Der Urknall des Beat | shz.de

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FLENSBURGER TAGEBLATT
50 Jahre Beat in Flensburg
Der Urknall des Beat
3 1 . O ktober 2 0 1 2 | 0 3 :3 0 U hr | V on G unnar D ommas c h
"Kapellenw ettstreit" im Deutschen Haus 1966 - die Avalons in Aktion. Foto: SH:Z
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"Twist & Shout": Schlagzeuger Wolfgang Matthiessen will mit einer Party in
Flensburg die wilden Sechziger wieder aufleben lassen
Flensburg. "Yeah, yeah, yeah!" Man schrieb das Jahr 1962, als der Beat ins Rollen kam. Zumindest in Flensburg. In Hamburg, Berlin und
anderen deutschen Metropolen einen Tick früher. Pilzköpfe wuchsen plötzlich aus dem Boden, junge Menschen, ob talentiert oder nicht,
griffen zu Gitarre und Bass und schrammelten drauf los.
Im März 1963 trat "Avalon", die mit Abstand bekannteste Band der Fördestadt, zum ersten Mal unter ihrem künftigen Namen auf. Am
Mikrofon: John Heart, der später als Hans Hartz Karriere machen sollte. Das Konzert im bestuhlten Deutschen Haus darf man getrost als
Urknall der Flensburger Beatmusik bezeichnen. Es folgten Gruppen wie die "Diamonds", die gerne und häufig im Glücksburger Ruhetal zu
musizieren pflegten, "Jolly Four" oder "Foot-Tapper". Nicht zu vergessen die "Unknowns" aus Sörup, aus denen später "Mad Movies" und
"Another Max" wurden.
Damit dieses Datum nicht der Vergessenheit anheim fällt, hat der Schlagzeuger und Autor Wolfgang Matthiessen die Initiative ergriffen: Er
will mit "Twist & Shout", der großen Beatparty, noch einmal an die wilde Zeit erinnern, an eine Zeit des Aufbruchs, von der diejenigen, die es
heil überstanden haben, bis heute noch zehren.
Dazu gehört ohne Zweifel auch Wolfgang Matthiessen. Er will mit möglichst vielen Weggefährten am 23. März im Großen Saal des
Deutschen Hauses "50 Jahre Beat in Flensburg" wieder aufleben lassen. "Ich will daran erinnern, wie der Stein ins Rollen kam, wie hier auf
einmal die Post abging", sagt der inzwischen 60-Jährige. Er selbst wird an dem Abend, an dem er mit mindestens 500 Gästen rechnet, die
Drums bearbeiten - im Verbund mit "Five4Beat", in dem sich gestandene Musiker, deren Wurzeln bis in die Sechziger zurückreichen (wie
etwa Gitarrist "Maggi" Marquardsen), zusammengefunden haben. Die Schleswiger "Beatniks" haben die Bühne bis heute nicht verlassen.
Sänger Larry Woggan dürfte vielen noch in guter Erinnerung sein. Dann tauchen auf dem Set-up überraschende Namen wie Larry Evers
(Gesang) und Shanger Ohl (Keyboards) auf. Die Godewind-Akteure wollen wie NDR-Redakteur Kay Wohlsen mit ihrer Formation "Voice"
beweisen, dass sie auch anders können. Als Vertreter der jüngeren Generation kommt das Quartett "Beatles For Sale" zum Einsatz. Wie der
Name vermuten lässt, werden die Flensburger mit Cover-Songs an gewisse Berühmtheiten aus Liverpool erinnern. Ausklang eines
munteren Abends, wie Wolfgang Matthiessen hofft. Er hat bereits bei der Präsentation seines Buches "Twist & Shout", zu der 300 Leute in
die Bürgerhalle des Rathauses strömten, bemerkt, wie groß das Bedürfnis ist, sich auszutauschen und mal wieder in die Vergangenheit
einzutauchen. Damals, als es noch den Beatpokal gab - und Ulf Meyer im Norweger-Pullover und Holzklotzen als Mastermind des Trios
"Clump" die Gitarre zupfte.
Tickets sind bei Eventim online oder telefonisch unter der Bestell-Hotline 01805-570070 erhältlich. Wer mit Fotos zu dem Gelingen des
Festes beitragen möchte, wende sich bitte an W. Matthiessen unter der Telefonnummer 0461-93 367. Die Karten kosten 18,35 Euro im
Vorverkauf, 15 Euro an der Abendkasse.
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