Flyer der Veranstaltungsreihe

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Flyer der Veranstaltungsreihe
Einladung
17.09. - 11.10.2015
Einladung
20.10. - 15.11.2015
Ausstellung
Heldenmythen – Heldentaten – Heldentod
Teil I Eröffnung: Mi 16.09. 18.00 Uhr
Teil II Eröffnung: Mo 19.10. 19.00 Uhr
Begrüßung: Hans Gerhard, Vorsitzender
Begrüßung: Hans Gerhard, Vorsitzender
Grußwort: Schirmherrin Annegret Kramp-Karrenbauer,
Ministerpräsidentin des Saarlandes
Einführung: Dr. Andrea Jahn,
Leiterin der Stadtgalerie Saarbrücken
Einführung: Dr. Roland Mönig,
Direktor des Saarlandmuseums
Diskurs
Prof. Dr. Klaus Theweleit Vortrag
Gregor Weber Saarbrücker Sofa
Prof. Dr. Herfried Münkler Vortrag
Diskurs
21.10.
28.10.
15.11.
Veranstaltungen
01.10.
05.10.
Helmut Krausser Lesung
Sibylle Knauss Lesung
Saarländisches
Künstlerhaus
Saarbrücken e.V.
Heldenmythen – Heldentaten – Heldentod
Ausstellung
Heldenmythen – Heldentaten – Heldentod
24.09.
30.09.
08.10.
Der Held dringt kühn voran; der Schwächling bleibt zurück.
Friedrich Schiller
Prof. Dr. Bazon Brock Vortrag
Aline Audörsch /
Dagmar Schlingmann Gespräch
Lesemarathon
Veranstaltung
06.11.
Andrzej Stasiuk Lesung
Abb: Juliana Hümpfner
Abb: Jörg Karrenbauer (Ausschnitt)
Heldenmythen – Heldentaten – Heldentod
Heldenmythen – Heldentaten – Heldentod
Teil I
Teil II
Olgaruth Blaß, Objekt | Klaus Harth, Installation
Monika Hau, Installation | Mane Hellenthal, Malerei
Mark Heydrich, Fotografie | Markus Himmel, Linolschnitt
Juliana Hümpfner, Malerei | Petra Jung, Fotografie
Vera Kattler, Malerei | Ingrid Lebong, Malerei
Ute Lehnert, Malerei | Annegret Leiner, Malerei
Burghild Reichmann, Fotografie | Armin Rohr, Malerei
Ludwig Schmidtpeter, Mosaik | Susanne Schmidt, Fotografie
Rudolf Schwarz, Objekt | Werner Schwarz, Malerei
Ellen Simon, Keramik | Alexander Titz, Installation
Véronique Verdet, Zeichnung | Gabi Wagner, Malerei
Maja Andrack Sokolova, Videoinstallation | Ulrich Behr, Objekt
Klaus Bernarding, Text | Dirk Bubel, Text | Kurt Emser, Malerei
Doris Hinzen-Röhrig, Malerei | Leslie Huppert, Malerei
Hans Husel, Konzepte | Jörg Karrenbauer, Fotografie
Anni Kenn-Fontaine, Fotografie | Rüdiger Lauer, Brandmalerei
Uwe Loebens, Malerei | Till Neu, Malerei | Andrea Neumann, Malerei
Johannes Rebmann, Fotografie | Erhard Schmied, Objekt
Monika Schrickel / Alena Wagnerová, Objekt / Text
Barbara Steitz, Malerei | Gerhard Tänzer, Text
Ximena Urioste de Fries, Keramik | Claudia Vogel, Malerei
Von Herakles und Odysseus bis zu den Rittern der Tafelrunde ist der Held
eine Figur der Mythologie und der epischen Literatur. Gemeinsam mit den
historischen Helden, von der Heldin Jeanne d'Arc bis zu den Helden der
Befreiungskriege, bevölkern sie unser kollektives Gedächtnis.
Meist waren Helden Protagonisten des militärischen Kampfes. Im 20.
Jahrhundert wurde Krieg zum „Stahlgewitter“: Artillerie, Maschinenwaffen,
Fliegerbomben, Giftgase haben den Helden im Kampf ersetzt. Menschen
wurden zum „Menschenmaterial“; die Schlachten des Krieges von 19141918 haben das romantische Bild des Soldaten als Helden nachhaltig
zerstört.
Dieses ritterliche Heldenbild beinhaltete Reinheit, Tapferkeit und Opferbereitschaft. Der Held war der Gute, der das Böse besiegte. Er hatte die
Moral auf seiner Seite. Er diente als Vorbild.
Heute haben Ratio, Skepsis und Kalkül den Helden weitestgehend in die
Welt von Fiktion und Virtualität verschoben: Helden besiedeln unsere Comicwelten, Fantasyliteratur und Computerspiele.
Finden wir Helden und Heldinnen in unserer aktuellen Realität außerhalb
von Fantasien, Mythen oder virtuellen Welten? Gibt es sie noch, die guten
Heldinnen und Helden? Wie wirken auf uns die alten Bilder? Welchen
Zielen, Idealen und Tugenden müssten heutige Helden und Heldinnen
folgen? Oder ist der Begriff des Heroischen durch die Erfahrungen des
vergangenen Jahrhunderts endgültig obsolet geworden?
„Brauchen wir heute noch Helden?“ fragt das Saarländische Künstlerhaus
aus Anlass seines 30jährigen Bestehens und 100 Jahre nach dem Ersten
Weltkrieg seine Mitglieder. 57 Künstler und Schriftsteller äußern sich zu
dieser Fragestellung. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.
Die Veranstaltungsreihe steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer.
Wir bedanken uns bei den Förderern unseres Projektes für die finanzielle
Unterstützung.
Foto: Max Theweleit
Foto: Droemer Verlag
Prof. Dr. Klaus Theweleit
Gregor Weber
Prof. Dr. Herfried Münkler
Vortrag
Saarbrücker Sofa
Vortrag
Der Held: Ein Böser. „Das Lachen der Täter“. Was ist „Mordlust“?
In seinem 1977/78 erschienenen zweibändigen Werk „Männerphantasien“ stieß Prof. Dr. Klaus Theweleit zum ersten Mal auf „Das Lachen
der Täter“. In seinem aktuellen Buch sammelt und untersucht er die verschiedensten Fälle von „lachenden Tätern“ und stellt die Frage nach den
Ursachen der „Mordlust“ dieses Tätertyps. „Es ist der Versuch eines Psychogramms der Tötungslust und in gewisser Weise ist es auch eine Art
Männerphantasien revisited.“
Gregor Weber ist mit seinem Buch „Krieg ist nur vorne Scheiße, hinten
geht's!: Ein Selbstversuch“ Gast auf dem Saarbrücker Sofa.
Gastgeber Roland Helm spricht mit ihm über das Thema „Heldenmythen
– Heldentaten – Heldentod“ aus der Sicht des Autors und des Soldaten.
Nach seinem dreieinhalbmonatigen Einsatz in Afghanistan sagt er zum
Thema „Heldentum“, dass es sich für den Soldaten eher um den Begriff
„Tapferkeit“ handle, „der im postheroischen Zeitalter keinen Wert an sich
mehr darstellt, aber in Gefechts- oder Anschlagssituationen den Unterschied zwischen Sterben und Leben ausmachen kann.“
„Jedermann ein Held? – Die heroische und die postheroische Gesellschaft in Europa“
Prof. Dr. phil. Herfried Münkler stellt die Frage „Jedermann ein Held?“
in Bezug auf heroische und postheroische Gesellschaften in Europa. In
zahlreichen Publikationen hat er sich mit deren Charakteristika und deren Konfrontationen in der historischen Vergangenheit und Gegenwart
beschäftigt.
Prof. Dr. Klaus Theweleit, 1942 in Ebenrode, Ostpreußen geboren, ist Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Schriftsteller.
Mit seiner „summa cum laude“ bewerteten Dissertation „Freikorpsliteratur: Vom deutschen Nachkrieg 1918−1923“ wurde er 1976 zum Dr. phil.
promoviert. Die Doktorarbeit war die Grundlage für „Männerphantasien“.
Theweleit lebt in Freiburg, ist als freier Autor tätig und hat Lehraufträge in
Deutschland, den USA, der Schweiz und Österreich. Er ist Mitglied des
PEN-Zentrums Deutschland.
In Kooperation mit SR2 KulturRadio
Künstlergespräch Mittwoch 7.10. 19.00 Uhr
Künstlergespräch Mittwoch 4.11. 19.00 Uhr
GmbH & Co. KG
Donnerstag 24.09. 19.00 Uhr
Gregor Weber, 1968 in Saarbrücken geboren, ist Autor, Schauspieler,
Koch und Feldwebel der Reserve. Er studierte an der Schauspielschule
in Frankfurt am Main. Im Anschluss an seine Fernsehkarriere ist Weber
hauptberuflich als Autor tätig. Er absolvierte bei Kolja Kleeberg in Berlin
eine Ausbildung zum Koch, die er 2006 erfolgreich abschloss und seine
Erfahrungen 2009 in dem Buch „Kochen ist Krieg! Am Herd mit deutschen
Profiköchen“ veröffentlichte.
2011 erschien sein erster Kriminalroman „Feindberührung“ mit dem Ermittler Kurt Grewe, 2013 der zweite Titel dieser Reihe „Keine Vergebung“
und 2014 „Krieg ist nur vorne Scheiße, hinten geht's!: Ein Selbstversuch“.
Mittwoch 30.09. 19.00 Uhr
Prof. Dr. Herfried Münkler, geb. 1951 in Friedberg, ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte. Er lehrt
als ordentlicher Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er wurde
bekannt durch seine Forschungen zu Machiavelli und gehört zu den führenden Wissenschaftlern seines Fachs in Deutschland.
Donnerstag 08.10. 19.00 Uhr
Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e. V.
Karlstr. 1, 66111 Saarbrücken
Telefon +49 (0)681 37 24 85, [email protected]
www.kuenstlerhaus-saar.de, www.facebook.de/khsaar
Öffnungszeiten:
Ausstellungen: Di - So 10.00 - 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Büro: Di - Fr 10.00 - 18.00 Uhr
Führungen:
Führungen und Künstlergespräche für Schulklassen und
Gruppen nach Vereinbarung sind kostenfrei.
Verein:
Kunst braucht eine Lobby, deshalb brauchen wir einen
starken Verein. Stärken Sie das Saarländische Künstlerhaus
mit Ihrer Fördermitgliedschaft!
Foto: Norbert Miguletz
Abb: Johannes Rebmann
Abb: Ximena Urioste de Fries, "Heldenhymnen"
Foto: Susanne Schleyer
Foto: Manuela Meyer
Foto: Olaf Kühl
Prof. Dr. Bazon Brock
Aline Audörsch und Dagmar Schlingmann
Lesemarathon
Helmut Krausser – „Alles ist gut“
Sibylle Knauss – „Das Liebesgedächtnis“
Andrzej Stasiuk
Vortrag
Gespräch
Lesung
Buchvorstellung
Lesung
Lesung
„Heroen statt Märtyrer – Wie das Postulat des Postheroismus in die Feier
des Selbstopfers überführt wurde“
Seit den 80er Jahren feiern Terroristen in allen Medien das Selbstopfer
der Märtyrer als zeitgemäße und zukunftsweisende Form des Heroismus.
Das ist eine unsachgemäße und ideologisch motivierte Vereinnahmung
des Begriffs Heroismus. Der Heroe verweigert sich ja gerade der Tränenseligkeit und Selbstgerechtigkeit der pathetischen Haltung: „Ich habe
mich für euch geopfert!“
Dagmar Schlingmann, Generalintendantin des Saarländischen Staatstheaters, ist im Gespräch mit Hauptmann Aline Audörsch, Presseoffizierin
der Luftlandebrigade 1 in Saarlouis.
Arnfried Astel
Klaus Bernarding
Klaus Behringer
Natascha Denner
Nelia Dorscheid
Joachim Durrang
Klaus R. Ecke
Hans Gerhard
Jörg W. Gronius
Marion Kemmerzell
Werner Klippert
Bernd Nixdorf
Alena Wagnerová
„Alles ist gut“: Ein Roman über Musik und die göttliche Macht der Künste,
der sich nicht zuletzt dank seines überbordenden, fabulierfreudigen Stils
als Hommage an die Zeit des Barock und als hochironische Satire auf den
zeitgenössischen Kunst- und Musikbetrieb lesen lässt, den Krausser den
Lesern so genussvoll wie bildmächtig vor Augen führt.
"Im Sommer 2001 verliebte ich mich noch einmal und begann mein
Gedächtnis zu verlieren." Beate ist Ende sechzig. Auch der Mann, in
den sie sich verliebt, drei Jahre älter als sie, ist vom Leben gezeichnet,
gesundheitlich angezählt. Aber die Liebe nimmt keine Rücksicht darauf. Weder körperliche noch geistige Defizite können ihr etwas anhaben. Denn erstens ist sie das beste Aphrodisiakum, das die Welt kennt.
Und zweitens verfügt Beate außer ihrem Gehirn noch über ein anderes
Speichermedium: die Festplatte ihres Laptops. Ihr vertraut die ehemals
erfolgreiche Schriftstellerin alles an, was sie nicht vergessen will: die Geschichte einer großen Liebe, die sogar ein wenig unsterblich ist. Denn da
gibt es noch Emma, die Enkelin, die eines Tages, lange nach deren Tod,
das Liebesgedächtnis der Großmutter öffnen und dabei selbst die Liebe
finden wird. (Pressetext Verlag Klöpfer & Meyer)
Ein Abend mit dem polnischen Autor, Journalisten und Literaturkritiker Andrzej Stasiuk, seinem Übersetzer Olaf Kühl und Alfred Gulden.
Stasiuk gilt als wichtigster jüngerer Gegenwartsautor in Polen. Mit seinem
eigenen Verlag „Czarne“ trug er zur Wiederentdeckung des in die USA
emigrierten Autors Zygmund Haupt (1907-1975) bei, der als Meister der
literarischen Reportage gilt.
Im Wechsel werden der Übersetzer Olaf Kühl, Andrzej Stasiuk in seiner
Muttersprache und Alfred Gulden lesen. Im Anschluss an die Lesung gibt
es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Bazon Brock sieht die zeitgemäße heroische Haltung im Unterlassen als
Handeln. Der moderne Heroismus wird etwa von Menschen verlangt, die
im Widerstand gegen die Nutzung der Atomkraft, gegen Fracking oder
sonstige Allmachtswahnsinnigkeiten das Verhindern als Voraussetzung
für Unterlassen verstehen wollen.
Das Thema „Frauen in Führungspositionen“ soll in diesem Kontext
ebenso beleuchtet werden, wie die Frage nach einem weiblichen Heldinnenbild/ -mythos heute. Welche Bedeutung haben Held(en)(innen)taten
und Held(en)(innen)tod im Arbeitsalltag und im Einsatz einer Soldatin in
Kampfgebieten?
Als Leiterin einer äußerst heterogen zusammengesetzten Truppe kennt
sich Dagmar Schlingmann mit den Stärken und Schwächen von Hierarchien bestens aus und ist somit die richtige Gesprächspartnerin um zwei
auf den ersten Blick komplett unterschiedliche Welten zusammenzuführen.
Prof. Dr. Bazon Brock, geb. 1936 in Stolp, Pommern, ist emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität
Wuppertal, Künstler und Kunsttheoretiker. Seit 2014 hat er die erste „Professur für Prophetie“ an der Hochschule der Bildenden Künste Saar inne.
Saarländisches
Künstlerhaus
Saarbrücken e.V.
Mittwoch 21.10. 19.00 Uhr
Die literarischen Beiträge, gelesen von den Autorinnen und Autoren.
Helmut Krausser wird an diesem Abend außerdem aus seiner Doppelbiographie „Zwei ungleiche Rivalen“ über die beiden Opernkomponisten
Alberto Franchetti und Giacomo Puccini lesen.
Helmut Krausser, geb. 1964 in Esslingen, schreibt Romane, Erzählungen, Lyrik, Tagebücher, Hörspiele, Dramen, Drehbücher und musikalische
Werke, für die er zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Seine Romane „Der
große Bagarozy“ und „Fette Welt“ wurden fürs Kino verfilmt. Der Autor
lebt in Berlin.
Sibylle Knauss, Jahrgang 1944, aufgewachsen in Unna am Rande des
Ruhrgebietes. Studium der Germanistik, Anglistik und evangelischen
Theologie in München und Heidelberg. Gymnasiallehrerin im Saarland.
Dozentin für Creative Writing. Seit 1981 Autorin zahlreicher Romane.
Andrzej Stasiuk, geb. 1960 in Warschau, debütierte 1992 mit dem Erzählband "Mury Hebronu" (Die Mauer von Hebron), in dem er über seine
Gewalterfahrung im Gefängnis schreibt. Stasiuk wurde 1980 zur Armee
eingezogen, desertierte nach neun Monaten und verbüßte seine Strafe in
Militär- und Zivilgefängnissen. 2002 erhielt er den von den Partnerstädten
Thorn (Polen) und Göttingen gemeinsam gestifteten Samuel-BogumilLinde-Literaturpreis. Für sein Buch "Unterwegs nach Babadag" erhielt er
2005 den literarischen Jahrespreis „Nike“.
In Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft und SR2 KulturRadio
Mittwoch 28.10. 19.00 Uhr
Sonntag 15.11. ab 11.00 Uhr
Donnerstag 01.10. 20.00 Uhr
Montag 05.10. 20.00 Uhr
Freitag 06.11. 20.00 Uhr
HELDE
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