Jetzt herunterladen
Transcription
Jetzt herunterladen
Seite 1 von 6 1 1 I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l v o m 2 3 . 0 1 . 2 0 1 4 Wie eine Erkältung aufs Herz gehen kann Ende Januar steigt in den Apotheken die Nachfrage nach Hustensaft, Taschentüchern und Lutschtabletten. Einer beginnenden Erkältung kann man mit Hausmitteln recht gut Einhalt gebieten. Generell gilt: Viel trinken und ausreichend schlafen! Gerade in den kalten Monaten braucht der Körper viel Flüssigkeit, damit weder trockene Winter-, noch Heizungsluft die Nasenschleimhäute austrocknen. Eine feuchte Nasenschleimhaut ist die erste wirkungsvolle Barriere gegen eindringende Viren. Sie verhindert, dass die Viren tiefer in den Körper eindringen und gefährliche Infektionen der Atemwege oder gar des Herzens verursachen. Impfen gegen die Invasion der Viren Verschiedene Virenstämme verursachen unterschiedliche Infektionen. Rhinoviren sind vorwiegend bei einer Erkältung im Spiel, Influenzaviren bei einer echten Grippe. Letztere sind wesentlich aggressiver als Rhinoviren. Jedes Jahr sterben einige Tausend Menschen an den Folgen einer Grippeinfektion. Deshalb gilt als wirksamste vorbeugende Maßnahme gegen eine Influenza das Impfen. Während die ständige Impfkommission allen Menschen ab 65 Jahren eine jährliche Impfung empfiehlt, lautet der Rat der Sächsischen Impfkommission: Jeder ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat sollte sich regelmäßig impfen lassen. Die Impfsaison gegen Grippe beginnt stets im Herbst, aber auch in den eigentlichen Wintermonaten lohnt eine vorbeugende Grippeimpfung. Selbst wenn der Impfschutz noch nicht ganz aufgebaut ist, übersteht man eine mögliche Infektion besser als ganz ohne Schutz. Auch in anderen Ländern wie den USA, Kanada und Finnland besteht eine Impfempfehlung ab dem 6. Lebensmonat. Die Impfung von Kindern gilt dabei als besserer Schutz für die Bevölkerung. In der Zeitschrift „Science“ wurde eine Modellrechnung zur Grippeschutzimpfung vorgestellt. Die besagt: Ist jedes fünfte Kind zwischen 5 und 18 Jahren geimpft, lassen sich mehr influenzabedingte Todesfälle verhindern, als bei einer Impfquote von 90 Prozent bei Senioren. Bereits zwei Wochen nach der Impfung hat der Körper einen Schutz aufgebaut. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten. Viren – der Angriff auf das Herz Viren sind kleine parasitäre Mikroorganismen mit einer Größe von nur 100 Nanometern. Das ist eine kaum vorstellbare Größe. Zum Vergleich: Ein Haar hat einen Durchmesser von etwa 50.000 Nanometern. Gelangen die Viren in den Körper, werden sie durch den Blutstrom auch bis zum Herzen transportiert. Nun versuchen Viren, in die Zellen des Herzmuskels zu gelangen, um sich dort zu vermehren. Das menschliche Immunsystem reagiert darauf, indem es verschiedene Abwehrzellen ausschickt, welche die Viren zerstören sollen. Durch diese Abwehrreaktion kommt es zu einer „planmäßigen“ Entzündung im Herzmuskel. Das ist also erst einmal ein ganz normaler Prozess. Aber diese Entzündung kann auch aus dem Ruder laufen und dadurch viele Mus1 Seite 2 von 6 kelzellen vernichten. Oder sie schwelt über Wochen und Monate weiter. Auch dadurch können zunächst unbemerkt Muskelzellen absterben. Das Herz wird allmählich immer schwächer. Wird dann eine Diagnose gestellt, ist die Leistungsfähigkeit des Herzens oft so weit eingeschränkt, dass nur noch eine Transplantation das Leben des Be- troffenen retten kann. Oder es kommt noch schlimmer. Niemand bemerkt die nachlassende Pumpkraft des Herzens, die Symptome wie Atemnot oder Müdigkeit werden falsch gedeutet und es kommt zum plötzlichen Herzstillstand, zum Tod. René Herms: Der ehemalige 800-Meter-Läufer René Herms wird 2009 leblos in seiner Wohnung im sächsischen Lohmen aufgefunden. Die Obduktion des 26-Jährigen ergibt: plötzlicher Herztod nach einer virusbedingten Herzmuskelentzündung. Miklós Fehér: Der ungarische Fußballnationalspieler Miklós Fehér bricht 2004 auf dem Spielfeld zusammen. Der 24-Jährige erliegt vor laufenden Kameras einem Herzstillstand. Er stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Ärzte gehen von einer verschleppten Erkältung aus. Günther Kaufmann: Der Schauspieler Günther Kaufmann bricht 2012 auf offener Straße zusammen. Mehrere Versuche, den 64-Jährigen wiederzubeleben, scheitern. Kurz zuvor stellten Ärzte eine Herzmuskelentzündung fest – ausgelöst durch einen Grippevirus. Horst Seehofer: Nur knapp dem Tod entkommt Horst Seehofer. Der Politiker kuriert eine Erkältung nicht aus und gerät 2002 in Lebensgefahr. Der damals 52-Jährige kann kaum noch gehen, nicht einmal im Liegen atmen. Sein Herz leistet weniger als zehn Prozent. Doch Horst Seehofer hat großes Glück. Die Herzmuskelentzündung heilt vollständig aus. Leben mit dem Kunstherz Kay R. aus Eisleben hatte einen ganz normalen grippalen Infekt. Doch er kuriert ihn nicht richtig aus. Die Folge: eine Herzmuskelentzündung. Sein schwer erkranktes Herz leistet nur noch zehn Prozent. Rund zwei Monate wartet Kay R. im Herzzentrum Leipzig auf ein neues Herz, doch es gibt kein Spenderorgan. Deshalb setzen die Ärzte ihm ein Kunstherz ein. Damit lebt er nun seit anderthalb Jahren, auch mit den Konsequenzen. Ein Stromausfall wäre für ihn fatal. Sein Leben hängt an Akkus und Steckdosen. Jede Sekunde muss das Kunstherz mit Strom versorgt werden, damit es weiter schlägt. Während er nachts an der Steckdose hängt, versorgen tagsüber Akkus sein Herz. Dazu braucht er eine zwei Kilogramm schwere Umhängetasche. Ohne die geht es nicht. Mittlerweile hat er sich auch daran gewöhnt, seine Akkus alle fünf Stunden aus- zuwechseln und wieder aufzuladen. Was dem gelernten Elektriker jedoch immer noch schwer zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass er durch seine Krankheit keinen Beruf mehr ausüben darf. Alle drei Monate muss er zur Routineuntersuchung nach Leipzig. Die Ärzte kontrollieren sowohl sein Kunstherz, als auch sein richtiges Herz. Mittels Ultraschall und Echokardiographie sehen die Experten, ob das Herz gut arbeitet. Bisher waren die Ergebnisse der Untersuchungen immer zufriedenstellend. Doch Prof. Dr. Martin Strüber, Leitender Oberarzt im Herzzentrum Leipzig, ist vorsichtig: „Wir sehen, dass die Funktion der linken Herzklappe nach wie vor so ist, dass weiterhin ein Kunstherz benötigt wird. Und es sieht auch nicht so aus, als wenn sich das Herz erholen würde.“ Eigentlich wäre es Kay R. größter Wunsch, so zu leben wie früher. Ob das jemals gelingt, mit einem neuen Spenderherzen, das weiß er noch nicht. 2 Seite 3 von 6 Tipps gegen Erkältung von Dr. Franziska Rubin: Täglich kalt Duschen Der Temperaturwechsel regt die Durchblutung der Schleimhäute an und stärkt die Abwehrkräfte. Der Körper kann dann schneller auf schädliche Eindringlinge reagieren. Viel Ingwertee trinken Ingwer enthält Gingerol, was die Durchblutung anregt und entzündungshemmend und schleimlösend wirkt. Einfach Ingwer schälen, in kleine Stücke schneiden und mit heißem Wasser übergießen. Bei Bedarf mit Honig und Zitrone abschmecken. Ein ansteigendes Fußbad machen Anfangstemperatur des Wassers circa 35 Grad Celsius, allmählich immer wieder heißes Wasser nachgießen, so dass die Temperatur auf 39 bis 40 Grad Celsius ansteigt. Insgesamt 10 bis 15 Minuten die Füße baden, danach gut abtrocknen, warme Socken anziehen und etwa 30 Minuten ruhen. Ein neues Herz mit Anfang 20 Babett P. war erst 21 Jahre alt, als sie ein neues Herz bekam. Elf Wochen hatte sie zuvor auf der Intensivstation des Herzzentrums Leipzig auf ein neues Organ gewartet. Der große Moment wirkt rückblickend banal: „Die Nachtschwester kam in mein Zimmer und sagte: Ich mache Sie jetzt fertig“, erzählt Babett P. „Ich hätte mich am liebsten versteckt, da war keine Spur von Erleichterung. Eher Angst.“ Nur Monate vorher war ihr Herz noch vollständig gesund. Eine banale Erkältung war die Ursache für diese dramatische Wendung in ihrem jungen Leben. Sie hatte gerade ihre Ausbildung fertig und erfolgreich eine Arbeitsstelle in der IT-Branche bekommen. Die Erkältung behandelte sie so, wie es wahrscheinlich jeder tut, der sich zwar schwach fühlt, aber unbedingt alles im Job geben will. Husten, Schnupfen und Kopfschmerzen wurden einfach verdrängt. Es ging irgendwie weiter. Irgendwann verspürte sie dann fast gar keinen Appetit mehr, bekam Luftnot beim Treppen steigen und machte trotzdem einfach weiter. Als sie wegen zusätzlicher Magenschmerzen zum Arzt ging, wurde sie sofort als Notfall in die Klinik eingeliefert. Nach mehreren Untersuchungen stellten die Ärzte fest. Ihr Herz hat nur noch eine Leistung von acht Prozent. Seit vier Jahren lebt Babett P. nun mit dem neuen Herz. Sie geht sogar wieder arbeiten und führt fast ein normales Leben. Wie früher. Vor der Erkältung. Der Organspendenausweis 1.000 Menschen warten in ganz Deutschland auf ein neues Herz. Nur 300 Transplantationen können aber erfolgen. Der Grund: Es gibt zu wenig Spender. Jeder kann sich für oder gegen eine Spende entscheiden, wichtig ist aber, dass man seinen Willen kundtut. Man kann auch bestimmte Organe von der Spende ausnehmen oder die Genehmigung generell erteilen. Wie machen es die Nachbarn? Weltweit gibt es vier verschiedene Modelle beim Thema Organspende. Das sind: Widerspruchslösung Jeder Verstorbene wird automatisch als Spender angesehen. Es sei denn; er hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen oder trägt eine schriftliche Ablehnung bei sich. Die Angehörigen müssen nicht informiert oder gefragt werden. Erweiterte Widerspruchslösung Jeder Verstorbene wird automatisch als Spender angesehen. Es sei denn, er hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen oder trägt eine schriftliche Ablehnung bei sich. Die Angehörigen fungieren als „Boten des Willens“. Zustimmungslösung Der Spender muss zu Lebzeiten ausdrücklich erklärt haben, dass er als Spender zur Verfügung steht. Die Angehörigen haben kein Mitspracherecht. 3 Seite 4 von 6 Angehörigen können allerdings auch bei Nichtvorhandensein ihre Zustimmung zur Spende erteilen. Erweiterte Zustimmungslösung Der Spender muss zu Lebzeiten ausdrücklich erklärt haben, dass er als Spender zur Verfügung steht. Die Land Modell Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Italien, Bulgarien Widerspruchslösung Belgien, Finnland, Italien, Ukraine, Norwegen, Russland, Schweden Erweiterte Widerspruchslösung Deutschland, Dänemark, Griechenland, Großbritannien, Niederlande, Rumänien, Schweiz, Türkei, Weißrussland, Litauen, Malta, Irland Erweiterte Zustimmungslösung Frankreich, Lettland, Lichtenstein, Schweden, Zypern Informationslösung Bulgarien Widerspruchslösung (Ausnahme: Wenn die Regierung den Notstand ausruft, kann jeder Mensch unabhängig von seiner Entscheidung zum Spender werden.) Estland Kommission entscheidet Achtung: Es gilt immer die Regelung des jeweiligen Aufenthaltslandes. Für die Organ- und Gewebespende sowie für die Organtransplantation existieren klare gesetzliche Regelungen. Diese formulieren sich in den jeweiligen Ländern unterschiedlich. In Deutschland regelt das Transplantationsgesetz die genauen Bestimmungen. Es trat am 1. Dezember 1997 in Kraft. Weiterführende Informationen im Internet: http://www.organspende-info.de – Umfassende Seite zum Thema, auch mit einem ausführlichen Kapitel zum Thema Herz. Herausgegeben von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. http://www.hltx.de – Ein gemeinnütziger Verein aus Leipzig, der sich um die Belange und Interessen von Herz- und Lungentransplantierten kümmert. Knochenbrüche – Erste Hilfe Der Skiunfall von Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gezeigt, so schnell kann es gehen. Innerhalb von Sekunden verlor sie die Kontrolle über ihre Ski, stürzte und brach sich das Becken. Doch der Bruch wurde erst später entdeckt. Die Therapie in diesem Fall: strenge Bettruhe, um den Knochen zu entlasten. Eine Operation blieb ihr erspart, denn manchmal kann der Knochen auch selbst wieder zusammenwachsen. 4 Seite 5 von 6 Die Selbstheilungskräfte der Knochen Eine Selbstheilung ist möglich, weil Knochen keine tote Materie, sondern lebendiges Gewebe sind. Ist ein Knochen gebrochen, bildet sich an der Bruchstelle eine Art Knorpelgewebe, dieses dient als Gerüst und Zusammenhalt für die beiden losen Enden des Knochens. Anschließend wandern an die Bruchstelle Zellen, aus denen neuer Knochen gebildet wird. Diese Reparaturzellen nennt man Osteoblasten. „Osteo“ bedeutet aus dem Griechischen übersetzt „Knochen“ – „blastein“ heißt im Griechischen „aufbauen“ oder „wachsen“. Sie sind dafür verantwortlich, dass Kalzium in das schon vorgefertigte Gerüst aus Knorpelgewebe eingelagert wird. Dadurch bildet sich eine feste „Wulst“ um die Bruchstelle, die zwar stabil, aber wesentlich dicker ist als der ursprüngliche Knochen. Deshalb wandern nun weitere Reparaturzellen zur ehemaligen Bruchstelle, Osteoklasten genannt. Die Nachsilbe „klast“ entstammt dem Wort „klastein“ was so viel, wie „zerbrechen“ bedeutet. Fast könnte man sagen, die Osteoklasten übernehmen den plastisch-chirurgischen Teil des Heilungsprozesses. Sie tragen das überschüssige Gewebe so weit ab, bis der Knochen wieder seine ursprüngliche Form erreicht hat und vollständig belastbar ist. Dieser Reparaturmechanismus funktioniert völlig allein, ohne Medizin, ohne Arzt und ohne jede äußerliche Hilfe. Allerdings ist ärztliche Hilfe erforderlich, wenn der Knochen sehr kompliziert gebrochen ist oder durch den Bruch seine Stellung im Körper verändert hat. Hier muss der Unfallchirurg mit entsprechenden Hilfsmitteln den Knochen in seine ursprüngliche Achs- und Gelenkstellung bringen, um ihn dann zu fixieren und über eine gewisse Zeit – meist mittels eines Gipsverbandes – ruhig zu stellen. Implantate – stabile Schienen für einen fragilen Knochen Die Hilfsmittel sind über die Jahrhunderte ziemlich ähnlich geblieben. Noch immer ist Unfallchirurgie eine eher mechanische Ärztekunst. Die verwendeten Nägel, Platten und Schrauben bestehen meist aus Titan oder chirurgischem Stahl. Das ist ein besonders hochwertiger Stahl mit einer Legierung, die bakteriell abweisend ist. Das Implantat bleibt so lange im Körper, wie es für die Heilung nötig ist, so Dr. Nikolai Spranger, Chirurg am Unfallkrankenhaus Berlin: „Das Implantat hilft uns, den Knochen in der Stellung, in der wir ihn zusammengefügt haben, nämlich in einer möglichst günstigen Stellung, zu fixieren. So dass der Körper die Chance hat, den Knochen dann zur Ausheilung zu bringen.“ Die Konstruktionen aus Platten, Schrauben und Nägeln gibt es inzwischen für praktisch jeden Knochen unserer Gliedmaßen und für fast jede Bruchsituation. Sie sind der Form des Knochens angepasst, einige lassen auch minimal invasiv einsetzen. Implantate sichern Stabilität. Doch das ist bei der Knochenheilung nur die eine Seite. Manchmal reicht das nicht. Wachstumsfaktoren – die neue Wunderwaffe der Unfallchirurgen Wachstumsfaktoren sind Stoffe, die der Körper selbst bildet, um die Knochenheilung anzuregen. Solche Substanzen können heute auch gezielt eingesetzt werden. Zum Beispiel bei Patienten, bei denen nach einem Bruch der Knochen nach Jahren noch nicht geheilt ist. Dazu wird lebendiges Knochenmaterial, zum Beispiel aus der Hüfte entnommen und mit Spenderknochen gemischt. Dazu geben Ärzte ein Pulver, welches den Wachstumsfaktor BMP 7 enthält. Dieser wird künstlich gewonnen, entspricht aber einem körpereigenen Protein. Die Substanz soll die Bildung von neuem Knochen anregen. Beide Mischungen werden an die Bruchstelle eingebracht. Dieses Verfahren ist allerdings noch sehr wenig erprobt, es gibt keinerlei Langzeiterfahrungen, deshalb kommt es nur in Ausnahmefällen zum Einsatz. Dazu erklärt Professor Christoph Josten aus Leipzig: „Wir verwenden es momentan nur bei Patienten, die seit mehreren Jahren keine Knochenbruchheilung haben und wo alle Maßnahmen mehr oder weniger erschöpft sind. Hier haben wir die Chance, zu sagen: Es ist einen Versuch wert.“ Ultraschall als Heilmittel für den Knochen Knochenheilung lässt sich aber auch mit einem weiteren, weniger teuren Verfahren beschleunigen – Ultraschall. Nach einer Operation, bei welcher der Heilungsprozess nur schleppend verläuft, kann niedrig ge5 Seite 6 von 6 pulster Ultraschall ein Verfahren sein, um das Knochenwachstum anzuregen. Dazu wird der Schallkopf oberhalb der Bruchstelle angebracht und bleibt dort für jede Behandlung zwanzig Minuten. Medizinisch erklärt Dr. Nikolai Spranger, Chirurg aus der Unfallklinik Berlin das Phänomen folgendermaßen: „Das könnte man sich so vorstellen, dass durch die Ultraschallwellen die Knochenzellen, die für die Frakturheilung ver- antwortlich sind, aufgeweckt werden. Sie werden aktiviert und sorgen an dieser Stelle dafür, dass der Knochen, der bisher noch nicht verheilt ist, zur Ausheilung kommt.“ Allerdings gibt es beim Ultraschall-Verfahren auch noch viele Fragezeichen für die Mediziner. Was zählt, ist momentan das Ergebnis. Vielen Patienten hilft die UltraschallTherapie, die Heilung kann sich so um etwa ein Drittel beschleunigen Erste Hilfe bei Knochenbrüchen Der Sturz bei winterlichem Glatteis oder der Unfall beim Skaten – wer in einer Notsituation Erste Hilfe leistet, muss umsichtig agieren. - Die Bruchstelle darf nicht bewegt werden. Alarmieren Sie den Notruf unter 112. Ein offener Bruch sollte mit einer keimfreien Wundauflage abgedeckt werden. Bei einem geschlossenen Bruch mit kühlen Tüchern oder Wasser kühlen Das Bein oder den Arm polstern (mit zusammengerollten Kleidungsstücken oder Decken) Beim Armbruch kann man den unteren Teil des Hemdes oder der Jacke nach oben schlagen und mit einer Sicherheitsnadel fixieren. Auf diese Weise entsteht eine Art Manschette zur Ruhigstellung. Berücksichtigen Sie die Wünsche der verletzten Person so weit wie möglich. Gäste im Studio Dr. Ingrid Dänschel, Allgemeinärztin und Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands Sachsen, Lunzenau Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Mohr, Klinikdirektor Herzzentrum Leipzig Prof. Dr. Christoph Josten, Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Unfall,Wiederherstellungs- und Plastische Chirurgie, Leipzig Babett Preuß, Herzpatientin Buchtipp Wertvolle Tipps, wie Sie dank einfacher Hausmittel Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren und Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen können, finden Sie auch im neuen Hauptsache Gesund-Buch „Meine besten Hausmittel“. ISBN: 978-3-89883-272-4; 19,95 Euro Erhältlich im Buchhandel und im MDR-Shop. Anschrift/ Thema der nächsten Sendung MDR FERNSEHEN, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache Gesund“ Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund E-Mail: [email protected] Thema der Sendung vom 30.01.2014: „Risiko auf dem Teller – wenn Lebensmittel krank machen“ 6