Energiepark Morgental - Presseinformation

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Energiepark Morgental - Presseinformation
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Energiepark Morgental - Presseinformation
Kurzbericht der Projekte, Umsetzungen, Energieformen und Massnahmen, die bis 2015 im
Masterplan erfasst sind. Zu jedem Thema finden Sie auf www.morgental.ch detaillierte Angaben
in Form eines Posters. Die Ausführungen werden kontinuierlich erweitert und angepasst.
Energiepark Morgental – Gewinnung erneuerbarer Energien
Die ARA Morgental entwickelt sich zum
«Energiepark Morgental» und will der
Öffentlichkeit verschiedenste Verfahren zur
Gewinnung erneuerbarer Energien näher
bringen. Der Abwasserverband mit seinen acht
Verbandsgemeinden leistet so seinen Beitrag
zur Schweizerischen Energie- und CO2-Politik.
Die bestehende Heizungsanlage der Kläranlage
aus dem Jahr 1973 wurde 1992 saniert und muss
nächstens ersetzt werden. Der Abwasserverband
wollte deshalb den gesamten Fächer der
erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung der
grossen Landreserven des Grundstücks geprüft
haben. Dies war Anlass, eine umfassende und
nachhaltige Entwicklungs- und Energiestrategie
auszuarbeiten.
Die Entwicklungsstrategie ordnet den Raum
der ARA-Parzelle. Dabei wird der zukünftige
Entwicklungsbedarf berücksichtigt.
Die Entwicklungsstrategie gibt klare
Vorgaben, was wo gebaut wird und verhindert
Fehlinvestitionen.
17.11.2011 / 1
Neubau Energiezentrale – Stromproduktion und Abwasserwärme
Die Umsetzung des Energiepark
Morgental umfasst sechs strategisch
wichtige Energieprojekte. Der Neubau der
Energiezentrale verkörpert als erstes Projekt
den Aufbruch in das neue Energiezeitalter der
erneuerbaren Energien. In einer Plakatserie
sollen die weiteren fünf Energieprojekte
der Öffentlichkeit im entsprechenden Jahr
vorgestellt werden.
Projektleader: AVM / Partner: EBM
Der Neubau der Energiezentrale erfolgt westlich
an das bestehende Betriebsgebäude der ARA
Morgental. Darin sind die technischen Anlagen
der Gasverwertung der ARA Morgental und die
Anlagen zur Wärmerückgewinnung aus dem
gereinigten Abwasser der EBM installiert.
Der moderne kubische Bau soll durch seine klare
und monumentale Form bewusst von aussen
wahrgenommen werden.
Wärmeverbund AMS – ARA Morgental Steinach
«Wärme aus der Region – für die Region».
Steinach, Arbon und Roggwil werden mit
Abwasserwärme der ARA Morgental
versorgt. Der Wärmecontractor EBM
beginnt im November 2011 mit dem Bau des
Wärmeverbundnetzes AMS.
Projektleader: EBM / Partner: AVM
Das Wärmeverbundnetz wird von 2011-2014 in
drei Etappen durch den Wärmecontractor EBM
realisiert. Mit der Etappe 1: ARA–Schönau–Hügli
in Steinach wird im November 2011 begonnen.
Anschliessend erfolgt die Erweiterung bis zur
Hartchrom (Etappe 2) und nach Arbon und zur
Industrie Morgental. Als dritte und letzte
Etappe erfolgt dann noch die Verlängerung
des Fernwärmenetzes bis nach Roggwil. Das
Fernwärmenetz wird auf einer Betriebstemperatur
von 80°C betrieben. Der Wärmeverlust beträgt
dabei ca. 7%.
Etappe 1: Schönau–Hügli
Etappe 2: Hartchrom, Arbon
Etappe 3: Arbon–Roggwil
AMS (geplantes Versorgungsgebiet)
Arbon Energie
(bestehendes Versorgungsgebiet
ARA Morgental
17.11.2011 / 2
Zukünftige Energieprojekte. Ressourcen nützen – Umwelt schonen
Abwasserkraftwerk Morgental
Der Abwasserverband Morgental, die Stadt St.Gallen
und die Gemeinde Wittenbach haben im Herbst 2010 den
Baukredit von 25,1 Mio Franken exkl. MwSt. genehmigt.
Seit 2010 erfolgt der Bau des Teilprojektes Ableitung vom
Kraftwerk bis zur Bleichestrasse Steinach. Baubeginn für
das Abwasserkraftwerk ist April 2012, derjenige für die
Druckleitung Herbst 2012 und der für die Seeleitung Mai
2012.
Projektleader: Entsorgung St.Gallen / Partner: AVM
Projektträger: ESG, Stadt St.Gallen
Projektstand: Kredit genehmigt und bewilligt
Realisierung: Frühjahr 2012
Inbetriebsetzung: 2013
Energiezahlen
• Druckleitung NW 700, 4,9 km
• Höhendifferenz 190 m
• Turbinenleistung 1,3 MW
• Strommenge 4 GWh/Jahr
Holzwärmezentrale
Als weiteres Energieprojekt wird durch EBM eine
Holzwärmezentrale gebaut. Diese bringt zusätzliche
Versorgungssicherheit des Wärmeverbundes AMS. Mit
dem Bau der Holzwärmezentrale kann der zukünftige
Wärmebedarf des Wärmeverbundes zusammen mit der
Abwasserwärmenutzung und der
Überschusswärme der Kläranlage zu 84% mit
erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden. In der
Holzwärmezentrale wird «Altholz» gemäss der Deklaration
Luftreinhalteverordnung verwertet werden,
wobei strenge Emissionsvorschriften nach den
gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden müssen.
Projektleader: EBM / Partner: AVM
Projektträger: EBM, Münchenstein
Projektstand: Bauprojekt, Kredit genehmigt
Realisierung: Sommer 2012
Inbetriebsetzung: 2013
Energiezahlen
• Altholzverwertung bis 6000 to/Jahr
• Heizleistung 6,6 MW
• Wärmemenge 12-22 GWh/Jahr
Solar field one – Photovoltaikanlagen
Ziel des Abwasserverbandes ist, die grossen Dachflächen
mit Photovoltaikanlagen zu bestücken. Im Vordergrund
stehen die Dachflächen auf der Energiezentrale, die der
Holzwärmezentrale, auf der Biogasanlage und weitere
Dächer der zukünftigen ARA-Infrastrukturbauten. Auf dem
Dachoberfläche
der Holzwärmezentrale ist eine PV-Anlage bereits im
Projekt integriert. Der AVM
steuert dies über Verträge mit den Energiepartnern.
Projektleader: EBM / Partner: AVM
Projektträger: EBM, Investoren
Projektstand: Bauprojekt
Realisierung: 2013
Inbetriebsetzung: 2015
Energiezahlen
• Photovoltaikfläche bis 1900 m2
• Stromleistung bis 260 kWp
• Strommenge bis 0,25 GWh/Jahr
Biogasanlage
Zukünftig soll der Energie-Inhalt des Grünguts aus der
nahen Region nicht einfach kompostiert, sondern der
vergärbare Anteil mit dem «BAL-Technologie-Verfahren»,
ein geschlossenes Unterdruck-System ohne Abluft nach
aussen, in Biogas umgewandelt werden. Die Kläranlage
weist als Standort für eine Biogasanlage wesentlichen
Vorteile auf: Entsorgungsparzelle; Biogas kann verstromt
und die Wärme in den Wärmeverbund eingespiesen
werden; die verkehrstechnische
Anbindung an die NLK und den Autobahnzubringer.
Projektleader: 5 Investoren / Partner: AVM
Projektträger: EBM, Investoren
Projektstand: Bauprojekt
Realisierung: 2013
Inbetriebsetzung: 2015
Energiezahlen
• Photovoltaikfläche bis 1900 m2
• Stromleistung bis 260 kWp
• Strommenge bis 0,25 GWh/Jahr
17.11.2011 / 3
Energiepark Morgental – Entwicklung und Wertschöpfung
Die ARA Morgental versteht sich als Brückenbauer zu anderen Energiepartner und Investoren.
Durch die regionale Zusammenarbeit mit den Partnern generiert die ARA Morgental eine
beachtliche ökologische und ökonomische Wertschöpfung. So können Strom, Wärme und die
CO2-Einsparung massgeblich gesteigert werden und dies auch unter dem Gesichtspunkt der
Wirtschaftlichkeit.
Entwicklung Stromproduktion
Kläranlage: Der Stromverbrauch der Kläranlage beträgt
heute 1,4 GWh/Jahr. Davon werden 0,7 GWh/Jahr Strom
mit den bestehenden
Gasturbinen produziert. Stromeinsparungen werden
konsequent weiterverfolgt und die Stromproduktion
gesteigert. Ziel ist ein
Eigenversorgungsgrad von 80-100%
Stromproduktionsentwicklung auf ARA-Parzelle:
Mit der Realisierung der Energieprojekte kann die
Stromproduktion auf 9-13 GWh/Jahr gesteigert
werden. So wird nach der Umsetzung der Energieprojekte und
unter Berücksichtigung der
Behandlung der Mikroverunreinigungen auf der ARA Morgental
total etwa 9 Mal mehr Strom
produziert werden als die Kläranlage selbst verbraucht.
Entwicklung Wärmeproduktion
Kläranlage: Die Kläranlage verbraucht heute für ihre
eigenen Prozesse 1,6 GWh/a Wärme. Dieser Wärmebedarf
kann zu 110% durch erneuerbare Energieträger der
Kläranlage gedeckt werden. Der Wärmebedarf wird weiter
reduziert und die ARA-interne Produktion gesteigert,
sodass ein Wärmeüberschuss von bis zu 1 GWh/Jahr
erreicht wird. Dieser wird der EBM verkauft.
Wärmeproduktionsentwicklung auf ARA-Parzelle: Durch die
Realisierung der Energieprojekte
steigt die erneuerbare Wärmeproduktion auf 12-22 GWh/Jahr
an. Nach der Umsetzung aller
Energieprojekte wird auf der ARA Morgental total etwa 20 Mal
mehr Wärme produziert, als die
Kläranlage selbst verbraucht.
Entwicklung Kohlendioxid (CO2)
Im Jahr 2000 wies die Kläranlage noch einen Ausstoss
von netto ca. 200 to CO2/Jahr aus. Seit 2010 wird CO2Bilanz (Ziel 2050) durch die etappenweise Realisierung der
Energieprojekte um bis zu 15500 to CO2/Jahr reduziert.
Heute produziert ein Einwohner durchschnittlich 8,7 to CO2/
Jahr. Für die 2000-W-Gesellschaft muss der Ausstoss auf 1 to
CO2/Jahr reduziert werden. Jeder von uns ist aufgefordert sein
Verhalten bezüglich Mobilität und Konsum zu überdenken.
Jährlicher Bruttokostendeckungsbeitrag
Alle Energiepartner zusammen erwirtschaften einen jährlichen
Millionendeckungsbeitrag und können so die Investitionen von
ca. Fr. 60 Mio Franken innert 20 Jahren abschreiben.
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