Frauen reisen – Frauenreisen - Wirtschafts
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Frauen reisen – Frauenreisen - Wirtschafts
Universität Rostock Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Institut für Soziologie Seminar: Konsumsoziologie Dozentin: C. Neu Referentinnen: M. Micklich, K. Veit (Erziehungswissenschaft) Datum: 14.6.2004 Frauen reisen – Frauenreisen 1. - 2. 3. - 4. - - 5. - Motive für Frauenreisen: Frau will nicht alleine verreisen, ganz bewusst etwas „für sich“ machen, unabhängig vom Haupturlaub mit der Familie, Urlaub von Mann und Kind(ern) potentielle Kundin für Frauenreisen will Neues erleben, hat genug von anstrengenden Einfrautouren und gemischten Gruppen, wo sie 5. Rad am Wagen alleinreisende Frauen im Wandel der Zeit: im 18. / 19. Jhd. widersprachen Frauen, die alleine reisten, dem bürgerlichen Weiblichkeitsideal der passiven, anhänglichen, häuslichen Frau Im 19. / zu Beginn des 20. Jhd. war Expedition eine der wenigen akzeptierten Formen der Rebellion = Frauenreise In 1960’ern wurde Reise im Zug der neuen Frauenbewegung zum Ausdruck eines veränderten Selbstverständnisses und der Suche nach anderen Lebensformen Heute steht weiblichem Wunsch aufzubrechen, nichts mehr im Wege Statistik: über ¼ aller Geschäftsreisenden in Deutschland sind Frauen, in den USA über 40 % 2/3 aller in Deutschland wohnhaften Frauen über 14 reisen 1990 waren laut Untersuchung des Starnberger Studienkreises 22,4 Mio. Frauen und 20 Mio. Männer mind. 5 Tage unterwegs Deutschland: 1989 jede 10. Frau macht allein Urlaub = 2,33 Mio. Frauen, brachten Tourismusbranche 3,3 Mrd. DM ein Männer: 1,48 Mio. alleinreisende Männer, 2,4 Mrd. für Reisen ausgegeben Zahl der alleinreisenden Frauen wird aus demographischen und gesellschaftlichen Gründen weiter zunehmen und damit auch Nachfrage nach Angeboten steigen Studie: 1996 kam erste deutschsprachige Literatur auf den Markt; Christine Plüss, Karin Grütter: „Herrliche Aussichte! Frauen im Tourismus“ o Studie verdeutlicht ungleiche Verteilung von Arbeit, Macht und Kontrolle zwischen beiden Geschlechtern Frauen = Reisende und Arbeiterinnen im Tourismus Frauen als Arbeitende: saisonale Beschäftigung, Handlangertätigkeiten, 60% der Frauen in Dritte-Welt-Ländern arbeiten im Tourismus laut EU Gender – Debatte hatte bisher keinen Einfluss bei Tourismus-Studien Æ Nachholbedarf Beispiel für Empowerment von Frauen: Karibikinsel Barbados Zwar erschließen sich für beide Geschlechter neue Verdienstmöglichkeiten Aber Männer in allen Bereichen höher qualifiziert, besser bezahlt, gesichtetere Positionen 1 6. - 7. - - Beispiel mit ökonomischer Unabhängigkeit und Stärkung der gesellschaftlichen Position: Costa Rica TURCASA - Zusammenschluss von 250 Zimmervermieterinnen im Land Mitglieder bekommen Zugang zu günstigeren Kleinkrediten und Ausbildungen Gründung vom Berufsverband CANAMET (über 1000 Frauen; national anerkannt) Gründung eigener Reiseagentur Frauen aus Mittelschicht sind Gewinnerinnen der Projekte (weniger bemittelte Frauen haben kaum Chancen – wenig Kompetenz, wenig Zeit) Fazit: Angebote für Frauen bleiben in Nischen, während in der Tourismusbranche an alten Rollenbildern festhalten und frauenspezifische Reisebedürfnisse weiterhin ignoriert werden Großprojekte internationaler Investoren wenig für Empowerment geeignet Imagebildung durch Werbung: kaum noch sexistische Vermarktung, sondern eher ästhetisch mit einer Ausstrahlung von freundlicher Sicherheit Literatur: - Voyage, Jahrbuch für Reise- und Tourismusforschung, Dumont : Köln, 1998 - Marktsegment Frau: uninteressant. Das Reiseangebot. Von Maya Krell - Karin Grüzzer; Christine Plüss (Hrsg.): Herrliche Aussichten. Frauen im Tourismus, 1996, S. 204 - 225 2