Klinik aktuell - Gemeinschaftskrankenhaus Bonn

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Klinik aktuell - Gemeinschaftskrankenhaus Bonn
Klinik aktuell
Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit
Das Medizinjournal | Ausgabe 2.2011
„St. Petrus-Krankenhaus“
feiert am 2. Juli Jubiläum
ein Ethikkomitee eingerichtet und führen ethische Fallbesprechungen durch.
125 Jahre Dienst am Menschen - das ist für
das „St. Petrus-Krankenhaus“ ein Grund zum
Feiern. Der Krankenhausobere Christoph
Bremekamp erläutert, welche Rolle die Tradition des Brüderkrankenhauses heute spielt.
Das „St. Petrus-Krankenhaus“ wurde in
der Vergangenheit „die Unfallklinik“
genannt. Wie präsentiert es sich heute?
Viele Bonnerinnen und Bonner verbinden mit dem „St. Petrus-Krankenhaus“
die Unfallklinik. Bereits 1892 wurde mit
den Berufsgenossenschaften ein Vertrag
zur Versorgung von Unfallverletzten geschlossen. Die Orthopädie des Hauses
steht jedoch auch für den Gelenkersatz
und für arthroskopische Eingriffe.
Das Herz- und Gefäßzentrum hat sich in
Nach dem Vorbild des barmherzigen Samariters Kranke und Alte zu pflegen, war
die Vision des Ordensgründers der Barmherzigen Brüder, Peter Friedhofen. Wie wird
diese Aufgabe heute im Gemeinschaftskrankenhaus erfüllt?
Inhalt
01|Interview mit dem Krankenhausoberen
Christoph Bremekamp zum Jubiläum des
„St. Petrus-Krankenhauses“
02|Aus der Geschichte der Bonner Niederlassung der Barmherzigen Brüder
|Berühmte Ärzte: Prof. Oskar Witzel und
Prof. Rolf Dederich
03|Das Haus St. Petrus heute: Herz- und
Gefäßzentrum als zweiter Schwerpunkt
|Moderne Diagnostik für die Blase: der
Urodynamische Messplatz |Termine
04|Das Diabeteszentrum - eine erste Bilanz
|Arzt-Patienten-Seminar Darmkrebs
|Impressum
Rückblicke: eine Putzkolonne mit Bruder in den 50er Jahren, Gesamtansicht des Brüderkrankenhauses 1935 und Loki Schmidt als Schwester
Es ist unser Ziel, den Auftrag des Ordensgründers der Barmherzigen Brüder
heute wach und lebendig zu halten, indem wir kranken Menschen beistehen
und ihnen nach Möglichkeit zur Heilung
verhelfen. Dabei sind wir bestrebt, den
Menschen in seiner von Gott gewollten Einzigartigkeit wahrzunehmen und
wertzuschätzen. Wir freuen uns, wenn
dies gelingt und es für die kranken Menschen erfahrbar ist.
Eine besondere Verpflichtung haben
wir in ethischen Grundfragen, insbesondere bei der Fürsorge für Schwerkranke
am Ende des Lebens. Dazu haben wir
den letzten Jahren durch die enge Zusammenarbeit von Kardiologen, Gefäßchirurgen und Radiologen einen Namen
über Bonn hinaus gemacht. Es werden
auch hier modernste Diagnoseverfahren
und Behandlungsformen angeboten.
In welchem Rahmen wird das Jubiläum
gefeiert?
Wir beginnen am Samstag, dem 2. Juli,
um 10.00 Uhr mit einem Gottesdienst im
Bonner Münster, den Weihbischof Dr.
Heiner Koch zelebriert. Am Nachmittag
- von 14.00 bis 18.00 Uhr - wünschen wir
uns dann viele Besucher beim Fest der
Begegnung am „St. Petrus-Krankenhaus“. Dort wird für die ganze Familie
etwas geboten:
- Einblicke in die modernen Abteilungen
(Radiologie, Ambulanz, Physiotherapie)
- Vorsorge-Tests
- Demonstrationen (z.B. Darmmodell)
- Essen und Getränke
- Kinderspiele im Garten
- Unterhaltung im Festzelt: u.a. mit dem
Ensemble vom Haus der Springmaus,
der Gruppe Carnevale di Venezia,
Musikdarbietungen und einer Zaubershow.
Alle sind herzlich eingeladen!
01
Klinik aktuell | Ausgabe 2.2011
Die „Unfallklinik“ - Geschichte
des „St. Petrus-Krankenhauses“
Im Jahr 1886 eröffnete Bruder Fidelis mit
fünf Ordensmitgliedern die Bonner Niederlassung der Barmherzigen Brüder, bald
bezogen sie ihr Domizil am Bonner Talweg,
verpflichteten 1891 zwei renommierte
Mediziner der Universitäts-Klinik - den Chirurgen Prof. Oskar Witzel und den Neurologen Prof. Friedrich Fuchs -, während sie
selbst die Krankenpflege übernahmen,
und vereinbarten mit den Berufsgenossenschaften, 100 Betten für Unfallverletzte
zur Verfügung zu stellen. Damit war der
Weg des Brüderkrankenhauses zur Unfallklinik vorgezeichnet.
Das Haus wurde durch Schenkungen
und Ankäufe mit der rasch steigenden
Patientenzahl erweitert. Während des 1.
Weltkriegs diente es als Reservelazarett
mit 200 Betten. 1926 stiegen die Zahlen
mit 267 Patienten auf Rekordniveau, zwei
Jahre später erklärten die Rheinischen
Berufsgenossenschaften die Klinik zum
Spezialkrankenhaus für Unfallverletzte, so
dass alle Betriebsunfälle bis zur Ahr hierhin
überwiesen wurden.
Ärztliche Kunst: Witzel-Fistel
und Hüft-Endoprothese
Das Brüderkrankenhaus startete mit einem renommierten Mediziner: Prof. Oskar Friedrich Witzel, der 1890 als Chef der
Chirurgischen Poliklinik an die Universität
Bonn berufen worden war, ging ein Jahr
später eine Kooperation mit den Barmherzigen Brüdern ein und operierte Unfallopfer am Bonner Talweg. 1904 wechselte er ganz ans Brüderkrankenhaus.
In diesen Jahren entwickelte er die so
genannte Witzelsche Fistel, einen künstlichen Ernährungskanal für Patienten
mit großen Magen-Tumoren. Bekannt
ist Witzel auch für den Einsatz der ÄtherTropfnarkose.
1956 wurde Dr. Rolf Dederich, Spezialist für
Stumpfkorrekturen bei Amputierten und für
Gelenkchirurgie, Chefarzt der „Orthopä-
02
Als das Brüderkrankenhaus
unter der Diktatur der Nationalsozialisten von der
Schließung bedroht war, benannten die Brüder es 1937
in „St. Petrus-Krankenhaus“
um und arbeiteten in Zivilkleidern weiter.
Nach den Kriegszerstörungen stand die unmittelbare
Nachkriegszeit ganz im Zeichen umfassender WiederKarte von 1900: Brüderkrankenhaus mit Kapelle und Park
aufbauarbeiten. Seit 1952
Verdienste bei der Einführung minimalinerhielt das „St. Petrus-Krankenhaus“ Schritt
vasiver Operationstechniken. Bei der Verfür Schritt seine heutige äußere Gestalt
besserung der medizinischen Versorgung
und baute die medizinischen Fachabteispielte indes auch die Anästhesie und Inlungen auf. Prägende Gestalt der Unfalltensivmedizin eine gewichtige Rolle. Unter
chirurgie war Prof. Dr. Rolf Dederich, der
der Führung von Chefarzt Dr. Hilmar Hüdie Abteilung von 1956 bis 1987 leitete
neburg, zugleich fast 22 Jahre Ärztlicher
und die „Orthopädie und Unfallchirurgie“
Direktor des Hauses, gelang dabei auch
als eine tragende Säule des Hauses etader Aufbau einer Schmerzambulanz. Mit
blierte.
der Fusion des „St. Petrus-Krankenhauses“
Chirurgie und Innere Medizin trugen
mit dem „St. Elisabeth-Krankenhaus“ zum
ebenfalls zum hohen Ansehen bei. Der
Bonner Gemeinschaftskrankenhaus 1996,
Internist Dr. Walter Russell führte seine Abzu dem 2002 noch das „St Johannes-Hosteilung ab 1965 über zwei Jahrzehnte erpital“ kam, gewann die Entwicklung eine
folgreich, in der Chirurgie erwarb sich Dr.
neue Dynamik.
Dr. h.c. Wolfram H. Bell, seit 1992 Chefarzt,
die und Unfallchirurgie“ im „St. PetrusKrankenhaus“ und sorgte für hohes
Renommee. Bereits in den 1960er Jahren
versorgte die Abteilung jährlich 800 registrierte Arbeitsunfälle und nochmal so viele
Zivilunfälle.
Aber Dederichs Herausforderung lautete:
Dr. Dederich mit seinen Nachfolgern
Dr. Müller-Stromberg (links) u. Dr. Haas
Patienten mit Gelenksarthrosen zu neuer
Beweglichkeit zu verhelfen. Also verfolgte er
die Fortschritte der Kollegen mit Hüftgelenksimplantaten. Er machte Kurse bei Professor Maurice E. Müller, der 1964 in Bern die
erste Hüftprothese einsetzte, und im August
1968 war es dann endlich so weit: Dederich implantierte als ein deutscher Vorreiter
einer Patientin im „St. Petrus-Krankenhaus“
eine Hüft-Endoprothese. Er sorgte auch
dafür, dass das „St. Petrus-Krankenhaus“
als eines der ersten im OP über eine perfekte Raumluftanlage verfügte, so dass die
Sterilität hoch und die Komplikationsraten
niedrig waren.
Die Erfolge sprachen sich indes rasch unter Patienten und Ärzten herum. Schon 1970 setzte
Dederichs Abteilung rund 250 Hüftprothesen
im Jahr ein. Der Siegeszug dieser Operation
begann. Anfang 1986 wurde hier bereits das
5000. künstliche Hüftgelenk eingepflanzt.
Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit
Das „Haus St. Petrus“ im
Gemeinschaftskrankenhaus
Um moderne Krankenhausstrukturen mit
entsprechenden Spezialisierungen schaffen zu können, fusionierten 1996 das „St.
Petrus-Krankenhaus“ und das „St. Elisabeth-Krankenhaus“ zum Gemeinschaftskrankenhaus Bonn. 2002 trat das „St.
Johannes-Hospital“ dem Verbund bei.
In der Folge entwickelte sich das Haus St.
Petrus dynamisch. Das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, von Dr. Holger
Haas und Dr. Jochen Müller-Stromberg geleitet, ist nach wie vor eine tragende Säule
mit den Schwerpunkten Gelenkersatz,
arthroskopische Eingriffe und Unfallchirurgie. Die Anästhesie und die TÜV-zertifizierte
Schmerztherapie werden durch das Team
von Chefarzt Dr. Hilmar Hüneburg auf hohem Niveau sichergestellt.
Im Jahr 2000 wurde die Abteilung Kardiologie mit PD Dr. Luciano Pizzulli als Chefarzt
neu eingerichtet. Nach der Schließung
der Betten des St. Johannes-Hospitals
Moderner Messplatz für die
Diagnostik der Blase
Es ist ein Thema, über das niemand gerne spricht: Harninkontinenz. Aufgrund
der längeren Lebenserwartung sind immer mehr Frauen davon betroffen. Die
Gründe für unwillkürlichen Urinabgang
können sehr vielschichtig und komplex
sein. Um diesen Patientinnen gezielt
helfen zu können, hat die Abteilung für
Dr. Mazur erläutert die Messergebnisse
bestehenden Schwerpunkte der Abteilung weiter ausgebaut werden konnten
und als neue Therapieform die Katheter
gestützte Herzklappenimplantation eingeführt werden kann.
Noch in diesem Jahr wird die Intensivstation umgebaut und um zwei
Betten auf dann zwölf erweitert,
so dass die Stellung des Gemeinschaftskrankenhauses als operatives Zentrum und Anlaufstelle
für Notfallpatienten gestärkt wird.
Dazu tragen auch der Ausbau
der Ambulanz und das neu geschaffene Imaging Center mit zwei
digitalen
Röntgenarbeitsplätzen
Chef-Kardiologen PD Dr. Luciano Pizzulli
und dem modernsten 256-Zeilenund Dr. Ulrich Gerckens
Computertomographen bei. In KürSt. Petrus. Die drei Abteilungen kooperieren
ze wird zudem ein Magnetresonanztomoseit 2006 sehr erfolgreich als „Herz- und Gegraph der neuesten Generation installiert.
fäßzentrum“.
Das Haus St. Petrus arbeitet eng mit den
In der Kardiologie arbeitet HerzkatheterAbteilungen im Haus St. Elisabeth (Chirurgie,
Spezialist Dr. Pizzulli seit Januar mit Dr.
Innere, Geriatrie) zusammen. Ambulante
Ulrich Gerckens als zweitem Chefarzt im
Operationen werden im „GesundheitszenKollegialsystem zusammen, so dass die
trum St. Johannes-Hospital“ durchgeführt.
hielten Ende 2004 die Gefäßchirurgie unter Dr. Jürgen Remig und die Radiologie
unter PD Dr. Jochen Textor Einzug ins Haus
Gynäkologie und Geburtshilfe jetzt ein
modernes Diagnosegerät angeschafft:
einen
Urodynamischen
Messplatz.
Damit ist die jeweilige Form der Inkontinenz feststellbar. „Und danach richtet
sich dann die Therapie“, so Chefarzt Dr.
Joachim Roos, der in der Urogynäkologie einen neuen Schwerpunkt setzt.
Die Untersuchung ist für die Patientin
wenig belastend, da schmerzfrei: Auf
dem gynäkologischen Stuhl wird die
Blase mit warmer Infusionslösung gefüllt
und gleichzeitig ca. eine halbe Stunde
lang über spezielle Sensoren sowohl der
Druck innerhalb der Blase als auch der
von außen einwirkende, z.B. beim Pressen oder Husten, gemessen. Außerdem
wird die Funktion des Schließmuskels
und des Harnflusses kontrolliert. Gegebenenfalls wird auch der Beckenboden untersucht, um neurologische
Störungen auszuschließen. Die ermittelten Werte werden kontinuierlich aufgezeichnet, die so erhaltenen Druck- und
Flusskurven über ein Computersystem
ausgewertet.
Während eine unwillkürliche Inkontinenz durch Medikamente und Physiotherapie gebessert werden kann, lässt
sich die Belastungs-Inkontinenz durch
einen kurzen Eingriff zumeist ganz beheben: Um den geschwächten Harnblasenverschluss zu stabilisieren, legt Dr.
Roos seitlich ein TVT-O-Bändchen ein,
das verhindert, dass sich die Harnröhre
nach unten öffnet. Dr. Roos: „Schon am
nächsten Tag zeigt sich der Erfolg.“
Die Urogynäkologische Sprechstunde
wird von Oberarzt Dr. Jacek Mazur und
Frau Dr. Ellen Mohr geleitet. Terminvereinbarung unter Tel. 5081581.
Termine
08.06.11 | „Varusschlacht 2011“. Pro und
Contra bei Varusgonarthrose. Konservativ
- Umstellung - Hemischlitten. 18.00 -20.30
Uhr, Haus St. Petrus
15.06.11 | Patienteninfoabend Endoprothetik „Mein neues Gelenk“. 18.00 –21.00
Uhr, Haus St. Petrus
03
Klinik aktuell | Ausgabe 2.2011
Das neue Diabeteszentrum
zieht eine erste Bilanz
Zum 1. April hat das Gemeinschaftskrankenhaus mit dem Marienhaus-Klinikum
im Kreis Ahrweiler und dem St. FranziskusKrankenhaus Eitorf das Diabeteszentrum
Rhein-Ahr-Sieg gegründet. Ziel ist es, die
Kompetenzen der drei Kliniken bei der
Behandlung der Diabetes-Patienten der
Region zu bündeln und ein großes Leistungsspektrum anzubieten. Dazu wurden drei
Schwerpunkte gesetzt: die Verbesserung
der Stoffwechseleinstellung, der Umgang
mit der Erkrankung im Lebensalltag und
die Vermeidung bzw. Behandlung von
Folgeerkrankungen.
Schon nach wenigen Wochen zieht der
Leiter des Zentrums, Dr. Markus Menzen,
erfahrener Diabetologe und Chefarzt in der
Inneren Abteilung des Gemeinschaftskrankenhauses, eine positive Bilanz: „Im ersten
Monat wurden rund 250 Patienten ambulant
behandelt. Die stationäre Versorgung wurde
in allen drei Häusern intensiviert, so dass
die Fallzahlen gesteigert werden konnten.”
Sanfte Chirurgie
bei Darmkrebs
Das Tückische am Darmkrebs ist, dass er
sich erst im fortgeschrittenen Stadium
bemerkbar macht. Allerdings hat die
Medizin im letzten Jahrzehnt große Erfolge
erzielt, so dass die Chancen für eine längere Überlebenszeit oder sogar Heilung
gestiegen sind. In der Region Bonn profitieren die Patienten zudem vom Integrativen Darmzentrum Bonn/Rhein-Sieg (IDZB),
Impressum
Herausgeber: Gemeinschaftskrankenhaus Bonn
St. Elisabeth | St. Petrus | St. Johannes gGmbH
Bonner Talweg 4-6 | 53113 Bonn |
www.gk-bonn.de
Redaktion: Christoph Bremekamp, v.i.S.d.P.
Dr. Brigitte Linden
Konzept| Realisation: kms: kommunikation mit
system. Gotenstr. 27, 53175 Bonn |
www.kms-bonn.de
Fotos: Anne Orthen, Dr. Dieter Seitz
Auflage: 3.000
04
Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit
In Bonn hat die Zahl der Patienten mit
diabetischem Fußsyndrom zugenommen.
Hier liegt Dr. Menzens besondere Expertise
und ein neuer Schwerpunkt der Inneren
Abteilung. Hinzu kommt die Behandlung
von Nervenfunktionsstörungen sowie der
seelischen Komponente des Diabetes, das
Spezialgebiet von Oberarzt Dipl.-Psych.
Dr. Claus Fürderer.
In Bonn wie auch in Bad Neuenahr finden
wöchentlich interdisziplinäre Visiten Dr.
Menzens mit Kollegen der Gefäßchirurgie
statt. In Eitorf werden Schulungen sowohl
für Typ 1 als auch für Typ 2 Diabetiker im
Wochenrhythmus durchgeführt. Regelmäßige interdisziplinäre Fallkonferenzen
ermöglichen es, dass jeder Patient von
der Kompetenz des gesamten Diabetesteams profitiert und ein differenziertes und
individuell angepasstes Programm zur Verbesserung der Stoffwechseleinstellung und
zur Behandlung oder Vermeidung von
Folgeerkrankungen erhält. Dr. Menzen
hebt deshalb eine hohe Patientenzufriedenheit und große Akzeptanz seitens der
niedergelassenen Ärzte hervor.
Das Team des Diabeteszentrums Rhein-Ahr-Sieg mit Chefarzt Dr. Markus Menzen (5. v. links)
und Oberarzt Dr. Dr. Claus Fürderer (6. v. links)
dem auch Chirurgie (Chefarzt: Dr.Dr.h.c.
Wolfram H. Bell) und Innere Abteilung
(Chefarzt: Prof. Dr. Franz Ludwig Dumoulin)
des Gemeinschaftskrankenhauses angehören. Bei einem Arzt-Patienten-Seminar
wurden Informationen zu Vorsorge, Diagnostik und Behandlung geboten.
Sanfte Chirurgie bei Darmkrebs war das
Thema von Oberarzt Dr. Christoph Podlinski: Bei Tumoren im Sigma- und Enddarm
wählt er die laparoskopische Chirurgie mit
minimiertem Zugang, so dass der Patient
weniger Schmerzen und Übelkeit erleidet,
schnell zur normalen Nahrungsaufnahme
zurückkehrt und wieder zu Kräften kommt
und auch weniger Narben zurückbehält.
Aber auch die moderne Schnitt-Operation (Fast-Track-Chirurgie) ist weit weniger
belastend als früher. Podlinski: „Wir verzichten vor der Operation auf unangenehme Verfahren zur Darmreinigung, der
Patient darf bis kurz vorher noch trinken.
Wenn möglich, wird eine schmerzarme
Schnittführung gewählt, und die Schmerz-
therapie ist durch Narkoseverfahren mit
rückenmarksnahen
Kathetertechniken
und den Einsatz von Patienten gesteuerten Schmerzpumpen optimiert.“
Am besten ist es, wenn der Darmkrebs früh
erkannt wird. Die wichtigste Untersuchung
dabei ist die Darmspiegelung, bei der Polypen, aus denen sich Karzinome entwickeln
können, entfernt werden. Prof. Dumoulin
verfügt über modernste Endoskope, so
dass er schon kleinste Vorläufer einer
Krebserkrankung aufspüren kann.
PD Dr. Hans Vaupel, Hämatologe und Internist, erläuterte die Vorteile des IDZB, dem
sechs Chirurgische Abteilungen in Bonn
und vier im Rhein-Sieg-Kreis sowie Gastroenterologen, Onkologen und Radiologen
angeschlossen sind: „Es ist das erste Darmzentrum in Deutschland mit einer flächendeckenden Versorgung. Die Patientendaten werden zentral erfasst (in Berlin), die
freie Arztwahl bleibt erhalten, und durch die
Kooperation der Mediziner erhält jeder eine
leitliniengerechte Behandlung.“

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