Forschung und Entwicklung in Baden-Württemberg

Transcription

Forschung und Entwicklung in Baden-Württemberg
statistik
Ausgabe 2012
Forschung und Entwicklung
in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg belegt
auch 2009 europaweit
wieder Platz Eins
Im Jahr 2009 belegte Baden-Württemberg bei der
Forschungs- und Entwicklungsintensität (FuE) im
Vergleich mit den 27 EU-Staaten erneut den Spitzenplatz, nachdem von der Wirtschaft, den Hochschulen und den Einrichtungen außerhalb der
Hochschulen zusammen 4,8 % des Bruttoinlandsprodukts für Forschungszwecke investiert wurden.
Damit konnten die Forschungsstätten im Lande
trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise eine weitere
Steigerung ihrer FuE-Intensität um 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2007 erzielen.
Für Forschung und Entwicklung wurden im Jahr
2009 mehr als 16,3 Mrd. Euro im Land ausge­
geben. Insgesamt waren rund 121 000 Personen
in FuE tätig. Gegenüber dem Jahr 1999 entspricht
dies einem beachtlichen Zuwachs von 5,4 Mrd.
Euro bzw. 23 000 Personen. Von den 27 EUStaaten beleg­te bei der FuE-Intensität Finnland
den ersten und Schweden den zweiten Platz,
Deutschland position­ierte sich mit 2,8 % hinter
Dänemark auf Platz vier, also deutlich über dem
europäischen Mittelwert von 2 % und knapp unter dem Wert von 3 %. Diese Marke für die FuEIntensität setzte sich die Europäische Union im
Rahmen der Lissabon-Strategie zur Sicherung
der Wettbewerbs­fähigkeit und Beschäftigung
für das Jahr 2010, inzwischen fortgeschrieben
bis zum Jahr 2020, zum Ziel. Insgesamt liegen
sieben Staaten über und 20 Staaten unter dem
EU-Mittelwert.
Baden-Württemberg 2009
mit neuem Rekordwert
–Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt
im Vergleich mit den 27 EU-Ländern–
Baden-Württemberg
Finnland
%
4,8
3,9
3,6
Schweden
Dänemark
Deutschland
Österreich
Frankreich
Belgien
EU-271)
Vereinigtes Königreich
Slowenien
Niederlande
Irland
Luxemburg
Portugal
Tschechische Republik
Estland
Spanien
Italien
Ungarn
Litauen
Polen
Griechenland
Malta
Bulgarien
Zypern
Slowakische Republik
Rumänien
Lettland
3,1
2,8
2,7
2,3
2,0
2,0
1,9
1,9
1,8
1,7
1,7
1,6
1,5
1,4
1,4
1,3
1,2
0,8
0,7
0,6
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
1) Eurostat-Schätzung.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
597 12
Südwesten auch international im Spitzenfeld
Auch im weltweiten Vergleich ausgewählter
Staaten hat Baden-Württemberg die höchste
FuE-Intensität, gefolgt von Israel mit 4,5 %. Allerdings verschärft sich der internationale FuE-Wettbewerb. So lag China im Jahre 2009 zwar mit einer FuE-Intensität von 1,7 % noch deutlich hinter
Japan (3,4 %) und den Vereinigten Staaten
(2,9 %), holte aber wie auch andere asiatischen
Schwellenländer mit enormen Forschungsan-
strengungen in hohem Tempo kräftig auf. Damit
lag das Reich der Mitte bei den absoluten FuEAusgaben mit 154 Mrd. US-Dollar hinter den
Vereinig­ten Staaten, die gut 400 Mrd. US-Dollar
investierten, an zweiter Stelle und verdrängte damit Japan mit 137 Mrd. US-Dollar FuE-Ausgaben
an die dritte Stelle. Zum Vergleich: Deutschland
inves­tierte 83 Mrd. US-Dollar und Baden-Würt­
temberg 20 Mrd. US-Dollar in FuE.
Baden-Württemberg im internationalen FuE-Wettbewerb
–Forschungsausgaben1), FuE-Intensität2) und Dynamik3) 2009 im internationalen Vergleich–
Durchschnittliche jährliche Veränderung im Zeitraum 1999 bis 2009 in %
25
China
Absolute Höhe
der FuE-Ausgaben
in Mrd. USD
20
15
10
Italien
5
0
Irland
Tschechische
Republik
0
Singapur
Deutschland
Vereinigtes
Königreich
1
Südkorea
Vereinigte
Staaten
Japan
2
FuE-Intensität in %
3
100
10
Israel
Schweden
Frankreich
300
BadenWürttemberg
4
5
1) Nominale Kaufkraftparitäten; die Größe des Kreises repräsentiert die Höhe der FuE-Ausgaben. Vereinigte Staaten ohne Investitionsausgaben, vorläufig. Süd-Korea ohne FuE in Sozialund Geisteswissenschaften. Israel ohne Verteidigungsausgaben, vorläufig. – 2) FuE-Ausgaben bezogen auf das nominale Bruttoinlandsprodukt. – 3) Durschnittliche jährliche Veränderung der nominalen kaufkraftbereinigten FuE-Ausgaben zwischen 1999 und 2009.
Datenquellen: MSTI 2/2011, OECD, Eurostat, eigene Berechnungen.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
598 12
Zwischen 1997 und 2009 haben sich die Anteile der
FuE-Aktivitäten nach Asien verlagert. Hatten die drei
Schwellenländer China, Südkorea und Singapur im
Jahre 1997 zusammen einen Anteil am weltweiten
FuE-Aufkommen von nur knapp 6 %, so betrug
dieser 12 Jahre später bereits 28 %, also fast das
Fünffache, wobei insbesondere zuletzt starke An-
teilsgewinne zu verzeichnen waren. Damit lag im
Jahr 2009 der Anteil Chinas am FuE-Aufkommen
über dem der Vereinigten Staaten und der EU. Entsprechend rückläufig waren die Anteile in Japan, den
Vereinigten Staaten und den EU-27-Ländern. In
Japan ging der Anteil besonders stark zurück, er
halbierte sich im hier betrachteten Zeitraum.
Baden-Württembergs Anteil am weltweiten FuE-Aufkommen stagniert
–Anteil ausgewählter Länder am weltweiten FuE-Aufkommen 1997 bis 2009–
%
38,5
1997
2005
2007
2009
35,3 34,0
32,6
27,4
25,9
15,9
13,9 13,3
24,9 24,3 24,3
Anteil am
Zuwachs 1999 – 2009
28,0
21,4
11,5
11,2
7,4
13,4
16,8
5,9
1,8 1,7 1,7 1,7 1,5
USA
Japan
EU-27
Baden-Württemberg
Asiatische
Schwellenländer1)
1) China, Südkorea, Singapur.
Datenquellen: OECD, unveröffentlichte Berechnungen und Schätzungen des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung für das Statistische Landesamt Baden-Württemberg.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
599 12
Baden-Württemberg ist Deutschlands größter
Forschungsstandort
Im Jahr 2009 stiegen die Ausgaben für Forschung
und Entwicklung in Baden-Württemberg trotz der
Wirtschaftskrise auf das Rekordniveau von 16,4 Mrd.
Euro an, gut 4 % mehr als noch im Jahr 2007. Damit nahm der Südwesten im Bundesländervergleich
mit einem Anteil an Deutschland (67 Mrd. Euro)
von gut 24 % den ersten Platz ein, gefolgt von
Bayern (19,5 %) und Nordrhein-Westfalen (15,9 %).
Das Forschungs- und Entwicklungspersonal – gemessen in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) – wurde im
gleichen Betrachtungszeitraum um gut 4 400 auf
120 700 aufgestockt. Damit sind knapp 23 % des
gesamten FuE-Personals Deutschlands in BadenWürttemberg beschäftigt.
Betrachtet man den Anteil des FuE-Personals an
den Erwerbstätigen in Baden-Württemberg auf
Kreisebene, so war die FuE-Intensität im Stadtkreis Heidelberg sowie im Landkreis Böblingen
und im Bodenseekreis am höchsten.
FuE-Ausgaben insgesamt in Deutschland
2009 nach Bundesländern
Anteile in %
Niedersachsen
Baden-Württemberg
Hessen
8,3
24,4
9,7
Berlin
5,0
Insgesamt
67,0 Mrd.
EUR
15,9
3,7
NordrheinWestfalen
Sachsen
10,3
3,2
19,5
Bayern
Bundesländer
mit einem
Anteil < 3 %,
insgesamt1)
Rheinland-Pfalz
1) Hamburg: 2,9 %, Thüringen: 1,5 %, Schleswig-Holstein: 1,4 %, Brandenburg: 1,1 %,
Sachsen-Anhalt: 1,0 %, Bremen: 1,0 %, Mecklenburg-Vorpommern: 0,9 % und das Saarland: 0,5 %.
Datenquellen: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
600 12
FuE-Ausgaben werden vor allem im
Wirtschaftssektor getätigt
Deutschlandweit wurden 2009 mehr als zwei Drittel der gesamten FuE-Ausgaben (45 Mrd. Euro) vom
Wirtschaftssektor investiert, in Baden-Württemberg
war der Anteil des Wirtschaftssektors mit 80 %,
aufgrund der hierzulande starken technologischen
Ausrichtung, noch deutlich höher. Die übrigen
20 % der FuE-Investitionen entfielen in BadenWürttemberg etwa zu gleichen Teilen auf die beiden
anderen Sektoren Staat (außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) und Hochschulen. Mit
internen FuE-Aufwendungen in Höhe von knapp
13 Mrd. Euro und rund 88 600 Personen verfügte
die baden-württembergische Wirtschaft 2009 über
die höchs­ten FuE-Aktivitäten aller Bundesländer.
Fast 30 % der gesamten FuE-Aufwendungen der
deutschen Wirtschaft wurden damit im Jahr 2009
in Baden-Württemberg investiert, das heißt BadenWürttemberg konnte seine schon 2007 dominante
Stellung halten. Über die Hälfte der FuE-Aktivitäten
im deutschen Wirtschaftssektor findet somit weiterhin in Baden-Württemberg und Bayern statt.
Forschung und Entwicklung werden in der Industrie
unterschiedlich intensiv betrieben. Wirtschaftszweige mit besonders hohen FuE-Aktivitäten werden als FuE-intensiv bezeichnet und in die Techno­
logieklassen Spitzentechnologie und Hochwertige
Technologie untergliedert. Wissensintensive Branchen beinhalten diejenigen Wirtschaftszweige, bei
denen der Anteil der Erwerbstätigen mit Hochschul­
abschluss überdurchschnittlich hoch ist. Die Bundesländer weisen bei den FuE-Aktivitäten entsprechend
ihrer Wirtschaftsstruktur sehr unterschiedliche
Schwerpunkte auf.
In Baden-Württemberg entfiel die Hälfte der FuEAusgaben der Wirtschaft allein auf den Fahrzeugbau (der Hochwertigen Technologie zugeordnet).
2009 hatten die baden-württembergischen Kfz-Unternehmen 6,5 Mrd. Euro für FuE ausgegeben und
investierten damit so viel wie in keinem anderen
Bundesland. Rund 47 % aller deutschlandweit getätigten FuE-Ausgaben dieser Branche entfielen auf
Unternehmen aus Baden-Württemberg. Eine weitere bedeutende Branche des industriellen Forschungsstandorts im Land ist der Maschinen­bau. In dieser Branche fielen im Jahr
2009 interne FuE-Aufwendungen in
Höhe von rund 1,5 Mrd. Euro an, ein
Drittel der FuE-Inves­titionen des gesamten deutschen Maschinenbaus.
Im Land selbst liegt der Schwerpunkt
unternehmerischer Forschung des
Kraftfahrzeug- und Maschinenbaus in
der Region Stuttgart. Anders sind die
Schwerpunkte in den Regionen RheinNeckar-Odenwald und Hochrhein-Bodensee, hier liegen die Schwerpunkte
in der Branche Informations- und
Kommunikationstechnik bzw. in der
pharmazeutischen Industrie. Insgesamt konzentrieren sich die FuE-Aktivitäten der Wirtschaft besonders auf
die Region Stuttgart, wo mit knapp
44 % des baden-württembergischen
FuE-Personals rund 38 500 Personen
beschäftigt werden, davon rund ein
Drittel allein in Stuttgart und dem Landkreis Böblingen. Viele weltbekannte
Firmen der Automobil-, Maschinenbau- und Elektrobranche haben hier ihren Sitz.
FuE-Intensität im Stadtkreis Heidelberg sowie in den
Landkreisen Böblingen und Bodenseekreis am höchsten
Anteil des FuE-Personals*) im Wirtschafts-, Staats- und Hochschulsektor
an den Erwerbstätigen*) insgesamt in Baden-Württemberg 2009 nach Kreisen
In %
1,0
2,0
3,0
unter
bis unter
bis unter
und mehr
1,0
2,0
3,0
Mannheim
Landeswert: 2,6
Heidelberg
Rhein-NeckarKreis
BadenBaden
Ortenaukreis
Heilbronn
Enzkreis
Pforzheim
Rastatt
Hohenlohekreis
LKR
Heilbronn
LKR Karlsruhe
Karlsruhe
MainTauberKreis
NeckarOdenwaldKreis
Ludwigsburg
Schwäbisch Hall
Rems-MurrKreis
Ostalbkreis
Stuttgart
Calw
Freudenstadt
Rottweil
Böblingen
Tübingen
Esslingen
Göppingen
Reutlingen
Heidenheim
AlbDonau- Ulm
Kreis
Zollernalbkreis
Emmendingen
SchwarzwaldBaarKreis
Breisgau-Hochschwarzwald
Freiburg
i. Br.
Lörrach
Waldshut
Biberach
Tuttlingen
Konstanz
Sigmaringen
Ravensburg
Bodenseekreis
Bo
de
ns
ee
*) Gemessen in Vollzeitäquivalenten. – Datenquellen: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, eigene
Berechnungen.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2012
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
31-31-12-05S
© Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH
Karte erstellt mit RegioGraph
Drei der elf Eliteuniversitäten in Deutschland befinden
sich in Baden-Württemberg
Die Universitäten des Landes, drei von ihnen ge­
hören zu den elf Eliteuniversitäten Deutschlands
(Stand Juni 2012), sind die zentralen Forschungsträger im Hochschulsektor und schaffen mit ihrem
Schwerpunkt in der Grundlagenforschung die Basis
für technologische Innovationen, insbesondere
durch Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen. An den Hochschulen des Landes, die
neben den Universitäten auch die Fachhochschulen
und die Duale Hochschule umfassen, waren 2009
rund 18 500 Personen – gemessen in VZÄ – mit
FuE-Tätigkeiten beschäftigt. Dies entspricht 16 %
des gesamten FuE-Hochschulpersonals in
Deutschland (115 441 Personen). Die Ausgaben der
Hochschulen betrugen 1,85 Mrd. Euro. Damit belief
sich der Anteil Baden-Württembergs an Deutschland (11,8 Mrd. Euro) auf knapp 16 %. Nur die
Hochschulen im bevölkerungsreichs­ten Bundesland Nordrhein-Westfalen gaben 2009 mehr für
Forschung und Entwicklung aus. Drittmittel – eingeworben von öffentlichen oder privaten Stellen
zur Förderung von Forschung und Entwicklung –
Entwicklung der FuE-Intensität in Baden-Württemberg –
FuE-Ausgaben in der Wirtschaft dominieren
FuE-Intensität in %
0,43
0,39
0,42
0,42
0,42
0,39
Hochschulsektor
Staatssektor
0,54
0,44
0,42
0,45
0,42
0,43
0,40
0,41
0,41
0,40
2,99
3,05
3,09
3,40
3,81
2,84
3,57
2,69
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
2009
Wirtschaftssektor
Datenquellen: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
spielen für die Hochschulen zur Finanzierung ihrer FuE-Aufgaben eine immer größere Rolle. Im Jahr 2009
finan­zierten die Hochschulen aus dieser Einnahmequelle FuE-Ausgaben in
Höhe von 898 Mrd. Euro, dies sind
179 Mrd. Euro mehr als noch im Jahr
2007.
601 12
Forschung und Entwicklung im Wirtschaftssektor
in Deutschland 2009 nach Technologieklassen
1)
FuE-Intensität in %
1,0
1,5
2,0
2,5
unter
bis unter
bis unter
bis unter
und mehr
1,0
1,5
2,0
2,5
SchleswigHolstein
MecklenburgVorpommern
Deutschland: 1,9
Drittmittel der
Deutschen
Forschungsgemein­
schaft und des
Bundes steigen
Die Hochschulforschung wird über Drittmittel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der gewerblichen
Wirtschaft, vom Bund, der EU, Hochschulfördergesellschaften, Stiftungen,
den Ländern und den Gemeinden gefördert. Im Zeitraum 2005 bis 2009
wurden in Baden-Württemberg die
Zuwen­dungen von der DFG und vom
Bund absolut betrachtet am höchsten
aufgestockt und betrugen zuletzt 37 %
(DFG) bzw. 20 % der Drittmittel insgesamt. Einen bedeutenden Anteil leis­
tet auch die gewerbliche Wirtschaft
mit inzwischen 22 % aller Drittmittel.
Hamburg
Anteil der
2)
Technologieklassen in %
Spitzentechnologie
Hochwertige Technik
Wissensintensive
Dienstleistungen
Restliche
Wirtschaftszweige
Bremen
Niedersachsen
Berlin
SachsenAnhalt
NordrheinWestfalen
Brandenburg
Sachsen
Hessen
Thüringen
RheinlandPfalz
Saarland
Bayern
Deutschland
BadenWürttemberg
1) Interne FuE-Aufwendungen bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt.– 2) Anteil der internen FuE-Aufwendungen
einer Technologieklasse bezogen auf die gesamten internen FuE-Aufwendungen eines Bundeslandes.
Datenquelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2012
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
31-31-12-03S
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Karte erstellt mit RegioGraph
FuE-Ausgaben werden zunehmend über Drittmittel finanziert
–Anteil der Drittmittel an den FuE-Ausgaben in Baden-Württemberg seit 1995–
%
60
Universitäten
Verwaltungshochschulen/ Hochschulen
für angewandte Wissenschaften
50
40
30
20
10
0
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Datenquellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
602 12
Baden-württembergischer Staatssektor im Mittelfeld
Zum Staatssektor zählen alle öffentlichen und über­
wiegend öffentlich geförderten Einrichtungen für
Wissenschaft, Forschung und Technik außerhalb
der Hochschulen. Baden-Württemberg ist Standort
von über 100 dieser FuE-Einrichtungen und bietet
damit ein breites Spektrum an außeruniversitären
Forschungseinrichtungen. Bezogen auf das Brutto-
inlandsprodukt beliefen sich die FuE-Ausgaben des
Staatssektors in Baden-Württemberg 2009 auf gut
0,4 %. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern
belegte der Südwesten hier einen Platz im Mittelfeld.
Vor Baden-Württemberg befinden sich die Stadtstaa­
ten und alle neuen Bundesländer. Baden-Würt­tem­
berg liegt trotz allem über dem Länderdurchschnitt.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist der
größte Drittmittelgeber im Hochschulsektor
–Drittmitteleinnahmen der Hochschulen in Baden-Württemberg–
Mill. EUR
2005
331
229
189
163
178
195
2007
2009
182
98
133
68 70 80
64
80 81
20 18
Deutsche
Forschungsgemeinschaft
Gewerbliche
Wirtschaft1)
Bund2)3)
19
EU und
Hochschulförder- Länder und
internationale gesellschaften Gemeinden/Gv.
Organisationen und Stiftungen
6
12
11
Sonstige
1) Einschließlich sonstiger nichtöffentlicher Bereiche. – 2) Ohne Zuweisungen nach dem Hochschulbauförderungsgesetz, Überlastprogramm, dem Graduierten- und Bundesausbildungsförderungsgesetz sowie für die sonstige Förderung von Studenten. – 3) Einschließlich Bundesagentur für Arbeit.
Datenquellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
603 12
Im Jahr 2009 waren im baden-württembergischen
Staatssektor 13 600 Personen beschäftigt, das entspricht einem Anteil von 17 % am FuE-Personal
dieses Sektors in Deutschland. Innerhalb BadenWürttembergs sind 43 % der Beschäftigten des
Staatssektors in den beiden Zentren der HermannHelmholtz-Gesellschaft (Karlsruher Institut für Technologie KIT und Stiftung Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ) tätig.
FuE-Ausgaben im Staatssektor Baden-Württembergs 2009
bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt
%
Rheinland-Pfalz
0,17
Hessen
Bayern
Nordrhein-Westfalen
Schleswig-Holstein
Deutschland: 0,41
0,22
0,29
0,32
0,34
Saarland
0,38
Niedersachsen
0,41
Baden-Württemberg
Sachsen-Anhalt
Hamburg
Thüringen
0,44
0,46
0,48
0,50
0,68
Mecklenburg-Vorpommern
0,71
Brandenburg
0,81
Sachsen
0,85
Bremen
Berlin
1,23
Datenquellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Ausweitung der Forschungsintensität im Bundesvergleich unterdurchschnittlich
Die FuE-Ressourcen haben sich im Staatssektor in
Baden-Württemberg im zeitlichen Verlauf – allerdings
ausgehend von dem erreichten hohen Niveau –
schlechter als der Bundesdurchschnitt entwickelt.
Während die Zahl des FuE-Personals hierzulande in
den 8 Jahren zwischen 2001 und 2009 lediglich um
14 % zunahm, belief sich der Zuwachs in Deutschland insgesamt auf gut 20 %. Bei den FuE-Ausgaben sind die Unterschiede noch deutlicher: Dem
Zuwachs von gut 20 % in Baden-Württemberg stehen fast 40 % im Durchschnitt Deutschlands gegenüber.
604 12
Fast die Hälfte des FuE-Personals im Staatssektor
forscht in den beiden Helmholtz-Zentren
–FuE-Personal in VZÄ 2009 in den Forschungseinrichtungen
des Staatssektors–
Anteile in %
Sonstige öffentlich
geförderte Einrichtungen
Institute der
HelmholtzGesellschaft
Institute der
Leibnitz-Gemeinschaft
(„Blaue Liste“)
11
4
15
Insgesamt
13 596
VZÄ
Institute der
Max-PlanckGesellschaft
22
Institute der Fraunhofer-Gesellschaft
6
43
Bundes- und
Landesforschungseinrichtungen
Datenquellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
605 12
FuE-Ausgaben im Staatssektor gehen vor allem in
naturwissenschaftlich-technische Forschung
Die im Jahr 2009 vom baden-württembergischen
Staatssektor aufgewendeten Mittel in Höhe von
1,5 Mrd. Euro gingen zu rund 80 % in die Wissenschaftszweige Ingenieur-, Agrar- und Naturwissenschaften. Dies sind 3 Prozentpunkte weniger als noch
im Jahr 2007. Auf die humanmedizinische Forschung
entfielen mit einem Anteil von knapp 11 % rund
1 Prozentpunkt mehr und auf die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung mit gut 9 % knapp
3 Prozent­punkte mehr als im Jahr 2007.
FuE-Ressourcen der außeruniversitären
Forschungseinrichtungen im Land entwickeln sich
in den letzten sechs Jahren nur unterdurchschnittlich
– FuE-Ressourcen im Staatssektor in Baden-Württemberg
und Deutschland von 2001 bis 2009–
2001 ^
= 100
140
135
130
125
Ausgaben
Deutschland
Baden-Württemberg
Forschung und Entwicklung (FuE) und
FuE-Intensität
Innerhalb der Wirkungskette von Bildung und Forschung,
Innovation, Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung ist FuE von herausragender Bedeutung. Die
FuE-Ausgaben und das FuE-Personal gelten als zentrale
Input-Größen im Forschungs- und Innovationsprozess
und als wesentliche Voraussetzung für die Innovationsfähigkeit eines Landes. Im Rahmen der Lissabon-Strategie
haben sich die EU-Mitgliedsländer bis zum Jahre 2010
eine FuE-Ausgabenintensität von 3 % zum Ziel gesetzt.
Dieses Ziel wurde nach 10 Jahren in der EU 2020-Strategie bekräftigt.
Die FuE-Ausgabenintensität einer Volkswirtschaft wird
dabei als Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt berechnet, die FuE-Personalintensität als Anteil des
FuE-Personals an den Erwerbstätigen. Die FuE-Intensität
zeigt somit die relative Bedeutung von Forschung und
Entwicklung an und ist eine der wichtigsten Kenngrößen
zur Beurteilung des Innovationspotenzials eines Landes,
einer Region oder eines Wirtschaftszweiges.
Forschung und Entwicklung wird durchgeführt in Hochschulen, in öffentlichen und überwiegend öffentlich geförderten Forschungseinrichtungen außerhalb der Hochschulen (im sogenannten „Staatssektor“) sowie in den
Forschungseinrichtungen der Wirtschaft. Während sich
die universitäre Forschung durch eine thematische und
methodische Breite von Grundlagenforschung auszeichnet, wird an Fachhochschulen eher anwendungsorientiert geforscht. Die Schwerpunkte der außeruniversitären
Forschungseinrichtungen reichen von der Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung, während die
Forschung des Wirtschaftssektors deutlich anwendungsorientierter und auf unmittelbar verwertbare Ergebnisse
ausgerichtet ist. Dabei gilt das erfolgreiche Zusammenspiel von Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen – insbesondere im Sinne
eines effizienten Wissenstransfers – als wichtiger Treiber
für Innovation.
120
115
110
105
100
95
90
Personal
125
120
115
110
105
Weitere Informationen:
Umfassende Kenngrößen zu den FuE-Ressourcen in Baden-Württemberg und Deutschland sind kostenlos abrufbar unter:
100
95
90
2001
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
2009
Datenquellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
http://www.statistik-bw.de/VolkswPreise/Landesdaten/
FuE.asp
606 12
Weitere Informationen:
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Böblinger Straße 68, 70199 Stuttgart
[email protected], www.statistik-bw.de
Telefon: 0711/641 - 24 83/ -24 61 (Fachauskünfte)
0711/641 - 28 66 (Vertrieb)
8034 12007
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2012.
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