Zentral- und Osteuropa à la carte

Transcription

Zentral- und Osteuropa à la carte
Geschäftsbericht 2006
Zentral- und Osteuropa à la carte
Geschäftsbericht 2006
Sehr geehrte Damen und Herren,
Geschäftsberichte sind selten ein Genuss, auch wenn
die präsentierten Zahlen und Daten noch so gut
sind. Sie bilden Vergangenes ab. So war 2006 ein
her vorragender Jahrgang, aber wir arbeiten bereits
nach Kräften daran, auch 2007 – und natürlich
darüber hinaus – gute Ergebnisse zu erzielen.
Da ich fest davon überzeugt bin, dass auch Lebensfreude und die Fähigkeit zu genießen wichtige
Eigenschaften guter Manager sind, wollen wir Ihnen
mit diesem Jahrbuch nicht nur Bericht legen, sondern
Sie auch in die Welt der kulinarischen Genüsse
Zentral- und Osteuropas entführen.
Ich habe das Privileg und das Vergnügen, die
Köstlichkeiten der Region regelmäßig genießen zu
können. Und Ihnen hoffe ich, mit dem vorliegenden
Bericht sowohl Appetit auf die großen Chancen in
Zentral- und Osteuropa zu machen, als auch auf eine
gute Mahlzeit aus der Wachstumszone Europas.
Viel Vergnügen wünscht
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Am Stadtpark 9
A-1030 Wien
Telefon: +43-1-71 707-0
Fax: +43-1-71 707-1715
www.rzb.at
Dr. Walter Rothensteiner
www.rzb.at
Geschäftsbericht 2006
Zentral- und Osteuropa à la carte
Geschäftsbericht 2006
Sehr geehrte Damen und Herren,
Geschäftsberichte sind selten ein Genuss, auch wenn
die präsentierten Zahlen und Daten noch so gut
sind. Sie bilden Vergangenes ab. So war 2006 ein
her vorragender Jahrgang, aber wir arbeiten bereits
nach Kräften daran, auch 2007 – und natürlich
darüber hinaus – gute Ergebnisse zu erzielen.
Da ich fest davon überzeugt bin, dass auch Lebensfreude und die Fähigkeit zu genießen wichtige
Eigenschaften guter Manager sind, wollen wir Ihnen
mit diesem Jahrbuch nicht nur Bericht legen, sondern
Sie auch in die Welt der kulinarischen Genüsse
Zentral- und Osteuropas entführen.
Ich habe das Privileg und das Vergnügen, die
Köstlichkeiten der Region regelmäßig genießen zu
können. Und Ihnen hoffe ich, mit dem vorliegenden
Bericht sowohl Appetit auf die großen Chancen in
Zentral- und Osteuropa zu machen, als auch auf eine
gute Mahlzeit aus der Wachstumszone Europas.
Viel Vergnügen wünscht
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Am Stadtpark 9
A-1030 Wien
Telefon: +43-1-71 707-0
Fax: +43-1-71 707-1715
www.rzb.at
Dr. Walter Rothensteiner
www.rzb.at
Zentral- und Osteuropa à la carte
Geschäftsbericht 2006
Wichtige Daten auf einen Blick
RZB-Konzern
Monetäre Werte in € Mio.
2006
2006 (-EE)
Veränderung
2005
2004
2003
Zinsüberschuss nach Risikovorsorge
1.840
1.840
31,5%
1.400
928
661
Provisionsüberschuss
1.177
1.177
43,7%
819
626
479
Erfolgsrechnung
Handelsergebnis
257
257
48,8%
172
170
173
Verwaltungsaufwendungen
-2.113
-2.113
34,2%
-1.574
-1.196
-1.017
Jahresüberschuss vor Steuern
1.882
1.286
38,3%
930
692
344
Jahresüberschuss nach Steuern
1.631
1.035
46,9%
705
566
278
Konzern-Jahresüberschuss
1.169
752
66,7%
451
446
216
Gewinn je Aktie in €
239,9
155,7
159,2%
92,6
102,3
48,8
Forderungen an Kreditinstitute
32.006
32.006
8,0%
29.647
22.229
19.152
Forderungen an Kunden
53.106
53.106
34,1%
39.613
27.957
22.180
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
44.129
44.129
1,6%
43.416
32.270
27.423
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
44.727
44.727
39,1%
32.158
23.386
16.990
6.637
6.637
34,1%
4.950
3.343
2.445
115.629
115.629
23,2%
93.863
67.864
56.053
70.656
70.656
26,7%
55.783
38.492
30.389
Bilanz
Eigenkapital (inkl. Minderheiten und Gewinn)
Bilanzsumme
Bankaufsichtliche Kennzahlen
Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko)
Gesamte Eigenmittel
7.614
7.614
46,4%
5.199
4.120
3.097
Gesamtes Eigenmittelerfordernis
5.652
5.652
26,7%
4.463
3.079
2.431
Überdeckungsquote
34,7%
34,7%
18,2 PP
16,5%
33,8%
27,4%
9,0%
9,0%
0,7 PP
8,3%
9,2%
7,5%
10,8%
10,8%
1,5 PP
9,3%
10,7%
10,2%
39,1%
26,7%
2,8 PP
23,9%
29,9%
15,5%
Return on Equity nach Steuern
33,9%
21,5%
3,4 PP
18,1%
24,4%
12,5%
Konzern-Return on Equity
34,0%
21,9%
6,4 PP
15,5%
22,8%
12,1%
Cost/Income Ratio
56,7%
56,7%
-2,2 PP
58,9%
59,8%
64,1%
Kernkapitalquote (Tier 1) Bankbuch
Eigenmittelquote
Kennzahlen
Return on Equity vor Steuern
Return on Assets vor Steuern
1,83%
1,25%
0,08 PP
1,17%
1,11%
0,67%
Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch)
0,63%
0,63%
0,11 PP
0,52%
0,64%
0,72%
Risk/Earnings Ratio
15,8%
15,8%
3,0 PP
12,9%
17,4%
23,4%
55.434
55.434
19,9%
46.243
25.323
21.119
Ressourcen
Mitarbeiter zum Bilanzstichtag
davon Österreich
2.577
2.577
1,9%
2.529
2.373
2.513
davon CEE Länder
52.528
52.528
20,9%
43.430
22.707
18.368
740
Geschäftsstellen
2.866
2.866
16,5%
2.461
932
Langfristig
Nachrangig
Kurzfristig
Finanzkraft
Outlook
Moody‘s Investors Service
A1
A2
P-1
C+
Stable
Standard & Poor‘s
A+
A
A-1
-
Stable
Rating der Raiffeisen Zentralbank
Rückwirkende Umschichtung (2002-2005) einer Ergebniskomponente vom Handelsergebnis zum Provisionsüberschuss, siehe Seite 168.
EE: Einmaleffekt – als Einmaleffekt gilt der Verkauf der Raiffeisenbank Ukraine und des Minderheitsanteils an der Bank TuranAlem.
Inhaltsverzeichnis
Zentral- und Osteuropa à la carte
4
Vorwort des Vorstands
48
Der Vorstand der Raiffeisen Zentralbank
50
Bericht des Aufsichtsrats
52
Die RZB im Überblick
53
Vision und Mission
56
Gesellschaftliche Verantwortung
62
Die Raiffeisen Bankengruppe im Jahr 2006
72
Interview mit Generaldirektor Walter Rothensteiner
77
Konzern-Lagebericht
80
Geschäftsverlauf 2006
86
Zusammenfassung des Konzernergebnisses
87
Die Positionen der Erfolgsrechnung im Detail
93
Bilanzentwicklung
99
Entwicklung des Eigenkapitals
101
Human Resources
103
Risikomanagement
107
Ausblick 2007
111
Segmentberichterstattung
114
Corporate Customers
114
Financial Institutions and Public Sector
124
Retail Customers
128
Proprietary Trading
132
Participations and Other
138
Konzernabschluss (Financial Statements nach IFRS)
144
Erfolgsrechnung
145
Bilanz
146
Eigenkapitalentwicklung
147
Kapitalflussrechnung
149
Anhang
151
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
170
Erläuterungen zur Bilanz
181
Zusätzliche IFRS-Informationen
196
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten einschließlich Risikobericht
204
Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen
219
Organe
222
Organigramm
224
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk
225
Konsolidierungskreis und Beteiligungsübersicht
227
Glossar
230
Adressen und Kontaktdaten
232
Mit „RZB“ wird in diesem Bericht der RZB-Konzern bezeichnet; „Raiffeisen Zentralbank“ wird verwendet, wenn sich die Angaben nur auf die Raiffeisen
Zentralbank Österreich AG beziehen. In den Tabellen kann es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen zu geringfügigen Differenzen kommen.
Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf tatsächlichen und nicht auf den in den Tabellen dargestellten gerundeten Werten.
1
IRLAND
DÄN
Dublin
UNITED KINGDOM
Amsterdam
London
NIEDERLANDE
Brüssel
BELGIEN
DE
Frankfurt
LUXEMBURG
Paris
FRANKREICH
Bern
SCHWEIZ
Mailand
K
PORTUGAL
Lissabon
Madrid
SPANIEN
Ro
Rabat
Algier
MAROKKO
Tunis
ALGERIEN
TUNESIEN
2
Stockholm
ESTLAND
SCHWEDEN
RUSSLAND
Riga
Moskau
LETTLAND
DÄNEMARK
Kopenhagen
LITAUEN
Vilnius
Minsk
POLEN
Berlin
BELARUS
Warschau
DEUTSCHLAND
urt
Kiew
Prag
TSCHECHIEN
UKRAINE
SLOWAKEI
Wien
Bratislava
MOLDAU
ÖSTERREICH
Z
Budapest
Chisinau
SLOWENIEN
UNGARN
Ljubljana
RUMÄNIEN
Zagreb
KROATIEN
Belgrad
BOSNIEN UND
HERZEGOWINA
Bukarest
Sarajewo
SERBIEN
BULGARIEN
Pristina
MONTENEGRO
KOSOVO
Rom
Sofia
Skopje
ITALIEN
Tirana
MAZEDONIEN
Istanbul
ALBANIEN
GRIECHENLAND
TÜRKEI
Athen
MALTA
3
Zentral- und Osteuropa à la carte – Einleitung
Die Küche ist immer ein Spiegel der Geschichte, Traditionen und
gesellschaftlichen Entwicklungen eines Landes. Man sagt:
„Wer ein Land w i
kennenlernen w i
zuerst mit seine r
auseinanderset z
4
Zentral- und Osteuropa à la carte – Einleitung
w irklich
w ill, muss sich
e r Küche
t zen.“
Überall auf der Welt führen die Geschmäcker und Konsistenzen der Speisen
mitten in das Lebensgefühl der Menschen. Deshalb wollen wir Ihnen
ausgewählte kulinarische Köstlichkeiten unserer Heimatmärkte näher
bringen. Sie werden erstaunt sein, welcher Ideenreichtum und welche
kulinarische Vielfalt sich hier entdecken lassen.
Folgen Sie uns in die faszinierende Welt von Borschtsch, Pierogi, Sarma
oder Tarator, und erweitern Sie Ihren kulinarischen Horizont.
Raiffeisen war der Pionier in vielen Märkten Zentral- und Osteuropas.
Seien Sie mit uns Vorreiter bei der Erkundung dieser kulinarischen Welten.
Die Rezepte zu unseren Gerichten finden Sie auf gb2006.rzb.at
5
Zentral- und Osteuropa à la carte – Wien
6
Zentral- und Osteuropa à la carte – Wien
Wien: Bei den Rindfleischkaisern
Was möchten Sie über die Wiener Küche wissen? Beim Wiener Schnitzel handelt es sich
jedenfalls um ein Importprodukt, genauso wie beim Gulasch und den Palatschinken.
Doch mit dem Tafelspitz dürfen sich die Wiener zu Recht schmücken, können ihn mitsamt seinen
klassischen Saucen und Beilagen wie einen Orden vor sich hertragen.
Die Sache mit dem Tafelspitz kam so: 1873 beschloss der Gemeinderat eine neue Qualifikationstabelle für Ochsenfleisch. Sie sah vor, dass ab nun ganze zweiundzwanzig Teile vom Rind
angeboten werden durften. Das galt damals im kaiserlichen Wien absolut nicht als größenwahnsinnig. Man taufte diese Teile höchst liebevoll. Und bald darauf entstanden Spezialitätenrestaurants für gekochte, gesottene, manchmal auch gebackene Gustostückerl des Rindes, deren
berühmtestes „Meissl und Schaden“ hieß. Hier aßen die Honoratioren der Stadt, hier traf sich,
was Rang, Namen und einen reservierten Tisch sein eigen nannte. Aus der Unterscheidung
zwischen Tafelspitz, Kruspelspitz, mageres Meisl, Schulterscherzl, Beinfleisch und weißes Hieferl
machten die Wiener eine genussvolle Wissenschaft. Und es gilt auch heute noch das gut
abgehangene und fachkundig gekochte Stück als Krönung der bürgerlichen Küche einer Stadt,
die ihre kaiserlichen Zeiten schon lange hinter sich hat.
7
Zentral- und Osteuropa à la carte – Kroatien
Kroatien:
Fast schon kein Geheimtipp mehr
Kroatien wird oft als neue Côte d’Azur bezeichnet. Kenner schwärmen von historischer
Architektur der Küstenstädte, Karstlandschaft, Weinbergen und bunter Vielfalt der
Küstengegenden. Eindrucksvoll ist aber auch die kroatisch-mediterrane Küche.
Die Köche können in Küstennähe aus dem Vollen schöpfen. Sie haben etwa die Wahl
zwischen Sardinen, Wolfsbarschen, Goldbrassen und Langusten. Weniger edle
Meeresbewohner, Muscheln zum Beispiel, landen gleich einmal im großen Suppentopf –
Brudet heißt die lokale und wegen der Essigwürzung säuerliche Verwandte der
südfranzösischen Bouillabaisse. Da wie dort ist die Zubereitungsart höchst unterschiedlich. Kosten Sie Brudet in Split, und Sie werden sie in Zadar oder Šibenik nicht
wieder erkennen, so variieren Gemüse, Gewürze und Fischsorten.
Aus der Kvarner Bucht kommen die besten Fische. Hier finden sie optimale Lebensbedingungen vor, so dass man ihnen ihr gutes Leben noch anschmeckt, wenn sie schon
auf dem Teller gelandet sind. Feinschmecker sind sich einig: Scampi oder Seezunge aus
der Kvarner Bucht sind so delikat, dass man dafür noch viel weiter als nach Kroatien
reisen würde.
8
Zentral- und Osteuropa à la carte – Kroatien
9
Zentral- und Osteuropa à la carte – Slowenien
Slowenien:
Multikultur Mitteleuropas
Pasta, Strudel, Gulasch – wo sind wir? Wahrscheinlich in einem slowenischen Restaurant
oder Haushalt, wo der kulinarische Geist Mitteleuropas so deutlich zu schmecken ist wie
kaum sonst wo. Ein bisschen vom barocken Österreich, die klare Luft der Berge, das
Azurblau des Meeres, und das alles gewürzt mit italienischer Leichtigkeit. Ach ja, ein Schuss
Ungarn darf nicht fehlen.
Die Rezepte an diesem Schnittpunkt der Kulturen sind international verständlich und
nachvollziehbar. Nehmen wir ein Strudelrezept aus dem Jahre 1860: „Man nehme einen
sonnigen Tag, an dem der Wind schweigt, eine ruhige Stunde, in der die Kinder schweigen,
eine zufriedene Hausfrau, deren Mann schweigt, zwei gefühlvolle Hände, viel Liebe, einen
Eimer Geduld und eine Portion Glück.“
Ja – der Strudel: nach ihm verzehren sich so manche Slowenen. Er wird gekocht, gebacken,
gefüllt mit Salzigem oder Süßem. Die Strudelkultur erreicht ihren Höhepunkt bei der
Gibanica, einem vierfach geschichteten Strudel mit Mohn, Äpfeln, Topfen und Nüssen.
Traditionalisten bestehen übrigens auf S̆truklji. Er wird aus Buchweizenmehl gemacht,
wie man es früher getan hat.
10
Zentral- und Osteuropa à la carte – Slowenien
11
Zentral- und Osteuropa à la carte – Ungarn
Ungarn: Ohne Paprika geht wenig
Klassisches Beispiel für ein sättigendes Zwischen- oder Hauptgericht, aber auch für babylonische
Sprachverwirrung ist das Gulasch. Österreicher, die zum ersten Mal nach Ungarn fahren, wundern
sich, wenn sie Gulasch bestellen und eine Suppe bekommen, anstatt großer Fleischwürfel in einer
eingedickten Sauce aus geschmorten Zwiebeln.
Was Nicht-Ungarn meinen, wenn sie Gulasch sagen, heißt in Ungarn Pörkölt oder Paprikasch.
Letzteres führt uns zu einer der wichtigsten Zutaten der ungarischen Küche: dem Paprika. Würze
und Farbe des roten Pulvers aus reifen, getrockneten und gemahlenen Gewürzpaprikaschoten
machen Geschmack und Farbe einer klassischen Gulaschsauce aus.
Beim Beurteilen von Paprika entwickeln die Ungarn die Akribie von Buchhaltern. Herkunft, Sorte,
Schärfe, Qualitätsstufe und vieles mehr werden genau gelistet. Ein Ungar wäre kein Ungar, könnte
er nicht im Schlaf die Unterschiede zwischen mildem Delikatesspulver, dem edelsüßen Pulver, dem
eher raren halbsüßen Pulver oder dem schon etwas schärferen Rosenpaprika aufsagen.
12
Zentral- und Osteuropa à la carte – Ungarn
13
Zentral- und Osteuropa à la carte – Der Salzgurkenmeridian
Der Salzgurkenmeridian
Die Schweizer haben ihren Röstigraben, die Bayern
ihren Weißwurstäquator und die Mitteleuropäer
den Salzgurkenmeridian, der quer durch den Kontinent
von Berlin nach Wien verläuft.
Die Salzgurke ist keine Erfindung der Moderne, sie wurde schon in der römischen Antike
geschätzt. Nachdem es nicht nur Völkerwanderungen, sondern auch Gurkenwanderungen gibt, wurde die Salzgurke schließlich östlich des Salzgurkenmeridians heimisch.
Hier genießt sie ein äußerst individuelles Dasein, je nach Klima, Boden und
Herstellungsweisen der Region, in der sie sich gerade befindet.
Polen, Ungarn, (Ost-)Österreicher und Kollegen sind sich einig, dass sie sich bei Herstellung und Geschmack der idealen Salzgurke herzlich uneinig sind. Manche beschreiben
sie als gemüsig-fruchtig, doch immer wird die verwendete Gurkensorte und deren
Erntezeitpunkt, das Wasser und die Gewürze, die Gärungsdauer und die Salzmenge
einen entscheidenden Einfluss auf den Mikrokosmos des Salzgurkengeschmacks ausüben.
Die Zubereitung der Salzgurke wird oft nur mündlich weitergegeben, als handle es sich
dabei um ein allerhöchstes Staatsgeheimnis. Manche stellen das Gärfass in die Sonne,
bei den anderen muss der Behälter in den Keller. Dritten dient nach alter Tradition eine
Scheibe Brot im Fass als „Starter“ für die Milchsäuregärung.
Gewürze wie Knoblauch, Pfeffer, Lorbeer und Zucker sind beliebt. Der besondere Pfiff
kommt durch das Einlegen von Blättern. Die von Kirschen machen sich dem Vernehmen
nach besonders gut. Und die Polen gelten als wahre Salzgurkenspezialisten. Dort duftet
es auf dem Land an vielen Hausecken nach Salzgurken, die nach ganz besonderen
Rezepten produziert wurden. Und jeder Hersteller ist davon überzeugt, dass seines ganz
sicher das beste Salzgurkenrezept aller Zeiten und Welten ist.
14
Zentral- und Osteuropa à la carte – Der Salzgurkenmeridian
15
Zentral- und Osteuropa à la carte – Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina:
Vielfältige Hausmannskost
Krautwickel haben nicht nur in Österreich eine große Fangemeinde. Diese Köstlichkeit heißt in Bosnien
und Herzegowina Sarma und gilt als gutes Beispiel für authentische Festtagsküche. Wahrscheinlich
würden die bosnisch-herzegowinischen Genießer ihre Krautwickel noch viel öfter verzehren, wäre deren
Herstellung nicht so aufwändig.
Für alle, die mit Krautwickeln nicht so familiär sind, hier in kurzen Schritten die Besonderheiten bei der
Zubereitung: Ganze Weißkrautköpfe werden wie Sauerkraut mariniert, wobei der Strunk kreuzweise
eingeschnitten wird, damit die Marinade gut einziehen kann. Durch Gärung entsteht anschließend
Milchsäure. Die einzelnen Blätter der Krautköpfe werden ausgelöst, mit Faschiertem gefüllt und
zusammen mit Kraut, Speck und Gewürzen gegart. Dabei gilt, was bei allen Gerichten zünftiger
Hausmannskost kein Fehler ist: Je größer der Topf, desto besser schmeckt es.
Klar ist, dass es an den Herden der Küchen so viele Zubereitungsarten der beliebten Wickel gibt wie
regionale, ethnische oder religiöse Vielfalt in der Bevölkerung. Aber auch abseits von Sarma ist die
Küche des Landes sehr variantenreich, da hier die Einflüsse türkischer und griechischer Tradition wirken.
Man kocht und isst gerne Fleisch- und Gemüseeintöpfe und schätzt türkischen Honig ebenso wie Halva,
gemahlene Nüsse in Honig.
16
Zentral- und Osteuropa à la carte – Bosnien und Herzegowina
17
Zentral- und Osteuropa à la carte – Albanien
18
Zentral- und Osteuropa à la carte – Albanien
Albanien:
Wo Bio ganz natürlich ist
In Westeuropa ist sie Inhalt aufwändiger Werbekampagnen, in Albanien darf man
sie als selbstverständlich voraussetzen: die Bioqualität der Lebensmittel, welche
die Landwirtschaft in der karg wirkenden, gebirgigen Gegend hervorbringt.
Wer durch die Olivenhaine wandert, die schmackhaften Früchte der Orangenbäume
verkostet, wird sich ins sonnige Griechenland oder nach Süditalien versetzt fühlen.
Keine Frage, die albanische Küche ist durchwegs von mediterranen Einflüssen
geprägt. Das würzige Lammfleisch spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie der
frische Fisch aus dem Meer, der nicht viele Stunden hinter sich hat, bevor er auf den
Grill oder ins Backrohr und später auf den Teller kommt. Ist Albanien daher ein
unentdecktes Paradies für Feinschmecker? Man darf hier vielfach mit einer
schmackhaften, einfachen Küche rechnen, die mit wenigen Zutaten und frischem
Gemüse oft Erstaunliches zustande bringt.
Dem aufmerksamen Reisenden werden immer wieder Aromen und Rezepte auffallen,
die wohl die ottomanische Vergangenheit der Region zitieren. Da sind zum Beispiel
die intensiv-süßen Nachspeisen, ein mit Honig getränkter Kuchen oder der berühmte
Oshaf, der Schafskäsepudding mit Feigen, ein Gericht, das man am Peloponnes
genauso vermuten könnte wie in einem Café am Bazar von Istanbul. Und beim
Abschluss eines Mahles mit natürlichen, intensiv schmeckenden Zutaten wird man
sich wieder auf die griechischen Inseln versetzt fühlen, wenn der Gastgeber den
Raki auftischt, was auf Albanisch nichts anderes heißt als Brand.
19
Zentral- und Osteuropa à la carte – Kosovo
20
Zentral- und Osteuropa à la carte – Kosovo
Kosovo:
Alles rund ums Fladenbrot
In den Ländern des Balkans bis in den Nahen Osten dreht sich kulinarisch
vieles um rundes Fladenbrot. Was in der Türkei Pide und in Griechenland Pita
heißt, ist im Kosovo Pite. Was aber bei der kosovarischen Spielart des aus
Salz, Mehl, Hefe und Wasser hergestellten Brotes auffällt, ist die Tatsache,
dass man sie oft nicht sieht.
Denn während das schlichte Brot anderswo ein schlichtes Brot bleibt, liebt man
es hier, die Pite mit allen möglichen Köstlichkeiten zu belegen und dabei vor
allem nicht an Einfallsreichtum zu sparen.
Dabei spielen Käse, Fleisch, Porree, Paprika und viele andere Zutaten eine
Hauptrolle. Ob es eine gute oder eine sehr gute Pite sein wird, darüber
entscheidet letztendlich der Umstand, ob der Belag wirklich unmittelbar vor
dem Überbacken im heißen Ofen auf den Fladen wandert. Besonders beliebt
ist die in Schneckenform gewickelte Pite.
21
Zentral- und Osteuropa à la carte – Aus den Sauertöpfen Europas
Aus den Sauertöpfen Europas
Man muss sich das einmal vorstellen: Als es noch keine
Kühlschränke gab, war es das eingelegte Gemüse mit seiner
säuerlichen Note, das den Menschen in Zentral- und
Osteuropa über die langen Wintermonate half.
Aus der Notwendigkeit machte man eine Tugend: die essigsaure Kultur des Vergärens
und Einlegens. Viele Eintöpfe, Suppen und so manches traditionelle Festtagsgericht
haben mollig-milde Aromen, die durch Milchsäurevergärung entstehen.
Sauer ist darüber keiner, denn das Essen schmeckt nicht nur gut, es wird dadurch auch
bekömmlicher. Und damit wären wir beim Sauerkraut. Es ist der Held der Alltagsküche
vieler Länder, einer Küche, die westlich des Elsass – wo man es noch als Choucroute
kennt – für viele noch unbekannt ist. Was kann man mit Sauerkraut nicht alles anstellen!
Das aromatische Gesundheitselixier aus dem Fass vermischt sich mit Teigwaren, zum
Beispiel in Krautfleckerln, oder Schweinsbraten genauso gut wie mit Fisch oder
Innereien wie Kutteln.
Sauerkraut stammt aus Nordchina, wo man schon sehr früh entdeckte, dass fein
geschnittenes Weißkraut mit etwas Salz in einem Gärbehälter ein interessantes Ergebnis
voller Vitamin C und bekömmlicher Milchsäurebakterien bringt. Nicht nur die Bauern
sind stolz auf ihr selbst gemachtes Sauerkraut, auch die Köche lieben und die Ärzte
loben es über den Klee. Das Sprichwort vom besten Krautesser, der am ältesten wird,
ist ebenso alt wie wahr.
22
Zentral- und Osteuropa à la carte – Aus den Sauertöpfen Europas
23
Zentral- und Osteuropa à la carte – Serbien
24
Zentral- und Osteuropa à la carte – Serbien
Serbien: Paradies für Fleischesser
Damit wir die wirklich drängenden Fragen gleich zu Anfang beantworten: Das serbische Reisfleisch,
Pflichtprogramm auf den Speisekarten der immer rarer werdenden Wiener Beisln, kommt tatsächlich
aus Serbien. Womit wir auch schon beim Hauptdarsteller der serbischen Küche sind, und der heißt
nicht Reis, sondern Fleisch.
Cevapcici begegnet man in Belgrad an vielen Straßenecken. Die gekneteten Fleischröllchen aus Lamm
und Rind, manchmal auch Schwein, sind durchschnittlich 5 bis 8 cm lang, mit Knoblauch, Salz, Pfeffer
und Paprika sowie Kräutern je nach Vorrat gewürzt und werden mit Somun-Brot und feinen, rohen
Zwiebelringen aufgetragen. Manche geben noch Kajmak genannten Sauerrahm oder Ajvar, eine
Mischung aus Paprika und Auberginenpüree, dazu.
Falls die serbischen Fleischliebhaber einmal keine Lust auf Cevapcici haben, greifen sie zu Sis cevap,
das sind Cevapcici am Holzspieß, zu Pljeskavica, dieselbe Fleischmasse als dünne Laibchen gebraten,
oder Ražnjići, den klassischen serbischen Fleischspießen.
25
Zentral- und Osteuropa à la carte – Bulgarien
26
Zentral- und Osteuropa à la carte – Bulgarien
Bulgarien:
Das Geheimnis der 100-Jährigen
Ob es in Bulgarien für das Wort Anti-Aging eine Übersetzung gibt? Vielleicht lautet sie schlicht
und einfach: Joghurt. Tatsächlich werden im südbulgarischen Rhodopen-Gebirge auffallend
viele Menschen 100 Jahre alt und älter.
Was ist ihr Geheimnis? Man sagt, es könnte am berühmten bulgarischen Joghurt liegen.
Joghurt ist auf allen Speiseplänen gegenwärtig, spielt in vielen Rezepten eine Neben- oder
sogar die Hauptrolle. Es wird pur genossen, genauso wie mit frischem Gemüse oder
einer bescheidenen Menge Fleisch. Tarator zum Beispiel, eine kalte Joghurt-Gurken-Suppe,
gehört zum bulgarischen Sommer wie bei uns das Jammern übers Wetter, nur dass Erstere
wesentlich angenehmer ist.
Wenn bulgarische Reisende in einem unserer Supermärkte meterlange Joghurtreihen, mal rechts-,
mal linksdrehend, mal mit einem hundertstel Prozent Fett, mal aus Milch aus Savoyen sehen,
können sie nur lächeln und sagen: „Wir haben’s erfunden.“
Worüber sich in Lebensmittelkonzernen Forscher, die an der Weiterentwicklung des High-TechProduktes Joghurt zum „functional food“ arbeiten, den Kopf zerbrechen, lässt die bulgarischen
Methusalems kalt. Faktum ist: Joghurt ist „made in Bulgaria“. Seine Herstellung lässt sich bis zu
den alten Thrakern zurückverfolgen. Man erzählt, die Schafhirten trugen damals Gürtel mit
einem länglichen Sack aus Lammfell, den sie mit Milch füllten. Körpertemperatur und die
Mikroflora des Lammsackes bewirkten die Milchsäuregärung. Und kein Lebensmitteltechniker
war in der Nähe.
27
Zentral- und Osteuropa à la carte – Rumänien
28
Zentral- und Osteuropa à la carte – Rumänien
Rumänien: Küche mit Geschichte
Ein Blick in die Töpfe und Pfannen der rumänischen Köche macht klar: Die Küche dieses Landes
ist – wie anderswo auch – ein Spiegel seiner Geografie und Geschichte.
Die Donau und das Donaudelta mit ihrem unglaublichen Fischreichtum liefern die Lieblingsfische der Rumänen: Karpfen und Zander, die mit einer kräftigen Dosis Knoblauch gewürzt
werden. Die Speisekarte der Rumänen verdankt es vielen nationalen Küchen und ihren
Eigenheiten, dass sie sich heute wie ein Sammelsurium aus altösterreichischen, italienischen,
jüdischen, ungarischen, griechischen und türkischen Rezepten liest.
Man hebe nur mal den Deckel eines Suppentopfes, in dem eine Ciorba, eine eintopfartige
Suppe, dahinköchelt, und entdecke dabei – je nach Standort – die Vielfalt der rumänischen
Regionalküchen. Da schwimmen Sauerkraut, Kutteln, gefüllte Teigtaschen, Geflügel oder Fische
aus Flüssen und Meer.
29
Zentral- und Osteuropa à la carte – Das Wässerchen
Das Wässerchen
Zu einem gepflegten Essen in Russland gehört auch das
traditionelle „Wässerchen“, also der Wodka.
Stilecht wird der Wodka in 100 Gramm serviert, wobei auch das richtige Trinken gelernt
sein will: Beim Ansetzen des Glases wird der Atem angehalten, die 100 Gramm werden
auf einen Satz ausgetrunken und danach – erleichtert – wird ausgeatmet. Es empfiehlt
sich, der Tradition folgend, schnell eine Salzgurke nachzuschieben.
Dass der Konsum derzeit rückläufig ist, sieht mancher als Zeichen ökonomischer Stabilität. Wodka war immer auch ein Kind seiner Zeit: Gab es 1998, als der Rubel einbrach,
die Wodka-Billigmarke „Krisis“, so ist seit einigen Monaten die Marke „Putinka“ besonders beliebt. In der Politik spielte Wodka schon immer eine wichtige Rolle. Lenin sah im
Wodka die Droge des Kapitalismus, forderte die Diktatur der Nüchternheit und verwies
die berühmteste Wodka-Dynastie des Landes. Doch auch nüchtern betrachtet, war diesen
Konzepten – ebenso wie ähnlichen Projekten seiner Nachfolger – kein durchschlagender
Erfolg beschieden. Von den Weinen der Rothschilds mal abgesehen, gibt es zu kaum
einem anderen Getränk so viele Legenden wie um den Wodka. Das beginnt schon mit
der Entstehungsgeschichte. Der erste Wodka wurde irgendwann im 15. Jahrhundert
gebrannt. Und sowohl Polen als auch Russland reklamieren die Urheberschaft für sich.
Der Rohstoff für Wodka ist in der Regel nicht die Kartoffel, wie oft angenommen, sondern Getreide, meist eine Mischung aus Roggen und Weizen, die zu Maische vergoren
und mehr fach destilliert wird. Danach rinnt das Destillat durch Tonnen von Aktivkohle,
bis alle Gärungsrückstände herausgefiltert sind. So haben vor allem das verwendete
Wasser und die Wahl des Getreides entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Endprodukts. Das Erfolgsgeheimnis wirklich guten Wodkas ist nicht nur sein Geschmack: Ist
das Destillat gut gemacht, merkt man am Morgen danach selbst nach größeren Mengen
kaum, dass man etwas getrunken hat.
In Russland konsumiert man Wodka am liebsten in Gesellschaft im Rahmen einer Mahlzeit. Ob eiskalt oder warm ist nicht nur Geschmackssache, sondern oft ganz einfach
Zufall. Wodka-Verkostungen funktionieren ähnlich wie jene von Wein. Die Verkoster
prüfen den Geruch und testen den kräftigen, manchmal auch süßlichen Geschmack.
Geprüft wird auch, ob das Destillat ölig oder schnell am Glas entlangläuft. Geschmeckt
wird mit Zunge, Gaumen und Wangen. Hochwertiger Wodka hinterlässt einen milden,
minderwertiger einen brennenden Geschmack im Mund. Er kann ein cremiges, würziges
oder neutrales Aroma haben. Neben teurem Jahrgangswodka sind auch extravagante
Geschmacksnoten en vogue: Büffelgraswodka etwa, der durch die Zugabe von cumarinhaltigen Büffelgrashalmen seine gelbliche Farbe und ein mildes Aroma erhält; oder
Starka, der in Eichenfässern reift.
Um sich in Russland zum Wodka zu verabreden, reicht es, sich an den Hals zu tippen.
Ein Ritual, das seit Peter dem Großen Tradition hat. Zu jeder Wodka-Runde gehört ein
Trinkspruch. Im Laufe eines Abends sagt jeder am Tisch einen mehr oder weniger
tiefgründigen Spruch auf. Wodka ohne Gesellschaft zu trinken ist in Russland übrigens
verpönt und gilt als Zeichen von Alkoholismus.
30
Zentral- und Osteuropa à la carte – Das Wässerchen
31
Zentral- und Osteuropa à la carte – Polen
Polen: Wo die Pierogi herkommen
Auffallend vielfältig ist sie, die Küche der Polen, die es sich beim Essen und Trinken gerne gut gehen
lassen. Und die Pierogi sind als unübertroffene Favoriten der Polen mit ihren variantenreichen
Füllungen dafür nur ein Beispiel unter vielen.
Falls Sie noch nie Pierogi probiert haben: Stellen Sie sich sehr große Ravioli vor, die mit Pilzen,
Kartoffeln, Kraut oder auch Fisch und Leber, ja sogar mit süßem Inhalt gefüllt und mit heißer Butter
übergossen werden. Ein Glas Wodka danach muss kein Fehler sein.
Auch beim Bigos, gedämpftem Sauerkraut mit verschiedenen Fleischsorten, glänzen Polens Köche mit
Ideenreichtum. Der Bigos wird mit mehrmaligem Aufwärmen immer besser und schmeckte früher vor
allem den Szlachta, Jägern des polnischen Landadels. Heute sind es die Skifahrer, die sich in den
Skihütten Zakopanes mit Bigos stärken. Und auch die Feinschmecker in den Spitzenlokalen Warschaus
wollen auf das kulinarische Wahrzeichen Polens keinesfalls verzichten.
Für den Appetit zwischendurch wählen sie hingegen Żurek, eine kräftige Suppe mit Wurstscheiben.
Es gibt sie in jedem Restaurant und Imbissladen. Sie erhält ihren leicht säuerlichen Geschmack durch
die Zugabe von vergorenem Roggenschrot.
32
Zentral- und Osteuropa à la carte – Polen
33
Zentral- und Osteuropa à la carte – Tschechien
34
Zentral- und Osteuropa à la carte – Tschechien
Tschechien: Eine runde Sache
Man erzählt ja vom Schlaraffenland, dass man sich erst durch eine dicke Schicht
Grießbrei hindurchessen müsse, um hineinzugelangen. Bei der tschechischen Version
handelt es sich wohl eher um Knödelteig.
Wie es die Tschechen trotz der Reichhaltigkeit der lokalen Küche anstellen, dass sie
nicht alle so rundlich sind wie die Bällchen aus Kartoffelteig, Semmelwürfeln, Grieß,
Hefe oder Topfen, kann man nur vermuten.
Den Knödeln mit ihren köstlichen Füllungen aus Speck, Fleisch oder verschiedenen
Obstsorten gilt die besondere Liebe der tschechischen Köche. Was von ihrer Liebe
noch übrig bleibt, wird in die Zubereitung von Schweinsbraten – das Nationalgericht
heißt Vepro-knedlo-zélo, „Schweinefleisch-Knödel-Kraut“ – oder Svíc̆ková, also
Rinderfilet in einer sämigen Gemüsesauce, gesteckt, wozu es natürlich wieder die
beliebten Knedlíky gibt.
Haben Sie gewusst, dass man die Semmelwürfel, aus denen man den Teig macht,
vorher in Butter anbrät? Das verleiht dem Ganzen einen besonders runden
Geschmack. Und was die böhmischen Köchinnen den Wienern zur vorigen Jahrhundertwende angeblich beigebracht haben sollen, stimmt wirklich: Hinter der
Grenze beginnt noch immer das Mehlspeisenparadies. Die süßen Verführungen
hören auf die Namen Palatschinken, Kolatschen, Buchteln und Liwanzen, und ihre
Rezepte füllen ganze Bände in den Bibliotheken der Tschechen.
35
Zentral- und Osteuropa à la carte – Slowakei
Slowakei: Alles Käse
Liptauer, ein pikanter Brotaufstrich, wird von den Wiener Heurigenwirten gerne als typisch
wienerische Spezialität verkauft. Sein Name leitet sich aber von der slowakischen Region
Liptau ab. Es handelt sich also um ein klassisch slowakisches Rezept, bei dessen Original
der Brimsen eine wichtige Rolle spielt.
Und Brimsen wiederum, slowakischer Identitätsstifter auf dem Käseteller, ist Schafsfrischkäse,
den es nur in der Slowakei gibt. Er wird gesalzen in kleinen Holzfässchen aufbewahrt,
wobei die Haltbarkeit des Brimsen, der frisch am besten schmeckt, eng begrenzt ist.
Pur mit Schwarzbrot, als Liptauer-Bestandteil oder als Brimsen-Nocken schmeckt er am
besten. Schafskäseliebhaber, denen der Brimsen zu kräftig daherkommt, bevorzugen den
milderen Bryndza, den man sich wie griechischen Feta minus Salzigkeit vorstellen kann.
Auch den Oschtjepka, einen Schnittkäse aus Kuh- und Schafsmilch, der traditionell an den
Decken der Berghütten getrocknet wird, gibt es nur in der Slowakei.
36
Zentral- und Osteuropa à la carte – Slowakei
37
Zentral- und Osteuropa à la carte – Kaviar: Nur vom Besten
Kaviar:
Nur vom Besten
Der edle Rogen des Störs ist kompromissloser Luxus.
Er schmeckt nicht nur unvergleichlich gut, sondern ist
essbares Prestige.
Kaviar liebt es puristisch mit einem Hauch von Extravaganz. Er schätzt es, mit Perlmuttoder Hornbesteck gelöffelt zu werden, denn den Kontakt mit Metall empfindet sein
sensibles Aroma als irritierend. Am liebsten wird er ohne weitere Beigaben am Gaumen
mit der Zunge zum Zerplatzen gebracht. Bliny oder Erdäpfel mit Butter bzw. Sauerrahm
duldet er allerdings ebenso in seiner Nähe wie Champagner und Wodka als flüssige
Begleiter.
Ein echter Störfall verdarb indessen der kosmopolitischen Kaviar-Community zeitweilig
den Spaß am Kaviar-Löffeln: Der Stör, vornehmlich der Beluga, war durch Überfischung
und Umweltverschmutzung vom Aussterben bedroht. Selbst die UNO hat sich der Sache
angenommen. Mittlerweile sieht es nach Entwarnung aus. Die Fangquoten werden weitgehend respektiert, und viele Störfischer sind auf schonendere Methoden umgestiegen.
Wer sich Kaviar ohne schlechtes Gewissen gönnen will, sollte aber zur Sicherheit
nachfragen, ob er aus nachhaltiger, artgerechter Produktion stammt – und im Zweifel
darauf verzichten. Das sorgt dann auch bei den kaviaranbietenden Gastronomen und
Delikatessenhändlern für entsprechende Bewusstseinshaltung – die bis zu den Produzenten nachwirkt. Auf diese Weise sollte der Stör überleben, und somit sollte zur
anhaltenden Freude der Kaviarliebhaber auch der Nachschub langfristig gesichert sein.
38
Zentral- und Osteuropa à la carte – Kaviar: Nur vom Besten
39
Zentral- und Osteuropa à la carte – Russland
Russland:
Mütterchens Lieblingsrezept
Man sagt, dass die Küche der russischen Zaren und ihrer Entourage, die gerne und oft Paris
aufsuchten, den Grundstein für die mehrgängigen französischen Menüs der Grande Cuisine
legte. Lange ist es her. Mit der Revolution wurde diese nur wenigen Privilegierten zugängliche
Art der Verköstigung für lange Zeit abserviert.
Was immer blieb, waren die Bliny. Die kleinen gebackenen Hefekuchen aus Buchweizenmehl
gibt es heute als Convenienceprodukt der Kaviar-Society in jedem Feinkostladen, der etwas
auf sich hält. Kenner schwören hingegen auf die eigenhändige Zubereitung in einer
Blinypfanne aus schwerem Gusseisen. Sauerrahm ist zu Bliny Pflicht, egal, ob sie mit Kaviar
oder Lachs serviert werden.
Was die wenigsten wissen: Bliny kann man auch mit Pilz-, Gemüse- oder Fleischfüllung
reichen oder einfach mit zerlassener Butter bestreichen. Die Zugabe von reichlich Butter schon
in den Hefeteig macht die Bliny besonders flaumig.
Doch Russen leben nicht von Bliny allein. Sehr beliebt sind in Russland auch Suppen.
Die Schtschi etwa. Sie ist eine nahrhafte Bauernsuppe aus Kohl, Wurzelgemüse, Fleisch,
Gewürzen und Sauerrahm. Sie ist so etwas wie die Mutter aller russischen Suppen.
In der Schtschi finden auch Rote Rüben und Kwass Platz, Letzterer ist säuerlich und besteht
aus gegorenem Roggenmehl und Hefe.
40
Zentral- und Osteuropa à la carte – Russland
41
Zentral- und Osteuropa à la carte – Belarus
42
Zentral- und Osteuropa à la carte – Belarus
Belarus:
Raritäten aus Wäldern und Feldern
Von Borschtsch haben wir ja alle schon gehört. Aber wem sagt zum Beispiel Draschenji
etwas? Wer weiß, was eine Motschanka ist? Wissen Sie es?
In Belarus liefern Wälder und Felder die Zutaten für eine kräftige Küche, in der nach
jahrhundertealten, oft nur mündlich weitergegebenen Rezepten Kartoffeln, Pilze und
Beeren verarbeitet werden. Wobei „verarbeiten“ in manchen Fällen durchaus wörtlich
zu nehmen ist. Manch wildes Schwammerl, über das die verweichlichten Esser in
Westeuropa längst die Nase rümpfen und das sie als „ungenießbar“ aus der Küche
weisen würden, muss manchmal erst durch stundenlange Kochzeit gezähmt werden,
bevor es auf den Tisch darf.
So verwandeln die weißrussischen Köche seltene Waldfrüchte, die je nach Boden und
Witterung da und dort zu finden sind, in schmackhafte Gerichte oder Beilagen, ohne bei
der Zubereitung auf die Uhr zu schauen. Das muss man auch nicht. Denn spätestens
wenn im heißen Schweineschmalz Draniki, die stilechten Kartoffelpuffer, frisch herausgebacken werden und ihren unvergleichlichen Duft verströmen, weiß ein jeder:
In Kürze wird ein vorzügliches Mahl serviert.
43
Zentral- und Osteuropa à la carte – Ukraine
Ukraine:
Wer hätte das gedacht!
Wem gehört jetzt eigentlich der Borschtsch, der kraftvolle Wärmespender aus roten Rüben, Lebensretter an kalten Winterabenden?
Die Russen haben ihn längst ihrem kulinarischen Schatz einverleibt.
Die Litauer essen ihn ebenso wie die Polen.
Aber es braucht keine jahrelangen Forschungsarbeiten, um herauszufinden, dass der Borschtsch zum ersten Mal in der Ukraine aufgetischt wurde. Es war an der nördlichen Schwarzmeerküste, wo einer
erfindungsreichen Hausfrau eine Suppe aus Fleisch, Speck, Knoblauch
und vielem mehr eingefallen sein mag, der sie durch die Zugabe
von roten Rüben ihre hellrote Farbe und ihr unnachahmliches süßsaures Aroma verlieh.
Was weniger bekannt ist: Das klassische Wintergericht gibt es auch
im Sommer, aber als Borschtsch light in einer abgekühlten Version.
Die Varianten seiner Zubereitung mögen noch so zahlreich sein,
am Ende sind sich alle Borschtsch-Liebhaber einig: Ein Löffel Sauerrahm kurz vor dem Servieren muss sein.
44
Zentral- und Osteuropa à la carte – Ukraine
45
Zentral- und Osteuropa à la carte – Österreich
Österreich:
Am Gipfel der Mehlspeisküche
Die Mehlspeisküche gilt als Gipfel der Genüsse in der gebirgigen Landschaft alpenländischer
Tischsitten. Ganz oben thront der Kaiserschmarren, unverkennbar süßes Wahrzeichen eines
Landes von Gerne- und Vielessern.
Die Geschichten rund um die Entstehung des Kaiserschmarrens sind so zahlreich wie die
Rosinen. Kaiser Franz Joseph und seine Frau Sisi spielen darin meistens tragende Rollen. Eine
erzählt vom kaiserlich-königlichen Leibkoch in Bad Ischl, der einer „Speis“ aus Mehl, Milch und
Eier, die in den Bergen Wanderer und Hirten stärkte, ein paar Rosinen zufügte, weil er damit
der Kaiserin eine Freud’ machen wollte. Der Kaiser, sonst ein bescheidener Mann, meinte gehört
zu haben, dass der Koch die Speise nach ihm benannt habe: Kaiserschmarren also.
Eine andere Anekdote stellt auf Sisis Hang zum minimalistischem Essen ab. So kam ein Küchenchef auf die Idee, kleine Stücke von gebackenem Teig mit etwas Zwetschkenkompott zu servieren.
Weil auch das der Kaiserin zuviel war, soll der Kaiser gesagt haben: „Dann geb‘ er halt mir
den Schmarrn, den unser Koch da g’macht hat.“
46
Zentral- und Osteuropa à la carte – Österreich
47
Vorwort
RZB 2006
Vorwort des Vorstandes
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn wir Ihnen in diesem Bericht das bereits siebente Rekordergebnis in Serie präsentieren, dann tun
wir dies im Bewusstsein, ein besonders herausragendes Jahr hinter uns zu haben. Das Ergebnis war
auch durch Einmaleffekte geprägt, die für einen unerwartet hohen Gewinnzuwachs gesorgt haben.
Das ohne Einmaleffekte generierte Ergebnis dokumentiert daher umso eindrucksvoller, dass die RZB
voll auf Kurs ist. Denn auch damit melden wir einen Ergebnisrekord.
Wir sind auch im Berichtsjahr unserer Wachstumsstrategie treu geblieben und weiterhin schneller
gewachsen als der Markt. Damit hat die RZB sowohl in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa
(CEE) Marktanteilsgewinne verzeichnet. Die Expansion in CEE wurde durch die Akquisitionen der
russischen Impexbank und der tschechischen eBanka weiter beschleunigt. In Österreich hat die RZB
ihre Position als drittgrößte Bank des Landes neuerlich gefestigt und Raiffeisen ist mittlerweile die
deutlich größte Bankengruppe des Landes.
2006 war auch insofern ein bemerkenswertes Jahr, als wir erstmals eine Netzwerkbank verkauft
haben. Nach dem Erwerb der ukrainischen Bank Aval – einer Großbank mit mehr als 1.300 Filialen –
wurden wir vielfach angesprochen, ob wir uns die Mühen eines Mergers mit der mittelgroßen
Raiffeisenbank Ukraine nicht ersparen wollen. Letztlich bewegten sich die Offerte für die Raiffeisenbank
in Höhen, die uns zum Verkauf – allerdings ohne die Raiffeisen-Markenrechte – bewegten. Der
Buchgewinn aus dieser Transaktion betrug € 486 Mio. Dazu kam der Gewinn aus dem Verkauf des
Minderheitsanteils an der kasachischen Bank TuranAlem, von dem wir uns gemäß unserer Strategie
trennten, weil die angestrebte Mehrheit zu annehmbaren Bedingungen nicht erreicht werden konnte.
Somit waren € 596 Mio. an Einmaleffekten aus diesen beiden Transaktion zu verzeichnen, die das
Ergebnis um rund ein Drittel erhöhten.
€ 1.882 Mio. bzw. € 1.169 Mio. machte in der Folge der Jahresüberschuss vor Steuern bzw. der
Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern und Minderheiten aus. Wie gut der Erfolg im laufenden
Geschäft war, illustriert hingegen das Ergebnis ohne die genannten Einmaleffekte: € 1.286 Mio.
Jahresüberschuss vor Steuern entsprechen einem satten Zuwachs von 38,3 Prozent und das, nachdem
er bereits 2005 um mehr als ein Drittel gestiegen war.
Für 2007 erwarten wir einen fortgesetzt positiven Trend aus dem operativen Geschäft, wobei wir mit
einem knapp zweistelligen Zuwachs beim Jahresüberschuss vor Steuern rechnen. Allerdings auf
Basis des Ergebnisses ohne die Einmaleffekte des Jahres 2006. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis sollte
stabil etwa auf dem guten aktuellen Niveau bleiben. Die Eigenkapitalrendite wird wegen der deutlich
breiteren Kapitalbasis unter dem derzeitigen Niveau ohne Einmaleffekte bleiben.
Wir haben eine langfristige Vision: „RZB is the leading Banking Group in Austria and Central and
Eastern Europe.“ Das Ziel ist ambitioniert, aber bereits greifbar. Denn wir sind ihm wieder ein gutes
Stück weit näher gekommen. Die RZB baut auf einer soliden Basis und einer guten strategischen
Ausrichtung:
In Österreich auf der starken Marktstellung in ihren Kerngeschäftsfeldern Kommerzkundengeschäft und
Investment Banking sowie auf der Spitzenstellung der Raiffeisen Bankengruppe im Retail Banking und
im Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben.
48
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Vorwort
In CEE verfügen wir über das flächendeckendste Banknetzwerk der Region und preisgekrönte Produktund Servicequalität. Unsere Innovationskraft und Technologieführerschaft untermauern den Anspruch
auf die Führungsposition, während ein konsequentes Monitoring der jeweiligen Risiken bei traditionell
vorsichtiger Risikoeinschätzung das Geschäft der RZB begleitet.
Wir werden weiterhin unsere Wachstumsstrategie fahren, da wir uns in dynamischen Märkten bewegen, die zur Erreichung unserer Ziele ein entsprechendes Agieren verlangen. Wie schon in der
Vergangenheit liegt auch in Zukunft die Herausforderung in der Steuerung des Wachstums. Wir sind
bekannt dafür, frühzeitig Chancen und Trends zu erkennen, sie zu nutzen und daraus einen guten
Return-over-risk zu erzielen.
Dabei können wir das Wachstum zu einem guten Teil durch erwirtschaftetes Kapital unterlegen. Unsere
Eigentümer unterstützen – so auch 2006 – den Wachstumskurs durch regelmäßige Kapitalerhöhungen.
Auf lange Sicht kann das nötige Kapital für unsere dynamische Entwicklung in einem Markt mit mehr
als 350 Millionen Einwohnern, aber nicht aus Österreich mit seinen 8 Millionen Bewohnern, aufgebracht werden. Daher wird die RZB auch weiterhin die internationalen Finanzmärkte zur Kapitalaufbringung nutzen und aktives Bilanzmanagement zum optimierten Kapitaleinsatz betreiben.
Die RZB wird auch in Zukunft nicht von ihrem konsequenten Qualitätsansatz abweichen. Wir glauben,
dass dieser im Einklang mit unserem Streben nach nachhaltigen und partnerschaftlichen Kundenbeziehungen ein wesentliches Erfolgskriterium ist. Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen
unserer Kunden, insbesondere auch aus einer von den österreichischen Kommerzbanken gemeinsam
in Auftrag gegebenen Studie. Sie belegt Qualität, Kompetenz, Preis-Leistungs-Verhältnis sowie Partnerschaftlichkeit der RZB, vor allem auch in Bezug auf das Angebot der Mitbewerber.
Der konsequente Qualitätsansatz wird auch von renommierten internationalen Fachmagazinen
gewürdigt. So wurden der RZB 2006 mehr als siebzig Awards für ihre Leistungen in Österreich und
CEE zugesprochen; u.a. von The Banker, Euromoney, Global Finance, TMI, Finance New Europe,
Trade Finance und Trade and Forfaiting Review.
Wir danken unseren Kunden für ihr Vertrauen in die RZB und die gute Zusammenarbeit. Ebenso
danken wir unseren Aktionären, ihren Vertretern in den Organen der Raiffeisen Zentralbank und
unseren Geschäftspartnern. Unser besonderer Dank gilt natürlich auch den mittlerweile mehr als
55.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren ausgezeichnete Leistung das herausragende
Ergebnis erst möglich gemacht hat. Wir freuen uns darauf, den erfolgreichen Weg auch 2007
gemeinsam fortzusetzen.
Dr. Walter Rothensteiner
Patrick Butler, M.A.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Dr. Herbert Stepic
Dr. Karl Sevelda
Konzernabschluss
Glossar
Mag. Manfred Url
Kontaktdaten
www.rzb.at
49
Vorstand
RZB 2006
Der Vorstand
Die Vorstandsmitglieder der Raiffeisen Zentralbank (v.l.n.r.):
Karl Sevelda, Herbert Stepic, Walter Rothensteiner, Patrick Butler, Manfred Url.
50
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Vorstand
Dr. Walter Rothensteiner
Zuständig für Management Services, Strategic Controlling, Participations, Public Relations, Human Resources, Legal and
Compliance, Audit, Tax, Group Head Office/Executive Secretariat (gemeinsam mit Manfred Url).
Geboren 1953; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien; leitende Funktionen in der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung), Vorstandsmitglied der Leipnik-Lundenburger Industrie
AG und des Zuckerindustriekonzerns Agrana. 1995 Eintritt in die Raiffeisen Zentralbank als stellvertretender Vorsitzender des
Vorstandes; seit Juni 1995 Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor.
Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank AG (V), Casinos Austria AG (V),
Österreichische Lotterien Ges.m.b.H. (V), Raiffeisen Bausparkasse Ges.m.b.H. (V), Raiffeisen Centrobank AG (V), Raiffeisen
International Bank-Holding AG (V), Leipnik Lundenburger Invest Beteiligungs AG, Oesterreichische Kontrollbank AG, Oesterreichische Nationalbank AG (Generalrat), Österreichische Galerie Belvedere, Österreichische Volksbanken AG, UNIQA
Versicherungen AG, Wiener Staatsoper GmbH.
Dr. Herbert Stepic
Zuständig für Branches and Representative Offices, Country and Bank Risk Management; Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen
International Bank-Holding AG.
Geboren 1946; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien. 1973 Eintritt in die RZB, wo er das
Raiffeisen-Außenhandelsservice aufbaut und zwischenzeitig auch die Geschäftsführung des Handelshauses F.J. Elsner & Co ausübt; seit 1987 Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank, seit 1995 Generaldirektor-Stellvertreter.
Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: Aufsichtsratsvorsitzender zahlreicher RZB-Netzwerkbanken; Aufsichtsrat von
OMV AG, Oesterreichische Kontrollbank AG, Raiffeisen Centrobank AG.
Patrick Butler, M.A.
Zuständig für Global Treasury, Global Markets, Economics and Financial Market Research.
Geboren 1957; Studium der Geschichte in Oxford. Begann Banklaufbahn 1979 in Chemical Bank und County Bank (NatWest
Group) mit Stationen in London und New York; später BACA-Konzern, zuletzt Group Treasurer und in der Folge Global Treasurer
der Arab Bank; seit Oktober 2004 Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank.
Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank AG, Raiffeisen Centrobank AG, Raiffeisen International
Bank-Holding AG, Raiffeisen Wohnbaubank AG, RZB Private Equity Holding AG, Wiener Börse AG.
Dr. Karl Sevelda
Zuständig für Austrian Corporate Customers; Multinational Corporate Customers; Corporate, Trade and Export Finance;
Customer Services.
Geboren 1950; Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, danach freie Forschungstätigkeit und Angestellter des Wirtschaftspolitischen Institutes, in der Folge Mitarbeiter und später leitende Positionen in der
Creditanstalt-Bankverein. Seit 1998 Vorstandsmitglied in der Raiffeisen Zentralbank.
Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: Bene AG, ÖBB Infrastruktur Bau AG, Österreichische Bundesbahnen-Holding AG,
Raiffeisen Centrobank AG, Raiffeisen International Bank-Holding AG, RZB Private Equity Holding AG, Unternehmens Invest AG,
Bene Privatstiftung (Vorstand), Fepia Privatstiftung (Vorstand), Herbert Depisch Privatstiftung (Vorstand).
Mag. Manfred Url
Zuständig für Transaction Services, Credit Management, Marketing, Organisation/IT, Verbund, Group Head Office/Executive
Secretariat (gemeinsam mit Walter Rothensteiner).
Geboren 1956; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, danach Auslandsaufenthalt in Frankreich
(ESSCA – Wirtschaftshochschule in Angers) und Banque Indosuez in Paris. Mehrere leitende Funktionen – zuletzt Mitglied der
Geschäftsleitung – in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark. Seit 1998 Vorstandsmitglied der Raiffeisen Zentralbank.
Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: Raiffeisen Datennetz Ges.m.b.H. (V), Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank AG (V), Europay
Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Raiffeisen Informatik GmbH, Raiffeisen International Bank-Holding AG, VISA Service
Kreditkarten AG.
(V) = Vorsitzender.
Ein Organigramm der Raiffeisen Zentralbank finden Sie auf Seite 224.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
51
Aufsichtsratsbericht
RZB 2006
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG wurde in seinen Sitzungen
vom Vorstand über bedeutsame Geschäftsvorfälle und die Entwicklung der Bank und
ihres Konzerns während des Geschäftsjahres 2006 unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat alle
ihm vom Gesetz und von der Satzung übertragenen Aufgaben wahrgenommen.
Im Geschäftsjahr 2006 hat der Aufsichtsrat vier Sitzungen abgehalten. In weiteren 26
Fällen wurden Beschlussfassungen im Wege schriftlicher Umläufe vorgenommen.
Der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrates tagte im Berichtszeitraum fünfmal und fasste
zusätzlich zwei Beschlüsse in Form schriftlicher Umläufe. Der Ausschuss zur Prüfung und
Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses, des Vorschlages für die Gewinnverwendung und des Lageberichtes tagte einmal, der Personalausschuss zweimal.
Der vorliegende Konzernabschluss (Bilanz, Erfolgsrechnung, Anhang) und der Konzernlagebericht sowie der Jahresabschluss und Lagebericht der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG wurden von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen
Anlass gegeben, den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen. Somit wurde
der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem
vom Vorstand vorgelegten Bericht zum Prüfungsergebnis über das Geschäftsjahr 2006
einverstanden erklärt und schließt sich dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandes an. Damit ist der Jahresabschluss 2006 der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG gemäß
§ 125 Abs. 2 AktG festgestellt.
Hinsichtlich der Zusammensetzung von Organen kam es im Geschäftsjahr 2006 zu einer personellen
Veränderung: Dr. Georg Doppelhofer, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG,
ist per 31. Dezember 2005 in den Ruhestand getreten. Sein Nachfolger, Generaldirektor Mag. Markus
Mair, war ab 1. Jänner 2006 in den Aufsichtsrat der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG kooptiert
und wurde bei der Hauptversammlung am 20. Juni 2006 in den Aufsichtsrat gewählt.
Der RZB-Konzern erwirtschaftete bereits zum siebten Mal in Folge ein Rekordergebnis. Mit einem
Anstieg der Bilanzsumme auf rund € 116 Mrd. und einem Konzern-Jahresüberschuss von rund
€ 1,17 Mrd. wurde die hervorragende strategische Ausrichtung zahlenmäßig untermauert. Darüber
hinaus erfüllt die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG ihre Führungsrolle in der genossenschaftlich
organisierten Raiffeisen Bankengruppe in Österreich ausgezeichnet. Als Konsequenz zählt der
RZB-Konzern heute zu den 100 größten Banken der Welt.
Aus Anlass des anhaltend herausragenden wirtschaftlichen Erfolges spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand, den Führungskräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG sowie des gesamten Konzerns besonderen Dank und hohe Anerkennung für die im
abgelaufenen Jahr geleistete Arbeit und stete Einsatzbereitschaft aus.
Der Aufsichtsrat
Dr. Christian Konrad
Vorsitzender
52
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
RZB im Überblick
Die RZB im Überblick
Die 1927 gegründete Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (Raiffeisen Zentralbank) ist das Spitzeninstitut der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe (RBG). In Österreich, wo sie die größten
Unternehmen und Institutionen des Landes betreut, zählt die Raiffeisen Zentralbank zu den führenden
Kommerz- und Investmentbanken. Neben ihrer Rolle als Spitzeninstitut bildet die Raiffeisen Zentralbank
das Kernunternehmen des RZB-Konzerns (RZB). Die RZB ist ein Bankkonzern mit österreichischen
Wurzeln, der auch Zentral- und Osteuropa (CEE) als seinen Heimmarkt betrachtet. Sein überdurchschnittlich starker Kundenzuspruch, das damit zusammenhängende Wachstum und sein starkes
Commitment zu CEE machen ihn zu einem Top-Player der Region. Neben CEE ist die RZB in einer
Reihe internationaler Finanzzentren und in den Wachstumsmärkten Asiens vertreten. Die RZB ist der
drittgrößte Bankkonzern Österreichs.
Bilanzsumme € 115,6 Milliarden
Bilanzsummenentwicklung der RZB
in € Mrd.
115,6
105
90
93,9
75
67,9
60
Aufgrund der Expansion in CEE, aber auch begünstigt durch Marktanteilsgewinne in Österreich,
ist die Bilanzsumme der RZB in den letzten Jahren
dynamisch und nachhaltig gewachsen. Im Jahr
2006 erreichte sie einen Wert von € 115,6 Mrd.,
was einem starken Anstieg von rund 23,2 Prozent
gegenüber dem Vorjahr entspricht.
56,1
45
44,6
46,4
2001
2002
30
15
0
2003
2004
2005
2006
Angaben jeweils nach IFRS per 31. Dezember.
In nur drei Geschäftsjahren hat die RZB ihre Bilanzsumme damit mehr als verdoppelt – dies überwiegend durch organisches Wachstum. Der Anteil
der Netzwerkbanken in CEE steigt dabei stetig.
Lag er im Jahr 2000 bei knapp einem Fünftel der
Bilanzsumme, so beträgt er 2006 bereits rund
45 Prozent.
Wachstum auf solidem Fundament
Das dynamische Wachstum der RZB wird von der Expansion in CEE und einem kontinuierlichen
Kundenzuwachs getragen. Begleitet wird dieser Kurs von einem ausgeprägten Kosten- und
Risikobewusstsein. Dieses wirtschaftlich solide Fundament wurde der RZB von international führenden
Rating-Agenturen wiederholt bestätigt. Aktuell weist die Raiffeisen Zentralbank folgende Ratings aus:
Standard and Poor’s
Moody’s
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Short Term A-1, Long Term A+
Short Term P-1, Long Term A1, Financial Strength C+
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
53
RZB im Überblick
RZB 2006
Aktionärsverzeichnis der
Raiffeisen Zentralbank
Anteil*
Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien
31,34%
Raiffeisen-Landesbank Steiermark
14,91%
Raiffeisenlandesbank OÖ
14,91%
Raiffeisen-Landesbank Tirol
5,83%
Raiffeisenverband Salzburg
5,79%
Raiffeisenlandesbank Kärnten
5,62%
Raiffeisenlandesbank Burgenland
4,62%
Raiffeisenlandesbank Vorarlberg
4,59%
Zveza Bank
0,04%
Summe Raiffeisenlandesbanken**
87,65%
Österreichische Volksbanken AG
5,14%
UNIQA Versicherungen AG
2,63%
RWA Raiffeisen Ware Austria
2,57%
NÖ Landesbank-Hypothekenbank AG
1,21%
Landeshypothekenbank Steiermark AG
0,63%
Hypo Tirol Bank AG
0,17%
Summe anderer Aktionäre
12,35%
Total
100,00%
* Direkt und indirekt gehaltene Stamm- und Vorzugsaktien.
** Davon werden 81,18 Prozentpunkte in der R-Landesbanken-Beteiligungs-GmbH gehalten.
Spitzeninstitut der Raiffeisen
Bankengruppe
Die Raiffeisen Zentralbank vertritt die RBG bei
bundesweiten Anliegen und agiert als ihr internationaler Repräsentant. In ihrer Rolle als Spitzeninstitut
nimmt sie zudem zentrale Serviceaufgaben für die
RBG wahr. Die RBG ist die stärkste Bankengruppe
Österreichs, die ihren Kunden als UniversalbankenGruppe ein umfassendes Allfinanz-Angebot bietet.
Zum Jahresende 2006 beträgt ihr zurechenbares
Eigenkapital rund € 15,1 Mrd., ihre konsolidierte
Bilanzsumme rund € 205,4 Mrd.
Ihr Marktanteil am österreichischen Bankgeschäft
entspricht etwa einem Viertel, und sie betreibt mit
2.262 Geschäftsstellen das dichteste Bankstellennetz
Österreichs. Die regional tätigen RaiffeisenLandeszentralen halten zusammen fast 88 Prozent
des Grundkapitals an der nicht börsenotierten
Raiffeisen Zentralbank. Einen Überblick über die
RBG finden Sie im Kapitel Raiffeisen Bankengruppe
im Jahr 2006 ab Seite 72.
Das Leistungsspektrum der RZB
Eine führende Kommerz- und Investmentbank in Österreich
Die Raiffeisen Zentralbank ist in Österreich auf das Kommerzbank- und Investment Banking-Geschäft
spezialisiert. Sie betreut die Top-1.000-Unternehmen des Landes und versteht sich als die Corporate
Finance-Bank für diese Kundengruppe und als ein führender Anbieter bei Exportfinanzierungen. In
diesen Geschäftsfeldern und den Bereichen Handelsfinanzierungen, Cash Management, Treasury
und Fixed-Income-Produkte serviciert die Raiffeisen Zentralbank nicht nur eine Vielzahl inländischer,
sondern auch zahlreiche ausländische Großkunden und multinationale Unternehmen. Darüber hinaus
nehmen auch zahlreiche Finanzdienstleister die Dienste der Raiffeisen Zentralbank als „Financial
Engineer“ in Anspruch.
54
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
RZB im Überblick
Gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen Raiffeisen Centrobank AG hat sich die Raiffeisen
Zentralbank im Investment Banking im Spitzenfeld etabliert, so als bedeutendster Marktteilnehmer
an der Wiener Börse, im Bondhandel und im Primärgeschäft mit Aktien und Anleihen. Spezialisierte
Tochtergesellschaften runden das Produktangebot der Raiffeisen Zentralbank ab. Dieses umfasst
beispielsweise Leasing, Mergers and Acquisitions-Beratung, Asset Management, Private Banking,
Immobiliendienstleistungen und Handelsgeschäfte. Eine umfangreiche Darstellung des ÖsterreichGeschäfts der RZB im Berichtsjahr finden Sie in den Segmentberichten.
Nischen-Player auf internationalen Märkten
In den internationalen Märkten außerhalb von CEE tritt die RZB als Nischen-Player auf und bietet im
Wege ihrer Repräsentanzen und Filialen ein speziell zugeschnittenes Produktsortiment an.
Ursprünglich wurden diese Vertretungen mit dem Ziel gegründet, österreichische Exportunternehmen
auf Wachstumsmärkten und in internationalen Finanzzentren zu unterstützen. Sie betreuen aber auch
lokale Kunden, allerdings ausschließlich Firmenkunden und Finanzinstitutionen. Diese Vertretungen
gewinnen für Kunden aus CEE, die sie als Anlaufstelle für ihre Expansion nutzen, zunehmend an
Bedeutung.
Mit Filialen in Singapur und Beijing sowie Repräsentanzen in Hongkong, Zhuhai, Seoul, Mumbai,
Ho Chi Minh City und Teheran ist die Raiffeisen Zentralbank die österreichische Bank mit der stärksten
Präsenz in Asien. Über Geschäftsstellen in New York und London, einer Bank auf Malta sowie Vertretungen in Paris, Brüssel, Frankfurt am Main, Stockholm, Mailand, Chicago und Houston ist die
Raiffeisen Zentralbank auch in internationalen Finanzzentren gut positioniert. Sie unterstreicht damit
ihre Funktion als Ost-West-Drehscheibe.
Eine führende Bankengruppe in Zentral- und Osteuropa (CEE)
Die RZB hat frühzeitig das große langfristige Wachstumspotenzial in CEE erkannt. Anfänglich ausschließlich auf die Betreuung von Großunternehmen in der CEE-Region konzentriert, dehnte die
RZB in der Zwischenzeit ihr Serviceangebot deutlich aus. Mittlerweile bietet die RZB Universalbankdienstleistungen in allen von ihr betreuten Märkten in CEE an. In Antizipation des Markttrends wurde
1999 die Entscheidung getroffen, flächendeckend das Geschäft mit Privatkunden sowie kleineren
und mittleren Unternehmen zu entwickeln. Diese beiden Kundengruppen umfasst das Segment Retail
Banking. Mittlerweile übersteigt die Zahl der Kunden in diesem Segment 12 Millionen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
55
Kapitel
RZB 2006
Vision
RZB is the leading banking group in
Austria and Central and Eastern Europe.
Mission
We seek long-term customer relationships.
In Austria and Central and Eastern Europe
we provide a full range of highest quality
financial services.
In the world’s financial centres and Asia
we are an important niche player.
As the central institution of the Raiffeisen
Banking Group in Austria we offer specific
services to our owners.
We achieve sustainable and aboveaverage return on equity.
We empower our employees to be
entrepreneurial and to show initiative and
we foster their development.
56
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
RZB im Überblick
20 Jahre Erfahrung in CEE
Die RZB hat sich schon zu einer Zeit in CEE engagiert, als die politischen Umbrüche und der Fall des
„Eisernen Vorhangs” noch lange nicht absehbar waren: Schon 1986 gründete sie ihre erste Tochterbank in Ungarn. Damit verfügt die RZB über mittlerweile mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bankgeschäft
in CEE. Zum Jahresende 2006 umfasst das Netzwerk 17 Banken in 15 Märkten der Region, die
durch eine Leasinggesellschaft in Kasachstan sowie zwei Repräsentanzen in Litauen und Moldawien
ergänzt werden.
Anfänglich war das Geschäftsmodell in CEE ausschließlich auf die Betreuung österreichischer und
internationaler Kommerzkunden auf ihrem Weg nach CEE fokussiert, um ihnen vor Ort exzellentes und
umfassendes Service nach westlichen Standards zu bieten. Parallel dazu wurden lokale Unternehmen
als Kunden gewonnen und in weiterer Folge in ausgewählten Märkten auch Privatkunden angesprochen. Das Reformpotenzial sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Länder bestimmten die Abfolge der Expansionsschritte und den Zeithorizont.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
57
RZB im Überblick
RZB 2006
Auswahl der bedeutendsten Auszeichnungen
58
ash
nd C
al
ur y a for Centr
Treas
r
t
e
s
e
id
„B
ov
r
“
P
e
t
p
en
ro
agem astern Eu
Man
E
and
„Best Bank in
Austria“
„Best Trade Finance Bank
for Central and Eastern Europe“
„Best Structured
Finance House“
„Best Bank Risk Management Eastern Europe“
„Best Bank in
Emerging Europe“
„Bank of the Year –
Central and Eastern Europe“
„Best Treasury and Cash
Management Provider for Central
and Eastern Europe“
„Best Regional Bank“
Trade & Forfaiting Review
„Best Bank in Central
and Eastern Europe“
„Best Bank in Austria“
„Bank of the Year – Austria“
„Best Corporate/Institutional
Internet Bank in Europe“
„Best Bank in Bosnia
and Hercegowina“
„Best Bank in Bosnia
and Hercegovina“
„Best Bank in Ukraine“
„Bank of the Year – Croatia“
„Best Bank in Bulgaria“
„Best Bank in Albania“
„Best Bank in Albania“
„Best Bank in Belarus“
„Bank of the Year – Bulgaria“
„Best Bank in Belarus“
„Best Bank in Serbia“
Gazeta Bankovy
„Beste Bank Polens“
„Best Bank in Serbia“
„Bank of the Year – Serbia“
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
RZB im Überblick
Größte Marktabdeckung aller Banken in CEE
Mit ihren 17 Netzwerkbanken, den Leasingfirmen und 2.848 Geschäftsstellen ist die RZB heute die
Bank mit dem höchsten Flächendeckungsgrad in CEE. Internationale Kunden können so in nahezu
allen Ländern der Region flächendeckend und umfassend serviciert werden. Darüber hinaus ebnet die
RZB auch Unternehmen aus den einzelnen CEE-Staaten den Weg in die Nachbarländer als auch in die
globalen Finanzzentren und trägt somit zur wirtschaftlichen Internationalisierung der Region bei.
Raiffeisen International – die CEE-Holding
Bereits 1991 gründete die Raiffeisen Zentralbank eine Finanzholding zur Bündelung ihrer Beteiligungen in CEE. Heute firmiert diese Holding als Raiffeisen International Bank-Holding AG (Raiffeisen
International). Am Beginn der Expansion standen Eigengründungen, die ab dem Jahr 2000 durch
zielgerichtete Akquisitionen ergänzt wurden. Bei den Eigengründungen profitierte die RZB davon,
dass sich die Vorstellungen hinsichtlich Ausrichtung des Bankgeschäfts konsequent und rasch verwirklichen ließen.
Die Banken wurden mit einer eigenen Marke – der auch in CEE schnell bekannt gewordenen
Raiffeisen-Marke mit dem Giebelkreuz – und neu gewonnenen Mitarbeitern etabliert. Von Anfang
an wurde mit dieser Strategie ein hoher Einfluss auf die Geschäfts- und Risikopolitik der einzelnen
Banken sichergestellt. Die dabei erzielten Gewinne wurden zur Absicherung eines langfristigen
Wachstumskurses nahezu gänzlich reinvestiert. Unter anderem konnten sich deshalb die jeweiligen
Netzwerkbanken rasch als maßgeblicher Bestandteil der Bankenlandschaft und attraktiver Arbeitgeber
in ihrem jeweiligen Markt positionieren. Im Jahr 2000 wurde in Bosnien und Herzegowina die erste
Akquisition getätigt. Ihr folgten eine weitere Bank in der Herzegowina sowie Zukäufe in Rumänien,
Slowenien, Kosovo, Belarus, Albanien, Ukraine und zuletzt in Russland und in Tschechien.
Weitere Akquisitionen stärken den strategisch wichtigen Retail-Bereich
Das Jahr 2006 war für die Raiffeisen International durch zwei besondere Highlights geprägt: Ende
Jänner 2006 übernahm die Raiffeisen International 100 Prozent der russischen OAO Impexbank und
konsolidierte sie nach dem Closing Ende April erstmals. Die RZB untermauerte damit ihre Stellung als
größte internationale Bankengruppe in Russland. Die Impexbank ist eine der führenden Filialbanken
in Russland und erweitert das Vertriebsnetz der Raiffeisen International über insgesamt elf Zeitzonen
hinweg bis an die Ufer des Pazifischen Ozeans.
Durch diese Akquisition hat die Raiffeisen International ihre Position und ihr Vertriebsnetz im strategisch außerordentlich wichtigen Retail-Geschäft in Russland deutlich verbessert. Die Impexbank ist
primär auf die Betreuung von Privatkunden und Klein- und Mittelunternehmen ausgerichtet, die sie
über ihr landesweites Netz von rund 203 Filialen und Büros sowie rund 400 Vertriebsstellen betreut.
Zum Jahresende 2006 wies die Impexbank eine Bilanzsumme von € 1,8 Mrd. und einen Jahresüberschuss vor Steuern von € 20,8 Mio. aus. Der Kaufpreis betrug USD 563 Mio. Für 2007 ist der rechtliche Zusammenschluss mit der seit 1996 bestehenden ZAO Raiffeisenbank Austria, Moskau, geplant.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
59
RZB im Überblick
RZB 2006
Das CEE-Netzwerk der RZB
(Raiffeisen International)
Bilanzsumme
in € Mio.
Veränderung*
Geschäftsstellen
Mitarbeiter
1.782
8,0%
94
1.248
Albanien, Raiffeisen Bank
Belarus, Priorbank
809
26,2%
62
1.869
Bosnien und Herzegowina, Raiffeisen Bank
1.592
23,8%
75
1.303
Bulgarien, Raiffeisenbank (Bulgaria)
2.437
69,7%
111
1.866
Kosovo, Raiffeisen Bank Kosovo
372
41,1%
33
442
Kroatien, Raiffeisenbank Austria
4.637
19,0%
48
1.738
Polen, Raiffeisen Bank Polska
4.012
40,3%
86
2.090
Rumänien, Raiffeisen Bank
4.640
40,5%
266
4.770
Russland, Impexbank
1.806
-
203
5.583
Russland, Raiffeisenbank Austria
6.462
65,0%
41
2.503
Serbien, Raiffeisen banka
2.206
56,4%
68
1.669
Slowakei, Tatra banka
6.054
24,5%
145
3.355
Slowenien, Raiffeisen Krekova banka
958
5,3%
14
356
Tschechien, eBanka
800
-
62
969
Tschechien, Raiffeisenbank
3.263
24,6%
53
1.239
Ungarn, Raiffeisen Bank
6.295
28,1%
122
2.655
Ukraine, Raiffeisen Bank Aval
4.283
26,7%
1.312
17.395
52.408
40,3%
2.795
51.050
3.104
36,1%
**50
1.259
356
-
3
423
55.867
37,3%
2.848
52.732
Zwischensumme Netzwerkbanken
Raiffeisen-Leasing International (Teilkonzern)
Sonstige/Konsolidierung
Summe Raiffeisen International
* Das Wachstum in lokalen Währungen weicht durch die Euro-Wechselkurse ab.
** Nur jene Geschäftsstellen, die nicht an Standorten der Netzwerkbanken angesiedelt sind.
Weiters übernahm die Raiffeisen International im Berichtsjahr die Mehrheit der Anteile an der eBanka,
a.s. in der Tschechischen Republik. Das Eigenkapital der eBanka belief sich zum Erstkonsolidierungszeitpunkt Ende Oktober auf € 54 Mio. Der Kaufpreis betrug € 130 Mio. Mit dieser Akquisition
erhöhte die Raiffeisen International ihre Kundenbasis in der Tschechischen Republik um mehr als
70 Prozent auf rund 310.000 Kunden per Jahresende. Die eBanka ist eine reine Retail-Bank und seit
1998 operativ tätig.
60
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
RZB im Überblick
Starkes organisches Wachstum
Die Bilanzsumme der Raiffeisen International weist ein organisches Wachstum von € 13,5 Mrd.
oder 33 Prozent auf und stieg auf € 55,9 Mrd. Die CEE-Finanzholding erzielte 2006 abermals ein
Rekordergebnis. Der Jahresüberschuss vor Steuern der Raiffeisen International lag aufgrund hoher
Einmaleffekte aus Beteiligungsverkäufen bei € 1.480 Mio. und somit 160,2 Prozent über dem
Vergleichswert des Vorjahres. Exklusive dieser Einmaleffekte stieg der Jahresüberschuss vor Steuern
immer noch um 56,7 Prozent auf € 891 Mio.
(Die geografischen Segmente Zentraleuropa,
Bilanzsummenentwicklung der Raiffeisen International
Südosteuropa und GUS der RZB bilden
in € Mrd.
insbesondere wegen der Refinanzierungs- und
52,5
55,9
Steuerungskosten sowie dem CEE-Geschäft anderer
45
Konzerngesellschaften den Jahresüberschuss der
Raiffeisen International nicht spiegelbildlich ab.)
37,5
40,7
Mehr als 12 Millionen Kunden
30
28,9
22,5
20,1
15
14,4
7,5
11,5
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Angaben jeweils per 31. Dezember nach IFRS.
Entwicklung der Retail-Kundenzahl in CEE
in Mio.
12
12,1
10,5
9
9,7
7,5
6
4,5
5,0
3
3,2
1,5
0
1,9
1,0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Dank marktnaher Produkte, hoher
Servicestandards und der weiteren Verdichtung
des Vertriebsnetzes hat die Raiffeisen International
neuerlich zahlreiche neue Kunden gewonnen.
Waren es zum Jahresende 2005 noch 9,7 Mio.
Privatkunden und KMU, so zählte die Raiffeisen
International zum Jahresende 2006 12,1 Mio.
Retail-Kunden, was einem Zuwachs von rund
2,4 Mio. Retail-Kunden entspricht. Jeden Monat
entscheiden sich mehr als 150.000 neue Kunden
für Geschäftsbeziehungen mit der Raiffeisen
International in CEE. Der verbleibende Rest
entfällt auf neu eingebrachte Kunden aus den
Übernahmen der Impexbank und der eBanka.
Im Berichtsjahr wurde das ohnehin weitreichende
Geschäftsstellennetzwerk in CEE konsequent
weiterentwickelt. Insgesamt wurden 178 neue
Geschäftsstellen errichtet, so viele wie noch nie
in der Geschichte des Unternehmens (2005:
145). Damit umfasst das gesamte Netzwerk der
Raiffeisen International in CEE zum Stichtag
2.848 Geschäftsstellen in 16 Märkten Zentral- und
Osteuropas. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2000
belief sich die Anzahl an Geschäftsstellen in CEE
noch auf 185.
Angaben jeweils per 31. Dezember.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
61
Gesellschaftliche Verantwortung
RZB 2006
Gesellschaftliche Verantwortung
Die Rolle der RZB in der Gesellschaft, ihre sogenannte Corporate Citizenship, wird durch gelebte
Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Aktionären, Investoren, Partnern, Interessengruppen
und der Umwelt geprägt. Dieses auf Vertrauen und ethischen Werten beruhende Geschäftsverständnis
ist Markenzeichen und Erfolgsfaktor von Raiffeisen.
Die RZB als Global Corporate Citizen
Die Ausrichtung aller geschäftlichen Aktivitäten auf ihre langfristige ökonomische, ökologische und
soziale Verträglichkeit ist für die RZB eine wesentliche Komponente erfolgreicher unternehmerischer
Tätigkeit.
• Als Global Corporate Citizen sieht die RZB in der effizienten Nutzung von Ressourcen eine
gesellschaftspolitische Verpflichtung und darüber hinaus die Chance, mit ihren mehr als 55.000
Mitarbeitern weltweit zur ökologischen Bewusstseinsbildung beizutragen.
• Die RZB bekennt sich zum nachhaltigen Wirtschaften, steht zu ihrer gesellschaftlichen
Verantwortung und hat auch auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle übernommen.
Verantwortungsbewusste Unternehmensführung kristallisiert sich auch in der Umsetzung von Corporate
Governance und in der Mitarbeiterführung der RZB. Zentrale Maximen sind die vertrauensvolle und
effiziente Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesellschaftsorganen und Gremien, die
Wahrung der Aktionärsinteressen sowie eine transparente interne und externe Kommunikation.
Die RZB setzt auf Offenheit und fairen Dialog mit relevanten Zielgruppen. Dazu zählen Aktionäre,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kunden ebenso wie Interessengruppen, Behörden, Regierungen
und die Öffentlichkeit.
Nachhaltiges Engagement in Österreich, CEE und weltweit
Die RZB ist Mitglied der United Nations Environment Programme Finance Initiative (UNEP FI). Dieses
1997 gegründete UNO-Umweltprogramm für Finanzinstitutionen gilt als größtes internationales
Banken-Netzwerk mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsfokus (www.unepfi.org). Die RZB hat die UNEP FI
Statements 1998 unterzeichnet und engagiert sich darüber hinaus seit 2004 als Gründungsmitglied
der UNEP FI CEE Task Force für eine nachhaltige Entwicklung in Zentral- und Osteuropa (CEE). Im
Jahr 2006 arbeitete die RZB in der Task Force an der Entwicklung von Umweltkriterien mit und leistete
damit wichtige Vorarbeit für ein nachhaltiges Kreditmanagement.
Kunst und Kultur als Eckpfeiler der Identität
Als direkte Investition in die Gesellschaft setzte die RZB auch 2006 mit der Förderung von Kunst und
Kultur überzeugende Zeichen für gesellschaftliche Verantwortung. Mit der konsequenten Unterstützung
großer österreichischer Kulturinstitutionen wie Staatsoper, Wiener Musikverein, Albertina und der
Österreichischen Galerie im Belvedere untermauert das Unternehmen seine Überzeugung, dass Wirtschaft und Kultur als Eckpfeiler der österreichischen Identität nicht Widerspruch, sondern integrierte
Bestandteile internationaler Wettbewerbsfähigkeit sind.
62
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Gesellschaftliche Verantwortung
Die RZB hat sich auch als bedeutender institutioneller Kunstsammler etabliert und verfügt neben einer
Reihe von Werken der Gegenwartskunst auch über eine bemerkenswerte Sammlung von Werken
der Malerdynastie Alt, die in der „Sammlung Carl V. Roth“ zusammengefasst sind. Ein Querschnitt
dieser Sammlung soll 2007 im Rahmen einer Ausstellung im Liechtenstein Museum der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden.
Im Ausland, insbesondere in CEE, steht die zeitgenössische Kunst im Mittelpunkt der vielfältigen
Aktivitäten. So betätigt sich die Raiffeisen Bank in Ungarn als einer der bedeutendsten Sammler
ungarischer Gegenwartskunst. Selbst in Belarus hat die Priorbank eine bemerkenswerte und umfassende Sammlung weißrussischer Gegenwartskunst errichtet und fördert damit als eines der ersten
Unternehmen das aktuelle Kunstschaffen im Lande.
Hebelwirkung im Zusammenspiel mit anderen Wirtschaftssektoren
Die RZB ist bestrebt, Umweltbelange bei allen Aktivitäten und geschäftlichen Entscheidungen, insbesondere in der Kreditvergabe im In- und Ausland, zu berücksichtigen. Dies gilt für Privatkredite ebenso
wie für Projektfinanzierungen. Im Folgenden werden drei Best-Practice-Beispiele aus dem Jahr 2006
vorgestellt. Diese zeigen deutlich, wie die Bank durch ihre Hebelwirkung im Zusammenspiel mit anderen Wirtschaftssektoren einen wichtigen und konsequenten Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung leistet.
Best Practice 1: Klimaschutz durch nachhaltige Industriefinanzierung
Die Raiffeisen Zentralbank ist seit Jahren Vorreiter und Spezialist in der Finanzierung von Klimaschutzprojekten. Die Experten der Raiffeisen Zentralbank unterstützen ihre Kunden bei CO2-Projekten
durch Beratung, Finanzierung, Förderung und Risikoabsicherung.
Bei Klimafragen ist meist vom Kohlendioxid- bzw. CO2-Ausstoß die Rede. Doch es gibt auch andere
Treibhausgase, die teilweise erheblich schädlicher sind, darunter Distickoxid (N2O), besser bekannt
unter seinem Trivialnamen Lachgas. Eine Tonne dieses Treibhausgases trägt genauso viel zur globalen
Erwärmung bei wie ca. 310 Tonnen CO2. Dank einer umfassenden Finanzierung durch die Raiffeisen
Zentralbank konnte 2006 in einer der weltweit größten Düngemittelfabriken in Abu Qir, Ägypten,
eine innovative Katalysatortechnologie zur Reduktion dieses gefährlichen Treibhausgases in Betrieb
genommen werden. Bislang gelangte dort N2O ungehindert in die Atmosphäre. Nun wird jährlich die
Emission von rund 4.100 Tonnen N2O vermieden, das entspricht rund 1,2 Millionen Tonnen CO2. Mit
der neuen Filtertechnik wird das klimaschädliche Gas nahezu vollständig in ungefährliche Bestandteile
zerlegt. Projektpartner ist die österreichische CARBON Projektentwicklungs GmbH (CARBON). Zudem
richtete CARBON am Standort Abu Qir einen freiwilligen Sozialfonds ein, welcher aus den Gewinnen
des Projektes gespeist wird.
Das Projekt in Ägypten wird international als beispielgebendes Leitprojekt betrachtet. Die Raiffeisen
Zentralbank finanziert nun auch drei weitere Filteranlagen in Südkorea. Die reduzierten N2O-Emissionen entsprechen einem Gegenwert von 14 Millionen Tonnen Kohlendioxid bis 2012. Daraus werden
14 Millionen CO2-Zertifikate generiert und veräußert. Die Raiffeisen Zentralbank agiert in diesem
Zusammenhang als wichtiger, positiver Vermittler der Nachhaltigkeit.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
63
Gesellschaftliche Verantwortung
RZB 2006
Best Practice 2: Ölfeldsanierung in Albanien
Mit einem Kredit von USD 20 Mio. finanziert die Raiffeisen Zentralbank gemeinsam mit ihrer lokalen
Tochter Raiffeisen Bank die Erschließung, Sanierung und Modernisierung des albanischen Ölfeldes
Patos-Marinza. Es ist eines der größten Onshore-Ölfelder Europas und hatte sich in den vergangenen
Jahrzehnten aufgrund fehlender Mittel und Technologien zunehmend zu einer Gefahr für Umwelt und
Menschen entwickelt.
2006 begann das innovative kanadische Erdölunternehmen Bankers Petroleum Ltd. die Arbeiten
in dem Fördergebiet rund 100 km südlich von Tirana. Die veralteten und maroden Förderanlagen
werden durch neueste Technologien ersetzt. Das Unternehmen beseitigt existierende Verschmutzungen
und vermeidet neue Öl-Lecks. Grundwasser, Siedlungsgebiete sowie die Flora und Fauna der Region
bleiben auf diese Weise in Zukunft weitgehend unbeeinträchtigt.
Die Nutzung neuer Technologien bei der Erdölförderung in Patos-Marinza optimiert somit nicht
nur den Rohölertrag, sondern trägt auch wesentlich zu einer Verbesserung der Umweltsituation am
Standort bei. Dazu kommen neue Arbeitsplätze für das wirtschaftlich im Aufbau begriffene Albanien
und eine verbesserte Handelsbilanz durch geringere Abhängigkeit von Erdölimporten.
Best Practice 3: Energie-Effizienz für Wohnungen und Häuser in CEE
2005 und 2006 sind in mehreren zentral- und osteuropäischen Netzwerkbanken der RZB erfolgreiche Programme für mehr Energie-Effizienz im Wohnbereich angelaufen. Privathaushalte und
Hauseigentümer können mit entsprechenden Krediten und der dazugehörigen Beratung auf Wärmedämmung, Solarheizungen, Biomasseheizungen oder andere effiziente und nachhaltige Heizmethoden
umrüsten.
Einige der Energie-Effizienz-Programme in CEE werden von den Netzwerkbanken in Kooperation mit
EBRD und IFC durchgeführt und ermöglichen eine konkrete Förderung jener Haushalte, die sich für
eine Umrüstung entscheiden. Diese Förderungen ergänzen bereits existierende Programme für die
Energie-Effizienz von Unternehmen. Der Energieverbrauch soll auf diese Weise um insgesamt bis zu
30 Prozent gesenkt werden. Zugleich verringert die Modernisierung den CO2-Ausstoß, die Wohn- und
Lebensqualität steigt.
So konnten im Jahr 2006 alleine in Ungarn durch das Energie-Effizienz-Programm der lokalen RZBTochter Raiffeisen Bank 300 Wohngebäude mit 18.000 Haushalten nachhaltig saniert werden. Dies
führt zu einer CO2-Reduktion von 18.000 Tonnen und verbessert die Wohn- und Lebensbedingungen
für 50.000 Menschen.
64
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
Gesellschaftliche Verantwortung
RZB 2006
Raiffeisen Zentralbank stiftet Umweltpreis
Die Förderung österreichischer Umwelttechnik ist seit langem ein wichtiges strategisches Anliegen.
Traditionell stiftet die Raiffeisen Zentralbank daher das Preisgeld für den von der Österreichischen
Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) ausgeschriebenen Umweltpreis in der Kategorie
„Österreichische Umwelttechnologie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“.
Im Jahr 2006 ging der Preis an die Grazer Firma S.O.L.I.D. Das Unternehmen errichtete im Kosovo
eines der weltweit größten Systeme für solare Kühlung. Das Projekt gilt als beispielgebendes und
innovatives Best-Practice-Modell für die Umsetzung von Klimaschutzvorgaben in der gesamten Region.
10 Jahre Umweltausschuss für interne Betriebsökologie
Die Raiffeisen Zentralbank kontrolliert und evaluiert laufend den innerbetrieblichen Ressourcenverbrauch. Federführend ist hier der Umweltausschuss, der im Jahr 2006 sein zehnjähriges Bestehen
verzeichnete. Er hat ein effizientes innerbetriebliches Umweltmanagementsystem aufgebaut und legt
besonderes Augenmerk auf den schonenden Umgang mit Umweltressourcen. Zahlreiche Maßnahmen
zur Energie- und Ressourceneffizienz haben bereits zu beträchtlichen Kostensenkungen bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung geführt.
Ziel der ökologischen Betriebsführung ist insbesondere die Senkung des Energieverbrauchs und
der damit einhergehenden CO2-Emissionen. Der laufenden Identifizierung und Evaluierung von
„Energieverschwendern“ folgten auch 2006 Modernisierungen und sinnvolle Sparmaßnahmen in den
Bereichen Licht, Heizung, Kühlung und Warmwasser. Weitere betriebsökologische Aktivitäten betrafen
2006 besonders den Stromverbrauch von Elektrogeräten und die Beleuchtung in den einzelnen Büros.
Hier wird bei der Beschaffung besonderer Wert auf energieeffiziente Produkte gelegt.
Ein Pionierprojekt stellt die Reduktion des Papierverbrauchs dar. Die beidseitige Nutzung von Kopierpapier hat sich als einfache, nützliche und kostensenkende Maßnahme erwiesen. Mit Unterstützung
der IT wurden alle Druckertreiber automatisch mit der Option „Doppelseitiger Druck“ ausgestattet.
Die Folge ist ein merklich niedrigerer Papierverbrauch. Weitere Umweltfakten im Bereich Papier:
Die Raiffeisen Zentralbank setzt ausschließlich chlorfrei gebleichtes, umweltfreundliches Papier ein.
Mülltrennung und die Sammlung von Altpapier haben sich seit langem in allen Abteilungen durchgesetzt.
Benchmarking für Finanzdienstleister
Als Mitglied einer ÖGUT-Arbeitsgruppe nimmt die Raiffeisen Zentralbank bereits seit einigen Jahren
am Benchmarking für Finanzdienstleister teil. Für das Jahr 2006 konnten erneut deutlich positive
Zahlen erreicht werden. Bei den Kennzahlen für den Verbrauch von Strom und Heizungsenergie
ist die Raiffeisen Zentralbank führend. Bei Papier- und Wasserverbrauch sowie bei den Daten zu
Abfallaufkommen und CO2-Emissionen lag die Raiffeisen Zentralbank im Vergleich mit anderen
Finanzinstitutionen erneut im vorderen Mittelfeld. Der Erfahrungsaustausch im Rahmen der Arbeitsgruppe ermöglichte auch die Identifikation von Best-Practice-Modellen und wirkt als positiver
Verstärker für die ständige Weiterentwicklung der ökologischen Betriebsführung im Finanzsektor.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
65
Gesellschaftliche Verantwortung
RZB 2006
Nachhaltiges Investment und ethisches Asset Management
Immer mehr Investoren – private wie institutionelle – berücksichtigen ökologische und soziale Kriterien
bei der Kapitalanlage und geben über den Hebel des Kapitalmarktes einen maßgeblichen Impuls
dafür, dass Unternehmen die Prinzipien der Nachhaltigkeit immer stärker in ihre Wirtschaftsprozesse
einbeziehen.
Ein besonderer Stellenwert im ethischen Investment kommt den Kirchen und religiösen Institutionen
zu, die Pionierarbeit zur Gestaltung nachhaltiger Investments geleistet haben. Zunehmend wünschen
sich auch private Anleger eine Anlagestruktur, die im Einklang mit ihren Wertvorstellungen steht. Als
Spezialist für die Auflage und Verwaltung von Investmentfonds hat die RZB-Tochter Raiffeisen Capital
Management bereits im Jahr 2002 den Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds aufgelegt.
Ethik-Beirat: strenge Ausschlusskriterien
Von Anfang an unterstützt ein unabhängiger Ethikbeirat, zusammengesetzt aus Experten und
Repräsentanten u.a. von Rotes Kreuz, Caritas und amnesty international die Arbeit der Fondsmanager.
Damit war die Kapitalanlagegesellschaft der RZB eines der ersten Investmenthäuser Österreichs, das
sich aktiv mit nachhaltigem Asset Management auseinandersetzte.
Die Veranlagung des Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds erfolgt in globale Aktien. Die Auswahl basiert dabei
sowohl auf Grundlage finanzieller Maßstäbe des Fondsmanagements als auch auf Basis der vom
Raiffeisen-Ethikbeirat festgelegten Kriterien. Letztere schließen unter anderem Rüstung, Atomenergie,
Gentechnik, Tierversuche, Tabak, Alkohol, Glückspiel und insbesondere auch die Verletzung von
Menschen- und Arbeitsrechten sowie Kinderarbeit aus. Die Nachhaltigkeitsanalyse wird von der
oekom research vorgenommen, einer weltweit führenden Ratingagentur für Corporate Social
Responsibility (CSR).
CSR-Leader aus 750 globalen Large and Mid Caps
Für den Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds wurden aus über 750 internationalen Large and Mid Caps
aller bedeutenden Branchen die Corporate-Responsibility-Leader nach dem Best-in-Class-Ansatz
ausgewählt. Die Branchen- und Länderallokation gewährleistet eine breite weltweite Streuung.
Der Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds zählt darüber hinaus zu den 30 im OeKB Sustainability Fund
Index (OeSFX) enthaltenen Fonds. In diesem Nachhaltigkeitsindex werden ausschließlich Fonds
aufgenommen, die in ihrer Anlagepolitik den Anspruch verfolgen, in besonders umweltverträglich
oder ethisch-sozial agierende Unternehmen zu investieren. Reine Ethikfonds wie der Raiffeisen-EthikAktienfonds werden nur dann aufgenommen, wenn sie auch spezifische Umweltkriterien für die
Auswahl ihrer Veranlagungen berücksichtigen.
66
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
Gesellschaftliche Verantwortung
RZB 2006
Raiffeisen-Leasing: Nummer 1 bei Ökoenergie
Die RZB-Tochter Raiffeisen-Leasing zählt zu den Pionieren bei der Finanzierung von Projekten bzw.
Anlagen zur Erzeugung von alternativen und erneuerbaren Energieformen, wie Biodiesel-, Bioethanol-,
Biogas-, Biomasse-, Geothermie-, Photovoltaik-, Kleinwasserkraft- und Windkraftanlagen sowie
Abfallverwertung. Im Jahr 2006 zählte sie in diesem Segment bereits zu den größten Investoren
in Österreich. Alleine in Österreich wurde ein Finanzierungsvolumen von € 273 Mio. erzielt. Den
größten Anteil daran haben Projekte im Bereich der Windkraft mit € 136 Mio., gefolgt von der Sparte
Biomasse mit € 72 Mio.
Erneuerbare Energie für CEE
Raiffeisen-Leasing hat bereits früh begonnen, den Bereich Ökoenergie auch im Auslandsgeschäft zu
forcieren. Basierend auf dem Know-how der Mitarbeiter im Bereich der Technik, Finanzierung und
Gesetzgebung begleitet Raiffeisen-Leasing ihre Partner in neue Märkte und neue Länder. Im gesamten
EU-Raum und in CEE sind bereits Ökostromgesetze in Kraft oder befinden sich in Vorbereitung,
die Planungssicherheit bieten und eine wirtschaftliche Umsetzung von Projekten ermöglichen. Die
gemeinsam mit den lokalen Netzwerkbanken der RZB gegründeten Leasinggesellschaften in Albanien,
Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kasachstan, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland,
Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn bringen ihre Expertise mit großem
Erfolg in diese Märkte.
„Netzwerk Auto & Umwelt“
Raiffeisen-Leasing engagiert sich bereits seit Jahren mit dem Ziel, den Verkehr durch alternative Treibstoffe bzw. Antriebe ökologischer zu gestalten. Öko-Autos entlasten die Volkswirtschaft durch den
verringerten CO2-Ausstoß sowie durch die niedrigere Feinstaubentwicklung. 2006 hat die RaiffeisenLeasing gemeinsam mit dem ÖAMTC das „Netzwerk Auto & Umwelt“ gegründet. Mit dieser Initiative
wird das Ziel verfolgt, die Vorteile umweltschonender Kraftfahrzeuge und Treibstoffe bekannter zu
machen und die Nachfrage zu forcieren. Automobilindustrie und Treibstoffdistributoren sollen ermutigt
werden, flächendeckende Angebote zur Verfügung zu stellen.
Raiffeisen-Leasing startete 2006 eine weitere Sofortmaßnahme, die in Ostösterreich das Leasing von
Erdgasautos mit einem Direktzuschuss von € 400 pro Fahrzeug unterstützt. Andere Öko-Autos werden
mit € 300 gefördert. Darüber hinaus leistet Raiffeisen-Leasing Betrieben Hilfestellung hinsichtlich des
öffentlichen Förderungsangebotes für ökologische Fahrzeuge.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
67
Gesellschaftliche Verantwortung
RZB 2006
Soziales Handeln und internationales Engagement
Die RZB unterstützt in Österreich und international sowohl Kultur, Bildung und Sport als auch Fürsorgeund Sozialeinrichtungen. Hier sieht sie die Möglichkeit, ökonomische Interessen mit sozialem Handeln
zu verknüpfen und sich als „Good Corporate Citizen“ mit den lokalen Akteuren zu vernetzen.
Jedes Land, jede Region, jede lokale Gemeinschaft hat eine andere Ausgangslage, andere Rahmenbedingungen und Bedürfnisse. Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ setzt Raiffeisen Impulse und
unterstützt zahlreiche Kleinprojekte im urbanen und im ländlichen Raum.
So haben die vielfach gerade in CEE erst im Entstehen begriffenen kleine lokalen Träger und Initiativen
die Möglichkeit, neue und kreative Projektideen umzusetzen. Dadurch können mit geringen Mitteln
große Chancen eröffnet und lokale Strukturen vernetzt werden. Solche Projekte verbessern den
sozialen Zusammenhalt in Stadtteilen oder Dörfern und geben unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen
die Möglichkeit für Qualifizierung.
Jugend und Bildung in CEE – Beispiel Albanien
Stellvertretend für die Vielfalt der Aktivitäten in CEE sind hier einige regionale Projekte und Programme
am Beispiel Albanien kurz charakterisiert. Wie die meisten CEE-Länder hat es einen hohen sozialen,
wirtschaftlichen und demokratischen Aufholbedarf und beträchtliches Potenzial für nachhaltige
Investitionsvorhaben. In allen 16 Märkten Zentral- und Osteuropas, in denen die RZB tätig ist, wirkt
eine Vielzahl ähnlicher regionaler Aktivitäten mit gesellschaftlicher Relevanz im Interesse der regionalen und lokalen Bevölkerung. Denn gerade die kleinen, diversifizierten Projekte bringen hohe
soziale Werte in die Gemeinschaft. Am Beispiel Albanien wird ein besonderer Fokus auf Jugend- und
Bildungsarbeit deutlich:
• „Bring Internet in every School“ – im Rahmen dieses Projekts des albanischen Unterrichtsministeriums startete Raiffeisen die Initiative „Raiffeisen Computer Labs“. € 75.000 wurden für
die Errichtung von zehn Computer Labs in acht Städten aufgewendet.
• Bei der Zusammenarbeit mit Schulen in ganz Albanien setzt Raiffeisen insbesondere auf
kulturelle Aktivitäten. Dazu zählte 2006 unter anderem das „RinFest“, ein landesweiter
künstlerischer Wettbewerb, an dem nahezu alle Mittelschülerinnen und -schüler Albaniens
teilnahmen.
• Die Raiffeisen Bank in Albanien spendete weiters die Ausstattung des Operationssaals im Fieri
Hospital, übernahm die Kosten für die Sanierung eines Turnsaals einer Volksschule in Tirana
sowie für das Mobiliar für eine Volksschule und für die Sanierung von Klassenzimmern einer
Mittelschule in Gjirokastra.
• In 17 Schulen in Nordalbanien konnten 2006 durch Mittel der Raiffeisen Bank Schulbüchereien
eingerichtet werden.
• Die Raiffeisen Bank unterstützt Jugend- und Bildungsinitiativen im universitären Bereich, so
zum Beispiel die Gründung von Studentenzeitungen, und ermöglicht jedes Jahr rund 40 Wirtschaftsstudenten ein „Training on the Job“ in der Raiffeisen Bank. Viele einstige Praktikanten
sind heute fixe Mitarbeiter.
68
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
Gesellschaftliche Verantwortung
RZB 2006
RZB lebt Verantwortung
In Österreich hat die Raiffeisen Zentralbank im Jahr 2006 mehr als € 1,8 Mio. an Beiträgen für
Forschungsinstitute, Interessenvertretungen, Universitäten u.ä. geleistet und rund € 1,4 Mio. für die
Unterstützung von Initiativen, Vereinen, Fürsorge- und Sozialeinrichtungen aufgewendet. Darüber
hinaus wurden auch auf Konzernebene zahlreiche weitere Institutionen und Projekte in Österreich
und international gefördert. Die Raiffeisen Zentralbank unterstützt in Österreich neben anderen auch
folgende Organisationen und Initiativen:
• Das Österreichische Rote Kreuz, in dem RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner als ehrenamtlicher Vizepräsident agiert, ist seit vielen Jahren wichtiger Partner beim sozialen Engagement
der Bank. Die Leistungen des Österreichischen Roten Kreuzes reichen vom Rettungstransport und
Blutspendedienst über Hauskrankenpflege und Erste-Hilfe-Ausbildung bis hin zu Vermisstensuche
und Katastrophenhilfe.
• Die Hilfsorganisation Kurier Aid Austria wurde unmittelbar nach dem Tsunami von der Tageszeitung Kurier in Kooperation mit der Raiffeisen Bankengruppe, UNIQA, der österreichischen
Bauwirtschaft und dem Roten Kreuz ins Leben gerufen. Mit einer Spendensumme von rund
€ 10 Mio. konnten vier Dörfer mit über 700 Häusern, eine Schule, drei Gemeindezentren, ein
Jugendhaus sowie Lehrwerkstätten und ein Fischereiprojekt finanziert werden. € 3,2 Mio. – ein
maßgeblicher Teil der Spenden – wurden dabei von der Raiffeisen Bankengruppe aufgebracht.
• Der Caritas-Flüchtlingskinderfonds betreut Kinder, die von den Strapazen einer Flucht oft am
stärksten betroffen sind. Gerade in ihrem Fall ist Betreuung und psychologische Hilfe notwendig.
Das Caritas-Team besteht aus Ethnologen, Afrikanisten, Sozialarbeitern, Theologen, Psychologen
und Dolmetschern.
• Das Mobile Caritas Hospiz sorgt dafür, dass schwer Kranke die letzte Zeit ihres Lebens nicht in
unbekanntem, fremdem Umfeld verbringen müssen, sondern in vertrauter Umgebung mit den
geliebten Menschen leben können.
• Austrian Doctors for Disabled ist eine gemeinnützige Organisation erfahrener österreichischer
Ärzte und medizinischer Mitarbeiter, die ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Zeit ehrenamtlich
und unentgeltlich zur Verfügung stellen, um Kranken und Behinderten durch medizinische
Versorgung zu helfen. Der Fokus 2006 lag auf einem Behindertenprojekt in Bosnien.
• Das Hilfswerk Austria ist eine der größten österreichischen Trägerorganisationen für Entwicklungszusammenarbeit und Osthilfe. Im Jahr 2006 stand das Projekt „Zukunft für Waisenkinder in
Moldau“ im Mittelpunkt der Unterstützung der Raiffeisen Zentralbank.
• Licht ins Dunkel hat die materielle und ideelle Unterstützung von behinderten Kindern und deren
Familien zum Inhalt seiner sehr erfolgreichen Tätigkeit gemacht.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
69
Gesellschaftliche Verantwortung
RZB 2006
Österreich schaut über den Tellerrand
Die Raiffeisen Zentralbank hat im Jahr 2006 gemeinsam mit sechs weiteren namhaften österreichischen
Unternehmen die „Initiative Tellerrand“ ins Leben gerufen. Diese überparteiliche und unabhängige
österreichische Plattform hat es sich zum Ziel gesetzt, in der österreichischen Öffentlichkeit Position
zu beziehen für ein erweitertes Europa und Österreichs Rolle als starke Mitte in Europa. So sollen
die Vorteile und Chancen des erweiterten Europas überzeugend dargestellt werden. Denn das
Engagement österreichischer Unternehmen in den neuen EU-Ländern schafft auch in Österreich nachhaltiges Wachstum und stärkt die wirtschaftliche Basis dieser Unternehmen. Das bedeutet eine Absicherung und Schaffung heimischer Arbeitsplätze.
Work-Life-Balance und Mitarbeiterzufriedenheit
Die Förderung der Mitarbeiter, ihrer beruflichen Weiterentwicklung und -bildung sowie die Schaffung
von Arbeitsbedingungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen und zugleich den Grundstein für den
Unternehmenserfolg legen, sind wesentliche Anliegen der Unternehmenspolitik. Dabei sind die
faire Behandlung und Sorge für die Entwicklung der Mitarbeiter für die RZB auch in jenen Ländern
selbstverständlich, die keine ausgeprägten sozialstaatlichen Regelungen kennen.
Die RZB sieht in der Optimierung der Work-Life-Balance einen grundlegenden Beitrag zu gesellschaftlicher Stabilität und zu wirtschaftlichem Wachstum. Die Personalpolitik der RZB setzt daher mit
konkreten Maßnahmen auf die Vereinbarkeit von Arbeits- und Familienleben ihrer Mitarbeiter. Sie
leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Nicht zuletzt deshalb ergab die jährlich
durchgeführte Mitarbeiterbefragung auch im Jahr 2006 wieder äußerst positive Werte und weist somit
die RZB als einen der attraktivsten Arbeitgeber Österreichs aus.
Eine wichtige Rolle spielt der Betriebsrat der Raiffeisen Zentralbank, der als Anlaufstelle für die
Interessen und Anliegen der Mitarbeiter immer wieder neue Anregungen und Vorschläge aufgreift
und in enger Zusammenarbeit mit Human Resources für die Umsetzung vorbereitet. Auch 2006
wurden viele dieser Maßnahmen vom Vorstand unterstützt, der damit im Hinblick auf die positiven
betriebswirtschaftlichen Effekte für eine kontinuierliche Optimierung der Work-Life-Balance der
Mitarbeiter sorgt.
70
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Gesellschaftliche Verantwortung
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Viele Mitarbeiter begrüßen und nützen die variable Gestaltungsmöglichkeit ihrer Arbeitszeit ohne
Kernzeit. Sie ist ein wesentlicher Faktor für die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienarbeit sowohl für
Männer wie für Frauen geworden und somit ein wesentlicher Faktor der Mitarbeiterzufriedenheit. Die
RZB schafft damit einerseits grundlegende Voraussetzungen für ihre männlichen Mitarbeiter, verstärkt
am Familienleben teilzunehmen. Die Work-Life-Balance kommt aber auch unmittelbar dem weiblichen
Führungsnachwuchs zugute, der von verstärkter Flexibilität und einer verbesserten Infrastruktur z.B. im
Bereich Kinderbetreuung profitiert.
So wurde der Betriebskindergarten der Wiener Zentrale im Jahr 2006 um weitere 45 Plätze auf
nunmehr insgesamt 100 Plätze erweitert. Arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten, eine moderne
Ausstattung und pädagogisch gut ausgebildetes Personal machen dieses firmeninterne Angebot in
Zeiten einer generellen Verknappung und Verteuerung von qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsplätzen besonders attraktiv. Insbesondere den Wiedereinstieg nach der Karenz von Frauen und
Männern erleichtert die RZB durch die Möglichkeit von Teilzeit und Telearbeit. Dazu kommen spezielle
Weiterbildungsmaßnahmen und eine flexible Karriereplanung – ebenso wie die Rückkehr an den
ursprünglichen Arbeitsplatz.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
71
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Die Raiffeisen Bankengruppe
im Jahr 2006
Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich (RBG) ist die stärkste Bankengruppe des Landes. Raiffeisen
verfügt über das dichteste Bankstellennetz Österreichs und repräsentiert etwa ein Viertel des gesamten
heimischen Bankwesens. Die Raiffeisen Bankengruppe verwaltet über € 64 Mrd. an Kundeneinlagen
(exklusive Bauspareinlagen), davon mehr als € 42 Mrd. an Spareinlagen. In der Finanzierung liegt
der Schwerpunkt bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, Tourismus und Landwirtschaft.
Die RBG hat ihre starke Marktposition durch gesundes Wachstum aus eigener Kraft erreicht. Sie
beschäftigt weltweit rund 75.600 Mitarbeiter.
Marktanteile der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich
Gesamteinlagen inländischer Nichtbanken
Marktanteil Gesamteinlagen
Spareinlagen
Marktanteil Spareinlagen
Sichteinlagen
Marktanteil Sichteinlagen
Termineinlagen
Marktanteil Termineinlagen
Direktkredite an inländische Nichtbanken
Marktanteil Direktkredite
Wertpapierfonds
Marktanteil Wertpapierfonds
2006
2005
2004
2003
2002
2001
€ Mio.
64.215
59.477
54.635
53.184
48.956
47.026
%
27,8
26,9
25,9
26,5
25,5
24,8
€ Mio.
42.083
39.998
39.064
37.815
36.036
34.402
%
30,1
29,2
28,7
28,6
28,2
27,4
€ Mio.
15.084
13.377
11.936
11.671
9.652
8.540
%
21,6
23,0
23,1
24,2
23,6
22,9
€ Mio.
6.261
5.357
3.164
3.149
2.928
3.770
%
17,5
24,2
15,5
17,5
14,1
15,6
€ Mio.
64.460
60.928
55.784
53.374
51.941
50.055
%
23,4
23,1
22,2
22,3
22,1
21,5
€ Mio.
48.565
42.661
33.265
30.625
23.445
22.731
%
29,0
27,4
26,7
26,6
25,9
26,0
Quellen: Oesterreichische Nationalbank (diese Daten weisen lediglich das Geschäft der Raiffeisenbanken, der Raiffeisenlandesbanken und der Raiffeisen Zentralbank, nicht jedoch
jene der Spezialgesellschaften aus) sowie Oesterreichische Kontrollbank für Wertpapierfonds (Daten für die Fondsgesellschaften Raiffeisen Capital Management, Kepler Fonds KAG
und Salzburg-München Wertpapierfonds KAG).
Kooperation stärkt Marktposition
Die dreistufig aufgebaute Raiffeisen Bankengruppe Österreich besteht aus den autonomen und
lokal tätigen Raiffeisenbanken, den Raiffeisen-Landeszentralen (Raiffeisenlandesbank bzw.
Raiffeisenverband) sowie der Raiffeisen Zentralbank.
Die selbständigen Raiffeisenbanken bilden ein flächendeckendes und weitläufiges Bankstellennetz
in Österreich. Mit 557 selbständigen Raiffeisenbanken (2005: 566) und 1.695 Zweigstellen
(2005: 1.704) hält die RBG einen Anteil von knapp 44 Prozent an allen österreichischen
Bankniederlassungen. Die Raiffeisenbanken eines Bundeslandes sind Universalbanken, die alle
Bankdienstleistungen anbieten und gleichzeitig Eigentümer ihrer jeweiligen Landeszentrale sind.
72
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Raiffeisen Bankengruppe
Struktur der Raiffeisen Bankengruppe
Raiffeisenbanken
557 Raiffeisenbanken
Raiffeisenlandesbanken
8 Landeszentralen, Zveza Bank
Beteiligungen an
österreichischen
Finanzinstitutionen
Netzwerk in CEE
Ausländische
Niederlassungen und
Beteiligungen
Spezial- und
Abwicklungsunternehmen
Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften, Leasing,
Bausparkasse, Raiffeisen
Centrobank, Kathrein & Co.,
Nationalbank, Kontrollbank,
VISA, Europay etc.
Raiffeisen International:
Netzwerkbanken,
Leasing International;
sonstige Töchter
Filialen,
Repräsentanzen,
Banken
Zahlungsverkehrs- und
Wertpapierhandelsabwickler,
IT-Firmen, Immobilienund Handelshäuser,
Private Equity etc.
Die Landeszentrale übernimmt den Liquiditätsausgleich und bietet weitere zentrale Dienstleistungen für
die Raiffeisenbanken ihres Wirkungsbereiches. Darüber hinaus agieren die Raiffeisen-Landeszentralen
als selbständige Universalbanken und sind Aktionäre der Raiffeisen Zentralbank. 87,65 Prozent des
Grundkapitals der Raiffeisen Zentralbank werden von den regional tätigen Raiffeisen-Landeszentralen
gehalten.
Die Raiffeisen Zentralbank ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe. Sie wurde 1927
gegründet und ist heute eine führende Kommerz- und Investmentbank in Österreich. Sie betrachtet
neben Österreich auch Zentral- und Osteuropa als ihren Heimmarkt und betreibt das umfassendste
Banknetzwerk in dieser dynamisch wachsenden Region.
Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich (RKÖ)
Mit der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich (RKÖ) war die RBG Österreichs Vorreiter in
puncto Einlagensicherheit. Die RKÖ wurde im Jahr 2000 gegründet, um in Zeiten von Globalisierung
und Großfusionen auch rechtlich verbindlich zu machen, was innerhalb der RBG von Beginn an
ein ungeschriebenes Gesetz ist. Die RKÖ garantiert in Ergänzung zur österreichischen gesetzlichen
Einlagensicherung für bis zu 100 Prozent der Kundeneinlagen. Raiffeisen schreibt damit fest, wofür
das Markenzeichen – das Schutzsymbol Giebelkreuz – immer schon gestanden ist, nämlich für
Sicherheit und Vertrauen.
Die RKÖ besteht aus Landes-Kundengarantiegemeinschaften, die sich in ihr auf Bundesebene
zusammengeschlossen haben. Die wirtschaftlichen Reserven aller beigetretenen Banken werden in
rechtlich verbindlicher Weise nach einem genau geregelten Verteilungs- und Belastungsschlüssel
herangezogen, sodass Kundeneinlagen selbst im Falle eines – noch nie da gewesenen – Konkurses
auch über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus werthaltig bleiben.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
73
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Struktur der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft
RLB
RB
RLB
RB
RLB
RB
RB
RLB
RB
RB
RB
Verpflichtung zur Leistung der wirtschaftlichen Reserven
Landes-Kundengarantiegemeinschaft
Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich
Raiffeisenlandesbank
Raiffeisenbank
Wenn die Tragfähigkeit einer Landes-Kundengarantiegemeinschaft die Einlösung sämtlicher
geschützter Kundenforderungen gegen eine
insolvente Bank nicht ermöglichen sollte, garantieren die Mitglieder der RKÖ mit ihren wirtschaftlichen Reserven die Erfüllung aller Kundeneinlagen
und Eigenemissionen des betroffenen Instituts bis
zu 100 Prozent. Den Kunden werden an Stelle
der Konkursforderungen werthaltige Forderungen
gegenüber anderen Instituten der Raiffeisen
Bankengruppe angeboten. Den Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaften gehören rund 78 Prozent
aller österreichischen Raiffeisenbanken an
– darunter die Raiffeisen Zentralbank. Rund
92 Prozent aller Kundeneinlagen der RBG sind
damit in der RKÖ gesichert (auf Basis der Jahresabschlüsse 2005).
Gemeinsame Risikobeobachtung
Die gemeinsame Risikobeobachtung der RBG erfolgt im Rahmen des Sektorrisikokomitees. Zu den
quartalsweisen Sitzungen wird für die gesamte RBG ein Risikobericht auf individueller und konsolidierter Basis erstellt. Der Risikobericht basiert auf einem Value-at-Risk-Ansatz und beinhaltet neben
dem Gesamtrisiko und dessen Abgleich mit der Risikotragfähigkeit Detailberichte zum Kredit- und
Länderrisiko, Beteiligungsrisiko, Marktrisiko und dem operationellen Risiko. Neben einem regelmäßigen Monitoring der Risikoverläufe ergänzen ein Bilanzkennziffern- und Benchmark-basiertes
Frühwarnsystem sowie eine aktive Marktbeobachtung die gemeinsame Risikobeobachtung der
RBG. Das Sektorrisikokomitee fungiert u. a. auch als „Beirat“ des Vorstandes der Österreichischen
Raiffeisen-Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H. in Risikoangelegenheiten.
Österreichs Markt- und Innovationsführer im Online-Banking
Rund 800.000 Raiffeisenkunden tätigten 2006 bereits ihre Bankgeschäfte im Online-Banking. Das
entspricht einem Marktanteil von 41 Prozent, der Raiffeisen zum klaren Marktführer in Österreich
macht. Im Jahr 2006 wurde das neue Finanzportal „mein.raiffeisen.at mit ELBA-internet“ erfolgreich
am Markt platziert. Den Raiffeisenkunden steht nicht nur ein benutzerfreundliches und sicheres
Internet-Bankingsystem zur Verfügung, sondern darüber hinaus ein persönliches Finanzportal, das
sie nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen können. Zudem gewährleistet die Raiffeisen-Mailbox in
mein.raiffeisen.at die sichere Kommunikation zwischen Berater und Kunde. Wie in der Raiffeisenbank
erhält der Kunde nun auch im Internet alles aus einer Hand bzw. auf einem Portal.
74
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Raiffeisen Bankengruppe
2006 wurden Kunden der Raiffeisen Bankengruppe mit gefälschten E-Mails (Phishing) und Schadprogrammen konfrontiert. Entsprechende Gegenstrategien und Maßnahmen wurden entwickelt bzw.
gesetzt. Dazu gehört auch die Weiterentwicklung des bestehenden TAN-Verfahrens, u.a. durch
Extracodes und auf Mobiltelefone überspielte und nur kurzfristig in Verbindung mit der jeweils
aktuellen Transaktion gültige TANs.
Raiffeisen, die stärkste Bankmarke Österreichs
Raiffeisen ist mit der RZB längst zu einer international erfolgreich tätigen Bankengruppe geworden.
Eine einheitliche Markenidentität signalisiert Stärke, sie vermittelt Kompetenz, und sie schafft letztlich
Vertrauen. Mit den im Jahr 2006 durchgeführten bundesweiten Schwerpunktkampagnen zu den
Themen Wohnen und Raiffeisen Pension sowie für die Zielgruppen Jugend/Studenten und Firmenkunden hat die Zentrale Raiffeisenwerbung das umfassende Leistungsangebot Raiffeisens beworben.
Als aufmerksamkeitsstarker Werbeträger hat sich auch 2006 das österreichische Ski-Idol Hermann
Maier erwiesen. Erkenntnisse aus der Emotionstheorie zeigen deutlich die positiven Auswirkungen
des Einsatzes von Testimonials auf die Marke. Hermann Maier, Mario Scheiber, sein Kollege im
österreichischen Ski-Team, der Schwimmer Markus Rogan und Co. stärken nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern heben auch die Sympathie für Raiffeisen. Die durchgängig integrierte Kommunikationsstrategie der Zentralen Raiffeisenwerbung erweist sich als erfolgreich und erzielt mit ihren
Kampagnen Werbewerte, die jene der Mitbewerber bei weitem übertreffen. Im Hinblick auf die
Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz trägt Raiffeisen als Sponsor der
österreichischen Nationalmannschaft und Förderer der Nachwuchstalente dazu bei, ein neues und
erfolgreiches Nationalteam aufzubauen.
Das Giebelkreuz – Markenzeichen der Raiffeisen Bankengruppe
Das Giebelkreuz ist Teil des Markenzeichens fast aller Unternehmen der Raiffeisen Bankengruppe. Es
stellt zwei gekreuzt auf einem Hausgiebel angebrachte stilisierte Pferdeköpfe dar und ist ein Schutzsymbol, das in alten europäischen Volkstraditionen wurzelt: Ein Giebelkreuz am Dach sollte das Haus
und seine Bewohner vor äußeren Gefahren schützen und Böses abwehren. Das Giebelkreuz wurde
bereits 1877 – noch zu Lebzeiten von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dem Gründer und Mentor der
Raiffeisen-Genossenschaftsbewegung – als Markenzeichen ausgewählt. Es symbolisiert den Schutz
und die Sicherheit, den die Mitglieder der Raiffeisenbanken durch ihre selbst bestimmte Kooperation
genießen. Das Giebelkreuz ist heute eine der bekanntesten Marken Österreichs und findet weltweite
Verwendung.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
75
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Bilanzdaten der Raiffeisen Bankengruppe 2006
Die konsolidierte Bilanz der RBG wurde aus den Ziffern der Monatsausweise bzw. Bilanzen der
Raiffeisenbanken, Raiffeisen-Landeszentralen, RZB, Raiffeisen Bausparkasse Ges.m.b.H., Raiffeisen
Kapitalanlage Ges.m.b.H., Raiffeisen Wohnbaubank AG, Notartreuhandbank AG und der
Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank AG erstellt. Die Angaben erfolgen nach österreichischen
Bilanzierungsrichtlinien (HGB).
Eine Gewinn- und Verlustrechnung der RBG kann erst im Juni, nach Vorliegen aller geprüften Jahresabschlüsse, erstellt werden. Die ungeprüften Vorschauwerte zeigen eine signifikant bessere Entwicklung der RBG als der gesamte österreichische Bankensektor.
Bezeichnend für die RBG ist auch ihre traditionelle Eigenkapitalstärke. Die nachstehende Tabelle zeigt
die Entwicklung der Bilanzdaten und des Eigenkapitals der RBG.
Konsolidierte Bilanz und Eigenkapital der Raiffeisen Bankengruppe
in € Mio.
2006
Veränderung
2005
2004
Bilanzdaten und Eigenkapital der RBG
Forderungen an Kreditinstitute
29.864
10,5%
27.023
20.437
118.859
17,4%
101.254
86.399
45.885
3,3%
44.422
32.728
114.396
17,1%
97.694
86.061
Eigenkapital
10.652
17,4%
9.073
7.208
Bilanzsumme
205.361
16,7%
176.008
145.530
Anrechenbare Eigenmittel (gemäß § 23 und § 24 BWG)
15.116
26,3%
11.971
10.494
Eigenmittelerfordernis (gemäß § 22 BWG)
11.168
17,9%
9.470
7.610
Kernkapitalquote
7,5%
0,1 PP
7,4%
7,9%
Eigenkapitalquote
10,8%
0,7 PP
10,1%
11,0%
Forderungen an Kunden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Aufsichtsrechtliche Eigenmittel
76
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Interview
Weiteres Wachstum programmiert
Interview mit Generaldirektor Walter Rothensteiner
Die RZB wächst in einem beeindruckenden Tempo und ist damit schon eine
der 100 größten Banken der Welt geworden. Wo liegen denn die Grenzen ihres
Wachstums?
Würden wir jedes Jahr 30 oder 40 Prozent zulegen, wären wir in absehbarer
Zeit eine der zehn weltweit größten Banken. Das ist illusorisch, denn es gibt zwei
wesentliche limitierende Faktoren. Einerseits unsere Kapazität, das Wachstum zu
steuern, und andererseits das zu unterlegende Eigenkapital.
Wie gehen Sie damit um?
Das sind konstante Rahmenbedingungen, die uns schon die letzten Jahre über
begleitet haben. Wir haben gezeigt, dass wir damit umzugehen wissen. Voraussetzungen dafür sind die richtige Strategie, eine gute innere Organisation, starke
Kundenorientierung, Rückhalt bei den Eigentümern und guter Zugang zu den
Kapitalmärkten. Ich denke, dass wir in allen diesen Punkten recht ordentlich
dastehen.
Ihre Eigenkapital-Überdeckungsquote beträgt mehr als ein Drittel.
Geben Sie jetzt Vollgas?
Nicht wirklich, denn wir sehen in Kapital grundsätzlich eine knappe Ressource, mit der wir sorgsam
haushalten müssen. Nur so stimmt die innere Einstellung quer durch die gesamte Organisation, und
nur diese garantiert wiederum die gewünschte Qualität unserer Aktiva. Zudem muss das Kapital mit
den risikogewichteten Aktiva wachsen, sonst wäre unser Handlungsspielraum rasch eingeschränkt.
Wird sich das Wachstum also einschleifen?
Das große Thema ist nicht der prozentuelle Zuwachs, denn die Basis wächst ja auch mit. So entspricht
unser geplantes Wachstum für das Jahr 2007 in etwa der Bilanzsumme, die die RZB 1999 ausgewiesen hat. Zwischenzeitlich ist bei uns allerdings viel passiert. Nicht nur unsere Vertriebsorganisation
hat an Muskeln zugelegt, sondern auch das Risikomanagement. Wir haben ohne Zweifel großen
Appetit, aber auch fein eingestellte Sensoren, die uns sagen, welches verträgliche Maß wir gut verdauen können. Und genau darum geht es.
„Wachstum ist kein Dogma, sondern ein Mittel zur Zielerreichung.“
Warum fahren Sie dann überhaupt eine Wachstumsstrategie? Sie könnten doch mit dem Erreichten
mehr als zufrieden sein.
Wachstum ist für uns kein Dogma, kein Selbstzweck. Es ist ein Mittel, mit dem wir unser Ziel erreichen
wollen (siehe Vision und Mission, Seite 56). Und insbesondere in CEE führt daran kein Weg vorbei.
Diese Märkte entwickeln sich dynamisch. Stehenbleiben heißt dort rasch zurückfallen.
Warum entwickeln sich die CEE-Bankmärkte so dynamisch?
Weil sie noch Aufholbedarf und damit großes Potenzial haben. Niedrigere Ausgangsniveaus führen
zu hohem Wirtschaftswachstum und das absehbar auf Jahre hinaus. Das ist eine ideale Umgebung
für Banken. Gleichzeitig sind die Bankmärkte noch im Aufbruch. So sind die Gesamtaktiva des Bankensystems im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung nicht einmal halb so hoch wie im Euroraum.
Das ist ein zusätzlicher Hebel. Und vom Verdrängungswettbewerb österreichischen Musters sind wir
auch noch weit entfernt.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
77
Interview
RZB 2006
Wo liegen denn die größten Wachstumschancen?
Geografisch in der GUS und in Südosteuropa. Gleichzeitig verspricht das Geschäft mit Retailkunden
die höchsten Zuwächse. Daher haben wir dort zuletzt am meisten investiert. Aber auch in Österreich
und Zentraleuropa wollen wir die Wachstumschancen nutzen und damit gleichzeitig an unserem
ausgewogenen Portfolio festhalten. Potenzial sehen wir aber auch im
Ausbau des Provisionsgeschäfts. Das hilft nicht nur, enger werdende Margen
zu kompensieren, sondern sorgt auch für eine bessere Verteilung unserer
Erträge.
Von Akquisitionen haben Sie noch nichts gesagt. Sind sie kein Thema mehr?
Das organische Wachstum ist sicherlich der größte Wachstumstreiber. Wir
prüfen aber dennoch laufend Akquisitionsangebote als Ergänzung dazu.
Wir haben sie bisher dazu genutzt, um einen Markteintritt zu beschleunigen
oder zusätzliche Marktanteile zu erwerben, dabei aber stets darauf
geschaut, dass ein Zukauf auch für sich alleine betriebswirtschaftlich Sinn
macht. Schließlich müssen wir nicht um jeden Preis kaufen, weil wir in fast
allen Märkten eine gute Ausgangsposition einnehmen.
„Das Österreich-Geschäft ist die solide Basis,
auf der wir den Konzern gebaut haben.“
Zuletzt haben Sie sogar eine Tochterbank, die Raiffeisenbank Ukraine,
verkauft? Ist das jetzt ein Paradigmenwechsel?
Einen Paradigmenwechsel sehe ich nicht. Wohl aber eine einmalige
Chance, die wir ergriffen haben. Nach dem Kauf der Bank Aval in der
Ukraine, mit mehr als 1.300 Filialen die zweitgrößte Bank des Landes, haben wir viele Anfragen
bekommen, ob wir nicht die Raiffeisenbank Ukraine verkaufen wollen. Die ersten indikativen Offerte
waren so attraktiv, dass wir in Verhandlungen getreten sind. Die Marke Raiffeisen war dabei aber
nicht zu haben. Letztlich haben wir damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Wir haben uns
die Mühen der Zusammenführung beider Banken erspart und gleichzeitig einen hohen Verkaufspreis
erzielt. Oder, wenn Sie so wollen, die siebentgrößte Bank der Ukraine für einen relativ geringen
Aufpreis gegen die zweitgrößte eingetauscht.
Stehen auch Anteile an der Raiffeisen International zur Disposition?
Nein. Die Raiffeisen Zentralbank beabsichtigt, ihren 70 Prozent-Anteil an der Raiffeisen International
weiterhin zu behalten. Das CEE-Netzwerk ist ein unverzichtbarer Teil des RZB-Konzerns. Die Finanzholding profitiert umgekehrt vom starken Rückhalt im Mutterschiff Raiffeisen Zentralbank und den
umfassenden Möglichkeiten, die sie als Mehrheitsaktionär eröffnet.
Wie läuft denn das Österreich-Geschäft?
Das Österreich-Geschäft trägt zu knapp einem Drittel am Vorsteuergewinn ohne Einmaleffekte bei. Es
läuft also wirklich gut. Österreich ist die solide Basis, auf der wir den Konzern gebaut haben. Wir
sind im Kommerzkundengeschäft in unserer Top-1000-Kundengruppe bestens verankert und konnten
auch 2006 wieder neue Kunden gewinnen. Das ist ein logisches Ergebnis unserer Grundhaltung, dass
bei uns der Kunde im Mittelpunkt steht. Wir sind ein Dienstleister und haben unverändert den Ehrgeiz,
78
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Interview
unseren Kunden die bestmögliche Bank zu sein. Wir wissen, dass sich nachhaltiger Erfolg nur mit
zufriedenen Kunden einstellt, egal, ob es sich dabei um einen österreichischen Großkunden, einen
russischen Privatkunden oder eine italienische Bank handelt.
Wie kommt es, dass die RZB der weltweit aktivste Arrangeur von Großkrediten für Banken wurde?
Wir haben unsere Kundenbetreuungskapazität ausgebaut, waren aber immer schon als Bank
für Banken tätig. Das wird aber niemanden wundern, denn das wurde uns in die Wiege gelegt.
Schließlich sind wir 1927 als Girozentrale gegründet worden.
Auch als Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe sind Sie als Bank für Banken tätig.
Nicht nur das. Wir sind ein integraler Bestandteil der Raiffeisen Bankengruppe. Die RZB macht mittlerweile mehr als die Hälfte ihrer konsolidierten Bilanzsumme aus. Sie ist Finanzdienstleister und Partner
mit einem breiten Bündel an Koordinationsaufgaben, etwa in der Produktentwicklung oder der
Markenführung. Die Zusammenarbeit im Finanzverbund der Raiffeisen Bankengruppe ist eine der
Voraussetzungen für ihren Markterfolg und bringt allen Mitgliedern evidente Vorteile und Synergieeffekte. Gleichzeitig wissen wir, dass unsere Leistungen für die Raiffeisen Bankengruppe dem Marktvergleich jederzeit standhalten müssen. Das hält fit.
„Gesellschaftliche Verantwortung liegt in unseren Genen.“
Raiffeisen gilt als vorbildlicher „Corporate Citizen“. Was unterscheidet Sie auf diesem Gebiet von
anderen Banken?
Wir haben das schon in unseren Genen. Schon bei Gründung der ersten Kreditgenossenschaften nach
den Raiffeisen-Prinzipien stand die Gemeinschaft, aus deren Mitte die Raiffeisenbanken kommen und
für die sie tätig sind, im Mittelpunkt. Diese Tradition haben wir beibehalten. Und heute tragen wir
diese Gesinnung und unsere Werte in die Welt hinaus, denn unser Aktionsradius ist größer geworden.
In der Vergangenheit war die RZB eher zurückhaltend, wenn es
darum ging, über gute Taten zu reden. Warum eigentlich?
Wir haben nachhaltiges Wirtschaften und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung im Rahmen unserer Tätigkeit immer für
selbstverständlich gehalten. Es war nicht unbedingt das Feld, auf
dem wir mit lautem Getöse auf uns aufmerksam machen wollten. Wir
werden weiterhin nicht zu Marktschreiern werden. Da aber unser
Wirken in der Gesellschaft von immer mehr Menschen immer öfter
nachgefragt wird, werden Sie in Zukunft mehr von uns hören.
In welchem Maße fließen ökologische oder soziale Kriterien in die
Kreditentscheidungen der RZB ein?
Sich anzusehen, welche Auswirkungen ein Projekt auf Umwelt und
Menschen hat, ist Standard-Bestandteil unserer Kreditprüfungen. Die
Erkenntnisse fließen dann in unsere Entscheidungen ein, die natürlich
nicht immer leicht sind. Fest steht jedenfalls, dass wir Natur und
Menschen durch unsere Tätigkeit nicht schaden, sondern Nutzen
stiften wollen. Unsere Rolle in der Gesellschaft ist klar: Wir sind und
bleiben eine Bank, aber eine mit Grundsätzen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
79
Lagebericht
RZB 2006
Konzern-Lagebericht
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Die Konjunktur in der Eurozone entwickelte sich 2006, trotz hohem Ölpreis, mit einem realen BIPWachstum von 2,7 Prozent sehr gut. Als Motor erwiesen sich dabei vor allem die Exporte und die
Unternehmensinvestitionen. Beide wiesen im vergangenen Jahr erhebliche Zuwächse auf. Rekordstände bei den Umfrageergebnissen spiegelten die gute Stimmung in den Unternehmen wider.
Das freundliche konjunkturelle Umfeld wirkte sich auch auf die Arbeitslosenrate aus. Innerhalb der
Eurozone verringerte sich diese im Jahresverlauf von 8,3 Prozent auf 7,5 Prozent. Die Teuerungsrate
für das Gesamtjahr 2006 lag mit 2,2 Prozent oberhalb der von der Europäischen Zentralbank
(EZB) avisierten Obergrenze von zwei Prozent. Die EZB reagierte auf das veränderte Umfeld mit
Zinsanhebungen.
Bewegte Kapitalmärkte
Europäische Zinsentwicklung
In der Folge der anhaltend guten wirtschaftlichen
Entwicklung in der Eurozone hob die EZB den
Leitzinssatz im Jahr 2006 – ausgehend von 2,0
Prozent – schrittweise auf 3,5 Prozent an. Diese
Entwicklung erreichte im Juli 2006 bei einer
Rendite zehnjähriger Anleihen von 4,15 Prozent
ihren Höhepunkt. Aufgrund der steigenden Zinsen
verzeichneten Anleihen sämtlicher Laufzeiten
Kursrückgänge.
4,0
3,5
3,0
2,5
Danach zeigte der europäische Rentenmarkt
ein differenziertes Bild. Die Erwartung der Marktteilnehmer, dass der Zinsanhebungszyklus nicht
1,5
weit nach oben führen wird, und die Stärke des
07.03
01.04
07.04
01.05
07.05
01.06
07.06
03.07
01.03
01.07
US-Rentenmarktes stützten lange Laufzeiten.
3-Monatsgeld (EURIBOR)
Dt. Bundesanleihe, 10-jährig
Gleichzeitig stiegen die Renditen kurzer Laufzeiten
bedingt durch die Zinsanhebungen in der zweiten
Jahreshälfte 2006. Diese Entwicklung führte zur Abflachung der Zinskurve. So lag die Rendite einer
zehnjährigen Bundesanleihe bei 3,95 Prozent und die einer zweijährigen bei 3,88 Prozent.
2,0
Die internationalen Aktienmärkte konnten im Jahr 2006 deutliche Kurszuwächse verbuchen. Während
gegen Ende der ersten Jahreshälfte Zins- und Inflationsängste vorübergehend zu deutlichen Kursverlusten führten, konnten diese in der zweiten Jahreshälfte mehr als kompensiert werden. Primäre
Triebfeder hinter dieser Entwicklung war eine sehr gute Gewinnentwicklung der Unternehmen mit
zweistelligen Wachstumsraten im Jahresvergleich.
Für Rückenwind auf den Aktienmärkten sorgte darüber hinaus das Ende des Zinsanhebungszyklus in
den USA bzw. die damit verbundene Aussicht auf erste Zinssenkungen. Der österreichische Aktienmarkt verzeichnete 2006 in diesem guten internationalen Umfeld mit einem Kursplus des Wiener Leitindex ATX von 21,7 Prozent auf 4.463,47 Punkte erneut eine sehr erfreuliche Entwicklung.
80
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Lagebericht
Rekordwachstum in den EU-Mitgliedsstaaten aus CEE
Das durchschnittliche reale Wirtschaftswachstum in den neuen zentraleuropäischen EU-Mitgliedsstaaten – Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Slowenien (CE) – hat 2006 mit erwarteten
5,4 Prozent einen neuen Rekordwert seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes erreicht.
Im Jahr 2005 betrug das Wachstum noch 4,2 Prozent. Das durchschnittliche Wachstum des realen
BIP in den südosteuropäischen Ländern – Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie Albanien (SEE) – erreichte 6,6 Prozent nach 4,7 Prozent im Jahr 2005. Die europäischen Länder in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten – Russland, Ukraine und Weißrussland (CIS)
– wuchsen um 7,0 Prozent. 2005 lag das BIP-Wachstum bei 6,1 Prozent.
Wirtschaftlicher Entwicklungsgrad der CEE-Länder (BIP/Kopf in Prozent des EU-Durchschnitts)
Spanien
90%
Griechenland
80%
81%
77%
70%
60%
Portugal
62%
58%
50%
51%
50%
40%
40%
36%
30%
33%
27%
27%
Albanien
Ukraine
21%
Serbien
Bulgarien
Rumänien
Russland
Kroatien
Polen
Slowakei
Ungarn
Tschechien
0%
Slowenien
10%
Bosnien und
Herzegowina
27%
20%
Quelle: wiiw, Raiffeisen Research; Schätzungen für 2006.
Getragen wurde das Wirtschaftswachstum in CEE im Jahr 2006 insbesondere vom Anstieg der
Investitionen, dem kräftigen Privatkonsum und der starken Nachfrage in der Exportwirtschaft. Dabei
hatte die erfreuliche Konjunkturlage in den Ländern der Eurozone, auf die bis zu drei Viertel der
Ausfuhren entfallen und somit die mit Abstand wichtigsten Außenhandelspartner der CE- und SEEStaaten sind, einen wesentlichen Anteil an der guten Entwicklung der Exporte. Die ausländischen
Direktinvestitionen lagen wie schon in den Jahren zuvor auf hohem Niveau, wobei diese angesichts
des fortschreitenden Integrationsprozesses der EU insbesondere in SEE – allen voran in Rumänien und
Bulgarien – weiter stiegen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
81
Entwicklung des Banksektors
RZB 2006
Entwicklung des Banksektors
in den RZB-Hauptmärkten
Expansion in CEE prägt Entwicklung am österreichischen Bankenmarkt
Der Konzentrationsprozess, der in den vergangenen Jahren die österreichische Bankwirtschaft veränderte, brachte 2006 keine herausragenden Neuentwicklungen. Das Hauptaugenmerk großer österreichischer Banken im Jahr 2006 lag auf der weiteren Expansion in den CEE-Ländern. Es wurden
große Zukäufe getätigt und somit die Ausrichtung auf neue Märkte, insbesondere in CEE, unterstrichen. Besonders die RZB (Impexbank in Russland), Erste Bank (BCR in Rumänien) und die BACA
(Aton Capital in Russland) waren hier durch ihre Akquisitionen führend.
Die Entwicklung des Bankenmarktes in Österreich war im Jahr 2006 vor allem von den Vorfällen rund
um die BAWAG/P.S.K. und die Hypo Alpe Adria geprägt. Die Hypo Alpe Adria musste wegen nicht
korrekt verbuchter Verluste ihre Bilanz 2004 neu erstellen. Die BAWAG/P.S.K. bekam hingegen durch
die Nachwirkungen verlustverursachender Arbitragegeschäfte und ihr Engagement als Kreditgeber
und ehemaliger Miteigentümer von Refco wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die BAWAG/P.S.K. wurde
in der Folge an einen ausländischen Bieter verkauft. Auch der erfolgte Eigentümerwechsel der BACA
lässt erwarten, dass eine neue Dynamik ins österreichische Privatkundengeschäft kommen wird.
Wachstum in Österreichs Banksektor bleibt 2006 auf hohem Niveau
Die Statistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt, dass die Bankbilanzen – nach dem
sehr starken Wachstum von 10,9 Prozent im Jahr 2005 – im Berichtsjahr wieder kräftig gestiegen
sind. Die aggregierte Bilanzsumme der österreichischen Banken belief sich per Ende Dezember 2006
auf € 798 Mrd. und lag damit um 9,9 Prozent über dem Wert vom Jahresende 2005. Die RZB hat
diese Wachstumsrate auch 2006 sehr deutlich übertroffen.
Noch beeindruckender als die Gesamtaktiva hat sich die Summe der Auslandsaktiva entwickelt.
Während diese 2005 noch € 246 Mrd. betrugen, machte derselbe Wert Ende 2006 schon € 294 Mrd.
aus, was einer Steigerung von 19 Prozent entspricht; ihr Anteil an den Gesamtaktiva beträgt nun
37 Prozent. Dieser überproportionale Anstieg der Auslandsaktiva zeigt deutlich den hohen Stellenwert
des Auslandsgeschäfts für den österreichischen Banksektor.
82
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Entwicklung des Banksektors
CEE als Wachstumstreiber für österreichische Banken
Der österreichische Banksektor ist im Vergleich zu den meisten westeuropäischen Märkten von strukturellen Defiziten gekennzeichnet. So ist etwa die Nettozinsmarge deutlich geringer als im westeuropäischen Durchschnitt und gleichzeitig die Filialdichte signifikant höher. Im Zusammenspiel mit einem
scharfen Wettbewerb am überbesetzten inländischen Bankenmarkt führte dies im Landesdurchschnitt
zu insgesamt deutlich niedrigeren Eigenkapitalrenditen sowie ungünstigeren Kosten-Ertrags-Relationen
als im westeuropäischen Mittel.
Dennoch zeigt die OeNB-Statistik ein mit rund 64 Prozent kräftig gestiegenes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) nach österreichischen Bilanzierungsrichtlinien für den gesamten
Banksektor (das EGT ist am ehesten mit dem Vorsteuergewinn nach IFRS vergleichbar). Diese Ergebnisverbesserung beruht zu einem guten Teil auf dem hohen Engagement österreichischer Banken in der
wachstumsstarken CEE-Region. So verfügen etwa sieben der zehn größten österreichischen Banken
über beachtenswerte Beteiligungen in CEE.
Entwicklung des Banksektors in CEE
CEE ist eine große und wirtschaftlich rasch wachsende Region, die insbesondere den dort tätigen Banken
langfristig hohe Wachstumschancen bietet. Die Bankenmärkte in CEE erlebten in den 17 Jahren seit dem
Beginn der wirtschaftlichen Transformation eine bemerkenswerte Entwicklung.
Auch im Jahr 2006 zeigten sich die Bankenmärkte in CEE in sehr robustem Zustand. Trotz der Einführung
immer restriktiverer aufsichtsrechtlicher Maßnahmen zur Eindämmung des Kreditwachstums in Südosteuropa wuchsen die Gesamtaktiva der Banken 2006 in ganz CEE weiter stark. Auf Grundlage der für
das Gesamtjahr 2006 hochgerechneten Halbjahreszahlen lag das Wachstum der Aktiva des Banksektors
in CEE auf Euro-Basis bei 26,4 Prozent und damit nur geringfügig unter dem Rekordwachstum von 31,3
Prozent im Jahr 2005. Aufgrund der starken Aufwertung vieler CEE-Währungen im zweiten Halbjahr
2006 werden die Wachstumszahlen für das Gesamtjahr 2006 wahrscheinlich am Ende über denen von
2005 liegen. Zum Redaktionsschluss lagen Zahlen für das Geamtjahr 2006 noch nicht vor. Antriebsmotor
für das Wachstum im Banksektor ist nach wie vor das Konsum- und Hypothekenkreditgeschäft, das von
wachsenden Einkommen und der Erwartung steigender Immobilienpreise profitierte. In einer zunehmenden Zahl von Finanzmärkten verzeichneten die Bestände offener Investment- und Pensionsfonds – wenngleich ausgehend von einem sehr niedrigen Vergleichsniveau – sehr hohe Wachstumsraten.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
83
Entwicklung des Banksektors
RZB 2006
Privatkredite in Prozent des BIP vs. BIP pro Kopf (zu Kaufkraftparitäten), in €
Privatkredite in Prozent des BIP
60%
Eurozone
50%
40%
Kroatien
30%
Bosnien und Herzegowina
20%
Bulgarien
Polen
Tschechien
Ungarn
10%
Slowenien
Ukraine
Kosovo
Serbien
Rumänien
Slowakei
Russland
0%
Albanien
Belarus
5.000
Zentraleuropa
10.000
Südosteuropa
GUS
20.000
25.000
BIP pro Kopf (zu KKP), in €
Stand: 31. Dezember 2005; Quelle: Lokale Zentralbanken, wiiw, Raiffeisen Research.
15.000
Übernahmen führen zu Veränderungen im Marktumfeld
Das Jahr 2006 war geprägt von einer Zunahme an Fusionen und Übernahmen mit Beteiligung in CEE
tätiger internationaler Bankengruppen. Mit der Übernahme der HypoVereinsbank, inklusive ihrer für
das CEE-Geschäft zuständigen Tochtergesellschaft BACA, durch die italienische UniCredit entstand die
nach Bilanzsumme größte internationale Bankengruppe in der Region.
Zu Jahresbeginn 2006 gab die Raiffeisen International die Übernahme der JSC Impexbank, einer
der führenden Filialbanken in Russland, bekannt. Dadurch verbesserte die RZB ihre Präsenz im
großen und aussichtsreichen russischen Markt nochmals deutlich und stieg zur größten westlichen
Bankengruppe in Russland auf.
Diese Übernahme bildete den Beginn einer Reihe von Übernahmen, insbesondere in Russland und der
Ukraine. Die ungarische OTP erwarb Beteiligungen in der Ukraine und in Russland. Die österreichische Erste Bank übernahm eine kleinere Bank in der Ukraine, und die französische Société Générale
erwarb eine Minderheitsbeteiligung an der russischen Rosbank.
84
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Entwicklung des Banksektors
Hoher Marktanteil internationaler Banken wächst weiter
Der Marktanteil der internationalen Banken hat im Zuge der Umstrukturierung und Privatisierung des
Bankensektors in den vergangenen zehn Jahren in einer Reihe von CEE-Ländern einen recht hohen
Stand erreicht. In der Tschechischen Republik, der Slowakei, in Kroatien, Bosnien und Albanien stieg
der Marktanteil der im ausländischen Besitz befindlichen Banken 2005 – das ist der letztverfügbare
Datenstand – auf über 90 Prozent der gesamten Bankaktiva, und mit der Privatisierung der BCR wird
dies auch in Rumänien der Fall sein. Der größte Anstieg beim Marktanteil der Auslandsbanken wurde
2005 in Serbien und der Ukraine verzeichnet.
Marktanteil mehrheitlich in internationalem Besitz befindlicher Banken, in Prozent der Gesamtaktiva
100%
87,5%
75%
62,5%
50%
Zentraleuropa
Südosteuropa
Russland
Belarus
Ukraine
Serbien
Rumänien
Bulgarien
Kroatien
Albanien
Slowenien
Polen
Ungarn
0%
Slowakei
12,5%
Tschechien
25%
Bosnien und Herzegowina
37,5%
GUS
Stand: 31. Dezember 2005.
Quelle: Lokale Zentralbanken, Raiffeisen Research.
2004
2005
RZB verfügt über die größte Flächendeckung in CEE
Die in Zentral- und Osteuropa aktiven Bankengruppen verfolgen unterschiedliche Strategien, die sich
in ihrem Marktengagement widerspiegeln. Während sich einige Bankengruppen auf hohe Marktanteile in wenigen Märkten konzentrieren, verfolgt die RZB über ihre Tochter Raiffeisen International
die breiter angelegte Strategie, die gesamte Region abzudecken. Die Raiffeisen International ist mit
Netzwerkbanken und Leasinggesellschaften in 16 Märkten und darüber hinaus mit zwei Repräsentanzen in der Region vertreten. Mit 2.848 Filialen verfügt sie über das größte Filialnetz aller in der
Region tätigen internationalen Banken.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
85
Geschäftsverlauf 2006
RZB 2006
Geschäftsverlauf 2006
Ergebnis erstmals zehnstellig
Die RZB weist für das Geschäftsjahr 2006 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Gewinn aus: Der
Konzern-Jahresüberschuss (nach Steuern und Minderheiten) stieg dank des starken organischen
Wachstums und Einmaleffekten auf € 1.169 Mio. Dies ist ein Plus von 159 Prozent oder € 719 Mio.
Akquisition der russischen Impexbank
Ende Jänner 2006 übernahm die RZB über ihre CEE-Finanzholding Raiffeisen International 100
Prozent der russischen OAO Impexbank, Moskau, und untermauerte damit ihre Stellung als größte
internationale Bankengruppe in Russland. Die Impexbank ist primär auf die Betreuung von Retailkunden und KMU ausgerichtet, die sie über ihr landesweites Netz von 203 Filialen und Büros sowie
rund 400 Vertriebsstellen betreut. Zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung (1.5.2006) wies die Impexbank eine Bilanzsumme von € 1,7 Mrd. und ein konsolidiertes Eigenkapital von € 158 Mio. aus. Die
Mitarbeiteranzahl belief sich zum gleichen Zeitpunkt auf 5.517. Der Kaufpreis inklusive Nebenkosten
betrug USD 563 Mio. Für 2007 ist der rechtliche Zusammenschluss mit der seit 1996 bestehenden
ZAO Raiffeisenbank Austria, Moskau, geplant.
Kauf der tschechischen eBanka
Weiters übernahm der Konzern im Berichtsjahr um € 130 Mio. 100 Prozent der auf Retailkunden
spezialiserten eBanka, a.s., Prag, in der Tschechischen Republik. 2007 werden 49 Prozent der
Anteile – entsprechend dem Eigentümerschlüssel an der Raiffeisenbank, a.s., Prag – an die
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien veräußert.
Das Eigenkapital der eBanka belief sich zum Erstkonsolidierungszeitpunkt Ende Oktober auf € 54
Mio. Mit dieser Akquisition erhöhte die RZB ihre Kundenbasis in der Tschechischen Republik um mehr
als 70 Prozent auf rund 310.000 Kunden per Jahresende.
Einmaleffekte durch Verkäufe
Am 1. Juni 2006 wurde der Vertrag über den Verkauf von 100 Prozent der Anteile an der JSCB
Raiffeisenbank Ukraine, Kiew, an die OTP Bank Zrt., Budapest, unterzeichnet. Nach Vorliegen aller
Genehmigungen erfolgte das Closing dieses Vertrages im November 2006; zu diesem Zeitpunkt
erfolgte auch die Endkonsolidierung. Die Raiffeisenbank Ukraine verfügte Ende Oktober 2006 über
eine Bilanzsumme von über € 1,6 Mrd. und 42 Geschäftsstellen. Die Bank, die zum Zeitpunkt des
Closing ein Eigenkapital von € 164 Mio. hatte, wurde um € 650 Mio. verkauft. Der Markenname
Raiffeisen war nicht Teil der Transaktion, sondern wurde Bestandteil des Namens der bisherigen Bank
Aval. Diese firmiert nun als Raiffeisen Bank Aval.
Am 23. August 2006 wurde der Vertrag über den Verkauf des Minderheitsanteils an der JSC Bank
TuranAlem (BTA), Almaty, in Kasachstan unterzeichnet. Der Anteil in Höhe von 7,7 Prozent am Kapital
86
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Zusammenfassung des Konzernergebnisses
der BTA wurde zu einem Preis von € 136,5 Mio. an ein Investorenkonsortium mit Sitz in Stockholm
verkauft. Der Verkauf der Beteiligung war eine Konsequenz aus den ergebnislosen Verhandlungen mit
anderen BTA-Aktionären über den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung.
Erfolgreich platzierte Eigenemissionen
Die RZB hat 2006 zahlreiche Eigenemissionen platziert. Besonders erwähnenswert sind die folgenden
drei Transaktionen: Im Jänner und März hat die Raiffeisen Zentralbank zwei € 1 Mrd.-Euro-Floater
begeben, die beide wegen starker Überzeichnung innerhalb weniger Stunden vom ursprünglich
avisierten Volumen von € 750 Mio. aufgestockt wurden. Die beiden Anleihen wurden mit acht
Basispunkten über dem 3-Monats-Euribor für den dreijährigen bzw. 11 Basispunkten für den
fünfjährigen Floater besser gepreist als vergleichbare Emissionen von Banken mit gleichem Rating.
Im April emittierte die RZB eine € 500 Mio. hybride Tier 1-Anleihe. Diese Transaktion machte die RZB
zum ersten Bankkonzern Österreichs, der eine derart großvolumige Einzelemission bei internationalen
Kredit-Investoren platziert hat. Auch diese Emission war bereits nach wenigen Stunden mehrfach
überzeichnet. Die A-3 gerateten, sogenannten „Non-cumulative Subordinated Perpetual Callable
Step-up Fixed-to-Floating Rate Capital Notes“ zahlen bei einem Emissionskurs von 100 Prozent
einen Kupon von 5,169 Prozent für die ersten 10 Jahre. Dies entspricht einem Aufschlag auf den
Interbankenzinssatz von 95 Basispunkten.
Zusammenfassung des Konzernergebnisses
Der Konzernabschluss der RZB wird seit 2001 auf Basis der International Financial Reporting
Standards (IFRS) erstellt. Nach österreichischer Rechtslage hat der nach international anerkannten
Rechnungslegungsgrundsätzen erstellte Konzernabschluss befreiende Wirkung von der Erstellung
eines Konzernabschlusses nach BWG/UGB. Die Raiffeisen Zentralbank stellt außerdem einen
Einzelabschluss nach österreichischem Recht auf, der formal die Bemessungsgrundlage für die
Dividendenausschüttung und die Steuern darstellt.
Die RZB ist in mehrheitlichem, indirekten Besitz der nicht operativ tätigen Raiffeisen-LandesbankenHolding GmbH, Wien, und geht damit in deren Konzernabschluss ein. Diese Gesellschaft steht
wiederum im Besitz von acht Raiffeisenlandesbanken.
Der Konsolidierungskreis der RZB umfasste zum Bilanzstichtag insgesamt 287 Unternehmen, 23
davon sind Kreditinstitute und 179 Finanzinstitute. Im Geschäftsjahr 2006 wurden 67 Unternehmen
erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Darunter fallen 35 Projektgesellschaften aus
dem Leasingbereich. Es wurden drei Gesellschaften erworben, wobei der Kauf eines Anteils von
100 Prozent an der OAO Impexbank, Moskau, den wesentlichsten darstellt. Des Weiteren sind 7
Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden; die größte Auswirkung ergab sich durch
den vollständigen Verkauf der JSCB Raiffeisenbank Ukraine, Kiew. Hinsichtlich der Veränderung des
Konsolidierungskreises wird auf das entsprechende Kapitel auf Seite 154 im Anhang verwiesen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
87
Zusammenfassung des Konzernergebnisses
RZB 2006
Jahresüberschuss vor Steuern erstmals über Milliardengrenze
Mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von € 1.882 Mio. konnte die RZB erstmals – und das gleich
deutlich – die Grenze von einer Milliarde € überschreiten. Wesentlich dazu beigetragen haben zwei
Einmaleffekte, aber auch das ungebrochen starke organische Wachstum in allen Bereichen. Der
Anstieg gegenüber den € 930 Mio. aus dem Vorjahr betrug 102 Prozent oder € 952 Mio.
Die Auswirkung der Einmaleffekte beträgt € 596 Mio. und geht auf die schon erwähnten Verkäufe
der Raiffeisenbank Ukraine (€ 486 Mio.) und des Minderheitsanteils an der kasachischen Bank
TuranAlem (€ 110 Mio.) zurück. Das ist ein Anteil am Jahresüberschuss vor Steuern von knapp einem
Drittel. Die neu in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen haben unter Berücksichtigung
der Kapitalkonsolidierungseffekte einen Anteil von rund € 47 Mio. am Ergebnis vor Steuern. Das
entspricht etwas mehr als 2 Prozent des Ergebnisses 2006 oder 5 Prozent des Ergebnisanstiegs. Die
CEE-Währungen entwickelten sich 2006 sehr uneinheitlich; insgesamt ergab sich ein relativ geringer
positiver Effekt von rund € 6 Mio. auf das Ergebnis.
Abzüglich der erwähnten Einflussfaktoren erzielte der Konzern einen organischen Anstieg von
33 Prozent oder € 303 Mio. und belegt damit ein weiteres Mal das nachhaltig wachsende
Ertragspotenzial.
Der Jahresüberschuss vor Steuern unter Weglassung der Einmaleffekte (€ 1.286 Mio.) stammt zu
einem Drittel aus der Raiffeisen Zentralbank und ausgegliederten Tochterunternehmen und zu zwei
Drittel von der Raiffeisen International.
Bilanzsummenwachstum der RZB
in € Mrd.
115,6
CA
GR
1%
+2
93,9
Auch bei der Bilanzsumme, die zum Bilanzstichtag
€ 115,6 Mrd. erreichte, übertraf die RZB den
Schwellenwert von € 100 Mrd. Ausgehend vom
Vorjahreswert von € 93,9 Mrd. zeigte die konsolidierte Bilanzsumme einen Anstieg um 23 Prozent
oder € 21,8 Mrd. Das durchschnittliche jährliche
Bilanzsummenwachstum (Compound Annual
Growth Rate, CAGR) der letzten fünf Jahre beträgt
nicht weniger als 21 Prozent p.a. und unterstreicht
die ungebrochene Wachstumsdynamik.
67,9
56,1
44,6
88
www.rzb.at
46,4
Vorwort
Vorstand
Dass der Return on Equity vor Steuern gleich um
15,2 Prozentpunkte auf 39,1 Prozent gestiegen ist,
liegt großteils an den Einmaleffekten. Bereinigt um
diese lag der Return on Equity bei 26,7 Prozent
und damit immer noch um 2,8 Prozentpunkte
höher als 2006.
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Zusammenfassung des Konzernergebnisses
Operatives Ergebnis der RZB im Jahresvergleich
in € Tausend
2006
Veränderung
2005
2004
Zinsüberschuss
2.186.493
36,1%
1.606.223
1.123.868
Provisionsüberschuss*
1.177.018
43,7%
818.842
625.458
Handelsergebnis*
256.685
48,8%
172.448
169.846
Sonstiges operatives Ergebnis
104.228
43,3%
72.736
80.388
3.724.423
39,5%
2.670.249
1.999.560
-1.089.006
33,3%
-817.152
-599.375
-803.028
35,9%
-590.874
-444.257
Betriebserträge
Personalaufwand
Sachaufwand
Abschreibungen
Verwaltungsaufwendungen
Betriebsergebnis
-221.061
33,2%
-166.001
-152.427
-2.113.095
34,2%
-1.574.027
-1.196.059
1.611.328
47,0%
1.096.222
803.500
* Ausweisänderung der Kundenmargen bei Fremdwährungsgeschäften zwischen Provisionsüberschuss und Handelsergebnis, siehe Seite 168.
Alle operativen Ergebnisgrößen weisen deutliche Verbesserungen auf: Die Betriebserträge stiegen
um knapp 40 Prozent auf € 3.724 Mio. Die Zuwächse gehen relativ gleichmäßig auf alle Ergebniskomponenten zurück. Im Berichtsjahr wurde der Ergebnisausweis von Kundenmargen bei Devisengeschäften umgestellt, womit sich eine Umschichtung dieser Ergebnisbeiträge vom Handelsergebnis
zum Provisionsüberschuss ergab. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
Der Zinsüberschuss wuchs um 36 Prozent von € 1.606 Mio. auf € 2.186 Mio. Der Anteil an den
Betriebserträgen ging um einen Prozentpunkt auf 59 Prozent zurück. Der Provisionsüberschuss legte
mit einem Plus von 44 Prozent noch etwas deutEntwicklung der Ergebnisstruktur
licher zu und erreichte € 1.177 Mio. Damit blieb
der
Anteil an den Erträgen unverändert bei 23
in € Mio.
3.724
3%
Prozent. Mit einem Plus von 49 Prozent auf € 257
7%
Mio. wurde beim Handelsergebnis der relativ
31%
größte Zuwachs erzielt. Daraus ergab sich ein
2.670
Ergebnisanteil im operativen Geschäft von
%
3%
29
R+
G
8 Prozent (2005: 7 Prozent). Das sonstige operaCA
6%
2.014
tive Betriebsergebnis erhöhte sich um 43 Prozent
31%
4%
59%
auf € 104 Mio., die wie im Vorjahr für 3 Prozent
1.583
9%
der
Betriebserträge stehen.
4%
1.338
31%
7%
11%
11%
30%
Zinsergebnis
Handelsergebnis
Interview
Die Verwaltungsaufwendungen sind weiterhin von
den nach wie vor noch nicht abgeschlossenen
Investitionen in das Retailgeschäft der CEE-Länder
determiniert. Die Betriebsaufwendungen wuchsen
um 34 Prozent auf € 2.113 Mio. Auch hier zeigen
die Aufwandskomponenten relativ ausgewogene
Zuwachsraten zwischen 33 und 36 Prozent.
56%
29%
53%
60%
55%
Provisionsergebnis
Sonstiges operatives Ergebnis
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
89
Zusammenfassung des Konzernergebnisses
RZB 2006
Entwicklung der Cost/Income Ratio
in € Mio.
3.724
67,2%
66%
64,1%
64%
2.670
62%
59,8%
58,9%
2.000
1.583
1.343
2.113
60%
Trotz des Fokus auf den Ausbau des Vertriebsnetzes und dadurch beeinflusster Verwaltungsaufwendungen hat sich die Effizienzkennzahl
Cost/Income Ratio – sie setzt die Verwaltungsaufwendungen in Verhältnis zu Betriebserträgen
– einhergehend mit dem nachhaltig wachsenden
Betriebsergebnis um 2,2 Prozentpunkte auf 56,7
Prozent weiter verbessert.
58%
Die Kreditrisikovorsorgen nahmen 2006 um
mehr
als zwei Drittel von € 207 Mio. auf netto
1.196
1.017
€ 346 Mio. zu, wobei sie sich im Berichtsjahr
54%
regional differenziert entwickelten. Während
52%
in Österreich Auflösungen von in Vorjahren
gebildeten Vorsorgen kaum Zuführungen zu
50%
Einzelwertberichtigungen gegenüberstanden und
die Steigerung nur durch erhöhte Portfolio-WertBetriebsaufwendungen
Cost/Income Ratio
berichtigungen zustande kam, ergaben sich in der
GUS und in Zentraleuropa deutliche Steigerungen.
Diese gehen auf viele kleinere Einzelfälle zurück. Die Einzelwertberichtigungen stiegen insgesamt um
45 Prozent auf € 190 Mio., während die Nettodotierung der Portfolio-Wertberichtigungen, denen
keine konkreten Kreditausfälle gegenüberstehen, um 108 Prozent auf € 156 Mio. wuchs.
1.574
56,7%
56%
900
Betriebserträge
Erstmals wurden für Retail Customers (55 Prozent Gesamtanteil) mehr Wertberichtigungen gebildet als
für Corporate Customers.
Entwicklung des Konzernüberschusses im Jahresvergleich
in € Tausend
Betriebsergebnis
Kreditrisikovorsorgen
Sonstige Ergebnisse
Jahresüberschuss vor Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Jahresüberschuss nach Steuern
Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg
Konzern-Jahresüberschuss
2006
Veränderung
2005
2004
1.611.328
47,0%
1.096.222
803.500
-346.431
67,7%
-206.620
-195.723
617.418
1.434%
40.262
84.528
1.882.316
102,4%
929.863
692.306
-250.917
11,4%
-225.220
-126.524
1.631.398
131,5%
704.644
565.782
-461.967
82,0%
-253.780
-120.103
1.169.432
159,4%
450.864
445.679
In den sonstigen Ergebnissen sind im Wesentlichen das Ergebnis aus Endkonsolidierungen in Höhe
von € 517 Mio. – insbesondere der Erlös aus dem Verkauf der Raiffeisenbank Ukraine – sowie das
Ergebnis aus Finanzinvestitionen (€ 142 Mio.) enthalten.
Aufgrund des um 47 Prozent erhöhten operativen Ergebnisses sowie der Einmaleffekte hat sich der
Jahresüberschuss vor Steuern auf € 1.882 Mio. mehr als verdoppelt.
90
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Zusammenfassung des Konzernergebnisses
Der moderate Anstieg der Ertragsteuern um 11 Prozent auf € 251 Mio. begründet sich mit Sondereffekten, die im Jahr 2005 zu einer überdurchschnittlichen Steuerbelastung führten, sowie insbesondere
mit der Tatsache, dass für die Einmaleffekte aus den Verkäufen der Raiffeisenbank Ukraine und der
Bank TuranAlem keine Steuer anfiel. Die kalkulatorische Steuerquote beträgt 13 Prozent nach 24
Prozent im Vorjahr.
Aufgrund der niedrigeren Ertragsteuerbelastung fiel der Zuwachs beim Jahresüberschuss nach Steuern
mit 132 Prozent noch deutlicher aus. Er stieg um € 927 Mio. auf € 1.631 Mio.
Der Anstieg der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis um 82 Prozent auf € 462 Mio. enthält
vor allem die dem Streubesitz (knapp 30 Prozent) zurechenbaren Ergebnisse in der börsenotierten
CEE-Holding Raiffeisen International, wozu auch die Einmaleffekte zählen.
Der auf die Raiffeisen Zentralbank entfallende Konzern-Jahresüberschuss von € 1.169 Mio. liegt mit
160 Prozent deutlich über dem Vorjahr. Auch ohne Berücksichtigung der Einmaleffekte hätte sich der
Konzern-Jahresüberschuss um genau zwei Drittel auf € 752 Mio. erhöht.
Der sich aus dem Konzern-Jahresüberschuss ableitende Gewinn je Aktie (EPS) kletterte – durch die
Kapitalerhöhung in der Raiffeisen Zentralbank im November 2006 nur gering beeinflusst – von
€ 92,6 auf € 239,9 bzw. auf € 155,7 ohne
Entwicklung von Jahresüberschuss und Return on Equity
Einmaleffekte. Die Zahl der durchschnittlich im
Umlauf befindlichen Stammaktien im Jahr 2006
in € Mio.
39,1% 40%
lag bei 4.829.359 Stück.
4.812
35%
29,9%
3.885
26,7%
30%
25%
23,9%
20%
13,3%
1.736
2.317
2.221
1.940
15%
15,5%
1.882
12,5%
10%
1.286
930
692
232
243
Trotz der deutlich gestiegenen Kapitalbasis hat
der Ergebnisanstieg zu einem absoluten Rekordergebnis beim Return on Equity (ROE) geführt.
Dieser errechnet sich aus dem Jahresüberschuss
vor Steuern in Prozent des durchschnittlichen
Eigenkapitals und stieg 2006 um15,2 Prozentpunkte auf 39,1 Prozent.
344
5%
0%
Durchschnittliches Eigenkapital
Return on Equity vor Steuern
Jahresüberschuss vor Steuern
Return on Equity vor Steuern ohne Einmaleffekt
Jahresüberschuss vor Steuern ohne Einmaleffekt
Auch ohne Einmaleffekte liegt der ROE um
2,8 Prozentpunkte über dem Vorjahr. Das zugrunde liegende durchschnittliche Eigenkapital
stieg um € 927 Mio. auf € 4.812 Mio. Dieser
Zuwachs ergibt sich überwiegend aus Gewinnthesaurierungen 2005.
Segmentergebnisse nach Geschäftsfeldern
Auch heuer verzeichneten alle Geschäftsfelder der RZB deutliche Ergebniszuwächse, wobei in den
beiden letzten Jahren der Trend zu einem ausgeglicheneren Ergebnis zwischen den Segmenten
geht. War die RZB vor ein paar Jahren noch eine reine Kommerzkundenbank mit einem starken
Eigenhandelsanteil, so verdeutlichen die Veränderungen in den Geschäftsvolumina als auch jene in
den Segmentergebnissen den strategischen regionalen Fokus auf die Retailkunden.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
91
Zusammenfassung des Konzernergebnisses
RZB 2006
Hier wurden 2006 die deutlichsten Ergebniszuwächse erzielt; die Fokussierung auf das Retailgeschäft
in den CEE-Ländern bringt zunehmend höhere Deckungsbeiträge, obwohl die Anzahl neuer
Geschäftsstellen weiter im Steigen begriffen und die Exploration neuer regionaler Märkte noch nicht
abgeschlossen ist.
Das größte Geschäftsfeld Corporate Customers konnte den Gewinn vor Steuern um 26 Prozent auf
€ 565 Mio. steigern, wenngleich in einigen Märkten das Geschäft durch niedrigere Margen schwieriger
wurde. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen mit 22 Prozent jedoch etwas langsamer als die
Betriebserträge (plus 25 Prozent), was zu einer um 1,0 Prozentpunkte auf 39,0 Prozent verbesserten
Cost/Income Ratio führte. Hohe Portfolio-Wertberichtigungen führten zu einem Anstieg der Kreditrisikovorsorgen um 32 Prozent auf rund € 148 Mio., während es auch konjunkturbedingt nur wenige
namhafte Einzelwertberichtigungen gab. Da das Ergebnis stärker als das dem Segment zugeordnete
Eigenkapital stieg, verbesserte sich der Return on Equity um 2 Prozentpunkte auf 26,8 Prozent.
Mit einer Ausweitung des Geschäftsvolumens um 66 Prozent ist das Geschäftsfeld Financial Institutions
and Public Sector stark gewachsen. Aber auch das Ergebnis legte um 41 Prozent auf € 208 Mio. zu,
womit das Segment ohne Berücksichtigung der Einmaleffekte weiterhin 16 Prozent zum Konzernergebnis beisteuert. Die Betriebserträge stiegen um 25 Prozent auf insgesamt € 349 Mio., wogegen
die Verwaltungsaufwendungen nur um 5 Prozent stiegen. Durch diesen moderaten Anstieg verbesserte
sich die Cost/Income Ratio deutlich um 8 Prozentpunkte auf 39,7 Prozent. Der Return on Equity sank
trotz einer beträchtlichen Ergebnissteigerung auf 31,1 Prozent, wobei durch die Geschäftsvolumenausweitung das dem Segment zurechenbare Eigenkapital stark zunahm.
Entwicklung der Segmentergebnisse vor Steuern
in € Mio.
565
561
449
320
291
258
238
238
208
201
158
147
129
174
142
96
52
51
20
25
-19
-43
-59
Corporate Customers
Financial Institutions
and Public Sector
2002
92
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Retail Customers
2003
-34
-77
2004
Aufsichtsratsbericht
Proprietary Trading
2005
Participations and Other
2006
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Erfolgsrechnung im Detail
Das Segment Retail Customers wächst weiter plangemäß und hat das Ergebnis vor Steuern mit
€ 258 Mio. genau verdoppelt. Die Risikoaktiva stiegen um 58 Prozent auf € 14,9 Mrd. In Analogie
dazu verzeichneten die Betriebserträge von insgesamt € 1.654 Mio. gegenüber dem Vorjahr einen
Anstieg um 61 Prozent oder € 626 Mio. Aber auch die Verwaltungsaufwendungen wuchsen um
50 Prozent auf 1.204 Mio., wobei sie überwiegend auf den Filialausbau und verstärkte Werbeaktivitäten zurückzuführen sind. Die Cost/Income Ratio von 72,9 Prozent bleibt expansionsbedingt noch
relativ hoch, sie verbesserte sich dennoch um 5,2 Prozentpunkte.
Das dynamisch wachsende Kreditvolumen und hohe Margen im Retailbereich, vorwiegend in CIS und
Südosteuropa, brachten aber auch ein höheres Kreditrisiko mit sich. Die Kreditrisikovorsorgen stiegen
daher deutlich um 99 Prozent auf € 192 Mio.
Das Eigenhandelssegment Proprietary Trading verzeichnete einen Ergebniszuwachs von 22 Prozent
und erreichte ein Ergebnis vor Steuern von € 291 Mio. Der Return on Equity von 33,0 Prozent stieg
um 1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Der Zuwachs des Zinsüberschusses von 21 Prozent ist
volumenbedingt durch Investments in mittel- und längerfristige Veranlagungen.
Das Handelsergebnis stieg um 77 Prozent, was durch höhere Erträge bei Wechselkursgeschäften
und ein sich 2005 und 2006 entgegengesetzt verhaltendes Bewertungsergebnis einer Absicherungsposition für Investitionen der RZB im CEE-Raum erklärt werden kann.
Im Segment Participations and Other stieg der Periodenüberschuss vor Steuern überwiegend durch
die genannten Einmaleffekte nach einem negativen Ergebnis im Vorjahr auf € 561 Mio. Der Anteil
des Segmentes am Gesamtergebnis liegt bei 30 Prozent, was durch die oben erwähnten Einmaleffekte
einer differenzierten Betrachtung zu unterziehen ist. Ohne Einmaleffekte läge das Ergebnis wie im
Vorjahr bei minus € 35 Mio.
Die Positionen der Erfolgsrechnung im Detail
Zinsüberschuss
Der Zinsüberschuss wuchs im Berichtsjahr um 36 Prozent oder € 580 Mio. auf € 2.186 Mio. Auf
Unternehmenszukäufe entfielen dabei 5 Prozentpunkte oder € 77 Mio. Die Zuwächse lagen über
dem Bilanzsummenwachstum von 23 Prozent, womit sich die auf die durchschnittliche Bilanzsumme
gerechnete Zinsspanne von 2,02 Prozent im Vorjahr um 10 Basispunkte auf 2,12 Prozent verbesserte.
Die Zinserträge erhöhten sich um 49 Prozent auf € 5.245 Mio. Der Anstieg der Zinserträge aus
Forderungen an Kunden lag bei 63 Prozent und machte mit 58 Prozent auch den größten Anteil an
den Zinserträgen aus. Der korrespondierende Bilanzposten zeigte einen durchschnittlichen Anstieg von
34 Prozent.
Im Vergleich zu den Erträgen stiegen die Zinsaufwendungen mit 60 Prozent auf € 3.059 Mio. etwas
stärker. Trotz eines Anstiegs des durchschnittlichen Einlagenvolumens von rund 39 Prozent nahmen die
Zinsaufwendungen in diesem Bereich um 60 Prozent zu. Diese Veränderungen ergaben sich teilweise
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
93
Erfolgsrechnung im Detail
RZB 2006
Entwicklung der Zinsspanne
2,12%
2,02%
durch höhere Zinsaufwendungen im Bereich der
verbrieften Verbindlichkeiten sowie aufgrund von
höheren Kosten für das Nachrangkapital.
1,79%
1,69%
Der größte Zuwachs beim Zinsüberschuss ergab
sich bei den Retail Customers mit einem Plus von
57 Prozent. Auch im Financial Institutions and
Public Sector gab es mit plus 40 Prozent aufgrund
einer deutlichen Ausweitung des Geschäftsvolumens einen erheblichen Zuwachs.
1,56%
1,32%
In regionaler Hinsicht wuchsen Südosteuropa mit
plus 31 Prozent oder € 127 Mio. und vor allem
die GUS mit plus 131 Prozent oder € 327 Mio.
am stärksten. Dies sind auch die Regionen mit
den größten Volumensteigerungen bei Krediten
an Retail Customers und KMU. In Österreich stieg der Zinsüberschuss nur leicht an, was durch
Volumenzuwächse bei Forderungen an Kunden von 15 Prozent sowie guten Ergebnissen aus at-equity
bewerteten Beteiligungen verursacht wurde.
Kreditrisikovorsorgen
Aufgrund eines dynamisch wachsenden Geschäftsvolumens erhöhten sich auch die Kreditrisikovorsorgen um mehr als zwei Drittel oder € 140 Mio. auf € 346 Mio. Die Risk/Earnings Ratio – das
Verhältnis von Kreditvorsorgen zu Nettozinsüberschuss – erreichte 15,8 Prozent und lag analog
dazu um 3,0 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert von 12,8 Prozent. Auch die Neubildungsquote
(bezogen auf die durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs) erhöhte sich um 11 Basispunkte auf
0,63 Prozent.
Dabei zeigt sich ein Trend in den für das Kreditrisiko wesentlichen Geschäftsfeldern: Erstmals lagen
die Vorsorgen für Retail Customers über jenen für Corporate Customers. Während die Vorsorgen für
Corporate Customers um 32 Prozent auf € 148 Mio. wuchsen, stiegen sie für die Retail Customers um
99 Prozent auf € 192 Mio.
Regionale Aufteilung der Kreditrisikovorsorgen
Sonstige
1%
GUS-Länder
36%
Österreich
13%
Südosteuropa
24%
Zentraleuropa
26%
94
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
Die Erhöhung bei den Corporate Customers basiert
darauf, dass im Berichtsjahr zwar nur vereinzelt
Problemkreditfälle aufgetreten sind, während sich
die portfoliobasierten Wertberichtigungen, denen
kein konkreter Einzelproblemfall gegenübersteht,
mehr als verdoppelt haben. Der größte Einzelfall in
Österreich belief sich auf € 24 Mio., in den
CEE-Ländern auf € 9 Mio. Die Wertberichtigungen
in Österreich stiegen um 52 Prozent auf € 45 Mio.
Die Ausfallsquote, welche die echten Ausfälle,
daher Verbrauch der Wertberichtigung und Direktabschreibungen, im Verhältnis zum gesamten
Kreditobligo darstellt, stieg geringfügig um 2 Basispunkte auf 0,14 Prozent.
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Erfolgsrechnung im Detail
Bei den Retail Customers lag der Anstieg der Kreditrisikovorsorgen etwas höher als das Volumenwachstum. Deutlich ist der Zuwachs vor allem in den GUS-Retailmärkten. Dies sind aber gleichzeitig
auch jene Märkte, die die höchsten Margen aufwiesen. Die Risk/Earnings Ratio blieb in den GUSLändern auf hohem Niveau, aber stabil bei 22,0 Prozent, während in den anderen Regionen teilweise
Erhöhungen verzeichnet wurden. Den besten Wert weist die Region Österreich mit nur 10,7 Prozent auf.
Provisionsüberschuss
Entwicklung des Provisionsüberschusses
in € Mio.
1.177
9%
27%
819
8%
625
30%
10%
479
28%
383
12%
13%
29%
12%
12%
23%
30%
17%
18%
22%
Zahlungsverkehr
Wertpapiergeschäft
17%
13%
20%
36%
29%
19%
28%
12%
27%
Der stark von der Anzahl der Transaktionen abhängige Provisionsüberschuss setzte auch 2006 seine
kontinuierliche Entwicklung fort. Er verzeichnete
einen Anstieg um 44 Prozent oder € 358 Mio. auf
€ 1.177 Mio. Auf neu konsolidierte Unternehmen
entfielen € 53 Mio., das sind rund 7 Prozent des
Anstiegs. Das Zahlungsverkehrsgeschäft war mit
€ 424 Mio. und einem Anteil von 36 Prozent
der weiterhin wichtigste Ergebnisträger. Deutliche
Zuwächse gab es auch bei den Provisionen im
Devisengeschäft, dessen Provisionsergebnis um
31 Prozent auf € 317 Mio. wuchs, und aus dem
Wertpapiergeschäft mit einem Plus von 27 Prozent
auf € 135 Mio.
Kreditbearbeitung und Avalgeschäft
Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft
Der weitere Zuwachs an Kunden speziell im
Bereich der Privatkunden und der dem Retail zuordenbaren KMU im CEE-Raum ist der wesentliche
Grund für die Steigerungen; diese trugen mit 70 Prozent überdurchschnittlich zum Ergebnisanstieg
bei. Besonders stark erhöhten sich die Provisionserträge in der Region GUS, die einen Anstieg um
137 Prozent oder € 186 Mio. verzeichneten.
Sonstige Bankdienstleistungen
Handelsergebnis
Das Handelsergebnis stieg um 49 Prozent oder € 84 Mio. auf € 257 Mio. Es berücksichtigt sowohl
realisierte als auch unrealisierte Gewinne und Verluste aller Positionen des Handelsbestands unter
Einschluss des Refinanzierungsaufwands für Aktivposten des Handelsbestands und der Bewertungsergebnisse aller Fremdwährungspositionen.
Im Berichtsjahr wurde der Ergebnisausweis von Kundenmargen bei Devisengeschäften umgestellt,
womit sich eine Umschichtung dieser Ergebnisbeiträge vom Handelsergebnis zum Provisionsüberschuss
ergab. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst, im Handelsergebnis verbleibt somit nur
die Händlermarge aus diesen Geschäften.
Dennoch ist das Handelsergebnis der RZB traditionell durch das Ergebnis aus dem währungsbezogenen Geschäft dominiert. Es stieg um 150 Prozent auf € 196 Mio. und macht damit mehr als drei
Viertel des gesamten Handelsergebnisses aus.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
95
Erfolgsrechnung im Detail
RZB 2006
Entwicklung des Handelsergebnisses
in € Mio.
257
13%
76%
175
170
172
2%
13%
15%
15%
73%
68%
65%
46%
154
39%
25%
19%
Zins- und Kreditprodukte
20%
Devisen- und FX-Bewertung
11%
Der deutliche Anstieg liegt in einem gegenüber
dem Vorjahr stark positiven Ergebnis aus Absicherungsgeschäften für die Investitionen der RZB in
CEE, welche nicht den Bedingungen des IFRS
für einen Capital Hedge entsprechen und daher
erfolgswirksam ausgewiesen sind.
Das Handelsergebnis aus eigenen Dispositionen
entwickelte sich 2006 rückläufig. In Folge eines
ungünstigen Marktumfeldes sank das Handelsergebnis aus dem zinsbezogenen Geschäft um
60 Prozent auf € 27 Mio., was speziell auf das
wieder gestiegene Zinsniveau zurückging. Die
Handelsaktiva stiegen um 32 Prozent auf € 9,9 Mrd.,
was zum größten Teil auf vermehrte Aktivitäten in
der Filiale London zurückzuführen war.
Aktien
Das Handelsergebnis aus aktien- und indexbezogenen Geschäften lag mit € 34 Mio. um
26 Prozent über dem Vorjahreswert (2005: € 27 Mio.). Dieses Ergebnis wurde nahezu ausschließlich
in der auf Equity-Produkte spezialisierten Raiffeisen Centrobank erwirtschaftet.
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Das Ergebnis aus Finanzinvestitionen erreichte € 142 Mio. und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresergebnis von € 26 Mio. signifikant. Es setzt sich aus dem Ergebnis aus Finanzanlagen – das
aus Bewertungs- und Veräußerungserträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen des Finanzanlagebestandes besteht – und aus dem Ergebnis des sonstigen Finanzumlaufvermögens zusammen.
Letzteres besteht aus Bewertungs- und Veräußerungserträgen von Wertpapieren der Bewertungskategorie at fair value through profit and loss.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen wurde vom Verkauf des Minderheitsanteils an der kasachischen Bank
TuranAlem dominiert, der einen Nettoerlös von € 110 Mio. brachte.
Das Ergebnis aus dem sonstigen Finanzumlaufvermögen stieg von € 2 Mio. auf € 31 Mio. Ein Großteil dieses Zuwachses ist auf Wertaufholungen aus den Vorjahren zurückzuführen.
Verwaltungsaufwendungen
Die Verwaltungsaufwendungen wuchsen im Berichtsjahr um 34 Prozent oder € 539 Mio. auf € 2.113 Mio.
Aus den Zugängen in den Konsolidierungskreis stammen 6 Prozent des Anstiegs, das sind rund € 99 Mio.
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen etwas geringer als die Betriebserträge, wodurch sich die
Messgröße für die Betriebseffizienz, die Cost/Income Ratio, von 58,9 auf 56,7 Prozent verbesserte.
96
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Erfolgsrechnung im Detail
Struktur der Verwaltungsaufwendungen
in € Mio.
2.113
10%
38 %
1.574
11%
1.196
1.017
900
12%
11%
37%
37%
13%
52%
37%
52%
40%
51%
49%
Personalaufwand
Sachaufwand
Der Personalaufwand, der um 33 Prozent oder
€ 272 Mio. auf € 1.089 Mio. wuchs, hat einen
unveränderten Anteil an den Verwaltungsaufwendungen von 52 Prozent. Davon waren € 219 Mio.
organisch bedingt, während € 53 Mio. auf die
neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen
Konzerneinheiten zurückgingen.
50%
Abschreibungen
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im
Konzern (gemessen in so genannten Vollzeitäquivalenten) wuchs um 67 Prozent oder 20.700 auf
51.765. Damit lag der Mitarbeiterzuwachs wegen
des niedrigeren Gehaltsniveaus in der GUS über
dem der Kosten; trotz planmäßiger Gehaltssteigerungen im CEE-Raum sowie erfolgter Bonuszahlungen. Die Betriebserträge pro Mitarbeiter
fielen deswegen im Berichtsjahr auf € 72 Tausend
nach € 86 Tausend im Jahr zuvor zurück.
Der Zuwachs bei den Mitarbeitern von 214 Prozent in der Region GUS, wo durchschnittlich 25.997
Mitarbeiter beschäftigt waren, war wegen der Akquisitionen mit Abstand am höchsten. In den
Regionen Südosteuropa (plus 14 Prozent) und Zentraleuropa (plus 15 Prozent) lag der Anstieg unter
20 Prozent, was auf die schon hohe Marktdurchdringung in einigen Ländern zurückgeht. In Österreich
blieb die durchschnittliche Mitarbeiterzahl stabil und betrug 2.476.
Der Schwerpunkt des Mitarbeiterzuwachses lag bei den Retail Customers mit einem Plus von 87 Prozent,
wo der Ausbau von Kundenzentren und die Eröffnung neuer Filialen entsprechende Ressourcen
benötigten. Bereits 70 Prozent aller Mitarbeiter arbeiten im Geschäftsfeld Retail Customers, das ist ein
Plus von 8 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichszeitraum.
Der Anstieg der Sachaufwendungen lag bei 36 Prozent oder € 212 Mio. Die Sachaufwendungen
erreichten € 803 Mio. und repräsentierten damit 38 Prozent aller Betriebsaufwendungen (+1 Prozentpunkt). 4 Prozentpunkte des Zuwachses oder
€ 33 Mio. resultierten aus neu konsolidierten
Verteilung der Sachaufwendungen
Einheiten. Ein Großteil des Anstiegs ging auf die
Retailstrategie im CEE-Raum mit planmäßiger
Sicherheitsaufwand
Filialexpansion zurück. Die Hauptaufwendungen
4%
Sonstiger Sachaufwand
24%
dafür betrafen Mieten für Gebäude, ImplemenEinlagensicherung
5%
tierung von Abwicklungssystemen sowie Marketing.
Werbeaufwand
12%
Gebäude-/
Mietaufwand
24%
Rechts- und
Beratungsaufwand
8%
IT-Aufwand
14%
Kommunikationsaufwand
9%
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Mit einem Anteil von 24 Prozent an den Sachaufwendungen war der Raumaufwand, der um
33 Prozent auf € 191 Mio. stieg, der gewichtigste
Kostenblock. Ebenfalls bedeutend waren die
Ausgaben für IT und Kommunikation, die um ein
Drittel auf zusammen € 187 Mio. wuchsen. Dabei
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
97
Erfolgsrechnung im Detail
RZB 2006
sind die Zuwächse auch durch Systemumstellungen und die Optimierung von Prozessen bedingt. Der
Werbeaufwand stieg um 40 Prozent auf € 100 Mio. und spiegelt die Maßnahmen zur Gewinnung
von Kunden in den neu erschlossenen lokalen Märkten wider.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen im Jahresvergleich
durchschnittlich um 33 Prozent oder € 55 Mio. auf € 221 Mio. Die Abschreibungen auf Sachanlagen
erhöhten sich von € 103 Mio. auf € 139 Mio. um 34 Prozent. Auf Abschreibungen von immateriellen
Vermögenswerten – hauptsächlich Software und ähnliche Lizenzen – entfielen weitere € 64 Mio.
(Vorjahr: € 55 Mio.), darunter befand sich auch die Abschreibung der Marke „Impex“, die aufgrund
der geplanten Fusion der Impexbank in die Raiffeisenbank Austria, Moskau, künftig nicht mehr
Verwendung finden wird.
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Das sonstige betriebliche Ergebnis ist im Jahresvergleich um 28 Prozent von € 87 Mio. auf € 63 Mio.
gesunken. Darin enthalten sind Deckungsbeiträge aus bankfremden Geschäften in Höhe von € 74 Mio.
(plus € 7 Mio.) und sonstige nicht ertragsabhängige Steuern von € 31 Mio. (minus € 1 Mio.).
Ebenso wird das Ergebnis aus der Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen in Höhe von
minus € 30 Mio. (Vorjahr: minus € 11 Mio.) ausgewiesen, deren Erhöhung auf eine Rückstellung für
einen operativen Verlustfall zurückging.
Darüber hinaus enthält es das Ergebnis aus sonstigen Derivaten von minus € 42 Mio. (Vorjahr:
€ 14 Mio.), deren negatives Ergebnis im Zusammenhang mit Wertpapiergeschäften steht, deren
Bewertungen im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt wird.
Schließlich erreichten die übrigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen einen Betrag von
€ 55 Mio. nach € 44 Mio. im Vorjahr.
Ergebnis aus Endkonsolidierungen
Aufgrund der Wesentlichkeit wurden die Ergebnisse aus den im Berichtsjahr angefallenen Endkonsolidierungen in einer eigenen Zeile der Erfolgsrechnung ausgewiesen. Das Ergebnis aus Endkonsolidierungen betrug im Berichtsjahr € 517 Mio. und stammt in erster Linie aus dem Verkauf der
Raiffeisenbank Ukraine, die mit dem Closing Anfang Oktober 2006 endkonsolidiert wurde. Das
Endkonsolidierungsergebnis betrug € 486 Mio.
Daneben wurden noch weitere Konzernunternehmen veräußert: Es handelt sich dabei vor allem um
zwei Projektgesellschaften der Raiffeisen Real Estate Management, deren Kerngeschäft die Entwicklung
und Veräußerung von Immobilienprojekten in Ungarn ist. Der Nettoeffekt war mit € 20 Mio. deutlich
höher als in den vorangegangenen Jahren. Weiters hat die Raiffeisen-Leasing, Wien, zwei slowenische Projektgesellschaften verkauft, deren Auswirkung auf das Konzernergebnis rund € 8 Mio. betrug.
98
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Bilanzentwicklung
Bilanzentwicklung
Aktiva
Mit Überschreiten der € 100 Mrd.-Schwelle hat die RZB im Geschäftsjahr 2006 einen weiteren
Meilenstein erreicht, der das ungebrochene Wachstum unterstreicht: Die Bilanzsumme stieg gegenüber
dem Vorjahr von € 93,9 Mrd. um 23,2 Prozent auf € 115,6 Mrd.
Struktur der Bilanzaktiva
in € Mrd.
115,6
9%
18%
93,9
9%
19%
45%
67,9
9%
56,1
46,4
12%
8%
16%
18%
19%
41%
40%
48%
42%
28%
31%
33%
32%
Forderungen an Kreditinstitute
Wertpapiere/Beteiligungen
Aktivseitig wurde das Wachstum von einer Ausweitung der Forderungen an Kunden getrieben, die
um 34 Prozent oder € 13,5 Mrd. auf insgesamt
€ 53,1 Mrd. anstiegen, wobei nur € 0,7 Mrd.
durch Änderungen des Konsolidierungskreises
beigesteuert wurden.
33%
Forderungen an Kunden (netto)
Übrige Aktiva
Struktur der Kundenforderungen
Klein- und Mittelbetriebe
12%
Öffentlicher Sektor
4%
Privatkunden
20%
Firmenkunden
64%
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Rund 7 Prozent oder € 1,5 Mrd. des Anstiegs von
€ 21,7 Mrd. entfallen auf die Veränderungen des
Konsolidierungskreises, die hauptsächlich auf die
Einbeziehung der Impexbank im 2. Quartal und
der eBanka im 4. Quartal sowie die Endkonsolidierung der Raiffeisenbank Ukraine im 4. Quartal
zurückgehen. Nur knapp zwei Prozent bzw.
€ 0,4 Mrd. entfallen auf Wechselkursänderungen
in den CEE-Ländern. Das organische Bilanzsummenwachstum des Konzerns lag somit bei
€ 19,9 Mrd.; das ist ein Zuwachs von 21 Prozent
gegenüber dem Jahresende 2005.
Konzernabschluss
Bereinigt um die Kreditrisikovorsorgen von € 1,3
Mrd. haben die Forderungen an Kunden nun einen
Anteil von 45 Prozent an den Bilanzaktiva. Kredite
an Firmenkunden wuchsen mit € 8,9 Mrd. bzw. 30
Prozent und erreichten zum Jahresende einen Wert
von € 38,6 Mrd. Der Zuwachs an Krediten für
Retailkunden betrug 48 Prozent und erreichte einen
Bestand zum Jahresende von € 12,6 Mrd. Mit 28
Prozent der Ausleihungen stammt der größte Teil
der Kundenforderungen aus Zentraleuropa.
Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen leicht um
8 Prozent und erreichten zum Jahresende € 32,0
Mrd. Der Großteil geht auf das Interbankengeschäft mit internationalen Geschäftsbanken zurück.
€ 2,6 Mrd. sind Termineinlagen bei Zentralbanken.
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
99
Bilanzentwicklung
RZB 2006
Die in der begleitenden Grafik als Wertpapiere/Beteiligungen zusammengefassten Bilanzposten
haben im Berichtsjahr um 22,8 Prozent von € 17,5 Mrd. auf € 21,5 Mrd. zugelegt: Die größten
Zuwächse betrafen die Handelsaktiva mit € 2,4 Mrd., wobei die größten Bestandszuwächse bei
der Raiffeisen Zentralbank und der Raiffeisen Centrobank zu verzeichnen waren, während die
Handelsbestände in Zentraleuropa zurückgingen.
Passiva
Auf der Passivseite nahmen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 39 Prozent oder € 12,6
Mrd. auf nunmehr € 44,7 Mrd. weiter zu, womit ihr Anteil an der Bilanzsumme mit 39 Prozent um
5 Prozentpunkte deutlich zunahm. Somit stellen erstmals Verbindlichkeiten gegenüber Kunden den
größten Anteil an der Refinanzierungsbasis der RZB. Absolut gesehen geht der Zuwachs zu knapp
48 Prozent auf das Konto der Firmenkunden (plus € 8,0 Mrd. auf € 24,6 Mrd.) und zu rund 29
Prozent auf jenes der Privatkunden (plus € 4,2 Mrd. auf € 18,3 Mrd.). € 1,8 Mrd. des Zuwachses
entfallen auf neu konsolidierte Unternehmen, wobei durch den Wegfall der Raiffeisenbank Ukraine
rund € 0,6 Mrd. an Kundeneinlagen wegfielen. Mit € 23,8 Mrd. stammen etwa 70 Prozent der
Einlagen aus CEE; damit ist ihr Anteil leicht rückläufig. Der Deckungsgrad der Kundeneinlagen zu den
Kundenforderungen erhöhte sich um 3 Prozentpunkte von 81 auf 84 Prozent.
Struktur der Bilanzpassiva
in € Mrd.
115,6
8%
15%
93,9
7%
39%
12%
67,9
56,1
6%
7%
11%
7%
15%
34%
15%
30%
46,4
27%
51%
49%
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Übrige Passiva
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
nahmen leicht um 2 Prozent oder € 0,8 Mrd. auf
nunmehr € 44,1 Mrd. zu, womit sich der Anteil
der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten an der Bilanzsumme von 46 auf 38
Prozent signifikant reduzierte und diese absolut
gegenüber den Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden zurückfielen.
34%
38%
46%
48%
Verbindlichkeiten ggü. Kunden
Eigenmittel i.w.S.
Rund 44 Prozent der Verbindlichkeiten (Vorjahr:
37 Prozent) gegenüber Kreditinstituten entfallen
auf österreichische Banken, mehr als die Hälfte auf
internationale Großbanken außerhalb Österreichs
und des CEE-Raums. Der Anstieg geht auch zum
Großteil auf höhere Einlagen österreichischer
Banken zurück, während Refinanzierungen über
internationale Banken reduziert wurden.
Der Anteil der übrigen Passiva erhöhte sich
um drei Prozentpunkte auf 15 Prozent, was vor allem auf die aktivere Rolle der RZB an den internationalen Kapitalmärkten durch volumenmäßig höhere Eigenemissionen zurückgeht. Dies resultierte
in einer Erhöhung der verbrieften Verbindlichkeiten um 82 Prozent auf € 11,3 Mrd.
Die Eigenmittel im weiteren Sinne, daher inklusive nachrangiger Verbindlichkeiten, machen rund
8 Prozent der Bilanzsumme aus. Sie stiegen um knapp € 3,0 Mrd. auf € 9,5 Mrd. Dies ist durch
Emissionen von hybridem Tier 1-Kapital und von Nachrangkapital sowie durch den Gewinn des
Geschäftsjahres 2006 begründet.
100
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Eigenkapitalsentwicklung
Entwicklung des Eigenkapitals
Bilanzielles Eigenkapital
Das bilanzielle Eigenkapital nahm im Geschäftsjahr 2006 um 34 Prozent von € 4.950 Mio. auf
€ 6.637 Mio. zu. Diese Erhöhung stammt zum Großteil aus dem Jahresüberschuss 2006 mit € 1.631
Mio., wovon rund € 462 Mio. auf die Anteile anderer Gesellschafter entfielen.
Zusammensetzung des Eigenkapitals
6.637
in € Mio.
28%
4.950
29%
Das eingezahlte Kapital – bestehend aus gezeichnetem Kapital und Kapitalrücklagen – stieg um
€ 150 Mio. auf € 1.172 Mio. Diese Erhöhung
ist auf die Kapitalerhöhung in der Raiffeisen
Zentralbank im November 2006 zurückzuführen.
54%
Das erwirtschaftete Kapital der RZB – bestehend
aus Gewinnrücklagen und dem Konzern-Jahres3.343
überschuss – erhöhte sich um 43 Prozent oder
50%
20%
€ 1.073 Mio. auf € 3.571 Mio., wobei € 1.169
2.445
2.275
49%
Mio. auf den Konzern-Jahresüberschuss des
22%
17%
Berichtsjahres entfallen. Die restlichen Änderungen
42%
44%
setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:
Positiv wirkten sich die Währungsdifferenzen,
18%
21%
31%
36%
39%
die inklusive Hedging € 29 Mio. erreichten,
sowie die Eigenkapitalveränderungen in at-equity
bewerteten Unternehmen mit € 10 Mio. auf das
Eingezahltes Kapital
Erwirtschaftetes Kapital
Eigenkapital aus. Weiters erhöhte sich durch
Anteile anderer Gesellschafter
Bewertungsänderungen der zur Veräußerung
verfügbaren Vermögenswerte das zurechenbare Eigenkapital um € 13 Mio. Reduziert wurde das der
Raiffeisen Zentralbank zurechenbare Eigenkapital durch Bewertungsergebnisse aus dem Cash-Flow
Hedge um € 79 Mio. und durch die aus dem Vorjahresergebnis gezahlte Dividende von € 106 Mio.
Die Anteile anderer Gesellschafter erhöhten sich um 32 Prozent oder € 464 Mio. auf € 1.894 Mio.
Neben den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinnen 2006 in Höhe von € 462 Mio. waren
die Einzahlungen anderer Gesellschafter von Konzernfirmen sowie die sich aus Anteilsveränderungen
ergebenden Effekte mit netto € 51 Mio. bzw. die Dividendenzahlungen an konzernfremde Gesellschafter mit netto € 72 Mio. hauptverantwortlich für die Veränderung.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
101
Eigenkapitalsentwicklung
RZB 2006
Aufsichtsrechtliche Eigenmittel gemäß BWG
Die konsolidierten Eigenmittel der RZB-Kreditinstitutsgruppe gemäß österreichischem Bankwesengesetz (BWG) erreichten zum Jahresende € 7.614 Mio. und sind gegenüber dem Vorjahr (€ 5.199
Mio.) um 46 Prozent oder € 2.415 Mio. gestiegen.
Auf das Kernkapital entfällt hievon ein Anteil von € 5.652 Mio., um 42 Prozent oder € 1.670 Mio.
mehr als im Vorjahr. Neben dem Gewinn des Berichtsjahres haben vor allem die schon erwähnte
Kapitalerhöhung von € 150 Mio. und die € 500 Mio.-Emission von hybridem Tier 1-Kapital zu dem
deutlichen Zuwachs beigetragen. Den leicht positiven Effekten aus steigenden Wechselkursen im CEERaum steht der aufgrund einer anderen Konsolidierungsweise direkte Abzug des Firmenwerts aus den
Akquisitionen von knapp € 400 Mio. gegenüber.
Entwicklung der Eigenmittel
7.614
in € Mio.
100%
5.652
75%
5.199
4.463
Die ergänzenden Eigenmittel zeigen einen
Zuwachs von 32 Prozent oder € 417 Mio. auf
€ 1.723 Mio., was auf Neuemissionen von
nachrangigem Kapital zurückzuführen ist. Der
Abzugsposten für Anteile an Banken, Finanzinstitute und Versicherungen erhöhte sich geringfügig um 3 Prozent auf € 209 Mio.
4.120
50%
3.097
2.869
2.238
28%
3.079
34%
35%
2.431
25%
27%
17%
0%
Eigenmittel-Soll
Den Eigenmitteln steht ein um 27 Prozent gewachsenes aufsichtsrechtliches Eigenmittelerfordernis von
€ 5.652 Mio. (2005: € 4.463 Mio.) gegenüber.
Die Ausweitung des Geschäftsvolumens zeigt sich
in der Erhöhung der risikogewichteten Aktiva
des Bankbuchs von 31 Prozent deutlich. Sie erreicht zum Jahresende € 62,9 Mrd.
Das daraus resultierende Eigenmittelerfordernis
für das Bankbuch von € 5.033 Mio. ergibt
zusammen mit dem um 5 Prozent höheren Eigenmittelerfordernis für das Marktrisiko (€ 460 Mio.) und jenem für offene Devisenpositionen von € 160
Mio. (minus 14 Prozent) das gesamte aufsichtsrechtliche Eigenmittelerfordernis.
Eigenmittel-Ist
Überdeckung
Die deutlichen Steigerungen im Kernkapital führten trotz des dynamischen Wachstums des Geschäftsvolumens zu einer Verbesserung der Eigenmittelkennzahlen: So stieg die Kernkapitalquote bezogen
auf das Eigenmittelerfordernis des Bankbuchs von 8,3 Prozent auf 9,0 Prozent. Die Eigenmittelquote
ist von 9,3 Prozent auf 10,8 Prozent gestiegen.
102
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Human Resources
Human Resources
Auch das Jahr 2006 stand im Zeichen anwachsender Mitarbeiterzahlen, die für Human Resources
(HR) weiterhin eine große Herausforderung darstellen. Das operative HR-Management wird wie
bisher von den lokalen HR-Abteilungen wahrgenommen. Der Bereich HR der Konzernmutter Raiffeisen
Zentralbank übt weiterhin eine Koordinationsfunktion aus und stellt durch entsprechende Richtlinien
und Rahmenbedingungen eine einheitliche strategische Ausrichtung der Gruppe in HR-Fragen sicher.
Die Personalabteilung der Raiffeisen International entwickelt zusammen mit den Netzwerkbanken
die grundsätzlichen Vorgaben für deren HRPersonalstand zum Bilanzstichtag
Management, die dann lokal umgesetzt werden.
Darüber hinaus werden zusätzliche einheitliche
Mitarbeiter zum Jahresende (FTE)
Standards implementiert und länderübergreifende
55.434
Projekte durchgeführt.
329
46.245
27.620
284
Wachsende Mitarbeiterzahl
21.942
25.324
21.119
244
16.700
238
3.718
681 228
3.282
10.292
6.187
7.241
7.076
7.845
8.697
2.528
2.513
2.373
Österreich
GUS
13.481
11.834
Zentraleuropa
Restliche Welt
9.654
2.531
11.427
2.577
Südosteuropa
Der Erwerb der Impexbank und der eBanka mit
5.583 bzw. 969 Mitarbeitern zum Bilanzstichtag,
aber auch das organische Wachstum, führten zu
einem weiteren Anstieg des Mitarbeiterstandes um
9.191 Personen oder 20 Prozent. Damit betrug
die Mitarbeiterzahl zum 31. Dezember 2006
55.434 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente). Davon
entfielen auf die Netzwerkbanken in CEE 51.050
Mitarbeiter oder 97 Prozent des Zuwachses.
Der Mitarbeiterstand der Raiffeisen Zentralbank
erhöhte sich im Berichtsjahr um 140 Personen oder
11 Prozent auf 1.416 per 31. Dezember 2006.
Mitarbeiter nach Konzernunternehmen
Leasing Österreich
1%
Raiffeisen
International
95%
Interview
Raiffeisen Zentralbank
und Sonstige
4%
Der Frauenanteil liegt im Konzern durchschnittlich
bei 66 Prozent. In der Raiffeisen Zentralbank
sind 48 Prozent des Personals weiblich. In den
Netzwerkbanken reichen die Vergleichswerte von
50 (Kosovo) bis 77 Prozent (Kroatien).
Das geringe Durchschnittsalter von unter 35
Jahren ist nach wie vor ein Markenzeichen der
RZB. Aufgrund des dynamischen Wachstums und
der intensiven Rekrutierungsarbeit der letzten
Jahre ist dieser Wert auf unverändert niedrigem
Niveau. Bei der Raiffeisen Zentralbank beträgt
es 36,2 Jahre. In den Netzwerkbanken liegen
die Vergleichswerte zwischen 29 Jahren bei der Raiffeisenbank Austria, Moskau, und 37 Jahren in
Bosnien und Herzegowina. In logischer Folge ist auch das durchschnittliche Dienstalter mit 5,3 Jahren
im CEE-Banknetzwerk im Branchenvergleich relativ gering. Ein Mitarbeiter der Raiffeisen Zentralbank
hat im Durchschnitt eine Dienstzugehörigkeit von 7,1 Jahren.
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
103
Human Resources
RZB 2006
Drei neue HR-Programme
Die im Herbst 2005 durchgeführte Mitarbeiterbefragung brachte durchwegs sehr positive Ergebnisse,
hat aber auch Verbesserungspotenzial aufgezeigt. Drei neue HR-Programme sind das Ergebnis und
sollen dazu beitragen, diese Potenziale zu heben.
Performance Management
2006 wurde das bewährte „Management by Objectives“-System der Raiffeisen Zentralbank zu einem
Performance Management System weiterentwickelt. Neben dem jährlichen Zielvereinbarungsgespräch
mit integrierter Leistungsbeurteilung sowie laufendem Coaching und Feedback durch den Vorgesetzten
wird es ein Review- und Entwicklungsgespräch zur Jahresmitte geben, bei dem verstärkt auf die
weitere Entwicklung des Mitarbeiters eingegangen wird.
Expertenlaufbahn
Im Berichtsjahr wurde die Expertenlaufbahn in der Raiffeisen Zentralbank neu definiert und erweitert.
Sie besteht nun aus drei Stufen (Experte – Professional Experte – Senior Experte), für die jeweils
Kompetenzen und Anforderungen präzise definiert sind. Durch diesen Karriereweg wird es Fachleuten
ermöglicht, sich neben der klassischen Managementlaufbahn weiterzuentwickeln.
Young Professional Potentials (YPP)
2006 wurde das YPP-Programm entwickelt, das zu Beginn 2007 mit den ersten Teilnehmern startet.
Dieses Programm ist für junge Mitarbeiter zwischen 25 und 30 Jahren, die als Potenzialträger
identifiziert wurden, konzipiert.
Personalentwicklung
Die hohe fachliche und persönliche Qualifikation unserer Mitarbeiter ist die Voraussetzung für
die hervorragende Qualität unserer Dienstleistungen und damit einer unserer wesentlichen Wettbewerbsvorteile. Personalentwicklung hat daher einen hohen Stellenwert in der RZB. Wegen ihrer
hohen Akademikerquote kann die Personalentwicklung auf einer sehr hohen Ausgangsqualifikation
aufbauen. Im Einzelnen haben in der Raiffeisen Zentralbank 54 Prozent der Mitarbeiter einen
Hochschulabschluss, während bei den CEE-Netzwerkbanken dieser Wert bei durchschnittlich 70
Prozent liegt.
Die konzernweiten Schulungen für Führungskräfte wurden auch im Berichtsjahr weiterhin stark
nachgefragt. Als international agierendes und vernetztes Unternehmen werden die Mehrzahl der
Trainings in der Konzernsprache Englisch abgehalten. Die im Jahr 2005 eingeführte Schulung für
Gruppenleiter – Gruppenleiter führen Gruppen, die kleinste Organisationseinheit der RZB – wurde
intensiv in Anspruch genommen und von den Teilnehmern sehr positiv beurteilt.
104
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Human Resources
Slowenien
Kroatien
Tschechien
Serbien
Kosovo
Bosnien und Herzegowina
Slowakei
Raiffeisen Zentralbank
Albanien
Russland
Belarus
Ungarn
Bulgarien
Ukraine
Rumänien
Polen
Akademikeranteil in der Raiffeisen Zentralbank und den Netzwerkbanken (in den jeweiligen Ländern)
Die Mitarbeiter der Raiffeisen Zentralbank investierten im Geschäftsjahr 2006 im Schnitt 4,59 Arbeitstage in ihre Weiterbildung. 68,3 Prozent der Mitarbeiter der Raiffeisen Zentralbank nahmen im
Berichtsjahr an zumindest einer Schulung teil. In den Netzwerkbanken liegen diese Werte zwischen
einem (Ungarn) und 5,2 Arbeitstagen (Kroatien). Neben mehrjährigen Entsendungen in andere
Konzerneinheiten haben sich auch kurzfristige Trainingsaufenthalte sehr bewährt. Diese Begegnungen
tragen neben dem fachlichen Wissenstransfer vor allem zur Weiterentwicklung der gemeinsamen
Unternehmenskultur und der Entstehung von wichtigen konzerninternen Netzwerken bei.
Die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat einen besonderen Stellenwert in der Personalpolitik
der RZB und wird z.B. in der Raiffeisen Zentralbank insbesondere durch eine variable Gestaltung der
Arbeitszeit gewährleistet. Neben der variablen Arbeitszeit bestehen am Standort Wien bereits seit
einigen Jahren Teilzeit- und Telearbeitsmodelle. Der Anteil teilzeitbeschäftigter Mitarbeiter lag 2005
bei 10,4 Prozent. Ein Betriebskindergarten mit besonders arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten
findet regen Zuspruch.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
105
Informationstechnologie
RZB 2006
Personalmarketing
Das Image als attraktiver Arbeitgeber am Standort Wien erleichtert der Raiffeisen Zentralbank die
Suche nach geeigneten Mitarbeitern und stellt eine wichtige Voraussetzung für zeitgerechte und
effiziente Rekrutierung dar. Im Sinn der von der RZB angestrebten Nachhaltigkeit dieser guten Positionierung am Arbeitsmarkt wurde die Zusammenarbeit mit Universitäten, Fachhochschulen und
anderen für die RZB relevanten Ausbildungsinstitutionen in Form von Sponsoring, Lehrveranstaltungen,
Gastvorträgen und Seminararbeiten fortgesetzt.
Dank an die Mitarbeiter
Der Vorstand möchte sich an dieser Stelle für die erbrachten Leistungen bei allen Mitarbeitern bedanken. Das außerordentlich gute Ergebnis der RZB war nur durch den unermüdlichen Einsatz unserer
Mitarbeiter und deren Willen zum Erfolg zu erreichen. Dieser Dank gilt auch dem Betriebsrat der
Raiffeisen Zentralbank und den Belegschaftsvertretungen der Netzwerkbanken, die, wie auch schon
in den letzten Jahren, die Anliegen der Mitarbeiter sehr gut vertreten haben und bei notwendigen
Veränderungen sinnvolle und konstruktive Lösungen gemeinsam mit dem Management erarbeitet
haben. Diese gute Zusammenarbeit und das ausgezeichnete Betriebsklima sind ein wichtiger Beitrag
zur erfolgreichen Entwicklung der RZB.
Informationstechnologie
Umsetzung von Basel II
Im Berichtsjahr war die konzernweite Umsetzung der Anforderungen aus Basel II ein wesentlicher
Schwerpunkt. Die Implementierung der entsprechenden Risikomanagement-Applikation und des
konzernweiten Data Warehouse wurden im Wesentlichen abgeschlossen. Die Systeme zur Unterstützung des Kreditprozesses wie zum Beispiel Sicherheitenmanagement oder Bilanzanalyse wurden
wesentlich verbessert oder neu entwickelt. Im letzten Quartal begann der Integrationstest über das
korrekte Zusammenspiel aller notwendigen Bankanwendungen und Datenversorgungen. Für 2007 ist
die Abnahme der neuen Prozesse und Anwendungen durch die Aufsichtsbehörden geplant.
Fortschreitender Rollout des Treasury-Handelssystems im Konzern
Der weitere Rollout des Global Treasury Systems (GTS) in den gemäß Business-Strategie vorgesehenen
Netzwerkbanken schreitet erfolgreich voran. Im Jahr 2006 wurde in der Raiffeisenbank Austria,
Zagreb, zusätzlich zum bereits genutzten Frontoffice auch der Abwicklungsteil von GTS erfolgreich
implementiert. Die Einführung der Front Office-Module in Rumänien ist auf gutem Weg. Die zentral
implementierte und betriebene Lösung trägt wesentlich zu einer konzernweiten IT-Standardisierung im
106
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Risikomanagement
Treasury bei. Es sind bereits in der Raiffeisen Zentralbank, in der Filiale London und in der kroatischen
Netzwerkbank eine Front-to-Back-, in der Filiale Singapur und in der Raiffeisenbank Austria, Moskau,
eine Front Office-Lösung implementiert. Weitere Implementierungen sind für 2007 geplant.
Effizienzverbesserung durch erhöhte Prozessorientierung
2006 wurden zahlreiche Initiativen zur Erhöhung der Prozessorientierung in der Raiffeisen Zentralbank
gesetzt. Unter Anwendung der Six Sigma-Methodik wurden die Prozesstransparenz erhöht und
Optimierungspotenziale in wesentlichen Kernprozessen identifiziert. Durch den konsequenten Einsatz
von Prozessmanagement wurden die Kunden- und Produktbereiche in der raschen Umsetzung der
Kundenanforderungen unterstützt und interne Abläufe abteilungsübergreifend optimiert.
Durch den gezielten Einsatz von neuen oder verbesserten IT-Anwendungen wurde die Prozessunterstützung der Fachbereiche weiter verbessert. So wurde z.B. eine neue Anwendung zur Unterstützung
des Handels in Repo- und WP-Leihe-Geschäften eingeführt. Die Systemunterstützung für den Handel
mit Kreditderivaten wurde wesentlich verbessert; das Order-Routing zu verschiedenen weltweiten
Märkten und Handelspartnern wurde weiter automatisiert. Zur Verbesserung der Vertriebsunterstützung wurde eine Anwendung für das Kundenbeziehungsmanagement erfolgreich eingeführt.
Risikomanagement
Das aktive Risikomanagement stellt für die RZB eine zentrale Aufgabe dar und berücksichtigt neben
den regulatorischen Rahmenbedingungen, basierend auf dem Bankwesengesetz (BWG), insbesondere
Art, Umfang und Komplexität des Geschäftes und die daraus resultierenden Risiken für die RZB. Mit
dem Ziel, den Unternehmenswert zu steigern, werden nicht nur Chancen wahrgenommen, sondern
auch Risiken eingegangen. Um diese möglichst früh zu erkennen und abzuwägen, betreibt die RZB
bereits seit vielen Jahren ein unternehmensweites Risikomanagement, welches die Basis des unternehmerischen Handelns darstellt.
Wesentliche Aufgaben sind dabei, den Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte sicherzustellen und das Risikomanagement in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Die Hauptrisiken werden
analytisch modelliert, laufend quantifiziert und monatlich zu einer unternehmensweiten Risikokennzahl
aggregiert. Dazu werden moderne Risiko-Tools eingesetzt und die üblichen Bewertungsmethoden (z.B.
Value-at-Risk, Sensitivitäts- und Krisentestanalysen, Ratingmodelle, Expertenschätzung) angewandt.
Durch ein standardisiertes Berichtswesen werden die jeweiligen Führungsebenen über das Ergebnis
informiert. Das transparente Berichtswesen dient der RZB als Frühwarnsystem und ist die Basis für die
effiziente Einleitung und Durchführung von Steuerungsmaßnahmen zur Risikobeherrschung.
Eine detaillierte Übersicht über die Definitionen der einzelnen Risikoarten (Kreditrisiko, Länderrisiko,
Marktrisiko, Liquiditätsrisiko und operationelle Risiken) sowie die Risikomanagementstruktur findet sich
im Anhang zum Konzernabschlussbericht (ab Seite 204).
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
107
Risikomanagement
RZB 2006
Grundsätze des Risikomanagements
Die Risiken der RZB werden durch ein umfassendes System von Risikogrundsätzen, Risikomessungsund Überwachungsverfahren sowie entsprechenden Organisationsstrukturen kontrolliert und gesteuert.
Die Risikopolitik und die Prinzipien werden vom Vorstand der Raiffeisen Zentralbank festgelegt:
• Relevante Risikokategorien: Kredit-, Länder-, Markt-, Liquiditäts- und operationale Risiken
werden als Hauptrisiken konzernweit gesteuert.
• Einheitliche Methoden: Um einen konsistenten und kohärenten Risikomanagementansatz zu
gewährleisten, werden einheitliche Methoden zur Risikobeurteilung und Limitierung eingesetzt.
• Laufende Planung: Die Risikopolitik wird während des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses überarbeitet und bewilligt; wesentliches Augenmerk wird dabei auch auf Risikokonzentrationen gelegt.
• Unabhängige Kontrolle: Es besteht eine klare personelle und funktionale Trennung zwischen den
Geschäfts- und allen Risikomanagement- und Controllingaktivitäten.
• Vor- und Nachkalkulation: Risiken werden konsistent im Rahmen der Vor- und Nachkalkulation
als auch im Rahmen der risikoorientierten Kompetenzordnung berücksichtigt.
• Konservative Risikovorsorgen: Vorsorgen für Risiken werden nach dem Vorsichtsprinzip gebildet
– insbesondere für Unternehmenskredite erfolgt dies auf einer case-by-case Basis.
Risikolage
Für das Kreditrisiko, welches das größte Einzelrisiko der RZB darstellt, hat sich das positive wirtschaftliche Umfeld im Geschäftsjahr 2006 auch in einer entsprechenden Entwicklung der Risikokosten
niedergeschlagen, wenngleich sich der zügige Ausbau des Retail Bankings in CEE – dem Geschäftsmodell entsprechend – in plangemäß höheren Vorsorgedotationen niederschlägt. Ein materielles
Risiko für die RZB stellt insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung der zentral- und osteuropäischen
Staaten und das damit verbundene politische Risiko dar. Die kontinuierliche Verbesserung und
Stabilisierung dieses Wirtschaftsraumes spiegelt sich auch in den Hochstufungen der Länderratings
dieser Staaten durch internationale Ratingagenturen wider.
Wesentliches Augenmerk wird auch den operationalen Risiken gewidmet. Die bewusste Auseinandersetzung mit den Geschäftsprozessen und Betriebsabläufen hat zu einer Reihe von Verbesserungsmaßnahmen geführt. Neben der systematischen Beurteilung dieser Risiken wird an der Entwicklung
weiterer qualitativer und quantitativer Frühwarnindikatoren und geeigneter Vorsorgemaßnahmen zur
Risikoabsicherung gearbeitet.
108
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Risikomanagement
Initiativen im Risikomanagement
Das Jahr 2006 war geprägt von einem weiteren Ausbau der Risikomanagement-Infrastruktur als
Grundlage für das bisherige und weitere Wachstum des Geschäftsvolumens. Vor allem der Abschluss
der Basel II-Implementierung wurde mit Nachdruck verfolgt.
Die Umsetzung der seit Anfang 2007 gültigen Eigenmittelbestimmungen nach Basel II erfolgt in einem
Konzernprojekt, welches die lokalen Implementierungen koordiniert und zentral begleitet. Wesentliche
Schwerpunkte dieses Projektes bilden die Optimierung harmonisierter Ratingmethoden, die Ausfallserfassung gemäß Baseler Bestimmungen sowie die Eigenmittelberechnung nach dem IRB-Ansatz, dem
auf internen Ratings basierenden Ansatz, als auch die Überarbeitung der Prozesse und diesbezüglicher Handbücher.
Eine weitere zentrale Zielsetzung war und ist die Verbesserung der konzernweiten Datenverfügbarkeit
und Datenqualität. Bestehende IT-Systeme wurden auf ihre Basel II-Konformität geprüft und analysiert,
wobei notwendige Adaptierungen bereits durchgeführt wurden bzw. sich in Umsetzung befinden.
Nachdem die Auswahl der technischen Komponenten für die Eigenmittelberechnung auf Gruppenebene bereits erfolgt war, wurde im Jahr 2006 die Implementierung dieser Systeme fortgeführt und
partiell abgeschlossen.
Retail-Risikomanagement
Das Jahr 2006 war geprägt von einer weiteren Stärkung der Infrastruktur im Retail Banking. Eine umfassende Rahmenstruktur für das Privatkunden-Risikomanagement wurde eingeführt, die verschiedene
Bereiche – z.B. Organisation, Portfoliomanagement und Betrugsprävention – in drei Komplexitätsstufen
gliedert. Darauf aufbauend wurden jeweils einheitliche Standards gesetzt. Jede Retail-Risk-Organisation
nahm auf Grundlage dieser Standards eine Bewertung vor und vereinbarte mit dem zentralen Risikomanagement in Wien landes- und bereichsspezifische Personalentwicklungspläne. Diese Entwicklungspläne bildeten dann ein Kernelement im persönlichen Zielvereinbarungsprozess der Retail-RiskManager in den Netzwerkbanken. Ebenso lieferte diese Bewertung den Maßstab für den Umfang der
Unterstützung, den die einzelnen Banken von den zentralen Stellen erhielten.
Neben dieser Rahmenstruktur selbst wurden mehrere Risikoinstrumente, Richtlinien und Verfahrensweisen eingeführt. Dazu zählt ein Standard-Belastungstest von in Fremdwährung denominierten oder
an eine Fremdwährung gebundenen Retail-Portfolios. Daneben auch eine Detaillierung, die den
IAS 39 und das Konzernabschlusshandbuch ergänzt und eindeutige Richtlinien für die Bildung von
Rückstellungen und deren Budgetierung für Privatkunden- und Mikroportfolios enthält. Ein umfassendes
Paket zur Überwachung der Inkassoergebnisse und weitere Inkassoinstrumente wurden entwickelt und
werden derzeit in den einzelnen Netzwerkeinheiten eingeführt.
Ein Schwerpunkt des Retail-Risikomanagements war die Steuerung des Portfoliowachstums. Um die
Hauptrisiken zu ermitteln und einzudämmen, wurden Dutzende neue und bestehende Produkte
geprüft. Gleichzeitig wurde die Rentabilität dieser Produkte untersucht und die zugrunde liegenden
Prozesse einer genauen Prüfung unterzogen. Im Privatkunden- und Mikrobereich wurden mehr als
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
109
Risikomanagement
RZB 2006
40 Antrags- und Verhaltensbewertungsmodelle entwickelt bzw. überprüft. Für das Small-EnterpriseBewertungsmodell für Kleinunternehmen wurden zwei Verifizierungsanalysen durchgeführt.
Portfoliokontrolle und -management wurden auf Segment- und Produktebene zwingend vorgeschrieben. Die Berichtsgranularität für größere Netzwerkeinheiten wurde deutlich erhöht, und die KMUBerichte wurden standardisiert.
Key Performance Indices auf Basis des Budgets oder der historischen beziehungsweise zu erwartenden
Entwicklung wurden eingeführt. Derzeit werden die Ist-Abweichungen der Prognosemodelle analysiert.
Mit Blick auf das Privatkunden-Kreditrisiko wurden die bestehenden Basel II-Konzeptpapiere einer
Prüfung unterzogen und deutlich erweitert. Ziel ist es, den einzelnen Netzwerkeinheiten umfassende
Handlungsanweisungen zur Verfügung zu stellen. Für den Privatkundenbereich wurde eine allgemeine
Risikobewertung eingeführt. Sie nutzt dieselbe Skalierung wie das Risikobewertungssystem für das
Unternehmenssegment, jedoch wird die Ausfallwahrscheinlichkeit privatkundenspezifisch ermittelt.
Integration und Transformation
Bei der Integration der 2005 erworbenen Raiffeisen Bank Aval, Kiew, wurde die Implementierung von
Risikostandards, Prozessen und Risikobewertungswerkzeugen planmäßig weitergeführt. Nach diesem
Vorbild wurden auch für die im Jahr 2006 erworbene Impexbank, Moskau, sowie für die eBanka,
Prag, Integrationspläne erarbeitet, die sukzessive umgesetzt werden. Das Rating des gesamten
Portfolios laufender Unternehmensfinanzierungen nach dem Raiffeisen-Ratingmodell wurde in allen
drei Banken abgeschlossen.
Im Transformationsprozess des Leasing-Bereichs wurde besonderer Wert auf die enge Verzahnung der
lokalen Leasinggesellschaft mit der jeweiligen Netzwerkbank gelegt. Die Risikomanagementeinheiten
der Leasinggesellschaften wurden funktional dem Risikomanagement der jeweiligen Netzwerkbank
unterstellt oder komplett in dieses integriert. Der Transformationsprozess zielt auf eine Steigerung
der Effizienz des Kreditprozesses sowie auf eine kohärente und konsistente Risikosteuerung in den
jeweiligen lokalen Bank- und Leasinginstituten ab.
Zusätzlich wurde auf Ebene des zentralen Risikomanagements die neue Einheit „Credit Examination/
Quality Control“ geschaffen, deren Aufgabe es ist, eine Qualitätsprüfung der Kreditprozesse und eine
Überprüfung der adäquaten Anwendung der Risikomanagementinstrumente und -standards in den
Netzwerkbanken durchzuführen. Desgleichen werden Kreditentscheidungen der lokalen Kompetenzträger von dieser Einheit im Rahmen von individuellen Erkundungen vor Ort evaluiert. Aufbauend auf
den Evaluierungsergebnissen werden Best Practice-Beispiele erarbeitet und Prozesse optimiert.
110
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Ausblick 2007
Ausblick 2007
Für die Eurozone erwarten wir im Jahr 2007 eine Fortsetzung der positiven Konjunkturentwicklung.
Allerdings wird das Wirtschaftswachstum etwas an Schwung verlieren, da die erwartete Abschwächung der US-Wirtschaft Spuren in der europäischen Investitions- und Exportdynamik hinterlassen
dürfte. Sobald die anfängliche Zurückhaltung der deutschen Konsumenten – bedingt durch die per
1. Jänner 2007 erhöhte Mehrwertsteuer – weicht, rechnen wir aufgrund der Aufhellung auf dem
europäischen Arbeitsmarkt damit, dass der private Konsum die schwächere Nachfrage auf Seite der
Unternehmen abfedern kann. Für 2007 gehen wir von einem BIP-Wachstum in der Eurozone von
2,2 Prozent aus, wobei wir mit einer Inflationsrate von 2,0 Prozent rechnen.
Österreich wächst stärker als der Euroraum
In Österreich wird die derzeit starke Konjunkturdynamik auch 2007 für erfreuliche Wachstumsraten
sorgen. Wenngleich aufgrund der an Schwung einbüßenden internationalen Konjunktur ein geringeres
Exportwachstum zu erwarten ist, rechnen wir damit, dass die Inlandskonjunktur erneut stark ausfällt.
Der milde Winter führt zu vollen Auftragsbüchern in der Bauwirtschaft, gleichzeitig läuft auch die
Industrie auf vollen Touren. Diese beiden Bereiche werden daher 2007 das Wachstum in wesentlichem
Maße tragen. Einziger Wermutstropfen bleibt der private Konsum, der sich trotz geringer Preissteigerungsraten und zunehmender Beschäftigung nur verhalten entwickelt. 2007 ist in Österreich im
Vergleich zum Euroraum dennoch mit einem überdurchschnittlichen BIP-Wachstum von 2,5 Prozent bei
einer unterdurchschnittlichen Inflationsrate von 1,7 Prozent zu rechnen. Aktuelle Vorlaufindikatoren
deuten allerdings darauf hin, dass es sich bei dieser BIP-Prognose um eine konservative Schätzung
handelt und 2,5 Prozent Wachstum eher das untere Ende markiert.
Weiterhin dynamisches Wachstum in CEE
Die Volkswirtschaften Mittel- und Osteuropas begannen das Jahr 2007 – vor dem Hintergrund eines
außergewöhnlichen Wirtschaftswachstums im zweiten Halbjahr 2006 – mit großer Dynamik. Für
2007 wird erneut ein kräftiges reales BIP-Wachstum erwartet, wenn auch etwas unter dem Niveau
von 2006. Hauptgrund hierfür ist unter anderem das internationale wirtschaftliche Umfeld, auf
dem das CEE-Wachstumsszenario aufbaut: Für 2007 wird von einer deutlichen Verlangsamung des
realen BIP-Wachstums in den USA auf 1,9 Prozent (2006: 3,4 Prozent) und einer etwas geringeren
Abschwächung in der Eurozone auf 2,2 Prozent (2006: 2,7 Prozent) ausgegangen.
Trotz der prognostizierten Abkühlung der ungarischen Wirtschaft auf rund 2,5 Prozent im Jahresvergleich – eine Folge der überfälligen Haushaltskonsolidierung – sollten die neuen zentraleuropäischen EU-Mitgliedsstaaten dennoch ein durchschnittliches reales BIP-Wachstum von rund 4,8
Prozent erzielen, nach einem Rekordwachstum von 5,4 Prozent im Vorjahr. Für die beiden jüngsten
EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien sollten die positiven Auswirkungen des EU-Beitritts
mögliche Anfangsschwierigkeiten weitgehend ausgleichen. Insgesamt ist für die südosteuropäischen
Übergangsländer 2007 ein durchschnittliches reales BIP-Wachstum von rund 5,8 Prozent zu erwarten
(2006: 6,6 Prozent). Der europäische Teil der GUS dürfte mit etwa 5,9 Prozent auch 2007 die Region
mit dem höchsten Wirtschaftswachstum bleiben (2006: 7,0 Prozent).
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
111
Ausblick 2007
RZB 2006
Privater Konsum und Unternehmensinvestitionen als Wachstumstreiber
Wie auch in den letzten Jahren werden die Verbrauchernachfrage und Kapitalinvestitionen wohl die
wichtigsten Wachstumstreiber bleiben. Beide profitieren vom anhaltenden Kreditboom in den CEELändern, der durch die umfangreiche Restrukturierung und Privatisierung des Bankensektors und tief
greifende Reformen der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen – eine Folge des EUIntegrationsprozesses – ermöglicht wurde. Darüber hinaus bleiben die CEE-Länder als Standorte für
ausländische Direktinvestitionen unverändert attraktiv. Dieser Aufbau moderner, exportorientierter
Produktionsanlagen ist eindeutig ein gutes Vorzeichen für die künftige Entwicklung der Exporte und
des Wirtschaftswachstums.
Das anhaltende wirtschaftliche Aufholen dieser Länder sollte zudem mittelfristig eine Fortsetzung der
realen und zum Teil nominalen Aufwertung der CEE-Währungen gestatten, wenn auch die außergewöhnlich starke Entwicklung im letzten Quartal 2006 die Wahrscheinlichkeit einer vorübergehenden
Korrektur im Laufe des ersten Halbjahres 2007 erhöht.
Anhaltender Wachstumskurs der RZB
Die RZB wird auch 2007 ihren Wachstumskurs fortsetzen. Dieser wird zwar – wegen der größeren
Basis – in niedrigeren prozentuellen Zuwächsen als 2006 ausfallen, in absoluten Zahlen aber
beachtlich sein. So wird der geplante Zuwachs der Bilanzsumme die vom gesamten Konzern zum
Jahresende 1998 ausgewiesene Bilanzsumme übersteigen. Das Wachstum wird – entsprechend den
unterschiedlichen Rahmenbedingungen – in Österreich moderater und in CEE rascher ausfallen.
Weiterhin überdurchschnittliche Zuwachsraten soll das Segment Retail Customers aufweisen.
Für den Jahresüberschuss vor Steuern wird eine knapp zweistellige Zuwachsrate erwartet. Allerdings
gemessen am Vergleichswert ohne Einmaleffekte, da letztere nicht durch Zuwächse aus dem operativen Geschäft übertroffen werden können. Der Return on Equity wird – im Wesentlichen bedingt
durch die breitere Kapitalbasis infolge der Gewinnthesaurierung – geringer erwartet als jener ohne
Einmaleffekte für das Jahr 2006. Die Cost/Income Ratio wird voraussichtlich rund um den guten Wert
von 57 Prozent zu liegen kommen.
112
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Ereignisse nach dem Stichtag
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Änderung in der Aufbauorganisation
Mit 1. Jänner 2007 wurde eine Änderung in der Aufbauorganisation der Raiffeisen Zentralbank
wirksam. Der Kundenbereich „Global Financial Institutions and Sovereigns“ wurde mit dem Produktbereich „Global Markets“ zusammengefasst und firmiert jetzt unter „Global Markets“. Darunter
liegen die Hauptabteilungen „Global Financial Institutions“, „Syndications/Asset Sales“ und „Global
Treasury and Securities Sales“. Durch diese Bereichsfusion sollen die globale Platzierungskraft der RZB
ausgebaut, Synergien in der Origination von Wertpapieren und Krediten im Debt-Geschäft besser
gehoben sowie Syndizierung und Verkauf gestärkt werden.
20 Jahre RZB in CEE
Mit einer Großveranstaltung wurden am 21. Jänner 2007 20 Jahre Raiffeisen in Ungarn gefeiert.
Mehr als 10.000 Besucher folgten der Einladung der Raiffeisen Bank zu einem internationalen
Showprogramm in die Budapester Sportarena. Die Raiffeisen Bank wurde im Dezember 1986
gegründet und nahm 1987 das operative Geschäft auf. Für die RZB markierte die Gründung ihrer
ungarischen Tochterbank den Anfang ihrer Expansion in CEE.
Erfolgreiche Eigenemissionen
Unter den zahlreichen Eigenemissionen der ersten zehn Wochen des Jahres 2007 stachen zwei
Anleihen besonders hervor, die beide innerhalb weniger Stunden platziert wurden. Die Nachfrage
hätte innerhalb dieser kurzen Zeit jeweils sogar für das doppelte Volumen gereicht.
Ende Jänner 2007 hat die Raiffeisen Zentralbank erstmals eine GBP-Anleihe begeben. Der GBP 500
Mio.-Floater hat eine fünfjährige Laufzeit und war einem Zinsaufschlag von 11 Basispunkten über der
London Interbank Offered Rate (LIBOR) attraktiv gepreist. Ende Februar hat die Raiffeisen Zentralbank
dann eine € 500 Mio.-Nachrangkapitalanleihe begeben. Die Anleihe läuft zwölf Jahre und ist der
erste Lower Tier 2 Bond einer österreichischen Bank, der in den iboxx Rentenindex der Deutsche Börse
aufgenommen wurde. Für die ersten sieben Jahre gilt ein fixer Zinssatz von 4,5 Prozent p.a., danach
orientiert sich der Coupon an variablen Interbank-Zinssätzen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
113
Corporate Customers
RZB 2006
Segmentberichte
Als Basis der primären Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 dient das interne Managementberichtswesen der RZB, deren primäre Berichtsebene auf Kundenorientierung abgestellt ist. Die
Kundensegmentierung für die RZB wird folgendermaßen vorgenommen:
•
•
•
•
•
Corporate Customers
Financial Institutions and Public Sector
Retail Customers
Proprietary Trading
Participations and Other.
Die berichteten Kundensegmente sind als Organisationseinheiten in den Organigrammen aller
wesentlichen Konzerneinheiten zu finden. Darüber hinaus sind auch die Eigengeschäftsbereiche Teil
der Segmentberichterstattung. In einer sekundären Berichtsebene werden die Ertrags- und Kostenpositionen nach geografischer Herkunft – Österreich, Zentraleuropa, Südosteuropa und GUS, Übrige
– gegliedert. Eine detaillierte Gegenüberstellung finden Sie ab Seite 170.
Corporate Customers
Das Segment Corporate Customers erfasst die Geschäftstätigkeit mit österreichischen Top-1.000Konzernen, multinationalen Konzernen sowie mittleren und großen Unternehmen in Zentral- und
Osteuropa (CEE). In diesem Segment werden auch kleinere Unternehmen großer Konzerne sowie
gewinnorientierte Unternehmen im staatlichen Besitz geführt. Die in den Netzwerkbanken betreuten
kleinen Firmenkunden werden im Segment Retail Customers abgebildet.
Das Betriebsergebnis des größten Segmentes Corporate Customers verzeichnete gegenüber dem
Vorjahr ein Wachstum von 26 Prozent auf € 565 Mio., obwohl sich in einigen Märkten die Margen
verschlechterten. In CEE lag der Fokus des Geschäftes auf Klein- und Mittelbetrieben mit mehr
als € 5 Mio. Umsatz, mit denen eine erhöhte Anzahl an Transaktionen verzeichnet wurde. Das
Segment Corporate Customers ist weiterhin wichtigster Ergebnisträger der RZB mit einem Anteil am
Vorsteuerergebnis von 30 Prozent – ohne Einmaleffekte lag er bei 44 Prozent, was eine Reduktion um
4 Prozentpunkte bedeutet.
Die Betriebserträge entwickelten sich weiterhin positiv und nahmen gegenüber dem Vorjahr um 25
Prozent zu. Die Kosten stiegen nicht im selben Maße. Demzufolge sank die Cost/Income Ratio um
einen Prozentpunkt auf 39,0 Prozent. Die Risikovorsorgen verzeichneten einen Anstieg um 32 Prozent
auf rund € 148 Mio. Es gab keine großen Einzelwertberichtigungen, der größte österreichische
Einzelfall lag bei € 24 Mio. und in CEE (Slowakei) bei € 9 Mio. In CEE wurde die Erhöhung der
Kreditrisikovorsorgen zu knapp der Hälfte in der GUS verbucht. Die Risk/Earnings Ratio lag bei 21,0
Prozent, was einer Zunahme um 1 Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr entspricht. Da das Ergebnis
stärker als das dem Segment zugeordnete Eigenkapital stieg, verbesserte sich der Return on Equity um
2 Prozentpunkte auf 26,8 Prozent.
114
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Corporate Customers
Der Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl um 38 Prozent wurde geringfügig durch die
neu durchgeführten Akquisitionen beeinflusst, es gab jedoch einen Nachholeffekt durch die erst im
4. Quartal 2005 einbezogene Raiffeisen Bank Aval, Kiew.
in € Tausend
2006
2005
Veränderung
702.663
575.535
22,1%
-147.652
-111.565
32,3%
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge
555.011
463.969
19,6%
Provisionsüberschuss
413.865
322.935
28,2%
21.136
15.494
36,4%
1.164
3.378
-65,5%
-454.028
-371.603
22,2%
27.967
15.309
82,7%
565.116
449.482
25,7%
Zinsüberschuss
Kreditrisikovorsorgen
Handelsergebnis
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Jahresüberschuss vor Steuern
Anteil am Ergebnis vor Steuern
30,0%
48,3%
-18,3 PP
29.060.851
26.065.873
11,5%
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
8.311
6.044
37,5%
Cost/Income Ratio
39,0%
40,0%
-1,0 PP
1.979.168
1.815.554
9,0%
26,8%
24,8%
2,0 PP
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko)
Durchschnittliches Eigenkapital
Return on Equity vor Steuern
Anhaltend positives Marktumfeld
Das Geschäft der RZB mit österreichischen und internationalen Firmenkunden entwickelte sich 2006
überaus positiv. Ein wichtiger Faktor im Jahr 2006 war die anhaltende Dynamik der Weltwirtschaft,
die neben den seit August rückläufigen Erdölpreisen auch vom niedrigen Niveau der langfristigen
Zinsen sowie vom fortdauernden kräftigen Wachstum in CEE und China profitierte. Ein wichtiger
Geschäftsimpuls waren auch die anhaltend
Bruttoerträge mit von Wien aus betreuten Kommerzkunden
hohen (Direkt-)Investitionen, welche vor allem in
Österreich sowie in CEE zu verzeichnen waren.
in € Mio.
236,6
210
Das aus Wien betreute Firmenkundengeschäft hat
im abgelaufenen Jahr sowohl nach Art als auch
nach Umfang eine deutliche Ausweitung erlebt.
Auch die führende Position der RZB als Arrangeur
von syndizierten Krediten in CEE trug zu diesem
Wachstum bei.
202,8
180
150
161,3
168,7
176,5
148,2
120
90
Die Bruttoerträge (das ist die Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und Handelsergebnis) mit den von Wien aus betreuten Kunden
wurden um knapp 17 Prozent auf € 236,6 Mio.
60
30
0
2001
Interview
2002
Lagebericht
2003
2004
Segmentberichte
2005
2006
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
115
Corporate Customers
RZB 2006
gesteigert. Gründe für diese erfreuliche Entwicklung sind neben der nach wie vor hohen Kreditnachfrage die Gewinnung von zahlreichen Neukunden aus dem Top-1.000-Segment sowie zielgerichtete
Cross-Selling-Aktivitäten. Die Entwicklung der risikogewichteten Aktiva zeigt einen Anstieg zum Ultimo
2006 um 23 Prozent auf € 10.898,8 Mio.
Österreichische Firmenkunden
Das österreichische Firmenkundengeschäft der Raiffeisen Zentralbank mit klarem Fokus auf die
Top-1.000-Konzerne hat sich auch im Geschäftsjahr 2006 gut entwickelt. Nach wie vor ist das österreichische Firmenkundengeschäft der wichtigste Ergebnisträger der Raiffeisen Zentralbank. Durch die
laufenden Bemühungen der Kunden- sowie Produktbetreuer wurden auch im laufenden Jahr sowohl
bestehende Kundenbeziehungen ausgebaut als auch Neukunden gewonnen.
In einer im Jahr 2006 durchgeführten Studie im Auftrag der österreichischen Kommerzbanken, welche
die Bankverbindungen der Großunternehmen in Österreich untersucht, behauptete die RZB ihre gute
Position bei Qualität, Kompetenz, Preis-Leistungs-Verhältnis sowie Partnerschaft. Die Positionierung der
RZB als die Kommerzbank mit der größten Expertise für sämtliche Bereiche ihrer Bankgeschäfte wurde
in dieser Umfrage bestätigt.
Das auch im internationalen Vergleich hohe Niveau des Produktsortimentes konnte im Geschäftsjahr
2006 weiter ausgebaut werden. Neue Produkte, wie etwa mehrjährige, syndizierte Garantiefazilitäten, wurden erfolgreich in Österreich eingeführt und bei den österreichischen Kommerzkunden
stark nachgefragt. Überdies hat sich die RZB im abgelaufenen Jahr direkt und indirekt zunehmend als
Eigenkapital- und Mezzaninpartner ihrer Kommerzkunden positioniert.
Multinationale Firmenkunden
Risikogewichtete Aktiva mit
von Wien aus betreuten Kommerzkunden
in € Mrd.
10,9
10,25
9,50
8,75
8,8
8,00
7,25
7,5
7,7
7,8
7,6
6,50
5,75
5,00
2001
116
www.rzb.at
2002
Vorwort
2003
2004
Vorstand
2005
2006
Aufsichtsratsbericht
Die Anzahl der Haus- und Hauptbankverbindungen mit Großkunden in West-, Zentral- und
Osteuropa wuchs weiter deutlich an. Syndizierung,
Kapitalmarktfinanzierung und M&A Beratung
nehmen in der Servicepalette der RZB für internationale Firmenkunden einen immer wichtigeren
Platz ein und werden insbesondere von Großkunden aus CEE nachgefragt. Das kontinuierliche
Wachstum im Bereich Projektfinanzierungen
sowie die bemerkenswerten Steigerungen der
Dienstleistungserträge mit Cash Management- und
Treasury-Produkten waren für das Rekordjahr
2006 hauptverantwortlich. Der Erfolg im multinationalen Firmenkundengeschäft spiegelt sich
auch in einer 40-prozentigen Steigerung des
Beitrages zum Ergebnis wider.
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Corporate Customers
In Westeuropa konzentriert sich das Geschäft auf Länder mit großem Wachstumspotenzial. Seit der
Eröffnung der Repräsentanz in Frankfurt wurden zahlreiche Geschäftsbeziehungen zum deutschen
Mittelstand aufgenommen, wobei die RZB mit ihrem CEE-Netzwerk insbesondere für Exporte und
Investitionen in dieser Region als wichtiger Geschäftspartner gesehen wird. Eine verstärkte Marktbearbeitung in Skandinavien verbreiterte die Kundenbasis mit CEE-affinen Unternehmen. Als weitere
Märkte mit hohem CEE-Potenzial wurden Italien und Spanien identifiziert. Frankreich hat sich als diesbezüglich wichtiger Markt bestätigt.
Projekt- und Übernahmefinanzierung
Die RZB hat 2006 an zahlreichen Projekt- und Übernahmefinanzierungen teilgenommen. Bei diesen
Leveraged Buyout- und strukturierten Unternehmensfinanzierungen konzentrierten sich die Transaktionen neben Westeuropa auch auf CEE. Langjährige Kundenbeziehungen und intime Marktkenntnis
im Heimmarkt CEE eröffneten die Chance, bei einigen herausragenden Transaktionen in führender
Position mitzugestalten, wie zum Beispiel:
Mit der Finanzierung des Zusammenschlusses der beiden führenden russischen Supermarkt-Ketten
Perekriostok und Pyateroschka war die RZB an der größten Syndizierung Russlands außerhalb des
Öl- und Gassektors beteiligt. Der Beitrag der RZB an dieser von vier Banken arrangierten USD 800
Mio. Übernahmefinanzierung betrug USD 200 Mio. Ein weiterer Benchmarkdeal gelang in Russland
mit News Outdoor, dem führenden russischen Anbieter von Außenwerbung. Für das einzige russische
Unternehmen der News Corporation von Rupert Murdoch refinanzierte die RZB sämtliche Verbindlichkeiten mit einer USD 300 Mio.-Fazilität, die zur Gänze von der RZB arrangiert wurde.
Die RZB war auch einer von drei Mandated Lead Arrangers einer € 475 Mio.-Finanzierung, mit der
der führende kroatische Lebensmittelerzeuger und unter der Handelsmarke Konzum auftretende Einzelhändler seine Verbindlichkeiten restrukturierte.
Neugeschäft und Kreditvolumen bei Exportfinanzierung
in € Mio.
5.000
4.550
3.900
3.250
2.600
2.900
1.950
Export Finance
2.100
1.900
1.300
1.800
1.600
650
850
200
0
2003
Neugeschäft
Interview
2004
2005
Neben Russland, das ein Schwerpunktland für
Projektfinanzierungen, strukturierte Unternehmensfinanzierungen und Übernahmefinanzierungen
war, konnten auch in den Ländern Tschechien,
Polen, Lettland, Bulgarien, Rumänien, Serbien, der
Ukraine, Kasachstan sowie in der Türkei Projekte
umgesetzt werden.
Der Schwerpunkt im Bereich Exportfinanzierungen
lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Investitionsund Akquisitionsfinanzierungen, wobei der
Länderfokus vor allem auf den Heimmärkten in
CEE lag.
2006
aushaftendes Kreditvolumen
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
117
Corporate Customers
RZB 2006
Ein interessantes Projekt wurde mit Renault/Axis abgewickelt, bei dem nicht nur die Raiffeisen Leasing
in Russland, sondern zugleich mehrere Exportagenturen eingebunden waren. Das Exportneugeschäft
stieg im Jahr 2006 von € 1,8 Mrd. auf € 2,1 Mrd. und somit um über 16 Prozent.
Erfolgreichster Arrangeur syndizierter Kredite in CEE
Die RZB hat ihre führende Rolle bei syndizierten Krediten in CEE auch im Jahr 2006 behauptet und
mit 63 Mandaten wieder mehr Transaktionen aufzuweisen als jede andere Bank in der Region. Das
Volumen des gesamten Syndizierungsmarktes in CEE ist auf € 69 Mrd. gewachsen. Diese Marktausweitung kommt fast ausschließlich aus der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) mit einem
Volumen von € 50 Mrd. Die RZB sicherte sich mit € 14,5 Mrd. als Mandated Lead Arranger einen
beträchtlichen Anteil am Syndizierungsmarkt in CEE.
Das Vertrauen der Kreditnehmer in das Arrangierungs-Know-how der RZB hat auch zu einer Steigerung im Bereich Unternehmensfinanzierung geführt. In diesem kompetitiven Umfeld steigerte die RZB
2006 mit 17 syndizierten Krediten und einem Volumen von € 7,5 Milliarden ihren Marktanteil von
sieben auf 15 Prozent.
Zu den größten Syndizierungen in Österreich zählten die € 1,4 Milliarden für Porsche System
Engineering Ltd. und € 415 Millionen für Immofinanz Immobilien Anlagen AG. In CEE wurden vor
allem in GUS Staaten Syndizierungen abgeschlossen – darunter eine USD 800 Mio. Finanzierung
für Pyateroschka sowie USD 400 Mio. für die Siberian Coal Energy Co, ein USD 350 Mio. Kredit
für den führenden russischen Autohändler ROLF und eine USD 1,3 Mrd. Finanzierung des russischen
Mobiltelekombetreibers MobileTeleSystems.
Weiter starkes Wachstum bei Immobilienkrediten
Die RZB hat im Berichtsjahr kommerzielle Immobilienkredite mit einer Rekordhöhe von rd. € 1,3 Mrd.
vergeben, wobei der geografische Schwerpunkt auf Österreich, Westeuropa und den CEE-Ländern
lag. In Österreich ist die Strukturierung großvolumiger Finanzierungen für institutionelle Investoren
– beispielsweise zum Ankauf der ehemaligen ÖGB-Zentrale oder der Allianz-Hauptverwaltung in
Wien – hervorzuheben. Im Zuge der Marktoffensive in Deutschland wurde der Erwerb von Immobilienportfolios in Berlin, Leipzig und Dresden durch internationale und österreichische Investoren – wie
die conwert-Gruppe – finanziert. Weiters erhielt die RZB das Mandat, die Errichtungsfinanzierung
des Trump-Tower in Toronto, eines der exklusivsten und mit 57 Stockwerken höchsten Wohn- und
Hotelgebäude in Kanada, zu arrangieren.
Finanzierung Treibhausgas-reduzierender Investitionen
Die RZB beschritt 2006 durch die Finanzierung von vier Projekten zur Reduktion von Treibhausgasen
das breite Feld des Klimaschutzes. Die errichteten Anlagen erreichen eine Reduktionsmenge von insgesamt 15 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten. Damit leisten diese Projekte einen wesentlichen Beitrag zur
118
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Corporate Customers
Verringerung der weltweit ansteigenden Treibhausgasemissionen. Durch den Ankauf eines Teils der
durch die Reduktion entstehenden Zertifikate durch den Staat Österreich wird zudem die Erreichung
des österreichischen Kyoto-Zieles unterstützt.
Handelsfinanzierungen
Bei der Abwicklung und Finanzierung von Commodity-Strömen behauptete die RZB ihre führende
Position in Österreich und CEE. Die ausgezeichnete Kooperation mit den Konzerntöchtern, insbesondere in Russland, der Ukraine und Belarus, führte zu einer gut gefüllten Dealpipeline in diesen
Ländern. Darüber hinaus konnten auch zusätzliche Transaktionen in Aserbaidschan, Armenien und
Kasachstan, aber auch in den Westbalkanländern abgeschlossen werden.
Neben den definierten Haupthandelsgütern Erdöl, Erdölprodukte, Metalle, Kohle und Koks sowie
Düngemittel wurden auch Transaktionen im Bereich der regenerativen Brennstoffe (z.B. Biodiesel)
realisiert. Neben den langjährigen Kundenrelationen zu Rohstoffproduzenten und zu den Betrieben
der ersten Veredelungsstufen wie Raffinerien oder Stahlwerke wurden – unterstützt durch die hohen
Rohstoffpreise – die Geschäftsfelder Händler- und Transportfinanzierungen substanziell ausgebaut. Die
finanzierten Volumina stiegen im Jahresvergleich um 15 Prozent, die Bruttoerträge trotz der starken
Margenerrosion in CEE um 5 Prozent.
Cash Management – ein Konto weltweit
In Zusammenarbeit mit insgesamt sechs Netzwerkbanken wurde 2006 ein grenzüberschreitendes Cash
Pooling implementiert. Dieses Produkt wurde am Markt sofort gut aufgenommen, da es Kunden die
Möglichkeit gibt, ihre Liquidität in CEE auf einem Konto zu zentralisieren. Ein weiterer Schwerpunkt im
Produktmanagement war das Thema Sicherheit im Electronic Banking. Um Attacken von Hackern und
Phishern zu erschweren, wurden etwa der TAN mit Extracode sowie der mobile TAN (m-TAN) über
Handy eingeführt.
Das für nationale und internationale Firmenkunden verwaltete Custody-Depotvolumen stieg im Jahr
2006 um mehr als 36 Prozent auf € 29,48 Mrd. Diese Volumensausweitung ist auf die Gewinnung
neuer Kunden und die Geschäftsausweitung mit bestehenden Kunden zurückzuführen.
Erfolge in Übersee
Für die asiatischen Filialen in Peking und Singapur war 2006 ein sehr gutes Jahr. Vor allem Peking
bestätigt die Expansionsstrategie mit einer Gewinnsteigerung von € 3,5 Mio. auf 13,7 Mio. 2006
wurde eine Repräsentanz in Zhuhai, einer Sonderwirtschaftszone nahe Hongkong, eröffnet, 2007
soll eine Filiale in Xiamen, einer südchinesischen Küstenstadt, folgen. Treiber für die gute Entwicklung
war unter anderem die 2005 erteilte Lizenz, Geschäfte in lokaler Währung abwickeln zu dürfen.
Kernaktivitäten der RZB Finance LLC in New York sind Handels- und Unternehmensfinanzierungen,
wobei 2006 das Lateinamerika-Geschäft wieder aufgenommen wurde.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
119
Corporate Customers
RZB 2006
Führend bei österreichischen Unternehmensanleihen
Nach dem Rekordjahr 2005 war der österreichische Markt im Jahr 2006 von einem Rückgang der
Bond-Emissionen geprägt. Trotzdem zeichnete die RZB für zwei Deals im heimischen Markt für Unternehmensanleihen verantwortlich: So war die RZB Joint Lead Manager für die Anleihe der FIMAG über
€ 75 Mio. und der Anleihe der Futurelab Holding GmbH mit € 60 Mio. Zudem begleitete die RZB
als Joint Lead Manager und Bookrunner die Emission der ÖBB Infrastruktur Bau AG, die mit einem
Volumen von € 1 Mrd. aufgelegt wurde.
Nationale und internationale Börsegänge
Die Raiffeisen Centrobank erlangte auch im Jahr 2006 wieder einige Mandate zur Börseneinführung:
Besonders erfolgreich verlief im ersten Halbjahr der achtfach überzeichnete Börsegang der Österreichischen Post, den die Raiffeisen Centrobank als Joint Lead Manager und Bookrunner begleitet hat.
Mit der Unterstützung der Raiffeisen Bankengruppe platzierte sie den Retail-Anteil dieser insgesamt
€ 650 Millionen umfassenden Emission. Die Raiffeisen Centrobank begleitete darüber hinaus den
Börsegang der BENE AG und war am IPO der Zumtobel AG beteiligt.
2006 war für die Raiffeisen Centrobank allerdings nicht nur in Österreich ein erfolgreiches IPO-Jahr.
Auch in CEE begleitete sie zahlreiche Börsegänge, allen voran jenen der INA. Gemeinsam mit der
Raiffeisenbank Austria, der kroatischen Netzwerkbank, erfolgte die Platzierung der Aktien dieser
kroatischen Ölgesellschaft sowohl bei Retailkunden als auch bei institutionellen Investoren. Weitere
Börsetransaktionen, an denen die Raiffeisen Centrobank in maßgeblicher Rolle beteiligt war, betrafen den IPO des rumänischen Elektrizitätsversorgers Transelectrica sowie die Kapitalerhöhung des
rumänischen IT-Unternehmens Flamingo International, wobei die Raiffeisen Centrobank über die
Raiffeisen Capital & Investment als Joint Lead Manager agierte.
Die Raiffeisen Centrobank ist eine hundertprozentige Tochter der Raiffeisen Zentralbank und das
Equity House der Raiffeisen Bankengruppe. Weitere Details der Raiffeisen Centrobank finden Sie im
Segment Financial Institutions, Seite 124 und Proprietary Trading, Seite 132.
120
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Corporate Customers
Corporate Business in CEE
Risikogewichtete Aktiva im Firmenkundensegment
der Raiffeisen International
in € Mrd.
19.067
18.000
16.000
14.000
14.356
12.000
10.000
9.982
8.000
8.232
6.000
4.000
5.448
2001
Corporate Business der RZB wird in CEE vor
allem von den in der Raiffeisen International
gebündelten RZB-Netzwerkbanken und -Leasingeinheiten betrieben. Diese betreuen sowohl
lokale Kommerzkunden als auch internationale
Firmengruppen, letztere insbesondere in
Kooperation mit der Raiffeisen Zentralbank. Im
Kommerzkundengeschäft kam es 2006 wie in
den Jahren zuvor zu einer erneuten Ausweitung
und Verbesserung der Produktpalette. Die weiter
intensivierte Akquisitionstätigkeit verbreiterte die
Kundenbasis in diesem Geschäftssegment.
Die Bandbreite der angebotenen Produkte und
Dienstleistungen hängt naturgemäß generell vom
2006
2002
2003
2004
2005
Entwicklungsgrad der jeweiligen Gesamtwirtschaft
bzw. Bankenlandschaft ab. Nicht zuletzt durch
konzernweiten Know-how-Transfer wurden jedoch große technische Fortschritte ermöglicht, sodass
heute auch in kleinen, vergleichsweise wenig entwickelten Märkten de facto die gesamte Palette der
zum internationalen Standard zählenden Finanzdienstleistungen angeboten werden kann.
Im Jahresvergleich stiegen die risikogewichteten Aktiva im Kommerzkundengeschäft der Raiffeisen
International um ein Drittel auf € 19,1 Mrd. Der Teilkonzern erzielte in diesem Geschäftssegment
einen Jahresüberschuss vor Steuern von € 467 Mio. (plus 38 Prozent). Der Return on Equity vor
Steuern betrug 31,7 Prozent (plus 4,8 Prozentpunkte), die Cost/Income Ratio verbesserte sich um 3,5
Prozentpunkte auf 36,7 Prozent.
Die Raiffeisenbank in Tschechien verzeichnete nach einem Anstieg des Kreditvolumens um 54 Prozent
auf € 1,8 Mrd. das bisher beste Ergebnis im Geschäft mit Firmenkunden. Die Bank setzte ihren
Expansionskurs bei strukturierten Finanzierungen sowie bei der Finanzierung von Immobilienprojekten
fort. Weiters gehört die Raiffeisenbank zu den drei stärksten lokalen Projektfinanzierern.
Die Raiffeisen Bank in Ungarn konnte ihre Position als viertgrößte Bank bei Unternehmensfinanzierungen halten. Insbesondere durch die Ausweitung der erfolgreichen Produktgruppe Sofortkredite
wurde diese Marktposition untermauert. Insgesamt wurde bei Unternehmenskrediten ein Anstieg um
29 Prozent auf € 2,7 Mrd. verzeichnet.
Die albanische Raiffeisen Bank steigerte 2006 das Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft signifikant. Der Kredit in Höhe von USD 20 Mio. für Bankers Petroleum – der größte Kredit, der jemals von
einer einzelnen lokalen Bank gewährt wurde – war sowohl für die Bank als auch für die albanische
Finanzindustrie ein Geschäft, das Maßstäbe setzte.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
121
Corporate Customers
RZB 2006
Die Raiffeisen Bank d.d. Bosna i Hercegovina steigerte das Kreditvolumen für Firmenkunden im Jahresvergleich um 36 Prozent auf € 326 Mio. Die Firmenkundeneinlagen stiegen um 31 Prozent auf
€ 183,1 Mio. Die Bank betreute über 6.200 Kommerzkunden – ein Anstieg von 7 Prozent.
Die Raiffeisenbank (Bulgaria) untermauerte im Kommerzkundengeschäft ihre Position als Marktführer
im Bereich Unternehmensanleihen und Fremdwährungstransaktionen. Sie war bei der Neuemission
von 17 Anleihen mit einem Gesamtvolumen von € 283 Mio. Lead Manager und erzielte somit einen
Marktanteil von 70 Prozent
Die kroatische Raiffeisenbank Austria verzeichnete bei Krediten an Firmenkunden einen Zuwachs um
mehr als ein Drittel auf insgesamt € 768 Mio. Die Einlagen von Firmenkunden stiegen trotz starken
Wettbewerbs um 38 Prozent auf € 956 Mio.
Die rumänische Raiffeisen Bank legte im Corporate Segment den Schwerpunkt auf die Unterstützung
ihrer Kunden hinsichtlich der neuen Anforderungen im Gefolge des EU-Beitritts. Das Kreditvolumen
stieg um 63 Prozent auf € 1,27 Mrd., und die Einlagen stiegen um 47 Prozent auf € 1,39 Mrd.
Die Raiffeisen banka blieb weiterhin die führende Bank in Serbien für lokale und multinationale
Firmenkunden. Die Position der Bank wurde nicht zuletzt durch den Anstieg der Einlagen von
63 Prozent auf € 415 Mio. untermauert.
Die Priorbank führte 2006 in Belarus einige Kreditprodukte für Firmenkunden ein, wie beispielsweise
Autokredite, strukturierte Finanzierungen für Ölhandelsgesellschaften sowie Betriebsmittellinien für
Handels- und Produktionsunternehmen. Als eine der ersten Banken des Landes bietet sie ihren Kunden
Finanzierungen in Schweizer Franken an und verringert dadurch deren Zinslast. Gleichzeitig bietet
sie Devisentermingeschäfte zur Kursrisikoabsicherung an. Alle diese Maßnahmen führten zu einem
Anstieg des Kreditvolumens im Firmenkundengeschäft um 12 Prozent auf € 381 Mio.
Die Raiffeisenbank Austria, Moskau, unterstrich mit der Bereitstellung erstklassiger Dienstleistungen
für russische und ausländische Unternehmen im Berichtsjahr erneut ihren Ruf als verlässlicher Partner.
Das Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft wuchs um 71 Prozent auf € 3,8 Mrd. Der Kundenstamm
in diesem Bereich stieg um die Hälfte auf knapp 5.800 Unternehmen. Die Bank fungierte bei der
Emission von 17 Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von € 1,4 Mrd. und 27 Syndizierungen mit einem Gesamtvolumen von € 3,6 Mrd. als Arranger.
Top Jahr für Raiffeisen-Leasing-Gruppe
Mit einem Neugeschäftsvolumen von € 3.433 Mio. steigerte die Raiffeisen-Leasing-Gruppe in Europa
das Vorjahresergebnis um erfreuliche 20 Prozent. Damit ist das Unternehmen wiederum die erfolgreichste österreichische Leasinggesellschaft auf den europäischen Märkten. In Österreich erzielte die
Raiffeisen-Leasing 2006 ein Neugeschäftsvolumen inklusive Cross-Border-Finanzierungen in Höhe von
€ 1.069 Mio. bei 13.840 Verträgen. Auf die Sparte Kfz-Leasing entfallen € 294 Mio., auf MobilienLeasing € 292 Mio. und auf Immobilien-Leasing inklusive Eigenprojekte € 483 Mio.
122
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Corporate Customers
Entwicklung des Neugeschäfts der Raiffeisen-Leasing
International nach Produktgruppen
in € Mio.
1.949
204
1.750
390
1.500
1.353
105
1.250
1.037
1.000
750
90
782
1.355
235
61
215
225
Das Jahr brachte eine dynamische Entwicklung des
Leasing-Neugeschäfts in CEE mit einer Volumensteigerung von 44 Prozent auf rund € 1.949 Mio.
Die größten Zuwächse wurden im Mobilien- (+66
Prozent) und im Immobilienleasing (+94 Prozent)
verzeichnet. Die Bilanzsumme der RaiffeisenLeasing International stieg 2006 um 40 Prozent auf
rund € 3.070 Mio.
722
500
510
250
0
Kraftfahrzeuge
Mobilien
Im Berichtsjahr nahmen die Leasinggesellschaften
in Albanien und der Ukraine ihre Geschäftstätigkeit
auf. Somit ist die Raiffeisen-Leasing International in
15 CEE-Ländern mit eigenen Leasinggesellschaften
vertreten. Zum Jahresende waren im Teilkonzern
1.259 Mitarbeiter tätig.
1.013
841
70
202
1.117
Leasingkompetenz in CEE
Immobilien
Ziele für 2007
Auch 2007 soll es zu einem weiteren Ausbau der Hausbankenbeziehungen – auch zu neuen Kunden
des Top-1000-Segmentes – in Österreich kommen. Die Kernprodukte der RZB aus den Bereichen
Corporate Finance, Investment Banking, Cash Management, Treasury und Exportfinanzierung sollen
noch mehr Unternehmen zugänglich gemacht werden. Insbesondere trifft das auf die Bereiche
Förderungen, Cash Management sowie Export- und Außenhandelsfinanzierung zu.
Die führende Stellung der Raiffeisen Zentralbank als Kommerzbank soll vor allem bei Unternehmen
mit starker CEE-Präsenz dazu genutzt werden, mehr in Deutschland und Skandinavien ansässige
Unternehmen als Kunden zu gewinnen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
123
Financial Institutions and Public Sector
RZB 2006
Financial Institutions and Public Sector
Dieses Segment berichtet über Geschäfte mit Banken, Fonds, Finanzdienstleistungsunternehmen, Versicherungen und öffentlichen Institutionen. Zu den Banken zählen alle österreichischen und internationalen Geschäftsbanken. Ebenfalls in dieses Segment fallen supranationale Institutionen wie die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB), der Internationale Währungsfonds (IMF) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Unter Finanzdienstleistungsunternehmen werden Broker und Vermögensverwalter, wie zum Beispiel
Investmentbanken, Kapitalanlagegesellschaften, Leasingfirmen sowie andere Firmen für mit dem Kreditgewerbe verbundenen Tätigkeiten erfasst. In das Subsegment der Versicherungen fallen alle Arten
von Versicherern und Rückversicherern. Dazu zählen Sachversicherungen, Krankenversicherungen,
Lebensversicherungen und Pensionsversicherungen. Public Sector umfasst alle öffentlichen Institutionen
wie Ministerien, Länder, Gemeinden oder ähnliche Körperschaften.
in € Tausend
2006
2005
Veränderung
180.831
129.117
40,1%
-2.824
1.004
-
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge
178.006
130.121
36,8%
Provisionsüberschuss
140.083
107.381
30,5%
21.306
31.672
-32,7%
-439
1.104
-
-138.872
-132.256
5,0%
7.501
9.104
-17,6%
207.586
147.126
41,1%
11,0%
15,8%
-4,8 PP
10.611.175
6.399.293
65,8%
2.129
1.727
23,3%
Zinsüberschuss
Kreditrisikovorsorgen
Handelsergebnis
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Jahresüberschuss vor Steuern
Anteil am Ergebnis vor Steuern
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko)
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
Cost/Income Ratio
Durchschnittliches Eigenkapital
39,7%
47,7%
-8,0 PP
722.666
445.727
62,1%
31,1%
33,0%
-1,9 PP
Return on Equity vor Steuern
Das dynamisch wachsende Segment Financial Institutions and Public Sector verzeichnete bei den
Risikoaktiva einen Zuwachs von 66 Prozent. Gleichzeitig konnten die Kreditrisikovorsorgen aufgrund
der guten Entwicklung der Risikosituation abgebaut werden. Da der Markt 2006 vergleichsweise
niedrigere Margen zugelassen hatte, lag der Anstieg der volumenbedingten Zinserträge unter dem
Geschäftsvolumenwachstum. Getragen von den Bereichen Asset Management und Custody stieg der
Provisionsüberschuss um rund 31 Prozent. Das ungünstige Zinsumfeld führte zu einem Absinken des
Handelsergebnisses auf € 21 Mio.
124
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Financial Institutions and Public Sector
Dem deutlichen Zuwachs der Betriebserträge um 25 Prozent auf insgesamt € 349 Mio. stand ein
moderater Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um fünf Prozent gegenüber. Dadurch wurde 2006
die Cost/Income Ratio mit beachtlichen acht Prozentpunkten auf insgesamt 39,7 Prozent gesenkt.
Der mit der Geschäftsausweitung einhergehende Anstieg des zurechenbaren Eigenkapitals drückte
den Return on Equity auf 31,1 Prozent – das entspricht einem Rückgang von 1,9 Prozentpunkten
gegenüber 2005. Bedingt durch die im Jahr 2006 zu verbuchenden Einmaleffekte sank der Anteil des
Segments am Gesamtergebnis um fünf Prozentpunkte auf elf Prozent. Ohne deren Berücksichtigung
lag der Anteil des Segments Financial Institution and Public Sector mit 16 Prozent auf Vorjahresniveau.
Brückenkopf zwischen Ost und West
Das wachsende Geschäft mit Banken mittlerer Größe in Westeuropa als auch in CEE brachte 2006
deutliche Steigerungen im Ergebnis und Ertrag. Signifikant gestiegene Transaktionsvolumina in der
Zahlungsverkehrs- und Custody-Abwicklung zwischen CEE und Westeuropa unterstreichen die Brückenkopffunktion der RZB.
Der Wirtschaftsraum der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (CIS) und das Baltikum erwiesen sich für
die RZB 2006 als jene Regionen mit dem am stärksten wachsenden Geschäftsvolumen. Verantwortlich
dafür zeichnet insbesondere der Ausbau des Trade Finance-Geschäftes und die Steigerung des Cash
Management-Volumens.
Weltweit Nummer Eins bei syndizierten Krediten
Die Entwicklung des Bereichs der syndizierten Kredite schloss 2006 an die vorangegangenen Jahre
an und brachte neuerlich Rekordwerte hervor. Mit insgesamt 147 syndizierten Krediten wurden um 48
Fazilitäten mehr als 2005 arrangiert. Dabei arrangierte die RZB mit insgesamt 105 Fazilitäten weit
mehr als zwei Drittel der syndizierten Kredite für Financial Institutions. Das macht die RZB weltweit zur
klaren Nummer Eins gemessen an der Transaktionszahl in diesem Bereich. Erwähnenswert ist dabei
vor allem die Geschäftsentwicklung mit Banken in der Türkei und der Golfregion: Die Anzahl der
Mandate wurde von 34 im Jahr 2005 auf 48 im Jahr 2006 ausbaut.
Nach Anzahl der Kreditsyndizierungen, die die RZB als Mandated Lead Arranger in CEE begleitet
hat, ist sie 2006, wie schon in den Jahren zuvor, auch in ihrem Heimmarkt die führende Bank. Von
den insgesamt 63 Transaktionen in CEE entfiel mehr als die Hälfte auf Russland. Mit zu den herausragenden Transaktionen zählte dabei die Syndizierung eines USD 212 Mio. Kredites für die russische
Universalbank Uralsib. In Summe betrug das Volumen der von der RZB 2006 begleiteten Transaktionen mehr als € 14 Mrd.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
125
Financial Institutions and Public Sector
RZB 2006
Verwaltetes Depotvolumen erreicht neuen Höchststand
Per 31. Dezember 2006 verwaltete die RZB ein Depotvolumen im Ausmaß von € 248,9 Mrd., das
entspricht einer Steigerung um knapp 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Geschäftszuwachs
spiegelt sich auch ertragsseitig wider: Die RZB erreichte nicht nur einen neuen Höchststand beim
Depotvolumen, sondern auch im Gebührenaufkommen. Dies ist das Ergebnis organischen Wachstums
der bestehenden Assets sowie der Akquisition von substanziellem Neugeschäft. Der Schwerpunkt der
Akquisitionstätigkeit lag auf dem Segment Global Custodians und Broker/Dealer. Hier konnte die RZB
zahlreiche namhafte neue Kunden gewinnen.
Entwicklung des Custody-Depotvolumens
in € Mrd.
248,9
225
213,2
200
Auch die Entwicklung des Depotbankproduktes
schritt kräftig voran. Mit 61 neuen Fonds konnte
die RZB ihre Position in Österreich festigen und die
Marktführerschaft im Depotbankgeschäft mit einem
Anteil von knapp über 24 Prozent behaupten.
175
150
Raiffeisen Centrobank verdoppelt
Emissionsvolumen
160,3
125
133,0
100
94,6
75
50
2001
Das Equity Haus der RZB ist mit seinen Leistungen
rund um das Brokerage-Geschäft nicht nur Marktführer in Österreich, sondern findet auch in
94,9
CEE bei lokalen und internationalen Investoren
als Geschäftspartner breite Anerkennung.
Die Raiffeisen Centrobank ist der mit Abstand
2006
2002
2003
2004
2005
größte österreichische Emittent von strukturierten
Wertpapieren: 2006 stieg das Emissionsvolumen in diesem Bereich auf insgesamt mehr als € 1,3 Mrd.
und hat sich damit annähernd verdoppelt. Die bereits bestehenden Märkte Österreich, Deutschland,
Italien und Schweiz wurden 2006 um Polen, Ungarn, Slowakei, Tschechien und Slowenien ergänzt.
Erste Wahl bei Top-Emittenten
Im Bereich Fixed Income agiert die RZB als Investmentbank für andere Finanzinstitutionen und genießt
als Bindeglied zwischen Ost und West in diesem anspruchsvollen Markt weltweit hohe Reputation.
Dank ihrer Platzierungskraft trägt die RZB insbesondere in den Transformationsländern Zentral- und
Osteuropas immer wieder zur Schaffung neuer Märkte bei.
Herausragendes Beispiel hierfür war die erste variabel verzinsliche Anleihe der Europäischen Investitionsbank (EIB) in bulgarischen Lewa, deren Emission von der Raiffeisen Zentralbank in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank (Bulgaria) arrangiert wurde. Sie wurde aus dem Euro-Medium-TermNote-Programm der EIB begeben und wies ein Volumen von BGN 150 Mio. auf.
126
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Financial Institutions and Public Sector
Dynamische Entwicklung des Zahlungsverkehrs
Die RZB ist ein wichtiger, leistungsfähiger und verlässlicher Partner für das Clearing in Euro und
US-Dollar. Das gilt sowohl für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen als auch für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr. Während die Anzahl der abgewickelten Transaktionen im Inlandzahlungsverkehr um mehr als 17 Prozent auf insgesamt rund
297 Mio. zunahm, stieg die Anzahl im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr um knapp 40 Prozent
auf rund 9,9 Mio. abgewickelte Transaktionen.
2005 entwickelt, führte die RZB mit „Cash Payments to CEE“ 2006 ein neues Produkt im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr ein. Damit bietet sie eine attraktive Lösung für Partnerbanken in aller
Welt, die das dichte Raiffeisen-Netzwerk in CEE für Geldtransfers nutzen können. Konzipiert als offene
Lösung, verknüpfen die „Cash Payments“ standardisierte Interbank-Schienen wie SWIFT mit einer
Web-Applikation und ermöglichen dadurch auch die Einbindung von weiteren Partnerbanken für
Barauszahlungen.
Abgewickelte Transaktionen im Inlandszahlungsverkehr
Grenzüberschreitende Zahlungsverkehrstransaktionen
in Mio.
in Mio.
297,02
275
9,893
8,75
250
7,50
252,54
225
6,25
200
5,00
190,69
175
7,091
5,799
5,047
197,17
3,75
3,976
174,09
150
2,50
151,24
2,487
125
1,25
100
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Ausblick
Die geplante Vereinheitlichung der europäischen Zahlungsverkehrsinfrastrukturen (SEPA) ist eine
Folge der Umstellung auf die Gemeinschaftswährung im Rahmen der europäischen Währungsunion
innerhalb der EU. Das Ziel der RZB ist es, im Rahmen von SEPA nicht nur passive Anbindungen an die
Produkte „Credit Transfer“ und „Direct Debit“ zu ermöglichen, sondern SEPA-Instrumente auch aktiv
anzubieten. Dazu ist neben den bereits gut etablierten Clearingleistungen auch die Einführung eines
SEPA-Konvertierungsservices vorgesehen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
127
Retail Customers
RZB 2006
Retail Customers
Dieses Segment umfasst das Geschäft mit Privatkunden sowie kleineren und mittleren Unternehmen
(KMU) mit weniger als € 5 Mio. Umsatz. Bei der RZB ist dieses Segment fast ausschließlich auf die
Region CEE fokussiert. Es beinhaltet auch das Private Banking des von Wien aus tätigen Bankhauses
Kathrein & Co., das nach IFRS ein um zwei Drittel gestiegenes Jahresergebnis nach Steuern von
€ 5,8 Millionen erzielt hat. Bis auf Kathrein & Co. werden alle Aktivitäten des Retail Banking-Segments
in den über die Raiffeisen International gehaltenen CEE-Netzwerkbanken vorgenommen. Gemäß der
Aufgabenverteilung innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe (RBG) ist die Raiffeisen Zentralbank in
Österreich nicht im Retail Banking aktiv. Sie unterstützt aber die Tätigkeit der RBG in diesem Bereich
mit zentralen Dienstleistungen, etwa bei bundesweiten Marketing-Schwerpunkten, und über die
Spezialgesellschaften mit Produkten.
in € Tausend
2006
2005
Veränderung
1.030.327
657.814
56,6%
-191.709
-96.540
98,6%
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge
838.617
561.273
49,4%
Provisionsüberschuss
603.647
357.476
68,9%
1.913
6.337
-69,8%
-
82
-
-1.204.399
-802.677
50,0%
18.558
6.674
178,1%
258.336
129.165
100,0%
13,7%
13,9%
-0,2 PP
14.846.100
9.370.410
58,4%
36.153
19.356
86,8%
72,9%
78,1%
-5,2 PP
1.011.083
652.673
54,9%
28,4%
19,8%
8,6 PP
Zinsüberschuss
Kreditrisikovorsorgen
Handelsergebnis
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Jahresüberschuss vor Steuern
Anteil am Ergebnis vor Steuern
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko)
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
Cost/Income Ratio
Durchschnittliches Eigenkapital
Return on Equity vor Steuern
Der für den Erfolg im Retail-Geschäft maßgebliche Auf- und Ausbau einer flächendeckenden Filialpräsenz ist kostenintensiv und bedarf daher eines hohen Kapitaleinsatzes. Dennoch hat dieses
Segment im Jahr 2006 seinen positiven Trend weiter fortgesetzt. Nachdem im Geschäftsjahr 2004
erstmals die Gewinnzone erreicht wurde, erzielte das Retail Banking-Segment im Jahr 2006 bereits
einen Jahresüberschuss vor Steuern von € 258,3 Mio. Dieses entspricht einer Steigerung zum Vorjahr
von genau 100 Prozent. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich von 78,1 Prozent auf 72,9 Prozent.
Die dem Geschäftsfeld zurechenbaren Risikoaktiva stiegen um mehr als die Hälfte auf € 15 Mrd. Der
Anteil dieses Segments am Gesamtergebnis lag so wie im Vorjahr bei 14 Prozent, ohne Einmaleffekte
wuchs er um 6 Prozentpunkte auf 20 Prozent.
128
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Retail Customers
Enormes Wachstumspotenzial in CEE
Das Geschäftsfeld Retail Banking wird in CEE auch in den nächsten Jahren stark wachsen. Im Zuge
des wirtschaftlichen Entwicklungs- und Konvergenzprozesses steigt für breite Bevölkerungsschichten
die Kaufkraft, was zu wachsendem Konsum und Investitionen und damit einhergehend zu einem
höheren Bedarf an Finanzservices führt. Dieser Entwicklungsprozess ist im überwiegenden Teil der
Märkte, in denen die RZB aktiv ist, noch auf lange Sicht nicht abgeschlossen.
1999 hat die RZB mit dem Start eines umfangreichen Retail Banking-Programms begonnen, um dieses
Wachstumspotenzial konsequent zu nutzen. Seitdem erweitert die RZB ihre Retail Banking-Präsenz
sowohl geografisch als auch produktmäßig kontinuierlich. Heute bietet die RZB Retail Banking in allen
mit einer Bank betreuten CEE-Märkten an. Die RZB profitiert dabei von der Stärke und Bekanntheit
der Marke Raiffeisen. Der Marktauftritt erfolgt daher in der ganzen Region einheitlich unter der gut
etablierten Raiffeisen-Marke. Lediglich in der Slowakei tritt die RZB-Tochter unter dem Namen Tatra
banka auf. Dieser Name kann auf eine lange Tradition in der Slowakei verweisen und verfügt über
einen hohen positiven Bekanntheitsgrad. Auch in Belarus tritt die Priorbank bis auf weiteres unter
ihrem bisherigen Namen auf. In der Regel aber übernehmen akquirierte Banken so schnell wie möglich
den Namen Raiffeisen.
Die Zahl der von den Netzwerkbanken betreuten Privatkunden stieg im Berichtsjahr erneut deutlich
und lag zum Ultimo 2006 bei rund 12,1 Millionen nach 9,7 Millionen Kunden im Jahr zuvor.
Fortschreitende Expansion des Filialnetzes
Die RZB gilt auf zahlreichen Märkten in CEE als Vorreiter in Sachen Technologie und innovative Bankservices. Trotzdem ist und bleibt die Filiale nach wie vor das Zentrum der Kundenbeziehung. Sie dient
der Beratung sowie dem Verkauf und nimmt eine Schlüsselrolle für die Positionierung der Marke ein.
Daher wird sich die RZB auch weiterhin auf den
flächendeckenden Filialausbau konzentrieren.
Geschäftsstellen der Raiffeisen International in CEE
Der Großteil der neuen Filialen ist speziell auf
in Mio.
das Retail-Geschäft ausgerichtet und verfügt
2.848
2.625
generell über kleinere und kosteneffizientere
Verkaufsflächen.
2.443
2.250
1.875
1.500
1.125
750
916
722
375
494
604
0
2001
Interview
2002
Lagebericht
2003
2004
Segmentberichte
2005
2006
Konzernabschluss
Das Netzwerk in CEE verfügte zum Jahresende
2006 über 2.848 Geschäftsstellen, was einer
Steigerung um 405 oder 16,6 Prozent gegenüber
dem Ultimo 2005 entspricht. Davon entfallen
178 Geschäftsstellen auf Neueröffnungen. Die
verbleibenden 227 Geschäftstellen wurden von der
Impexbank und der eBanka neu in das Netzwerk
eingebracht. Der Ausbau des Bankstellennetzes
soll auch 2007 konsequent fortgesetzt werden. Bis
2009 soll das Vertriebsnetz mehr als 3.400 Filialen
in CEE umfassen.
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
129
Retail Customers
RZB 2006
„Sales Force Effectiveness“-Programm
Im Zuge des fortschreitenden Entwicklungsprozesses der Bankmärkte in CEE gewinnt für die RZB das
Thema Cross-Selling zunehmend an Bedeutung. Cross-Selling bedeutet in diesem Zusammenhang
den Verkauf von ergänzenden Produkten und Dienstleistungen an bestehende Kunden, um die
Kundenbeziehung besser auszuschöpfen. Um das Cross Selling-Potenzial möglichst vollständig auszuschöpfen, wurde 2005 ein CEE-weites „Sales Force Effectiveness“-Programm gestartet. Dabei werden
bestehende Kundenbeziehungen analysiert und zusätzliche Potenziale ermittelt. Dieser Prozess ist
direkt abhängig vom jeweiligen Entwicklungsgrad eines Marktes hinsichtlich seiner Produktstandards.
So werden in einigen Ländern bereits automatisch Versicherungsprodukte (die wiederum provisionstragend sind) bei der Vergabe von Konsumenten- oder Hypothekarkrediten mit angeboten. Den
Kundenbetreuern werden sowohl spezielle Informations- als auch Anreizsysteme geboten, um die
Beratungs- und Vertriebseffektivität zu optimieren.
In Polen wurde dieses Programm bereits 2006 vollständig implementiert und abgeschlossen. Zum
Stichtag befand sich das Programm in folgenden Ländern noch in Umsetzung: Albanien, Bulgarien,
Kroatien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien und Ungarn. Für die verbleibenden Länder
steht der Start des Programms in näherer Zukunft bevor. Das Gesamtprojekt soll bis Ende 2008
abgeschlossen sein.
Asset Management-Produkte boomen
Investmentfonds befinden sich am Anfang einer langfristigen Boomphase in den CEE. Die rasante
wirtschaftliche Entwicklung dieser Region führt zu einer deutlichen Steigerung des Wohlstandsniveaus
für breite Schichten der Bevölkerung und damit auch zu einer Veränderung des Sparverhaltens.
Ähnlich wie in Österreich entdecken auch in Osteuropa immer mehr Menschen Investmentfonds als
attraktive Alternative zum Sparbuch. Die RZB erhöhte die in CEE verwalteten Volumen an Investmentund Pensionsfonds um 59 Prozent auf € 3,28 Mrd.
Mit Jahresende 2006 machten die Fondsvolumina in den fünf EU-Mitgliedsländern Zentraleuropas
– Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn – rund € 20 Mrd. oder rund 7 Prozent des
Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus. Alleine in Österreich waren zum selben Zeitpunkt € 155,6 Mrd. in
Fonds investiert. In der Eurozone entspricht das Anlagevolumen in Investmentfonds rund 60 Prozent
des BIP. In Bulgarien bzw. Rumänien erreicht dieser Wert nicht einmal ein Prozent, und in Russland
lag er knapp über einem Prozent. Das ist ein wesentlicher Indikator für das riesige langfristige
Wachstumspotenzial, das Investmentfonds in Osteuropa haben.
130
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Retail Customers
Die RZB hat frühzeitig begonnen, Kapitalanlagegesellschaften in CEE zu gründen. Schon im Jahr
1998 wurden in der Slowakei und in Kroatien die ersten Spezialgesellschaften gegründet. In beiden
Ländern ist die RZB heute mit einem Marktanteil von rund einem Drittel deutlicher Marktführer
bei Investmentfonds. Im Frühjahr 2006 wurde eine Gesellschaft in Bulgarien eröffnet, die mit
mittlerweile 17 Prozent Marktanteil zum Marktführer aufgestiegen ist. Insgesamt bietet die RZB in
neun Ländern der Region eigene Investmentfonds an. In Serbien und der Ukraine ist die Gründung
eigener Gesellschaften für die nähere Zukunft geplant. Auch in CEE baut die RZB auf die langjährige
Erfahrung ihrer Konzerngesellschaft Raiffeisen Capital Management (RCM), der marktführenden
Kapitalanlagegesellschaft in Österreich.
Debit- und Kreditkarten immer beliebter in CEE
In CEE ist der bargeldlose Zahlungsverkehr im Vergleich zu den Mitgliedsstaaten der Eurozone bisher
nur in geringem Maße verbreitet. Im Zuge der allgemein zunehmenden Mobilität und der steigenden
Kaufkraft entwickelt sich ein Trend in Richtung eines bargeldlosen Zahlungsverkehrs. In diesem
Produktbereich ist daher auch weiterhin mit starken Zuwachsraten zu rechnen. Im Rahmen der RZBRetail Banking-Strategie ist es ein erklärtes Ziel, wesentlich zur weiteren Verbreitung von Debit- und
Kreditkarten in CEE beizutragen.
Die Verbreitung von Kreditkarten ist in CEE im Vergleich zu Westeuropa noch limitiert, zeichnet sich
aber durch rasches Wachstum aus. Bis zum Jahresende 2006 wurden über das RZB-Netzwerk in CEE
rund 1,22 Mio. Kreditkarten (2005: 620.000) ausgegeben, was gegenüber dem Vorjahr knapp eine
Verdopplung bedeutet. Auch 2007 soll der gesamte Kartenbestand wesentlich ausgeweitet werden.
Besonders hohes Wachstumspotenzial sieht die RZB in den Ländern der GUS, insbesondere Russland
und Ukraine, sowie in Rumänien.
Ziele für das laufende Jahr
Nach Erreichen der Gewinnschwelle im Retail Banking-Segment im Jahr 2004 und weiterer Ergebnisverbesserungen in den Jahren 2005 und 2006 plant die RZB, auch im Jahr 2007 in ihren Retail
Banking-Ergebnissen deutlich schneller als ihre Mitbewerber zu wachsen und ihren Marktanteil auszubauen. Für 2007 liegen die Schwerpunkte in der Transformation und Integration der neu erworbenen
Banken in Russland und Tschechien, der weiteren Expansion insbesondere in den Ländern der GUS
sowie im weiteren Ausbau von kurzfristigen Kreditprodukten, insbesondere Konsumentenkredite und
Hypothekarfinanzierungen, weiters in der beschleunigten Ausweitung des Leasingbereichs und im
KMU-Geschäft sowie in der weiteren Verbesserung des Risiko- und Forderungsmanagements.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
131
Proprietary Trading
RZB 2006
Proprietary Trading
Das Geschäftssegment Proprietary Trading umfasst den Eigenhandel der Bereiche Treasury und
Investment Banking der Raiffeisen Zentralbank, der Raiffeisen Centrobank, der Netzwerkbanken und
der Investmentfirmen in CEE.
Treasury umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzwirksamen Produkten wie Geldmarktdepots,
Valuten und Münzen sowie mit bilanzunwirksamen Zins- bzw. Kursprodukten wie Termingeschäften
und Optionen. Dazu kommt das eigene Portfoliomanagement von Aktien, Renten, Fonds sowie kurzund langfristige alternative Investments.
Zum Bereich Investment Banking gehört die Führung eigener Wertpapierpositionen in den Büchern
und das Market Making. Darüber hinaus werden Wertpapierleihgeschäfte und Repo-Transaktionen mit
internationalen Partnern durchgeführt. Der Gutteil dieser Geschäfte wird durch Aufträge von Kunden
und „Flow-Geschäft“ getrieben. Dieser Teil ist nicht von der Marktpositionierung abhängig.
in € Tausend
Zinsüberschuss
2006
2005
Veränderung
223.422
184.422
21,1%
Kreditrisikovorsorgen
24
-2
-
223.446
184.420
21,2%
16.237
36.131
-55,1%
215.088
121.503
77,0%
35.745
-1.894
-
-159.973
-116.131
37,8%
Sonstiges betriebliches Ergebnis
-40.003
14.333
-
Jahresüberschuss vor Steuern
290.539
238.361
21,9%
15,4%
25,6%
-10,2 PP
12.555.160
10.952.194
14,6%
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
2.119
1.305
62,4%
Cost/Income Ratio
35,0%
34,0%
1,0 PP
855.060
762.848
12,1%
33,0%
31,2%
1,8 PP
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge
Provisionsüberschuss
Handelsergebnis
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
Anteil am Ergebnis vor Steuern
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko)
Durchschnittliches Eigenkapital
Return on Equity vor Steuern
Proprietary Trading weist einen Ergebniszuwachs von 22 Prozent auf € 291 Mio. aus. Der Zinsüberschuss stieg um 21 Prozent, was vor allem auf Volumensteigerungen bei Investments in mittel- und
längerfristige Veranlagungen zurückzuführen ist. Während der Provisionsüberschuss gegenüber dem
Vergleichszeitraum um € 20 Mio. zurückging, stieg das Handelsergebnis um mehr als € 90 Mio.
Bedingt durch die Erhöhung des Personalstandes um 814 Mitarbeiter bzw. 62 Prozent nahmen die
Verwaltungsaufwendungen um knapp 38 Prozent zu. In geringem Ausmaß spiegelte sich dieser
Ressourcenaufbau auch in der Cost/Income Ratio wider. Diese lag 2006 mit 35,0 Prozent um einen
Prozentpunkt über dem Vergleichswert des Vorjahres.
132
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Proprietary Trading
Das sonstige betriebliche Ergebnis weist gegenüber dem Vorjahr einen negativen Saldo aus. Dies ist
vor allem auf die Stichtagsbewertung von derivativen Instrumenten des Bankbuchs sowie auf Aufwendungen für Instrumente zur Absicherung von Wertpapierergebnissen zurückzuführen. Das sonstige
betriebliche Ergebnis ist daher im Zusammenhang mit dem Ergebnis aus Finanzinvestitionen zu sehen,
worin die entsprechenden Gegenpositionen enthalten sind.
Der Return on Equity stieg um 1,8 Prozentpunkte auf 33 Prozent. Der Anteil dieses Segments am
Gesamtergebnis sank 2006, bedingt durch die konsolidierten Einmaleffekte, auf 15,4 Prozent. Ohne
deren Berücksichtigung lag der Anteil des Segments Proprietary Trading bei 23 Prozent.
Abflachung der Zinskurve führt zu engeren Spreads bei Euro-Renten
2006 verzeichneten auf dem Euro-Rentenmarkt sämtliche Laufzeiten Kursrückgänge. Auslöser dafür
waren die anziehende Konjunktur und steigende Zinsen im Euroraum. Diese Entwicklung erreichte
zur Jahreshälfte mit einer Rendite von 4,15 Prozent für zehnjährige Anleihen ihren Höhepunkt.
Danach zeigte der europäische Rentenmarkt mit zunehmender Abflachung der Zinskurve jedoch ein
differenziertes Bild. Per Jahresultimo lagen die Renditen einer zehnjährigen Bundesanleihe bei 3,95
Prozent, jene einer zweijährigen bei 3,88 Prozent.
Trotz eines weiterhin hohen Leistungsbilanzdefizits hatten die USA 2006 kein Problem, dieses Defizit
über Kapitalzuflüsse zu finanzieren. Bis Jahresmitte führten kontinuierlich steigende Leitzinsen – ausgehend von 4,25 Prozent auf 5,25 Prozent – zu einer Ausweitung des Zinsvorsprungs gegenüber dem
Euroraum und Japan.
Euro legt gegenüber Dollar und Yen kräftig zu
Die aufgrund schwacher Vorlaufindikatoren absehbare Zinspause der US-Notenbank führte bereits
im zweiten Quartal 2006 zu deutlichen Anstiegen des Euro gegenüber dem US-Dollar. Im zweiten
Halbjahr verringerte sich die Zinsdifferenz zwischen den USA einerseits und der Eurozone und Japan
andererseits kontinuierlich, wobei das Verhältnis des Euro zum US-Dollar allerdings erst gegen Jahresende erneut deutlich zugunsten der europäischen Gemeinschaftswährung ausschlug. Im Dezember
erreichte der Wechselkurs mit 1,33 Euro je US-Dollar schließlich seinen Jahreshöchststand.
In Japan markierte die Zinsanhebung im Juli 2006 zwar das Ende der jahrelangen Ära der Nullzinspolitik, den Yen konnte das allerdings nicht unterstützen. Das Währungsverhältnis Euro zu Yen wurde
durch die sich ausweitende Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und Japan von 140 zu Jahresbeginn
auf 157 zum Jahresende getrieben. Gegenüber dem US-Dollar notierte der Yen im Jahresverlauf
zwischen 109 und 122 und beendete das Jahr mit 119 im oberen Bereich dieser Bandbreite.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
133
Proprietary Trading
RZB 2006
Entwicklung der Euro-Wechselkurse
12,5%
10,0%
7,5%
5,0%
2,5%
0%
-2,5%
01.06
USD/€
03.06
JPY/€
PLN/€
05.06
RUB/€
07.06
09.06
11.06
01.07
03.07
HUF/€
Kapazitäts- und Angebotsausweitung im Fixed Income
Um dem gestiegenen Kundenbedarf Rechnung zu tragen, wurden im Bereich Fixed Income – hier
erfolgt der Handel von Kreditrisiken in Form von Anleihen und Kreditderivaten sowie der Handel von
Zinsen und strukturierten Produkten – die Handelsbücher weiter stark ausgebaut. Hervorzuheben
ist hierbei vor allem der Ausbau der Bücher in CEE-Währungen wie etwa in ungarischen Forint,
polnischen Zloty sowie slowakischen und tschechischen Kronen.
Im Jahr 2006 wurde ein Order Execution Desk etabliert, der als zentrale Drehscheibe für Kundenanfragen einen raschen und kosteneffizienten Bondhandel erlaubt. Damit wurde der Weg zwischen
Kunde und Händler erheblich verkürzt. Die Rolle der RZB als aktiver Handelspartner mit Tischen in
Wien, London und Singapur hat dadurch deutlich an Bedeutung gewonnen.
Im Bereich Financial Engineering wurden die Kapazitäten für die Strukturierung von maßgeschneiderten Fixed Income-Produkten weiter ausgebaut und die Preisbildung durch die Implementierung einer
leistungsfähigen state-of-the-art Software, einer so genannten Pricing Engine, automatisiert. Im Jahr
2006 wurde ein Political Risk Swap entwickelt, der auf die synthetische Übernahme von politischem
Risiko in ausgesuchten Märkten abzielt.
134
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Proprietary Trading
Foreign Exchange mit kräftigem Umsatzplus
Unterstützt vom positiven Marktumfeld weist der Bereich Foreign Exchange eine Umsatzsteigerung
im Ausmaß von 25 Prozent aus. Dieser Zuwachs im Geschäftsvolumen basiert auf dem Ausbau der
starken Position im Devisenhandel. 2006 nahm die RZB nicht nur in den Währungen der zehn größten
Industrienationen, sondern insbesondere in den Währungen des CEE-Raumes eine der weltweit führenden Positionen ein. Gemessen am Umsatz lag sie z. B. im Handel von USD/PLN auf der elektronischen
Handelsplattform Reuters Dealing – diese ist mit weltweit 112 Handelsteilnehmern die wichtigste
Devisenhandelsplattform für osteuropäische Währungen – auf Rang vier.
Auf die freie Konvertierbarkeit von RON, HRK und RUB bzw. auf die daraus entstehende Nachfrageentwicklung hat die RZB rechtzeitig mit dem Ausbau ihrer personellen Ressourcen innerhalb und
außerhalb Österreichs reagiert. Der Handel mit Banknoten war im abgelaufenen Geschäftsjahr neben
der Vertiefung bereits bestehender Kundenbeziehungen insbesondere von der Neukundengewinnung
im GUS-Raum und dem Mittleren Osten geprägt. Mit der Forcierung des Handels in den wichtigsten
osteuropäischen Währungen konnte sich die RZB 2006 als führender Market Maker in diesem
Marktsegment etablieren.
Money Markets lanciert US-Commercial Paper Programm
Wenngleich sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen angesichts hoher Energiepreise und
vorherrschender Marktunsicherheit bezüglich der US-Geldpolitik schwierig gestalteten, blickt RZB
Money Markets auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Mit der Einführung des US-Commercial Paper
Programms erreichte die RZB 2006 einen wichtigen Meilenstein ihrer Refinanzierungsstrategie.
Das im Sommer aufgesetzte Programm mit einem Gesamtvolumen von bis zu USD 4,0 Mrd. richtet
sich an US-Investoren wie Geldmarktfonds und Investmentgesellschaften sowie private Unternehmen
und öffentliche Institutionen. Dadurch wurden die Refinanzierungsmöglichkeiten der RZB im US-Dollar
mit Laufzeiten bis zu einem Jahr erweitert. Bereits nach wenigen Wochen war die Zielauslastung
erreicht und konnte seither konstant gehalten werden.
Securities Finance mit erweiterter Produktpalette
Für RZB Securities Finance war 2006 abermals ein Rekordjahr. Sowohl Kundenbasis als auch Geschäftsvolumen wurden beträchtlich gesteigert. Die treibenden Faktoren waren dabei die Erweiterung der
Produktpalette, wie etwa erstmalige in RUB denominierte Transaktionen, und der Ausbau der Handelsaktivitäten in CEE.
Mit der erfolgreichen Einführung eines hochleistungsfähigen Front Office-Systems ist die Basis für die
zentrale Verwaltung aller Wertpapierbestände geschaffen worden. Dabei handelt es sich um eine
state-of-the-art Technologie, die den Ausbau der weiteren Geschäftstätigkeiten in den Segmenten der
kurzfristigen Finanzierung sowie dem Wertpapierleihegeschäft unterstützt.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
135
Proprietary Trading
RZB 2006
ABS- und CDO-Portfolio für institutionelle Kunden zugänglich gemacht
Investments in Asset Backed Securities (ABS) und Collateralized Debt Obligations (CDO) machen aufgrund der attraktiven Margen, der guten Bonität und der Diversifikationsbreite der zugrunde liegenden
Forderungen einen kontinuierlich wachsenden Anteil innerhalb des RZB-Portfolios aus.
Trotz der im Vergleich zum Vorjahr zu beobachtenden Einengung der Margen konnte 2006 – bei
unverändertem Investmentgrade-Rating des Portfolios – ein konstanter Spread erzielt werden.
Erreicht wurde dies durch die Optimierung von Analyse- und Pricing-Instrumenten, den Einsatz
neuer quantitativer Modelle sowie eines konservativen, auf Stabilität ausgelegten Managements des
Alternative Investments- und Hedgefonds-Portfolios. Der Aufbau einer Fonds-Plattform ermöglicht
institutionellen Kunden seit 2006, in ein aktiv gemanagtes ABS- und CDO-Portfolio zu investieren.
Balance Sheet Management bereitet Weg zur Kapitalmarktfinanzierung
RZB Balance Sheet Management übernimmt die aktive, zentrale Steuerung der Vermögenswerte der
RZB und treibt die Weiterentwicklung bzw. Optimierung der Bilanzsteuerungsinstrumente kontinuierlich
voran. 2006 war dabei geprägt von der Erweiterung der Steuerungsinstrumente, wodurch der Kreis
der Investoren und Interessenten wesentlich vergrößert werden konnte.
2006 wurde die Interbankfinanzierung zugunsten von Kapitalmarktfinanzierungen reduziert. Die
Entwicklung innovativer Kapitalmarktinstrumente und der Aufbau aktiver Debt Investor Relations
ermöglichten der RZB, international mit ihren Eigenemission zu reüssieren.
Nach der Platzierung einer variabel verzinslichen Anleihe in der Höhe von € 1 Mrd. mit 11 Basispunkten über Euribor zu Jahresbeginn emittierte die RZB im April eine hybride Tier 1-Anleihe mit
einem Volumen von € 500 Mio. und einem Aufschlag von 95 Basispunkten auf den Mid-Swap-Satz.
Diese Transaktion machte die RZB zur ersten Bank Österreichs, die eine derart großvolumige Einzelemission bei internationalen Kredit-Investoren platziert hat. Im Jahr 2006 erfolgte weiters die Emission
einer Lower Tier 2-Anleihe mit einem Volumen von € 400 Mio. zu 35 Basispunkten über dem Euribor.
Ein neues Team wurde etabliert, um im Rahmen der Einheit Asset-/Liability Management das risikoklassenübergreifende Management des Bankbuchs zu verstärken.
Credit Value Book unterstützt Risikomanagement
Mit Beginn des zweiten Quartals wurde die Abteilung Credit Value Book neu etabliert und mit dem
Mandat ausgestattet, ein hoch qualitatives, diversifiziertes Kreditrisiko-Portfolio bestehend aus
internationalen Corporate-, Financials- sowie Sovereign-Risiken zu bilden. Zusätzlich unterstützt
die Einheit als Produkt- und Marktspezialist für Kreditrisikoinstrumente das Kredit- sowie das
Länderausfallrisiko-Management der RZB.
136
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Proprietary Trading
Raiffeisen Centrobank behauptet ihre starke Marktposition
Der Marktanteil der Raiffeisen Centrobank, dem Equity Haus der RZB, lag 2006 im Wertpapierhandel
an der Börse Wien bei rund 13 Prozent. Ihre marktführende Position auf dem Wiener Kapitalmarkt
untermauerte sie mit einem Anteil von rund 70 Prozent an den Specialist- bzw. Market Maker
Mandaten. Neben ihrer starken Stellung auf dem Heimmarkt Österreich ist die Raiffeisen Centrobank
über Mitgliedschaften an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Zürich, Mailand, London, Budapest und
Warschau auch international gut positioniert.
Ausblick
Im Segment Proprietary Trading steht auch im laufenden Geschäftsjahr die kundenbezogene Angebotserweiterung im Vordergrund. So ist etwa im Fixed Income-Bereich die Erweiterung des Leistungsspektrums um Swapbücher in RUB, RON und BGN geplant. Der weitere Ausbau der Produktpalette
ist darüber hinaus im Bereich Financial Engineering und in den Bereichen Commodities, Credit und
FX geplant.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
137
Participations and Other
RZB 2006
Participations and Other
Dieses Segment beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten vor allem das umfangreiche Beteiligungsportefeuille der RZB. Darin enthalten sind auch die assoziierten Unternehmen, die mittels Equity-Methode
in die Bilanz integriert sind. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen enthalten, speziell
jene der Raiffeisen Zentralbank als Muttergesellschaft und von nachgeordneten Verwaltungsholdings.
in € Tausend
2006
2005
Veränderung
Zinsüberschuss
49.251
59.335
-17,0%
Kreditrisikovorsorgen
-4.269
484
-
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge
44.981
59.819
-24,8%
3.186
-5.081
-
-2.758
-2.559
-
105.080
23.368
350%
-155.823
-151.360
-
Provisionsüberschuss
Handelsergebnis
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
48.672
41.542
-17,2%
Ergebnis aus Endkonsolidierungen
517.401
-
-
Jahresüberschuss vor Steuern
560.739
-34.271
-
29,8%
-
-
3.582.952
2.995.654
19,6%
3.053
2.633
16,0%
157,7%
161,5%
-3,8 PP
Durchschnittliches Eigenkapital
244.014
208.655
16,9%
Return on Equity vor Steuern
225,9%
-16,4%
-
Anteil am Ergebnis vor Steuern
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko)
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
Cost/Income Ratio
Der Periodenüberschuss vor Steuern stieg vorwiegend durch den Einmaleffekt aus den Verkäufen der
Raiffeisenbank Ukraine und des Minderheitsanteils an der kasachischen Bank TuranAlem. Der Rückgang bei den Zinserträgen von 17 Prozent ist durch die etwas geringeren realen Erträge aus der
Eigenkapitalverzinsung nach Abzug der auf die anderen Geschäftsfelder verteilten kalkulatorischen Verzinsung verursacht. Verwaltungsaufwendungen, die überwiegend Kosten der Nichtbanken sowie der
Steuerung des Konzerns beinhalten, stiegen geringfügig um 3 Prozent auf € 156 Millionen. Der Anteil
des Segmentes am Gesamtergebnis lag wegen der Einmaleffekte bei 30 Prozent.
Die Flughafen Wien AG bildete gemeinsam mit der Raiffeisen Zentralbank und der slowakischen
Private Equity Group Penta das Consortium TwoOne, das den Zuschlag für die Privatisierung des
66-Prozent-Anteils am Flughafen Kosice erhielt. Das Closing der Transaktion hat am 25. Oktober 2006
stattgefunden. Weiters wurde im Dezember 2006 der von RZB Private Equity Holding AG gehaltene
Anteil an der Unternehmens Invest Aktiengesellschaft an deren Hauptaktionär CROSS Industries AG
verkauft.
138
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Participations and Other
Im Folgenden sind die geschäftspolitisch bedeutendsten sowie die ergebniswirksamsten Beteiligungen
dieses Segments beschrieben. Ein Überblick über wesentliche Beteiligungen, deren Ausmaß und
Struktur (direkt oder indirekt) findet sich im Beteiligungsspiegel im Anhang (Seite 227ff).
Entwicklung des verrechneten Prämienvolumens
der UNIQA Group Austria
UNIQA Versicherungen AG. Die UNIQA Group
Austria ist eine der führenden Versicherungsgruppen Zentraleuropas. Auf den CEE-Versicherungsmärkten verfolgt sie ein konsequent renditeorientiertes Wachstum durch Expansion und
Internationalisierung – so erfolgte im Jahr 2006
der Markteintritt in Serbien und in der Ukraine.
UNIQA ist damit in 15 CEE-Ländern aktiv. Bei
der Erschließung dieser Märkte unterstützen sich
UNIQA und die RZB im Rahmen einer „Preferred
Partnership“ gegenseitig. In Italien, Deutschland,
der Schweiz und Liechtenstein ist UNIQA als
Nischenversicherer mit klaren Zielgruppen
vertreten.
5.050,0
in € Mio.*
4.730,4
4.550
1.631,0
1.344,8
3.900
3.777,8
700,8
3.250
2.600
3.132,8
2.687,1
402,3
307,0
1.950
1.300
650
2006 steigerte die UNIQA Group das Volumen der
verrechneten Prämien nach vorläufigen Zahlen um
6,8 Prozent auf € 5.050 Mio. Die internationalen
Internationaler Anteil.
*Inklusive Sparanteil der Prämien aus der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung.
Gesellschaften trugen dazu € 1.631 Mio. bei
(+ 21,3 Prozent). Der internationale Anteil am
Prämienvolumen der Gruppe betrug im Jahr 2006 über 32 Prozent. Am österreichischen Markt stiegen
2006 die verrechneten Prämien um 1,0 Prozent auf € 3.419 Mio. Die UNIQA Gruppe weist für das
abgelaufene Geschäftsjahr nach vorläufigen Zahlen ein um 23,4 Prozent gestiegenes EGT von € 235
Mio. (2005: € 190,3 Mio.) aus.
0
2002
2003
2004
2006
2005
Finanzierungsleistungen und finanzierte Wohneinheiten
der Raiffeisen Bausparkasse in Österreich
in € Mio.
in Stück
1.200
11.063
9.903
1.000
10.406
1.020
800
12.000
1.053
10.000
8.000
7.474
796
600
6.203
613
6.000
655
400
4.000
200
2.000
0
0
Finanzierungsleistungen in € Millionen
Interview
Lagebericht
Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H.
Die Raiffeisen Bausparkasse nützte die guten
Rahmenbedingungen des Jahres 2006. Das hohe
Finanzierungsvolumen des Jahres 2005 wurde
um 3,2 Prozent ausgeweitet. Insgesamt wurden
€ 1,05 Mrd. Baugeld ausbezahlt. Das entspricht
einem Marktanteil von 35 Prozent. Die lebhafte
Nachfrage nach Darlehen bewirkte einen weiteren
Anstieg der Ausleihungen um 3,5 Prozent auf
€ 5,03 Mrd., womit ein Marktanteil von 35 Prozent
erzielt wurde. In Österreich wurden insgesamt
275.700 neue Bausparverträge abgeschlossen,
das entspricht einem Marktanteil von 32 Prozent.
In der Slowakei, Tschechien, Kroatien und
Rumänien, wo die Raiffeisen Bausparkasse jeweils
mit einer Tochtergesellschaft vertreten ist, wurden
316.000 Bausparverträge abgeschlossen.
Finanzierte Wohneinheiten
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
139
Participations and Other
RZB 2006
Die Bilanzsumme der nach HGB-Bestimmungen bilanzierenden Raiffeisen Bausparkasse belief sich auf
€ 6,2 Mrd. (2005: € 6,2 Mrd.). Ihr Eigenkapital liegt bei € 161,5 Mio. (2005: € 158,6 Mio.). Mit
einem Gewinn vor Steuern von € 13,1 Mio. wurde ein Return on Equity vor Steuern von 8,2 Prozent
erzielt. In Österreich beschäftigt das Institut rund 300 Mitarbeiter.
Marktanteile im österreichischen Investmentfonds-Geschäft
per 31.12.2006
Raiffeisen Capital
Management
23,49%
Rest*
42,81%
Mitbewerber 1
17,87%
Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.
(Raiffeisen Capital Management). Gemeinsam
mit den drei 100-prozentigen Töchtern, der
Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage-GmbH,
der Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank AG
und der Auslandsvertriebsgesellschaft Raiffeisen
International Fund Advisory (RIFA), tritt die
Raiffeisen KAG unter der Dachmarke Raiffeisen
Capital Management (RCM) auf.
Insbesondere das dynamische Auslandsgeschäft
trug zu einem Wachstum um rund € 4,6 Mrd. oder
*davon 5,53 PP anderer
13,3 Prozent auf € 39,3 Mrd. bei. Damit stieg
KAGs der Raiffeisen Bankengruppe
das Volumen bei RCM beinahe doppelt so stark
wie jenes des österreichischen Gesamtmarktes für
Investmentfonds (plus 7,5 Prozent). Die Position als Nummer Eins am österreichischen Fondsmarkt
konnte somit um 1,2 Prozentpunkte auf 23,5 Prozent (per Jahresultimo) ausgebaut werden. Zahlreiche
Auszeichnungen sind Zeugnis für die höchstqualitative Arbeit von RCM in allen Bereichen.
Mitbewerber 2
15,83%
Die Raiffeisen Capital Management weitete im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 41,5 Prozent
auf € 242 Mio. aus und erzielte einen Vorsteuergewinn (nach HGB) von € 9 Mio. Die Bilanzsumme
stieg auf € 140 Mio. (2005: € 121 Mio.), das Eigenkapital auf € 25 Mio. (2005: € 20 Mio.). Der
Return on Equity vor Steuern betrug 35 Prozent (2005: 60 Prozent). Das Unternehmen beschäftigte
durchschnittlich 230 Mitarbeiter, davon durchschnittlich 225 in Österreich.
Raiffeisen Investment AG (RIAG). Die im internationalen M&A-Geschäft tätige RIAG baute 2006 ihre
Marktführerschaft in Österreich sowie in CEE weiter aus. Gemessen an der Zahl der Transaktionen
liegt sie in Südosteuropa mit einem Marktanteil von rund 10 Prozent als Nummer Eins vor den großen
internationalen Investmentbanken. Aufgrund des sich rasant entwickelnden M&A-Marktes in Russland
wurde das Team in Moskau mit neuem Management verstärkt.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Privatisierung des türkischen Stahlwerkes Erdemir bekam die
RIAG ein Mandat zur Unterstützung der türkischen Regierung bei der Privatisierung der einzigen
petrochemischen Raffinerie des Landes, Petkim. Mit der Übernahme des Groundhandling (FlughafenBodenverkehrsdienste) des Flughafen Budapest durch den u.a. in Istanbul und Ankara tätigen Bodenverkehrsdienstleister Celebi wurde eine weitere Transaktion mit türkischer Beteiligung abgewickelt.
Weitere Transaktionen in Südosteuropa betrafen u.a.: Privatisierung der Telekom Srpske, Beratung der
UNIQA bei der Akquisition der Versicherung Zepter Osiguranje, Unterstützung des deutschen PharmaUnternehmens Anzag beim Erwerb einer Pharma-Kette in Rumänien und Beratung beim Verkauf von
K&K Electronics, dem Marktführer im Bereich Electronic Retail in Bulgarien.
140
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Participations and Other
Mit 63 Mitarbeitern erwirtschaftete die RIAG im abgelaufenen Jahr bei einem Brutto-Honorarvolumen
von € 18,6 Mio. ein EGT in Höhe von € 6 Mio. Ihre Bilanzsumme betrug zum Jahresultimo 2006
€ 23,0 Mio.
Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI). Kernbereiche dieser Holdinggesellschaft sind
ihre strategischen Beteiligungen in Österreich und in CEE im Nahrungs- und Genussmittelsektor:
„Mehl & Mühle“, „Vending“ (Automatencatering für Heißgetränke und Verpflegung) und „Sonstige“
(Zucker, Spezialitäten, Frucht und Casinos). Mit beiden Segmenten ist die LLI in Österreich und einigen
Nachbarländern Marktführer; wo diese Position noch nicht erreicht ist, wird eine solche angestrebt.
Darüber hinaus ist eine flächendeckende Marktpräsenz in allen CEE-Ländern und Südosteuropa
geplant.
Im Geschäftsjahr 2005/06 erhöhte sich der Konzernumsatz auf € 678,7 Mio. (2004/05: € 619,0 Mio.);
das Vorsteuerergebnis betrug € 35,2 Mio. (2004/05: € 36,0 Mio.). Der nach IFRS-Bestimmungen
bilanzierende LLI-Konzern erhöhte mit durchschnittlich 2.587 Mitarbeitern (davon 480 in Österreich)
seine Bilanzsumme um 11,1 Prozent auf € 738,2 Mio.; der Return on Equity vor Steuern betrug
12,6 Prozent.
ÖPAG Pensionskassen AG. Die ÖPAG nimmt langfristig betrachtet im Performance-Vergleich eine
Spitzenstellung ein. Sie erwirtschaftete 2006 eine Performance von etwa 5 Prozent (die Bandbreite
liegt – je nach Veranlagungs- und Risikogemeinschaft – zwischen 4 und 9 Prozent) und befindet
sich damit weiterhin in führender Position. Ihr Marktanteil bei den Begünstigten (Anwartschafts- und
Leistungsberechtigten) sowie bei den Pensionskassenbeiträgen beträgt rund ein Viertel, bei den
Verträgen liegt der Marktanteil mit mehr als 40 Prozent erheblich höher. Bei allen erfolgsrelevanten
Kennziffern ist die ÖPAG im Spitzenfeld positioniert.
ÖVK Vorsorgekasse AG (ÖVK). Die ÖVK ist eine Mitarbeitervorsorgekasse, die über das Vertriebsnetz der Raiffeisen Bankengruppe und UNIQA für alle in Österreich tätigen Unternehmen und
deren Arbeitnehmer betriebliche Mitarbeitervorsorge („Abfertigung neu“) anbietet. Per Ende 2006
ver waltete die ÖVK € 236 Mio. – das entspricht einer Steigerung von 74 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Die ÖVK erhöhte 2006 ihre Kundenzahl um 32 Prozent auf rund 87.000 Unternehmen, das
entspricht einem Marktanteil von 28 Prozent. Der Zuwachs bei der Zahl der Anwartschaftsberechtigten
betrug gut 36 Prozent auf 939.000 Personen. Im Performance-Vergleich mit den österreichischen
Mitarbeitervorsorgekassen lag die ÖVK 2006 mit 4,6 Prozent an der Spitzenposition.
Raiffeisen Wohnbaubank AG (RWBB). Diese Spezialbank emittiert steuerbegünstigte Wohnbauanleihen. Mit einem platzierten Emissionserlös von mehr als € 170 Mio. baute die RWBB im Jahr
2006 ihre Position als wichtiger Partner für die Refinanzierung von Wohnbauprojekten der Raiffeisen
Bankengruppe weiter aus. Das nach HGB-Bestimmungen bilanzierende Institut weist per Ende 2006
nach vorläufigen Zahlen eine Bilanzsumme von € 1.176 Mio. (2005: € 1.059 Mio.), anrechenbare
Eigenmittel von € 5,70 Mio. (2005: € 5,65 Mio.) und ein EGT von € 1,03 Mio. (2005: € 0,99 Mio.)
aus. Daraus resultiert ein Return on Equity vor Steuern von 16,9 Prozent (2005: 16,9 Prozent).
Notartreuhandbank AG. Als einzige von der Österreichischen Notariatskammer zertifizierte Bank
für Treuhandeinlagen der österreichischen Notare verwaltete die Notartreuhandbank im Jahr 2006
auf rund 54.000 Konten im Jahresdurchschnitt € 813 Mio. Treuhandgelder; dies entspricht einer
Steigerung um 24 Prozent oder € 158 Mio. gegenüber 2005.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
141
Participations and Other
RZB 2006
VISA-SERVICE Kreditkarten AG. Mit über 970.000 VISA-Karteninhabern und rund 95.000 Akzeptanzstellen erzielte VISA im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von € 4,4 Mrd. (plus 9,1 Prozent
gegenüber 2005), davon € 3,1 Mrd. (plus 7,5 Prozent) bei österreichischen Händlern. Damit ist
VISA die umsatzstärkste Kreditkarte in Österreich und hält bei einem Marktanteil (ausgegebene Kreditkarten) von rund 44 Prozent. Die zuletzt neu eingeführten Produkte wie etwa das Tourismusportal
„Urlaub mit VISA“, die „VISA Electron Prepaid-Karte“ oder der VISA-Standard „Verified by VISA“
zum sicheren Bezahlen im Internet finden im Kunden- und Partnerbereich hohe Akzeptanz.
Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH. Im Auftrag der österreichischen Banken entwickelt
Europay Zahlungskarten wie die multifunktionale Maestro-Bankomatkarte, die elektronische Geldbörse
Quick und eine Vielzahl unterschiedlicher MasterCard-Kreditkarten. Europay Austria serviciert über
95.000 Vertragspartner; das Jahr 2006 brachte einen deutlichen Anstieg des Zahlungsvolumens von
9,5 Prozent auf € 16,1 Mrd. Im Einzelnen erzielte MasterCard einen Umsatz von € 3,72 Mrd.
(plus 9,9 Prozent). Bei der Maestro-Bankomatkarte stieg das Zahlungsvolumen um 9,4 Prozent auf
€ 12,25 Mrd.; das Quick-Zahlungsvolumen legte hingegen um 0,7 Prozent auf € 134,7 Mio. zu.
Positiv entwickelt haben sich der Maestro SecureCode (sicheres Bezahlen im Internet) und das Marktsegment Prepaid. Seit September können via Internet (Online-Portal) Umsatzabfragen, elektronische
Monatsabrechnungen, Reklamationen sowie Verwaltung der Kartendaten und Rückzahlungsmodalitäten bei Teilzahlungen durchgeführt werden, wobei sämtliche Funktionen rund um die Uhr zur
Verfügung stehen.
Raiffeisen evolution project development GmbH. Das Unternehmen ist mit seinen Tochtergesellschaften ein führender Immobilien-Developer in Österreich und CEE und tritt insbesondere in jenen
Märkten auf, die sich durch hohes Wachstums- sowie durch hohes Gewinnpotenzial auszeichnen. So
werden derzeit verstärkt Projekte in Russland, Rumänien und Polen entwickelt bzw. wurden bereits
errichtet. Der Markteintritt in der Ukraine ist geplant. Umfangreiche Projektentwicklungsaktivitäten
des vergangenen Jahres sind die Basis für ein erfolgreiches Projektabwicklungsjahr 2007. Das Unternehmen strebt ein laufend zu bearbeitendes Projektvolumen (Eigen- und Dienstleistungsprojekte) in
Österreich und in den CEE-Ländern ich Höhe von insgesamt rund € 800 Mio. mit einer jährlichen
Leistung von rund € 140 bis € 200 Mio. an. Im vergangenen Jahr wurde – inklusive der Bestandsveränderungen – mit durchschnittlich 160 Mitarbeitern (davon 89 in Österreich) eine Betriebsleistung
von € 132 Mio. erzielt. Die Bilanzsumme des nach IFRS bilanzierenden Unternehmens beträgt zum
Jahresultimo 2006 € 180 Mio., das Eigenkapital € 77,7 Mio. (jeweils vorläufige Werte).
Raiffeisen Informatik GmbH. Die Raiffeisen Informatik, mit 10,4 Prozent Marktanteil der zweitgrößte
IT-Services-Anbieter in Österreich, bietet mit ihren Tochterunternehmen Dienstleistungen im Bereich
IT-Operations, Outsourcing, Security Services, Software Solutions, Output Services und Client Management an. 2006 hat sie u.a. zwei Outsourcing-Projekte (Raiffeisen Leasing und Raiffeisen Bausparkasse)
innerhalb des Raiffeisensektors sowie weitere Marktprojekte (Mannheimer Versicherung, NÖ-Landeskrankenhäuser) erfolgreich durchgeführt. In den nächsten Jahren ist eine Expansion in die Bereiche
öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen sowie eine weitere Internationalisierung geplant. Zum
Jahresende beschäftigte das Unternehmen (inklusive der Tochterunternehmen) 1.049 Mitarbeiter. Der
Umsatz der Raiffeisen Informatik erreichte im abgelaufenen Jahr € 204,2 Mio., die Bilanzsumme
€ 91,6 Mio. und das EGT € 1,8 Mio.
142
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Participations and Other
F.J. Elsner & Co. GesmbH und F.J. Elsner Trading GesmbH. Diese beiden Gesellschaften bilden
zusammen das Handelshaus Elsner, das von Wien aus in Zusammenarbeit mit seinen Repräsentanzen
und Niederlassungen in Peking, Kiew, Miami, Moskau, New York, Riga, Sofia und Varschez den
traditionellen „Ost-West-Handel” betreiben. Die F.J. Elsner & Co. GesmbH beschäftigt sich vorwiegend
mit Vertretungsgeschäften im Papier- und Zellstoffsektor, handelt mit Plywood und betreibt das noch
verbliebene Kühlhaus in Bulgarien, das nach Abverkauf der produzierten Restwaren vor allem als
Lager für Fremdware geführt wird. Die durchschnittlich 90 Mitarbeiter (davon 9 in Österreich) erzielten einen Umsatz von € 24,5 Mio. und ein EGT von € 67 Tausend; der Return on Equity vor Steuern
machte 4,4 Prozent aus. Die Bilanzsumme hat sich auf € 8,5 Mio. reduziert. Die F.J. Elsner Trading
GesmbH handelt mit Stahl- und Chemieprodukten. In diesem Geschäftsfeld erzielten 36 Mitarbeiter
(davon 27 in Österreich) einen Umsatz von € 179,4 Mio., ein EGT von € 0,9 Mio. und einen Return
on Equity vor Steuern von 18,3 Prozent. Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahresstichtag um
67 Prozent auf € 60,6 Mio. gestiegen (alle Werte nach HGB und per 30. Juni 2006).
Strategische Ziele und Ausblick
Entsprechend den geltenden Grundsätzen der Beteiligungsstrategie der RZB wird auch im Geschäftsjahr 2007 der Hauptfokus im Beteiligungsbereich im Eingehen bzw. Halten von langfristigen Beteiligungen an Unternehmen liegen, die in den Kerngeschäftsfeldern der RZB tätig sind oder diese
aufgrund ihrer Geschäftstätigkeit unterstützen können. Darüber hinaus wird ein weiterer Schwerpunkt
im Beteiligungsbereich auf jenen Beteiligungsunternehmen und Tochtergesellschaften liegen, die
Produkte und Dienstleistungen für die gesamte Raiffeisen Bankengruppe bereitstellen. Dies ist vor
dem Hintergrund der Funktion der RZB als Spitzeninstitut innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe in
Österreich zu sehen. Das Eingehen von reinen Finanzbeteiligungen wird bei Vorliegen entsprechender
Opportunities im Einzelfall jeweils überprüft werden.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
143
Erfolgsrechnung
RZB 2006
Konzernabschluss
Erfolgsrechnung
1.1.–31.12.
2006
1.1.–31.12.
2005
Veränderung
in € Tausend
Notes
Zinserträge
5.245.019
3.516.633
49,1%
Zinsaufwendungen
-3.058.526
-1.910.410
60,1%
Zinsüberschuss
(2)
2.186.493
1.606.223
36,1%
Kreditrisikovorsorgen
(3)
-346.431
-206.620
67,7%
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge
1.840.062
1.399.603
31,5%
Provisionserträge
1.372.801
969.054
41,7%
-195.783
-150.212
30,3%
43,7%
Provisionsaufwendungen
Provisionsüberschuss
(4)
1.177.018
818.842
Handelsergebnis
(5)
256.685
172.448
48,8%
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
(6)
141.551
26.037
443,7%
Verwaltungsaufwendungen
(7)
-2.113.095
-1.574.027
34,2%
Sonstiges betriebliches Ergebnis
(8)
62.695
86.962
-27,9%
517.401
-
-
1.882.316
929.864
102,4%
-250.917
-225.220
11,4%
1.631.399
704.644
131,5%
-461.967
-253.780
82,0%
1.169.432
450.864
159,4%
Ergebnis aus Endkonsolidierungen
Jahresüberschuss vor Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
(9)
Jahresüberschuss nach Steuern
Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg
Konzern-Jahresüberschuss
Aufgrund einer Ausweisänderung erfolgte eine erfolgsneutrale Umgliederung für 2005 zwischen Handelsergebnis und
Provisionsüberschuss in Höhe von € 199.805 Tausend; Erläuterungen siehe Seite 168.
in €
Gewinn je Aktie
144
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Notes
1.1.–31.12.
2006
1.1.–31.12.
2005
Veränderung
(10)
239,9
92,6
147,3
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Erfolgsentwicklung
Periodenergebnisse
in € Tausend
H1 2003
H2 2003
H1 2004
H2 2004
Zinsüberschuss
385.588
477.285
515.651
608.216
Kreditrisikovorsorgen
-73.157
-129.058
-93.689
-102.034
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge
312.431
348.227
421.962
506.182
Provisionsüberschuss
228.588
250.709
299.686
325.773
Handelsergebnis
74.710
98.552
56.329
113.517
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
-14.823
-33.990
26.070
67.882
Verwaltungsaufwendungen
-488.559
-528.852
-533.504
-662.556
Sonstiges betriebliches Ergebnis
53.594
43.053
37.957
33.007
Periodenüberschuss vor Steuern
165.940
177.700
308.500
383.806
Steuern vom Einkommen und Ertrag
-33.371
-31.833
-44.542
-81.982
Periodenüberschuss nach Steuern
132.569
145.867
263.958
301.824
Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg
-29.668
-32.533
-39.323
-80.780
Konzern-Periodenüberschuss
102.901
113.334
224.636
221.043
in € Tausend
H1 2005
H2 2005
H1 2006
H2 2006
Zinsüberschuss
732.835
873.388
998.656
1.187.837
Kreditrisikovorsorgen
-110.997
-95.623
-160.353
-186.078
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge
621.838
777.765
838.303
1.001.759
Provisionsüberschuss
382.392
436.450
531.704
645.314
Handelsergebnis
40.300
132.147
148.355
108.330
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
21.855
4.182
-8.796
150.347
-688.713
-885.314
-936.933
-1.176.162
55.110
31.852
6.360
56.335
-
-
-
517.401
432.782
497.082
578.992
1.303.324
-110.446
-114.774
-98.596
-152.321
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Ergebnis aus Endkonsolidierungen
Periodenüberschuss vor Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Periodenüberschuss nach Steuern
Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg
Konzern-Periodenüberschuss
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
322.336
382.308
480.396
1.151.003
-104.992
-148.788
-124.221
-337.746
217.344
233.520
356.175
813.257
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
145
Bilanz
RZB 2006
Bilanz
Aktiva
in € Tausend
Notes
31.12.2006
31.12.2005
Veränderung
(11, 30)
5.017.028
3.305.203
51,8%
Forderungen an Kreditinstitute
(12, 30, 31)
32.005.923
29.646.533
8,0%
Forderungen an Kunden
(13, 30, 31)
53.105.675
39.613.302
34,1%
Barreserve
Kreditrisikovorsorgen
(14)
-1.289.251
-1.078.550
19,5%
Handelsaktiva
(15, 30, 31)
9.854.848
7.494.296
31,5%
Sonstiges Finanzumlaufvermögen
(16, 30, 31)
5.940.147
4.600.725
29,1%
Finanzanlagen
(17, 30, 31)
5.721.616
5.431.059
5,3%
(18, 20)
1.350.342
981.848
37,5%
(19, 20)
1.316.963
1.008.206
30,6%
(21, 30, 31)
2.605.558
2.860.877
-8,9%
115.628.849
93.863.499
23,2%
Notes
31.12.2006
31.12.2005
Veränderung
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(22, 30, 31)
44.129.411
43.416.484
1,6%
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
(23, 30, 31)
44.727.489
32.157.831
39,1%
Verbriefte Verbindlichkeiten
(24, 30)
11.322.460
6.217.210
82,1%
Rückstellungen
(25, 31)
509.152
468.132
8,8%
Handelspassiva
(26, 30, 31)
3.141.250
2.711.462
15,9%
Sonstige Passiva
(27, 30, 31)
2.266.279
2.312.021
-2,0%
Nachrangkapital
(28, 30)
2.895.608
1.630.638
77,6%
(29)
6.637.200
4.949.721
34,1%
Konzern-Eigenkapital
3.573.721
3.068.496
16,5%
Konzern-Jahresüberschuss
1.169.432
450.864
159,4%
Anteile anderer Gesellschafter
1.894.047
1.430.361
32,4%
115.628.849
93.863.499
23,2%
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Sonstige Aktiva
Aktiva gesamt
Passiva
in € Tausend
Eigenkapital
Passiva gesamt
146
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Eigenkapitalentwicklung
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
KonzernJahresüberschuss
Anteile
anderer
Gesellschafter
Gesamt
386.114
635.769
1.206.997
445.679
668.102
3.342.661
Kapitaleinzahlungen
-
-
-
-
655.838
655.838
Gewinnthesaurierung
-
-
372.916
-372.916
-
-
Dividendenzahlungen
-
-
-
-72.763
-37.993
-110.756
Konzern-Jahresüberschuss
-
-
-
450.864
253.780
704.644
Währungsdifferenzen
-
-
89.046
-
35.209
124.254
Capital Hedge
-
-
-7.813
-
-3.844
-11.657
Cash-Flow Hedge
-
-
-91.965
-
-
-91.965
Veräußerungsergebnis von
Beteiligungen ohne
Kontrollverlust
-
-
113.292
-
-
113.292
Verwässerungseffekte
-
-
231.969
-
-124.558
107.410
Eigenkapitalveränderungen in
at-equity Unternehmen
-
-
120.872
-
-
120.872
Sonstige Veränderungen
-
-
11.299
-
-16.171
-4.873
Eigenkapital 31.12.2005
386.114
635.769
2.046.612
450.864
1.430.361
4.949.721
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
KonzernJahresüberschuss
Anteile
anderer
Gesellschafter
Gesamt
386.114
635.769
2.046.612
450.864
1.430.361
4.949.721
18.349
131.631
-
-
50.806
200.786
Gewinnthesaurierung
-
-
344.426
-344.426
-
-
Dividendenzahlungen
-
-
-
-106.438
-71.658
-178.096
Konzern-Jahresüberschuss
-
-
-
1.169.432
461.967
1.631.398
Währungsdifferenzen
-
-
-26.495
-
3.874
-22.621
Capital Hedge
-
-
55.174
-
23.598
78.772
Cash-Flow Hedge
-
-
-79.299
-
-
-79.299
Bewertungsänderungen der zur
Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte
-
-
13.352
-
-
13.352
Eigenkapitalveränderungen in
at-equity Unternehmen
-
-
10.409
-
-
10.409
Sonstige Veränderungen
-
-
37.679
-
-4.901
32.778
Eigenkapital 31.12.2006
404.463
767.400
2.401.858
1.169.432
1.894.047
6.637.200
in € Tausend
Eigenkapital 1.1.2005
in € Tausend
Eigenkapital 1.1.2006
Kapitaleinzahlungen
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
147
Eigenkapitalentwicklung
RZB 2006
Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (Raiffeisen Zentralbank) beträgt zum 31. Dezember 2006
€ 404.463 Tausend. Es besteht aus 5.565.749 nennwertlosen Stückaktien, davon 5.050.029 auf Namen lautenden
Stammaktien sowie aus 515.720 auf Inhaber lautenden stimmrechtslosen Vorzugsaktien.
Gewinnrücklagen
Als Capital Hedge werden Kurssicherungsgeschäfte für Investitionen in wirtschaftlich selbständige Teileinheiten gemäß
IAS 39.102 ausgewiesen.
Die erfolgsneutralen Bewertungsänderungen der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte (AfSBestand) resultieren überwiegend aus Bewertungsänderungen von Beteiligungen.
Die Entwicklung der in den Gewinnrücklagen gebuchten Positionen Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung
(Eigenkapital), Capital Hedge, Cash-Flow Hedge und Bewertungsänderungen AfS stellt sich wie folgt dar:
Währungsumrechnungsdifferenzen
Capital
Hedge
Cash-Flow
Hedge
Bewertungsänderungen
AfS
-101.395
-18.189
3.566
-
Nettoveränderungen im Geschäftsjahr
89.046
-7.813
-91.965
-
Stand 31.12.2005
-12.349
-26.003
-88.398
-
Währungsumrechnungsdifferenzen
Capital
Hedge
Cash-Flow
Hedge
Bewertungsänderungen
AfS
Stand 1.1.2006
-12.349
-26.003
-88.398
-
Nettoveränderungen im Geschäftsjahr
-26.495
55.174
-79.299
13.352
Stand 31.12.2006
-38.844
29.171
-167.697
13.352
in € Tausend
Stand 1.1.2005
in € Tausend
Unter der Position Veräußerungsergebnis von Beteiligungen ohne Kontrollverlust werden jene Ergebnisse ausgewiesen,
die durch den Verkauf von Anteilen an vollkonsolidierten Konzerneinheiten entstehen, ohne dass diese aus dem Konsolidierungskreis ausscheiden. Unter dem Posten Verwässerung sind jene Effekte ausgewiesen, die durch den Bezugsrechtsverzicht der Raiffeisen Zentralbank im Zuge von Kapitalerhöhungen bei der Raiffeisen International Bank-Holding AG
entstanden sind.
Als Eigenkapitalveränderungen in at-equity Unternehmen sind jene der RZB anteilig zurechenbaren, erfolgsneutral im
Eigenkapital zu erfassenden Bewertungsergebnisse zusammengefasst; diese stammen zum überwiegenden Teil aus zur
Veräußerung verfügbaren Vermögenswerten bei at-equity bewerteten Unternehmen.
Die sonstigen Veränderungen in den Gewinnrücklagen gehen auf Anteilsveränderungen bei Konzerneinheiten sowie auf
Währungsdifferenzen zwischen Erfolgsrechnung und Bilanz zurück. In den sonstigen Veränderungen sind auch latente
Steuern, insbesondere auf den Cash-Flow Hedge in Höhe von € 19.853 Tausend (2005: € 23.811 Tausend), enthalten.
148
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Kapitalflussrechnung
in € Tausend
2006
2005
1.631.399
704.644
Ab-/Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sach- und
Finanzanlagen
199.984
179.452
Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen
Jahresüberschuss nach Steuern
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf
den Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit:
553.521
354.936
Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen
-90.363
-22.613
Sonstige Anpassungen (per Saldo)
-85.076
37.042
2.209.465
1.253.460
-21.594.475
-21.058.628
Handelsaktiva
-2.025.914
-2.335.642
Sonstige Aktiva
-1.266.383
-2.188.430
15.932.848
20.853.624
Zwischensumme
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
5.208.145
3.108.247
Handelspassiva
467.632
788.322
Sonstige Passiva
-238.981
78.166
Erhaltene Zinsen
4.714.647
2.064.141
23.835
5.754
-2.491.426
-898.530
-86.066
-59.343
853.326
1.611.142
2.884.941
3.845.897
146.159
114.574
569.369
-
-3.091.402
-4.195.960
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
-538.573
-395.099
Mittelabfluss aus dem Erwerb von Tochterunternehmen
-473.985
-624.370
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
-503.491
-1.254.958
Kapitaleinzahlungen
200.786
655.838
1.264.970
287.727
-178.097
-110.756
1.287.659
832.808
Erhaltene Dividenden
Gezahlte Zinsen
Ertragsteuerzahlungen
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus der Veräußerung von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
Mittelzufluss aus Endkonsolidierungen
Auszahlungen für den Erwerb von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen
Ein-/Auszahlungen nachrangiges Kapital
Dividendenzahlungen
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
149
Kapitalflussrechnung
RZB 2006
in € Tausend
2006
2005
3.305.203
2.098.151
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit
853.326
1.611.142
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
-503.491
-1.254.958
1.287.659
832.808
74.331
18.058
5.017.028
3.305.203
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Effekte aus Wechselkursänderungen
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung und Veränderungen des Zahlungsmittelbestands des Geschäftsjahres und teilt sich in die drei Bereiche operative Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit.
Als Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit werden Zahlungszu- und -abflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute und
Kunden sowie aus Handelsaktiva und aus sonstigen Aktiva ausgewiesen. Zu- und Abgänge aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden, aus verbrieften Verbindlichkeiten, aus Handelspassiva und aus sonstigen Passiva gehören ebenfalls zur operativen Geschäftstätigkeit. Des Weiteren wurden die aus dem operativen Geschäft resultierenden
Zins- und Dividendenzahlungen im Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit getrennt dargestellt.
Der Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit zeigt die Zahlungszu- und -abflüsse für Finanzanlagen, Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte, Einzahlungen aus Endkonsolidierungen sowie Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen. Die Liquiditätsauswirkung der erworbenen bzw. verkauften Tochterunternehmen ist ab Seite 159
dargestellt.
Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit umfasst Ein- und Auszahlungen beim Eigenkapital und dem nachrangigen
Kapital. Dies betrifft daher vor allem Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen, Dividendenauszahlungen und die Veränderungen des Nachrangkapitals.
Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Barreserve, der sich aus Kassenbestand sowie täglich fälligen Guthaben bei Zentralnotenbanken zusammensetzt. Nicht einbezogen werden täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute.
Diese werden der operativen Geschäftstätigkeit zugerechnet.
150
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Anhang
Unternehmen
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG fungiert als Spitzeninstitut der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe und ist
beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 58.882 t registriert. Die Firmenanschrift lautet Am Stadtpark 9,
1030 Wien.
Die Raiffeisenlandesbanken haben Anteile an der Raiffeisen Zentralbank in einer eigenen Gesellschaft, der RaiffeisenLandesbanken-Holding GmbH (RLBHOLD), gebündelt. Diese hält über ihre Tochtergesellschaft R-Landesbanken-Beteiligung GmbH rund 81 Prozent an der Raiffeisen Zentralbank und ist somit oberstes Mutterunternehmen des Gesamtkonzerns. Der Konzernabschluss der RLBHOLD wird gemäß den österreichischen Veröffentlichungsregelungen im Firmenbuch
hinterlegt und in der Wiener Zeitung veröffentlicht.
Die Raiffeisen Zentralbank spezialisiert sich in Österreich auf das Kommerzbank- und Investment Banking-Geschäft und ist
eine der bedeutendsten Corporate Finance- sowie Export- und Handelsfinanzierungsbanken des Landes. Weitere Tätigkeitsbereiche sind das Cash und Asset Management sowie das Treasury. Als hochspezialisierter Financial Engineer ist
die RZB vor allem auf die Servicierung in- und ausländischer Großkunden, multinationaler Unternehmen und von Finanzdienstleistern ausgerichtet. Die Unternehmen der RZB sind darüber hinaus in den Geschäftsfeldern Private Banking, Kapitalanlage, Leasing, Immobilien und banknahe IT-Dienstleistungen tätig.
Die RZB ist zum Bilanzstichtag über 17 Tochterbanken, den so genannten Netzwerkbanken, mit einem flächendeckenden
Filialnetz in Zentral- und Osteuropa (CEE) vertreten. Ergänzend dazu ist sie mit Filialen, Spezialgesellschaften und Repräsentanzen in den Weltfinanzzentren, an ausgewählten westeuropäischen Standorten sowie schwerpunktmäßig in Asien
präsent.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 12. März 2007 vom Vorstand unterzeichnet und anschließend an den
Aufsichtsrat zur Prüfung und Billigung (Feststellung) weitergeleitet.
Grundlagen der Konzernrechnungslegung
Grundsätze
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2006 und die Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2005 wurden in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial
Reporting Standards (IFRS) und den auf Basis der IAS Verordnung (EG) 1606/2002 durch die EU übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards einschließlich den bereits anzuwendenden Interpretationen des International
Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) aufgestellt. Alle Standards, die das IASB in den International
Financial Reporting Standards 2006 als für den Jahresabschluss 2006 anzuwendende International Accounting Standards veröffentlicht hat und von der EU übernommen wurden, wurden angewandt. Weiters erfüllt der Konzernabschluss
die Voraussetzungen des § 245a UGB und des § 59a BWG über befreiende Konzernabschlüsse nach international
anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
151
Anhang
RZB 2006
Der Konzernabschluss 2006 basiert auf dem IASB-Rahmenkonzept und auf folgenden relevanten IAS/IFRS:
IAS 1
Darstellung des Abschlusses
IAS 2
Vorräte
IAS 7
Kapitalflussrechnung
IAS 8
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler
IAS 10
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
IAS 12
Ertragsteuern
IAS 14
Segmentberichterstattung
IAS 16
Sachanlagen
IAS 17
Leasingverhältnisse
IAS 18
Erträge
IAS 19
Leistungen an Arbeitnehmer
IAS 21
Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse
IAS 23
Fremdkapitalkosten
IAS 24
Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
IAS 26
Bilanzierung und Berichterstattung von Altersversorgungsplänen
IAS 27
Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS
IAS 28
Anteile an assoziierten Unternehmen
IAS 29
Rechnungslegung in Hochinflationsländern
IAS 30
Angaben im Abschluss von Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen
IAS 32
Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung
IAS 33
Ergebnis je Aktie
IAS 34
Zwischenberichterstattung
IAS 36
Wertminderung von Vermögenswerten
IAS 37
Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen
IAS 38
Immaterielle Vermögenswerte
IAS 39
Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung
IAS 40
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
IFRS 1
Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
IFRS 2
Aktienbasierte Vergütung
IFRS 3
Unternehmenszusammenschlüsse
IFRS 5
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche
Nicht angewandt wurden IAS 11, IAS 20, IAS 31, IAS 41 und IFRS 4, da für den Konzern im Geschäftsjahr keine entsprechenden Geschäftsfälle vorlagen.
Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis konzerneinheitlicher Standards und den IFRSBestimmungen erstellten Berichtspakete aller vollkonsolidierten Unternehmen. Alle vollkonsolidierten Gesellschaften erstellen ihre Jahresabschlüsse per 31. Dezember mit Ausnahme von sechs Tochtergesellschaften, die mit Stichtag 30. September bzw. 31. Oktober einbezogen werden. Die Zahlen im vorliegenden Abschluss sind in € Tausend angegeben.
Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, so wurden diese in
Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen. Sie basieren auf historischen Erfahrungen und anderen
Faktoren wie Planungen und – nach heutigem Ermessen – wahrscheinlichen Erwartungen oder Prognosen zukünftiger
Ereignisse.
152
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Der Ausweis von assoziierten Unternehmen und der latenten Steuern wird in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz nicht
gesondert vorgenommen; Details sind in den entsprechenden Posten des Anhangs dargestellt.
Herausgegebene, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende IFRS
Ab dem Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Jänner 2007 beginnt, ist IFRS 7 verpflichtend anzuwenden. Durch
IFRS 7 wird es zu Änderungen in der Berichterstattung kommen, da IFRS 7 die Bestimmungen des IAS 30 vollständig und
IAS 32 teilweise ersetzt. Im vorliegenden Konzernabschluss ist IFRS 7 noch nicht vorzeitig angewendet worden. Durch
die ebenfalls von der EU übernommenen Bestimmungen des IAS 1.124A bis 124C sowie IFRIC 10 werden keine wesentlichen Auswirkungen auf zukünftige Konzernabschlüsse erwartet.
Konsolidierungsmethoden
Alle wesentlichen Tochterunternehmen der RZB, an denen die Raiffeisen Zentralbank direkt oder indirekt mehr als 50
Prozent der Anteile hält oder einen beherrschenden Einfluss auf die Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt, werden vollkonsolidiert.
Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen – Unternehmen, auf welche der Konzern einen maßgeblichen
Einfluss auf die Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt – werden at-equity einbezogen und in dem Bilanzposten Finanzanlagen ausgewiesen. Jahresergebnisse aus at-equity bewerteten Unternehmen werden saldiert im Zinsüberschuss dargestellt. Bei der at-equity Bewertung werden die gleichen Regeln (Aufrechnung der Anschaffungskosten mit dem at fair value
bewerteten anteiligen Nettovermögen) wie bei vollkonsolidierten Unternehmen angewendet. Als Basis dienen im Regelfall
die IFRS-Abschlüsse der assoziierten Unternehmen.
Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen
wurden, sind in den Finanzanlagen ausgewiesen und mit den Anschaffungskosten bewertet.
Unternehmenserwerb
Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden sämtliche identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 neu bewertet. Die Anschaffungskosten werden mit dem anteiligen Nettovermögen verrechnet. Daraus resultierende aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert und unterliegen einem jährlichen Impairment-Test. Wenn Indikatoren für
eine Wertminderung erkennbar sind, wird der Firmenwert umgehend auf Werthaltigkeit geprüft. Die Prüfung der Werthaltigkeit wurde auf Basis des jeweiligen, aktualisierten Berechnungsmodells für die einzelnen Tochterunternehmen
durchgeführt. Nach IAS 36.99 genügt das zugrunde liegende Berechnungsmodell der Vorjahre, wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass der Firmenwert gesunken ist. Die vorliegenden Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Firmenwerte zum Bilanzstichtag deutlich größer sind als in den Vorjahren und somit kein Abschreibungsbedarf gegeben ist.
Entstehen im Rahmen der Erstkonsolidierung passive Unterschiedsbeträge, so werden diese sofort erfolgswirksam erfasst.
Unternehmen des Konzerns verwenden zur Unterscheidung ihrer Dienstleistungen von Mitbewerbern Warenzeichen
(Marken). Gemäß IFRS 3 wurden Marken der erworbenen Unternehmen gesondert unter dem Bilanzposten Immaterielle
Vermögenswerte bilanziert. Sie verfügen über eine unbestimmbare Nutzungsdauer; demnach erfolgt keine planmäßige
Abschreibung. Die Marken werden jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen, auf Werthaltigkeit (Impairment) getestet.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
153
Anhang
RZB 2006
Der Wert der Marken wurde mit Hilfe eines kostenorientierten Bewertungsverfahrens (Comparable Historical Cost Approach) ermittelt, da weder unmittelbar vergleichbare Transaktionen noch ein Markt mit beobachtbaren Preisen zum
Zeitpunkt der Kaufpreisallokation vorlagen. Als Datenbasis für das kostenorientierte Bewertungsverfahren wurde die
Dokumentation der Aufwendungen der letzten Jahre für Marketing in Zusammenhang mit den Marken herangezogen.
Werden im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses Kundenverträge und die damit in Beziehung stehenden Kundenbeziehungen erworben, werden diese, wenn sie auf vertraglichen oder sonstigen Rechten beruhen, getrennt vom
Firmenwert bilanziert. Die erworbenen Unternehmen erfüllen die Kriterien für die getrennte Bilanzierung von vertraglichen
Kundenbeziehungen für bestehende Kunden. Die Wertermittlung des Kundenstocks erfolgt mit Hilfe der Residualmethode
(Multi-period Excess Earnings Method) auf Basis zukünftiger Erträge und Aufwendungen, die dem Kundenstock zugeordnet werden können. Die Prognose basiert auf Planungsrechnungen.
Konsolidierungsbuchungen
Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander aufgerechnet. Dabei verbleibende zeitliche Differenzen werden in der Konzernbilanz unter Sonstige Aktiva/Sonstige Passiva
ausgewiesen.
Konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden ebenfalls miteinander aufgerechnet, wobei aus zeitlichen Differenzen
entstandene Aufrechnungsdifferenzen aus dem Bankgeschäft im Zinsergebnis dargestellt werden. Andere Differenzen
werden im Posten Sonstiges betriebliches Ergebnis dargestellt.
Zwischengewinne werden dann eliminiert, wenn sie einen wesentlichen Einfluss auf die Posten der Erfolgsrechnung haben. Bankgeschäfte, die zwischen den einzelnen Gesellschaften des Konzerns getätigt werden, erfolgen üblicherweise zu
Marktkonditionen.
Konsolidierungskreis
Die Anzahl der vollkonsolidierten sowie der at-equity bewerteten assoziierten Unternehmen hat sich wie folgt verändert:
Vollkonsolidierung
Equity-Methode
2006
2005
2006
2005
228
180
14
15
67
58
-
-
Im Berichtsjahr verschmolzen
-1
-2
-
-
Im Berichtsjahr ausgeschieden
-7
-8
-
-1
287
228
14
14
Anzahl Einheiten
Stand 1.1.
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen
Stand 31.12.
Von den 287 Konzerneinheiten haben 158 ihren Sitz in Österreich (2005: 148) und 129 ihren Sitz im Ausland (2005:
80). Bei diesen Gesellschaften handelt es sich um 23 Kreditinstitute, 179 Finanzinstitute, 13 Unternehmen mit banknahen
Hilfsdiensten, 9 Finanzholdings und 63 sonstige Unternehmen.
154
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurde auf die Einbeziehung von 257
Tochterunternehmen (2005: 276) verzichtet. Diese werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten als Anteile an verbundenen Unternehmen unter den Finanzanlagen erfasst. Die Bilanzsumme der nicht einbezogenen Unternehmen beträgt
weniger als zwei Prozent der Summenbilanz des Konzerns.
Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen, die at-equity bewerteten assoziierten Unternehmen und die
sonstigen Beteiligungen ist der Übersicht auf den Seiten 227ff zu entnehmen.
Im Berichtsjahr 2006 wurden folgende Unternehmen erstmalig in den Konsolidierungskreis einbezogen:
Name
Anteil
Grund
Stichtag
Banken
OAO “Impexbank”, Moskau (RU)
100,0%
1.5.
Erwerb
eBanka a.s., Prag (CZ)
100,0%
1.11.
Erwerb
Raiffeisen Real Estate Management Zrt., Budapest (HU)
und 21 Projektgesellschaften
diverse
Wesentlichkeit
8 Projektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing Real Estate, s.r.o, Prag (CZ)
diverse
Gründung
3 Projektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing d.o.o., Sarajewo (BA)
1.6.
Gründung
Finanzinstitute
diverse
Gründung bzw.
Wesentlichkeit
87,2%
1.6.
Gründung
OOO “Vneshleasing”, Moskau (RU)
100,0%
1.5.
Erwerb
Raiffeisen-Leasing sh.a., Tirana (AL)
93,8%
1.5.
Gründung
Raiffeisen Rent d.o.o., Belgrad (RS)
82,5%
30.3.
Gründung
0,0%
1.4.
Gründung
82,5%
28.2.
Gründung
RZB Finance Jersey IV Ltd. St. Helier (JE)
0,0%
1.4.
Gründung
Vela Sp z o.o., Warschau (PL)
0,0%
1.1.
Gründung
21 Projektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H.,
Wien (AT)
TOV “Raiffeisen Leasing Aval”, Kiew (UA)
RI Finance (Jersey) Limited, St. Helier (JE)
RLOL ESTATE 1 d.o.o., Belgrad (RS)
Sonstige Unternehmen
Raiffeisen International Liegenschaftsbesitz GmbH, Wien (AT)
100,0%
1.5.
Gründung
Raiffeisen International Liegenschaftsbesitz Holding GmbH, Wien (AT)
100,0%
1.5.
Gründung
100,0%
1.12.
Gründung
Finanzholding
RI-RBHU Holding GmbH, Wien (AT)
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
155
Anhang
RZB 2006
Unternehmenszusammenschlüsse
Die folgende Tabelle stellt die neu bewerteten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im laufenden Geschäftsjahr zum
Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung dar:
in € Tausend
Impex*
eBanka
Gesamt
Barreserve
86.704
40.507
127.211
179.013
143.004
322.017
1.027.247
380.245
1.407.492
Handelsaktiva
220.277
62.773
283.050
Finanzanlagen
1.725
27.838
29.564
17.933
18.197
36.129
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Immaterielle Vermögenswerte
Marke
5.286
4.191
9.477
12.158
4.683
16.841
109.987
11.489
121.475
30.011
19.953
49.965
1.672.897
704.006
2.376.903
-220.808
-6.343
-227.151
-1.049.170
-570.646
-1.619.816
-218.369
-20.695
-239.064
-3.461
-8.227
-11.688
Kundenstock – Retailkunden
Sachanlagen
Sonstige Aktiva
Aktiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
Rückstellungen
Handelspassiva
-1.769
-834
-2.603
Sonstige Passiva
-21.086
-30.021
-51.107
Nachrangkapital
-
-12.820
-12.820
158.235
54.420
212.655
-
-
-
158.235
54.420
212.655
Anschaffungskosten
-471.195
-130.000
-601.195
Firmenwert
-312.960
-75.580
-388.540
Impex*
eBanka
Gesamt
-471.195
-130.000
-601.195
86.704
40.507
127.211
-384.491
-89.493
-473.985
Reinvermögen
Minderheitenanteile
Reinvermögen nach Minderheiten
* Konsolidiert mit OOO Vneshleasing.
Die Liquiditätsauswirkung auf den Konzern ergibt sich wie folgt:
in € Tausend
Anschaffungskosten
Liquide Mittel
Cash-Flow für den Unternehmenserwerb
* Konsolidiert mit OOO Vneshleasing.
156
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
OAO “Impexbank“ (Impex)
Am 1. Mai 2006 wurde die OAO “Impexbank“, Moskau, erstmalig in den Konzern einbezogen. Die Unterzeichnung
des Kaufvertrags über 100 Prozent der Anteile an der Impexbank fand am 31. Jänner 2006 statt, die für die Akquisition
erforderlichen Zustimmungen von Seiten der Central Bank of Russia und der Wettbewerbsbehörden in Russland und in
Österreich lagen im April 2006 vor, das Closing erfolgte am 28. April. Der Kaufpreis für die Impexbank betrug insgesamt USD 563.200 Tausend.
Die Impexbank hatte zum Übernahmezeitpunkt eine Bilanzsumme von € 1.664.443 Tausend, das Eigenkapital belief
sich auf € 155.743 Tausend. Durch die Übernahme der Impexbank wurde auch ihre im Mobilien- und Anlagenleasing
tätige Tochtergesellschaft OOO “Vneshleasing“, Moskau, per 1. Mai 2006 erstkonsolidiert. Sie wies zum Übernahmezeitpunkt eine Bilanzsumme von € 34.155 Tausend und ein Eigenkapital von € 2.496 Tausend auf.
Im Zuge der Kaufpreisallokation gemäß IFRS 3 wurden die Marke „Impex“ sowie der bestehende Kundenstock für das
Retail Segment als separat zu bilanzierende immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Der Wert der Marke „Impex“
betrug zum Stichtag 1. Mai 2006 € 5.286 Tausend. Die zukünftige Geschäftsstrategie ist darauf ausgelegt, die Kundenstruktur der Impexbank in die des Raiffeisen International Netzwerkes zu integrieren, was zu einer entsprechenden Änderung der derzeitigen Kundenstruktur führen wird. Die Anschaffungskosten des bestehenden Kundenstocks für das Retail
Segment betrugen zum 1. Mai 2006 € 12.158 Tausend. Die Abschreibungsdauer wurde mit fünf Jahren festgelegt.
eBanka a.s. (eBanka)
Die eBanka a.s., Prag, wurde erstmalig mit 1. November 2006 in den Konzernabschluss einbezogen. Der Vertrag zum
Erwerb von 100 Prozent an der eBanka, die im Retailbereich tätig ist, erfolgte im Juli 2006. Das Closing erfolgte Ende
Oktober 2006. Der Kaufpreis für den Erwerb der eBanka betrug € 130.000 Tausend. Die Bilanzsumme belief sich auf
€ 704.006 Tausend, das Eigenkapital auf € 54.420 Tausend. Bei der eBanka wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation gemäß IFRS 3 folgende immaterielle Vermögenswerte identifiziert: Der Wert der Marke „eBanka“ wurde zum Stichtag
1. November 2006 mit € 4.191 Tausend errechnet. Die Anschaffungskosten des bestehenden Kundenstocks für das
Retail Segment betrug zum 1. November 2006 € 4.683 Tausend. Die Abschreibungsdauer wurde mit fünf Jahren
festgelegt.
Sonstige Erstkonsolidierungen
Im Leasingbereich kam es zu einigen Neugründungen: Dies betrifft die Raiffeisen-Leasing sh.a., Tirana, und die TOV
”Raiffeisen Leasing Aval“, Kiew, die sich zunächst auf das Mobilien- und KFZ-Leasing konzentrieren werden. Zwei Neugründungen betrafen Leasingspezialgesellschaften in Serbien: Die Raiffeisen Rent d.o.o., Belgrad, wird das OperatingLeasing betreiben; die RLOL ESTATE 1 d.o.o., Belgrad, ist im Immobilienleasing tätig. In Polen wurde im Zusammenhang
mit einer Verbriefungstransaktion für polnische Leasingforderungen die Vela Sp z o.o., Warschau, gegründet. Im Berichtsjahr wurden acht neu gegründete Projektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing Real-Estate s.r.o., Prag, erstmalig
einbezogen. Diese Projektgesellschaften betreiben Projektfinanzierungsleasing im Immobilienbereich.
Aufgrund steigender Bedeutung wurde 2006 erstmals die schon seit einigen Jahren am ungarischen Markt tätige Immobilienentwicklungs- und -verwertungsgesellschaft Raiffeisen Real Estate Management Zrt., Budapest, samt ihren in eigene
Tochtergesellschaften ausgelagerten Projekten einbezogen. Das Geschäftsvolumen der Gruppe beträgt zum Bilanzstichtag € 124.248 Tausend.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
157
Anhang
RZB 2006
Im Laufe des Geschäftsjahres 2006 wurden 21 Immobilienprojektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft
m.b.H., Wien, erstmalig einbezogen. Dabei handelt es sich um Neugründungen bzw. um Leasinggesellschaften, die im
Geschäftsjahr 2006 operativ tätig wurden.
Im April 2006 wurden zwei Gesellschaften in Jersey, die RI Finance (Jersey) Limited, St. Helier, und die RZB Finance
Jersey IV Ltd, St. Helier, gegründet. Diese Gesellschaften stehen im Zusammenhang mit im Berichtsjahr dem Konzern zur
Verfügung gestellten neuen hybriden Tier 1-Kapital in Höhe von € 500.000 Tausend.
Verschmelzungen
Im Berichtsjahr wurde die RLRE Zeus Property, s.r.o., Prag, mit der RLRE Orion Property s.r.o., Prag, aufgrund starker
wirtschaftlicher Verflechtungen hinsichtlich eines Immobilienprojektes verschmolzen.
Endkonsolidierungen
JSCB Raiffeisenbank Ukraine (RBUA)
Im Berichtsjahr wurden 100 Prozent der Anteile an der JSCB Raiffeisenbank Ukraine, Kiew, an die ungarische OTP Bank
Zrt., Budapest, veräußert. Die Raiffeisenbank Ukraine verfügte zum Endkonsolidierungszeitpunkt über eine Bilanzsumme
von € 1.591.567 Tausend sowie 42 Geschäftsstellen. Der Verkaufspreis betrug € 650.000 Tausend. Mit dem Closing
im November 2006 ergab sich für den Konzern ein Gewinn aus der zum 1. November 2006 erfolgten Endkonsolidierung in Höhe von € 486.479 Tausend.
Premier Outlet Center Kft. (POC), POCM Kft.
Im Dezember 2006 wurde der Anteil von 40,6 Prozent an der Premier Outlet Center Kft., Budapest, an AVIVA Central
European Property Fund (Morley Fund Management) verkauft. Der anteilige Erlös für den Konzern erreichte € 16.957
Tausend. Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung zum 31. Dezember 2006 belief sich auf € 16.484 Tausend. Zusammen mit der POC wurde auch deren Tochtergesellschaft, die Immobilienverwaltung POCM Kft., Budapest, veräußert.
SCTO Fogarasi UT Kft.
Im Dezember 2006 veräußerte die Raiffeisen Ingatlan Vagyonkezelö Kft. ihren Anteil von 75,3 Prozent an der SCTO
Fogarasi UT Kft., Budapest, an die OROC Group, Endurance Asset S.a.r.l, Luxemburg. Der Anteil am Erlös für den Konzern erreichte € 3.709 Tausend. Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung zum 31. Dezember 2006 betrug € 3.591
Tausend.
Raiffeisen-Leasing ALPHA d.o.o.
Ende September 2006 veräußerte die Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H. (RLGMBH), Wien, ihren Anteil von
100 Prozent an der Raiffeisen-Leasing ALPHA d.o.o. , Ljubljana, an die Immoeast AG, Wien. Der Verkaufspreis betrug
€ 15.570 Tausend. Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung belief sich auf € 5.960 Tausend.
Raiffeisen-Leasing BETA d.o.o.
Ende September 2006 verkaufte die Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien, ihren Anteil von 100 Prozent an der
Raiffeisen-Leasing BETA d.o.o., Ljubljana, an die Immoeast AG, Wien. Der Verkaufspreis betrug € 6.941 Tausend. Das
Ergebnis aus der Endkonsolidierung belief sich auf € 2.453 Tausend.
158
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Raiffeisen-Reisebüro Gesellschaft m.b.H. (RRBG)
Zu Jahresbeginn 2006 veräußerte die Raiffeisen-Invest Gesellschaft m.b.H., Wien, ihren Anteil von 75 Prozent an der
Raiffeisen-Reisebüro Gesellschaft m.b.H., Wien, an die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, reg.Gen.m.b.H.,
Wien. Die Gesellschaft wurde per 1. Jänner 2006 endkonsolidiert. Der Verkaufspreis betrug € 2.300 Tausend. Das
Ergebnis aus der Endkonsolidierung belief sich auf € 2.437 Tausend.
Die folgende Tabelle stellt die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der veräußerten Unternehmen zum Zeitpunkt der
Endkonsolidierung dar:
in € Tausend
Barreserve
Forderungen an Kreditinstitute
RBUA
REM*
RLGMBH**
RRBG
Gesamt
-126.070
-
-
-38
-126.108
-102.572
-2.093
-90
-67
-104.822
-1.324.226
-
-82
-
-1.324.309
-6
-
-
-
-6
-20.228
-
-
-
-20.228
-1
-
-
-1.044
-1.046
-13.831
-2
-
-234
-14.067
Sachanlagen
-1.945
-45.303
-13.872
-990
-62.110
Sonstige Aktiva
-2.688
-2.718
-198
-8.003
-13.607
Forderungen an Kunden
Handelsaktiva
Sonstiges
Finanzumlaufvermögen
Finanzanlagen
Immaterielle Vermögenswerte
Aktiva
-1.591.567
-50.116
-14.243
-10.377
-1.666.303
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
761.711
41.425
-
4.706
807.842
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
615.962
5.829
-
-
621.791
2.311
-
-
-
2.311
14.435
-
-
2.161
16.596
-
-
-
-
-
Sonstige Passiva
6.540
1.555
143
3.694
11.932
Nachrangkapital
27.086
-
-
-
27.086
Verbriefte Verbindlichkeiten
Rückstellungen
Handelspassiva
Reinvermögen
-163.522
-1.307
-14.100
183
-178.746
Minderheitenanteile
-
715
-
-46
669
Reinvermögen nach
Minderheiten
-163.522
-592
-14.100
137
-178.077
Verkaufspreis
650.000
20.666
22.510
2.300
695.477
Ergebnis aus Endkonsolidierung
486.479
20.075
8.410
2.437
517.401
* REM: Teilkonzern Premier Outlet Center Kft. und SCTO Fogarasi UT Kft.
** RLGMBH: 2 Tochtergesellschaften der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H.: Raiffeisen-Leasing ALPHA d.o.o, und Raiffeisen-Leasing BETA d.o.o.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
159
Anhang
RZB 2006
Die Liquiditätsauswirkung auf den Konzern ergibt sich wie folgt:
in € Tausend
RBUA
REM*
RLGMBH**
RRBG
Gesamt
Verkaufspreis
650.000
20.666
22.510
2.300
695.477
Liquide Mittel
-126.070
-
-
-38
-126.108
523.930
20.666
22.510
2.262
569.369
Cash-Flow aus
Unternehmensveräußerungen
* REM: Teilkonzern Premier Outlet Center Kft. und SCTO Fogarasi UT Kft.
** RLGMBH: 2 Tochtergesellschaften der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H.: Raiffeisen-Leasing ALPHA d.o.o, und Raiffeisen-Leasing BETA d.o.o.
Währungsumrechnung
Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse der Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises wurden nach der modifizierten Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet, wobei das Eigenkapital mit einem historischen Kurs,
alle anderen Aktiva und Passiva sowie Anhangangaben mit dem Stichtagskurs angesetzt wurden. Aus der Währungsumrechnung der Eigenkapitalbestandteile (historische Kurse) resultierende Differenzen wurden ergebnisneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Die Posten der Erfolgsrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs des Jahres auf Basis der Monatsultimokurse berechnet.
Währungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs in der Bilanz und dem Durchschnittskurs in der Erfolgsrechnung wurden ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet.
Bei der Priorbank, OAO, Minsk, kommt aufgrund der geänderten volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Belarus
der IAS 29 (Rechnungslegung für Hochinflationsländer) seit dem 1. Jänner 2006 nicht mehr zur Anwendung.
Bei sieben Tochterunternehmen mit Sitz außerhalb des Euroraumes stellt der Euro sowie bei zwei Gesellschaften der USDollar aufgrund des wirtschaftlichen Gehalts der zugrunde liegenden Geschäftsfälle die funktionale Währung dar. In der
Raiffeisen Leasing SRL, Bukarest, wurde mit Jahresbeginn von der funktionalen Währung (Euro) in die lokale Währung
(Rumänische Lei) gewechselt, weil Leasingverträge größtenteils in lokaler Währung abgeschlossen werden.
160
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Folgende Kurse wurden für die Währungsumrechnung herangezogen:
2006
2005
Stichtag
Durchschnitt
Stichtag
Durchschnitt
123,850
123,079
122,580
124,216
2.817,310
2.689,745
2.546,350
2.692,559
Bosnische Marka (BAM)
1,956
1,956
1,956
1,956
Bulgarische Lewa (BGN)
1,956
1,956
1,956
1,956
Kasachische Tenge (KZT)
167,120
158,429
158,540
166,188
Kroatische Kuna (HRK)
7,350
7,325
7,372
7,414
Polnische Zloty (PLN)
3,831
3,897
3,860
4,027
Rumänische Lei (RON)
3,384
3,525
3,680
3,648
Russische Rubel (RUB)
34,680
34,148
33,950
35,270
Serbische Dinar (RSD)
79,000
84,169
85,500
82,863
Slowakische Kronen (SKK)
34,435
37,149
37,880
38,591
239,640
239,588
239,500
239,579
27,485
28,322
29,000
29,846
6,651
6,327
5,972
6,405
251,770
263,247
252,870
248,394
1,317
1,257
1,180
1,247
Kurse in Währung pro €
Albanische Lek (ALL)
Belarus Rubel (BYR)
Slowenische Tolar (SIT)
Tschechische Kronen (CZK)
Ukrainische Hryvna (UAH)
Ungarische Forint (HUF)
US-Dollar (USD)
Capital Hedge
Im Konzern werden Kurssicherungsgeschäfte gemäß IAS 39.102 für Investitionen in wirtschaftlich selbständige Teileinheiten zur Reduktion der aus der Währungsumrechnung der Eigenkapitalbestandteile resultierenden Differenzen getätigt. Als
Sicherungsinstrumente dienen in erster Linie Verbindlichkeiten in Fremdwährung, Devisenoptionen, Devisentermingeschäfte sowie Fremdwährungsswaps. Die daraus resultierenden Gewinne bzw. Verluste aus der Währungsumrechnung werden erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet und in der Eigenkapitalüberleitung gesondert dargestellt,
soweit die Sicherungsbeziehung effektiv ist. Der ineffektive Teil dieser Sicherungsbeziehung wird ergebniswirksam erfasst. Die zugehörigen Zinskomponenten werden im Zinsüberschuss ausgewiesen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
161
Anhang
RZB 2006
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (IAS 39)
Ein Finanzinstrument ist per definitionem ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen
Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führt. In IFRSBilanzen werden hierbei folgende fünf Kategorien unterschieden:
1. finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum Fair Value bewertet werden
a. Handelsaktiva/-passiva
b. designierte Finanzinstrumente zum Fair Value
2. bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (HtM)
3. Kredite und Forderungen
4. zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)
5. Verbindlichkeiten.
1. Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum Fair Value bewertet werden
a. Handelsaktiva/-passiva
Handelsaktiva/-passiva dienen der Nutzung von kurzfristigen Marktpreisschwankungen. Die zu Handelszwecken dienenden Wertpapiere (inklusive Leerverkäufe von Wertpapieren) und derivativen Instrumente werden zum Marktwert
bilanziert. Für die Ermittlung des Marktwerts werden bei börsenotierten Produkten die Börsekurse herangezogen. Sind
solche Kurse nicht vorhanden, werden bei originären Finanzinstrumenten und Termingeschäften interne Preise auf Basis
von Barwertberechnungen und bei Optionen anhand von geeigneten Optionspreismodellen ermittelt. Der Barwertberechnung wird die Zero Coupon Curve zugrunde gelegt. Als Optionspreisformeln werden je nach Optionsart entweder BlackScholes 1972, Black 1976 oder Garman-Kohlhagen verwendet.
Die zu Handelszwecken dienenden Derivate werden unter dem Bilanzposten Handelsaktiva bzw. Handelspassiva ausgewiesen. Wenn positive Marktwerte inklusive Zinsabgrenzungen (Dirty Price) bestehen, werden diese den Handelsaktiva zugeordnet. Bei Bestehen von negativen Marktwerten sind diese unter dem Bilanzposten Handelspassiva ausgewiesen. Eine Verrechnung von positiven und negativen Marktwerten wird nicht vorgenommen. Die Wertänderung des Dirty
Price wird erfolgswirksam im Handelsergebnis dargestellt.
b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value
Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen jene finanziellen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes unabhängig von einer Handelsabsicht unwiderruflich als Finanzinstrument zum Fair Value designiert wurden
(sog. Fair Value Option). Die Anwendung der Fair Value Option ist an die Voraussetzung geknüpft, dass sie zu aussagekräftigeren Informationen für den Bilanzleser führt. Dies ist der Fall bei jenen finanziellen Vermögenswerten, die einem
Portfolio angehören, für das die Steuerung und Performance-Messung auf der Basis von Fair Values erfolgt. Es sind dies
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere.
Diese Finanzinstrumente sind gemäß IAS 39 zum Marktwert bewertet. Der Bilanzausweis erfolgt unter dem Bilanzposten
Sonstiges Finanzumlaufvermögen, laufende Erträge werden im Zinsüberschuss dargestellt, Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse werden erfolgswirksam im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt.
162
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
2. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
Nicht derivative finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen
Laufzeit), die mit der Absicht sowie mit der Fähigkeit, sie bis zur Endfälligkeit zu halten, erworben werden, sind im Bilanzposten Finanzanlagen ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, wobei Unterschiedsbeträge zum Rückzahlungsbetrag über die Laufzeit verteilt erfolgswirksam im Zinsüberschuss vereinnahmt werden.
Kuponzahlungen sind ebenfalls im Zinsüberschuss berücksichtigt. Eine Veräußerung dieser Finanzinstrumente ist nur in
den im IAS 39 explizit angeführten Ausnahmefällen zulässig.
3. Kredite und Forderungen
Forderungen werden mit dem Nennwert ohne Abzug von Wertberichtigungen angesetzt. Abgegrenzte Zinsen werden
nur dann erfolgswirksam verbucht, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deren Eingang zu rechnen ist. Des Weiteren
werden hier Schuldverschreibungen ausgewiesen, für die kein aktiver Markt vorliegt.
4. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Die Kategorie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfasst jene Finanzinstrumente (im Wesentlichen
Unternehmensanteile, für die kein aktiver Markt besteht), die keiner der drei anderen zugeordnet wurden. Die Bewertung
erfolgt, soweit sich ein Marktwert verlässlich bestimmen lässt, zu diesem. Bewertungsdifferenzen sind im Eigenkapital
auszuweisen und werden nur dann ergebniswirksam erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung besteht. Eine Wertaufholung der ergebniswirksam gebuchten Wertminderungen ist nur im Fall von Schuldinstrumenten über
die Erfolgsrechnung zu verbuchen, wohingegen sie im Fall von Eigenkapitalinstrumenten über das Eigenkapital zu erfolgen hat. Der Ausweis der Finanzinstrumente selbst erfolgt im Bilanzposten Finanzanlagen oder im Sonstigen Finanzumlaufvermögen.
5. Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt, wobei Unterschiedsbeträge zum
Rückzahlungsbetrag über die Laufzeit verteilt erfolgswirksam im Zinsüberschuss erfasst werden. Abgezinst begebene
Schuldverschreibungen und ähnliche Verbindlichkeiten werden zum Barwert ausgewiesen.
Sicherungsgeschäfte
Derivate, die nicht dem Handelsbestand zugeordnet sind, weil sie zu Sicherungszwecken erworben wurden, werden
infolge ihrer unterschiedlichen Abbildung in der IFRS-Bilanz in folgende Kategorien geteilt:
1. Fair Value Hedge gemäß IAS 39
Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Krediten und verbrieften Verbindlichkeiten werden Interest Rate Swaps
abgeschlossen, welche die Voraussetzungen für ein Hedge Accounting erfüllen. Dies bedeutet, dass die Sicherungsgeschäfte dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch wirksam eingestuft werden. Es kann also über die gesamte Laufzeit des Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden, dass Änderungen des beizulegenden Zeitwerts eines gesicherten Grundgeschäfts nahezu vollständig durch eine Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments
kompensiert werden und die tatsächlichen Ergebnisse in einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent liegen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
163
Anhang
RZB 2006
Derivate, die zur Absicherung des Marktwerts von einzelnen Bilanzposten (ausgenommen Handelsaktiva/-passiva) abgeschlossen werden, werden mit dem Marktwert (Dirty Price) unter den Sonstigen Aktiva (positive Marktwerte) oder Sonstigen Passiva (negative Marktwerte) bilanziert. Die Buchwertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts (Aktiva oder
Passiva) werden direkt den betroffenen Bilanzposten zugerechnet und in den Notes gesondert ausgewiesen. Sowohl das
Ergebnis aus der Veränderung der Buchwerte der abzusichernden Positionen als auch das Ergebnis aus der Veränderung
der Clean Prices der Derivate werden im Sonstigen betrieblichen Ergebnis (Ergebnis aus dem Hedge Accounting) erfolgswirksam gebucht.
2. Cash-Flow Hedge
Derivate, die zur Absicherung des Risikos aus schwankenden Cash-Flows bestimmter variabler Zinspositionen abgeschlossen werden, werden wie folgt bilanziert: Das Sicherungsinstrument wird mit dem Marktwert angesetzt, die Änderungen des Clean Price werden erfolgsneutral in einem eigenen Posten im Eigenkapital verbucht. Im Unterschied zum
Vorjahr sind zum Jahresende 2006 keine wechselkursbezogenen Derivate im Rahmen von Cash-Flow Hedges eingesetzt
worden.
3. Sonstige Derivate
Derivate, die zur Absicherung gegen Marktrisiken (ausgenommen Handelsaktiva/-passiva) abgeschlossen werden und
die gegen ein inhomogenes Portfolio gestellt werden, erfüllen nicht die Bedingung für IAS 39 Hedge Accounting. Sie
werden wie folgt bilanziert: Die positiven Dirty Prices sind unter den Sonstigen Aktiva und die negativen Dirty Prices sind
unter den Sonstigen Passiva ausgewiesen. Die Wertänderung dieser Derivate auf der Basis des Clean Price ist im Sonstigen betrieblichen Ergebnis (Ergebnis aus sonstigen Derivaten) dargestellt, die Zinsen werden im Zinsüberschuss gezeigt.
Aufrechnung („offsetting“)
Bei Identität von Schuldner und Gläubiger erfolgt eine Aufrechnung laufzeit- und währungskonformer Forderungen und
Verbindlichkeiten nur dann, wenn ein durchsetzbares Recht darauf besteht und die Aufrechnung dem tatsächlich erwarteten Ablauf des Geschäftes entspricht.
Barreserve
Die Barreserve enthält den Kassenbestand und täglich fällige Forderungen gegenüber Zentralbanken. Diese werden mit
ihrem Nennwert dargestellt.
Kreditrisikovorsorgen
Risiken des Kreditgeschäfts wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und portfoliobasierten Wertberichtigungen Rechnung getragen. Letztere umfassen Wertberichtigungen auf Kreditportfolios mit gleichem Risikoprofil, die unter
bestimmten Voraussetzungen gebildet werden. Im Retailbereich erfolgt die Bildung nach Produktportfolios und Überfälligkeiten. Sowohl die Einzelwertberichtigungen als auch die portfoliobasierten Wertberichtigungen werden nicht mit den
entsprechenden Forderungen verrechnet, sondern in der Bilanz offen ausgewiesen.
Für die bei Kunden- und Bankforderungen vorhandenen Bonitätsrisiken werden nach konzerneinheitlichen Maßstäben
Vorsorgen in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet. Eine Ausfallsgefährdung wird dann angenommen, wenn – unter
Berücksichtigung der Sicherheiten – die diskontierten voraussichtlichen Rückzahlungsbeträge und Zinszahlungen unter
dem Buchwert der Forderung liegen.
164
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Für die Ermittlung von portfoliobasierten Wertberichtigungen werden Bewertungsmodelle herangezogen, wobei die
voraussichtlichen zukünftigen Cash-Flows anhand historischer Ausfallserfahrungen für die Forderungen in dem jeweiligen
Kreditportfolio geschätzt werden. Für Retailportfolios, für die noch keine eigene Verlusthistorie dokumentiert wurde, wird
hierbei auf Benchmarkwerte vergleichbarer Peer Groups zurückgegriffen. Der Gesamtbetrag der Kreditrisikovorsorge,
der sich auf bilanzielle Forderungen bezieht, umfassend die Einzelwertberichtigungen und die portfoliobasierten
Wertberichtigungen, wird als eigener Posten auf der Aktivseite nach den Forderungen ausgewiesen. Die Risikovorsorge
für außerbilanzielle Geschäfte wird als Rückstellung bilanziert.
Pensionsgeschäfte
Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft der Konzern Vermögenswerte an einen Vertragspartner
und vereinbart gleichzeitig, diese an einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen. Die Vermögenswerte verbleiben in der Bilanz des Konzerns und werden nach den Regeln des jeweiligen Bilanzpostens bewertet.
Die Liquiditätszuflüsse aus den Repo-Geschäften werden je nach Gegenpartei als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten oder Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in der Bilanz ausgewiesen.
Bei Reverse-Repo-Geschäften werden Vermögenswerte mit der gleichzeitigen Verpflichtung eines zukünftigen Verkaufs
gegen Entgelt erworben. Die Liquiditätsabflüsse aus den Reverse-Repo-Geschäften werden in den Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute bzw. Forderungen an Kunden bilanziert.
Zinsaufwendungen aus Repo-Geschäften und Zinserträge aus Reverse-Repo-Geschäften werden linear über die Laufzeit
abgegrenzt und im Zinsüberschuss ausgewiesen.
Finanzierungsleasing
Finanzierungsleasing (Finance Lease) liegt vor, wenn alle mit dem Eigentum verbundenen Risken und Chancen eines
Vermögenswertes an den Leasingnehmer übertragen werden. Gemäß IAS 17 werden der Barwert der künftigen Leasingraten und etwaige Restwerte beim Leasinggeber als Forderungen gegenüber Kreditinstituten bzw. Kunden ausgewiesen.
Leasingnehmer im Rahmen des Finanzierungsleasings stellen die Vermögenswerte in dem jeweiligen Posten des Sachanlagevermögens dar, dem eine entsprechende Leasingverbindlichkeit gegenübersteht.
Beteiligungen
Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen und
Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at-equity erfasst wurden, sind in den Finanzanlagen ausgewiesen und –
soweit kein Börsekurs vorliegt – mit den Anschaffungskosten bewertet.
Anteile an sonstigen Unternehmen werden zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes bei Vorliegen verlässlich bestimmbarer Marktwerte als designiertes Finanzinstrument kategorisiert und zum Marktwert angesetzt. Wertänderungen
werden in diesem Fall erfolgswirksam gebucht. Besteht für Anteile an sonstigen Unternehmen kein aktiver Markt bzw. ist
kein Marktwert verlässlich ermittelbar, werden sie der Kategorie „available-for-sale“ zugeordnet. Damit werden Wertänderungen ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
165
Anhang
RZB 2006
Immaterielle Vermögenswerte
Unter diesem Posten werden neben selbst erstellter und erworbener Software, Markenrechte, erworbener Kundenstock
und insbesondere Firmenwerte ausgewiesen. Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte ohne bestimmbare
Nutzungsdauer werden zumindest an jedem Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Sofern Umstände vorliegen,
die den erwarteten Nutzen nicht mehr erkennen lassen, wird gemäß IFRS 3 eine Wertminderung vorgenommen.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer (Software, Kundenstock) werden
mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert.
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte umfassen ausschließlich Software und werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Konzern künftig ein wirtschaftlicher Nutzen entsteht und die Herstellungskosten verlässlich ermittelt
werden können. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für Software beträgt zwischen vier und sechs Jahren. Bei Software-Großprojekten kann sich die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer auch auf einen darüber hinausgehenden Zeitraum erstrecken. Die Nutzungsdauer für den erworbenen Kundenstock wurde für das Segment Corporate Customers mit
7 Jahren und für das Segment Retail Customers für die Raiffeisen Bank Aval mit 20 Jahren, für die Impexbank und die
eBanka mit jeweils 5 Jahren festgelegt.
Sachanlagen
Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Den linearen Abschreibungen wird folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zugrunde gelegt:
Jahre
Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer
Gebäude
25–50
Büro- und Geschäftsausstattung
5–10
Hardware
3–5
Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall
der Abschreibungsgründe erfolgt die Zuschreibung bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Die als Finanzinvestition gehaltenen Grundstücke und Gebäude (Investment Property) werden entsprechend der nach
IAS 40 zulässigen „Cost-Method“ mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet und wegen untergeordneter
Bedeutung in den Sachanlagen ausgewiesen. Die Ergebnisse werden in der Erfolgsrechnung unter dem Sonstigen
betrieblichen Ergebnis dargestellt.
Operating Leasing
Operating Leasing (Operating Lease) liegt vor, wenn die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen beim
Leasinggeber liegen. Die Leasinggegenstände werden beim Leasinggeber dem Bilanzposten Sachanlagen zugeordnet
und Abschreibungen nach den für das jeweilige Anlagevermögen geltenden Grundsätzen vorgenommen.
166
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Vorräte
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips. Abwertungen werden vorgenommen, sofern der Anschaffungswert über dem Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag liegt oder wenn
aufgrund eingeschränkter Verwertbarkeit oder langer Lagerzeit eine Wertminderung der Vorräte eingetreten ist.
Rückstellungen
Sämtliche leistungsorientierte Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungsverpflichtungen und
Jubiläumsgelder) werden gemäß IAS 19 – Employee Benefits – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit
Credit Method) ermittelt.
Für die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen wird für aktive Dienstnehmer ein Rechnungszinsfuß von 4,5 Prozent p.a. (2005: 4,25 Prozent p.a) sowie unverändert eine pensionswirksame Gehaltssteigerung von 3,0 Prozent p.a. bzw. ein individueller Karrieretrend von 1,5 Prozent p.a. zugrunde gelegt. Die Parameter für
Pensionisten sind mit einem Rechnungszinsfuß von 4,5 Prozent p.a. (2005: 4,25 Prozent p.a) und einer unveränderten
erwarteten Pensionserhöhung von 2,0 Prozent angesetzt. Die Berechnungen basieren auf einem kalkulatorischen Pensionsalter von 65 Jahren unter Beachtung der gesetzlichen Übergangsbestimmungen sowie einzelvertraglicher Besonderheiten.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen werden sofort erfolgswirksam verbucht. Das Wahlrecht gemäß IAS 19.92 (Korridormethode) wird nicht ausgeübt.
Für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder wird ein Rechnungszinsfuß von 4,5 Prozent p.a. (2005: 4,25 Prozent p.a.), unverändert eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von
3,0 Prozent p.a. sowie ein unveränderter individueller Karrieretrend von 2,0 Prozent p.a. zugrunde gelegt.
Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen die AVÖ 1999-P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte unter Berücksichtigung
eines Langlebigkeitsfaktors herangezogen.
Sonstige Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme gebildet. Eine Abzinsung dieser Rückstellungen wird aufgrund der Unwesentlichkeit des aus der Diskontierung resultierenden Zinseffektes nicht vorgenommen.
Beitragsorientierte Pensionsvorsorge
Im Rahmen beitragsorientierter Vorsorgepläne entrichtet das Unternehmen festgelegte Beiträge an eine Pensionskasse.
Die Zahlungen werden in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
167
Anhang
RZB 2006
Nachrangkapital
Im Bilanzposten Nachrangkapital wird Nachrangkapital und Ergänzungskapital ausgewiesen. Verbriefte und unverbriefte Vermögenswerte sind nachrangig, wenn die Forderungen im Falle der Liquidation oder des Konkurses erst nach den
Forderungen der anderen nicht nachrangigen Gläubiger befriedigt werden können. Als Ergänzungskapital bezeichnet
man eingezahlte Eigenmittel, die einem Kreditinstitut für mindestens acht Jahre von Dritten zur Verfügung gestellt werden.
Das Ergänzungskapital darf nur bei ausreichendem Jahresüberschuss verzinst und im Falle der Insolvenz des Kreditinstituts erst nach Befriedigung der übrigen Gläubiger zurückgezahlt werden.
Aktienbasierte Vergütung
Im Tochterunternehmen Raiffeisen International Bank-Holding AG hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates ein
Share Incentive Program (SIP) beschlossen, das eine performance-abhängige bedingte Zuteilung von Aktien der Gesellschaft an berechtigte Mitarbeiter im In- und Ausland innerhalb einer vorgegebenen Frist anbietet. Teilnahmeberechtigt
sind alle Vorstände der Raiffeisen International Bank-Holding AG, Vorstandsmitglieder der mit ihr verbundenen BankTochterunternehmen sowie ausgewählte Führungskräfte der Raiffeisen International Bank-Holding AG und deren verbundenen Unternehmen.
Die Anzahl der Stammaktien der Raiffeisen International Bank-Holding AG, die letztlich übertragen werden, hängt vom
Erreichen zweier Performancekriterien ab: vom vorgegebenen Return on Equity (ROE) und von der Wertentwicklung der
Aktie der Raiffeisen International Bank-Holding AG im Vergleich zum Total Shareholder Return der Aktien der Unternehmen im DJ EURO STOXX BANKS-Index nach Ablauf einer dreijährigen Halteperiode. Des Weiteren muss ein aktives
Dienstverhältnis zur Raiffeisen International bestehen. Die Teilnahme am SIP ist freiwillig.
Sämtliche mit dem SIP im Zusammenhang stehende Aufwendungen werden gemäß IFRS 2 (Share-based payment) im
Personalaufwand erfasst und gegen das Eigenkapital verrechnet.
Zinsüberschuss
Zinsen und ähnliche Erträge umfassen vor allem Zinserträge aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie aus
festverzinslichen Wertpapieren. Weiters werden laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (im Wesentlichen Dividenden), Beteiligungserträge und Ergebnisse aus at-equity-Bewertungen sowie Erträge mit
zinsähnlichem Charakter im Zinsüberschuss ausgewiesen. Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen umfassen vor allem
Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie für verbriefte Verbindlichkeiten
und Nachrangkapital. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt.
Provisionsüberschuss
Im Wesentlichen werden Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen aus dem Zahlungsverkehr sowie dem Devisenund dem Kreditgeschäft im Provisionsüberschuss erfasst. Die Erträge und Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt.
Seit dem 1. Jänner 2006 werden zur Erhöhung der Transparenz bei Devisengeschäften mit Kunden die erzielten Handelsspannen in eine Händlermarge und eine Kundenmarge gesplittet, wobei die Kundenmargen aus diesen Geschäften
im Provisionsüberschuss und die Händlermargen weiterhin im Handelsergebnis gezeigt werden. Bis zum 31. Dezember
2005 wurde diese Kundenmarge im Handelsergebnis dargestellt. Die Vergleichszahlen 2005 wurden entsprechend
angepasst.
168
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Handelsergebnis
Das Handelsergebnis umfasst die Händlermarge aus dem Devisengeschäft, das Ergebnis aus der Fremdwährungsbewertung sowie alle realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste aus den zum Fair Value bewerteten finanziellen
Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Weiters sind hier sämtliche aus Handelsaktivitäten resultierende
Zins- und Dividendenerträge sowie die auf den Handelsbestand entfallenden Refinanzierungskosten enthalten.
Verwaltungsaufwendungen
In den Verwaltungsaufwendungen werden der Personalaufwand, der Sachaufwand sowie Wertminderungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen.
Ertragsteuern
Die Bilanzierung und Berechnung von latenten Steuern erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten
Verbindlichkeitenmethode. Auf alle temporären Differenzen, die aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und
steuerlichen Buchwerten resultieren und sich in den Folgeperioden wieder ausgleichen, werden latente Steuern unter
Zugrundelegung der landesspezifischen Steuersätze berechnet. Für Verlustvorträge werden aktive latente Steuern angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft (im Regelfall 5 Jahre) mit steuerbaren Gewinnen in entsprechender
Höhe in der gleichen Gesellschaft zu rechnen ist. Eine Aufrechnung von latenten Steueransprüchen mit latenten Steuerverpflichtungen wird je Tochterunternehmen vorgenommen.
Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen werden in den Bilanzposten Sonstige Aktiva bzw. Rückstellungen gesondert
ausgewiesen.
Treuhandgeschäfte
Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten für fremde Rechnung zur Basis haben, werden
gemäß IAS 30 in der Bilanz nicht ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen Geschäften werden im Provisionsüberschuss gezeigt.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
169
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
RZB 2006
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
(1) Segmentberichterstattung
Segmentbericht nach Geschäftsbereichen
Als Basis der primären Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 dient das interne Managementberichtswesen der RZB,
das im Wesentlichen einer kundenorientierten Segmentierung entspricht. Das Geschäft wird dabei in folgende Segmente
geteilt:
•
•
•
•
•
Corporate Customers
Financial Institutions and Public Sector
Retail Customers
Proprietary Trading
Participations and Other.
Das Segment Corporate Customers erfasst die Geschäftstätigkeit mit österreichischen Top-1.000 Konzernen, multinationalen Konzernen sowie mittleren und großen Unternehmen in Zentral- und Osteuropa (Large corporate und Middle market
companies) sowie mit im CEE-Raum tätigen multinationalen Großunternehmen. Als Unterscheidungskriterien werden
Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Anzahl der Mitarbeiter herangezogen. Klein- und Mittelbetriebe, die den Corporate Customers zugerechnet werden, müssen entweder einen Umsatz von mindestens € 5 Millionen oder einen eindeutigen
Projekt- oder Handelsfinanzierungsbezug aufweisen. Alle anderen Klein- und Mittelbetriebe werden als Teilsegment Small
Enterprises dem Segment Retail Customers zugeordnet.
Das Segment Financial Institutions and Public Sector berichtet über Geschäfte mit Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen, Versicherungen sowie mit staatlichen Stellen. Im Segment Financial Institutions sind nur solche Beziehungen enthalten, die nicht auf den Eigenhandel mit Finanzinstrumenten bzw. auf die Veranlagung im Rahmen des Aktiv-/PassivManagements zurückgehen, da diese dem Segment Proprietary Trading zugerechnet werden.
Zum Subsegment Banken zählen nationale und internationale Kommerz-, Retail- und Privatbanken. Ebenfalls in dieses
Segment fallen supranationale Institutionen wie die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
(EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB) oder der Internationale Währungsfonds (IMF). Unter Finanzdienstleistungsunternehmen werden Broker und Vermögensverwalter, wie zum Beispiel Investmentbanken, Kapitalanlagegesellschaften,
Leasingfirmen sowie andere Firmen für mit dem Kreditgewerbe verbundene Tätigkeiten erfasst. In das Subsegment der
Versicherungen fallen alle Arten von Versicherern und Rückversicherern: Dazu zählen Sachversicherungen, Krankenversicherungen, Lebensversicherungen sowie auch Pensionsversicherungen.
Public Sector umfasst alle staatlichen Stellen wie Ministerien, Länder, Gemeinden oder ähnliche Körperschaften. Auch
Botschaften und Handelsrepräsentanzen sind in diesem Teilsegment ausgewiesen.
170
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Zum Kundensegment Retail Customers zählen alle Privatpersonen (Consumers), selbständige Erwerbstätige (Micro) sowie
Klein- und Mittelbetriebe mit einem Jahresumsatz unter € 5 Millionen (Small Enterprises), wobei es länderspezifische
Abweichungen geben kann. Angeboten werden weitestgehend standardisierte Produkte wie Sparbücher bzw. Spareinlagen, Termineinlagen und Giro- bzw. Gehaltskonten, Konsumentenkredite, Überziehungsrahmen, Kreditkarten sowie
Hypothekarkredite und andere zweckgebundene Kredite.
Das Kundensegment Retail Customers enthält das Retail Banking in CEE, das Retail-Geschäft der Raiffeisen-Leasing in
Österreich und CEE sowie das Private Banking in Österreich und CEE. Durch die Aufgabenteilung innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe (RBG) ist die Raiffeisen Zentralbank selbst in Österreich nicht im Retail Banking tätig. Die Ergebnisse
aus dem in einigen Konzerneinheiten angebotenen Private Banking werden ebenfalls unter diesem Kundensegment ausgewiesen. Das Private Banking wird in Österreich von Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank AG abgedeckt. In CEE wird
dieses Segment von einzelnen Netzwerkbanken betrieben. Dabei wird ein individueller Beratungsansatz für vermögende
Privatkunden (High networth individuals) gewählt und Vermögensverwaltung angeboten.
Das Geschäftssegment Proprietary Trading betrifft den Eigenhandel der Bereiche Treasury und Investment Banking der
Raiffeisen Zentralbank, der Raiffeisen Centrobank AG und der Netzwerkbanken in CEE.
Der Eigenhandel bzw. die Eigenpositionierung umfasst bilanzmäßige und außerbilanzmäßige Zins- bzw. Kursprodukte
(Termingeschäfte, Optionen). Darunter fallen Geldmarktgeschäfte, Währungsgeschäfte, Liquiditätsmanagement und
Refinanzierungen sowie das Aktiv-/Passiv-Management (Fristentransformation). Dazu kommen das Portfoliomanagement
von Aktien, Renten, Fonds sowie kurz- und langfristige alternative Investments (Kombination von Wertpapier-Produkten
mit derivativen Produkten) und Wertpapier-Hybride.
Der reine Handel mit Finanzinstrumenten ist zentral gesteuert und unterliegt streng kontrollierten Limiten. Darüber hinaus
hält der Konzern ein Portfolio an mittel- und langfristigen Finanzinvestitionen. Während die Eigengeschäfte des Konzerns
gesamthaft unter diesem Segment ausgewiesen sind, werden Beiträge aus kundenbezogenen Treasury-Transaktionen
teilweise den anderen Segmenten (Corporate Customers, aber auch Retail Customers) zugeordnet. Jener Teil des Ergebnisbeitrags, der über den im Markt erzielbaren Preisen liegt, wird den Kundenbereichen zugeordnet.
Zum Bereich Investment Banking gehören Transaktionen mit Wertpapieren und Unternehmensanteilen – insbesondere die
Begleitung bei Emissionen – und das Market Making.
Das Segment Participations and Other beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten vor allem das umfangreiche Beteiligungsportefeuille der RZB. Darin enthalten sind auch die assoziierten Unternehmen, die mittels Equity-Methode in die Bilanz
integriert sind. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen enthalten, speziell in der Raiffeisen Zentralbank als
Muttergesellschaft und in den nachgeordneten Verwaltungsholdings.
In der RZB werden zwei zentrale Steuerungsgrößen eingesetzt:
• Der Return on Equity vor Steuern errechnet sich aus dem Verhältnis des unversteuerten Gewinns zum durchschnittlich eingesetzten Eigenkapital und zeigt die Verzinsung des im Geschäftsbereich eingesetzten Kapitals.
• Die Cost/Income Ratio stellt die Kosteneffizienz der Geschäftsbereiche dar. Die Cost/Income Ratio errechnet sich
als Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen einerseits und der Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis (jedoch korrigiert um das Bewertungsergebnis
aus Hedge Accounting und sonstigen Derivaten) andererseits.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
171
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
RZB 2006
Basis für die Segmentberichterstattung ist die interne Management-Erfolgsrechnung. Dabei handelt es sich um eine stufenweise Deckungsbeitragsrechnung. Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht zugeordnet. Ertragspositionen sind der Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das sonstige betriebliche Ergebnis,
wobei der Zinsüberschuss auf Basis der Marktzinsmethode kalkuliert wird. Der Zinsnutzen aus dem Eigenkapital sowie
die Refinanzierung von Beteiligungen in der Muttergesellschaft werden den Segmenten auf Basis des aufsichtsrechtlichen
Kapitalerfordernisses zugeordnet und im Zinsüberschuss dargestellt.
Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Nettoneubildungen von Einzel- und Portfolio-Wertberichtigungen, Direktabschreibungen, aber auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet direkte
und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und Sachkosten) werden von den Geschäftsfeldern verantwortet, die
indirekten Kosten werden auf Basis von vereinbarten Schlüsseln verteilt.
Als branchenspezifischer Ersatz für das Segmentvermögen wird die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22
BWG (inklusive Marktrisiko) herangezogen.
Geschäftsjahr 2006
Corporate
Customers
Financial
Institutions and
Public Sector
Retail
Customers
Proprietary
Trading
Participations
and Other
Gesamt
Zinsüberschuss
702.663
180.831
1.030.327
223.422
49.250
2.186.493
Kreditrisikovorsorgen
-147.652
-2.825
-191.709
24
-4.269
-346.431
in € Tausend
Zinsüberschuss nach
Kreditrisikovorsorge
555.011
178.006
838.618
223.446
44.981
1.840.062
Provisionsüberschuss
413.865
140.083
603.647
16.237
3.186
1.177.018
21.136
21.306
1.913
215.088
-2.758
256.685
1.164
-439
-
35.745
105.080
141.551
-454.028
-138.872
-1.204.399
-159.973
-155.823
-2.113.095
27.967
7.501
18.558
-40.003
48.672
62.695
-
-
-
-
517.401
517.401
565.116
207.586
258.336
290.539
560.739
1.882.316
Bemessungsgrundlage
(inklusive Marktrisiko)
29.060.851
10.611.175
14.846.100
12.555.160
3.582.952
70.656.238
Eigenmittelerfordernis
2.324.868
848.894
1.187.688
1.004.413
286.636
5.652.499
8.311
2.129
36.153
2.119
3.053
51.765
Handelsergebnis
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Ergebnis aus Endkonsolidierungen
Jahresüberschuss vor Steuern
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
Cost/Income Ratio
Durchschnittliches Eigenkapital
39,0%
39,7%
72,9%
35,0%
-
56,7%
1.979.168
722.666
1.011.083
855.060
244.014
4.811.991
26,8%
31,1%
28,4%
33,0%
-
39,1%
Return on Equity vor Steuern
172
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Geschäftsjahr 2005
in € Tausend
Corporate
Customers
Financial
Institutions and
Public Sector
Retail
Customers
Proprietary
Trading
Participations
and Other
Gesamt
Zinsüberschuss
575.535
129.117
657.814
184.422
59.335
1.606.223
Kreditrisikovorsorgen
-111.565
1.004
-96.540
-2
484
-206.620
Zinsüberschuss nach
Kreditrisikovorsorge
463.969
130.121
561.273
184.420
59.819
1.399.603
Provisionsüberschuss
322.935
107.381
357.476
36.131
-5.081
818.842
15.494
31.672
6.337
121.503
-2.559
172.448
Handelsergebnis
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Jahresüberschuss vor Steuern
3.378
1.104
82
-1.894
23.368
26.037
-371.603
-132.256
-802.677
-116.131
-151.360
-1.574.027
15.309
9.104
6.674
14.333
41.542
86.962
449.482
147.126
129.165
238.361
-34.271
929.864
Bemessungsgrundlage
(inklusive Marktrisiko)
26.065.873
6.399.293
9.370.410
10.952.194
2.995.654
55.783.425
Eigenmittelerfordernis
2.085.270
511.943
749.633
876.175
239.652
4.462.674
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
6.044
1.727
19.356
1.305
2.633
31.065
Cost/Income Ratio
40,0%
47,7%
78,1%
34,0%
-
58,9%
1.815.554
445.727
652.673
762.848
208.655
3.885.456
24,8%
33,0%
19,8%
31,2%
-
23,9%
Durchschnittliches Eigenkapital
Return on Equity vor Steuern
Segmentbericht nach geografischen Märkten
Die sekundäre Segmentberichterstattung zeigt die Ergebniskomponenten und Bestandsgrößen nach regionalen Gesichtspunkten. Als Zuordnungskriterium dient der Sitz der jeweiligen Geschäftsstellen. Neben den direkt erzielten Ergebnissen
werden den Regionen auch Refinanzierungskosten, Kosten aus Kapitalabsicherungsmaßnahmen und direkt in Zusammenhang mit der Steuerung stehende Kosten verursachungsgerecht zugeschrieben. Die berichteten regionalen Segmente
sind nachfolgend erläutert (in Klammern die intern verwendeten Abkürzungen nach englischer Schreibweise):
• Österreich
Unter Österreich werden die vom Headoffice getätigten Geschäfte der Raiffeisen Zentralbank sowie die von den
zahlreichen österreichischen Tochtergesellschaften erzielten Ergebnisse ausgewiesen.
• Zentraleuropa (CE)
Dieses Segment enthält jene fünf am 1. Mai 2004 der EU beigetretenen Staaten, in denen die Raiffeisen
International tätig ist. Das sind Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.
• Südosteuropa (SEE)
Zu Südosteuropa zählen Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Rumänien sowie
Serbien.
• GUS (CIS)
Dieses Segment enthält die Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft der unabhängigen Staaten (GUS), die sich überwiegend aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion gebildet haben. Die Raiffeisen International ist in Belarus,
Kasachstan, Russland und der Ukraine tätig.
• Sonstige
In das Segment der übrigen Staaten fallen die Filialen der RZB in London, Singapur und Peking sowie in anderen
Ländern befindliche Konzerneinheiten wie z.B. Malta, USA, Deutschland und die Schweiz.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
173
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
RZB 2006
Die in Österreich vorwiegend in der RZB und der Raiffeisen International anfallenden Headoffice-Kosten werden verursachungsgerecht auf die oben beschriebenen Segmente aufgeteilt. Wo eine direkte Zuordnung nicht möglich ist, werden
andere Bestandsgrößen, insbesondere die Risikoaktiva (d.h. die Bemessungsgrundlage inklusive Marktrisiko) zur Verrechnung herangezogen.
Die regionale Zuordnung nach dem jeweiligen Sitz der Geschäftsstellen unter Berücksichtigung der Refinanzierungskosten ergibt die folgende Verteilung:
Geschäftsjahr 2006
in € Tausend
Zinsüberschuss
Kreditrisikovorsorgen
Österreich
Zentraleuropa
Südosteuropa
GUS
Sonstige
Gesamt
421.942
597.823
542.366
577.642
46.720
2.186.493
-45.027
-93.150
-86.160
-127.049
4.955
-346.431
Zinsüberschuss nach
Kreditrisikovorsorge
376.915
504.673
456.206
450.593
51.675
1.840.062
Provisionsüberschuss
220.421
343.813
263.220
322.143
27.421
1.177.018
Handelsergebnis
69.058
41.347
50.339
83.515
12.426
256.685
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
26.306
-1.252
874
110.550
5.072
141.551
-363.950
-608.750
-527.688
-560.629
-52.077
-2.113.095
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
56.916
3.373
11.781
-15.869
6.494
62.695
Ergebnis aus Endkonsolidierungen
10.847
20.075
-
486.479
-
517.401
Jahresüberschuss vor Steuern
396.514
303.279
254.730
876.781
51.012
1.882.316
Summe Aktiva
52.203.217
22.087.761
17.905.331
13.562.279
9.870.261
115.628.849
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko)
26.297.598
16.075.784
12.010.344
11.055.935
5.216.577
70.656.238
2.103.807
1.286.063
960.828
884.475
417.326
5.652.499
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
2.476
10.403
12.579
25.997
310
51.765
Cost/Income Ratio
44,9%
62,0%
60,8%
58,0%
53,5%
56,7%
1.872.344
1.036.858
819.908
700.525
382.356
4.811.991
21,2%
29,2%
31,1%
125,2%
13,3%
39,1%
Eigenmittelerfordernis
Durchschnittliches Eigenkapital
Return on Equity vor Steuern
Geschäftsjahr 2005
in € Tausend
Zinsüberschuss
Österreich
Zentraleuropa
Südosteuropa
GUS
Sonstige
Gesamt
396.515
506.839
415.479
250.143
37.248
1.606.223
-29.601
-48.468
-63.479
-55.281
-9.791
-206.620
Kreditrisikovorsorgen
Zinsüberschuss nach
Kreditrisikovorsorge
366.913
458.371
352.000
194.862
27.457
1.399.603
Provisionsüberschuss
194.838
264.704
197.771
135.687
25.842
818.842
Handelsergebnis
113.240
36.471
42.061
-26.355
7.031
172.448
8.252
7.542
2.718
-147
7.672
26.037
-380.621
-525.213
-415.686
-200.533
-51.974
-1.574.027
70.083
-8.953
3.753
-1.432
23.511
86.962
372.703
232.921
182.617
102.083
39.540
929.864
Summe Aktiva
45.964.633
16.849.436
13.520.943
9.089.503
8.438.984
93.863.499
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko)
23.681.407
12.049.547
8.730.827
7.016.925
4.304.719
55.783.425
1.894.513
963.964
698.466
561.354
344.377
4.462.674
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
2.469
9.013
11.032
8.270
281
31.065
Cost/Income Ratio
49,2%
65,6%
63,1%
56,4%
63,8%
58,9%
1.661.093
975.778
617.103
347.232
284.250
3.885.456
22,4%
23,9%
29,6%
29,4%
13,9%
23,9%
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Jahresüberschuss vor Steuern
Eigenmittelerfordernis
Durchschnittliches Eigenkapital
Return on Equity vor Steuern
174
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(2) Zinsüberschuss
Im Zinsüberschuss sind Zinserträge und -aufwendungen aus Posten des Bankgeschäfts, Dividendenerträge sowie Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter enthalten.
in € Tausend
2006
2005
Zinserträge
5.120.357
3.400.606
aus Forderungen an Kreditinstitute
1.360.311
794.872
aus Forderungen an Kunden
3.065.944
1.884.562
aus Finanzumlaufvermögen
168.577
121.420
aus Finanzanlagen
235.669
253.138
aus Leasingforderungen
234.997
186.413
54.859
160.201
aus derivativen Finanzinstrumenten (non-trading), netto
Laufende Erträge
113.550
108.690
aus Aktien und nicht festverzinslichen Wertpapieren
5.687
4.328
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen
9.564
11.619
aus at-equity bewerteten Unternehmen
78.892
68.105
aus sonstigen Beteiligungen
19.407
24.638
Zinsähnliche Erträge
11.112
7.337
5.245.019
3.516.633
Zinsaufwendungen
-3.045.778
-1.899.619
für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
-1.453.861
-913.376
für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
-1.129.067
-712.277
für verbriefte Verbindlichkeiten
-348.317
-206.458
für Nachrangkapital
-114.533
-67.509
-12.748
-10.790
-3.058.526
-1.910.410
2.186.493
1.606.223
Zinsen und zinsähnliche Erträge gesamt
Zinsähnliche Aufwendungen
Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen gesamt
Zinsüberschuss
Die Zinsspanne – bezogen auf die jeweiligen Durchschnitte der angegebenen Basis – hat sich wie folgt entwickelt:
in Prozent
2006
2005
Zinsspanne (Bilanzsumme)
2,12
2,02
Zinsspanne (Risikoaktiva des Bankbuchs)
3,98
4,02
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
175
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
RZB 2006
(3) Kreditrisikovorsorgen
Die Kreditrisikovorsorgen für bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfte setzen sich wie folgt zusammen:
in € Tausend
2006
2005
Einzelwertberichtigungen
-190.348
-131.725
Zuführung zu Risikovorsorgen
-430.813
-338.491
Auflösung von Risikovorsorgen
278.449
215.839
Direktabschreibungen
-69.719
-42.745
Eingänge auf abgeschriebene Forderungen
31.735
33.672
Portfolio-Wertberichtigungen
-156.108
-74.898
Zuführung zu Risikovorsorgen
-211.428
-104.367
55.320
29.469
25
2
-346.431
-206.620
2006
2005
Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch)
0,63%
0,52%
Neubildungsquote (Gesamtes Kreditobligo)
0,40%
0,32%
Ausfallsquote
0,14%
0,12%
Bestandsquote (Gesamtes Kreditobligo)
1,58%
1,76%
15,84%
12,86%
2006
2005
Zahlungsverkehr
424.210
239.699
Kreditbearbeitung und Avalgeschäft
198.121
164.451
Wertpapiergeschäft
135.198
106.453
Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft*
316.941
241.813
Sonstige Bankdienstleistungen
102.548
66.426
1.177.018
818.842
Auflösung von Risikovorsorgen
Erlöse aus dem Verkauf von Krediten
Gesamt
Detailangaben über die Risikovorsorgen sind unter Punkt 14 Kreditrisikovorsorgen dargestellt.
in Prozent
Risk/Earnings Ratio
(4) Provisionsüberschuss
in € Tausend
Gesamt
* Umschichtung aus dem Handelsergebnis (siehe Erläuterung auf Seite 144 und Seite 168).
176
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(5) Handelsergebnis
Im Handelsergebnis werden auch Zins- und Dividendenerträge, Refinanzierungskosten, Provisionen sowie Wertänderungen aus Handelsbeständen ausgewiesen.
in € Tausend
Zinsbezogenes Geschäft
Währungsbezogenes Geschäft*
Aktien-/indexbezogenes Geschäft
Sonstiges Geschäft
Gesamt
2006
2005
27.043
68.176
195.892
78.370
33.764
26.731
-14
-829
256.685
172.448
* Umschichtung aus dem Handelsergebnis (siehe Erläuterung auf Seite 144 und Seite 168).
(6) Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Im Ergebnis aus Finanzanlagen sind Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands sowie aus Unternehmensanteilen enthalten. Darunter befinden sich Anteile an verbundenen Unternehmen,
at-equity bewerteten Unternehmen und sonstigen Unternehmen.
in € Tausend
Ergebnis aus Finanzanlagen
Bewertungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands
Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands
Bewertungsergebnis aus Unternehmensanteilen
Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen
2006
2005
110.240
23.760
-24
-2.881
1.974
-205
-8.931
-29.560
117.221
56.406
Ergebnis aus dem sonstigen Finanzumlaufvermögen
31.311
2.277
Bewertungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens
25.905
-4.513
5.406
6.645
-
145
141.551
26.037
Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens
Veräußerungsergebnis aus verbrieften Forderungen
Gesamt
Das Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf des Minderheitsanteils
an der JSC Bank TuranAlem, Almaty.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
177
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
RZB 2006
(7) Verwaltungsaufwendungen
Die Verwaltungsaufwendungen im Konzern setzen sich aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte zusammen und stellen sich wie folgt dar:
in € Tausend
2006
2005
-1.089.006
-817.152
Löhne und Gehälter
-835.996
-610.796
Soziale Abgaben
-202.047
-145.632
Freiwilliger Sozialaufwand
-27.545
-26.101
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen
-19.912
-33.503
-3.506
-1.119
Sachaufwand
-803.028
-590.874
Raumaufwand
-190.676
-143.726
IT-Aufwand
-112.841
-90.100
Kommunikationsaufwand
-74.627
-51.733
Rechts- und Beratungsaufwand
-67.846
-43.800
-100.147
-71.684
Einlagensicherung
-42.905
-33.942
Büroaufwand
-27.570
-17.084
Fuhrparkaufwand
-15.722
-8.884
Sicherheitsaufwand
-33.885
-19.966
Reiseaufwand
-20.329
-12.511
Ausbildungsaufwand
-14.748
-11.542
Sonstiger Sachaufwand
-101.732
-85.904
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
-221.061
-166.001
Sachanlagen
-138.746
-103.310
Immaterielle Vermögenswerte
-63.691
-54.735
Vermietete Leasinganlagen
-18.624
-7.956
-2.113.095
-1.574.027
Personalaufwand
Aufwendungen für das Share Incentive Program (SIP)
Werbe- und Repräsentationsaufwand
Gesamt
Die Abschreibungen für die im Zuge der Erstkonsolidierung aktivierten immateriellen Vermögenswerte beliefen sich auf
€ 10.531 Tausend (2005: € 1.192 Tausend). Dies betrifft die planmäßigen Abschreibungen des Kundenstocks sowie
eine außerplanmäßige Abschreibung der Marke „Impex“ in Höhe von € 5.286 Tausend, die aufgrund des Verschmelzungsbeschlusses im Dezember 2006 zukünftig nicht mehr genutzt werden wird.
178
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(8) Sonstiges betriebliches Ergebnis
Im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind unter anderem die Umsätze und die Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten, die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Abgang sowie Erträge aus Zuschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte enthalten. Das ebenfalls enthaltene Ergebnis aus dem Hedge Accounting resultiert aus der Bewertung der Sicherungsinstrumente sowie der gehedgten Grundgeschäfte.
in € Tausend
2006
2005
Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten
846.248
609.982
Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten
-772.262
-543.171
Umsatzerlöse aus Vermittlung von Dienstleistungen
67.621
55.904
Aufwendungen aus Vermittlung von Dienstleistungen
-66.960
-60.519
4.934
1.487
20.592
9.927
83
-642
-41.617
14.867
1.199
-4.707
-30.947
-29.539
-
-2.506
8.244
2.924
Ergebnis aus Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen
-29.687
-11.024
Sonstige betriebliche Erträge
90.401
87.628
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-35.154
-43.650
62.695
86.962
Ergebnis aus Investment Property
Ergebnis aus Operating Leasing
Ergebnis aus dem Hedge Accounting
Ergebnis aus sonstigen Derivaten
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
Sonstige Steuern
Firmenwertabschreibungen
Erträge aus der Vereinnahmung passiver Unterschiedsbeträge
Gesamt
Das Ergebnis aus Endkonsolidierungen in Höhe von € 517.401 Tausend wird detailliert ab Seite 158 erläutert.
(9) Steuern vom Einkommen und Ertrag
Die Ertragsteueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
in € Tausend
Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag
Inland
Ausland
Latente Steuern
Gesamt
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
2006
2005
-285.394
-223.046
-34.402
-88.565
-250.992
-134.481
34.477
-2.174
-250.917
-225.220
Kontaktdaten
www.rzb.at
179
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
RZB 2006
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG ist Gruppenträger einer steuerlichen Gruppe, deren Gruppenmitglieder vier
vollkonsolidierte Tochterunternehmen aus dem Bereich der Raiffeisen International und die Raiffeisen Research Gesellschaft m.b.H., Wien, umfassen.
Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und effektiver Steuerbelastung:
in € Tausend
2006
2005
1.882.316
929.864
-470.579
-232.466
45.342
39.790
180.008
28.632
Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen
-32.620
-34.113
Sonstiges
26.930
-27.063
-250.917
-225.220
13,3 %
24,2 %
Jahresüberschuss vor Steuern
Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen
Ertragsteuersatz von 25 %
Auswirkungen abweichender ausländischer Steuersätze
Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und steuerbefreiten
sonstigen Erträgen
Effektive Steuerbelastung
Steuerquote in Prozent
In den sonstigen Veränderungen sind größtenteils Steuerersparnisse aus Verwendung von Verlustvorträgen sowie Steuerersparnisse im Rahmen der Quellenbesteuerung enthalten.
(10) Gewinn je Aktie
in € Tausend
Konzern-Jahresüberschuss
Abzüglich Vorzugsdividende
2006
2005
1.169.432
450.864
-10.675
-6.745
Bereinigter Konzern-Jahresüberschuss
1.158.757
444.119
Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Stammaktien (Stück)
4.829.359
4.797.538
239,94
92,57
Gewinn je Aktie in €
Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Gewinns je Aktie fand daher nicht statt.
180
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
(11) Barreserve
in € Tausend
2006
2005
Kassenbestand
1.203.904
851.212
Guthaben bei Zentralbanken
3.813.124
2.453.991
Gesamt
5.017.028
3.305.203
2006
2005
1.644.091
1.243.510
Geldmarktgeschäft
23.872.243
23.145.399
Kredite an Banken
5.948.349
4.815.465
262.709
192.072
78.610
68.262
199.921
181.824
32.005.923
29.646.533
(12) Forderungen an Kreditinstitute
in € Tausend
Giro- und Clearinggeschäft
Angekaufte Forderungen
Leasingforderungen
Verbriefte Forderungen
Gesamt
Die Forderungen an Kreditinstitute stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:
in € Tausend
2006
2005
Inland (Österreich)
8.607.475
9.206.113
Zentraleuropa (CE)
1.698.885
1.568.764
Südosteuropa (SEE)
1.858.179
1.202.215
GUS (CIS)
680.849
533.154
Sonstige
19.160.535
17.136.287
Gesamt
32.005.923
29.646.533
2006
2005
2.525.284
2.294.826
29.468.282
27.346.593
12.357
5.113
32.005.923
29.646.533
Die Forderungen an Kreditinstitute verteilen sich auf folgende Banksegmente:
in € Tausend
Zentralbanken
Geschäftsbanken
Multinationale Entwicklungsbanken
Gesamt
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
181
Erläuterungen zur Bilanz
RZB 2006
(13) Forderungen an Kunden
in € Tausend
Kreditgeschäft
2006
2005
32.900.181
25.038.622
Geldmarktgeschäft
7.752.822
4.713.845
Hypothekarforderungen
7.400.135
5.998.242
Angekaufte Forderungen
1.049.698
584.770
Leasingforderungen
3.775.818
3.131.727
227.021
146.095
53.105.675
39.613.302
2006
2005
1.872.026
1.236.630
34.485.197
27.884.459
3.952.053
1.612.849
10.405.872
6.608.900
2.187.503
1.913.308
203.024
357.156
53.105.675
39.613.302
Verbriefte Forderungen
Gesamt
Die Forderungen an Kunden verteilen sich auf folgende Kundensegmente:
in € Tausend
Öffentlicher Sektor
Kommerzkunden – Großkunden
Kommerzkunden – Small Business
Retailkunden – Privatpersonen
Retailkunden – Klein- und Mittelbetriebe
Sonstige
Gesamt
Die Forderungen an Kunden stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:
in € Tausend
2006
2005
Inland (Österreich)
7.812.211
6.819.067
Zentraleuropa (CE)
15.116.303
10.831.066
Südosteuropa (SEE)
8.421.907
6.743.316
GUS (CIS)
9.728.562
6.398.995
Sonstige
12.026.692
8.820.859
Gesamt
53.105.675
39.613.302
(14) Kreditrisikovorsorgen
Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken
ab. Eine Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen findet sich im Risikobericht auf Seite 204. Die Kreditrisikovorsorgen können folgenden Kundensegmenten zugeordnet werden:
182
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
in € Tausend
Öffentlicher Sektor
Kreditinstitute
Kommerzkunden – Großkunden
Kommerzkunden – Small Business
Retailkunden – Privatpersonen
2006
2005
192
710
12.042
15.005
781.727
733.759
90.117
42.544
320.905
184.991
84.268
101.541
1.289.251
1.078.550
2006
2005
Inland (Österreich)
399.521
411.776
Zentraleuropa (CE)
303.791
246.340
Südosteuropa (SEE)
205.662
150.027
GUS (CIS)
362.075
252.812
18.202
17.595
1.289.251
1.078.550
Retailkunden – Klein- und Mittelbetriebe
Gesamt
Die Kreditrisikovorsorgen stellen sich nach regionalen Aspekten wie folgt dar:
in € Tausend
Sonstige
Gesamt
(15) Handelsaktiva
Die Handelsaktiva umfassen folgende zu Handelszwecken dienende Wertpapiere und derivative Instrumente:
in € Tausend
2006
2005
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
7.685.656
5.287.608
Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen
1.062.790
532.358
915.574
870.102
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten
5.707.292
3.885.148
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
1.074.137
1.074.162
Aktien
469.535
563.715
Investmentfondsanteile
155.042
165.180
Sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere
449.560
345.267
Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen
Positive Marktwerte aus derivativen Geschäften
867.361
959.062
Zinssatzgeschäft
210.678
514.196
Wechselkursgeschäft
537.086
374.481
Aktien-/indexbezogenes Geschäft
119.597
70.385
Tabelle setzt sich auf Seite 184 fort.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
183
Erläuterungen zur Bilanz
RZB 2006
in € Tausend
2006
2005
58.911
167.630
168.783
5.834
9.854.848
7.494.296
2006
2005
5.449.725
4.142.119
Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen
558.345
989.031
Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen
327.919
114.595
4.561.984
3.037.501
1.477
992
485.381
441.446
20.235
17.942
451.511
409.636
13.635
13.868
5.041
17.159
5.940.147
4.600.725
Forderungen des Handelsbestands
Als Sicherheit gestellte Wertpapiere, zu deren Verkauf oder Verpfändung
der Empfänger berechtigt ist
Gesamt
(16) Sonstiges Finanzumlaufvermögen
in € Tausend
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten
Geldmarktpapiere
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Aktien
Investmentfondsanteile
Sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere
Als Sicherheit gestellte Wertpapiere, zu deren Verkauf und Verpfändung
der Empfänger berechtigt ist
Gesamt
(17) Finanzanlagen
Die Finanzanlagen beinhalten die bis zur Fälligkeit zu haltenden Wertpapiere (Held-to-Maturity) sowie langfristig gehaltene, strategische Unternehmensanteile:
in € Tausend
2006
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
4.388.392
4.463.326
Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen
1.612.549
1.590.110
Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen
1.093.921
1.078.972
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten
1.679.452
1.791.774
2.470
2.470
1.333.224
967.734
Anteile an verbundenen Unternehmen
296.640
97.822
At-equity bewertete Unternehmen
633.187
580.370
Sonstige Beteiligungen
403.397
289.541
5.721.616
5.431.059
Sonstige
Unternehmensanteile
Gesamt
184
2005
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Unternehmensanteile, bei denen ein beizulegender Zeitwert nicht
zuverlässig bestimmbar ist, belaufen sich auf € 381.788 Tausend (2005: € 254.750 Tausend).
Die Finanzinformationen zu den assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar, wobei es sich zum überwiegenden
Teil um ungeprüfte, vorläufige Werte handelt, da die u.a. Unternehmen ihre Abschlüsse erst nach Veröffentlichung der
RZB feststellen:
Bilanzsumme
in € Tausend
Betriebserträge
Jahresüberschuss
Eigenkapital
FactorBank Aktiengesellschaft, Wien (AT)
148.188
5.347
19
5.210
LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG, Wien (AT)*
738.171
45.546
22.123
280.041
NOTARTREUHANDBANK AG, Wien (AT)
864.461
7.951
5.974
19.535
Österreichische Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H., Wien (AT)
805.480
4.463
813
26.702
Raiffeisen stavebni sporitelna, a.s., Prag (CZ)
1.515.559
30.153
4.903
48.281
Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)*
8.014.430
162.815
25.264
251.958
73.084
3.956
-3.472
14.917
180.050
132.100
3.030
77.721
Raiffeisen Banca pentru Locuinte S.A., Bukarest (RO)
Raiffeisen evolution project development GmbH, Wien (AT)*
Raiffeisen Informatik GmbH, Wien (AT)
Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)*
Raiffeisen stambena štedionica d.d., Zagreb (HR)
91.547
1.997
1.882
21.157
139.820
67.971
6.118
25.452
6.415
292.362
12.027
-3.819
1.176.426
1.820
763
6.943
22.568.392
216.883
133.342
1.133.674
355.456
85.869
36.998
61.950
2006
2005
Firmenwerte
865.195
555.086
Software
257.637
191.261
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
227.510
235.501
1.350.342
981.848
Raiffeisen Wohnbaubank Aktiengesellschaft, Wien (AT)
UNIQA Versicherungen AG, Wien (AT)**
VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien (AT)
* Konzernabschluss.
** Konzernabschlussziffern 2005, weil UNIQA als börsenotiertes Unternehmen ihren Konzernabschluss noch nicht veröffentlicht hat.
Weitere Informationen betreffend assoziierte Unternehmen befinden sich auf Seite 227.
(18) Immaterielle Vermögenswerte
in € Tausend
Gesamt
Der Anstieg des Postens Firmenwerte ist überwiegend auf die Akquisitionen der Impexbank und der eBanka zurückzuführen. In 2006 erfolgte eine nachträgliche Anpassung des Firmenwertes gemäß IFRS 3 der VAT Raiffeisen Bank Aval
in Höhe von € 40.089 Tausend. In den sonstigen immateriellen Vermögenswerten sind € 5.286 Tausend für die Marke
„Impex“ und € 4.191 Tausend für die Marke „eBanka“ aktiviert worden. Da im Dezember 2006 der Beschluss zur Aufgabe der Marke „Impex“ wegen der geplanten Fusion mit der ZAO Raiffeisenbank Austria erfolgte, wurde diese Marke
zur Gänze abgeschrieben. Darüber hinaus wurde für den erworbenen Kundenstock ein Aktivposten in Höhe von
€ 12.158 Tausend für die Impexbank sowie € 4.683 Tausend für die eBanka angesetzt.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
185
Erläuterungen zur Bilanz
RZB 2006
(19) Sachanlagen
in € Tausend
2006
2005
590.835
396.769
23.161
13.878
Sonstige Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
553.031
480.122
Vermietete Leasinganlagen
149.936
117.437
1.316.963
1.008.206
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude
Sonstige Grundstücke und Gebäude (Investment Property)
Gesamt
Der Marktwert der sonstigen Grundstücke und Gebäude (Investment Property) beträgt € 59.294 Tausend
(2005: € 44.839 Tausend).
(20) Anlagenspiegel
Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2006 wie folgt:
Geschäftsjahr 2006
Stand
1.1.2006
in € Tausend
Immaterielle Vermögenswerte
Währungsdifferenzen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand
31.12.2006
1.254.839
408.655
-61.203
126.211
-32.601
-9.348
1.686.553
Firmenwerte
613.503
355.995
-47.784
-
-
-
921.713
Software
380.678
25.483
7.204
115.925
-30.826
4.556
503.020
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
260.658
27.177
-20.623
10.286
-1.775
-13.904
261.819
1.614.499
206.430
905
412.292
-151.255
9.348
2.092.219
569.387
168.841
-6.116
71.752
-19.289
13.675
798.250
24.279
525
-415
3.588
-7.443
17.687
38.221
Sachanlagen
Betrieblich genutzte Grundstücke
und Gebäude
Sonstige Grundstücke und Gebäude
hievon Grundwert der bebauten
Grundstücke
3.302
9.052
-48
8
-
-
12.314
Sonstige Sachanlagen
875.391
45.953
7.478
233.450
-112.168
-1.721
1.048.383
Vermietete Leasinganlagen
145.442
-8.889
-42
103.502
-12.355
-20.293
207.365
2.869.338
615.085
-60.298
538.503
-183.856
-
3.778.772
Gesamt
186
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Änderung
Konsolidierungskreis
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Geschäftsjahr 2006
Buchwert
Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen
in € Tausend
kumuliert
Zuschreibungen
Abschreibungen
Stand
31.12.2006
Immaterielle Vermögenswerte
-336.211
23
-63.691
1.350.342
-56.518
-
-
865.195
-245.384
23
-48.691
257.637
-34.310
-
-15.001
227.510
Sachanlagen
-775.256
5.023
-157.370
1.316.963
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude
-207.416
49
-22.191
590.835
-15.060
-
-4.900
23.161
-
-
-
12.314
-495.352
1.405
-111.655
553.031
-57.429
3.569
-18.624
149.936
-1.111.467
5.045
-221.061
2.667.305
Firmenwerte
Software
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Sonstige Grundstücke und Gebäude
hievon Grundwert der bebauten Grundstücke
Sonstige Sachanlagen
Vermietete Leasinganlagen
Gesamt
Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2005 wie folgt:
Geschäftsjahr 2005
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand
1.1.2005
in € Tausend
Änderung
Konsolidierungskreis
Währungsdifferenzen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand
31.12.2005
103.695
-26.569
8.774
1.254.839
Immaterielle Vermögenswerte
481.031
680.023
7.885
Firmenwerte
157.334
457.771
2.363
Software
293.833
11.427
1.767
86.334
-21.457
8.774
380.678
29.864
210.825
3.754
17.361
-1.146
-
260.658
1.191.185
189.361
40.910
291.408
-89.591
-8.774
1.614.499
409.960
112.631
15.071
58.806
-20.075
-7.006
569.387
23.469
-485
597
4.190
-2.501
-992
24.279
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
Sachanlagen
Betrieblich genutzte Grundstücke
und Gebäude
Sonstige Grundstücke und Gebäude
hievon Grundwert der bebauten
Grundstücke
Sonstige Sachanlagen
Vermietete Leasinganlagen
Gesamt
Interview
Lagebericht
-3.966
613.503
3.478
461
-
3.184
-3.820
-
3.302
673.131
58.981
24.367
177.873
-56.940
-2.022
875.391
84.623
18.234
875
50.539
-10.075
1.246
145.442
1.672.216
869.384
48.795
395.103
-116.160
-
2.869.338
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
187
Erläuterungen zur Bilanz
RZB 2006
Geschäftsjahr 2005
Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen
Buchwert
Stand
31.12.2005
in € Tausend
kumuliert
Zuschreibungen
Abschreibungen
Immaterielle Vermögenswerte
-272.991
89
-57.241
981.848
-58.417
-
-2.506
555.086
-189.417
51
-48.481
191.261
-25.157
38
-6.254
235.501
Sachanlagen
-606.293
674
-111.266
1.008.206
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude
-172.618
-
-14.080
396.769
-10.400
-
-2.845
13.878
517
-
-
3.820
-395.269
63
-86.386
480.122
-28.006
611
-7.956
117.437
-879.284
763
-168.507
1.990.055
Firmenwerte
Software
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Sonstige Grundstücke und Gebäude
hievon Grundwert der bebauten Grundstücke
Sonstige Sachanlagen
Vermietete Leasinganlagen
Gesamt
In den Zugängen zu immateriellen Vermögenswerten sowie zu den Sachanlagen sind keine nennenswerten Einzelinvestitionen enthalten.
(21) Sonstige Aktiva
in € Tausend
2006
2005
145.646
122.218
Laufende Steuerforderungen
48.205
65.274
Latente Steuerforderungen
97.441
56.944
Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten
170.363
119.449
Rechnungsabgrenzungsposten
441.442
263.092
40.401
46.880
40.401
46.880
805.872
1.572.384
805.872
734.197
-
838.187
176.003
83.388
Zinssatzgeschäft
52.991
14.458
Wechselkursgeschäft
83.189
56.137
Aktien-/indexbezogenes Geschäft
30.744
12.793
9.079
-
825.831
653.466
2.605.558
2.860.877
Steuerforderungen
Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge
Zinssatzgeschäft
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge
Zinssatzgeschäft
Wechselkursgeschäft
Positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs
Sonstiges Geschäft
Übrige Aktiva
Gesamt
188
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in der
Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte in Zusammenhang
mit Fair Value Hedges sind Forderungen an Kreditinstitute bzw. an Kunden und verbriefte Verbindlichkeiten. Hierbei
werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Buchwertänderungen der gesicherten Grundgeschäfte in IAS 39 Fair
Value Hedges sind in den jeweiligen Bilanzposten enthalten. Da im Unterschied zum Vorjahr keine wechselkursbezogenen Derivate im Rahmen von Cash-Flow Hedges zum Jahresende 2006 eingesetzt worden sind, kommt es zu einer starken Veränderung des Postens positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge. Unter
Sonstige Aktiva werden auch die positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die weder zu Handelszwecken gehalten werden noch ein Sicherungsinstrument für einen Fair Value Hedge gemäß IAS 39 darstellen.
Der überwiegende Anteil an den übrigen Aktiva betrifft Verrechnungsforderungen aus dem Zahlungsverkehr. In diesem
Posten sind auch zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte gemäß IFRS 5 in Höhe von € 3.685 Tausend (2005:
€ 4.602 Tausend) ausgewiesen.
Die latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:
in € Tausend
2006
2005
Latente Steuerforderungen
97.441
56.944
Rückstellungen für latente Steuern
43.255
44.231
Saldo latenter Steuern
54.186
12.713
2006
2005
Forderungen an Kunden
43.765
39.485
Kreditrisikovorsorgen
34.450
32.424
Sonstige Aktiva
68.640
44.251
Rückstellungen
34.942
24.255
Sonstige Passiva
20.166
24.122
Steuerliche Verlustvorträge
16.343
46.527
Übrige Bilanzposten
69.504
27.612
287.810
238.676
430
10.547
Forderungen an Kunden
16.554
16.763
Handelsaktiva
30.244
27.335
Finanzanlagen
22.460
16.329
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
59.871
33.535
Sonstige Passiva
31.049
46.380
Übrige Bilanzposten
73.017
75.074
233.625
225.962
54.186
12.713
Der Saldo latenter Steuern stammt aus folgenden Posten:
in € Tausend
Latente Steueransprüche
Forderungen an Kreditinstitute
Latente Steuerverpflichtungen
Saldo latenter Steuern
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
189
Erläuterungen zur Bilanz
RZB 2006
Im Konzernabschluss sind aktivierte Vorteile in Höhe von € 16.343 Tausend (2005: € 46.527 Tausend) aus noch nicht
genutzten steuerlichen Verlustvorträgen enthalten. Die Verlustvorträge sind zum überwiegenden Teil zeitlich unbegrenzt
vortragsfähig. Steuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 6.697 Tausend (2005: € 19.995 Tausend) wurden nicht aktiviert, weil aus heutiger Sicht die Verwendung in angemessener Zeit nicht realisierbar erscheint.
(22) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
in € Tausend
2006
2005
2.633.392
2.070.770
32.782.662
35.423.602
Langfristige Finanzierungen
8.713.357
5.922.112
Gesamt
44.129.411
43.416.484
Giro-/Clearinggeschäft
Geldmarktgeschäft
Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:
in € Tausend
2006
2005
Inland (Österreich)
19.550.062
15.942.855
Zentraleuropa (CE)
1.427.102
1.219.289
Südosteuropa (SEE)
501.216
488.815
GUS (CIS)
556.031
296.133
Sonstige
22.095.000
25.469.392
Gesamt
44.129.411
43.416.484
2006
2005
521.856
99.249
42.534.019
41.995.282
Multinationale Entwicklungsbanken
1.073.536
1.321.952
Gesamt
44.129.411
43.416.484
in € Tausend
2006
2005
Sichteinlagen
19.464.463
14.162.861
Termineinlagen
23.920.407
16.533.817
Spareinlagen
1.342.619
1.461.152
Gesamt
44.727.489
32.157.831
Die Verbindlichkeiten verteilen sich auf folgende Banksegmente:
in € Tausend
Zentralbanken
Geschäftsbanken
(23) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
190
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden teilen sich auf folgende Sektoren auf:
in € Tausend
Öffentlicher Sektor
Kommerzkunden – Großkunden
Kommerzkunden – Small Business
Retail – Privatpersonen
Retail – Klein- und Mittelbetriebe
Sonstige
Gesamt
2006
2005
1.691.722
996.706
22.111.894
15.407.654
2.014.350
1.148.996
15.897.403
12.166.685
2.396.400
1.911.375
615.720
526.414
44.727.489
32.157.830
Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:
in € Tausend
2006
2005
Inland (Österreich)
4.360.256
3.093.630
Zentraleuropa (CE)
14.197.744
10.611.077
Südosteuropa (SEE)
10.300.625
8.110.373
GUS (CIS)
7.344.326
5.078.773
Sonstige
8.524.538
5.263.977
Gesamt
44.727.489
32.157.831
2006
2005
Begebene Schuldverschreibungen
8.243.459
4.924.380
Begebene Geldmarktpapiere
2.559.761
927.681
519.240
365.149
11.322.460
6.217.210
(24) Verbriefte Verbindlichkeiten
in € Tausend
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten
Gesamt
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
191
Erläuterungen zur Bilanz
RZB 2006
(25) Rückstellungen
Stand
1.1.2006
Änderung
Konsolidierungskreis
Zuführungen
Abfertigungen
43.901
-1.176
Pensionen
58.983
-65
156.915
in € Tausend
Umbuchungen,
Währungsdifferenzen
Stand
31.12.2006
Auflösungen
Verbrauch
5.717
-30
-77
2
48.337
5.922
-109
-34
84
64.781
-8.068
130.027
-39.716
-152.148
-1.403
85.607
112.684
-1.236
96.619
-22.182
-142.497
-1.036
42.352
44.231
-6.832
33.408
-17.534
-9.651
-367
43.255
50.492
66
43.663
-24.313
-1.219
3.851
72.540
-
2.380
671
-
-
-16
3.035
Offene Rechtsfälle
63.972
-1.112
15.876
-4.198
-716
4.360
78.182
Unverbrauchter
Urlaub
12.732
2.460
14.719
-5.298
-
-33
24.580
Sonstige
81.137
10.798
94.420
-10.929
-40.827
-2.508
132.091
Gesamt
468.132
5.283
311.015
-84.593
-195.021
4.337
509.152
Steuern
Laufende
Latente
Garantien und
Bürgschaften
Restrukturierung
Die Rückstellung für Abfertigungen und ähnliche Verpflichtungen zeigt folgende Entwicklung:
in € Tausend
2006
2005
43.901
32.070
1
5
Änderung im Konsolidierungskreis
-1.176
-
Dienstzeitaufwand (Service cost)
4.371
2.864
Zinsaufwand (Interest cost)
1.903
1.730
Zahlungen
-2.427
-2.147
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
1.763
9.380
48.337
43.901
DBO 1.1.
Währungsdifferenzen
Rückstellung zum 31.12. (= DBO)
192
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Die Pensionsrückstellung entwickelt sich wie folgt:
in € Tausend
DBO 1.1.
Währungsdifferenzen
2006
2005
58.983
44.507
-
3
-65
-
Dienstzeitaufwand (Service cost)
4.123
1.330
Zinsaufwand (Interest cost)
4.034
3.986
Zahlungen
-4.871
-4.392
664
-2.545
1.913
16.093
64.781
58.983
2006
2005
2.325.564
2.087.638
Zinssatzgeschäft
225.351
504.981
Wechselkursgeschäft
631.266
338.877
1.468.947
1.243.780
Leerverkauf von Handelsaktiva
677.332
458.775
Verbindlichkeiten des Handelsbestands
138.354
165.049
3.141.250
2.711.462
2006
2005
Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten
143.470
184.080
Rechnungsabgrenzungsposten
361.553
214.354
26.460
284
26.460
244
-
40
715.373
1.334.908
715.373
667.826
-
667.082
Änderung im Konsolidierungskreis
Veränderung des Planvermögens
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
Rückstellung zum 31.12. (= DBO)
(26) Handelspassiva
in € Tausend
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente
Aktien-/indexbezogenes Geschäft
Gesamt
(27) Sonstige Passiva
in € Tausend
Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge
Zinssatzgeschäft
Wechselkursgeschäft
Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge
Zinssatzgeschäft
Wechselkursgeschäft
Fortsetzung der Tabelle auf Seite 194.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
193
Erläuterungen zur Bilanz
RZB 2006
in € Tausend
Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs
Zinssatzgeschäft
Wechselkursgeschäft
Sonstiges Geschäft
Sonstige Verbindlichkeiten
Gesamt
2006
2005
201.745
243.444
175.122
27.630
21.802
215.814
4.821
-
817.678
334.951
2.266.279
2.312.021
Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in ihrer
Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte in Zusammenhang
mit Fair Value Hedges sind Forderungen an Kunden bzw. eigene Emissionen. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken
abgesichert.
Der überwiegende Anteil an den sonstigen Verbindlichkeiten betrifft Verrechnungsverbindlichkeiten aus dem Zahlungsverkehr. Da im Unterschied zum Vorjahr keine wechselkursbezogenen Derivate im Rahmen von Cash-Flow Hedges zum
Jahresende 2006 eingesetzt worden sind, kommt es zu einer starken Veränderung des Postens negative Marktwerte
sonstiger derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge.
(28) Nachrangkapital
in € Tausend
2006
2005
2.789.195
1.475.897
Ergänzungskapital
74.996
120.054
Genussrechtskapital
31.417
34.687
2.895.608
1.630.638
Nachrangige Verbindlichkeiten
Gesamt
Nachfolgende Tabelle enthält Kreditaufnahmen, die 10 Prozent des Gesamtbetrages an Nachrangkapital übersteigen:
in € Tausend
Betrag
Währung
Zinssatz 1
Fälligkeit
€ 400 Mio. RZB Callable Subordinated Capital FRN
2006-2016/Serie 38
400.000
€
3M EURIBOR
+0,33%
22.6.2016
€ 500 Mio. Non-cumulative Subordinated Perpetual
Callable Step-up Fixed to Floating Rate Capital Notes 2
500.000
€
5,169%
keine
1 Derzeitiger Zinssatz, jedoch sind Zinserhöhungsklauseln vereinbart.
2 having the benefit of a support agreement entered into with Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Im Berichtsjahr entstanden Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von € 114.525 Tausend
(2005: € 67.549 Tausend).
194
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(29) Eigenkapital
in € Tausend
Konzern-Eigenkapital
2006
2005
3.573.721
3.068.496
Gezeichnetes Kapital
404.463
386.114
Kapitalrücklagen
767.400
635.769
2.401.858
2.046.613
Konzern-Jahresüberschuss
1.169.432
450.864
Anteile anderer Gesellschafter
1.894.047
1.430.361
Gesamt
6.637.200
4.949.721
Gewinnrücklagen
Das gezeichnete Kapital der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG ist in 5.565.749 nennwertlose Stückaktien zerlegt,
davon sind 5.050.029 auf Namen lautende Stammaktien sowie 515.720 auf Inhaber lautende stimmrechtslose
Vorzugsaktien. Das Gesamtnominale gemäß Satzung beträgt € 404.463 Tausend.
Mit Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 27. Oktober 2004 wurde der Vorstand ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital gegen Bareinzahlung oder Sacheinlage bis längstens 26. Oktober
2009 um bis zu € 42.071 Tausend, allenfalls in mehreren Tranchen, durch Ausgabe von bis zu 516.808 Stück auf
Namen lautende Stammaktien und bis zu 62.127 Stück auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien ohne Stimmrecht, unter
Wahrung des gattungsmäßigen Bezugsrechtes der Aktionäre, zu erhöhen.
Im Berichtsjahr 2006 wurde von dieser Ermächtigung teilweise Gebrauch gemacht und das Grundkapital um 252.491
Stück Stammaktien um € 18.349 Tausend erhöht. Unter Hinzurechnung des Agios ergab sich (abzüglich Emissionskosten) ein Emissionserlös in Höhe von € 149.980 Tausend und eine dementsprechende Stärkung des Eigenkapitals.
Die in der Hauptversammlung vom 27. Oktober 2004 erteilte Ermächtigung zur Kapitalerhöhung durch genehmigtes
Kapital ist noch im Umfang von € 23.723 Tausend aufrecht.
Die Inhaber von stimmrechtslosen Vorzugsaktien erhalten eine Vorzugsdividende von dem auf die Aktie entfallenden
Anteil am Grundkapital. Die Vorzugsdividende für das Geschäftsjahr 2006 beträgt € 20,70 pro Stück Vorzugsaktie.
Dies ergibt eine Ausschüttungssumme von € 10.675 Tausend.
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2006 der Raiffeisen
Zentralbank Österreich AG eine Dividende von € 20,70 je Stammaktie auszuschütten – dies entspricht einer Ausschüttungssumme von € 99.309 Tausend – und den Restbetrag in Höhe von € 1.913 Tausend auf neue Rechnung vorzutragen.
Die Eigenkapitalentwicklung sowie andere Angaben sind der Seite 147 zu entnehmen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
195
Zusätzliche IFRS-Informationen
RZB 2006
Zusätzliche IFRS-Informationen
(30) Restlaufzeitengliederung
Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2006:
in € Tausend
täglich fällig
bzw. ohne
Laufzeit
bis 3 Monate
3 Monate
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Barreserve
5.017.028
-
-
-
-
Forderungen an Kreditinstitute
1.901.523
22.786.904
3.904.693
2.895.259
517.544
Forderungen an Kunden
4.651.479
10.008.548
9.920.568
18.975.814
9.549.266
Handelsaktiva
832.538
728.447
1.403.526
4.633.766
2.256.571
Sonstiges Finanzumlaufvermögen
483.632
164.917
511.323
3.415.657
1.364.618
Finanzanlagen
1.333.224
749.518
1.158.380
2.221.878
258.616
Sonstige Aktiva
577.814
961.261
238.002
569.001
259.480
2.735.604
28.731.506
3.508.852
7.196.060
1.957.389
18.901.234
18.157.363
4.776.883
1.959.565
932.444
-
2.890.302
698.719
6.749.492
983.947
Handelspassiva
226.160
1.071.800
529.457
783.432
530.401
Nachrangkapital
819.133
135.190
118.936
732.280
1.090.069
Sonstige Passiva
626.268
637.586
130.497
549.935
321.993
in € Tausend
täglich fällig
bzw. ohne
Laufzeit
bis 3 Monate
3 Monate
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Barreserve
3.305.203
-
-
-
-
Forderungen an Kreditinstitute
1.428.889
21.457.462
4.128.017
2.097.835
534.330
Forderungen an Kunden
3.103.977
8.151.878
7.975.473
13.502.166
6.879.808
Handelsaktiva
494.629
828.560
342.284
3.557.287
2.271.536
Sonstiges Finanzumlaufvermögen
217.432
963.153
477.937
2.345.055
597.148
Finanzanlagen
967.733
723.178
1.035.458
2.571.196
133.494
Sonstige Aktiva
514.594
643.521
239.064
1.329.043
134.655
1.966.468
32.142.100
3.501.290
4.026.961
1.779.665
14.295.197
12.608.710
3.510.397
1.086.550
656.977
-
1.439.215
463.201
3.482.901
831.893
448.908
588.975
807.624
356.777
509.178
Nachrangkapital
-
106.280
2.611
556.486
965.261
Sonstige Passiva
239.402
491.051
177.141
1.234.705
169.722
2006
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Verbindlichkeiten ggü. Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2005:
2005
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Verbindlichkeiten ggü. Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
Handelspassiva
196
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(31) Angaben zu nahestehenden Unternehmen
Unternehmen können mit nahestehenden Unternehmen und Personen Geschäfte abschließen, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens auswirken können. Folgende Unternehmen wurden im Wesentlichen als nahestehende Unternehmen identifiziert:
Unter Mutterunternehmen sind die nicht operativ tätige Beteiligungsholding Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH,
Wien, und deren Tochterunternehmen R-Landesbanken-Beteiligung GmbH, Wien, die Mehrheitsaktionär der Raiffeisen
Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien, ist, zu verstehen. Unternehmen mit einem maßgeblichen Einfluss sind im
Wesentlichen die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, Wien, als größter indirekter Einzelaktionär und ihre
Muttergesellschaft, die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung,
Wien. Als verbundene Unternehmen werden jene 257 Tochtergesellschaften gesehen, die aufgrund untergeordneter
Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden.
Angaben zu den Beziehungen der RZB mit Personen in Schlüsselpositionen (Vorstand) sind unter Punkt 50 ersichtlich.
Im Geschäftsjahr 2006 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich folgendermaßen widerspiegeln:
Mutterunternehmen
Unternehmen
mit maßgeblichem Einfluss
Verbundene
Unternehmen
At-equity
bewertete
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kreditinstitute
-
1.598.899
-
251.138
270.496
Forderungen an Kunden
-
-
353.084
27.446
427.275
Handelsaktiva
-
18.835
-
8.532
16.324
Sonstiges Finanzumlaufvermögen
-
-
-
4.738
30.102
Finanzanlagen
-
-
-
2.470
10.000
Unternehmensanteile
-
-
296.640
633.187
403.397
9
-
1.840
6
14.021
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
-
2.026.419
42.543
646.770
9.877.003
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
108
-
271.763
2.794
236.436
Rückstellungen
-
-
643
-
4.458
Handelspassiva
-
-
-
749
4
Sonstige Passiva
-
-
463
32
3.082
Gegebene Garantien
-
10.903
1.778
315.498
269.959
2006
in € Tausend
Sonstige Aktiva
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
197
Zusätzliche IFRS-Informationen
RZB 2006
Im Geschäftsjahr 2005 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich folgendermaßen widerspiegeln:
Mutterunternehmen
Unternehmen
mit maßgeblichem Einfluss
Verbundene
Unternehmen
At-equity
bewertete
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kreditinstitute
-
1.019.025
-
211.944
830.981
Forderungen an Kunden
-
-
387.583
2.158
514.196
Handelsaktiva
-
26.138
15.073
21.413
10.588
Sonstiges Finanzumlaufvermögen
-
-
4.261
-
229
Finanzanlagen
-
-
-
2.470
18.501
Unternehmensanteile
-
-
97.822
580.370
289.541
Sonstige Aktiva
-
1.283
3.008
4.848
57.642
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
-
1.707.921
-
678.041
6.839.307
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
328
-
109.719
6.935
271.483
Rückstellungen
-
-
809
310
3.261
Handelspassiva
-
20.830
-
14.204
13.991
Sonstige Passiva
-
697
687
4.685
29.029
Gegebene Garantien
-
9.578
12.563
250.907
34.942
2005
in € Tausend
(32) Fremdwährungsvolumina
Im Konzernabschluss sind folgende auf fremde Währung lautende Vermögenswerte und Schulden enthalten:
in € Tausend
2006
2005
Aktiva
58.736.841
47.757.308
Passiva
53.989.381
45.071.461
(33) Auslandsaktiva/-passiva
Die Vermögenswerte mit Vertragspartnern außerhalb Österreichs stellen sich folgendermaßen dar:
in € Tausend
198
2006
2005
Aktiva
90.744.624
69.956.818
Passiva
71.584.702
59.765.882
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(34) Nachrangige Vermögenswerte
in € Tausend
2006
2005
Forderungen an Kreditinstitute
28.640
9.662
Forderungen an Kunden
44.998
98.260
Handelsaktiva
65.071
65.046
375.954
191.399
22.465
22.465
537.128
386.832
Sonstiges Finanzumlaufvermögen
Finanzanlagen
Gesamt
(35) Verbriefungen (Securitisations)
Verbriefungen stellen eine besondere Form der Refinanzierung und Platzierung von Risiken aus Krediten oder Leasingverträgen auf Basis von Portfolios an Kapitalmarkt-Investoren dar. Ziel der von der RZB abgeschlossenen Verbriefungen ist
es, die regulatorischen Eigenmittel auf Konzernebene zu entlasten.
Im Jahr 2006 wurden folgende Transaktionen durchgeführt:
in € Tausend
Sicherungsnehmer
True Sale Transaction
ROOF Poland 2006
Synthetic Securitisation
ROOF CEE 2006-1
Abschluss
Laufzeit
Volumen
Raiffeisen Leasing Polska S.A., Warschau (PL)
12.1.2006
ca. 8 Jahre
167.000
Raiffeisenbank Polska S.A., Warschau (PL)
Raiffeisenbank a.s., Prag (CZ)
21.3.2006
ca. 10 Jahre
450.000
Bei beiden Transaktionen wird das Eigenmittelerfordernis für die „Junior tranche“ von Konzernunternehmen getragen.
(36) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen
in € Tausend
2006
2005
11.304.393
9.913.604
16.628
22.035
Avalkredite
7.308.265
6.582.227
Sonstige Bürgschaften
1.697.653
1.316.580
Akkreditive
2.082.530
1.967.426
199.317
25.336
Eventualverpflichtungen
Weitergegebene Wechsel
Sonstige Eventualverpflichtungen
Fortsetzung der Tabelle auf Seite 200.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
199
Zusätzliche IFRS-Informationen
RZB 2006
in € Tausend
2006
2005
Kreditrisiken
17.820.644
13.485.380
16.009.874
11.616.525
bis 1 Jahr
8.477.553
5.857.602
über 1 Jahr
7.532.321
5.758.922
29.127
176.956
1.781.643
1.691.899
Unwiderrufliche Kreditzusagen/stand-by facilities
Unechte Pensionsgeschäfte
Sonstige Kreditrisiken
Die Raiffeisen Zentralbank ist Mitglied der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich. Die Vereinsmitglieder
übernehmen eine vertragliche Haftungsverpflichtung dahingehend, dass sie solidarisch die zeitgerechte Erfüllung aller
Kundeneinlagen und Eigenemissionen eines insolventen Vereinsmitgliedes bis zur Grenze, die sich aus der Summe der
individuellen Tragfähigkeit der anderen Vereinsmitglieder ergibt, garantieren. Die individuelle Tragfähigkeit eines Vereinsmitgliedes bestimmt sich nach den frei verwendbaren Reserven unter Berücksichtigung der einschlägigen Bestimmungen des BWG.
(37) Pensionsgeschäfte
Zum 31. Dezember bestanden folgende Rücknahme- bzw. Rückgabeverpflichtungen:
in € Tausend
2006
2005
4.358.939
3.525.758
163.821
56.733
4.522.760
3.582.491
2006
2005
Forderungen an Kreditinstitute
3.305.462
3.154.475
Forderungen an Kunden
1.414.182
684.588
55.687
-
4.775.331
3.839.063
Echte Pensionsgeschäfte als Pensionsgeber (Repurchase Agreement):
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Gesamt
in € Tausend
Echte Pensionsgeschäfte als Pensionsnehmer (Reverse Repurchase Agreement):
Forderungen des Handelsbestandes
Gesamt
Die in Pension gegebenen Wertpapiere beliefen sich im Berichtsjahr auf € 2.224.415 Tausend (2005: € 2.226.367
Tausend). In Pension genommen wurden Wertpapiere in Höhe von € 4.958.887 Tausend (2005: € 3.843.015 Tausend). Von den als Sicherheit übernommenen Wertpapieren wurden € 444.143 Tausend (2005: € 484.886 Tausend)
weitergegeben bzw. verkauft.
200
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(38) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte
Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert:
in € Tausend
2006
2005
8.282.577
4.912.555
49.592
356
Verbriefte Verbindlichkeiten
206.654
179.724
Sonstige Passiva
157.594
169.217
4.253
23.817
8.700.670
5.285.669
Verbindlichkeiten an Kreditinstitute
Verbindlichkeiten an Kunden
Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken
Gesamt
Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten zur
Verfügung gestellt:
in € Tausend
2006
2005
Forderungen an Kreditinstitute
2.604.991
1.951.268
Forderungen an Kunden
2.357.572
1.040.989
245.140
87.186
1.618.431
1.487.983
662.998
820.739
7.489.132
5.388.164
Handelsaktiva
Sonstiges Finanzumlaufvermögen
Finanzanlagen
Gesamt
Darüber hinaus wurden Wertpapiere aus Wertpapierleihgeschäften als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten
herangezogen.
(39) Treuhandgeschäfte
Die in der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte waren zum Stichtag mit folgenden Volumina abgeschlossen:
in € Tausend
2006
2005
6.285
12.351
375.769
345.101
37.803
38.923
5.687
5.594
Treuhandvermögen
425.544
401.969
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
253.021
232.435
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
156.827
152.533
15.696
17.001
425.544
401.969
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Finanzanlagen
Sonstiges Treuhandvermögen
Sonstige Treuhandverbindlichkeiten
Treuhandverbindlichkeiten
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
201
Zusätzliche IFRS-Informationen
RZB 2006
Darüber hinaus verwaltete der Konzern zum Bilanzstichtag ein Fondsvermögen von € 800.883 Tausend
(2005: € 542.000 Tausend).
Die Treuhanderträge betragen € 6.436 Tausend (2005: € 2.878 Tausend), die Treuhandaufwendungen ergeben € 818
Tausend (2005: € 401).
(40) Finanzierungsleasing
in € Tausend
2006
2005
Bruttoinvestitionswert
4.589.267
3.953.853
Mindestleasingzahlungen
4.150.814
3.474.063
bis 3 Monate
308.936
332.110
von 3 Monaten bis 1 Jahr
746.205
700.675
von 1 Jahr bis 5 Jahre
1.988.109
1.572.806
über 5 Jahre
1.107.564
865.169
Nicht garantierte Restwerte
438.453
478.355
Unrealisierter Finanzertrag
913.838
703.157
bis 3 Monate
53.559
47.361
von 3 Monaten bis 1 Jahr
137.322
116.436
von 1 Jahr bis 5 Jahre
378.711
298.061
über 5 Jahre
344.206
241.299
3.675.429
3.250.696
Nettoinvestitionswert
Die Wertberichtigungen auf uneinbringliche Mindestleasingzahlungen beliefen sich am Jahresultimo auf € 13.502 Tausend (2005: € 15.547 Tausend).
Die im Rahmen des Finanzierungsleasings finanzierten Vermögenswerte verteilen sich wie folgt:
in € Tausend
2006
2005
Kraftfahrzeugleasing
1.663.660
1.390.966
Immobilienleasing
1.473.194
1.383.619
568.575
476.111
3.675.429
3.250.696
Mobilienleasing
Gesamt
202
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(41) Operatives Leasing
Operatives Leasing aus der Sicht des Leasinggebers
Die zukünftigen Leasingzahlungen im Rahmen von unkündbaren operativen Leasingverträgen stellen sich wie folgt dar:
in € Tausend
2006
2005
bis 1 Jahr
27.260
17.158
von 1 Jahr bis 5 Jahre
83.075
38.409
über 5 Jahre
15.646
10.557
125.981
66.124
Gesamt
Operatives Leasing aus der Sicht des Leasingnehmers
Die zukünftigen Leasingzahlungen im Rahmen von unkündbaren operativen Leasingverträgen stellen sich wie folgt dar:
in € Tausend
2006
2005
51.442
33.982
von 1 Jahr bis 5 Jahre
203.273
119.257
über 5 Jahre
143.556
90.166
Gesamt
398.271
243.405
bis 1 Jahr
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
203
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
RZB 2006
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
(42) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht)
Die Fähigkeit eines Kreditinstitutes, Risiken umfassend zu erfassen und zu messen, zeitnah zu überwachen und zu steuern, ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Um den langfristigen Erfolg der RZB-Kreditinstitutsgruppe und ein selektives Wachstum in den entsprechenden Märkten zu ermöglichen, ist das Risikomanagement und Risikocontrolling der RZB
darauf ausgerichtet, den bewussten Umgang und das professionelle Management für Kredit- und Länderrisiken, Marktund Liquiditätsrisiken, Beteiligungsrisiken und für operationelle Risiken sicher zu stellen.
Das Risikomanagementkonzept berücksichtigt dabei insbesondere die gesetzlichen Rahmenbedingungen basierend auf
dem Bankwesengesetz sowie Anforderungen an Kreditinstitute zur Begrenzung der Risiken aus dem Bankgeschäft unter
besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Art, des Umfanges und der Komplexität des Geschäftes.
Risikoorganisation und Struktur
Der Vorstand der Raiffeisen Zentralbank zeichnet für die Umsetzung der Risikopolitik je Risikoart verantwortlich. Die
Risikopolitik ist Bestandteil der Gesamtbanksteuerung, d.h. die Ertrags- und Risikosteuerung der Geschäftsbereiche sind
systematisch miteinander verknüpft. Die Festlegung der Risikopolitik, Änderungen darin und die Einbindung in die Gesamtbankstrategie und -steuerung werden innerhalb der RZB-Kreditinstitutsgruppe kommuniziert, sodass ein gleichartiges
Risikomanagement in allen Teilen der RZB-Kreditinstitutsgruppe zur Anwendung gelangen kann.
Die Risikopolitik umfasst die geplante Entwicklung des gesamten Geschäftes nach mehreren Dimensionen, insbesondere
nach geografischer Streuung und Geschäftsbereichen. Die Festlegung von Limiten für relevante Risiken und die Begrenzung von Klumpenrisiken in Form von Großveranlagungsgrenzen erfolgt durch den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat.
Der Vorstand der Raiffeisen Zentralbank entscheidet über die angewandten Verfahren zur Identifikation, Messung und
Überwachung der Risiken einschließlich des diesbezüglichen Regelwerkes. Die RZB misst konzernübergreifend sämtliche
Risiken auf Basis eines Value-at-Risk (VaR) Konzeptes.
Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch unabhängige Risikocontrolling- und -managementeinheiten
sowie spezifische Komitees unterstützt.
Das Risikomanagementkomitee berichtet monatlich direkt an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter
Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden Risikolimite. Es unterstützt den Vorstand bei der Allokation des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und unternehmensübergreifendes Gremium ist das Risikomanagementkomitee für die laufende Weiterentwicklung und Implementierung der Methoden zur Risikomessung und
Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke zuständig. Im Rahmen
des Aktiv-Passiv-Managementkomitees erfolgt die Evaluierung der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken sowie der
Liquiditätsrisiken. Das Kreditkomitee setzt sich aus Mitgliedern der Bereiche Markt und Marktfolge zusammen und beurteilt die Kreditrisiken und Risikogestionierung.
204
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Die Abteilung Risk Controlling übt als Serviceeinheit die im Bankwesengesetz geforderte Funktion des zentralen und
unabhängigen Risikocontrollings aus. Die Aufgaben dieser Abteilung umfassen die Erstellung und Implementierung
der konzernweit einheitlichen Richtlinien betreffend Risikomanagement sowie die konzernweite Ermittlung sämtlicher
Risiken (Kredit-, Länder-, Beteiligungs- und Marktrisiken sowie der operationellen Risiken) auf VaR-Basis und die unabhängige und neutrale Berichterstattung über das Risikoprofil an den Gesamtvorstand und die einzelnen Geschäftsbereichsverantwortlichen. Durch die Aggregation dieser Risiken zu einem Gesamtbankrisiko und den Abgleich mit der
Risikotragfähigkeit wird auch die Basis für die risikoadjustierte Kapitalallokation und Performancemessung gelegt.
Risikotragfähigkeit und Konzernrisikosteuerung
In einem mehrstufigen Prozess werden quartalsweise die zur Verfügung stehenden Deckungsmassen (Erträge, Reserven,
Eigenkapital) dem aggregierten Risiko auf Value-at-Risk Basis für die RZB gegenübergestellt. Die Risikotragfähigkeit stellt
dabei die Begrenzung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei neben dem tatsächlich gemessenen Risiko auch
die bestehenden Risikolimite Berücksichtigung finden.
Anteile der einzelnen Risikoarten am
ökonomischen Kapital der RZB per 31.12.2006
Ökonomisches Kapital
Die RZB wendet zur Berechnung des unerwarteten Verlustes auf Jahresbasis (das so genannte ökonomische
Kapital) ein Konfidenzniveau von 99,95 Prozent an,
welches sich aus der Ausfallswahrscheinlichkeit des
angestrebten Ratings der RZB ableitet. Ziel der Berechnung des ökonomischen Kapitals ist die Ermittlung jenes
Kapitals, das für die Bedienung der Ansprüche von
Kunden und Kreditoren auch unter Anwendung extremer
Verlustszenarien erforderlich ist (ökonomische Eigenkapitalausstattung).
Basierend auf diesem Risikomaß ist die RZB in der Lage,
eine risikoadjustierte Performancemessung (RAPM)
durchzuführen, die wiederum als Kennziffer in der Gesamtbanksteuerung und der diesbezüglichen Kapitalallokation Berücksichtigung findet. Die Ermittlung des ökonomischen
Kapitals erfolgt derzeit je Geschäftsbereich, ein weiterer Ausbau dieses Steuerungsinstrumentes ist in Arbeit.
Risikotragfähigkeit
Parallel zu dieser Betrachtung erfolgt eine Berechnung des Risikos (VaR) auf einem Konfidenzniveau von 99 Prozent.
Dieses Kapitalerfordernis wird mit Fokus auf den Fortbestand der Bank auf Basis des Going-Concern-Prinzips wiederum
einer entsprechenden Risikotragfähigkeit gegenübergestellt und auch für die Zwecke der Geschäftssteuerung
herangezogen.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
205
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
RZB 2006
Kreditrisiko
Das Kreditrisiko der RZB-Kreditinstitutsgruppe betrifft vornehmlich Ausfallsrisiken, die sich aus Geschäften mit Privat- und
Firmenkunden, anderen Banken und öffentlichen Kreditnehmern ergeben. Das Ausfallsrisiko ist das Risiko, dass ein Kunde vertraglich vereinbarte Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen kann. Daneben werden aber auch Migrations- (aufgrund
von Kundenbonitätsverschlechterungen), Abwicklungs- und Länderrisiken berücksichtigt.
Das Kreditrisiko der Raiffeisen Zentralbank wird sowohl auf Einzelkredit- und Kundenbasis als auch auf Portfoliobasis
beobachtet und analysiert. Grundlage für die Kreditrisikosteuerung und Kreditentscheidung ist die vom Vorstand der
Raiffeisen Zentralbank genehmigte Kreditrisikopolitik. Kreditentscheidungen umfassen neben Neukrediten insbesondere
auch Überziehungen, Krediterhöhungen, Prolongationen und Änderungen risikorelevanter Sachverhalte, die der ursprünglichen Kreditentscheidung zugrunde lagen (z.B. Sicherheiten, Verwendungszweck) oder auch die Festlegung von
kreditnehmerbezogenen Limiten (wie z.B. Emittentenlimiten) sowie Beteiligungen. Für individuelle Kreditentscheidungen
und die turnusmäßige Beurteilung der Adressenausfallrisiken ist die Zustimmung der Bereiche Markt und Marktfolge
einzuholen. Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern sieht die Kompetenzordnung ein Eskalationsverfahren in die nächst höhere Kompetenzstufe vor.
Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder
mittelbar in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind. Vor dem Hintergrund der neuen Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute (Basel II) ist somit eine durchgehende Steuerung, Überwachung und Kontrolle der Kreditrisiken in
der RZB-Kreditinstitutsgruppe gewährleistet.
In der Bonitätsbeurteilung der RZB-Kreditinstitutsgruppe werden Risikoklassifizierungsverfahren zur Bewertung des Ausfallsrisikos (Ratingverfahren, Scoringmodelle) eingesetzt, um die u.a. von Basel II vorgeschriebene unabhängige Kreditrisikobeurteilung umzusetzen und zukünftig die Eigenmittel mittels eines auf dem Internen Rating basierenden Ansatzes
(IRB) zu berechnen. Die Ratingmodelle für Corporate
Kreditobligo Corporate Customers
Customers, Financial Institutions und Sovereigns besitzen
nach internem Rating und Region
jeweils zehn Bonitätsstufen und werden konzernweit
eingesetzt.
in € Millionen
Das interne Ratingmodell für Corporate Customers berücksichtigt neben den nachfolgenden Kennziffern, die
für unterschiedliche Branchen und Rechnungslegungsstandards ausgelegt sind, auch qualitative Faktoren:
•
•
•
•
•
•
206
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
Zinsendeckung
Geschäftsergebnis in Prozent der Betriebsleistung
Ertrags-Cash-Flow in Prozent der Betriebsleistung
Eigenkapitalquote
Gesamtkapitalrentabilität
Schuldentilgungsdauer
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Nachstehende Tabelle zeigt das Kreditobligo je wirtschaftliche Note des Ratingmodells für Corporate Customers in
€ Tausend. Die dargestellten Werte beziehen sich auf das Kreditobligo, zur Gesamtbeurteilung sind zusätzlich die
Sicherheiten zu berücksichtigen:
Internes Rating
2006
Anteil
2005
Anteil
464.319
0,7%
610.955
1,3%
0,5
Minimales Risiko
1,0
Ausgezeichnete Bonität
5.605.691
8,8%
4.062.591
8,3%
1,5
Sehr gute Bonität
7.718.045
12,1%
4.883.960
10,0%
2,0
Gute Bonität
7.422.149
11,7%
5.975.109
12,3%
2,5
Solide Bonität
8.441.276
13,3%
6.813.950
14,0%
3,0
Akzeptable Bonität
10.074.786
15,9%
7.795.798
16,0%
3,5
Erhöhtes Risiko
10.783.996
17,0%
7.404.604
15,2%
4,0
Schwache Bonität/Substandard
6.685.610
10,5%
6.105.792
12,5%
4,5
Sehr schwache Bonität/
Ausfallgefährdet
2.155.634
3,4%
2.328.138
4,8%
5,0
Ausfall gemäß Basel II Definition
555.507
0,9%
467.799
1,0%
NR
Nicht geratet
3.639.657
5,7%
2.277.306
4,7%
63.546.671
100,0%
48.726.003
100,0%
Gesamt
Betrachtet man die Portfoliogewichtung nach Ratingkategorien, so lässt sich gegenüber 2005 insgesamt eine geringfügige Verschiebung zugunsten mittlerer Bonitäten feststellen. Der Anstieg in der Kategorie Nicht geratet resultiert aus den im
Jahr 2006 neuerworbenen Konzerneinheiten. Das in dieser Tabelle dargestellte wirtschaftliche Rating stellt jedoch eine
rein kreditnehmerspezifische Betrachtung dar und berücksichtigt keine transaktionsspezifischen Besicherungen.
Das Segment Retail Customers unterteilt sich in Privatkunden sowie kleine und mittlere Unternehmen. Nachstehende
Tabelle stellt das Kreditobligo aus diesem Segment nach Regionen in € Tausend dar:
Zentraleuropa
Südosteuropa
GUS
115.212
4.136.754
3.978.032
3.031.296
86.543
1.123.625
751.997
527.828
100,0%
201.755
5.260.379
4.730.029
3.559.125
Total
Anteil
Österreich
Zentraleuropa
Südosteuropa
GUS
Retail – Private Individuals
7.482.249
80,2%
128.524
2.706.831
2.986.527
1.660.367
Retail – KMU
1.848.196
19,8%
211.050
549.627
670.053
417.467
9.330.446
100,0%
339.574
3.256.458
3.656.580
2.077.834
2006
in € Tausend
Retail – Private Individuals
Retail – KMU
Gesamt
2005
in € Tausend
Gesamt
Interview
Lagebericht
Total
Anteil
Österreich
11.261.294
81,9%
2.489.993
18,1%
13.751.288
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
207
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
RZB 2006
Das interne Ratingmodell für Financial Institutions basiert auf einem Peer-Gruppen orientierten Ansatz, in dem sowohl
qualitative als auch quantitative Informationen berücksichtigt werden. Das finale Rating für Finanzinstitute ist durch das
Länderrating begrenzt. Die nachfolgende Tabelle stellt das Kreditobligo je Ratingkategorie für Finanzinstitute (ohne Zentralbanken) in € Tausend dar:
Internes Rating
2006
Anteil
2005
Anteil
846.539
1,9%
1.375.421
3,3%
8.517.765
18,8%
7.366.000
17,5%
19.232.307
42,5%
18.286.717
43,5%
A1
Ausgezeichnete Bonität
A2
Sehr hohe Bonität
A3
Hohe Bonität
B1
Gute Zahlungsfähigkeit
5.165.197
11,4%
5.200.364
12,4%
B2
Zufriedenstellende Zahlungsfähigkeit
4.041.792
8,9%
3.778.681
9,0%
B3
Adäquate Zahlungsfähigkeit
1.434.080
3,2%
1.517.889
3,6%
B4
Fragliche Zahlungsfähigkeit
3.403.788
7,5%
1.601.812
3,8%
B5
Höchst fragliche Zahlungsfähigkeit
582.114
1,3%
1.267.331
3,0%
C
Ausfallgefährdet
388.482
0,9%
101.675
0,2%
D
Ausfall
9.279
0,0%
8.359
0,0%
NR
Nicht geratet
1.640.515
3,6%
1.564.011
3,7%
45.261.859
100,0%
42.068.259
100,0%
Gesamt
In der folgenden Tabelle ist das Kreditobligo an Sovereigns (inklusive Zentralbanken) nach dem internen Rating
in € Tausend aufgelistet:
Internes Rating
Anteil
2005
Anteil
1.640.953
11,6%
1.926.982
17,6%
591.300
4,2%
684.014
6,2%
A1
Ausgezeichnete Bonität
A2
Sehr hohe Bonität
A3
Hohe Bonität
2.496.015
17,6%
2.526.682
23,0%
B1
Gute Zahlungsfähigkeit
1.747.320
12,3%
438.082
4,0%
B2
Zufriedenstellende Zahlungsfähigkeit
4.840.937
34,1%
3.059.718
27,9%
B3
Adäquate Zahlungsfähigkeit
150.254
1,1%
167.130
1,5%
B4
Fragliche Zahlungsfähigkeit
782.878
5,5%
247.790
2,3%
B5
Höchst fragliche Zahlungsfähigkeit
1.375.980
9,7%
1.668.717
15,2%
C
Ausfallgefährdet
D
Ausfall
NI
NR
843
0,0%
6.183
0,1%
38.898
0,3%
361
0,0%
Kein Risiko
270.858
1,9%
184.918
1,7%
Nicht geratet
256.389
1,8%
55.151
0,5%
14.192.624
100,0%
10.965.729
100,0%
Gesamt
208
2006
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Wertminderungen und Rückstellungen
Im Rahmen der Basel II-Umsetzung wurden sämtliche Ausfalldefinitionen der Bank für die Verwendung im IRB-Ansatz
angepasst und im gesamten Konzern eingesetzt. Ein Ausfall ist gemäß RZB demnach gegeben, wenn der Kunde mindestens 90 Tage mit einer wesentlichen Forderung der Bank in Verzug ist, der Kunde in ein Insolvenz- oder ähnliches Verfahren involviert ist, eine Wertberichtigung bzw. Direktabschreibung einer Kundenforderung vorgenommen wurde bzw.
seitens des Kreditrisikomanagements eine Forderung an den Kunden als nicht vollständig einbringlich gewertet und durch
die Work-Out-Unit eine Sanierung des Kunden erwogen wird.
Im Zuge des Basel II-Projektes wurde eine konzernweite Rating- und Ausfallsdatenbank sowohl zur Erfassung und Bewertung von Kunden als auch zur Dokumentation von Ausfallsereignissen erstellt. Diese Datenbank stellt für die RZBKreditinstitutsgruppe darüber hinaus die Basis für das Backtesting dar.
Das Kreditportfolio sowie die Kreditnehmer unterliegen einer laufenden Überwachung. Bei Corporate Customers, Financial Institutions sowie bei Sovereigns wird zumindest einmal jährlich ein Review durchgeführt; Schwerpunkt dabei ist auch
die Erkennung etwaiger Frühwarnindikatoren. Die Problemkreditbearbeitung wird von speziell geschulten und erfahrenen
Mitarbeitern der Work-Out-Unit durchgeführt. Diese beschäftigen sich insbesondere mit mittleren bis großen Fällen und
werden durch die hausinterne Rechtsabteilung bzw. von externen Spezialisten unterstützt. Die Mitarbeiter dieser Abteilung wirken maßgeblich an der Darstellung und Analyse sowie Bildung etwaiger Risikovorsorgen (Abschreibungen,
Wertberichtigungen bzw. Rückstellungen) mit und erzielen durch die frühzeitige Einbindung eine Reduktion der Verluste
aus Problemkrediten. Alle Sanierungs- und Abwicklungsfälle werden in der Raiffeisen Zentralbank im Hinblick auf ihre
jeweiligen Ursachen analysiert. Die Erkenntnisse bewirken erforderlichenfalls Anpassungen im Kreditprozess.
Nachstehende Tabelle stellt die Ausleihungen der dargestellten Assetklassen aus den Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden (ohne außerbilanzmäßige Geschäfte) sowie den diesbezüglichen Anteil an Nonperforming Krediten (ohne Berücksichtigung allfälliger Sicherheiten) und Wertberichtigungen dar:
2006
in € Tausend
Corporate Customers
Österreich
Zentraleuropa
Südosteuropa
GUS
Sonstige
Gesamt
16.195.859
10.280.243
5.069.337
6.451.725
643.111
38.640.275
Non-performing
414.238
216.638
100.183
96.995
39.553
867.607
Kreditrisikovorsorgen
357.088
179.962
108.304
187.531
38.959
871.844
Retail Customers
180.173
4.683.906
4.320.801
3.408.495
-
12.593.375
-
321.410
Non-performing
Kreditrisikovorsorgen
Financial Institutions
Non-performing
Kreditrisikovorsorgen
Sovereigns
Non-performing
152.138
78.125
90.762
123.659
97.174
174.271
25.728.261
2.093.367
2.705.945
1.399.159
25.024
1.642
161
9.210
-
161
-
595.857
481.816
387.931
236
-
Kreditrisikovorsorgen
Interview
385
9.272
Lagebericht
-
Segmentberichte
534
-
170
22
Konzernabschluss
-
-
-
404.376
79.191
32.005.923
8.996
35.823
2.671
12.042
406.187
1.872.026
-
Glossar
534
-
Kontaktdaten
193
www.rzb.at
209
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
2005
in € Tausend
Corporate Customers
RZB 2006
Österreich
Zentraleuropa
Südosteuropa
GUS
Sonstige
Gesamt
13.065.101
8.290.117
3.200.308
4.400.309
963.740
29.919.575
Non-performing
286.962
149.419
95.388
51.574
54.355
637.699
Kreditrisikovorsorgen
360.558
159.691
83.543
127.020
45.491
776.303
Retail Customers
304.744
2.598.295
3.459.581
2.094.477
-
8.457.096
Non-performing
Kreditrisikovorsorgen
Financial Institutions
-
72.438
20.216
31.316
-
123.969
7.129
86.649
67.004
125.750
-
286.532
24.646.235
2.113.304
2.032.029
761.964
93.001
29.646.533
Non-performing
17.494
-
-
-
10.063
27.557
Kreditrisikovorsorgen
11.845
-
177
-
2.982
15.005
596.217
291.561
326.459
4.296
18.098
1.236.630
-
1.447
-
-
-
1.447
677
-
-
33
-
710
Sovereigns
Non-performing
Kreditrisikovorsorgen
Kreditrisikovorsorgen
Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Kreditrisiken ab.
Der nachfolgend abgebildete Risikovorsorgespiegel zeigt die Entwicklung im Geschäftsjahr sowie die der Risikovorsorge
zugrunde liegenden Bilanzposten:
in € Tausend
Stand
1.1.2006
Änderung
Konsolidierungskreis
Zuführungen*
Einzelwertberichtigungen
955.842
10.250
468.798
Auflösungen
Verbrauch**
Umbuchung,
Währungsdifferenzen
Stand
31.12.2006
-278.450
-123.267
-16.718
1.016.455
Forderungen an Banken
15.005
-
1.862
-33
-3.981
-809
12.043
Forderungen an Kunden
890.345
10.184
430.080
-255.071
-118.066
-19.504
937.968
Österreich
232.557
-
22.942
-32.241
-26.233
-11.765
185.260
Zentraleuropa
208.171
3.814
149.558
-98.765
-42.203
5.267
225.842
Südosteuropa
105.378
7
93.864
-25.761
-20.308
-1.220
151.960
GUS
166.416
6.363
131.923
-78.583
-17.343
-14.613
194.163
Sonstige
177.823
-
31.793
-19.721
-11.979
2.827
180.743
Außerbil. Verpflichtungen
50.492
66
36.856
-23.346
-1.219
3.595
66.444
Portfolio-Wertberichtigungen
173.200
21.282
211.428
-55.320
-
-5.256
345.335
Forderungen an Kunden
173.200
21.282
204.621
-54.353
-
-5.511
339.240
-
-
6.807
-967
-
255
6.095
1.129.042
31.533
680.226
-333.770
-123.267
-21.974
1.361.790
Außerbil. Verpflichtungen
Gesamt
* Zuführungen inklusive Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen.
** Verbrauch enthält Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen.
210
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Länderrisiko
Das Länderrisiko umfasst das Transfer- und Konvertibilitätsrisiko sowie das politische Risiko. Die aktive Länderrisikosteuerung der RZB erfolgt auf Basis der vom Vorstand festgelegten Country Risk Policy, die vom Länderrisikokomitee vorbereitet wird. Dieses Komitee setzt sich aus Vertretern der Geschäftsbereiche und dem Risikomanagement zusammen. Die
Risikoevaluierung für souveräne Einrichtungen stützt sich auf ein zehnstufiges Ratingmodell, in das sowohl makroökonomische Faktoren als auch qualitative Indikatoren einfließen. In das Länderlimit wird das transferrisikorelevante Volumen
aus den Geschäften abzüglich etwaiger Drittlandsicherheiten eingerechnet.
Kreditportfolio
Das Kreditportfolio der RZB ist sowohl hinsichtlich der Regionen als auch betreffend der Branchen breit gestreut und gut
diversifiziert. Die Granularität hat sich weiter verbessert, wenngleich der Fokus der RZB als führende Kommerzbank die
österreichischen Top-1.000 Konzerne, multinationale Konzerne sowie mittlere und große Unternehmen in CEE sind. Die
zehn größten Konzernobligos – mit einem hervorragenden Durchschnittsrating von 1,5 – machen 5 Prozent des
Corporateportfolios aus.
Im Rahmen der Risikopolitik und Bonitätsbeurteilung der RZB findet auch die Branche des Kreditnehmers Beachtung. Die
folgende Tabelle zeigt das Kreditobligo inklusive der außerbilanzmäßigen Geschäfte (ohne Banken und Zentralbanken)
der RZB:
in € Tausend
2006
Anteil
2005
Anteil
Verarbeitendes Gewerbe
16.544.963
19,2%
13.895.154
21,7%
Handel
14.687.577
17,0%
12.234.470
19,1%
Private Haushalte
12.136.527
14,1%
7.743.340
12,1%
Realitätenwesen
11.758.521
13,6%
7.451.683
11,6%
Kredit- und Versicherungsgewerbe
10.049.486
11,6%
6.215.987
9,7%
Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherungen
8.904.280
10,3%
7.301.446
11,4%
Verkehr- und Nachrichtenübermittlung
3.832.666
4,4%
3.012.354
4,7%
Baugewerbe
3.509.909
4,1%
2.318.865
3,6%
Sonstige
4.954.145
5,7%
3.795.489
5,9%
Gesamt
86.378.074
100,0%
63.968.788
100,0%
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
211
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
RZB 2006
Das Kreditobligo (inklusive der außerbilanzmäßigen Geschäfte) an Kreditinstitute und Kunden nach Regionen gliedert
sich wie folgt:
in € Tausend
2006
Anteil
2005
Anteil
Europäische Union (EU-15)
28.810.126
21,1%
21.852.623
19,7%
Inland/Österreich
28.103.473
20,6%
27.483.675
24,7%
Europäische Union (EU-10)*
26.772.750
19,6%
22.630.861
20,4%
Südosteuropa
20.012.779
14,6%
14.333.556
12,9%
GUS
14.329.570
10,5%
11.244.552
10,1%
Nordamerika
5.489.345
4,0%
5.659.184
5,1%
Ferner Osten
5.157.414
3,8%
4.577.460
4,1%
Sonstige
8.076.983
5,9%
3.300.933
3,0%
136.752.441
100,0%
111.082.845
100,0%
Gesamt
* Unter EU-10 sind die im Mai 2004 aufgenommenen neuen Mitgliedsländer, insbesondere aus Zentral- und Osteuropa, zu verstehen.
Beteiligungsrisiko
Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus börsenotierten und nicht börsenotierten Beteiligungen verstanden,
die gesondert unter dieser Risikokategorie ausgewiesen werden. Die Methodik zur Value-at-Risk Berechnung bzw. Risikokapitalermittlung für Beteiligungen ist vergleichbar mit der für Preisrisiken aus Aktienpositionen. Jedoch werden aufgrund
des längerfristigen strategischen Charakters von Beteiligungen jährliche Volatilitäten, basierend auf mehrjährigen Betrachtungszeiträumen, herangezogen. Nicht in dieser Risikoart erfasst werden die von der RZB strategisch und operativ
gesteuerten Konzerntöchter, da deren Risiken im Rahmen der Konsolidierung differenziert nach den anderen Risikoarten
ermittelt werden und dort erfasst sind.
Marktrisiko
Die RZB definiert Marktrisiko als den potenziell möglichen Verlust aus Marktveränderungen durch schwankende bzw.
sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse und Preise im Allgemeinen (direkt beobachtbare Preise wie z.B.
Indizes und Rohstoffe oder auch indirekt beobachtbare Preise wie z.B. Volatilitäten und Korrelationen). In diesem Risiko
sind sowohl Positionen des Handelsbuches als auch Positionen des Bankbuches erfasst. Diese risikobehafteten Positionen
entstehen entweder durch Kundengeschäft oder durch bewusste Übernahme von Positionen und werden durch die Unternehmensbereiche Global Treasury und Global Markets gemanagt.
Die RZB genehmigt, misst, überwacht und steuert alle Marktrisiken durch den Einsatz von unterschiedlichen Limiten. Das
Gesamtlimit wird unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und des Ertragsbudgets vom Gesamtvorstand festgelegt.
Die Aufteilung dieses Limits erfolgt auf Basis eines abgestimmten Vorschlages durch den Fachbereich, das zentrale Risikomanagement und das zuständige Vorstandsmitglied. Die Festlegung der einzelnen Limite auf Buchebene unterscheidet
sich hinsichtlich der verschiedenen Risikofaktoren. Zu diesen Limiten gehören neben Value-at-Risk (VaR) Limiten je nach
Geschäftsart Volumens- und Positionslimite sowie Sensitivitätslimite (Basis-Point-Value, Delta, Gamma, Vega) und StopLoss-Limite. Optionspositionen dürfen nur durch entsprechend ausgebildete Händler abgeschlossen werden. Positionen
und Limite werden konzernweit täglich überprüft.
212
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Eine zentrale Bedeutung in der Ausgestaltung der Limite kommt dabei dem Value-at-Risk zu, das auf Basis eines VarianzKovarianz Modells und eines Konfidenzniveaus von 99 Prozent täglich für die Raiffeisen Zentralbank bzw. wöchentlich
für die RZB-Kreditinstitutsgruppe berechnet wird. Die Marktdaten werden aus der Historie von einem Jahr gewonnen, die
Behaltedauer beträgt zehn Tage. Aussagekraft und Zuverlässigkeit des auf historischen Marktbewegungen basierenden
Value-at-Risk-Ansatzes werden durch ein entsprechendes Backtesting für die Raiffeisen Zentralbank täglich überprüft.
Die ermittelten Value-at-Risk-Werte prognostizieren maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen und enthalten
im Speziellen keine Information über die Auswirkung von selten auftretenden extremen Marktschwankungen. Um solche
Ereignisse zu berücksichtigen, führt die RZB wöchentlich definierte Stresstests durch, welche die größten täglichen Marktbewegungen der letzten fünf Jahre reflektieren. Dieses Verfahren erlaubt es, starke Veränderungen der Marktparameter
und Krisensituationen zu simulieren und auf die Positionen anzuwenden. Die daraus gewonnenen Resultate sind wesentliche Grundlagen für die Steuerung der Risiken.
Marktrisiko im Handelsbuch
Das Marktrisiko der Handelsbücher der RZB wird vorrangig vom Währungsrisiko, resultierend aus dem in Fremdwährung
gehaltenen Eigenkapital der ausländischen Konzerneinheiten und den diesbezüglichen vom Aktiv-Passiv Managementkomitee gesteuerten Absicherungsgeschäften, geprägt.
Nachstehende Tabelle stellt die Risikokennzahlen (99% VaR, 10d) für das Marktrisiko der Handelsbücher je Risikoart für
die RZB-Kreditinstitutsgruppe in € Tausend dar:
in € Tausend
VaR per 31.12.2006
Durchschnitts-VaR
Minimum-VaR
Maximum-VaR
9.663
5.149
1.711
11.586
Währungsrisiko
33.052
31.290
18.272
48.454
Preisrisiko
18.514
19.830
16.405
26.406
VaR per 31.12.2005
Durchschnitts-VaR
Minimum-VaR
Maximum-VaR
3.768
3.246
1.697
6.327
Währungsrisiko
35.905
28.042
13.714
52.236
Preisrisiko
18.715
17.906
8.469
35.849
Zinsrisiko
in € Tausend
Zinsrisiko
Für die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuches gemäß der Kapitaladäquanz-Richtlinie verwendet die
RZB die Standardmethode.
Marktrisiko im Bankbuch
Für das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch kommen neben der Value-at-Risk Berechnung auch klassische Methoden der
Kapital- und Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Weiters werden in der RZB aufgrund der besonderen Bedeutung
und Komplexität des Zinsänderungsrisikos für das Bankbuch auch Szenarien und Simulationen betreffend das Zinsergebnis eingesetzt. Das Bilanzstrukturmanagement ist eine Kernaufgabe des zentralen Treasury als auch der lokalen Banken,
welche dabei von Aktiv-Passiv-Managementkomitees unterstützt werden. Seit dem Jahr 2002 erfolgt für das Zinsänderungsrisiko ein quartalsweises Berichtswesen im Rahmen der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde, welches entsprechend den Erfordernissen der Basel II-Richtlinien auch eine Barwertveränderung in Prozent der Eigenmittel beinhaltet.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
213
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
RZB 2006
Notwendige Schlüsselannahmen für Fristigkeiten werden dabei im Einklang mit regulatorischen Vorgaben und aufgrund
interner Statistiken und Erfahrungswerte getroffen.
Zinsbindungsgap der RZB per 31. Dezember 2006 in € Tausend:
Zinsgap 2006
6–12 Monate
1–2 Jahre
2–5 Jahre
>5 Jahre
EUR
-1.166.125
649.026
-1.503.441
-46.229
USD
1.064.625
-192.184
-51.412
81.026
JPY
13.116
-28
7.466
0
CHF
46.926
-537
-7.729
21.073
360.775
287.027
364.592
47.943
Sonstige
Zinsbindungsgap der RZB per 31. Dezember 2005 in € Tausend:
Zinsgap 2005
6–12 Monate
1–2 Jahre
2–5 Jahre
>5 Jahre
EUR
- 4.565.021
- 48.769
7.790.274
24.033
USD
- 883.938
637.336
61.972
30.181
1.597
- 87
- 57
8.459
JPY
CHF
107.667
1.438
1.292
- 4.970
Sonstige
632.986
66.742
533.099
- 598
Barwertveränderung des Bankbuches der RZB per 31. Dezember 2006 in € Tausend bei einer parallelen Zinserhöhung
um einen Basispunkt:
Barwertveränderung 2006
6–12 Monate
1–2 Jahre
2–5 Jahre
>5 Jahre
EUR
95,3
-41,6
-428,2
-49,8
USD
-60,2
10,9
16,3
-44,8
JPY
-0,9
0,0
-3,0
0,0
CHF
-3,9
0,2
3,0
-26,9
-21,2
-35,3
-90,8
-24,5
Sonstige
Barwertveränderung des Bankbuches der RZB per 31. Dezember 2005 in € Tausend bei einer parallelen Zinserhöhung
um einen Basispunkt:
Barwertveränderung 2005
6–12 Monate
1–2 Jahre
2–5 Jahre
>5 Jahre
EUR
224,1
- 46,8
- 2.116,4
- 19,7
USD
64,0
- 99,2
- 15,9
- 15,5
JPY
- 0,2
0,0
0,0
- 4,2
CHF
- 8,9
- 0,1
- 0,2
3,9
- 52,8
- 9,8
- 146,1
- 1,2
Sonstige
214
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Liquiditätsrisiko
Unter dem Liquiditätsrisiko versteht man das Risiko, dass ein Kreditinstitut seine gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder zeitgerecht erfüllen kann. Das Liquiditätsrisiko entsteht durch die Gefahr, dass
z.B. die Refinanzierung nur zu sehr unvorteilhaften Konditionen durchgeführt werden kann oder gänzlich unmöglich ist,
Aktiva kurzfristig nur mit hohem Abschlag veräußert werden können, Rückzahlungen im Kreditgeschäft nicht termingerecht durchgeführt werden oder eine unerwartete Inanspruchnahme von Kreditzusagen bzw. ein unerwarteter Abzug von
Einlagen in hohem Maße eintritt.
Die Liquiditätssteuerung sowie das Management des Liquiditätsrisikos und damit die Sicherstellung der jederzeitigen
Zahlungsbereitschaft der Bank werden sowohl zentral durch das Global Treasury in Wien als auch dezentral von den
lokalen Banken wahrgenommen. In einem internen Überwachungssystem werden die Cash-Flows nach Währung wöchentlich sowohl je Standort als auch global erfasst und analysiert. Neben der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen
und der Liquiditätslimite umfassen die Analysen sowohl die Annahmen betreffend eines Going Concern-Prinzips als auch
etwaiger Krisensituationen und inkludieren insbesondere auch die Sensitivität der Passiva und die Liquidierbarkeit der
Aktiva.
Die folgende Auswertung zeigt den kumulierten Liquiditätsüberhang und das Verhältnis von fälligen Aktiva zu Passiva für
ausgewählte Laufzeiten unter Einbeziehung von außerbilanzmäßigen Geschäften. Basierend auf Expertenmeinungen,
statistischen Analysen und unter Einbeziehung länderspezifischer Unterschiede fließen dabei auch vorsichtige Schätzungen für die Liquidierbarkeit von definierten Aktivposten bzw. den Bodensatz bei Kundeneinlagen in die Berechnung ein.
2006
Laufzeit
Liquiditätsüberhang
2005
1 Woche
1 Monat
1 Jahr
1 Woche
1 Monat
1 Jahr
13.843.721
13.068.377
7.739.691
13.893.341
9.889.983
6.772.286
1,49
1,35
1,11
1,54
1,28
1,11
in € Tausend
Liquiditäts-Ratio
Zur Begrenzung des Liquiditätsrisikos sind je Konzerneinheit Limite im Einsatz, die ebenfalls unter Berücksichtigung von
konservativen Annahmen betreffend der Veräußerbarkeit liquider Aktivpositionen und Abflüssen auf der Passivseite kurzfristig ein positives Liquiditätsgap erfordern. Zur Sicherstellung der Liquidität in den verschiedenen Währungen unterhält
die Bank umfangreiche liquide Wertpapierbestände, erstellt kontinuierlich Liquiditätsbilanzen und führt szenarienbasierte
Cash-Flow-Prognosen durch, welche auch Gegenstand der Aktiv-Passiv-Managementkomitees sind.
Operationelle Risiken
Unter dem operationellen Risiko wird entsprechend Basel II das Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge
der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich des Rechtsrisikos eintreten.
In Analogie zu den anderen Risikoarten gilt auch für das operationelle Risiko das Prinzip der Funktionstrennung in
Risikomanagement und -controlling. Basierend auf der eigenen historischen Verlustdatensammlung und den Ergebnissen
des Risikoassessments erfolgt die Analyse und Steuerung des operationellen Risikos. Die Erfassung der operationellen
Schäden als auch das Assessment der Risiken erfolgt in einer strukturierten und konzernweit einheitlichen Form nach
Geschäftsprozessen und Ereignistypen je Geschäftsfeld. Für die Überwachung der operationellen Risiken ist die
Einführung von standardisierten Frühwarnindikatoren geplant.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
215
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
RZB 2006
Für die Kapitalunterlegung des operationellen Risikos gemäß Basel II ist die Anwendung des Standardansatzes geplant,
der auf den Bruttoerträgen je Geschäftsfeld beruht. Um das operationelle Risiko weiter zu reduzieren, werden verstärkt
Mitarbeiterschulungen durchgeführt. Darüber hinaus wird an der Weiterentwicklung von Notfallplänen und Backupsystemen gearbeitet und die Methode SixSigma zur Prozessqualitätsverbesserung angewendet.
(43) Derivative Finanzinstrumente
Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2006
wie folgt dar:
2006
Nominalbeträge nach Restlaufzeit
Insgesamt
Zinssatzverträge
Marktwerte
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
102.108.964
86.855.296
24.529.969
52.863.769
81.740.213
23.412.367
20.562.823
in € Tausend
positive
negative
213.494.229
1.933.059
-3.270.876
158.016.349
1.156.257
-1.186.565
128.260.649
1.060.512
-1.138.904
7.863.512
5.663
-5.403
56.774
OTC-Produkte:
Zinsswaps
42.104.786
65.593.040
Zinstermingeschäfte
5.443.828
2.419.684
Zinssatzoptionen – Käufe
1.867.093
6.421.224
905.606
9.193.923
Zinssatzoptionen – Verkäufe
354.738
1.201.050
1.257.221
2.813.009
Sonstige Zinssatzverträge
858.684
2.620.908
275.165
3.754.757
9.651
-26.101
-5.727
2.196.675
2.891.107
341.353
5.429.135
23.416
-8.197
Börsegehandelte Produkte:
Zinsterminkontrakte (Futures)
Zinssatzoptionen
37.965
593.200
70.200
701.365
240
-2.232
Wechselkursverträge
48.164.995
4.011.949
101.922
52.278.865
613.426
-620.596
2.181.848
2.344.976
99.771
4.626.594
75.041
-29.303
-530.778
OTC-Produkte:
Währungs- und Zinsswaps
Devisentermingeschäfte
42.158.146
560.930
2.133
42.721.209
474.866
Währungsoptionen – Käufe
1.591.899
540.973
18
2.132.889
62.538
-
Währungsoptionen – Verkäufe
1.776.885
565.070
-
2.341.955
-
-59.487
449.904
-
-
449.904
159
-327
Sonstige Währungsverträge
Börsegehandelte Produkte:
Devisenterminkontrakte (Futures)
Wertpapierbezogene Geschäfte
6.314
-
-
6.314
822
-700
1.032.399
1.103.134
1.015.680
3.151.213
163.377
-1.462.200
OTC-Produkte:
Aktien/Index-Optionen – Käufe
166.518
73.324
152.828
392.670
78.916
-
38.483
44.801
106.939
190.222
-
-15.993
442.216
920.037
755.913
2.118.166
66.065
-1.441.287
Aktien/Index-Terminkontrakte
172.523
64.389
-
236.912
14.222
-3.080
Aktien/Index-Optionen
212.659
583
-
213.242
4.174
-1.839
47.801
-
-
47.801
-
-1.515
Aktien/Index-Optionen – Verkäufe
Sonstige wertpapierbezogene
Geschäfte
Börsegehandelte Produkte:
Warentermingeschäfte
216
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Aufgrund der erstmaligen Einbeziehung eigener strukturierter Emissionen in dieser Aufstellung kommt es bei wertpapierbezogenen Geschäften zu einem Anstieg der negativen Marktwerte in Höhe von € 809.714 Tausend. Den sonstigen
wertpapierbezogenen Geschäften (OTC-Produkte) stehen zur Deckung des negativen Marktwertes entsprechende Aktivpositionen, insbesondere im Bilanzposten Handelsaktiva, gegenüber.
Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2005
wie folgt dar:
2005
Nominalbeträge nach Restlaufzeit
Marktwerte
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
positive
negative
104.690.544
58.550.944
18.814.291
182.055.779
1.854.971
-2.215.495
59.657.017
56.749.528
18.626.004
135.032.549
1.341.005
-1.201.502
Zinsswaps
35.088.607
45.153.818
15.325.382
95.567.807
1.287.074
-1.165.024
Zinstermingeschäfte
18.940.693
1.418.966
20.359.658
14.567
-10.973
Zinssatzoptionen – Käufe
2.899.696
6.439.061
1.306.376
10.645.132
33.857
-
Zinssatzoptionen – Verkäufe
1.047.935
538.570
1.539.886
3.126.391
-
-21.490
1.631.668
2.749.115
294.360
4.675.142
4.480
-3.730
in € Tausend
Insgesamt
Zinssatzverträge
OTC-Produkte:
Börsegehandelte Produkte:
Zinsterminkontrakte (Futures)
Zinssatzoptionen
48.419
450.000
160.000
658.419
1.026
-284
Wechselkursverträge
42.408.320
1.776.766
183.953
44.369.039
384.795
-366.159
245.984
1.070.055
180.703
1.496.741
23.442
-35.418
39.401.784
569.123
3.251
39.974.158
339.967
-304.926
OTC-Produkte:
Währungs- und Zinsswaps
Devisentermingeschäfte
Währungsoptionen – Käufe
1.273.867
69.510
-
1.343.377
21.082
-
Währungsoptionen – Verkäufe
1.311.687
68.078
-
1.379.765
-
-25.063
174.998
303
-752
2.594.616
24.650
4.333
2.623.599
115.705
-640.487
Aktien/Index-Optionen – Käufe
780.911
17.411
2.167
800.488
102.681
-
Aktien/Index-Optionen – Verkäufe
214.619
-
-
214.619
-
-7.026
1.239.730
7.239
2.166
1.249.135
-
-631.573
Börsegehandelte Produkte:
Devisenterminkontrakte (Futures)
Wertpapierbezogene Geschäfte
174.998
OTC-Produkte:
Sonstige wertpapierbezogene
Geschäfte
Börsegehandelte Produkte:
Aktien/Index-Terminkontrakte
Warentermingeschäfte
Interview
Lagebericht
359.356
-
-
359.356
13.024
-1.888
30.592
-
-
30.592
13.467
-7.348
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
217
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
RZB 2006
(44) Marktwerte von Finanzinstrumenten
Als Fair Value bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen, vertragswilligen
und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden könnte. Soweit Marktpreise (im Wesentlichen bei
an Börsen und auf funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und Derivaten) verfügbar waren, wurden diese
herangezogen.
Alle übrigen Finanzinstrumente wurden nach internen Bewertungsmodellen, insbesondere nach Barwertmodellen oder
anerkannten Optionspreismodellen bewertet. Für die fix verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten/Kunden wird nur dann ein vom Bilanzwert abweichender Marktwert ermittelt, wenn diese eine
Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen. Die variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten werden
dann einbezogen, wenn eine Zinsanpassungsperiode von mehr als einem Jahr besteht. Nur in diesen Fällen ist der Effekt
aus der Diskontierung unter Anwendung eines kalkulatorischen, marktkonformen Zinsfußes nicht unwesentlich.
2006
in € Tausend
Fair Value
Buchwert
Differenz
Forderungen an Kreditinstitute
31.730.777
32.005.923
-275.146
Forderungen an Kunden
53.094.879
53.105.675
-10.796
5.741.366
5.721.616
19.750
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
44.084.345
44.129.411
-45.066
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
44.741.545
44.727.489
14.056
Verbriefte Verbindlichkeiten
11.348.920
11.322.460
26.460
2.649.998
2.895.608
-245.611
Fair Value
Buchwert
Differenz
Forderungen an Kreditinstitute
29.640.944
29.646.533
-5.589
Forderungen an Kunden
39.781.398
39.613.302
168.096
5.485.314
5.431.059
54.254
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
43.377.672
43.416.484
-38.812
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
32.161.816
32.157.831
3.985
Verbriefte Verbindlichkeiten
6.292.696
6.217.210
75.486
Nachrangkapital
1.674.440
1.630.638
43.802
Aktiva
Finanzanlagen
Passiva
Nachrangkapital
2005
in € Tausend
Aktiva
Finanzanlagen
Passiva
218
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen
(45) Zum Börsehandel zugelassene Wertpapiere gemäß § 64 BWG
2006
in € Tausend
Schuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Beteiligungen
2005
börsenotiert
nicht
börsenotiert
börsenotiert
nicht
börsenotiert
13.480.896
733.376
10.419.200
354
1.028.653
-
1.203.463
-
88.884
-
75.456
-
(46) Volumen des Wertpapierhandelsbuchs gemäß § 22b BWG
in € Tausend
2006
2005
Wertpapiere
9.196.620
8.596.323
140.520.975
156.487.978
149.717.595
165.084.302
Sonstige Finanzinstrumente
Gesamt
(47) Aufsichtsrechtliche Eigenmittel
Die Eigenmittel der RZB-Kreditinstitutsgruppe gemäß österreichischem Bankwesengesetz setzen sich wie folgt zusammen:
in € Tausend
2006
2005
Tier 1-Kapital (Kernkapital)
5.651.645
3.981.642
Tier 2-Kapital (ergänzende Eigenmittel)
1.723.495
1.306.391
-209.371
-201.877
7.165.769
5.086.156
448.457
113.136
Gesamte Eigenmittel
7.614.226
5.199.292
Gesamtes Eigenmittelerfordernis (in € Tausend)
5.652.499
4.462.674
Eigenmittelüberdeckung (in € Tausend)
1.961.727
736.618
34,7%
16,5%
9,0%
8,3%
10,8%
9,3%
Abzugsposten Beteiligungen Kredit-/Finanzinstitute
Anrechenbare Eigenmittel
Tier 3-Kapital (kurzfristige nachrangige Eigenmittel)
Überdeckungsquote
Kernkapitalquote (Tier 1), Bankbuch
Eigenmittelquote
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
219
Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen
RZB 2006
Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen:
in € Tausend
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG
2006
2005
62.908.300
47.967.650
5.032.664
3.837.412
Eigenmittelerfordernis für das Wertpapierhandelsbuch gemäß § 22b BWG
hievon 8 Prozent Mindesteigenmittelerfordernis
460.192
439.569
Eigenmittelerfordernis für die offene Devisenposition gemäß § 26 BWG
159.643
185.693
5.652.499
4.462.674
Gesamtes Eigenmittelerfordernis
(48) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (im Sinne von sogenannten
Vollzeitäquivalenten) stellt sich wie folgt dar:
Vollzeitäquivalente
2006
2005
49.324
30.368
Arbeiter
2.441
697
Gesamt
51.765
31.065
Angestellte
Nach regionalen Gesichtspunkten schlüsselt sich die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer folgendermaßen auf:
2006
2005
Inland (Österreich)
2.476
2.469
Zentraleuropa (CE)
10.403
9.013
GUS (CIS)
25.997
8.270
Südosteuropa (SEE)
12.579
11.032
310
282
51.765
31.066
2006
2005
Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte
12.669
25.101
Andere Arbeitnehmer
12.091
12.542
Gesamt
24.760
37.644
Vollzeitäquivalente
Sonstige
Gesamt
(49) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen
in € Tausend
220
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
(50) Beziehungen zu Organen
Konzernbeziehungen des Key Managements
Unter Key Management sind die Vorstände der Konzernobergesellschaft Raiffeisen Zentralbank Österreich AG und die
Geschäftsführer der Muttergesellschaft Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH zu verstehen. Die Beziehungen des Key
Managements zur RZB stellen sich wie folgt dar (jeweilige Marktwerte):
in € Tausend
2006
2005
-
33
9
76
Aktien
7.109
2.796
Termineinlagen
1.016
637
155
145
Kredite
Sichteinlagen
Sonstige Forderungen
In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Key Managements zur RZB dargestellt:
in € Tausend
2006
2005
Sichteinlagen
138
2
Darüber hinaus bestehen keine weiteren Beziehungen des Konzerns zum Key Management. Es bestehen auch keine
Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes.
Bezüge des Vorstands
An den Vorstand der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG wurden folgende Bezüge bezahlt:
in € Tausend
Fixe und erfolgsabhängige Bezüge
Zahlungen an Pensionskassen
Gesamt
2006
2005
9.118
5.443
315
311
9.433
5.754
In der Tabelle sind fixe und erfolgsabhängige Bezüge enthalten, darunter auch Entgelte für Organfunktionen bei verbundenen Unternehmen, Bonuszahlungen sowie Sachbezüge. Im Geschäftsjahr belief sich der Anteil der erfolgsabhängigen
Gehaltsbestandteile inklusive eines Sonderbonus auf 68,0 Prozent (2005: 39,0 Prozent).
Die erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile der Vorstandsvergütung sind an die Erreichung der Unternehmensziele bei
Gewinn nach Steuern, Return on Standard Capital und Cost Income Ratio sowie die Erreichung jährlich vereinbarter
persönlicher Ziele geknüpft. Es kam bei den Grundsätzen für die Erfolgsbeteiligung zu keinen wesentlichen Änderungen
gegenüber dem Vorjahr.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
221
Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen
RZB 2006
Weiters wurde einem Vorstandsmitglied im Zusammenhang mit einer Organfunktion in einem Tochterunternehmen eine
Altersvorsorge eingeräumt. Dafür wurde im Berichtsjahr eine Rückstellung in Höhe von € 2.000 Tausend gebildet.
Darüber hinaus erhielt dieses Vorstandsmitglied 2006 eine Bonuszusage im Zusammenhang mit den getätigten Akquisitionen, für die € 2.458 Tausend rückgestellt wurden. Die geplanten Auszahlungen erfolgen frühestens 2009. Diese sind
überwiegend von der Erreichung festgesetzter Ziele dieser Tochterunternehmen (Return on Standard Capital,
Cost/Income Ratio und Gewinn nach Steuern) abhängig. Im Vorjahr gab es keine derartigen Zusagen.
Bezüge anderer Gremien
An andere Gremien und aufgrund vertraglicher Verpflichtungen für frühere Mitglieder des Vorstands wurden folgende
Beträge aufgewendet:
in € Tausend
2006
2005
Frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene
813
914
Aufsichtsrat
451
434
Länderkuratorium
170
165
Die jährliche Vergütung der Aufsichtsrat- und Länderkuratoriumsmitglieder beträgt € 621 Tausend. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2006 keine zustimmungspflichtigen Verträge im Sinne von § 95 Abs. 5 Z 12 des Aktiengesetzes
mit den Aufsichtsratmitgliedern abgeschlossen.
(51) Organe
Der Vorstand leitet gemäß § 70 Abs. 1 des Aktiengesetzes das Unternehmen unter eigener Verantwortung so, wie es das
Wohl der Raiffeisen Zentralbank und ihres Konzerns unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie des öffentlichen Interesses erfordert.
Dem Aufsichtsrat obliegt gemäß Aktienrecht die Überwachung der Tätigkeit des Vorstands sowie die Unterstützung
desselben bei grundlegenden, strategischen Unternehmensentscheidungen. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte den
Personalausschuss, Prüfungsausschuss und Arbeitsausschuss als Unterausschüsse gebildet.
• Die Befugnisse des Personalausschuss des Aufsichtsrates erstrecken sich auf die Rechtsbeziehung zwischen der Gesellschaft und den aktiven oder im Ruhestand befindlichen Mitgliedern des Vorstandes, ausgenommen der Bestellung oder
dem Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern.
• Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates behandelt und prüft den Jahresabschluss sowie den Lagebericht der Gesellschaft samt allfälligem Konzernabschluss und -lagebericht. Er bereitet die Feststellung des Jahresabschlusses durch den
Aufsichtsrat vor und erstattet weiters dem Aufsichtsrat einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers und
Konzernabschlussprüfers.
• Der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats nimmt seine Überwachungs- und Genehmigungskompetenz wahr. Insbesondere
bei der Übernahme bankgeschäftlicher Risken (einschließlich des Erwerbs und der Veräußerung von Wertpapieren)
oder der Bewilligung von Risikolimiten gegenüber Kunden oder einer Gruppe verbundener Kunden ab einer satzungsmäßig bestimmten Betragsgrenze. Aber auch bei der Errichtung, Stilllegung oder Auflösung von Tochtergesellschaften sowie dem Erwerb von Beteiligungen, direkt oder indirekt, sofern satzungsmäßig bestimmte Grenzen
überschritten werden.
222
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Schließlich erteilt er Genehmigungen zur Bestellung von Mitgliedern des Vorstandes oder Mitarbeitern der Bank als
Organmitglieder in Beteiligungsunternehmen bzw. hinsichtlich des Vorstandes auch zur Aufhebung des Konkurrenzverbotes für die Annahme von Aufsichtsratsmandaten in Unternehmen, die mit der Gesellschaft nicht konzernverbunden
oder an denen die Gesellschaft nicht unternehmerisch im Sinn des § 228 Abs. 1 Unternehmensgesetzbuch beteiligt ist.
Darüber hinaus hat er dem Abschluss von Sonderdienstverträgen mit Pensionszusagen mit Ausnahme der im § 6 Abs. 2
der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat genannten Rechtsbeziehung zuzustimmen.
Als weiteres satzungsmäßiges Gremium ist das Länderkuratorium des Aufsichtsrates eingerichtet. Es hat beratende
Funktion und ist berechtigt, jederzeit Vorschläge an den Aufsichtsrat heranzutragen.
Vorstand
• Dr. Walter Rothensteiner,
Vorsitzender und Generaldirektor,
[1. Jänner 1995]
•
•
•
•
Vom Betriebsrat entsandt
• Mag. Franz Hummel, PrüfA, AA, [9. Jänner 1997],
Betriebsratsvorsitzender
Dr. Herbert Stepic, Stellvertretender Vorsitzender, [28. April 1987]
Patrick Butler, M.A., [1. Oktober 2004]
Dr. Karl Sevelda, [1. März 1998]
Mag. Manfred Url, [1. März 1998]
Die Verträge aller Vorstandsdirektoren laufen bis zum
10. März 2012.
Aufsichtsrat
Präsidium
• Ök.-Rat Dr. Christian Konrad, Präsident, PA, PrüfA, AA,
[24. April 1990], Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbands und
Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG
• Mag. Markus Mair, Vizepräsident, PA, PrüfA, AA,
[26. Juni 2006], Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG
• Komm.-Rat Ing. Mag. Dr. Julius Marhold, PA, PrüfA, AA,
Vizepräsident, [2. April 1982], Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank
Burgenland und Revisionsverband regGenmbH
• Komm.-Rat Mag. Dr. Ludwig Scharinger, PA, PrüfA, AA,
[22. April 1986], Vizepräsident, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank
Oberösterreich AG
• Martin Prater, PrüfA, AA, [11. Jänner 1991],
Betriebsratsvorsitzender-Stellvertreter
• Hildegard Svejda, [9. Jänner 1997],
Betriebsratsvorsitzender-Stellvertreterin
• Mag. Peter Anzeletti-Reikl, [1. Jänner 2004]
• Mag. Heidrun Mössner, [1. September 2005]
• Mag. Helge Rechberger, [26. Jänner 2002]
Staatskommissäre
• Mag. Alfred Lejsek, [1. September 1996], Staatskommissär
• Mag. Christian Riemer, [1. September 1993],
Staatskommissär-Stellvertreter
Länderkuratorium
• Kurt Amann,
Vorsitzender (ab 20. Juni 2006, zuvor VorsitzenderStellvertreter), Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg Waren- und Revisionsverband regGenmbH
• Sebastian Schönbuchner,
Vorsitzender (bis 20. Juni 2006, seither
Mitglied), Obmann des Raiffeisenverbands Salzburg regGenmbH
• Ök.-Rat Helmut Thrackl,
Vorsitzender-Stellvertreter (ab 20. Juni 2006,
davor Mitglied), Obmann der Raiffeisenlandesbank Burgenland und
Revisionsverband regGenmbH
• Dr. Walter Zandanell,
Mitglieder
• Mag. Klaus Buchleitner,
[20. Juni 2003], Vorsitzender des
Vorstands der RWA Raiffeisen Ware Austria AG
• Dr. Klaus Pekarek, [25. April 1989], Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Kärnten – Rechenzentrum und Revisionsverband, regGenmbH
• Franz Pinkl, [23. Juni 2004], Generaldirektor der Österreichischen
Volksbanken-AG
Vorsitzender-Stellvertreter,
Aufsichtsratsvorsitzender der Österreichischen Volksbanken-AG
• Jakob Auer, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank
Oberösterreich AG
• Peter Greiderer, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG
• Dkfm. Dr. Hans Malliga, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Kärnten – Rechenzentrum und Revisionsverband, regGenmbH
• Dkfm. Peter Püspök,
• Mag. Franz Romeder,
• Dr. Günther Reibersdorfer, [23. Juni 2005], Generaldirektor des
• Ing. Wilfried Thoma, Präsident des Aufsichtsrats der Raiffeisen-
[1. September 1998], Generaldirektor der
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG
Raiffeisenverbands Salzburg regGenmbH
• Dr. Hannes Schmid, [23. Juni 2005], Vorstandssprecher der
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
• Dr. Karl Waltle, [12. April 1985], Vorsitzender des Vorstands der
Raiffeisenlandesbank Vorarlberg Waren- und Revisionsverband regGenmbH
• Dr. Gottfried Wanitschek, [25. Juni 1997], Vorstandsdirektor der
Obmann-Stellvertreter der Raiffeisen-Holding
Niederösterreich-Wien regGenmbH
Landesbank Steiermark AG
PA – Mitglied des Personalausschusses
PrüfA – Mitglied des Prüfungsausschuss
AA – Mitglied des Arbeitsausschusses
[Datum] – Datum der erstmaligen Übernahme der Funktion als Vorstandsdirektor,
Aufsichtsrat oder Staatskommissär der Raiffeisen Zentralbank
UNIQA Versicherungen AG
Alle vorstehenden Aufsichtsräte sind bis zur ordentlichen
Hauptversammlung 2009 bestellt.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
223
Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen
RZB 2006
(52) Organigramm der Raiffeisen Zentralbank
Kundenbereiche
• Austrian Corporate Customers, 4, Mag. Joseph Eberle
• Multinational Corporate Customers, 4, Mag. Peter Bazil
• Global Markets, 3, Mag. Dr. Martin Czurda
• Raiffeisen International, 2
• Verbund, 5
Produktbereiche
• Corporate, Trade and Export Finance, 4, Dr. Helmut Breit
• Customer Services, 4, Mag. Günter Kreuzhuber
• Transaction Services, 5, Günther Gall
• Global Treasury, 3, Dr. Nicolaus Hagleitner
In der Raiffeisen Zentralbank greifen Kunden- und Produktbereiche in einer Matrixstruktur ineinander. Dies verbessert die kundenorientierte Abwicklung von Geschäften
und die Zusammenarbeit der Bereiche. Daneben gibt es
die allen anderen Bereichen zuarbeitenden Servicebereiche.
Die Bereiche berichten an die folgenden Vorstände:
1 – Dr. Walter Rothensteiner
2 – Dr. Herbert Stepic
3 – Patrick Butler, M.A.
4 – Dr. Karl Sevelda
5 – Mag. Manfred Url
Servicebereiche
• Audit, 1, Dr. Robert Tinauer
• Group Control, 1, Mag. Wolfgang Forster
• Human Resources, 1, Dr. Josef Dellinger
• Legal and Compliance, 1, Dr. Friedrich Sommer
• Management Services, 1, DDr. Gerhard Tanew
• Participations, 1, Mag. Christian Teufl
• Public Relations, 1, Andreas Ecker-Nakamura
• Tax, 1, Mag. Horst Bergmann
• Group Head Office/Executive Secretariat, 1, 5,
Mag. Johannes Schuster
• Branches and Representative Offices, Country and
Bank Risk Management, 2, Dr. Eberhard Winkelbauer
• Economic and Financial Market Research, 3,
Mag. Peter Brezinschek
• Credit Management, 5, Dr. Hubert Figl
• Marketing, 5, Dr. Leodegar Pruschak
• Organisation/IT, 5, Dipl.Vw. Dipl.Inf. Jens Wirsching
Wien, am 12. März 2007
Der Vorstand
Dr. Walter Rothensteiner
Patrick Butler, M.A.
224
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Dr. Herbert Stepic
Dr. Karl Sevelda
Aufsichtsratsbericht
Mag. Manfred Url
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk
Bericht zum Konzernabschluss
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien, für das
Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2006 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz
zum 31. Dezember 2006, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die KonzernEigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2006 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangangaben.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein
möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet:
Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines
Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es aufgrund
beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
Verantwortung des Abschlussprüfers
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der
vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC)
herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die
Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil
darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich
der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen
Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher
Fehldarstellungen, sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von
Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht
jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Die Prüfung
umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der
von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen, wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage
des Konzernabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung
eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
225
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk
RZB 2006
Prüfungsurteil
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild
der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2006 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme
des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2006 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.
Bericht zum Konzernlagebericht
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit
dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem
Konzernabschluss.
Wien, am 12. März 2007
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Wilhelm Kovsca
Wirtschaftsprüfer
226
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Mag. Rainer Hassler
Wirtschaftsprüfer
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Konsolidierungskreis
Die nachstehende Tabelle zeigt eine Auswahl an operativen Unternehmen des Konsolidierungskreises. Die vollständige
Aufstellung über den Anteilsbesitz der Raiffeisen Zentralbank ist am Sitz der Muttergesellschaft hinterlegt.
Gezeichnetes Kapital
in Währung
Unternehmen, Sitz (Land)
Centrotrade Chemicals AG, Zug (CH)
Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE)
Centrotrade Holding AG, Wien (AT)
Centrotrade Minerals & Metals Inc., Viginia Beach (US)
eBanka, a.s., Prag (CZ)
F.J. Elsner & Co. Gesellschaft mbH, Innsbruck (AT)
F.J. Elsner Trading Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
JV "Raiffeisen-leasing", Minsk (BY)
Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft, Wien (AT)
Kathrein & Co. Vermögensverwaltung GmbH, Wien (AT)
LLC "Raiffeisen Leasing Aval", Kiew (UA)
OAO Impexbank, Moskau (RU)
OOO "Vneshleasing", Moskau (RU)
OOO “Raiffeisen Capital” Asset-Management, Moskau (RU)
OOO Raiffeisen-Leasing, Moskau (RU)
Priorbank, OAO, Minsk (BY)
Raiffeisen Auto Leasing Bulgaria EOOD, Sofia (BG)
Raiffeisen Bank d.d. Bosna i Hercegovina, Sarajewo (BA)
Raiffeisen Bank Kosovo S.A., Prishtina (RS)
Raiffeisen Bank Polska S.A., Warschau (PL)
Raiffeisen Bank S.A., Bukarest (RO)
Raiffeisen Bank Sh.a., Tirana (AL)
Raiffeisen Bank Zrt., Budapest (HU)
Raiffeisen banka a.d., Belgrad (RS)
Raiffeisen Car Leasing Ltd., Budapest (HU)
Raiffeisen Centrobank AG, Wien (AT)
Raiffeisen International Bank-Holding AG, Wien (AT)
Raiffeisen International GROUP IT GmbH, Wien (AT)
Raiffeisen Investment Aktiengesellschaft, Wien (AT)
Raiffeisen Krekova banka d.d., Maribor (SI)
Raiffeisen Leasing Bulgaria OOD, Sofia (BG)
Raiffeisen Leasing d.o.o., Belgrad (RS)
Raiffeisen Leasing d.o.o., Ljubljana (SI)
Raiffeisen Leasing d.o.o., Sarajewo (BA)
Raiffeisen Leasing IFN S.A., Bukarest (RO)
Raiffeisen Lízing Zrt., Budapest (HU)
Raiffeisen Malta Bank plc, Sliema (MT)
Raiffeisen Mandatory Pension Fund Management d.d., Zagreb (HR)
Raiffeisen Non-Government Pension Fund, Moskau (RU)
Raiffeisen Real Estate Management Zrt., Budapest (HU)
Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD, Sofia (BG)
Raiffeisenbank a.s., Prag (CZ)
Raiffeisenbank Austria d.d., Zagreb (HR)
5.000.000
410.000
3.000.000
3.000.002
1.184.500.000
436.037
35.000
1.251.583.348
20.000.000
125.000
11.758.092
3.630.899.000
131.770
150.000.000
146.000.000
102.801.217.650
5.000
104.391.250
33.000.000
572.988.150
1.196.258.639
34.592.963
29.769.140.000
15.723.637.580
20.000.000
47.598.850
434.517.391
37.000
730.000
3.386.992.000
5.900.000
226.544.550
895.800.000
3.008.000
14.935.400
225.620.000
4.500.000
110.000.000
165.000.000
105.440.000
94.932.152
3.614.000.000
2.194.132.000
CHF
EUR
EUR
USD
CZK
EUR
EUR
BYR
EUR
EUR
UAH
RUB
RUB
RUB
RUB
BYR
BGN
BAM
EUR
PLN
RON
EUR
HUF
RSD
HUF
EUR
EUR
EUR
EUR
SIT
BGN
RSD
SIT
BAM
RON
HUF
EUR
HRK
RUB
HUF
BGN
CZK
HRK
Anteil*
Typ1
100,0%
100,0%
100,0%
100,0%
70,2%
100,0%
100,0%
50,6%
100,0%
80,0%
66,4%
70,2%
70,2%
70,2%
67,8%
44,2%
66,6%
68,1%
70,2%
70,2%
69,8%
70,2%
49,3%
70,2%
57,4%
100,0%
70,2%
69,5%
100,0%
60,1%
66,6%
67,8%
65,4%
66,7%
65,4%
57,4%
100,0%
51,7%
70,2%
57,4%
70,2%
35,8%
51,7%
SU
SU
SU
SU
KI
SU
SU
FI
KI
FI
FI
KI
FI
FI
FI
KI
FI
KI
KI
KI
KI
KI
KI
KI
FI
KI
FH
BH
FI
KI
FI
FI
FI
FI
FI
KI
KI
FI
FI
BH
KI
KI
KI
Legende:
* entspricht dem durchgerechneten Anteil der Raiffeisen Zentralbank
1 Unternehmenskategorie
KI
Kreditinstitut
BH
Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten
FI
Finanzinstitut
VV
Versicherung
SU
Sonstiges Unternehmen
FH
Finanzholding
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
227
Beteiligungsübersicht
RZB 2006
Gezeichnetes Kapital
in Währung
Unternehmen, Sitz (Land)
Raiffeisen-Invest-Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
Raiffeisen-Leasing d.o.o., Zagreb (HR)
Raiffeisen-Leasing Österreich Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
Raiffeisen-Leasing Real Estate, s.r.o., Prag (CZ)
Raiffeisen-Leasing, spolecnost s.r.o., Prag (CZ)
RALT Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H. & Co. OHG, Wien (AT)
RALT Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
RI Eastern European Finance B.V., Amsterdam (NL)
RZB Finance (Jersey) II Ltd, St. Helier (JE)
RZB Finance (Jersey) III Ltd, St. Helier (JE)
RZB Finance (Jersey) IV Limited, Jersey (JE)
SINESCO Kft., Budapest (HU)
Tatra Banka, a.s., Bratislava (SK)
Tatra Leasing spol. s r.o., Bratislava (SK)
TOO Raiffeisen Leasing Kazakhstan, Almaty (KZ)
Ukrainian Processing Center, JSC, Kiew (UA)
VAT Raiffeisen Bank Aval, Kiew (UA)
ZAO Raiffeisenbank Austria, Moskau (RU)
ZHS Office- & Facilitymanagement GmbH, Wien (AT)
40.000
30.000.000
35.000
10.000.000
50.000.000
280.000.000
218.500
400.000
100.000.002
200.001.000
500.002.000
3.000.000
1.075.577.600
200.000.000
85.800.000
180.000
2.099.934.975
9.846.560.000
36.336
EUR
HRK
EUR
CZK
CZK
ATS
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
HUF
SKK
SKK
KZT
UAH
UAH
RUB
EUR
Anteil*
Typ1
100,0%
58,6%
51,0%
58,0%
50,6%
100,0%
100,0%
70,2%
0,0%
0,0%
0,0%
57,4%
47,5%
56,5%
65,4%
70,2%
67,1%
70,2%
100,0%
SU
FI
FI
FI
FI
BH
FI
FI
FI
FI
FI
SU
KI
FI
FI
BH
KI
KI
BH
Beteiligungsübersicht
Die folgenden Tabellen zeigen ausgewählte Beteiligungen. Die vollständige Aufstellung über den Anteilsbesitz der
Raiffeisen Zentralbank ist am Sitz der Muttergesellschaft hinterlegt.
In der Konzernbilanz at-equity bewertete Unternehmen
Gezeichnetes Kapital
in Währung
Unternehmen, Sitz (Land)
FactorBank Aktiengesellschaft, Wien (AT)
LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs Aktiengesellschaft, Wien (AT)
NOTARTREUHANDBANK AG, Wien (AT)
Österreichische Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
Raiffeisen stambena štedionica d.d., Zagreb (HR)
Raiffeisen Banca pentru Locuinte S.A., Bukarest (RO)
Raiffeisen evolution project development GmbH, Wien (AT)
Raiffeisen Informatik GmbH, Wien (AT)
Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
Raiffeisen Bausparkasse a.s., Prag (CZ)
Raiffeisen Wohnbaubank Aktiengesellschaft, Wien (AT)
UNIQA Versicherungen AG, Wien (AT)
VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien (AT)
1.791.385
24.247.333
8.030.000
11.627.653
35.000.000
70.000.000
96.000.000
43.750
1.460.000
15.000.000
650.000.000
5.100.000
119.777.808
6.000.000
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
HRK
RON
EUR
EUR
EUR
CZK
EUR
EUR
EUR
Konzernanteil
Typ1
38,0%
35,5%
26,0%
31,3%
37,0%
26,0%
33,3%
40,0%
46,4%
50,0%
25,0%
25,0%
31,9%
25,0%
KI
SU
KI
KI
KI
KI
KI
SU
SU
KI
KI
KI
VV
KI
Legende:
* entspricht dem durchgerechneten Anteil der Raiffeisen Zentralbank
1 Unternehmenskategorie
228
KI
Kreditinstitut
BH
Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten
FI
Finanzinstitut
VV
Versicherung
SU
Sonstiges Unternehmen
FH
Finanzholding
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Konzernabschluss
Sonstige nicht einbezogene Tochterunternehmen
Gezeichnetes Kapital
in Währung
Unternehmen, Sitz (Land)
CENTRUM BÝVANIA, s. r. o., Bratislava (SK)
CP Inlandsimmobilien-Holding GmbH, Wien (AT)
Doplnková dôchodková spoločnosť Tatra banky, a.s., Bratislava (SK)
ELIOT, s. r. o., Bratislava (SK)
Go Equity Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien (AT)
inCentro data services AG, Wien (AT)
Raiffeisen Asset Management (Bulgaria) EAD, Sofia (BG)
Raiffeisen BROKERS doo, Sarajewo (BA)
Raiffeisen Capital & Investment S.A., Bukarest (RO)
Raiffeisen CEE Private Equity Fund LP, St. Helier (JE)
Raiffeisen consulting Ltd., Zagreb (HR)
Raiffeisen Energy Service Ltd., Budapest (HU)
Raiffeisen Faktoring Sp. z.o.o., Warschau (PL)
RAIFFEISEN FUTURE AD, Belgrad (RS)
Raiffeisen Invest d.o.o., Zagreb (HR)
Raiffeisen Investment Fund Management Zrt., Budapest (HU)
Raiffeisen Ost Invest Unternehmensbeteiligungsges.m.b.H., Wien (AT)
Raiffeisen Pension Insurance d.o.o., Zagreb (HR)
Raiffeisen Private Equity Management AG, Wien (AT)
Raiffeisen Property Management GmbH, Wien (AT)
Raiffeisen Research GmbH, Wien (AT)
Raiffeisen Voluntary Pension Fund Management d.o.o., Zagreb (HR)
Raiffeisen-Leasing Real Estate Spzoo, Warschau (PL)
S.A.I. Raiffeisen Asset Management S.A., Bukarest (RO)
Tatra Asset Management sprav.spol., a.s., Bratislava (SK)
Konzernanteil
Typ1
SKK
EUR
SKK
SKK
EUR
EUR
BGN
BAM
RON
EUR
HRK
HUF
PLN
EUR
HRK
HUF
EUR
HRK
EUR
EUR
EUR
HRK
PLN
RON
SKK
47,5%
100,0%
100,0%
100,0%
68,5%
82,2%
100,0%
100,0%
100,0%
19,9%
100,0%
100,0%
100,0%
100,0%
100,0%
80,0%
100,0%
100,0%
100,0%
100,0%
100,0%
100,0%
75,5%
100,0%
96,2%
BH
SU
FI
BH
SU
SU
FI
FI
FI
FI
FI
SU
FI
FI
FI
FI
SU
FI
FI
SU
BH
FI
SU
FI
FI
Gezeichnetes Kapital
in Währung
Konzernanteil
Typ1
49,0%
10,9%
50,0%
6,5%
6,4%
42,0%
11,2%
25,0%
8,1%
8,8%
16,3%
7,1%
5,7%
25,0%
16,5%
15,0%
12,5%
20,0%
9,6%
6,1%
FI
SU
FI
SU
WP
SU
KI
SU
KI
KI
SU
SU
KI
SU
SU
FI
SU
SU
SU
WP
27.100.000
364.000
50.000.000
48.610.000
7.301.000
674.630
250.000
1.000.000
1.600.000
10.285
14.900.000
20.000.000
3.847.500
1.500.000
8.000.000
100.000.000
40.000
14.400.000
363.500
40.000
55.000
33.445.300
50.000
3.600.000
52.000.000
Sonstige Beteiligungen
Unternehmen, Sitz (Land)
A-Leasing SpA, Treviso (IT)
A-Trust Ges. für Sicherheitssysteme im elektr. Datenverkehr GmbH, Wien (AT)
Austria Immobilien Leasing (Schweiz) AG, St. Gallen (CH)
Austrian Airlines Österreichische Luftverkehrs-Aktiengesellschaft, Wien (AT)
Budapest Stock Exchange, Budapest (HU)
Cards & Systems EDV-Dienstleistungs GmbH, Wien (AT)
EUROPAY AUSTRIA Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Wien (AT)
Medicur - Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
Oesterreichische Kontrollbank AG, Wien (AT)
Oesterreichische Nationalbank AG, Wien (AT)
ÖPAG Pensionskassen Aktiengesellschaft, Wien (AT)
Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H., Wien (AT)
Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien (AT)
Raiffeisen Datennetz Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
Raiffeisen Software Solution und Service GmbH, Wien (AT)
Raiffeisen-Leasing Mobilien und KFZ GmbH, Wien (AT)
RLKG Raiffeisen-Leasing GmbH, Wien (AT)
W 3 Errichtungs- und Betriebs-Aktiengesellschaft, Wien (AT)
WED Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)
Wiener Börse AG, Wien (AT)
10.000.000
4.790.013
5.000.000
247.180.000
541.348.100
75.000
13.234.665
4.360.500
130.000.000
12.000.000
10.200.000
2.800
311.095.412
145.346
773.000
35.000
40.000
1.020.000
72.673
14.000.000
EUR
EUR
CHF
EUR
HUF
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
ATS
EUR
EUR
Legende:
1 Unternehmenskategorie
KI
Kreditinstitut
BH
Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten
FI
Finanzinstitut
VV
Versicherung
SU
Sonstiges Unternehmen
FH
Finanzholding
Interview
Lagebericht
Segmentberichte
WP
Wertpapierfirma, anerkannte Börse
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
229
Glossar
RZB 2006
Glossar
Assoziierte Unternehmen – Unternehmen, auf
deren Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird.
CIS – Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
(GUS), die sich überwiegend aus den Staaten
der früheren Sowjetunion gebildet hat.
Ausfallrisiko – Gefahr, dass ein Vertragspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann und dadurch bei dem anderen
Partner finanzielle Verluste verursacht.
Clean Price – Preis eines Zinsinstruments ohne
Stückzinsen (Zinsabgrenzung).
Ausfallsquote – Verbrauch von in Vorjahren
gebildeten Kreditrisikovorsorgen und Direktabschreibungen sowie Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen dividiert durch das
gesamte Kreditobligo.
Backtesting – Unter Backtesting versteht man
den Rückvergleich der ermittelten VaR-Werte
mit den tatsächlich eingetretenen Ergebnissen
zur Beurteilung der Qualität des Modells.
Bankbuch – Alle Positionen, die nicht dem
Handelsbuch zugeordnet werden.
Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) –
Besteht aus der Bemessungsgrundlage nach
§ 22 BWG plus 12,5 mal das Eigenmittelerfordernis für das Wertpapierhandelsbuch und
die offene Devisenposition.
Bestandsquote – Stand der Kreditrisikovorsorgen dividiert durch das gesamte Kreditobligo.
DBO – Defined Benefit Obligation = Barwert
leistungsorientierter Verpflichtungen. Der
Barwert einer leistungsorientierten Verpflichtung ist der ohne Abzug von Planvermögen
beizulegende Barwert erwarteter künftiger
Zahlungen, die erforderlich sind, um die
aufgrund von Arbeitnehmerleistungen in der
laufenden oder früheren Perioden entstandenen Verpflichtungen abgelten zu können.
Derivate – Derivate sind Finanzinstrumente,
deren Werte sich infolge einer Änderung eines
genannten Zinssatzes, Wertpapierkurses,
Rohstoffpreises, Wechselkurses, Preis- oder
Zinsindexes, Bonitätsratings oder Kreditindexes
oder einer ähnlichen Variable verändern, die
keine oder nur geringfügige anfängliche NettoInvestitionen erfordern und die zu einem
späteren Zeitpunkt beglichen werden.
Betriebsergebnis – Besteht im IFRS-Abschluss
aus Betriebserträgen abzüglich Verwaltungsaufwendungen (Betriebsaufwendungen). Die
Betriebserträge setzen sich aus Zinsüberschuss,
Provisionsüberschuss, Handelsergebnis sowie
sonstigem betrieblichen Ergebnis korrigiert um
das Ergebnis aus Hedge Accounting und
sonstigen Derivaten zusammen; Verwaltungsaufwendungen bestehen aus Personal- und
Sachaufwand sowie den Abschreibungen auf
Sach- und immaterielles Anlagevermögen.
Dirty Price – Preis eines Zinsinstruments inklusive Stückzinsen (Zinsabgrenzung).
Bruttoinvestitionswert – Summe aus den Mindestleasingzahlungen in einem Finanzierungsleasing aus der Sicht des Leasinggebers und
jeglichem, dem Leasinggeber zustehenden
nicht garantierten Restwert.
Eigene Anteile – Rückgekaufte eigene Eigenkapitalinstrumente (eigene Aktien), die durch
das emittierende Unternehmen selbst oder
durch seine Tochterunternehmen gehalten
werden.
BWG – [Österreichisches] Bundesgesetz über
das Bankwesen (Bankwesengesetz).
Eigenmittel nach BWG – Bestehen aus Kernkapital (Tier 1), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital (Tier 2), dem kurzfristigen Nachrangkapital und dem umgewidmeten Tier 2Kapital (Tier 3).
CAGR – (Compound Annual Growth Rate) ist
der durchschnittliche jährliche Anstieg einer
Kennzahl.
Cash-Flow – Zuflüsse und Abflüsse von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.
CEE – Zentral und Osteuropa (Central and
Eastern Europe).
CE – Zentraleuropa (Central Europe). Für die
RZB ist damit die Zusammenfassung von Polen,
Slowakei, Slowenien, Tschechischer Republik
und Ungarn gemeint.
230
Cost/Income Ratio – Kennzahl, die die Kosteneffizienz im Unternehmen widerspiegelt, indem
sie die Relation von Aufwand und Ertrag
ermittelt. Sie errechnet sich, indem die Verwaltungsaufwendungen (bestehend aus Personalund Sachaufwand sowie den Abschreibungen
auf Sach- und immaterielles Anlagevermögen)
ins Verhältnis zu den Betriebserträgen (Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und Handelsergebnis sowie sonstiges betriebliches
Ergebnis korrigiert um das Ergebnis aus Hedge
Accounting und sonstigen Derivaten) gesetzt
werden.
www.rzb.at
Vorwort
Eigenmittelquote – Die Quote beinhaltet im
Zähler die Eigenmittel nach BWG und im
Nenner die Bemessungsgrundlage inklusive
Marktrisiko plus 12,5 mal das Eigenmittelerfordernis für das Wertpapierhandelsbuch und
die offene Devisenposition.
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
Fair Value – Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein
Vermögenswert getauscht oder eine Schuld
beglichen werden könnte.
Finanzierungsleasing – Leasingverhältnis, bei
dem im Wesentlichen alle mit dem Eigentum
verbundenen Risiken und Chancen eines
Vermögenswertes auf den Leasingnehmer
übertragen werden.
Firmenwert (Goodwill) – Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbes
über den vom Erwerber, zum Tage des
Tauschvorganges, erworbenen Anteil an den
beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren
Vermögenswerte und Schulden.
Futures – Standardisierte, börsengehandelte
Terminkontrakte, bei welchen zu einem im
vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt ein dem Geld- und Kapital-,
Edelmetall- oder Devisenmarkt zugehöriges
Handelsobjekt zum börsenmäßig festgesetzten
Kurs zu liefern bzw. abzunehmen ist.
Gewinn je Aktie/Earnings per Share (EPS) –
Um die Ausschüttung an Inhaber von Vorzugsaktien bereinigter Jahresüberschuss dividiert
durch die durchschnittlich im Umlauf befindlichen Stammaktien.
Handelsbuch – Bankaufsichtsrechtlicher Begriff
für Positionen, die von einem Kreditinstitut zum
Zwecke des kurzfristigen Wiederverkaufs unter
Ausnutzung von Preis- und Zinsschwankungen
gehalten werden.
Hedging – Sicherungsgeschäfte zur Absicherung bestehender oder künftiger Positionen
gegen Risken (z.B. Kurs- und Zinsänderungsrisiken), damit eine Änderung ihres beizulegenden Zeitwertes einen teilweisen oder vollständigen Ausgleich des geänderten beizulegenden Zeitwertes oder der Cash-Flows eines
gesicherten Grundgeschäfts bewirkt.
Held-for-trading – Wertpapiere, die der
Nutzung von kurzfristigen Marktpreisschwankungen dienen.
Held-to-maturity – Im Regelfall Wertpapiere
mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie
einer festen Laufzeit, die das Unternehmen bis
zur Endfälligkeit halten will und kann.
IFRIC, SIC – International Financial Reporting
Interpretation Committee – Interpretationen der
International Financial Reporting Standards,
früher auch SIC – Standing Interpretations
Committee (SIC) genannt.
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Glossar
IFRS, IAS – International Financial Reporting
Standards bzw. International Accounting
Standards sind Rechnungslegungsvorschriften,
die vom IASB (International Accounting Standards Board) mit dem Ziel, eine transparente
und vergleichbare Rechnungslegung auf
internationaler Basis zu schaffen, herausgegeben wurden.
Marktrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines
Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der Marktpreise verändert. Dabei können
solche Fluktuationen sowohl auf Faktoren
zurückzuführen sein, die für ein individuelles
Wertpapier oder seinen Emittenten charakteristisch sind, als auch auf solche, die alle im
Markt gehandelten Wertpapiere betreffen.
ROE (Return on Equity) – Eigenkapitalrendite
bezogen auf das Gesamtkapital inklusive
Minderheitenanteile, berechnet aus Jahresüberschuss vor Steuern oder nach Steuern im
Verhältnis zum durchschnittlichen bilanziellen
Eigenkapital auf Monatsbasis (inklusive Anteile
anderer Gesellschafter und ohne Jahresüberschuss).
IPO – Initial Public Offering, Börsegang.
Operatives Leasing – Leasingverträge, bei
denen neben dem juristischen Eigentum auch
das wirtschaftliche Eigentum beim Leasinggeber bleibt, sodass der Leasinggeber den
Vermögenswert in seiner Bilanz auszuweisen
hat.
RZB – Konzern der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG.
Kapitalflussrechnung – Ermittlung und Darstellung des Cash-Flow, der im Geschäftsjahr aus
operativer Geschäftstätigkeit, Investitions- und
Finanzierungstätigkeit erwirtschaftet und
verbraucht wurde, sowie Abstimmung des
Zahlungsmittelbestands zu Beginn und Ende
des Geschäftsjahres.
Kernkapital – Eingezahltes Kapital und Rücklagen abzüglich immaterieller Vermögenswerte
und Bilanzverluste sowie materieller negativer
Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr.
Kernkapitalquote – Die Quote beinhaltet im
Zähler das Kernkapital (Tier 1) und im Nenner
die Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko).
KMU – Klein- und mittelgroße Unternehmen
(SME).
Konzern-ROE (Konzern-Return on Equity) –
Eigenkapitalrendite berechnet sich aus Konzern-Jahresüberschuss im Verhältnis zum
durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital auf
Monatsbasis (ohne Anteile anderer Gesellschafter und Konzern-Jahresüberschuss).
Kreditobligo – Dieses umfasst alle bilanziellen
(Forderungen, Schuldverschreibungen) und
außerbilanziellen (Garantien, Kreditlinien)
Obligos.
Latente Steueransprüche – Beträge an Ertragsteuern, die in zukünftigen Perioden erstattungsfähig sind (abzugsfähige temporäre
Unterschiede und ungenutzte steuerliche
Verlustvorträge).
Latente Steuerschulden – Beträge an Ertragsteuern, die in zukünftigen Perioden resultierend aus zu versteuernden temporären Unterschieden zahlbar sind.
Leveraged buy-out – Akquisition eines Unternehmens, wobei der Großteil des Kaufpreises
fremdfinanziert wird.
Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch) –
Risikokennziffer. Berechnet sich aus Neubildung Kreditrisikovorsorgen dividiert durch die
durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs.
Neubildungsquote (Gesamtes Kreditobligo) –
Risikokennziffer. Berechnet sich aus Neubildung Kreditrisikovorsorgen dividiert durch das
gesamte Kreditobligo.
Interview
Lagebericht
Optionen – Recht, den zugrunde liegenden
Optionsgegenstand von einem Vertragspartner
zu einem im Vorhinein vereinbarten Preis zu
einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem
bestimmten Zeitraum zu kaufen (Call-Option)
oder zu verkaufen (Put-Option).
OTC-Instrumente – Finanzinstrumente, die nicht
standardisiert sind und nicht an einer Börse,
sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern
(over-the-counter) gehandelt werden.
Passivischer Unterschiedsbetrag – Gesamter
Überschuss des Anteiles des Erwerbers an den
beizulegenden Zeitwerten der erworbenen
identifizierbaren Vermögenswerte und
Schulden zum Tag des Tauschvorganges über
die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbes.
Pensionsgeschäfte – Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft das
Unternehmen Vermögenswerte an einen
Vertragspartner und verpflichtet sich gleichzeitig, diese an einem bestimmten Termin zu
einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen.
Projected Unit Credit Method – Anwartschaftsansammlungsverfahren, nach IAS 19 ein
Kapitalansammlungsverfahren, nach dem die
Verpflichtung mit dem versicherungsmathematischen Barwert des am Abschlussstichtag
bestehenden Versorgungsanspruches anzusetzen ist. Dabei sind Gehaltssteigerungen zu
berücksichtigen, der Rechnungszinssatz orientiert sich am langfristigen Kapitalmarkt.
Raiffeisen International – Konzern der Raiffeisen International Bank-Holding AG.
Risikoaktiva des Bankbuchs – Gemäß BWG
die nach Geschäftsrisiko bzw. Partnerrisiko
gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und
besonderen außerbilanzmäßigen Positionen
des Bankbuches.
Risk/Earnings-Ratio – Risikokennziffer. Gibt
das Verhältnis der Kreditrisikovorsorgen zum
Zinsüberschuss an.
Segmentberichte
Konzernabschluss
RZB-Kreditinstitutsgruppe – Die RZBKreditinstitutsgruppe besteht gemäß § 30
BWG aus allen Kreditinstituten, Finanzinstituten, Wertpapierfirmen und Unternehmen mit
banknahen Hilfsdiensten, an denen die Raiffeisen Zentralbank als übergeordnetes Institut
mehrheitlich mittelbar oder unmittelbar beteiligt
ist oder einen beherrschenden Einfluss ausübt.
Segmentberichterstattung – Offenlegung von
Ertrags- und Vermögensinformationen nach
Tätigkeitsbereichen (primär) und geografischen
Gesichtspunkten (sekundär).
SEPA -- Single European Payments Area.
Bezeichnet im Bankwesen das Projekt eines
europaweit einheitlichen Zahlungsraums. In
diesem Zahlungsraum sollen für Kunden keine
Unterschiede mehr zwischen nationalen und
grenzüberschreitenden Zahlungen bestehen.
Splitting(-verfahren) – Im Investmentgeschäft
besonders in den USA übliches Verfahren,
Aktien, deren Preis sehr hoch gestiegen ist, in
zwei oder mehrere Aktien bzw. Anteilsscheine
aufzuteilen.
Swap – Tausch von Zinsverpflichtungen
(Zinsswap) und/oder Währungspositionen
(Währungsswap).
Stresstest – Mittels Stresstests wird versucht,
extreme Schwankungen der Marktparameter
zu simulieren, weil diese in der Regel über
VaR-Modelle nicht adäquat berücksichtigt
werden (VaR-Werte prognostizieren maximale
Verluste unter normalen Marktbedingungen).
UGB – österreichisches Handelsrecht (ab
2007), Abk. für Unternehmensgesetzbuch,
früher: HGB für Handelsgesetzbuch.
VaR – Der Value-at-Risk entspricht dem potenziellen Verlust, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent innerhalb der Haltedauer
im betrachteten Portfolio nicht überschritten
wird.
Verbundene Unternehmen – Unternehmen, auf
deren Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ein beherrschender Einfluss genommen wird.
Zinsspanne – Zinsüberschuss in Relation zur
durchschnittlichen Bilanzsumme.
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
231
Kontaktdaten
RZB 2006
Adressen und Kontaktdaten
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG
Österreich
Am Stadtpark 9, 1030 Wien
Tel.: +43-1-71 707-0
Fax: +43-1-71 707-1715
SWIFT/BIC: RZBAATWW
www.rzb.at
Ansprechpartner:
Austrian Corporate Customers
Joseph Eberle
Tel.: +43-1-71 707-1487
[email protected]
Multinational Corporate Customers
Peter Bazil
Tel: +43-1-71 707-1547
[email protected]
Central and Eastern European
Corporate Customers
Christian Theuer
Tel.: +43-1-71 707-1462
[email protected]
Corporate, Trade & Export Finance
Helmut Breit
Tel.: +43-1-71 707-1321
[email protected]
Global Markets
Martin Czurda
Tel.: +43-1-71 707-1120
[email protected]
Großbritannien
Filiale London
10, King William Street
London EC4N 7TW
Tel.: +44-20-7933 8000
Fax: +44-20-7933 8099
SWIFT/BIC: RZBAGB2L
www.london.rzb.at
Belarus
Priorbank, JSC
31–A, V. Khoruzhey Str.
Minsk, 220002
Tel.: +375-17-289 9087
Fax: +375-17-289 9191
SWIFT/BIC: PJCBBY2X
www.priorbank.by
Ansprechpartner: Ian Burns
[email protected]
Ansprechpartner: Olga Gelakhova
[email protected]
Malta
Raiffeisen Malta Bank plc
52, Il-Piazzetta, Tower Road,
Sliema SLM16, Malta
Tel.: +356-2260 0000
Fax: +356-2132 0954
Ansprechpartner: Anthony C. Schembri
[email protected]
Singapur
Filiale Singapur
One Raffles Quay
#38-01 North Tower
Tel.: +65-6305 6000
Fax: +65-6305 6001
Raiffeisen International
Bank-Holding AG
Am Stadtpark 9, 1030 Wien
Tel.: +43-1-71 707-3504
Fax: +43-1-71 707-1377
www.ri.co.at
Ansprechpartner: Roman Hager
[email protected]
China
Filiale Beijing
Beijing International Club, Suite 200
21, Jianguomenwai Dajie
100020 Beijing
Tel.: +86-10-6532 3388
Fax: +86-10-6532 5926
SWIFT/BIC: RZBACNBJ
Ansprechpartner: Andreas Werner
[email protected]
75 Bankstellen
U.S.A.
RZB Finance LLC
1133, Avenue of the Americas
16th floor, New York, N.Y. 10036
Tel.: +1-212-845 4100
Fax: +1-212-944 2093
www.rzbfinance.com
Ansprechpartner: Dieter Beintrexler
[email protected]
Bankennetz in Zentralund Osteuropa
Albanien
Raiffeisen Bank Sh.a.
European Trade Center, Bulevardi
“Bajram Curri”, Tirana
Tel.: +355-4-274 912
Fax: +355-4-230 013
SWIFT/BIC: SGSBALTX
www.raiffeisen.al
Ansprechpartner: Steven Grunerud
[email protected]
94 Bankstellen
Bosnien und Herzegowina
Raiffeisen Bank d.d.
Bosna i Hercegovina
Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo
Tel.: +387-33-287 100
Fax: +387-33-213 851
SWIFT/BIC: RZBABA2S
www.raiffeisenbank.ba
Ansprechpartner: Michael G. Mueller
[email protected]
Ansprechpartner: Rainer Šilhavý
[email protected]
Transaction Services
Günther Gall
Tel.: +43-1-71 707-1168
[email protected]
62 Bankstellen
Bulgarien
Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD
18/20 Ulica N. Gogol, 1504 Sofia
Tel.: +359-2-9198 5101
Fax: +359-2-943 4528
SWIFT/BIC: RZBBBGSF
www.rbb.bg
Ansprechpartner: Momtchil Andreev
[email protected]
111 Bankstellen
Kosovo
Raiffeisen Bank Kosovo J.S.C.
Rruga UÇK 51, Prishtina
Tel.: +381-38-222 222
Fax: +381-38-2030 1130
SWIFT/BIC: RBKOCS22
www.raiffeisen-kosovo.com
Ansprechpartner: Oliver Whittle
[email protected]
33 Bankstellen
Kroatien
Raiffeisenbank Austria d.d.
Petrinjska 59, 10000 Zagreb
Tel.: +385-1-456 6466
Fax: +385-1-481 1624
SWIFT/BIC: RZBHHR2X
www.rba.hr
Ansprechpartner: Vesna Ciganek-Vukovic
[email protected]
48 Bankstellen
232
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Kontaktdaten
Polen
Raiffeisen Bank Polska S.A.
Ul. Piekna 20, 00-549 Warszawa
Tel.: +48-22-585 2000
Fax: +48-22-585 2585
SWIFT/BIC: RCBWPLPW
www.raiffeisen.pl
Ansprechpartner: Piotr Czarnecki
[email protected]
86 Bankstellen
Slowakei
Tatra banka, a.s.
Hodžovo námestie 3
811 06 Bratislava 1
Tel.: +421-2-5919 1111
Fax: +421-2-5919 1110
SWIFT/BIC: TATRSKBX
www.tatrabanka.sk
Ungarn
Raiffeisen Bank Zrt.
Akadémia útca 6, 1054 Budapest
Tel.: +36-1-484 4400
Fax: +36-1-484 4444
SWIFT/BIC: UBRTHUHB
www.raiffeisen.hu
Ansprechpartner: Frank Daniel
[email protected]
Ansprechpartner: Rainer Franz
[email protected]
122 Bankstellen
145 Bankstellen
Interview
Rumänien
Raiffeisen Bank S.A.
Piata Charles de Gaulle 15
011857 Bucuresti 1
Tel.: +40-21-306 1000
Fax: +40-21-230 0700
SWIFT/BIC: RZBRROBU
www.raiffeisen.ro
Slowenien
Raiffeisen Krekova banka d.d.
18 Slomškov trg, 2000 Maribor
Tel.: +386-2-229 3100
Fax: +386-2-252 4779
SWIFT/BIC: KREKSI22
www.r-kb.si
Ansprechpartner: Steven C. van Groningen
[email protected]
Ansprechpartner: Klemens Nowotny
[email protected]
266 Bankstellen
14 Bankstellen
Russland
ZAO Raiffeisenbank Austria
Troitskaya Ul. 17/1
129090 Moskwa
Tel.: +7-495-721 9900
Fax: +7-495-721 9901
SWIFT/BIC: RZBMRUMM
www.raiffeisen.ru
Tschechien
Raiffeisenbank a.s.
Olbrachtova 2006/9
140 21 Praha 4
Tel.: +420-221-141 111
Fax: +420-221-142 111
SWIFT/BIC: RZBCCZPP
www.rb.cz
Ansprechpartner: Johann Jonach
[email protected]
Ansprechpartner: Lubor Žalman
[email protected]
41 Bankstellen
53 Bankstellen
OAO Impexbank
Novopeschanaya Ul. 20/10
125252 Moskwa
Tel.: +7-495-258 3219
Fax: +7-495-248 1370
SWIFT/BIC: IMPERUMM
www.impexbank.ru
eBanka, a.s.
Na Příkopě 19
11719 Praha 1
Tel.: +420-222-115 222
Fax: +420-222-115 500
SWIFT/BIC: EBNKCZPP
www.ebanka.cz
Ansprechpartner: Pavel Lysenko
[email protected]
Ansprechpartner: Pavla Pasekova
[email protected]
203 Bankstellen
62 Bankstellen
Serbien
Raiffeisen banka a.d.
Bulevar AVNOJ-a 64a
11070 Novi Beograd
Tel.: +381-11-320 2100
Fax: +381-11-220 7080
SWIFT/BIC: RZBSRSBG
www.raiffeisenbank.co.yu
Ukraine
VAT Raiffeisen Bank Aval
9, Leskova vul., 01011 Kyiv
Tel.: +38-044-490 88 88
Fax: +38-044-295 32 31
SWIFT/BIC: AVAL UA UK
www.aval.ua
Ansprechpartner: Oliver Rögl
[email protected]
Ansprechpartner: Angela Prigozhina
[email protected]
68 Bankstellen
1.312 Bankstellen
Lagebericht
Segmentberichte
Konzernabschluss
Repräsentanzen in
Europa
Belgien
Brüssel
Rue du Commerce 20–22
1000 Bruxelles
Tel.: +32-2-549 0678
Fax: +32-2-502 6407
Ansprechpartner: Helga Steinberger
[email protected]
Deutschland
Frankfurt am Main
Mainzer Landstraße 51
D-60329 Frankfurt am Main
Tel.: +49-69-29 92 19-18
Fax: +49-69-29 92 19-22
Ansprechpartner: Dorothea Renninger
[email protected]
Frankreich
Paris
9–11, Avenue Franklin Roosevelt
75008 Paris
Tel.: +33-1-4561 2700
Fax: +33-1-4561 1606
Ansprechpartner: Harald Stoffaneller
[email protected]
Italien
Mailand
Via Andrea Costa 2
20131 Milano
Tel.: +39-02-2804 0646
Fax: +39-02-2804 0658
www.rzb.it
Ansprechpartner: Maurizio Uggeri
[email protected]
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
233
Kontaktdaten
RZB 2006
Litauen
Vilnius (Raiffeisen Bank
Polska S.A.)
A. Jaksto Street 12, 01105 Vilnius
Tel.: +370-5-266 6600
Fax: +370-5-266 6601
www.raiffeisen.lt
Ansprechpartner: Vladislovas Jancis
[email protected]
Moldau
Chisinau (Raiffeisen Bank S.A.)
65 Stefan cel Mare blvd.
Chisinău, MD-2001
Tel.: +373-22-279 331
Fax: +373-22-279 343
Ansprechpartner: Victor Bodiu
[email protected]
Russland
Moskau
14, Pretchistensky Pereulok
Building 1, 119034 Moskwa
Tel.: +7-495-721 9903
Fax: +7-495-721 9907
Ansprechpartner: Evgheny Rabovsky
[email protected]
Schweden/Nordische Länder
Stockholm
Norrlandsgatan 12
10396 Stockholm
Tel.: +46-8-440 5086
Fax: +46-8-440 5089
Ansprechpartner: Lars Bergström
[email protected]
Repräsentanzen
in Amerika und Asien
U.S.A.
Chicago (RZB Finance LLC)
10 N. Martingale Road, Suite 400
Schaumburg, IL 60173
Tel.: +1-847-466 1043
Fax: +1-847-466 1295
Ansprechpartner: Charles T. Hiatt
[email protected]
Houston (RZB Finance LLC)
10777, Westheimer, Suite 1100
Houston, TX 77042
Tel.: +1-713-260 9697
Fax: +1-713-260 9602
New York
1133, Avenue of the Americas
16th floor, New York, NY 10036
Tel.: +1-212-593 7593
Fax: +1-212-593 9870
Ansprechpartner: Dieter Beintrexler
[email protected]
China
Hongkong
Lippo Centre, 89 Queensway
Unit 2001, 20th floor, Tower 1
Hong Kong
Tel.: +85-2-2730 2112
Fax: +85-2-2730 6028
Ansprechpartner: Edmond Wong
[email protected]
Zhuhai
Room 2404, Yue Cai Building
188, Jingshan Road, Jida
519015 Zhuhai
Tel: +86-756-323 3500
Fax: +86-756-323 3321
Ansprechpartner: Susanne Zhang-Pongratz
[email protected]
Indien
Mumbai
87, Maker Chamber VI
Nariman Point, Mumbai 400 021
Tel.: +91-22-663 01700
Fax: +91-22-663 21982
Ansprechpartner: Anupam Johri
[email protected]
Iran
Teheran (UNICO Banking Group)
Vanak, North Shirazi Avenue
16, Ladan Str., 19917 Tehran
Tel.: +98-21-804 6767-2
Fax: +98-21-803 6788
Ansprechpartner: Gerd Wolf
[email protected]
Südkorea
Seoul
Leema Building, 8th floor
146-1, Soosong-dong
Chongro-ku, 110-755 Seoul
Tel.: +822-398 5840
Fax: +822-398 5807
Ansprechpartner: Kun II Chung
[email protected]
Ansprechpartner: Stephen A. Plauche
[email protected]
Vietnam
Ho Chi Minh City
6, Phung Khac Khoan Str.
District1, Room G6
Ho Chi Minh City
Tel.: +84-8-8297 934
Fax: +84-8-8221 318
Ansprechpartner: Ta Thi Kim Thanh
[email protected]
Investment Banking
Österreich
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG
Global Markets
Am Stadtpark 9, 1030 Wien
Tel.: +43-1-71 707-1120
Fax: +43-1-71 707-3813
www.rzb.at
Ansprechpartner: Martin Czurda
[email protected]
Raiffeisen Centrobank AG
Equity
Tegetthoffstraße 1, 1015 Wien
SWIFT/BIC: CENBATWW
Tel.: +43-1-51 520-0
Fax: +43-1-513 4396
www.rcb.at
Ansprechpartner: Eva Marchart
[email protected]
Raiffeisen Investment AG
Advisory
Tegetthoffstraße 1, 1015 Wien
Tel.: +43-1-710 5400-0
Fax: +43-1-710 5400-39
www.raiffeisen-investment.com
Ansprechpartner: Heinz Sernetz
[email protected]
Tochterfirmen und Repräsentanzen
in Bosnien und Herzegowina,
Bulgarien, Montenegro, Polen,
Rumänien, Russland, Serbien,
Tschechien, Türkei, Ukraine und
Ungarn.
Bosnien und Herzegowina
Raiffeisen Bank d.d.
Bosna i Hercegovina
Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo
Tel.: +387-33-287 100
Fax: +387-33-213 851
www.raiffeisenbank.ba
Ansprechpartner: Dragomir Grgić
[email protected]
234
www.rzb.at
Vorwort
Vorstand
Aufsichtsratsbericht
RZB im Überblick
Raiffeisen Bankengruppe
RZB 2006
Kontaktdaten
Bulgarien
Raiffeisen Asset Management EAD
18/20 Ulica N. Gogol, 1504 Sofia
Tel.: +359-2-919 85 451
Fax: +359-2-943 4528
www.rbb.bg
Ansprechpartner: Ivailo Grigorov
[email protected]
Kroatien
Raiffeisenbank Austria d.d.
Petrinjska 59, 10000 Zagreb
Tel.: +385-1-456 6466
Fax: +385-1-456 6490
www.rba.hr
Ansprechpartner: Ivan Žižic
[email protected]
Polen
Raiffeisen Investment
Polska Sp.z o.o.
Ul. Piekna 20, 00-549 Warszawa
Tel.: +48-22-585 2900
Fax: +48-22-585 2901
Ansprechpartner: Marzena Bielecka
[email protected]
Rumänien
Raiffeisen Capital & Investment
S.A.
Piata Charles de Gaulle 15
011857 Bucuresti 1
Tel.: +40-21-306 1233
Fax: +40-21-230 0684
www.rciro.ro
Ansprechpartner: Dana Mirela Ionescu
[email protected]
Russland
ZAO Raiffeisenbank Austria
Troitskaya Ul. 17/1
129090 Moskwa
Tel.: +7-495-721 9900
Fax: +7-495-721 9901
www.raiffeisen.ru
Ausgewählte Raiffeisen
Spezialunternehmen
Slowakei
Tatra banka, a.s.
Hodžovo námestie 3
811 06 Bratislava 1
Tel.: +421-2-5919 1111
Fax: +421-2-5919 1110
www.tatrabanka.sk
Ansprechpartner: Igor Vida
[email protected]
Slowenien
Raiffeisen Krekova banka d.d.
Slomškov trg 18, 2000 Maribor
Tel.: +386-2-229 3111
Fax: +386-2-252 5518
www.r-kb.si
Ansprechpartner: Gvido Jemenšek
[email protected]
Tschechien
Raiffeisenbank a.s.
Olbrachtova 2006/9
140 21 Praha 4
Tel.: +420-221-141 863
Fax: +420-221-143 804
www.rb.cz
Ansprechpartner: Martin Bláha
[email protected]
Ukraine
Raiffeisen Investment TOV
43, Zhylyanska Str., 01033 Kyiv
Tel.: +38-044-490 6898
Fax: +38-044-490 6899
Ansprechpartner: Vyacheslav Yakymuk
[email protected]
Ungarn
Raiffeisen Bank Zrt.
Akadémia útca 6, 1054 Budapest
Tel.: +36-1-484 4400
Fax: +36-1-484 4444
www.raiffeisen.hu
Ansprechpartner: Gábor Liener
[email protected]
Raiffeisen Capital Management
(Raiffeisen Kapitalanlage
Ges.m.b.H.)
Am Schwarzenbergplatz 3
1010 Wien
Tel.: +43-1-71 170-1250
Fax: +43-1-71 170-76-1250
www.rcm.at
Ansprechpartner: Monika Riedel
[email protected]
Raiffeisen Versicherung AG
Untere Donaustraße 21
A.-1029 Wien
Tel.: +43-1-21 119-0
Fax: +43-1-21 119-1134
www.raiffeisen-versicherung.at
[email protected]
Die Raiffeisen Versicherung ist
ein Unternehmen des UNIQA
Konzerns, der über weitere
Töchter in Österreich, Bosnien und
Herzegowina, Bulgarien, Kroatien,
Polen, Rumänien, Serbien, der
Slowakei, Slowenien, Tschechien,
Ukraine und Ungarn, sowie in
Deutschland, Italien, Liechtenstein
und der Schweiz verfügt.
Ansprechpartner: Radoš Ilinčic’
[email protected]
Segmentberichte
Raiffeisen Bausparkasse Ges.m.b.H.
Wiedner Hauptstraße 94
1050 Wien
Tel.: +43-1-546 46-1420
Fax: +43-1-546 46-2359
SWIFT/BIC: RBSKAT W1
www.wohnbausparen.at
Beteiligungen in Kroatien,
Rumänien, der Slowakei und
Tschechien.
Serbien
Raiffeisen Investment AG
Bulevar AVNOJ-a 64a
11070 Novi Beograd
Tel.: +381-11-212 9220
Fax: +381-11-212 9213
Lagebericht
Ansprechpartner: Claudio Cantele
[email protected]
Ansprechpartner: Sonja Hochreiter
[email protected]
Ansprechpartner: Pavel Gourine
[email protected]
Interview
Österreich
Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft
Wipplingerstraße 25, 1010 Wien
Tel.: +43-1-53 451-600
Fax: +43-1-53 451-599
SWIFT/BIC: KTBKATWW
www.kathrein.at
Konzernabschluss
Glossar
Kontaktdaten
www.rzb.at
235
Kontaktdaten
RZB 2006
Raiffeisen-Leasing GmbH
Hollandstraße 11–13, 1020 Wien
Tel.: +43-1-71 601-8440
Fax: +43-1-71 601-8448
www.raiffeisen-leasing.at
ÖVK Vorsorgekasse AG
Untere Donaustraße 21, 1029 Wien
Tel.: +43-810-530 099
Fax: +43-810-530 098
www.oevk.co.at
Notartreuhandbank AG
Landesgerichtstraße 20, 1010 Wien
Tel.: +43-1-535 68 86-208
Fax: +43-1-535 68 86-250
www.notar.at
Ansprechpartner: Andrea Weber
[email protected]
Ansprechpartner: Bernhard Breunlich
[email protected]
Ansprechpartner: Karl Grünberger
[email protected]
Raiffeisen evolution project
development GmbH
Ernst-Melchior-Gasse 22, 1020 Wien
Tel.: +43-1-71 706-600
Fax: +43-1-71 706-410
www.raiffeisenevolution.com
Leipnik-Lundenburger Invest
Beteiligungs AG
Börsegasse 9, 1010 Wien
Tel.: +43-1-535 11 24-0
Fax: +43-1-535 11 24-33
www.lli.at
Ansprechpartner: Mag. Markus Neurauter
[email protected]
Ansprechpartner: Christian Teufl
[email protected]
Tochterfirmen in Deutschland,
Italien, Schweden und der Schweiz.
Raiffeisen-Leasing
International GmbH
Am Stadtpark 9, 1030 Wien
Tel.: +43-1-71 707-2966
Fax: +43-1-71 707-762966
Ansprechpartner: Dieter Scheidl
[email protected]
Tochterfirmen in Albanien, Belarus,
Bosnien und Herzegowina,
Bulgarien, Kasachstan, Kroatien,
Polen, Rumänien, Russland,
Serbien, der Slowakei, Slowenien,
Tschechien, der Ukraine und
Ungarn.
ÖPAG Pensionskassen AG
Rögergasse 36, 1090 Wien
Tel.: +43-1-316 48-100
Fax: +43-1-316 48-610
www.oepag.at
Ansprechpartner: Johannes Ziegelbecker
[email protected]
236
www.rzb.at
Tochterfirmen in Bulgarien,
Kroatien, Polen, Serbien, der
Slowakei, Rumänien, Russland,
Tschechien, der Ukraine und
Ungarn.
F.J. Elsner Trading GesmbH
Am Heumarkt 10, 1030 Wien
Tel.: +43-1-79 736-0
Fax: +43-1-79 736-9142
www.elsner.at
Ansprechpartner: Dr. Siegfried Purrer
[email protected]
Filialen in China, Bulgarien, Lettland,
Russland, der Ukraine und den USA.
Raiffeisen Informatik GmbH
Lilienbrunngasse 7-9, 1020 Wien
Tel.: +43-1-99 399-1010
Fax: +43-1-99 399-1011
www.raiffeiseninformatik.at
Ansprechpartner: Ursula Freiseisen-Pfneiszl
[email protected]
Daten vom 1. März 2007.
Filialzahl der Netzwerkbanken
vom 31. Dezember 2006.
Impressum
Medieninhaber und Verleger: Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Redaktion und Koordination: Andreas Ecker-Nakamura
Redaktionsteam: Gregor Bitschnau, Gertraud Hannauer-Pichlmayr, Lars Hofer, Gerhard Karasek,
Thomas Kollenz, Karin Lanzer, Ulf Leichsenring, Magdalena Michalek, Pia Pausch, Martin Schreiber,
Wilfried Stöckl, Manuel Vaid; unter Mitwirkung fast aller Abteilungen der Raiffeisen Zentralbank.
Beratung und begleitende Unterstützung: BCA Mensalia Est., Triesen (FL)
Intro-Konzept und Gestaltung: gantnerundenzi.at, Wien
Satz: Rainer Kumpfhuber, Wien
Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH, Wien
Verlags- und Herstellungsort: Wien
Die Texte für den einleitenden Gourmetführer durch die Region wurden von Alexander Rabl und
Christian Grünwald vom Fachmagazin „à la carte“ verfasst. Die Fotos dazu kamen von Luzia Ellert,
das Food-Styling von Gabi Halper. Fotograf der Vorstandsfotos war Wolfgang Zajc.
Hinweise:
Mit „RZB“ wird in diesem Bericht der RZB-Konzern bezeichnet; „Raiffeisen Zentralbank“ wird verwendet, wenn sich die Angaben nur auf die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG beziehen.
In den Tabellen kann es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen zu geringfügigen Differenzen
kommen. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf tatsächlichen und nicht auf
den in den Tabellen dargestellten gerundeten Werten.
Die Online-Ausgabe des Geschäftsberichts finden Sie unter http://gb2006.rzb.at.
Für Fragen zum Geschäftsbericht steht Ihnen Andreas Ecker-Nakamura ([email protected],
Tel. +43-1-717 07-1753, Fax +43-1-717 07-3802) gerne zur Verfügung. Ansprechpartner für
Debt-Investoren ist Manuel Vaid ([email protected], Tel. +43-1-717 07-1626).
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Am Stadtpark 9, A-1030 Wien
Postanschrift: Postfach 50, A-1011 Wien
Tel. +43-1-717 07-0
Fax +43-1-717 07-1715
www.rzb.at
Geschäftsbericht 2006
Zentral- und Osteuropa à la carte
Geschäftsbericht 2006
Sehr geehrte Damen und Herren,
Geschäftsberichte sind selten ein Genuss, auch wenn
die präsentierten Zahlen und Daten noch so gut
sind. Sie bilden Vergangenes ab. So war 2006 ein
her vorragender Jahrgang, aber wir arbeiten bereits
nach Kräften daran, auch 2007 – und natürlich
darüber hinaus – gute Ergebnisse zu erzielen.
Da ich fest davon überzeugt bin, dass auch Lebensfreude und die Fähigkeit zu genießen wichtige
Eigenschaften guter Manager sind, wollen wir Ihnen
mit diesem Jahrbuch nicht nur Bericht legen, sondern
Sie auch in die Welt der kulinarischen Genüsse
Zentral- und Osteuropas entführen.
Ich habe das Privileg und das Vergnügen, die
Köstlichkeiten der Region regelmäßig genießen zu
können. Und Ihnen hoffe ich, mit dem vorliegenden
Bericht sowohl Appetit auf die großen Chancen in
Zentral- und Osteuropa zu machen, als auch auf eine
gute Mahlzeit aus der Wachstumszone Europas.
Viel Vergnügen wünscht
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Am Stadtpark 9
A-1030 Wien
Telefon: +43-1-71 707-0
Fax: +43-1-71 707-1715
www.rzb.at
Dr. Walter Rothensteiner
www.rzb.at
Geschäftsbericht 2006
Zentral- und Osteuropa à la carte
Geschäftsbericht 2006
Sehr geehrte Damen und Herren,
Geschäftsberichte sind selten ein Genuss, auch wenn
die präsentierten Zahlen und Daten noch so gut
sind. Sie bilden Vergangenes ab. So war 2006 ein
her vorragender Jahrgang, aber wir arbeiten bereits
nach Kräften daran, auch 2007 – und natürlich
darüber hinaus – gute Ergebnisse zu erzielen.
Da ich fest davon überzeugt bin, dass auch Lebensfreude und die Fähigkeit zu genießen wichtige
Eigenschaften guter Manager sind, wollen wir Ihnen
mit diesem Jahrbuch nicht nur Bericht legen, sondern
Sie auch in die Welt der kulinarischen Genüsse
Zentral- und Osteuropas entführen.
Ich habe das Privileg und das Vergnügen, die
Köstlichkeiten der Region regelmäßig genießen zu
können. Und Ihnen hoffe ich, mit dem vorliegenden
Bericht sowohl Appetit auf die großen Chancen in
Zentral- und Osteuropa zu machen, als auch auf eine
gute Mahlzeit aus der Wachstumszone Europas.
Viel Vergnügen wünscht
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Am Stadtpark 9
A-1030 Wien
Telefon: +43-1-71 707-0
Fax: +43-1-71 707-1715
www.rzb.at
Dr. Walter Rothensteiner
www.rzb.at