Familienunternehmen
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Familienunternehmen
Magazin für Menschen mit Energie • 1/2011 ergo: Familienunternehmen Warum sie so beliebt sind Was sie so erfolgreich macht S M A RT H O M E LESER-AKTION Schlaue Stecker machen intelligente Steuerung erschwinglich Exklusives Genuss-Seminar mit Top-Sommelier Del Monego ergo: 4 IMPULSE Editorial • Stadtwerke Herne als Wirtschaftsfaktor • Klimaschutzflagge für die Stadtwerke Herne • Solarzellen erneuern sich selbst • 3 Fragen an Tillmann Neinhaus zu seiner Bewertung des Kulturhauptstadtjahres • E-News 6 BRENNPUNKT Familienangelegenheit: Familienunternehmen sind krisenfest und hoch angesehen. Was ist das Geheimnis ihres Erfolges? ergo: hat bei Forschern und bei Unternehmern im Mittleren Ruhrgebiet nachgefragt 10 MARKT Möbelkauf mit prima Klima: Wer bei Möbel Kröger einkauft, soll sich rundum wohlfühlen. Dafür sorgen nicht nur ein großes Sortiment und guter Service, sondern auch eine ausgefeilte Klimatechnik SmartHome: Schlaue Stecker ermöglichen eine intelligente und kostengünstige Steuerung von Geräten in Haushalt und Firma. Die Stadtwerke Herne setzen die Technik jetzt erstmals in einer Mustersiedlung ein EEG-Abgabe: Die Vergütung für Strom aus erneuerbaren Quellen belastet zunehmend die Budgets von Unternehmen und privaten Haushalten. Experten fordern jetzt ein Gegensteuern 15 TRENDS Leseraktion: Erleben Sie ein exklusives Genuss-Seminar mit Sommelier Markus Del Monego E-Mobility: Ob Smart oder Ente – Umrüster bauen x-beliebige Benziner zu Elektroautos um 18 KURZ & GUT Berdis Business: Stauland-Reise • Thermografie für Geschäftskunden • Erfinderische Energie: Der WankelMotor • Telekommunikation: TMR bietet Voice over IP Ausgabe 1/2011 6 Von Generation zu Generation geben Familienunternehmer ihr Know-how weiter – und nicht selten das Geheimnis ihres Erfolges. 12 Zum Wohlgefühl beim Möbelkauf gehört nicht nur die große Auswahl an Farben und Formen, sondern auch das richtige Klima. Bei Möbel Kröger sorgt dafür eine ausgeklügelte Technik. 15 Ein erlesenes Menü, dazu vorzügliche Weine – ein „sensorisches Diner“ mit Spitzen-Sommelier Markus Del Monego gleicht einer Reise ins Reich der Sinne. ergo: lädt seine Leser ein, dieses Genuss-Seminar der Extraklasse zu erleben. 4 IMPULSE EDITORIAL Krise? Welche Krise? Der Blick auf die Nachrichten der vergangenen Monate lässt viele von uns noch immer ungläubig staunen: Wer hätte gedacht, dass die deutsche Wirtschaft das Tal, in das die Weltfinanzkrise sie gestoßen hatte, so schnell wieder würde verlassen können? Vielleicht hatte der eine oder andere Familienunternehmer eine vage Ahnung. Oder zumindest die begründete Hoffnung. Weil er wusste, dass seine Art zu wirtschaften vorausschauend, nachhaltig und vergleichsweise krisenfest ist – und dass es viele andere genauso halten. Auch im Mittleren Ruhrgebiet, wie unser Brennpunkt zeigt. So war denn 2010 ein Jahr mit erfreulich vielen guten Nachrichten. Auch die vom Erfolg des Kulturhauptstadtjahres gehört dazu. Wenn nur ein Teil der guten Stimmung mit ins eben begonnene neue Jahr hinüberstrahlt, dann sollte es ein gutes Jahr werden! Eine gut gelaunte Lektüre wünscht Ihnen Ihre ergo:-Redaktion 309 Arbeitsplätze 563 Arbeitsplätze 727 Arbeitsplätze entstanden bei den Stadtwerken direkt entstanden durch die Stadtwerke in Herne entstanden durch die Stadtwerke im Ruhrgebiet Jobmotor Stadtwerke E nergie, Engagement und Arbeitsplätze: Das renommierte Pestel Institut hat errechnet, dass die Stadtwerke Herne viel mehr sind als nur ein Energieversorger. Sie kurbeln durch das Einkommen eigener Mitarbeiter und das ihrer Partner den privaten Konsum an und sichern so im Jahresdurchschnitt mehr als 1.200 Arbeitsplätze im Ruhrgebiet. Annähernd 600 dieser Stellen sind direkt in Herne angesiedelt. Hinzu kommen noch rund 300 Arbeitsplätze, die die Stadtwerke selber bereitstellen. Indirekt erhalten Kunden sogar einen Teil ihres Geldes von den Stadtwerken wieder zurück: Von jedem Euro, den sie für Strom zahlen, verbleiben rund 43 Cent in der Stadt. Laut Pestel-Studie zog der Energieversorger außerdem durch Kooperationen im Ruhrgebiet allein im Jahr 2008 ein Investitionsvolumen von rund 171 Millionen Euro nach sich. Die Kunden belohnen ihren lokalen Versorger im Gegenzug mit Vertrauen und hoher Zufriedenheit. Eine klassische WinWin-Situation also. « Flagge zeigen für den Klimaschutz Wer das Klima schützt, setzt auch ein Zeichen. Daher erhielten die Stadtwerke Herne vergangenes Jahr die Klimaschutzflagge für ihr Engagement beim Ausbau regenerativer Energien. Die Auszeichnung des Agenda-Beirates der Stadt Herne und der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 ist ein Symbol für aktiven Klimaschutz. Bereits seit 1997 setzen die Stadtwerke zum Beispiel auf die Nutzung von Grubengas und Solarenergie auf dem Gelände der Akademie Mont-Cenis. Aktuell beteiligt sich das Unternehmen über das Projekt Green GECCO unter anderem am Aufbau eines Windparks in Schottland. „Wir werden uns nicht auf dieser Auszeichnung ausruhen“, ver- spricht Ulrich Koch, Vorstand der Stadtwerke Herne. Die Klimaschutzflagge ist in erster Linie ein motivierendes Symbol: Im Rahmen einer lokalen Klimaschutzallianz sollen künftig auch andere bestärkt werden, sich für eine zukunftsweisende Energieversorgung einzusetzen. « Zeigen Flagge: Dirk Gleba, Vorsitzender des Herner Agendabeirats, Ulrich Koch, Vorstand Stadtwerke Herne, Thomas Semmelmann, Agenda-Beauftragter der Stadt Herne, Gerd Werner, Leiter Fachbereich Umwelt, und Sarah Gasser, Projektleiterin Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. (v. l. n. r.). 5 Selbstheilende Solarzellen In der alternativen Medizin nutzt man gern die Selbstheilungskräfte des Menschen. Mit unbelebter Materie hat derlei Fähigkeiten noch niemand in Verbindung gebracht. Bis jetzt: Forscher am renommierten Massachusetts Institute of Technology in den USA haben ein Molekül entwickelt, das Sonnenlicht einfangen und sich zugleich selbst erneuern kann. Als Vorbild diente – wie so oft – die Natur. Das neue Material imitiert Mechanismen, die auch Pflanzen bei der Fotosynthese verwenden. Die Entdeckung könnte helfen, künftig verschleißfreie Solarzellen zu bauen. Bislang sinkt der Wirkungsgrad der Anlagen mit den Jahren. Noch steckt die Entwicklung allerdings in den Kinderschuhen. « 3 Fragen an … … Tillmann Neinhaus, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der IHK Mittleres Ruhrgebiet, zu seiner Bewertung des KulturhauptstadtJahres 2010. „Imagegewinn für unsere Region“ Herr Neinhaus, Ruhr.2010 ist vor wenigen Wochen zu Ende gegangen. Was war Ihr persönliches Highlight? Ganz eindeutig das Still-Leben Ruhrschnellweg. Dieses Großereignis mit fast drei Millionen Besuchern hat in unserer Region ein Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugt, wie ich es hier noch nie zuvor erlebt habe. Ich hoffe, dass dieses Event irgendwann wiederholt wird. Was sagen die Unternehmen im Kammerbezirk? Aus der Wirtschaft waren vor Beginn des Kulturhauptstadtjahres auch kritische Stimmen zu hören. Nach anfänglicher Skepsis, die hier und da laut wurde, hat die große Mehrheit der Unternehmen Ruhr.2010 gut angenommen. Denn für unsere Region bedeutet es durchaus einen Imagegewinn, und unsere Wirtschaft ist auf ein gutes Image des Standortes angewiesen. Hat die Wirtschaft auch konkret profitiert? Unmittelbar hat die Kulturhauptstadt natürlich Hotellerie und Gastronomie einen zusätzlichen Schub verliehen. Und auch die Kreativwirtschaft hat eine Aufwertung erlebt. Dies sollte aber keine Eintagsfliege bleiben. Einen Anstieg der Unternehmensansiedlungen von außen können wir noch nicht beobachten, aber solche Entscheidungen fallen nicht von jetzt auf gleich. Wir hoffen jedoch, dass der Faktor Image auch in dieser Hinsicht mittelfristig Wirkung entfaltet. E-NEWS Mehr Azubis in der Energiebranche Die Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft haben 2010 ihr Engagement in Sachen Ausbildung noch einmal verstärkt: Mit rund 18.300 Lehrstellen wird der hohe Vorjahreswert von 18.100 Ausbildungsplätzen noch übertroffen. Das ermittelte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Die Ausbildungsquote in der Energie- und Wasserwirtschaft liegt im Schnitt bei knapp sieben Prozent und damit über dem Durchschnitt vieler anderer Branchen. Millionen Blitze über Deutschland Der Himmel über Deutschland steht mächtig unter Strom: Rund zweieinhalb Millionen Mal blitzt es jedes Jahr. Allein im Juli 2010 ergo: 1/11 schickten Gewitterwolken fast 700.000 Stromstöße herab. Keine ungefährliche Sache: 800 Menschen sind in Deutschland jährlich direkt durch Blitze betroffen. Mehr als 100 von ihnen tragen Verletzungen davon, in Einzelfällen geht die Sache sogar tödlich aus. Wer im Auto unterwegs ist oder sich in Gebäuden mit äußerem Blitzschutz aufhält, ist allerdings gegen den Strom aus heiterem Himmel gefeit. Weniger Förderung für Fotovoltaik Wer dieser Tage eine Fotovoltaikanlage in Betrieb nimmt, erhält weniger Geld für den Solarstrom als noch im vergangenen Jahr. Die Fördersätze sind um 13 Prozent gesunken. Für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde gibt es aktuell – je nach Standort und Größe der Anlage – zwischen 21,11 Cent und 28,74 Cent. 6 BRENNPUNKT » Familienbrauereien in Deutschland konzentrieren sich mehrheitlich – auch das zeichnet sie aus – auf den regionalen Markt. Und der ist für Moritz Fiege das Ruhrgebiet. « Jürgen und Hugo Fiege, Geschäftsführende Gesellschafter der Privatbrauerei Moritz Fiege (Bochum) ergo: 1/11 7 Es bleibt in der Familie Familienunternehmen sind ein Phänomen: Sie genießen hohes Ansehen, haben Wirtschaftskrisen erfolgreich gemeistert und gelten als beliebter Arbeitgeber. Was ist ihr Geheimnis? ergo: hat sich im Mittleren Ruhrgebiet auf Spurensuche begeben. D r. Oetker aus Bielefeld, Löwensenf aus Düsseldorf oder Haniel aus Duisburg: Jeder kennt diese großen Namen. Bundesweit. Aber kaum jemand macht sich heute bewusst: Auch diese Traditionshäuser sind vor Generationen als kleines Familienunternehmen gestartet. Eine Lagerhalle, ein paar Rohstoffe und der Wille, es gemeinsam zu schaffen – so sah damals häufig das Startkapital der Gründer aus. Als Familienunternehmen sind sie stetig gewachsen und haben über Generationen etwas geschafft, was manch andere im schnelllebigen globalen Börsengeschäft nicht immer konnten: Sie sind gute Adressen geblieben, mit denen man gerne Geschäfte macht. Sie sind Marken, bewusst lange gepflegt und so vertraut wie der Löwenkopf auf dem Senfglas. Und: Sie sind ein wichtiger Motor für die Wirtschaft sowie beliebte Arbeitgeber. „Die Familie versorgt das Unternehmen mit einem ganz besonderen Bündel an Ressourcen“, sagt Professor Dr. Arist von Schlippe. Er untersucht am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) die Bedingungen, unter denen Familienunternehmen ihre Potenziale nachhaltig ausschöpfen können. Doch sieht der Wissenschaftler die Familie durchaus auch als mögliche Quelle von Unvorhersehbarkeiten: Geschwisterstreit, Neid oder Beziehungsprobleme zum Beispiel. Unvorhersehbarkeiten, die ein Großteil der Familienunternehmen aber offensichtlich erfolgreich meistert – wie sonst könnten sich so viele von ihnen so lange am Markt behaupten? In Deutschland verzeichnet man etwa 3,1 Millionen Unternehmen, davon machen Familienunternehmen je nach Definition zwischen 70 und 95 Prozent aus. Einige Wissenergo: 1/11 schaftler sprechen nur dann von Familienunternehmen, wenn die Familie im operativen Geschäft tätig ist. Andere fassen den Begriff weiter: Sie sagen, ein Familienunternehmen ist auch dann eines, wenn die Familie noch einen gewissen Einfluss auf die Belange des Unternehmens ausübt. Nach einer eher breit gefassten Definition des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) sind 95,3 Prozent aller deutschen Unternehmen Familienunternehmen. Auf sie entfallen 41,1 Prozent aller Umsätze und 61,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Allein in NRW rechnet man mit etwa 600.000 Familienunternehmen. Das birgt Potenzial, denn Unternehmen in familiärer Hand genießen laut einer aktuellen Studie hohes Vertrauen und gelten als Gewinner des Aufschwungs. Das ergab eine Untersuchung vom Bundesverband Deutscher Industrie, der Deutschen Bank und des IfM: „Sie sind mit wetterfesten Geschäftsmodellen in die Krise gegangen und werden auch überproportional vom Aufschwung profitieren“, heißt es in der Studie. Ob Banken, Kunden, Mitarbeiter oder Wirtschaftswissenschaftler, sie alle stellen den Familienunternehmen gute Zeugnisse aus. Sie loben kurze Entscheidungswege, Standorttreue, einen besonnenen Umgang mit Kapital. „Wer dann noch darauf achtet, seine Nachfolge im Familienunternehmen klar zu regeln, der hat sehr gute Karten für einen langen Fortbestand“, sagt Professor Arist von Schlippe. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 100.000 Unternehmen bald genau vor dieser Aufgabe stehen. Wittener Experte für Familienunternehmen: Professor Dr. Arist von Schlippe. Eine Herausforderung, die offensichtlich nicht wenige überfordert. Denn in die vierte Generation schafft es nur eine Minderheit von weniger als fünf Prozent der Familienunternehmen, fand das Institut heraus. Bei der Bochumer Privatbrauerei Moritz Fiege, deren klinkerroter Firmensitz imposant ins Auge fällt, hat die Unternehmerfamilie offenbar alles richtig gemacht. Bereits in vierter Generation lenken die Gebrüder Jürgen und Hugo Fiege zusammen die Geschäfte mit dem Gerstensaft. Besonders vorbildlich ist ihr Umgang mit der Zukunft des Hauses: „Im Rahmen einer Familienverfassung haben wir festgelegt, wie wir die Geschicke des Unternehmens über die vierte Generation hinaus fortführen werden“, sagt Hugo Fiege. Bei der Privatbrauerei ist man besonders stolz auf die hohe Kontinuität in der Führung. Das Wittener Familienunternehmen Voss Federn, das seit 1926 technische Federn herstellt, hat erst kürzlich den Generationswechsel vollzogen. Im April vergangenen Jahres 8 BRENNPUNKT » Unser wichtigster Leitsatz lautet nicht: ,Wir wollen der Größte und Schönste sein‘, sondern ,Bestand durch Ehrlichkeit und Qualität‘. Meine Verantwortung ist es, das im Alltag umzusetzen. « Karl Brinker, Geschäftsführer der Bäckerei Brinker (Herne) hat Bernd Voss (34) das Geschäft von seinem Vater Dietrich übernommen. Zuvor hatten die beiden ein Jahr lang gemeinsam das Unternehmen gelenkt. Auch hier war der Übergang gut geregelt. Der junge Chef, der für 45 Mitarbeiter Verantwortung trägt, sieht dabei entspannt in die Zukunft. Denn er plant auf lange Sicht, seine unternehmerischen Entscheidungen fällt er lieber mit dem Blick auf übermorgen: „Natürlich muss das Unternehmen Geld verdienen. Aber vielleicht ist die Gier bei uns nicht so groß“, sagt er und gibt ein Beispiel: „Wenn ich mich jetzt für eine große Investition entscheide, mache ich nächstes Jahr weniger Profit. Aber langfristig sichert das den Fortbestand unseres Unternehmens. Und das ist mir wichtiger.“ Damit nennt er einen weiteren Aspekt, der Familienunternehmen so sicher durch die Krise gebracht hat: Die langfristige Orientierung ist einer der bedeutendsten Erfolgsfaktoren. Wer sich zum Beispiel in guten Jahren eine finanzielle „Speckschicht“ zulegt, statt hohe Ausschüttungen vorzunehmen, den werfen auch magere Zeiten nicht so schnell aus der Bahn. Als fast genauso wichtig empfinden Unternehmer wie Kunden die regionale Veran- kerung. Diese Tradition ist mittlerweile zu einer Art Wohlfühlfaktor in der unübersichtlichen globalen Welt geworden. „Bier braucht Heimat“, heißt es bei Fiege, und: „Heimat braucht Bier.“ Bei der Bäckerei Brinker in Herne setzt auch Geschäftsführer Karl Brinker auf Nordrhein-Westfalen 135 BadenWürttemberg Sonstige Bundesländer 101 165 Bayern 99 Familiäres NRW Von den 500 größten Familienunternehmen Deutschlands * haben die meisten ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen. * gemessen an den Beschäftigtenzahlen die lokale Karte: „Brinker kommt aus Wanne-Eickel, der ehemaligen Stadt des Brotes mit damals mehr als 60 Brotfabriken. Das macht mich stolz.“ Karl Brinker selbst mag das Ruhrgebiet sehr, vor allem die Menschen. Er führt das Back-Unternehmen, das 1919 von seinem Großvater gegründet wurde, in dritter Generation mit großem Engagement. Karl Brinker ist Entscheider, Lenker, Ansprechpartner. Er weiß genau, wofür sein Name steht: „Was mir nicht schmeckt kommt auch nicht ins Sortiment.“ Es gibt noch weitere Gründe, die laut Untersuchungen des WIFU Familienunternehmen so effektiv machen: Wer es versteht, die Familie als Ressource im Dienste des Unternehmens zu nutzen, hat durch die Loyalität, das Vertrauen und die Bindungen enorme Wettbewerbsvorteile. „Es gibt Unternehmen, die extra Familientage zelebrieren, um diesen Zusammenhalt zu stärken“, berichtet Arist von Schlippe. Zudem finden sich in Familienunternehmen häufig eine große Zahl sogenannter identitätsstiftende Wertesysteme. Ein ausgeprägtes Wir-Gefühl, langfristige Kundenbindungen und eine große Wertschätzung der Mitarbeiter – das bringt Pluspunkte. Der persönliche Umgang ist vielen besonders wichtig. ergo: 1/11 9 Auch Karl Brinker sieht das so: „Der Kontakt zur Belegschaft geht schon über ein normales Arbeitgeber-Mitarbeiter-Verhältnis hinaus. Wir feiern gemeinsam ein Sommerund ein Weihnachtsfest. Und wer Lust hat, kommt außerdem immer am ersten Samstag auf die Cranger Kirmes, dann trinken wir zusammen ein Bier oder essen eine Wurst.“ Und Bernd Voss in Witten meint: „Ich möchte jeden Mitarbeiter mit Namen ansprechen können. Das ist für mich eine Frage des Respekts.“ Lange Dienstwege, die gibt es bei Voss Federn auch nicht. Es gilt das Prinzip der offenen Tür. „Wer etwas möchte, kann reinkommen.“ Wie gut diese Werte ankommen, vor allem bei jungen Menschen, das bestätigt eine aktuelle Kienbaum-Studie unter Studierenden der Wirtschaftswissenschaften. 60 Prozent der 286 Befragten möchten demnach lieber bei einem großen Familienunternehmen arbeiten als bei einer börsennotierten Aktiengesellschaft. „Eine hohe emotionale Ausschüttung, also ein positives Miteinander, hohe Anerkennung und gegenseitige Wertschätzung, bewirkt, dass es oft schon reicht, einfach Teil des Teams zu sein“, sagt Arist von Schlippe. Auf diese Weise steigt die Bereitschaft, sich im Unternehmen zu engagieren. So scheint der neue deutsche Wirtschaftsboom nicht nur mit der hohen Exportzahl hiesiger Firmen zusammenzuhängen, sondern auch damit, dass sich hier eine bestimmte Unternehmenskultur über Generationen herausgebildet hat. Wer an der Wittener Universität Professor Arist von Schlippe fragt, was nun die Nicht-Familienunternehmen von den Familienunternehmen lernen können, der erhält denn auch genau die Antwort: „Unternehmenskultur.“ « L E S E R S E RV I C E Worauf müssen Familienunternehmer achten, wenn sie Erfolg haben möchten? Wie stellt man frühzeitig sicher, dass die Nachfolge geregelt ist? Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU), das seit Oktober den bundesweit ersten Studiengang für Family-Business-Management anbietet, beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Familienunternehmen. Exklusiv für ergo:-Leser haben die Forscher den Leserservice „Familienunternehmen führen, Komplexität managen“ zusammengestellt. Wenn Sie die Anregungen nutzen möchten, füllen Sie einfach beiliegendes Antwortfax aus. » Als Familienunternehmen haben wir kurze Entscheidungswege. So können wir schnell reagieren und flexibel auf neue Anforderungen eingehen. Das schätzen unsere Kunden sehr. « Bernd Voss, Geschäftsführer von Voss Federn (Witten), mit seinem Vater Dieter ergo: 1/11 10 Während diese Kundinnen sich Weltstadt des Wohnens – und Möbel Kröger Das Essener Möbelhaus Kröger bietet auf vier Etagen Einrichtungsideen aller Art. Damit sich die Kundschaft wohlfühlt, schaffen die Verantwortlichen mit moderner Technik verschiedene Klimazonen. Oliver Hölter kann die gesamte Heiz- und Lüftungsanlage vom Schreibtisch aus steuern. E s ist eine steife Brise, die hoch über den Köpfen der nichts ahnenden Kunden weht. Sie zersaust das Haar und sorgt zugleich dafür, dass an 27 verschiedenen Stellen auch 27 verschiedene Klimaeinstellungen ermöglicht werden können. Die Brise ist das luftige Geheimnis in 25 Metern Höhe. Herr der Brise ist Oliver Hölter. Der 41jährige Technische Leiter sorgt seit neun Jahren für gutes Klima, funktionierende Drehtüren und perfekt gedimmtes Licht im Essener Möbelhaus Kröger. „Ich bin eigentlich Mädchen für alles“, erklärt er und zählt seine Aufgaben auf: „Brandschutz, Arbeits- schutz, Sanitäranlagen, Heiz- und Belüftungstechnik.“ Die Breite seiner Verantwortung lässt sich am Rhythmus des Telefonklingelns erahnen: Es vergehen kaum fünf Minuten, bis es sich wieder meldet und Oliver Hölter einen seiner drei Mitarbeiter durch das Haus schicken muss. Die „Weltstadt des Wohnens“, wie es in großen Buchstaben an der Fassade steht, wurde im April 2000 eröffnet. Auf einer Verkaufsfläche von rund 30.000 Quadratmetern finden die Kunden Polstergarnituren, Küchen, Schreib- und Esstische, Gardinen, Lampen und was sonst noch alles Platz in deutschen Haushalten hat. Das Stammhaus in EssenSteele war mit knapp 15.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche schnell zu klein geworden. Dass man am zweiten Standort mit einem bekannten schwedischen Möbelhaus direkt nebenan einen großen Mitbewerber hat, fällt nicht sonderlich ins Gewicht. „Die sind ganz anders ausgerichtet als wir, was die Kundenwünsche angeht“, sagt Oliver Hölter. „Wir ergänzen uns sogar recht gut.“ Bei Kröger wird viel Wert auf qualitativ hochwertige Produkte und die persönliche Beratung gelegt. ergo: 1/11 MARKT Kundenporträt 11 in der Ausstellung beim Sofakauf beraten lassen, sorgt modernste Technik für das passende Wohlfühlklima. des Klimas Angefangen hatte alles bereits 1884 mit einer kleinen Möbelschreinerei. Mittlerweile steht der Vertrieb der Einrichtung im Mittelpunkt des Geschehens. Allein das Angebot an Küchen füllt eine komplette Etage im Haus. » Wer Sinn für Stil und Qualität hat, wird bei uns garantiert fündig.« Oliver Hölter Auf seine eigene Ausstattung kann der Technische Leiter ebenfalls stolz sein. Per Computerprogramm steuert er die große Heizund Lüftungsanlage im Obergeschoss von seinem Schreibtisch aus. Insgesamt 24 Motoren mit einer Leistung von jeweils 37 Kilowatt sorgen dafür, dass pro Stunde rund 500.000 ergo: 1/11 Kubikmeter Luft durch Rohre, Membranen und Schächte zirkulieren. Während des Prozesses wärmt und kühlt die Anlage verschiedene Bereiche des Gebäudes je nach Bedarf. Wiederaufbereitet versorgt die Luft aus dem Verkaufsbereich zum Beispiel das Lager, die aus dem Lager wiederum die Tiefgaragen. Mit der Anlage, die eine der größten Deutschlands ist, lassen sich dank punktgenauer Steuerung pro Etage acht Klimazonen einrichten. Das Möbelhaus ist daher auch eine Art „Weltstadt des Klimas“. Die Vielfalt ist indirekt Teil des Verkaufskonzeptes. „Im Bistro mag es der Kunde zum Beispiel immer ein paar Grad wärmer. In den Ausstellungen reicht dagegen eine angenehme Zimmertemperatur von zirka 20 Grad“, erläutert Oliver Hölter das Prinzip der Kundenzufriedenheit durch korrektes Klima und fügt hinzu: „Ein Kunde, der sich wohlfühlt, kauft auch.“ Ein Prinzip, das die Stadtwerke Herne als Energielieferant unterstützen. Geht es nach dem Technischen Leiter des Möbelhauses, wird sich das auch nicht ändern. „Wir sind bisher sehr zufrieden mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis und vor allem mit der Kundenbetreuung“, sagt Oliver Hölter. Die Einführung eines optimierten Beleuchtungskonzeptes, der bewusste Umgang mit Lastspitzen und die Installation einer zentralen Steuerung der Haustechnik sparen jährlich rund 2.500 Kilowattstunden an Strom ein. „Wir haben zum Beispiel nur 1.500 Euro für die Software investiert, was sich aber schnell bemerkbar gemacht hat. Durch kleine Änderungen in den Einstellungen am Computer erzielen wir eine große Wirkung im gesamten Haus.“ Oliver Hölter bespricht viele technische Themen direkt mit dem Inhaber des Möbelhauses, Franz-Josef Kröger. „Er hat Spaß an der Technik“, meint der Leiter der Haustechnik zu dieser ungewöhnlich flachen Hierarchie und lässt seinen Blick über das große, offene Foyer streifen. Die gläserne Pyramide, das Erkennungszeichen des Möbelhauses, ist 25 Meter hoch und überragt damit ihr gestalterisches Vorbild, die Glaspyramide des Pariser Louvre, um knapp drei Meter. „Das Haus fasziniert mich auch nach neun Jahren jeden Tag aufs Neue“, sagt Oliver Hölter mit Stolz in der Stimme. Zum Schluss klingelt abermals sein Telefon: Die Weltstadt des Klimas ruft nach ihrem Herrn der Brise. « K O N TA K T Einrichtungs-Zentrum Kröger Hans-Böckler-Straße 80 45127 Essen Tel.: 0201 6464 - 0 Fax: 0201 6464 - 666 www.moebel-kroeger.de 12 MARKT SmartHome Ein smartes Zuhause Haustechnik Die SmartHome-Technik schont Ressourcen und Geldbeutel. Zu haben ist die intelligente und bezahlbare Steuerung für beliebige Elektrogeräte ab dem Frühjahr. Die Technologie leistet nicht nur daheim, sondern auch in Unternehmen gute Dienste. E lektrogeräte mögen für sich betrachtet eine gewisse Intelligenz besitzen. Geht es allerdings um den Stromverbrauch, sinkt ihr IQ auf einen Wert, der nicht mehr als an oder aus zulässt. Die SmartHome-Technik haucht Elektrogeräten Intelligenz ein: Die Systeme vernetzen einzelne Elektrogeräte, übermitteln ihren Stromverbrauch und erlauben deren zentrale Kontrolle. Auf diese Weise hilft SmartHome beim Stromsparen und es macht unser Leben ein gutes Stück komfortabler. Seit Längerem arbeiten Energieversorger hierzulande daran, SmartHome Wirklichkeit werden zu lassen. Die Stadtwerke Herne bieten in Kürze als eines der ersten Unternehmen ein marktreifes System an. „Bei unserer SmartHome-Lösung sind keine aufwendigen Installationen notwendig“, erläutert Rolf Hartung, Mitarbeiter Vertrieb und Marketing bei den Stadtwerken Herne, die Vorteile. Das System besteht aus steckerähnlichen Verbindungsstücken, die zwischen beliebigen Elektrogeräten und den Steckdosen sitzen. Einfach einstöpseln – fertig. Die Daten werden per Funk an eine Zentraleinheit übermittelt. Das Verlegen von Kabeln, wie es bei anderen Systemen nötig ist, entfällt. Das macht das von den Stadtwerken Herne angebotene System äußerst günstig. Auf Herner Boden zum ersten Mal in großen Stil zum Einsatz kommt die Technik in einer Mehrgenerationen-Siedlung am Stratmanns Weg in Röhlinghausen. Alle 42 Wohnungen dort erhalten SmartHome-Systeme. Automatisch zur Tagesschau um 20 Uhr den Fernseher einschalten, während des Urlaubs automatisiert zu bestimmten Zeiten das Licht anknipsen lassen oder alle Leuchten und Geräte auf einen Streich ausschalten – die Möglichkeiten sind vielfältig. In Unternehmen kann die Technik ebenfalls Beachtliches leisten. Erstmals erhält man etwa einen Überblick, wie viel Strom ein Bürogerätepark aus Computern, Druckern und Kopierern tatsächlich verbraucht. Und Strom sparen lässt sich ebenfalls: „Mit einem einzelnen Funkschalter, der sich zum Beispiel über einem vorhandenen zentralen Licht- schalter platzieren lässt, können alle angebundenen Verbraucher in einem Büro gleichzeitig ausgeschaltet werden“, erläutert Rolf Hartung. Schleichende Stromverbräuche durch Geräte, die nach Feierabend nicht abgeschaltet wurden oder im Stand-by-Modus vor sich hinschlummern, sind damit passé. Die SmartHome-Stecker können obendrein mit Bewegungssensoren gekoppelt werden. Der Effekt: Verlässt ein Mitarbeiter für längere Zeit seinen Arbeitsplatz, schalten sich Monitor, Schreibtischlampe und andere Geräte automatisch aus. „Auch die Fernkontrolle ist möglich“, sagt Rolf Hartung. Firmeninhaber können etwa feststellen, ob abends oder am Wochenende tatsächlich alle Stromverbraucher abgeschaltet sind. Und sind Sicherheitseinrichtungen per Funkstecker angebunden, können sie per SMS Alarm schlagen, sobald sie ausgelöst werden. Zugriff auf alle Daten und Einstellungen der einzelnen Geräte und Funkstecker erhält man über eine persönliche und passwortgeschützte Webseite. Jeder Funkstecker lässt sich über die zentrale Benutzeroberfläche außerdem so programmieren, dass die Elektrogeräte zu gewünschten Zeiten ein- oder ausgeschaltet werden. Noch schlauer wird die SmartHome-Technik übrigens, ist sie mit digitalen Stromzählern, den SmartMetern verbunden. Automatisch könnte dann zum Beispiel die Waschoder Spülmaschine in Zeiten ans Werk gehen, in denen der Strom gerade günstig ist. « ergo: 1/11 13 Die Mehrgenerationen-Siedlung am Stratmanns Weg in Herne wird komplett mit den „schlauen Steckern“ ausgestattet, die eine intelligente und energieeffiziente Steuerung der Haustechnik zulassen. Lange Leitung adé So lange dauert das Herunterladen eines Spielfilms (4,7 Gigabyte) über… ISDN (64 Kbit/s) ADSL (16 Mbit/s) Glasfaser (1Gbit/s) 166 Stunden 39 Minuten 38 Sekunden Hernes schnellste Wohnungen Alle Geräte schlau gesteuert ergo: 1/11 Video-Konferenzen in hoher Qualität oder rasend schnelle Up- und Downloads immenser Datenmengen – für einige Firmen in Herne ist solcher Komfort seit Längerem Alltag. Bereits vor ein paar Jahren legten die Stadtwerke Herne einen Glasfaserring, an den Unternehmen angebunden sind. Jetzt rüsten die Stadtwerke Herne die Mehrgenerationensiedlung am Stratmanns Weg in Röhlinghausen mit schnellen Glasfaseranschlüssen aus. „Alle 42 Wohnungen der Siedlung erhalten neben dem Anschluss die notwendigen Geräte, mit denen hochauflösendes HDFernsehen, Internet und Telefon über ein und dieselbe Leitung möglich werden“, erläutert Carsten Wick, Projektleiter des Glasfaser-Pilotprojektes. Unter zahlreichen digitalen TV-Kanälen können die Bewohner künftig wählen, per Flatrate unbegrenzt telefonieren und mit Highspeed im Internet surfen. Dieses sogenannte Triple-Play, das gleichzeitige Nutzen von Fernsehen, Internet und Telefon über denselben Anschluss, stellt bei Glasfaserverbindungen kein Problem dar. Denn die Übertragungsgeschwindigkeiten sind um ein Vielfaches höher als bei einem DSL-Anschluss. Der Grund: Bei DSL werden die herkömmlichen Kupferkabel genutzt, die den Datenfluss ausbremsen. Bei Glasfaseranschlüssen hingegen kommen Lichtwellenleiter zum Einsatz. Der Datenfluss ist bis zu 50 Mal schneller. Mit dem Projekt geht der Ausbau der Zukunftstechnik in Herne in eine neue Runde. Letztlich wollen die Stadtwerke so auch weitere Erfahrungen mit der Technik sammeln. Denn dies soll nicht der letzte Schritt in Sachen Glasfaserausbau in Herne gewesen sein. « 14 MARKT Energieerzeugung Einen Gang herunterschalten EEG-Abgabe Für den Klimaschutz ist es eine gute Nachricht: 17 Prozent des Stroms, der in Deutschland verbraucht wurde, stammten 2010 aus regenerativen Quellen. Der Trend ist ungebrochen – und führt aufgrund hoher Einspeisevergütungen zu einer immer größeren Belastung privater und gewerblicher Verbraucher. S chon bald dürfte jede fünfte ins Netz eingespeiste Kilowattstunde (kWh) Strom in Deutschland ohne den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid produziert werden. Während der Strom aus regenerativen Quellen das Klima entlastet, sorgt er bei Privatleuten wie Unternehmen für höhere Kosten. Genauer gesagt: für höhere Abgaben, die die Versorger auf den eigentlichen Strompreis aufschlagen müssen. Geregelt ist dies im sogenannten Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG), das die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen fördern soll. Seit dem Jahr 2000 garantiert das Gesetz den Produzenten von Strom aus Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Geothermie feste Vergütungssätze. Diese Sätze liegen zum Teil erheblich über den Börsenpreisen für konventionellen Strom und haben den Boom der – in der Erzeugung noch immer relativ teuren – Erneuerbaren hierzulande überhaupt erst möglich gemacht. Die Mehrkosten, die durch die erhöhte Ökostrom-Vergütung entstehen, werden in Form der „EEG-Abgabe“ auf jede in Deutschland bezogene kWh Strom umgelegt. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das: Je mehr regenerative Energie produziert wird, umso höher ist die EEG-Abgabe. In diesem Jahr ist sie besonders drastisch angestiegen: um gut 70 Prozent, von 2,047 auf 3,53 Cent netto je kWh. Das liegt zu einem guten Teil am starken Ausbau der Fotovoltaik. Die Ein- speisung von Solarstrom ins Netz wird besonders hoch vergütet. Angesichts solcher Steigerungsraten regt sich nicht nur bei denjenigen Widerstand, deren Budgets dadurch zunehmend belastet werden. Auch die Deutsche EnergieAgentur (dena), die den Ausbau der erneuerbaren Energien grundsätzlich gutheißt, rät dazu, einen Gang herunterzuschalten. „Das kann so nicht weitergehen“, findet dena-Chef Stephan Kohler kürzlich in der Wirtschaftswoche. Er rät dazu, den weiteren Ausbau speziell der Solarenergie mittels niedrigerer Fördersätze deutlich zu drosseln: von zuletzt rund 8.000 Megawatt auf nur 1.000 bis 2.000 Megawatt neuer Anlagenleistung pro Jahr. Ansonsten, so Kohler, würden die Kosten ausufern. Zudem gebe es noch nicht die nötigen Speicherkapazitäten, um den an sonnigen Tagen künftig immer höheren Überschuss aufzunehmen und bei trübem Wetter wieder abzugeben. Mittlerweile zeigen sich sogar diejenigen kompromissbereit, denen die Fördermittel zugute kommen: „Die Branche der erneuerbaren Energien muss im Blick behalten, dass ein weiterer exponentieller Anstieg der Umlage dem gesamten Fördersystem schaden könnte“, gab etwa Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie, im Handelsblatt zu bedenken. Die Debatte um die EEG-Abgabe hat begonnen, und sie dürfte im Laufe des Jahres noch kräftig Fahrt aufnehmen. Denn zum Jahreswechsel 2011/2012 wird eine EEG-Novelle in Kraft treten – und vorher werden die Vergütungssätze neu festgelegt. Experten halten eine deutliche Drosselung der Förderung für nicht unwahrscheinlich. Damit die zurzeit noch hohe Akzeptanz für Ökostrom in der Bevölkerung nicht schwindet. « Preistreiber Ökostrom Vergütung nach EEG für Strom aus erneuerbaren Energien (in Mrd. Euro) 15 12 9 6 3 0 1998 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 2011* * Prognose; Quelle: BDEW ergo: 1/11 TRENDS Genuss 15 Exklusives Genuss-Seminar Leseraktion Genüssliches Verkosten vorzüglicher Weine, dazu raffinierte Köstlichkeiten der feinen Küche: Ein „Diner Sensorique“ gleicht einer Reise ins Reich der Sinne. Mit ein bisschen Glück erleben Sie ein Genuss-Seminar der Extraklasse mit Meister-Sommelier Markus Del Monego. Genießen Sie mit! Wie verändert sich der Geschmack eines Weines unter dem Einfluss von Speisen und Gewürzen? Fragen wie diesen geht Markus Del Monego (r.) nach und weiht in einem exklusiven Seminar in die Kunst des Genießens ein. D ass guter Wein ein Hochgenuss ist, gilt bereits seit der Antike. Dass ein gewisses Maß an Weinkenntnissen zum guten Ton gehört, ist ein relativ neues Phänomen. „Wein hat mittlerweile in ganz Deutschland einen hohen Stellenwert“, weiß Markus Del Monego. „Das hat zum einen etwas mit Sozialprestige zu tun. Zum anderen haben einfach immer mehr Leute Spaß am Wein.“ Markus Del Monego muss es wissen: Wein ist sein Beruf und seine Berufung. Bereits 1998 gewann er als erster Deutscher den Titel „Weltmeister aller Sommeliers“. Zudem darf sich der heute 44-Jährige „Master of Wine” nennen. Seine Leidenschaft für den Saft der Reben bringt er in Verkostungen und Seminaren auch anderen nahe. Eine besonders genussvolle Form der Wissensvermittlung ist das „Diner Sensorique“. In einem solchen „sensorischen Diner“ verbindet Del Monego die Weitergabe von Wein-Know-how mit jeder Menge Genuss: Nach dem „Grundlagentraining“, einem ergo: 1/11 Spiel mit süß, sauer, salzig und bitter, geht die Reise in die unsichtbare Welt der Sinneswahrnehmungen weiter. Begleitet wird sie unter anderem von kleinen Würfeln aus Toast, Äpfeln, Zwiebeln und Gewürzgurken. Dazu werden Weine probiert: Wie Wenn Sie am „sensorischen Diner“ mit Markus Del Monego teilnehmen möchten, füllen Sie bitte das beiliegende Antwortfax aus. ergo: verlost 10 x 2 Plätze für dieses außergewöhnliche Weinseminar. Die exklusive Veranstaltung findet am 10. März ab 19 Uhr im Restaurant „Living Room“ in Bochum statt. verändert sich der Geschmack von Wein durch den Einfluss unterschiedlicher Speisen? Die Teilnehmer dürfen sich auf erstaunliche Erfahrungen gefasst machen – die sie anschließend in einem mehrgängigen Menü genüsslich vertiefen. « WEINTEST Poesie in Flaschen Dass auch vergleichsweise günstige Tropfen zuweilen höchsten Genuss versprechen, stellt der Weintest des Internet-Portals rewirpower.de jedes Jahr aufs Neue unter Beweis. Vor Kurzem kürte erneut eine hochkarätige Jury, der auch Markus Del Monego angehört, die besten Rot- und Weißweine unter sechs Euro. Händler aus der Region hatten insgesamt 85 Weine ins Rennen geschickt. Möchten Sie sich von der Poesie überzeugen, die in den sechs Siegerflaschen steckt? Dann schicken Sie uns das Antwortfax zurück. ergo: verlost zehn Probierpakete. 16 E wie einbauen Umrüstkits machen aus herkömmlichen Benzinkutschen Elektrofahrzeuge. Wer nicht mehr länger warten will, kann so schon heute umsteigen – wenn er das nötige Kleingeld mitbringt. ergo: 1/11 TRENDS Mobilität 17 O b VW, Daimler, Opel oder BMW – seit zwei Jahren kündigen die deutschen Automobilkonzerne das Elektrozeitalter an. Doch während die Ingenieure noch an der Revolution im Fahrzeugbau tüfteln, werden sie von anderen überholt: Per Umbau machen kleine Firmen aus Verbrennern leise und saubere E-Mobile. Eine Elektroversion des Smart etwa, von Daimler als Serienfahrzeug für 2012 angekündigt, gibt es von der Bochumer Firma BEA-tricks schon heute. Benzinmotor raus, E-Motor, Wandler, Wechselrichter und andere Teile rein – „nach drei Tagen ist alles fertig“, sagt der Chef von BEA-tricks, DiplomIngenieur Daniel Sperling. Der Preis dafür ist stolz: 18.200 Euro kostet das Umrüstkit als Do-it-yourself-Paket. Wer nicht selbst Hand anlegen kann oder möchte, dem nimmt BEAtricks für rund 2.000 Euro die Arbeit ab. Gut 20.000 Euro plus der Anschaffungspreis des Fahrzeugs, um knapp 100 Kilometer umweltfreundlich zurücklegen zu können – das klingt nach reichlich Idealismus. „Unsere Kunden sind E-Enthusiasten“, sagt Sperling, der selbst seit 18 Jahren ausschließlich Elektrofahrzeuge fährt. Als Teenie baute er sein erstes eigenes E-Auto, inzwischen besitzt er eine ganze Sammlung. „Die Technik schlägt jeden Verbrennungsmotor“, gibt sich Sperling begeistert. Seine Kunden sähen das ebenso. Und von denen gibt es immer mehr. In den wenigen Monate seit Bestehen der Firma hat BEA-tricks rund ein Dutzend Smarts umgerüstet, für das kommende Jahr rechnet Sperling mit 50 bis 70. „Die Anfragen sind gigantisch“, freut er sich. Da ist er nicht der Einzige. Seit einigen Monaten rüstet die Firma Turn-E aus München ebenfalls Smarts um. Auch hier liegt der Preis bei knapp 20.000 Euro, dennoch werden auch die Süddeutschen mit Anfragen überhäuft. „Ich würde die Kunden mal als Ökologie-affin bezeichnen“, sagt Inhaber Christian von Hösslin. Und sie hätten das nötige Kleingeld, um sich den lang gehegten Wunsch nach sauberer Mobilität schon jetzt zu erfüllen. Doch auch Firmen melden sich, so von Hösslin, etwa ein Pflegedienst, und selbst Kfz-Werkstätten fragen bei Turn-E an. Die möchten den Umbau ihren Smart-Kunden anbieten. Der Smart macht es Umrüstern leicht, denn ursprünglich wurde der Wagen als Elektroauto konzipiert. Sogenannte „Early Adopters“ – die frühen Anwender – finden sich indes nicht nur unter Smart-Besitzern. Bereits seit drei Jahren verpasst das Offenbacher Maschinenbauunternehmen Lorey nahezu jeder beliebigen Benzinkutsche einen ergo: 1/11 BEA-tricks in Bochum macht in nur drei Tagen aus einem Smart mit Benzinmotor ein Elektroauto. » Unsere Kunden wollen nicht morgen ein Elektro-Fahrzeug, sondern jetzt. « Elektro-Umrüster Rainer Lorey E-Antrieb. „Wir statten aktuell einen 40 Jahre alten Käfer mit einem Elektroantrieb aus“, berichtet Geschäftsführer Rainer Lorey. Einer Ente haben die Offenbacher ebenfalls schon ins E-Zeitalter verholfen und auch einem alten Mini. Eigentlich fertigt der Familienbetrieb Maschinen- und Fahrzeugteile. Doch als sich Rainer Lorey vor knapp vier Jahren nach vergeblicher Suche nach einem elektrisch betriebenen Kleintransporter einen Renault Kangoo umbaute, sprach sich das herum, und das Umrüsten wurde zu einem zweiten Standbein. Mit teurer Lithium-Batterie kostet der Umbausatz bei Lorey 14.000 Euro oder mehr. Einiges draufsatteln muss, wer umbauen lässt. „Unsere Kunden haben schon länger das Elektrozeitalter herbeigesehnt“, gibt Lorey die Motivation seiner Kundschaft wieder. Technikbegeisterte Oldtimer-Besitzer seien darunter, die ihre Spritztour am Sonntagnachmittag leise und umweltfreundlich gestalten wollten, aber auch Pendler, die mit ihrem Golf günstig und abgasfrei zur Arbeit und zurück fahren möchten. „Unsere Kunden wollen nicht morgen ein E-Fahrzeug, sondern jetzt“, sagt Lorey. Blicke man zudem auf die angekündigten Preise für E-Fahrzeuge, läge das Umbauen in etwa gleich auf. Mitsubishis i-Miev etwa oder der E-Smart sollen über 30.000 Euro kosten. Den meisten Deutschen allerdings ist das zu viel, sagen Studien. Maximal 21.500 Euro würden die Deutschen nach einer Erhebung der Uni Duisburg-Essen für ein E-Mobil locker machen. In Berlin setzen sich die hiesigen Autobauer deshalb für eine staatliche Förderung beim Kauf eines E-Autos ein. Bislang blockt die Regierung die Vorstöße zwar ab. Wolle aber Deutschland wie von der Bundesregierung vorgegeben zum Leitwolf des E-Zeitalters werden, komme man um eine Käuferprämie nicht herum, befindet Turn-E-Geschäftsführer von Hösslin: „Viele europäische Länder haben so eine Förderung der Käuferseite bereits.“ Trotz solcher Hürden setzt auch das Unternehmen EDAG aus Fulda auf das Thema Elektro-Umrüstung, hat dabei allerdings Kunden aus dem Business-Segment im Blick. Der nach eigenen Angaben weltweit größte Entwicklungspartner der Mobilitätsbranche hat jüngst ein Umrüstkit für Kleintransporter vorgestellt. „EDpowerdrive“ heißt das System. Was damit entsteht, ist eine Art Hybrid: Auf längeren Strecken fahren umgerüstete Kleintransporter mit dem herkömmlichen Dieselmotor, in der Stadt lässt sich der Elektroantrieb einschalten. Reichweite: rund 85 Kilometer. „Wir sehen ein gutes Potenzial zum Beispiel bei Verteilerdiensten“, so Christoph Horvath, Pressesprecher der EDAG Group. Wie viel EDpowerdrive kosten wird, stehe noch nicht fest. Derzeit sucht die Firma für das System Partner, die es vertreiben und einbauen. Möglich also, dass nicht nur ungeduldige Kfz-Besitzer, sondern auch kühl rechnende Spediteure sowie Händler oder Handwerker bald im E-Zeitalter ankommen. « 18 KURZ & GUT BERDIS BUSINESS Ob Mehrfamilienhaus oder Gewerbeobjekt: Mit einer Thermografie lassen sich teure Wärmelecks aufspüren. Stauland-Reise Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Das gilt auch für Dienstreisen. Und die sind für die Mitarbeiter unterwegs nicht unbedingt ein Vergnügen. Denn es tut sich zunehmend ein Problem auf: der Verkehr. Das bekommt vor allem der Vertrieb zu spüren, der von Termin zu Termin hetzt, mit einem durchoptimierten Reise- und Besuchsplan. Das Streben nach Effizienz, auch hier. Ich möchte nicht wissen, wie viele gut gemeinte Tourenpläne in den unsäglichen Baustellen entlang der A 1 von Süden gen Hamburg geplatzt sind. Wie viele Kunden-Lieferanten-Beziehungen Schaden genommen haben, weil der Verkäufer im Stau in München oder um München herum stand. Wie sich irgendwo auf A 40 oder A 3 die Gelassenheit der Außendienstler in Frust verwandelt. Schöne Verkaufsgespräche mögen das anschießend werden. Die Wirtschaft schlägt Alarm. So erklärte Salzgitter-Chef Wolfgang Leese kürzlich: „Für ein Autoland wie Deutschland sind Blockaden und Staus wie derzeit auf unseren Straßen und Schienen eine Katastrophe. Von großem Nachteil ist das für Vertriebsleute, die im Gegensatz zu früher heute in Deutschland nicht mehr schneller unterwegs sind als ihre Kollegen im übrigen Europa.“ Der Vertrieb steht auf der Bremse, ohne es zu wollen. Der volkwirtschaftliche Schaden allein durch Staus wurde in einer Studie vor zwei Jahren auf gut zehn Milliarden Euro geschätzt. Der Ruf nach der Politik, die die Infrastruktur verbessern möge, ist berechtigt. Aber das dauert. Zunächst sind die Vertriebsleiter der Unternehmen gefragt. Haben Sie ein Einsehen mit Ihrem fahrenden Personal. Der eine oder andere Termin weniger sichert Qualität und Erfolgschancen in den Gesprächen, die Ihr Vertrieb pünktlich, in Ruhe und konzentriert führen kann. Christoph Berdi, Chefredakteur der „absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing“. www.absatzwirtschaft.de Jetzt Wärmeverluste stoppen und sparen Rund 90 Prozent der Energiekosten entfallen in Häusern und Wohnungen auf das Heizen, im verarbeitenden Gewerbe sind es immerhin gut 40 Prozent. Sind jedoch Wände, Dächer oder Fenster nicht ausreichend gedämmt, geht unnötig Wärme verloren. Die Thermografie legt solche Schwachstellen an privaten und Mehrfamilienhäusern, aber auch an Gewerbeobjekten wie Werkstätten oder Hallen offen. Detailliert lässt sich anhand der thermografischen Aufnahmen ermitteln, an welchen Stellen des Gebäudes wie viel Wärme entweicht und wo sich mit besserer Dämmung gezielt sparen lässt. Für Kunden der Stadtwerke Herne kostet der EnergieCheck per Thermografie für Häuser mit bis zu sechs Wohneinheiten 120 Euro. Für grö- ßere Häuser und Gewerbeobjekte erstellen die Experten individuelle Angebote. « Wenn Sie Interesse an einer Thermografie in Ihrem Unternehmen oder bei einem Mehrfamilienhaus haben, füllen Sie einfach das beiliegende Antwortfax aus. ERFINDERISCHE ENERGIE Der Wankel-Motor Denkt man an Erfinder im Automobilbereich, sind Namen wie August Otto, Carl Benz oder Gottlieb Daimler nicht weit. Einer ist fast in Vergessenheit geraten: Felix Wankel. 1958 brachte er der Welt den Wankelmotor, vom Erfinder selbst Kreiskolbenmotor genannt. Im Gegensatz zu anderen Aggregaten arbeitet der Wankelmotor nicht mit Hubkolben, die sich nach oben und unten bewegen, sondern mit Kolben, die sich im Kreis drehen. Vorteil: Es gibt weniger bewegliche Teile und somit weniger Verschleiß. Außerdem ist die Technik klein, die Motoren sind leicht, und sie laufen ruhiger. Nachteil: Der Benzinverbrauch ist gegenüber einem üblichen Viertakt-Hubkolbenmotor um etwa 15 Prozent höher. Vor allem das war der Grund, weshalb der Wankelmotor sich nie so richtig durchsetzte. In großer Serie baute ab 1960 der Fahrzeughersteller NSU die Limousine Ro80 mit Wankelmotor. 1977 rollte der letzte Ro80 vom Band. Felix Wankel kümmerte sich weiter um die Fortentwicklung seiner Motoren. 1986 verkaufte er sein Institut samt Lizenzen an Mercedes-Benz. Zwei Jahre später starb der Erfinder als sehr reicher Mann. Seitdem nutzten lediglich einige japanische Autokonzerne seinen Motor in kleinen Sportwagenserien. Aktuell jedoch erlebt die Technik im neuen Audi A1 E-Tron eine kleine Renaissance: Die Batterie des Elektrogefährts wird per Wankelmotor wieder aufgeladen. ergo: 1/11 19 Wettbewerbsvorteile ausbauen mit Voice over IP Die Internettelefonie schafft in Unternehmen ein effizienteres Kommunikationssystem. TMR bietet eine Profi-Lösung mit höchster Sprachqualität. K leine und mittelständische Firmen zeichnen sich vor allem auch durch große Kundennähe und Beratungsqualität aus. Dumm nur, wenn Mitarbeiter telefonisch nicht erreichbar sind, Kunden in Warteschleifen ausharren oder es mehrmals neu versuchen müssen. Voice over IP (VoIP), das Telefonieren über Datenleitungen per Internetprotokoll, kann Abhilfe schaffen. „VoIP ist die Basis für entscheidende Verbesserungen bei den Kommunikationsprozessen eines Unternehmens“, sagt TMR-Vertriebsleiter Jörg Borowycz. Kurz gesagt schafft VoIP innerhalb von Unternehmen eine Kommunikationsstruktur ohne Brüche. „Wird die Sprachtelefonie über Internetstandards geführt, lassen sich die bislang getrennten Welten Computer und Telefonie miteinander verbinden“, erläutert der Technische Leiter der TMR Ingo Totzauer. Gerade kleinen und mittelständischen Firmen eröffnet das immense Vorteile. So wird es etwa möglich, per Mausklick vom PC aus anzurufen, Gespräche anzunehmen oder weiterzuleiten. Vor allem jedoch kann die Erreichbarkeit von Mitarbeitern verbessert werden. Eine Software registriert, wo sich ein Mitarbeiter gerade aufhält oder ob seine Leitung belegt ist. „Möglich ist auch, an verschiedenen Standorten über ein und dieselbe Nummer ergo: 1/11 erreichbar zu sein“, sagt Ingo Totzauer. Ebenso lassen sich verteilte Standorte per VoIP miteinander verknüpfen, selbst Außendienstler und Heimarbeiter lassen sich einbinden. Obendrein können mit VoIP nicht nur zwei oder drei Mitarbeiter, sondern ganze Projektteams konferieren. Nebeneffekte der Internettelefonie sind eine bessere Kostenkontrolle sowie niedrigere Betriebs- und Administrationskosten. Im Privatbereich ist VoIP mit Störungen oder gar Aussetzern verbunden, im Geschäftsbereich jedoch sieht das ganz anders aus. „Wir bieten eine Profi-Lösung, die eine gewohnt hohe Sprachqualität ermöglicht“, sagt Jörg Borowycz. Das Umstellen der bisherigen Telefontechnik auf VoIP muss nicht im Schnelldurchlauf passieren. Der Übergang kann langsam erfolgen. Stichwort: sanfte Migration. „Möglich ist zum Beispiel, zunächst eine einzelne Abteilung oder einen einzelnen Standort mit VoIP auszurüsten. Alte und neue Telefonwelten werden dabei reibungslos miteinander verbunden“, erläutert Ingo Totzauer. Sukzessive kann dann die alte Technik der neueren weichen. „Den zeitlichen Migrationsfahrplan bestimmt der Kunde“, sagt Jörg Borowycz. Vorab ermittelt TMR, was der Kunde benötigt, und passt die Lösung individuell den Bedürfnissen an. Wer nicht warten möchte, kann natürlich auch komplett umstellen und sofort alle Vorteile von VoIP nutzen. TMR-Kunden wie die Dortmunder Agentur Goldene Generation tun dies bereits. « K O N TA K T TMR – Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet GmbH Brenscheder Str. 62 44799 Bochum Tel.: 0234 960-3850 Fax: 0234 960-3819 IMPRESSUM ergo: Magazin für Menschen mit Energie Herausgegeben von der Stadtwerke Herne AG Grenzweg 18 44623 Herne Internet: www.stadtwerke-herne.de Redaktion Stadtwerke: Angelika Kurzawa (verantwortlich) Tel.: (02323) 592-247 Fax: (02323) 592-412 Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout: SeitenPlan GmbH Corporate Publishing, Stockholmer Allee 32 b, 44269 Dortmund Fotos: Bäckerei Brinker (8 o.), BEA-tricks (17), caveCo (3 u., 15 M. r.), Comstock (5 u.), esbobeldijk (14), Hemera/Montage: SeitenPlan (5 o. l.), IHK Mittleres Ruhrgebiet (5 o. r.), Irina Fischer (1, 3 o., 6 u., 8 u., 9 u.), Mazda (18 u.), Jens Nieth (6 o., 9 o.), Thomas Philipp (12, 13), Stadtwerke Herne (4), standout (15 M. l., u.), Jens Sundheim (3 M., 10, 11), Thinkstock (15 o., 19), WIFU (7) Sichere Versorgung gibt’s zu Hause. Und von Ihren Stadtwerken! Wer sicher versorgt wird, fühlt sich rundum wohl. Deshalb sind wir Tag und Nacht für Sie im Einsatz. Wir investieren ständig in die Wartung und Modernisierung unserer Versorgungsnetze und für den Fall der Fälle ist unser 24-Stunden-Bereitschaftsdienst immer hellwach. Unsere Energie fließt für Sie rund um die Uhr – ganz sicher! www.stadtwerke-herne.de/sicherheit