, davon 5.152 freiwillige Ausreisen und 3.203 zwangsweise Außerlandesbringungen. Im Vergleich zu 2014 gab es um 40 Prozent mehr Außerlandesbringungen. Darüber hinaus konnte das BFA 2015 seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen die höchste Zahl an freiwilligen Rückkehrern verzeichnen. Es wurden 32 Charter-Rückführungen per Flug und Bus in sieben Destinationen durchgeführt. Damit erfolgte jeden zwölften Tag im Jahr eine CharterRückführung. Im ersten Quartal 2016 wurden 2.785 Außerlandesbringungen, davon 890 zwangsweise und 1.895 freiwillige Ausreisen durchgeführt. Im Vergleich zum Quartalsdurchschnitt im Jahr 2015 erfolgten im ersten Quartal 2016 ein Drittel mehr Außerlandesbringungen. Es wurden 13 Charter-Rückführungen per Flug und Bus in acht Destinationen durchgeführt. Somit erfolgte bislang jede Woche eine Charter-Rückführung. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 9 Personelles Ludwig alias „Luke“ Pilsl – ein sportlicher 70er A nlässlich seines 70. Geburtstages lud Ludwig Pilsl die Kollegenschaft der Polizei Grein am 29. Februar 2016 zu einem gemütlichen Beisammensein. Es war aber nicht nur der 29. Februar als „Schalttag“ allein, der diesen Abend besonders machte. Fiel doch die Geburtstagsfeier von „Luke“ mit dem letzten tatsächlichen Arbeitstag vor Pensionsantritt von KontrInsp Johann Mayer zusammen. Mayer verrichtete mit Pilsl gemeinsam Dienst und war der Dienststellenleiter in Grein. So lässt sich auch erklären, warum mit den Stunden des 29. Februars bei dieser Feier nicht ganz das Auslangen gefunden werden konnte. Ludwig Pilsl selbst trat im Dezember 1966 in die Österreichische Bundesgendarmerie ein und absolvierte nach einer zweimonatigen vorschulischen Ausbildung beim Gendarmerieposten (GP) Wilhering die Gendarmerie-Grundausbildung in der Schulabteilung Linz und in der Schulabteilungsaussenstelle (SchAASt) Bad Kreuzen. Anschließend war Ludwig Pilsl als eingeteilter Beamter sechs Jahre lang bei der heutigen Polizeiinspektion (PI) Grein, ehe er 1975 in der Gendarmeriezentralschule Mödling den Fachkurs abschloss und als Postenkommandant zum GP Schönau ausgemustert wurde. Nach einem Jahr kehrte er wieder zur PI Grein als Sachbearbeiter zurück und begann 1979 als nebenamtlicher und 1982 als hauptamtlicher Gendarmerielehrer in der SchAASt Bad Kreuzen. Mit der Stilllegung der SchAASt Bad Kreuzen wechselte Pilsl 1996 neuerlich zur PI Grein, wo er dann bis 2002 Postenkommandant war. Seit 1. Jänner 2002 wurde Pilsl mit den Aufgaben des Referenten und Stellvertre- Foto: Polizei Grein Zum Jubilar Ludwig Pilsl, Vater von Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, feierte mit Kollegen seinen 70. Geburtstag. KontrInsp Andreas Lumetsberger, Dienststellenleiter der PI Grein, überreichte dem Jubilar ein Geburtstagsgeschenk. ters des ehemaligen Bezirksgendarmeriekommandanten in Perg betraut, die er bis zur seiner Pensionierung im Jahr 2007 ausführte. Die sportlichen Hobbies, die bereits in seiner aktiven Gendarmeriezeit eine wichtige Rolle spielten, behielt Ludwig Pilsl. Diese sind augenscheinlich auch jene Grundsteine, die dem nun 70-jährigen „Sport-Pensionisten“ eine beachtenswerte Fitness und körperliche Tüchtigkeit verleihen. Jahr für Jahr zeigt sich das bei den Polizei-Bezirkstennismeisterschaften oder den Polizei-Radtouren in der Wachau, wo er nach wie vor zahlreiche aktive und jüngere Polizisten hinter sich lassen kann. Wir wünschen „Luke“ weiterhin viel Elan, Gesundheit und noch viele gemeinsame Sporttage! Andreas Lumetsberger, KontrInsp P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 1 3 Personelles Im Jahr 2013 hat sich die Landespolizeidirektion OÖ dafür entschieden den Fachkräftenachwuchs auch im Rahmen der Sicherheitsverwaltung selbst auszubilden. Karriere mit Lehre D ie Ausbildung erfolgt bei diversen Organisationseinheiten in Linz sowie in den Polizeikommissariaten Wels und Steyr. Somit ist der Slogan „Karriere mit Lehre“ auch im öffentlichen Dienst keine Worthülse mehr, wie dieser von der LPD Oberösterreich eingeschlagene Weg beweist. men“, sagte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA. Die nächste Generation ausbilden... Die Lehrlinge erhalten eine qualifizierte und vollständige Ausbildung als Bürokauffrau bzw. Bürokaufmann, indem sie eine theoretische Ausbildung in der Berufsschule (in jedem Lehrjahr ein 10-wöchiger Lehrgang) sowie eine praktische Ausbildung am Arbeitsplatz erhalten. Jährlich bewerben sich ca. 200 Kandidaten für die zehn bis zwölf Lehrstellen bei der LPD OÖ. Derzeit werden bei der LPD Oberösterreich 33 Bürolehrlinge (Lehrberuf Verwaltungsassistenten/innen) ausgebildet. Zehn Lehrlinge haben bis Ende 2015 ihre Ausbildung bei der LPD Oberösterreich erfolgreich abschlossen. Es wurde einem Großteil dieser Lehrlinge im Anschluss ein fixer Arbeitsplatz zugewiesen. Sowohl die Rückmeldungen der Ausbildner als auch der Kollegenschaft sind äußerst positiv, was zum einen auf die Auswahl der „besten“ Lehrlinge durch die Personalabteilung schließen lässt. Zum anderen ergeben sich die positiven Rückmeldungen durch das besondere Engagement der Lehrlinge. Aber auch unseren Lehrlingen – noch in Ausbildung, oder bereits mit abgeschlossener Ausbildung – gefällt die Ausbildung bei der LPD Oberösterreich, wie ihre Rückmeldungen zeigen – siehe dazu Interviews in der Box. Nach der prognostizierten demographischen Entwicklung werden in den nächsten Jahren die Berufseinsteigerinnen und -einsteiger immer weniger, während gleichzeitig die Pensionierungen stetig ansteigen werden. Daraus resultiert ein Fachkräftemangel, der sich in den nächsten Jahren deutlich bemerkbar machen wird. „Die Landespolizeidirektion Oberösterreich reagiert darauf, indem sie sich den Fachkräftenachwuchs durch die Ausbildung von Lehrlingen sichert, weshalb beabsichtigt ist auch im Jahr 2016 wieder 10 Lehrlinge aufzuneh- Im August vor drei Jahren gab es die erste Angelobungsfeier aller Lehrlinge in der LPD OÖ. 2014 begrüßte Landespolizeidirektor-Stellvertreter Hofrat Mag. Erwin Fuchs die neuen Lehrlinge. 1 4 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Fotos: LPD OÖ / Michael Dietrich Personelles Im Jahr 2015 wurden die Lehrlinge der LPD OÖ im Beisein von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer von Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA angelobt. Bei der dreijährigen Ausbildung am Arbeitsplatz erhalten sie unter Anleitung von Expertinnen und Experten ein fundiertes Fachwissen, wodurch gesichert ist, dass Spezialkenntnisse der vor der Pensionierung stehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der nächsten Generation übertragen werden. Diese „Investition in die Zukunft“ verdeutlicht sich dadurch, dass die Lehrlinge schon während ihrer Ausbildung wertvolle Arbeit für die einzelnen Abteilungen innerhalb der Landespolizeidirektion – Sicherheits- und verwaltungspolizeiliche Abteilung, Logistikabteilung, Landeskriminalamt, Büro Budget, Personalabteilung, Polizeikommissariat Steyr und Wels – leisten. Das durch Rotation in den einzelnen Abteilungen angeeignete Fachwissen, verbunden mit der breit unterstützten Möglichkeit der individuellen Weiterentwicklung durch Zusatzausbildungen im BMI und an der Verwaltungsakademie des Bundes, eröffnet den jungen Menschen eine hervorragende Perspektive. ...weiterentwickeln und fördern Besonders attraktiv macht diese Lehre aber auch, dass eine Weiterentwicklung zur Referentin oder zum Referenten gefördert wird, indem überdies die Möglichkeit einer Lehre mit Matura unterstützt wird. Diese Berufsmatura ist kostenfrei und kann parallel zur Lehre absolviert werden, wobei die Teilprüfungen in Deutsch, Mathematik und in einer Fremdsprache während der Lehrzeit und die letzte Teilprüfung erst nach der Lehrabschlussprüfung und nach Vollendung des 19. Lebensjahres absolviert werden kann. Die Lehrlinge erhalten während der Lehrzeit eine Lehrlingsentschädigung, die im ersten Lehrjahr 500 Euro, im zweiten Lehrjahr 690 Euro und im dritten Lehrjahr 854 Euro beträgt. Nach Ende der Lehrzeit gibt es zwar grundsätzlich keine Übernahmegarantie, doch kommt eine allfällige Übernahme für jene Lehrlinge in Betracht, die sich während der Lehrzeit sowohl in der praktischen Verwendung als auch im schulischen Bereich besonders ausgezeichnet haben – unter der Voraussetzung, dass ein freier Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Seitens der LPD Oberösterreich wird bei Vorliegen der angeführten Voraussetzungen eine Übernahme angestrebt. Ich wünsche unseren Lehrlingen viel Erfolg und Freude sowie die nötige Disziplin und den erforderlichen Respekt auf ihrem Ausbildungsweg. Bei den Kolleginnen und Kollegen, die sie auf diesem Weg als Lehrlingsverantwortliche und Ausbildner unterstützen, bedanke ich mich, dass sie diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen haben. Hofrat Mag. Günter Tischlinger Unsere aktuellen und ehemaligen Lehrlinge der LPD OÖ kommen zu Wort: Aida Saskin „Ich habe meine Ausbildung bei der LPD OÖ nach einem Aufnahmetest, Schnuppertag und Bewerbungsgespräch am 1. August 2013 im Polizeikommissariat Steyr (PK) Steyr begonnen. Da der Umgang mit Menschen meine größte Stärke war und für mich Recht an erster Stelle stand, wollte ich für die LPD OÖ arbeiten. Einerseits wollte ich eine Büroausbildung machen und andererseits war es mir wichtig in meinem Beruf etwas Gutes für/mit Menschen zu tun. Durch die Ausbildung zur Verwaltungsassistentin hat sich beides ideal vereint. Heute kann ich sagen, dass man durch die Arbeit bei der LPD das zufriedenstellende Gefühl hat einen kleinen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft, zu einem besseren Österreich beizutragen. Ich wurde in vielen Abteilungen bereits eingesetzt: Strafamt, Strafvollzug, Verkehrsamt, Amtsarztordination, Veranstaltungsamt, Bürgerservice, Fremdenpolizei. Ich habe die Berufsschule mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen; nun folgt die Lehrabschlussprüfung und noch drei ausständige Maturaprüfungen (Lehre mit Matura). Mein Ziel ist es nach wie vor mich weiterzubilden und mich beruflich weiterzuentwickeln. Mein Wunsch ist, weiterhin mit so angenehmen Kollegen in so gutem Teamwork arbeiten und nach der Lehrzeit mein Dienstverhältnis fortführen zu dürfen. Für unsere Parteien setze ich mir wie bisher das Ziel, so freundlich und hilfsbereit wie möglich auf deren Anliegen einzugehen.“ P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 1 5 Personelles Doruntina Morina „Als Lehrling im Polizeikommissariat Wels begann ich meine Ausbildung und bin seit letztem Jahr im Strafamt in Linz (SVA 1) tätig. Als derzeitige Referentin im Strafamt interessieren mich der Parteienverkehr, die Verhandlungen und das Erstellen von Bescheiden am meisten. Heuer werde ich die Matura abschließen. Im Oktober 2016 werde ich mein Jus-Studium an der JKU Linz beginnen, um Juristin zu werden. Der öffentliche Dienst und die Polizei waren immer hoch angesehen in meiner Umgebung und für mich war es mitunter auch ein persönlicher Beweis als Migrantin im Staatsdienst Österreichs aufgenommen zu werden.“ Isabelle Sonntag „Im September 2011 bekam ich diese interessante Lehrstelle bei der Polizei in Oberösterreich. Hier zu arbeiten war für mich immer sehr verlockend und ich habe mir eine abwechslungsreiche Arbeit erwartet – und auch bekommen. In verschiedenen Bereichen habe ich bereits gearbeitet und jeder Tag brachte eine neue Aufgabe mit sich. Vor allem den Kontakt mit den Parteien mag ich besonders gern. Derzeit arbeite ich im Bereich Führerscheinentzug/Führerscheine im Polizeikommissariat Wels. Wünschen würde ich mir eine leitende Position in der LPD OÖ.“ Julia Bleier „Die Polizeiarbeit hat mich immer schon fasziniert und unsere Polizisten finde ich bis heute toll. Nebenbei war es mir wichtig, einen sicheren Arbeitsplatz für meine Zukunft zu finden. Momentan bin ich im Landeskriminalamt OÖ, Ermittlungsbereich Diebstahl, eingesetzt. Die Aufgabenbereiche sind sehr spannend und abwechslungsreich. Alle Aufgaben haben mir bislang gut gefallen. Meine Kollegen sind mir ziemlich ans Herz gewachsen. Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt in einer Abteilung wie in dieser. Ich finde man sollte gerne in die Arbeit gehen und Spaß an seiner Tätigkeit haben – und das trifft bei mir voll und ganz zu!“ Astrid Benkner „Aufgrund eines Stelleninserates wurde ich auf die Polizei aufmerksam. Meine Aufgabe als ehemaliger Lehrling war die Betreuung von Parteien. Der Kontakt mit den Menschen hat mir besonders gut gefallen. Derzeit bin ich im Vorzimmer des Landespolizeidirektors Andreas Pilsl tätig. Ich bin sehr froh, die Möglichkeit bekommen zu haben, mein Können im Vorzimmer unter Beweis zu stellen und fühle mir hier sehr wohl.“ Ezgi Aktas „Derzeit bin ich in der Personalabteilung im Fachbereich Besoldung (FB 4) tätig und habe dabei viel mit Parteien zu tun. Reisegebühren gehören zu meinem „Alltagsgeschäft“. Mein Ziel, eine Planstelle beim Bund zu bekommen, habe ich bereits erreicht und freue mich sehr darüber. Alles Weitere kommt mit der Zeit, wenn man den Willen und die Möglichkeiten hat sich immer wieder weiter zu entwickeln.“ 1 6 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Personelles Lisa Brandl „Als ich auf der Suche nach einer Lehrstelle war, hat mich eine Freundin darauf aufmerksam gemacht, dass es bei der Polizei Lehrstellen gibt. Da sie selbst bei der LPD OÖ beschäftigt ist, konnte sie mir einiges über ihre Tätigkeiten berichten und dies hörte sich für mich sehr interessant an. Daraufhin habe ich mich bei der Landespolizeidirektion OÖ beworben und wurde im August 2013 auch aufgenommen. Mein derzeitiger Aufgabenbereich in der Kriminalpolizeilichen Untersuchung (KPU) – Lichtbildstelle (Landeskriminalamt Oberösterreich/Assistenzbereich 08) gefällt mir sehr gut, da meine Tätigkeiten sehr interessant und vielseitig sind. Mein erstes Ziel ist es meine Lehrabschlussprüfung bestmöglich abzuschließen und dann bei der LPD OÖ übernommen zu werden.“ Sabrina Ried „Ich habe meine Lehre bei der LPD OÖ im August 2013 begonnen. Als ich noch in der Hauptschule war, habe ich mich schon für die Tätigkeiten in der Verwaltung interessiert. Es gibt in meinem derzeitigen Aufgabenbereich, beim Polizeikommissariat Steyr, keine Aufgaben, die mir nicht gefallen. In einigen Abteilungen wie im Strafamt, Strafvollzug, Verkehrsamt, in der Zulassungsstelle, im Waffenamt und in der Personalabteilung habe ich schon gearbeitet. Die Aufgabengebiete sind unterschiedlich, aber ich könnte nicht behaupten, dass mir jemals eine Aufgabe nicht gefallen hat. Ich wünsche mir, dass ich nach meiner Ausbildungszeit übernommen werde und weiterhin vielfältige Aufgaben gestellt bekomme.“ Sabine Haselmayr „Ich arbeite seit 1. August 2013 als Verwaltungsassistentin bei der LPD OÖ. Von 5. August 2015 bis 20. April 2016 war ich in der Supportstelle Linz zugeteilt. Dort war ich für Protokollierungen und Vollerfassungen der Asylwerber zuständig. Diese Zeit im Polizeianhaltezentrum Linz war sehr arbeitsintensiv, aber auch sehr interessant, um zu lernen mit immer wieder neuen Situationen umzugehen. Diese Tätigkeit in der Supportstelle Linz machte mir sehr Spaß. Derzeit bin ich im Strafamt (SVA 1) tätig. Ich hoffe im Bereich Fremdenwesen und Asyl tätig sein zu können, da das für mich ein sehr interessanter Tätigkeitsbereich ist.“ Fotos: LPD OÖ / Michael Dietrich Lisa Mayrhofer „Die Vorstellung bei der Polizei zu arbeiten, hat mich neugierig gemacht. Zu Beginn meiner Lehrzeit war ich in der Sicherheitsabteilung eingesetzt. Dort werden Betretungsverbote und beharrliche Verfolgungen überprüft, Sicherheitsüberprüfungen, Fehlalarme und sonstige Abklärungen durchgeführt. Danach war ich im Vereinsreferat. Neben der Bearbeitung von Vereinsakten, habe ich Strafregisterauszüge ausgestellt. Seit April 2015 versehe ich Dienst im Landeskriminalamt. Derzeit arbeite ich im Ermittlungsbereich Betrug. Auch die organisatorische Unterstützung meines Ermittlungsbereichsleiters gehört zu meinem Aufgabenbereich. Vorrangig für mich ist derzeit, dass ich die Lehrabschlussprüfung positiv absolviere, um weiterhin beim Landeskriminalamt OÖ arbeiten zu können.“ P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 1 7 PersoNelles Am 13. und 14. April 2016 ehrte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl Kolleginnen und Kollegen, die bereits jahrelang ihren Polizeidienst leisten. Ein kleiner Rückblick mit großen Ehrungen 25 JAHRE POLIZEI GrInsp Rupert Stöbich, LPD OÖ- LA FB 01 Wann und warum zur Polizei gegangen? 1991 ging ich zur Polizei – vorher war ich als Schlosser in der voest Linz tätig. Mein schönstes erlebnis? Schwierige Kriminalfälle auf der Polizeiinspektion zu klären und der Zusammenhalt zwischen den Kollegen. berufsauswahl bereut? Nicht eine Sekunde. Veränderungen von damals zu heute? Die Ausrüstung wurde im Laufe der Jahre besser. Das Gegenüber ist schwieriger geworden. 25 JAHRE POLIZEI GrInsp christian Gebauer, PI Freistadt Wann und warum zur Polizei gegangen? 1991, ich war damals bei der Militärstreife und mein Vizeleutnant machte mich darauf aufmerksam. Er fuhr mit mir zum Gendarmerieposten, um den Anmeldebogen auszufüllen. Mein schönstes erlebnis? Beim Fortgehen in der Gendarmerieschule in Bad Kreuzen lernte ich meine Frau kennen – sozusagen Liebe auf den ersten Blick. berufsauswahl bereut? Nein. Veränderungen von damals zu heute? Die Bevölkerung hat sich geändert – früher war Respekt vorhanden, das ist heute anders. 30 JAHRE POLIZEI chefInsp Gerald Sakoparnig LKA / Leiter EB 05 Wann und warum zur Polizei gegangen? Im Jahr 1985. Meine Maturaarbeit handelte von Suchtmittel. Dadurch entstand das Interesse zu diesem Beruf. Mein schönstes erlebnis? Meine Übernahme in den Kriminaldienst im Jahr 1989. berufsauswahl bereut? Nein, im nächsten Leben werde ich wieder Polizist. Veränderungen von damals zu heute? Formalismus wurde mehr und alles hat weniger Bestand, denn die Zeit wurde einfach kurzlebiger. 18 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 PersoNelles „Ehrlicher Dank und Anerkennung fördern Motivation.“ - Landespolizeidirektor Andreas Pilsl „Wertschätzung bedeutet, den Menschen so zu nehmen wie er ist.“- Hofrat Mag. Erwin Fuchs 30 JAHRE POLIZEI Elisabeth Kuttner , LPD OÖ - Büro B3 (Budget) Wann und warum zur Polizei gegangen? 1985. Es hat mich einfach interessiert bei der Polizei in der Verwaltung zu arbeiten. Mein schönstes erlebnis? Vor ein paar Jahren hat mein Chef ein zweiseitiges Belobigungsschreiben verfasst, was ihm an meiner Arbeit gefällt. Das war eine tolle Sache. berufsauswahl bereut? Ich habe es nie bereut. Mir gefällt es und ich gehe immer wieder gern in die Arbeit. Veränderungen von damals zu heute? Früher war es viel kollegialer. Da ist mehr zusammengehalten worden. Das vermisse ich heute oft. chefInsp Rupert Neumair, SPK Wels Verkehrsreferent 40 JAHRE POLIZEI Wann und warum zur Polizei gegangen? 1976. Mein Bruder war bei der Justiz. Ich wollte aber zur Polizei. Mein schönstes erlebnis? Im Laufe der Zeit hat es immer wieder schöne Erlebnisse gegeben – besonders hervorgestochen ist aber keines. berufsauswahl bereut? Nein, es gibt immer wieder neue Herausforderungen und ich würde es wieder genauso machen. Veränderungen von damals zu heute? Früher war es leichter, finde ich. Der Respekt untereinander wurde mehr gelebt und es gab weniger Probleme. Heute ist der Schreibaufwand und die Arbeitsbelastung meiner Meinung nach mehr geworden. BezInsp Markus Kaltenböck, SPK Linz - Kriminalreferat GOLDENES VERDIENStZEIcHEN Fotos: LPD OÖ / Michael Dietrich Wann und warum zur Polizei gegangen? Zur Polizei zu gehen war ein Bubentraum von mir. Und den hab ich mir 1994 erfüllt. Mein schönstes erlebnis? Es gibt viele schöne Erlebnisse. Gerade wenn man einen Fall geklärt hat und die Beteiligten sich bei einem bedanken. Beruflich gesehen, dass ich Kriminalbeamter werden konnte bzw. die bestandene Kriminalbeamtenprüfung. berufsauswahl bereut? Habe es nie bereut. Veränderungen von damals zu heute? Früher wurde mehr im Team gearbeitet. Heute gibt es viele Einzelkämpfer. Die Kameradschaft war früher besser. P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 19 Personelles Unsere neuen Kommandanten Andreas Lumetsberger, KontrInsp Karl Eisenführer, KontrInsp Alter: 50 Jahre Wohnort: 4363 Pabneukichen Familie: Verheiratet, 3 Töchter im Alter von 28, 22 und 13 Jahren Hobbies: Urlaubsreisen mit Familie, Fußballfan Alter: 56 Jahre Wohnort: 4973 Sankt Martin im Innkreis Familie: Verheiratet, 3 erwachsene Kinder Hobbies: Musizieren in einer Musikkapelle und Fußball (jedoch nur noch als Zuschauer) Meine Dienststelle Die Polizeiinspektion Grein-Stromdienst ist mit 20 Planstellen systemisiert. Hat als Motorbootstation auch den Stromdienst auf der Donau zu vollziehen. Dafür stehen derzeit 14 Polizeischiffsführer (PSF) bereit. Vier weitere PSF befinden sich derzeit in Ausbildung. Der Inspektionsrayon umfasst die Gemeinden Grein, Sankt Nikola an der Donau, Waldhausen, Bad Kreuzen, Klam und Saxen mit rund 12.000 Einwohner. Der Sektorrayon umfasst insgesamt zehn Gemeinden mit einer Fläche von 300 km² und rund 18.000 Einwohnern. Dies ist flächenmäßig die Hälfte des Bezirkes Perg. Schwerpunktaufgaben ergeben sich aus den Asylwerber-Betreuungsstellen (rund 400 untergebrachte Asylwerber), dem Verteilerquartier Bad Kreuzen und dem Stromdienst auf der Donau. Hier geht es vor allem um die Kontrolle der Großschifffahrt und um Erhebungen von Schiffshavarien auf der Donau. Mein Beruflicher Werdegang Volksschule, Hauptschule und 3 Jahre Handelsschule 1984 bis 1985 Gendarmerieschule Bad Kreuzen 24 Jahre Mitarbeiter/Dienstführender und zuletzt Stellvertreter des Kommandanten der Polizeiinspektion (PI) Sankt Georgen an der Gusen 7 Jahre Stellvertreter des PI Kommandanten in Grein seit 1. April 2016 Kommandant der PI Grein-Stromdienst Mein dienstliches Motto „Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht.“ Welche Herausforderungen ergeben sich durch die neue Aufgabe? Die wohl größte Herausforderung eines Dienststellenleiters ist, mit den vorhandenen Ressourcen die anstehenden Aufgaben bestmöglich – zur Zufriedenheit aller Beteiligten (Bevölkerung, Mitarbeiter, Behörden/Gerichte) – zu bewältigen. Zudem gilt es flexibel zu sein; Wichtiges erkennen zu können, bei Notwendigkeit die richtigen Prioritäten zu setzen – und dann auch zu verantworten. Meine Dienststelle Polizeiinspektion Aurolzmünster Die PI ist mit 13 Beamten systemisiert. Zuständig für die Gemeinden Aurolzmünster, Andrichsfurt, Eitzing, Lambrechten, Senftenbach, Sankt Martin im Innkreis, Taiskirchen im Innkreis und Utzenaich. Der Rayon hat eine Größe von ungefähr 134 km² und einer derzeitigen Einwohnerzahl von etwa 12.670. Mein beruflicher Werdegang Eintritt in Bundesgendarmerie im Jahr 1980 Grundausbildung in Bad Kreuzen, anschließend eingeteilter Beamter auf dem Gendarmerieposten (GP) Leonding 1983 – 1991 eingeteilter Beamter auf dem GP Antiesenhofen 1991 – 1992 E2a-Grundausbildung in Mödling 1992 – 2000 Sachbearbeiter auf dem GP Ried im Innkreis, 2000 – 2008 Sachbearbeiter und Stellvertreter des Kommandanten der PI Aurolzmünster 2008 – 2014 Kommandant der PI Aurolzmünster, 2014 – 2016 Stellvertreter des Kommandanten der PI Aurolzmünster und seit 1. April 2016 Kommandant der PI Aurolzmünster jahrelanges Mitglied der Einsatzeinheit OÖ Mein dienstliches Motto „Eine gute Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und der Dienststelle.“ Welche Herausforderungen ergeben sich durch die neue Aufgabe? Als große Herausforderung sehe ich die laufende Entwicklung der Dienststelle in Hinsicht der Führungsverantwortung. 2 0 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Personelles KontrInsp Johann Mayer feierte seinen Abschied nach aufregenden und abwechslungsreichen Dienstjahren. Anlegen im Hafen des Ruhestandes Ewald Kapeller, KontrInsp Alter: 56 Jahre Wohnort: 4493 Wolfern Familie: 11-jähriger Sohn Hobbies: Tauchlehrer, Hundetraining Meine Dienststelle Fotos: Polizei Grein Polizeiinspektion Steyrtal Der Rayon umfasst die Gemeinden Grünburg, Steinbach an der Steyr und Molln. Die PI Steyrtal ist mit 15 Planstellen systemisiert. Derzeit haben wir 13 Beamte im Dienst. Mein beruflicher Werdegang 1980-1982 Polizeischule Linz 1982-1987 Mobiles Einsatzkommando Linz 1987-1988 E2a-Grundausbildung 1988-2007 dienstführender Beamter auf verschiedenen Dienststellen in Linz 2007-2009 Dienststellenleiter PI Pettenbach 2009-2016 Dienststellenleiter PI Grünburg seit 1. April 2016 Dienststellenleiter PI Steyrtal N Mein dienstliches Motto Ein Rückblick „Sei den Kollegen eine Stütze und der Bevölkerung ein ehrlicher und aufrechter Ansprechpartner.“ Welche Herausforderungen ergeben sich durch die neue Aufgabe? Bewältigung der unterschiedlichsten Herausforderungen, die uns im Laufe eines dienstlichen Lebens gestellt werden. Stetes Lernen ist für mich wichtig, um diese Veränderungen bewältigen zu können. KontrInsp Johann Mayer beim Anlegen mit dem Polizeiboot der Polizei Grein im Greiner Hafen. ach fast 43-jähriger Dienstzeit hat KontrInsp Johann Mayer, zuletzt Kommandant der Polizeiinspektion (PI) Grein-Stromdienst, „sein Boot“ im Hafen des Ruhestandes verheftet. Am 1. März 2016 durfte er nun seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Johann Mayer begann am 1. November 1973 in der Polizeischule Wien die Polizeiausbildung und war anschließend vier Jahre lang bei der Wiener Polizei eingesetzt, ehe er zur Gendarmerie wechselte. Nach weiteren vier Jahren am Gendarmerieposten St. Georgen/ Wald folgten sieben Jahre Dienst beim Gendarmerieposten Pabneukirchen und die Ausbildung zum „dienstführenden Wachebeamten“ in der Gendarmeriezentralschule (GZSch) Mödling. Als Dienstführender wurde er zum Gendarmerieposten Pregarten ausge- mustert und kam – nach zwei Monaten – am 1. September 1987 zum Gendarmerieposten in Grein. Erlebnisreicher Dienst mit vielen Herausforderungen Johann Mayer war bei der Polizeiinspektion Grein-Stromdienst seit 2000 stellvertretender Dienststellenleiter und seit 2009 auch Kommandant dieser Dienststelle. Johann Mayer war während seiner Dienstzeit sehr vielseitig im Einsatz: Vom Koordinierten Kriminaldienst mit seiner Teilnahme an diversen „Sokos“ (Sonderkommissionen) bis hin zum Kontroll- und Überwachungsdienst auf der Donau zwecks Kontrollen der Großschifffahrt. Sein dienstlicher Werdegang wurde vom Dienstgeber durch zahlreiche Belobigungen und Belohnungen wertschätzend mitverfolgt. Herausfordernd waren in den letzten Jahren aber auch die Amtshandlungen P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 2 1 Personelles KontrInsp Johann Mayer (1.v.l.) mit Bezirkshauptmann Ing. Mag Werner Kreisl und Sicherheitsreferentin MMag.a Christina Pilsl. in der Asylwerber-Betreuungsstelle Bad Kreuzen, die – insbesondere bei problematischen Abschiebungen von Familien mit Kleinkindern – sehr viel Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen verlangten. Da Mayer als Dienststellenleiter diese Tugenden vorlebte und mit seinem Team praktizierte, brachte ihm auch diese schwierige Arbeit mehrmals Lob und Anerkennung der zuständigen Vertreter des Bundesministeriums für Inneres ein. Feier zum Abschied In einem würdigen Rahmen mit Familie, zahlreichen Ehrengästen und einer großen Kollegenschaft feierte Johann Mayer im Gasthof Aumühle seine Pensionierung. Bezirkspolizeikommandant Obstlt Heinrich Hochstöger würdigte in seiner Laudatio den gelebten Führungsstil von KontrInsp Mayer, der – nicht zuletzt aufgrund seiner fast 30-jährigen Polizeischiffsführertätig- keit – „auch in rauen Zeiten das Boot ruhig durch die stürmische See steuerte“. Auch seitens der Bezirkshauptmannschaft Perg lobten und dankten Bezirkshauptmann Mag. Werner Kreisl und Sicherheitsreferentin MMag.a Christina Pilsl in deren Ansprachen für die gute Zusammenarbeit. Anerkennung und Dank sprach auch Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA gegenüber dem Inspektionskommandanten Mayer für dessen vorbildliche Dienstverrichtung aus. Gleichzeitig überreichte der Landespolizeidirektor eine der höchsten Auszeichnungen: Das vom Bundespräsidenten verliehene „Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“. Wir wünschen unserem ehemaligen Inspektionskommandanten alles Gute und viel Gesundheit im wohlverdienten Ruhestand! Jubilar Johann Mayer mit Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, der ihm an diesem Abend auch das „Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“ überreichen durfte. Andreas Lumetsberger, KontrInsp 2 2 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Personelles Neuer Lebensabschnitt: Nachwuchs und eine Hochzeit unserer Kolleginnen und Kollegen Herzliche Gratulation! L F alls ihr euer schönstes Hochzeitsfoto und/oder euer Baby in diesem Magazin zeigen wollt, gebt uns bitte per Mail an [email protected] Bescheid. Wir freuen uns, wenn ihr eure schönen Momente mit allen teilen wollt! Franziska Franziska Brandstetter wurde am 26. Jänner 2016 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder geboren. Mutter Nicole Krenmayr und Vater Florian Brandstetter (Polizeiinspektion Traun) freuten sich sehr über ihr hübsches Töchterlein. Foto: Babysmile Eure Babys andespolizeidirektor Andreas Pilsl gratuliert allen Kolleginnen und Kollegen, die frisch „gebackene“ Eltern geworden sind und einen gemeinsamen Weg mit ihrer Partnerin oder ihrem Partner eingeschlagen haben. Alles Gute auf dem weiteren Lebensweg! Der kleine Sonnenschein von Alexandra und Nikolaus Schober (O-PGA 14/15 BZS OÖ) erblickte am 8. März 2016 das Licht der Welt. Geboren im Landeskrankenhaus Rohrbach, wohnt Anna mit ihren Eltern nun im schönen Aigen-Schlägl. Die junge Familie freut sich sehr über ihr Glück! Foto: Privat Anna B ei schönem Wetter heirateten Gertraud Aumüller (LPD OÖ- EGFA FB 4) und Erwin Kaluppa. Am 13. Februar 2016 vor dem Standesamt in Herzogsdorf schlossen sie im kleinen, familiären Rahmen den Bund der Ehe. Trauzeugen, Eltern und Kinder waren dabei. Mit einem Gläschen Sekt stießen die Frischvermählten im Standesamt an. Danach feierte die Hochzeitsgesellschaft im Gasthaus Atzmüller in Waxenberg. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 2 3 Foto: Fischerlehner / Ottensheim Eure Hochzeit Isabella Elisabeth Stotz wurde am 1. April 2016 in Linz geboren. Im Krankenhaus der barmherzigen Brüder kam der kleine Engel von Natalia und Robert Stotz (Polizeiinspektion Linz-Bürgerstraße) zur Welt. Sie war dabei 50 cm klein und wog 3.125 Gramm. Ihre große Schwester Melissa Alina freut sich sehr über ihr kleines Schwesterchen und auch die Eltern sind überglücklich. Foto: Privat Isabella Chronik Fotos LPD OÖ / Michael Dietrich Polizeifan überrascht Im Streifenwagen zu sitzen und Blaulicht und Folgetonhorn auszuprobieren, waren Höhepunkte einer unvergesslichen Geburtstagsfeier. E ine besondere Überraschung gab es für den jungen Polizeifan Jonas aus St. Florian bei Linz. Es dreht sich bei ihm alles um das Thema Polizei. So hat seine Mutter diverse Dekorationsartikel im Polizeidesign. Bei diesen Recherchen stieß sie auf das Präventionsprojekt Kinderpolizei und erkundigte sich, ob sie Werbeartikel hier kaufen könne. Zu kaufen gab es leider nichts. Dafür wurde ein Geschenk der anderen Art geliefert. Zur Geburtstagsparty fuhr Kinderpolizeitrainerin GrInsp Isabella Freinhofer mit dem Streifenwagen vor. Das Geburtstagskind und die Partygäste waren kurz sprachlos. Fasziniert folgten sie den Ausführungen der Inspektorin, als sie die Ausrüstungsgegenstände und Tätigkeiten der Polizei erklärte. Zum Abschluss gab es für jedes Kind ein Bastelauto, Buntstifte und ein Kinderpolizei-Schlüsselband. Für Jonas steht nun zweifelsfrei fest, dass er, wenn er groß ist, Polizist werden wird. Die Kinderpolizei OÖ gratuliert herzlich zum 5. Geburtstag! Bruno Guttmann Das Geburtstagskind Jonas war stolz, eine echte Polizeikappe für das Foto aufsetzen zu dürfen. Die Wohnung des Polizeifans war leicht zu finden. 2 4 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Chronik Vor acht Jahren wurde die Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft und der Polizei bereits intensiviert. „Neustart“ der Jours fixes mit den Staatsanwaltschaften M den zumeist Einzelfälle exemplarisch dargestellt und erörtert. Nachdem das neue Ermittlungsverfahren nun doch schon einige Jahre tägliche Praxis ist, wurde zwischen der Oberstaatsanwaltschaft und der Landespolizeidirektion (LPD) ein neues Konzept für die Jours fixes erarbeitet. Dabei wurde der Schwerpunkt auf Fachthemen gelegt, die jeweils von der Staatsanwaltschaft bzw. von der Polizei dem Gesprächspartner dargestellt werden. Einzelfälle sollten nur mehr dann zum Thema werden, wenn sie besonders gravierend sind oder exemplarisch für eine Fehlentwicklung stehen. Ansonsten sollten die Treffen vielmehr dazu dienen, mittlerweile erfolgte Gesetzesänderungen im Strafrecht, im Strafprozessrecht, im Polizeirecht und auch in allen anderen Rechtsbereichen zu besprechen, die von Relevanz für die Zusammenarbeit sein können. Am 25. April 2016 fand dazu eine Hofrat Prof. Dr. Rudolf Keplinger Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich it dem Strafprozessreformgesetz 2008 wurde auf gesetzlicher Ebene das Ermittlungsverfahren als ein gemeinsames Tätigwerden von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft – wenn auch unter der Leitung der Staatsanwaltschaft – normiert. Die Funktion des Untersuchungsrichters wurde aufgegeben. Schon vor Inkrafttreten der „neuen StPO“ im Jahr 2008 wurde die Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft und der Polizei intensiviert. Schließlich wurde mit Erlass des BMI vorgeschrieben, dass Jours fixes zwischen der damals noch bestehenden Sicherheitsdirektion, den Bundespolizeidirektionen und dem Landespolizeikommando abzuhalten sind. Diese regelmäßigen Treffen sollten dazu dienen, insbesondere Anfangsschwierigkeiten in den Griff zu bekommen und aufzeigen, in welchen Bereichen noch Schulungsbedarf besteht. Dazu wur- „Startveranstaltung“ im Büro des Landespolizeidirektors Andreas Pilsl, BA MA statt, an der von Seiten der Oberstaatsanwaltschaft alle fünf Oberstaatsanwälte teilnahmen und von Seiten der Polizei die gesamte Geschäftsführung, das Rechtsbüro, das Landeskriminalamt und das Landesamt für Verfassungsschutz. Dabei wurde noch einmal die neue Zusammenarbeit besprochen und für den Herbst eine Veranstaltung vereinbart, bei der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte vorgeführt werden soll, wie insbesondere Observationsmaßnahmen, Telefonüberwachungen usw. in der Praxis ablaufen. Der Landespolizeidirektor betonte in seinen Ausführungen, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft und der Polizei für das Sicherheitsgefühl der Bürger innen und Bürger in unserem Bundesland ist. Zum Abschluss wurde den Oberstaatsanwälten der Kommandoraum im dritten Stock der LPD Oberösterreich vorgeführt und vereinbart, dass bei entsprechenden Anlassfällen (z.B. Geisellagen) ein Vertreter der Staatsanwaltschaft in den Einsatzstab entsendet wird. Bei diesen Treffen werden Schwerpunkte auf Fachthemen gelegt, die jeweils von der Staatsanwaltschaft bzw. von der Polizei dargestellt werden. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 2 5 chroNiK Das Brucknerhauskonzert der Polizeimusik OÖ am 7. April 2016 war wieder einen Besuch wert und überzeugte mit einigen Überraschungen. Querflöte, Männerchor und Blasmusik V iele besucher hatten einen sogenannten „Polizeibezug“ und waren deshalb vielleicht vorab ein bisschen voreingenommen – im positiven sinn versteht sich. Daher war es umso schöner zu hören, dass viele Gäste, die zum ersten Mal das brucknerhauskonzert der Polizeimusik in linz erlebten, von dem vielfältigen Programm absolut überrascht waren. landespolizeidirektor Andreas Pilsl, bA MA brachte es in seiner sehr persönlichen eröffnungsrede auf den Punkt: „trotz der schwierigen zeiten, werden wir uns die traditionen nicht nehmen lassen. Das brucknerhauskonzert unserer Polizeimusik oö ist eine besondere tradition. ich möchte Danke sagen bei allen Kolleginnen und Kollegen, die neben ihrem Job als Polizistin oder Polizist es geschafft haben, ein so tolles und bewegendes musikalisches Programm bieten zu können.“ charmant, mit Witz und interessanten hintergrundinformationen führte der Musikoffizier, oberst Michael Ahrer, durch den Abend. im eröffnungsstück „God’s country“ beschrieb der Komponist rossano Galante die idealvorstellung einer landschaft. laut Moderator ist die idealvorstellung der Polizeimusik oö, dass „jedes Jahr das 26 brucknerhaus mit Menschen gefüllt ist.“ Viele ehrengäste kamen, um die Polizeimusik oö live zu erleben: Darunter der Polizeiseelsorger und Probst des stiftes st. Florian, Johann holzinger und der für die Polizeimusik zuständige referent des bundesministeriums für inneres, oberst Franz Grabenhofer, bA MA, der zum ersten Mal beim brucknerhauskonzert in linz anwesend war. zahlreiche Vertreter von Partnerorganisationen, der sicherheitsbehörden und der Justiz füllten den ausverkauften Großen saal. einige Kollegen, darunter auch Polizeimusiker aus der steiermark, Niederösterreich, Wien, Kärnten und aus dem burgenland, nahmen die weite Anreise auf sich, um der Musikdarbietung zu lauschen. Der musikalische bogen reichte von einem opernquerschnitt von Guiseppe Verdis „la taviata“ über den Walzer „Wo die zitronen blüh‘n“ von Johann strauß sohn bis zu erfolgreichen blasmusikkomponisten der Jetztzeit, wie rossano Galante oder dem österreicher otto M. schwarz. Als solistin wurde die erst 15-jährige lydia Küllinger aus Perg – ein Ausnahmetalent auf der Querflöte – vorgestellt. Mit der Polizeimusik unter der leitung von Mag. Dr. harald haselmayr spielte lydia Lydia Küllinger – ein Ausnahmetalent aus Perg auf der Querflöte. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 chroNiK das Divertimento für Flöte von Alfred reed und begeisterte die zuhörer. Die mehrfache Preisträgerin bei „Prima la Musica“ und studentin an der Akademie für begabtenförderung an der Anton bruckner Privat Universität hat im November 2015 einen internationalen Wettbewerb in italien gewonnen. Die Polizeimusik oö setzte mit lydia Kül- linger die zusammenarbeit mit jungen oberösterreichischen talenten im linzer brucknerhaus fort. Der Polizeichor Kärnten gefiel mit traditionellen Kärntner Volksliedern im zweiten teil des Konzerts. Als Überraschungsgäste waren chefinsp claus und sängerin laura Pilsl mit einem Ausschnitt aus dem neuen Polizei-Musical „chefinspektor claus“ weitere höhepunkte des Programms. „Wir kommen jedes Jahr – immer wieder gerne! Wir hoffen noch viele schöne Konzerte der Polizeimusik oö erleben zu dürfen“, hörte man die Gäste nach dem Konzert schwärmen. Simone Mayr-Kirchberger Fotos LPD OÖ / Michael Dietrich Der Polizei-Männerchor aus Kärnten war erstmals im Linzer Brucknerhaus zu Gast. Chefinspektor Claus, Hauptakteur des gleichnamigen Kindermusicals, war als Überraschungsgast auf der Bühne. Musikoffizier Oberst Michael Ahrer führte durchs Programm. Solistin Laura Pilsl überraschte stimmgewaltig. P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 27 Chronik ChefInsp Johann Spießberger verabschiedet sich in den Ruhestand S eit 39 Jahren war er Mitglied zunächst der Gendarmeriemusik und der heutigen Polizeimusik Oberösterreich. Er hatte unzählige Solis am ersten Tenorhorn glanzvoll gemeistert. Zusätzlich war ChefInsp Johann Spießberger viele Jahre auch Vertreter der Musikerinnen und Musiker – also Personalvertreter der Musik. ChefInsp Spießberger war am Abend des Brucknerhauskonzerts seit sieben Tagen offiziell im Ruhestand und spielte dieses Konzert als sein letztes Konzert mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Brucknerhaus. „Lieber Hans, namens der Polizeimusik, darf ich dir vor 1.400 Fans für deine großartigen Leistungen als Gendarmerie- und Polizeimusiker danken und dir für deinen neuen Lebensabschnitt alles Gute wünschen!“ sagte Musikoffizier und Moderator Oberst Michael Ahrer. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA überreichte anschließend ein Erinnerungsgeschenk an die Zeit als Polizist und Polizeimusiker, bedankte sich und wünschte ebenfalls alles Gute für die Zukunft. Die Gäste meinten zum Konzert... „Ich bin schon zum dritten Mal da, weil mein Papa bei der Polizeimusik OÖ mitspielt. Mir gefällt das Konzert, weil ich auch ein Instrument spiele – Klarinette wie der Papa“, sagte Johannes. „Mein Taufpate spielt auch bei der Polizeimusik und ich spiele Tenor-Horn“, sagte Sebastian. „Es ist schon Tradition, dass wir das Brucknerhauskonzert besuchen. Das Programm ist immer wieder eine schöne Überraschung. Wir warten gespannt auf die Solistin Laura Pilsl,“ sagten Josef und Monika Hiesböck aus Perg. „Ich war fast jedes Jahr seit den letzten 15 Jahren beim Brucknerhauskonzert,“ sagte Florian Aistleitner aus Windhaag bei Perg. Seine Freundin Mirjam Jan sagte: „Ich finde die Akkustik richtig toll – die Polizeimusiker spielen wie ausgebildete Profis. Das ist wirklich ein Genuss!“ „Der Marsch war exzellent gespielt. Ich spiele auch Trompete und der Kapellmeister Stefan Pfaller spielt beim Musikverein in Walding. Bin zum dritten Mal dabei und immer wieder begeistert!“ sagte Carina Eckerstorfer aus Ottensheim. „Die Zusammenstellung der Musikstücke finde ich einmalig. Wir gehen gerne zu Konzerten mit Blasmusik, aber die Polizeimusik ist immer spitze“, sagte Gerhard Deutschmann aus Leonding. 2 8 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Chronik Landeshauptmann besuchte Polizei in Kirchdorf Foto: Polizei Kirchdorf D r. Josef Pühringer stattete in Begleitung von Landtagsabgeordneten und Bürgermeister von Steinbach/Steyr Dr. Christian Dörfel am 5. April 2016 den Polizistinnen und Polizisten im Bezirkspolizeikommando Kirchdorf und der Polizeiinspektion Kirchdorf an der Krems einen Besuch ab. Der Landeshauptmann wurde von dem Bezirkspolizeikommandanten sowie dem Kommandanten der Polizeiinspektion ChefInsp Siegfried Zaglmaier empfangen und durch die Diensträume geführt. Anschließend wurden die sicherheitspolizeilichen „Eckdaten“ des Bezirkes, die Hauptschwerpunkte und Einsatzbereiche präsentiert. Dabei zeigte sich Landeshauptmann Pühringer insbesondere auch an der Bewältigung der Migrationslage im Bezirk und der damit verbundenen personellen Belastung interessiert. Der Besuch fand mit dem persönlichen Dank des Landeshauptman- nes an alle Polizeikräfte im Bezirk für die geleistete Arbeit im Dienste der Sicherheit einen sehr positiven und angenehmen Ausklang. BezInsp Gerald Greimel, ChefInsp Siegfried Zaglmaier, LH Dr. Pühringer, Obstlt Seebacher, LAbg Dr. Dörfel. Franz Seebacher, Obstlt BA P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 2 9 Chronik KSÖ Oberösterreich unter neuer Leitung Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich D r. Bernhard Marckhgott, MIM ist neuer Präsident des KSÖ-Landesklubs Oberösterreich. Er folgt Mag. Peter Strauß, der mit Ende Februar 2016 die Funktion zurücklegte. Das Kuratorium Sicheres Österreich ist ein überparteilicher und unabhängiger Verein, der sich als nationale Informations- und Vernetzungsplattform im Bereich der inneren Sicherheit versteht. Er fördert den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Behörden, Wirtschaft und Medien. Dr. Marckhgott ist Prokurist der Raiffeisenlandesbank OÖ und sieht eine Hauptaufgabe des KSÖ im Zusammenführen der relevanten Akteure, um gemeinsam an der Hebung der Sicherheit im Land zu arbeiten. „Die Vernetzung der Gesellschaft nutzen auch Verbrecher für ihre kriminellen Machenschaften. Der Bereich Cyber-Security gewinnt daher immer mehr an Bedeutung und auch hier möchte der KSÖ durch gezielte Prävention die Bevölkerung sensibilisieren,“ sagte Marckhgott. Bruno Guttmann LPD-Direktor Andreas Pilsl, BA MA gratuliert Dr. Bernhard Marckhgott zur Bestellung als KSÖ-Landespräsident. Am „Tag der Arbeit“ spendierte Landeshauptmann Pühringer ein Frühstück für die Polizistinnen und Polizisten der Polizeiinspektion Linz-Hauptbahnhof. Arbeiten, wenn andere frei haben jedes Jahr ein Zeichen setzen, dass es Einrichtungen gibt, die erhöht dazu beitragen, dass der Zusammenhalt der Menschen funktioniert. Heuer wurde bewusst die Polizeiinspektion Linz-Hauptbahnhof ausgewählt, weil im vergangenen Jahr die Polizei mit zusätzlichen Aufgaben zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms konfrontiert wurde und es hier am Linzer Hauptbahnhof zu besonderen Belastungen kam. „Ich möchte mit dieser kleinen Einladung zum Frühstück folgendes ausdrücken: Ich habe wahrgenommen, Landeshauptmann Pühringer besuchte die Polizisten am die Linzer Hauptbahnhof: GrInsp Elisabeth Horvath, BezInsp Michael Fegerl und Insp Theresa Lorenz. Simone Mayr-Kirchberger Fotos: LPD OÖ / Michael Dietrich L andeshauptmann Dr. Josef Pühringer besuchte am 1. Mai 2016 diejenigen, die ihren Dienst auch an einem Feiertag rund um die Uhr leisten - unsere Polizistinnen und Polizisten. „Unser Gemeinschaftsleben funktioniert nur, wenn es Menschen gibt, die auch bereit sind an Tagen, an denen andere frei haben oder feiern, ihre Arbeit zu machen. Ob das in den Spitälern, in Pflegeheimen, bei den Verkehrsbetrieben oder in den Sicherheitsorganisationen ist,“ sagte Pühringer. Der Landeshauptmann möchte mit seinem Besuch was Sie alles geleistet haben, und möchte mich für Ihren Einsatz bedanken“, sagte Pühringer. „Als Politiker erachte ich es als meine Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu ermöglichen, die Ihnen die Arbeit erleichtern.“ ÖAABBundesobmann und Abgeordneter zum Nationalrat August Wöginger bedankte sich ebenfall bei allen Einsatzkräften für ihre wichtige Tätigkeit im Sinne der Bevölkerung und wünschte alles Gute für die Zukunft. Gemeinsam mit Landespolizeidirektor-Stellvertreter Mag. Dr. Alois Lißl und KontrInsp Christian Brunner von der Polizeiinspektion LinzHauptbahnhof spazierten die Ehrengäste durch die Hallen des Bahnhofes, um sich ein Bild zu machen und mit den Polizeibeamten über die Herausforderungen des Alltags zu sprechen. Landespolizeikommandantstellvertreter Dr. Lißl, KontrInsp Brunner, ÖAAB-Bundesobmann Wöginger und Landeshauptmann Pühringer. 3 0 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 chroNiK KZ Überlebende der polnischen Delegation im Zuge der Befreiungsfeier in Mauthausen. „Die menschliche Gesellschaft gleicht einem Gewölbe, das zusammenstürzen müsste, wenn sich nicht die einzelnen Steine gegenseitig stützen würden.“ (Lucius Annaeus Seneca). Befreiungsfeier im Zeichen der Solidarität i des Konzentrationslagers (Kz) durch Us-truppen vor 71 Jahren. zwischen 1938 und 1945 waren etwa 190.000 Menschen aus mehr als 40 Nationen inhaftiert. Mindestens 90.000 Menschen wurden getötet. Die Kz-Gedenkstätte Mauthausen ist heute ein internationaler ort der erinnerung und der historisch-politischen bildung. innenminister Mag. Wolfgang sobotka hielt beim Denkmal für leopold Figl eine beeindruckende rede, bevor er und einige Vertreter der österreichischen bundesregierung gemeinsam mit bundespräsident Dr. heinz Fischer mit seiner Gattin Margit an einem jüdischen Gottdienst teilnahmen. Wie jedes Jahr organisiert das Maut- Fotos: LPD OÖ / Michael Dietrich n der Gedenkstätte Mauthausen trafen am 15. Mai 2016 tausende Menschen aus aller Welt wieder zusammen. Unter den Gästen fanden sich heuer 25 Überlebende, die es sich nicht nehmen ließen teilzunehmen und die Menschen daran zu erinnern, das Damals nicht zu vergessen. bei dieser traditionellen Feier gedenken alle der befreiung Kranz-Niederlegung durch ChefInsp Josef Hiesböck, KontrInsp Gerald Glansegg und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA. Rede von Innenminister Wolfgang Sobotka beim Denkmal von Leopold Figl. P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 31 Chronik „Es lebe die Freiheit, es lebe die Solidarität“ – mit diesen Worten zogen einige der Überlebenden symbolisch aus dem KZ Mauthausen aus. hausen Komitee Österreich (MKÖ) die europaweit größte internationale Gedenk- und Befreiungsfeier. Seit 2006 widmen sich diese Feiern jedes Jahr einem anderen Thema. 2016 steht unter dem Motto „ Internationale Solidarität“. Mit einer Eröffnungsrede begrüßte Willi Mernyi, der Vorsitzende vom Mauthausen Komitee, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Apellplatz. Unter der musikalischen Begleitung durch das Ensemble „Widerstand“ und das „Ensemble 4 der Militärmusik OÖ“ mit Liedern, wie der Europahymne fand die denkwürdige Feier einen emotionalen und angemessenen feierlichen Rahmen. Vertreterinnen und Vertreter von Opferorganisationen aus den Ländern Belgien, Italien, Serbien und der Ukraine hielten in der jeweiligen Landessprache ihre Reden. Im Anschluss an die Feierlichkeiten fand eine Buchpräsentation im Besucherzentrum der KZ Gedenkstätte statt. In diesem Buch sind viele beeindruckende Geschichten der Menschen von damals zu lesen und rund 84.000 Opfernamen erfasst und verewigt. Es dient dazu niemals die Menschen zu vergessen, die in diesen schrecklichen Jahren in Mauthausen ihr Leben lassen mussten. Petra Datscher Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bei einer sehr berührenden Rede. Innenminister Wolfgang Sobotka im Gespräch mit einem der Überlebenden. 3 2 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Chronik Mag. Peter Strauss in Pension D Für den neuen Lebensabschnitt wünscht die Redaktion alles Gute, viel Gesundheit und Weidmanns Heil! Foto: LPD OÖ / Bruno Guttmann er langjährige Ansprechpartner für die Landespolizeidirektion OÖ, was Sicherheitsfragen im Bereich der Raiffeisen-Bankengruppe betraf, Mag. Peter Strauss, ging mit Jahreswechsel 2016 in Pension. Im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft forcierte er die Schulung von Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter durch Spezialisten des Landeskriminalamtes OÖ. Er war maßgeblich an der Vergabe der jährlichen Sicherheitspreise beteiligt und setzte sich permanent für die Pflege der Sicherheitspartnerschaft ein. Landepolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA lud daher am 13. Jänner 2016 zu einer offiziellen Verabschiedung in die Landespolizeidirektion OÖ. Für den passionierten Jäger gab es als kleines Abschiedsgeschenk in den (Un-)Ruhestand eine passende Kopfbedeckung und für ruhigere Minuten die passende Lektüre. Landespolizeidirektor-Stellvertreter Mag. Erwin Fuchs, Mag. Peter Strauss und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA. Workshop „Schutz kritischer Infrastrukturen“ CIP). Bei der Veranstaltung wurde eine Einigung zum Länderprogramm „Schutz kritischer Infrastrukturen“ als Teil des gesamtstaatlichen APCIP erzielt. Das Landesprogramm soll 2016 bei der Landeshauptleute-Konferenz beschlossen werden. Mit dem Workshop wurde ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des von der Bundesregierung am 4. November 2014 beschlossenen Masterplans zum „Österreichischen Programm zum Schutz kritischer Infrastrukturen“ gesetzt. Kurt Hager, MA Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich I m Bildungszentrum Oberösterreich in Linz fand am 25. und 26. April 2016 der vom „EU-Fonds für die Innere Sicherheit“ kofinanzierte Bund-Länder Workshop zum „Schutz kritischer Infrastrukturen“ statt. Zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Innenministerium, dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), dem Bundeskanzleramt sowie die Katastrophenschutzreferenten aller Bundesländer diskutierten an diesen Tagen im Bildungszentrum das Länderprogramm zum Schutz kritischer Infrastrukturen. Der Workshop wurde vom Bundesministerium für Inneres in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt organisiert. In dem zweitägigen Workshop informierten Vertreter des Innenministeriums und des Bundeskanzleramtes über den aktuellen Stand bei der Umsetzung des „Österreichischen Programms zum Schutz kritischer Infrastrukturen“ (AP- Der zweitägige Workshop fand im Bildungszentrum Oberösterreich in Linz statt. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 3 3 Chronik BZS Auch im Bereich der Vermittlung des Berufsbildes der Polizistin bzw. des Polizisten wird eng zwischen dem Bildungszentrum OÖ und der Personalabteilung der LPD OÖ zusammengearbeitet. Foto: BZS OÖ / SIAK Dank und Anerkennung ChefInsp Alois Breit, Mag. Günter Tischlinger, ChefInsp Karin Breiteneder, ChefInsp Werner Hochreiter und Leiter des BZS OÖ, Oberst Erwin Spenlingwimmer. D urch die Personalabteilung der Landespolizeidirektion (LPD) OÖ werden die Bewerber einem umfangreichen Aufnahmeverfahren unterzogen – diejenigen, die dieses erfolgreich durchlaufen werden anschließend im Bildungszentrum (BZS) OÖ der Sicherheitsakademie ausgebildet. Aber wie werden die künftigen Polizistinnen und Polizisten auf die umfangreichen Karrieremöglichkeiten bei der Polizei aufmerksam? Durch Internetrecherche? Durch Empfehlungen? Durch Freunde? Möglich. Aber, vor allem auch durch die Vermittlung des Berufsbildes im Rahmen der Messe für Jugend und Beruf in Wels. Seit 2012 wird bei dieser Messe durch ChefInsp Karin Breiteneder und ChefInsp Wer- ner Hochreiter – beide hauptamtliche Lehrer des BZS OÖ – vier Tage lang ein Messestand betreut. Unterstützt von Teilnehmern eines laufenden Polizeigrundausbildungslehrganges wurden und werden umfangreiche profunde Informationen über die Personalauswahl, die Ausbildung, die Aufgaben und die Karrieremöglichkeiten bei der Polizei in Oberösterreich den Besuchern vermittelt. Viele Polizeibewerber haben sich im Laufe der Jahre maßgebliche Impulse für ihre Berufswahl „Polizistin oder Polizist“ bei diesen Veranstaltungen geholt. Für diese wertvolle Arbeit bei der Suche nach geeignetem Polizeinachwuchs erhielten ChefInsp Karin Breiteneder und ChefInsp Werner Hochreiter eine Ehrung durch die LPD OÖ verbunden mit dem Ersuchen diese Aufgabe weiterhin mit diesem Erfolg und Elan fortzusetzen. Hofrat Mag. Günter Tischlinger 3 4 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Chron BZS ik Auch am heurigen „Girls‘ Day“ konnten sich junge Mädchen über den Polizeiberuf informieren. Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich Girls, Girls, Girls 46 Mädchen besuchten die Polizei am 28. April 2016. I n ganz Österreich fand der „MädelsTag“ am 28. April 2016 statt. Dieser Tag dient vor allem dazu, einen Einblick in einen Beruf zu gewähren, den sich Mädchen vielleicht nicht auf Anhieb aussuchen würden. „Die Wahl eures Berufes ist eine wesentliche Entscheidung, die euer ganzes Leben beeinflussen wird,“ sagte Oberst Erwin Spenlingwimmer, Leiter des Bildungszentrums (BZS) der Sicherheitsakademie OÖ, bei der Begrüßung. „An diesem Tag wollen wir eure Aufmerksam- Die Tatortarbeit wurde anschaulich präsentiert. keit auf den Beruf des Polizisten oder der Polizistin lenken. Heute wollen wir versuchen, gängige Vorurteile abzubauen und eure Berufswahl jenseits von Klischees zu erleichtern.“ Die eine oder andere Interessentin fand den Polizeiberuf „schon spannend“, aber viele konnten sich nicht wirklich etwas unter den Aufgaben vorstellen. „Mädchen, folgt mir!“ sagte ChefInsp Karin Breiteneder nach der Begrüßung. „Es freut mich, dass so viele junge Frauen einen Blick in un- sere Polizeischule machen. Vielleicht sehen wir ein paar Bewerberinnen im BZS OÖ wieder,“ sagte Breiteneder. Die wichtigste Frage wurde von den Mädchen gleich zu Beginn gestellt: „Wie kann ich eine Polizistin werden und welche Voraussetzungen benötige ich dazu?“ Folgende Grundvoraussetzungen für die Aufnahme in den Polizeidienst sind erforderlich. „Die österreichische Staatsbürgerschaft, mindestens 18 Jahre alt, eine amtsärztlich fest- Die Vorführung der Polizeidiensthundeführer mit ihren Polizeidiensthunden war ein abschließendes Highlight für die Mädchen. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 3 5 Chronik BZS gestellte Eignung für den Exekutivdienst, eine unbeanstandetes Vorleben und die angehende Polizistin muss zu Beginn der Ausbildung über den B-Führerschein verfügen,“ erklärte eine Polizeischülerin. „Gibt es ein Auswahlverfahren?“ Das Auswahlverfahren besteht aus mehreren Stufen: zuerst gibt es eine schriftliche Auswahlprüfung, danach folgt das persönliche Eignungsgespräch. Eine polizeiamtsärztliche Untersuchung gehört genauso zum Auswahlverfahren dazu wie der sportmotorische Leistungstest. Beim Sporttest müssen die Bewerber 3.000 Meter laufen, 100 Meter schwimmern, Liegestütz machen und einen Koordinationslauf schaffen. „Wie lange dauert die Ausbildung?“ Nach der zweijährigen bezahlten theoretischen und praktischen Ausbildung bestehen vielfältige Einsatzmöglichkeiten, sowohl in Zivil als auch in Uniform, in den unterschiedlichsten Dienststellen der Polizei. Vom Polizeidiensthundeführer bis zum Hubschrauberpiloten – es stehen viele Türen offen. Insgesamt 46 Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren waren an diesem Tag in der Polizeischule. Vormittags teilten sich die Besucherinnen in Gruppen auf und lernten an vier Stationen viel Neues über die Ausbildung, die Tatortarbeit und die Spurensicherung. Am Nachmittag gestalteten Beamte der Landesverkehrsabteilung das Programm: Dabei durften die Mädchen ihren ersten Alkovortest machen – natürlich waren alle Ergebnisse negativ und „Es hat großen Spaß gemacht!“ sagte eine Schülerin. Zum Abschluss des „Mädels-Tages“ in der Polizeischule in Linz kamen vier Polizeidiensthundeführer und zeigten ihr Können und das Können ihrer Hunde. Im Großen und Ganzen ein sehr lehrreicher und kurzweiliger Tag, den die Polizei den Mädchen am „Girls‘ Day“ geboten hat. Es wird sich zeigen, wie beeindruckend diese Einblicke in den Polizeialltag tatsächlich waren, wenn sich die eine oder die andere bei der Polizei in Oberösterreich bewerben wird. Simone Mayr-Kirchberger Natürlich durften sich die Mädchen auch aktiv beteiligen – beim Einsatztraining mit Polizeischülern. Polizeischülerin Isabella Hochmair erklärte den Mädchen die Ausbildung in der Polizeischule. ChefInsp Thomas Wesely von der Landesverkehrsabteilung OÖ zeigte den Mädchen wie ein Alkomatvortestgerät funktioniert. 3 6 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Chron BZS ik Im Bildungszentrum OÖ gab es einige sportliche Erfolge zu feiern. Foto: Ainhoa Sanchez/Platu25 World Championship Sport ist die beste Medizin ge und 2,56 m Breite mit beachtlicher Geschwindigkeit und Wendigkeit) vom 20. bis 27. August 2016 in der Schweiz statt. Es werden über 50 Teams mit ihren Segelbooten an den Start gehen und ich darf als Mitglied einer fünfköpfigen Mannschaft Österreich dabei vertreten. Für mich ist die sportliche Vorbereitung auf die WM, die aus einer Kombination von Kraft- und Ausdauersport besteht, ebenso wichtig, wie die richtige bzw. bewusste Ernährung. Das Training am Wasser darf jedoch nicht zu kurz kommen. Deshalb werden wir im Vorfeld mehrere Regatten bestreiten und hoffentlich auch gewinnen – so wie wir im Vorjahr die Staatsmeisterschaft 2015 gewonnen haben.“ VB/S Michael Freystetter Alexander Zinnburg auf der Jagd nach dem besten Wind. VB/S Lisa Maria Reiss … gewann am 16. März 2016 in Hinterstoder die Goldmedaille im Riesentorlauf und machte sich damit zur Polizeiverbandsmeisterin. Im Skisport war sie lange Jahre aktives Mitglied im ÖSVKader und wurde 2011 Österreichische Meisterin in der allgemeinen Klasse im Riesentorlauf, mehrfache österreichische Jugend- und Schülermeisterin, errang den 1. Platz bei der Schüler-Weltmeisterschaft im Riesentorlauf in Whistler Mountain/Kanada und verbuchte insgesamt weitere 16 FIS-Siege in der Aktivzeit. Polizist zu werden, war schon immer ihr „Kindheitstraum“ und nach Beendigung des Profiskirennsportes startete sie mit 1. Jänner 2016 die Ausbildung für den Polizeiberuf. „Der Riesentorlauf im Rahmen der Polizeibundesmeisterschaft 2016 in Hinterstoder war für mich ein erfolgreicher und ereignisreicher Tag. Der Bundesmeistertitel im Riesentorlauf war für mich überraschend und erfreulich. Ich bin froh und dankbar, im Rahmen meiner Ausbildung im BZS OÖ auch meinem größten Hobby, dem Skirennsport, nachgehen zu können.“ VB/S Alexander Zinnburg LLB.oec. LLM.oec … ist Polizeischüler im BZS OÖ den O-PGA14-15 und schwärmt über seine Leidenschaft: „Bei der Segelweltmeisterschaft 2012 in Italien belegte ich mit meinem Team Platz 4. Heuer findet die Segelweltmeisterschaft der „Klasse Platu 25“ (Segeljacht von 7,51 m Län- Franz Landerl, Obstlt Foto: BZS OÖ S port macht Spaß, ist nicht verschreibungspflichtig und vollbringt Wunder was Stoffwechsel, Fitness, Gesundheit und Lebensdauer angeht. Bis zu drei Jahre mehr an Lebenszeit darf man sich bei regelmäßiger sportlicher Betätigung erwarten. Kein Thema für die im Bildungszentrum OÖ in Ausbildung stehenden Polizeischülerinnen und Polizeischüler. Stets befinden sich unter den angehenden Polizisten auch einige Spitzensportler. Oberst Erwin Spenlingwimmer, BA nahm sich gerne Zeit, um den zuletzt sehr erfolgreichen Sportlern zu gratulieren. … holte sich bei der Verbandsmeisterschaft der Exekutive in der Skitourenklasse den dritten Platz. Michael Freystetter sportelt seit seinem zwölften Lebensjahr. „Ich bin in Rossleithen aufgewachsen und da gehört der Wintersport zwischen November und April einfach dazu. Bis zum zwölften Lebensjahr habe ich regelmäßig Rennen bestritten (RTL, Slalom), danach war es aufgrund der Schule und Ausbildung nur mehr unter großem Zeitaufwand möglich. Seit einigen Jahren bin ich fast ausschließlich im Gelände mit den Skiern unterwegs, sei es privat mit Freunden oder im Zuge des Streifendienstes des BRD. Es freut mich sehr, nach fast 15 Jahren Rennpause im Alpinen Skilauf, gleich den 3. Rang in meiner Klasse erreicht zu haben.“ BZS-Leiter Oberst Erwin Spenlingwimmer (1.v.r) und ChefInsp Alois Breit gratulierten den erfolgreichen Sportlern: Alexander Zinnburg, Lisa Maria Reiss und Michael Freystetter. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 3 7 Ceh D L i esrn eo rsn b tr ilki ecfE hes Per Mail am 31. März 2016 Betreff: Ein Lob unserer Polizei Sehr geehrter Herr Landespolizeidirektor Pilsl, am 26. März 2016 waren Herr Werner Vatier, Fa Glogar Umwelttechnik, und ich bei einem Geschäftstermin in Linz. Auf dem Nachhauseweg hatte mein Audi Q7 ein technisches Gebrechen und Herr Vatier und ich somit ein Problem. Zum Glück waren Ihre Mitarbeiter Karl Märzinger und Petra Kern zur nächtlichen Stunde noch für die Sicherheit von uns, der Bevölkerung, unterwegs. Die beiden haben offenbar sofort bemerkt, dass wir ein Problem hatten und boten uns ihre Hilfe an. Wir nahmen diese dankend an – die beiden äußerst freundlichen und zuvorkommenden Polizisten fuhren uns nach Hause. Herr Landespolizeidirektor, das ist Bürgerservice, wie man es nicht erwarten würde! Herr Vatier und ich möchten uns hiermit noch einmal herzlich bei den beiden Polizeibeamten bedanken. Wir fühlen uns bei unserer Polizei bestens aufgehoben! Per Mail am 9. Mai 2016 Sehr geehrte Damen und Herren, ich spreche ihnen großes Lob für ihre Arbeit aus, jedes mal wenn ich mit der Polizei zu tun habe, steht`s freundlich, höflich, hilfsbereit. DANKE. Mit freundlichen Grüßen Hartlmaier Wolfgang Herzliche Grüße und alles Gute in dieser herausfordernden Zeit! Ihr Hermann Hofer Per Mail am 29. Februar 2016 An: *LPD O Betreff: Lob Ich möchte Hr. Inspektor Marin Hauer und seinen Kollegen, die am 27. Februar 2016 im Wachzimmer Ontlstraße Dienst hatten, ein Lob aussprechen. Obwohl es sich bei meiner Meldung um eine nur kleine Sachbeschädigung gehandelt hat, wurden ich und „der Fall“ kompetent und freundlich behandelt. Wie besprochen, wurde mir die Anzeigebestätigung heute bereits gemailt. DANKE! Mit freundlichen Grüßen Christina Pfaffenbauer 3 8 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 D ileeNssc etr hlbriro cih N eF ei K e s Von: Tanja Isabella Zauner Gesendet: Mittwoch, 27. April 2016 11:41 An: Hitradio OE3 Betreff : zHd. Herrn Robert Kratky - Meldung im Morgenwecker Hallo meine Lieben, hallo Robert, ich würde mir wünschen, wenn Du in einer der nächsten Sendungen einmal erwähnen könntest WIE UNBESCHREIBLICH TOLL die Polizei bei uns funktioniert. Es geht hier darum, dass im Raum Kematen an der Krems (Oberösterreich) Häuser mit den dubiosen Zeichen versehen wurden, die für Einbrüche gekennzeichnet werden. Ein Pensionistenhaus war auch davon betroffen und hat sich sowohl der Postenkommandant als auch die Polizei so toll um die Pensionsten gekümmert. Die Polizei ist sogar in der „Freizeit“ gekommen und hat sich nach dem Wohlbefinden der Pensionistin erkundigt. Ich denke mir, so etwas gehört durch aus einmal auch in aller Öffentlichkeit angemerkt, dass diese Leute eine wirklich gute Arbeit leisten!!!! Ich würde mich freuen wenn Du das einmal im Wecker in der Früh anbringen könntest. Die Kinderpolizei besuchte die Volksschule Enzenkirchen Die Veranstaltung am 8. April 2016 war durch Kurt Süß von der Polizei Schardenberg von Anfang bis Schluss perfekt organisiert. Schon bei der ersten Kontaktaufnahme der Schule mit der Polizei entstand ein positiver Eindruck. Schülerinnen, Schüler und die Lehrerinnen erlebten einen spannenden, interessanten Vormittag mit viel Information und einfühlsamer kindgerechter Präsentation. Die Inspektoren und Inspektorinnen konnten mit ihrem Vortrag die Aufmerksamkeit der Kinder gewinnen und vier Unterrichtseinheiten begeistern. Lobenswert ist auch das pädagogische Konzept des Projektes. Durch die vielen verschiedenen Anschauungsmittel – das Polizeiauto, ein Vortrag mit PowerPoint Präsentation, Fotos, Fingerabdrücke, Spurensicherungsanzug, Polizeidiensthunde – war der Unterricht sehr anschaulich und gut verständlich. Durch die Darbietung der Information in Stationen war auch die Möglichkeit zur Bewegung für die Kinder gegeben. Unsere Erwartungen an die Veranstaltung wurden zu aller Zufriedenheit erfüllt. Wir können und werden das Projekt „Kinderpolizei“ mit gutem Gefühl weiterempfehlen. Renate Wimmer, Direktorin Diese Leute gehören unbedingt einmal gelobt!! Ich danke Dir vielmals und freue mich auch auf ein Feedback :-)! Foto: Privat GLG Tanja Zauner Die Kinder durften im Rahmen der Veranstaltung der Kinderpolizei ein Polizeiauto von innen besichtigen. P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 39 P OLIZEIER F OL G E POLIZEIERFOLGE • POLIZEIERFOLGE • POLIZEIERFOLGE • Foto: Polizei Steyr Werner Graf und Karl Flach retteten Pensionisten Durch heißes Fett am Herd kam es am 4. April 2016 in einer Wohnung in Steyr zu starker Rauchentwicklung. Der 72-jährige Mieter schlief im Wohnzimmer und bemerkte das nicht. Werner Graf und Karl Flach von der PI Ennserstraße wurden zum Einsatzort gerufen und klingelten und klopften an der Wohnungstür. Der Bewohner reagierte jedoch nicht. Also versuchten sie gewaltsam einzudringen und schlugen mit einem Hammer einen Teil der Tür ein. So gelang es den Beiden den innen steckenden Schlüssel zu erreichen und aufzusperren. Den schlafenden Pensionisten brachten sie sofort ins Freie und übergaben ihn der Rettung. Foto: Polizei Rohrbach Fahnder befreiten 27 Menschen aus Schlepperfahrzeug Am 11. April 2016 gegen 23 Uhr fiel Fahndern in Rohrbach ein verdächtiger Kastenwagen auf. Nachdem das Fahrzeug angehalten hatte, ergriff der Fahrer zu Fuß die Flucht. Im Zuge der Fahndung konnte der Verdächtige, ein 31-Jähriger aus der Ukraine, in einem Schnellrestaurant entdeckt und festgenommen werden. In dem Kastenwagen befanden sich zusammengepfercht 27 Menschen, davon 16 Kinder und Jugendliche aus dem Irak und Afghanistan. Das jüngste war zwei Jahre alt. Es gab kein Licht, jedoch Luftzufuhr im Laderaum. Die Fahrt ging von Ungarn bis Rohrbach durch. Der 31-Jährige wurde in die Justizanstalt Linz eingeliefert. Foto: Polizei Steyr Cannabiszucht ausgeforscht und Schmuggel aufgedeckt Steyrer Ermittler forschten einen 51-jährigen Pensionisten aus, der jahrelang in Steyr und im Waldviertel Cannabis angebaut haben soll. Eine Anlage soll in einer Firma in Steyr, gemeinsam mit dem 59-jährigen Firmeninhaber, betrieben worden sein. Insgesamt sollen mehr als 30 kg Cannabisblüten verkauft worden sein. Einen regen Drogenhandel deckten ebenfalls Steyrer Kriminalisten auf. Ein 25-Jähriger soll mehr als 80 kg Marihuana aus Tschechien importiert haben. Gemeinsam mit Kollegen aus Linz, Wels und Tschechien konnten der 25-Jährige, ein 24-jähriger Verkäufer und der 32-jährige Lieferant festgenommen werden. Foto: Überwachungskamera Raubserie auf Supermärkte und Banken geklärt Die Raubermittler des LKA klärten in Zusammenarbeit mit dem LKA Vorarlberg eine Serie von Überfällen auf Supermärkte und Banken von November 2014 bis März 2016. Nach zwei Überfällen auf Märkte in Deutschland hatte die Polizei Hinweise auf einen 55-jährigen Deutschen und nach Vorarlberg. Dieser konnte schließlich in Hörbranz festgenommen werden. Bei den Taten in OÖ ging der Täter ähnlich vor. Er versteckte sich zu Geschäftsschluss im Markt und fesselte die Angestellten. Zweimal blieb es beim Versuch, da sich Angestellte wehrten bzw. flüchteten. Der 55-Jährige ist geständig und wurde in die JA Ried überstellt. Foto: Polizei Schwanenstadt Gestohlene Räder sichergestellt und den Opfern ausgefolgt Bei der Kontrolle eines rumänischen Lastwagens und dreier Personen in Rüstorf, fanden Polizisten neun gestohlene Fahrräder. Die Räder waren hinter Büschen abgestellt, der Lastwagen war leer. Da sich der Tatverdacht nicht konkretisieren ließ, mussten die Verdächtigen auf freiem Fuß angezeigt werden. Die Räder wurden sichergestellt, konnten aber keinem Tatort und keinem Opfer zugeordnet werden. Mit Hilfe der Veröffentlichung von Fotos in den Medien durch die Pressestelle, gelang es alle neun Räder den Besitzern zuzuordnen und wieder auszufolgen. Die Tatorte lagen in Gunskirchen, Roitham, Lindach und Laakirchen. 4 0 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 polizeierfolge • POLIZEIERFOLGE • POLIZEIERFOLGE • POLIZEIERFOLGE Foto: Polizei Linz Falscher Polizist bei Verkehrskontrolle erwischt Bei einer Verkehrskontrolle am 22. Februar 2016 hielten Polizisten der Verkehrsinspektion Linz einen 25-Jährigen aus Leonding an. Dabei stellten sie fest, dass im Auto des 25-Jährigen eine funktionsfähige Blaulichtanlage samt Folgetonhorn verbaut war. Ebenso fanden die Beamten ein Funkgerät für den Polizeifunk, einen selbst gefertigten Ausweis, der dem Dienstausweis der Polizei ähnelte und eine Uniformjacke. Der Lenker wird unter anderem wegen des Verdachts der Amtsanmaßung bei der Staatsanwaltschaft Linz angezeigt. Das Auto wurde zur Prüfstelle der Landesregierung vorgeführt. Foto: Polizei Peuerbach Drogen im Wert von 55.000 Euro verkauft 4.300 Ecstasy-Tabletten, ein Kilogramm Cannabiskraut, 18 Gramm Kokain, zahlreiche LSD-Trips und 325 Gramm Speed sollen zwei Dealer sechs Monate lang in OÖ verkauft haben. Die beiden Hauptbeschuldigten, ein 25-Jähriger aus Waizenkirchen und ein 28-Jähriger aus Alkoven, sollen Cannabiskraut in großen Mengen selbst produziert haben. Andere Suchtmittel kauften sie im „Darknet“. Eine Postlieferung von 500 Ecstasy-Tabletten konnte von der Polizei abgefangen werden. Diese wurden in einer Puzzle-Verpackung aus dem Ausland verschickt und zwischen den Puzzleteilen getarnt. Die Beiden wurden festgenommen und sitzen in U-Haft. Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich Feuerlöscher versprüht – Minderjährige Täter ausgeforscht Ein 12-jähriger Welser und ein 13-jähriger Welser konnten als jene Täter ausgeforscht werden, die am 12. März 2016 im Parkhaus einer Möbelkette in Wels, insgesamt 12 Feuerlöscher aus den Kästen entnommen und versprüht hatten. Die beiden Burschen verschafften sich widerrechtlich Zugang zum Parkhaus und versprühten die Feuerlöscher ihren Angaben zu Folge aus Langeweile. Sie wurden bei der Tat von einer Überwachungskamera gefilmt. Polizisten erkannten die beiden Verdächtigen am 17. März 2016 im Zuge des Streifendienstes. Die beiden Burschen zeigten sich bei den Einvernahmen geständig. Sie wurden angezeigt. Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich Spritztour mit Bulldozer Ein 23-Jähriger und ein 19-Jähriger aus dem Bezirk Freistadt sollen am 23. März 2016 auf einer Straßenbaustelle in Freistadt eine Planierraupe in Betriebe genommen, bei einem abgestellten Minibagger die Fenster eingeschlagen und eine Rüttelplatte beschädigt haben. Nach diesem Vorfall zeigte einer der Beiden bei der Polizei einen Diebstahl von seiner benachbarten Hausbaustelle an. Bei der Sachverhaltsaufnahme fiel den Polizisten auf, dass die von dem Anzeiger getragenen Schuhe das gleiche Profilmuster aufwiesen, wie die von der Straßenbaustelle gesicherten Schuhspuren. Nach anfänglichem Leugnen gestanden sie. Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich Wettlokalräuber kurz nach der Tat in Linz festgenommen Nachdem ein Lokalgast am 21. April 2016 bereits mehrere Stunden in einem Wettlokal in Asten an Spielautomaten gespielt hatte, begab er sich hinter das Verkaufspult und bedrohte die Angestellte mit einem Messer. Nachdem er mit der Beute geflüchtet war, nahm ein Gast die Verfolgung auf und sah den Täter mit einem Auto wegfahren. Aufgrund dessen konnte der Zulassungsbesitzer ausgeforscht werden. Linzer Polizisten ermittelten den 42-jährigen Beschuldigten aus Linz in einem Spiellokal in Linz-Neue Heimat und er wurde vom EKO Cobra festgenommen. Ein Großteil der Beute konnte bei ihm sichergestellt werden. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 4 1 polizeierfolge Erfolge der Landesverkehrsabteilung OÖ I n der Nacht von 4. auf 5. Dezember 2015 führte die Polizei in Oberösterreich eine landesweite Verkehrsschwerpunktaktion durch. Polizisten der Landesverkehrsabteilung Oberösterreich und Beamte in sämtlichen Bezirken kontrollierten in den Abendund Nachtstunden die Verkehrsteilnehmer verstärkt auf Alkohol. Dabei wurden 2.337 Alkovortests durchgeführt. 71 Verkehrsteilnehmer werden wegen Alkoholisierung angezeigt. 40 davon hatten mehr als 0,8 Promille Alkohol im Blut, sodass ihnen der Führerschein abgenommen wurde. Der Spitzenreiter war ein Autofahrer im Bezirk Vöcklabruck. Er wurde mit 2 Promille gestoppt. Ein Autofahrer wird wegen Fahren unter Suchtmitteleinfluss angezeigt. 10 kontrollierte Lenker besaßen gar keinen Führerschein. Zusätzlich zeigten die Polizisten 188 weitere Verkehrsübertretungen an und verhängten 272 Organstrafverfügungen. Auch sechs Fahrzeuge ohne Autobahnvignette gingen den Beamten ins Netz. „Mit dieser Aktion wollen wir Präsenz zeigen und gefährliche Alkolenker aus dem Verkehr ziehen“, sagte Oberst Klaus Scherleitner, Leiter der Landesverkehrsabteilung Oberösterreich. Fotos: LPD OÖ / Bernd Innendorfer 2.337 Alkotests in einer Nacht Straßenrennen endete mit Verkehrsunfall A m 11. Februar 2016 kam es auf der Wiener Bundesstraße B1 im Gemeindegebiet von Leonding zu einem Straßenrennen zwischen zwei Verkehrsteilnehmern. Eine Streife der Landesverkehrsabteilung OÖ konnte um 21:40 Uhr die Verfolgung aufnehmen und dabei massive Geschwindigkeitsüberschreitungen der beiden Fahrzeuglenker feststellen. Auf der B1 im Bereich Salzburger Straße rasten die Lenker trotz dichtem Verkehrsaufkommen mit 190 km/h Richtung Linz. Bei der Nachfahrt konnte einer der beiden Lenker verfolgt werden. Im Bereich Flötzerweg bei einer 30km/hBeschränkung konnten die Polizisten die Fahrgeschwindigkeit von bis zu 110 km/h messen, ehe der Pkw-Lenker gegen eine Einbahnstraße fuhr und mit dem Auto gegen zwei abgestellte Pkw prallte. Danach versuchte der Lenker nochmals seine Fahrt fortzusetzen. Er konnte aber von den Beamten der Landesverkehrsabteilung gestoppt werden. Wie sich herausstellte, besitzt der 23-Jährige aus Haid keinen Führerschein. Wegen mehreren Übertretungen nach der StVO ergehen Anzei- gen an die BH Linz-Land und der Lenker wird darüber hinaus wegen Verdachts der Gefährdung der körperlichen Sicherheit an die Staatsanwaltschaft Linz angezeigt. 4 2 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 polizeierfolge Ermittlerteam aus Garsten, Bad Hall und Aschach/Donau nahm neun Beschuldigte fest. Einbruchserie mit 93.000 Euro Schaden geklärt Einbrüche in neun Bezirken Die meisten Einbrüche wurden in Steyr und Steyr-Land sowie im Bezirk Eferding verzeichnet. Aber auch in Linz und in den Bezirken Grieskirchen, Linz-Land, Perg, Urfahr-Umgebung und Amstetten wurden Einbrüche verübt. Am 21. November 2015 brach die Tätergruppe in eine Firma in Alkoven ein und stahl einen Tresor. Diesen brachten sie nach Sierninghofen-Neuzeug, Gemeinde Sierning, und schnitten ihn in einer Autowerkstatt auf. Den ausgeräumten Tresor versenkten sie in der Nähe im Steyr-Fluss. Im Zuge der Ermittlungen lokalisierten die Ermittler den Tresor. Am 23. November 2015 bargen CobraTaucher den Tresor aus der Steyr. Auf Grund von Spurenauswertungen, Hinweisen und Bildern aus Überwachungskameras gelang es den Kriminalisten die Tätergruppe auszuforschen. Von Anfang November bis Ende Dezember 2015 erließ die Staatsanwaltschaft Steyr Festnahmeanordnungen gegen insgesamt neun Burschen und Männer. Ein 19-Jähriger und ein 29-Jähriger aus Sierning, ein 18-Jähriger und ein 22-Jähriger aus Bad Hall und Pfarrkirchen, ein 19-Jähriger und ein 23-Jähriger aus Aschach an der Donau und Eferding, ein 17-Jähriger aus Waldneukirchen, ein 18-Jähriger aus St. Ulrich bei Steyr sowie ein 24-Jähriger aus Waizenkirchen wurden vom Einsatzkommando Cobra festgenommen. Bei vierzehn Hausdurchsuchungen in den Bezirken Steyr-Land, Eferding und Grieskirchen wurden neben Diebesgut auch verbotene Waffen, wie Messer, Elektroschocker und Schlagringe, sowie geringe Mengen Suchtmittel sichergestellt. Sechzehn weitere Verdächtige, die an den Einbrüchen beteiligt gewesen sein sollen, werden auf freiem Fuß angezeigt. Pressekonferenz des Ermittlerteams In einer Pressekonferenz am 26. Jänner 2016 auf der Polizeiinspektion Garsten, stellten die Ermittler gemeinsam die Ergebnisse ihrer Arbeit der Öffentlichkeit vor. Dabei präsentierten sie den Medien sichergestellte Gegenstände, darunter auch einen als Taschenlampe getarnten Elektroschocker und einen aus der Steyr geborgenen Tresor. Bernd Innendorfer Foto: LPD OÖ / Bernd Innendorfer E in Ermittlerteam der Polizei in Garsten, Bad Hall und Aschach an der Donau klärten eine Einbruchserie mit 78 Einbrüchen in neun Bezirken. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 93.000 Euro. Neun Männer befinden sich in Haft. Sechzehn weitere Personen werden angezeigt. Mitte Oktober 2015 begannen die Ermittlungen in Steyr-Land und Umgebung. Die Polizisten verzeichneten zahlreiche Einbrüche in Sportplatzbuffets, Kindergärten, Gastlokalen, Imbissbuden und Firmen. Ab November 2015 wurde unter anderem im Raum Eferding ermittelt, da einer der Verdächtigen dorthin verzogen war und es auch dort zu zahlreichen gleichartigen Einbrüchen gekommen war. 78 Einbrüche, 25 Beschuldigte, 9 Festnahmen Insgesamt werden der Gruppierung 78 Einbrüche an 59 Tatorten zugeordnet. Die Ermittler, BezInsp Thomas Leitner, GrInsp Markus Berger, AbtInsp Josef Scharinger und GrInsp Norbert Ilk. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 4 3 Ch D i ernosn t ilki c h e s Ein Sicherheitsbürger in jeder Gemeinde soll Bindeglied zwischen Gemeindebürgerinnen und -bürgern und der Polizei sein. Gemeinsam sicher Fotos: LPD OÖ / Michael Dietrich G emeinsam mit den Gemeinden möchte die Polizei mit einem Pilotprojekt in Schärding die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit den Bürgern verbessern und damit auch das Sicherheitsgefühl heben, das mit dem tatsächlichen Kriminalitätsbild oft nicht übereinstimmt. Damit einerseits die Polizei über Probleme und Sorgen der Bevölkerung Bescheid weiß und andererseits um die Bürgerinnen und Bürger besser informieren zu können. Bei Infoveranstaltungen wird man die Bevölkerung gezielt über das tatsächliche Kriminalgeschehen, aber vor allem auch über präventive Maßnahmen informieren. Im Zuge dieses österreichweiten Projektes wurde neben den Bezirken Mödling, Eisenstadt und Graz, der Bezirk Schärding als überwiegend ländlicher Bezirk ausgewählt. Bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Bezirkshauptmann Dr. Rudolf Greiner und dem Bürgermeister von Taufkirchen an der Pram, Paul Freund als Vertreter des Gemeindebundes, stellten Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA und Bezirkspolizeikommandant Matthias Bürgermeister Paul Freund, Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA, Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn, BA und Bezirkshauptmann Dr. Rudolf Greiner. Osterkorn, BA am 11. April 2016 in Schärding das Projekt vor. Ziel des Projektes ist es, die Unsicherheiten in der Bevölkerung abzubauen und die Kommunikation zu verbessern. „Es geht hier um eine Art „Kümmerer-Funktion“ und nicht darum Hilfssheriffs einzusetzen“, stellte Landespolizeidirektor Pilsl klar. „Die Sicherheitsbürger werden auch keine besonderen Rechte sondern einen besonderen Draht zur Polizei haben“, betonte Pilsl. Bezirkshauptmann Dr. Rudolf Greiner sagte, dass es bereits einige Überlegungen gegeben habe, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu steigern. „Schaut man sich die Kriminalitätszahlen, die Aufklärungsquote und wie der Bezirk Schärding im Vergleich zu anderen Bezirken liegt an, kann man objektiv gesehen nicht von Problemen sprechen“, sagte Greiner. „Uns ist es ein gemeinsames Anliegen mit diesem Projekt, den Menschen die Unsicherheit zu nehmen“, so Greiner. Dass die Unsicherheit, gerade nach der Unterbringung von Flüchtlingen, in der Gemeinde Taufkirchen an der Pram groß war, veranlasste Bürgermeister Paul Freund dazu mehrere Infoveranstaltungen zu organisieren. „Die Menschen zu informieren ist ein wichtiger Schritt um Ängste abzubauen“, sagte Freund. So war es dann auch in Taufkirchen. „Als die ersten Bewohner da waren, lösten sich die Ängste auf und man sah, dass sie eigentlich unbegründet waren“. Ein erster Schritt bei dem Projekt wird die Zusammenarbeit bei möglichen Problemen in Freibädern sein. Beispielsweise die Schulung von Bäderpersonal oder die Ausarbeitung von mehrsprachigen Baderegeln. Auch hier kommt den Rückmeldungen aus der Bevölkerung eine große Bedeutung zu. Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet und läuft vorerst bis zum zweiten Quartal 2017. Dann wird es ausgewertet bzw. evaluiert. Bei einer positiven Bewertung ist eine Ausweitung des Projekts angedacht. Community-Referent KontrInsp Gerhard Gierlinger im Gespräch mit Polizisten in der Gemeinde. 4 4 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Bernd Innendorfer Polizei Oberösterreich 2/2016 ANKÜNDIGuNG D i e N scthlri o ch N ei K s Anonyme Alkoholiker Österreich und Südtirol Ausstellung zum thema Alkohol und familiäre Gewalt V om 20. bis 26. Juni 2016 findet in der eingangshalle des bundesamtsgebäudes Nietzschestraße 33 eine Ausstellung zum thema „Alkohol und familiäre Gewalt“ statt. organisiert vom landeskriRetter 2016 – brandheiß mit neuen Themenbereichen! minalamt oö, Prävention, stellen sich dort die Anonymen Alkoholiker, die Al-Anon-GemeinNach dem Jahr der Interschutz ist alles gespannt schaft (selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholkranken), die Männerberatungen des landes oö auf die Retter Messe 2016. satzorganisation wird 2016 noch größer, umfangreicher und exklusiver. Die R und der Diözese linz sowie das Gewaltschutzzentrum oö vor. Folder über die tätigkeiten der jeweiligen um die Themen Rettungsdienst, Sanitätsund Gesundheitswesen und wird som organisationen werden aufgelegt. tiefgründige und deshalb jedenfalls lesenswerte einblicke erlauben die Von 29. September bis 01. Oktober 2016 werden über 170 Aussteller alles ru (lebens-)Geschichten eines anonymen Alkoholikers sowie einer betroffenen der Al-Anon Gemeinschaft. • Feuerwehr/Brand-Katastrophenschutz, Maria M. Deischinger, BezInsp • Rettung/Notfallund Sanitätsausrüstung/Medizintechnik sowie • Sicherheitstechnik/Arbeitsschutz präsentieren. Retter 2016 – brandheiß mit neuen themenbereichen! Top-Rahmenprogramm • • • Feuerwehr/brand-Katastrophenschutz, rettung/Notfall- und sanitätsausrüstung/Medizintechnik sowie sicherheitstechnik/Arbeitsschutz präsentieren. top-Rahmenprogramm ein top-rahmenprogramm garantiert sicherheits- und einsatzkräften aus ganz österreich und den Nachbarländern eine ideale Kommunikations- und Weiterbildungsplattform. zahlreiche Fachveranstaltungen wie der oö landesfeuerwehrtag, das „Forum retter-Messe“ des brandschutzforum Austria, die 1. retter Notfalltage oder die Austrian Firefighter combat challenge werden im rahmen der retter Messe abgehalten. spannungsgeladene Vorführungen gepaart mit informativen Vorträgen – das Programm der retter Messe lässt keine Wünsche offen. Die direkte lage des Messe- FACHMESSE FÜR SICHERHEIT UND EINSATZORGANISATIONEN 29. Sept. - 1. Okt. 16 Feuerwehr Brandschutz Katastrophenschutz Rettung Notfallmedizin Arbeitsschutz retter-messe Retter16_Ins_90x65mm_Polizei OÖ.indd 1 NOTFAL GE LTA Spektakuläre Live-Vorführungen & Vorträge tungsaktionen aus dem Fluss. Die österreichische rettungshundebrigade zeigt live, was ihre rettungshunde Spektakuläre Live-Vorführungen & Vorträge können. Der zivilschutzverband widmet sich den TheSpannungsgeladene Vorführungen gepaart mit informativen Vorträgen – das men selbstschutz, ersthelfer, uvm. und auch das bundesdirekte Lage des Messegeländes an der Traun ermöglicht Demonstrationen de heer und rote Kreuz werden mit zahlreichen Vorführundem Fluss. Die Österreichische Rettungshundebrigade zeigt live, was ihre genden und Vorträgen einen einblick geben. Für eine heiße Themen Selbstschutz, Ersthelfer, uvm. und auch das Bundesheer und Ro stimmung sindgeben. die FireGirlstM vor ort sind unddiewerden einen Einblick Für eine heiße Stimmung FireGirlsTM vor Ort u kräftig einheizen! Weitere finden sie laufend aktualisiert Weitereinformationen Informationen finden Sie laufend aktualisiert online unter www.retterme online unter www.rettermesse.at oder auf Facebook unterRetter retter2016 Messe. – Messe für Sicherheit und Einsatzorganisationen Retter 2016 Messe für Sicherheit und 29. Sept. bis–01. Okt. 2016 Einsatzorganisationen Öffnungszeiten: täglich von 9.00 - 18.00 Uhr 29. September bis 1. Oktober 2016 Öffnungszeiten: von 9 - 18 Uhr RETTER 1. N ach dem Jahr der interschutz ist alles gespannt auf die retter Messe 2016. österreichs einzige umfassende Messe für sicherheit und einsatzorganisation wird 2016 noch größer, umfangreicher und exklusiver. Die retter Messe geht neue Wege und erweitert das Messekonzept um die themen rettungsdienst, sanitäts- und Gesundheitswesen und wird somit zur leitmesse rund um die gesamte rettungskette. Von 29. september bis 01. oktober 2016 werden über 170 Aussteller alles rund um die bereiche Ein Top-Rahmenprogramm garantiert Sicherheits- und Einsatzkräften aus ga kations- und Weiterbildungsplattform. Zahlreiche Fachveranstaltungen wie de geländes an der traun ermöglicht Demonstrationen der Brandschutzforum Austria, die 1. Retter Notfalltage oder die Austrian F oberösterreich Wasserrettung von spektakulären retMesse abgehalten. w w w.ret t ermesse.at 23.05.16 13:49 P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 45 Ch D i ernosn t ilki c h e s Von ihrer Flucht vor dem Bürgerkrieg in Somalia zur österreichischen Staatsbürgerschaft und der Rückkehr in ihr Heimatland. Eine Dolmetscherin berichtet W ährend des langandauernden Bürgerkrieges in Somaliland (Somalia) musste Maryan Mohammed Ali mehrmals mit ihrem Sohn aus ihrer Heimat nach Äthiopien fliehen. Als eine Rückkehr in ihr Heimatland ausgeschlossen war, entschloss sie sich im Mai 1994 illegal von Äthiopien nach Österreich zu reisen. Ihr Mann war bereits 1988 aus Somaliland geflohen und lebte bis 1989 in Katar. Er entschloss sich schließlich illegal nach Österreich einzureisen und war als Asylwerber bis 1992 in Grundversorgung. In demselben Jahr erhielt er Asyl in Österreich. Kurz darauf fand er eine Arbeit und eine kleine Wohnung. Danach versuchte er seine Frau und seinen Sohn nach Österreich zu holen. Als Maryan zwei Jahre nach ihrem Mann in Österreich ankam, brachte er sie zum Bundesasylamt. Nach einer kurzen Befragung erhielt sie einen positiven Asylbescheid und durfte gemeinsam mit ihrem Mann in Österreich bleiben. Es war ihnen allerdings nicht möglich ihren Sohn nach Österreich zu holen. Die Rückkehr Nach ihrer Ankunft in Somaliland berichtete sie, dass dort Frieden herrscht. Es gäbe eine funktionierende Regierung, Polizei und Gerichte. Die Wirtschaft erlebt einen Aufschwung, da immer mehr Geschäfte und Firmen eröffnet werden. Immer mehr Einheimische kehren in ihre ursprüngliche Heimat zurück, um das Land neu aufzubauen. Häuser, Straßen und Märkte werden neu errichtet. Das Leben in Somaliland ist billig und leistbar. Dennoch besteht eine hohe Arbeitslosigkeit, weswegen immer wieder Menschen aus Somaliland nach Europa fliehen, um ein besseres Leben zu finden.Es wird ihnen unter anderem erzählt, dass sie ein Haus und ein Auto bei ihrer Ankunft in Europa erhalten. U m als Dolmetscher für die Polizei tätig zu sein, muss man eine schriftliche Bewerbung und einen Lebenslauf an die Landespolizeidirektion OÖ senden. Danach erfolgen eine Sicherheitsüberprüfung und ein persönliches Vorstellungsgespräch, bei dem entschieden wird, ob man als Dolmetscher für das BM.I tätig sein darf. In Oberösterreich gibt es derzeit 270 beeidete und nicht beeidete Dolmetscherinnen und Dolmetscher in 55 verschiedenen Sprachen die für die Polizei arbeiten. Im Jahr 2015 wurden 5.800 Gebührennoten mit einer Auszahlungssumme von insgesamt 1.479.000 Euro gestellt. Im Oktober 1994 begann sie mit einem sechs monatigem Deutschkurs, zwei Wochen nach der Beendung fand sie eine Arbeitsstelle. Die österreichische Staatsbürgerschaft erhielt das Ehepaar im Jahr 2000 – acht bzw. sechs Jahre nach ihrer Einreise. Im Jahr 2001 gelang es ihnen nach mehreren Fehlversuchen auch ihren Sohn aus Somaliland zu holen. Im Jahr 2005 begann Maryan zusätzlich als Dolmetscherin für die Polizei und das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in allen Bundesländern zu arbeiten. Trotz ihres erfolgreichen und glücklichen Lebens in Österreich, entschloss sie sich im Jahr 2015 gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihren zwei in Österreich geborenen Kindern zu ihrer Familie nach Somaliland zurückzukehren. Ihr ältester Sohn wollte allerdings in Österreich bleiben. Auch die Wirtschaft erlebt einen Aufschwung. Am Bild ist eine neu erbaute Moschee in Hargeisa zu sehen. Fotos: Privat Leben in Österreich Die Unterkunft von Maryan Mohammed Ali in Somaliland. 4 6 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 D i e n sCthlri o ch n ei k s Das Projekt Maryan Mohammed Ali möchte gemeinsam mit der Regierung in Somaliland ein Projekt entwickeln, um den Jugendlichen bessere Perspektiven zu geben und ihnen aufzuzeigen, was sie bei einer Flucht nach Europa tatsächlich erwartet. Zudem ist es ihr ein Anliegen, den Geflüchteten eine Rückkehr zu ermöglichen. Die meisten haben Angst vor einer Rückkehr, da dies eine Schande bedeutet, weil sie das „goldene“ Leben in Europa nicht geschafft haben. Ulrike Salzer Quelle: Von Lencer - Eigenes Werk, wikimedia.org Reges Treiben am Hafen von Berbera. Dolmetscherin Maryan Mohammed Ali kehrte in ihr Heimatland zurück, um „dort etwas aufzubauen.“ Somaliland ist ein unabhängiger, aber nicht anerkannter Staat und gehört zu Somalia. Rund drei Millionen Menschen leben in Somaliland. Hargeisa ist die Hauptstadt. Berbera ist die zweitgrößte Stadt und liegt am Meer. Der Hafen von Berbera ist eine bedeutende Einnahmequelle und der wichtigste Exporthafen für Äthiopien. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 4 7 ch D i erNosN t ilKi c h e s An der Schengen-Außengrenze zur Russischen Föderation: Polizeilicher Erfahrungsaustausch in Estland Fotos: Privat D er Peipussee ist etwa elfmal so groß wie der Neusiedler see. bei temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt bin ich mit 100 Kilometern pro stunde unterwegs über den Grenzsee zu russland. Nicht mit einem boot, sondern als beifahrer auf einem Motorschlitten der Grenzpolizei. eine 17 zentimeter dicke eisschicht schützt zu dieser Jahreszeit vor dem einbrechen in den see, versichern die estnischen Polizisten. sie müssen es wissen, denn das Vermessen der Dicke und struktur der eisschicht des sees fällt in ihre Kompetenz. Diese und weitere erfahrungen meiner dreiwöchigen Auslandsreise im März dieses Jahres, darf ich mit der interessierten leserin und dem interessierten leser teilen. begleitend zum seit dem Jahr 2006 bestehenden Fachhochschulstudienlehrgang „Polizeiliche Führung“ ist im rahmen der Grundausbildung der Verwendungsgruppe „e1“ ein dreiwöchiger Auslandsaufenthalt bei einer Polizeiorganisation der europäischen Union zu absolvieren. Gemeinsam mit einem anderen Kursteilnehmer fiel meine entscheidung auf estland. eesti, wie der Name der parlamentarischen republik in der landessprache lautet, wurde von uns einerseits aufgrund seiner geopolitischen bedeutung und andererseits wegen der modernen sowie gut ausgerüsteten Polizei ausgewählt. Zwei Grenzpolizisten mit BezInsp Riedler bei einer Kontrollfahrt am zugefrorenen Lake Peipus. Die Verwaltungsbediensteten unterstützen die Polizei bei der bearbeitung von Kleinkriminalität und bei administrativen Angelegenheiten. obwohl es in estland 15 politische bezirke gibt, ist die Polizei nach einer reform im Jahr 2003 in nur vier Präfekturen aufgeteilt. in die Nord-, ost-, süd- und West-Präfektur. in der Nordpräfektur, wo auch die hauptstadt tallinn gelegen ist, wurden im Jahr 2013 665 Kriminalfälle pro 10.000 einwohner registriert. Dies ist etwa dem Durchschnitt der österreichweiten Kriminalitätsbelastungen ähnlich. im Vergleich zu den anderen drei Präfekturen ist die nördlichste Präfektur jedoch am stärksten belastet. in den drei weiteren Präfekturen wurden im selben zeitraum etwa 200 bis 250 Kriminalfälle je 10.000 einwohner gezählt. Gesondert zu erwähnen ist die tatsache, dass das innenministerium durch etwa 1.000 freiwillige Polizistinnen und Polizisten unterstützt wird. Voraussetzung für die Verwendung als freiwilliger Polizist oder freiwillige Polizistin sind ein Aufnahmetest und ein einwöchiges training, sowie ein tadelloser leumund. Die freiwilligen helferinnen und helfer tragen eine Polizeiuniform, wobei sie durch einen speziellen Aufdruck als Freiwillige erkennbar sind. Grundausbildung und Fortbildung Grundsätzlich können die angehenden Polizeischülerinnen und Polizeischüler zwischen zwei polizeilichen Grundausbildungsmöglichkeiten wählen. Die erste Die estnische Polizei Das innenministerium estlands besteht aus der Polizei, der Grenzpolizei, der rettung, dem nationalen sicherheitsdienst, der Akademie der sicherheitswissenschaft, dem informationstechnologie- und entwicklungszentrum, sowie dem Notfallzentrum des innenministeriums. im Jahr 2010 wurden die Polizei und die Grenzpolizei fusioniert. Generaldirektor elmar Vaher ist der höchste Polizist. Annähernd 4.000 uniformierte bzw. in zivilkleidung tätige Polizistinnen und Polizisten und etwa 1.300 Verwaltungsbedienstete arbeiten für das estnische innenministerium. 48 Übersichtskarte der estnischen Polizei und deren Einsatzgebiete. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 D i e n sCthlri o ch n ei k s Möglichkeit ist eine Berufsausbildung, die zweite eine akademische Grundausbildung. Die Berufsausbildung dauert 18 Monate und beinhaltet eine 13 Wochen dauernde Praxisphase. Die akademische Grundausbildung umfasst drei Jahre und beinhaltet eine insgesamt 21 Wochen dauernde Praxisphase. Eine modular aufbauende Führungskräfteausbildung, wie sie die österreichische Polizei mit den Grundausbildungen E2b, E2a oder E1 etabliert hat, kennt die estnische Polizei nicht. Grundsätzlich steht den estnischen Polizistinnen und Polizisten, die die akademische Grundausbildung absolviert haben, beinahe jede Führungsposition ohne weitere Ausbildung offen. Wie mir geschildert wurde, stößt dies jedoch innerhalb der Kollegenschaft oftmals auf Kritik, da eine große Abhängigkeit zu beurteilenden Vorgesetzten oder Unterstützern besteht. Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, wird seit einigen Jahren auch Zivilisten werden in den folgenden Aufgabengebieten aus- und fortgebildet: Polizei und Grenzschutz, Rettung, Verbesserungsmaßnahmen, Steuerwesen und Zoll. An dieser Akademie wurde uns auch das Simulationstraining zur Bewältigung von Krisen und Katastrophen für angehende Kräfte aller zivilen Einsatzorganisationen (Polizei, Rettung, Feuerwehr) vorgestellt. Dieses Simulationstraining ist mit der in Österreich geschulten Richtlinie für das Führungssystem der Sicherheitsexekutive in besonderen Lagen (RFbL) vergleichbar. Dabei können gemeinsame Operationen der verschiedenen Blaulichtorganisationen, in seltenen Fällen auch unter Einbindung des Militärs, simuliert, dargestellt und geübt werden. Die Software kann auf einer 2D Karte überblicksmäßig Lagebilder darstellen und darüber hinaus die Sicht von Ersteinschreitern mittels 3D Simulation abbilden. Die Sichtweise kann zwischen first-personview und third-person-view verändert werden, wobei sich der „gespielte“ Ersteinschreiter mittels Joystick durch die Lage bewegt. Der Zweck dieser Simulationssoftware ist vor allem das Erlernen einer professionellen Lagebeurteilung und deren Bewältigung, sowie der nachträglichen Evaluierung der gesetzten Schritte durch die Kommandanten bzw. Führungskräfte während der Stabsarbeit. Einsatztraining Captain Tönis Kaasik und BezInsp Alexander Riedler tauschen sich hinsichtlich der unterschiedlichen Ausbildungsmodalitäten im „Police and Border Guard College“ in Muraste aus. kein schriftlicher Aufnahmetest mehr durchgeführt. Stattdessen werden drei Gegenstände aus dem Abschlusszeugnis der Schulausbildung als Kriterium herangezogen. Den Abschluss für eine erfolgreiche Zulassung zur Polizeiausbildung bildet ein Aufnahmegespräch. Alle Fortbildungsmaßnahmen werden an der „Sisekaitseakadeemia-Estonian Academy of Security Sciences“, welche im Jahr 1992, kurz nach der estnischen Unabhängigkeitserklärung gegründet wurde, durchgeführt. Diese Akademie gehört zum estnischen Innenministerium. Polizistinnen und Polizisten, aber Das Einsatztraining der estnischen Polizei setzt sich wie in Österreich aus Elementen der Einsatztechnik, der Einsatztaktik und der Schießausbildung zusammen. Das Hauptquartier der Einsatztrainer befindet sich in Tallinn, wo die landesweite Koordination, sowie die Kontrolle der Durchführung des Einsatztrainings vorgenommen werden. Nur wenige Polizistinnen und Polizisten werden hauptamtlich als Einsatztrainer eingesetzt; den Großteil bilden nebenamtliche Einsatztrainer, die auf den verschiedenen Dienststellen ihren Dienst versehen. Zweimal pro Jahr findet ein Einsatztraining und zusätzlich einmal pro Jahr ein Schießtraining statt. Jedes Jahr müssen die Polizistinnen und Polizisten diesen Schießtest absolvieren, damit die Trageberechtigung für Dienstwaffen erhalten bleibt. Der Leiter des Einsatztrainings Major Jaak Kiviste schilderte mir, dass die Ausweitung zu einem quartalsmäßigen Einsatztraining wünschenswert sei, derzeit aber aufgrund fehlender Ressourcen nicht umgesetzt wird. Alle Polizistinnen und Polizisten sind mit einer persönlich zugewiesenen ballistischen Schutzweste ausgerüstet. Des Weiteren befinden sich in jedem Polizeifahrzeug eine ballistische Matte, zwei ballistische Helme und ein automatisches Sturmgewehr. Am Einsatzgurt tragen die estnischen Polizeibeamten neben der Dienstwaffe einen Pfefferspray, Handfesseln, eine Taschenlampe, ein Multifunktionswerkzeug und einen Teleskopschlagstock. Als Faustfeuerwaffe wird hauptsächlich die Walther P99Q verwendet. Besonders zu betonen ist der Umstand, dass seit zwei Jahren in allen Waffen Hohlspitzmunition verwendet wird, um eine bessere Wirkung beim Gegenüber zu erreichen und eine Fremdgefährdung zu minimieren. Bei vorhergehender Anmeldung beim Dienstvorgesetzten stehen jeder Polizistin und jedem Polizisten zwei Stunden pro Wochen für sportliche Aktivitäten zur Verfügung. Hierfür wird auch der in jeder Dienststelle vorhandene Gymnastikraum verwendet. Jede Polizistin und jeder Polizist hat jährlich einen Fitnesstest zu bestehen um außendienstfähig zu bleiben. Eine Besonderheit ist ebenso, dass sich die estnische Saunatradition auch in den Polizeidienststellen widerspiegelt. So ist in jeder Dienststelle eine nach Geschlechtern getrennte kleine Sauna zu finden. Auch ich durfte oftmals nach Dienstende einer Einladung zu diesem Saunaritual, bei dem Snacks und diverse Getränke konsumiert werden, folgen. Verkehrspolizei Zwei Tage lang war ich mit der Verkehrsabteilung der Nordpräfektur unterwegs. Zu ihren Hauptaufgaben zählen Verkehrskontrollen, Geschwindigkeitsmessungen, Atemalkoholuntersuchungen, Fußgängerkontrollen sowie Verkehrsregulierungen bei Ampeln, Eskortierungen bei besonderen Anlässen und der ruhende Verkehr. Die Besatzung eines Streifenwagens besteht aus zwei Personen, wobei immer dieselben Personen miteinander Dienst versehen. Der Fuhrpark beinhaltet sowohl normale als P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 4 9 Ch D i ernosn t ilki c h e s auch zivile Fahrzeuge der Marken Skoda und VW. Die Besprechung zur Befehlsausgabe findet bei Dienstbeginn im Freien vor der Dienststelle statt. Danach besetzen die Teams die Fahrzeuge und kommen lediglich zum Mittagessen und kurz vor Dienstende zu ihrer Dienststelle zurück. Da alle Fahrzeuge mit Computer und Drucker ausgestattet sind, werden die administrativen Tätigkeiten vor Ort abgehandelt, sodass eine Bearbeitung im Büro nicht notwendig ist. Bei einer Kontrolle muss die angehaltene Person hinter dem Beifahrersitz im Polizeifahrzeug Platz nehmen. Der Lenker des Polizeifahrzeuges setzt sich aus taktischen Gründen neben den Betretenen auf die Rückbank. Der zweite Polizist bzw. die zweite Polizistin schreibt einen Bericht am eingebauten Computer und druckt notwendige Formulare im Fahrzeug aus. Als Präventionsmaßnahme werden je nach Delikt Belehrungen über die möglichen Folgen des rechtswidrigen Verhaltens ausgedruckt und übergeben. Sollte die betretende Person sich aufgrund einer fremden Sprache nicht verständigen können, wird ihr ein Video über die Gefahren des rechtswidrigen Verhaltens auf einem Monitor, der sich auf der Rückseite der Kopfstütze des Beifahrersitzes befindet, gezeigt. Am Ende der Amtshandlung sind der Bericht und die persönlichen Angaben vom Betretenen mit Unterschrift zu bestätigen. Strafgelder können nicht vor Ort bezahlt werden. Innerhalb einer gewissen Frist muss die Strafe formlos eingezahlt werden, andernfalls wird ein Strafverfahren eingeleitet. Bei schweren Delikten jedoch wird sofort ein Strafverfahren in die Wege geleitet. E-Police System Jedes Polizeifahrzeug hat über den fix installierten Computer Zugriff auf das sogenannte E-Police System. Dies entspricht in Grundzügen unserem EKIS, ist jedoch umfassender. Mit nur einer Eingabe werden alle verfügbaren, auch Ministerien übergreifende Datenbanken, gleichzeitig abgefragt und das Ergebnis wird sekundenschnell angezeigt. Selbst Verwaltungsübertretungen werden landesweit angezeigt. Die dabei erhaltene Datenvielfalt könnte mit dem österreichischen Datenschutzgesetz nicht in Einklang gebracht werden. Je- Eine Gruppe der Verkehrspolizei mit Kollege Riedler am Ende einer gemeinsamen Schicht vor dem Finnischen Meerbusen. des Polizeifahrzeug besitzt sogenannte dash-cameras, welche die Umgebung vor dem Fahrzeug zu jeder Zeit filmen. Darüber hinaus können Vorgänge im Fahrzeuginnenraum durch eine separat zuschaltbare Kamera, die sich im Rückspiegel befindet, gefilmt und aufgezeichnet werden. Auf einem Bildschirm werden landesweit die Standorte aller Polizeifahrzeuge angezeigt. Die von mir befragten Polizistinnen und Polizisten sehen in der möglichen Standortbestimmung eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme bei problemgeneigten Einsätzen und stehen diesem System entsprechend positiv gegenüber. Vor dem größten estnischen Polizeischiff Kindral Kurvits. Kriminalpolizei In Estland gibt es ein landesweit zuständiges, übergeordnetes Kriminalamt, das sich hauptsächlich mit organisierter Kriminalität befasst. Zusätzlich existiert in jeder Präfektur eine Kriminalabteilung. Diese unterscheiden sich jedoch in ihrer Struktur aufgrund verschiedener gewählter Schwerpunkte. In der Nordpräfektur werden die Aufgaben in drei Bereiche untergliedert: Verbrechen gegen Personen, Verbrechen gegen Eigentum und andere Verbrechen. Für kriminalpolizeiliche Tätigkeiten wird vorwiegend auf Absolventen der akademischen Grundausbildung zurückgegriffen. Während der Vorstellung einer aktuellen Ermittlung gegen eine Gruppierung, die sich auf Fahrzeuge einer bestimmten Marke spezialisiert hat, wurden uns die 52 vorwiegend an Grenzübergängen und Häfen installierten Videokameras vorgeführt. Diese Kameras ähneln den in Österreich verwendeten Kennzeichenerkennungsgeräten. Die Kennzeichentafeln eines Autos werden automatisch ausgelesen und gespeichert. Auch ist es möglich Alarme zu erhalten, sofern ein eingespieltes Kennzeichen eine Kamera passiert. Auf den Bildern ist größtenteils auch der Lenker zu erkennen. Nach einem Jahr werden die Lichtbilder gelöscht, die Metadaten wie Kennzeichen, Ort, Zeit verbleiben aber weiterhin in der Datenbank. In weiterer Folge ist geplant, solche Kameras auch in der Hauptstadt zu installieren, wodurch Bewegungsprofile erstellt werden können. KRT – Rapid Response Team Neben der estnischen Sondereinheit zur Bekämpfung des Terrorismus, ähnlich der Cobra, gibt es auch eine Spezialeinheit namens KRT – Rapid Response Team, ähnlich der WEGA. Die Spezialeinheit ist in Tallinn stationiert, aber für ganz Estland zuständig. 50 Polizisten gehören dieser Einheit an. Jede der zwei Schichten versieht für eine Woche durchgehend Dienst, danach erfolgt der Wechsel. Zu ihren Hauptaufgaben gehören Veranstaltungen wie Demons- 5 0 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 trationen, Fußballspiele oder andere Events mit erhöhter Teilnehmerzahl oder Gefährdungspotential. Aber auch Hausdurchsuchungen und Festnahmen von gefährlichen Personen gehören zu ihren Pflichten. An den Wochenenden unterstützt das KRT Polizistinnen und Polizisten aus Tallinn bei der Überwachungstätigkeit der Altstadt hinsichtlich betrunkener Nachtschwärmer. Neben der gängigen Ausrüstung verfügen die Mitglieder des KRT zusätzlich über eine Vollkörperschutzausrüstung und über Sonderwaffen. Jedem Polizisten ist überdies ein eigenes Sprechfunkset der neuesten Generation zugewiesen. Das KRT verfügt über zwei Sonderfahrzeuge mit Wasserwerfern und ein gepanzertes Fahrzeug, das vorwiegend für Geldtransporte der Nationalbank herangezogen wird. Die Funktionsweise und das Einsatzgebiet eines Hovercrafts wird erläutert. Grenzpolizei Der Grenzschutz ist Aufgabe des Innenministeriums. Zwei Tage lang wurden mein Lehrgangskollege und ich zur Grenzstation in Mustvee und zwei Tage zur Grenzstation in Vasknarva eingeladen. Dort wird die Schengengrenze zwischen Estland und Russland überwacht. Mustvee ist das Kommando von vier weiteren Grenzpolizeistationen: Varnja, Mehikoorma, Varska und Saatse. Varsknarva wiederum ist das Kommando von zwei weiteren Grenzpolizeistationen: Punamäe tk und Alajoe tk. Im Bereich beider Kommanden arbeiten knapp 140 Polizistinnen und Polizisten, die sich für eine 146 Kilometer lange See-, Fluss- und Landgrenze verantwortlich zeigen. So verläuft die Grenze etwa durch den im Winter zugefrorenen Peipussee und entlang des Flusses Narva. An beiden Seiten der Grenze gibt es eine Zone, die nicht be- Fotos: Privat D i e n sCthlri o ch n ei k s Estnische Grenzpolizisten mit BezInsp Peter Tauber und BezInsp Alexander Riedler am zugefrorenen Lake Peipus – 200 Meter von der Grenze zu Russland entfernt. treten werden darf; mit Ausnahme der Polizei in besonderen Fällen, wie beispielsweise bei Rettungsmaßnahmen von Menschen. Entlang des Flusses beträgt diese Zone auf estnischer Seite 20 Meter Richtung Landesinnere und entlang des Sees 200 Meter ab der Grenze. Jede Grenzpolizistin und jeder Grenzpolizist versehen durchgehend eine Woche Dienst und haben anschließend eine Woche dienstfrei. Zu den Hauptaufgaben der Grenzpolizei gehören die Bekämpfung von illegalen Grenzübertritten, Schmuggel von Waren, Aufklärung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen oder Verunreinigungen des Sees, Verkehrspolizei am See, Fischereirecht und Such- und Rettungsoperationen. Darüber hinaus werden bei jeder Amtshandlung Streuartikel wie Eishaken oder wasserfeste Mobiltelefonschutzhüllen an Fischer oder Anrainer verteilt. Durch diese Maßnahmen will die Polizei insbesondere bei der im Grenzbereich ansässigen russischen Minderheit ihr Image verbessern. Um die angeführten Aufgaben zu erfüllen, verwenden die Grenzpolizisten im Sommer insgesamt sechs Boote und im Winter drei Luftkissenboote und neun Schneemobile. Ebenso stehen Quads, Suchhunde, Nachtsichtgeräte und Wärmebildequipment zur Verfügung. Der Peipussee ist vollständig durch modernste Radaranlagen überwacht. Insbesondere entlang des Flusses werden Wachtürme mit Hochleistungsscheinwerfern von den Grenzschützern und Grenzschützerinnen Lieutenant Colonel Jalmar Eernits bespricht mit BezInsp Alexander Riedler die Aufgabenfelder und Möglichkeiten der Grenzpolizei. verwendet. Im Falle eines Stromausfalls kann mittels Generatoren mehrere Wochen der Betrieb der Kommanden und Radaranlagen sichergestellt werden. Insgesamt betrachtet liegt die Hauptaufgabe der Grenzpolizei mangels illegaler Migration in der Bekämpfung von Warenschmuggel. Zusammenfassung Die estnische Polizei hat seit 1991 bereits eine Vielzahl an Reformen hinter sich. Neben der mehrfachen Änderung des Ausbildungssystems wurde mit der Zusammenlegung von Polizei und Grenzpolizei, der Reduzierung auf vier Präfekturen und der Verschlankung der Führungsstrukturen eine moderne Organisation geschaffen. Estland braucht mit Polizeiorganisationen anderer Länder keinen Vergleich zu scheuen. Die Polizei präsentiert sich sehr modern und außergewöhnlich gut ausgerüstet. Besonders das in jedem Fahrzeug installierte E-Police System überzeugt durch Abfragemöglichkeiten, Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 5 1 Ch D i ernosn t ilki c h e s Fakten über Estland Foto: Privat B BezInsp Riedler verrichtete mitunter auch Dienst mit einer Streifenwagenbesatzung. Ebenso sehe ich die Verflechtung der Blaulichtorganisationen mit gemeinsamen Ausbildungsstätten und Notrufzentralen besonders positiv. Mein Dank gilt einerseits dem Bundesministerium für Inneres, der Sicherheitsakademie und im Speziellen der Landespolizeidirektion Oberösterreich für die Ermöglichung dieses Erfahrungsaustausches. Andererseits ist der estnischen Polizei und insbesondere den uns zur Seite gestellten Kolleginnen und Kollegen für den herzlichen Empfang und den gestatteten Einblick zu danken. Die gewonnenen Erkenntnisse und der damit verbundene erweiterte Blickwinkel sowie die neuen und freundschaftlichen Kontakte nach Estland werden aus meiner Sicht einen positiven Einfluss auf meine zukünftigen Entscheidungen haben. ei einer Fläche von nur etwas mehr als der Hälfte des österreichischen Staatsgebietes ist das nördlichste Land des Baltikums mit 1,3 Millionen Einwohnern relativ dünn besiedelt. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Tallinn, die am Finnischen Meerbusen gelegen ist. Im Jahr 1991 stellte Estland nach Loslösung von der Sowjetunion seine Souveränität wieder her. Mit 25 Prozent der Einwohner stellen russische Staatsangehörige die größte Minderheit in Estland dar. Seit der Wiedererlangung der Souveränität weist Estland ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum auf, welches sich auch in einer geringen Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent zeigt. Estland trat im Jahr 2004 der NATO bei und wurde im selben Jahr in die Europäische Union aufgenommen. Seit dem Jahr 2011 ist Estland überdies Mitglied der Eurozone. Alexander Riedler, BezInsp 5 2 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 D i e n sCthlri o ch n ei k s Integrationsexperte Efgani Dönmez besuchte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA. Fotos: LPD OÖ / Clemens Lehner-D. Integration geht uns alle an I ntegrationsexperte Efgani Dönmez, Bundesrat a. D., hat eine Einladung von LPD-Direktor Andreas Pilsl, BA MA angenommen und die Direktion am 12. April 2016 besucht. Hauptthema des Besuches war die Vorstellung des Projektes „Kompetenz- und Lagezentrum Migration“ mit dem die oö. Polizei den Kontakt zu Asylwerbern sucht. Das Projektteam stellte Herrn Dönmez den derzeitigen Umsetzungsstand und die angestrebten Ziele vor. Der Experte konnte wichtige Tipps für das Gelingen des Projektes geben. Integrationsexperte Efgani Dönmez gab Tipps für das Gelingen des Projektes „KLM“. „Mit dem neuen Projekt wollen wir die Kommunikation zu Asylwerbern und deren Betreuern verbessern. Wenn uns diese Menschen vertrauen, dann werden wir auch Informationen von ihnen erhalten. Es geht uns darum, so früh wie möglich Probleme zu erkennen und einen Beitrag zur Integration zu leisten“, so Landespolizeidirektor Pilsl. Dönmez pflichtete bei: „Wir sollten aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Es gibt bereits Ansätze einer Parallelgesellschaft bei Menschen, die etwa aus der russischen Föderation nach Österreich gekommen sind. Auch bei anderen Ursprungsländern ist die Integration nicht zufriedenstellend gelungen“. Das zeige sich vor allem bei Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau, bei mangelnden Sprachkenntnissen oder auch beim Einfluss von reaktionären Vereinen aus den Herkunftsländern. Das Projekt der Landespolizeidirektion Oberösterreich sei aber ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung, so Dönmez. Das KLM-Projektteam der LPD OÖ: Engler, Lang, Hufnagl, Siegl und Duftschmied. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 5 3 Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich Landespolizeidirektor Andreas Pilsl im Gespräch mit Efgani Dönmez. Ch D i ernosn t ilki c h e s Was will die Polizei in Oberösterreich mit dem Projekt erreichen? Um einen Gesamtüberblick über die wachsende Anzahl von Asylquartieren in Oberösterreich zu bekommen und mit den Betreuern in den Quartieren eine bessere Vernetzung zu erreichen, startete die Polizei in Oberösterreich mit dem Projekt Kompetenz- und Lagezentrum Migration (KLM). Derzeit gibt es etwa 492 Asylquartiere mit 13.750 Quartierplätzen in Oberösterreich (Stand 4. April 2016). Regelmäßige Kontaktaufnahmen mit den Betreuern der Quartiere soll Konfliktpotentiale aber auch Radikalisierungstendenzen erkennbar machen, um hier frühzeitig Schritte setzen zu können. Das Projekt soll auch wichtige Informationen für die Polizeidienststellen über die Sicherheitslage vor Ort bringen, aber auch einen Gesamtüberblick für die Sicherheitsbehörden in Oberösterreich, allen voran die Landespolizeidirektion. David Furtner Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich Fragen an die KLM-Projektleiter Die Projektleiter des „Kompetenz- und Lagezentrums für Migration“ (KLM): Hauptmann Florian Engler, BA und Leutnant Markus Hufnagl, BA. Was ist der Hintergrund zu diesem Projekt? Engler: Der Auftrag kam Mitte Februar 2016 von Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA. Weil die Anzahl der Flüchtlinge in der Grundversorgung angestiegen ist, war hier aus polizeilicher Sicht Handlungsbedarf gegeben. Hufnagl: Ziel ist es, jene Menschen, die bei uns in Oberösterreich bleiben – rund 14.000 Menschen – in unsere Gesellschaft aufzunehmen, um der Gefahr entgegenzuwirken, dass Parallelgesellschaften entstehen. Wer zählt zum Projektteam? Hufnagl: Der bereits existierende Koordinierte Fremdendienst, kurz KFD, in den Bezirken war der eigentliche Ursprung. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich 05 der EGFA und den Bezirken wollen wir diese Thematik aufarbeiten. Dabei unterstützen uns all jene Kolleginnen und Kollegen, die das nötige Know-How mitbringen. Die Kollegen der EGFA, CheInsp Jürgen Duftschmied, AbtInsp Nadja Siegl und RevInsp Roman Lang, arbeiten seit Jahren in diesem Bereich. Engler: Beim KFD gibt es derzeit ca. 180 Kolleginnen und Kollegen in ganz Oberöstereich. Dazu ist eine neue Interessentensuche innerhalb der Polizei Oberösterreichs geplant, um hier einen neuen Drive in diese Materie zu bekommen. Wann ist der Startschuss geplant? Hufnagl: Der Probebetrieb des Projekts „KLM“ beginnt am 1. Juni 2016 und soll vier Monate andauern. In der LPD OÖ sollen wir als zentraler Ansprechpartner für die Kollegen in den Bezirken zur Verfügung stehen. Außerdem sind wir in der LPD dann auch Ansprechpartner für das Land OÖ, die NGOs und andere Organisationen. Engler: Anschließend wird das Projekt evaluiert und analysiert und es wird sich zeigen, wie und ob dieses Projekt dann in der Linie der LPD OÖ verankert werden soll. Es handelt sich um kein BMI genehmigtes Projekt, sondern betrifft ausschließlich Oberösterreich. 5 4 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 D i e n sCthlri o ch n ei k s Die Kriminalitätsentwicklung 2015 wurde im Rahmen einer Pressekonferenz in der Landespolizeidirektion Oberösterreich präsentiert. Viel Licht - wenig Schatten 2.0 A In Oberösterreich wurden 2015 insgesamt 62.666 Delikte zur Anzeige gebracht. Das sind noch einmal um 1,8 Prozent weniger Delikte als 2014, in dem bereits der niedrigste Wert im Zehn-Jahresvergleich erreicht wurde. Die Aufklärungsquote liegt bei 50,6 Prozent. Dieser Wert wurde in den letzten Jahren nur zweimal überboten. „Was unsere Polizistinnen und Polizisten im abgelaufenen Jahr geleistet haben, macht mich sehr stolz. Trotz der vielen neuen Herausforderungen, sei es nach den Terroranschlägen in Paris oder auch die Migrationsbewegung ab September 2015, konnte die Kriminalstatistik neuerlich gesenkt werden. Auch die Aufklärungsquote blieb ähnlich hoch. Mehr als 50 Prozent aller Straftaten konnte die Polizei in Oberösterreich klären“, so Landespolizeidirektor Andreas Pilsl bei der Pressekonferenz zur Kriminalitätsentwicklung 2015. Obwohl die objektiven Zahlen und das hohe Vertrauen in die Polizei sehr positiv zu bewerten sind, gebe es eine Diskrepanz zum subjektiven Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung. Dahingehend stand DDr. Paul Eiselsberg von IMAS den Medien als kompetenter Ansprechpartner zu Verfügung. Fotos: LPD OÖ / Michael Dietrich m 17. März 2016 präsentierte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA im Festsaal der LPD OÖ die Kriminalitätsentwicklung 2015. Ihm zur Seite standen Brigadier Anton Wachsenegger vom Landeskriminalamt OÖ und DDr. Paul Eiselsberg von Marktforschungsinstitut IMAS International. Im Jahr 2014 kam es bei den Straftaten zum niedrigsten Wert im Zehn-Jahresvergleich. Aufgrund der sich geänderten Rahmenbedingungen war nicht unbedingt mit einer ähnlichen Statistik für 2015 zu rechnen. Wie sich rückblickend herausstellt, kam es im Jahr 2015 dennoch zu weniger (angezeigten) Straftaten als im Jahr davor. DDr. Paul Eiselsberg (IMAS International) versuchte zu erläutern, warum das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung anders ist, als die Zahlen der Kriminalitätsentwicklung. Laut Brigadier Anton Wachsenegger vom Landeskriminalamt OÖ sei eine verstärkte Abstimmung und Vernetzung mit allen anderen Präventionsinstitutionen beabsichtigt. Hier war es wichtig heraus zu finden, warum das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung anders ist, als die Zahlen der Kriminalitätsentwicklung. Brigadier Wachsenegger vom Landeskriminalamt OÖ ging auf die „Big Five“ bei der Pressekonferenz ein. Einen freudigen Aspekt kann man im Kfz- Bereich verzeichnen. Ein Drittel aller Kfz-Diebstähle konnte geklärt werden. In erster Linie handelte es sich um Tätergruppen aus Osteuropa. „Denn durch präzise Arbeit, Analysen und Fahndungsmaßnahmen und gezielte Schwerpunktaktionen, gelang es hier mehrere Tätergruppen auszuforschen P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 5 5 Ch D i ernosn t ilki c h e s und die Zahlen letztendlich zu senken“, sagte Brigadier Wachsenegger, stolz auf die Leistungen aller Polizistinnen und Polizisten. Die geplanten Maßnahmen in Form landesweiter und regionaler Schwerpunkte wurden erfolgreich umgesetzt. Daneben setzte man auf klassische Ermittlungsmethoden und auf den Einsatz vorhandener Technik. Neben diesen repressiven Maßnahmen wurden zahlreiche ambitionierte präventive Projekte verwirklicht. So wurden zahlreiche medial wirksame Präventionsveranstaltungen organisiert und auch spezielle Präventionsstreifen zur gezielten Einzelberatung in besonders gefährdeten Gebieten durchgeführt. Projekte und Maßnahmen 2016 Im Fokus der Anstrengungen wird neuerlich die Bekämpfung der Eigentumskriminalität, insbesondere der Wohnungs- und Wohnhauseinbruchskriminalität, stehen. Die LPD Oberösterreich wird auch 2016 auf landesweite und regionale Schwerpunktaktionen an neuralgischen Punkten setzen und diese nach Maßgabe der personellen Möglichkeiten noch ausweiten, weil diese Maßnahmen sowohl in repressiver als auch in präventiver Hinsicht als wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Polizeiarbeit betrachtet werden. Es ist geplant, das Fahndungswesen durch eine Aufwertung des Analysebereiches im Landeskriminalamt (LKA), in Form einer optimierten Vernetzung von statistischen Daten mit aktuellen Ermittlungserkenntnissen, zusätzlich zu stärken. Eine besondere Bedeutung wird aller Voraussicht nach auch wieder dem Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA sagte, dass die angezeigten Fälle neuerlich gesunken sind. Auch die Aufklärungsquote blieb laut Pilsl ähnlich hoch. Thema Schlepperei zukommen. Das LKA wird sich gemeinsam mit der oberösterreichischen Justiz auf den bereits 2015 eingeschlagenen Kurs der restriktiven Verfolgung und Bestrafung festgenommener Schlepper konzentrieren. Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Tschechien auf polizeilicher und justizieller Ebene wird fortgesetzt, um den grenzüberschreitenden Handel der Droge „Crystal Meth“ zwischen Tschechien und Österreich und der weiteren Verbreitung der Droge in Österreich effizient begegnen zu können. Im Bereich der Prävention werden alle Projekte evaluiert und ein Gesamtkonzept der Präventionsarbeit in Ober- österreich erstellt. Die Präventionsarbeit wird sich verstärkt mit der Frage auseinandersetzen, wie es gelingt, neben der Sensibilisierung auch konkrete Verhaltensänderungen zu erreichen. Eine verstärkte Abstimmung und Vernetzung mit allen anderen Präventionsinstitutionen ist beabsichtigt. Im Bezirk Schärding wird zudem das Projekt „Community Policing“ erprobt, um festzustellen, ob die Beziehung, die Kommunikation und das Vertrauen zwischen Polizei und den Bürgerinnen und den Bürgern auf diese Weise noch verbessert werden kann. 5 6 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Petra Datscher Polizei Oberösterreich 2/2016 D i e n sCthlri o ch n ei k s Das Aufstellen eines Maibaums ist eine Tradition, die von der Linzer Polizei begleitet wird. Der Linzer Maibaum S und Reichenau geführt hat. Heute ist alles wieder vergessen: „Es ist ja gar nicht mehr so leicht, einen Maibaum aus Linz ins Mühlviertel zu entführen“, so Bürgermeister Herrman Reingruber bei seiner launigen Überreichungsfeier an seinen Linzer Amtskollegen Klaus Luger. „Es gibt immer weniger Brücken ins Mühlviertel.“ Die Besonderheit ist, dass der Maibaum aufgrund örtlicher Gegebenheiten am Hauptplatz nur maximal 24 Meter lang sein darf. Die größte Hürde ist jedoch das „Einfädeln“ am Hauptplatz bei laufen- dem Fahrzeug- und Straßenbahnbetrieb. Auch die zahlreichen Zuschauer, die so nahe wie möglich an den Maibaum herankommen möchten, erfordern von den Ordnungs- und Polizeikräften Übersicht, Geduld und Ausdauer – und manchmal auch Durchsetzungsvermögen. Jährlich ist dies eine im Grunde friedliche Brauchtumsveranstaltung, die alle Einsatzkräfte in der Landeshauptstadt begleiten und dadurch die Traditionen bewahren. Heinz Felbermayr, Oberst Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich eit den 1970er Jahren spendet eine Gemeinde aus Oberösterreich der Landeshauptstadt einen Maibaum. Veranstalter ist der Verband der Heimat- und Trachtenvereine Linz und Umgebung. Heuer war die Marktgemeinde Reichenau im Mühlviertel an der Reihe. Schon 2008 kam der Maibaum aus Reichenau. Damals wurde der Baum – dem Brauchtum nicht ganz entsprechend – vier Tage nach dem Aufstellen am Linzer Hauptplatz und nach Tagesanbruch gestohlen, was zu Verstimmungen zwischen Linz Der Festzug zieht mit dem 24 Meter langen Maibaum durch die Linzer Landstraße. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 5 7 Ch D i ernosn t ilki c h e s Buchvorstellung Polizeiliches Staatsschutzgesetz plinger, dass die Zusammenarbeit bei diesem Werk wegen der unterschiedlichen Zugänge der Autoren besonders interessant war. Polizeidirektor Andre- Simone Mayr-Kirchberger Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich M it Juli 2016 wird das neue Polizeiliche Staatsschutzgesetz in Kraft treten, das die Tätigkeit des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung und der Landesämter für Verfassungsschutz eingehend regelt. Dem Gesetz war eine intensive politische Diskussion vorausgegangen. Der Leiter des Rechtsbüros der Landespolizeidirektion Oberösterreich, Prof. Dr. Rudolf Keplinger, hat gemeinsam mit zwei Kolleginnen des Bundesministeriums für Inneres soeben einen Praxiskommentar zum neuen Polizeilichen Staatsschutzgesetz herausgebracht. Die Co-Autorinnen sind Dr. Lisa Pühringer, die in der Legistikabteilung des Bundesministeriums für Inneres den Gesetzesentwurf verfasst hat, und Mag. Michaela Kutschera, eine Juristin des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Am 19. Mai 2016 überreichte Dr. Keplinger dem Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA, eine Ausgabe des neuen Buches. Dabei betonte Dr. Ke- as Pilsl bedankte sich und verwies darauf, dass der Verfassungsschutz in der heutigen Zeit einen besonderen Stellenwert hat und es daher wichtig ist, wenn über die polizeiliche Befugnisse im Staatsschutzbereich Rechtsklarheit herrsche, wozu ein solcher Praxiskommentar sicherlich beiträgt. Dr. Rudolf Keplinger übergab eine Ausgabe des neuen Buches an Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA. 5 8 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 D i e n sCthlri o ch n ei k s FastPass – ein EU-Projekt zur beschleunigten, automatisierten Einreise aus dem Non-Schengen-Raum. Fotos: BMI eGate – Die Überholspur am Flughafen Der Kontrollbeamte sieht auf dem Monitor den Status der automatischen Überprüfungen. 2 010 startete das KIRAS-Forschungsprojekt „Future Border Control – FBC“, in dem AIT Austrian Institute of Technology GmbH, ATOS IT Solutions and Services GmbH, Gunnebo Österreich GmbH, IFES (Institut für empirische Sozialforschung), Flughafen Wien AG und Bundesministerium für Inneres (BMI) zusammenarbeiteten. Ziel von FBC war die Untersuchung einer Erhöhung des Personendurchsatzes bei Einreisen unter Gewährleistung höchster Sicherheit, sowohl bei der Überprüfung der Identitätsmerkmale als auch der Pass-Echtheitskriterien. Die Analyse von bereits bestehenden automatischen Grenzkontrollsystemen sowie die Bedarfsanalyse seitens des Flughafens Wien und des BMI bildeten die erste Projektphase. Darauf aufbauend optimierten die Forscher von AIT, ATOS und Gunnebo GmbH Pass-Lesegeräte und Pass-Leseverfahren sowie Software und mechanische Zutrittssysteme. Die Forschungsleistungen in diesem KIRAS-Projekt blieben offensichtlich in Brüssel beim Start des EU-Forschungsprojektes FastPass nicht unbemerkt. Ziel von FastPass ist unter anderem die EUweite Harmonisierung von Schnittstellen im Bereich von Hard- und Software sowie die Schaffung einer Referenzarchitektur im Bereich automatisierter Grenzkontrollen. Dadurch soll es möglich werden, Produkte unterschiedlicher Hersteller kompatibel zu machen und den Wettbewerb unter den Anbietern von Sicherheitslösungen zu fördern. Die Gesamtkoordination des EU-Projektes mit seinen 27 teilnehmenden Institutionen obliegt DI Dr. Markus Clabian vom AIT. Aus Österreich beteiligen sich weiters das BMI, der Flughafen Wien, die Österreichische Staatsdruckerei und das International Centre for Migration Policy Development (ICMPD). Seit 2013 laufen am Terminal 2 des Flughafens Wien Schwechat unterschiedliche Tests mit bis zu zwei eGates zur beschleunigten, automatisierten Einreise aus dem Non-Schengen-Raum. Zwei grundsätzliche Varianten stehen bei der elektronischen Einreise zur Verfügung – entweder die Kontrolle nur bei den eGates oder eine Zwei-SchrittVariante, bei der eine Reisepass- und Gesichtskontrolle zuerst an sogenannten Kiosken stattfindet und anschließend eine zweite Kontrolle beim eGate durchgeführt wird. Am Flughafen Wien wird derzeit das Zwei-Schritt-Verfahren getestet. Alle StaatsbürgerInnen des EWR und der Schweiz über 18 Jahre können mit einem elektronischen Reisepass diese Einreisemöglichkeit nutzen. Für die erste Überprüfung stehen den Reisenden vier Kioske zur Verfügung, die mit Passlesegeräten und Kameras ausgestattet sind. Danach gehen die Einreisenden zum eGate, wo der Reisepass erneut auf ein Passlesegerät gelegt wird. Nach der Aufforderung zum Eintritt in das eGate starten Sensoren zur Personenvereinzelung und biometrische Verifikationssysteme die Überprüfung. Innerhalb weniger Sekunden steht fest, ob die Person zur Einreise berechtigt ist. Damit ist die Grenzkontrolle abgeschlossen. Während in Schwechat zwei eGates verschiedener Hersteller im Bereich Flughafen getestet werden, laufen Pilotversuche für Landgrenzen in Moravita/ Rumänien und für Seegrenzen in Piräus/Griechenland. Im vierjährigen Forschungsprojekt, es endet mit Dezember 2016, werden mehrere Hard- und Softwarelösungen unterschiedlicher Hersteller für Gesichts-, Iris- und Fingerabdruck-Identi- fikation in der Praxis getestet. „Der Einsatz innovativer Technologien erlaubt es das Einreiseprozedere zu beschleunigen, Grenzbeamte bei ihren Aufgaben zu unterstützen und dabei gleichzeitig die Sicherheitsüberprüfungen in gleicher Qualität beizubehalten oder sogar auszuweiten“, erläutert Markus Clabian. Verbessert wurden Reaktionsgeschwindigkeiten der Gates beim Öffnen, die Dauer der Gesichtserkennung oder des Auslesens und Überprüfens der Reisepässe. Dabei flossen laufend die Rückmeldungen der Reisenden und Grenzbeamten in neue Versionen ein. Gleichzeitig mussten die Geräte höchste Sicherheitsstandards hinsichtlich Erkennens von Manipulationen sowie Daten- und Ausfallsicherheit erfüllen. Ebenso bietet die Benutzeroberfläche einen besseren Überblick und erlaubt eine intuitivere Bedienung. Weltweit bemerkt man den Trend, das steigende Passagieraufkommen durch den Einsatz von automatisierten Einreiseprozessen beschleunigen zu wollen. FastPass soll die Basis für einen verstärkten Einsatz durch Schaffung EU-weiter Referenzarchitekturen und Standards legen. Nähere Informationen unter: www.fastpass-project.eu. Bruno Guttmann Die Benutzung des Gates ist freiwillig. Jeder Passagier stimmt ausdrücklich der elektronischen Ermittlung und Verarbeitung seiner Daten sowie des Gesichtsbildes zu. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 5 9 Dh C M iaga ernosn t zil ik n iches Zum dritten Mal findet heuer die Polizei-Bergmesse in Oberösterreich statt. Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich Amen in den Bergen M it Polizeiseelsorger Propst Johann Holzinger findet auch in diesem Jahr wieder eine Polizei-Bergmesse statt. Wir feiern die heilige Messe unter freiem Himmel, blicken dabei auf unser schönes Bundesland und sagen Danke. Die Polizeimusik Oberösterreich wird auch heuer die Messe musikalisch begleiten. Nach der Messe kehren wir wieder in die nahe dem Herrentisch gelegene Gradnalm ein. Dort gibt es in bewährter Weise wieder viele kulinarische Schmankerln und unsere Polizeimusik sorgt für den passenden Rahmen. Wir freuen uns auf Euer Kommen Wann: 9. Juli 2016 um 10:30 Uhr Wo: Herrentisch bei der Gradnalm in Micheldorf Anfahrts- und Aufstiegsmöglichkeiten: > Aufstieg zu Fuß: ca. 2 Stunden Man kann von drei Ausgangspunkten über die Sattelhalde zur Gradnalm (1,5 Stunden) und weiter (15 min) zum Herrentisch aufsteigen: 1) Ziehberg/Grassnerkreuzung 2) Micheldorf/Kremsursprung 3) Steinbach/Lackergraben > Aufstieg mittels Shuttledienst Auch heuer wird wieder ein Shuttledienst für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bergmesse, die den Aufstieg nicht bewältigen können, angeboten. Die Abfahrt vom Parkplatz Lackergraben ist um 9:30 Uhr. Wir bitten um Anmeldung für den Shuttledienst per E-Mail an [email protected] GenMjr Franz Gegenleitner, BA MA 6 0 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 D i e NM scth AG lri o c Ah N z ieN K s Das Glück „Das Glück is a Vogerl“, hat mei Muatta oft g´sagt, i hab`s net verstanden, darum hab`i sie g`fragt, wia sie dös wohl moant, wia soll i dös versteh`n? „Ja heut` is` bei dir und schon morgen muaß geh´n.“ „Warum?“ hab i gfragt, „warum bleibt`s net bei mir, warum tuat`s mi verlassen, i kann doch nichts dafür? ich hätt`s so gern in mein herz eingeschlossen, aber es is net bei mir blieb`n, es hat mi verlassen.“ so hadert manch` Mensch mit seinem Glück, is` enttäuscht vom leben, denkt voll Wehmut zurück an bessere zeiten, wo es guat is eahm ganga, dabei könnt er dös Vogerl so leicht wieder fanga. Denn es is immer bei uns, aber uns halt net bewusst, dass dös Glück liegt allweil in unserer brust, denn das Glück ist a zustand, wird vom Denken bestimmt und net a kloans Vogerl, dös zu reiche nur kimmt. Deine lebensumständ` liegen stets in deiner hand, darum haben die Weisen seit jeher erkannt, es san net die Umständ, die dir das leben erschwer`n, es is` die einstellung dazua, auf die muaß ma hör`n. Denn Dinge san net von haus aus guat oder schlecht, man leidet nur deshalb, weil man anders sie möcht und sobald man na sagt, tuats im herzen drinn weh, darum sollst du zum leb`n ja sag´n, du woaßt es ja eh. Ja selbst wann`s dir schlecht geht, in Not und in Pein, wann immer du willst, kannst glücklich du sein, glücklich darüber, dass fest is` dein Glaub`n, weil den und das Glück, kann koana dir raub`n. Foto: Simone Mayr-Kirchberger Josef Kinast tel.: 0732-793396 P o l i z e i o b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 61 Dh C M iaga ernosn t zil ik n iches „Hoffest“ und „Punsch & More“ finden heuer bereits zum 11. Mal im Wels statt. Ein gemütliches Fest in Wels Eine dem Thema „La Notte Italiana“ entsprechende Dekoration. Natürlich auch auf gutes Essen und Trinken sowie Musik und gute Stimmung. Wir freuen uns auf Euer Kommen! Thomas Spanlang, RevInsp 11. Polizeihoffest Veranstalter: Veranstaltungsverein der Polizei Wels Worauf können sich die Gäste freuen? La Notte Italiana im Innenhof der Polizei Wels (Veranstaltung findet bei jeder Wierung sta) 29. Juni 2016 ab 17:00 Uhr 6 2 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Flyer: Veranstaltungsverein der Polizei Wels E s wurde ein eigener Verein ins Leben gerufen, in welchem aktive Kollegen wie auch pensionierte Kollegen mithelfen. Ein Teil des Erlöses kommt einem guten Zweck – meist in der Kollegenschaft – zu Gute. Zeitlich ist das „Hoffest“ im Sommer, heuer am 29. Juni 2016, und „Punsch & More“ in der Vorweihnachtszeit angesiedelt. Die beiden Feste bieten die Möglichkeit auch außerhalb des Dienstes zusammen zu kommen. Junge Kolleginnen und Kollegen, die „frisch“ ihren Dienst in Wels antreten, können in einer gemütlichen Atmosphäre ihre Kollegen der eigenen und der anderen Dienststellen kennenlernen. Grundsätzlich wäre es ein Fest „von Kollegen – für Kollegen“. Deshalb ist diese Veranstaltung nicht öffentlich. Eingeladen werden auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen Blaulichtorganisationen sowie von der Justizanstalt Wels, des Bezirksgerichts Wels und vom Landesgericht Wels. Polizei Oberösterreich 2/2016 Foto: LPD OÖ / Michael Dietrich D i e nM sCth aga lri o ch n z ien k s Mit eindrucksvollen Schnappschüssen möchten wir eure schönsten Momente im kommenden Sommer wieder festhalten! Summerfeeling 2016 W ie bereits 2015 möchten wir euch heuer wieder dazu einladen, bei unserem „Summerfeeling“-Fotowettbewerb mitzumachen. Romantische Sonnenaufgänge, lustige Tierfotos, die besten Urlaubsschnappschüsse von euch oder euren Lieben sind bei uns besonders gut aufgehoben. Es wird natürlich wieder eine Gewinnerin oder ein Gewinner gekrönt. Der Fotograf oder die Fotografin des schönsten Fotos erhält einen Gutschein von „mydays“ im Wert von rund 120 Euro. Teilnehmen können selbstverständlich wieder alle Kolleginnen und Kollegen im Aktiv- und Ruhestand. Sendet uns eure schönsten Schnappschüsse bis spätestens 26. August 2016. Wir möchten wieder die sonnigen Erinnerungen bis in den Herbst hineinmitnehmen und die schönsten Fotos und vor allem das Gewinnerbild, in unserer Herbstausgabe der Polizeizeitung abdrucken. Wir freuen uns schon jetzt auf eure schönsten Sommergefühle und auf die Qual der Wahl beim Aussuchen zum Gewinnerschnappschuss. Also jetzt schon die Handys und Fotoapparate bereitlegen und eure Fotos bis 26. August 2016 an [email protected] senden. Wir, das Redaktionsteam, wünschen euch einen fantastischen, unfallfreien und mit vielen schönen Momenten gespickten traumhaften Sommer! P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 6 3 Dh C M iaga ernosn t zil ik n iches Der Unfall an der „Hohen Wand“, bei dem am 19. Oktober 2014 zwei Personen getötet und ein Bub schwer verletzt wurden, sorgte nicht nur in Bergsteigerkreisen für große Betroffenheit. Klettersteigunfall ter von 3 und 5 Jahren zunächst den Springlessteig im Aufstieg, wobei der Vater den 3-Jährigen in einer Rückentrage beförderte. Beim Abstieg ging der Vater vor seinem 5-jährigen Sohn, am Schluss folgte die Mutter. Eine Seilsicherung des Kindes bestand nicht. Vermutlich dürfte der 5-jährige Bub Michael Schneider, BezInsp Leiter Alpine Einsatzgruppe Niederösterreich Süd Polizeibergführer Flight-Operator bei den Hubschraubern des BMI Fotos: Alpinpolizei / Hans Ebner D ie Hohe Wand im südlichen Niederösterreich stellt ein ausgeprägtes Karstplateau von acht Kilometern Länge und einer Breite von 2,5 Kilometern dar. Sie ist eine der ersten Erhebungen am Alpen-Ostrand und gehört zu den Gutensteiner Alpen. Durch das Einzugsgebiet der Großstadt Wien und Bratislava sowie die leichte Erreichbarkeit ist sie als Wander- und Klettergebiet sehr bekannt u beliebt. An Tagen mit gutem Ausflugswetter gleicht das Gebiet einer riesigen „Outdoor Arena“ welcher vom gemütlichen Wanderer bis zum extremen Kletterfreak alles vorzufinden ist. Der Springlessteig ist einer der vielen einfachen alpinen Anstiege auf eine Schutzhütte mit herrlichem Ausblick in das Wiener Becken, guter Beschilderung und allen Facetten, die eine erlebnisreiche Tour bieten soll. Bewertet als leichter Klettersteig, Schwierigkeitsgrad A, da eine Stelle mittels einer Metallleiter und eine ausgesetzte Passage mit einem Drahtseil versichert sind. Er führt vom Talort Oberhöflein an der Hohen Wand im Bezirk Neunkirchen auf das Hubertushaus. Am 19. Oktober 2014 beging eine 4-köpfige Familie, die 38-jährigen Eltern und deren zwei Söhnen im Al- Die Absturzstelle von unten. Ca. 15 Meter geht es annähernd senkrecht über felsiges Gelände. in einer Rechtsbiegung des Steiges ausgerutscht und unter dem dortigen talseitigem Seilgeländer durchgefallen sein. In weiterer Folge stürzte er über einen ca. 15 Meter annähernd senk- Am Übersichtsbild ist das Hubertushaus zu sehen. Durch den steilen Wald bzw. das felsige Gelände führt der Springlessteig. rechten Felsabbruch ab. Als der Vater das Ausrutschen bemerkte, drehte er sich um und wollte nach seinem stürzenden Sohn greifen. Dabei glitt er ebenfalls aus, rutschte langsam auf die Abbruchkante zu und stürzt schließlich mit seinem am Rücken befindlichen Sohn ebenfalls über den Felsabbruch ab. Die Absturzstrecke führt nach dem ersten senkrechten Felsabbruch ca. 100 bis 150 Meter über steiles, felsdurchsetztes Waldgelände. Die ganze Tragik des Absturzes wird durch die Aussage eines unmittelbar vor der Gruppe gehenden Zeugen bewusst gemacht: Als sich dieser auf einer nahe der der Unfallstelle befindlichen Leiter im Abstieg befand, hörte er plötzlich die Frau hinter ihm laut aufschreien. Er stieg sofort über die Leiter zurück und sah die Mutter noch am Weg stehen. Der 6 4 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 D i e nM sCth aga lri o ch n z ien k s Der mittels Drahtseil gesicherte Springlessteig im Bereich der Unfallstelle. Mann lag mit seinem Kind in der Rückentrage außerhalb der Seilsicherung am Abhang, direkt an der steil abfallenden Felskante. Er stieg daher sofort über die Seilsicherung, hielt sich an dieser fest und versuchte den Mann zu ergreifen, was aber nicht gelang. Das Seil konnte er nicht auslassen, da er sonst selbst den Halt verloren hätte. Deshalb gab der Zeuge der Mutter, die auch über das Seil gestiegen war, die Hand und versuchte sie so zu ihrem Mann hinunterzulassen, um diesen zu halten. Dabei verlor ihr am Boden lie- gender Mann jedoch den Halt und er stürzte mit ihrem dreijährigen Sohn in der Rückentrage vor ihren Augen in die Tiefe. Bergung und Erhebungen Der Unfall wurde unverzüglich durch einen Zeugen mit Mobiltelefon bei Notruf 144 angezeigt. Der Notarzthubschrauber Christophorus 3 traf etwa 20 Minuten nach der Anzeigeerstattung am Unfallort ein und setzte den Notarzt mit Sanitäter mittels Bergeseil bei den abgestürzten Personen ab. Da er keine Lebenszeichen bei dem Vater und dem Kleinkind feststellen konnte, versorgte er den 5-jährigen Buben, welcher noch lebte. Die Bergung erfolgte mittels Seilbergung und Transportflug nach Wien. Die Bergung von Vater und Kleinkind erfolgte mit dem Hubschrauber des BMI. Laut Auskunft eines Bekannten des tödlich abgestürzten Vaters besaß dieser keine alpinistische Ausbildung, beging aber immer wieder leichte Klettersteige. Die „Hohe Wand“ war ihm bekannt. Der Steig ist durch eine Firma gewartet. Ein Wartungsprotokoll lag vor. Die Familie war mit Wanderausrüstung, aber ohne Klettersteigsicherung unterwegs. Der überlebende Bub dürfte laut Auskunft eines Verwandten keine dauerhaften Schäden davongetragen haben. Das Gerichtsverfahren wurde laut der zuständigen Bezirksanwältin eingestellt. Familientragödie am Berg Bergunfall mit Kindern – die Tragik eines Ausrutschers B eim Lesen des Nachrichtenteils im Oktober 2014 und auch jetzt in der Analyse des obigen Unfallgeschehens ist es schwer, die Gedanken nicht bei den eigenen Kindern zu haben, nicht an eigene Aktionen zu denken. Wie so oft bei Alpinunfällen fragt man sich, was nicht alles geschehen kann und wie groß Tragik und Schmerz überhaupt sein können. Wie nahe liegen Freude und Leid beieinander. Die Analyse und der folgende Artikel sind Versuche, uns und anderen Freude zu ermöglichen und Leid zu verhindern. Steiganlage Einen schweren Bergweg von einem Klettersteig der Klassifikation A zu unterscheiden, ist manchmal schwierig. Viele leichte Klettersteige haben eher den Charakter eines schweren Bergweges, das heißt, an kritischen Stellen befinden sich Handläufe, Geländersei- le und/oder manchmal Treppen bzw. Leitern. Umgekehrt finden wir im alpinen Gelände eine unzählige Menge an Bergwegen, die an Ausgesetztheit leicht mit so manchem Klettersteig mithalten können – ohne jegliche Seilsicherung. Wie das alpine Unfallgeschehen zeigt, führt ein Stolpern oder Ausrutschen auch auf solchen Wegen zu einem Ab- …der werfe den ersten Stein! Zur Intention der Familie, den Springlessteig zum Hubertushaus zu begehen, liegen keine Informationen vor. Die Frage „War das notwendig?“ soll im zweiten Teil des Artikels gestellt werden. Festzuhalten ist aber, dass jeder der Beteiligten in jeder Sekunde sein Bestes gegeben hat, um das Unglück zu verhindern. Wenn man mit Kindern in den Bergen unterwegs ist, sind einige Dinge zu beachten: Jause, zusätzliche Bekleidung und eine kindergerechte Alpinausrüstung. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 6 5 Dh C M iaga ernosn t zil ik n iches sturz. Eine Seilsicherung – stationär oder temporär – ist nicht möglich. Sind Seilsicherungen in diesem Gelände vorhanden, dann sind sie auf erwachsene Personen ausgelegt. Dies bedeutet, dass der Handlauf für Kleinkinder nicht die gewünschte und notwendige Funktion erfüllt, weil er meist zu hoch angebracht ist. Dies gilt im Übrigen für alle Steig- und Klettersteiganlagen, die nicht als explizit als kindertauglich ausgewiesen sind. Die betroffene Steiganlage ist mit ihrer Absicherung als vorschriftsmäßig anzusehen. Eine zusätzliche Sicherung liegt in der Eigenverantwortung der Nutzer. Scheinbare Sicherheit Leichte Steiganlagen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen oder einen vergessen lassen, dass man sich im alpinen Umfeld befindet und dass dieses persönliche Kompetenz und entsprechende Ausrüstung erfordert. Bergwege mit Seilsicherung sind dann als kindertauglich anzusehen, wenn ein Absturz bei Stolpern oder Ausrutschen ohne dramatische Folgen bleibt. Kann dies nicht gewährleistet werden, dann wird eine Betreuungsziffer von maximal einem Erwachsenen pro zwei Kinder notwendig, bei höherer Schwierigkeit bzw. gefährlicherem Umfeld ist unbedingt das Verhältnis 1:1 empfohlen. Bei Kindern ist natürlich ein erhöhter Sorgfaltsmaßstab anzuwenden. Es ist wichtig und persönlichkeitsbildend, wenn ihnen Vertrauen geschenkt wird, dennoch gilt es in absturzgefährdeten Bereichen, Schutzmaßnahmen – zum Beispiel eine Seilsicherung – anzuwenden. Zusätzliches Gewicht Outdooraktivitäten verlangen das Mitführen einiger Ausrüstung. Insbesondere im Familienkontext kommt zur Standardausrüstung durch zusätzliche Bedürfnisse der Kleinen meistens ein schönes Gewicht zusammen. Bei längeren Wanderungen addiert sich noch erschwerend das Gewicht des Kindes, wenn es über kürzere oder längere Abschnitte getragen werden muss. Generell darf man das Gewicht eines Rucksacks nicht unterschätzen, besonders auf technisch schwierigen Wegab- „Wir müssen darauf achten, dass der Sturz nicht zum Absturz wird und dass die Folgen eines Fehlers nicht irreparabel sind.“ schreibt Paul Mair in seinem Bericht. schnitten fordert der Ballast am Rücken eine höhere Konzentration und Trittsicherheit, da der Schwerpunkt sehr weit oben liegt und das Steigen erschwert wird. Besonders problematisch wird es, wenn man ein Kind in der Rückentrage hat und es sich bewegt. Wer mit Kindern in der Rückentrage unterwegs sein will, muss daher selbst über eine außerordentliche Kondition und ein Höchstmaß an Trittsicherheit und Koordination verfügen. Kinder in Tragetüchern vor dem Bauch zu transportieren, ist im alpinen Gelände nicht zu empfehlen, da die Sicht auf den Boden eingeschränkt ist und der Schwerpunkt vorne ungünstig ist. Es muss jedenfalls klar sein, dass ein Kind in einer Rückentrage oder einem Tragetuch bei einem Sturz vollkommen hilflos ist. Im Falle eines Sturzes wirken aufgrund der Höhe bzw. der Beschleunigung extreme Kräfte auf das Kind. Dadurch ist auch die Verletzungsgefahr deutlich größer, als wenn das Kind selbst am Boden stürzte. Tragesysteme, die eine gewisse Schutzwirkung haben, sind daher eindeutig zu bevorzugen. Professionelle Rettung Ein wiederkehrendes Unfallmuster ist im Zusammenhang mit den Rettern oder Ersthelfern zu finden. Beim Versuch zu helfen, begeben sich Angehörige, Freunde oder Passanten oft in große Gefahr und stürzen dann selbst ab. Leider endet dies für die Helfer oft mit schwereren Verletzungen als für die eigentlich Verunglückten. Notruf absetzen, Ruhe bewahren, wenn möglich Kontakt zum Verunfallten aufnehmen und sich selbst bei den ersten Maßnahmen nicht in Gefahr bringen, wenn nötig auf professionelle Hilfe warten – so weit die Empfehlung aus dem Lehrbuch. Der Autor ist sich im vorliegenden Fall aber selbst nicht sicher, ob es ihm gelungen wäre, Ruhe zu bewahren. Dass jeder von uns bei einem reflexhaften Versuch seinen abstürzenden Sohn noch aufzufangen aus dem Gleichgewicht kommen kann liegt auf der Hand – somit war das Unglück auch nicht zu verhindern. Kann man mit kleinen Kindern überhaupt in die Berge gehen? Beachtet man einige Punkte, steht dem gemeinsamen Bergerlebnis nichts im Wege, wobei natürlich ein gewisses Risiko besteht und Unfälle passieren können. Nach einem Unfall die Frage „War das notwendig?“ zu beantworten, ist daher äußerst schwierig. Ein Unfall ist nämlich niemals notwendig! Ein Unfall geschieht, weil ein Fehler passiert ist oder sich ein mitunter extrem kleines Risiko realisiert hat. Wenn wir uns für Sport im Freien entscheiden, dann muss uns klar sein, dass Unfälle passieren können. Die geforderte „Zero Accident“Situation kann und wird es am Berg nicht geben. Unfälle können also passieren – und sie dürfen es auch. Was wir aber tun können – und genau darin liegt unsere Verantwortung – ist, die Folgen eines Fehlers klein zu halten. Eine Abschürfung ist nicht der Rede wert, und selbst der sprichwörtliche Beinbruch ist kein Drama. Wir müssen darauf achten, dass der Sturz nicht zum Absturz wird und dass die Folgen eines Fehlers nicht irreparabel sind. Mit etwas Know-How und dem stets nötigen Glück gelingt das auch. Die Antwort auf die Überschrift ist daher eindeutig: „Ja, bitte!“ Planung Wer mit Kindern unterwegs sein möchte, ist angehalten, einen erhöhten Sorgfaltsmaßstab anzulegen. Die eige- 6 6 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 D i e nM sCth aga lri o ch n z ien k s Definition Klettersteige Typ A (nach Schall-Skala) Fotos: Paul Mair E Ein gemeinsames Bergerlebnis ist für die ganze Familie etwas Besonderes – aber es bedarf Vorbereitungen. nen Bedürfnisse müssen in den Hintergrund gestellt werden und bereits bei der Planung muss klar sein, dass das Ziel die gemeinsam verbrachte Zeit am Weg sein darf und der vermeintliche Gipfelerfolg nachrangig zu sehen ist. Für Wanderungen wird rund doppelt so viel Zeit einkalkuliert wie normal nötig ist. Wer schwere Wege oder technisch anspruchsvolle Passagen plant, braucht entsprechende Sicherungsausrüstung und die dazu nötigen Kompetenzen. Garantenkompetenz Sich im anspruchsvollen Gelände zu bewegen, setzt voraus, dass sich die Aufsichtspersonen dort voll und ganz auf die Kinder einstellen können. Wer zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, kann nicht mehr für die Sicherheit seiner Schützlinge garantieren. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn Seilsi- analyse:berg – aus Fehlern lernen D etaillierte Analysen zu Alpinunfällen gepaart mit Hintergrundinformationen sollen dazu beitragen, Bergsteigerinnen und Bergsteiger für die vorhandenen Risiken zu sensibilisieren. Die umfassende statistische Aufbereitung des Unfallgeschehens zeigt in den einzelnen Bergsportdisziplinen deutlich, wo die Gefahren liegen und welche Gruppen besonders betroffen sind. Das Magazin „Analyse:berg“ erscheint zweimal jährlich und ist als Abo ab 17 Euro erhältlich. Nähere Infos unter www.alpinesicherheit.at cherungen verwendet werden. Dabei ist es mitunter notwendig, auf eine gewisse Kompetenz im Seilhandling zugreifen zu können. Doch Vorsicht – nur wer mit dem Seil auch gut umgehen kann und die Sicherungstechnik beherrscht, darf dieses auch einsetzen, sonst ergeben sich neue Gefahrenmomente. Ausrüstung Neben zusätzlicher Bekleidung – für Kinder doppelt und oft dreifach notwendig – und der gesunden Jause findet sich im Rucksack das Lieblingsplüschtier oder auch eine spezielle, kindergerechte Alpinausrüstung. Klettergurte und besonders für das geringere Gewicht ausgelegte Klettersteigsets sind hier zu erwähnen. Wer sein Kind nur für kurze Abschnitte gegen Absturz am Weg sichern möchte, kann bei entsprechender Kenntnis auch einmal improvisieren. Leider sieht man hier allzu oft haarsträubende Varianten, die das Kind mehr gefährden als sichern. Reepschnüre, die einfach um den Brustkorb gewickelt werden, können – bei freiem Hängen – zu einem Hängetrauma führen bzw. zur Strangulation. Wer hier unsicher ist, sollte sich jedenfalls von einem Experten beraten lassen. Rückentrage und Co. Mit Kindern in freier Natur unterwegs zu sein, bringt die Notwendigkeit mit sich, bei weiteren Touren Optionen für den Transport der Kids zu haben. Kinderwagentaugliche Strecken sind natürlich eine gute Wahl, und mit entsprechenden Wagenmodellen (gute Bereifung, Federelemente etc.) kann eine Wanderung auch im gemäßigten Gelände durchaus reizvoll sein. Wer sich mit Kindern über längere Strecken auf Wan- infache, gesicherte Wege. Angelehnte (längere) oder senkrechte (kurze) Leitern, Geländer und Eisenklammern. Einzelne Stellen können bereits ausgesetzt sein, sind aber einfach zu begehen. Allgemein für trittsichere und schwindelfreie Bergsteiger ohne Klettersteigsicherung zu begehen. Für Anfänger gut geeignet. derwegen fortbewegen möchte, kommt um die Verwendung einer Rückentrage oder eines Tragetuchs/Tragesystems nicht herum. Dabei ist jedenfalls zu beachten, dass das zusätzliche Gewicht einen selbst deutlich mehr fordert, als man es vielleicht gewöhnt ist. Daher sollten auch bei der Planung genügend Zeitreserven eingeplant und eine geringere Schwierigkeit angestrebt werden. Es geht ja darum, mit den Kids unterwegs zu sein und nicht seine eigenen sportlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Tragesysteme, die vor der Brust verwendet werden, sind im alpinen Umfeld abzulehnen, da sie wie erwähnt die Sicht auf die eigenen Füße nehmen. Schlussgedanke Kinder sind unser größtes Geschenk. Es ist auch ein Geschenk, mit ihnen in der freien Natur unterwegs zu sein. Vergessen wir nicht, dass wir mit ihnen draußen sein dürfen und können, aber niemals müssen! Vergessen wir nicht, dass Kinder andere Bedürfnisse haben und der Gipfel weniger interessant sein kann als ein Bachlauf oder ein großer Stein in einer Wiese! Vergessen wir nicht, dass Fehler geschehen können und dass diese mit Konsequenzen verbunden sind, und erinnern wir uns, dass es einen Unterschied zwischen nötiger Sorgfalt und übertriebener Sorge gibt. Vergessen wir auch nicht die Betroffenheit nach einem schrecklichen Unfall und die Frage: Mache ich es mit meiner Familie richtig? Paul Mair Berg- und Skiführer P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 6 7 Dh C M Sp iaga e orn rt osn t zil ik n iches Seit 1986 veranstaltet die Kraftfahrsektion des LPSV OÖ jährlich eine Motorradausfahrt. Zum 30. Jubiläum Foto: Privat D ie erste Ausfahrt wurde eintägig, die folgenden zweitägig und jede fünfte dreitägig organisiert. Die letztjährige Jubiläumsausfahrt wurde von 2. bis 5. September 2015 auf fünf Tage anberaumt. Erfreulicherweise meldeten sich 37 Teilnehmer mit 27 Motorrädern an. Der erste Tag führte durch den Bayerischen Wald, den Oberpfälzer Naturpark, den Naturpark Fichtelgebirge und den Frankenwald bis nach Naila mit der Nächtigung im Hotel „Zum Grünen Baum“. Der zweite führte über die Frankenwald Hochstraße, das Thüringer Schiefergebirge und das Naturschutzgebiet Vessertal, wo die Besichtigung der Naturpark Kyffhäuser und das berühmte Kyffhäuser-Denkmal mit Kaiser Barbarossa am Programm standen. Bereits am späten Nachmittag wurde das Tagesziel erreicht, das HKK-Hotel in Wernigerode am Harz. Der dritte Tag wurde individuell gestaltet. Einige besichtigten Städte im Harz, wie Blankenburg oder Quedlinburg, andere fuhren eine Runde durch den landschaftlich schönen Harz, vorbei an einigen Stauseen und mit Blick auf den Brocken. Die Auffahrt auf den Brocken war leider für alle Fahrzeuge gesperrt und nur mit der Brockenbahn möglich. Zu DDR-Zeiten war dieser Berg eine Bei der Jubiläumsausfahrt waren 37 Teilnehmer mit 27 Motorrädern dabei. strategisch wichtige militärische Abhörstation. Heute ist er trotz nur 1.142 m Seehöhe der höchste Berg im Norden Deutschlands und im Harz, ist durchschnittlich 120 Tage im Jahr schneebedeckt und ein beliebtes Skigebiet. Der Brocken hält mit 330 Tagen Nebel im Jahr 1958 den Rekord für die meisten Nebeltage in Deutschland. Wir hatten Glück und bei Sonnenschein beste Sicht. Am Nachmittag lernten wir bei einer Stadtführung das geschichtsträchtige und sehenswerte Wernigerode besser kennen. Schließlich traten wir am vierten Tag die Rückfahrt über die Hohe Schrecke, den Naturpark Thüringer Wald und die Fränkische Schweiz bis nach Bayreuth an. Der letzte Tag führte uns über die Bayerische Eisenstraße an Walhalla in der Nähe von Regensburg vorbei zurück nach Oberösterreich. Die Ausfahrt war mit Ausnahme eines reparablen elektronischen Defekts an einem Motorrad ohne weiteren Zwischenfall. Lediglich einige kurze Regenschauer trübten das meist herrliche Wetter auf der knapp 1.800 km langen Strecke. Als Organisator der Ausfahrt bedanke ich mich auf diesem Wege für die eiserne Disziplin der Teilnehmer. Die heurige Motorradausfahrt führt von 2. bis 4. September 2016 nach Nürnberg. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Gerhard Haag, Oberst Motorsport-Landesmeisterschaft 2016 der Kraftfahrsektion des LPSV OÖ in Wels. Polizisten messen bei Landesmeisterschaft ihr Fahrgeschick Millimeterarbeit und totale Beherrschung des Fahrzeuges – etwa einhundert Polizisten aus ganz Oberösterreich wetteiferten am 13. Mai 2016 am Welser Messegelände um die Landesmeistertitel bei der Motorsport-Landesmeisterschaft. Perfektion auf zwei bzw. vier Rädern ist Voraussetzung für die Teilnahme bei der Polizei-MotorsportLandesmeisterschaft der Kraftfahrsektion des Landespolizeisportvereines Oberösterreich (LPSV OÖ). Gewertet wurde in den Klassen Motorräder, Pkw und Kombination, wobei schnelle Zei- ten, millimetergenaues Fahren und fehlerlose Durchgänge für die Landessiege entscheidend sind. Die Bewerbe begannen um 9 Uhr mit einer eingehenden Erklärung und Begehung der einzelnen Parcoursabschnitte. Beim Pkw-Bewerb musste ein Slalom mit Außenbegrenzung durch Haberkornhüte gefahren werden. Das Geschicklichkeitsfahren mit dem Motorrad wurde in Anlehnung an die Aachener Turnierordnung durchgeführt. Die Wertung der Teilnehmer erfolgte grundsätzlich als Einzelwertung nach gefahrener Zeit. Fehler wurden in Beim Pkw-Bewerb musste ein Slalom gefahren werden. 6 8 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Polizei Oberösterreich 2/2016 Fotos: Kraftfahrsektion des LPSV OÖ / Gerhard Hütmeyer D i e nM sCth aga lr Sp io co h n zrt ien k s Schnelligkeit und enormes Geschick erfordert der Motorrad-Parcour. Strafsekunden umgerechnet. Alle Teilnehmer mussten zwei Durchgänge absolvieren. Zweifacher Landessieg für Wolfgang Zieher Polizisten müssen auch ihre Fahrzeuge beherrschen und das bewiesen die 47 Starter bei Regen und nassen Fahrbahnverhältnissen am Welser Messegelände. Wolfgang Zieher vom Bezirkspolizei- Volle Beherrschung des Motorrades war gefordert. kommando Ried/I. gewann souverän die Motorrad- und Kombiwertung. Mit diesen beiden Goldmedaillen hält er bis dato bei sage und schreibe 25 Landesmeistertitel. Sein größter Konkurrent, der letztjährige Seriensieger und 17-fache Landessieger Thomas Schram musste krankheitshalber pausieren. Beim Pkw-Bewerb war Werner Nigl von der Polizeiinspektion Lembach erfolgreich. Der Motorsportbewerb verlief an diesem Glücks- oder Unglückstag jeden- Medaillen für die Sieger Werner Nigl, Wolfgang Zieher und Helmut Edlbauer (1. Reihe v.l.n.r.) falls unfallfrei. In der Gästeklasse waren auch Teilnehmer aus Burgenland, Niederösterreich und Kärnten am Start. Unter den wetterfesten Zuschauern waren auch der stellvertretende Welser Stadthauptmann Mag. Markus Mitlöhner und der Bezirkspolizeikommandant von Wels-Land Obstlt Stefan Müller. Gerhard Hütmeyer Zweifacher Landessieger Wolfgang Zieher, Pkw-Landessieger Werner Nigl und Sektionsleiter Mario Fenzl. P o l i z e i O b e r ö s t e r r e i c h 2 / 2 0 1 6 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 6 9 Dh C M Sp iaga e orn rt osn t zil ik n iches Die beiden Polizeilandesmeister Sonja Leithenmayr und Christoph Vorholzer. Schneller als die Polizei erlaubt S o lautete das Motto bei den achten oberösterreichischen Rad-Polizeilandesmeisterschaften, die zugleich die ersten Justizbundesmeisterschaften waren. Der Gästefahrer Christian Oberngruber (Paintball Fritz Racing Team) erzielte die Tagesbestzeit von 29:12 min und war somit der schnellste von den 101 Startern beim Zeitfahren von Steyr zum Kürnberger Ortsplatz. Dabei waren viele Sportler der Polizei, Justiz und Gäste in Rennrad- und Mountainbikeklassen vertreten. Herrliches Wetter, etliche Ehrengäste und viele Zuschauer bildeten für das Traditionsrennen einen würdigen Rahmen. Das Organisationsteam des Polizeisportvereinigung (PSV) Steyr, wie immer bestens unterstützt von den Kürnbergradlern, leistete perfekte Arbeit und die Athleten konnten bei optimalen Verhältnissen ihre Besten küren. Die Strecke von Steyr nach Kürnberg mit einer Länge von 15 Kilometern und 450 Höhenmeter war durch warmes, schwüles Wetter und straffen Gegenwind im Flachbereich diesmal wieder sehr selektiv und brachte so manchen Athleten an seine Grenzen. Linzer wurde Polizeilandesmeister Polizei Landesmeister wurde wie vor zwei Jahren Christoph Vorholzer von der Polizeiinspektion Linz-Haupt- bahnhof mit der Zeit von 29:12 min. Schnellster Steyrer Polizist war diesmal der Marathonläufer Franz Schmidt mit 36:48 min. Sonja Leithenmayr wurde wieder Landesmeisterin mit 39:26 min. Bei der Justizwache konnte sich Gilbert Gabner mit der Zeit von 31:15 min den 1. Bundesmeistertitel sichern. Schnellster Mountainbiker war der Kürnbergradler Erich Pilz mit der Zeit von 36:41 min. Alle Anwesenden waren sich einig, dass das Rennen nächstes Jahr seine Fortsetzung finden wird. Vor allem die anwesenden Vertreter von Polizei, Justiz und Gericht waren sich einig, dass es in 7 0 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Wilhelm Laussermair Foto: Wilhelm Laussermair Die achte Polizeilandesmeisterschaft im Radfahren war zugleich die erste Justizbundesmeisterschaft. schwierigen Zeiten wichtig ist, dass die ihre Beamten Fitness und Vitalität zeigen und sich auch im sportlichen Wettkampf motivieren und vernetzen. Der Präsident des Landesgerichts Steyr Dr. Erich Dietachmayr stellte seine Solidarität sogar durch seine persönliche Teilnahme unter Beweis. Auch der Kontakt zwischen Polizei und Bevölkerung wird bei diesen Veranstaltungen gefördert und positiv erlebt. Der Stadtpolizeikommandant von Steyr, Obstlt. Christian Moser, brachte es auf den Punkt: „Ich bin stolz, wenn sich die Steyrer Polizei als Veranstalter und Sportler in der Öffentlichkeit präsentieren. Für nächstes Jahr wünsche ich mir noch mehr aktive Steyrer Polizisten am Start. Das Team um Gerald Rammerstorfer hat wieder einmal gemeinsam mit den Kürnbergradlern eine tolle Veranstaltung zur Begeisterung aller Teilnehmer und Zuseher organisiert. Danke dafür!“ Polizei Oberösterreich 2/2016