Kloster Lluc und Es Camell (Tour 30)

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Kloster Lluc und Es Camell (Tour 30)
Kloster Lluc und Es Camell
(Tour 30)
Für drei Tage mieten wir einen kleinen Chevrolet, der uns flink durch die Tramuntana fuhr.
Allerdings mussten wir uns die schmalen Straßen und engen Kurven mit einer Vielzahl
Radsportler teilen, was nicht immer ganz ungefährlich war. Glücklicherweise blieb jeder in
seiner Spur und keiner kam zu Schaden.
Ausgangspunkt der Tour 30 war das Kloster Lluc (480 m), das wir bereits beim letzten Urlaub auf Mallorca besichtigt hatten. Das Kloster ist der wichtigste Wallfahrtsort der Insel
und liegt eingebettet in eine imposante Bergkulisse in einem Tal der Serra Tramuntana.
Jährlich pilgern am ersten Sonntag im August bis zu 12.000 Gläubige über einen alten
Steinweg und eine Treppe mit rund 2.000 Stufen hinauf zu Kloster, um die Moreneta, die
schwarze Madonna, zu ehren. Wer eher Ruhe sucht, sollte zu diesem Zeitpunkt wohl einen großen Bogen um das Kloster machen.
Was macht die Madonna so besondert? Die Legende erzählt von einem maurischen, zum
Christentum bekehrten Hirtenjungen namens Lluc (Lukas), der die Sandsteinstatue im 13.
Jahrhundert im Gebirge zwischen Felsen fand. Seinen wunderbaren Fund brachte er eilends in die Kirche von Escorca. Doch bevor die Bewohner der umliegenden Dörfer die
Madonna am nächsten Tag anschauen konnten, war sie verschwunden. Lluc fand sie wieder – zwischen den Felsen! Noch zweimal wiederholte sich das Wunder, bis man verstanden hatte, dass die Madonna an diesem Ort bleiben wollte.
Die Kapelle von Lluc wurde erstmals in einem historischen Dokument von 1268 erwähnt.
Die berühmte Madonna hat heute ihren Platz in der zentralen Klosterkirche. Die Blavets –
blau-weiß gekleidete Chorknaben – singen täglich um 11.15 Uhr in der Basilika vor der
„Moreneta“ ein Salve. (außer in den Sommerferien)
Die Brüder vom Orden des Heiligen Herzens betreiben heute das Kloster. Man kann im
Kloster essen und sogar in einigen Zellen schlafen oder in einer Herberge wohnen.
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Wir begannen unsere Wanderung rund um das Kloster Lluc mit dem Übersteigen eines
Zaunes auf dem Weg zur Finca Son Amer.
Wir verraten auch keinem, dass wir beide zu Hause auf keine Leiter steigen, zum Dachrinnenreinigen muss schon jemand anders vorbeikommen!
Von einer Terrasse am Refugi Son Amer (540 m) bietet sich ein herrlicher Blick über die
Klosteranlage.
Weiter ging es über breite Forstwege hinauf zum Coll Pelat (690 m). Immer wieder öffnete
sich der Baumbestand für atemberaubende Blicke auf die Berge.
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An der Trockenmauer am Coll Pelat rasteten wir ein paar Minuten, bevor wir sie über eine
weitere Leiter überquerten. Wir wollten den großen Gruppe holländischer Wanderfreunde
einen Vorsprung lassen, die vor uns einige Zeit damit verbrachten, jeden einzelnen Wanderer nicht mehr so ganz jungen Baujahres über die Leiter zu hieven.
Den Blick auf den Puig Tomir (1.104 m) gerichtet, stiegen wir auf gerölligem Weg und
durch Gestrüpp hinab.
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