Schalldämmende Eigenschaften von unterschiedlichen Ma

Transcription

Schalldämmende Eigenschaften von unterschiedlichen Ma
Schalldämmende Eigenschaften von unterschiedlichen Materialien
Schleswig-Holstein
Tobias Löffler
Schule:
Gymnasium Kronshagen
Suchsdorfer Weg 35
24119 Kronshagen
© DGZfP e.V.
Schleswig-Holstein
Inhalt
1
Einleitung.................................................................................................................................... 3
2
Material und Methode ................................................................................................................ 3
3
2.1
Versuchsaufbau und Material ............................................................................................... 3
2.2
Methode .............................................................................................................................. 4
3.2
5
2
Versuchsdurchführung ................................................................................................. 4
2.2.2
Versuchsauswertung..................................................................................................... 5
Ergebnisse................................................................................................................................... 6
3.1
4
2.2.1
Messergebnisse .................................................................................................................... 6
3.1.1
Sperrholz...................................................................................................................... 6
3.1.2
PVC.............................................................................................................................. 7
3.1.3
Styropor....................................................................................................................... 8
3.1.4
Dämmwolle ................................................................................................................. 9
Auswertung........................................................................................................................ 10
Diskussion ................................................................................................................................. 11
4.1
Welche Fehler sind aufgetreten?......................................................................................... 11
4.2
Wie könnte man an dem Thema weiterarbeiten?................................................................ 11
Zusammenfassung .................................................................................................................... 12
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Schleswig-Holstein
1
Einleitung
Nachdem ich vorletztes Jahr mit dem Thema "Wie muss eine Bahn geformt sein, damit eine Kugel sie
in möglichst kurzer Zeit durchläuft?" bei "Schüler experimentieren“ den ersten Platz gewonnen hatte,
wollte ich eigentlich schon letztes Jahr wieder mitmachen. Ich überlegte lange, welches Thema ich
nehmen könnte. Als meine Mutter sich eines Nachmittags mal wieder bei mir beschwerte, weil ich
meine Stereoanlage ihrer Meinung nach zu laut anhatte, machte ich mir zum ersten Mal Gedanken
über dieses Thema. Mir fiel auf, dass bei niedriger Lautstärke im Wohnzimmer nichts von der Musik zu
hören war. Bei größerer Lautstärke hörte man nur die Bässe und bei noch größerer Lautstärke konnte
man auch die hohen Töne hören. Das interessierte mich, und ich beschloss mit dem Thema "Schalldämmende Eigenschaften von unterschiedlichen Materialien bei "Jugend forscht" mitzumachen.
Leider war ich bis zum Abgabetermin mit meiner Arbeit noch nicht fertig. Deshalb beschloss ich dieses
Jahr mitzumachen.
2
Material und Methode
2.1
Versuchsaufbau und Material
Abb. 1: Versuchsaufbau
Diese Abbildung ist nicht maßstabsgetreu!
Als Lautsprecherbox habe ich einen Kunststoffkasten benutzt, vor dessen Öffnung ich eine Holzplatte
mit einem 10x20 cm großem Schallloch geschraubt habe. Die Kiste habe ich bis auf einen kleinen
Hohlraum hinter dem Schalloch komplett mit Schall-dämmmatten aus einem Lautsprechergehäuse
gefüllt und in den Hohlraum den Lautsprecher gestellt. An dem Lautsprecher wurden nun ein Verstärker und daran ein Tongenerator angeschlossen. Als Verstärker habe ich eine Stereoanlage benutzt, an
deren Eingang ich den Tongenerator angeschlossen habe. Vor die Schallöffnung habe ich dann in
einem Abstand von 17 cm ein dB Messgerät gestellt
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3
Schleswig-Holstein
2.2
Methode
2.2.1
Versuchsdurchführung
Um möglichst genaue Messergebnisse zu bekommen und damit später eine genauere Auswertung zu
ermöglichen, wurden alle Versuche unter denselben Bedingungen durchgeführt:
­
Der Versuchsaufbau wurde während der Versuche nicht verändert.
­
Das dB-Messgerät stand immer genau im Abstand von 17 cm vor dem Schallloch.
­
Die Lautstärke wurde immer in dB(C) gemessen. (dB(C) wird normalerweise zum Messen von
akustischen Schallsignalen und Körperschall (Lautsprecher) benutzt, dB(A) normalerweise zum
Messen von Umweltgeräuschen (Fahrzeuge, Maschinen usw.). Der Frequenzverlauf von dB(A) ist
dem menschlichen Ohr angepasst.)
­
Die Grundlautstärke (siehe Abb. 2) war immer 90dB groß.
­
Das dB Messgerät stand immer in einem Abstand von 17 cm vor der Schallöffnung
Um jetzt die schalldämmenden Eigenschaften verschiedener Materialien herauszufinden, habe ich je
drei Platten (20x30cm) in verschiedenen Stärken (10 mm, 15 mm und 20 mm) genommen. Eine der
Platten wurde dann jeweils mit zwei Gurten genau mittig vor die Schallöffnung geschnallt, nachdem
ich den Lautsprecher bei jeder Frequenz auf eine Grundlautstärke (Grundlautstärke = dBG = ungedämmte Lautstärke) von 90dB eingestellt hatte. Jetzt konnte ich die gedämmte Lautstärke (dBg) messen und ausrechnen, um wie viel dB der Ton gedämmt worden war. Diesen Wert habe ich als Dämmleistung bezeichnet (dBG minus dBg). Dies führte ich in dem Frequenzbereich 40Hz bis 10kHz für die
Frequenzen 40hz, 100Hz, 500Hz, 1kHz, 2kHz, 3kHz,..., 10kHz für alle Materialien in allen Stärken mit
immer derselben Grundläutstärke (dBG = 90dB) durch.
Als Materialien habe ich Sperrholz, PVC, Styropor und Wärmedämmwolle genommen. Ich habe mich
für diese Materialien entschieden, da sie von ihrer Art her recht unterschiedlich sind, und ich sie alle,
mit Ausnahme des Holzes, in den Stärken 10mm, 15mm und 20mm bekommen konnte. Da es 10mm
Holz auch in Spezialgeschäften nicht gibt, musste ich es in den Stärken 9 mm, 15 mm und 20 mm
nehmen.
Abb. 2: Grundlautstärke (DBG) und gedämmte Lautstärke (DBG)
Diese Abbildung ist nicht maßstabsgetreu!
4
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Schleswig-Holstein
2.2.2
Versuchsauswertung
Um die so ermittelten Messwerte besser miteinander vergleichen zu können, möchte ich mehrere
Arten von Diagrammen erstellt:
1.
In der ersten Diagrammart (Abb. 3 bis Abb. 6) möchte ich auf der y-Achse die gedämmte Lautstärke (dBg) eingetragen und auf der x-Achse die Frequenz (Hz). Jedes Diagramm soll die Werte
für eine Materialart in allen Dicken darstellen. In dieser Diagrammart ich den Zusammenhang
zwischen gedämmter Lautstärke (dBg) und Dicke des Materials gut zu erkennen.
2.
In der zweiten Diagrammart (Anhang, Abb. 8 bis Abb. 10) möchte ich wie bei 1. auf der y-Achse
die gedämmte Lautstärke (dBg) und auf der x-Achse die Frequenz (Hz) eingetragen. Jedoch soll
jedes Diagramm die Dämmeigenschaften aller vier Materialien gleicher Stärke darstellen.
3.
Die dritte Diagrammart (Anhang, Abb. 11 bis Abb. 13) soll im Großen und Ganzen wie die zweite
werden, nur dass ich auf der y-Achse die Dämmleistung (dBG minus dBg) eingetragen will. Um
den Vergleich zwischen den einzelnen Werten zu vereinfachen will ich sie in Form eines Balkendiagramms dargestellt.
Im Gegensatz zu Diagrammart zwei wird man hier einfach und schnell auf den ersten Blick die
Dämmleistung erkennen können.
4.
In dem vierten Diagrammtyp (Anhang, Abb. 14) wird man an der y-Achse, wie bei 3., die Dämmleistung, an der x-Achse jedoch die drei Materialdicken ablesen können. Für dieses Diagramm
werde ich den Mittelwert der Dämmleistungen bei allen Frequenzen einer Dicke eines Materials nehmen. Bei diesem Diagramm wird man unabhängig von der Frequenz gut erkennen können, welches Material durchschnittlich am besten dämmt und wie der Zusammenhang zur Materialstärke ist.
Neben dem Vergleich der Werte in Form von Diagrammen werde ich auch auf rechnerische Art versuchen, Regelmäßigkeiten wie Proportionalitäten in den Werten zu finden.
­
Um herauszufinden, ob zwei Reihen von Messwerten proportional zueinander sind, muss man die
zueinander gehörenden Werte durcheinander teilen. Kommt bei allen Wertepaaren dasselbe heraus, so sind sie proportional zueinander.
­
Um herauszufinden ob die Werte antiproportional zueinander sind, muss man sie miteinander
multiplizieren. Kommt bei allen Wertepaaren dasselbe heraus, so sind sie antiproportional zueinander.
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3
Ergebnisse
3.1
Messergebnisse
3.1.1
Sperrholz
Dichte: 9mm = 0,685 g/cm3
15mm = 0,689 g/cm3 durchschnittliche Dichte = 0,694 g/cm3
20mm = 0,708 g/cm3
9 mm
Hz
15 mm
Dämmleistung
dBg
20 mm
Dämmleistung
dBg
Dämmleistung
dBg
40Hz
65dB
25dB
68dB
22dB
67,5dB
22,5dB
100Hz
63dB
27dB
62dB
28dB
63dB
37dB
500Hz
70dB
20dB
71dB
19dB
67dB
33dB
1000Hz
73dB
17dB
70dB
20dB
70dB
20dB
2000Hz
59dB
31dB
52dB
38dB
54dB
36dB
3000Hz
73dB
17dB
55dB
35dB
61dB
29dB
4000Hz
64dB
26dB
56dB
34dB
62dB
28dB
5000Hz
67dB
23dB
70dB
20dB
66dB
24dB
6000Hz
58dB
32dB
52dB
38dB
52dB
38dB
7000Hz
65dB
25dB
60dB
30dB
61dB
29dB
8000Hz
52dB
38dB
56dB
34dB
50dB
40dB
9000Hz
57dB
33dB
58,5dB
31,5dB
54dB
36dB
55dB
35dB
50dB
40dB
50dB
40dB
10000Hz
Die Grundlautstärke (dBG) betrug für jede Frequenz 90dB.
Tabelle 1
Abb. 3: Vergleich der gedämmten Lautstärke der drei Dicken beim Sperrholz
6
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Schleswig-Holstein
3.1.2
PVC
Dichte: 10mm = 1,50 g/cm3
15mm = 1,54 g/cm3 durchschnittliche Dichte = 1,51 g/cm3
20mm = 1,50 g/cm3
10 mm
Hz
Dämmleistung
dBg
40Hz
100Hz
15 mm
20 mm
Dämmleistung
dBg
Dämmleistung
dBg
67,5dB
22,5dB
64dB
26dB
64dB
26dB
66dB
24dB
57dB
33dB
59,5dB
30,5dB
500Hz
75dB
15dB
68dB
22dB
70dB
20dB
1000Hz
75dB
15dB
66dB
24dB
72dB
18dB
2000Hz
58dB
32dB
54dB
36dB
59dB
21dB
3000Hz
54dB
36dB
52dB
38dB
50dB
40dB
4000Hz
54dB
36dB
59dB
31dB
69dB
21dB
5000Hz
57dB
33dB
65dB
25dB
63dB
27dB
6000Hz
56dB
34dB
67dB
23dB
55dB
35dB
7000Hz
57dB
33dB
67dB
23dB
59dB
31dB
8000Hz
52dB
38dB
55dB
35dB
54dB
36dB
9000Hz
58dB
32dB
52dB
38dB
54dB
36dB
10000Hz
54dB
36dB
52dB
38dB
56dB
34dB
Die Grundlautstärke (dBG) betrug für jede Frequenz 90dB.
Tabelle 2
Abb. 4: Vergleich der gedämmten Lautstärke der drei Dicken bei PVC
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7
Schleswig-Holstein
3.1.3
Styropor
Dichte:
10mm = 0,0175 g/cm3
15mm = 0,0167 g/cm3 durchschnittliche Dichte = 0,0167 g/cm3
20mm = 0,0158 g/cm3
10 mm
Hz
15 mm
Dämmleistung
dBg
20 mm
Dämmleistung
dBg
Dämmleistung
dBg
40Hz
88dB
2dB
84,5dB
5,5dB
83,5dB
6,5dB
100Hz
88dB
2dB
85dB
5dB
83dB
7dB
500Hz
89dB
1dB
90dB
0dB
89,5dB
0,5dB
1000Hz
92dB
8dB
88,5dB
1,5dB
87dB
3dB
2000Hz
81dB
9dB
77dB
13dB
77dB
13dB
3000Hz
85dB
5dB
76,5dB
13,5dB
78,5dB
11,5dB
4000Hz
82dB
8dB
74dB
16dB
71,5dB
18,5dB
5000Hz
78dB
12dB
75,5dB
14,5dB
75dB
15dB
6000Hz
88dB
2dB
84dB
6dB
85dB
5dB
7000Hz
83dB
6,5dB
71,5dB
18,5dB
81dB
9dB
8000Hz
79dB
11dB
70dB
20dB
80dB
10dB
9000Hz
68dB
22dB
74dB
16dB
91dB
9dB
10000Hz
67dB
23dB
69,5dB
20,5dB
85dB
15dB
Die Grundlautstärke (dBG) betrug für jede Frequenz 90dB.
Tabelle 3
Abb. 5: Vergleich der gedämmten Lautstärke der drei Dicken bei Styropor
8
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Schleswig-Holstein
3.1.4
Dämmwolle
Dichte: 0,0121 g/cm3
10 mm
Hz
Dämmleistung
dBg
40Hz
15 mm
20 mm
Dämmleistung
dBg
Dämmleistung
dBg
89dB
1dB
89dB
1dB
88,5dB
1,5dB
100Hz
88,5dB
1,5dB
89dB
1dB
89dB
1dB
500Hz
90,5dB
-0,5dB
90,5dB
-0,5dB
90dB
0dB
1000Hz
89dB
1dB
89dB
1dB
88,5dB
1,5dB
2000Hz
86dB
4dB
86dB
4dB
85dB
5dB
3000Hz
88dB
2dB
89,5dB
0,5dB
92dB
-2dB
4000Hz
85dB
5dB
89dB
1dB
87dB
3dB
5000Hz
91dB
1dB
84dB
6dB
88dB
2dB
6000Hz
88,5dB
1,5dB
87dB
4dB
85dB
5dB
7000Hz
89,5dB
0,5dB
94,5dB
-4,5dB
83dB
7dB
8000Hz
83dB
7dB
84dB
6dB
82dB
8dB
9000Hz
83,5dB
6,5dB
87dB
3dB
89dB
1dB
87dB
3dB
87,5dB
2,5dB
84,5dB
5,5dB
10000Hz
Die Grundlautstärke (dBG) betrug für jede Frequenz 90dB.
Tabelle 4
Abb. 6: Vergleich der gedämmten Lautstärke der drei Dicken bei Dämmwolle
© DGZfP e.V.
9
Schleswig-Holstein
3.2
Auswertung
Vergleicht man die unterschiedlichen Diagramme und Werte miteinander, so kann man einige Auffälligkeiten und Regelmäßigkeiten feststellen:
­
Es gibt deutliche Unterschiede bei der Dämmleistung unterschiedlicher Materialien.
­
Mit Abnahme der Dichte eines Materials nimmt auch fast immer dessen Dämmleistung ab (siehe
Abb. 7).
Abb. 7: Zusammenhang zwischen Dichte und Dämmleistung
­
Keines der untersuchten Materialien dämmt bei allen Frequenzen gleich gut.
­
Bei höherer oder niedrigerer Frequenz gibt es keine lineare Zu- oder Abnahme der Dämmleistung,
die Frequenz und die Dämmleistung sind also nicht proportional zueinander. Das kann man auch
rechnerisch beweisen: Dividiert man die Frequenzen durch die Dämmleistung jeder Stärke, und es
kommt immer dasselbe Ergebnis heraus, so sind die Werte einander proportional. Das ist nicht der
Fall, also sind die Werte einander nicht proportional.
­
Auch sind die Werte einander nicht antiproportional, das erkennt man daran, dass sie miteinander
multipliziert nicht dasselbe Ergebnis haben.
­
Auf dieselbe Art habe ich ebenfalls herausgefunden, dass auch die Materialstärke und die Dämmleistung nicht proportional oder antiproportional zueinander sind.
­
Die Dämmleistung steigt / sinkt nicht linear mit zunehmender / abnehmender Materialdicke.
­
Niedrige Frequenzen werden im Allgemeinen schlechter gedämmt als hohe, besonders bei Materialien mit hoher Dichte. (Anhang, Abb. 8 bis Abb. 10)
­
Bei unterschiedlichen Materialien gleicher Stärke oder gleichen Materialien in unterschiedlicher
Stärke wird der Ton bei etwa denselben Frequenzen vergleichbar gut oder schlecht gedämmt. Das
kann man daran erkennen, dass die Kurven etwa parallel verlaufen
­
Manche Materialien haben bei bestimmten Frequenzen den Ton nicht gedämmt, sondern ihn
sogar verstärkt. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass das Material anfing zu schwingen und
deshalb wie eine große Membran wirkte. Darauf ist auch die allgemein schlechte Dämmleistung
von Styropor und Dämmwolle zurückzuführen.
Nach meinen Ergebnissen müsste das ideale schalldämmende Material eine möglichst hohe Dichte
haben. Es könnte jedoch auch sein, dass Materialien, die eine noch höhere Dichte als PVC haben, den
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Schleswig-Holstein
Schall schlechter dämmen, und dass das ideale schalldämmende Material mit der Dichte zwischen
Holz und PVC liegt. Um das noch genauer herauszufinden hätte man noch mehr und genauere Versuche mit mehr Materialien durchführen müssen. Sehr interessant ist es auch, dass, wie ich es vorher
erwartet hatte, die Dämmleistung und die Materialdicke nicht proportional zueinander sind.
Diese Ergebnisse bestätigen auch meine in der Einleitung genannte Beobachtung, dass beim Musikhören in den Nachbarräumen in der Regel nur die Bässe zu hören sind.
4
Diskussion
4.1
Welche Fehler sind aufgetreten?
Wie ich bei der Durchführung der Versuche festgestellt habe, kann es trotz sehr guter Geräte leicht zu
Fehlmessungen und Messungenauigkeiten kommen. Das kann folgende Ursachen haben:
­
Die Geräte waren sehr gut, trotzdem könnten Ungenauigkeiten zum Beispiel beim Einstellen der
Frequenz oder beim Messen der Lautstärke vorliegen. Mit noch besseren Geräten könnte man solche Ungenauigkeiten noch verringern.
­
In einigen Fällen konnte man das dB-Messgerät nicht ganz genau ablesen, da es sich um ein Zeigermessgerät handelt.
­
Ich musste beim Ablesen des dB-Messgeräts möglichst immer an derselben Stelle stehen, um Beeinflussungen des Schalls (zum Beispiel Reflektionen) zu vermeiden.
Ein weiteres Problem war es, eine genügend große Grundlautstärke zu erreichen, da bei meiner ersten
Grundlautstärke von 80dB der Ton bei einigen Materialien so stark gedämmt wurde, dass er außerhalb
des Messbereichs meines dB-Messgeräts lag. Gelöst habe ich dieses Problem, indem ich meine Stereoanlage als Verstärker zwischen den Tongenerator und den Lautsprecher geschaltet habe, jedoch konnte ich auch so keine Lautstärken über 90dB erreichen. Das ist der Grund, weshalb ich mit nur einer
Grundlautstärke gearbeitet habe.
4.2
Wie könnte man an dem Thema weiterarbeiten?
Ich habe bei der Auswertung meiner Messergebnisse keine Zusammenhänge wie Proportionalitäten
oder Formeln gefunden, die es ermöglichen, die schalldämmenden Eigenschaften von Materialien zu
berechnen. Bei genauerer Auswertung würde man solche Zusammenhänge eventuell ausfindig machen. Außerdem hätte man noch folgende Versuche durchführen können:
­
Man könnte für noch mehr Materialien in noch mehr verschiedenen Stärken Versuche durchführen können.
­
Noch tiefere und höhere Frequenzen könnten untersucht werden.
­
Auch könnten Versuche mit Materialkombinationen durchgeführt werden.
­
Bei meinen Versuchen habe ich mit unterschiedlichen Materialien, unterschiedlichen Materialstärken und unterschiedlichen Frequenzen gearbeitet, hatte jedoch immer dieselbe Grundlautstärke.
Es wäre bestimmt interessant gewesen, noch jeweils mehrere Grundlautstärken zu benutzen, um
den Zusammenhang zwischen der Grundlautstärke und der Dämmleistung herauszufinden.
­
Auch könnte untersucht werden, ob unterschiedlich geformte Oberflächenstrukturen einen Einfluss auf die Dämmleistung haben.
Da ich Holz nur in 9 mm statt 10mm Stärke bekommen konnte, kann man die Werte des Holzes in
dieser Stärke nur schlecht mit den anderen Werten vergleichen. Um eine genauere Auswertung zu
ermöglichen, müsste man eine Lösung für dieses Problem finden.
Was man auch noch beachten muss ist, dass es sich bei dem Holz nicht um Massivholz sondern um
Sperrholz, sprich viele dünne, aufeinander geleimte Holzschichten handelte und also auch die Leim-
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Schleswig-Holstein
schichten zur Dämmung beitrugen. Um genauere Ergebnisse zu bekommen, sollte man also Versuche
mit Massivholz durchführen.
5
Zusammenfassung
Beim Musikhören war mir aufgefallen, dass man, je nachdem wie laut die Musik war, in den benachbarten Räumen teilweise nur die Bässe, teilweise alle Frequenzen hören konnte. Das interessierte mich,
und ich beschloss, mit dem Thema "Schalldämmende Eigenschaften von unterschiedlichen Materialien" bei "Jugend forscht" teilzunehmen.
Methode:
Ich habe für vier Materialien (Sperrholz, PVC, Styropor und Wärmedämmwolle) in jeweils drei Dicken
für die Frequenzen 40Hz, 100Hz, 500Hz, 1000Hz, 2000Hz, 3000Hz, 4000Hz ..., 10000Hz die Dämmeigenschaften bestimmt. Dafür habe ich eine Box dick mit Lautsprecherdämmwolle ausgekleidet und
einen Lautsprecher hineinge-stellt, den ich an einen Tongenerator angeschlossen habe. Um die schalldämmenden Eigenschaften eines Materials herauszufinden, habe ich eine Platte des jeweiligen Materials vor die Öffnung geschnallt. So konnte ich mit Hilfe eines dB-Messgerätes messen, um wie viel dB
das Material einen Ton von 90dB bei den jeweiligen Frequenzen gedämmt hat.
Ergebnisse:
Die Versuche haben folgende Ergebnisse gebracht:
­
Die untersuchten Materialien dämmen insgesamt unterschiedlich gut.
­
Kein Material dämmte alle Frequenzen gleichgut.
­
Die Dämmung und die Frequenz sind nicht proportional oder antiproportional zueinander.
­
Dicke Materialien dämmen nicht bei allen Frequenzen besser als dünnere, es gibt also auch hier
keine proportionale oder antiproportionale Zuordnung.
­
Niedrige Frequenzen werden im Allgemeinen schlechter gedämmt als hohe.
­
Bei einigen Frequenzen erfolgte bei manchen Materialien keine Dämmung sondern eine Verstärkung der Lautstärke. Das führe ich darauf zurück, dass das Material anfing, wie eine Membran zu
schwingen und den Ton so verstärkte.
­
Mit Zunahme der Dichte meiner Materialien nahm auch ihre Dämmung zu.
Diskussion:
Bei meinen vier Materialien nahm mit steigender Dichte auch fast immer die Dämmung zu. Es könnte
also allgemein zutreffen, dass Materialien mit einer möglichst hohen Dichte gut dämmen, eine weitere
Möglichkeit ist jedoch auch, dass Materialien mit einer noch höheren Dichte wieder schlechter dämmen.
An der Arbeit könnte man noch mit folgenden Versuchen weiterarbeiten:
­
Man könnte für noch mehr Materialien in noch mehr verschiedenen Stärken Versuche durchführen können.
­
Noch tiefere und höhere Frequenzen könnten untersucht werden.
­
Auch könnten Versuche mit Materialkombinationen durchgeführt werden.
­
Interessant wäre es auch zu untersuchen, ob unterschiedlich geformte Oberflächenstrukturen
einen Einfluss auf die Dämmleistung haben.
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Schleswig-Holstein
Alle Materialien in der selben Stärke (10 bzw. 9mm) im Vergleich
DB
100
90
80
70
60
50
40
40
100
500
1000
Holz 9mm
2000
3000
4000
PVC 10mm
5000
6000
7000
Styropor 10mm
8000
9000 10000 Hz
Dämmwolle 10mm
Abb. 8
Alle Materialien derselben Stärke (15mm) im Vergleich
dB
100
90
80
70
60
50
40
40
100
500
1000
Holz 15mm
2000
3000
PVC 15mm
4000
5000
6000
Styropor 15mm
7000
8000
9000
10000 Hz
Dämmwolle 15mm
Abb. 9
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Schleswig-Holstein
Alle Materialien derselben Stärke (20mm) im Vergleich
dB
100
90
80
70
60
50
40
40
100
500
1000
2000
Holz 20mm
3000
4000
PVC 20mm
5000
6000
Styropor 20mm
7000
8000
9000
10000 Hz
Dämmwolle 20mm
Abb. 10
Vergleich der Dämmleistung aller Materialien in derselben Stärke (10mm)
dB
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-5
40
100
500
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
10000 Hz
-10
PVC 10mm
Holz 9mm
Styropor 10mm
Dämmwolle 10mm
Abb. 11
14
© DGZfP e.V.
Schleswig-Holstein
Vergleich der Dämmleistung aller Materialien in derselben Stärke (15 mm)
dB
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-5
40
100
500
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
10000 Hz
-10
PVC 15mm
Holz 15mm
Styropor 15mm
Dämmwolle 15mm
Abb. 12
Vergleich der Dämmleistung aller Materialien in derselben Stärke (20mm)
dB
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-5
40
100
500
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
10000 Hz
-10
PVC 20mm
Holz 20mm
Styropor 20mm
Dämmwolle 20mm
Abb. 13
© DGZfP e.V.
15
Schleswig-Holstein
Dämmleistung der vier Materialien in Abhängigkeit von ihrer Dicke
Dämmleistung
in
dB
35
30
25
20
15
10
5
0
10
15
Holz
PVC
20
Styropor
mm
Dämmwolle
Abb. 14
16
© DGZfP e.V.

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