Geschichtspfad
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Geschichtspfad
Ostseebad Dierhagen Geschichtspfad Ein historischer Rundgang Zum Geschichtspfad Geschichtspfad durch das Ostseebad Dierhagen Unsere Orte auf der Halbinsel Fischland-Darss-Zingst haben eine viele Jahrhunderte alte Geschichte. So wurde in Dierhagen im Jahre 2011 die Ersterwähnung vor 700 Jahren gefeiert. Gerade in den letzten Jahrzehnten vollziehen unsere Orte eine große Umgestaltung, die es immer schwieriger macht, die örtlich erkennbare Geschichte, welche sich in Häusern oder auch Landschaftsräumen darstellt, zu bewahren. Um diese Orte der Geschichte aufzuzeigen und erlebbar zu machen, haben bereits einige Gemeinden unserer Halbinsel historische Rundgänge ins Leben gerufen. So gibt es in Born die „Borner Kulturstrat“, in Wustrow den „Kulturpfad“ und in Dierhagen den „Geschichtspfad“. Der Geschichtspfad im Ostseebad Dierhagen umfasst 42 ausgewählte Orte der Geschichte, verteilt auf alle Ortsteile. Die Objekte sind vor Ort mit einem hellgrauen Granitstein gekennzeichnet. Auf der darauf befestigten Tonplatte ist ein Motiv in Anlehnung an das Emblem des Ostseebades (Fische) dargestellt. Die Nummern auf den Steinen sind die Querverweise zu dieser Begleitbroschüre und zu den Schautafeln, die an zentralen Punkten in den Ortsteilen aufgestellt sind. Wir schicken Sie auf Entdeckungsreise. Erkunden Sie auf einem historischen Rundgang durch das Ostseebad Interessantes und Sehenswertes. Das Begleitheft und die Schautafeln bieten die Hintergrundinformationen zur Geschichte der jeweiligen Örtlichkeit. Weitere Informationen erhalten Sie auf den Internetseiten www.dierhagen1311.de und www.dierhagen-doerpverein.de. Standort Schautafel Bitte nutzen Sie auch die Schautafeln. Die Standorte finden Sie in den Karten der Ortsteile. Standorte: Neuhaus Dändorf Dierhagen Dorf Dierhagen Strand Dierhagen Ost - Buswendeschleife Parkbereich an der Bushaltestelle (Höhe Dorfstraße) Gehweg Ecke Strandstraße / Lindenstraße Waldstraße (am Spielplatz) Mittelweg (am Spielplatz) Karte Dierhagen Dorf 1 F 7 6 3 9 2 5 8 4 F Standort: Schautafel Geschichtspfad F Standort: Schautafel Fischereipfad Dierhagen Dorf um 1930 1 1953 Hafen Jahrhundertelang gab es in Dierhagen am Bodden nur einen „Anlandeplatz“, der sich ständig veränderte, weil der Wasserstand des Boddens immer wieder unterschiedlich hoch war. Erst 1887 wurde der Hafenbau nach einjähriger Bauzeit fertig gestellt. Nunmehr war neben der Fischereinutzung und dem Güterverkehr auch das Anlegen und Abfertigen von Fahrgastschiffen, möglich. Wohl mit das bekannteste Motorschiff war seinerzeit der „Onkel Fritz“, welcher viele Jahrzehnte den Linienverkehr nach Ribnitz absicherte. Der rechts im Hafengebiet liegende Sportboothafen entstand um 1982 auf Initiative des Dierhäger Anglerverbandes. Die heutige Gaststätte „Boddenblick“ wurde 1980 aus einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude errichtet und 2009 umfassend saniert. Im Jahr 2002 wurde der Hafen auch unter Verwendung von EU-Fördermitteln zu einem modernen Wasserwanderrastplatz mit 54 Liegeplätzen und einem Sozialgebäude ausgebaut. um 1900 2 um 1930 Kirche (Kirchstraße) Seit 1850 steht im Ortskern von Dierhagen die Dorfkirche. Chroniken zufolge wurde auf dem Standort des heutigen Gotteshauses bereits in den Jahren 1595 / 96 eine evangelische Fachwerkkapelle errichtet. Der Kirchturm selbst wurde erst im Jahre 1928 ergänzt. An die ursprüngliche Innengestaltung der Kirche erinnert heute nur noch wenig. Lediglich Bestuhlung, die Empore und die Orgel, übrigens eine Friese III von 1865, sind geblieben. Alles andere wurde im Zuge eines Umbaus 1971/72 neu gestaltet. War das Kircheninnere einst würdevoll und repräsentativ, ist es nun eher schlicht und einfach gehalten. Neben dem kleinen Holzhaus, welches als Winterkirche dient, steht der maßstabsgetreue Nachbau der Dierhäger Kirche. Das Modell entstand zu den Feierlichkeiten zur 700 jährigen Ersterwähnung des Ortes Dierhagen und wurde im Rahmen des historischen Festumzuges am 13. August 2011 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dierhagen Dorf um 1900 3 1980er Jahre Schule (Strandstraße 4) Das erste Dierhäger Schulhaus ist wahrscheinlich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts errichtet worden. Hier war auch die Navigationsvorbereitungsschule untergebracht, in der sich künftige Steuerleute und Kapitäne ihr theoretisches Wissen aneigneten. Ab 1910 wurde ein Schulneubau diskutiert, der dann auch recht zügig realisiert wurde. Die Einweihung erfolgte 1912. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zunächst das „Schulkombinat Dierhagen/Dändorf“ gebildet. Die 1. bis 4. Klasse wurde jeweils im eigenen Dorf unterrichtet, für alle Schüler der 5. und 6. Klasse fand der Unterricht in Dierhagen und für alle Schüler der 7. und 8. Klasse in Dändorf statt. Mit Schließung der benachbarten Schule in Dändorf wurden ab 1966 alle Schüler der Gemeinde in den Klassen 1 bis 4 in Dierhagen unterrichtet. Die Klassen 5 bis 10 wurden in Wustrow beschult. Ab 1990 wurde das Schulhaus umfassend renoviert und als Grundschule, seit 2004 unter dem Namen „Schwalbennest“, geführt. 1969 4 um 1970 Die Bauernreihe (Neue Straße) Nach dem großen Dorfbrand vom 10. August 1859, der innerhalb von zwei Stunden neben 42 Büdnereien auch 10 der 13 Bauerngehöfte vernichtete, bauten die Dierhäger Bauern ihre Höfe im Stil der Niederdeutschen Hallenhäuser an neuer Stelle wieder auf. Abseits des Dorfes entstand so ein neuer Siedlungsteil, dessen Straße später offiziell als die „Neue Straße“ bezeichnet wurde. Der Name „Bauernreihe“ hat sich jedoch bis heute eher im Volksmund erhalten. Vier dieser alten Bauernstellen mit ihren charakteristischen Grundrissen, welche Mensch und Tier gleichermaßen beherbergten, sind auch noch heute gut zu erkennen. Dierhagen Dorf um um 1900 1900 5 1 1940er Jahre 1953 Hafen Gastwirtschaft „Hillbrandt“ mit Sommerlaube (Kirchstraße 8) Eines der geschichtsträchtigsten Häuser des Ortes wird heute als Gaststätte unter dem Namen „Taun Dörpkraug“ geführt. Das Gebäude selbst wurde nach dem Großbrand von 1859 an heutiger Stelle als Wohnhaus errichtet. Zu dem Zeitpunkt befand es sich bereits im Besitz der Familie Hillbrandt. Zwischen 1890 bis 1895 eröffnete Peter Hillbrandt in dem Haus erstmals eine Schankstube und einen Kaufmannsladen. Schnell vergrößerte sich das Geschäft und wurde spätestens mit der Einrichtung der Bushaltestelle vor dem Haus im Jahre 1929 der zentrale Platz im Ort. Hier fand man die Post, die Fernsprechzentrale, aber auch Tankstelle und Kohlehandel. Nach dem Tod von Werner Hillbrandt, dem Sohn von Peter, im Jahre 1967 wurde das Gebäude verkauft und seitdem von wechselnden Betreibern als Gastwirtschaft weitergeführt. Sommerlauben Prägend für das Dorfbild waren die Dierhäger Lauben. Eines der letzten Exemplare konnte restauriert werden und ist heute rechts vom Eingang der historischen Gaststätte „Taun Dörpkraug“ zu sehen. [Objekt 5] Mit der Einrichtung des Erholungswesens in den späten 1890er Jahren besuchten mehr und mehr Sommergäste den Ort und genossen die frische Luft. Um auch bei ungünstiger Witterung nicht auf diesen Genuss verzichten zu müssen, besaßen viele Vorgärten verdeckte Lauben, in denen die Urlauber saßen, wobei sie die Lauben aber ebenfalls gern bei gutem Wetter in Anspruch nahmen. Diese Orte der Ruhe wurden auch gern von den Einheimischen genutzt, die hier laue Sommerabende verbrachten, um beispielsweise ihre Pfeife zu schmöken. Vermutlich hatte die Laube als „Modeerscheinung“ für etwa 50 Jahre Bestand, denn nach dem Zweiten Weltkrieg verschwanden die Lauben zusehends aus dem Ortsbild. i Dierhagen Dorf 1907 6 1915 Büdnerei 32 / 33 (Strandstraße 6) Kaum vorstellbar, in diesem kleinen Haus lebten lange Zeit zwei große Familien! Es handelt sich bei diesem Gebäude um eine ehemalige Doppelbüdnerei. 1867 wohnten in der Büdnerei 32 die 73 jährige Schifferwitwe Magdalene Staben mit der vierköpfigen Familie ihrer Tochter. In der Büdnerei 33 wird in dieser Zeit der 27jährige Steuermann Heinrich Rohde mit Ehefrau, Mutter, Schwester sowie deren zwei Kinder erwähnt. Das Haus selbst überstand den großen Dorfbrand 1859 unbeschadet. Zu DDR-Zeiten konnte es nur unter großen Schwierigkeiten von der Gemeinde erhalten werden und drohte zu verfallen. Nach der Wende kaufte es der Elektriker Hugo Pofahl. Er baute es unter strengen Auflagen des Denkmalschutzes zusammen mit Dietlind Schwebke um und eröffnete 1992 die Gaststätte „Schipperhus“. Dampfer CARL 7 Büdnerei 101 (Lindenstraße 7) Die Büdnerei 101 ist eine Schifferbüdnerei mit Frontspieß, erbaut 1868, in einem für diese Region typischen Baustil. Büdner waren Dorfbewohner, die nur über Haus, Garten und etwas Land (ca. 1 bis 2 ha) verfügten. Da die Männer fischten, zur See fuhren oder handwerklich tätig waren, wurden die Grundstücke (Büdnereien) meistens von Frauen bewirtschaftet. Die Häuser, in denen Seefahrer und Schiffer (Kapitäne) wohnten, nannte man „Schifferbüdnereien“ oder auch „Kapitänshäuser“. Die Seefahrt brachte Geld in den Ort, was sich auch im Hausbau abzeichnete. So wurden die Dächer der Kapitänshäuser mit den traditionellen Biberschwänzen (Dachziegel) belegt, und es wurden Frontspieße oder Gauben in das Dach eingebaut. In der Büdnerei 101 wohnte u.a. der Kapitän Gustav Fretwurst (geb. 1859 / gest. 1914) der mit dem Dampfer ,,CARL" für eine Kieler Reederei die Meere befuhr. Dierhagen Dorf um 1900 8 1904 Bauerngehöft Hufe I (Grüner Weg 2) Das Alter des Hofes kann nicht mehr genau bestimmt werden. Erste Erwähnungen gibt es schon 1747, als Dierhagen unter einem Sturmhochwasser zu leiden hatte. Wesentlicher Bestandteil des Hofes war jahrhundertelang eine Krüppeldielenscheune. Hier befand sich das Tor nicht wie beim Hallenhaus in der Mitte, sondern an der rechten Seite. Leider musste die Scheune 1986 wegen des maroden Zustandes abgerissen werden. Außer dem gestampften Lehmboden und einigen Ständern ist nichts mehr erhalten. Das Wohnhaus wurde Mitte der 40er Jahre des 19. Jh. an der heutigen Stelle neu errichtet. 1857 wird Peter Peters als Erbpächter auf dem Hof erwähnt. Sein Nachfolger ist der Erbpächter Johann Joachim Westphal, dessen Nachkommen noch heute hier wohnen. 1906 9 Kurpark (Strandstraße) Mittelpunkt des Dorfes ist der alte Kurpark noch heute, wenngleich er sich nur noch als weitestgehend freie Grünfläche darstellt. Repräsentative Staudenbeete und Gehölzgruppen, markierte Eingänge und gestaltete Wege – alles, was einmal vorhanden war, sucht man heute vergebens. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle der Dorfteich, bevor in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts mit Aufkommen des Bäderwesens eine Umgestaltung zum Kurpark erfolgte. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde in der Mitte des Platzes ein Denkmal für die gefallenen Dierhäger Soldaten errichtet. Es wurde 1948 im Rahmen politischer Auseinandersetzungen in der Gemeinde zerstört. An gleicher Stelle entstand ein Mahnmal für die Opfer der Naziherrschaft. 2015 wurde das Mahnmal aus dem alten Kurpark entfernt und auf einen stärker frequentierten Platz eingangs des Badesteigs in Richtung Strand umgesetzt. 1957 Karte Dierhagen Strand 19 18 11 41 13 14 16 17 F 16 12 15 40 39 10 Standort: Schautafel Geschichtspfad, OT Dierhagen Strand F Standort: Schautafel Fischereipfad Dierhagen Strand 1980er Jahre 10 um 2005 Strandhotel Fischland (Ernst-Moritz-Arndt-Straße 6) Am schönsten und urwüchsigsten Strandabschnitt zwischen Dierhagen Strand und Neuhaus lies der Ministerrat der DDR 1968 ein Gästehaus für ca. 60 Gäste mit 3 Suiten, 18 Apartments und 5 Einzelzimmern, Sauna, Sportanlagen und einen Trakt für Arzt, Physiotherapie und Kosmetik, für Regierungsmitglieder und ausländische Gäste errichten. 1990 übernahm die Oberfinanzdirektion Rostock das Objekt und verkaufte es 1994. Der neue Eigentümer investierte 30 Mio. DM und eröffnete 1995 das (****S) Strandhotel Fischland mit einer Kapazität von 160 Gästen. Weitere Investitionen in Ferienhäuser und Landhausvillen in der Umgebung des Hotels erfolgten ab 1997. Umfangreiche Renovierungs-und Erneuerungsarbeiten gab es nochmal 2008 u.a. entstand ein Gourmetrestaurant auf dem Dach des Hauses, ausgezeichnet mit dem derzeit einzigen Michelin Stern auf der Halbinsel. um 1960 11 „Haus Seeblick“ (Dünenweg 42) Im Auftrag einer Rostocker Familie wurde 1928 das „Haus Seeblick“ von Hamburger Zimmerleuten als Sommerhaus errichtet. Mit dem viereckigen Turm bot das Haus durch die vier Fenster Aussicht in alle Himmelsrichtungen, auch zu Ostsee und Bodden. Kaum ein Baum behinderte die Sicht. Nach dem Krieg diente es als Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene. 1960 konnte es von der dort wohnenden Familie käuflich erworben werden, die noch heute hier lebt. Das Haus ist von der Kubatur her noch im Wesentlichen erhalten und stellt somit ein beliebtes Fotomotiv vieler Urlauber dar. 1980 Dierhagen Strand um 1933 12 1930er Jahre Pension Haus Sonneneck (Waldstraße 3) 1928/29 wurde die Pension von der Familie Max Bührs errichtet. Sie war neben der „Pension KohlEck“ das größte Gästehaus in Dierhagen mit 25 Bettenplätzen, Zentralheizung, elektrischem Licht, WC, Garagen und Telefonzelle. Die Pension wurde bis 1945 von der Familie bewirtschaftet. Danach wurden zunächst Flüchtlinge untergebracht, später wieder Feriengäste, bis der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) das Gebäude als Verwaltungssitz nutzte. Nur wenig Raum verblieb der Familie Bührs/Fellmann als Ferienunterkunft. Nach 1990 wurde das Gebäude frei gezogen, ging in den Besitz des Urenkels von Max Bührs über und wird seitdem schrittweise saniert. Das Haus wird heute wieder als Pension genutzt. 1960er Jahre 13 1975 Warmbad (Am Plateau) Das erste Warmbad Dierhagens wurde 1920 als Anbau an die Strandhalle errichtet, aber aus verschiedensten Gründen bald wieder geschlossen. Finanziell bedingt, konnte erst 1938 ein neues Gebäude errichtet werden, das dann auch mit einer Zentralheizung ausgestattet und mit Seewasser betrieben wurde. In zwei Räumen befand sich je eine große Badewanne, in die erwärmtes Seewasser gefüllt wurde. In den Kriegsjahren war die Einrichtung geschlossen, wurde später dann von der Gemeinde wieder eröffnet und auch erweitert. Da die Seewasserleitung aber immer öfter versandete, stellte man auf Leitungswasser um. Nachdem Dierhagen 1968 ans zentrale Wassernetz angeschlossen worden war, ließ das Interesse am Warmbad schnell nach, und es wurde 1970 geschlossen. Die Kurverwaltung nutzte das Gebäude noch bis 1998; seitdem ist hier der Wasserrettungsdienst der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) untergebracht. Dierhagen Strand um 1910 14 1955 Strandhalle (Am Plateau) Auf Initiative des Badeverein Dierhagens wurde 1908 der Bau eines „Restaurationspavillons“ im Dünengelände beschlossen. Der Dierhäger Maurer Magnus Dettmann errichtete das Gebäude nach Zeichnungen des Ribnitzer Baumeisters Lindemann und betrieb es anschließend. Mehr als 20 Jahre war die Strandhalle die einzige Einrichtung zur Versorgung der Badegäste. Etliche An- und Umbauten veränderten das Äußere der Strandhalle, zuletzt wurde sie bis 1974 für den Eisverkauf genutzt. 1975 wurde der Abriss des Gebäudes wegen schlechter Bausubstanz erforderlich. Vom Standort etwas versetzt wurde eine neue „Strandhalle“ errichtet, die von 1976 bis 2001 in Betrieb war. Nach Umbau und Erweiterung erfolgte 2006 die Wiedereröffnung als „Strandhaus Orange Blue“ – mit Sonnenterasse zur Ostsee! 1963 15 Ernst-Moritz-Arndt-Heim (Ernst-Moritz-Arndt-Straße 2) Am 17. Mai 1957 wurde das Objekt nach zweijähriger Bauzeit eröffnet, als erstes in Eigenregie des FDGB erbaute und damals größte Ferienheim an der Ostseeküste der DDR. Im Hauptgebäude, das im Stil eines niederdeutschen Hallenhauses errichtet wurde, befanden sich ein großer Saal, der 300 Personen fasste, Versorgungseinrichtungen und Mitarbeiterwohnungen. Auf dem Gelände gab es drei Bettenhäuser und mehrere Bungalows. Bis zu 1200 Urlauber wurden täglich von 60 Mitarbeitern verpflegt und vielfältig betreut. Auch fanden hier für die Dierhäger und ihre Gäste Tanzveranstaltungen, Parkfeste und Sportveranstaltungen statt. 1981 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Im April 1990 musste das Haus geschlossen werden. Nach Leerstand und Umbau erfolgte am 27.04.1998 die Eröffnung des Objektes „Wohnen am Kurpark /Haus des Gastes“. An der Stelle des schönen großen Saales entstanden 2015 weitere Ferienwohnungen. 1976 Dierhagen Strand 1910 1910 16 Badesteig Mit dem Niedergang der Segelschifffahrt und der angestrebten Entwicklung Dierhagens zu einem Bade- und Erholungsort erkannten die Einwohner die Notwendigkeit, einen zweckmäßigen Zugang zur Ostseeküste zu schaffen. Auf das ehemals sandige, teils morastige Gelände ohne Baumbewuchs wurde von den Dorfbewohnern Kies und Sand herangefahren, Bäume wurden alleenartig gepflanzt und Teilstücke des Weges mit Ziegelsteinen gepflastert. Eine Brücke (liebevoll „Seufzer-Brücke“ genannt) musste über den Schleusengraben gebaut werden, ein Pavillon als Wetterschutz wurde errichtet. Dieser Pavillon war nach einigen Jahrzehnten abgängig und wurde 2015 neu errichtet. Der Badesteig wurde seit seiner Eröffnung mit Begeisterung genutzt und ist in der ursprünglichen Form noch weitgehend erhalten. um 1930 17 1973 Meeresrauschen (Am Badesteig 8) Mit dem Bau der ersten Häuser der Strandkolonie Dierhagen wurde die Gaststätte und Pension „Meeresrauschen“ 1928/29 von Albert Hauth errichtet. Er führte den Betrieb bis 1953. Das „Meeresrauschen“ war ein überaus beliebtes Ausflugziel für Einheimische und Urlauber. Im Zusammenhang mit der „Aktion Rose“ im Feburar 1953 wurde Albert Hauth enteignet, wobei die Enteignung später rückgängig gemacht wurde. Das Objekt erwarb Ende der 1950 er Jahre der HO (Handelsorganisation) -Kreisbetrieb, der es als Gaststätte weiter betrieb. Nach der Wende wurde die Gaststätte verkauft. Der neue Eigentümer vergrößerte das Gebäude durch den Anbau mehrerer Wohnungen, wobei die Gaststätte aber weitergeführt wird. Dierhagen Strand um 1982 18 1980 Käpt’n Brass (Wiesenweg 1) Das Ferien-und Erholungsheim „Kapt’n Brass“ der SED-Bezirksleitung Rostock wurde 1975 fertiggestellt. Es war hauptsächlich für die Parteiprominenz aller Bezirksleitungen und für bekannte und ausgewählte Persönlichkeiten des damaligen gesellschaftlichen Lebens in der DDR vorgesehen. Im Sommer kamen die Urlauber, im Winter freute man sich auf die Kurgäste. Nach der Wiedervereinigung übernahm die Treuhand Liegenschafts GmbH Berlin das Haus als Hotel Dies änderte sich auch nicht, als die ITAG Berlin das Objekt erwarb. Erst 1996 wurde der Hotelbetrieb eingestellt. Der Wirtschafts- und Eingangsbereich wurden abgerissen und die Pforten schlossen sich für viele Jahre. Die Antan-Grundstücksgesellschaft mbH übernahm Bauwerk und Grundstück und begann 2006 mit der Planung von 42 Eigentums-Ferienwohnungen im ehemaligen Hauptgebäude und 5 Strandvillen auf dem Grundstück. Die Bauausführung dauerte von 2012 bis 2015. 1930 19 um 1930 Kohl-Eck (Waldweg 9) Zwischen spärlich wachsenden Kiefern im Heidesand und unmittelbar hinter den Dünen begann, zeitgleich mit der Entstehung des Ostseebades Ribnitz, Herr Richard Kohl aus Neukölln Ende der zwanziger Jahre die „Pension Kohl’s-Rosen-Eck“ als zum damaligen Zeitpunkt größte Pension des Ortes zu errichten. Sechs kleine Ferienhäuser standen bald in unmittelbarer Strandnähe und etwas später das Haupthaus mit großem Gastraum. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges verhinderte jedoch die vollständige Fertigstellung des geplanten mehrgeschossigen Gebäudes. Herr Kohl starb am 4. Dezember 1959 und war bis zu seinem Tod vom Fortbestand der Pension überzeugt. „Arbeit und Freuden, Schmerzen und Leiden, das Leben vergeht, Kohl-Eck besteht“ ist auf seinem Grabstein auf dem Dierhäger Friedhof zu lesen. Jedoch haben heute alle einzelnen Ferienhäuser neue Besitzer und werden als Erholungsgrundstücke und das Haupthaus als Wohnsitz genutzt. Dierhagen Strand um 1900 1954 39 De witte Barg Unmittelbar am ehemaligen Fischländer Weg zwischen Dierhagen Strand und Neuhaus erhebt sich eine ovale Höhe. „De witte Barg" wird er von der Bevölkerung genannt. Um ihn ranken sich viele Sagen. So soll es das Grab eines alten Heidenkönigs sein, der mit seinen Schätzen darunter ruhe. Bisweilen steige er auch auf seinem Schimmel hervor. Einsame Wanderer, die hierher geraten, sollen vermummte Gestalten mit großen Hörnern und einen Schimmelreiter, manchmal mit drei Beinen oder ohne Kopf, gesehen haben. Eine andere Sage spricht von einem Wendenfürsten, der im Berg in einem dreifachen Sarge, einem goldenen, silbernen und kupfernen, ruhen soll. Fakt ist dagegen, dass vor 100 Jahren der ganze Dünenbereich noch nicht bewachsen war. Stand man auf dem Hügel, blickte man auf die Ostsee, das Moor, aber auch auf Neuhaus, Bollhagen und Körkwitz. Heute sieht der Wanderer dagegen einen mit Kiefern bewachsenen Hügel, der durch Witterungseinflüsse und Begehung ständig sein Aussehen verändert. 2015 40 F.F.-Stein Zur lagemäßigen Vermessung wurde bereits im 19. Jahrhundert das gesamte Landesgebiet Mecklenburgs mit einem Netz von Festpunkten überzogen, wobei die Verbindungslinien der Punkte in der Regel Dreiecke bildeten. Das Verfahren der Dreiecksmessung wird auch als Triangulation, die Lagefestpunkte werden als Trigonometrische Punkte (TP) bezeichnet. Bei diesem F. F. Stein handelt es sich um TP-Pfeiler. Zwischen 1896 und 1897 hier aufgestellt, diente er der Dreiecksvermessung II. Ordnung und stellt somit heute ein seltenes Denkmal der mecklenburgischen Vermessungsgeschichte dar, da nur noch wenige dieser Original-Steine erhalten sind. Die in den Stein gemeißelten Buchstaben F.F. stehen für den Großherzog Friedrich Franz zu Mecklenburg-Schwerin. Der Stein mit dem Namen ,,Dierhagen 1" führt die Nr. 363. Der nächste Vermessungspunkt in Dierhagen ist mit Nr. 365 die Kirche. Die Düne, auf der sich der Stein befindet, heißt im Volksmund ,,Vermessungshügel". Dierhagen Strand um 1930 2004 41 Janne Bei diesigem Wetter und stürmischem Nordwestwind strandete in der Nacht vom 13. zum 14. November 1930 der finnische Dreimastschoner JANNE. Das 1896 gebaute und mit 414 BRT große Schiff befand sich auf der Heimreise von Rendsburg nach Raumo (Finnland). Durch einen Navigationsfehler hatte die Mannschaft die Orientierung verloren. Gegen 2 Uhr streifte es eine Sandbank und lag dann nur 20 bis 30 m vor dem Strand fest, wobei größere Schäden am Rumpf des Schiffes entstanden. Der herbeigerufene Stralsunder Dampfer „Hertha" konnte das havarierte Schiff nicht frei schleppen. Niemand der Besatzung kam zu Schaden und doch war ein Opfer zu beklagen. Der Kapitän sandte seiner jungen schwangeren Frau ein Telegramm über sein Missgeschick. Als man es ihr zustellte, starb sie vor Schreck an einem Schlaganfall. Das vorher stolze Segelschiff war nunmehr ungehindert den Naturgewalten ausgeliefert. Fast zwei Jahrzehnte war das Wrack eine Attraktion am Dierhäger Strand, wobei es im Laufe der Zeit immer stärker verfiel. Die restlichen Holzteile fanden als Brennmaterial Verwendung. Bei einem sehr niedrigen Wasserstand ist der Kiel des Schiffes aber noch immer zu sehen. Der Dünenwald Vielen Urlaubern und Gästen Dierhagens bleiben die von Kiefernbäumen und Unterholz bewachsenen alten Wanderdünen in Dierhagen Strand lange in Erinnerung. Dieser imposante Dünenwald war aber nicht immer da. Die natürliche karge Dünenlandschaft war vormals nur mit wenigen „verkrüppelten Tannen“, die Windflüchter genannt wurden, bewachsen und bot wenig Schutz vor Sonne, Regen und Wind. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es im Dorf große Anstrengungen, den Sommergästen ihren Aufenthalt im Ort durch Verschönerungen und Verbesserungen so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine dieser Maßnahmen des damaligen Fremdenverkehrsvereins war die Anpflanzung eines Kiefernwaldes in diesem Dünengelände zwischen Badesteig und dem heutigen Strandhotel Fischland. Der Verein bestellte dafür 11500 Bäume, die von den Einwohnern gepflanzt wurden. Diese Anpflanzung hat sich im Laufe der Zeit zu dem schattenspendenden Dünenwald mit Bäumen, die nunmehr teilweise 110 Jahre alt sind, entwickelt. Heute gibt es in ihnen auch eine Freilichtbühne und einen attraktiven Kinderspielplatz. Einheimische und Urlauber mit ihren Kindern nutzen ihn zu vielerlei sportlichen und kulturellen Aktivitäten sowie zum Entspannen und Ausruhen. i Karte Dierhagen Ost 21 22 42 21 22 23 F 20 20 Standort: Schautafel Geschichtspfad, OT Dierhagen Ost F Standort: Schautafel Fischereipfad 23 Dierhagen Ost um 1930 20 Haus Ingeborg (Meisenweg 4) Das Haus „Ingeborg“ wurde im Jahr 1928 vom Ortsgründer des Ostseebades Ribnitz, D. Wilhelm Falkenberg, errichtet und nach seiner Tochter benannt. Das aus Holz gezimmerte Haus hatte auf dem Dach ein rundum verglastes Türmchenzimmer. Der Familie Falkenberg diente es zeitweilig als Wohnsitz. Im Zusammenhang mit dem tragischen Tod seiner Ehefrau durch einen Badeunfall im Sommer 1933 übersiedelte Herr W. Falkenberg nach Hamburg. Zwischenzeitlich bewohnte das Haus eine ortsansässige Kaufmannsfamilie. Diese nutzte auch einen Teil als Verkaufsraum. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in das inzwischen verlassene Haus 1946 eine Flüchtlingsfamilie aus dem Sudetenland eingewiesen. Anfang der 90er Jahre konnten diese dann das Grundstück käuflich erwerben und abschließend im Jahr 2007 vollständig umbauen und es so für zwei Familiengenerationen als Wohnhaus nutzen. um 1938 21 Haus Delphin (An der Düne 21) Eine besondere Bedeutung für den jungen Ort Ostseebad Ribnitz erlangte das Haus „Delphin“ Ende der 1930er Jahre. Nach dem Scheitern der Firma „Zentralverwaltung des Ostseebades Ribnitz“ des Herrn W. Falkenberg erlangte der Rat der Stadt Ribnitz wieder die volle Hoheit über diesen zur Stadt gehörenden Ortsteil. Um 1938 richtete er in den Räumen des Hauses eine „Badeverwaltung“ zur Betreuung der Grundstückseigentümer und Urlauber ein. Auch eine öffentliche Bibliothek befand sich in diesem Gebäude. Der Rat der Stadt vermietete hier auch eine Wohnung. Das Haus „Delphin“ verlor jedoch schon kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges seine ursprüngliche Funktion als Badeverwaltung. 1959 wurde das Ostseebad Ribnitz als „Dierhagen Ost“ ein Ortsteil der Gemeinde Dierhagen. Heute befindet sich das Grundstück in Privatbesitz und wird als Ferienhaus genutzt. Dierhagen Ost um 1930 1950 22 Haus Haifisch (An der Düne 13) Zentral gelegen im neu entstehenden Ostseebad Ribnitz, wurde Ende der 1920er Jahre das „Café Haifisch“ unmittelbar an der Düne errichtet. Es war ursprünglich ein quadratischer Flachbau in Holzbauweise mit seeseitigem Eingang. Davor befand sich eine Terrasse mit freiem Blick auf die Ostsee. Mitte der 1930er Jahre wurde dieses Haus an derselben Stelle durch ein mehrgeschossiges Gebäude in massiver Bauweise mit Hartdacheindeckung in der heute noch erhaltenen Form ersetzt. Im unteren Geschoss befanden sich die Gasträume mit landseitiger Terrasse und Eingang. Durch eine Treppe seitlich am Haus konnte der Gast noch zu einer höher gelegenen bewirtschafteten Außenfläche gelangen und den freien Seeblick genießen. Das Haus „Haifisch“ hatte nacheinander mehrfach wechselnde Besitzer. Jetzt wird es als Familienwohnsitz genutzt. Vom vorherigen Eigentümer wurde es für kurze Zeit als Restaurant bewirtschaftet und später an ein Unternehmen als betriebliche Erholungseinrichtung vermietet. um 1935 23 Haus Seestern (Chausseestraße 11) Das Haus „Seestern“ wurde im Jahre 1932 in weitgehender Eigenleistung durch die Familie Jordan aus Frankfurt / Oder in Holzbauweise errichtet. Ursprünglich als Sommerhaus gedacht, wurde es nach einer Brandkatastrophe im Heimatort zum dauerhaften Wohnsitz und wird heute in der 4. Familiengeneration bewohnt. Von Anfang an wurden hier auch Sommergäste aufgenommen. Begleitet von entsprechenden Modernisierungen und Umgestaltungen wird diese Tradition bis in die Gegenwart erhalten. Eine besondere Bedeutung für das neu entstehende „Ostseebad Ribnitz“ erlangte das Haus ab 1934 durch die Einrichtung einer Poststelle in seinen Räumen. Zusätzlich dazu befand sich mit der Aufnahme des Kraftpost-Busverkehrs in den 1930er Jahren die öffentliche Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe des an der Chaussee gelegenen Hauses. Als im Mai 1945 die Rote Armee auf dem Grundstück eine Kommandantur einrichtete, wurden die Eigentümer ausgewiesen und konnten erst mit der Freigabe im Jahr 1946 zurückkehren. Dierhagen Ost 1936 42 1960 Alte Liebe Gerade verheiratet und damaligen Bräuchen folgend, mit einer Abfindung aus dem Beruf ausgeschieden, las eine nun ehemalige Lehrerin Ende 1927 in einer Berliner Tageszeitung von der Gründung eines neuen Seebades an der mecklenburgischen Ostseeküste – „Ostseebad Ribnitz“. Kurz entschlossen fuhr Frau G. im zeitigen Frühjahr 1928 nach Ribnitz. Vom Bahnhof brachte sie, begleitet vom Gründer des neuen Bades, ein Pferdefuhrwerk bis fast an den Strand. Auf der Düne stehend, konnte Frau G. sowohl das Meer branden, als auch über die baumlosen Ribnitzer Stadtwiesen den Saaler Bodden schimmern sehen. Für Frau G. gab es nur eines: Hier wird mein Haus stehen! Und es stand bereits zu Pfingsten 1928, innerhalb weniger Tage aufgestellt als Fertighaus von der Firma Wolgaster Holzhäuser-Gesellschaft. Bis heute ist die „Alte Liebe“, das wohl älteste Haus in Dierhagen Ost, Eigentum der Familie G. Bade- und Bäderwesen Die Entwicklung des Bade- und Bäderwesens in Dierhagen ist gekennzeichnet vom Aufstieg eines von der Welt abgeschiedenen Fischerdorfes zu einem viel besuchten Seebad. Es vollzog sich ein Wandel im Ort sowie von dessen Besuchern. Dieser wurde besonders in der Veränderung der Art des Badens und der Nutzung der klimatisch bedingten Heilfaktoren, im Wandel von Unterhaltung, Sport und Spiel sowie bei den Verkehrsanbindungen deutlich. Schon um 1800 wurde von Ärzten empfohlen und den mecklenburgischen Herzögen gefordert, sich am Wasser, im Licht und an der frischen Luft aufzuhalten. Dieses sei besonders gut für Körper, Geist und Seele. In den Jahren 1850/60 kamen vereinzelt Gäste aus Ribnitz. Dass Dierhagen schon am Anfang des 19. Jahrhunderts sehr beliebt war, macht eine Veröffentlichung in der Rostocker Zeitung vom 13. Juli 1901 deutlich. Dort wurde berichtet, dass die Badegäste des letzten Jahres zum großen Teil wieder gekommen waren. Der von zehn Berliner Familien gegründete Verein „Strandmütze“ erschien immer wieder vollzählig in Dierhagen. „Unter den Klängen der Ribnitzer Stadtkapelle bewegte sich der festliche Zug in Ribnitz vom Bahnhof zum Hafen. Auch in Dierhagen fand ein Umzug mit Musik statt.“ (Kühl, 1933). Die meisten Gäste kamen aus dem Berliner Raum, die dortigen Schulferien galten in Dierhagen als Hauptsaison. Um sich in Dierhagen besser orientieren zu können, erhielten im Jahr 1904 auf Wunsch der Badegäste die Wege des Ortes Namen. Die Gäste wählten die Namen Hafenstraße, Kirchstraße, Lindenstraße, Strandstraße und einige andere. i Karte Dändorf 27 30 28 24 26 29 25 24 36 37 38 Standort: Schautafel Geschichtspfad F Standort: Schautafel Fischereipfad F Dändorf 1905 1909 24 Salzstraße mit Hafen (Dorfstraße / See-Ende) Der Dändorfer Hafen – als Lebensader des Dorfes genoss er jahrhundertelang große Bedeutung, welche erst mit Eröffnung der Betonchaussee Ribnitz-Wustrow im Jahre 1929 abnahm. Er diente in der Vergangenheit als Anlegestelle für die Prahme mit Salz aus Sülze, für die mit Personen und Fracht segelnden Fährboote, für die Motorboote im Fähr- und Linienverkehr, welche die Badegäste in die Sommerfrische Dändorf brachten. Und viele der Dändorfer Fischer hatten hier ihre Boote liegen. Der Hafen unterlag in den Jahren vielen Veränderungen. So ist die Landungsbrücke als markantes Hafendetail schon seit den 1960er Jahren nicht mehr existent. Zuletzt wurde der Hafen in den Jahren 2011 / 2012 mit Spundwand, Pflasterung und Toilettenhäuschen neu gestaltet. Bemerkenswertes Merkmal des Dändorfer Hafens ist der weite Blick über den Bodden. So war es immer und ist es noch heute. Die Salzstraße Seit dem 13. Jahrhundert wurde unweit der Halbinsel auf dem Gebiet des heutigen Bad Sülze Salz gewonnen. Die Saline war Grundeigentum der mecklenburgischen Fürstenfamilie Borwin, die bis 1918 das Land regierte. Das Salz, das nach Wismar und Schwerin gehen sollte, transportierte man auf Prahmen, flachgängigen, knapp 20 Meter langen Booten, über die Recknitz und die Ribnitzer See nach Dändorf. Dort angekommen, verluden die Dändorfer die Salzsäcke auf Karren, später auf Fuhrwerke und fuhren über die Dorfstraße in Richtung Dorfausgang zum Ribnitz-Wustrower Landweg. Für die Salztransporte war die Dändorfer Dorfstraße schon früh gepflastert worden, wahrscheinlich schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie war nicht so witterungsanfällig wie die meisten Wege zu dieser Zeit. Über den Ribnitz-Wustrower Landweg gelangten die Salzladungen an die Ostseeküste. Dort musste die schwere Ladung über die Düne geschleppt und auf Reusenboote verladen werden. Die kleinen Boote brachten das wertvolle Gut den vor der Küste wartenden Seglern. Über den genauen Verladeplatz des Salzes am Ostseestrand gibt es widersprüchliche Aussagen. Einige Quellen verweisen auf Neuhaus, andere nennen Dierhagen. Hier ist auf der Höhe des heutigen Strandabgangs 12 tatsächlich der Flurname „Salz-Loch“ verzeichnet. i Dändorf 1950er Jahre 25 Dorfschule (Dorfstraße 21 / 21a) Neben der Navigationsvorbereitungsschule gab es mindestens seit 1811 auch eine Dorfschule im Ort. Der Standort dieser Schule ist vermutlich immer gleich geblieben, wenn auch die Gebäude zwischenzeitlich erneuert wurden. Mit Neubau des Schulgebäudes im Jahre 1886 wurde auch eine Lehrerwohnung geschaffen – im östlichen Gebäudeteil. Die Unterrichtsräume selbst befanden sich im westlichen Flügel. Heute kaum nachvollziehbar, war die Schule zu ihrer aktiven Zeit sehr idyllisch in der Dorfmitte gelegen und von großen Kastanienbäumen umgeben. Eine der bekanntesten Lehrerpersönlichkeiten war Karl Ahrendt, der bis zu seiner Pensionierung im April 1924 hier fast vier Jahrzehnte als Lehrer arbeitete. 1966 schloss die Dändorfer Schule in Folge der Eingemeindung der Gemeinde Dändorf in die Gemeinde Dierhagen ihre Pforten für immer. um 1902 26 1912 Gastwirtschaft A. Voß (Dorfstraße 15) Die wohl erste Gastwirtschaft in Dändorf entstand 1877 in der Büdnerei 41 – Inhaber und Betreiber war August Voß. Mit Einrichtung der Gaststätte erfuhren die Gebäude der Büdnerei sowie die Gaststätte ständig ergänzende Nutzungen und Änderungen. In den Jahren zwischen 1901 und 1908 wurde das Dachgeschoss um- und ausgebaut, der Saalanbau für Tanz und später Kino wurde noch vor 1883 errichtet. Ein Kaufmannsladen war schon im Jahre 1885 in Betrieb. Nicht nur das Gebäude erfuhr Änderungen, auch der Name der Gastwirtschaft wechselte gelegentlich, meist mit dem Wechsel der Besitzer. So hieß sie zeitweise „Zur Linde“ oder auch „Zur Post“ und seit Wiedereinrichtung von Gaststätte und Pension im Jahr 1992 „Am Wiesengrund“. Dändorf um 1910 1941 27 Dändorfer Mühle (Neue Reihe 10a) Bis 1959 stand auf diesem Gehöft die Dändorfer Windmühle, seit langer Zeit Bezugspunkt für Einwohner und Gäste dieser Gegend. Nach 1870 erwarb die Familie Kriegsheim den „Erdholländer“ vom Müller Dornquast. Der Platz selbst ist ein historischer Mühlenstandort, da hier zuvor bereits eine Bockwindmühle gestanden haben soll, die irgendwann wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Die Mühle, bis zuletzt im Familienbesitz, brannte 1959 ab. In einem Sturm rissen sich die Flügel los und liefen heiß. Die Funken sprühten und entzündeten die Mühle. Der Brand verschonte nur das Nebengebäude, welches heute völlig eingegrünt als Wohnhaus Verwendung findet. Ersatzweise wurde dann der ehemalige Kuhstall der Büdnerei 54 (Neue Reihe 9) als Elektromühle umgebaut, die noch bis 1990 in Betrieb war. Mittlerweile abgerissen, steht hier heute ein Ferienhaus. um 1950 28 nach 1960 Büdnerei 37 (Dorfstraße 8) Die Büdnerei 37 wurde vor 1845 errichtet. Bauherr war der Schiffer Joachim Peter Niemann. Schiffer Niemann fuhr in den Jahren 1841 bis 1883 als Kapitän auf der 198 RT großen Brigg JOHANNES. Die Brigg wurde 1841 in Rostock erbaut, wo auch bis zur ihrer Strandung bei Helsingör Mole / Dänemark im Jahre 1886 der Heimathafen war. Ab 1899 ist der Steuermann Heinrich Wilhelm Niejahr als Eigentümer der Büdnerei verzeichnet, dessen Familie das Haus dann bis 1950 besaß. Es handelt sich um ein ehemaliges Rohrdachhaus, welches nach einem Dachstuhlbrand durch Blitzeinschlag im August 1960 mit einem Hartdach versehen wurde. Von 2001 bis 2012 wurde die Büdnerei unter historischen Gesichtspunkten saniert. Dändorf um 1920 um 1950 29 Büdnerei 44 (Dorfstraße 24) Bei der Büdnerei 44 handelt es sich um eine weitere Dändorfer Schifferbüdnerei, denkmalgeschützt seit 1996. Um 1858 errichtet, ist 1867 die Schifferwitwe Sophie Ahrens als Eigentümerin genannt. Anschließend ist die Büdnerei an den Kapitän Helmuth-Christian Dade übergegangen. H.-C. Dade fuhr u.a. von 1871 bis 1888 als Kapitän auf der Bark „O. KOHAN“. Das Schiff war ein regelmäßiger „Besucher“ im Vereinigten Königreich, vornehmlich London und Liverpool, lief aber auch des öfteren Savannah / USA an. Die Bark strandete 1892 bei Santo Domingo (Dominikanische Republik). 1934 30 um 1960 Büdnerei 51 (Neue Reihe 6) Die Büdnerei 51 wurde vor 1857 errichtet. Erster bekannter Eigentümer ist der Schiffer Heinrich Ludwig Fretwurst, der 32 Jahre lang bis 1881 Kapitän der Brigg ARCHIMEDES war. Das Schiff wurde 1859 auf der Ribnitzer Werft von J. H. Wilken gefertigt. Heimathafen der Brigg war dann aber Rostock, wo die meisten der Dändorfer Schiffe lagen. Die Brigg strandete 1884 bei Praesto / Dänemark. Nach 1900 wurde das Haus von einer Büdnerfamilie übernommen, die vornehmlich landwirtschaftlich tätig war. Diese errichteten dann auch in den 1930er Jahren den Scheunenbau im hinteren Grundstücksbereich. Kaptitänshäuser und Seefahrt Nach 1800 verwandelten sich Dierhagen und Dändorf aus Dörfern mit vorwiegend landwirtschaftlichem Charakter in Schifferdörfer und wurden zur Heimat unzähliger Kapitäne. Man sagte, dass in fast jedem Haus ein Kapitän gewohnt haben soll. Der Grund für die hohe „Kapitänsdichte“ lag in der Tatsache, dass sich Navigationsvorbereitungsschulen in den Orten befanden, in welchen Kapitäne, die nicht mehr zur See fahren konnten, in der Winterzeit den Seefahrernachwuchs ausbildeten. Für die angehenden Seeleute eine preisgünstige Alternative, das Seemannshandwerk zu erlernen. Die „Hoch“-zeit der Segelschifffahrt lag in der Zeit um 1850 bis 1870. Es gab Zeiten, in denen über 40 Dändorfer Schiffe die Weltmeere befuhren. Damals erblühte ein bisher unbekannter Wohlstand. Aus heutiger Sicht könnte sich somit fast jede ehemalige Bündnerei „Kapitänshaus“ nennen. Wobei hier die Erwartungshaltung der geschichtlich interessierten Mitmenschen bedacht werden muss, welche sich unter einem Kapitänshaus ein Gebäude in einem möglichst historisch-nahen Zustand vorstellen. Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt ging es dann mit der Segelschifffahrt schnell bergab. Viele Kapitänsfamilien zogen weg. Doch nur wenige Jahrzehnte später nahm der Ort eine andere steile Entwicklung, die bis heute anhält: das Badewesen entstand. Vollschiff PLUTO, gesunken 1892 Kapitän Reimar Niemann mit Ehefrau (Kapitän der PLUTO) i Karte Neuhaus 31 32 33 34 Standort: Schautafel Geschichtspfad 35 Neuhaus um 1910 1976 31 Kurhaus, heute Strandhotel Dünenmeer (Birkenallee 20) Der Unternehmer Gustav Pruchtner eröffnete 1907 das Hotel „Gustav Adolf“ und wollte mit dem „Kurhaus“ in das neue aufkommende Bade- und Erholungswesen investieren. 1941 kauften die Flugzeugwerke Ribnitz KG nach mehreren Zwangsversteigerungen das Gelände und verwendeten das Hotel als Erholungs-und Kurhaus für die Mitarbeiter zur Unterbringung von Dienstverpflichteten und als Bürogebäude. Das Hotel ging 1948 in Volkseigentum über. Es war zunächst Erholungsheim der Volkspolizei. 1954 übernahm der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) das „Kurhaus“ und führte es bis zu seiner Auflösung 1991 als „FDGB-Erholungsheim Lebensfreude“. Neuer Eigentümer wurde der Ribnitzer Unternehmer Theel, der bis zum Verkauf des Objekts 2005 an den Eigentümer des Strandhotels Fischland, das Haus unter dem Namen „Hotel an de See“ betrieb. Der neue Eigentümer ließ es 2005 abreißen und errichtete das moderne Strandhotel Dünenmeer (****S). Im umliegenden Gelände entstanden Ferienhäuser. um 1924 32 um 1950 Erbpachthof (Am Hof) Am 16. Juni 1588 wird in einem Vergleich zwischen der Stadt Ribnitz und dem Kloster Ribnitz dem Rat der Stadt gestattet, auf der Dünenheide einen „Meygerhoff“ (Meierhof) als erste Bebauung zu errichten – ohne Zweifel das heutige Neuhaus. 1599 wird im ältesten Kämmereiregister die „thoder nigger bode“ (neue Bude) genannt. Einige Jahre später, 1605, ist dann auch das „Bawhuse to den nygen huse“, (Ribnitzer Stadtgut) explizit erwähnt. Ab 1667 wurde der Meierhof Niehusen durch die Stadt Ribnitz verpachtet. Die Siedlung Neuhaus blickt somit auf eine mehr als 425 jährige Geschichte zurück, wobei der Erbpachthof den Anfang der Besiedlung darstellte. Neuhaus 1947- 48 um 1950 33 Torfstiche Südlich von Neuhaus unweit der Ostseeküste befinden sich die nördlichen Ausläufer der „Nordöstlichen Heide Mecklenburgs““ in Form der ausgedehnten Moorlandschaft „Großes Ribnitzer Moor“. Das Gebiet wurde bereits im Jahre 1939 unter Naturschutz gestellt. Zahlreiche Moorteiche und -gräben verweisen hier auf die mehrere Jahrhunderte alte Art der Brennstoffgewinnung, den Torfstich. Schon 1652 ist der Torfabbau in diesem Gebiet nachgewiesen. Noch bis 1957 wurde bei Neuhaus der Torf gewonnen, zu diesem Zeitpunkt aber bereits im maschinellen Abbau bis zu 3,50 m Tiefe. 1958 34 Moorkaten Gelegen am Rande des Großen Ribnitzer Moores, wurde 1840 das Moorwärterhaus – im Volksmund „Moorkaten“ genannt – errichtet, um den zahlreichen Torfdiebstählen zu begegnen. Denn Torf war schon im 17. Jahrhundert für die Stadt Ribnitz eine lukrative Einnahmequelle. Die Bewohner der umliegenden Dörfer duften Torf als Brennstoff im Eigenbedarf zwar erwerben, mussten aber ein so genanntes Moorgeld entrichten. Da die armen Bewohner dieser Dörfer jenen Obolus meist nicht aufbringen konnten, kam es oft zu Diebstählen. Als die Diebstähle der Dändorfer und Dierhäger zu heftig wurden, setzte man erstmals ab 1814 einen Moorwärter ein. Das für ihn errichtete Gehöft liegt direkt am Fischländer Weg, eine der ältesten Wegtrassen vom Fischland nach Rostock. Bollhagen 1962 1966 35 Bollhagen (Erbpachthof / Zeltplatz) Bollhagen findet bereits Anfang des 16. Jahrhunderts als Kämmereigut der Stadt Ribnitz Erwähnung. 1935 wurde der ca. 82 Hektar große Hof aufgeteilt und an das Land verkauft. Zu diesem Zeitpunkt waren die vorhandenen Gebäude bereits ruinös. Um 1952 wurde in Bollhagen ein Zeltplatz eingerichtet, welcher in der DDR Bekanntheit erlangte, fanden hier doch bis zu 5000 Urlauber Unterkunft. Nach einem Brand Ende 1967 blieb von all dem nicht viel. Ein Wiederaufbau des Zeltplatzes erfolgte nicht. Nur einige Jahrzehnte später ist von all dem kaum mehr etwas zu erkennen. Die Natur hat sich wiedergeholt, was ihr der Mensch jahrhundertelang abgerungen hat. Wer aber genau schaut, erkennt noch immer die Spuren der Vergangenheit, z.B. die Fundamentplatte des abgebrannten Wirtschaftsgebäudes des Zeltplatzes. Körkwitz-Hof 1962 36 Kanal Schon 1838 diskutierte die Rostocker Bürgervertretung den Bau eines Kanals vom Breitling durch die Rostocker Heide bis zum Saaler Bodden und weiter durch Recknitz, Trebel bis zur Peene. Doch die geologischen Verhältnisse (Heidesand) ließen das Projekt als undurchführbar erscheinen. Mit dem Bau des Überseehafens 1957 erinnerte man sich an das alte Projekt. Ab 1960 liefen die konkreten Planungen für einen 4 m tiefen, 37 m breiten und 20 km langen Küstenkanal durch die Heide zum Saaler Bodden. 1962 begann der Bau an 3 Punkten (Dändorf, Torfbrücke, Markgrafenheide). Der nachsackende Heidesand behinderte die Baggerarbeiten jedoch und trieb die Kosten in die Höhe. Ende des Jahres 1962 wurde der Bau aus Kostengründen gestoppt. Der Name „Karl Mewis Gedächtniskanal“ erinnert noch heute an den Initiator des Projektes, den damaligen 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Rostock K. Mewis. [Objekt 35 ist auf der Karte „Neuhaus“ und Objekt 36 auf der Karte „Dändorf“ zu finden.] 1962 Körkwitz-Hof 37 Körkwitz-Hof 1792 wird in einem Vergleich zwischen dem Amt Hirschburg und der Stadt Ribnitz von 1792, eine Meierei Körkwitz – das heutige Körkwitz Hof – das erste Mal erwähnt. Es war ein Stadtgut von Ribnitz und wurde zu Beginn des 19. Jh. zur Erbpacht ausgegeben. Von der alten Baustruktur ist heute kaum noch etwas zu erkennen. Das Wohnhaus des Erbpächters verfiel nach 1945, der gepflegte Park ist verwildert und ein Großteil der Wirtschaftsgebäude ist abgerissen worden. Im Oktober 1929 wurde die Fischlandchaussee zwischen Ribnitz und Wustrow freigegen, die auch den Hof Körkwitz durchquerte. Es war eine der ersten Betonstraßen Deutschlands. Und im Jahre 1976 wurde die Trasse der Bäderstraße aus Klockenhagen in Richtung Fischland direkt durch den Ort geführt. Seit 1965 gehört Körkwitz-Hof zur Gemeinde Ostseebad Dierhagen. Heute ist der ehemalige Hof eine gute Ausgangsbasis für Radtouren nach Ribnitz, Klockenhagen, Neuhaus, Dändorf, Dierhagen und dem Fischland. 1940er Jahre 38 1953 Betonstraße Die Verbindung von Dändorf und Dierhagen sowie der Fischlanddörfer mit Ribnitz gestaltete sich seit jeher als schwierig. Über das Land führten unbefestigte Wege die allen Witterungseinflüssen unterlagen und dadurch im Frühjahr und Herbst oft kaum passierbar waren. Der beste und sicherste Weg war jahrhundertelang somit der Wasserweg über den Bodden. Alles änderte sich grundlegend mit Eröffnung der Betonchaussee im Jahre 1929, die Ribnitz mit den Fischlandgemeinden verband. Der Chausseebau aus Beton war eine zum damaligen Zeitpunkt sehr fortschrittliche Variante des Straßenbaus und auch überregional ein Novum. Der Landweg wurde attraktiv, bei jeglichen Wetterverhältnissen und zu jeder Jahreszeit. Omnibusse sicherten einen Linienverkehr und Postautos wurden eingesetzt. Die Straßensanierungen in letzten Jahrzehnten ließen die Betonstraße nach und nach verschwinden. Hier in Körkwitz Hof hat sich ein kleines letztes Stück der Originalstraße erhalten. [Objekte 37 und 38 sind auf der Karte „Dändorf“ zu finden.] Der Fischereipfad Der Fischereipfad Die Fischerei hat im Ostseebad Dierhagen seit Jahrhunderten Tradition. Ehemals einer der wenigen Haupterwerbszweige der heimischen Bevölkerung, gibt es heute aber nur noch wenige Berufsfischer in der Gemeinde. An verschiedenen Örtlichkeiten im Ostseebad, die im engen Zusammenhang mit Fischerei standen und stehen, informieren Hinweistafeln über die Geschichte dieses heimischen Handwerks. Ziel ist es dabei, die örtlichen Traditionen der Fischerei stärker in das Bewusstsein der Einwohner und Touristen zu bringen und somit den Stand der Berufsfischer weiter zu unterstützen und zu fördern. F Standort Schautafel Bitte nutzen Sie auch die Schautafeln. Die Standorte finden Sie in den Karten der Ortsteile. Standorte: Hafen Dändorf Hof Dierhagen, am Boddenwanderweg Dändorf / Dierhagen Hafen Dierhagen Dorf Badesteig Dierhagen Ost, Mittelweg 42 21 22 23 F 20 19 18 11 41 13 14 17 12 16 15 40 10 39 31 32 33 34 35 F 16 Karte Ostseebad Dierhagen 1 9 6 3 8 F 7 2 5 4 27 30 26 24 29 28 25 24 F Standort: Schautafel Geschichtspfad F 36 37 38 Standort: Schautafel Fischereipfad Bild-Quellenverzeichnis 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Hafen Kirche Schule Bauernreihe Hotel und Pension „Hillbrandt“ Büdnerei 32/ 33 (Strandstr. 6) Büdnerei 61 (Lindenstr. 1) Bauerngehöft Grüner Weg 2 Kurpark Strandhotel Fischland „Haus Seeblick“ (Fam. Sommer) Pension Haus Sonneneck Warmbad Strandhalle Ernst-Moritz-Arndt-Heim Badesteig Meeresrauschen Käppn Brass Kohl-Eck Haus Ingeborg Haus Delphin Haus Haifisch Haus Seestern Salzstraße mit Hafen Dorfschule Gastwirtschaft A. Voss Dändorfer Mühle Büdnerei 37 (Dorfstr. 8) Büdnerei 44 (Dorfstr. 24) Büdnerei 51 (Neue Reihe 6) Kurhaus Erbpachthof Torfstiche Moorkaten Bollhagen Kanal Körkwitz-Hof Betonstraße De witte Barg FF-Stein Janne Alte Liebe Titel: havarierte „Janne“, 13./14.11.1930 rechts stehend der Dierhäger A. Fretwurst Infoseite: Kaptitänshäuser und Seefahrt links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links links S. Ch. Nehring, rechts S. G. Keil S. K. Schwebke, rechts S. A. Methling S. K. Schwebke, rechts S. S. Fellmann S. G. Keil, rechts S. B. Wellinghorst S. K. Schwebcke, S. Ch. Nehring S. K. Schwebcke, rechts S. G. Keil und rechts S. D. Westphal und rechts S. D. Westphal S. Ch. Nehring, rechts S. G. Keil und rechts S. Strandhotel Fischland S. Fam. Sommer, rechts S. K. Boldt S. Ch. Nehring, rechts S. S. Fellmann S. K. Boldt, rechts S. G. Keil und rechts S. G. Keil und rechts S. G. Keil S. Ch. Nehring, rechts, S. K. Schwebke, S. K. Boldt, rechts S. G. Keil und rechts S. G. Keil S. R. Lorenz, rechts S. G. Keil S. S. Gaube S. H. U. Krüger S. K. Hellwich, rechts R. Lorenz S. E. Jordan und rechts S. G. Keil S. H. Klick, rechts S. G. Keil S. K. Lewerenz, rechts S. G. Keil und rechts S. G. Keil S. R. Kriegsheim, rechts S. G. Keil und rechts S. G. Keil S. G. Keil, rechts S. U. Dreyer und rechts S. G. Keil S. Dörpverein, rechts S. Stadtarchiv Halle S. Fam. Rojek, rechts S. Stadtarchiv Halle S. G. Keil, rechts S. D. Westphal und rechts S. G. Keil und rechts S. D. Niemann S. G. Keil, rechts S. R. Hansch, sen. und rechts S. G. Keil S. D. Westphal, rechts S. G. Keil S. D. Westphal, rechts Foto G. Keil S. G. Keil, rechts S. D. Westphal und rechts S. J.-U. Gerloff S. G. Keil beide Fotos, S. G. Keil [S. = Sammlung] Notizen Impressum Herausgeber: Dörpverein Ostseebad Dierhagen e. V. 18347 Ostseebad Dierhagen Ernst-Moritz-Arndt-Straße 2 Internet: www.dierhagen-doerpverein.de Text: Karl Boldt, Stephan Fellmann, Sylvia Gaube, Klaus Geib, Jens-Uwe Gerloff, Bärbel Groth, Guido Keil, Rainer Lorenz, Christoph Nehring, Klaus Saugeon, Karin Schwebke, Bärbel Wellinghorst, Dieter Westphal Layout: Uta Gunert, Illustrationen (Karten): Annekathrin Buhl 3. Auflage: 25.06.2015 Mit freundlicher Unterstützung: Kurverwaltung Dierhagen, Land Mecklenburg-Vorpommern (Zuwendung aus dem Landesprogramm M-V „Arbeit durch Bildung und Innovation“ nach der Richtlinie des Programms „Kleinprojekte – Lokales Handeln für Soziale Zwecke“ aus dem Europäischen Sozialfonds), Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern und Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern www.ostseebad-dierhagen.de