Jahre wieder - Kirchenzeitung Koeln

Transcription

Jahre wieder - Kirchenzeitung Koeln
48/13
29. November
1,70 Euro
Anstöße zur
Kirchenkrise
Kommentar
S. 2
Die Freude des
Evangeliums
Auszüge aus dem
Apostolischen
Schreiben des Papstes
S. 4
Schon wieder
„Alle Jahre wieder“
Vom Sinn der
Wiederholung
S. 14
Weihnachtsmenü
in vier Teilen
Rezepte vom
Küchenchef des
Maternushauses
S. 50
www.kirchenzeitung-koeln.de
INHALT/MEINUNG
In dieser Woche
vom 29. 11. bis 5. 12. 2013
„Christen sind Affen“
Unerfreuliches und Erfreuliches
aus dem Heiligen Land
Seite 6
(Karikatur: Plaßmann)
Ausgezeichnet
Ehrenamtsaward für Kinder- und
Jugendarbeit verliehen
Seite 7
Einigkeit beim Neubau Streit um Abriss
Der Eifeldom in Houverath
wird 100 Jahre alt
Seite 10
Impressum/Leserbriefe
Seite 17
Regionale Berichte
Seiten 33-43
Mit Kirche etwas
Positives verbinden
Familie Gasenzer
bereitet die Taufe
ihrer Tochter vor
Seite 58
Titelbild: Manche Dinge gehören zum
Advent einfach dazu: So das Backen
von Plätzchen. Wenn der Duft von Butterplätzchen, Vanillekipferln, Nussecken und Zimtschnecken durchs Haus
strömt, steht Weihnachten und damit
die Feier der Geburt Jesu bald vor der
Tür.
(Foto: Schricke)
2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Anstöße zur Kirchenkrise
Einen neuen Frühling, das wünschen sich viele Gläubige in der katholischen Kirche. Mag
sie in anderen Kontinenten weiter wachsen
und blühen, ausgerechnet dort, wo sich der
Glaube an Jesus Christus zuerst ausgebreitet
und Form angenommen hat, steckt sie in einer Dürrephase. Besonders in den deutschsprachigen Ländern Europas. Nun sind Krisen
keine irreparablen Schäden für immer. Aber
mit einer gewissen und hierzulande oft anzutreffenden Weinerlichkeit oder zum anderen
mit aufdringlicher Besserwisserei werden wir
nicht viel weiterkommen. Noch weniger taugt
das Anheizen einer Krisenhysterie dazu, die
Risse im Gewand der Kirche zu flicken oder
sich mit der Suche nach Sündenböcken zu begnügen, denn in die gegenwärtige Kirchenkrise ist genau so heftig die Glaubenskrise und
die der Gottesfrage hineinverwoben. Davon
ist das ganze Volk Gottes betroffen, „weil wir
auch ‚nachösterlich‘ allzuoft leben, als wenn
es Gott nicht gäbe“ (Christian Heidrich).
Wer ist Gott? Welche Rolle spielt der
Glaube und das Glaubenswissen in der Bewältigung der Krise? Propheten sind gefragt.
Wohl wahr. Dieser Dienst war aber biblisch
betrachtet nie ein bezahltes Amt. Propheten
traten auf, weil sie von Gott, ihrem Herrn,
„betört“ waren. Ergriffen von ihm. Immer
muss ein Prophet so leben, wie er spricht.
Bis heute ist ein feines Gehör notwendig, um
den Propheten vom Marktschreier zu unterscheiden. Von Papst Benedikt XVI. stammt
das nachdenkliche Wort: „Lassen wir uns den
Glauben nicht zertrampeln.“
ERICH LÄUFER
Prost Gemeinde
Wie wäre es denn mal, den Advent nicht als besinnliche Zeit vor dem Weihnachtsfest anzugehen, sondern „den Advent in vollen Zügen zu
genießen“. Gemeint sind hier nicht die natürlich auch in diesen Tagen übervollen Regionalund Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn, es
geht um andere Züge. Denn beworben wird mit
dem Hinweis auf „volle Züge“ der Adventskalender „Die Weihnachtsbrauerei“ aus dem Hause Weltbild, ja aus dem verschiedenen Diözesen
gehörenden Versandhandel für dies und das.
Wer ein Türchen dieses besonderen Kalenders öffnet, findet dort nicht etwa ein Stückchen
Schokolade oder ähnliches Naschwerk, nein
der Kalender ist gefüllt mit 24 Dosen Bier, „dieses Jahr erstmals mit einem besonderen Überraschungsbier für den 24. Dezember“. Keine
Sorge: Alle Biere seien nach dem deutschen
Reinheitsgebot gebraut, verspricht die Weltbild-
Werbung. Außerdem sei das gute Teil „extrastabil“ verpackt. Es gab nämlich schon Rückmeldungen, dass die Dosen zerbeult beim Besteller angekommen seien. Und wer 39,99 Euro
zuzüglich 6 Euro Pfand bezahlt hat, will keine
verbeulten Dosen aus der Weihnachtsbrauerei.
Übrigens handelt es sich bei den Bieren im Kalender sowohl um Markenbiere wie auch um
regionale Spezialitäten, so die Werbung. Ein
„Merry Christmas Beer“ sei auch dabei, vonBieren aus Klosterbrauereien ist nicht die Rede.
An dieser Stelle wollen wir nicht die begeisterten Kommentare zu diesem Adventskalender der besonderen Art veröffentlichen, die auf
der Internetseite von Weltbild nachzulesen sind.
Die Wortwahl der Kommentatoren entspricht
dem flüssigen Angebot. Hier bleibt deshalb nur
zu sagen: „Na denn Prost Gemeinde!“
HELMUT PATHE
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
KIRCHE UND WELT
In die Pflicht genommen
Zentralkomitee tagt im Schatten von Limburg
BONN. Mit 177 von 182 Stimmen hat die
Vollversammlung des Zentralkomitees der
deutschen Katholiken (ZdK) am Freitag in
Bonn ihren Präsidenten Alois Glück bestätigt.
Ein Resultat, das an längst untergegangene
Zentralkomitees erinnert.
Honoriert haben die Delegierten damit
nicht nur, dass sich der Oberbayer trotz seiner
73 Jahre noch einmal in die Pflicht nehmen
ließ, um den Katholikentag 2014 in Regensburg und den 2015 zu Ende gehenden Dialogprozess in der Kirche abzuschließen.
Honoriert wurde auch Glücks nachdenkliche, aber zielstrebige Amtsführung in Zeiten
„großer innerkirchlicher Dynamik“, wie er
es selbst mit Understatement beschrieb. Der
langjährige bayerische Landtagspräsident vergleicht die Prozesse in der Kirche gern mit
seinen Erfahrungen in Politik und Wirtschaft.
Aus dieser Perspektive macht der Konflikt im
Bistum Limburg nur deutlich, was grundsätzlich in der Kirche nicht stimmt: Mangel an
Transparenz und Kontrolle; Personalauswahl
und Personalführung lassen zu wünschen übrig. Es geht um die Auswahlverfahren von Bischöfen ebenso wie ein überhöhtes Priesterbild und den Umgang mit den Laien und ihren Gremien.
„Die Kirchen haben enorm an Einfluss in
der Gesellschaft und auf die Lebensgestaltung
der Menschen verloren“, sagte der 73-Jährige
in seinem Lagebericht. Für Glück steht fest,
dass vieles, was den Kirchen seit den 50erJahren in der Bundesrepublik an Gestaltungsmöglichkeiten und Einfluss zuwuchs, nicht
mehr haltbar ist. „Wir stehen vor der Alternative, ob wir den absehbaren Wandel aktiv gestalten oder ob wir ihn mit viel Selbstmitleid
lediglich erleidend hinnehmen wollen“, betonte er. So seien für viele Bundesbürger die
Zahlungen von 460 Millionen Euro jährlich,
die die Kirchen vom Staat als Ausgleich für
Enteignungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts
erhalten, nicht mehr vermittelbar.
KNA
Reliquien des Petrus erstmals gezeigt
„Jahr des Glaubens“ mit Festgottesdienst beendet
Papst Franziskus mit den Reliquien des heiligen Petrus.
(Foto: KNA)
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
VATIKANSTADT. Mit der Ausstellung von
Reliquien des Apostels Petrus auf dem Petersplatz und einem feierlichen Gottesdienst
von Papst Franziskus ist am Sonntag in Rom
das „Jahr des Glaubens“ zu Ende gegangen.
Vor der Messe waren erstmals die im Vatikan
aufbewahrten Reliquien des Apostels Petrus
öffentlich gezeigt worden. Nach der Predigt
nahm Franziskus die bronzefarbene Kassette mit den mutmaßlichen Knochenresten des
Apostels für einige Momente in den Arm.
Nach dem Gottesdienst sollen sie nach vatikanischen Angaben wieder in die päpstliche
Privatkapelle überführt werden.
Der Papst dankte in seiner Predigt seinem Vorgänger Benedikt XVI., der das „Jahr
des Glaubens“ ausgerufen hatte. Mit dieser „weitsichtigen Initiative“ habe Benedikt XVI. die Möglichkeit geschaffen, die
„Schönheit des Glaubenswegs“ wiederzuentdecken. Im Zentrum des christlichen Glaubens stehe die Person Jesus Christus und keine abstrakte Lehre.
Das am 11. Oktober 2012 eröffnete „Jahr
des Glaubens“ sollte die Wiederbelebung
des christlichen Glaubens fördern und einer
fortschreitenden Entkirchlichung entgegenwirken. Zugleich wollte Benedikt XVI. mit
dieser Initiative an das Zweite Vatikanische
Konzil (1962-65) erinnern, das am 11. Oktober 1962 eröffnet wurde.
KL/KNA
AUS DER REDAKTION
In diesen Tagen müsssten Sie alle die
neue Ausgabe der AdventsZeit in Ihrem
Briefkasten vorgefunden haben. Rund
1,3 Millionen Exemplare dieser kostenlosen Mitgliederzeitung, mit der das Erzbistum Köln in Kontakt mit allen Katholiken in der Erzdiözese treten möchte, sind mit der Post verschickt worden.
Neben vielen interessanten Texten, anregenden Bildern und Tipps haben wir mit
der AdventsZeit einen besonderen Service verbunden. Auf der Internetseite zu
dieser Zeitung finden Sie unter www.adventsundsommerzeit.de eine Übersicht über Konzerte in der Adventsund Weihnachtszeit
in vielen Pfarreien
im Erzbistum Köln.
Außerdem liefern
wir Ihnen dort eine
Übersicht der Gottesdienste am Heiligen Abend und an
den Weihnachtstagen. Ein Dank gilt den
Pfarrgemeinden, die ihre Termine eingetragen haben.
Das Thema „Weihnachten“ greifen
wir auch in dieser Nummer Ihrer Kirchenzeitung auf. Wir haben den Küchenchef des Maternushauses Andreas
Lechtenfeld gebeten, ein Weihnachtsmenü als Anregung für unsere Leserinnen und Leser zusammenzustellen. In
dieser Nummer präsentiert Ihnen der
Küchenchef eine Vorspeise. Bis Weihnachten liefern wir Ihnen dann die restlichen Rezepte für das festliche Menü.
Vielleicht haben Sie in der letzten
Nummer bereits unsere neue Rubrik
„Leserforum“ auf der Seite 53 bemerkt,
die im Wechsel mit Gesundheit, Jugend
und Familie erscheint. Wir haben festgestellt, dass viele Leserzuschriften sehr
gehaltvoll, aber viel zu lang sind, um sie
auf unserer Leserbriefseite zu veröffentlichen. Auf dieser neuen Seite steht mehr
Raum für Lesermeinungen zur Verfügung. Hier finden Sie ab sofort auch Leserbeiträge zu unserer Serie „Sprechen
Sie Kirchisch?“ oder zu anderen Themen, zu denen wir Sie um Ihre Meinung
bitten. Auch werden wir dort immer wieder Menschen vorstellen, die in der Kirche von Köln durch besondere Aktivitäten oder außergewöhnliches Engagement
auffallen. Natürlich halten wir an dem
Grundsatz fest, dass sich die Redaktion
das Recht vorbehält, Einsendungen zu
kürzen.
ROBERT BOECKER
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3
IM BLICKPUNKT
Die Freude des Evangeliums
Auszüge aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“
Die Forderung nach einer gerechteren Welt
und nach einer Kirche im Dienst der Armen stehen
im Zentrum des ersten Lehrschreibens von Papst
Franziskus. Die Kirchenzeitung zitiert einige Auszüge aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii
gaudium - Die Freude des Evangeliums“:
D
ie Freude des Evangeliums erfüllt das
Herz und das gesamte Leben derer, die
Jesus begegnen. Diejenigen, die sich von ihm
retten lassen, sind befreit von der Sünde, von
der Traurigkeit, von der inneren Leere und von
der Vereinsamung. Mit Jesus Christus kommt
immer – und immer wieder – die Freude. In
diesem Schreiben möchte ich mich an die
Christgläubigen wenden, um sie zu einer neuen Etappe der Evangelisierung einzuladen, die
von dieser Freude geprägt ist, und um Wege
für den Lauf der Kirche in den kommenden
Jahren aufzuzeigen. (1)
I
ch weiß sehr wohl, dass heute die Dokumente nicht dasselbe Interesse wecken wie zu
anderen Zeiten und schnell vergessen werden.
Trotzdem betone ich, dass das, was ich hier
zu sagen beabsichtige, eine programmatische
Bedeutung hat und wichtige Konsequenzen
beinhaltet. Ich hoffe, dass alle Gemeinschaften dafür sorgen, die nötigen Maßnahmen zu
ergreifen, um auf dem Weg einer pastoralen
und missionarischen Neuausrichtung voranzuschreiten, die die Dinge nicht so belassen darf
wie sie sind. (…) Versetzen wir uns in allen
Regionen der Erde in einen „Zustand permanenter Mission“. (25)
I
ch träume von einer missionarischen Entscheidung, die fähig ist, alles zu verwandeln,
damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche
Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient. Die Reform der Strukturen,
die für die pastorale Neuausrichtung erforderlich ist, kann nur in diesem Sinn verstanden
werden: dafür zu sorgen, dass sie alle missionarischer werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen expansiver und offener ist, dass sie die in der Seelsorge Tätigen
in eine ständige Haltung des „Aufbruchs“ versetzt und so die positive Antwort all derer begünstigt, denen Jesus seine Freundschaft anbietet. (…) (27)
4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
D
ie Pfarrei ist keine hinfällige Struktur; gerade weil sie eine große Formbarkeit besitzt, kann sie ganz verschiedene Formen annehmen, die die innere Beweglichkeit und die
missionarische Kreativität des Pfarrers und der
Gemeinde erfordern. Obwohl sie sicherlich
nicht die einzige evangelisierende Einrichtung
ist, wird sie, wenn sie fähig ist, sich ständig zu
erneuern und anzupassen, weiterhin „die Kirche (sein), die inmitten der Häuser ihrer Söhne und Töchter lebt“. Das setzt voraus, dass sie
wirklich in Kontakt mit den Familien und dem
Leben des Volkes steht und nicht eine weitschweifige, von den Leuten getrennte Struktur
oder eine Gruppe von Auserwählten wird, die
sich selbst betrachten. (28)
D
a ich berufen bin, selbst zu leben, was
ich von den anderen verlange, muss ich
auch an eine Neuausrichtung des Papsttums
denken. Meine Aufgabe als Bischof von Rom
ist es, offen zu bleiben für die Vorschläge, die
darauf ausgerichtet sind, dass eine Ausübung
meines Amtes der Bedeutung, die Jesus Christus ihm geben wollte, treuer ist und mehr den
gegenwärtigen Notwendigkeiten der Evangelisierung entspricht. (…) Auch das Papsttum
und die zentralen Strukturen der Universalkirche haben es nötig, dem Aufruf zu einer pastoralen Umkehr zu folgen. Das Zweite Vatikanische Konzil sagte, dass in ähnlicher Weise wie
die alten Patriarchatskirchen „die Bischofskonferenzen vielfältige und fruchtbare Hilfe
leisten (können), um die kollegiale Gesinnung
zu konkreter Verwirklichung zu führen“. Aber
dieser Wunsch hat sich nicht völlig erfüllt,
denn es ist noch nicht deutlich genug eine Satzung der Bischofskonferenzen formuliert worden, die sie als Subjekte mit konkreten Kompetenzbereichen versteht, auch einschließlich
einer gewissen authentischen Lehrautorität.
Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert
INFO
Das vollständige Apostolische Schreiben auf
Deutsch gibt es auf der Internetseite des Vatikan.
In Kürze wird die Enzyklika auch in der Broschürenreihe des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz als „Verlautbarungen des Apostolischen
Stuhls Nr. 194“ erscheinen. Sie kann vorbestellt
werden unter [email protected].
>> www.vatican.va
das Leben der Kirche und ihre missionarische
Dynamik, anstatt ihr zu helfen. (32)
D
ie Seelsorge unter missionarischem Gesichtspunkt verlangt, das bequeme pastorale Kriterium des „Es wurde immer so gemacht“ aufzugeben. Ich lade alle ein, wagemutig und kreativ zu sein in dieser Aufgabe, die Ziele, die Strukturen, den Stil und die
Evangelisierungs-Methoden der eigenen Gemeinden zu überdenken. (…) Ich rufe alle auf,
großherzig und mutig die Anregungen dieses Dokuments aufzugreifen, ohne Beschränkungen und Ängste. Wichtig ist, Alleingänge
zu vermeiden, sich immer auf die Brüder und
Schwestern und besonders auf die Führung der
Bischöfe zu verlassen, in einer weisen und realistischen pastoralen Unterscheidung. (33)
E
ine Kirche „im Aufbruch“ ist eine Kirche
mit offenen Türen. Zu den anderen hinauszugehen, um an die menschlichen Randgebiete zu gelangen, bedeutet nicht, richtungsund sinnlos auf die Welt zuzulaufen. Oftmals
ist es besser, den Schritt zu verlangsamen, die
Ängstlichkeit abzulegen, um dem anderen in
die Augen zu sehen und zuzuhören, oder auf
die Dringlichkeiten zu verzichten, um den zu
begleiten, der am Straßenrand geblieben ist.
Manchmal ist sie wie der Vater des verlorenen Sohns, der die Türen offen lässt, damit der
Sohn, wenn er zurückkommt, ohne Schwierigkeit eintreten kann. (46)
B
rechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten!
(…) Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche,
die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer
Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine
Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt
zu sein, und schließlich in einer Anhäufung
von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt
ist. (…) (49)
D
ie Herausforderungen existieren, um
überwunden zu werden. Seien wir realistisch, doch ohne die Heiterkeit, den Wagemut
und die hoffnungsvolle Hingabe zu verlieren!
Lassen wir uns die missionarische Kraft nicht
nehmen! (109)
Lesen Sie weiter auf Seite 16
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
IM BLICKPUNKT
„Prophetischer
Aufruf an die Kirche“
Reaktionen auf Schreiben
Deutsche Bischöfe haben das Apostolische
Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst
Franziskus als einen „prophetischen Aufruf
an die Kirche“ gewürdigt. Der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof
Robert Zollitsch, sprach von einer „beeindruckenden Analyse der derzeitigen Situation“.
In „klarer und erfrischender Sprache“ zeige
der Papst, wie die Kirche einen neuen Aufbruch wagen könne.
Der Freiburger Erzbischof verweist insbesondere darauf, dass Papst Franziskus einer
Abschottung der Katholiken eine Absage erteile. Ihm sei eine Kirche, die „verbeult, verletzt und beschmutzt“ ist, aber auf die Straßen
hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die
aufgrund ihrer Verschlossenheit und Bequemlichkeit krank sei.
Zugleich hebt Zollitsch hervor, dass der
Papst die regionalen Kulturen und Volksfrömmigkeiten betone und auch die Bischofskonferenzen aufwerten wolle. Sie sollten noch
mehr „Subjekte mit konkreten Kompetenzbereichen (…) einschließlich einer gewissen
authentischen Lehrautorität“ werden, wie es
bereits das Zweite Vatikanische Konzil (19621965) gewünscht habe.
Marx: Text atmet Schwung und
Dynamik des Evangeliums
Hat sein erstes Lehrschreiben veröffentlicht: Papst Franziskus.
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
(Foto: KNA)
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx erklärte, das Papstschreiben ermutige dazu, sich
neu auf den Weg einer ganzheitlichen Evangelisierung zu wagen. Der Text atme „den
Schwung, die Dynamik und die Freude des
Evangeliums Jesu Christi“. Zugleich betone
Franziskus, dass diese Botschaft die gesamte
Wirklichkeit der Menschen verändern könne
und müsse. Das gelte für die Familie, die sozialen Beziehungen, die Wirtschaft und Politik
bis hin zur Bewahrung der Schöpfung. In dem
Schreiben werde außerdem in starken Worten
Kritik an einer Gesellschaft laut, die sich nur
noch vom materiellen Profitdenken leiten lasse und so zum Zerbrechen des gemeinschaftlichen Engagements führe.
Seine Kritik richte das Oberhaupt der Katholiken aber auch an die Kirche selbst, sagte
Marx. So erliege sie immer wieder der Versuchung, um sich selbst zu kreisen und so den
Auftrag zur Evangelisierung zu verraten. „Vor
allem beeindruckt mich, wie stark der Papst
die soziale Dimension als Option für die Armen mit dem Auftrag zur Evangelisierung
verbindet“, so der Kardinal.
KNA
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KIRCHE UND WELT
VATIKAN BETONT ZWEIFEL AN MARIENERSCHEINUNGEN VON MEDJUGORJE. Eine Distanzierung
von angeblichen Marienerscheinungen in Medjugorje hat der Vatikan von
US-Katholiken verlangt. Anlass war
eine angekündigte Vortragsreise eines
der angeblichen Seher von Medjugorje durch mehrere Kirchengemeinden in
den USA. Der päpstliche Nuntius Carlo Vigano erinnerte an die Feststellung
der Glaubenskongregation, nach den
bisherigen Untersuchungen zu den Vorkommnissen in dem bosnischen Ort sei
es „nicht möglich zu behaupten, dass
dort Erscheinungen oder übernatürliche Offenbarungen stattgefunden haben“. Medjugorje ist ein kirchlich nicht
anerkannter Marienwallfahrtsort, wo
es seit dem 24. Juni 1981 zu Marienerscheinungen gekommen sein soll.
ZAHL DER TODESOPFER AUF DEN PHILIPPINEN
STEIGT WEITER. Die Zahl der Todesopfer durch den Taifun Haiyan auf den
Philippinen ist nach offiziellen Angaben auf 5240 gestiegen. Mehr als 1600
Menschen würden noch vermisst; mehr
als 25 000 hätten durch den Taifun Verletzungen erlitten, teilte das Nationale
Katastrophenschutzamt am Dienstag in
Manila mit. Den Schaden für die Landwirtschaft in der besonderes betroffenen Region der Ost-Visayas bezifferte das Amt auf umgerechnet rund 219
Millionen Euro. Rund 40 Prozent des
Schadens betreffe die aktuelle Ernte
von Reis, Mais und anderen landwirtschaftlichen Produkten. Die Zahl der
ganz oder teilweise zerstörten Gebäude
liegt nach Behördenangaben bei nunmehr 1,1 Millionen.
VATIKANISCHE DIALOGINITIATIVE MIT ATHEISTEN IN
BERLIN ZU GAST. Die vatikanische Initiative für den Dialog mit nichtglaubenden Menschen war jetzt zwei Tage in
Berlin zu Gast. Der Auftakt der Gesprächsforen war am Dienstag im Roten Rathaus. Neben dem Präsident des
Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, nahmen der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit
(SPD), der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki teil. Ravasi erklärte, bei dem von Papst Benedikt
XVI. eingeleiteten Dialog unter dem
Titel „Vorhof der Völker“ gehe es darum, fundamentalistische Haltungen
in Kirche, Wissenschaft und Kultur zu
überwinden. Papst Franziskus habe das
Gespräch mit Menschen, die außerhalb
der Kirche stehen, noch ausgeweitet.
6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
„Christen sind Affen“ wurde auf Hebräisch von Unbekannten auf eine Hauswand der Jerusalemer Benediktinerabtei Dormitio gesprüht.
(Foto: Läufer)
„Christen sind Affen“
Unerfreuliches und Erfreuliches aus dem Heiligen Land
KÖLN. Aus dem Heiligen Land kommen
schlechte Nachrichten. Über eine Zunahme
ideologisch motivierter Gewalt im Alltag, die
sich sowohl gegen Sachen wie auch gegen Personen richtet, wurde jetzt in Köln bei der Generalversammlung des Deutschen Vereins vom
Heiligen Lande berichtet. Im Kölner Maternushaus trafen sich mit Präsident Kardinal Joachim Meisner Abt Gregory der Jerusalemer Benediktinerabtei Dormitio, die Vertreter der dortigen Einrichtungen des Vereins, der Gästehäuser und der Schmidtschule. Dass Priester und
Ordensleute, wenn sie entsprechend gekleidet
sind, von Fanatikern angespuckt oder verhöhnt
werden, geschehe immer wieder. Graffitis an
kirchlichen Gebäuden fordern auf Hebräisch
„Tod den Christen“. Auf Autos der Mönchsgemeinschaft der Abtei ist aufgesprüht zu lesen:
„Jesus ist ein Affe.“ Auf einer Wand des Benediktinerklosters steht: „Christen sind Affen.“
Der offenbar bezweckte Schaden habe aber
auch sein Gutes, so die Gäste aus dem Heiligen
Land: Es wurde den Mönchen viel Solidarität
bekundet. Wer immer auch die Täter waren –
niemand wurde bislang dingfest gemacht.
Sorge und Hilfe für
heilige Stätten und Christen
Zwei Ziele bestimmen seit über hundert Jahren die Arbeit des Vereins: Sorge und Hilfe für
die heiligen Stätten und die Christen in der Region sowie das Anbieten und Durchführen von
Pilgerreisen in die Heimat Jesu. In Zusammenarbeit mit missio und dem Kindermissionswerk
entwickelt sich der Heilig-Land-Verein zunehmend zum Hilfswerk deutscher Katholiken und
der Deutschen Bischofskonferenz für das Heilige Land und die dortigen Christen.
Schaut man auf das kleine Gebiet zwischen
Jordan und Mittelmeer, also Israel und die palästinensischen Gebiete, so ergibt sich ein komplexes Bild hinsichtlich der Situation der Christen. In den palästinensischen Gebieten liegt ihr
prozentualer Anteil an der Gesamtbevölkerung
nach jüngsten Schätzungen um die 1,5 Prozent.
Auch hier gibt es zunehmend das Problem radikaler Tendenzen und Strömungen im Islam.
Trotz der Minderheitensituation genießen die
christlichen Schulen und Universitäten einen
hervorragenden Ruf. Aber auch, wer hier gut
ausgebildet wird – zum Beispiel in der vom
Verein getragenen Jerusalemer Schmidtschule
das deutsche Abitur macht –, der erwirbt damit
beste Voraussetzungen, auszuwandern und woanders „sein Glück“ zu versuchen. Von den 518
Schülerinnen der in Ost-Jerusalem gelegenen
katholischen Schmidtschule sind mehr als 85
Prozent islamischen Glaubens. Noch ohne endgültiges Ergebnis sind die Verhandlungen über
den rechtlichen Status katholischer Einrichtungen in den Palästinensergebieten.
Trotz Religionsfreiheit
zahlreiche Einschränkungen
In Israel leben etwa 150 000 Christen. Sie
haben ungefähr zwei Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung. Obwohl es im Staat eine relativ große Religionsfreiheit und Gleichberechtigung gibt, bestehen aber trotzdem zahlreiche
Einschränkungen. Auch hier sind die Verhandlungen zwischen dem Staat Israel und dem
Heiligen Stuhl bezüglich der rechtlichen Stellung katholischer Einrichtungen in Israel trotz
zahlreicher Zusagen immer noch nicht abgeschlossen. Ein solches Abkommen müsste zudem noch von der Knesset genehmigt werden.
Erfreuliches wurde über die Pilgerreisen berichtet. Das Paulus-Haus in Jerusalem und das
Gästehaus am See Gennesaret sind gefragt wie
nie zuvor. Für 2014 sind die Kapazitäten in
manchen Monaten bereits total ausgeschöpft.
Mit Wehmut und Dankbarkeit wurde Kardinal Joachim Meisner vom Amt des Präsidenten
verabschiedet. 25 Jahre lang solidarisierte er
sich überzeugend mit der Arbeit der vielen Mitarbeiter. Das Abschiedsgeschenk: Eine neue
Mosaikarbeit mit altem Thema aus Tabgha.
ERICH LÄUFER
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
ERZBISTUM aktuell
Ausgezeichnet
Ehrenamtsaward für Kinder- und Jugendarbeit verliehen
BERGISCH GLADBACH. Die Pfadfinder
des Stammes Widukind aus Refrath tun es.
Die Mitglieder der beiden Katholischen Jungen Gemeinden (KJG) Schildgen und Engelskirchen auch. Und auch eine Mädchengruppe aus Friesenhagen bei Morsbach. –
Sie alle leisten ausgezeichnete Kinder- und
Jugendarbeit. Diese vier Gruppierungen
konnten nämlich am Wochenende den Ehrenamtsaward „ERIKA“ für ehrenamtliches
Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit
entgegennehmen, den die Katholische Jugendagentur Leverkusen, Rhein-Berg, Oberberg und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend in diesen drei Regionen verliehen haben. Insgesamt 23 Bewerbungen aus
16 Gruppierungen waren eingegangen.
Ehrennadeln für drei
besonders Engagierte
Neben fünf Gruppen-Preisen wurden
Samstagabend im winterlich geschmückten
Jugendzentrum Cross in der Kategorie „Ehren Award“ auch drei Einzelpersonen ausgezeichnet, die von anderen vorgeschlagen
worden waren für ihr herausragendes Engagement: Holger Herzog, der seit fast 25 Jahren für die Offene Jugendarbeit Odenthal
zuständig ist, Franzi Wittenberg aus der
KJG St. Remigius Leverkusen-Opladen und
Sebastian Schmitter, der seit vielen Jahren
in der Heidkamper Jugendarbeit engagiert
ist und unter anderem eine Ferienfahrt ins
Leben gerufen hat.
Gruppenstunde für Mädchen
ab der dritten Klasse
„Wir waren früher selbst GruppenstundenKinder und haben uns überlegt, wie wir das,
was wir daran toll fanden, an die nächste Generation weitergeben können“, sagt Marie Hermann. Die 16-Jährige ist Teil der Mädchengruppe aus dem oberbergischen Friesenhagen, die den ERIKA „Newcomer Award“ bekommen hat. Seit Juni bieten Hermann und
ihre Freundinnen eine wöchentliche Gruppenstunde an für Mädchen ab der dritten Klasse.
„Wir haben Flyer verteilt an den Schulen und
an Bushaltestellen und im Mitteilungsblatt der
Gemeinde geworben“, berichtet Emilia Nöll.
„Am Anfang waren elf Mädchen in der Gruppe, jetzt sind es schon zwanzig.“ In der Begründung der Jury heißt es über Hermann, Nöll
und ihre Mitstreiterinnen: „Die Mädchen organisieren die Gruppenstunden komplett selbstständig und haben mittlerweile einen so guten
Ruf, dass auch Mädchen aus den Nachbarorten
zur Gruppenstunde gebracht werden.“
Wie für die anderen ausgezeichneten
Gruppen auch gab es 150 Euro Preisgeld
und passend zum „Hüttenzauber“-Motto der
Preisverleihung einen Schlitten.
KB
Ökumenische Vesper
zum neuen Kirchenjahr
KÖLN. Mit dem neuen Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, wird Kardinal Joachim
Meisner am Samstag, 30. November,
um 19.30 Uhr in St. Aposteln das neue
Kirchenjahr eröffnen. Nach der ökumenischen Vesper, die musikalisch gestaltet wird von der Capella Vocale St. Aposteln, gibt es in der Aula Gelegenheit zu
Begegnung und Gespräch. Traditionell
predigt zu Beginn der Adventszeit der
Präses der Evangelischen Rheinischen
Landeskirche in St. Aposteln, während
der Kölner Erzbischof zu Beginn der
Fastenzeit in der Düsseldorfer evangelischen Johanneskirche predigt.
PEK
Neues „Gotteslob“
kommt zu Pfingsten
KÖLN. Das neue Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ wird im Erzbistum
Köln zum Pfingstfest 2014 eingeführt.
Nachdem es in der Produktion des Buches Probleme gab, die die vorgesehene einheitliche Einführung in allen beteiligten Diözesen zum 1. Advent dieses Jahres unmöglich machten, haben
die Beteiligten nun diesen Termin vereinbart.
PEK
Gesänge über „die
Schönste von allen“
Passend zum „Hüttenzauber“-Motto der Veranstaltung hatten sich die Preisträgerinnen aus
Friesenhagen bayerisch herausgeputzt.
(Foto: Becker)
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
KÖLN. Mariengesänge aus mehreren
Jahrhunderten präsentieren die Domchöre am Dienstag, 3. Dezember, um 20
Uhr zur Einstimmung in die Adventszeit
im Kölner Dom. Die Auswahl der Lieder bei dem Konzert, das unter der Überschrift steht „Die Schönste von allen“,
entspricht genau derjenigen, die auch auf
der CD eines gleichnamigen Buches zu
finden ist, das eigens zu diesem Termin
im Verlag Kölner Dom e.V. erscheint.
Von den etwa 250 Sängerinnen und Sängern des Kölner Domchores, der Domkantorei, des Mädchenchores und des
Vokalensembles am Kölner Dom werden 25 marianische Gesänge dargeboten. Das Spektrum reicht von der bis in
das 12./13. Jahrhundert zurückreichenden Melodie der Antiphon „Salve Regina“ bis hin zu zeitgenössischen Werken.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
KB
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7
ERZBISTUM aktuell
Heinz-Peter Teller nichtresidierender Domkapitular
Ernennung durch Erzbischof – Amtseinführung am 22. Dezember
KÖLN. Monsignore Heinz-Peter Teller,
Pfarrer an St. Remigius Opladen und Stadtdechant des Stadtdekanates Leverkusen, ist
mit Zustimmung des Domkapitels als nichtresidierender Domkapitular in das Kölner
Metropolitankapitel berufen worden. Er
nimmt den Platz von Pfarrer Monsignore
Winfried Auel ein, der mit Vollendung des
75. Lebensjahres aus dem Amt geschieden
ist. Teller wird im Kapitelsamt am Sonntag,
22. Dezember, um 10 Uhr im Kölner Dom
in sein neues Amt eingeführt.
Heinz-Peter Teller wurde am 30. Oktober 1964 geboren und am 1. Juni 1990
zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren
in Monheim und Baumberg wurde er 1995
zum Schul- und Jugendseelsorger im Kreisdekanat Euskirchen und Rektor der Jugendbildungsstätte Steinbachtalsperre ernannt,
im Jahr darauf erhielt er den Titel Pfarrer.
1998 wechselte er als Seelsorger und Moderator nach Opladen und wurde 1999 Leiter des dortigen Pfarrverbandes. Von 2003
an war er Definitor im Dekanat Leverkusen, bevor er dort am 1. September 2007
zum Stadtdechanten ernannt wurde. Teller ist
seit 2010 zugleich Pfarrer an St. Remigius Opladen. 2011 verlieh ihm
der Papst die Ehrung
„Kaplan Seiner Heiligkeit“ mit dem Titel
Monsignore.
Das
Metropolitankapitel ist laut eiHeinz-Peter Tel- genem Statut eine Geler.
meinschaft von Diö-
zesangeistlichen mit Bischofs- oder Priesterweihe. Seit 1825 besteht das Kölner
Domkapitel aus Dompropst, Domdechant,
zehn residierenden und vier nichtresidierenden Domkapitularen. Die Domkapitulare
werden vom Erzbischof abwechselnd nach
Anhörung oder mit Zustimmung des Metropolitankapitels ernannt. Die residierenden
Domkapitulare sorgen für die würdige Gestaltung des Domgottesdienstes, den Erhalt
des Domes und die Verwaltung seines Vermögens. Außerdem nehmen sie Aufgaben in
der Leitung des Erzbistums wahr.
Die nichtresidierenden Kapitulare sind
Dechanten aus dem Erzbistum beziehungsweise Professoren der Bonner KatholischTheologischen Fakultät, die bei einer Erzbischofswahl zu dem zwölfköpfigen Kapitel
hinzutreten.
PEK
Die Nachhut ist der Platz des Diakons
Vier Kandidaten des Erzbischöflichen Diakoneninstituts wurden im Dom geweiht
Vier Männer weihte Kardinal Joachim Meisner am Samstag im Dom zu Diakonen. Als Ständige Diakone werden sie ihren Dienst versehen.
KÖLN. Nach dem „Ich bin bereit“ versprachen die vier Männer, die von Kardinal Joachim Meisner am Samstag im Dom zu Diakonen geweiht wurden, dem Bischof in die Hand
„Ehrfurcht und Gehorsam“. Durch Handauflegung und Weihegebet empfingen Tobias
Wiegelmann, Reiner Linnebank, Jens Freiwald und Meinolf Sprink dann das Weihesakrament. Als Ständige Diakone werden sie ihren Dienst im Erzbistum Köln versehen.
8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgehend von den Gleichnissen vom verlorenen Schaf, der verlorenen Drachme und
dem verlorenen Sohn hatte der Erzbischof
zuvor in seiner Predigt das Charakteristikum
diakonaler Berufung definiert. Während im
Weiheamt der Bischof und der Priester mehr
Vorsteher seien, werde im Diakonat mehr der
nachgehende, der suchende und der wartende Gott wirksam und spürbar. Aufgabe der
Kirche sei es, die zu sammeln, die verloren
sind. Der nachgehende Gott zeige den Menschen sein Herz. Im Dienst des Diakons wolle dieser nachgehende Gott sichtbar und wirksam werden. Jeder, der sich umschaue, dürfe
dem nachgehenden Gott ins Antlitz blicken.
„Unser Platz ist also als Diakone zunächst die
Nachhut und nicht die Vorhut“, sagte er, bevor
er nach eigenen Worten zum letzten Mal als
amtierender Erzbischof das Weihesakrament
spendete.
RB
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
ERZBISTUM aktuell
Festwoche vor und zu Weihnachten
Katholisch-Soziales Institut und Kirchenzeitung laden ein
BAD HONNEF/KÖLN. Natürlich beginnt
das Weihnachtsfest erst mit der Christmette am Heiligen Abend. Wer aber schon ab
dem 15. Dezember Festtage begehen möchte, der ist vom Katholisch-Sozialen Institut
(KSI) und der Kirchenzeitung herzlich nach
Bad Honnef eingeladen. Wie schon im letzten Advent stehen die Tage vom 3. Adventssonntag bis zum 19. Dezember unter der
Überschrift „Dass Weihnachten Weihnachten wird“.
Und wie vor einem Jahr setzt sich das
Programm für die Tage im Katholisch-Sozialen Institut am Rande des Siebengebirges aus unterhaltsamen, besinnlichen und
„vorfestlichen“ Angeboten zusammen. Das
wird bereits am ersten Abend deutlich, denn
nach der Begrüßung durch Kirchenzeitungschefredakteur Robert Boecker steht eine adventliche Einstimmung auf dem Programm.
Nach dem Abendessen aber wird kaum ein
Auge trocken bleiben, denn „Heinz Erhardt“
alias Gerhard Piske wird die Teilnehmer der
Woche begeistern.
Besinnliches aber auch Unterhaltsames steht auf dem Programm zur Vorweihnachtswoche im
Katholisch-Sozialen Institiut in Bad Honnef.
(Foto: RB)
Rorate-Messe
am Morgen
Jeder Morgen im KSI beginnt mit einer
Rorate-Messfeier in der Kapelle des Hauses. Am ersten Vormittag stehen dann unterschiedliche Angebote von der Adventskunstwerkstatt mit Uta Bamberger bis hin zu einer Schreibwerkstatt mit Dr. Alice Selinger
auf dem Programm. Für den Nachmittag hat
sich Ulrich Nersinger angekündigt. Der Kirchen- und Vatikan-Experte wird Anekdotisches aus der Kirchengeschichte berichten.
Damit auch Nicht-Kölner eine Vorstellung
von „Kölscher Weihnacht“ bekommen, gibt
es am Montag und am Dienstag eine entsprechende Einführung.
Dass am Rande des Siebengebirges auch
eine Weinprobe auf dem Programm steht,
wird nicht weiter verwundern.
Persönlich wird es am Mittwochnachmittag. Dann wird der neue Weihbischof Ansgar
Puff „aus dem Nähkästchen“ plaudern. Die
entsprechenden Fragen rund ums „Knöpfe annähen“ wird Kirchenzeitungsredakteur
Helmut Pathe stellen.
Für die Woche im KSI sind noch einige
wenige Plätze frei. Die Teilnahme an diesem
Vorweihnachtszyklus kostet 350 Euro, eingeschlossen sind die Übernachtungen und
die Vollpension (natürlich wird die Honnefer
Küche sich etwas ganz Besonderes einfallen
lassen). Ansprechpartnerin im KSI ist Jutta
Pieper unter Telefon (0 22 24) 95 51 68, EMal [email protected].
EB
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9
BERICHT
D
ie Eifeler müssen kräftig mit angepackt haben: Innerhalb von nur neun
Monaten erbauten sie in der Gemeinde Houverath eine neue Kirche, die am 11.
Dezember 1913 erstmals geweiht und damit
ihrer Bestimmung übergeben wurde. Allerdings war die dreischiffige neoromanische
Kirche zu dem Zeitpunkt noch nicht fertig, als die Gläubigen das sehnlichst erwartete Gotteshaus freudig in Besitz nahmen. Es
sollte noch vier Jahre dauern, ehe der heute „Eifeldom“ genannte Bau vollendet und
durch den zuständigen Bischof „richtig“ geweiht wurde.
Für ihr neues Gotteshaus haben die Bewohner des kleinen Ortes, der heute zur Stadt
Bad Münstereifel gehört, viele Opfer gebracht.
Nicht nur, dass sie durch Türkollekten zur Finanzierung des 64 0000 Reichsmark teuren
Bauvorhabens beigetragen haben. Sie haben
auch „Hand- und Spanndienste“ beim Bau
geleistet und beispielsweise im pfarreigenen
Steinbruch hart gearbeitet und Steine gebrochen. Schon 1906 hatte der damalige Pfarrer
beim Erzbischöflichen Generalvikariat um die
Erlaubnis nachgesucht, einen Kirchbaufonds
zu gründen. Im Juni 1910 ging ein weiteres
Schreiben vom Pastorat in Houverath an die
Erzbischöfliche Behörde in der Domstadt
Köln. Darin bat der inzwischen eingeführte
Pfarrer Ferdinand Küppers um die Genehmigung, eine neue Kirche in dem Dorf bauen zu
dürfen. Die alte Kirche sei einfach für die Gemeinde zu klein, so die Begründung. Köln erteilte die Genehmigung und die Houverather
begannen Geld zu sammeln, Steine zu brechen
und den Bonner Architekten Jakob Stumpf mit
der Planung der neuen St.-Thomas-Kirche zu
beauftragen.
Säuglinge vor Erreichen des ersten Lebensjahres verstorben. Weitere 20 Prozent der Jungen
und Mädchen ereilte der Tod vor dem 17. Lebensjahr. Für die Eifel dürften diese Zahlen vergleichbar gewesen sein. Als die Bevölkerung
wuchs, waren die jahrhundertealten Kirchen
und Kapellen in den Dörfern zu klein. Schließlich gingen die Menschen damals in weitaus
größerer Zahl zu den Messen und Andachten
als heute.
Viele Jahre freuten sich die Houverather an
ihrer neuen Kirche. Die Gemeinde stattete sie
aufwändig aus. Prächtige Fenster, ein expressionistisches Triumphkreuz, das Christus als König zeigt, wurde nach Einführung des Christkönigsfestes 1926 aufgestellt. Aus dieser Zeit
stammen auch der Altar und ein Relief, auf dem
Menschen allen Alters dargestellt sind, die zum
Kreuz drängen.
Vermutlich entstand schon kurz nach der
Vollendung des Gotteshauses die liebevolle,
sicherlich auch selbstbewusst gemeinte Bezeichnung der Kirche als „Eifeldom“. Bis heute schmückt sich auch eine Gaststätte im Dorf
mit dem Namen „Eifeldom“. Der Pfarrer und
der Großvater der jetzigen Besitzerin haben sich
vor vielen Jahrzehnten auf diesen Namen verständigt, heißt es in der Chronik der Gaststätte.
Bevölkerung wuchs und
die Kirchen wurden zu klein
Der Eifeldom in Houverath wird 100 Jahre alt
Dr. Wolfgang Herborn ist ein echter Houverather Junge. Im Ort geboren, hat der Historiker
40 Jahre an der Universität Bonn Rheinische
Landesgeschichte gelehrt. Heute wohnt der
73-Jähre im Nachbarort. Die Geschichte seines Heimatdorfes hat Herborn immer beschäftigt. Zum 100-jährigen Jubiläum der Kirchweihe, das am 15. Dezember um 10 Uhr in St. Thomas mit einem Festgottesdienst gefeiert wird,
verfasste er eine umfangreiche Festschrift zur
Geschichte der Kirche und des Dorfes. Herborn weiß auch, warum damals der Bau einer
neuen Kirche erforderlich wurde: „Nicht nur
in Houverath wurde damals ein neues Gotteshaus erbaut. Im Bereich der heutigen Stadt Bad
Münstereifel entstanden in dieser Zeit fünf neue
Kirchen. Der Grund war ein enormes Bevölkerungswachstum seit der Mitte des 19. Jahrhunderts.“ Entscheidend seien die Verbesserung
der hygienischen Verhältnisse und der Gesundheitsversorgung gewesen. Vor dem Jahr 1800
seien beispielsweise in Bonn 40 Prozent der
Nach wie vor ein Schmuckstück: Alt St. Thomas.
Einigkeit beim Neubau Streit um Abriss
Zwischen 1946 und 1948 hat der Kölner Kunstmaler Hans Zepter die Kirche ausgemalt.
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BERICHT
nötigt, sich an den Erzdiözesankonservator des
Erzbistums Köln, Dr. Schumacher, zu wenden
und diesen um Unterstützung zu bitten. Metternichs Sorge gilt der alten Houverather St.Thomas-Kirche, die knapp 400 Meter östlich
der neuen Pfarrkirche liegt. Nach dem Willen
des Pfarrers soll das im Kern romanische Bauwerk, das um 1495 zu einer dreischiffigen Anlage erweitert wurde, abgerissen werden. Die Gemeinde könne sich die Unterhaltung von zwei
Kirchen nicht leisten, hatte der Pastor in seiner
Begründung für den Antrag auf Abbruch an die
Kirchenbehörde geschrieben. Außerdem könne
nach dem Abriss der „Ruine“ der viel zu kleine Friedhof um die Fläche der Kirche erweitert
werden.
Als die Pläne des Pastors und des Kirchenvorstandes bekannt werden, erhebt sich nicht
nur unter Denkmalpflegern und Kunsthistorikern ein Sturm der Entrüstung. Auch der EifelVerein und der Rheinische Wanderverein erheben Widerspruch gegen den geplanten Abriss.
„Von einem schönen alten Kirchlein
kann wahrlich keine Rede sein“
.
(Fotos: Boecker)
Der Houverather „Eifeldom“.
Aber nicht immer war mit der Bezeichnung
„Eifeldom“ ein positiver Klang verbunden. „Ich
möchte mir gestatten, Ihre Aufmerksamkeit auf
einen kleinen Kirchbau zu lenken, der als eines
der malerischsten Baudenkmale der Eifel bezeichnet werden kann, der aber leider dadurch
aufs äusserste gefährdet ist, dass die Kirchengemeinde sich 1913 einen ‚romanischen Eifeldom‘ erbaut hat.“ In seinem Brief vom 17. Februar 1934 sieht sich der Provinzialkonservator
der Rheinprovinz, Graf Wolf Metternich, ge-
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
Pfarrer Erasmy kann die Aufregung nicht
verstehen. „Was eigentlich mit der Erhaltung
dieses verfallenen Gebäudes bewirkt werden
soll, ist mir völlig unverständlich“, schreibt er
im Dezember 1933 an das Generalvikariat. Von
dem „schönen alten Kirchlein“ seien wirklich
keine Reize übriggeblieben, schreibt er in dem
Brief weiter. Und an anderer Stelle heißt es: „…
schließlich braucht doch einiger schwärmerischer Jünglinge und Jungfrauen wegen, die alle
paar Jahre von einem der umliegenden Berge
auch vielleicht einmal die Kapelle bewundernd
betrachten, deshalb nicht der Denkmalschutz
zur Last für die ganze Gemeinde zu werden.“
Die Bitte der Gemeinde an den zuständigen
Regierungspräsidenten, den Denkmalschutz
aufzuheben und den Abbruch zu genehmigen,
lehnt dieser im Herbst des Jahres 1934 ab. Vor
der Nachwelt könne er nicht verantworten, diesen Abbruch zu genehmigen, lässt er den Verantwortlichen in der Eifelgemeinde mitteilen.
Im Oktober 1934 nimmt der Provinzialkonservator erneut Kontakt zu seinem Kollegen
in der Erzbischöflichen Behörde auf. Er könne sich nicht zum Abbruch bekennen, solange
nicht alle Mittel ausgeschöpft sind, dieses „selten reizvoll gelegene und zu den malerischsten Dorfkirchen der Eifel gehörende Bauwerk
zu erhalten“. Und an anderer Stelle liest man:
„Dieses künstlerisch hochwertige Kirchlein abzubrechen, während die unglückliche Dorfkathedrale stehen bleibt, ist mir jedenfalls ein ganz
unmöglicher Gedanke. Der umgekehrte Weg
wäre besser, wenn der Altbau nur ausreichte“,
so Graf Metternich. Am Ende setzen sich die
Denkmalschützer durch, auch wenn sie feststellen, dass man in Houverath von interessierter
Seite darum bemüht ist, den ruinösen Zustand
der alten Kirche noch zu vergrößern. In einer
Aktennotiz, die anlässlich der Besichtigung der
alten Kirche durch eine hochrangige Regierungskommission verfasst wurde, heißt es unter anderem: „Leider muss festgestellt werden,
dass seit der letzten Besichtigung der Denkmalpflege wieder mancherlei willkürliche Zerstörungen und Ausbrüche von Fensterumrahmungen und dergleichen vorgenommen worden
sind, sodass das Bauwerk auf Veranlassung des
Herrn Pfarrers mit Stacheldraht verschlossen
worden war.“
Das Kirchlein eine Perle der Eifel
Die Geschichte der alten Houverather Kirche – einer wirklichen Perle in der Eifel – ist gut
ausgegangen. Denkmalpflege, Erzbistum und
Gemeinde einigten sich und Alt-St. Thomas
wurde wieder hergerichtet. Heute werden in
der Kapelle die Toten der Gemeinde aufgebahrt
und von hier zur letzten Ruhestätte geleitet.
Aber auch der vom Provinzialkonservator
mit spöttischem Unterton als „Eifeldom“ titulierte Neubau hat seine Sehenswürdigkeiten.
Nicht zuletzt die umfangreichen Malereien von
Hans Zepter lohnen einen Ausflug in die schöne Eifel. Wie Wolfgang
Herborn weiß, geschah
die Ausmalung auf Initiative von Pfarrer Dr. Paul
Alertz. Dieser Pfarrer war
von den Nazis ins KZ gesteckt worden und hatte nach Herborns Worten
Dr.
Wolfgang sechs Wochen in der ToHerborn kennt deszelle gesessen. In seidie Geschichte nem ersten Eintrag in der
Houveraths.
Pfarrchronik nach dem
Krieg schrieb er: „Jetzt
fangen wir mit der Ausmalung der Pfarrkirche
an.“
Den Auftrag bekam der Kölner Kunstmaler
Zepter. Zwischen 1946 und 1948 malte er die
Kirche mit Szenen aus dem Leben des Apostels Thomas auf der einen Seite und mit Mariendarstellungen aus. Den Chor schmückte er
mit einem Bild von Christus als dem Weltenrichter, umgeben von den vier Evangelisten aus.
Gleichnisse mit Bezügen zum Leben der Menschen auf dem Land vervollständigen das einzigartige Kunstwerk. Wolfgang Herborn, damals ein kleiner Junge, kann sich noch gut an
den Maler erinnern, der fast zwei Jahre bei verschiedenen Bauern im Dorf gelebt hat. „Manchmal bin ich heimlich in die Kirche gegangen,
aufs Gerüst geklettert und habe hinter den Abdeckungen die Bilder betrachtet“, gibt Herborn
mehr als 60 Jahre später schmunzelnd zu. Heute
braucht man nicht mehr auf ein Gerüst zu steigen. Von unten sind die Malereien gut zu sehen
– und die Kirche ist bis 19 Uhr geöffnet, täglich.
Auch das ist ein Grund einmal nach Houverath
zu fahren.
ROBERT BOECKER
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LITURGIE UND GLAUBE
Advent
Noch ist der Herbst nicht ganz entflohen,
Und was jüngst noch, fern und nah,
Tag, du, der Geburt des Herrn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Bunt auf uns herniedersah,
Heute bist du uns noch fern,
Kommt der Winter hergeschritten,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Und alsbald aus Schnees Mitten
Und das Jahr geht auf die Neige,
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und das schönste Fest ist da.
Und wir sehen schon den Stern.
THEODOR FONTANE
LITURGIE
Lesungen der Woche
Lesejahr A
Wochentagslesungen: Erste Adventswoche
Stundengebet: Erste Woche
Sonntag, Erster Advent: L 1: Jes 2,1-5; L 2:
Röm 13,11-14a; Ev: Mt 24,37-44 oder Mt
24,29-44.
Montag, hl. Luzius: L: Jes 2,1-5 oder Jes
4,2-6; Ev: Mt 8,5-11.
Dienstag, hl. Franz Xaver: L: Jes 11,1-10
oder 1 Kor 9,16-19.22-23; Ev: Lk 10,21-24
oder Mk 16,15-20.
Mittwoch, sel. Adolph Kolping: L: Jes 25,610a oder Jak 2,14-17; Ev: Mt 15,29-37 oder
Mt 5,13-16 oder Mt 25,14-23.
Donnerstag, hl. Anno: L: Jes 26,1-6 oder
2 Tim 1,13-14;2,1-3; Ev: Mt 23,1-12 oder
Mt 25,14-30 oder Mt 25,14-23. Hochfest in
Siegburg: L 1: Ez 34,11-16; L 2: 2 Tim 1,1314;2,1-3; Ev: Mt 25,14-30 oder Mt 25,14-23.
Freitag, hl. Nikolaus, Herz-Jesu-Freitag: L:
Jes 29,17-24; Ev: Mt 9,27-31.
Samstag, hl. Ambrosius: L: Jes 30,19-21.2326 oder Eph 3,8-12; Ev: Mt 9,35 - 10,1.6-8
oder Joh 10,11-16.
Gottesdienste
Kölner Dom
Samstag: 18.30 Uhr Vorabendmesse besonders für die Kinder der Domsingschule.
Sonntag: 7, 8, 9, 12, 17, 19 Uhr Messe. 10
Uhr Kapitelsamt. 18 Uhr Chorvesper.
Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet, an den Samstagen
im Advent mit Meditation. 18 Uhr Andacht.
Beichte: werktags 7.45 bis 9 Uhr, Samstag
zusätzlich 14 bis 18 Uhr.
Wallfahrtskirche Neviges
Samstag: 18 Uhr Messe in polnischer Sprache.
In der Kirche St. Peter in Bonn-Lengsdorf wird am Dienstag das Ewige Gebet gefeiert.
(Foto: Boecker)
Sonntag: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 15 Uhr
Adventskonzert. 18.15 Uhr Vesper.
Werktags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr
Laudes. 18 Uhr Vesper (außer Samstag und
Donnerstag).
Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis.
Donnerstag: 17.30 Uhr Eucharistische Anbetung, Vesper (Pfarrkirche).
Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18
Uhr.
Beichte: täglich 9 bis 12, 15 bis 18 Uhr.
Altenberger Dom
Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Vorabendmesse.
Sonntag: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Gregorianisches Choralamt. 17.15 Uhr Messe, Vesper.
Dienstag bis Donnerstag: 7 Uhr Laudes,
Messe.
Dienstag: 16 Uhr Vesper.
Mittwoch: 17 Uhr Kindergottesdienst (Markuskapelle). 19 Uhr Messe.
Freitag: 7 Uhr Roratemesse. 17 Uhr Eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz. 18
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Uhr Messe (außerordentliche Form). 19 Uhr
Taizégebet (Markuskapelle).
Ewiges Gebet
Sonntag: Leverkusen-Steinbüchel (St. Nikolaus).
Dienstag: Reichshof-Eckenhagen (St. Franziskus Xaverius); Bonn-Lengsdorf (St. Peter); Euskirchen-Elsig (Kreuzauffindung);
Elsdorf-Heppendorf (St. Dionysius).
Mittwoch: Köln (Minoritenkirche St. Mariä
Empfängnis).
Donnerstag: Bonn (St. Johann Baptist und
Petrus); Erftstadt-Herrig (St. Clemens).
Freitag: Kerpen-Balkhausen (St. Rochus).
Geistliche Musik am
Dreikönigenschrein
Dienstag: 20 Uhr „Die Schönste von allen“
– Mariengesänge aus mehreren Jahrhunderten.
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SONNTAG
Erster Advent
ERSTE LESUNG: Das Wort, das Jesaja, der
Sohn des Amoz, in einer Vision über Juda und
Jerusalem gehört hat. Am Ende der Tage wird
es geschehen: Der Berg mit dem Haus des
Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle
Völker. Viele Nationen machen sich auf den
Weg.
Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum
Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn von Zion kommt
die Weisung des Herrn, aus Jerusalem sein
Wort. Er spricht Recht im Streit der Völker, er
weist viele Nationen zurecht.
Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren
Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk
gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg.
Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir wollen unsere
Wege gehen im Licht des Herrn.
Jes 2,1-5
ZWEITE LESUNG: Bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen
vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als
zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht
ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns
ablegen die Werke der Finsternis und anlegen
die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrenhaft leben
wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken,
ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit
und Eifersucht. Legt – als neues Gewand – den
Herrn Jesus Christus an.
Röm 13,11-14a
EVANGELIUM: In jener Zeit sprach Jesus
zu seinen Jüngern: Wie es in den Tagen des
Noach war, so wird es bei der Ankunft des
Menschensohnes sein. Wie die Menschen in
den Tagen vor der Flut aßen und tranken und
heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach
in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die
Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird
es auch bei der Ankunft des Menschensohnes
sein. Dann wird von zwei Männern, die auf
dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und
einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen,
die mit derselben Mühle mahlen, wird eine
mitgenommen und eine zurückgelassen.
Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an
welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn
der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde
in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach
bleiben und nicht zulassen, dass man in sein
Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer
Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Mt 24,37-44 (oder Mt 24,29-44)
Über den Horizont hinaus
E
s geht in diesen Tagen um mehr: Es geht
nicht nur um das Gedächtnis eines lange
zurückliegenden Ereignisses der Geschichte Gottes mit uns Menschen, sondern die Adventszeit möchte unsere Gedanken hinlenken
auf die Erwartung der zweiten Ankunft, der
Wiederkunft Christi am Ende der Zeit. Denn
bei bloßer Rückschau würde gelten, was der
Apostel Paulus schreibt: „Hoffnung, die man
schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung.“
Ein evangelischer Missionar in PapuaNeuguinea berichtet: Beim Bemühen, die Bibel in die Sprache der Eingeborenen zu übertragen, fand er lange Zeit keinen Ausdruck
für das Wort Hoffnung. Eines Tages musste
der Missionar seinen neugeborenen Sohn begraben. Ein Eingeborener, der ihm dabei zuschaute, fragte ihn, warum er nicht weine. Der
Missionar antwortete: „Warum denn, wir werden uns wiedersehen. Unser Kind ist nämlich bei Gott.“ Darauf meinte der Papuajunge:
„Ja ich hörte es. Ihr Christen schaut über den
Horizont hinaus.“ Über den Horizont hinausschauen . . .! – Jetzt wusste der Missionar, wie
er das Wort Hoffnung zu übersetzen hatte.
So blickte die Lesung auf das Ende der
Tage und der Prophet Jesaja zeichnet dabei
ein großartiges Bild der Hoffnung, denn mit
„am Ende der Tage“ ist nicht Ende im Sinne
von Abbruch gemeint, sondern die endgültige Zukunft, die Gott herbeiführen wird. Jesaja sieht den Berg Zion in Jerusalem mit dem
Tempel, dem Haus des Herrn, dem Ort seiner
Gegenwart, seiner Nähe in Israel. Dorthin gilt
es, sich auf den Weg zu machen. Der Advent
lädt uns ein, wieder neu Ausschau zu halten,
nach den Zeichen seiner Gegenwart in unserer
Welt, in unserem Leben.
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
Der Advent lädt ein, nach dem Herrn Ausschau zu halten und in seinem Licht die Wege zu
gehen.
(Fotos: Boecker, Raspels)
Das große Hoffnungsbild für das Ende als
Vollendung ist die große Völkerwallfahrt. Die
Verwirklichung dieses großen Hoffnungsbildes ist nicht unser, sondern sein Werk. Trotzdem aber muss es zum Antrieb auch unseres
Handelns werden. Wir sind eingeladen, wieder neu nach seinem Weg zu fragen, indem
wir uns vielleicht ein biblisches Buch zur
Lektüre in den kommenden Wochen vornehmen.
Advent – Zeit der Hoffnung – Zeit über den
Horizont hinauszuschauen: „Ihr vom Haus Ja-
kob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen
im Licht des Herrn“!
MARTIN KÜRTEN
Unser Autor, Martin Kürten, ist
Kreisdechant des Kreisdekanats Altenkirchen sowie Pfarrer im Seelsorgebereich Obere
Sieg und wohnt in Wissen.
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ZUM GEISTLICHEN LEBEN
„Tauet Himmel den Gerechten, Wolken regnet ihn herab“ lautet der Titel eines vertrauten Adventslieds. Wolken bergen immer ein Geheimnis.
(Foto: Läufer)
Schon wieder: „Alle Jahre wieder . . .“
Vom Sinn der Wiederholung
V
on den Medien verwöhnt, verlangen viele Menschen nach immer neuer Abwechslung. Das Neue zieht an. Das ewig Gleiche
wirkt auf die Dauer eintönig. Schließlich werden wir einer Sache überdrüssig. Sie bewegt
nichts mehr in uns.
Hat das Kirchenjahr in solchem Denken
nicht schlechte Karten? Alle Jahre wieder und
immer wieder das Gleiche? Ach ja, es ist ja wieder Adventszeit. Wieder einmal. Pünktlich steht
der adventliche Kranz auf dem Tisch. Um nicht
Langeweile aufkommen zu lassen, wechseln
wir vielleicht die Farben der Kerzen und Bänder. Für etwas mehr als dreieinhalb Wochen singen wir gewisse Lieder wie „Tauet Himmel den
Gerechten“ oder so. Wenn überhaupt gesungen
wird. Aber was fangen wir damit an?
Jeden Tag –
die Sonne neu
Manchmal scheinen altbekannte Sachen keinen Anreiz mehr zu bieten. Mit Stimmung allein oder mit Glühwein werden wir der sich
wiederholenden adventlichen Zeit nicht gerecht. Oder steckt doch mehr drin? Zum Leben gehört die Wiederholung. Der regelmäßig
wiederkehrende Rhythmus. Steigt uns nicht je-
den Morgen der Kaffeeduft in die Nase und das
verheißungsvolle Vorgefühl frischer Brötchen,
ohne dass es uns auf den Senkel geht? Geistreicher hat das der antike Philosoph Heraklit formuliert: „Jeden Tag – die Sonne neu“. Für Heraklit ist es also möglich, das längst Bekannte wie
eine Neuheit immerzu zu begrüßen.
Gerade Längstbekanntes kann sich als das
immer – wieder Rätselhafte entpuppen, von
dem auf einmal Neues auf uns zukommt. Wer
wüsste nichts davon, dass es Bilder, Melodien
und Texte gibt, die wir immer wieder anschauen, hören oder bestaunen. Sie taugen zum „Wiederkäuen“, um sie bekömmlich zu machen.
Im Kirchenjahr und in der Liturgie haben
wir es mit Wiederholungen zu tun. Jetzt ist
wieder Advent. In ihm wird uns angeboten,
wieder die gleichen Gebetstexte zu sprechen,
wieder die Geschichte von der Erwartung
des Messias zu hören, wieder die vertrauten
Lieder zu singen. Sie wollen nicht aufdringlich sein, die immer wiederkehrenden Festzeiten im Kirchenjahr. Sie erinnern aber an
die jahrtausendealte Geschichte Gottes mit
den Menschen. In diese Geschichte ist jeder
von uns hineinverwoben, weil sie eben noch
nicht zu Ende ist.
Zugegeben: Nicht jedes Bild kann ich jeden Tag betrachten in der Erwartung, dass es
14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
zu mir spricht. Aber es gibt die geduldige Beharrlichkeit, die mich beim wiederholten Anschauen plötzlich entdecken lässt, was mich
angeht. In Texten, die wir wiederholen, berühren uns manchmal unerwartet Worte, von denen eine solche Kraft ausgeht, dass sie uns verändern. Manche Wüstenväter brauchten Jahre,
bis ihnen aufging, welche Faszination in einem
Psalmvers steckt, der das Leben vertieft.
Möchte ich wirklich,
dass Jesus bei mir ankommt
Warum meinen wir, alles müsse schnell gehen? Im manchmal eher herablassenden „alle
Jahre wieder . . .“ mag eine Portion Frust stecken. „Alle Jahre wieder . . .“, das heißt aber
auch, erneut die Chance ergreifen, sich mit der
adventlichen Frage auseinanderzusetzen. Warte ich tatsächlich darauf, dass ich es mit Gott
zu tun bekomme? Möchte ich wirklich, dass er
bei mir ankommt? Advent ist Ankunft, wie der
Name sagt. Will ich überhaupt, dass er bei mir
festmacht? Bei mir andockt mit der Fracht besserer, vertiefter Erkenntnis? Die Antwort darauf nimmt uns niemand ab. In dem „Alle Jahre
wieder . . .“ steckt das Angebot, den kostbaren
Schatz zu entdecken.
ERICH LÄUFER
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Mein Gott, dir vertraue ich
Die drei Bedeutungen des Advents
I
m Eröffnungsvers der Messfeier des ersten
Adventssonntags wendet sich die Kirche voll
Vertrauen an Gott. Sie tut das mit den Eingangsversen des Psalms 25: „Zu dir, Herr, erhebe ich
meine Seele. Mein Gott, dir vertraue ich. Lass
mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht
triumphieren! Denn niemand, der auf dich hofft,
wird zuschanden“ (Ps 25,1-3a). Die zum Gottesdienst versammelten Gläubigen sind eingeladen, sich diese Worte der Hoffnung und Zuversicht zu eigen zu machen. Denn der Herr hat
a nderswo als
d iesseits will ich sein –
v ielerorts heimatlos –
e ndlich kamst du in mein
n iemandsland und
t eiltest mein los
beginnt der Weg Jesu Christi, der unter den
Menschen seiner Zeit gelebt hat, der ihnen die
Botschaft von Gottes Barmherzigkeit und Güte
gebracht hat und der mit Kreuz und Auferstehung zur Vollendung kommt. „Denn Gott hat
die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt,
nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben
hat“ (Joh 3,16).
Advent ist jedoch nicht bloß Erinnerung an
ein vergangenes Geschehen, an die Geburt des
Jesus von Nazareth vor 2000 Jahren. Das Kommen Gottes wird lebendige Gegenwart überall da, wo der Glaube gelebt wird. Gott wird
Mensch in jedem Menschen, der auf den Namen des dreifaltigen Gottes getauft wird. Jesus
Christus ist wirklich überall da, wo sich die Kirche zum Gottesdienst versammelt, insbesondere in der Feier der Heiligen Messe. Er ist immer
da, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind. Somit ereignet sich das Kommen
Gottes auch heute. Das ist die zweite Bedeutung
des Advents.
Die Adventszeit weist aber auch in die Zukunft. Vor 2000 Jahren hat sich in Betlehem in
der Geburt des Jesuskindes die Menschwerdung Gottes ereignet. Am Ende der Tage wird
Jesus Christus wiederkommen, um die Erlösung zu vollenden. Dann werden alle, die zu Jesus Christus gehören, und alle Menschen guten
Willens zur Heimat in Gott finden. Das ist die
dritte Bedeutung des Advents.
„Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein
Gott, dir vertraue ich.“ So dürfen wir voll Zuversicht und Freude beten. Wenn wir im Glauben unseren Weg gehen, dann können wir die
Gemeinschaft mit Gott nicht verlieren. Dann
kann uns nichts von seiner Liebe trennen.
ANNO BURGHOF
MICHAEL LEHMLER
Der Text stammt aus dem Buch „wortleuchten. Ein Begleiter für die Adventsund Weihnachtszeit“ des Pfarrers aus St.
Maximilian Kolbe in Köln-Porz.
sich immer wieder erwiesen als der Gott, der da
ist, der mit seinem Volke geht, der die Verlorenen sucht, der Erbarmen schenkt, der das Heil
der Menschen will.
„Mein Gott, dir vertraue ich.“ So zu beten,
hat im Advent einen besonderen Grund. Geht
es doch in den vier Wochen vor Weihnachten
um das Kommen Gottes in unsere Welt. Gott
kommt zu uns in der Menschwerdung seines
Sohnes. Das ist die erste Bedeutung des Advents. Diese Zeit dient der Vorbereitung auf die
Feier der Geburt Jesu Christi. Staunend stehen
wir vor dem großen Geheimnis: Das Kind in
der Krippe, geboren als Sohn armer Leute in
einem Stall, ist ganz Mensch. Er ist uns in allem gleich, nur dass er keine Sünde hat. Ebenso wirklich ist er Gott. Mit der Menschwerdung
Monsignore Anno Burghof ist
Spiritual im Theologenkonvikt Collegium Albertinum
und nichtresidierender Domkapitular.
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
Das Kommen Jesu wird überall dort Gegenwart, wo der Glaube gelebt wird. Das Anzünden
der ersten Adventskerze ist ein Zeichen für diese Hoffnung.
(Fotos: Raspels)
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KIRCHE UND THEOLOGIE
Zur neuen Freude am Glauben
Papst Franziskus legt 180 Seiten starkes Dokument vor
E
s ist nicht das erste Dokument von Papst
Franziskus, und es ist auch keine Enzyklika. Doch hat der neue Papst mit dem Apostolischen Lehrschreiben „Evangelii gaudium“ eine
Art Regierungserklärung präsentiert. Acht Monate nach seiner Wahl und zum Abschluss des
„Jahres des Glaubens“ legt er dar, wie er sich
das Wirken der Kirche im 21. Jahrhundert vorstellt. Es geht ihm um eine pastorale und missionarische Neuausrichtung, die alle Bereiche
der Kirche umfasst; um eine arme Kirche, die
den Schrei der Armen hört und sie in die Gesellschaft integriert und die sich für Frieden,
sozialen Dialog und Bewahrung der Schöpfung einsetzt. Franziskus greift mit seinem 180
Seiten umfassenden Schreiben wesentlich auf
die Bischofssynode von 2012 über die „neue
Evangelisierung“ zurück. Allerdings handelt es
sich nicht um ein klassisches „nachsynodales
Schreiben“, auch wenn Franziskus die Schlussthesen der Synode aufgreift. Er ergänzt deren
Aufruf zur Neuevangelisierung mit vielen Themen und Perspektiven, die er in seinem Pontifikat in den Vordergrund stellen möchte.
Der Papst hat sich vorgenommen, den Glauben in der Kirche neu zu beleben und neue
Freude am Glauben zu schaffen. Die Neuevangelisierung muss untrennbar eine soziale Dimension einschließen und auf einen menschlichen Fortschritt ausgerichtet sein. Religion darf
für ihn nicht eine fromme Übung bleiben; sie
muss Einfluss auf das soziale und politische
Geschehen haben, muss sich auch um das Ge-
meinwohl und den Aufbau einer besseren Welt
kümmern. Das freilich würde Veränderungen
von Marktmechanismen und Wirtschaftsdenken bedeuten. Es würde für die Begünstigten
eine Bereitschaft zum Teilen voraussetzen. Es
würde eine umfassende Versorgung der Armen
verlangen – durch Nahrung, Bildung, Gesundheitsfürsorge und gerechten Lohn. Der Papst
stellt klar, dass diese „Option für die Armen“
für die Kirche eine zutiefst religiöse Kategorie
ist. Damit gehört sie zu ihrem Markenkern. Daraus folgt auch ihr Einsatz für die Armen in kultureller, soziologischer und politischer Hinsicht.
Es gehe nicht nur um Taten und Förderungsprogramme, um politischen Aktionismus, sondern
um die menschliche und geistliche Zuwendung
zu den Armen, so Franziskus.
Die „Option für die Armen“
ist eine zutiefst religiöse Kategorie
Der Papst, der auch in seinen Predigten die
pointierte Formulierung liebt, findet deutliche
Worte zu den Ursachen der sozialen Übel: wenn
er vor der absoluten Autonomie der Märkte und
vor Finanzspekulationen warnt und fordert, die
Ungleichverteilung der Einkünfte anzugehen,
weil man sonst die Probleme der Welt nicht in
den Griff bekomme; oder wenn er die Wirtschaft auffordert, „nicht auf Heilmittel zurückzugreifen, die neues Gift sind“; und wenn er betont, dass „Wachstum in Gerechtigkeit“ mehr
erfordere als Wirtschaftswachstum. Wenn er die
Opfer von Korruption und mafiösen Strukturen beklagt, schwingt dabei auch stark sein lateinamerikanischer Hintergrund mit. Insgesamt
klingt die Sozialkritik bei Franziskus noch deutlicher und direkter als bei seinen Vorgängern
Benedikt XVI. und Johannes Paul II., die ebenfalls dafür plädiert hatten, strukturelle Fehler in
der Weltwirtschaft zu korrigieren.
Das Lehrschreiben „Evangelii gaudium“
über die Glaubensverkündigung gibt Aufschluss über die Positionen von Papst Franziskus zu vielen Kirchenfragen: zur Ökumene und
zum Dialog mit den Nichtchristen, vor allem zu
Judentum und Islam; zur Hierarchie von Wahrheiten und Moralfragen; zu Abtreibung und zur
„Homo-Ehe“; zum Berufsbild des Priesters und
zur Rolle der Laien in der Kirche. Es zeigt einen Papst, der nach besseren Möglichkeiten der
Primatsausübung fragt, der für eine Dezentralisierung in der Kirche plädiert und mehr Kompetenzen für Bischofskonferenzen fordert. Zugleich lobt er die Volksfrömmigkeit und plädiert
für einen Abschied von liebgewordenen, nebensächlichen Traditionen. Ein entschiedenes Nein
sagt er zum Priesteramt für Frauen und macht
keine Abstriche in Sachen Lebensschutz.
Es ist ein vielseitiges und anspruchsvolles
Programm, das Papst Franziskus der Kirche mit
„Evangelii gaudium“ vorlegt. In erster Linie
aber will er damit den Menschen neue „Freude
am Evangelium“ vermitteln.
JOHANNES SCHIDELKO
Ein Gebet für jede Zeit des Kirchenjahres
Kreuzwegmeditationen von Kardinal Joachim Meisner
E
s ist offensichtlich: Wie in der Fastenzeit vor
dem Osterfest ist die liturgische Farbe der
Adventszeit violett. Allein dieses äußere Merkmal zeigt die Herkunft der Vorbereitungszeit
auf das Weihnachtsfest. Sie ist zunächst eine
Zeit der Buße und der Besinnung auf das Fest
der Geburt Jesu Christi. Bis heute gilt folgender
Sinn der „adventlichen Vorbereitungszeit“: Sie
ist einerseits Vorbereitung auf die weihnachtlichen Hochfeste des ersten Kommens des Gottessohnes zu den Menschen; andererseits lenkt
die Adventszeit durch dieses Gedenken die
Herzen hin zur Erwartung der zweiten Ankunft
Christi am Ende der Zeiten.
Diese Erwartung der zweiten Ankunft
hängt eng mit dem Tod und der Auferstehung
des Herrn zusammen. Wäre es deshalb abwegig auch im Advent den Kreuzweg zu betrachten? In diesen Wochen sind von Kardinal Joachim Meisner Kreuzwegmeditationen erschie-
nen. Die Texte lassen sich gut in das persönliche
Kreuzweggebet (Gotteslob Nr. 775) einordnen
und bestehen je aus einer Betrachtung der 14
Kreuzwegstation sowie je einem Gebet. Das
Gebet zur Grablegung in der 14. Station öffnet schließlich den Blick auf den Auferstandenen, der wiederkommen wird: „Denn Gott
lebt, Christus ist auferstanden. Was kann uns
noch passieren?“, fragt der Autor. Er ist gewiss:
Durch den Kreuzweg erhält „unser Lebensweg
eine positive Ausrichtung“. So ist der Kreuzweg
ein Gebet für jede Zeit des Kirchenjahres.
Die Texte sind reich und aufwendig mit Fotografien des Kreuzwegs auf dem städtischen
Friedhof in Kevelaer bebildert. Die Bilder fertigte der Fotograf Thorsten Wagner an. Der
Kreuzweg besteht seit über 100 Jahren. Er wurde von den Münsteraner Bildhauern Heinrich
Fleige und Anton Rüller geschaffen. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, erfolgte zuletzt
16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
eine gärtnerische Neugestaltung. Der Kreuzweg endet im Marienpark, wo das monumentale Bild der Schutzmantelmadonna steht.
BERNHARD RASPELS
Kreuzwegmeditationen von Kardinal Joachim Meisner; mit zahlreichen Farbbildern zur Kreuzweganlage im städtischen Friedhof in Kevelaer von Thorsten Wagner. Herausgegeben von Thomas Schmitt.
Schmitt-paramente/Polykarp Reuss
Verlag, Köln
2013. 72 Seiten, gebunden.
15,90 Euro.
ISBN 978-3944779-01-0.
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
LESERBRIEFE
Meineid ist Sünde
Staatskasse, ist ein Freispruch zweiter Klasse, sondern stellt nur frei von einer Verurteilung. Das Delikt bleibt bestehen und die Einstellung ist ein
Gnadenakt. Ob dem Bischof Tebartz-van Elst damit gedient ist,
vermag ich nicht zu beurteilen.
JÜRGEN KELDUNGS,
Haan
Zu „Freispruch zweiter Klasse“ in Nr. 47,
Seite 2
Zeichen von christlicher Nächstenliebe ist
gewiss, wenn man einem in Not geratenen
Mitmenschen, gar Glaubensbruder, gar Religionsführer, verständnisvoll beispringt,
erst recht, wenn er in der medialen Welt zu
Recht oder zu Unrecht zerrissen wird. Das
erwartet man auch von einer Kirchenzeitung – was die KiZ ja auch helfend praktiziert hat. – Doch wenn ein Bischof einen
Meineid leistet – so die Meinung der staatlichen Justiz – darf das in katholischen Me- Zum selben Thema
dien nicht unterdrückt werden. Dass Mein- In Ihrem Leitartikel „Freispruch zweieid eine schwere Sünde ist, lernt jedes Kom- ter Klasse“ vergleichen Sie die christliche
munionkind schon im Beichtunterricht. Ein Barmherzigkeit mit der Einstellung des
solches Vergehen eines Bischofs ist verhee- staatsanwaltschaftlichen Verfahrens gegen
rend für alle Christgläubigen und wirkt sich Bischof Tebartz-van Elst. Letzteres entleider auf Massen-Kirchenaustritte aus. spricht dem im Kontext rechtlicher Normen verankerten VerhältUnd was Tebartz-van Elst zu
nismäßigkeitsprinzip,
bei
seinem Erster Klasse Flug
minderschweren Straftaten
zu den Armen in Indien läund geringer Schuld von eichelnd in die Fernsehkamera
ner Bestrafung abzusehen:
sagt, das ist nur als zynisch
ZUM CHEFREDAKTEUR
die Schuld des Beschuldigzu bezeichnen. Beides – und
ten ist zwar erwiesen, eine
noch weit mehr – zeigt, dass
Ahndung mit einer Geldstradieser Bischof keinerlei Gefe aber unverhältnismäßig
fühl und Verständnis dafür
und unangemessen. Es geht
hat, was seine Schäfchen
auch darum, Gerichte nicht
von ihrer Kirchenleitung erDONNERSTAGS VON
mit „Lappalien“ zu befaswarten.
9.30 BIS 10.30 UHR
sen. Selbst wenn ich solch
REINHARD HARTMANN,
rechtlicher Norm der StrafNeuss
(02 21) 16 19-131
prozessordnung
ethische
Grundprinzipien zugrunde
lege, was übrigens in unserer Rechtsordnung nicht immer der Fall ist, bleibt es doch
höchst fraglich, einen Bezug zur BarmherZum selben Thema
zigkeit herzustellen. Hier eine strafprozesIch würde dem Kommentar gerne zustim- suale Norm im Rahmen der Verhältnismämen, wenn es „einen Freispruch zweiter ßigkeit, dort ein hervorzuhebender christliKlasse“ gäbe. Doch weder das Vergehen, cher Wert. Die Schräglage Ihres Vergleichs
falsche eidesstattliche Versicherung, noch wird dann besonders evident, wenn Sie redie Einstellung des Strafverfahrens gegen alisieren, dass die Limburger DiözesanZahlung eines Geldbetrages zu Gunsten ei- versammlung eine Rückkehr des Bischofs
ner gemeinnützigen Einrichtung oder der aufgrund des zerbrochenen Vertrauensver-
Barmherzig?
DIREKT

Nur nicht verurteilt
Kirchenzeitung
für das Erzbistum Köln
Herausgeber: Der Erzbischof von Köln
Chefredakteur: Robert Boecker
Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker,
Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke
Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln,
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Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
hältnisses ausschließt. Es geht insoweit um
die Fähigkeit eines Priesters, das Wort Gottes glaubwürdig zu verkünden,
und um allgemeine zwischenmenschliche Glaubwürdigkeit.
Dieser Ansatz kann und darf
nicht mit dem Thema „Barmherzigkeit“ vermischt werden. Er
ist Basis dessen, was den Priesterberuf ausmacht. Schon gar
nicht ist ein Vergleich mit Praktikabilitätsnormen unserer Rechtsordnung
angezeigt.
MARTIN STOPPEL,
Mettmann
Das wäre doch peinlich
Zur Berichterstattung aus Kenten in Nr. 47,
Seite 42
Für den Bereich Bergheim (Kenten) ist dem
Berichterstatter ein kleiner/großer Fehler
unterlaufen. Zu Kenten: Nicht zum ersten
Mal, sondern zum 2. Mal wurde der Orden „pro ecclesia . . .“ in unserer Pfarre verliehen. Etwa 1972 wurde dem langjährigen Rendanten, Georg Vetten, dieser Orden
verliehen. Es wäre schade, wenn man den
„Schorsch“ vergisst. Auch wäre es ja fast
peinlich, wenn aus unserer Pfarre nach über
50 Jahren nur ein Ordensträger hervorging,
obwohl es ja einige Laien in der Pfarre gibt,
die das pfarrliche Leben aufrecht erhalten.
Nicht auszudenken, wenn diese Leute mal
in „Rente“ gehen.
GERARD ORLOK,
Bergheim-Kenten
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Bücher
Frauenzimmer
Wer einmal das Bedürfnis hat,
in das Schlafzimmer von Fürstin
Gloria von Thurn und Taxis sehen zu müssen, der hat jetzt die
Möglichkeit via Fotos von Wolfgang Stahr. Zusammen mit dem
Autor Ralf Eibl hat er ein Buch
über „Stil-Ikonen unserer Zeit“
gemacht. Ein interessantes Buch,
denn es gewährt nicht nur bisher
unbekannte Einblicke in „Frauenzimmer“, die Texte lassen die
vorgestellten Frauen, die für ihren besonderen Geschmack bekannt sind, auch von einer sehr
privaten Seite ansehen. So erfährt man viel von Karen Boros,
der Ehefrau des zurzeit vielleicht
wichtigsten deutschen Kunstsammlers, von Sängerin Ute
Lemper oder von Katja Eichinger, der Witwe des bekannten
Filmemachers, und anderen. PA
Andreas Knapp, Mit Engeln
und Eseln. Weise Weihnachtsgeschichten. Echter Verlag. ISBN
978-3-429-03636-2. 149 Seiten,
14,90 Euro.
Kölsches Glück
Eselsrede
in Betlehem
Rheinisch-Kölsches Glück –
gibt es das? Der Autor Wolfgang
W. Bonn, der mit seinem Büchlein „Kölsche Interpretationen
Lateinischer Zitate“ viel Erfolg
hatte, versucht nun, mit einem
Wegweiser die kölsche Mentalität auch dem Nicht-Kölner nahezubringen. „Minsch sin und
Minsch blieve“ (Mensch sein
und Mensch bleiben) ist sein
Zauberwort. Wolfgang Bonn
macht sich in Hochdeutsch Gedanken über das „Verständnis für
andere“ oder die „Arbeitsbelastung“ oder „Der rheinische Umgang mit den Übeln des Lebens“
und findet immer einen passenden kölschen Spruch dazu, der
aber zur Sicherheit für nicht Dialekt-Sichere ins „Deutsche“
übersetzt wird, damit es auch
wirklich jeder versteht und beherzigen kann. DT
Weihnachtsgeschichten kann es
nie genug geben. Besonders jene,
die auf erzählerische Weise in die
Tiefe des Weihnachtsgeheimnisses
führen. Ein Paradebeispiel dafür
Wolfgang W. Bonn, Rheinisch-Kölsches Glück. Ein Wegweiser. Selbstverlag. Zu beziehen durch die Köselsche Buchhandlung, Roncalliplatz 2, 50677 Köln. 12,80 Euro.
Ralf Eibl / Wolfgang Stahr, Stilikonen unserer Zeit. Callwey
Verlag. ISBN 978-3-7667-20009. 190 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 39,95 Euro.
18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
ist die „Rede des Esels von Betlehem“ in dem hier angezeigten Buch. Der Autor Andreas
Knapp ist promovierter Priester
und Poet und hat durch viele Publikationen Freunde gewonnen.
Mit Gedichten und Geschichten
führt er Erwachsene wie auch
Kinder durch die weihnachtliche
Zeit. So können selbst Alleswisser noch lernen, „wie der heilige
Nikolaus die Mitra erfunden hat“
oder „wie ein Engel aussieht“.
EL
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
KULTUR
E
s gibt zwei gute Gründe, sich mit dem
französischen Maler Jean-Francois Gigoux zu beschäftigen. Der 1806 in Besancon als Sohn eines Hufschmieds geborene
Gigoux war einer der wichtigen Maler der
so genannten Salonkunst. Aber das wurde für seinen Nachruhm gleichzeitig zu einem Problem, denn lange Zeit wurde die
„Salonkunst“ gering geschätzt. Allein die
Erwähnung des Begriffs habe gereicht, um
bei Kunsthistorikern unangenehme Gefühle zu wecken, so Dr. Gerhard Finckh, Chef
des Wuppertaler von der Heydt-Museums,
das jetzt Werke des Malers sowie Teile seiner
Sammlung zeigt.
Die Kunst des „Salon“, jenes von staatlicher Hand gelenkten Kunstspektakels (vergleichbar mit heutigen Kunstmessen) im Paris des 19. Jahrhunderts, galt lange Zeit als
Inbegriff handwerklich gut gemachter, aber
in inhaltlicher und auch ästhetischer Hinsicht fragwürdiger Erzeugnisse. Konservativ
sei diese Kunst gewesen, geschaffen von national Gesinnten und deren Schülern. Nichtsdestotrotz: Zu seiner Zeit malte Gigoux im
„Mainstream“, seine Werke wurden im „Salon“ ausgestellt und vor allem verkauft. Damit gelang ihm das, was vor allem den Impressionisten verwehrt blieb. Für sein Bild
„Die letzten Momente im Leben von Leonardo da Vinci“ erhielt er 1835 die Goldmedaille
und verschiedene seiner Werke wurden vom
Staat, aber auch von der katholischen Kirche
gerne gekauft. So erhielt er den Auftrag zur
Ausgestaltung der Kapelle Sainte-Geneviève
in der Kirche Saint-Germain-l‘Auxerrois.
Hieraus ergibt sich nun der zweite Grund,
warum sich eine Beschäftigung mit Gigoux
und deshalb ein Besuch im von der Heydt-
Francisco de Zurbarán, Die Flucht nach
Ägypten. Zwischen 1635 und 1640, Öl auf
Leinwand.
(Fotos: PA)
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
Jean-Francois Gigoux, Die letzten Augenblicke im Leben von Leonardo da Vinci. 1835, Öl
auf Leinwand.
Wenn ein Maler Maler sammelt
Von Cranach bis Géricault im von der Heydt-Museum
Museum lohnt. Denn mit dem durch seine verkauften Bilder erworbenen und durch
geschickte Grundstücksspekulationen vermehrten Vermögen baute sich der Maler
eine Kunstsammlung auf. Eine Sammlung,
die so gut bestückt war (500 Gemälde und
an die 3000 Zeichnungen), dass es sich für
das Wuppertaler Museum lohnte, sie für eine
Sonderausstellung nach Deutschland zu holen. Dabei es war nicht die Quantität, es war
die Qualität, von der sich nun die Besucher
überzeugen können. Namen wie Cranach,
Dürer, Tizian, Bellini, Rubens, Rembrandt
oder auch Goya sprechen für sich, sie sprechen aber auch für das Auge von Gigoux. Das
Museum zeigt 100 ausgewählte Gemälde
und 90 Zeichnungen, die bisher in Deutschland nicht zu sehen waren. Das Besondere an
dieser Ausstellung ist, dass die Kunstwerke
von einem Künstler zusammengetragen wurden. Mit seinen fundierten Kenntnissen der
Malerei und seiner geübten Seherfahrung,
mit seinem malerischen Können und Wissen hat Jean Gigoux aus dem Besten, was die
Kunst von der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert zu bieten hatte, treffsicher die interessantesten, oft auch ungewöhnlichsten Werke für seine private Umgebung ausgewählt.
So ist der Parcours durch die Ausstellung
eine Reise durch die Geschichte der Kunst,
gesehen durch das Auge eines scharfsinnigen
Malers. Gigoux gelang es, sich von den allgemeinen Kunstvorstellungen seiner Zeit zu
lösen und – vor allem im Bereich der Zeichnungen, in dem seine Sammlung Werke von
Mantegna, Cellini, Breughel, van Dyck, Jordaens, bis hin zu seinen Zeitgenossen David,
Delacroix und Géricault enthält – die Kunstgeschichte „gegen den Strich zu bürsten“
und ebenso überraschende wie „beglückende
Kostbarkeiten“ zu vereinen, so Finckh. Wer
die Ausstellung besucht, sollte Zeit mitbringen, denn die Unterschiedlichkeit der Werke
lohnt ein längeres Betrachten. Hierzu liefert
das von der Heydt-Museum auch den angemessenen Rahmen.
HELMUT PATHE
INFO
Von Cranach bis Géricault – Die Sammlung
Gigoux, noch bis zum 23. Februar im von der
Heydt-Museum, Turmhof 8, 42103 Wuppertal. Geöffnet dienstags bis sonntags 11 bis
18, donnerstags bis 20 Uhr. Eintritt 12 Euro,
Familienkarte 24 Euro. Zur Ausstellung ist ein
umfangreicher Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Texten zum Preis von 25 Euro erschienen. Außerdem gibt es einen Film „JeanFrancois Gigoux – Maler und Sammler“,
der als DVD zum Preis von 15 Euro erhältlich ist. Informationen unter Telefon (02 02)
5 63 62 31.
>> www.sammlung-gigoux.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19
MEDIEN
RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN
ZDF und religiöses Wissen
Am 1. Dezember startet im Internet die
Plattform „God‘s Cloud“, auf der ein Archiv des religiösen Wissens aufgebaut
werden soll. In fünfminütigen Videos
werden wichtige Personen aus der Bibel
und der Kirchengeschichte, bedeutende Ereignisse, Orte und Glaubensbegriffe leicht verständlich und in der Sprache
unserer Zeit erklärt. Im Fernsehen unter:
ZDFinfo, Fr., 6. 12., 8.15 bis 8.45 Uhr
>> www.godscloud.zdf.de
HÖRFUNK
Radio Vatikan
Empfang im Internet über www.radiovatikan.de:
Samstag Betrachtungen zum Advent (1). Sonntag
Menschen in der Zeit. Montag Weltkirchenmagazin. Dienstag Radioakademie. Papst Paul VI.: Ein
moderner Papst (1). Mittwoch Die Woche in Rom.
Donnerstag Kreuzfeuer – Kirche, wo es kritisch
wird. Freitag Prisma-Magazin. Täglich auch: 7.30
Lateinische Messe. 16.00 Nachrichten. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz.
Radio Horeb
Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan.
Lokalradio
Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen
„Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und
8.00 Augenblick mal.
WDR 2
Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Es
spricht Pater Philipp E. Reichling, Köln. Werktags
5.55 Kirche in WDR 2. Mit katholischen Autoren.
WDR 3
Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Wenn Menschen nur im Kopf leben. Der Körper als Tempel der Seele. 9.05 Geistliche Musik.
Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Monsignore Gregor Tuszynski, Paderborn.
Werktags
8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN
(Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom.
Samstag, 30. November
13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen
(BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in
Übersee am Chiemsee.
17.30 bis 18.30 Uhr, EWTN: Papst Franziskus
betet die Vesper zum ersten Advent mit Studenten im Petersdom.
18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst.
Übertragung aus der Basilika in Kevelaer.
23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum
Sonntag.
Sonntag, 1. Dezember
9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben.
9.30 bis 10.30 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus dem Freiburger Münster. Es predigt
Erzbischof Robert Zollitsch.
10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und
EWTN: Pontifikalamt zur Eröffnung der Adveniat-Aktion im Osnabrücker Dom.
10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom.
10 bis 11 Uhr, ARD: Evangelischer Eröffnungsgottesdienst der Sammelaktion „Brot für
die Welt“.
10.30 bis 11 Uhr, SWR FS: Mit einem Lächeln
und einer Träne. Leben nach dem Holocaust.
12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst
Franziskus.
12.25 bis 12.30 Uhr, WDR FS: West ART
Meisterwerke. Autobahnkirche Siegerland.
13 bis 13.25 Uhr, ARTE: Philosophie. Mord.
Ausgangspunkt ist das biblische Gebot „Du
sollst nicht töten“.
16.30 bis 17 Uhr, WDR FS: Wir wollen dieses
Kind – Diagnose Downsyndrom.
Montag, 2. Dezember
14.10 bis 15.40 Uhr, ARTE: Karol – Ein
Mann, der Papst wurde. Film, Teil 1.
Dienstag, 3. Dezember
6.30 bis 7 Uhr, BR: Giganten der Gotik. Teile 1 und 2.
13.45 bis 15.20 Uhr, ARTE: Karol – Ein
Mann, der Papst wurde. Film, Teil 2.
20.15 bis 21 Uhr, ZDF: Frauen, die Geschichte
machten: Jeanne d‘Arc.
Mittwoch, 4. Dezember
9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.
10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes.
13.50 bis 15.50 Uhr, ARTE: Karol – Papst und
Mensch. Film, Teil 1.
19 bis 19.45 Uhr, BR: stationen. Magazin
Donnerstag, 5. Dezember
13.50 bis 15.25 Uhr, ARTE: Karol – Papst und
Mensch. Film, Teil 2.
17.05 bis 17.30 Uhr, ARTE: Die Christen
Äthiopiens.
Freitag, 6. Dezember
11.30 bis 12 Uhr, 3sat: Aus anderer Sicht. In
Bewegung bleiben – Aus dem Leben von drei
Parkinson-Patienten.
12 bis 12.35 Uhr, 3sat: Gott allein genügt. Von
der Freiheit hinter Klostermauern.
14.45 bis 15.30 Uhr, SWR FS: Bilderbuch:
Klosterlandschaft Hochstift.
17 bis 17.30 Uhr, ARTE: Das Geheimnis der
Schwarzen Madonna von Montserrat.
WDR 4
Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. Mit Monsignore
Gregor Tuszynski.
WDR 5
Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. Durch das Dunkel hindurch. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt
der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags
6.55 Kirche in WDR 5. Freitag 9.05 Zeitzeichen.
6.12.1613: Todestag des Pfarrers und Schriftstellers
Anton Praetorius.
Deutschlandfunk
Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10
Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Zärtlichkeit – und der Mut, sich verletzlich zu zeigen.
10.05 Katholischer Gottesdienst aus dem Dom St.
Petrus in Osnabrück. Es predigt Bischof Franz-Josef
Bode. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft.
Südwest-Rundfunk 2
Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55
Wort zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben.
Die Heimat, die keine mehr ist. Über den schleichenden Exodus der Christen aus dem Orient.
Werktags 7.57 Wort zum Tag.
20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
domradio.de
18 Uhr: Gedanken deutscher Bischöfe zum
Advent.
Gottesdienste
Tagesevangelium
Sonntag, 1. Dezember, um 10 Uhr, wird
das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom übertragen. Unter www.domradio.de wird zeitgleich aus dem Osnabrücker Dom die Eröffnung der Adveniat-Aktion 2013 gezeigt.
Werktags um 8 Uhr wird der Gottesdienst
aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de übertragen.
Sr. Anna Mirijam Kaschner.
Von Montag, 2., bis
Samstag, 7. Dezember,
um 8 Uhr spricht Sr.
Anna Mirijam Kaschner cps, Nordische Bischofskonferenz in Kopenhagen, Gedanken
zum Tagesevangelium.
Tägliche Reihen im Advent
Nikolaus – nicht Weihnachtsmann
6 und 22 Uhr: Morgenlob und Abendlob.
Pater Friedel Weiland und Peter Dückers.
7.40 und 17.40 Uhr: Schätze des Domes –
der domradio-Adventskalender.
9.10 und 17.10 Uhr: Weihnachtszeit – Familienzeit? Familiengeschichten.
Warum sagen viele immer noch zum Nikolaus Weihnachtsmann und warum sehen die
beiden ähnlich aus? Diese und mehr Fragen
werden in domradio-Beratung beantwortet,
die in Zusammenarbeit mit dem Bonifatiuswerk stattfindet (Do., 5. 12., 10 bis 12 Uhr).
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
MEDIEN
Friedenslicht aus Bethlehem ist auch dabei
Adventsmusik in ARD, ZDF, WDR und Bayerischem Fernsehen
Das diesjährige Adventssingen des Bayerischen Fernsehens unter dem Titel „Unter unserem Himmel“ findet in der Basilika der ehemaligen Benediktinerabtei Irsee satt, die zu den
schönsten Barockkirchen Bayerns zählt und einen ungewöhnlichen Blickfang bietet: eine gewaltige Schiffskanzel. Warum man sie ausgerechnet in einer Gegend gebaut hat, in der es
nicht einmal einen größeren See gibt, weiß heute niemand mehr. Vorgetragen werden Texte, die
zwar zum Nachdenken anregen, aber fern von
vorweihnachtlichen Rührseligkeiten sind, vom
Schauspieler Peter Weiß. Das musikalische
Programm bieten Sänger und Musikanten aus
Schwaben und dem Allgäu.
Bayerisches Fernsehen, So., 1. 12.,
19 bis 19.45 Uhr
Klassische und romantische geistliche Arien, Chor- und Orchesterstücke stehen auf dem
Programm des „Adventskonzerts“ des ZDF in
der Dresdner Frauenkirche, das erstmals vom
Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper,
Franz Welser-Möst, geleitet wird. Neben der
Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem
Sächsischen Staatsopernchor gestalten auch der
Kammerchor der Frauenkirche und drei Solisten das vorweihnachtliche Programm mit.
ZDF, So., 1. 12., 18 bis 19 Uhr
Das Adventssingen des Bayerischen Fernsehens findet in Irsee in der ehemaligen Benediktiner-Klosterkirche statt. (Foto: BR/C. Schmatz)
3sat-Thema zur Inklusion am 3. Dezember
Zum ersten Advent stimmt die „Schöne Bescherung“ im WDR-Fernsehen auf Weihnachten ein. Hier geht es ruhig und besinnlich zu –
allerdings nicht langweilig! Es sind auch wieder
viele Stars der Musikszene mit dabei. „Kommet
ihr Hirten“ ist eines der bekanntesten Weihnachtslieder. Heute kommt zwar erstmal nur einer – dafür aber ein echter Hirte: Vor dem schönen Schloss Raesfeld im Westmünsterland gibt
sich Michael Hirte die Ehre. Dazu musizieren auch viele Gruppen und Solisten aus dem
Münsterland.
WDR FS, So., 1. 12., 17 bis 17.45 Uhr
Am Vorabend zum ersten Advent präsentiert Florian Silbereisen live im Ersten (ARD)
die Show „Das Adventsfest der 100 000 Lichter“ zur Eröffnung der Weihnachtsmärkte. Ein
feierlicher Höhepunkt der Eurovisionsshow
wird das Eintreffen des Friedenslichts aus der
Geburtsgrotte in Bethlehem sein, das wieder an
den tiefen Sinn von Weihnachten erinnern soll.
Zahlreiche Künstler möchten mit den schönsten Advents- und Weihnachtsliedern auf die besinnliche Zeit des Jahres einstimmen.
ARD, Sa., 30. 11., 20.15 bis 23.15 Uhr
ANZEIGE
„Das Gesicht ist die Kontaktbörse des Menschen“. Diese Erkenntnis ist für
Jonathan von großer Bedeutung, denn sein Gesicht ist geprägt von einer Erkrankung. Der 17-Jährige mit dem trockenen Humor kam als Frühgeburt
mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt, beidseitig. Scheinbar zu einem Außenseiterdasein bestimmt, überrascht Jonathan damit, wie souverän
er sich seine eigene Nische geschaffen hat. Er ist Experte für Insekten und hat
durch seine Leidenschaft für die Biologie Interessierte gefunden, die ihn akzeptieren und fördern. Der Dokumentarfilm „Jonathan“, den 3sat am Dienstag, 3. Dezember , 21.40 Uhr, zeigt, ist eine von drei Erstausstrahlungen im
„3sat thema: Besonders normal“ zum Thema Inklusion. Ab 17 Uhr stellt
3sat in Reportagen, Dokumentationen und im Wissenschaftsmagazin „nano“
in einer spezial-Ausgabe Beispiele vor, wie Inklusion gelingen kann, dokumentiert aber auch, dass der gute Wille aller Beteiligten allein nicht ausreicht.
„nano spezial: Vielfalt erleben“ porträtiert ab 18.30 Uhr unter anderem ein außergewöhnliches Paar, das sich trotz Behinderung für ein
Kind entschieden hat. Außerdem begleitet das Magazin einen behinderten Menschen und seinen Assistenten durch den Alltag.
Kreativ setzt sich Raul Krauthausen mit der Frage auseinander, wie
Menschen mit Behinderung mitten ins Leben kommen. Der 33-Jährige
hat die Glasknochenkrankheit und ist auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Für seine Ideen, wie man Barrieren im Alltag und in den Köpfen
beseitigen kann, hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die Dokumentation „Mitten im Leben?“ stellt ab 19.30 Uhr Betroffene vor.
Weitere Sendungen beschäftigen sich am 3. Dezember unter anderem mit Inklusion in der Schule („Lesen, Schreiben, Stören. Eine Schule für Alle“ um 17 Uhr und „Blind. Na und? Der außergewöhnliche
Lehrer Martin Park“ um 17.45 Uhr) und der berechtigten Forderung eines Schwerstbehinderten nach Selbstständigkeit – trotz hoher Kosten für
die Allgemeinheit („Was darf William kosten? Der Kampf eines Rollstuhlfahrers“ um 19 Uhr) – sowie dem Alltag von Schwerstbehinderten
(„Wärst du lieber tot?“ um 22.55 Uhr).
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
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KLEINANZEIGEN
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Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
ERZÄHLUNG
R
esi hat ihre Sparbüchse zertrümmert,
denn heute will sie in die Stadt, um für
die Familie Weihnachtseinkäufe zu machen.
Es ist Advent und die Straßen sind mit Tannengrün, Kugeln und Kerzen geschmückt.
Ein spezieller Duft nach Weihnachten umschmeichelt Resis Sinne. Sie stellt sich in
den Seiteneingang eines Kaufhauses und
zählt ihr Geld. Seufzend steckt sie es wieder
weg. Es wird auf keinen Fall für Geschenke
für die ganze Familie reichen.
„Erst einmal eine kleine Stärkung“, beschließt das Mädchen. Sie sitzt gegenüber
der Glastheke und kann so die Leute beobachten. Liebe Güte, was die alles essen!
Ihr Blick fällt auf ein Mädchen. Sie müsste ungefähr acht sein, schätzt Resi, und sie
könnte toll aussehen, wenn sie ordentlicher
gekleidet wäre. Nach einem hastigen Blick
in die Runde greift die Kleine blitzschnell
nach einem Stück Streuselkuchen. Wieder
ein sichernder Blick, dann geht sie zu einer
leeren Stuhlreihe, setzt sich und beißt gierig
in das süße Teilchen.
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
Wie eine Rachegöttin baut Resi sich vor
dem Mädchen auf, das ihr aus misstrauischen Augen entgegensieht.
„Ich hab‘s gesehen“, sagt sie streng. „Du
hast geklaut.“
Die Kleine zuckt mit den Schultern. „Ich
habe den ganzen Tag noch nichts gegessen.
Ich hatte solch einen Hunger.“ Der letzte Bissen verschwindet blitzschnell
in ihrem Mund.
„Kannst mich ja
verpfeifen. Aber
ich kann schnell
rennen.“
„Wo
sind
deine Eltern?“,
fragt Resi in
sanfterem Ton.
Wieder
zuckt
die kleine Diebin mit den
Schultern. „Ich
hab‘ nur eine
Mutter, und die
klaut in einem
anderen Supermarkt. Papa sitzt
im Knast. Schöne Familie, ne?“
Plötzlich glitzert
es verräterisch
in ihren Augen.
„Ach, Mensch,
hau einfach ab
und lass mich in
Ruhe.“
Aber
Resi
denkt nicht daran.
„Warte
mal!“, sagt sie,
geht zur Theke, kauft ein belegtes Brötchen
und eine Cola, winkt dem Mädchen mit den
Augen und stellt das Tablett auf einem kleinen Ecktisch ab. Nun wird das Geld für die
Weihnachtseinkäufe bestimmt nicht mehr
reihen.
Carla beißt hastig in das Brötchen. Wie
gierig sie isst! „Ich habe zu Hause noch ein
paar nette Klamotten, die mir zu klein geworden sind, du könntest gerade reinpassen.
Ich wohne nicht weit von hier. Kommst du
mit mir?“
Carla hat den Mund voll. Sie kann nur nicken.
Etwas später stehen die beiden Mädchen
in Resis Zimmer. Auf dem Bett liegen die
aussortierten Sachen, die Resi zu klein ge-
worden sind. Strahlend steht Carla vor dem
Spiegel und probiert Jeans und Pullover an.
Fast alles passt.
„Ich hole eben noch eine Tasche.“
Schon läuft Resi die Stufen zum Keller hinunter. Sie braucht einige Zeit, um die Tasche zu finden. Als sie wieder nach oben
kommt, ist das Schlafzimmer leer. Beunruhigt sieht Resi in allen Räumen nach.
„Die wird doch nicht ...“ Aber es ist so,
Carla ist nicht mehr da. Die aussortierten Sachen und noch ein paar andere neuere hat sie
mitgenommen, und zwar in Resis Schultasche. Die Bücher liegen verstreut auf dem
Teppichboden.
Ein eisiger Schreck durchzuckt Resi. Wo
ist ihr Silberschmuck? Mit Tränen in den Augen sucht sie alle möglichen und unmöglichen Stellen ab, aber das Schmuckkästchen
bleibt verschwunden. Nur eine Perlenkette
findet sie. Das hat sie nun von ihrer Gutmütigkeit. Was werden die Eltern sagen?
Am anderen Morgen findet Resi die
Schultasche mit den gestohlenen Sachen vor
der Haustür. Ein Zettel, ungelenk bekritzelt,
liegt obenauf. Resi liest: „Bitte entschuldige!
Die Versuchung war zu groß.“
Aufatmend schüttet Resi ihren Schmuck
über dem Nachttisch aus. Tatsächlich, alles
ist beisammen.
GABRIELE LINS
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AUS DEM ERZBISTUM
ZUR PERSON
aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln
KLERIKER
Vom Erzbischof wurden ernannt:
Pater George Palimattam Poulose CMI – im
Einvernehmen mit seinem Ordensoberen –
zum Kaplan zur Aushilfe an der Pfarrei Zu
den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus im Dekanat Köln-Ehrenfeld.
Bruder Jean-Tristan Taillefer da Laportaliere – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Rector ecclesiae an der
Kirche Groß St. Martin in Köln im Seelsorgebereich St. Aposteln des Dekanates KölnMitte.
Pater Shojin Thomas CMI – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Kaplan zur Aushilfe an der Pfarrei St. Chrysanthus und Daria in Haan im Dekanat Hilden/
Langenfeld.
Pater Natanael Ruf OFM – im Einvernehmen
mit seinem Ordensoberen – zum Pfarrvikar
an der Pfarrei St. Lambertus in Düsseldorf im
Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt.
Pater Josef Dadzie CSSp – im Einvernehmen
mit seinem Ordensoberen – mit Wirkung vom
1. März 2014 bis 28. Februar 2015 zum Kaplan zur besonderen Verfügung des Dechanten
im Dekanat Siegburg/Sankt Augustin.
Diakon Burkhard Wittwer weiterhin bis zum
31. August 2014 zum Diakon an den Pfarreien St. Laurentius in Lindlar-Hohkeppel,
St. Apollinaris in Lindlar-Frielingsdorf, St.
Agatha in Lindlar-Kapellensüng, St. Joseph
in Lindlar-Linde und St. Severin in Lindlar
im Seelsorgebereich Lindlar des Dekanates
Wipperfürth.
Pfarrer Friedhelm Mensebach zum Pfarrvikar an den Pfarreien St. Joseph und St. Mechtern in Köln-Ehrenfeld und St. Peter in KölnEhrenfeld im Seelsorgebereich Ehrenfeld des
Dekanates Köln-Ehrenfeld.
Diakon Rony John zum Diakon an der Pfarrei St. Bonaventura und Hl. Kreuz in Remscheid im Dekanat Remscheid.
Kaplan Pater John Perumannikala MCBS
– im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Subsidiar an den Pfarreien St.
Mariä Himmelfahrt in Königswinter-Eudenbach, Zur Schmerzhaften Mutter in Königswinter-Ittenbach, St. Joseph und St. Judas Thaddäus in Königswinter-Thomasberg-Heisterbacherrott, St. Margareta in
Königswinter-Stieldorf und St. Pankratius
in Königswinter-Oberpleis im Seelsorgebereich „Königswinter – Am Oelberg“ des Dekanates Königswinter.
Diakon Norbert Huthmacher zum Diakon
mit Zivilberuf an der Pfarrei St. Martin in
Euskirchen im Dekanat Euskirchen.
Monsignore Anno Burghof – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum
Geistlichen Begleiter für Priester im Erzbistum Köln.
Kaplan Ralf Neukirchen zum Pfarrer an
der Pfarrei Seliger Papst Johannes XXIII. in
Köln-Chorweiler im Dekanat Köln-Worringen.
Kaplan Joaquim Daniel Wendland – im
Einvernehmen mit seinem Heimatbischof
– bis zum 30. September 2016 zum Kaplan
zur Aushilfe an der Pfarrei St. Servatius in
Siegburg im Dekanat Siegburg/Sankt Augustin.
Pater Alexander Ultsch CMM weiterhin bis
zum 31. Oktober 2014 zum Subsidiar an
der Pfarrei St. Aposteln (Basilika minor) in
Köln im Dekanat Köln-Mitte.
Prälat Karl-Heinz Vogt weiterhin bis zum
30. November 2014 zum Subsidiar an der
Pfarrei Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus in Köln-Bickendorf
im Dekanat Köln-Deutz.
Propst André Müller mit Wirkung vom 1.
Januar 2014 für fünf Jahre zum Lehrbeauftragten für das Fach Caritaswissenschaft am
Erzbischöflichen Diakoneninstitut.
Pfarrer Dr. Axel Hammes – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Prä-
24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
ses der Kolpingsfamilie in St. Heribert in
Köln-Deutz.
Diakon Manfred Jansen mit Wirkung vom
1. Januar 2014 zum Diakon an den Pfarreien St. Georg in Grevenbroich-Neu-Elfgen, St. Peter und Paul in Grevenbroich, St.
Stephanus in Grevenbroich-Elsen, St. Mariä Geburt in Grevenbroich-Noithausen und
St. Mariä Himmelfahrt in GrevenbroichGustorf im Seelsorgebereich GrevenbroichElsbach/Erft des Dekanates Grevenbroich/
Dormagen.
Der Erzbischof hat:
Pater Tranquilino De Ocampo SVD – im
Einvernehmen mit seinem Ordensoberen
und dem Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge – als Leiter der Philippinischen
Seelsorge im Erzbistum Köln entpflichtet.
Pater Philipp Johannes Görtz SJ – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – als
Schulseelsorger am Aloisiuskolleg in Bonn
entpflichtet.
Bruder Nicolas-Marie Kriegel – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – als Rector ecclesiae an der Kirche Groß St. Martin
in Köln im Seesorgebereich St. Aposteln des
Dekanates Köln-Mitte entpflichtet.
Pfarrer Johannes Krautkrämer mit Ablauf
des 31. Dezember von allen Aufgaben entpflichtet und in den Ruhestand versetzt.
Pfarrer Dong Young Oh – im Einvernehmen
mit seinem Heimatbischof und dem Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge – als
Leiter der Koreanischen Seelsorge im Erzbistum Köln entpflichtet.
Dechant Monsignore Friedhelm Keuser mit
Ablauf des 31. Juli 2014 in den Ruhestand
versetzt und gleichzeitig – unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Dechant – mit Wirkung vom 1. August 2014 für die Dauer von
zunächst drei Jahren zum Subsidiar an den
Pfarreien St. Suitbertus in Düsseldorf-Kaiserswerth im Seelsorgebereich Angerland/
Kaiserswerth des Dekanates Düsseldorf
Nord ernannt.
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Caritas-Krippe geht auf Reise
Neuss, Dormagen und Grevenbroich:
Thilo Zimmermann,
Telefon (0 21 31) 46 10 27
Führungen in drei Orten geplant
KREISDEKANAT. Peter Brunsbach schaut
sich die bis zu einem Meter hohen Holzfiguren
mit den prächtigen Kleidungsstücken noch ein-
Pfarrer Jochen Koenig (links) und Peter
Brunsbach haben die Caritas-Krippe ausgepackt.
(Foto: ZIM)
mal genau an. Lange wird der Verwaltungsleiter
der Caritas Rhein-Kreis Neuss das nicht mehr
können, denn die wertvolle Weihnachtskrippe
geht im Advent erstmals auf Reise: Ausgestellt
wird sie vom 1. bis 6. Dezember im Caritashaus
St. Josef in Nievenheim, vom 10. bis 12. Dezember im Caritashaus St. Aldegundis in Büttgen sowie vom 15. Dezember bis zum 6. Januar im Caritashaus St. Barbara in Grevenbroich.
Pfarrer Jochen Koenig, früher Stadtdechant von
Neuss und heute Hausgeistlicher im Augustinerinnen-Kloster Immaculata, bietet Führungen
an für Senioren, Kindergartenkinder, Schüler
oder andere Interessierte. Dabei wird er berichten über die Weihnachtsgeschichte, den Brauch
des Krippenbaus sowie die Bedeutung der einzelnen Figuren.
Die Caritas-Krippe stammt aus dem Jahr
1890 und stand früher wahrscheinlich in einem Neusser Kinderheim. Voriges Jahr konnte für ihre Erweiterung der Holzschnitzer Guido Hosp aus dem bayerischen Bad Bayersoien
am See gewonnen werden. Zunächst kamen die
Heiligen Drei Könige hinzu, jetzt sind es Ochs’
und Esel. Anmeldungen für Gruppenführungen
unter Telefon (0 21 81) 23 81 91.
ZIM
Kleinod moderner Sakralkunst
Marianum-Kapelle ist 25 Jahre alt
NEUSS. Vor 25 Jahren wurde die von Lichtkünstler Heinz Mack geplante Kapelle im ehemaligen Erzbischöflichen Collegium Marianum
geweiht. Zum Jubiläum hat sich Würzburgs Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, ehemaliger
„Marianer“ und ehemaliger Künstlerseelsorger
des Erzbistums, angesagt. Er feiert am Samstag,
7. Dezember, 11 Uhr, die Messe zum Patrozinium mit dem früheren Marianum-Direktor Monsignore Johannes Börsch, jetzt Altenberg, und
dessen Nachfolger Monsignore Herbert Ullmann, heute Mettmann. Anschließend beginnt
im „Dachgarten“ des benachbarten Lukaskran-
kenhauses ein Empfang, zu dem alle eingeladen
sind, die die Arbeit des 2009 gegründeten Vereins „Freundes- und Förderkreis Mack-Kapelle Marianum Neuss“ unterstützen. Dessen Vorsitzende Heinz Sahnen und Helmut Friedberg
lebten früher selbst im Marianum, in dem zwischenzeitlich Eigentumswohnungen entstanden
sind. Die Kapelle wurde nach den Umbauarbeiten im Dezember 2011 wieder eröffnet. In den
Jahren 2012 und 2013 haben rund 70 Führungen durch das Kleinod moderner Sakralkunst
stattgefunden. Auch die sechs Sonntagsgottesdienste im Jahr sind stets gut besucht.
ZIM
HOLZHEIM. Von einer erlebnisreichen Reise „Auf den Spuren des heiligen Paulus“ durch die Türkei sind 46
Gläubige aus dem Seelsorgebereich
„Neuss-West/Korschenbroich“
zurückgekehrt. „Am meisten imponiert
habe die Teilnehmer die Freiluft-Gottesdienste wie im Amphitheater von
Milet“, berichtet Pfarrer Michael Tewes, der die geistliche Leitung übernommen hatte. Am Grab des Apostels
Johannes bei Ephesus sprachen die
rheinischen Katholiken das Glaubensbekenntnis. Auf ihrer Reiseroute lagen
die Kirche St. Georg in Istanbul, die
Konzilskirche in Iznik, dem antiken
Nizäa, und das Marienhaus in Ephesus, in dem eine Messe gefeiert wurde.
DORMAGEN. Ein Adventskonzert
der Band „Go t(w)ogether“ (Wir gehen zusammen) mit dem Titel „Wo beginnt der Weg zu Dir?“ ist am Samstag, 30. November, ab 20 Uhr in der
Kirche St. Michael geplant. Während
Neue Geistliche Lieder gesungen werden, wird die Kirche effektvoll beleuchtet. Neben der Musik sollen Projektionen, Fotos und Texte den Besuchern ein ganz besonderes Erlebnis
bieten. Der Eintritt ist frei, es wird um
eine Spende gebeten für das „Chorhaus St. Michael“, unter dessen Dach
die Kirchenmusik im Dormagener Süden vereint ist.
NEUSS. Die Kantaten 1 bis 3 aus dem
Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach sind am Sonntag, 8. Dezember, ab 20 Uhr in der Kirche St.
Marien zu hören. Auftreten werden
Lisa Tjalve (Sopran), Christine Wehler (Alt), Jörg Nitschke (Tenor), Christian Palm (Baß), Peter Roth (Trompete), der Projektchor der Gemeinde St.
Marien und der Chor der Stadt Kaarst.
Die Leitung hat Kantor Stefan Palm.
Der Eintritt beträgt 20 Euro an der
Abendkasse (Schüler und Studenten
15 Euro). Karten können ab sofort unter Telefon (0 21 31) 15 07 24 vorbestellt werden; sie sind dann für 18 beziehungsweise 12 Euro an der Abendkasse abzuholen.
Die Kapelle des ehemaligen Collegium Marianum wurde vor 25 Jahren geweiht. (Foto: ZIM)
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33
AUS DEM ERZBISTUM
Düsseldorf:
Ronald Morschheuser,
Fax (0 21 73) 96 79 98
DÜSSELDORF-SÜD. Aus gesundheitlichen Gründen hat Pfarrer Monsignore
Bernhard Kerkhoff (Foto) auf die Stelle des Leitenden Pfarrers des Seelsorgebereichs Unter- und Oberbilk, Friedrichstadt und Eller-West verzichtet. Erzbischof Kardinal Joachim Meisner hat
den Verzicht angenommen. Er fühle
sich den Leitungsund Verwaltungsaufgaben in einem
großen Seelsorgebereich auf Dauer nicht gewachsen,
schreibt Monsignore Kerkhoff in einem Abschiedsbrief an
die Gemeinden. Erst im März war der
frühere stellvertretende Hauptabteilungsleiter Seelsorge-Personal im Kölner Generalvikariat als Leitender Pfarrer des
Seelsorgebereichs mit seinen fast 20 000
Katholiken im Dekanat Düsseldorf-Süd
eingeführt worden. Dechant Karl-Heinz
Virnich hat für die Übergangszeit bis zur
Einführung eines neuen Pfarrers die Aufgabe des Pfarrverwesers übernommen.
GERRESHEIM. Zum vierten Mal
schmücken Mädchen und Jungen der
Kindertagesstätte St. Margareta den
Weihnachtsbaum neben der Basilika St.
Margareta auf dem Gerricusplatz. Unterstützt von der Werbe- und Interessengemeinschaft Gerresheim und der Feuerwehr hängen Kinder und Eltern bunte Glocken und Weihnachtsliedtexte an
die rund acht Meter hohe Tanne. Passend
zum diesjährigen Motto „Der klingende
Weihnachtsbaum“ findet an jedem Mittwoch im Advent – also am 4., 11. und 18.
Dezember – um 10 Uhr ein Weihnachtslieder-Singen am Baum statt. Daran nehmen auch Bewohner des nahen Pflegeund Altenheims „Gerricusstift“ teil.
LÖRICK. Alle Kinder, die beim Krippenspiel in St. Maria, Hilfe der Christen an
der Löricker Straße mitmachen möchten,
sind zum ersten Treffen am Samstag, 30.
November, ab 11 Uhr in die Kirche eingeladen. Die weiteren Proben sind an den
Samstagen der Adventszeit ebenfalls
um 11 Uhr.
Nikolaus kommt mit Feuerlöschboot
Pflege des christlichen Brauchtums stärken
DÜSSELDORF. Mit ihrer Nikolaus-Aktion will
die katholische Kirche in Düsseldorf das traditionelle christliche Brauchtum stärken und die
seit Jahrhunderten bedeutsamen Heiligen mehr
in dem Vordergrund rücken. Als Schutzpatron
der Seefahrer kommt der Heilige im Bischofsgewand per Schiff an der Rheinpromenade an:
Das Feuerlöschboot der Stadt Düsseldorf bringt
ihn am Nikolaustag, Freitag, 6. Dezember, gegen 11 Uhr zum Anleger im Bereich der Altstadt. Viele Mädchen und Jungen aus Kindertagesstätten und Schulen werden ihn dort schon
erwarten. Mit ihnen gemeinsam zieht der heilige Mann, begleitet von einem Bläserkorps sowie mit Geschenksäcken beladenen Eseln, zum
nahen Rathaus, wo Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) den hohen Gast offiziell willkommen heißt. Beim Empfang im Jan-Wellem-Saal
tragen die Kinder Nikolauslieder und -gedichte
vor und werden anschließend beschenkt. Dann
zieht der Nikolaus weiter zum KnackPunkt des
SKFM Düsseldorf an der Grupellostraße, einer
Notschlafstelle für Mädchen und junge Frauen. Hintergrund der Nikolaus-Aktion ist die
vor drei Jahren von der Katholischen Kirche in
Düsseldorf ins Leben gerufene Ausbildung von
Nikolaus-Darstellern, die im Auftrag ihrer Ge-
Der heilige Nikolaus mit Oberbürgermeister
Dirk Elbers vor dem Rathaus. (Foto: RM)
meinden zu Familien gehen und zum Beispiel
ein Segensgebet für die Kinder sprechen. Mit
den Besuchen will die Kirche insbesondere die
ferner stehenden Familien neu ansprechen
und erreichen.
RM
Heilige Elisabeth in Öl
Zwölfteiliger Bilderzyklus in Kirche St. Elisabeth
FLINGERN. Der zwölfteilige Bilderzyklus
„Legenden und Szenen aus dem Leben der
Heiligen Elisabeth“ von Dmitrij Schurbin ist
noch bis zum 10. Dezember in der Kirche
St. Elisabeth am Vinzenzplatz zu sehen. Der
Künstler Dmitrij Schurbin mit dem Bild „Hungersnot“ aus dem Bilderzyklus. (Foto: Privat)
34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Künstler hat dafür in den Jahren 2010 und
2011 Ölbilder in einer Größe von 110 mal
110 Zentimetern geschaffen.
1982 in Tschimkent in Kasachstan geboren, zog Schurbin im Alter von elf Jahren mit seiner Familie als Spätaussiedler
nach Deutschland. Marburg, die Stadt, in der
Elisabeth von Thüringen 1231 starb, wurde seine zweite Heimat. Nach dem Studium
von Grafik und Malerei in Russland kehrte
er nach Marburg zurück und bezog die Geschichte der Stadt in seine Arbeit ein. Heute
lebt er in Berlin.
Elisabeths Lebensgeschichte werde oft
„verkitscht und romantisiert“, so Schurbin.
Er hingegen sehe die Taten von ihr, die „Dinge symbolisieren, die heute wichtiger sind
denn je – wie etwa Güte, Weisheit, Selbstaufgabe, Hingabe an Notleidende, Mitgefühl
und die Liebe zur Heimat“. Geöffnet ist die
Ausstellung sonntags nach den ab 9.45 Uhr
und dienstags nach den ab 8.15 Uhr gefeierten Messen. Besondere Termine für Gruppen
können vereinbart werden im Pfarrbüro St.
Elisabeth und Vinzenz unter Telefon (02 11)
3 55 93 1-0.
RM
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Die Box gehört allen
Abgebrannte „Givebox“ soll neu entstehen
ALT-ERKRATH. Eine gute Idee einfach in Lampe solle installiert und die Feuerwehr um
Flammen aufgehen lassen? Nicht mit Monika Tipps gebeten werden zu besonders schwer
Thöne, Leiterin der Caritas-Begegnungsstätte entflammbaren Materialien. Der Künstler Ralf
Gerberstraße und den anderen Initiatioren der Buchholz wird das in einer Garage entstehende
„Geben- und Nehmen-Givebox“. Unbekann- Werk gemeinsam mit Kindern bemalen – Motte hatten die Box neben der Begegnungsstätte to soll sein „Die Box gehört uns allen“, um auch
Mitte November abgebrannt – die Feuerwehr so Vandalen abzuschrecken. Mit einer Spendenkonnte nur noch löschen, aber nichts mehr ret- dose neben der „Übergangs-Givebox“ in der
ten. Eineinhalb Jahre hatten in der Box Dinge Begegnungsstätte soll Geld für die Materialbeabgelegt und genommen werden können. In- schaffung zusammengetragen werden. RM
teressierte hatten Talente und Engagement angeboten und in Anspruch
genommen. Nur wenige Tage nach der Zerstörung trafen sich zahlreiche Anhänger der
Givebox-Idee und überlegten, wie das besondere Angebot so schnell
wie möglich zu neuem
Leben finden könne. Einige Verbesserungsvorschläge: Das Material der neuen „Givebox“
solle robuster sein, ein Verkohlte Holzreste, Papierschnipsel, Puzzleteile: Mehr konnte die
(Foto: RM)
Bewegungsmelder mit Feuerwehr nicht retten.
Kirche muss sich einmischen
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
HILDEN/KREIS METTMANN. Regionalkantor Matthias Rötger lädt gemeinsam mit Kreisdechant Monsignore Ulrich Hennes und den Seelsorgebereichsmusikern des Kreisdekanates
Mettmann zu zwei Informationsveranstaltungen zum neuen Gotteslob ein.
Die erste findet statt am Samstag, 30.
November, von 9.30 bis 13 Uhr im Hildener Pfarrheim St. Konrad an der St.Konrad-Allee. Die zweite ist am Samstag, 15. Januar 2014, von 14 bis 19 Uhr
im Johanneshaus an St. Thomas Morus
in Mettmann, Düsseldorfer Straße. Es
gibt viele Hintergrundinformationen,
vor allem aber steht das praktische Arbeiten und Singen aus und mit dem neuen Gotteslob im Vordergrund.
BERGHAUSEN. Die „Bercheser Flötenkids“ treten bei einem Adventsvorspiel
in der Kirche St. Paulus an der Treibstraße auf. Am Sonntag, 1. Dezember, ab 15
Uhr wird die Geschichte „Familie Pieps
im Tannenwald“ musikalisch erzählt. Das
Publikum kann mitsingen.
UNTERFELDHAUS. Ein christlichmuslimischer Dialog beginnt am Mittwoch, 4. Dezember, um 19.30 Uhr in der
Emir-Sultan-Moschee an der Otto-HahnStraße 32. Thema ist „Wohlstand, Wachstum, ...Finanzkrise?! Was sagen unsere
Religionen zum Umgang mit Geld?“
Jahresempfang des Katholikenrates im Kreisdekanat
KREIS METTMANN. Zum traditionellen
Jahresempfang mit dem Thema „Kirche und
Medien – wie passt das zusammen?“ lud der
Kreiskatholikenrat im Kreisdekanat Mettmann in die „Brügger Mühle“ ein. Rund
100 Personen, darunter zahlreiche Vertreter
aus Politik und Kirche, wie der Diözesanratsvorsitzende Thomas Nickel oder Kreisdirektor Martin Richter, wurden zunächst
von Raimund Lukannek, Mitglied des Vorstands des Kreiskatholikenrats, begrüßt. Dieser dankte für die Zusammenarbeit des vergangenen Jahres und nannte die Suche nach
„mehr überörtlicher Gemeinsamkeit“ als ein
zukünftiges Ziel.
Als Referentin sprach Ruth Hieronymi,
Vorsitzende des Rundfunkrates des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Hieronymi
problematisierte zunächst die aktuellen Umbrüche in der Gesellschaft und deren historische technologische Veränderung. Trotz dieses Wandels müsse man „alles daransetzen,
den anspruchsvollen, aber auch unterhaltenden Journalismus in Deutschland zu erhalten“. Sie betonte zudem die Unverzichtbarkeit innerkirchlicher Medien als Grundlage
Hilden, Langenfeld und Monheim:
Ronald Morschheuser,
Fax (0 21 73) 96 79 98
Mettmann und Ratingen:
Maximilian Moll,
Telefon (02 02) 96 31 19 49
Ruth Hieronymi sprach zu „Kirche und Medien
– passt das zusammen?“
(Foto: MM)
für deren Öffentlichkeitsarbeit. Kirche müsse sich „in den Prozess der Medienberichterstattung einmischen“, machte Hieronymi
Mut. Als konkreten Vorschlag empfahl sie
die Durchführung eines Jahreskongresses,
zu dem alle katholischen Medienvertreter
und Rundfunkräte eingeladen werden sollten.
MM
RICHRATH/LANGENFELD. Väter und
Kinder können zwei Kirchen mit der Taschenlampe entdecken: Am Freitag, 6.
Dezember, um 18 Uhr St. Martin an der
Richrather Kaiserstraße und am Sonntag,
8. Dezember, ab 17.30 Uhr Christus König an der Friedenstraße in Langenfeld.
Die Taschenlampenführungen organisiert
Pastoralreferent Detlef Tappen in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Familienzentrum. Anmeldungen per Email an
[email protected] oder
unter Telefon (01 77) 2 43 86 00.
HOMBERG. Ihr 125-jähriges Jubiläum
feiert die Frauengemeinschaft (kfd) St.
Jacobus d.Ä. in Ratingen Homberg am
Mittwoch, 4. Dezember, um 15 Uhr im
Rahmen einer Adventsfeier zum Thema
„Die heilige Barbara“.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35
AUS DEM ERZBISTUM
Remscheid und Solingen:
Michael Möller,
Telefon (0 21 91) 34 05 37
Wuppertal: Helmut Pathe,
Telefon/Fax (02 02) 8 54 08
WUPPERTAL. Die Vorsitzende des Katholikenrates, Sabine Schmidt, wurde von
der SPD als Kandidatin für den Stadtrat im Bezirk Sonnborn-Varresbeck aufgestellt und steht auf Platz vier der Reserveliste ihrer Partei. Ihr Stellvertreter
im Katholikenrat, Arno Hadasch, kandidiert für die CDU im Bezirk Hombüchel für das Stadtparlament. Er wurde
auf Platz 27 der CDU-Reserveliste gewählt. Der neue Stadtrat wird am 25. Mai
2014 gewählt. An diesem Tag findet auch
die Wahl zum Europaparlament statt.
WUPPERTAL. Viertklässler, die sich für
einen Besuch der weiterführenden Realschule in der Erzbischöflichen Tagesschule Dönberg (Höhenstraße) interessieren, sind am Samstag, 30. November, ab
10 Uhr zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Es findet auch ein Probeunterricht statt. Ein solcher Informationstag für angehende Hauptschüler ist
dann eine Woche später am Samstag, 7.
Dezember, ebenfalls ab 10 Uhr.
ELBERFELD. An allen Werktagen (außer donnerstags) findet im Advent in St.
Laurentius ein Mittagsgebet statt. Beginn
ist immer um 12.30 Uhr. Die adventliche
Gebetszeit dauert gut eine Viertelstunde.
SOLINGEN/REMSCHEID. Der St. Petersburger Radio- und Fernsehkinderchor
ist im Bergischen Land zu Gast. Am Mittwoch, 4. Dezember, wird er die Abendmesse um 18.15 Uhr in St. Clemens mitgestalten. Im Anschluss gibt er ein adventliches Konzert in der Kirche. Einen
Tag später ist er in St. Suitbertus, Remscheid. Dort ist er in der Messe um 18
Uhr künstlerisch aktiv. Auch hier wird er
nach der Messe ein Konzert in der Kirche geben.
„St. Joseph ist mein Zuhause“
Messe mit Weihbischof Manfred Melzer zum Abschluss
OHLIGS. Eine ereignisreiche Zeit ging am
Samstagabend für die Gemeinde St. Joseph,
Ohligs, zu Ende. Mit einem Pontifikalamt wurde das Jubiläumsjahr der Gemeinde beschlossen. Vor 125 Jahren war sie als selbstständige
Gemeinde in Solingen gegründet worden. Verschiedenste Veranstaltungen fanden in den ver-
gangenen Monaten statt. Zu dem feierlichen
Abschluss hatte Prälat Heinz Manfred Jansen
einen bekannten Ohligser eingeladen – Weihbischof Manfred Melzer, der die Messe zelebrierte.
Jansen wie Melzer erinnerten sich an die gemeinsame Zeit in St. Joseph. Der Weihbischof
bestätigte Jansens Aussage mit Nachdruck: „St.
Joseph ist wirklich mein
Zuhause!“ Über seine
Kindheitserinnerungen
an das Leben in St. Joseph und am Beispiel eines imaginären Briefes
des heiligen Joseph forderte der Weihbischof
die Gottesdienstbesucher
auf, ihren Glauben in ihrem Leben und Handeln
zu zeigen. Musikalisch
umrahmt wurde das Pontifikalamt durch den Kirchenchor von St. Ohligs
und das PhilharmoniViele Erinnerungen an St. Joseph verbinden Weihbischof Manfred sche Blechbläser-EnMelzer (links) und Prälat Heinz Manfred Jansen.
(Foto: MÖ) semble Bonn.
MÖ
Jetzt für alle da
Familienzentrum auf dem Sedansberg umgebaut
BARMEN. Das katholische Familienzentrum
auf dem Sedansberg war das erste in der Stadt,
das auch vom Land anerkannt worden war.
Dass seine Leiterin, Regina Meier, jetzt sagen
kann „Wir sind für alle da“ hat eine Ursache:
Nach einigen Erweiterungs- und Umbauarbeiten gibt es in der Einrichtung in der Hühnerstraße auf dem Sedansberg keine Barrieren mehr,
auch Toiletten sind mit dem Rollstuhl erreichbar. „Die Fachleute würden sagen, hier kann
‚inklusiv‘ oder ‚integrativ‘ gearbeitet werden“,
so Maier. „Aber wer versteht das? Unsere Einrichtung ist jetzt für alle da, also auch Kinder
mit Handicap, von denen wir zurzeit vier betreuen.“ Ein Blick in die Einrichtung sagt in
erster Line, hier sind die Kinder alle miteinander glücklich. Und das sei neben den pädagogischen Aufgaben doch das Wichtigste.
Erneuert wurde im Zuge der von der Stiftung Wohlfahrtspflege und der Aktion Mensch
bezahlten Umbauarbeiten auch die Außenanlage.
PA
OHLIGS. Ein deutsch-japanisches
Chorkonzert mit Bachs Weihnachtsoratorium findet in St. Joseph am Sonntag, 7. Dezember, um 20 Uhr statt. Der
Grace-Choir Tokio, der Madrigalchor
und der Kirchenchor von St. Joseph sowie das Orchester Acroama Animata
sind um 20 Uhr in St. Joseph zu hören.
Kostenpflichtige Eintrittskarten gibt es
im Pfarrbüro.
Das Mittagessen im Familienzentrum auf dem Sedansberg schmeckt.
36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: PA)
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Oberbergischer Kreis: Heike Cosler,
Telefon (0 21 92) 8 37 07
Altenkirchen: N.N.
Telefon
Der neue Projektchor bei der ersten Aufführung der Rockmesse „Mass of Regeneration“ in
der Kirche Heilige Familie.
(Foto: HC)
Singen nicht verlernt
Projektchor führt Rockmesse am Samstag noch mal auf
ENGELSKIRCHEN. Eine Aufführung der
Rockmesse „Mass of Regeneration“ von Alan
Wilson fand in der Kirche Heilige Familie statt.
Aufgeführt wurde sie von einem Projektchor
unter Leitung von Seelsorgebereichsmusikerin
Christiane Hoffmann. Zur Idee, einen Projektchor zu gründen, erklärte sie: „Vor 15 Jahren
gab es in St. Peter und Paul einen Jugendchor.
Schon damals haben wir die Rockmesse gesungen. Nach der Auflösung des Chores trafen sich
vereinzelt einige ehemalige Mitglieder, um auf
Hochzeiten oder anderen Festen zu singen. Vor
einem Jahr kam die Idee auf, den Chor wieder
aufleben zu lassen.“ Obwohl viele der früheren Sänger nicht mehr in Engelskirchen wohnen, hat die Chorleiterin mehr als die Hälfte der
Ehemaligen mobilisieren können und Verstärkung aus Loope hinzugeholt. „Die Rockmesse
haben wir schon vor 20 Jahren gesungen. Damals haben wir sehr intensiv geübt“, so Sängerin Anne Konrad. „Jetzt reichten zwei gemeinsame Proben und wir hatten alles wieder drin.“
Am Samstag, 30. November, um 17 Uhr gibt
es in der Kirche St. Franziskus, Gummersbach,
im Rahmen des Familienempfangs eine zweite
Aufführung.
HC
Persönliche Zuwendung für jeden
St.-Angela-Gymnasium stellt sich mit Film vor
WIPPERFÜRTH. „Den ganzen Menschen im
Blick“. So lautet der Titel des Schulfilms über
das St.-Angela-Gymnasium, der jetzt Premiere feierte. „Wir möchten mit diesem Film zeigen, dass unser Gymnasium nicht nur eine
‚Leistungsfabrik‘ ist“, erläuterte Direktor Walter Krämer. Vielmehr sollten die Entfaltung der
Persönlichkeit und eine an der Begabung des
Schülers orientierte Erziehung und Ausbildung
im Vordergrund stehen. „Im Unterricht wenden
sich unsere Lehrerinnen und Lehrer jedem Kind
persönlich zu“, so Krämer.
Im Schulfilm werde Wert darauf gelegt, die
pädagogische Denkart und die Ausrichtung aufzuzeigen. „An unserer Schule spielt die religiöse und kulturelle Erziehung eine große Rolle“,
so Krämer. Der Förderverein der Schule hatte
die Idee, einen Film zu produzieren, um die Besonderheiten der Schule noch besser deutlich
zu machen und dadurch neue Schüler zu gewinnen. Bisher gab es diese Informationen vor allem auf der Internetseite. Die Umsetzung der
Idee geschah durch ein professionelles FilmUnternehmen. Vor den Sommerferien wurde
ein Drehbuch geschrieben, in dem der Inhalt
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
des Films festgelegt wurde. Lehrer Wolfgang
Behrens hat die einwöchigen Dreharbeiten
koordiniert. Auf der Homepage der Schule und auf youtube gibt es eine Kurzfassung
des Films zu sehen.
HC
>> www.sankt-angela.de
Schulleiter Walter Krämer mit dem Film über
das St.-Angela-Gymnasium.
(Foto: HC)
GUMMERSBACH. In den Kirchengemeinden St. Maria vom Frieden und
St. Martin findet wieder eine „Herbergssuche“ statt. Am Sonntag, 1. Dezember, werden Maria und Josef in der
11.30-Uhr-Messe ausgesendet. Sie werden von Haus zu Haus durch die Gemeinden wandern. Zum Start der Aktion lädt
der Ortsausschuss nach dem Gottesdienst
zum Kaffeetrinken in den Vorraum der
Kirche St. Maria vom Frieden ein. Informationen und Anmeldung unter Telefon
(0 22 61) 2 21 97.
MARIENHEIDE. An den vier Samstagen im Advent findet um 7 Uhr eine
Roratemesse in der Wallfahrtskirche statt.
Anschließend sind die Gottesdienstbesucher zum Frühstück im Borromäushaus
eingeladen.
GUMMERSBACH-LANTENBACH.
Der Kirchenchor der Gemeinde St. Michael begeht in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Aus dem Anlass feierten
Kreisdechant Christoph Bersch und der
Kirchenchor gemeinsam eine Festmesse. Zusammen mit dem Kirchenchor von
Steinenbrück wurde die Bläsermesse von
Fridolin Limbacher unter der Leitung von
Ursula Brendel gesungen.
ENGELSKIRCHEN. „Ausstieg aus
dem Tag“ – unter diesem Motto bietet die KjG Loope ab dem 4. Dezember
immer mittwochs um 19 Uhr eine besondere Betstunde an. Bei diesem bewussten Tagesabschluss geht es darum,
Glauben zu entdecken und sich durch
Impulse und Meditationen persönlich
ansprechen zu lassen.
WIPPERFÜRTH. Anlässlich des
125-jährigen Bestehens des Kirchenchores St. Nikolaus findet am Sonntag,
8. Dezember, um 18 Uhr in der Klosterkirche ein Jubiläumskonzert statt.
Gemeinsam mit dem Kammerchor
Wipperfürth, einem Solistenensemble,
dem Trompetenensemble Martin Wagemann und dem Neuen Rheinischen
Kammerorchester führt der Jubiläumschor Werke von Mozart, Telemann,
Bruckner und Bach auf. Eröffnet wird
das Konzert vom Kindersingkreis.
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AUS DEM ERZBISTUM
Rheinisch-Bergischer Kreis:
Siegbert Klein,
Mobil (01 77) 6 12 20 10
Leverkusen: Kathrin Becker,
Mobil (01 62) 9 40 70 14
ALTENBERG. Die päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ erhielt
jetzt Renate Lunemann. Pfarrer Monsignore Johannes Börsch dankte bei der
Überreichung der langjährigen Vorsitzenden der Frauengemeinschaft (kfd) für ihren Einsatz in der Pfarrei.
FORSBACH. Ein kölsches MundartKonzert zum Einstieg in den Advent findet statt am Freitag, 6. Dezember, um 19
Uhr in der Heilig-Geist-Kirche in Rösrath-Forsbach, Im Käuelchen. Mitwirkende sind Monika Kampmann, Ingrid
Ittel-Fernau und der Frauenchor Forsbach unter der Leitung von Babrak Wassa. Die Orgel spielt Claudia Mandelartz.
Der Eintritt ist frei.
SAND. Mit einer Messe in kölscher
Mundart in der St.-Severin-Kirche in
Bergisch Gladbach-Sand haben die Fidelen Ritter der Gemeinde die fünfte
Jahreszeit begonnen. Der Sessionsorden
zeigt das alte Pastorat in Sand von 1833.
LEVERKUSEN. Einen Ausflug zum
Kölner Krippenweg veranstaltet die ATSBegegnungsstätte am Donnerstag, 5. Dezember. Um 9.45 Uhr ist Start am Bahnhof Leverkusen-Mitte. Die Teilnahme
kostet 15 Euro pro Person inklusive Führung. Anmeldungen bis zum 2. Dezember unter Telefon (0 21 71) 5 68 88.
WIESDORF. Eine Adventsfeier mit Geschichten, Liedern und Überraschungen
gibt es am Sonntag, 1. Dezember, um 15
Uhr im Pfarrsaal Herz Jesu. Es ist die erste von vier Veranstaltungen, die der Ortsausschuss Herz Jesu und St. Antonius als
„Offene Adventsfenster“ verstanden wissen möchte. Bei der zweiten präsentiert
Waltraud Weiß am Freitag, 6. Dezember,
um 15 Uhr im Haus Kleine Kirchstraße
1-3 meditative Texte zum Advent.
Gutes Jahr für Stiftung Zukunft Jugend
10 000 Euro Fördermittel ausgeschüttet
LEVERKUSEN. Rund 10 000 Euro konnte
die Stiftung Zukunft Jugend in Leverkusen
in diesem Jahr einsetzen, um junge Menschen zu fördern – fast 4000 Euro mehr als
im Vorjahr. „Durch großzügige Zu-Stiftungen konnte unser Grundkapital konstant bei
Mit den Stiftungsgeldern wird unter anderem
die Qualifizierungsmaßnahme „Arbeiten und
Lernen“ für arbeitslose Jugendliche gefördert.
100 000 Euro gehalten werden“, sagt Michael Hirth, Geschäftsführer der Stiftung.
„Wir profitieren davon, dass unser Stadtdechant sich als Vorsitzender für die Stiftung
stark macht – und wir sehen, dass es vielen
ein Anliegen ist, gerade jungen Menschen
im eigenen Lebensumfeld zu helfen.“
Mit den Spenden wurden 2013 sowohl
einzelne Kinder und Jugendliche unterstützt
– etwa durch die Übernahme von Kosten für
die Teilnahme an einem Gitarrenkurs, einer
Ferienfreizeit oder einem Fußballcamp – als
auch verschiedene Gruppenangebote gefördert, darunter der Alleinerziehenden-Treff
des Sozialdienstes katholischer Frauen und
Angebote für arbeitslose Jugendliche. „Natürlich würden wir gerne noch mehr Mittel
akquirieren, aber jemanden extra fürs Fundraising einzustellen, ist nicht drin“, sagt Michael Hirth. „Wir leben von der Mund-zuMund-Propaganda.“ Damit die noch besser
funktioniert, wurden jetzt Handzettel gedruckt. Geplant ist außerdem eine Neugestaltung der Internetseite.
KB
>> www.zukunft-jugend-in-leverkusen.de
Madonna im Pastoralbüro
Mitarbeiter und Besucher froh über restaurierte Statue
BÜRRIG. „Wir fühlen uns hier sehr behütet“,
sagt Silvia Kwiotek, Mitarbeiterin im Pastoralbüro in der ehemaligen Kevelaer Kapelle neben der Kirche St. Stephanus. In ihrem
Rücken steht die Skulptur „Maria mit Kind“,
die der Förderverein St. Stephanus hat restaurieren lassen. „Es gibt nicht viele Dinge, die
unserer Gemeinde aus ihrer 860-jährigen Geschichte erhalten sind“, sagt Waltraud Wiechers, Vorsitzende des Förderkreises. „Deshalb haben wir uns entschlossen, die Madonna, deren Herstellung in die erste Hälfte des
19. Jahrhunderts datiert wird, restaurieren zu
lassen.“ In der Werkstatt von Restauratorin
Diana Grass wurden die Figuren von Maria
und Jesus nicht nur gereinigt, Fehlstellen gekittet und farblich retuschiert, sondern auch
neue Finger geschnitzt und „montiert“.
„Einige kommen extra ins Büro, nur um die
Madonna zu sehen, und alle freuen sich, dass
sie wieder so schön ist“, sagt Pfarrsekretärin
Kwiotek. Nächste „Baustelle“ des Fördervereins ist – nachdem kürzlich Kinderbücher
über die Liturgie für die Kirche angeschafft
wurden und Liederbücher für den Seniorenkreis – die große Madonna in der Kirche St.
Stephanus, die gereinigt werden soll und deren Krone repariert werden muss.
KB
LEVERKUSEN. „Nightfever“ gibt es
auch in Leverkusen: Am Sonntag, 1.
Dezember, lädt das Team der JuLe, der
Jugendkirche Leverkusens, zum dritten
Mal dazu ein, von 16 bis 18 Uhr in die
offene Kirche zu kommen, eine Kerze anzuzünden, der Musik zu lauschen
und zur Ruhe zu kommen.
In einer Prozession wurde die restaurierte Madonna ins Pastoralbüro gebracht.
38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: KB)
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Ein Haus das lebt
Eitorf, Hennef, Königswinter,
Neunkirchen, Siegburg,
Sankt Augustin und Troisdorf:
Christa Gast,
Telefon (0 22 44) 46 85
St. Mariä Heimsuchung feierte 75-jähriges Bestehen
MÜLLDORF. Eine „junge“ Kirche feierte Geburtstag. St. Mariä Heimsuchung wird 75 Jahre alt, und neben Gruppen und Vereinen füllten
zahlreiche junge Familien den Kirchenraum.
Die Kindergartenkinder sangen – unter anderem „Gott baut ein Haus, das lebt“ – und brachten als Geschenk ein Tuch mit, das eine aus ihren Händen zusammengesetzte Kirche zeigt.
Die Kapelle der 1920 zum Rektorat erhobenen
Kapellengemeinde war schon lange zu klein
geworden, bevor Pfarrer Gottfried Salz, der zuvor in Essen dem Nationalsozialismus energisch die Stirn geboten hatte, 1936 zu seiner eigenen Sicherheit nach Mülldorf versetzt wurde, mit dem Auftrag dort eine Kirche zu bauen. „Kardinal Karl Joseph Schulte dachte wohl,
damit ist er eine Weile beschäftigt“, schmunzelt Kirchenvorstandsmitglied Heinz Freckwinkel. Auch Dank des unermüdlichen Einsatzes
der Gemeinde konnte die Kirche neun Monate
nach dem ersten Spatenstich, am 18. 12. 1938,
geweiht werden. „In den 75 Jahren fühlten sich
viele Gemeindemitglieder der Kirche verbun-
Pater Devis Don Wadin SVD präsentierte das
Bild der Kinder.
(Foto: CG)
den“, erklärte Pfarrvikar Pater Devis Don Wadin, SVD, „das Zentrum der christlichen Verkündigung ist aber der Mensch. Die Kirche der
Zukunft ist da, wo Menschen sich umeinander
kümmern.“ Das müsse sich vor allem im Alltag
zeigen.
CG
SELIGENTHAL. „Nur“ Stille und Advent genießen kann man an vier Donnerstagabenden in der ehemaligen Franziskanerkirche St. Antonius. Unter dem Motto „. . . meines Bruders Hüter sein“ werden sich Textelemente, meditative Musik
und Stille abwechseln. Am Donnerstag,
5. Dezember, um 19.30 Uhr, heißt das
Thema „Josef – seelenstarker Hüter“; am
Donnerstag, 12. Dezember, 19.30 Uhr,
„Maria – Mutter der Barmherzigkeit“
und am Donnerstag, 19. Dezember, 19.30
Uhr, „Es ist ein Ros´ entsprungen“.
BAD HONNEF. Einen Kommunikationsworkshop für Frauen mit dem Titel
„Die Kraft der Sprache“ bietet das Haus
Magdalena am Montag, 2. Dezember,
von 19 bis 21.30 Uhr an. Informationen
und Anmeldung unter Telefon (0 22 24)
95 00.
STIELDORF. Zum vorweihnachtlichen
Märchencafé lädt am Sonntag, 8. Dezember, von 15 bis 17 Uhr das Familienzentrum St. Margareta Kinder von vier bis
acht Jahren mit ihren Begleitpersonen
ein.
Viel Spaß hatten die Schüler mit „Gen Rosso“ auf der Bühne.
(Foto: CG)
Stärke ohne Gewalt baut auf
Realschüler führten mit „Gen Rosso“ ein Musical auf
BAD HONNEF. „Das ist eine großartige Sache,
die ich gerne unterstütze“, erklärte Weihbischof
Ansgar Puff. In Zusammenarbeit mit dem Diözesan-Caritasverband und dem Verein Starkmacher hatten etwa 150 Schüler der Erzbischöflichen Realschule St. Joseph während intensiver
Workshop-Tage mit der international bekannten
Band „Gen Rosso“ Gesangs-, Tanz- und Instrumentalbeiträge zum Musical einstudiert. Als
Schirmherr besuchte der Weihbischof eine Aufführung.
Schüler stark machen, indem ihnen gezeigt
wird, was sie können und welche Talente in ihnen stecken, ist Ziel des Projekts StarkmacherSchule. Und in den Workshops kamen wirk-
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lich neue Talente zutage. Das Bühnenbild und
zum Teil auch die Kostüme wurden gefertigt,
Rap- und Percussionsbeiträge einstudiert. „Ich
habe unsere Schule ganz anders erlebt“, strahlte Schulleiter Stefan Rost. Auch Lehrer und Eltern brachten sich in den Workshops ein. „Gen
Rosso“-Manager Valerio Gentile lobte die Jugendlichen: „Die sind gut.“ Die Themen Gewalt und Ausgrenzung, aber auch Stärke und
Mut zur Entscheidung begegnen den Schülern
alltäglich. „Daher ist es wichtig zu zeigen: Gewalt zerstört, Stärke ohne Gewalt baut auf“, betonte Puff, „deshalb habe ich die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen. Außerdem bin ich ein Fan von Gen Rosso.“
CG
OBERPLEIS. Comedy und Quatsch
mit „Vier gewinnt“ und ihrem Programm
„Alles ist möglich – und wenn nicht dann
auch“ präsentiert die Kolpingsfamilie
am Dienstag, 3. Dezember, um 20 Uhr
im Propst-Gerhard-Saal. Karten sind im
Pfarrbüro oder unter Telefon (0 22 44)
58 21 und (0 22 44) 8 06 17 erhältlich.
BAD HONNEF. Den Gedenktag zum
200. Geburtstag Adolf Kolpings beginnt
die Kolpingsfamilie am Sonntag, 8. Dezember, mit einer Messe um 11.30 Uhr in
St. Baptist. Anschließend gibt es ein DreiGänge-Menü im Pfarrheim. Anmeldung
bis 4. Dezember unter Telefon (0 22 24)
34 97.
HENNEF. Einen Krimiabend „Mörderische Weihnachten“ veranstaltet die Pfarrbücherei St. Simon und Judas, Siegfeldstraße 2, am Mittwoch, 4. Dezember,
um 19.30 Uhr. Karten zum Preis von 8
Euro (inklusive Verzehr) gibt es unter
Telefon (0 22 42) 23 73 oder (0 22 42)
8 04 49 oder in der Bücherei.
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AUS DEM ERZBISTUM
Bad Münstereifel, Euskirchen und
Zülpich: Anja Krieger
Telefon (0 22 51) 5 51 36
Bornheim, Meckenheim und
Rheinbach: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
EUSKIRCHEN. Ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für fehlgeborene, totgeborene und frühverstorbene Kinder findet
am Sonntag, 8. Dezember, um 16 Uhr in
der Kirche St. Mattias, Franziskanerplatz
1, statt. Im Rahmen des jährlichen Weltgedenktags für alle verstorbenen Kinder
am zweiten Sonntag im Dezember möchte das Klinikseelsorgeteam des Marienhospitals mit dem Gottesdienst den Betroffenen Mut zur Hoffnung und zum
Brückenbau machen und die Solidarität
untereinander stärken. Nach dem Gottesdienst wird zu Austausch und Begegnung
im Forum eingeladen. Informationen bei
Klinikseelsorgerin Dorothea Grimm unter Telefon (0 22 51) 90 14 01.
ZÜLPICH-FÜSSENICH. Zum Thema
„Augenblicke des Glaubens – Räume
des Glaubens“ lädt die Projektgruppe
Kirchenführungen des Pfarrgemeinderates der Pfarreiengemeinschaft Zülpich zu
einer Kirchenführung in St. Nikolaus in
Füssenich ein. Am Samstag, 7. Dezember, von 15 Uhr bis 16 Uhr werden Küster Peter Cramer und Organistin Nicole
Prinz den Kirchenraum mit den Besuchern liturgisch, geistlich und geschichtlich erschließen.
MECKENHEIM. Zum vierten Mal wird
die Ghana-Partnerschaft der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer nach der
Silvestermesse unter dem Motto „Tempo
für Ghana“ Papiertaschentücher verteilen
und um Spenden bitten. Der Erlös kommt
den Ärmsten in der Partnergemeinde St.
Paul in Kumasi zugute. Im vergangenen
Jahr brachte die Aktion 980 Euro ein.
WALBERBERG. Der Kirchenchor St.
Cäcilia begeht seinen 175. Geburtstag
am Samstag, 30. November, um 20 Uhr
mit einem Festkonzert in der Pfarrkirche
St. Walburga. Dabei werden die Adventsvesper „Vesperae solenissimae op. 5“ aus
Passau von Benedikt Anton Aufschnaiter und weitere Werke von Aufschnaiter,
Rathgeber und Schnizer unter der Leitung von Chorleiter Norbert Keßler aufgeführt. Begleitet wird der Chor vom
Orchester „Concerto con Anima“. Im
Anschluss findet ein Jubiläumsempfang im Haus im Garten statt.
Jedes Stück ein Unikat
Obdachlose gestalten Holzarbeiten für Weihnachtsmarkt
EUSKIRCHEN. Der Fachbereich Sucht- und manchmal aber auch vier oder fünf Bastler“, so
Wohnungslosenhilfe des Caritasverbandes be- Niederstein. In den kleinen Gruppen ergäben
reitet erneut ein Kunsthandwerk-Angebot für sich dann auch neue Gesprächsthemen in viel
den Euskirchener Weihnachtsmarkt vor. Das ruhigerer Atmosphäre. Einige von ihnen helBesondere an der großen Auswahl an farbenfro- fen auch am Verkaufsstand, den die Caritashen Holzarbeiten ist, dass sie von Obdachlosen Mitarbeiter betreuen. Durch den Verkauf der
selbst angefertigt werden. Holzspielzeug, Krip- Dinge, die sie mit den eigenen Händen gepen und dekorative Arbeiten ziehen Neugieri- schaffen hätten, empfänden die Obdachlosen
ge und Stammkunden gleichermaßen an den Bestätigung und ihre Anliegen blieben im
Verkaufsstand, der vom 11. Dezember bis zum Blick der Gesellschaft, so Niederstein. AK
15. Dezember geöffnet
sein wird. In der Tagesstätte für wohnungslose
Männer und Frauen, die
sich zusammen mit der
Notschlafstelle in einem
Haus befindet, betreut
Sozialpädagoge
Markus Niederstein die Obdachlosen in der Kreativwerkstatt. Er leitet an
und unterstützt. Das ganze Jahr über wird gewerkelt. Derzeit entstehen
ausgefallene Vogelhäuser und Nistkästen – alles Unikate. „Manch- Markus Niederstein (links) und die Wohnungslosen arbeiten Hand
(Foto: AK)
mal kommen nur zwei, in Hand in der Kreativwerkstatt.
Krippenführer jetzt komplett
Nachlieferung zu Volmershoven und Witterschlick
BORNHEIM. Die Beschreibungen der
Weihnachtskrippen im Dekanat Bornheim
sind jetzt vollständig. Die Kunsthistorike-
Kunsthistorikerin Christel Diesler und Regionalreferent Walter Boscheinen mit dem nun
kompletten Krippenführer.
(Foto: ES)
40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
rin Christel Diesler und der Regionalreferent, Diplom-Theologe Walter Boscheinen
vom Katholischen Bildungswerk Bonn und
Rhein-Sieg, stellten das Ergänzungsblatt zur
dem im vergangenen Jahr erschienenen Führer in Volmershoven vor. Die Weihnachtskrippe der dortigen Kirche St. Mariä Hilf sowie die Krippe von St. Lambertus in Witterschlick seien bei der Zusammenstellung der
Krippen aus Alfter und Bornheim versehentlich vergessen worden, wie Diesler unumwunden zugab. „Versäumtes wird jetzt nachgeholt“, erklärte Boscheinen. Die vierseitige
Einlage mit den Beschreibungen der Krippen
und Kirchen in den beiden Alfterer Ortsteilen kann von den bisherigen Käufern der Broschüre bei Walter Boscheinen unter Telefon
(02 28) 42 97 91 27 kostenlos bestellt werden. In den noch vorhandenen Heften ist die
Ergänzung bereits beigelegt. Das Heft „Weihnachtskrippen an Rhein und Vorgebirge“ war
im Dezember 2012 in einer Auflage von 2500
Exemplaren erschienen. Es wird in den Pfarrämtern und Katholischen Büchereien verkauft.
ES
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Überall glücklich gewesen
Bonn: Beate Behrendt-Weiß,
Telefon (0 22 26) 1 55 43
Bornheim, Meckenheim und
Rheinbach: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
Pater Clemens van Weelden feiert 40-jähriges Jubiläum
BONN-BAD GODESBERG. „Ich habe immer ‚Ja‘ gesagt zu allen Aufgaben auf meinem Weg und bin überall glücklich gewesen“, erzählt Franziskanerpater Clemens van
Weelden, der sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiert.
Dankbar blickt der in Haarlem/Niederlande geborene Seelsorger, der am 11. November 1973 geweiht wurde, auf seine Stationen in Utrecht, Amsterdam, Brüssel und
Heerlen zurück und erzählt warmherzig von
den Menschen, die er begleiten durfte und
die ihn begleitet haben. Ob als Pfarrer, Krankenhausseelsorger, Religionslehrer oder in
der Aus- und Weiterbildung von Laien und
Priestern, immer war ihm die Nähe zu den
Menschen das Wichtigste.
Seit 2007 lebt der 76-Jährige mit vier Mitbrüdern im Konvent seines Ordens in Bad
Godesberg, direkt neben der Kirche St. Al-
bertus Magnus, wo auch
die Missionszentale der
Franziskaner ihren Sitz
hat. 2010 wurde er zum
Subsidiar ernannt; zunächst an St. Martin
und Severin, seit Anfang
2013 für den ganzen
Seelsorgebereich. Man
spürt, dass Pater van
Pater Clemens Weelden, der mit 18 Jahvan
Weelden. ren in den Orden eintrat,
(Foto: BBW) sich hier wohl fühlt und
ihm der Kontakt zu den
jungen Familien, zur Frauengemeinschaft, im
Chor und zu vielen anderen Menschen ein
echtes Herzensanliegen ist. Mit ihnen allen
möchte er am Samstag, 30. November, um 17
Uhr in St. Albertus Magnus in einem Gottesdienst sein Jubiläum feiern.
BBW
BONN-BEUEL. Die Ermländer aus
Bonn und Umgebung kommen am 1.
Adventssonntag, 1. Dezember, um 15
Uhr zum Gottesdienst (14.15 Uhr Rosenkranz) in der Kapelle des St.-Josef-Krankenhauses, Hermannstraße, zusammen.
Anschließend ist ein Beisammensein.
BONN. Musik zum Advent mit dem großen Blasorchester des Kardinal-FringsGymnasiums ist am Sonntag, 1. Dezember, um 16 Uhr im Bonner Münster zu
hören.
Abschied nach 122 Jahren
Letzte Franziskanerinnen gehen ins Altenheim
BONN-BEUEL. Es ist eine Ära, die am vergangenen Sonntag in Beuel zu Ende ging.
Mit der Verabschiedung der letzten drei Franziskanerinnen von der Ewigen Anbetung aus
Olpe endet nach 122 Jahren die Geschichte des Ordens in Beuel. Schwester Christiane (86 Jahre, Oberin) und Schwester Bonalinde (83 Jahre, Küsterin) werden ins Altenheim des Ordens nach Oberpleis ziehen.
Schwester Landolinis (78 Jahre, Stationshilfe) geht nach Drolshagen. Alle drei, die zum
Abschied keinen „großen Bahnhof“ wollten, waren viele Jahrzehnte in Beuel. „Dies
ist ein großer Verlust“, so Dechant Dr. Wilfried Evertz und Krankenhauspfarrer Bru-
BONN. Weihbischof Ansgar Puff hat im
Bonner Münster sechs Erwachsene gefirmt. Die Männer und Frauen zwischen
25 und 58 Jahren hatten sich ein halbes
Jahr lang bei der Citypastoral Bonn auf
den Tag vorbereitet.
no Koppe. „Die Franziskanerinnen gehörten
zu Krankenhaus und Pfarrgemeinde einfach
dazu.“ Wie sehr den Beuelern ihre Schwestern ans Herz gewachsen sind, machten der
Gottesdienst in St. Josef und der herzliche
Empfang im Pfarrheim mehr als deutlich.
Im August 1891 waren vier Schwestern
aus Olpe nach Beuel gekommen, widmeten
sich der Krankenpflege, betreuten Senioren
und Bedürftige und übernahmen die bereits
bestehende Kinderverwahranstalt.
Zum 125. Pfarrjubiläum im August 2007
war der Platz vor dem St.-Josef-Krankenhaus in „Franziskanerinnenplatz“ umbenannt
worden.
BBW
BONN-BEUEL. „Ecclesia semper reformanda – Ist die Kirche noch zu reformieren? Vom II. Vaticanum zu Franziskus“.
Über dieses Thema spricht Professor Dr.
Rudolf Lill am Dienstag, 3. Dezember,
um 19.30 Uhr in St. Paulus, Siegburger
Straße 75.
BONN-HEIDERHOF. Eine Führung
durch die Kirche Frieden Christi, Tulpenbaumweg, wird am Sonntag, 30. November, um 15 Uhr angeboten.
BONN. Die Reihe „Musik zur Marktzeit“ startet wieder am Samstag, 30. November, um 12 Uhr in St. Remigius, Brüdergasse 8. Den Auftakt bilden Chor- und
Orgelmusik mit dem Frauen-Kammerchor BonnSonata sowie Texte zur Einstimmung auf den Advent.
BONN-POPPELSDORF. Der Kirchenchor von St. Sebastian, Kirschallee, singt
am Sonntag, 1. Dezember, um 10.30 Uhr
Motetten zum Beginn der Adventszeit.
Viele Ordensschwestern waren beim Gottesdienst an Christkönig in St. Josef, in dem Schwester Landolinis (von rechts), Schwester Christiane und Schwester Bonalinde verabschiedet
wurden.
(Foto: BBW)
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
ALFTER. Ihre ehrenamtlichen Arbeitsbereiche präsentiert die Bücherei St. Matthäus am Mittwoch, 4. Dezember, von 10
bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr.
„Wir wollen den Tag des Ehrenamtes
nutzen, um über unsere Aktivitäten zu
informieren“, so Büchereileiterin Franzis Steinhauer.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41
AUS DEM ERZBISTUM
Bedburg, Bergheim, Kerpen,
Pulheim, Brühl, Erftstadt,
Frechen, Hürth und Wesseling:
Michael Kasiske,
Telefon (0 22 32) 3 56 70
FRECHEN. Am ersten und zweiten
Advent stehen in den Frechener Kirchen Tannenbäume mit Sternen. Auf
diesen wurden Weihnachtswünsche
von Kindern aus finanziell schlechter
gestellten Familien notiert. Messbesucher sind eingeladen, einen solchen
Stern auszusuchen, das Geschenk zu
kaufen, in einem Pfarrbüro abzugeben und einem Kind so einen Herzenswunsch zu erfüllen. Im vergangenen Jahr kamen so 124 Geschenke
zusammen, die an insgesamt 22 Familien weitergeleitet werden konnten.
HORREM. Mit der Kantate „Nun
komm, der Heiden Heiland“ zum ersten Advent von Georg Philipp Telemann wird der Chor der Christus-König-Gemeinde sein Konzert am Sonntag, 1. Dezember, um 16.30 Uhr in der
Pfarrkirche Christus-König in Kerpen-Horrem eröffnen. Das 46. Kirchenkonzert des Chores ist der Auftakt
in das Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehen.
WESSELING. Alle vier Wochen organisieren das katholische Familienzentrum und die Frauengemeinschaft
(kfd) St. Germanus Treffen für Handarbeitsbegeisterte. Die nächste Zusammenkunft im „Ahle Kluster“ am
Alfons-Müller-Platz ist am Freitag,
6. Dezember, von 15 bis 17 Uhr. Ein
weiteres Treffen findet am Mittwoch,
4. Dezember, von 16 bis 17.30 Uhr im
Pfarrheim St. Josef, Hubertusstraße,
statt. Weitere Informationen erhalten
Interessierte unter Telefon (0 22 36)
5 94 72.
ERP. Seit 60 Jahren singt Helene Ulm
in kirchlichen Chören mit und wurde
dafür nun mit der goldenen Sängernadel und Urkunde des Diözesan-Cäcilien-Verbandes geehrt. Überreicht
wurde ihr die Auszeichnung beim 17.
Stiftungsfest des Chores St. Pantaleon
Erp von Subsidiar Erhard März. Auch
der Vorstand und die Chorleiterin Stefanie Herrmann bedankten sich für ihr
Mitwirken und freuten sich über ihre
Treue zum Chorleben.
Größter Adventskalender in Brühl
Jeden Abend im Dezember gibt es ein kleines Programm
RHEIN-ERFT-KREIS. Viele Gruppen in Brühl es ein kleines Programm ganz unterschiedlifreuen sich wieder darauf, dass es am Marien- cher Gruppen. Wo am jeweiligen Abend gefeihospital wieder den größten Adventskalender ert wird, ist im Internet aufgelistet. Jeden Abend
der Stadt Brühl gibt. Bereits zum zwölften Mal gemeinsam gefeiert wird auch in Kerpen-Mangestalten zahlreiche Schulklassen, Kindergar- heim. Die Termine dieses Kalenders sind ebentengruppen, Vereine, Messdiener, Chöre und falls im Internet aufgeführt.
KAS
auch Mitarbeiter des Marienhospitals „ihren“ >> www.manheim-onlinehome.de
Abend. Das vorweihnachtliche Programm mit >> www.smk-sindorf.de
festlichen Klängen, stimmungsvollen
Bildern
und Gedanken ist vom
1. bis 23. Dezember täglich um 18 Uhr am Krankenhausgebäude in der
Mühlenstraße 21 bis 25
zu erleben. Eine derartige Advents-Aktion gibt
es auch wieder in Kerpen-Sindorf. Bei diesem
„Lebendigen Adventskalender“ geht es an jedem
Abend zu einem anderen Haus in Sindorf. Um Das Programm des Brühler Adventskalenders stellten Pflegedienstlei18 Uhr haben die Be- tung Katrin Sander (von links), Geschäftsführer Stephen Ziegler, Adwohner ein Fenster ad- ventskalender-Organisatorin Sonja Jostock, Krankenhaus-Seelsorger
ventlich gestaltet und Otto Michael Bürvenich und der Ärztliche Direktor Dr. Carl-Michael
(Foto: KAS)
illuminiert. Dazu gibt Schmidt vor.
Hilfe für Schüler in Kenia
Spenden für naturwissenschaftlichen Raum
HÜRTH. Benjamin Cheboi ist Gouverneur des
Bezirkes Baringo in Kenia. Jetzt besuchte er
mit einer Delegation Hürth, da es bereits seit 25
Jahren eine Städtepartnerschaft zwischen Hürth
und Kabarnet in Kenia gibt. Die Gäste besuchten auch eine Messe der Martinusgemeinde in
Hürth-Fischenich. Dabei verkündete Diakon
Helmut Werner als Sprecher des Hürther Ökumenerates die Entscheidung aller Kirchengemeinden des Ortes, die Hürth-Kabarnet-Schule in Kenia bei einem besonderen Projekt finanziell zu unterstützen. Die Einrichtung war vor
sechs Jahren mit Mitteln aus Hürth gebaut worden war. Für die 200 Schülerinnen und Schüler
entsteht derzeit ein naturwissenschaftlicher Unterrichtsraum, ohne den die Schule ihre staatliche Anerkennung verlieren würde. Über 3000
Euro konnten kirchliche Gruppen 2013 schon
an den Hürther Partnerschaftsverein übergeben, wo die Spenden gesammelt werden. Der
hofft deshalb zuversichtlich, die für den Bau des
naturwissenschaftlichen Raumes notwendigen
15 000 Euro als gemeinsame Anstrengung aller Hürther zusammenzubringen.
KAS
Gouverneur Benjamin Cheboi (zweiter von rechts) war mit einer Delegation in der Messe in
Hürth-Fischenich zu Gast.
(Foto: KAS)
42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Tannenbäume voller Wünsche
Köln: Felicitas Rummel-Volberg,
Telefon (02 21) 87 88 55
Aktionen in St. Pankratius für benachteiligte Familien
BRAUNSFELD. Der Renner ist die Bettwäsche
vom FC Köln, auch das Trikot des Fußballclubs
ist heiß begehrt. Seit 2006 gibt es in der Gemeinde St. Pankratius die „Aktion Wunschsterne“. Jedes Jahr schreiben Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien ihre Wünsche auf Sterne, die dann an den Tannenbaum
in der Kirche gehängt werden. In diesem Jahr
möchte Gemeindereferentin Anne Graumann
zwei Bäume aufstellen – in Christi Auferstehung und St. Pankratius, damit noch mehr Kinder in den Genuss der Weihnachtsüberraschungen kommen. Jeder Kirchenbesucher kann sich
einen der Sterne mitnehmen und den jeweiligen Wunsch darauf erfüllen. Die Pakete sollen
dann schön eingepackt und mit dem Stern beschriftet im Pfarrhaus St. Josef abgegeben werden. Die rund 60 Pakete werden pünktlich zu
Weihnachten bei den jeweiligen Familien abgegeben.
Für die „Aktion Murmeltier“, eine weitere Initiative für benachteiligte Familien, wird
am Sonntag, 15. Dezember, um 17 Uhr in St.
Pankratius ein Benefizkonzert veranstaltet. Die
Hilfsaktion der Jugendlichen aus der Gemeinde
wurde von Dechant Dr. Wolfgang Fey ins Leben gerufen. Sie unterstützt Kinder im Alter von
acht bis zwölf Jahren und ermöglicht ihnen die
Teilnahme an Ferienfreizeiten. Um Geld in die
Reisekasse zu bekommen, verkaufen die Ju-
gendlichen Punsch, Grußkarten und Gebäck,
waschen Autos und übernehmen CateringServices bei den zahlreichen Aktionen der
Gemeinde.
RUM
NIEHL. Die fünfte Krippenausstellung
findet in der Pfarrkirche St. Katharina im
Rahmen des Weihnachtsmarktes am ersten und zweiten Adventswochenende von
Samstag, 30. November, bis Sonntag, 8.
Dezember, statt. Eröffnet wird die Präsentation am Samstag um 15 Uhr. Bei
den Ausstellungsstücken handelt es sich
um Krippen von Gemeindemitgliedern.
LONGERICH. Eine Filmnacht führte
die Jugendleiterrunde der Pfarrei St. Dionysius im Pfarrheim Christ König durch.
Rund 100 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren konnten
Fernsehfilme auf Großbildleinwänden
ansehen. Der Erlös von 231,98 Euro ging
an das Hilfswerk Misereor für die Opfer
der Naturkatastrophe auf den Philippinen.
Gemeindereferentin Anne Graumann wird
mit einer Helferin die vielen Pakete noch vor
Weihnachten ausliefern.
(Foto: RUM)
LINDENTHAL. Der Malteser-Hospizdienst begleitet seit vielen Jahren schwerkranke, sterbende und trauernde Menschen und deren Angehörige. Jetzt sucht
der Hospizdienst weitere ehrenamtliche
Mitarbeiter. Für Menschen, die an einer
Mitarbeit interessiert sind, bietet der Hospizdienst von Februar bis Juli 2014 einen Befähigungskurs zur Begleitung von
schwerkranken Menschen an. Koordinatorin Ursula Lennartz gibt unter Telefon
(02 21) 4 30 64 06 Informationen.
An allen Ecken wird gebaut
Im Pfarrverband Roncalli wird vieles erneuert
RATH. Gebaut werden soll an allen Ecken. Im
Pfarrverband Roncalli stehen mehrere Projekte zum Umbau an. Wie Pfarrer Gerd Breidenbach erklärte, wird zurzeit der Montessori-Kindergarten an der Erlöserkirche umgebaut. Zum
Pfarrverband gehören fünf Kirchen, jeweils
zwei in Rath/Heumar, in Ostheim und in Rath.
Pfarrer Breidenbach betreut 12 000 Katholiken.
Auch das Ostheimer Pfarrheim soll von Grund
auf renoviert werden. Unter anderem sind große
Fenster, behindertengerechte Toiletten und barrierefreie Zugänge in der Planung. Ein weiteres
großes Projekt wird der Neubau des Pfarrheims
St. Adelheid sein, dessen Bau durch einen Architektenwettbewerb entschieden werden soll.
Das neue Haus soll eine Verbindung zwischen
Kirche und Pfarrheim herstellen. Diverse Hilfsund Betreuungsangebote sollen dort untergebracht werden. Für die Kirchen St. Adelheid,
Zum Göttlichen Erlöser und für St. Cornelius
sind neue Heizungen vorgesehen. Für St. Cornelius gibt es noch einen neuen Innenanstrich
und ein modernes Lichtkonzept.
RUM
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
HÖHENHAUS. Ein Gottesdienst für
Menschen mit und ohne Demenz beginnt
am Sonntag, 8. Dezember, um 9.30 Uhr.
Er findet in der Kirche „Zur heiligen Familie“, Am Rosenmaar 1, statt.
Für St. Cornelius sind ein Innenanstrich und
ein neues Lichtkonzept geplant. (Foto: RUM)
KÖLN. Einen Defibrillator konnte Monika Kleine, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF),
in der neuen Geschäftsstelle des SkF am
Mauritiussteinweg 77-79 entgegennehmen. Seit vielen Jahren unterstützt die
Sparkasse KölnBonn den SkF mit den
Geldern aus dem „PS-Zweckertrag“, so
auch in diesem Jahr mit einer Spende
zur Anschaffung des Gerätes. Neben vielen ambulanten Einrichtungen wie der
Schwangerschaftsberatungsstelle oder
dem Betreuungsverein befindet sich
dort auch die Notschlafstelle für Frauen sowie die Kontakt- und Beratungsstelle „Café Auszeit“.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43
KIRCHE UND THEOLOGIE
Wir feiern keine Kirchenspaltung
Catholica-Beauftragter der Lutheraner zum Reformationsjubiläum und Papstrücktritt
M
it dem Reformationsjubiläum 2017 feiern die Protestanten nach Auffassung
des Braunschweiger Landesbischofs und Catholica-Beauftragten der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
(VELKD), Friedrich Weber, „keine Kirchenspaltung“. Sie müssten daher deutlich machen, dass es ihnen um das befreiende Evangelium gehe, „das ihnen
durch die Reformation
neu erschlossen wurde“,
sagte Weber vor der Generalsynode der VELKD.
Dies dürften sie „nicht
nur beschwören“, sondern müssten „auch theologisch aufzeigen können, was wir Freudiges
und Positives für 2017
Catholica-Be- anzubieten haben, um
auftragter und so die Befürchtung geLandesbischof genstandslos zu machen,
Friedrich Weber. dass Katholiken die mit
(Foto: Ras) der Reformation erfolgte
Spaltung mitfeiern müssten“. Ein gemeinsames Gedenken wäre das
erste Mal seit der Reformation. Es werde vorgeschlagen, so Weber, „selbstkritisch die gegenseitigen Verfehlungen aneinander und an
anderen zu bekennen, die gemeinsame Freude am Evangelium dankbar zum Ausdruck zu
bringen, jene frohe Botschaft von Jesus Christus zu feiern und schließlich gemeinsam für
die Einheit zu beten“. Beiden Seiten werde
also „Einiges zugemutet“.
Der Ökumenebischof der deutschen römisch-katholischen Kirche, Gerhard Feige,
erklärte hierzu: „Wenn es gelänge, 2017 gemeinsam zum Anlass zu nehmen, von unserem Glauben Zeugnis zu geben und ein ‚Christusfest‘ zu feiern, dann könnte das Reformationsgedenken uns Christus näherbringen, und
dann würde es uns auch einander näherbringen.“ Weber dazu: „Ich würde mich freuen,
wenn es uns gelänge, Raum zu eröffnen, um
die gegenseitigen Verletzungen wahrzunehmen und vor Gott zu bringen. Und dass diese
Reinigung des Gedächtnisses dann aber auch
dazu führt, die Gaben der reformatorischen
Entdeckungen und unsere seit und dank dem
Zweiten Vatikanischen Konzil neu gewachsenen Beziehungen gemeinsam zu feiern.“
Rücktritt von Papst Benedikt XVI.
öffnet auch ökumenische Perspektiven
Weber äußerte sich in seinem letzten Bericht als Catholica-Beauftragter der VELKD.
Im kommenden Frühjahr tritt er als Landesbischof in den Ruhestand; sein Nachfolger
als Catholica-Beauftragter wird der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche von Schaumburg-Lippe, Karl-Hinrich Manzke. Weber hob hervor, die Catholica- Arbeit seit 2005 habe sein Leben und seine
theologische Existenz „ungemein bereichert“.
„Es bleibt – trotz aller Höhen und Tiefen, trotz
manch gefühltem oder tatsächlichem Stillstand in der Ökumene – die tiefe Gewissheit,
dass sich das Engagement für die lutherischkatholische Ökumene lohnt“, so der Landesbischof. Er sprach von vielen Mut machenden
Begegnungen, „die mir die Überzeugung geben, dass sich der manchmal mühsame Dialog zwischen unseren Kirchen lohnt und auch
weiter vorangehen wird“.
In seinem Bericht ging Weber auch auf den
Pontifikatswechsel in der katholischen Kirche ein. Der Rücktritt von Benedikt XVI. sei
ein Ereignis ohne Präzedenzfall in der neueren Kirchengeschichte. „Ich teile die Einschätzung vieler Vatikan-Beobachter, dass
im Rückblick sich dieser Schritt als jene Entscheidung erweisen wird, mit der er sein Pontifikat, ja vielleicht sogar das zukünftige Verständnis des Papstamtes am nachhaltigsten
geprägt hat“, fügte er hinzu. Dieser „Bruch
mit der Tradition“ könne vielleicht auch Perspektiven für das ökumenische Gespräch über
das Papstamt eröffnen. Weber sagte: „Er hat
seine Person zum Wohle des Amtes zurückgenommen und so zugleich das Papstamt auf
ganz außergewöhnliche Art menschlicher gemacht, es entmythologisiert. Hier deutet sich
eine theologische Position an, das Amt von
seinen Funktionen her zu verstehen, wie wir
es auch in unserer evangelischen Amtstheologie erkennen.“
KNA/BR
KLEINANZEIGEN
44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Briefmarken für Kinder in Not
11.11. Kath. Pfarramt St. Antonius, Oberlahr/Ww. E. Schmitz, Lindlar. Heinz Arnolds, Euskirchen. Gertrud Schmitz, Kalenborn. Rechtsanwalt Bernhard Schwarz, Köln.
Mecklenburg, Wissen/Sieg. Jürgen Gluske, Wesseling. 12.11. Marita Zimmermann,
Glessen. Hildegard Kreutzberg, Roisdorf.
Wilfried Wüste, Lindlar. Gerda Schmitz,
Grevenbroich. Käthe Poulheim, Köln. St.
Thomas Morus, Mettmann. H. Brand, Köln.
Dorothea Pietzarek, Düsseldorf. Katharina
Kranz, Bonn. Ursula Oelschlägel, Grevenbroich. Schwester Dorothea Hermanns, Dü-
ren. Elisabeth Bartsch, Lindlar. 13.11. Hildegard Vielhaber, Sankt Augustin. Brigitte
Kusch, Köln. Engelbert Klyszcz, Neuss. Agnes Borgmann, Euskirchen. Hannelore Wiegand, Köln. Hans-Dieter Schnorrenberg, Grevenbroich. Helga Bensberg, Ratingen. 14.11.
Anni u. Gerhard Pantenburg, Bergisch Gladbach. D. Güttler, Düsseldorf. Rudolf Recker,
Bonn. Thomas Beier, Königswinter. Wilfried
Paffrath, Leverkusen. Jupp Steinbüchel, Mechernich. Katharina Rau, Mechernich. H.
Brand, Köln. Ottilie Braun für Benediktinerinnen Abtei Maria Heimsuchung, Steinfeld. Christa Schmiing, Windeck. M. Krumbe, Wuppertal. 15.11. Rudolf Heister, Wesseling. Dr. Klaus Werner, Bergisch Glad-
bach. Anneliese Euler, Bonn. Peter Jansen,
Wesseling. Maria Kania, Hausen. Magda Dürig, Euskirchen. Kath. Öffentliche
Bücherei Hl. Drei Könige, Neuss. Günter
Berghahn, Düsseldorf-Gerresheim. Jürgen
Gluske, Wesseling. 18.11. Cäcilienverein
Köln-Mülheim 1855 e.V., Köln-Dünnwald.
H. Becker, Bochum. Erwin Meven, Kerpen. Christine Ommer, Bergisch Gladbach.
19.11. Katharina Dorweiler, Pulheim. Linn
Nagel, Düsseldorf. St. Thomas Morus,
Mettmann. Wilhelmine Linn, Rheinbach.
Brunhild Hellmann, Düsseldorf. 20.11. Ingemarie Holtzem, Bonn. Werner H. Hartel,
Köln. Ria und Robert Holtkamp, Neuss.
Peter Tillmanns, Hilden.
Der Jugend den Vorrang gegeben
Der Bund Neudeutschland stellt sich neu auf
KÖLN. „Wir haben heute eine andere Situation als zur Gründungszeit“, erklärt Dr.
Karl Heinz Paulus die Neustrukturierung des
Bundes Neudeutschland (ND). Damals war
eine christliche Lebensgestaltung normal,
erklärt der Bundesmeister des ND und ehemalige Leiter des Domforums im Sitzungssaal über seiner ehemaligen Wirkstätte. Heute seien knapp die Hälfte aller Jugendlichen
ungetauft und wer christliche Jugendarbeit
anstrebe, werde nicht mit offenen Armen
empfangen. Um die Jugendarbeit zu stärken,
wurde die für Außenstehende komplizierte
Verbandsstruktur neu geordnet und tritt mit
dem Jahreswechsel in Kraft: Die Gemeinschaft Katholischer Männer und Frauen im
Bund Neudeutschland (ND-KMF) führt den
ND fort, in der Katholischen Studierenden
Jugend (KSJ) wurden die Jugendaktivitäten
gebündelt und dann gibt es noch den Heliand-Kreis katholischer Frauen.
Festredner und Verbandsmitglied Dr. Stefan Vesper lobte die Weitsicht des Verbandes.
Die Neustrukturierung sei zeitgemäß und für
manchen anderen katholischen Verband könne dieses Vorgehen Vorbild sein. Aufgabe
der Laien sei es, die Menschen im Alltag mit
Gott in Berührung zu bringen. Dazu müssten
sie glaubwürdige Antworten finden. Er erlebe den Verband und die darin organisierten
Frauen und Männer als große Bereicherung
für sein Leben. Die deutliche Hervorhebung
des KSJ, um die Jugendaktivitäten zu stärken, sei richtig.
Paulus, dessen Amtszeit nach sechs Jahren zum Jahreswechsel endet, ist sehr zufrieden, dass die Neustrukturierung geschafft
wurde. Er wurde von der Versammlung für
seine Weitsicht und seinen Einsatz geehrt
und feierlich verabschiedet. Der ND tagte
zum letzten Mal in alter Struktur nur wenige
Meter von seinem Gründungsort, der Machabäerstraße 47, entfernt.
Der Jugendverband KSJ hat zurzeit über
10 000 Mitglieder und der Erwachsenenverband ND-KMF zählt etwa 5000 Frauen und
Männer.
KL
Dr. Karl Heinz Paulus ist der letzte Bundesmeister des Bundes Neudeutschland (ND). Sein
Amt endet zum Jahreswechsel. (Fotos: Klein)
Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des
ZdK und Mitglied im ND-KMF verteidigte die Neuordnung des Verbandes.
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45
BERICHT
„Enormer Segen“
Katholische Universität in Bethlehem wird 40 Jahre alt
E
s ist, als beträte man eine grüne Oase im
lärmenden und leider auch schmutzigen
Bethlehem. Um den Springbrunnen sitzen
Studentinnen und Studenten, oft hört man Lachen. Westliche Kleidung inklusive Schminke ist mit oder ohne Kopftuch die Regel.
Papst Paul VI. wurde bei seinem Besuch
1964 auf den dringenden Bedarf an höherer
Bildung und die palästinensische Sehnsucht
nach einer eigenen Hochschule aufmerksam.
Doch erst im Herbst 1973 gründeten drei USamerikanische De la Salle-Brüder mit zwölf
einheimischen Pädagogen die Universität.
Damals wurden 112 Studenten unterrichtet.
Bruder Joe Loewenstein, der ehemalige Rektor, erinnert sich: „Die Direktoren der privaten Gymnasien waren die treibende Kraft dahinter. Das hatte mit dem Auswandern der Intelligenzia zu tun. Denn es gab keine höhere
Bildungseinrichtung in Palästina.“ Letztlich
war die Gründung dieser ersten Universität im palästinensischen Westjordanland für
Bruder Joe eine „gemeinsame Anstrengung
der Privatschulen, des Apostolischen Gesandten, des Vatikan und der Brüder“.
Seitdem hat die katholische Hochschule
viele Höhen, aber auch manche Tiefen gesehen. Ein Tiefpunkt war die von Israel erzwungene Schließung für drei Jahre während des
ersten Palästinenseraufstands (Intifada); insgesamt war die Hochschule zwölf Mal aufgrund
israelischer Militärbefehle geschlossen. Als
schwierigstes Jahr jedoch bezeichnet Bruder
Neil Kieffe das Jahr 2002 – da tobte die zweite
Intifada, und die Universität musste während
der Belagerung der Geburtskirche mit einhergehender Ausgangssperre für 39 Tage den Betrieb einstellen. Doch auch das überstand die
international anerkannte Hochschule mit dem
Motto „Indivisa manent“, das man angesichts
der Lage in einer Krisenregion frei mit „Uns
trennt nichts“ oder „Wir halten zusammen wie
Pech und Schwefel“ übersetzen könnte.
Frauen sind in
der Mehrheit
Derzeit sind etwa 3200 Studenten an fünf
Fakultäten eingeschrieben, dem landesweit
einzigen Institut für Hotelmanagement und
Tourismus oder am UNESCO-Biotechnologiezentrum. Studiengänge in Betriebswirtschaft, Krankenpflegewesen, Natur- und Geisteswissenschaften sowie in Pädagogik werden
angeboten; doch auch zur Hebamme oder zum
Ergotherapeuten kann man sich ausbilden lassen. Während in den Anfangsjahren mehr
Männer als Frauen ein Studium ergriffen, ist
es mittlerweile umgekehrt: Derzeit stellen die
Blick auf den Campus der 1973 gegründeten Universität in Bethlehem.
Frauen mit 76 Prozent die deutliche Mehrheit
der Studentenschaft. Bruder Neil erklärt es so:
„Im Auswahlverfahren schneiden Frauen einfach besser ab.“ Stellen die Christen palästinaweit nur ein Prozent der Bevölkerung, so sind
sie an der Universität mit 29 Prozent bei 71
Prozent Muslimen überrepräsentiert.
Vivian ist eine von ihnen und stammt aus
Bethlehems Nachbarstadt Beit Jala. In höchsten Tönen lobt sie ihre Alma Mater. „Die Atmosphäre an der Universität ist einzigartig.
Man spricht mit jedem, egal ob Christ oder
Muslim“, bekennt sie. Ihre Studienkollegin
Dana, ebenfalls Christin, pflichtet ihr bei.
„Unsere Beziehungen sind ausgezeichnet.“
Vivian befindet sich im letzten Studienjahr
im Fach Betriebswirtschaft. Dank guter Zensuren und eines Stipendiums studierte sie in
Mexiko und Griechenland. 20 Stipendien pro
Jahr können dank großzügiger Spenden der
Ritter vom Heiligen Grab, der Ladah-Stiftung, von Ordensgemeinschaften und Einzelpersonen vergeben werden.
Auf Spenden ist die Universität jedoch
selbst für den Normalbetrieb angewiesen:
Die Kosten für einen Studenten belaufen
sich pro Jahr auf 3600 US-Dollar. Die durchschnittliche Studiengebühr beträgt jedoch nur
1200 Dollar, von der wiederum die Studenten
im Durchschnitt nur 480 Dollar aufbringen
können. „Aufgrund der beträchtlichen Armut halten wir die Studentengebühren extrem
niedrig“, klärt der Videofilm der Universität
auf. Da nimmt es nicht wunder, dass die Stu-
46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: KNA)
diengebühren nur zwölf Prozent der Gesamtkosten abdecken. Weitere Einkommensquellen wie die jährliche Zuwendung des Vatikan
oder die Beihilfe der Palästinensischen Autonomiebehörde helfen, die Finanzlücke weiter
zu schließen. Trotzdem müssen 69 Prozent
des Gesamtbudgets durch Spenden – neudeutsch: Fundraising – aufgebracht werden.
Zeit zu feiern
und zu danken
Als Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000
Bethlehem besuchte, erklärte er: „Die katholische Kirche ist sehr erfreut, der guten
Sache der Ausbildung durch die ungeheuer wertvolle Arbeit der Universität Bethlehem dienen zu können.“ Ähnliche Worte gebrauchte jüngst Rektor Peter Bray in seiner
Jubiläumsbotschaft zum 40-jährigen Bestehen. Es sei nun Zeit zu feiern und zu danken – in erster Linie Gott für den „enormen
Segen, zu dem dieser Ort für so viele Menschen geworden ist“. Dann dankte er auch allen, die die Weitsicht und den Mut hatten, die
Universität zu errichten sowie den fast 400
Mitarbeitern, den zahlreichen Spendern aus
der ganzen Welt und den über 14 000 ehemaligen Studentinnen und Studenten. „Ich bitte
Euch, weiterzubeten, dass wir hier offen für
Gottes Geist sind und dem palästinensischen
Volk auf die bestmögliche Weise dienen.“
JOHANNES ZANG
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Katholikentag 2016:
Gratulation nach Leipzig
KÖLN. Der Diözesanrat der Katholiken im
Erzbistum Köln freut sich, dass der 100.
Deutsche Katholikentag im Jahr 2016 in
Leipzig stattfinden wird. „Gerne wäre der Diözesanrat Köln zur 60. Wiederkehr des letzten Katholikentages in Köln Gastgeber dieses
großen Laientreffens gewesen“, heißt es in
einer Pressemitteilung des Gremiums. Leider
habe Kardinal Joachim Meisner aufgrund des
sich abzeichnenden Wechsels in der Bistumsleitung keine Einladung zum Katholikentag
aussprechen wollen.
„Umso mehr freut sich der Diözesanrat,
dass die Einladung des Bischofs von Dresden-Meißen, Dr. Heiner Koch, den 100.
Deutschen Katholikentag in der MesseStadt Leipzig durchzuführen, von der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken einstimmig und mit Begeisterung aufgenommen wurde.“ Der Diözesanrat kündigt an, die „weltoffene Stadt“
Leipzig zum Katholikentag zu besuchen und
wünscht der Stadt und dem Bistum DresdenMeißen „von Herzen bereits jetzt gutes Gelingen und Gottes Segen“.
KB
Stummfilm und Livemusik
beim CineOratorium
KÖLN. Eine in Deutschland noch nie gezeigte amerikanische Originalfassung des
Stummfilmklassikers „King of Kings“ aus
dem Jahr 1927 von Cecil B. de Mille wird
am Freitag, 29. und Samstag, 30. November, jeweils um 20 Uhr in der Rochuskirche in Köln-Bickendorf gezeigt. Live dazu
wird eine neue Musikfassung des erfahrenen Stummfilmkomponisten Wilfried Kaets
für doppeltes Orchester, acht Solisten und
gemischten Chor aufgeführt mit insgesamt
rund 140 Mitwirkenden.
Die Kopie des Filmes wurde erst diesen
Sommer in Amerika wiederentdeckt, ist erstaunlich gut erhalten und hat als Highlight
sogar eine damals revolutionär neue Farbsequenz. Die Kinofassung wird in filmhistorisch korrekter Geschwindigkeit und originalem Format auf Großleinwand projiziert.
Die Rochuskirche ist die einzige Kirche in
Deutschland mit festinstalliertem professionellem Kinoprojektor samt synchronisiertem Plattenteller und Schallschutzkabine
auf der Empore.
Der Eintritt zum „CineOratorium“ kostet
12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten können
im Internet reserviert werden.
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>> www.rochuskirche.de
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47
FORUM
Kunstausstellung zum
200. Kolping-Geburtstag
Eine Ausstellung mit dem Titel „Künstler sehen Kolping“ eröffnet am Sonntag, 8. Dezember, im Caritaszentrum Köln-Meschenich. Anlass der Ausstellung des Künstlernetzwerks SüdArt und der Kolpingsfamilie
Köln-Rund um Immendorf ist der 200. Geburtstag Adolph Kolpings.
Die Künstler haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Verbandsgründer beschäftigt. Entstanden sind Gemälde und Fotos, die sich mit Kolping befassen.
Ergänzt wird die Ausstellung mit Informationen über den Sozialreformer.
Die Ausstellung wird im Anschluss an
den Gottesdienst zum Kolpinggedenktag eröffnet. Dieser beginnt am 8.12. um 9.30 Uhr
in St. Blasius, Köln-Meschenich. Ab diesem
Zeitpunkt kann die Ausstellung jeden Sonntag nach dem Gottesdienst besucht werden.
Das Künstlernetzwerk SüdArt und die Kolpingsfamilie laden dann jeweils zum Sonntagscafé ein. Die Ausstellung endet am Mittwoch, 19. März, mit einem Vortragsabend
über die Entwicklung des Kolpingwerks von
1865 bis heute.
TMG
Neues Exerzitienprogramm
Das neue Exerzitienprogramm für das EdithStein-Exerzitienhaus sowie für andere Häuser mit fundierten Seminaren zur Erneuerung und Vertiefung Geistlichen Lebens ist
erschienen. Das Programm teilt sich auf in
die Bereiche Exerzitien, Besinnungstage und
Meditationsangebote. Zudem findet sich eine
Liste von Menschen aus dem ganzen Erzbistum Köln, die sich auf Anfrage hin für seelsorgliche Einzelgespräche zur Verfügung
stellen. Bestelladresse: Erzbischöfliches Generalvikariat,
HA-S/Erwachsenenseelsorge, Geistliches Leben und Exerzitien, 50606
Köln, [email protected].
Besinnung für Ordensfrauen
Ein Besinnungstag für Ordensfrauen zur
Einstimmung in den Advent findet am 10.
Dezember in Kerpen-Horrem statt. Begleitet
wird der Tag im Exerzitien- und Bildungshaus der Salvatorianerinnen von Prior Bruno Robeck OCist, Langwaden. Beginn: 9.30
Uhr. Ende: nach der Messe um 16.30 Uhr.
Anmeldung bis 1. Dezember an Schwester
Gerlinde, Telefon (0 22 73) 602-113, Mail:
[email protected].
Studienreise: Faszinierende
Gotik am Oberrhein
Eine Exkursion zur Gotik am Oberrhein veranstaltet der Verein für Christliche Kunst
im Erzbistum Köln und Bistum Aachen e.V.
vom 10. bis 16. März. Anlass ist der 500.
Weihetag des Münsterchores in Freiburg im
Breisgau am 5. Dezember. Die Studienreise
begleiten Pfarrer Dr. Dominik Meiering und
Professor Dr. Barbara Schock-Werner.
Freiburg und Straßburg gehören mit ihren
Kirchbauten genauso zum Besichtigungsprogramm wie die gotischen Kirchen in Basel,
Colmar, Rufach, Gebweiler und Thann. Ein
besonderer Schwerpunkt wird die kunsthistorische und theologische Deutung der großen spätgotischen Altäre in der Region sein,
etwa der Isenheimer Altar. Gottesdienste und
Museumsbesuche (zum Beispiel die Ausstellung „Baustelle Gotik“ im Freiburger Augustinermuseum) runden das Programm ab.
Der Reisepreis beträgt insgesamt 839
Euro pro Person im Doppelzimmer; Einzelzimmerzuschlag: 138 Euro. Kontakt über
Telefon (0 24 06) 18 88 oder per E-Mail:
[email protected].
TMG
>> www.vck.de
Pilgerreise für Ehepaare
ins Heilige Land
„Auf und in den Spuren Jesu“: Unter diesem
Titel findet vom 24. April bis 4. Mai eine Pilgerreise ins Heilige Land für Ehepaare statt.
Die Leitung hat Weihbischof Dr. Dominikus
Schwaderlapp. Es sollen die heiligen Stätten
Israels und Palästinas besucht werden, um so
den Wurzeln des Glaubens auf den Grund zu
gehen.
Eine Bootsüberquerung des Sees Gennesaret bis nach Kafarnaum steht ebenso auf
dem Programm wie der Besuch der Hochzeitskirche in Kana. Weiter geht es nach Nazaret und von dort zum Berg Tabor. Nach
Besichtigung der Taufstelle Jesu im Jordan
führt die Pilgerreise weiter durch die Wüste Juda nach Jerusalem und später nach Betlehem.
Pauschalpreis: 1895 Euro bei mindestens 26 Teilnehmern. Sollte die Teilnehmerzahl geringer sein, kann sich der Reisepreis
geringfügig erhöhen. Anmeldung unter der
Reisenummer 701314 bis spätestens 31. Januar an: Heilig-Land Reisen GmbH – Reisedienst des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande, Postfach 100905, 50449 Köln.
Telefon: (02 21) 99 50 65 50. E-Mail: info@
dvhl.de. Weitere Informationen und vollständiges Reiseprogramm im Internet.
TMG
>> www.heilig-land-verein.de
48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
AUS DEM ERZBISTUM
Voneinander wissen, voneinander lernen
Ideenwerkstatt „Im Alter leben, wo ich hingehöre“
KÖLN. „Generationen müssen
mehr im Miteinander als im Nebeneinander leben“ steht auf dem gelben Zettel, den Ulrike Kniep gerade
unter die Frage „Welche Anregungen aus den Workshops nehme ich
mit?“ an die Stellwand gepinnt hat.
„Dieses Miteinander der Generationen ist mir persönlich sehr wichtig“, sagt die Sozialraumassistentin
der Caritas Betriebsführungs- und
Trägergesellschaft. „Und in unserem Projekt ,Nachbarschaft im
Quartier Langenfeld-Mitte‘ sind
intergenerative Angebote eine der
drei wesentlichen Säulen.“ Genau
dieses Projekt hat Kniep vorgestellt
auf der Ideenwerkstatt, die vergangene Woche unter der Überschrift
„Im Alter leben, wo ich hingehöre“
im Maternushaus stattfand.
und Kollegen aus der Altenheimseelsorge, der Altenpastoral und
der Hauptabteilung Seelsorgebereiche hat sie deshalb die Ideenwerkstatt organisiert.
Unterschiedliche
Herangehensweisen
Selbstbestimmt und
in Würde leben
„Menschen möchten auch im
Alter selbstbestimmt und in Würde leben – und Kirche möchte sie
dabei unterstützen“, sagt Michaela
Renkel, Zuständige für „Alternsbildung“ beim Erzbistum Köln.
„Und diese Unterstützung klappt
besser, wenn wir zusammenarbeiten.“ Gemeinsam mit Kolleginnen
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
Ulrike Kniep aus Langenfeld fand die Ideenwerkstatt sehr gelungen.
(Foto: Becker)
„Unser Ziel war, dass die Akteure sich kennenlernen, die sich
jetzt schon mit zukunftsweisenden Ansätzen für ein neues Miteinander der Generationen und eine
neue Verantwortungsgemeinschaft
einsetzen“, sagt Renkel. Nur wenn
man voneinander wisse, könne man
Kooperationspartner gewinnen und
vielleicht auch aus Fehlern anderer lernen. „Ich fand besonders die
Vielfältigkeit hier toll“, sagt Ulrike Kniep. „Es war interessant, unterschiedliche Herangehensweisen
an Quartiersarbeit kennenzulernen
und fragen zu können: Wie finanziert ihr das? Was hat sich bewährt?
Was kann man besser machen?“
Bei der Veranstaltung, an der
rund 50 Personen – Haupt- wie Ehrenamtliche – teilnahmen, wurde
ein besonderes Interesse deutlich,
wie „Im Alter leben, wo ich hingehöre“ für Menschen mit Demenz
aussehen kann.
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SCHÖNES ZUHAUSE
Stachelige Gartenfreunde
Sehr gefreut habe ich mich Anfang September, als ich entdeckt habe, dass wir ein
Igelnest im Garten hatten. Eine Pampasgrasstaude, die im letzten Winter ziemlich gelitten hatte und zweigeteilt war,
hat eine Igelin genutzt um dazwischen ihr
Nest zu bauen. Der Eingang lag zu einer
Pergola hin und war so sehr gut geschützt.
Am Spätnachmittag habe ich die Igeljungen zufällig entdeckt, wie sie um die
Staude herum die Gegend erkundeten.
Normalerweise sind Igel dämmerungsund nachtaktive Tiere. Vielleicht war es ja
ein erster kurzer Ausflug, denn eines der
Jungen war noch so klein, da sahen die
Stacheln noch gar nicht richtig fertig aus.
Igel sind nützliche Tiere und damit
gerngesehene Gäste im Garten. Sie fressen Asseln, Würmer, Tausendfüßler,
Schnecken, auch Aas und kleine Wirbeltiere, eher selten etwas Obst. Damit sie
sich in einem Garten wohl fühlen, muss
man einiges beachten. Die Tiere brauchen Hecken und Gebüsch als Unterschlupf. Im Herbst benötigen sie Blätter,
Moos und Zweige, um eine Stelle für den
Winterschlaf herzurichten. Ist der Garten immer penibel aufgeräumt, wird der
Igel nicht bleiben. Igel benötigen ein großes Gebiet, in dem sie auf Nahrungssuche gehen können,
ein normaler Garten reicht nicht aus.
Deshalb sollte es
immer Durchgangsstellen geben. Vorsicht beim Rasenmähen: unter Sträuchern verbringen
Igel gerne den Tag.
Um diese Jahreszeit sollten Igel im
Winterschlaf sein. Dann fällt ihre Körpertemperatur von normalerweise 36 auf
etwa ein bis acht Grad und der Stoffwechsel wird somit weitgehend eingestellt. Um
Igeln zu helfen, wird oft empfohlen sie zu
füttern, besonders in der Übergangszeit
vom Herbst zum Winter. Wir verzichten lieber darauf, da bei uns in Flussnähe immer die Gefahr besteht, auch Ratten
durch bereitgestelltes Futter anzuziehen.
Einmal habe ich die Igelkinder noch
gesehen. Die Sterblichkeit ist recht hoch,
auch wir haben einen kleinen Igel tot auf
der Wiese gefunden. Hoffentlich überwintern ein paar Igel bei uns. Mit Schnecken finden sie im Frühjahr ein sicheres
Nahrungsangebot. Ich habe allerdings irgendwo gelesen, dass Schnecken nicht
die Leibspeise von Igeln sind – kann ich
gut verstehen!
ANNETTE KOSTER
Weihnachtsmenü in vier Teilen
Vorspeise I: Blätter von der Honigente in Pflaumengelee
G
utes Essen gehört zum Weihnachtsfest
dazu wie die Kugeln an den Christbaum.
Während bei manchen Familien schon am Heiligen Abend richtig geschlemmt wird, kommen
bei anderen erst einmal Würstchen und Kartoffelsalat auf den Tisch und das große Weihnachtsmenü gibt es dann am ersten oder zweiten Feiertag. Wann auch immer Sie Festmahl
halten wollen: In dieser und den nächsten drei
Ausgaben der Kirchenzeitung finden Sie Rezepte für ein viergängiges Menü, das Andreas
Lechtenfeld, Küchenchef des Maternushauses,
exklusiv für Sie zusammengestellt hat. Heute
geht es los mit der ersten Vorspeise: Blätter von
der Honigente in Pflaumengelee mit Kräutersalat und Kartoffeldressing.
Zutaten:
1 Ente
325 Milliliter Pflaumenwein
1/8 Liter Sojasoße
30 Gramm Honig
1,5 Liter Gemüsebouillon
10 Gramm Ingwerwurzel
100 Gramm Schalotten
1/4 Stück Sellerie und Karotte
1/8 Liter Erdnussöl
5 Lorbeerblätter
15 Gramm Sarawakpfeffer (Asialaden)
8 Blatt Gelatine
40 Gramm Dörrpflaumen
grobes Meersalz
50 Gramm Kartoffelwürfel
250 Milliliter Sonnenblumenöl
Mixed von Ruccola, Frisee, Kerbel, Estragon, Dill, Petersilie, Beifuß, Vogelmiere,
Bachbunge, Pimpernelle, Sauerampfer und
Brennnessel.
Zubereitung:
Die Ente auslösen in Brust und Keule. Die
Brust zwei Tage in je 1/8 Liter Pflaumenwein
und Sojasoße, 1/4 Liter Wasser und zwei
Esslöffel Honig einlegen.
Die Knochen der Ente kleinhacken und
mit zehn Gramm Ingwerwurzel, fein geraspelt, drei Schalotten, den 1/4-Stücken Staudensellerie und Möhre in grobe Würfel geschnitten in etwas Erdnussöl anschwitzen.
Mit einem Liter Gemüsebrühe, 20 Gramm
Honig und 200 Milliliter Pflaumenwein auffüllen und zirka 1 1/4 Stunde langsam köcheln. Während des Kochvorgangs drei Lorbeerblätter und 15 Gramm Sarawakpfeffer
zugeben. Danach die Brühe durch ein Tuch
passieren und auf einen halben Liter einkochen. Aus dieser Brühe – sie sollte klar sein –
mit acht Blatt in kaltem Wasser eingeweichte
und danach ausgedrückte Gelatine den Gelee
zubereiten.
50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Andreas Lechtenfeld, Küchenchef des Maternushauses.
(Foto: Becker)
40 Gramm Dörrpflaumen ohne Kerne in
feine Würfel schneiden, dem Gelee beimengen und diesen mit Salz, etwas Zucker und einem Spritzer einfachem Essig abschmecken.
Die Entenbrust aus der Lake nehmen und
trocken tupfen, mit feinem Meersalz und
Pfeffer würzen und rosa abbraten. Auskühlen lassen. Eine Terrinenform von einem halben Liter Fassungsvermögen mit Klarsichtfolie auslegen.
Die Entenbrust in dünne Scheiben schneiden und abwechselnd mit Gelee versehen fest
in die Form einschichten. Einen Tag kühlen.
Für das Kartoffeldressing 50 Gramm Kartoffeln mit 50 Gramm Schalottenwürfel anschwitzen, 500 Milliliter Gemüsebrühe oder
Bouillon aufgießen, zwei Lorbeerblätter zugeben und alles weichkochen. Die Lorbeerblätter entfernen und alles mit 250 Milliliter Öl aufmixen, mit einem Essig nach Ihrem Geschmack, Salz, Zucker und Pfeffer
abschmecken.
Aus Ruccolaspitzen, Friseespitzen, Blattund krause Petersilie, Beifuß, Estragon,
Pimpernelle, Sauerampfer, Kerbel und rotem Basilikum einen Salat zubereiten. Wenn
Sie Wildkräuter wie Bachbunge, Vogelmiere oder Brennnessel bekommen können,
schmeckt er noch gehaltvoller.
Auf einem Teller die Terrinenscheibe mittig auflegen, Kartoffeldressing ringförmig angießen und darauf den Kräutersalat streuen.
Tipp: Die Enten-Keulen kann man gebraten am Vorabend genießen. Die Terrine kann
gut zwei Tage vorher hergestellt werden, das
Dressing am Vortag.
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
KLEINE KIRCHENZEITUNG
Zweige blühen an Weihnachten
Brauchtum zum Fest der heiligen Barbara
A
uf den Advent, der an
diesem Sonntag beginnt, freut sich Ulli
schon ganz besonders. Denn dann gibt es
wieder leckere Plätzchen, Singen bei Kerzenschein und viele Gedenktage von Heiligen, die mit schönen Bräuchen verbunden
sind. So wie das Fest der heiligen Barbara
am 4. Dezember. Einige Menschen stellen
am Vorabend des Barbaratags einen Schuh
auf, der am nächsten Morgen mit kleinen
Süßigkeiten, Keksen, Nüssen oder Mandarinen gefüllt ist.
hielt an ihrem Glauben fest. Barbara wurde zum Tode verurteilt und von ihrem Vater mit dem Schwert getötet. Der Vater soll
daraufhin von einem Blitz getroffen worden
und gestorben sein.
Die Legende sagt außerdem, dass sich
auf dem Weg ins Gefängnis ein kahler und
verdorrter Kirschbaumzweig in Barbaras
Kleid verfing. In ihrer Zelle gab sie ein paar
Wassertropfen aus ihrem Trinknapf auf den
Zweig. Als sie später zum Tode verurteilt
wurde, begann der Zweig in der Gefängniszelle zu blühen.
Barbara wurde in
einen Turm gesperrt
Neues Leben in
der dunklen Welt
Der Legende nach lebte Barbara im dritten Jahrhundert in Nikomedien. Das liegt in
der heutigen Türkei. Sie war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Barbara war eine
sehr schöne und kluge junge Frau, und viele Männer in Nikomedien hielten um ihre
Hand an. Aber Barbara wollte nicht heiraten. Sie spürte, dass in ihrem Leben etwas
anderes wichtig war.
Der Vater liebte Barbara sehr. Er wollte
aber unbedingt verhindern, dass sie Christin wurde. Weil er als Kaufmann oft länger
verreisen musste, ließ er einen Turm bauen, in den er Barbara einsperrte. Von einem
Lehrer hörte sie von Jesus, und obwohl sie
im Turm gefangen gehalten wurde, schaff-
Mit dieser Legende hängt ein anderer
schöner Brauch zusammen: Am Barbarafest schneidet man Zweige ab, zum Beispiel
von einem Kirschbaum. Die stellt man zu
Hause in eine Vase mit Wasser, die man an
einem warmen Ort platziert. Diese Zweige
– die so genannten Barbarazweige – blühen
zu Weihnachten.
Die Zweige sind ein Zeichen der Hoffnung. Gott lässt aus dem Starren, Kalten
und Toten Lebendiges entstehen. Mitten in
der kalten Nacht ist durch die Geburt von
Jesus neues Leben in die dunkle Welt gekommen. Ulli ist schon sehr gespannt darauf, ob seine Zweige an Weihnachten blühen werden…
ALMUD SCHRICKE
Die heilige Barbara wird oft mit einem Turm
dargestellt. Diese Figur der heiligen Barbara steht in der St.-Martinus-Kirche in Bedburg-Kaster.
(Foto: Boecker)
te es Barbara, sich taufen zu lassen. Als der
Vater das erfuhr, wurde er sehr wütend und
ließ sie ins Gefängnis bringen. Dort wurde Barbara gequält und gefoltert. Doch sie
Finde die acht Unterschiede!
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51
FAMILIE
Familie Gasenzer (von links): Felix, Matthias, Friederike, Susanne und Katharina Gasenzer.
(Foto: Schricke)
Mit Kirche etwas Positives verbinden
Familie Gasenzer bereitet die Taufe ihrer Tochter vor
D
er Einladung zur Taufe liegt ein kleines
Blatt mit einer Taube bei. „Wir wünschen
uns für Friederike ganz viel Frieden und hoffen, dass Ihr uns dabei unterstützt“, schreiben
die Eltern. Sie bitten alle Gäste, die beigefügte Taube zu gestalten, sie auszumalen und einen Wunsch für den Täufling daraufzuschreiben. Bei der Taufe von Friederike Gasenzer,
die Anfang Dezember in der St.-Josef-Kirche
in Bonn-Beuel stattfindet, werden diese Tauben dann auf ein großes Poster geklebt.
Friederike bedeutet die „Friedensreiche“.
Und der Aspekt des Friedens steht auch im
Mittelpunkt des Taufgottesdienstes. „Der Herr
wende sein Angesicht dir zu und schenke dir
Frieden“, haben die Eltern, Susanne und Matthias Gasenzer, als Taufspruch ausgewählt.
Die Taube als Symbol für den Frieden kommt
auch in der Lesung vor, für die die Eltern einen Abschnitt aus der Erzählung von Noah
ausgewählt haben. Er sendet nach dem Ende
der Sintflut eine Taube aus, die dann mit einem frischen Olivenzweig zurückkehrt.
Dass Friederike wie auch schon ihre Geschwister Katharina (5 Jahre) und Felix (3 Jahre) getauft wird, ist für Gasenzers keine Frage.
„Kirche bedeutet Gemeinschaft“, sagt Susanne Gasenzer. „Die Kinder sollen einen Platz
in der christlichen Gemeinschaft haben. Es ist
wichtig, dass sie dazugehören.“ Vom Argument einiger Eltern, ihre Kinder nicht taufen
zu lassen, damit diese sich dann später selbst
dafür oder dagegen entscheiden können, halten die beiden nichts. „Das ist eine Entscheidung, die man als Eltern für seine Kinder
treffen sollte. Die Kinder wissen sonst ja gar
nicht, wofür sie sich entscheiden sollen.“
Dazu gehört auch, dass sie den Kindern
viele gute Erfahrungen mit auf den Weg geben möchten. „Die Kinder sollen mit Kirche
etwas Positives verbinden“, sagt Matthias Gasenzer. „Denn das hält einen. Wir leben das
weiter, was wir selber erfahren haben. Das hat
uns geprägt.“ Dazu gehört auch das Engagement beim Kindergottesdienst und beim Familienwochenende der Gemeinde.
Gute Erfahrungen
fürs Leben
Auf die Idee, einen Taufspruch auszuwählen, sind Gasenzers bei der Taufe von Katharina gekommen. Sie musste mehrere Wochen
lang auf der Frühgeborenenstation der Klinik
bleiben. Dort hingen überall an den Wänden
Bilder und Dankkarten von anderen Eltern.
Auf einem Bild haben sie einen Spruch entdeckt, den sie später als Taufspruch für Katharina wählten: „Der Herr hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten auf allen deinen Wegen.“ Passend dazu drehte sich beim Taufgot-
52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
tesdienst von Katharina alles um Engel. Bei
Felix wählten die Eltern eine Hand als Symbol zum Zeichen des Schutzes.
Die Plakate mit den Symbolen und den
Wünschen der Taufgäste hängen im Kinderzimmer. „Bei Katharina und Felix ist das immer wieder Anlass für eine Unterhaltung. Wir
lesen den Kindern die Wünsche vor und sprechen darüber, wer sie aufgeschrieben hat.“
Wichtig ist der Familie bei der Tauffeier die
Einbeziehung von Verwandten und Freunden,
die den Gottesdienst auch musikalisch gestalten. Das Taufwasser kommt wie auch schon
bei den Geschwistern aus dem Jordan. Die
Großeltern haben es vor fünf Jahren aus Israel mitgebracht.
Etwas schade sei, dass es keine heilige
Friederike gebe, sagt Matthias Gasenzer. Die
Eltern haben sich als Namenspatron daher für
den seligen Friedrich Ozanam entschieden,
den Begründer der Vinzenz-Konferenzen. Er
ist in Mailand geboren – und damit ein weiterer Grund, mit den Kindern einmal einen
„Heiligenurlaub“ in Italien zu machen, sagt
Matthias Gasenzer schmunzelnd. Dort können sie sich dann nicht nur auf die Spuren
von Friedrich Ozanam begeben, sondern auch
den Namenspatronen der beiden älteren Geschwister begegnen: Katharina von Siena und
Felix von Cantalice.
ALMUD SCHRICKE
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
LESERFORUM
Die Zeit drängt
Wie fremdverordnete Stille zur Besinnung führt
S
ie ist wieder da, die schöne Adventszeit, die Zeit der Besinnung und Vorfreude auf die
Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Mit
der Besinnung ist es, so vermute ich einmal,
nicht weit her. Und ich schließe mich da zugegeben nicht aus. Wichtige Termine sind
noch wahrzunehmen, Besprechungen zu
führen, Entscheidungen zu treffen, Jahresabschlussfeiern zu arrangieren, Weihnachtseinkäufe zu planen. Die Zeit drängt, immer enger wird der Terminkalender. Zum Glück stehen uns Telefon, Internet, E-Mails oder andere Einrichtungen für Kommunikation und
Arrangements zur Verfügung.
Und dann passiert mir das: Durch einen
technischen Defekt fielen alle diese Möglichkeiten aus. Nichts ging mehr. Kein Telefonat konnte geführt, keine E-Mail angenommen oder verschickt werden. Mich über das
Internet „klug“ zu machen - auch das ging
nicht. Alle Hebel habe ich in Bewegung gesetzt, habe mit Gott und der Welt per Handy
telefoniert, mich dvurch endlos viele Warteschleifen der TeleKommunikations-Branche
durchgekämpft. „Wenn Sie Kunde sind, wählen Sie die 1, sonst die 2“. Dann wurde das
Problem abgefragt: „Haben Sie Fragen zum
Vertrag, wählen Sie die 3, gibt es eine Störung, wählen Sie die 4“ und so weiter.
Da ich die eigentliche Ursache des Problems nicht kannte, beziehungsweise nicht
erkennen konnte, durchlebte ich (fast) alle
Warteschleifen. Von freundlichen Stimmen
wurde ich immer wieder vertröstet, um ein
Konrad Rüdelstein.
wenig Geduld wurde ich gebeten. Mit musikalischen Einlagen wurden in Vergessenheit
geratene alte Schlager aufgefrischt, aktuelle
kamen hinzu. Fehlte nur noch, dass die Nationalhymne abgespielt wurde, dachte ich mir.
Endlich die Erlösung: Ich erreichte einen kompetenten Berater. Er wies mich darauf hin, dass einer meiner Söhne in meinem
Namen vor einigen Monaten eine Vertragsänderung beantragt hätte. Die würde aktuell umgesetzt. Notwendig wäre, so sagte er,
die Installation eines Zusatzmoduls, das ich
in einem Fachgeschäft ganz in der Nähe kostenlos abholen könnte.
Die Lösung war in Sicht. Nichts wie hin,
das Gerät abgeholt, ausgepackt und die Installations-Beschreibung durchgelesen. Da
waren Kabel abzuklemmen, neue anzuschließen und vieles andere mehr. Mir rauch-
Hoffen auf Barmherzigkeit
Erfahrungen im Nachbarland Holland
I
ch fühle mich meinem Gewissen verpflichtet, auf Ihren Artikel „Keine Ausnahmen für
Wiederverheiratete“ in Nr. 44, Seite 3, zu reagieren.
Ich bin 88 Jahre alt und war mit einem geschiedenen Mann verheiratet. Mein Mann war
Holländer, ich wohnte also in Holland. Damals
war ich 41 Jahre alt und hatte von der so genannten „offenen Tür“ im Erzbischöflichen
Amt gehört. Wir wohnten nur sechs Kilometer
von Haarlem entfernt und ich konnte gut mit
dem Bus dorthin fahren. Damals war Bischof
Swartkrans der Erzbischof in Haarlem. Ich
konnte ihn natürlich nicht selbst sprechen, aber
einen jüngeren Priester dort.
Nach einer längeren Unterhaltung über die
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
Ehegründe bekam ich die Erlaubnis, bei unserem Pfarrer zu beichten und konnte wieder
die Kommunion empfangen. Mein Mann war
evangelisch, hatte zwar Sympathie für die katholische Kirche, wollte aber nicht katholisch
werden.
Über 20 Jahre ist mein Mann tot, aber ich
fühle sehr mit den Menschen hier in Deutschland, die schon die ganze Zeit vom Kommunionempfang ausgeschlossen sind. Ein Mörder
hat es besser. Er kann seine Tat bereuen, beichten und darf dann wieder kommunizieren. Wer
es begreifen kann, der begreife es. Ich hoffe auf
die Barmherzigkeit Gottes.
MARIA SCHEEPERS
Anschrift der Redaktion bekannt
te der Kopf. Ich rief wieder meinen freundlichen Berater an und bat um Unterstützung.
Er sagte mir zu, eine Fachkraft vorbeizuschicken. Gott sei Dank! Der konnte den Termin
allerdings erst in fünf Tagen wahrnehmen.
Ein früherer Termin, so erfuhr ich, ging
nicht. Ach wie tröstlich, offensichtlich bin
ich nicht der Einzige, der hier ein Problem
hat, dachte ich mir. Ein Blick in meinen Terminkalender war ernüchternd: Genau dann
hatte ich im Rahmen eines meiner Ehrenämter ein Auswärtsgespräch vereinbart, dem
mehrere Personen beiwohnen sollten. Wieder rief ich meinen Berater an. Alles Bitten
und Drängen nützte nichts. Eine Terminverschiebung wäre nur nach „hinten“ möglich
gewesen. Also sagte ich endgültig zu, musste
dann aber, durchaus mühsam, eine neue Gesprächsrunde arrangieren. Mehrere Personen
unter einen Hut zu bringen, das ist bekanntlich gar nicht so einfach.
Wenn „die da in Köln-Bonn“ wüssten,
welch wichtige Aufgaben ich hier wahrzunehmen habe, bestimmt würden sie anders reagieren, glaubte ich zumindest.
Deprimiert war ich, nichts, gar nichts ging
mehr. Meine offensichtlich angeborene Ungeduld tat ein Übriges, alles zu verschlimmern. Und so befand ich mich letztendlich in
meiner eigenen Warteschleife. Freunde zeigten sich besorgt, ehemalige Kollegen und
Kolleginnen zapften andere Informationsquellen an und erkundigten sich, was denn
da bei Rüdelsteins los sei. Selbst die eigenen
weitab von Bedburg wohnenden Kinder verstanden im wahrsten Sinne des Wortes die
Weit nicht mehr.
Und ich? Ja, ich fand zunehmend Gefallen
an dieser fremdverordneten Stille. Mit meiner Frau habe ich schöne Spaziergänge gemacht, endlich wieder einmal in aller Ruhe
ein schönes Buch gelesen, mich meinem
Hobby als passionierter Brieftaubenzüchter
hingegeben, mich länger als sonst üblich bei
einem Köln-Besuch im Kölner Dom aufgehalten (und viel Neues entdeckt) und dergleichen mehr. Besinnung und Vorfreude auf die
beginnende Adventszeit vom Allerfeinsten.
Ist das eine Ruhe, wunderbar. Eigentlich
schade, dass in wenigen Tagen der alte Trott
wieder beginnt. Eine Erfahrung aber nehme
ich mit: Nämlich die Erkenntnis, dass sich
auch ohne mich die Welt weiterdreht. Und
einen Vorsatz habe ich auch gefasst: Mehr
denn je zu selektieren, was wirklich wichtig
ist und was nicht!
Also dann: Eine besinnliche Adventszeit!
KONRAD RÜDELSTEIN,
Bedburg
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RÄTSEL
Und es begab sich ... CDs zu gewinnen
W
eihnachten, eine Zeit auch zum Zuhören. Dafür eignet sich gut die neue CD
„Und es begab sich ...“ Wie der Titel sagt,
stellt diese Weihnachts-CD die Weihnachtsgeschichte in den Vordergrund und beginnt
mit Teilen aus Bachs Weihnachtsoratorium,
wie zum Beispiel die Rezitative, die die Geschichte erzählen, und die Arien „Bereite dich
Zion“ und „Großer Herr und starker König“,
die das Geschehen meditativ betrachten.
Der gesamte Programmbogen auf der CD
ist weit gespannt: Zu hören sind Werke romantischer Komponisten wie Max Reger
(„Mariä Wiegenlied“) und Peter Cornelius
(„Dass einst ein Kind auf Erden war“ oder
„Hirten wachen im Feld“). Sicher besonders
gerne werden die ebenfalls eingespielten europäischen Weihnachtslieder gehört werden,
die vielfach bekannt sind, da sie in der deutschen Weihnachtstradition heimisch geworden sind. Sie werden in einer Stimmlage mu-
54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
siziert, die den Zuhörer ermutigt einzustimmen und mitzusingen. Begleitet werden die
Sänger von hervorragenden Instrumentalisten etwa des WDR-Rundfunkorchesters.
Wer eines von drei Exemplaren der CD
„Und es begab sich ...“ gewinnen möchte,
sollte eine Postkarte mit dem Lösungswort
des Kreuzworträtsels bis zum 12. Dezember
schicken an: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, oder
eine E-Mail an die Adresse [email protected].
Wer seinem Glück nicht vertraut, kann die
CD auch zum Preis von 12,90 Euro beziehen bei REVERENZA Musik, Johann-Strawe-Weg 2, 53773 Hennef, Telefon (0 22 42)
31 94 oder im Internet.
>> www.reverenza-musik.de
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013
BUNTE SEITE
„Ich bin vor einem Monat über eine rote Ampel gefahren.“ – „Was musstest du bezahlen?“ – „3000 Euro.“ – „Was, so viel?!“ –
„Ja, was meinst du, was so eine Ampel kostet!?“
Das frisch verheiratete Paar unterhält sich.
Flüstert sie überglücklich: „Liebling, bald
sind wir nicht mehr allein.“ Er springt vor
Freude in die Luft und fragt: „Ist das wahr?
Und wann?“ Antwortet sie: „Morgen! Um
vier Uhr sollst du meine Mutter vom Bahnhof abholen...“
„Ätsch ... Die Pilze in der Suppe sind gar nicht vom Markt ... Die habe ich alle im Wald gefunden!“
(Cartoon: Jakoby)
An der Theaterkasse. „Das geht aber nicht,
junger Mann. Sie müssen sich hinten anstellen!“ – „Unmöglich, da steht schon einer.“
ein Kind?“ „Aber nein“, erwidert er. „Ich bin
immer so dick.“
si gehen wollte, und jetzt bringt er die Autoschlüssel...“
Ein Mann steht vor dem Klassenzimmer. Da
fragt ihn eine junge Lehrerin: „Erwarten Sie
„Unser Dackel wird auch immer fauler. Früher brachte er mir die Leine, wenn er Gas-
Zwei Holzwürmer treffen sich im Käse. Fragt
der eine: „Auch Probleme mit den Zähnen?“
29. November 2013 | Ausgabe 48/13
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BERICHT
Beten im Viertelstundentakt
Kölner Gemeinde St. Severin gestaltet „Tag des Gebets“ mit 24-stündiger Gebetskette
E
s in der Nacht zu tun, scheint besonders beliebt zu sein. Doch auch der frühe Morgen und der Nachmittag kommen in
Betracht. Zum dritten Mal lud die Gemeinde St. Severin die Gläubigen ein, im Gebet
24 Stunden vor Gott zu sein. Die 24-stündige Gebetskette löst damit das „Ewige Gebet“
ab, dessen Beteiligung in den letzten Jahren
stark nachgelassen hat.
In der Kirche St. Maternus hatte sich in den
vergangenen Jahren die Hausgemeinschaft mit
ihren Geistlichen Pfarrer Josef Embgenbroich
und Pfarrer Johannes Krautkrämer mit den Bewohnern des Hauses an der Alteburger Straße
morgens um 6 Uhr zum gemeinsamen Gebet
in der Kirche versammelt. In diesem Jahr wollte Bewohnerin Nicole van Achten wegen ihrer
starken Erkältung während der Gebetszeit lieber im Bett bleiben. Ihre Gebetszeit war um 6
Uhr, zu der sie sich ganz bewusst den Wecker
gestellt hat. Die Gebetszeiten sind jeweils auf
einen 15-Minuten-Takt festgelegt.
Beten bedeutet
zur Ruhe zu kommen
Die 47-jährige Verwaltungsangestellte hat
eine Vorliebe für Psalmen; nach dem Beten
lässt sie das Gelesene gerne in Ruhe nachklingen. Denn für sie bedeutet Beten, zur Ruhe zu
kommen, um dann um die nötige Kraft zu bitten, bestimmte Dinge zu meistern. Sie bittet um
Mut, Beistand und Durchhaltevermögen.
96 Beter hatten sich in den Gebetsplan in
Form von kleinen Karten mit ihren Wunschzeiten eingetragen. Auch Familien und andere
Gemeinschaften wie die Schwestern vom Severinsklösterchen nahmen die Gebetszeiten wahr.
Gebetet wurde von Samstagabend, 18 Uhr, bis
zum Sonntagabend. Um 18 Uhr wurde die Gebetskette mit einer Messe in St. Maternus beendet. Die Schwestern nahmen besonders gerne
die Zeiten zwischen 2 und 3 Uhr in der Nacht
wahr, „da wir zu diesen Zeiten eh kaum schlafen können“.
Pfarrer Johannes Quirl unterstützt die Initiative der Liturgiewerkstatt der Gemeinde und gestaltete den Familiengottesdienst zu seiner persönlichen Gebetszeit. Er warb nach der Messe darum, am „Tag des Gebets“ besonders die
Kommunionkinder „mit ins eigene Gebet zu
nehmen“. Jeder Besucher nahm einen Namen
eines Kindes mit nach Hause, das er dann bis
Nicole van Achten zeigt die Tafel mit den einzelnen Gebetszeiten im Viertelstundentakt, für die
sich Interessenten eintragen konnten.
(Foto: Rummel)
zum Tag der Erstkommunion betend begleiten
wird.
Ihre Gebetszeit erfüllte die 44-jährige Claudia Leesmeister auf dem Weg von zu Hause in
die Kirche. Ihre eigentliche Wunschzeit war
schon besetzt; gerne hätte sie mit ihren Kindern
Anna und Maurice-Joel wie in den vergangenen
Jahren gemeinsam gebetet. Im letzten Jahr hatte sie mit den Kindern Kerzen angezündet und
die Viertelstunde rund um das Gebet zelebriert.
Dieses Mal betete sie alleine und fasste darin
ihren Dank für ihr Leben zusammen, und die
Tagesmutter vergaß in „ihren“15 Minuten nicht
die Flüchtlinge von Lampedusa, für die sie um
eine friedliche Lösung der Probleme bat.
Schlechtes Gefühl wenn man
die Gebetskette durchbricht
Anna (26) und Pascal Bruch (28) waren mit
Freunden im Kino, anschließend in einer Bar.
Gegen 0.30 Uhr wurden sie müde und beschlossen schlafen zu gehen, nicht ohne vorher den
Wecker auf 1.30 Uhr zu stellen. Diese Zeit hatten sie sich freiwillig ausgesucht und sich auch
strikt daran gehalten. „Wir hätten ein schlechtes
Gefühl, wenn durch uns die Gebetskette unterbrochen würde“, berichteten die Religionslehrerin und der Versicherungskaufmann. Sie hatten sich vorher Gebete herausgesucht, die sie
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sich dann gegenseitig vorlasen, in ihr stilles Gebet schlossen sie Annas Vater ein, der gesundheitliche Probleme hat.
Die Idee zur Gebetskette kam von Ingrid
Rasch, die sich in der Pfarrcaritas und in der
Pfarrbriefredaktion engagiert. Sie hatte gelesen,
dass es in Köln-Vingst bereits eine solche Aktion gebe. Mit der Idee kam sie überall gut an
und freute sich auch in diesem Jahr wieder über
die gute Resonanz. „Die einzelnen Gebetskärtchen haben reißenden Absatz gefunden“, bestätigte Nicole van Achtern erfreut. Mit dieser Aktion sei das Thema „Gebet“ wieder in den Mittelpunkt des Interesses gestellt worden. Die Gebetszeit von Ingrid Rasch begann um 1 Uhr 45;
auch sie wählte die nächtliche Zeit, weil „ich da
eine stärkere Konzentration verspüre“, so die
68-Jährige. Sie genoss es, Teil einer unsichtbaren Gemeinschaft zu sein und wäre nie auf die
Idee gekommen, „ihre“ Zeit zu verschlafen, sie
wollte auf keinen Fall die Solidargemeinschaft
des Gebets verlassen. Länger als vorgeschrieben betete die 76-jährige Roswitha Amberge,
die sich nach einem Abend vor dem Fernsehen
bereits um 22.25 Uhr mit dem Rosenkranz hinsetzte, ein Gesätz betete und zusätzlich Texte
aus dem „Magnificat“ las. Selbst bis nach Mallorca, Dinslaken und Amerika kamen die Gebetskärtchen von St. Severin, und auch dort
wurde es am liebsten in der Nacht getan.
FELICITAS RUMMEL
Ausgabe 48/13 | 29. November 2013

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