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Nürnberger Studie: Wie riskant ist Taekwondo-Training für Kinder und ...
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24.02.2016 17:00
Nürnberger Studie: Wie riskant ist TaekwondoTraining für Kinder und Jugendliche?
Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Standort
Nürnberg
Taekwondo wird immer beliebter; weltweit betreiben rund 2 Millionen Menschen
die koreanische Kampfsportart – im Wettkampf oder als Hobby. In Deutschland
sind es 160.000 Menschen, viele davon Kinder und Jugendliche. Doch über die
gesundheitlichen Risiken der Sportart ist wenig bekannt. Eine Nürnberger Studie
soll nun erstmals klären, wie groß diese sind. Sie wird durch den Förderpreis
„Nachwuchsförderung“ der Dr. Hans und Dr. Elisabeth Birkner Stiftung 2015
unterstützt.
Wie riskant ist Taekwondo-Training für Kinder und Jugendliche? Ärzte und
Studenten der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Nürnberg und der
Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie des Klinikums Nürnberg
untersuchen, welche Verletzungen und körperlichen Schäden bei Kindern und
Jugendliche auftreten. Für ihre Forschungsarbeit wird ihnen der Förderpreis
„Nachwuchsförderung“ der Dr. Hans und Dr. Elisabeth Birkner Stiftung 2015
verliehen, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Ausgezeichnet werden Dr. Markus
Geßlein, Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie, und die beiden Studenten
der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Nürnberg, Julian MüllerKühnle und Johannes Rüther. Der Preis wird am 2. März 2016 beim
Jahresempfang des Klinikums Nürnberg übergeben.
Bei Taekwondo ist der ganze
Körper im Einsatz.
Castellano
Dr. Elisabeth Birkner und der
Nürnberger Taekwondo-Trainer
Özer Gülec (vorne). Die
Olypmpia-Teilnehm ...
Klinikum Nürnberg/Rudi Ott
Bislang wenig sportmedizinische Daten zu Taekwondo-Training
Seit dem Jahr 2000 ist Taekwondo olympische Disziplin. Nürnberg ist eine der
Hochburgen in Deutschland und ein Zentrum für weltweit erfolgreiche TaekwondoAthleten. Die Kampfsportart wird ohne Waffen praktiziert. „Tae“ steht für alle
Fußtechniken, also Springen, Schlagen und Stoßen, „Kwon“ steht für die Faust,
also für Schläge, Stöße und Abwehrtechniken der Arme und Hände, und „Do“
steht für die geistige Einstellung. Besonders häufige Verletzungen sind Fuß- und
Handverletzungen sowie Verletzungen der Muskulatur im Beckenbereich.
„Taekwondo ist besser als sein Ruf“, erklärte Dr. Markus Geßlein bei einer
Pressekonferenz am 24. Februar 2016 im Klinikum Nürnberg. Dafür sorgen auch
Schutzbedeckungen für Kopf, Hände und Beine sowie ein strenges Regelwerk.
„Taekwondo hat zudem positive Auswirkungen auf die Fitness und
Konzentrationsfähigkeit “, erklärte der Nürnberger Orthopäde, der auch Athleten
des Olympiastützpunkts Nürnberg betreut. Er steht zudem seit Jahren Nürnberger
Taekwondo-Sportlern mit Rat und Tat zur Seite. „Im Boxsport sind die Risiken
ungleich höher“, sagt er. „Auch Fußballer sind viel stärker gefährdet und tragen
häufiger schwere Verletzungen davon.“ Da es bislang nur wenig Untersuchungen
zu Taekwondo gebe, solle die Nürnberger Studie, so Dr. Geßlein, „einen blinden
Fleck“ füllen.
Die Stadt Nürnberg ist traditionell ein Zentrum weltweit erfolgreicher TaekwondoAthleten. Die beiden national und international erfolgreichsten Trainingszentren
mit Bestplatzierungen bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie bei den
Olympischen Spielen sind in Nürnberg beheimatet. Die Eröffnung eines neuen
Bundesleistungszentrums Taekwondo in Nürnberg ist für 2018 geplant.
25.02.2016 12:33
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In der Studie am Klinikum Nürnberg und der Paracelsus Medizinischen
Privatuniversität werden nun Überlastungsschäden bzw. Verletzungen
systematisch erfasst, um negative Folgen für die jungen Athleten abwenden zu
können und gezielt präventive Maßnahmen zu entwickeln und einzuleiten. Dafür
werden Nürnberger Taekwondo-Kämpfer im Kindes- und Jugendalter engmaschig
begleitet.
Studie begleitet ca. 30 Teilnehmer über 20 Monate
Zusätzlich untersucht die Studie für einen Zeitraum von mindestens 20 Monaten
ca. 40 Nachwuchsathleten der Taekwondo-Schule Özer in Nürnberg
(Bundesstützpunkt der Deutschen Taekwondo Union) im Alter von 4-16 Jahren.
Dabei werden u.a. der Trainingsumfang, die Teilnahme an Wettkämpfen und die
Benutzung von Hand-, Fuß, und Kopfschutz dokumentiert. In einer
Voruntersuchung werden zudem die körperliche Konstitution und bereits
bestehende Schäden erfasst. Die weitere Entwicklung sowie Verletzungen werden
mit Hilfe eines Fragebogens festgehalten. Die Studienbetreuer sind beim Training
anwesend, um Daten vor Ort zu erheben, bei Verletzungen und Beschwerden
umgehend eine körperliche Untersuchung des Athleten durchzuführen und ggf.
weitere Untersuchungen durch Ärzte des Klinikums Nürnberg zu veranlassen.
„Unsere Studie soll dazu beitragen, dass diese Sportart sicherer wird und man
mögliche Schäden besser einschätzen kann“, so Dr. Markus Geßlein. Athleten,
die eine fachärztliche Weiterbehandlung benötigen werden in der
sportorthopädischen Sprechstunde der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
vorgestellt.
Förderpreis kommt dem wissenschaftlichen Nachwuchs der Paracelsus
Medizinischen Privatuniversität zugute
„Ich freue mich, dass der Förderpreis zweifach dem Nachwuchs zugutekommt“,
sagte Dr. Elisabeth Birkner, Kuratoriumsvorsitzende und Gründerin der Dr. Hans
und Dr. Elisabeth Birkner Stiftung bei der Pressekonferenz. „Zum einen den
Kindern und Jugendlichen, die ihre Sportart durch die neuen Erkenntnisse
sicherer betreiben können. Zum anderen den Studenten, die von erfahrenen
Ärzten am Klinikum Nürnberg in die wissenschaftliche Arbeit eingeführt werden.“
Der Vorstand des Klinikums Nürnberg, Dr. Alfred Estelmann dankte der Stifterin
für ihr langjähriges Engagement für das Klinikum. Der Förderpreis wird seit dem
Jahr 2000 verliehen. „Er ist ein Ansporn für unsere Ärzte, innovative Ideen zu
verfolgen und umzusetzen.
Ansprechpartner:
Dr. med. Markus Geßlein
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum Nürnberg
Universitätsklinik der Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnberg
[email protected]
Telefon Sekretariat: 0911 / 398 2600
Literatur:
Epidemiology of training injuries in amateur taekwondo athletes: a retrospective
cohort study
Lystad et al.: Biol Sport 2015 Sep; 32 (3): 213-218
Weitere Informationen:
http://Sportorthopädie am Klinikum Nürnberg:
http://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/kliniken
/unfall...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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