Die gedruckte Broschüre ist bei den Einrichtungen des
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Die gedruckte Broschüre ist bei den Einrichtungen des
Stärker als Du denkst! Selbstschutz und Selbstbehauptung Eine Broschüre für Frauen und Mädchen in der StädteRegion Aachen Herausgeber: gefördert vom: Impressum Herausgeberin: Fachausschuss Gewalt gegen Frauen Mitglied im FrauenNetzWerk Aachen e.V. c/o Gleichstellungsbüro der Stadt Aachen E-Mail: [email protected] Konzept und Redaktion: Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V. Nina Körner, Agnes Zilligen Illustration: Mele Brink Layout: Held Kommunikationsdesign, Bernd Held Druck: HELD MEDIA Aachen, November 2010 2 Inhalt Einführung 4 Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen und Mädchen 5 Selbstverteidigung für traumatisierte Frauen und Mädchen 6 Erfahrungsberichte 8 „Ich habe ein Brett mit der bloßen Hand durchgeschlagen!” 12 „Markt der Möglichkeiten“ 15 Qualitätsstandards – Ein Leitfaden für die Suche nach dem richtigen Kurs 22 Beratung und Unterstützung zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen 25 3 Einführung Viele Frauen und Mädchen sind von Gewalt betroffen: In Deutschland erleiden 37 % der Frauen und Mädchen ab dem 16. Lebensjahr körperliche Gewalt und Übergriffe, sowohl in ihrer Familie als auch außerhalb. Jede 7. Frau erleidet sexuelle Gewalt, die gesetzlich strafbar ist, und mehr als die Hälfte aller Frauen und Mädchen kennen – leider – sexuelle Belästigungen.* Das trifft statistisch auch auf die Frauen und Mädchen in der StädteRegion Aachen zu. * Quelle: Hrsg. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland, 2004. 4 Was bedeutet das für uns Frauen und Mädchen? Was können wir tun? In der hier vorliegenden Broschüre kommen verschiedene Frauen und Mädchen zu Wort, es sind unterschiedliche Möglichkeiten der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung angeführt und es gibt Informationen und Tipps. Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen und Mädchen Es ist wichtig, zwischen Selbstbehauptung und Selbstverteidigung zu unterscheiden. Der Fachausschuss Gewalt gegen Frauen möchte Frauen und Mädchen darin unterstützen, sich besser wehren und behaupten zu können. Und natürlich können sich alle von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen aus der StädteRegion Aachen an die Mitarbeiterinnen der verschiedenen Beratungsstellen wenden. Selbstbehauptung meint die Fähigkeit, sich in konkreten Situationen der persönlichen Grenzen bewusst zu sein und diese dem Gegenüber auch deutlich machen zu können. Frauen und Mädchen können lernen, sich erfolgreicher durchzusetzen, Konfliktsituationen selbstsicherer zu begegnen und ihre Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten zu erweitern. Für die Teams des Fachausschuss Gewalt gegen Frauen Selbstverteidigung hingegen bezieht den Angriffsfall mit ein und zielt eher auf die körperliche Abwehrkraft eines Menschen. Frauen und Mädchen können hier lernen, sich im Falle eines Angriffs auch körperlich zur Wehr zu setzen. Monika Bulin Mitarbeiterin im Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e. V. 5 Selbstverteidigung für traumatisierte Frauen und Mädchen 6 Frauen und Mädchen, die schon einmal ein traumatisches Erlebnis hatten, sollten vor der Belegung eines Selbstverteidigungskurses Folgendes bedenken: Ein Trauma ist ein „überwältigendes“ Ereignis, das die normalen Bewältigungsstrategien eines Menschen überfordert. Traumata entstehen nach einer lebensbedrohlichen oder stark belastenden Situation. Sie entstehen auch durch Gewalterlebnisse – durch sexuelle Gewalt oder körperliche und psychische Gewalt. Sind Menschen massiv gefährdet, stehen ihnen normalerweise zwei Reaktionen zur Verfügung: Kampf oder Flucht. Ist eine Frau dazu nicht in der Lage, kann es sein, dass sie unerträgliche Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein erlebt. Um sich davor zu schützen, können Menschen in der traumatischen Situation dissoziieren, d. h. sie spalten Erinnerungen, Gefühle und/oder Sinneswahrnehmungen ab. Gerüche, Geräusche und Körperempfindungen werden gar nicht oder nur verzerrt wahrgenommen. Dadurch wird die traumatische Erfahrung in kleine, nicht miteinander verbundene Einzelstücke zerlegt, um den Menschen vor den überwältigenden, nicht zu verarbeitenden Gefühlen zu schützen. Diese psychische Schutzfunktion kann auch noch nach dem Ereignis gravierende Auswirkungen haben, denn solange keine Verarbeitung des Erlebten stattfindet, können Geräusche, Gerüche und andere Sinneswahrnehmungen Trauma-Erinnerungen hervorrufen (triggern). Dadurch fühlt sich der Mensch genau so als wäre er wieder in derselben traumatischen Situation. So kann z. B. ein lautes Geräusch oder ein körperliches Zupacken ein Gefühl von Todesangst auslösen, obschon die Situation jetzt völlig harmlos ist. Dies könnte also auch in einem Selbstverteidigungskurs auftreten. Traumaberaterinnen empfehlen betroffenen Frauen und Mädchen deshalb, sich vorher beraten zu lassen. Aber: Selbstverteidigung kann für traumatisierte Frauen und Mädchen auch eine gute Möglichkeit sein, sich aus den erlebten Gefühlen von Hilflosigkeit, Ohnmacht, Ausgeliefertsein und aus der Opferrolle zu befreien. Die erlernten Techniken führen dazu, sich in einer erneuten Übergriffsituation wehren zu können. Dann können Selbstverteidigungs- und Selbstschutzkurse stärkend sein und dazu führen, Selbstbewusstsein und ein positives Körpergefühl zu entwickeln. 7 Diese ganz unterschiedlichen Frauen und Mädchen haben alle Erfahrungen mit Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskursen gesammelt. Erfahrungsberichte Moana (13 Jahre, Schülerin) · Was war Deine Motivation für den Kurs? Ich kenne die WenDo-Trainerin persönlich und sie hat mir vorgeschlagen, doch einmal an einem WenDo-Kurs teilzunehmen. · Wie lange ist das her? Ca. 4 Jahre · Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Ich habe mich danach viel selbstbewusster und sicherer gefühlt. Außerdem denke ich, dass ich weiß, was ich in einer konkreten Gefahrensituation tun kann. · Überschätzt man sich nach dem Kurs? Wenn man in eine Situation kommt, in der man sich wehren muss, geht ja alles sehr schnell und man erinnert sich 8 vielleicht nicht mehr ganz genau an das, was man in dem Kurs gelernt hat. Deshalb sollte man den Kurs am besten regelmäßig wiederholen. · Was hat Dir besonders gut gefallen? Hat es was gebracht? Am besten hat mir das Brett-Zerschlagen gefallen, das gibt einem wirklich ein riesiges Selbstbewusstsein! · Hast Du eine „Empfehlung“ für andere Frauen oder Mädchen? Jedes Mädchen sollte so einen Kurs mitmachen und sich, auch wenn es manchmal etwas komisch scheint, richtig auf die Übungen einlassen, denn der Kurs hilft wirklich und macht sehr viel Spaß! Annette Pütz (56 Jahre, Diplom-Sozialpädagogin) · Was war die Motivation für den Kurs? Ich hatte ein berufliches Interesse am WenDo-Kurs. Das Thema Gewalt (gegen Frauen) wurde damals noch sehr tabuisiert. Ich wollte mich im Kurs auch mit eigenen Erfahrungen auseinandersetzen. · Wie lange ist das her? 20 - 25 Jahre. · Was waren die Erfahrungen? Der Kurs hat sich positiv auf mein Gefühl und Selbstbild ausgewirkt. · Gab es schon eine konkrete Anwendung? Der Kurs half mir zu der Einsicht, wie wenig ich mich selbst wehren würde und dazu, dass ich mich auch als Frau wehren kann. Danach kann ich eher Grenzen setzen, ich habe weniger Angst. · Überschätzt man sich nach dem Kurs? Nein. Man kann nicht alles, weiß aber eher, was zu tun ist. · Können Sie eine konkrete Situation beschreiben, in der Sie sich gewehrt oder behauptet haben? Ja, ich wurde einmal in einer Nebenstraße verfolgt oder hatte das Gefühl der Verfolgung. Daraufhin habe ich mich umgedreht und den Mann angesehen und ihn direkt gefragt: „Was wollen Sie von mir?“ Der Mann ging weg. Für meine Beratungsarbeit gab es auch Auswirkungen: Angst ist ein wichtiges Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, aber sie darf nicht blockieren. Statt dessen sollte sie mich darüber nachdenken lassen, was genau nicht stimmt und was ich dagegen tun kann. 9 · Was hat besonders gut gefallen? Hat es was gebracht? Positiv war, dass es viel mehr um die innere Einstellung als um Technik ging. · Haben Sie eine „Empfehlung“ für andere Frauen oder Mädchen? Ich würde den Kurs jedem Mädchen und jeder Frau empfehlen - und ich finde vergleichbare Angebote auch für Jungen wichtig. Es werden wichtige Themen angestoßen, z.B. Grenzen, Schutz, Gewalt, unterlegen sein, Angst, anpassen, Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und Schwächen. Und die Kurse sind gut für das Selbstbewusstsein. Sie helfen, dass ich mir selbst und anderen helfen kann. teidigungskursen habe ich nicht in erster Linie gesucht, aber es war für mich dann das beste Angebot. · Wie lange ist das her? 12 Jahre, im Jahr 1998. · Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Der Kurs hat mir ein gutes Selbstwertgefühl gegeben. · Was hat der Kurs gebracht? Ich habe gelernt, wie ich mich gar nicht erst in potentielle Gefahrensituationen begebe. An konkrete Techniken erinnere ich mich jedoch eher nicht mehr. · Überschätzt man sich nach dem Kurs? Ganz klar: Nein. Selbstverteidigungskurs: Sportkurs · Gab es seitdem eine konkrete Situationen, in der Sie sich gewehrt oder behauptet haben? Nein, seit dem ist zum Glück nichts mehr passiert! · Was war Ihre Motivation für den Kurs? Wie kam es dazu? Ich bin in eine neue Stadt gezogen und war dort dann auf der Suche nach sportlichen Angeboten. Nach Selbstver- · Welche Erfahrungen gibt es aus dem Kurs? Was hat besonders gut gefallen? Man entwickelt ein ganz anderes Körpergefühl und weiß nach einem solchen Kurs, was man auch mit wenig Kraft leisten kann. Man muss sich lediglich entscheiden, zu han- Christine Beltrami (46 Jahre, Diplom-Ingenieurin), 10 deln. Mir gefiel außerdem gut, dass man lernte, sein Umfeld aufmerksam zu beobachten und defensiv zu handeln, sich also zu verteidigen und nicht unbedacht anzugreifen. · Wie war das „Klima“ im Kurs? Das Klima war sehr gut, wir waren eine gemischte Gruppe mit Teilnehmerinnen von 17-50 Jahren. · Haben Sie eine „Empfehlung“ für andere Frauen oder Mädchen? Ich würde anderen Frauen empfehlen, auf jeden Fall einmal einen Selbstverteidigungskurs mitzumachen! Da es ein Sportkurs war, wurde viel auf der körperlichen Ebene gearbeitet, aber es gab auch Gesprächsrunden, die sehr wertvoll waren. · Wie lange ist das her? Ca. 4 Jahre. · Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt? Nach dem Kurs habe ich mich selbstbewusster gefühlt und ich denke, man tritt dann auch automatisch selbstbewusster auf. · Haben Sie schon einmal eine Übung konkret angewendet? Wenn mal etwas passiert, weiß ich jetzt, was ich konkret tun kann, um mich zur Wehr zu setzen. · Überschätzt man sich nach dem Kurs? Nein. · Können Sie eine konkrete Situation beschreiben, in der Sie sich gewehrt oder behauptet haben? Zum Glück musste ich das seit dem nicht! Beate Doffiné (47 Jahre, Diplom-Sozialarbeiterin) · Was war die Motivation für den Kurs? Wie kam es dazu? Es war ein WenDo-Kurs für Mütter mit Töchtern, daher bin ich darauf aufmerksam geworden und habe mit meinen beiden Töchtern daran teilgenommen. · Was hat Ihnen besonders gut gefallen? Ich fand es besonders schön, dass es ein Mutter-TochterKurs war. Inhaltlich haben mir die Rollenspiele, bei denen man lernte, sich zu wehren und das Brett-Zerschlagen am besten gefallen. 11 Nina Körner (23 Jahre, Studentin) Erfahrungsbericht: Ich habe ein Brett mit der bloßen Hand durchgeschlagen „Ich habe ein Brett mit der bloßen Hand durchgeschlagen!” – Eindrücke aus einem WenDo-Kurs Ich habe erst vor Kurzem an einem 2-tägigen WenDoKurs teilgenommen. Was hat besonders gut gefallen? Dort hat mir besonders gut gefallen, wie auf die Individualität der Kursteilnehmerinnen eingegangen wurde. Wir waren 9 Frauen im Alter von 20 bis 60 Jahren. Trotz der sehr unterschiedlichen Hintergründe und der Tatsache, dass sich die Frauen vorher nicht kannten, herrschte von Beginn an eine überaus vertrauensvolle und entspannte Stimmung. Es wurden sehr persönliche Dinge angesprochen und es wurde auch viel gelacht. WenDo möchte Selbstbehauptung und Selbstverteidigung vermitteln und so ging es schnell los mit Übungen, durch die wir lernten, aus uns heraus zu gehen. 12 Zum Beispiel stellte sich für eine Übung die eine Hälfte der Frauen in einen Kreis, während die übrigen Teilnehmerinnen sich von hinten anschleichen und sie erschrecken sollten. Im zweiten Durchgang drehten sich die Frauen aus dem Kreis dann früh genug um und konnten ihre Übungspartnerin mit einem überzeugenden „Hau ab!“ in die Flucht schlagen. Es gab große Unterschiede, wie wir uns trauten, unsere Stimme zu erheben und sie zur Gefahrenabwehr einzusetzen. Ich fand es befreiend, so die drohende „Gefahr“ abzuwehren und zu sehen, wie andere auf meine lauten Schreie reagieren. Der Höhepunkt des Kurses Ich hielt es zuerst für einen Scherz, als die Trainerin uns ein 2 cm dickes Holzbrett gab und ankündigte, dass wir dieses mit der Hand zerschlagen könnten. Ich stellte mir auch vor, wie schmerzhaft es sein müsste. Alle Teilnehmerinnen waren zunächst etwas skeptisch, doch nach und nach traute sich jede, es mit der von der Trainerin vorgestellten Technik zu versuchen. Dass es allein eine Sache der Entschlossenheit ist, konnten sich letztlich alle Frauen beweisen – alle haben ein Brett mit der bloßen Faust durchgeschlagen. Diese Übung hat allen Teilnehmerinnen eine enorme Selbstsicherheit verliehen. Jede ist ein kleines Stück über sich selbst hinausgewachsen und hat später zugegeben: „Das hätte ich nicht von mir gedacht!“ Auch die Bestätigung der Kursleitung, dass dieser Kraftaufwand ausreiche, um sich effektiv gegen einen möglichen Angreifer zur Wehr zu setzen, förderte das Selbstbewusstsein jeder Einzelnen. Das zerschlagene Brett durfte jede übrigens mit nach Hause nehmen! So kann ich mich auch später daran erinnern, was ich leisten kann. Übung: „Monsterjagd“ Ziel der Übung war es, zu erkennen, dass jede Frau einmal aus der Rolle fallen kann und welche Wirkung das auf ihr Umfeld hat. Niemand würde von einer erwachsenen Frau erwarten, dass sie, laut schreiend und die Arme in die Luft werfend, hinter einer anderen Person herrennt. Auf diese Weise sollten wir erkennen, wie es ist, einmal aus der Angepasstheit herauszutreten. Stimmung, Stimme, Körperhaltung und Körpersprache Wir machten Übungen, bei denen wir lernten, mit welchen kleinen Tricks wir unsere eigene Stimmung und unsere Wirkung auf andere verändern können. Zum Beispiel 13 wirken bestimmte Körperhaltungen viel selbstsicherer als andere und das überträgt sich tatsächlich auf die eigene Selbstsicherheit. Danach gingen wir zu diversen Selbstverteidigungstechniken über. Wir lernten, uns nur mit unseren eigenen Händen und Füßen so effektiv zu verteidigen, dass ein möglicher Angreifer auf jeden Fall von uns ablässt und wir die Flucht ergreifen können. Das waren Schlagtechniken, wie wir sie bereits bei dem Holzbrett angewendet hatten und wir lernten, wie und wo wir hinschlagen müssen, um einen potentiellen Angreifer so zu verletzen, dass er uns loslässt. Außerdem erlernten wir verschiedene Tritttechniken, die dem selben Ziel dienen. Hat es was gebracht? Für mich persönlich waren die beiden Tage sehr erfolgreich. Es hat nicht nur großen Spaß gemacht, sondern mir einen kräftigen Schub Selbstbewusstsein geschenkt. In Situationen, in denen ich vorher oft gezweifelt habe, ob ich sie bewältigen kann, denke ich nun oft: „Natürlich kann ich das, ich habe auch das Brett zerschlagen, obwohl ich nie gedacht hätte, dass das funktioniert!“ Außerdem habe ich heute mehr Mut, mich in einer potentiellen Gefahrensituation zu wehren. Das liegt vor allem daran, dass ich durch die gelernten Techniken glaube, dass ich das schaffe! 14 Überschätzt man sich? Dass man sich nach einem solchen Kurs, aus dem man mit einem unglaublich gestärkten Selbstbewusstsein hervorgeht, auch etwas überschätzt, denke ich nicht. Ich selbst kam vor wenigen Tagen in die Situation, dass mich ein Mann abends auf dem Weg nach Hause bedrängt hat. Er fragte mich wiederholt, ob ich nicht Lust hätte, noch etwas mit ihm zu unternehmen und auch auf mehrmalige klare Ablehnung meinerseits ließ er nicht locker. Im Kopf ging ich sofort die Techniken durch, die ich im Kurs gelernt hatte, und die ich notfalls anwenden könnte, um aus der Situation zu entkommen. Plötzlich fasste der Mann an meine Schulter und ohne zu zögern schrie ich ihn mit lauter und kräftiger Stimme an: „Lass mich in Ruhe!“ Er guckte sehr erschrocken und ging dann schnell weg. Obwohl die Situation an sich mich doch sehr erschrocken hat, war ich froh darüber, wie ich das Gelernte anwenden konnte und wie effektiv es tatsächlich ist! „Empfehlung“ für andere Frauen oder Mädchen? Ich würde jeder Frau und jedem Mädchen empfehlen, einmal (oder sicher auch mehrere Male) einen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs zu besuchen! Man wächst dort ein bisschen über sich selbst hinaus, lernt, wie man von anderen gesehen wird und welches Potential man selbst eigentlich hat. Außerdem gibt es auch im Nachhinein ein großes Sicherheitsgefühl und macht wirklich viel Spaß! Bei der Auflistung der Möglichkeiten innerhalb der StädteRegion Aachen besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit und nicht jeder Hinweis, der für ein Mädchen oder eine Frau passend ist, ist es auch für alle anderen. Die Inhalte wurden von den Trainerinnen und Trainern selbst verfasst. Im Kapitel „Qualitätsstandards – Ein Leitfaden für die Suche nach dem richtigen Kurs“ werden darüber hinaus Kriterien beschrieben, die eine Auswahl und Bewertung von Angeboten erleichtern. Markt der Möglichkeiten Hochschulsport Aachen / Frauenselbstverteidigung Gert Menke, Kursleiterlizenz Frauenselbstbehauptung/verteidigung (Deutscher Ju-Jutsu-Verband e.V.), Übungsleiter C (Deutscher Sportbund) http://hochschulsport.rwth-aachen.de [email protected]. Telefon 0241-41227725 und Susanna Pfisterer [email protected] Telefon 0176-82114051 15 Methoden und Ansätze In dem primär auf Prävention ausgelegten Kurs spielt die Selbstbehauptung neben den Techniken zur Selbstverteidigung eine wichtige Rolle. Gute Selbstbehauptung verringert die Wahrscheinlichkeit, in eine Selbstverteidigungssituation zu kommen deutlich - und ist deutlich einfacher, wenn man auch für den Ernstfall gerüstet ist. Es werden einfache aber effiziente Abwehrtechniken und -konzepte vermittelt und intensiv geübt, um sie später auch unter Stress einsetzen zu können. Kursziele • Erkennen und Vermeiden von Gefahrensituationen durch selbstbewusstes Auftreten und Ausbruch aus dem Opferschema • Beherrschen von Abwehrtechniken gegen die häufigsten Angriffe, auch unter Stress • Abgestufte, angemessene und effektive Reaktion auf Bedrohungen Kursinhalte • Selbstbehauptung (u. a. Stimmschulung, Körpersprache) • Abwehrtechniken (Schutz gegen Angriffe, Gegenangriff, Befreiungstechniken) • Umgang mit Stresssituationen 16 • Informationen zu ausgewählten Themen (z. B. Notwehrrecht, Tätertypen, Waffen, KO-Tropfen, Stalking) • Sonderthemen in einzelnen Kursstunden (z. B. Selbstverteidigung im Auto) Krav Maga Consulting Ltd. Selbstsicherheitstraining für Mädchen und Frauen Karin Kuckelkorn, Krav Maga Instruktorin www.kravmaga.info [email protected] Methoden und Ansätze Das Konzept orientiert sich an einem etwaigen Tatverlauf und ist demzufolge in verschiedene Bausteine unterteilt. Kursziele Das Selbstsicherheitstraining dient der Prävention. Es soll Mädchen und Frauen befähigen, sich vor Übergriffen gegen die sexuelle Selbstbestimmung und vor Gewalt, insbesondere sexueller Gewalt, zu schützen. Im Sinne des Opferschutzes können Mädchen und Frauen, die ein solches Training absolvieren, sich selbst davor schützen, Opfer zu werden. Sie sollen sich selbstsicherer fühlen können. Kursinhalte Aufklärung über sexuelle Gewalt, selbstsicheres Auftreten, selbstsichere Aussagen, Umgang mit dem Angriffsschock, Abwehr- und Selbstverteidigungsstrategie, Aufklärung über Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Hilfe, Rechte, Gesetze, Anzeige). NAUKA Conflict Communication / Sektor: Frauenselbstverteidigung Delon Stojanovic, langjährige Erfahrung und Trainertätigkeit im Bereich Selbstschutz und Nahkampf; diverse Zertifizierungen, konstante Forschung auf dem Gebiet der Konfliktlösung und Selbstverteidigung. www.nauka-fighting.com [email protected] Telefon 0176-7515 9149 Methoden und Ansätze NAUKA basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Verhaltensforschung zum Thema Selbstschutz und Kampf. Es ist eine Methode schnell erlernbarer Techniken und Taktiken, um sich und andere Menschen optimal zu schützen. Das Gelernte soll in der Realität funktionieren, eben auch unter Angst und Adrenalin. Die Trainingsinhalte orientieren sich an echten Angriffen und bereiten darauf vor, da das eigene Leben kein Spiel ist. Die Teilnehmerinnen sollen ein umfassendes Komplettpaket zum Themenkomplex Selbstschutz bekommen. Darin enthalten sind mentale und körperliche Konditionierungen, welche im Notfall möglichst schnell und sicher abgerufen werden können. Das Training wirkt sich mental positiv auf die Vorkonfliktphase sowie auf die Nachkonfliktphase aus. Inhalte der NAUKA-Frauenkurse • Abwehr vom leichten Anfassen bis zum extremen Angriff • Fluchtmethoden und Aufsuchen sicherer Orte • Anti-Vergewaltigungsmethoden, auch in Positionen am Boden • Täuschung des Angreifers (psychologisch und körperlich) • Warnsignale und eigener Instinkt: Erkennung potentieller Gefahr • Teamwork mit anderen Frauen • Methoden der Zivilcourage • Realitätsnahes Szenario-Training • Theorie und Beispiele 17 Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen • Realistische Einschätzung bedrohlicher Situationen • Das richtige Verhalten in Gefahrensituationen Ingrid Getz, Fachübungsleiterin Karate, danach Ausbildung zur Kursleiterin beim Deutschen Karateverband (DKV) und beim Landessportbund NRW (LSB), jetzt Ausbilderin beim LSB. [email protected] Telefon 02 41-4011705 Kursinhalte • Stärkung des Selbstbewusstseins und der Selbstbehauptung durch Gespräche, Übungen und Spiele • Rollenspiele • Übungen für Stimme und Körperhaltung • Faire Kommunikation lernen • Deeskalation • Theoretisches Wissen zu Gesellschaft und Sozialisation • Erlernen unkomplizierter und effektiver Selbstverteidigungstechniken • Spaß haben Methoden und Ansätze Die Teilnehmerinnen setzen sich mit den verschiedensten Formen von Konflikten, Angriffen und Übergriffen auseinander. Sie werden individuell darin unterstützt, sich verbal und, wenn es sein muss, auch körperlich zu behaupten und zu verteidigen. Vorhandene Fähigkeiten und Stärken werden ausgebaut. Die Teilnehmerinnen lernen, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu verteidigen. Der Entwicklung und Einübung neuer Verhaltensweisen, die die Persönlichkeit der Teilnehmerinnen achtet, wird viel Raum gegeben. Kursziele • In alltäglichen Konflikten gelassener und selbstbewusster handeln • Stärkung der eigenen Durchsetzungsfähigkeit • Fairer Umgang mit dem Gegenüber 18 WenDo Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Mädchen und Frauen Claudia Becker, Dipl. Sozialarbeiterin, WenDo-Trainerin, seit 1988 tätig in der Gewaltprävention, im Konfliktmanagement, Prävention sexueller Missbrauch sowie der Frauenbildungsarbeit. www.wendo-aachen.de Telefon 0241-1590567 Methoden und Ansätze • Selbstbehauptung (Wahrnehmungsübungen, Übungen zur Körpersprache, Erkennen und Erproben der eigenen Kraft und Stärke, eigene Grenzen erkennen, setzen und halten üben, neue Handlungsstrategien entdecken, realistische Situationseinschätzung) • Gesprächsrunden (Austausch über eigene Gewalterfahrungen, Raum für Erfolgsgeschichten, Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Frauenbildern, Reflexion von gesellschaftlichen und eigenen Schuldzuweisungen, sachliche Informationen, juristische Informationen, Unterstützungsangebote vor Ort) • Rollenspiele (Strategien entwickeln und ausprobieren, neue Bewertung angstbesetzter Situationen, geschützter Raum, um Neues auszuprobieren) • Mentales Training (Atemübungen, Meditationen, Entspannungsübungen, Phantasiereisen) • Selbstverteidigung (leicht erlernbare Tricks, Abwehrund Verteidigungstechniken, Befreiungstechniken, körperliches Training, Einsatz von Stimme) • Individuelle Grenzen jeder Teilnehmerin werden akzeptiert • Individuelle Lösungsansätze für jede Form von Übergriffen werden ermöglicht Ziele von WenDo Frauen und Mädchen kennen die unterschiedlichen Übergriffe – von Ignoranz über Anmache bis hin zu Vergewaltigung. Diese Übergriffe in den jeweiligen Situationen frühzeitig zu erkennen, sich entsprechend davor zu schützen oder sie erfolgreich abzuwehren, das ist Ziel von WenDo. WenDo sensibilisiert Frauen und Mädchen, ihre persönlichen Grenzen ernst zu nehmen und sich als Frau bzw. Mädchen wertzuschätzen. Ihr individueller Handlungsspielraum wird erweitert, um Selbstbestimmung zu vergrößern und eigene Bedürfnisse durchzusetzen. Und so in möglichst allen Lebensbereichen für einen respektvollen Umgang zu sorgen. Ziel eines jeden WenDo-Kurses ist es, eine zufriedenstellende Balance zu finden zwischen Ja sagen und Nein sagen, sich einlassen und sich abgrenzen, 19 durchsetzen und kooperieren, zwischen Selbstsicherheit und Freundlichkeit, zwischen individuellem Harmoniebedürfnis und Konfliktfähigkeit. Inhalte von WenDo-Kursen • Übungen, um in Stresssituationen ruhig zu bleiben und Panik zu verhindern • Wahrnehmungsübungen, um Situationen schnell und sicher einzuschätzen und sinnvolle Handlungsstrategien zu entwickeln • Übungen zu Körpersprache, Stimme und Bewegung, um durch gezielten Einsatz dieser Mittel selbstbewusstes Auftreten zu unterstützen und heikle Situationen zu entschärfen • Selbstverteidigungstechniken, die effektiv und leicht zu erlernen sind, um die Angst vor körperlichen Angriffen abzubauen und sich im Notfall schützen zu lernen • Übungen zum Ausprobieren von Handlungsmöglichkeiten in Alltagssituationen, um die eigenen Reaktionen besser kennen zu lernen und sichere Verhaltensweisen zu entwickeln • Strategien, um individuelle wie solidarische Lösungen in Konfliktsituationen zu entwickeln • Übungen, um das eigene Agressionspotential zu überprüfen und kontrolliert einzusetzen 20 • Grundinformationen zum Thema Gewalt, Sicherheit, Deeskalation, Opfer-Täterdynamik und Hilfsmöglichkeit vor Ort • Entspannungen, Spiele und Massagen, weil WenDo Energie gibt • Wendo macht Spaß. Jede Übung ist freiwillig – ein wichtiges Prinzip, um Selbstbestimmung und NEINSagen schon im Kurs zu üben. Die reine Frauen- bzw. Mädchengruppe im Kurs schafft eine akzeptierende Atmosphäre, die Frauen und Mädchen zusätzlich stärkt. WenDo–Trainerinnen WenDo wird immer von Frauen gelehrt. Sie sind fundiert ausgebildet, die vielseitigen Kursinhalte zu vermitteln und auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten der Teilnehmerinnen einzugehen. Kontinuierliche Fortbildung, Supervision und Vernetzung gewährleisten, dass aktuelle Entwicklungen in die Arbeit einfließen. Durch Kooperationen vor Ort auf verschiedenen Ebenen und in kollegialem Austausch wirken WenDo–Trainerinnen aktiv an der gesellschaftspolitischen Diskussion und Veränderung zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit. WTKEMA Wing Tsun Kuen & Escrima Martial Stefan Müller, II. Lehrergrad Wing Tsun WTKEMA, Kampfkunstlehrer Escrima (Philippinischer Stockkampf), Mitglied im deutschen Kampfkunst Verband MAA. www.wingtsun-aachen.de [email protected] Telefon 0172-2534415 Methoden und Ansätze Das WTDefense® System ist ein ganzheitliches System der Selbstverteidigung und basiert auf der Kombination des waffenlosen chinesischen WTKEMA Wing Tsun Kung Fu sowie des phillipinischen Escrima Stockkampfsystems. Es wurde als effektive Kampfkunst für Frauen und Männer konzipiert, die hierzu weder kampfsportlich vorgebildet, athletisch gebaut noch körperlich durchtrainiert sein müssen. Kursinhalte WTDefense® stellt hierbei aber kein Kampfsportsystem dar, in dem man sich mit körperlichen Höchstleistungen oder in Wettkämpfen messen muss. Unser Ansatz ist es vielmehr, durch das Training auf mögliche Notsituationen und Gefahrenmomente vorzubereiten, in denen es ggf. unausweichlich ist, sich unter körperlichem Einsatz schützen zu müssen. WTDefense® befähigt seine Anwender/innen, in relativ kurzer Zeit ein effektives System mit einem hohen Selbstschutzeffekt erwerben zu können. Ziele von Wing Tsun WTDefense® befasst sich mit allen Aspekten der Selbstverteidigung, des Selbstschutzes sowie der Möglichkeiten, sich in einer Notsituation waffenlos oder unter Einsatz von Gegenständen gegen einen oder mehrere Angreifer effektiv verteidigen zu können. 21 Unter einer möglichen Vielzahl von Kursangeboten, die Selbstbehauptung und Selbstverteidigung anbieten, ist es oft nicht leicht, den persönlich passenden Kurs zu finden. Die folgende Auflistung gibt eine Position des Kinder- und Jugendschutzes zu diesem Thema wieder.* Qualitätsstandards Ein Leitfaden für die Suche nach dem richtigen Kurs Grundverständnis des Kurses • Persönliche Grenzen werden erkannt und akzeptiert • Ressourcenorientiert und nicht defizitorientiert Methoden • Altersgemäßes Lernen und Informationsvermittlung, • Rollenspiele, Gruppenarbeit, Gruppenspiele, Gruppengespräche • Verschiedene Bewegungseinheiten, Entspannungsübungen • „Erlebtes Lernen“, individuelle Lösungen, Ausprobieren • Einfache körperliche Abwehrtechniken (ca. 30 % der Kurszeit) * Selbstsicherheitstrainings für Mädchen und Jungen gegen sexuelle Übergriffe. Woran erkenne ich gute Angebote? Die Position des Kinderund Jugendschutzes, © Der Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband NRW, Wuppertal. 22 Kursinhalte und Ziele • Geschlechterrollen / Grundinformationen zu sexualisierter Gewalt • Selbstbewusstsein, Selbstwert, Ich-Stärke, eigene Persönlichkeit, Wertschätzung / Vertrauen in die eigene körperliche und mentale Stärke entwickeln • Artikulation eigener Gefühle, Bedürfnisse, Interessen • persönliche Erfahrungen und Ängste thematisieren, Grenzen wahrnehmen und äußern • Schulung von Stimme und Körpersprache In Kursen für Kinder und Jugendliche wird besonders Wert gelegt auf: • Eine altersgemäße Sprache über Sexualität • Das Thema „Umgang mit Geheimhaltungsdruck”, sich Hilfe holen / sich anvertrauen • Handlungsmöglichkeiten bei Bedrohung oder Übergriffen • Die Betonung der Schutz- und Fürsorgepflicht der Erwachsenen dem Kind gegenüber. Es darf kein falsches Sicherheitsangebot vermittelt werden – weil es keine 100 %ige Sicherheit gibt! Für alle Angebote gilt die eindeutige Position: NUR DER TÄTER TRÄGT DIE VERANTWORTUNG! Inhaltliche Qualitätsstandards • Ermutigung und keine Verängstigung, Mitbeteiligung der Teilnehmerinnen am Programmplan, Freiwilligkeit, Gruppenregeln • Motto: Sich zu wehren ist ein Recht, kein Muss Verantwortung bleibt beim Täter • Keine Leistungsabfrage, keine Überraschungsangriffe oder „Ernstfallerprobungen“, Lerninhalte bei Kinderkursen entsprechend altersgemäß pädagogisch aufbereitet und spielerisch umgesetzt • Keine Fokussierung auf den Ausnahmefall „Fremdtäter“ (macht Kinder verletzlicher für Übergriffe im nahen Umfeld oder der Familie) Rahmenbedingungen Teilnehmerzahl Es sollen ca. 12 Teilnehmer/innen in einem Kurs pro Trainer sein – in Kinderkursen entsprechend weniger. Geschlecht des Trainers In Mädchen- und Frauenkursen soll es mindestens eine Trainerin, in Jungen- bzw. Männerkursen mindestens einen Trainer geben. 23 Qualifikation der Kursleitung • Pädagogische/psychologische Ausbildung oder umfassende Fortbildung • Kompetenz im Umgang mit Gewalterfahrungen betroffener Kinder bzw. Erwachsener, entwicklungspsychologische Kenntnisse, Erfahrungen und Fachwissen in der Gruppenarbeit (mit Kindern) • (Kritische) Auseinandersetzung mit Rollenbildern und dem Geschlechterverhältnis, Fachkompetenz bei einer möglichen Krisenintervention • Eine wertschätzende und emphatische Grundhaltung gegenüber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Kursdauer und -umfang Ein Kurs sollte mindestens ein Wochenende bzw. 12 Stunden umfassen. Ort Es ist ein geschützter Rahmen und eine geschützte Atmosphäre notwendig, z. B. kein Störungen, keine „Zuschauer/ innen“. Wichtig ist, sich vor Augen zu halten, dass ein solcher Kurs nie die Präventionsarbeit in Schule und Elternhaus ersetzen kann – höchstens ergänzen. Er entbindet Erwachsene nicht von ihrer Verantwortung für den Schutz von Kindern! 24 Beratung und Unterstützung zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen 25 www.fachausschuss-gewalt-gegen-frauen-aachen.de Beratungsstellen Frauen helfen Frauen e.V. Telefon 0241 – 902416 [email protected] www.fhf-aachen.de Frauen- und Kinderschutzhaus Aachen Sozialdienst kath. Frauen e.V. Telefon 0241 - 470450 [email protected] www.skf-aachen.de Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V. Telefon 0241- 542220 [email protected] www.frauennotruf-aachen.de Frauenhaus und Interventionsstelle Diakonisches Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. Telefon 02404 - 91000 [email protected] www.frauen-gewalt-ac.de Polizeipräsidium Aachen Kommissariat 44 – Opferschutz Telefon 0241 – 95770 [email protected] www.polizei-aachen.de 26 Fachstellen gegen häusliche Gewalt in der StädteRegion Aachen – Frauenhäuser Hilfetelefon 0800 - 1110444 Gleichstellungsbüro der Stadt Aachen Telefon 0241 - 4327313 [email protected] www.aachen.de 27 Regeln für den Ernstfall Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110 Ich kümmere mich um Opfer Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung Mehr Informationen/Quelle: www.aktion-tu-was.de – Eine Initiative für mehr Zivilcourage.