Wir - Pro Homine
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Wir - Pro Homine
Ausgabe 02/12 wir: D A S M A G A Z I N D E R K R A N K E N H Ä U S E R U N D S E N I O R E N E I N R I C H T U N G E N W E S E L- E M M E R I C H / R E E S Mitarbeiter, Patienten & Freunde Kilo-Wat? – gesund abnehmen >P rojekt der pro homine > Medizinische Fakten außerdem: Gespräch mit Dr. Johannes Hütte, Holding-Geschäftsführer ab Februar 2013 Ihr Exemplar zum Mitnehmen! HAUS DER GESUNDHEIT Ambulante Physiotherapie Eine Einrichtung des Marien-Hospitals Wesel Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Individuell und ganzheitlich im modernen Haus der Gesundheit. Unsere Schwerpunkte: Manuelle Therapie Krankengymnastik auf neurophy siologischer Basis (Bobath oder PNF) >> EAP >> gerätegestützte Medizinische Trainingstherapie >> >> >> >> >> >> Massagen Rehasport Sportphysiotherapeutische Maßnahmen wie Golf-Physio-Training® und Sportlerbetreuung sowie Kinesio-Taping www.rehazentrum-niederrhein.de Tel.: 0281 104-1200 Inhalt Kilo-Wat? – gesund abnehmen „Gewa(a)gtes“ Thema Teufelskreis aushungern Holding-Projekt „Kilo-Wat?“ Adipositas – ein gewichtiges Problem Abnehmen – helfen Medikamente? Ein Team nimmt ab „Lachen schadet Ihrer Krankheit“ Impressum V.i.S.d.P.: Die Redaktion Maija Becker-Kontio, Sylvia GuthWinterink, Gerd Heiming, Lisa Quick, Sabine Seegers, Kirsten Voß An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Bettina Bothen, Christel Dorando, Uli Fehr, Ursula Geerlings, Sylvia GuthWinterink, Birgit Haan, Holger Hagemann, Gerd Heiming, Gisela Henschel, Andrea Hochstrat, Hendrik Kamphaus, Kirsten Kemming, Reinhard Kersten, Die Kinderredaktion, Bärbel Koschorrek, Mechtild Lacher-Lehmann, Ines Marmetschke, Dr. Bernd Meurer, Claudia Neuenhaus, Lisa Quick, Daniel Schäfer, Heinrich Schnieders, Angelika Schulz, Sabine Seegers, Team firmenfitness, Team Qualitätsmanagement, Kirsten Voß, Dorothea Waggeling Wir danken für die Fotos: Lisa Quick, Sabine Seegers, Tobias Margitan, Sylvia Guth-Winterink, fotolia.com, MEV Verlag, Matthias Sosnierz, Creativ Collection Verlag und allen, die uns ein Foto zur Verfügung gestellt haben. Gestaltung und Produktion: TNP · Agentur für Kommunikation Vinckeweg 15, 47119 Duisburg In dieser Zeitschrift ist aus rein pragmatischen Gründen der Lesbarkeit entweder die männliche oder die weibliche Form gewählt worden, wofür wir die Leser und Leserinnen um Verständnis bitten. Der Paartherapeut Jürg Willi konstruierte den Satz: „Wenn man/frau mit seiner/ihrer Partner/in zusammen leben will, so wird er/sie zu ihr/ihm in ihre/seine oder sie/er in seine/ihre Wohnung ziehen“, um deutlich zu machen, dass eine befriedigende Lösung des Sprachproblems nicht möglich ist. (Aus: Manfred Lütz, Lebenslust, München 2005). Die Redaktion teilt diese Auffassung. S eite 9 10 11 12 13 14 15 Mitarbeiter Senioren Kindertagesstätte Mariechen 39 BZNW: Prüfung bestanden 44 Nur neue Namensschilder 44 50 Jahre Pflegeausbildung Wesel 45 Gerhard Scholz – kilometerweit fürs Hospital 47 Jubilarin: Annemarie Terweiden 49-50 Neues aus dem IBVW 50 Jubilare: Walter & Ulrich Rohde 50-51 Jubilar: Herbert Schmieder 52 Weitere Jubilare 52 60 Jahre Martinistift Wesel – Feier mit Zeitreise Sie hielt die Fäden in der Hand – Ursula Maternowski Kraft-Balance-Training im Willikensoord Tolle Show im Agnes-Heim St. Elisabeth strickt fürs Friedensdorf „Woll(e)-Lust“ im Martinistift 16 17 31 34 35 48 Gesundheitszentrum pro homine Wort des Geschäftsführers 4 Ein Paderborner in Wesel – Dr. Johannes Hütte 5 Die Holding hat weiteres Potenzial 6-7 Verabschiedung Martin Diek 8 Grundsteinlegung SPZ und Frühförderstelle 18-19 Schicker Haupteingang MHW 19 Hände konsequent desinfizieren 36 Fehlerquellen auf der Spur 37 Gesundheit & Medizin Pionier der Laparoskopie 20-21 MVZ-Zweigstelle in Xanten 21 Hebammen-Netzwerk in Emmerich 22-23 GesundheitsFORUM 23 Emmerich: Geriatrie in modernen Räumen 24 Dr. Marco Michels, neuer Chefarzt der Geriatrie in Emmerich 25 Aromatherapie: Pfefferminz 25 50 Jahre Pädiatrie am Marien-Hospital 29 Kein Patient muss starke Schmerzen leiden 38-39 Elektronische Fieberkurve 43 Patienten und Psyche 46-47 Gesundheitskompetenz und Pflege 51 Neues aus dem Gesundheitszentrum pro homine 26-27 Betriebliche Gesundheitsförderung firmenfitness-Beratungsstelle 32-33 Willibrord-Gruppe beim Promenadenlauf 33 Kompakt „Urgestein“ im (Un-)Ruhestand – Hildegard Wendt 28 Ein Herz für die kardiologische Rehabilitation 28 Pastor Seesing aus Kuratorium verabschiedet 30-31 Anonyme Alkoholiker informieren 48 Kochen mit Freunden 53 Unterhaltung Rezept: Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu 17 wir: weltweit 40-41 Buchtipp 42 Kinderseite 42 Rezept: Joghurt-Quark-Torteletts mit Obst 47 Kennst Du unsere wir:? 54 Rätsel 55 3 wir: pro homine Liebe Leserinnen und Leser, der Aufsichtsrat hat meine Nachfolge als Geschäftsführer der Holding pro homine geregelt und mit Dr. Johannes Hütte aus meiner Sicht eine gute Wahl getroffen. Damit sind die Weichen für die Zeit nach meinem Ruhestand zum 1. Februar 2013 gestellt. Das ist eine positive Nachricht – sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Patienten und Bewohner unserer Einrichtungen. Dr. Hütte bringt als kaufmännischer Geschäftsführer des Malteser-Konzerns gutes Fachwissen über das Gesundheitswesen mit, das wesentlich sein wird für die Weiterentwicklung der Holding, die ständig neue Herausforderungen meistern muss, um erfolgreich zu bleiben. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Dr. Hütte andere Unternehmen kennengelernt und über den Tellerrand hinausgeschaut hat. Er wird ab Oktober 2012 vier Monate lang mit mir zusammenarbeiten und den Wechsel an der Spitze der Geschäftsführung vorbereiten. Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit ihm. Eine zweite personelle Entscheidung finde ich bedauerlich: Leider hat uns Martin Diek verlassen. Er war stellvertretender Geschäftsführer der Holding und Verwaltungsleiter des Marien-Hospitals in Wesel. Er hat zum 1. Juli 2012 die Position des Geschäftsführers im St. Bonifatius-Hospital Lingen übernommen. Martin Diek hat als Trainee im Marien-Hospital begonnen, war dann mein Assistent, wechselte zu einer Beratungsfirma nach Münster und kam 1999 als Verwaltungsleiter ans Marien-Hospital zurück. Im Juli 2003 wurde er stellvertretender Geschäftsführer der Holding pro homine, die kurz zuvor gegründet worden war. Ich habe die fachliche Kompetenz und die Loyalität von Martin Diek immer sehr geschätzt und wünsche ihm für seine neuen Aufgaben alles Gute. Nicht nur personell, auch baulich gibt es neue Entwicklungen. In Wesel wurde der Grundstein für den Neubau von Sozialpädiatrischem Zentrum (SPZ) und Frühförderstelle gelegt. Damit erfüllt sich der langjährige Wunsch, diese beiden Einrichtungen und in einem zweiten Bauabschnitt in einigen Jahren auch die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie unter einem Dach zu zentralisieren. So können sie zum Vorteil der Patienten und Mitarbeiter künftig wesentlich enger kooperieren, ohne ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Damit stärken wir unser überregional anerkanntes Angebot in der Kinder- und Jugendmedizin. Ausdruck dieser hohen Akzeptanz ist, dass die Stiftung Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen den Neubau mit 2,648 Millionen Euro unterstützt – die höchste Förderung, die bisher von der Stiftung bewilligt wurde. Hinzu kommen 250 000 Euro von der Aktion Mensch. Auch das ist ein Ausdruck für die hohe Anerkennung unseres Konzepts. In Wesel werden wir noch in diesem Jahr die neue Kardiologie eröffnen und die Fassadensanierung am Haupteingang des Marien-Hospitals mit Gestaltung des Außenbereichs abschließen. Auch in Emmerich tut sich etwas: Der erste Bauabschnitt für die Erweiterung der Intensivstation des St. Willibrord-Spitals wurde vom Aufsichtsrat bewilligt. Der Umzug der Geriatrie von Rees in den Neubau nach Emmerich bedeutet nicht, dass wir uns aus Rees zurückziehen. Das Agnes-Heim wird um 20 auf 80 Plätze erweitert, und im ehemaligen Krankenhaus entstehen 19 Wohnungen für Betreutes Wohnen. Die Reeser Politik hat die Pläne ausdrücklich gebilligt. Diese Millionen-Investitionen sind in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld nur möglich, weil sich die Holding pro homine auch im laufenden Jahr gut behauptet und nach wie vor deutlich schwarze Zahlen schreibt. Das ist längst nicht in allen Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens so. Dafür allein hausgemachte Gründe anzuführen, greift zu kurz. Die Landespolitik ist gefordert, die Finanzausstattung der Krankenhäuser zu verbessern. Angesichts der leeren öffentlichen Kassen ist allerdings fraglich, ob das geschehen wird. Umso wichtiger ist es, frühzeitig die richtigen Strategien zu entwickeln. Ich freue mich, daran noch bis zum 31. Januar 2013 tatkräftig mitwirken und diese Aufgabe dann meinem Nachfolger übergeben zu können. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine gute Zeit. Ihr Heinrich Schnieders Geschäftsführer 4 Ein Paderborner in Wesel In der Holding pro homine nimmt Dr. Johannes Hütte seine GeschäftsführerTätigkeit zum 1. Oktober 2012 auf … … und wird vier Monate lang gemeinsam mit Geschäftsführer Heinrich Schnieders von der zentralen Verwaltung in Wesel aus den Wechsel an der Spitze der Holding einleiten. Zum 1. Februar 2013 wird Dr. Hütte dann Heinrich Schnieders als Allein-Geschäftsführer der Holding pro homine und der einzelnen Tochter gesellschaften ablösen. Heinrich Schnieders geht zum 31. Januar 2013 in den Ruhestand. Er ist seit 26 Jahren Geschäftsführer des Marien-Hospitals und seit deren Gründung 2003 auch Geschäftsführer der Holding. Dr. Johannes Hütte (39) stammt aus Paderborn, wo er 1992 Abitur machte und eine Banklehre bei der Deutschen Bank absolvierte. Von 1994 bis 2001 studierte Johannes Hütte an der Universität Paderborn Wirtschaftswissenschaften, Theologie und Philosophie. Seine Promotion zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften erfolgte im Jahr 2001 ebenfalls in Paderborn. Seit 1994 hat Dr. Hütte vielfältige berufliche Erfahrungen gesammelt. Er war in der Firmenkundenabteilung der Deutschen Bank tätig und arbeitete als wissenschaftliche Hilfskraft u. a. am Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie in Paderborn. Nach seinem Studium begann er 2002 bei der Eccelsia GmbH in Detmold, dem führenden Versicherungsdienst für die Gesundheitswirtschaft. Dort war Dr. Hütte zunächst Assistent der Geschäftsführung, dann Projektmanager und schließlich ab 2006 Prokurist im Bereich Vorsorgemanagement. 2007 wechselte Dr. Hütte als Leiter Operations zur Hesse Newman Finanzpartner AG, Hamburg. 2008 machte er sich als Unternehmensberater selbstständig und arbeitete u. a. für die Privatärztliche Verrechnungsstelle in Büdingen sowie die Asklepios AG (Freiburg/Frankfurt), die als Versicherungsmakler und Beratungsunternehmen in der Gesundheitsbranche tätig ist. Im März 2010 wurde Dr. Hütte die kaufmännische Geschäftsführung der MTG Malteser Trägergesellschaft gGmbH anvertraut. Diese Holding besteht aus sieben Krankenhäusern, einer Spezialklinik, 22 Einrichtungen der Altenhilfe sowie ambulanten Pflegediensten. Neben seinen beruflichen Aufgaben übt Dr. Hütte seit 2008 eine Lehrtätigkeit an der FOM – Fachhochschule für Ökonomie und Management – in Essen aus. Im Fach Wirtschaftswissenschaften hält er dort Vorlesungen und Seminare zu Themen der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre und der Unternehmensfinanzierung. In diesem Zusammenhang ist er auch Dozent im Fortbildungsstudiengang zur betriebswirtschaftlichen Qualifizierung von Ärzten. Privates: Dr. Johannes Hütte ist verheiratet, seine Frau ist Studienrätin für die Fächer Mathematik und katholische Religionslehre. In seiner Freizeit widmet er sich gern der Jagd und ist begeisterter Motorradfahrer. Lehrtätigkeit Seit Mai 2009 arbeitet Dr. Hütte beim Konzernverbund des Malteser Hilfsdienstes in Köln, der Führungsgesellschaft aller Malteser-Aktivitäten in Deutschland mit 18 000 hauptamtlichen Mitarbeitern. Dort ist Dr. Hütte für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlich und mit umfangreichen Sonderprojekten betraut, etwa der Prozess- und Erlösoptimierung in den Geschäftsfeldern Krankenhaus und Altenhilfe. Für die Geschäftsführer-Position der Holding pro homine gab es über 40 Bewerber, Dr. Johannes Hütte setzte sich in einem Auswahlverfahren einstimmig durch. Im Marien-Hospital wird er nach Schwester Ortrud, Karl Küppers und Heinrich Schnieders erst der vierte Geschäftsführer in fast 80 Jahren sein – Ausdruck einer hohen Kontinuität an der Verwaltungsspitze des traditionsreichen Krankenhauses. GHg 5 wir: pro homine „Die Holding hat weiteres Potenzial“ Interview mit Dr. Johannes Hütte, dem künftigen Geschäftsführer der pro homine Dr. Johannes Hütte (39) wird neuer Geschäftsführer der Holding pro homine. Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung beriefen den promovierten Wirtschaftswissenschaftler einstimmig zum Nachfolger von Heinrich Schnieders, der zum 31. Januar 2013 in den Ruhestand geht. Dr. Hütte ist derzeit für den Malteserkonzern in Köln in unterschiedlichen Funktionen tätig, zuletzt unter anderem als kaufmännischer Geschäftsführer der MTG Malteser Trägergesellschaft gGmbH. Die „wir:“ sprach mit Dr. Hütte über seine Ziele, die Besonderheit konfessioneller Krankenhäuser und seinen Führungsstil. 6 wir:-Redaktion: Was reizt Sie an der Geschäftsführer-Position in der Holding pro homine und warum haben Sie sich dafür entschieden? Dr. Hütte: Die pro homine ist ein Unternehmen mit einem interessanten und zukunftsfähigen medizinischen und pflegerischen Leistungsprofil, das gute Perspektiven bietet und regional weiteres Ausbaupotenzial. Durch die gute wirtschaftliche Situation, durch motivierte und qualifizierte Mitarbeiter und die regionale Vernetzung unserer Leistungsangebote ist es möglich, weiteres Zukunftspotenzial aus eigener Kraft heraus anzugehen. Genau hierin liegt der Reiz der Aufgabe. wir:-Redaktion: Welche Perspektiven sehen Sie und wie steht die Holding aktuell da? Dr. Hütte: Ich möchte einige Grundleitlinien kurz skizzieren: Häuser der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung werden sich zukünftig sehr viel stärker spezialisieren, als es in der Vergangenheit notwendig war. Das heißt, dass Krankenhäuser dieser Größe und Ausrichtung keine „geschrumpften Maximalversorger“ mit einem allumfassenden Angebot sind, sondern mit klaren Schwerpunkten in bestimmten Zentren, Fachdisziplinen und Leistungs gruppen Hochleistungsmedizin anbieten müssen, um so eine optimale Versorgung der Patienten sicherzustellen. wir:-Redaktion: Wie könnte das aussehen? Dr. Hütte: Lassen Sie mich einige Punkte herausgreifen: Sicher werden wir die bestehenden Kernleistungsangebote und Schwerpunkte z. B. in der inneren Medizin, der Chirurgie und der Orthopädie insgesamt weiter ausbauen, um die Attraktivität des Leistungsangebotes und die Wirtschaftlichkeit zu sichern. In diesem Zusammenhang liegt ein besonderes Augenmerk auf einem weiteren Ausbau der medizinischen Zentren. Beispielsweise wäre es mein Ziel, neben dem bereits sehr gut etablierten Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin ein Zentrum für Altersmedizin zu entwickeln. wir:-Redaktion: Warum sehen Sie hier eine Notwendigkeit? Dr. Hütte: Ein Zentrum für Altersmedizin meint nicht „nur“ eine erweiterte Geriatrie oder „nur“ eine Demenzstation, sondern eine Ausrichtung z. B. auf einen alterschirurgischen Schwerpunkt mit einem spezifischen medizinischen Leistungsspektrum und einer auf die Belange älter werdender „best ager“ ausgerichteten Versorgung und Pflege. Die Krankenhäuser der pro homine sind hierzu mit den bestehenden Disziplinen und Schwerpunkten geradezu prädestiniert. wir:-Redaktion: Spielt hier auch die christliche Ausrichtung der pro homine eine Rolle, und war es für Sie von Bedeutung, in einem konfessionell „Der Beste, den wir kriegen können“: Das sagte Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Sühling bei der Vorstellung von Dr. Johannes Hütte als Nachfolger von HoldingGeschäftsführer Heinrich Schnieders (v. r.). geprägten Unternehmen Verantwortung zu übernehmen? Dr. Hütte: Ganz sicher! Konfessionelle Krankenhauser und Altenhilfeeinrichtungen sind ja kein Selbstzweck. Ein konfessionell geprägtes Haus widmet sich in Medizin und Pflege „dem ganzen Menschen“ und ist in besonderer Weise der Würde des Einzelnen als Ebenbild Gottes verpflichtet. Dieses zeigt sich z. B. gerade in dem besonderen Schutz des Lebens und des Einzelnen in den Grenzbereichen des Lebens und der häufig nicht nur ausschließlich medizinisch zu beurteilenden Folgenabschätzung. wir:-Redaktion: Welche Perspektiven sehen Sie für die Holding, kommen weitere Partner hinzu und wie müssten diese aussehen? Dr. Hütte: Mein Fokus liegt ganz klar auf weiterem Wachstum. Die medizinische Leistungsentwicklung und die Gewinnung von Patienten und einweisenden Partnern in der niedergelassenen Ärzteschaft hängen von einem qualitativ hochwertigen und bedarfsgerechten Angebot ab. Hier stehen wir bereits am Marien-Hospital Wesel und am St. Willibrord-Spital Emmerich in vielen Feldern gut da. Sicherlich sehe ich auch Potenzial in der verstärkten Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern in der Umgebung. Insofern werde ich für die Entwicklung von Verbundlösungen in der Region werben. Für den Altenhilfe bereich gilt dieses analog. wir:-Redaktion: Welche Erfahrungen können Sie hier einbringen? Dr. Hütte: Meine ersten beruflichen Stationen waren nicht unmittelbar im Gesundheitswesen, sondern z. B. in Unternehmen, die sich mit dem Gesundheitswesen als Kunde im weitesten Sinn beschäftigen. Allen gemeinsam war, dass es immer darum ging, unternehmerische Lösungen zu finden, um Kunden optimale Dienstleistungen anbieten zu können und das ganz praktisch in der Tagesarbeit und nicht auf bunten Folien. Darüber hinaus habe ich Tätigkeiten ausgeübt, die sehr finanzorientiert waren und das Ziel hatten, profitable Strukturen herzustellen. Operativ in die Details von Krankenhäusern und Altenhilfeeinrichtungen bin ich dann spätestens im Zuge meiner Geschäftsführungstätigkeit bei den Maltesern tief eingestiegen. wir:-Redaktion: Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Dr. Hütte: Es ist immer schwierig, derartige Urteile über sich selbst abzugeben. Wenn ich allerdings aus der Rückmeldung von Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten schließen darf, dann würde ich meinen Führungsstil mit Adjektiven beschreiben wie z. B. umgänglich, klar, umsetzungs- und zielorientiert, robust, Eigenverantwortlichkeit fördernd, hart in der Sache und mit einem guten Gespür dafür, Menschen „mitzunehmen“. Und das kann ich von mir ganz sicher sagen, dass ich eine offene Kommunikation pflege und genauso darauf Wert lege, unmittelbar Feedback zu erhalten und sehr genau zu wissen – auch im Detail –, was im Unternehmen und in der Tagesarbeit passiert. Die Menschen, die mit mir arbeiten, müssen sich daran manchmal erst gewöhnen, aber bisher hat das immer gut funktioniert. wir:-Redaktion: Aus welchem Geist heraus leben Sie? Dr. Hütte: Ich habe ja vor bzw. parallel zu meinem Betriebswirtschaftsstudium ein Studium der Philosophie und der Theologie mit dem Lehramtsexamen abgeschlossen. Man könnte insofern sagen, dass ich aus der Theologie heraus an das Gute im Menschen glaube und aus der Philosophie heraus auf den zwanglosen Zwang des besseren Arguments vertraue – allerdings wird beides im Alltag manchmal auf eine harte Probe gestellt! Dennoch ist dieses eine gute Maxime für meine persönliche Lebensführung – nicht zu vergessen, dass man manchmal auch „fünfe gerade sein lassen“ muss und über sich selber lachen darf! wir:-Redaktion: Wie entspannen Sie? Dr. Hütte: Das ist ganz unterschiedlich. Mit der Familie oder Freunden bei einem gemütlichen Abend oder allein auf dem Motorrad oder bei der Jagd. Gern auch, wenn die Zeit bleibt, mit einem guten Buch. Darüber hinaus widme ich mich gern der Gartenarbeit – mit durchaus gemischtem Erfolg. GHg 7 wir: pro homine Martin Diek: von Wesel am Rhein nach Lingen an der Ems Stellvertretender Holding-Geschäftsführer und Verwaltungsl eiter des Marien-Hospitals wechselte nach 13 Jahren ins Emsland Mit den besten Wünschen für eine gute Zukunft wurde Martin Diek Ende Juni nach 13 erfolgreichen Jahren von Aufsichtsrat und Geschäftsführer, Kollegen und Weggefährten feierlich verabschiedet. Auf Leitungsebene der pro homine gab es eine weitere personelle Entscheidung: Martin Diek, langjähriger stellvertretender Geschäftsführer der Holding und Verwaltungsleiter des Marien-Hospitals, hat das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2012 verlassen. Der 47-Jährige wechselte zum St. Bonifatius-Hospital nach Lingen und ist dort nun Geschäftsführer. „Mit seinen analytischen Fähigkeiten und seiner hervorragenden Fachkompetenz war Herr Diek mir als stellvertretender Geschäftsführer der Holding ein wichtiger Berater bei der strategischen Weiterentwicklung der pro homine und als Verwaltungsleiter des Marien-Hospitals ein wertvoller Mitarbeiter bei der Bewältigung des Tagesgeschäfts. Sein Wissen ist nicht von heute auf morgen zu ersetzen.“ Heinrich Schnieders Geschäftsführer 8 Diplom-Volkswirt Martin Diek kam 1991 als Trainee des Berufsbildungswerks Deutscher Krankenhäuser ins MarienHospital und machte sich während dieser zweijährigen Weiterbildung mit den Strukturen und Aufgaben der Klinikverwaltung vertraut. Anschließend wurde er Assistent der Geschäftsführung im Marien-Hospital. Um weitere Erfahrungen zu sammeln und sein Fachwissen zu erweitern, wechselte Martin Diek 1995 zu einer Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft nach Münster. Als im Marien-Hospital die Stelle des Verwaltungsleiters vakant wurde, folgte er 1999 dem Ruf von Geschäftsführer Heinrich Schnieders zurück nach Wesel. Im Management war Martin Diek für eine Fülle von Aufgaben verantwortlich, darunter Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen und EDV. Ein Bewusstsein für unternehmerisches Denken im Krankenhaus zu schaffen, betrachtete er als eine seiner wesentlichen Aufgaben. Mit Gründung der Holding pro homine wurde Martin Diek zum 1. Juli 2003 zum stellvertretenden Geschäftsführer der Holding bestimmt. In dieser Position und als Mitglied der Betriebsleitung war er maßgeblich an der strategischen Weiterentwicklung und am Erfolg des gesamten Unternehmens mit heute zwei Krankenhäusern und neun Senioreneinrichtungen beteiligt. Rückkehr in die Heimat Der Wechsel nach Lingen bedeutet für Martin Diek eine Rückkehr in seine emsländische Heimat. Dort ist er seit seinem zehnten Lebensjahr in einem Blasorchester seines Heimatortes aktiv. Im Bläserkreis des Willibrordi-Doms in Wesel spielt er Trompete. Die „wir:“ wünscht Martin Diek einen guten Start im St. Bonifatius-Hospital und für die Zukunft alles Gute. Privat geht er „nicht so ganz“: Die Familie bleibt zunächst in Wesel, damit die Töchter die Schulausbildung hier abschließen können. Für seine Laufstrecke am Auesee sucht der begeisterte Ausdauersportler noch einen gleichwertigen Ersatz im Emsland. Damit er fit wie eh und je bei zwei Veranstaltungen an den Start gehen kann, die ihm besonders ans Herz gewachsen sind: der Promenadenlauf in Emmerich und der Dreiwiesellauf in Wesel. „wir:“ danken Martin Diek für die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen Jahren und wünschen ihm einen guten Start im Emsland und weiterhin viel Erfolg. GHg © Uli Stein/Catprint Media GmbH „Gewa(a)gtes“ Thema „Kilo-Wat? – bessere Gesundheit, gesteigerte Fitness, mehr Lebensfreude durch gesundes Abnehmen“: So lautet der Titel eines Projekts für stark über gewichtige Mitarbeiter der Holding pro homine, dessen Idee und Umsetzung in dieser Ausgabe erläutert wird. Für die „wir“ ist dies Anlass, Adipositas im Besonderen und den Kampf gegen überflüssige Kilos im Allgemeinen zum Titelthema zu machen. Auf den folgenden Seiten geht es um medizinische Aspekte und darum, was beim Abnehmen mit Medikamenten zu beachten ist. Außerdem stellen wir ein Team vor, das gemeinsam abnimmt und berichten über die Cartoon-Ausstellung „Lachen schadet Ihrer Krankheit“, die sich dem Thema auf humorvolle Weise widmet. Wie, das zeigt die Zeichnung von Uli Stein. 9 wir: Thema Teufelskreis aushungern Projekt „Kilo-Wat?“: Stark übergewichtigen Mitarbeitern will die Holding pro homine beim Abnehmen helfen Das umfangreiche Programm, für das eine Reihe von Experten aus dem Haus gewonnen werden konnten, startet im Marien-Hospital. Über die Idee des Projekts sprach die „wir:“ mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Ullrich Raupp. wir:-Redaktion: Was gab den Ausschlag für dieses Projekt? Dr. Raupp: Ein Schlüsselerlebnis: In der Cafeteria des Marien-Hospitals fiel mir am Nebentisch ein etwa 20-jähriger Mitarbeiter mit erheblichem Übergewicht auf. Er saß ganz allein da und aß nach dem Mittagessen noch ein Stück Sahnetorte. Er tat das aber nicht lustvoll, sondern mechanisch und mit einem Gesichtsausdruck, den ich als „wenig glücklich“ bezeichnen möchte. Da fragte ich mich: Wie kann man Mitarbeitern, die unter ihrem Gewicht leiden und abnehmen möchten, eine Brücke bauen? Das war für mich der Anstoß, Frau Becker-Kontio als Projektbeauftragte der Holding anzusprechen. wir:-Redaktion: Warum stehen die Mitarbeiter im Mittelpunkt des Projekts? Dr. Raupp: Gerade ein Krankenhaus ist gefordert, sich um die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu kümmern. Ich erkenne hier eine Vorbildfunktion. Erhebliches Übergewicht führt in fast allen Fällen zu frühzeitigen Erkrankungen innerer Organe, oft sind Herz und Kreislauf und Gelenke betroffen. Auch Diabetes ist eine häufige Folge. Aber das wissen alle adipösen Menschen. Im Projekt geht es darum, dieses 10 Wissen ins Handeln umzusetzen. Das ist wie beim Rauchen. wir:-Redaktion: Wie kann das geschehen? Dr. Raupp: Adipöse Menschen stecken oft in einem Teufelskreis: essen – zunehmen – wenig essen – abnehmen – wieder „normal“ essen – noch mehr zunehmen … und immer so weiter. Hilfreich ist es, die Trigger – also Anstöße – kennenzulernen, die diesen Kreislauf unterhalten. Häufig sind das Bewegungsmangel, Stress und unvorteilhaftes Ernährungsverhalten, vielleicht auch das Gefühl, mit Problemen allein da zu stehen. Wenn diese Trigger identifiziert sind, geht es darum, aus dem Teufelskreis einen Engelskreis zu machen. Dabei kann das Projekt helfen. wir:-Redaktion: „Engelskreis“ ist ein schönes Wort. Wie entsteht der? Dr. Raupp: In dem Angebot geht es darum, Bewegungserfahrungen zu machen, die Freude bereiten und die Ernährungsgewohnheiten so anzupassen, dass ein Gewichtsverlust langfristig möglich wird. Wichtig ist, zu lernen, wie ich meinen Stress redu- Dr. Ullrich Raupp, Ärztlicher Direktor des Marien-Hospitals: Erlebnis in der Cafeteria gab Anstoß zum Projekt. zieren und achtsam mit mir umgehen kann. Gewichtsabnahme, eine bessere körperliche Belastbarkeit und die Entspannung führen zu Stolz, Freude und Zufriedenheit und sind damit die Belohnungseffekte, die den Engelskreis am Leben erhalten. Deshalb ist wichtig, dass ich die Anstöße, die mich zum übermäßigen Essen verleiten, umdrehe und ihnen bewusst nicht nachgebe. Dann wird Essen wieder das, was es auch sein soll und darf: ein Genuss! GHg Der Kontakt Sollte dieses Projekt „Kilo-Wat?“ zu Ihren persönlichen Anliegen und Zielen passen, melden Sie sich bei pro homine firmenfitness, Tel.: 104-1260/61. Wir informieren Sie gerne über Zeitstruktur und inhaltliche Details! Kilo-Wat? Bessere Gesundheit, gesteigerte Fitness und mehr Lebensfreude durch gesundes Abnehmen – ein Programm für Mitarbeiter der pro homine. Betriebliche Gesundheitsförderung ist inzwischen als sinnvolles Maßnahmen paket anerkannt, um gesundheitliche Ressourcen von Beschäftigten zu stärken. Noch besser ist Betriebliches Gesundheitsmanagement, weil es die Verantwortung für gesundheitliche Probleme auf die Person und die Organisation aufteilt. Auch der Arbeitgeber sieht sich hierbei in der Pflicht, die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu schützen. Diesem Ansatz folgend, entstand auf Initiative des Ärztlichen Direktors des Marien-Hospitals die Projektgruppe „Kilo-Wat?“, die es sich zur Aufgabe macht, für übergewichtige Kollegen ein Programm zur Verbesserung der Gesundheit, Steigerung der Fitness und damit zu mehr Lebensfreude zu entwickeln. Positive Bewegungserfahrung, Ernährungsumstellung mit nachhaltiger Das Projekt Das Projekt für gesundes Abnehmen richtet sich an Mitarbeiter der Holding pro homine, die deutlich übergewichtig sind und diesen Zustand verändern wollen. Wirkung, Stressreduktionsverfahren und Achtsamkeitstraining sind die Stichworte, die die Konzeptbausteine des Projektes abbilden. Der Verlauf Ende November 2012 wird es im Haus der Gesundheit eine erste Informationsveranstaltung zum detaillierten Projektablauf geben. Den genauen Termin geben wir rechtzeitig über das Intranet und über Plakate bekannt. Falls Sie sich nach dieser ersten Information für eine Teilnahme interessieren, ist der nächste Schritt ein Gesundheitscheck. Für diesen Gesundheitscheck können Sie sich über pro homine firmenfitness verbindlich anmelden. Das Untersuchungspaket umfasst Ausgangsparameter zu Gewicht, Körpergröße, Taillenumfang, 24-Stunden-Blutdruckmessung, Belastungs-EKG, Lungenfunktionstest, Laborleistungen und ein anschließendes Arztgespräch. Die gewonnenen Daten geben einerseits Auskunft über den individuellen gesundheitlichen Ausgangsstatus zu Beginn der Maßnahmen, andererseits überprüft der Arzt, dass keine >> Das Programm wird zunächst am Standort Wesel durchgeführt. >> Die Inhalte sind auf ein halbes Jahr ausgerichtet und erfordern von den Teilnehmern eine zeitliche Mindest investition von zwei Stunden pro Woche. >> Start ist am 15. Februar 2013. großen körperlichen Einschränkungen oder Krankheitsgefährdungen die Teilnahme am Projekt behindern.Wenn der Arzt grünes Licht gegeben hat, geht es los. Nach den Karnevalstagen, motivationsmäßig passend zum Aschermittwoch, am 15. Februar 2013, beginnen die praktischen Einheiten: Bewegungstraining, Wassergymnastik, Kräftigungsund Stabilisierungsprogramm wechseln sich ab mit Ernährungsberatung und Kochevents. Während die Gruppentreffen und die individuellen Gespräche mit dem Gesundheitscoach positive Wirkung auf die Motivation garantieren sollen, lehren Stressbewältigungsseminare und Achtsamkeitstraining den alternativen Umgang mit den alltäglichen Belastungssituationen: Damit die Nerven nicht mehr mit Schokolade beruhigt werden müssen! Vorträge über Lebensentwürfe und Ernährungsgewohnheiten, psychische Belastung und Essverhalten flankieren das Training, damit auch die mentale Motivation für die notwendigen Veränderungen genug Nahrung erhält. Das Projekt ist zeitlich anspruchsvoll und inhaltlich intensiv. Es wird engmaschig durch verschiedene Experten begleitet und bietet die Chance, langsam und nachhaltig Gewicht und Gesundheit in eine gute Balance zu bringen. Dass damit das Lebensgefühl positiv beeinflusst wird, versteht sich von selbst. Am Ende des Projektes steht ein zweiter medizinischer Check – eine Ausgangsuntersuchung, die, wie wir hoffen, den persönlichen Erfolg des halbjährlichen Programms bestätigen wird. BK 11 wir: Thema Adipositas – ein gewichtiges Problem Laut Statistik für 2009 bringt jeder zweite Deutsche über 18 Jahre zu viele Kilos auf die Waage. 36,7 % der Erwachsenen haben Übergewicht, 14,7 % sind fettleibig (adipös). Männer kämpfen häufiger mit überflüssigen Pfunden als Frauen (44,4 zu 29,1 %). „Fett-Gene“ Die Frage nach der Ursache ist nicht eindeutig zu beantworten. Klar ist: Wer mehr Kalorien isst, als er verbraucht, nimmt zu. Doch Molekulargenetiker der Universität Duisburg-Essen haben noch eine andere Erklärung: „Fett-Gene“. Sie können bewirken, dass manche Leute dick werden, obwohl sie gar nicht übermäßig viel essen. Tatsache ist, dass Übergewicht ein zunehmendes gesundheitliches Problem darstellt, das sich auch im Klinikalltag zeigt. Die Adipositas und die Adipositas-assoziierten Erkrankungen nehmen stetig zu. Doch was genau ist Adipositas? Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert sie als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts und chronische Krankheit mit eingeschränkter Lebensqualität, hohem Erkrankungsund Sterberisiko, die eine langfristige Betreuung erfordert. Der sog. Body-Mass-Index BMI (Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat) ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts in Relation zur Körpergröße. Bei Adipositas beträgt der BMI 30 kg/m2 oder mehr, als übergewichtig gelten Menschen mit einem BMI zwischen 25 und 30. Da auch ein abdominales Fettverteilungsmuster (Taillenumfang mehr als 88 cm bei Frauen, mehr als 102 cm bei Männern) das Gesundheitsrisiko insbesondere für das Herz- und Gefäßsystem ungünstig beeinflusst, sollten Patienten mit 12 einem BMI von 25 und mehr regelmäßig ihren Taillenumfang messen. Hauptursachen von Adipositas sind also genetische Veranlagung und moderner Lebensstil mit Überernährung und Bewegungsmangel. Die Folge ist eine Verkürzung der Lebenserwartung, denn ab einem BMI von 27 bis 30 nimmt die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen zu. Die therapeutischen Möglichkeiten sind begrenzt. Deshalb sind frühzeitige vorbeugende Maßnahmen (Prävention) wichtig. Dazu zählen regelmäßige Bewegung, vor allem Ausdauerbelastung, sowie eine fettmoderate, stärkebetonte und ballaststoffreiche Ernährung. Ratsam sind Lebensmittel mit niedriger Energiedichte, die durch hohen Wasser- und Ballaststoff- sowie geringen Fettgehalt gekennzeichnet sind. Totales Fasten schadet Eine Therapie der Adipositas ist angezeigt, wenn der BMI 30 und mehr beträgt oder wenn bei einem Wert von 25 bis 29,9 zusätzliche übergewichtsbedingte Gesundheitsstörungen wie z. B. Bluthochdruck oder Diabetes oder ein abdominales Fettverteilungsmuster vorliegen. Das Ziel ist eine mäßige Senkung des Gewichts um 5 bis 10 % pro Jahr. Das Basisprogramm besteht aus Ernährungstherapie, Bewegungssteigerung und Verhaltenstherapie. Ernährung: Ziel ist ein tägliches Energiedefizit von 500 bis 800 Kilokalorien (kcal) durch Verringerung der Nahrungsfette und ausgewogene Mischkost. Angestrebt wird eine Gesamtenergiemenge von 1200 bis 2000 kcal/Tag. Extrem einseitige Diäten (z. B. totales Fasten) sind wegen hoher medizinischer Risiken abzulehnen. Steigerung körperlicher Bewegung: Ziel ist vor allem die Gewichtserhaltung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein höheres Lebensalter mit einem geringeren Ruhe-Energieumsatz verbunden ist und altersbedingte Begleiterkrankungen eine notwendige Steigerung der Bewegung verhindern können. Verhaltensmodifikation: Hierbei ist die Selbstbeobachtung der Ess- und Trinkgewohnheiten, z. B. mittels eines Ernährungstagebuchs hilfreich. Medikamentöse Therapien sind begrenzt und nur angezeigt, wenn bei einem BMI von 30 und mehr oder zwischen 25 und 30 in Verbindung mit weiteren Krankheiten mit dem Basisprogramm eine Gewichtsabnahme von mehr als 5 % binnen drei bis sechs Monaten nicht erreicht werden kann. Magenband und Schlauchmagen Ein chirurgischer Eingriff ist zu erwägen, wenn bei Patienten mit AdipositasGrad III (BMI > 40) oder Grad II (BMI >35) mit erheblichen Begleiterkrankungen eine mindestens einjährige konservative (nicht-operative) Therapie erfolglos war. Durch Magenband oder Schlauchmagen lässt sich eine mittlere Gewichtsreduktion von 20 bis 30 Kilogramm nach 24 Monaten erzielen. Magenbypass oder biliopankreatische Diversion kommen für eine größere Gewichtsabnahme (BMI>50) in Betracht. Langfristige Gewichtsstabilisierung: Da der Energieverbrauch im Rahmen der Gewichtsreduktion sinkt, muss die Energiezufuhr auf Dauer reduziert werden, damit das Gewicht stabil bleibt (mind. 2000 kcal Verbrauch / Woche). Dabei helfen fettarme Kost, regelmäßige körperliche Aktivität, langfristiger und kontinuierlicher Kontakt zwischen Patient und Therapeut sowie die Einbindung in eine Selbsthilfegruppe. Hendrik Kamphaus Apothekerin Ines Marmetschke Die Psyche ist leider so aufgebaut, dass schnelle Veränderungen die größten Belohnungen im Gehirn ausschütten. So sind wir beim Abnehmen schnell frustriert und suchen Hilfsmittel, die das Erreichen des Zielgewichtes beschleunigen. Aber hilft dies wirklich? Wir wollen einmal näher hinschauen: Einmal gibt es verschiedene Trinkpulver, die als Diätnahrung vermarktet werden (z. B. Almased®). Es ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, eine oder mehrere Mahlzeiten durch solch eine Trinknahrung zu ersetzen, da es so eventuell leichter fällt, Kalorien zu sparen. Wichtig ist dabei auf jeden Fall, nicht plötzlich von einer stark hyperkalorischen auf eine stark hypokalorische Kost umzuschwenken, da der Körper den plötzlichen Nahrungsentzug nicht nur durch den (gewünschten) Abbau von Fettgewebe ausgleicht, sondern auch durch Abbau von Muskelgewebe. Da man sich aber nicht den Rest seines Lebens von Trinknahrung ernähren möchte, steigt man irgendwann wieder auf normale Kost um und der Jojo-Effekt stellt sich ein. Der Grund liegt im Abbau der Muskelmasse! Muskeln sind unsere Hauptenergieverbraucher. Habe ich also weniger Muskeln, wird ein noch größerer Anteil der zugeführten Kalorien in Fett umgewandelt und nach einiger Zeit ist mehr Gewicht wieder zugelegt, als zuvor abgenommen wurde. Also gilt: Parallele Bewegung, um die Muskelmasse zu erhalten, ist essentiell! Empfehlenswert: grüner Salat Als Medizinprodukte werden auch Kapseln angeboten, die im Magen auf- Abnehmen – helfen Medikamente? Jein! quellen, um eine stärkere Magenfüllung zu suggerieren. Wird die Magenwand gedehnt, wird an das Gehirn das Signal „satt“ gemeldet. Grundsätzlich eine schlaue Methode, jedoch gibt es bereits Berichte, dass diese „Schwämm- dem Stuhl ausgeschieden und kommen dem Körper nicht zugute. Bei stark übergewichtigen Patienten und unter ärztlicher Kontrolle ist dies evtl. vertretbar, in der Selbstmedikation eher nicht zu empfehlen. Nicht empfehlenswert: chemische Appetitzügler chen“ zu Darmverschlüssen und Notfall-OPs im Krankenhaus geführt haben, so dass man nicht wirklich dazu raten kann. Das gleiche Prinzip kann man aber anwenden, indem man darauf achtet, Nahrungsmittel mit geringer Energiedichte zu essen, z. B. grünen Salat. Dieser hat bei geringer Kalorienzahl ein großes Volumen. Zu einer Mahlzeit viel Wasser zu trinken, kann auch helfen. Ein weiteres Wirkprinzip besteht darin, die Aufnahme von Fetten aus der Nahrung im Darm zu verhindern. Dies führt zwar zu einer Gewichtsreduktion, jedoch kann man sich leicht vorstellen, dass der Effekt dahin ist, sobald die Kapseln abgesetzt werden. Fette haben so ein schlechtes Image, jedoch sind sie auch lebenswichtig für den Körper. Zum Beispiel können fettlösliche Vitamine ohne Fett in der Nahrung nicht aufgenommen werden. Sie werden also bei der Einnahme dieser Präparate mit Und dann gibt es noch die Gruppe der chemischen Appetitzügler, die vom Ephedrin abgeleitet sind und den Körper „aufputschen“ sollen. Der Energieumsatz soll gesteigert und das Appetitgefühl verringert werden. Diesen Effekt erkauft man sich mit einer ganzen Reihe von Nebenwirkungen, insbesondere auf das HerzKreislauf-System. Nicht umsonst sind diese Arzneimittel verschreibungspflichtig, werden jedoch auf dem Schwarzmarkt hoch angepriesen. Von dieser Form der Gewichtsreduktion ist dringend abzuraten, da die Nebenwirkungen den gewünschten Effekt bei unkontrollierter Einnahme um ein Vielfaches übersteigen. Vom Abhängigkeitspotential ganz zu schweigen. Leider kommt man nicht darum herum, darauf zu achten, was und wie viel man isst und sich regelmäßig zu bewegen, um seine Pfunde zu verlieren. Unterstützend können verschiedene Präparate sinnvoll sein, weil sie das Belohnungssystem gerade zu Beginn des Abnehmprozesses unterstützen und so die Motivation, weiterzumachen, erhalten bleibt. Alleine sind jedoch alle Präparate maximal während der Einnahme wirksam und führen nach dem Absetzen wieder zur Gewichtszunahme in mindestens dem gleichen Maße. Ines Marmetschke, Apothekerin 13 wir: Thema Ein Team nimmt ab Tolles Gemeinschaftserlebnis: Im Medizin-Controlling purzeln die Kilos An der Tafel ein eigener Strichcode, auf dem Schreibtisch Obst statt Schokolade: In seinen Weseler Büros hat sich das Medizin-Controlling der Holding pro homine einer strikten Eigenkontrolle unterworfen. Die Mitarbeiter specken ab und freuen sich über deutlich sichtbare Erfolge. Über das Abnehmen als Gemeinschaftserlebnis sprach die „wir:“ mit Dr. Michael Jeibmann und Sabina Holzmann. wir:-Redaktion: Was gab den Anstoß zu dieser ungewöhnlichen Aktion? Dr. Jeibmann: Nach den letzten Weihnachtsfeiertagen fühlten sich alle unwohl und stöhnten, sie hätten zu viel gegessen. Da haben wir spontan beschlossen, als Team abzunehmen. Sabina Holzmann: Stichtag für die Gewichtskontrolle war für alle Montag, der 16. Januar 2012. Seitdem wiegt sich jeder von uns montags und macht auf der Tafel im Büro einen Strich, wenn wieder ein Kilo weg ist. wir:-Redaktion: Ist Schummeln erlaubt? Sabina Holzmann: Nein, wir sind sehr streng. Selbst wenn nur 50 Gramm zum Kilo fehlen, gibt es keinen Strich. wir:-Redaktion: Und wenn jemand wieder ein Kilo zunimmt? Dr. Jeibmann: Dann wird ein Strich weggewischt. Das passiert, ohne dass 14 die anderen dabei sind. Dagegen wird ein neuer Strich immer in der großen Runde gezogen, weil das natürlich sehr motivierend ist. Dann reden wir übers Abnehmen und sprechen uns Mut zu. Das steigert den Durchhaltewillen. Und: Wir lachen viel dabei und haben eine Menge Spaß. wir:-Redaktion: Nehmen alle nach demselben Rezept ab? Sabina Holzmann: Nein, es gibt unterschiedliche Wege. Einige setzen auf das Punktesystem der Weight-WatchersMethode, andere zählen Kalorien oder essen viel bewusster. Ich zum Beispiel achte jetzt auf eine eiweißhaltige Ernährung, also mit viel Fisch, Reis, Hähnchenfleisch und Eiweißbrot für kohlenhydratfreie Ernährung. wir:-Redaktion: Eiweißbrot? Sabina Holzmann: Ja, das ist total lecker und nach zwei Tagen noch so frisch wie am ersten Tag. Dr. Jeibmann: Mir hilft die moderne Technik beim Abnehmen. Ich wiege meine Essen auf einer kleinen Bürowaage, speichere das Ergebnis im iPad, und ein Programm rechnet dann aus, wie viele Kalorien das macht. wir:-Redaktion: Wie viele Kalorien dürfen es täglich sein? Dr. Jeibmann: 1700 plus einen Bonus, wenn ich Sport treibe. Fürs Wochenende spare ich mir immer ein paar auf. Wenn das nicht reicht, dann muss ich mir die durch noch mehr Sport „verdienen“: Walken und Fitness-Training mit der X-Box 360. Sabina Holzmann: Sport treiben wir alle. Ich zum Beispiel mache täglich Kraftund Ausdauertraining im Fitness-Studio. Außerdem benutzt keiner von uns mehr den Aufzug, wenn er irgendwo im Haus unterwegs ist. Wir nehmen die Treppe! wir:-Redaktion: Ist der Geburtstagskuchen in der Abteilung dem kollektiven Abnehmen zum Opfer gefallen? Dr. Jeibmann: Nein, der gehört natürlich nach wie vor dazu. Aber wir geben jetzt an, wie viele Kalorien jedes Stück hat. wir:-Redaktion: Jetzt mal Klartext: Wie viele Kilos sind seit dem 16. Januar verschwunden? Sabina Holzmann: Insgesamt 34 Kilo. Jeder Einzelne hat zwischen zwei und elf Kilo abgenommen. Ein super Erfolg! Dr. Jeibmann: Für mich gibt es noch einen Grund zur Freude: Ich habe mit dem Rauchen aufgehört. Nicht zum ersten Mal, muss ich gestehen. Aber es ist mir noch nie so leicht gefallen wie jetzt in Kombination mit dem Abnehmen als Gemeinschaftserlebnis. wir:-Redaktion: Gibt es einen Stichtag, bis zu dem die Aktion läuft? Dr. Jeibmann: Nein. Ich mache auf jeden Fall bis zum Jahresende weiter. Elf Kilo müssen noch runter. GHg „Lachen schadet Ihrer Krankheit“ – oder: Lachen ist gesund! Die Fähigkeit zu lächeln und zu lachen ist uns angeboren. Zunächst ist es nur ein Reflex, doch schon in den ersten Entwicklungsjahren hat die Ausprägung des Lächelns und Lachens einen erheblichen Einfluss auf unsere positive Weiterentwicklung. stärkt unsere Abwehrkräfte und aktiviert das Immunsystem. Lachen ist kostenloses Anti-Aging – die Haut wird gestrafft und gut mit Sauerstoff versorgt. Die Lachforscher sagen: zwei bis drei Minuten herzhaftes Lachen sollen so viel bringen wie 15 Minuten Klinik-Clown im Marien-Hospital: Bettina Siegfriedt Joggen. Auch wenn Ihnen mal nicht zum Lachen Kinder lachen etwa 400 Mal am Tag, zumute ist oder wenn es mal nichts zu Erwachsene gerade 15 Mal. Lachen gibt – um ein Lächeln kann man 15 Mal – eigentlich eine traurige Lachbilanz für uns Erwachsene, vor allem wenn sich immer bemühen; denn es macht Sie sympathischer und Ihnen begegman weiß, wie gut Lachen tut und welch net man mit Sympathie. Das wird die positive Auswirkungen das Lachen Stimmungslage in jedem Fall positiv auf unser seelisches und körperliches beeinflussen. Befinden hat. Die Fähigkeit zu lachen ist eine Medizin, die uns nahezu jederzeit kostenAusstellung mit 100 Cartoons los zur Verfügung steht. Wer lacht, Diese wissenschaftlich erwiesenen lebt gesünder, lebt länger – und wird Fakten haben uns dazu bewogen, im schneller wieder gesund. Keine Diät und April und Mai dieses Jahres die Ausstelkeine Medizin halten das Herz so gut in lung „Lachen schadet ihrer Krankheit“ Schuss wie Humor und häufiges Lachen. mit über 100 Cartoons von 16 verschieEin weiterer wichtiger Schritt, dem denen Künstlern an vier verschiedenen Herzen Gutes zu tun, ist, sich selbst Standorten in Wesel zu zeigen. Mit weniger ernst zu nehmen. dabei waren Cartoons von Uli Stein, die Lachen befreit: von Anspannung, Stress hauptsächlich im Marien-Hospital zu und Ärger. Der Dichter Ringelnatz sagt sehen waren. es so: „Humor ist der Knopf der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“ Die Idee zu der Ausstellung hatte ein Krankenpfleger aus Hamburg. Witzige Zeichnungen mit Situationen aus dem Effektiv wie das Joggen In unserem Gesicht werden beim Lachen Krankenhaus, beim Arzt und zu allerlei weiteren Szenen rund um die Gesund18 Muskeln in Bewegung gesetzt. Das heit: bei Untersuchungen, im Kreißsaal, Zwerchfell kommt in Bewegung und wird beim Krankentransport, in der Gymnas massiert. Die Verdauung wird gefördert, tikstunde und bei der Diät entstanden der Puls beschleunigt, der Kreislauf anaus der Feder unterschiedlicher Künstgeregt. Eine Minute Lachen wirkt wie 45 ler. Daraus wurde, unterstützt durch die Minuten Entspannungstraining. Lachen Agentur Faustmann & Schoenebaum aus Hannover, eine Wanderausstellung konzipiert, die sechs Wochen lang in Wesel gezeigt wurde. An der Ideenfindung und am Konzept beteiligt war Dr. Eckart von Hirschhausen, der den meisten inzwischen eher als Kabarettist denn als Kinderarzt bekannt sein dürfte. Er hat eine Stiftung gegründet, die Unternehmen finanziell unterstützt, um Mitarbeiter zu Krankenhausclowns auszubilden. Eigener Clown im Marien-Hospital Wir im Marien-Hospital haben seit zehn Jahren einen Clown, genauer: eine Clownin. Bettina Siegfriedt bringt unsere kleinen Patienten in der Kinderklinik zum Lachen und hilft ihnen dadurch, besser und schneller gesund zu werden. Wir im Marien-Hospital und in der Holding pro homine – für den Menschen – haben nicht nur die Gesunderhaltung der uns anvertrauten Patienten in den Blickpunkt gestellt, sondern wollen auch zur Gesunderhaltung der eigenen Mitarbeiter beitragen. Dafür bieten wir ihnen an, sich auf vielfältige Weise zu bewegen, etwa in den Kursen des Gesundheitszentrums oder beim Betriebssport. Weil Freude und Traurigkeit an keinem anderen Arbeitsplatz so nah beieinander liegen wie im Krankenhaus, sollen unsere Mitarbeiter auch etwas zu lachen haben. Auch das hat uns bewogen, die Ausstellung nach Wesel zu holen. In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern und auch uns selbst immer wieder mal etwas zu lachen. GW 15 wir: Senioren 60 Jahre Martinistift Wesel: Feier mit Zeitreise Das Weseler Stadtarchiv berichtete am 2. März 2012 unter dem Stichwort „2. März 1952 – Einweihung des Martinistiftes“, dass „die Pfarrgemeinde St. Martini durch die Zerstörung der Stadt Wesel am Ende des Zweiten Weltkrieges nicht nur ihre Gebäude, sondern auch ihren angestammten Platz an der Ritterstraße verloren hatte. Sie errichtete hinter dem alten Standort an der heutigen Martinistraße ihre Kirche auf den Grundmauern der ehemaligen Reithalle des Feldartillerie-Regiments 43. Nach dem Vorbild der 1949 eingeweihten Kirche ging die Pfarrgemeinde das nächste Bauwerk an: Gemeindemitglieder pickten 500.000 Steine für das sogenannte Martinistift, ein von der Caritas betreutes Altenheim, das vom Weseler Architekten Carl Merl – einem Gemeindemitglied – errichtet wurde. Man musste keine Steine zukaufen und hielt auf diese Weise die Baukosten gering.“ So zogen im März 1952 34 Personen, die zuvor in Notquartieren, Behelfsheimen oder in der Evakuierung eine Unterkunft hatten, in schlichte Ein- und Zweibettzimmer des Martinistifts ein. Heute, nach 60 Jahren und mehreren Um- und Anbauten, leben im Martinistift 48 Bewohner und Bewohnerinnen in modern eingerichteten Zimmern. 32 Einzel- und acht Doppelzimmer stehen zur Verfügung, außerdem elf Wohnungen für das Betreute Wohnen. Nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Martinistiftes veränderte sich in den zurückliegenden Jahren; zugleich wurden die Anforderungen an Pflege und Betreuung größer, besonders seit das Pflegeversicherungsgesetz 1994 als elftes Buch des Sozialgesetzbuches geschaffen wurde. Ausgelassene Stimmung Die Geburtstagsfeier zum 60-jährigen Bestehen des Martinistiftes begann am 4. März 2012 morgens mit einem Wortgottesdienst, gestaltet von Pastoralreferentin Veronika Stracke. Nachmittags blickte die Haus- / Pflegedienstleiterin Kirsten Kemming zunächst auf die Historie zurück. Danach sorgte Hartmut Stevens für ausgelassene Stimmung in 16 der Cafeteria. Seine musikalische Rückschau in die Zeit der Schellack-Platten begeisterte Jung und Alt gleichermaßen. Alte Kinderwagen, Radios und weitere ehemalige Gebrauchsgegenstände, die Hartmut Stevens mitgebracht hatte, sorgten für eine lebhafte Diskussion über „anno dazumal“. Passend dazu führten die Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen Kleidung in einer historischen Modenschau vor, die von Marianne Richter (MaRi-Moden) moderiert wurde. „Haus der Gemeinde“ Josef Reining, Leiter der Senioreneinrichtungen der Holding pro homine, erwähnte in seiner Gratulation besonders die Vernetzung des Martinistiftes mit der katholischen Kirchengemeinde St. Martini als „das Haus der Gemeinde“. Er begrüßte Pfarrer Stefan Sühling, der zur Freude aller der Einladung gefolgt war. Zum Ausklang der Feier schwangen viele Bewohner das Tanzbein und fühlten sich zurückversetzt in alte Zeiten. Gisela Henschel / Kirsten Kemming Sie hielt die Fäden fest in der Hand Abschied von St. Christophorus: Ursula Maternowski ist jetzt Rentnerin Ursula Maternowski aus der Heimverwaltung der Senioreneinrichtung St. Chris tophorus Friedrichsfeld ist Ende März 2012 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Die „wir:“ blickt zurück. Lang, lang ist‘s her: Ursula Maternowski startete am 15. Juli 1988 in der Zentrale/Patientenaufnahme im Marien-Hospital. Schwester Antonilda und Änne Trollmann waren dort ihre langjährigen Wegbegleiterinnen. Heute gibt es sehr liebevolle Erinnerungen an die beiden. Schwester Antonilda hatte immer ein offenes Ohr, Änne sorgte immer für „Ordnung“ und auch der Kontakt zu den Handwerkern – Udo und Hans-Dieter Bubolz oder Michael Weiglein, um einige Namen zu nennen – war geprägt von guter Stimmung und einem Späßchen zwischendurch. Was gab es Schöneres, als die Herren in den April zu schicken? Es wurde viel gelacht, und zu einigen Kollegen besteht bis heute ein netter Kontakt. Im Jahr 2000 wechselte Ursula Maternowski in die Leistungsabrechnung und 2005 gab es nochmal eine große neue berufliche Herausforderung. Die Senioreneinrichtung St. Christophorus in Friedrichsfeld öffnete ihre Pforten, und Ursula Maternowski startete als Verwaltungskraft gemeinsam mit Ursula Leupers und Claudia Neuenhaus mit Eröffnung des Hauses. Das war eine anstrengende, aber auch spannende Zeit. Büromöbel aussuchen, wo stellen wir was hin, wann kommen die neuen Bewohner? – alles musste organisiert werden. Aber das war für Ursula Maternowski kein Problem. Sie hielt die Fäden fest in der Hand. Ob Organisation oder die Mitgestaltung von Festen und Veranstaltungen, nichts konnte sie erschüttern. Claudia Neuenhaus nannte sie oft liebevoll „meinen Blindenhund“, denn nie vergaß sie einen Termin, immer stand sie mit Rat und Tat zur Seite. Immer freundlich Auch die Bewohner liebten und schätzten sie sehr. Ein besonderes „Händchen“ hatte Ursula Maternowski für die dementen Bewohner. Nie verlor sie ihre Freundlichkeit, auch dann nicht, wenn eine Bewohnerin zum 20. Mal am Morgen vor ihr stand und sagte: „Du bist meine Mutter.“ „Wir:“ bedanken uns herzlich für die gute, enge, kollegiale Zusammenarbeit und haben Frau Maternowski gerne in den verdienten Ruhestand entlassen, wo sie nun ihren Ehemann Udo auf Trab hält, Zeit für ihre drei Enkelkinder hat, sich in ihrem Garten tummelt und gemeinsam mit ihrem Mann schöne Urlaube plant. „Wir:“ sagen Danke für die gute Zeit! Claudia Neuenhaus für das Team Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu Zutaten für acht Personen: 500 g Rhabarber, geputzt 100 ml Apfelsaft 1 Prise Zimt 80 g Honig 250 g Mascarpone 125 g Natur-Joghurt 1 TL Vanillezucker 500 g Erdbeeren, geputzt 2 Pck. Löffelbiskuits (Biskotten) 1 EL Pistazien, gehackt etwas Rum etwas frische Minze Zubereitung: Rhabarber in ca. 1 cm lange Stücke schneiden und in Apfelsaft und Zimt weich kochen. 50 g Honig unterrühren und auskühlen lassen. Mascarpone, Joghurt und Vanillezucker mit dem restlichen Honig verrühren. 400 g Erdbeeren vierteln (größere achteln) und unter das Rhabarberkompott heben. Die Biskotten in etwas Rum tunken und den Boden der Form damit auslegen. Darauf die Hälfte des Erdbeer-Rhabarber-Kompottes und darauf die Hälfte der Mascarpone-Creme verteilen. In dieser Reihenfolge eine weitere Schicht bilden und im Kühlschrank mindestens 2 Stunden kalt stellen. Vor dem Servieren die restlichen Erdbeeren (ca.100 g) fächerförmig aufschneiden. Das Dessert mit Erdbeeren, Pistazien und Minzblättchen garnieren. Zubereitungszeit ca. 30 Min. Ruhezeit ca. 2 Std. Küchenchef Reinhard Kersten wünscht: „Guten Appetit!“ 17 wir: pro homine Stiftung Wohlfahrtspflege NRW unterstützt das Projekt mit einem Millionen-Zuschuss Grundstein für den Neubau von SPZ und Frühförderstelle ist gelegt Mit einem feierlichen Akt wurde am 16. Mai 2012 der Grundstein für den Neubau von Sozialpädiatrischem Zentrum (SPZ) und Frühförderstelle gelegt. Rund 100 Gäste waren dazu auf die Baustelle an der Gerhart-HauptmannStraße in Wesel unweit des MarienHospitals gekommen. Geschäftsführer Heinrich Schnieders sagte, endlich erfülle sich der langjährige Wunsch, SPZ, Frühförderstelle und – in einem zweiten Bauabschnitt in einigen Jahren – die Tagesklinik in einem Gebäude zentral unterzubringen. Er dankte der Stiftung Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen, ohne deren Zuschuss in Höhe von 2,648 Millionen Euro die Baumaßnahme mit einem Investitionsvolumen von sechs Millionen Euro nicht möglich gewesen wäre. Weitere 250 000 Euro kommen von der „Aktion Mensch“. Chefarzt Dr. Ullrich Raupp zeigte sich „glücklich, dass mit dieser Grundsteinlegung ein sehr großer Wunsch der Erfüllung zustrebt“. unter anderem, der Aufsichtsrat der Holding pro homine habe zugestimmt, „auf dem Grundstück der ehemaligen Katastrophenschutzschule des Landes Nordrhein-Westfalen einen Neubau für das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) und die Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF) zu errichten. In einem zweiten Bauabschnitt in einigen Jahren soll der Komplex um einen weiteren Neubau für die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ergänzt werden. Diese drei kindertherapeutischen Einrichtungen betreibt das Marien-Hospital derzeit an drei verschiedenen Standorten in Wesel. Bereits seit langer Zeit besteht seitens des Trägers der Wunsch, diese Einrichtungen zu zentralisieren und damit eine noch stärkere Vernetzung und erhebliche Synergien zu erzielen. Vor allem aber erfordern die stetig wachsenden Patientenzahlen zusätzliche Therapie- und Behandlungsräume.“ Eröffnung im Sommer 2013 Die Baupläne des Architekturbüros TMK (Düsseldorf) sehen drei einzelne Baukörper für SPZ, Frühförderstelle und Tagesklinik vor. Dazu gehört jeweils ein Innenhof, der viel Licht in die Räume und Flure lässt. Der Besucher betritt den Neubau über den Haupteingang des SPZ, wo sich die zentrale Anmeldeund Informationsstelle befindet. Das Außengelände ist in Zonen eingeteilt, dazu zählen ein Spielplatz, ein Sportfeld und eine Begegnungsfläche vor dem Eingang. Die atriumartigen Gebäude erhalten ein nach innen geneigtes Pultdach, die Außenfassaden werden farbig gestaltet und zum Teil verklinkert. Die Planung garantiert einerseits die gewünschte Vernetzung der Einrichtungen untereinander und erlaubt andererseits den eigenständigen Betrieb von SPZ, Frühförderstelle und Tagesklinik. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Sommer 2013 geplant. „David gegen Goliath“ Tagesklinik folgt In den Grundstein wurde eine kupferne, mit zwei Tageszeitungen, der aktuellen „wir:“-Ausgabe und Münzgeld gefüllte Hülse versenkt. Technischer Leiter Rainer Klepping verlas die Urkunde zur Grundsteinlegung. Darin heißt es 18 Geschäftsführer Heinrich Schnieders erinnerte bei der Grundsteinlegung daran, dass auf dem Grundstück zunächst die Tagesklinik neu gebaut werden sollte. Deren Bedarf hatte das Land 1995 anerkannt. Die Trägerschaft ging an „David“ Marien-Hospital, das Mit Kelle, Hammer und Weihwasserbehälter: Chefarzt Dr. Ullrich Raupp, Geschäftsführer Heinrich Schnieders, Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Sühling, Architekt Guido Meßthaler und Krankenhaus-Pfarrer Johannes Vermöhlen (v. l.) legten den Grundstein. sich gegen „Goliath“ Landschaftsverband Rheinland durchsetzte. Um die Tagesklinik zu bauen, sicherte sich das Marien-Hospital im Jahre 2001 das 6000 Quadratmeter große Grundstück. Doch der geplante Neubau ließ sich nicht verwirklichen, weil das MarienHospital andere Baumaßnahmen vom Land gefördert bekam – vor allem die Kinderklinik und den Zentral-OP – und damit die Fördermittel ausgeschöpft waren. Also wurde umgeplant: erst SPZ und Frühförderstelle, in einem zweiten Schritt dann die Tagesklinik. „Der Neubau ermöglicht eine stärkere Vernetzung von SPZ, Frühförderstelle und später der Tagesklinik. Das schafft erhebliche Synergien, von denen auch die Mitarbeiter durch bessere Organisationsabläufe und kürzere Wege profitieren werden“, betonte Schnieders und ergänzte: „Nach dem Umzug werden die Einrichtungen noch enger kooperieren und dennoch unabhängig voneinander arbeiten können. Das ist ein entscheidender Gesichtspunkt unseres Konzeptes.“ zialwissen des einzelnen Mitarbeiters nur dann wirklich wirksam, wenn es im ständigen Austausch und Dialog untereinander und mit den anderen Berufsgruppen nutzbar gemacht werden kann für die Behandlung der betroffenen Kinder und ihrer Familien.“ Höchste Förderung Die 2,648 Millionen Euro sind die höchste Summe, die bisher von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW bewilligt wurde. Nach den Worten von Stiftungsrat-Mitglied Bernhard Tenhumberg (Vreden) zeigt dies, welche Dominanz das Projekt des Marien-Hospitals habe. „Das Konzept hat uns überzeugt. Hier wird Hilfe fürs Leben geleistet, das ist entscheidend“, so Tenhumberg. Den Speiß für die Grundsteinplatte trugen Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Sühling, Geschäftsführer Schnieders, Chefarzt Dr. Raupp, Bernhard Tenhumberg und Architekt Guido Meßthaler auf. Es folgten (leichte) Hammerschläge auf die Platte, die anschließend von Krankenhaus-Pfarrer Johannes Vermöhlen gesegnet wurde. GHg Marien-Hospital: Schicker Haupteingang Konzentriertes Fachwissen Chefarzt Dr. Ullrich Raupp sagte: „Zuletzt fünf Standorte über das gesamte Haus verteilt, 60 Mitarbeiter und über 5000 Behandlungsfälle in SPZ und Frühförderstelle ließen die notwendige, besonders enge Zusammenarbeit der Fachdienste zu einer besonderen Herausforderung werden.“ Umso erfreuter zeigte er sich, dass nun neu gebaut wird, denn „Aufteilung, Vereinzelung oder weite Entfernungen können überhaupt nicht förderlich sein, wenn es darum geht, die Ursache von Entwicklungsstörungen zu erkennen und Behandlungswege einzuschlagen. Denn hierbei ist das hohe Maß an Spe- Der Haupteingang des Marien-Hospitals soll besser ins Auge fallen und insgesamt ein moderneres und repräsentativeres Aussehen bekommen. Dazu wird die Fläche vor dem Krankenhaus an der Pastor-Janßen-Straße so umgestaltet, dass ein gepflasterter, ebenerdiger Platz mit Begegnungscharakter entsteht. Zentrale Bestandteile des Konzepts sind eine strengere Ordnung mit einem deutlich reduzierten Anteil an Grünflächen und eine eindeutigere Wegeführung. Es wird keine Hochborde mehr geben, auf die Treppenstufen am Eingang zur Radiologischen Praxis wird verzichtet. Auf diese Weise entsteht ein klar gegliedertes Gesamtbild, das Leichtigkeit und Großzügigkeit ausstrahlt. Dazu trägt ganz wesentlich eine komplett in Glas gehaltene Konstruktion mit Metallrahmen bei, die das grüne Vordach des Marien-Hospitals ersetzen wird. Natürlich werden Pkw weiterhin bis zum Haupteingang vorfahren können. Die Investitionssumme für das Projekt beträgt rund 700 000 Euro. Die Arbeiten sollen bis Ende 2012 beendet sein; ebenso wie der zweite Bauabschnitt der Fassaden-Sanierung am Marien-Hospital mit Aufzug, Treppenhaus und dem weiteren Umbau der Cafeteria (Verlängerung der Glaskonstruktion). GHg 19 wir: Gesundheit & Medizin Pionier der Laparoskopie Chefarzt Dr. Wolf-Dieter Otte gehört zu den Chirurgen, die der Bauchspiegelung in Deutschland vor 20 Jahren zum Durchbruch verhalfen. Vom „Teufelszeug“ zum anerkannten chirurgischen Standardverfahren: So lässt sich die Entwicklung der Laparoskopie (Bauchspiegelung) beschreiben. Ein Pionier dieser Operationstechnik ist Dr. Wolf-Dieter Otte, seit 1994 Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie am Marien-Hospital. Er gehörte 1992 als Oberarzt der Städtischen Krankenanstalten Esslingen zu den ersten drei Medizinern in Deutschland, die eine laparoskopische Dickdarm-Operation vornahmen. „Das hat damals sechseinhalb Stunden gedauert“, erinnert sich Dr. Otte. „Heute schafft man das in zwei bis vier Stunden, weil die Medizintechnik enorme Fortschritte gemacht hat und weil der Sachverstand der Chirurgen damit einhergegangen ist.“ Bei der Bauchspiegelung betrachtet der Operateur die Bachhöhle mit einem Spezialendoskop, dem Laparoskop. Dabei handelt es sich um ein Gerät mit einer Optik, die am Ende eines dünnen Rohrs angebracht ist. Im Inneren des Laparoskops befindet sich ein Stablinsen-System, das die Bildinformation zum anderen Ende des Rohres transportiert. Dort sitzt eine Kamera, die das Bild auf einen oder mehrere Monitore weiterleitet. Für ausreichende Ausleuchtung sorgt eine Lichtquelle mit Xenonlampe. Das Ziel: schonend operieren „Ziel der Laparoskopie ist es, den Patienten möglichst schonend zu operieren“, erklärt Dr. Otte. Die Technik gehört damit zu den minimal-invasiven Verfahren, die mit kleinen Schnitten auskommen, durch die das Endoskop (röhrenförmiges optisches Untersu- 20 chungsgerät) und die Operationsgeräte in den Bauch eingeführt werden. Auch im Brustraum, an Niere und Nebenniere, an der Schilddrüse und bei Leistenbrüchen erfolgen die Eingriffe meist minimal-invasiv. „Im Marien-Hospital machen wir pro Jahr 500 bis 700 laparoskopische Operationen und ca.150 bis 200 endoskopische DickdarmEntfernungen“, sagt Dr. Otte. Auch bei 80 Prozent der bösartigen Krebserkrankungen des Dickdarms greift der Chirurg zum Endoskop. „Studien zeigen, dass dieses Verfahren nach fünf bis zehn Jahren bessere Ergebnisse liefert als die große offene Operation“, unterstreicht der Chefarzt. Anfangs viele Skeptiker Wissenschaftlich belegt war gar nichts, als er vor 20 Jahren mit der Laparoskopie begann. Im Gegenteil: „Die Meinungsbilder und Lehrstuhlinhaber in der Chirurgie haben dieses Verfahren damals nicht unterstützt“, erinnert sich Dr. Otte. Zu den Skeptikern gehörte zunächst auch er selbst. „Mein Chef in Esslingen hielt die Laparoskopie, die er aus den USA mitgebracht hatte, für innovativ und wies mir dieses Arbeitsfeld zu“, erinnert er sich. Doch ihn überzeugte die neue Methode nicht, außerdem sprangen viele Chirurgen ohne ausreichende Sachkenntnis und Sorgfalt auf den neuen Zug auf. Die Folge waren erhebliche Komplikationen, so dass Dr. Otte zu dem Urteil kam: „Das ist patientenschädigend.“ Doch dann lernte er einen deutschen Chirurgen kennen, der sich intensiv mit der minimal-invasiven OP-Technik befasst und ein Video davon gemacht hatte. „Darin sah ich, dass die Sache doch funktioniert und habe mich daran gemacht“, sagt Dr. Otte. Heute weltweit Standard Im Austausch mit anderen Pionieren in Deutschland, Frankreich und den USA gelang es, auch die Industrie ins Boot zu holen und von der Entwicklung neuer Instrumente und bildgebender Verfahren zu überzeugen. Als dann immer mehr Patienten die minimal-invasive Methode wünschten, war der Bann gebrochen. „Zunächst haben wir Gallenblasen- und Blinddarm-Operationen gemacht und schon da gemerkt, dass die Patienten sehr davon profitieren“, so Dr. Otte. „Während die Entfernung einer Gallenblase früher 14 Tage Krankenhaus-Aufenthalt bedeutete, verringerte sich diese Zeit zunächst um die Hälfte, und heute fragen die Leute schon nach dem ersten Tag, wann sie denn endlich nach Hause können.“ Die erste endoskopische Teil-Entfernung eines Dickdarms in Deutschland 1992 war dann der entscheidende Schritt hin zu einer Technik, die heute in der ganzen Welt zum klinischen Leistungsstandard gehört. „Sogar die kleinen Schnitte, durch die die Instrumente in den Bauchraum eingeführt werden, setzen die Chirurgen rund um den Erdball fast gleich“, weiß der Chefarzt. Bilder in HD-Qualität Der moderne Chirurg arbeitet heute mit Lasertechnik und hoch auflösender HD-Qualität. Er kann jedes Organ, jeden Lymphknoten und jedes Blutgefäß in mehrfacher Vergrößerung betrachten und aus der Totalen heranzoomen, so dass ihm nichts entgeht. „Laparoskopisches Operieren ist Teamwork“, betont Dr. Otte. Bei jeder OP fungiert ein Arzt als „Kameramann“. Das sei eine verantwortungsvolle Aufgabe, betont Dr. Otte: „Er muss meine Schritte antizipieren.“ Der Operateur bedient mit der linken Hand die Fasszange, die mit einer Pinzette vergleichbar ist. Damit greift er nach dem Gewebe, das er schneiden will. Mit rechts hält er ein zweites zangenartiges Werkzeug, mit dem er Gewebe durchtrennt und im selben Moment die Schnittstelle millimetergenau verödet, so dass kaum Blut fließt. Auch dies ist ein Ergebnis innovativer Medizintechnik. Ein weiterer Arzt aus dem Chirurgen-Team hält dem Operateur das OP-Feld frei, dabei hält er Organe beiseite und spannt das Gewebe auf. Damit der Operateur überhaupt arbeiten kann, wird der Bauchraum mit Kohlendioxid gefüllt. Dadurch heben sich die Eingeweide von der Bauchdecke ab und es entstehen Platz- und Sichtverhältnisse, ohne die ein Eingriff unmöglich wäre. Neue Dimension „Heute gibt es kaum eine OP im Bauchraum, die sich nicht laparoskopisch machen lässt. Auch Eingriffe an der Speiseröhre und der Bauchspeicheldrüse sind auf diesem Weg inzwischen möglich“, sagt Dr. Otte. Und der Fortschritt schreitet weiter voran: dreidimensionalen Kamerasystemen gehört die Zukunft“, so der Chefarzt. Nicht ohne Stolz sagt er im Rückblick: „Die laparoskopische Operationstechnik ist heute unstrittig, weil sie sich in der Praxis bewährt hat, ohne dass es vorher wissenschaftliche Untersuchungen dazu gab.“ Eine echte Pioniertat eben. GHg Vor der MVZ-Zweigstelle Xanten: Dr. Letizia Puzzo, Dr. Beate de Fries, Thomas Herber (vorne, v. l.), Geschäftsführer Heinrich Schnieders (hinten, r.), Chefärztin Prof. Dr. Monika Gappa und Xantens Bürgermeister Christian Strunk MVZ-Zweigstelle Marien-Hospital Wesel sichert die kinderärztliche Versorgung in Xanten Das Medizinische VersorgungsZentrum (MVZ) des Marien-Hospitals hat zum 1. April 2012 in Xanten eine Zweigstelle eröffnet, um dort mit zwei Ärzten aus der Pädiatrie (Kinder- und Jugendmedizin) des Marien-Hospitals die kinderärztliche Versorgung sicherzustellen. Das Marien-Hospital als 100-prozentiger Träger des MVZ übernahm den Kassenarztsitz von Dr. Beate de Fries. Die Fachärztin für Pädiatrie hatte ihre Praxis Ende 2010 geschlossen. Seither war Xanten ohne eigenen Kinderarzt. Die Dependance des MVZ befindet sich in den ehemaligen Praxisräumen von Dr. de Fries an der Hagenbuschstraße 17. Nachdem die Kinderärztin ihre Praxis aus Altersgründen aufgegeben hatte, fand sie trotz intensiver Suche keinen Nachfolger. Xantens Bürger meister Christian Strunk wandte sich an Heinrich Schnieders, den Geschäftsführer des Marien-Hospitals. Sie suchten nach Möglichkeiten, die kinderärztliche Versorgung in Xanten durch eine Ko operation mit dem Weseler Krankenhaus dauerhaft zu gewährleisten. In die Überlegungen war die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein in Düsseldorf eingebunden, die schließlich dem Vorschlag zustimmte, eine MVZ-Zweigstelle zu schaffen. Geschäftsführer Schnieders vereinbarte mit Prof. Dr. Monika Gappa, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital, im MVZ Ärzte aus der Pädiatrie anzustellen. Zum 1. April 2012 übernahmen Dr. Letizia Puzzo und Thomas Herber die kinderärztliche Versorgung in Xanten. Sie sind zu jeweils 50 Prozent abwechselnd im Marien-Hospital und in der Praxis tätig. Somit ist die Einbeziehung der fachlichen Kompetenz der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin gewährleistet. Dr. Letizia Puzzo ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderpneumologin, Thomas Herber ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Diese Form der kassenärztlichen Versorgung mit Krankenhaus-Ärzten hat nach den Worten von Geschäftsführer Schnieders zukunftsweisenden Modellcharakter. Denn aufgrund des zunehmenden Ärztemangels werden immer mehr Facharztpraxen unbesetzt bleiben, weil Nachfolger fehlen. GHg 21 wir: Gesundheit & Medizin Hebammen-Netzwerk Das Emmericher Krankenhaus steht für eine fortschrittliche und individuelle Geburtshilfe Für eine fortschrittliche, individuelle und sichere Geburtshilfe stehen die 14 freiberuflichen Hebammen, die für das St. Willibrord-Spital in Emmerich arbeiten. Sie sind nicht im Krankenhaus angestellt, sondern haben eigene Praxen. Die schwangeren Frauen, die von ihnen betreut und begleitet werden, entbinden in Emmerich. Das Einzugsgebiet ist groß, es umfasst Teile der Kreise Kleve, Wesel und Borken: Emmerich, Rees, Kleve, Kalkar, Goch, Uedem, Weeze, Sonsbeck, Xanten, Wesel, Alpen, Isselburg, Anholt, Bocholt. Folgende Praxen haben Kooperationsverträge mit dem St. WillibrordSpital geschlossen: „Hebammenpraxis“ Emmerich, „Bauchgeflüster“ (Kleve) und „Lebensraum“ (Goch) sowie eine Xantener Praxis. Die Zusammenarbeit innerhalb dieses Netzwerkes klappe reibungslos und sei ein „wunderbares Miteinander“, sagt Jürgen Gerhorst, Verwaltungsleiter des Emmericher Krankenbauses. Die freundschaftliche Atmosphäre innerhalb des HebammenTeams übertrage sich auch auf die Arbeit, so dass Schwangere sich gut betreut und aufgehoben fühlten. Bis zu 30-jährige Erfahrung, vielfältige Qualifikationen und die Offenheit, auch neue Wege in der Geburtshilfe zu gehen – all das vereinen die 14 Hebammen auf sich. Sie praktizieren eine innovative 22 Geburtshilfe, die sich an persönlichen Bedürfnissen orientiert und nicht nach „Schema F“ funktioniert. Dazu gehört, dass die schwangeren Frauen von Anfang an in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und die „natürliche Geburt“ eine Chance erhält. Breites Spektrum Das Spektrum geht weit über die eigentliche Geburt hinaus, es umfasst u. a.: Geburtsvorbereitung, Schwimmen für Schwangere, Wochenbett ambulant und stationär, Rückbildung, Babyschwimmen und -massage sowie ein breites Angebot an Vorträgen und Kursen. Drei Frauen kümmern sich als Familienhebammen um sozial benachteiligte und minderjährige Mütter – je nach Bedarf bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Bei der Entbindung im St. WillibrordSpital kommen auch Naturheilverfahren (Bachblüten, Homöopathie) und Akupunktur zum Einsatz; Gebärhocker und Gebärwanne stehen zur Verfügung, individuelle Gebärhaltungen sind selbstverständlich. Die Hebammen pflegen eine enge Kooperation mit den Ärzten des Krankenhauses. Sie sind bei jedem Kaiserschnitt dabei und haben einen kurzen Draht zur Anästhesie des St. Willibrord-Spitals. Zum „Sicherheitsstandard“ gehört, dass immer ein Arzt im Dienst ist und sich ein weiterer Chefoder Oberarzt im Hintergrund bereit hält. Der Dienstplan ist so gestaltet, dass an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr mindestens eine Hebamme im Einsatz ist. Für den Fall, dass ab hoc gehandelt werden muss, stellen die Emmericher Hebammen im Krankenhaus einen Bereitschaftsdienst sicher. Eine besondere medizinische Serviceleistung des St. Willibrord-Spitals ist der orthopädische Ultraschall bei Neugeborenen, um einer möglichen Fehlstellung der Hüfte auf die Spur zu kommen. Dieses Angebot geht über die üblichen „U-Untersuchungen“ bei Kindern hinaus und erfolgt in enger Das Team „Hebammenpraxis“ Emmerich: Ulrike Adel, Britta Heuvelmann, Mareike Hübbers, Bernadette Kock, Silke Metzner, Maria van Husen-Röhrig Praxis „Bauchgeflüster“ (Kleve): Christina Trungadi, Corinna Kottnik, Anika Singendonk Praxis „Lebensraum“ (Goch): Anne-Christin Kleinen, Marina van Holt-Kreutzenbeck, Esther Afraz Hebamme Xanten: Olga Eberhardt Kontakt: http://www.willibrord.de/frauenheilkunde-geburtshilfe.htm Absprache mit der orthopädischen Abteilung des Krankenhauses zwei Mal pro Woche. Außerdem pflegen die Hebammen einen guten Austausch mit dem Marien-Hospital Wesel, Partnerkrankenhaus unter dem Dach der pro homine. Einige Besonderheiten Zu den Besonderheiten der geburtshilflichen Abteilung des St. Willibrord-Spitals unter Leitung von Chefarzt Antoni Wallner gehören zwei großzügige Kreißsäle, ein Vorwehenzimmer, ein Familienzimmer, eine Gebärwanne, eine Wartezone für Angehörige am Kreißsaal (samt Servicewagen), zwei hochwertige Ultraschallgeräte und als Extra-Service ein tägliches Frühstücksbuffet für die Schwangeren. Dafür wurde auf der Station 4 a (4. Etage) eigens eine Theke eingerichtet. Dort gibt es Obst, Brötchen, Müsli, Kaffee, Tee, Kakao und vieles mehr für einen gesunden Start in den Tag. Diese gemütliche Ecke am Ende des Ganges ist inzwischen zu einem beliebten Treffpunkt geworden, wo die schwangeren Frauen leicht ins Gespräch kommen – auch ein „Wohlfühlfaktor“. Das gesamte „Paket“ trägt zum anerkannt guten Ruf der Emmericher Geburtshilfe bei. Fotos von Säuglingen und Dankschreiben an der Pinnwand zeugen davon. GHg G ES eitsF ORU Fachleute informieren aus erster Hand 04.10.2012 Vortragsreihe im Haus der Gesundheit – immer donnerstags, 19 Uhr Herzinfarkt - jede Minute zählt! Das GesundheitsFORUM ist eine Veranstaltungsreihe des Marien-Hospitals mit Themen rund um die Gesundheit. Experten aus dem Krankenhaus und anderen Einrichtungen berichten über Wissenswertes und Interessantes, kommen mit ihren Zuhörern ins Gespräch und geben ihnen manchen praktischen Tipp. bilderten Broschüre sind die einzelnen Vorträge aufgelistet und beschrieben. KV Auch im zweiten Halbjahr 2012 stehen Vorträge zu diesen Themenkomplexen auf dem Programm: Aktuelle Medizin, Naturheilkunde, Rund ums Alter, Rund um Kind und Familie, Rund ums Ich, Rund ums Berufsleben. In einer be- Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher, Chefärztin Innere Medizin I 08.11.2012 Du bist, was Du isst - wie wir durch Ernährung unser Leben beeinflussen Susanne Bosma, Ernährungsberaterin Themen im 2. Halbjahr 2012 30.08.2012 Und das in bekanntem Rahmen: immer donnerstags, immer von 19 bis 20.30 Uhr, immer im Haus der Gesundheit, immer im Veranstaltungsraum 2. Obergeschoss (Aufzug vorhanden). Das Gebäude liegt an der PastorJanßen-Straße 2 in Wesel, direkt neben dem Marien-Hospital. M 2012 eit albjah r Gesu ndh Vort rä am M ge im H arien aus d -Hosp er G esun ital dh 2. H GesundheitsFORUM HA U N D US DER H E IT Aktuelle Möglichkeiten der Schmerztherapie 15.11.2012 Was Kinder brauchen, um groß zu werden Dr. Ullrich Raupp, Chefarzt Sozialpädiatrisches Zentrum, Interdisziplinäre Frühförderstellen, Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Dr. Bernd Meurer, Oberarzt Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie 22.11.2012 06.09.2012 Susanne Oldenkott, Leitende Hebamme Frauenklinik Psychosomatik - wenn die Seele schmerzt Naturheilkunde in der Geburtshilfe 29.11.2012 Dr. Klaus Schappei, Chefarzt Geriatrische Klinik und Tagesklinik Schlafstörungen - Ursache vieler Krankheiten 20.09.2012 Dr. Joachim von Donat, Oberarzt Innere Medizin I Zu klein? Zu groß? Zu früh? Zu spät? Körperliche Entwicklung von Kindern Dr. Rüdiger Kardorff, Ltd. Oberarzt Kinder- und Jugendmedizin 13.12.2012 Laktose-Intoleranz Dr. Max Brandt, Chefarzt Innere Medizin II Kleines „Bonbon“: Wer einen Vortrag des GesundheitsFORUMs besucht, zahlt in der Tiefgarage am Großen Markt nur 80 Cent statt einen Euro pro Stunde. Das Ticket muss vor der Veranstaltung an der Anmeldung im Haus der Gesundheit abgestempelt werden. 23 wir: Gesundheit & Medizin Geriatrie in modernen Räumen Abteilung für Altersmedizin bezog Neubau am Emmericher Krankenhaus Eine moderne Altersmedizin in modernen Räumlichkeiten: Dies gewähr leistet das St. Willibrord-Spital mit dem neu errichteten Gebäude für die Abteilung Geriatrie und Frührehabilitation, das Mitte April bezogen wurde und schon jetzt sehr gut ausgelastet ist. Der Neubau entstand binnen anderthalb Jahren an der Burgstraße, der Zugang erfolgt aber über den WillibrordHaupteingang (Willibrordstraße). Mit Eröffnung des Gebäudes endete die Ära der Geriatrie im Reeser Krankenhaus. Die Abteilung gab ihre isolierte Lage auf und hat nun direkten Anschluss ans Akut-Krankenhaus. Das erleichtert viele Abläufe und ist vor allem ein Vorteil für die Patienten. Die Station kann die Leistungsfähigkeit der anderen Abteilungen in Anspruch nehmen und ihre diagnostischen Möglichkeiten ausweiten. Umgekehrt wird das geriatrische Know-how über Abteilungsgrenzen hinaus auch für andere ältere Patienten im Krankenhaus 24 zur Verfügung stehen. Damit wird das St. Willibrord-Spital auch dem demografischen Wandel gerecht, der die Medizin vor große Herausforderungen stellt. Dazu zwei Zahlen: Jeder dritte 85-Jährige ist dementiell erkrankt, und jährlich kommen 200 000 Patienten hinzu. 1500 Quadratmeter auf drei Etagen Das neue Gebäude hat drei Etagen (1500 Quadratmeter Nutzfläche), die wie folgt belegt sind: Technik und Umkleide für Mitarbeiter im Erdgeschoss; internistische Funktionsbereiche wie z. B. Endoskopie, Bronchoskopie, EKG und Lungenfunktion sind im ersten Obergeschoss zu finden, ebenso wie die Ambulanz und die zentrale Anmeldung der Inneren Medizin. So wurde es möglich, den gesamten Funktionsbereich der Inneren Medizin auf einer Etage zu konzentrieren. Das zweite Obergeschoss umfasst die zentrale Pflege-Ebene der Geriatrie für 42 Patienten im Neubau und dem anschließenden F-Flügel des Krankenhauses, dessen umfassende Sanierung mit dem Neubau verbunden war. Im dritten Obergeschoss ist die Demenz-Station der Geriatrie untergebracht. Der Neubau hat ein Flachdach, so dass er aufgestockt werden könnte, doch dafür gibt es derzeit keine konkreten Pläne. Die Investitionssumme für den Neubau und die Sanierung des FFlügels betrug 7,9 Millionen Euro. Multiprofessionelles Team Neben Diagnostik und Therapie der Grunderkrankung steht für den Betroffenen ab dem ersten Tag in der geriatrischen Abteilung ein therapeutisches Team zur Verfügung, zu dem neben dem ärztlichen Dienst (Allgemeinärzte, Internisten, Chirurgen, Neurologen, Psychiater, Geriater) und der rehabilitativen Pflege auch Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Logopäden, (Neuro-)psychologen, Sozialarbeiter und Seelsorger gehören. Dieses multiprofessionelle Team arbeitet nach einem ganzheitlichen Konzept, um der multidimensionalen, komplexen Problematik des geriatrischen Patienten gerecht zu werden. Behandlungsplan mit dem Patienten abgestimmt Zusammen mit dem Patienten und dessen Angehörigen wird ein auf die individuelle Erkrankung und Situation abgestimmter Behandlungsplan erstellt. Die Abstimmung von Rehabilitationszielen und Rehabilitationsplan wird durch wöchentliche Teamkonferenzen sichergestellt, die stationsbezogen und patientenorientiert unter ober- bzw. chefärztlicher Leitung stattfinden. Darüber hinaus trifft sich das Team zu täglichen Sitzungen am Morgen, in denen neue Patienten vorgestellt und aktuelle Informationen ausgetauscht werden. Denn ein gut funktionierender, geregelter Informationsaustausch ist die Grundlage für jede interdisziplinäre Teamarbeit. GHg Dr. Marco Michels ist neuer Chefarzt der Abteilung für Geriatrie (Altersheilkunde) im St. WillibrordSpital Emmerich. Der 51-Jährige ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Geriatrie sowie Verkehrsmedizin und hat auch mehrere Jahre wissenschaftlich gearbeitet. Dr. Michels arbeitet seit 1999 als Oberarzt in der Geriatrie am Elisabeth-Krankenhaus in Recklinghausen. Er wird seinen Dienst in Emmerich zum 01. August 2012 beginnen. Dr. Michels ist Nachfolger von Dr. Heinz Unger, der das St. WillibrordSpital während der Probezeit aus familiären Gründen wieder verlassen hat. Erfahrungen in der Wissenschaft Der gebürtige Kölner Dr. Marco Michels studierte Medizin in Düsseldorf. Anschließend arbeitete er zunächst als wissenschaftliche Hilfskraft im Neurochemischen Labor der Universität Düsseldorf und war nach erfolgreichem Abschluss der Promotion als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft wissenschaftlicher Mitarbeiter im Genetik-Labor der Medizinischen Klinik der Universität Köln. Von dort wechselte Dr. Michels als wissenschaftlicher Assistent an die Neurologische Klinik der Universität Würzburg. Dort erwarb er umfangreiche Kenntnisse in der Akutneurologie und der Speziellen Neurologischen Intensivmedizin. Klinisch-wissenschaftlich beschäftigte er sich mit neuroimmunologischen Fragestellungen, u.a. bei Patienten mit Multipler Sklerose und chronischer Muskelschwäche. Insgesamt sind 35 wissenschaftliche Publikationen erfolgt. Nach Tätigkeiten im Westfälischen Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie Herten und im Therapiezentrum Herne-Eickel wechselte Dr. Michels als Facharzt für Psychiatrie ans ElisabethKrankenhaus Recklinghausen. Dort arbeitet er seit 1999 als Oberarzt in der Geriatrie mit dem Schwerpunkt Neurologie. Dr. Michels nutzt Erkenntnisse aus der Psychiatrie für gruppentherapeutische Trainingselemente in der Geriatrie und hat ein Konzept zur Demenz-Diagnostik in drei Tagen (EEG, Computertomographie, Psychologische Testung) entwickelt. Neben seinen klinischen Aufgaben übernahm der künftige Chefarzt Dozenten-Tätigkeiten für die Ärztekammer Nordrhein, in der Krankenpflegeausbildung und in der palliativ-medizinischen Pflege. Reiz und Herausforderung „Die Aufgabe, eine gut etablierte Abteilung im Bereich Geriatrie mit einem neurologischen Schwerpunkt weiter auszubauen, empfinde ich als besonders reizvoll und herausfordernd“, sagt Dr. Michels im Hinblick auf seine künftige Aufgabe am St. Willibrord-Spital. Dazu bietet der Neubau am Krankenhaus, der im April bezogen wurde, beste Voraussetzungen. Dr. Michels sei von den Räumlichkeiten in Emmerich begeistert („...hier ist alles vorhanden, was man sich seit Jahren wünscht“) und freue sich, hier arbeiten zu können, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Heinrich Schnieders. Er ist erleichtert, dass die Position schnell wieder besetzt werden konnte: „In Deutschland sind 50 Chefarztstellen für Geriater vakant“, weiß er. GHg Cool bleiben – kein Problem mit Pfefferminz Dr. Marco Michels ist neuer Chefarzt der Geriatrie im St. Willibrord-Spital In unserer Reihe „Ätherische Öle in der Aromatherapie“ dreht sich dieses Mal alles um die bekannte Heilpflanze Pfefferminz. Die Pfefferminze ist so bekannt, dass eine oberbayerische Gemeinde dieser Pflanze ein Museum widmet: das Pfefferminzmuseum Eichenau. Und Marius Müller Westernhagen rockt sich schon seit Jahren durch die Republik: „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz!“ Wir kennen den erfrischenden Geschmack dieser Heilpflanze von Zahnpasta, Kaugummis, Bonbons und einer feinen englischen Schokolade. Aber auch in beliebten Getränken wie Tee oder in Sommer-Cocktails, z. B. Mojito, genießen wir dieses Kraut. Seit dem 16. Jahrhundert gibt es eine Minzpflanze, die eine natürliche Schärfe mitbringt – daher der Name Pfeffer-minz. Mein Tipp für den Sommer: Pfefferminzhydrolat Hydrolate sind Abfallprodukte des Destillationsprozesses. Sie enthalten trotzdem alle Informationen der Pflanze. Das Hydrolat eignet sich zum Einsprühen bei Fahrradtouren oder zur Erfrischung bei anderen Sportarten. Es ist ein toller Begleiter unterwegs und auf der Reise und preiswert in Apotheken zu erwerben. Doch Vorsicht: keine Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern! Bleiben Sie Cool – auch wenn es heiß wird! Bettina Bothen, Aroma-Expertin und Krankenschwester Privates Dr. Marco Michels ist verheiratet und Vater von vier Kindern im Alter von elf bis 23 Jahren. Die Familie will mit ihm nach Emmerich ziehen. In der Freizeit stehen neben der Familie auch der Labrador Retriever sowie Handwerken an erster Stelle. Info Unsere Aroma-Expertin Bettina Bothen erreichen Sie telefonisch im Dienst unter 0281/104-2201. 25 „Bewegung ist Leben und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.“ Moshe Feldenkrais Die menschliche Entwicklung zeigt uns, wie treffend dieses Zitat ist: Vielseitige Bewegungserfahrungen und ausreichende Bewegungsreize sind unerlässlich für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder. Und für Erwachsene gilt das nicht minder: Gesundheit braucht Bewegung. Zu keiner Zeit in der Geschichte haben sich Menschen weniger bewegt, als in unserer hochindustri- www.gesundheitszentrum-wesel.de Unsere Tipps Bewegung im Haus der Gesundheit Hier sind Sie an der richtigen Adresse: Sie finden eine Vielzahl bewährter und neuer Kurse, die Ihnen Freude an der Bewegung und eine gute Körperwahrnehmung vermitteln werden. Kleine Gruppengrößen Wir arbeiten in kleinen Gruppen, was eine optimale Betreuung jedes Einzelnen gewährleistet. Unsere Kursleiter sind sehr gut ausgebildet und freuen sich, ihr Wissen an Sie weiterzugeben. Viele Kurse sind von den Krankenkassen anerkannt und werden bezuschusst. Rufen Sie an, wir freuen uns auf Sie! übergewichtige Teens ab 13 Jahren Auf die Plätze – fertig – fit: für Kinder von 7 bis 11 Jahren mit mangelnden Bewegungserfahrungen Kochen ist cool: Kochereignis für Kinder Neue Kurse für Erwachsene Fitness: XCO-Walking – der neue OutdoorWalking-Trend mit einem speziellen, hantelähnlichen XCO-Trainer Step Fit: das schwungvolle Ganzkörpertraining für Sie und Ihn mit StepBrettern. Aqua-Power und Aqua-Zumba: die neuen Fitness-Trends im Wasser Zumba Fitness: das dynamische TanzWorkout mit lateinamerikanischen Rhythmen Neue Kurse für die Kleinsten Fitness für die Kleinsten: Psychomotorische Frühförderung für Kinder von 1 bis 3 Jahren und Wassergewöhnung für Kinder ab 1 Jahr Kurse für übergewichtige Kinder Splash Fit: Aquafitness im Wasser für übergewichtige Teens ab 13 Jahren Go Fit: Bewegungsspiele und Fitness für 26 … für Wesel: Gesundheitszentrum pro homine im Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Öffnungszeiten Mo. - Do.: 8 - 20 Uhr Fr.: 8 - 18 Uhr Info und Anmeldung Tel: 0281/104-1200 [email protected] Entspannung: Achtsamkeitstraining und Meditation hilft, die Praxis der Achtsamkeit im Alltag umzusetzen Qigong für Menschen mit Behinderung Power-Yoga: die Verbindung von östlicher Spiritualität und westlicher Dynamik Yoga-Dance: eine Verbindung von Yoga, Tanz und Meditation Ganzheitliche Wellness-PartnerMassage: Grundlagen der Ganzkörpermassage Kurse für Senioren STOTT-Pilates für Senioren ist ein abwechslungsreiches Ganzkörper training mit Kleingeräten Fitnesstraining für Senioren verbessert Ausdauer und Kondition Sturzprävention hilft mit Bewegungsund Gleichgewichtstraining, Stürzen vorzubeugen Zumba Gold ist ein Fitness- und Koordinationstraining zu lateinamerikanischer Musik Gesund ernährt im Alter zeigt auf, wie man durch ausgewogene Ernährung Krankheiten vorbeugen kann alisierten Welt. Dabei ist Bewegung eines der Grundprinzipien unseres Lebens, die Körper und Geist überhaupt funktionsfähig halten. „Bewegte“ Menschen sind gesünder und können gesundheitliche Risiken und Belastungen in Beruf und Alltag besser bewältigen. Bleiben auch Sie am Ball – bringen Sie durch Bewegung mehr Lebensfreude und Gesundheit in Ihren Alltag – wir unterstützen Sie dabei! HAUS DE GESU N DH EI R T programm Kurspro1.KugHarsra lbjah mr 20m10 2. Halbjahr 20 12 Geburt und Baby Kinder und Jugendliche Erwachsene Senioren Persönlichke itsbildung Weitere Leist ungen der pro homi ne Mechtild Lacher-Lehmann … für Emmerich: Kurse für Erwachsene Entspannung: Hatha Yoga: ein Gesundheitskonzept für Körper, Geist und Seele, montags von 18.00 – 19.30 Uhr Oigong: eine Atem- und Bewegungs lehre aus dem alten China, montags von 16.30 - 17.30 Uhr Ritueller Kreistanz: Entspannung, Konzentration und Energie mit traditionellen Tänzen verschiedener Kulturen Europas. 1x monatlich, freitags Gesunder Schlaf und Feldenkrais: Das SOUNDER SLEEP SYSTEM™ ist eine höchst effektive Methode bei stressbedingten Gesundheitsstörungen. Es hilft z. B. beim Einschlafen und Wiedereinschlafen, um in der Nacht die nötige Ruhe und Erholung für den Tag zu finden. Workshop am Sonntag, 7. Oktober, 14 Uhr „Beweglich werden auf sanfte Art“ – so lässt sich kurz die Feldenkrais-Methode beschreiben. Nachteilige Bewegungsmuster werden gelöst und neue Bewegungsalternativen aufgezeigt. Ziel ist es, körperliche Beschwerden zu lindern sowie geistige und körperliche Frische bis ins hohe Alter zu erhalten. Workshop am Sonntag, 7. Oktober, 10 Uhr Fitness Rückenfitness: donnerstags, 18 Uhr ganzheitliches Fitnesstraining: mittwochs, 18.00 Uhr Besonders zu empfehlen sind unsere Kurse im komfortablen Bewegungsbad: Mit Wassergymnastik oder Aquafitness können Sie in kleinen Gruppen effektiv und gelenkschonend Ihre Beweglichkeit und Fitness trainieren – und das zu fetziger Musik, dienstags und mitwochs! Nordic Walking: samstags, 11 Uhr Neu: Uns gibt es jetzt auch im Internet unter www.gesundheitszentrum-emmerich.de Gesundheitszentrum pro homine Emmerich Fährstraße 4, 46446 Emmerich Tel.: 02822/6969478 [email protected] Öffnungszeiten mittwochs: nach Vereinbarung Info und Anmeldung auch über Wesel möglich: Tel: 0281/104-1200 27 wir: Kompakt Abschied: Geschäftsführer Heinrich Schnieders überreichte Hildegard Wendt einen Blumenstrauß, von ihren Kollegen bekam sie eine schmucke Gartenbank. „Urgestein“ im (Un-)Ruhestand Viele Kolleginnen und Kollegen waren gekommen, um Danke und Adieu zu sagen und gute Wünsche zu überbringen. Mit Hildegard Wendt wurde im März ein „Urgestein“ des Marien-Hospitals in den (Un-)Ruhestand verabschiedet. Sie war dort über 35 Jahre tätig, nach den Worten von Geschäftsführer Heinrich Schnieders „eine halbe Ewigkeit“. Er betonte, die gelernte Heilpädagogin habe wesentlichen Anteil am Aufbau der Frühförderstelle gehabt, die sich zu einer Institution entwickelt habe. Die Einrichtung bietet Familien, die ein entwicklungsverzögertes, behindertes oder von Behinderung bedrohtes Kind haben, professionelle Hilfe. Hildegard Wendt leitete die Frühförderstelle bis Ende 1993. Ihr Nachfolger Ulrich Knüwer zählte in launiger Runde einige Eigenschaften auf, die Hildegard Wendt auszeichnen: Ihr ist vor Arbeit nicht bange („sie hat sie eher noch zu sich herangeholt“), sie kann mehrere Dinge gleichzeitig tun (telefonieren, schreiben, ein Gespräch führen), leidet unter „periodischem Aufräumwahn“ und hat ein enormes Lauftempo. Sein Fazit: „Hildegard Wendt hat Tolles geleistet und das Leben innerhalb der Frühförderstelle geprägt.“ In weiteren Beiträgen wurde hervorgehoben, dass 28 Hildegard Wendt sich mit Leib und Seele den schwerkranken Kindern und deren Familien gewidmet habe. Alle waren sich einig: Sie hinterlässt eine große Lücke. Ehrenamtlich geht’s weiter Und doch ist sie noch da: Hildegard Wendt arbeitet weiterhin ehrenamtlich für das Palliativzimmer in der Kinderklinik und für die Gruppe „Lichtblicke“, die trauernde Eltern nach dem Verlust eines Kindes betreut. Wer sie kennt, weiß, dass sie das mit vollem Einsatz tut. Ihr Sitzfleisch ist schwach ausgeprägt, sie kann es sich aber jetzt im Rentenalter antrainieren: Aus dem Kollegenkreis bekam sie zum Abschied eine schöne hölzerne Bank für den heimischen Garten geschenkt. Und für den Partykeller gab es eine Bildertafel, die das Team mit selbstgemachten kleinen Kunstwerken bestückt hatte. GHg Ein Herz für die kardiologische Rehabilitation Familiäre Atmosphäre, interessierte Besucher, informative Gespräche: Dies kennzeichnete den Tag der offenen Tür, den die Ambulante kardiologische Rehabilitation anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens am 28. April im Signalhaus an der Schillstraße in Wesel veranstaltete. Vor allem viele ehemalige Patienten nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch. Manche brachten sogar Blumensträuße mit, um dem Team zu gratulieren. Die Vorträge von Dr. Jörg Klein und Dr. Gabriela Martosuwito zu den Themen Herzschwäche, Bluthochdruck und „Bewegen bringt Segen“ waren gut besucht, ebenso die „Gesundheitsstraße“, wo das HerzinfarktRisiko gecheckt und Werte gemessen wurden (Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin). Auch die weiteren Angebote zum Tag der offenen Tür stießen auf reges Interesse: Ernährungstipps und Kostproben, Bewegungsangebote, Nichtrauchertipps, Herz-Druckmassage und Entspannung im Alltag. Ein Vertreter der Deutschen Herzstiftung freute sich über gute Resonanz am Infostand. Fazit: Der Ambulanten kardiologischen Reha ist es gelungen, die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen und in Einzelgesprächen mit vielen Besuchern nachhaltig über die Herzgesundheit zu informieren. GHg wir: Gesundheit & Medizin Ein Jubiläumssymposium am Samstag, 25. August, 9 bis 17 Uhr, im Preußen-Museum Wesel bildet den medizinisch-wissenschaftlichen Höhepunkt des Jubiläums der Pädiatrie. Programmfolge: 9.15 Uhr Begrüßung/ Historischer Rückblick Prof. Dr. Monika Gappa, Wesel 9.30 Uhr Autismusspektrumstörungen Prof. Dr. Michele Noterdaeme, Augsburg 10.15 Uhr Pädiatrische Gastroenterologie als Schnittstelle: Das Spektrum kindlicher Bauchschmerzen Dr. Rüdiger Kardorff, Wesel 50 Jahre Kaffee 11.30 Uhr Die moderate Frühgeburt – ein unterschätztes Problem? Dr. Mark Dzietko, Universitätsklinik Essen Chefärztin Prof. Dr. Monika Gappa Pädiatrie am Marien-Hospital Am Eingang grüßt der kleine Prinz: Er ist Sympathieträger der Klinik für Kinderund Jugendmedizin am Marien-Hospital. Die Abteilung feiert 2012 ihr 50-jähriges Bestehen. Hier werden Früh- und Neugeborene, Säuglinge sowie Kinder und Jugendliche mit akuten und chronischen Erkrankungen jeder Art behandelt. In der Kinderklinik ist Platz für 60 Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern. Pro Jahr werden fast 3000 junge Patienten stationär und 6000 ambulant behandelt. Über die allgemeine Kinderheilkunde hinaus hat sich die überregional tätige Klinik, in der 15 Ärzte und weitere Experten arbeiten, auf Fachgebiete spezialisiert. Als Zentrum für Kinder und Jugendliche arbeitet die Klinik Hand in Hand mit den ambulanten Einrichtungen des Marien-Hospitals: dem Sozialpädiatrischen Zentrum, der Interdisziplinären Frühförderstelle und der Kinder- und Jugendpsychiatrie unter Leitung von Chefarzt Dr. Ullrich Raupp. Ein kurzer Blick in die Geschichte: Nach der Zerstörung des Marien-Hospitals wurde 1945 im Ausweichkrankenhaus in Wesel-Obrighoven eine kleine Kinderstation eingerichtet und sechs Jahre später wieder in die Stadt verlegt. Die medizinische Betreuung der Kinder lag von 1946 bis 1962 in den Händen von Belegärztin Dr. Irmgard Schmitz. Am 15. November 1962 übernahm Dr. Heribert Pauly als Chefarzt und erster angestellter Kinderarzt des Marien-Hospitals die Leitung der neu eröffneten Kinderabteilung. Seine Nachfolge trat 1988 Prof. Dr. Dietrich Berdel an. Seit Januar 2009 leitet Chefärztin Prof. Dr. Monika Gappa die Klinik. Kinderfest Anlässlich des Jubiläums fand im Juni ein buntes Kinderfest statt. Das Siegermotiv eines Kinder-Malwettbewerbs zum Thema „Clown“ schmückt eine Sonderabfüllung der Hamminkelner Obstkelterei van Nahmen, die in den Weseler Edeka-Märkten Komp verkauft wird. Der Erlös ist für die Kinderklinik bestimmt. GHg 12.15 Uhr Kinderorthopädische Aspekte der Betreuung schwerstmehrfachbehinderter Kinder Dr. Ulrich Hafkemeyer, Coesfeld 13.00 Uhr Palliativmedizin – ein Fallbeispiel Felicitas Hermsen, Wesel 13.30 Uhr Update Kindertraumatologie Dr. Levent Özokyay, Wesel Mittagsimbiss und Führung Preußen-Museum 15.15 Uhr Neue Therapien: Ist CF heilbar? Prof. Dr. Manfred Ballmann, Bochum 15.45 Uhr Neue Lungenfunktion für CF Dr. Susanne Fuchs, Wesel 16.00 Uhr GINI - eine Erfolgsgeschichte aus Wesel Dr. Andrea von Berg, Wesel 16.30 Uhr Nahrungsmittelallergien: Welches Vorgehen ist sinnvoll? Dr. Lars Lange, Bonn 29 wir: Kompakt Pastor Seesing aus Kuratorium verabschiedet Paul Seesing hat einmal gesagt, im Kuratorium der Stiftung St. Willibrordus-Spital Emmerich könne der Pastor bleiben, bis er 170 ist. So gesehen kam die Feierstunde zu seiner Verabschiedung aus dem Gremium im Januar 2012 viel zu früh. Krankenhaus-Geschäftsführer Heinrich Schnieders wertete das Zitat als Beweis dafür, dass Pastor Seesing die Arbeit im Kuratorium der Stiftung stets gerne gemacht hat. Fast 40 Jahre lang bestimmte er die Geschicke des Emmericher Krankenhauses wesentlich mit, davon 36 Jahre als Kuratoriumsvorsitzender. „Ich behaupte: Das wird nach Ihnen keiner mehr schaffen. Insofern ist es richtig, Sie heute im vergleichsweise jugendlichen Alter von 78 Jahren zu verabschieden“, sagte Geschäftsführer Schnieders vor geladenen Gästen in der Senioreneinrichtung St. Augustinus. Dort moderierte Pfarrer Karsten Wei- 30 disch, Nachfolger Seesings als Kuratoriums-Vorsitzender, die Feierstunde. Geschäftsführer Schnieders dankte Pastor Seesing für dessen „engagierten ehrenamtlich Einsatz“. Er charakterisierte ihn so: „Sie sind uneitel, geradlinig, verlässlich und sagen, was Sie denken. Sie sind kein Taktierer, sondern eine Kämpfernatur, die auch einem Streit nicht aus dem Weg geht, wenn er der Sache dient.“ Die Entschlussfreudigkeit von Pastor Seesing habe ihm geholfen, seinerzeit „gegen zum Teil erhebliche Widerstände die notwendigen und zum Teil einschneidenden Entscheidungen zu treffen, um das Emmericher Krankenhaus zu retten“, betonte Schnieders. Er dankte Seesing: „Sie haben mich in unseren zehn gemeinsamen Jahren immer KraftBalanceTraining Sturzprävention im Willikensoord moralisch unterstützt.“ Stefan Sühling, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Holding pro homine, dankte Seesing für dessen „Hirtendienst“ als Pastor und dass er auch den Mitarbeitern des Krankenhauses stets ein „wohlwollendes Geleit“ gegeben habe. Bildband mit Fotos aus 40 Jahren Ärztlicher Direktor Dr. Joachim van Alst und Pflegedienstleiterin Claudia Beckmann überreichten Seesing im Namen der Ärzte und Pfleger den Bildband „Pfarrer Seesing und sein St. Willibrord-Spital“, das Fotos aus 40 Jahren vereint. Pastor Seesing selbst bekannte: „Ich habe gar nicht mit einer solchen Festlichkeit gerechnet, aber es gefällt mir.“ In einem kurzen Rückblick erinnerte er an eine Reise von Kuratoriums-Mitgliedern in einem zugigen, klapprigen Flugzeug nach Kiel, der Wirkungsstätte von Prof. Holland, ehe dieser nach Emmerich wechselte. Den „Weselanern und Weselern“ dankte er, dass sie das Emmericher Krankenhaus gerettet hätten, allen voran Geschäftsführer Schnieders. Dieser gab anschließend bekannt, dass sich ein Wunsch Seesings erfüllen werde: Für die Kapelle von Willikensoord wurde eine Orgel in Auftrag gegeben. GHg Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ wurde Ende 2011 im Rahmen des Konzeptes zur Sturzvorbeugung in der Emmericher Senioreneinrichtung Willikensoord ein neues Projekt eingeführt: das Kraft-BalanceTraining. In das Programm der wöchentlichen Gymnastikrunde „Halt dich fit“ wurden spezielle Übungen zur Stärkung von Körperkraft und Koordinationsfähigkeit der Bewohner integriert, die helfen sollen, Stürze zu vermeiden. Laut AOK erleidet etwa jeder zweite Bewohner einer Senioreneinrichtung einen Sturz pro Jahr. Die schwerwiegendste Folge ist ein Knochenbruch, meist im Bereich der Hüfte. Dazu kommt es in etwa fünf Prozent der Fälle. Die meisten Stürze bleiben glücklicherweise ohne gravierende körperliche Auswirkungen. Das bedeutet nicht, dass ein alter Mensch nach einen Sturz beim Laufen und bei anderen Bewegungsabläufen seine alte Sicherheit wiedererlangt. Als psychische Folge von Stürzen treten häufig Ängste auf: Die Betroffenen verlieren das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit, bewegen sich weniger, was die Bewegungsfähigkeit noch weiter einschränkt – ein Teufelskreis, der Selbstständigkeit und Lebensqualität erheblich einschränkt. Gezieltes Training wirkt Beim Kraft-Balance-Training werden neben aktivierenden, einfachen gymnastischen Übungen auch Kraft übungen mit Gewichten sowie Gleichgewichtsübungen im Sitzen und Stehen durchgeführt. Zwei Mitarbeiterinnen der Seniorenbetreuung im Willikensoord haben an einer Fortbildung teilgenom- men und wurden als Übungsleiterinnen geschult. Vom Haus wurden verschiedene neue Materialien wie Hanteln und Gewichtsmanschetten angeschafft. Um das Training abwechslungsreich zu gestalten, werden zudem Overbälle, Therabänder und ein großes Schwungtuch eingesetzt. Auch Rollstuhlfahrer machen mit Im Willikensoord gibt es derzeit zwei Gymnastikgruppen, in denen sich zehn bis zwölf Teilnehmer jeweils dienstags und donnerstags zum Kraft-BalanceTraining treffen. Nicht nur mobile Bewohner machen mit, sondern auch Rollstuhlfahrer, da sie sich oft noch mit Hilfe der Beine fortbewegen können. Eine Übungsstunde dauert 45 bis 60 Minuten, wobei der Anteil des KraftBalance-Trainings je nach Tagesform der Teilnehmer bei ca. 20 Minuten liegt. Daneben werden einfache gymnastische Übungen, Sitztänze sowie kleine Gedächtnisübungen eingestreut. Erste Erfolge Erste Trainingserfolge haben sich schon eingestellt: Bei den Kraftübungen sind Fortschritte bei Ausdauer und Belastbarkeit spürbar. Auch das Balancegefühl konnte verbessert werden. Die Teilnehmer fühlen sich sicherer beim Gehen und Stehen, beim Aufstehen und Hinsetzen. Sie sind stolz auf ihre Leistungen. Und nicht zuletzt spricht die Statistik Bände: In den ersten sechs Monaten nach Einführung des KraftBalance-Trainings konnten die Anzahl der Stürze im Willikensoord sowie die daraus resultierenden gesundheitlichen Einschränkungen deutlich reduziert werden. Ursula Geerlings 31 wir: Betriebliche Gesundheitsförderung firmenfitness-Beratungsstelle firmenfitness – jetzt auch für Holding-Mitarbeiter! pro homine Pro homine firmenfitness hat eine Beratungsstelle für Unternehmen eröffnet. Nutzen können sie Beschäftigte mit psychosozialen Belastungen. Ab jetzt auch die Mitarbeiter der Holding pro homine! Pro homine firmenfitness ist ein Dienstleistungsangebot der Holding für Betriebliche Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement. Wir stärken Gesundheit am Arbeitsplatz! Und was ist Gesundheit? „… so etwas wie ein Energieträger. Die körperliche Leistungsfähigkeit ist die Grundsubstanz. Aber das Ganze muss gesteuert werden. Und das macht die Psyche.“ Prof. Holger Pfaff, Arbeitsforscher und Professor für Medizinische Soziologie an der Universität Köln, sagt mit diesen einfachen Worten, um was es geht: Stärkung von Körper und Geist! 32 Leben und arbeiten im Gleichgewicht Günstige betriebliche Rahmenbedingungen für eine gelungene WorkLife-Balance, gesundheitsförderliche Angebote während und nach der Arbeit sowie Unterstützung bei psychischen Belastungen sind ein kleiner Ausschnitt möglicher Maßnahmen, die – vom Arbeitgeber angeboten – die Gesundheit der Mitarbeiter fördern. Bei den Aufträgen für firmenfitness rückt die psychische Gesundheit immer stärker in den Vordergrund, denn: Psychische Belastungen verursachen mittlerweile jeden achten Krankheitstag. Im Jahr 2010 machten sie zwölf Prozent aller Fehltage bei den beschäftigten Pflichtmitgliedern der Betriebskrankenkassen aus. Die Techniker Krankenkasse stellt fest, dass die Fehlzeiten wegen psychischer Belastungen im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent gestiegen sind. Firmenfitness hat auf die gestiegene Nachfrage nach Unterstützung mit der Einrichtung einer Beratungsstelle reagiert, die dem Bedarf nach psychosozialer Begleitung von Beschäftigten Rechnung trägt. Diese Beratungsstelle kann nun auch von Mitarbeitern der Holding in Anspruch genommen werden! Die Beratungsstelle Die Beratungsstelle bietet externe, professionelle Unterstützung für Beschäftigte bei privaten und beruflichen Belastungen und stärkt die persönlichen psychischen Gesundheitsressourcen. Themen, die in der Beratungsstelle bearbeitet werden können, sind z. B. Arbeitsstress, Erschöpfungsgefühle, Leistungseinbußen, Konflikte am Arbeitsplatz oder zu Hause, Beziehungsprobleme, persönliche Krisen, Depressionen und Ängste. Die Beratungsstelle ist über eine eigene Telefonnummer zu Wenn Sie als Mitarbeiter der Holding mehr Informationen über die Arbeit der Beratungsstelle oder wenn Sie einen Termin wünschen, wenden Sie sich an: erreichen. Hierüber wird die Terminvergabe organisiert. Beratungstelefon: 104-1263 firmenfitness-Beratungsstelle Telefon 0281 / 104-1263 Oder schicken Sie eine E-Mail an: [email protected] Der Beratungs prozess gliedert sich in vier Phasen: Das Ziel Das Ziel der Beratungstätigkeit ist die Erhaltung und Förderung der psychischen Gesundheit sowie der Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten. Der Auftraggeber Grundlage für den Beratungsprozess ist eine vertragliche Rahmenvereinbarung mit dem Arbeitgeber. Diesen Vertrag gibt es nun auch für den Krankenhausverbund. Die Beratungsstelle ist ein erweitertes Angebot an Mitarbeiter der Holding zur bereits bestehenden Unterstützung durch die Klinikpsychologen. >> Der Beratungsort ist in der Regel das Haus der Gesundheit in Wesel oder die Fährstraße 4 in Emmerich. >> Der Auftraggeber erhält keine Informationen über die Personen, die die Beratungsstelle nutzen. >> Ein neutraler Wirtschaftsprüfer prüft jährlich die Beratungsstelle hinsichtlich der Anzahl der Beratungsprozesse und -einheiten. Der Beratungsprozess Experten sind ärztliche und psychologische Psychotherapeuten, Psychiater, Supervisoren und Suchtberater. Ein weit gefächertes Netzwerk von Partnern schafft für weitere Fragestellungen (Schulden, Beziehungsprobleme, Angehörigenbetreuung usw.) Unterstützungsmöglichkeiten. Der Beratungsprozess wird durch Experten von pro homine firmenfitness durchgeführt. Der gesamte Prozess unterliegt gegenüber dem Arbeitgeber der Schweigepflicht. Der Prozess beginnt mit der Kontaktaufnahme durch den Beschäftigten. Die Einladung zum Erstgespräch erfolgt innerhalb einer Woche nach Kontaktaufnahme. Phase 1: Clearing In einem ersten Klärungsgespräch besprechen Berater und Mitarbeiter das persönliche Anliegen und verabreden das weitere Vorgehen. Hier geht es zum Beispiel darum, ob und welche Experten in die Beratung mit einbezogen werden. Je nach Zielsetzung und Anliegen können dies Experten aus den Bereichen Medizin, Psychologie oder Supervision sein. Phase 2: Beratung Diese Phase nach dem Klärungsgespräch dauert in der Regel fünf Sitzungen. In der letzten Sitzung bewerten Berater und Mitarbeiter gemeinsam, ob und wie sich die Situation verändert hat. In den meisten Fällen ist bereits eine Veränderung eingetreten und der Mitarbeiter hat Antworten auf seine Fragen und Probleme gefunden. Unsere Vorbereitungsgruppe beim ersten Treffen. Noch haben alle ein gelassenes Lächeln auf Lager, denn sie wissen (noch) nicht, was sie tun. Willibrord-Gruppe beim Promenadenlauf Im Juni fand zum dritten Mal unser firmenfitness Promenadenlauf statt, wo wir die 1000 Teilnehmer-Marke locker geknackt haben. Darunter liefen auch die eigenen Mitarbeiten der pro homine mit. Eine Willibrord-Gruppe wurde in diesem Jahr von uns individuell betreut und hat sich in den Wochen zuvor zu kleinen Profiläufern entwickelt. Mit einem umfangreichen Programm von medizinischen Check-up‘s, Leistungsdiagnostiken bis hin zum Laufseminar sowie Stabilisationstraining und Ernährungsberatung haben wir dieses Jahr unsere eigenen Mitarbeiter auf den firmenfitness Promenadenlauf vorbereitet. Ein weiteres kleines Highlight war die Anprobe der neuen Laufschuhe, die in dem Paket mit enthalten waren. Hier ein paar Schnappschüsse. Phase 3: Vermittlung Benötigt ein Mitarbeiter mehr Unterstützung, als firmenfitness bieten kann, bespricht der Berater mit dem Beschäftigten weitere Schritte. In diesem Fall stellt er dem Klienten Informationen über geeignete fachliche Stellen zur Verfügung oder bahnt nach Ermessen und Vereinbarung die Überleitung des Beratungsprozesses persönlich an. Diese Leistungen werden nicht mehr vom Arbeitgeber finanziert. Der Kollege zwischen Dr. Heike van Kronenberg (r.) und Dr. Ilka Böhning hat es mit dem Training wohl ein bisschen übertrieben! So sollte es unseren Mitarbeitern natürlich nicht ergehen. Phase 4: Abschluss Der Beratungsprozess endet mit dem Abschlussgespräch. Hier wird gemeinsam eine schriftliche Auswertung vorgenommen. Eine einfache Form der Evaluation des Beratungsprozesses wird durchgeführt. BK Mit den neuen Schuhen wurde der Promenadenlauf für die Vorbereitungsgruppe fast zum „Selbstläufer“. 33 wir: Senioren Tolle Show bewies viel Taktgefühl Mit mohnroten Spitzenhandschuhen, Federboa, schicken Hüten, verruchtem schwarzem Rock und kreisenden Hüften kamen die „3 Damen mit M“ aus Bocholt ins Agnes-Heim nach Rees Die große Bühne mit roten Wolkenvorhängen vor langer weißer Gardine und das professionell beleuchtete Grammophon auf einem Sockel wirkten schon vor der Show authentisch und machten neugierig auf das, was da wohl kommen mochte. Als dann endlich erste Klavierakkorde durch die Cafeteria hallten, war allen Bewohnern, Angehörigen und Ehrenamtlichen klar, dass hier Großes zu erwarten war: Pianist Harald Schollmeyer, der schon beim Musical „StarlightExpress“ mitgewirkt hatte, spielte auf dem Klavier einfühlsam, „Heut´ liegt was in der Luft“. Die drei Damen verzauberten mit ihren faszinierenden Stimmen das Publikum und rührten die Herzen an. Der Funke sprang bereits nach wenigen Takten über. Viele Zuhörer bewiesen Textsicherheit bei Refrain und Strophen, andere klatschten im Takt und ließen die Pantoffelspitzen wippen. 34 Berliner Schlager Enthusiastischer Applaus Mit Berliner Schlagern der 20er und 30er Jahre, darunter „Pack die Badehose ein“, „Schenk mir doch ein kleines bisschen Liebe“ und „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“ wussten die „3 Damen mit M“, Anna Matuszewka, Martina Meinen und Christa Moseler, zu begeistern. Nicht nur Ohrwürmer wie „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ waren mitreißend, auch gelungenes Entertainment kam bei allen gut an: Anna Matuszewka kramte in einem alten Koffer nach passender Kleidung zum Ausgehen und beschwerte sich entrüstet: „Benjamin, ich hab nichts anzuzieh’n.“ Martina Meinen stellte das altersmüde Grammophon an und sang zur Freude der Zuhörer immer dem Tempo angepasst mit, auch als die Töne wegen abgedrehter Kurbel viel zu langsam oder durch übereifriges Drehen viel zu schnell erklangen. „Der Onkel Doktor hat gesagt, ich darf nicht küssen“, war dabei ein Schmaus für Ohren, Augen und Lachmuskeln. Die Damen, die bereits mit einem Preis der Bocholter Kleinkunstbühne ausgezeichnet wurden, ließen mit ihrem Repertoire die gute alte Schlagerzeit im Agnes-Heim aufleben und sorgten für kurzweilige, amüsante und unterhaltsame Stunden. Zum Dank blickten sie in viele leuchtende Augen und erhielten enthusiastischen Applaus. Das 90-minütige Programm wurde durch den Verkauf von Kuchenspenden der Ehrenamtler finanziert. Leni Bungert, einst Chefin im Agnes-Heim, hatte vor Jahren die Idee, in der hauseigenen Cafeteria süße Spenden zu verkaufen und den Erlös den Bewohnern zugute kommen zu lassen. Bis heute finden sich immer wieder fleißige Kuchenbäckerinnen, die diese Idee unterstützen. An dieser Stelle noch einmal: Herzlichen Dank! Andrea Hochstrat Bewohnerinnen der Senioreneinrichtung St. Elisabeth stricken fürs Friedensdorf Bisher keine Männer Voline Becker (l.) bei der Spendenübergabe an eine Mitarbeiterin des Friedensdorfs. Seit nunmehr 22 Jahren gibt es sie, unsere kreative Handarbeitsgruppe. Das verdanken wir unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterin Voline Becker. Ehemals im alten Krankenhaus in Spellen selbst in Pflege und Betreuung tätig, wechselte sie nach ihrem Ausscheiden aus dem Beruf nahtlos ins Ehrenamt. Weil sie von Haus aus sehr aktiv und kreativ ist, gründete sie die erste Handarbeitsgruppe, damals im St. Elisabeth-Altenheim Spellen. Bis heute existiert diese Gruppe in Fortsetzung in unserer Einrichtung. Und sie ist noch immer ein Erfolgsmodell! Kinder aus Kriegsgebieten Die neueste Idee heißt: Stricken für das Friedensdorf International. In der Oberhausener Einrichtung werden körperlich verletzte und traumatisierte Kinder und Jugendliche betreut, die aus Ländern kommen, in denen Krieg und Terror herrschen. Sie erhalten im Friedensdorf medizinische Versorgung und Betreuung sowie Hilfe zur Selbsthilfe, die es ihnen ermöglichen, später in ihre Heimat zurückzukehren. Da auch immer Kleidung benötigt wird, entstand die Idee, die selbst gestrickten Sachen aus unserer Handarbeitsgruppe ins Friedensdorf zu bringen. Von dort aus werden Hilfsgüter auch an Projekte und Partnerorganisationen in der ganzen Welt weitergeleitet. Schals, Stulpen, Socken Seit einigen Monaten nun stricken die Seniorinnen mit viel Freude für das Friedensdorf. Schals, Mützen, Handschuhe, Stulpen und Socken finden dort großen Anklang. Im Januar 2012 fuhren Frau Becker und Frau Dickmann, Sozialarbeiterin in St. Elisabeth, zum ersten Mal ins Friedensdorf und brachten den Kindern eine ganze Menge schöner und praktischer Stricksachen mit. Seitdem sind unsere Bewohnerinnen kaum noch zu bremsen! Für die nötige Entspannung zwischendurch ist auch gesorgt. Da Voline Becker eine waschechte Ostfriesin ist, gibt es regelmäßig einen zünftigen Nachmittag mit Gebäck, original Ostfriesentee, Kluntjes und Sahne – aber bitte bloß nicht umrühren! Viele unserer Bewohnerinnen haben sich schon in jungen Jahren gern mit Handarbeiten beschäftigt. Oft war es früher für die Frauen auch notwendig, Kleidungsstücke selbst herzustellen oder auszubessern. Für Andere war und ist es ein schönes Hobby, Zeit mit Stricken, Sticken, Häkeln, Schneidern und das darf nicht fehlen – „Schnacken” zu verbringen. Die Handarbeitsgruppe ist ein geselliger Treffpunkt für interessierte Bewohnerinnen. Männer gab und gibt es bisher keine, aber was nicht ist, kann ja noch werden! Im Angebot sind ganz unterschiedliche Tätigkeiten, so z. B. das Weben von kleinen Teppichen, die u. a. als Badteppiche benutzt werden können. Es werden Socken und Schals gestrickt, Einkaufsnetze gehäkelt, schöne Seidentücher bemalt, Decken und Taschen mit Blaudruck verschönert. Demente Bewohner einbezogen Auch demente Bewohner sind mit kleinen Aufgaben betraut, die speziell auf ihre Fähigkeiten zugeschnitten sind. Sie wickeln Wolle, stellen kleine flauschige Wollbälle her, die von Voline Becker zu langen Schlangen verarbeitet werden. Als Türvorleger schützen sie dann vor Zugluft. Wolle und Wollreste werden häufig von Angehörigen mitgebracht. Wir kaufen aber auch Material für die Gruppe gezielt ein, z. B. qualitativ gute Wolle für Socken, die auch gern mal von Angehörigen gekauft werden. „Wir:“ freuen uns, dass Voline Becker seit vielen Jahren ehrenamtlich in unserer Senioreneinrichtung tätig ist und wünschen ihr und unseren Bewohnern auch weiterhin viel Spaß und Freude miteinander beim gemeinsamen Hobby. Alles Gute weiterhin und “Moin, Moin” (wie der Ostfriese sagt)! Dorothea Waggeling 35 wir: pro homine Hygieneabteilung der pro homine startet Pilotprojekt, um Zahl der im Krankenhaus erworbenen Infektionen zu senken Hände konsequent desinfizieren Händedesinfektion ist eines der Basisthemen bezogen auf die Hygiene in Gesundheitseinrichtungen. Jeder Mitarbeiter weiß darum, hat es auch in der Ausbildung gelernt, aber Fakt ist: Es schleichen sich immer wieder Fehler ein, besonders im Erkennen der Indikatoren zur Händedesinfektion. Das Marien-Hospital Wesel und das St. Willibrord-Spital Emmerich nehmen deshalb alljährlich an der Aktion „Saubere Hände“ der Weltgesundheitsorganisation WHO teil. Aber: Dazu gehört mehr, als einmal pro Jahr die in den Krankenhäusern installierten Spender für Hände-Desinfektionsmittel aufzulisten und den Verbrauch der Desinfektionsmittel zu kontrollieren. „30 Sekunden können Leben retten“ Schon im Jahr 1847 führte Ignaz-Phillip Semmelweis an einem Gebärhaus in Wien eine pflichtweise Waschung der Hände mit Chlorkalk beziehungsweise Chlorwasser ein und senkte dadurch die Muttersterblichkeitsrate drastisch. Im Jahr 2012 müssen wir uns leider immer noch mit folgenden Zahlen auseinandersetzen: Pro Jahr treten in Deutschland 400.000 bis 700.000 nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Infektionen auf. Davon verlaufen 10.000 bis 30.000 tödlich. Die Zahl 36 der vermeidbaren Fälle wird in der Fachliteratur mit 20 bis 30 Prozent angegeben. Wenn man bedenkt, dass die meisten Mikroorganismen über die Hände von Krankenhausmitarbeitern übertragen werden, bekommt der Satz „30 Sekunden können Leben retten“ (denn länger dauert eine hygienische Händedesinfektion nicht) einen sich selbst erklärenden Sinn. Arbeitsgruppe ab Sommer 2012 Katja van Ackeren, Mitarbeiterin der zentralen Hygieneabteilung der pro homine, möchte mit der Gründung einer variablen Arbeitsgruppe das Problem angehen, die Indikatoren zur Händedesinfektion richtig zu erkennen. Sie wird hierzu im Rahmen ihrer Fachweiterbildung im Sommer 2012 ein Pilotprojekt starten. Dieses Projekt ist zukünftig für alle Fachbereiche geplant, gestartet wird im St. Willibrord-Spital mit der internistischen Station 5C. Mitglieder der Arbeitsgruppe werden Mitarbeiter der jeweiligen Station, eine Mitarbeiterin der Praxisanleitung, ein hygienebeauftragter Arzt und Katja van Ackeren als Projektleiterin sein. Das Ziel des Projektes ist neben Motivation und Schulung das Erstellen von Schulungsmaterialien (Kasuistiken) zu allen Arbeitssituationen in der jeweiligen Abteilung. Motivieren und schulen Katja van Ackeren erklärt ihre Motivation so: „Ich habe mich gezielt für dieses Projekt entschieden, weil ich der Meinung bin, die Mitarbeiter einer Hygieneabteilung sollten in der von ihnen betreuten Einrichtung einen möglichst großen Einfluss darauf nehmen, wie verantwortungsbewusst mit der Händehygiene umgegangen wird. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine verbesserte Compliance der Händedesinfektion zu einer deutlichen Reduktion von nosokomialen Infektionen geführt Unter UV-Licht wird offenbar, ob die Hände hat. Ich möchte motivieren, schulen richtig desinfiziert sind: Katja van Ackeren und baue auf den Wunsch unserer von der Hygieneabteilung (l.) mit Claudia Mitarbeiter, eigenverantwortlich und professionell zu arbeiten.“ Beckmann, Pflegedienstleiterin im Angelika Schulz St. Willibrord-Spital Emmerich. Fehlerquellen auf der Spur Krankenhäuser der pro homine setzen auf System zur Meldung kritischer Situationen – mit Erfolg Anfang des Jahres wurde im MarienHospital Wesel und im St. WillibrordSpital Emmerich-Rees ein System zur Meldung von Beinahe-Fehlern eingeführt (CIRS = Critical Incident Reporting System). Das System ist vor allem aus der Luftfahrt bekannt, wo es bereits vor Jahren für Piloten entwickelt wurde. Seit einigen Jahren wird es auch vermehrt in Krankenhäusern angewendet, um Schäden vorzubeugen und die Patientensicherheit zu erhöhen. Es geht darum, aus Fehlern, kritischen Situationen und Zwischenfällen zu lernen, um andere Mitarbeiter für mögliche Gefahrensituationen zu sensibilisieren und die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass ähnliche Situationen in Zukunft auftreten. Fehler sind in einem so komplex organisierten Betrieb wie einem Krankenhaus, in dem Menschen agieren, nicht vermeidbar. Sie können überall vorkommen – etwa in der Organisation, in den Abläufen, bei Medikation, Diagnostik und Behandlung oder der Dokumentation – und entstehen oft an sogenannten „Schnittstellen“. Durch das Sammeln von Informationen über Beinahe-Zwischenfälle werden Erkenntnisse für Korrekturen gewonnen und die Sicherheitskultur verbessert. Voraussetzung für die Einführung des CIRS-Systems sind eine Vertrauens- und Sicherheitskultur sowie Freiwilligkeit und partnerschaftliches Vorgehen. CIRS als vorbeugendes Instrument ist abzugrenzen vom „Fehlermanagement“, bei dem es um Fehler geht, die bereits passiert sind. Die CIRS-Meldungen erfolgen anonym über ein Online-Formular im Intranet, die Vertraulichkeit wird gewährleistet. Die QM-Abteilung erhält die Meldungen, sichtet und katalogisiert sie. In beiden Krankenhäusern gibt es ein so genanntes „CIRS-Team“ aus pflegerischen und ärztlichen Mitarbeitern, Vertretern der Mitarbeiter-Vertretung (MAV) und des QM. Diese Teams treffen sich je nach Zahl der Meldungen alle zwei bis drei Monate, besprechen und bewerten die CIRS-Fälle, geben Empfehlungen für Verbesserungen heraus bzw. initiieren weitere Recherchen, falls erforderlich. Die Meldungen und evtl. Ergebnisse werden regelmäßig im Intranet veröffentlicht sowie jährlich im Rahmen unseres QM-Systems vom Lenkungsausschuss bewertet. >> V erbrühungsgefahr durch zu hohen Standort des Teewasserbehälters >> Verletzungsgefahr durch zu schnell schließende Aufzugstür >> zu hohe Heparin-Dosierung durch uneinheitliche Mischung von Lösungen >> Sturzgefahr durch rutschenden Teppich in Kinderspielecke >> Abriss von „Patienten-Aufrichtern“ (Handgriff) S R I In den ersten Monaten seit der Einführung sind etwa 20 Meldungen eingegangen, z. B.: >> Medikamentenverwechslung der Apotheke und unzureichende Lagerung >> verspätet durchgeführte Isolierung bei verzögerter (automatisierter) Weitergabe der Meldung eines bekannten MRSA-Trägers bei Aufnahme >> Brandgefahr durch falsch abgestellten Dekor-Gegenstand aus Kunststoff >> Verletzungsgefahr des Personals beim Ziehen bestimmter Patientenbetten >> Sturzgefahr durch älteren, defekten Toilettenstuhl Daraus wurden bereits einige Verbesserungen abgeleitet wie Kontrolle und Austausch von Materialien und Geräten, verstärkte Kontrollen bei der Apothekenlieferung, Überprüfung der Sicherheit von Aufzugstüren u. a. Das Instrument wurde von den Mitarbeitern in den Krankenhäusern gut angenommen, ist allerdings noch nicht allen bekannt bzw. wird nicht von allen Mitarbeitern genutzt. Kritische Situationen werden oft anschließend im Team besprochen. Hier heißt es, an CIRS zu denken und eine Meldung zu verfassen, damit auch andere Mitarbeiter aus dem Wissen um mögliche Gefahrenquellen lernen können. Mitarbeiter oder Vorgesetzte, die von Beinahe-Zwischenfällen erfahren, sollten ihre Kollegen ermuntern, Meldung abzugeben und sie ggf. dabei unterstützen. So kann das System eine weite Verbreitung finden und dazu beitragen, die Sicherheit der Patientenversorgung weiter zu erhöhen. Team QM 37 wir: Gesundheit & Medizin Kein Patient muss starke Schmerzen leiden Die Anästhesisten des Marien-Hospitals wenden dafür eine Reihe von wirkungsvollen Therapien an Die Schmerztherapie ist ein besonderes Anliegen der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am MarienHospital. „Heutzutage muss kein Patient mehr starke Schmerzen leiden, nicht nach Operationen und nicht bei fortgeschrittenem Krebsleiden“, betont Chefarzt Dr. Marc Achilles (Foto). Daher bietet die Abteilung neben der üblichen „konservativen“ Schmerztherapie auch die Akutschmerztherapie mittels Schmerzpumpe/-katheter und die Behandlung von chronischen Schmerzpatienten im stationären Bereich an. Akuter Schmerz ist definiert als unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer aktuellen oder möglichen Gewebeschädigung verknüpft ist. Eine effektive Akutschmerztherapie steigert die Patientenzufriedenheit und kann die Dauer des Krankenhausaufenthalts verkürzen. Daher ist eine maximal mögliche Schmerzlinderung bei minimalen Nebenwirkungen während der gesamten Behandlungszeit ein wichtiger Bestandteil der Patientenversorgung. Akutschmerzdienst Bereits vor der Operation wird im Rahmen des Narkose-Aufklärungsgesprächs mit dem Patienten das Schmerztherapieverfahren festgelegt. Zur Anwendung kommen: >> Schmerzkatheter: Es werden gezielt Schmerzfasern des Nervensystems blockiert und so die Weiterleitung unterbunden. >> Schmerzpumpe: Mit einer Medikamentenpumpe, die an einen Venenzugang angeschlossen ist, kann der Patient selber, je nach Schmerzempfinden, die Schmerzmittel-Dosis individuell steuern. >> Medikamentöse Schmerztherapie: entsprechend den aktuellen Leitlinien Die individuelle Wahl von Medikamenten und Maßnahmen sowie eine regelmäßige Schmerzmessung per Skala helfen, die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Bei größeren Operationen kümmert sich über mehrere Tage der Akutschmerzdienst der Anästhesie-Abteilung um die Patienten. Speziell geschulte Pflegekräfte (Pain Nurses) und Anästhesisten stehen dafür zur Verfügung, um eine umfassende und kompetente Betreuung zu gewährleisten. Aber auch nicht-medikamentöse Therapien spielen eine große Rolle. So ist bereits im Leitbild des Marien-Hospitals der Kernauftrag eines ganzheitlichen Versorgungsanspruchs verankert, in den neben Ärzten auch Psychologen, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter, Seelsorger und Vertreter weiterer Berufsgruppen einbezogen sind. Denn starker Schmerz muss keine unver- Diese Schmerzskala besteht aus einem zehn Zentimeter langen Schieber. Auf ihm lässt sich zwischen den Punkten „Kein Schmerz“ und „Stärkster Schmerz“ einstellen, wie stark der Schmerz empfunden wird. Auf der Rückseite der Skala kann die aktuelle Quelle: Mundipharma 38 wir: Mitarbeiter meidliche Begleiterscheinung von medizinischen Maßnahmen wie z. B. Operationen sein. Bestens betreut in der „Kindertagesstätte Mariechen“ Neu aufgetretene Schmerzen besitzen eine wichtige Warnfunktion und müssen ernst genommen werden. Wenn Schmerzen nicht ausreichend behandelt werden, können sie ihre Warnfunktion verlieren und zu einer eigenständigen Krankheit werden. Chronische Schmerzen sind einer der häufigsten Gründe, warum ein Krankenhaus aufgesucht wird. Schätzungsweise zehn Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Lebensumstände verbessern Es gibt wirksame Therapien, um dem Patienten mit einer individuellen und multimodalen (aus mehreren Komponenten bestehenden) Schmerzbehandlung eine möglichst gute Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Unversehrtheit zu ermöglichen. Ziel ist es nicht nur, die Schmerzen zu lindern, sondern auch, die schmerzbedingten Beeinträchtigungen zu beseitigen und so die Lebensqualität sowie die sozialen, familiären und beruflichen Lebensumstände zu verbessern. Dazu bietet das Team der Anästhesie den Patienten eine Mit-Betreuung durch den Schmerzdienst während des Krankenhausaufenthalts an. Fazit: Durch ein breites Angebot von Therapieverfahren ist ein Krankenhausaufenthalt ohne große Schmerzen keine Vision mehr. Dr. Bernd Meurer Schmerzstärke von 0 („Kein Schmerz“) bis 10 („Stärkster Schmerz“) sehr einfach und genau abgelesen werden. Zum 2. Mai 2012 hat das Marien-Hospital eine Einrichtung zur Betreuung von Mitarbeiterkindern im Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren eingerichtet. Dazu wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) geschlossen, das das Fachpersonal stellt. In einer Kernzeit von 7 Uhr bis 17 Uhr können bis zu neun Kinder gleichzeitig in der Kita „Mariechen“ betreut werden, während die Eltern in Einrichtungen der Holding pro homine am Standort Wesel ihren Dienst versehen. Je nach Gruppengröße werden die Kinder von einer oder zwei Erzieherinnen betreut. Sollte sich darüber hinaus Betreuungsbedarf ergeben, besteht die Möglichkeit, diesen durch ausgebildete Tagesmütter abzudecken. Haus in der Rheintorstraße umgebaut Wir freuen uns, dass es gelungen ist, die ehemalige Hausmeisterwohnung in der Rheintorstraße 4 über wenige Monate so kindergerecht und freundlich umzubauen, dass Sarah Rohde und ihre Vertretungskollegin Beate Gröning, beide ausgebildete Erzieherinnen, ihren Dienst mit zur Zeit vier Kindern aufnehmen konnten. Die Kita „Wunderland“ am Hansaring unter Leitung von Michaela Lensing, wenige Schritte vom „Mariechen“ entfernt und ebenfalls in Trägerschaft des DRK, unterstützt die Betreuungsarbeit. Das gilt zum einen für das Betreuungs- und Erziehungskonzept, zum anderen kann bei Bedarf z. B. der Spielgarten mit genutzt werden. Das Marien-Hospital bezahlte den Umbau und trägt den größten Teil der Personalkosten. Die zu entrichtenden Elternbeiträge orientieren sich an der Elternbeitragssatzung der Stadt Wesel und den Zeiten, in denen das Kind pro Woche betreut werden soll. Mit Erreichen des dritten Lebensjahres und Übergang in den Kindergarten endet regelhaft die Betreuung in unserer Kita. Angebot auch für Bewerber Alle Mitarbeiter, ergänzt um die Mitarbeiterinnen in Mutterschutz und Elternzeit des Marien-Hospitals, wurden im Vorfeld angeschrieben und konnten sich über das Angebot informieren. Dieses Betreuungsangebot gilt auch für Bewerber aller Berufsgruppen, die künftig im Marien-Hospital arbeiten möchten und eine Betreuung für ihre Kinder benötigen. Damit wir eine gerechte Auswahl treffen, wurden Aufnahmekriterien festgelegt, die uns dabei unterstützen. Mit der Kita Mariechen haben wir einen lange gehegten Wunsch verwirklichen können und freuen uns, den derzeitigen und zukünftigen Mitarbeitern ein Betreuungsangebot machen zu können, damit sie an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz tätig bleiben und familiäre sowie berufliche Bedürfnisse miteinander verbinden können. GW 39 wir: Unterhaltung Mit Dr. Raupp in Bhutan Wir: weltweit – eine Zeitung reist um die Welt Dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, bin ich die am weitesten gereiste Zeitung der Welt. Hier sind unsere Geschichten... Sportlich in Schladming Weil ich gut in Form war, fuhr ich zusammen mit der Familie Haussknecht aus Berlin und drei weiteren Familien zum Skiurlaub nach Schladming. Dort wohnten wir alle zusammen in einem großen Haus. Das Wetter war unglaublich schön, der Fernblick atemberaubend. Nachmittags waren wir wandern in der Klamm, Bogen schießen und Fußball 40 spielen, bis wir völlig müde in die Betten sanken. Die letzten zwei Tage wurde das Wetter schlechter, und wir sind auf der Piste im Nebel herumgeirrt. Aber auch das hatte seinen Reiz und war für die Kinder sehr aufregend. Für mich natürlich auch, wie Sie sehen – alle meine Seiten sind heil geblieben. Mit Dr. Ullrich Raupp, dem Ärztlichen Direktor des Marien-Hospitals, machte ich mich auf in den Himalaya, genauer gesagt nach Bhutan. Das unabhängige Königreich ist ein Binnenstaat in Südasien. 35 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten, über 60 Prozent der Einwohner leben von der Landwirtschaft. Im „Tigernest-Kloster“ auf 3600 Meter Höhe wurde ich sehr interessiert angeguckt. Mich versteht man eben auch ohne Worte … Mit Lisa in Warnemünde Nach so vielen sportlichen Aktivitäten brauchte ich dringend eine Auszeit und fuhr mit unserer Fotografin Lisa nach Warnemünde an den Strand. Das Ostseebad hat mit 150 Meter den breitesten Sandstrand der deutschen Ostseeküste. Da streckten wir beide dann mal alle Viere von uns und ließen uns an den Dünen beim Leuchtturm die Sonne auf den Pelz – oder besser gesagt: die Titelseiten – scheinen. Eine Kreuzfahrt durchs Mittelmeer Durch unseren Trip an die Ostsee auf den Geschmack gekommen, führte mich meine nächste Reise aufs Meer hinaus. Mit dem Kreuzfahrtschiff „MEIN SCHIFF 2“ starteten wir in Mallorca. Der erste Halt erfolgte in Tunis, danach ging es weiter nach Palermo. Bei Neapel hielten wir Kurs auf den Vesuv, dieser Vulkan bietet ein echt imposantes Schauspiel. Anschließend machten wir uns auf in Richtung Rom, und so kam ich zusammen mit Frau Bothen auf dem Petersplatz dem Papst ganz nah. Nach einer Nacht auf See erreichten wir Korsika und wurden mit Booten auf die Insel getendert. Am Abend bemerkte der Kapitän, dass unser Anker festhing. Deshalb konnten wir nicht wie geplant Wandern in der Türkei Zusammen mit Renate Eul und Freunden suchten wir uns in diesem Jahr die Türkei als Riese-Ziel aus. Uns begeisterte schon lange der „Lykische Weg“, der zu den schönsten Wanderwegen der Welt gehört. Im Raum Kemer gibt es wunderbare Etappen, die superschöne Blicke auf das Meer freigeben. Ein Highlight unseres Urlaubs war die nach Marseille starten, sondern blieben vor der Insel liegen. Am nächsten Morgen gab die Reederei dann „grünes Licht“ und der Anker wurde abgetrennt. Mit nur einem Anker fuhren wir weiter und machten in Barcelona einen außerplanmäßigen Halt, das freute die Passagiere und mich natürlich auch. Es stand auch noch Valencia auf dem Plan, einfach schön ist diese Stadt. Am besten erholt habe ich mich auf dem Schiff in der Hängematte, wie man auf dem Beweisfoto sieht. Eine letzte Nacht auf See – dann waren wir wieder am Ausgangsort angekommen. Es war ein toller Urlaub! Das Bordleben hat uns gut gefallen und ebenso, dass wir so viel zu sehen bekommen haben. So einen Urlaub machen wir gerne noch einmal … Haben Sie Lust bekommen mitzumachen? Dann packen Sie doch einfach unsere Hauszeitung bei Ihrem nächsten Urlaub mit ein und machen Sie ein Beweisfoto. Senden Sie dieses bitte mit einem kurzen Text an die wir:-Redaktion, z. Hd. Lisa Quick Postfach 10 00 95, 46482 Wesel Oder per E-Mail an [email protected] Tour mit Christian. Er führte uns vom Bergdorf Beycik aus zur antiken Stadt Loadekia. Christian lebt seit Jahren mit seiner Familie in Beycik. Der gebürtige Österreicher ist Biologe und ausgebildeter Wanderführer. Eine Tour mit ihm ist unvergesslich. Abseits vom Massentourismus haben wir die Türkei von einer völlig ande- ren Seite kennengelernt. Sie hat eine beeindruckende Natur und Kultur zu bieten, alles ist sehr ursprünglich. Wir haben viel erlebt, sind freundlichen und interessanten Menschen begegnet. LQ 41 wir: Gesundheit & Medizin Elektronische Fieberkurve Die Fieberkurve aus Papier hat in der Klinik für Gefäßchirurgie im Marien-Hospital ausgedient. Dort hat die elektronische Pflegedokumentation Einzug gehalten. Das Pilotprojekt auf der Station A2 ist im April erfolgreich gestartet. Der große Vorteil der EDV ist die ständige Verfügbarkeit einer großen Menge an Daten. So ist es auch in der digitalen Pflegedokumentation. Nach ausführlichen Schulungen und einer zweiwöchigen Begleitung des Pflegepersonals der gefäßchirurgischen Station A2 werden alle pflegerischen Handlungen, von der Lagerung bis zur Wunddokumentation, seit Januar 2012 über das KIS (Krankenhaus-Informations- System) Orbis® dokumentiert. Statt immer wieder auf die Suche nach den Kurven gehen zu müssen, kann die Pflege dies von jedem PC Arbeitsplatz aus erledigen. Damit ausreichend Arbeitsplätze vorhanden sind, wurden für die Station A2 mehrere mobile Pflege- und Visitenwagen von verschiedenen Herstellern angeschafft. Diese sind mit Akkus und WLAN (kabelloses Netzwerk) ausgestattet. Somit kann, je nach Bedarf, ein pflegerisches Aufnahmegespräch direkt im Patientenzimmer oder in einem Untersuchungsraum stattfinden. Um eine optimale Betreuung vor Ort zu gewährleisten, wurde im Mai 2011 eine zusätzliche Stelle in der IT-Abteilung geschaffen. Diese Stelle besetzt Daniel Schäfer, da er als gelernter Krankenpfleger alle pflegerischen Aspekte im Marien-Hospital kennt. Mit seinem Wissen über die EDV ist er ein ideales Verbindungsglied zwischen Pflege und IT-Abteilung. Dadurch soll die Sichtweise der Pflege (und auch der Medizin) gezielt für dieses Projekt genutzt werden. Nach einer intensiven Einarbeitungszeit durch die OrbisAdministratoren Tomasz Babiuch und Erich Krauthoff wurde mit den vorberei- Digitale Visite am PC: Chefarzt Dr. Jürgen Hinkelmann, Halis Gökcen und Daniel Schäfer (v. r.) tenden Arbeiten zur Konfiguration der Kurve und der pflegerischen Dokumente begonnen. Seit dem 24. April ist auch die papiergestützte Fieberkurve durch ihr digitales Äquivalent ersetzt worden. Wenn die Pflege morgens ihren Rundgang macht, werden Blutdruckwerte, Urinausscheidung und erfolgte Pflegemaßnahmen (z. B. Verteilen von Eiselementen oder Hilfe bei einer aufwendigen Grundpflege) direkt in den Computer eingetragen und abgehakt. Die Medikamente werden ebenfalls in der digitalen Fieberkurve dokumentiert und sind für jeden berechtigten Benutzer gut lesbar und ohne die Gefahr von Übertragungsfehlern ersichtlich. Datenschutz Ungewohnt, besonders für das pflegerische Personal, war am Anfang das aus Datenschutzgründen notwendige An- und Abmelden mit einem eigenen Benutzernamen und Kennwort an das KIS. So soll jederzeit nachvollziehbar sein, wer wann was und zu welcher Uhrzeit gemacht oder dokumentiert hat. Hier arbeitet die IT-Abteilung bereits an einer Verbesserung zur schnellen Ummeldung. Um Berührungsängste mit dem PC abzubauen und die Eingabe zu erleichtern, wurden Textbausteine hinterlegt und die Kataloge der Formulare an Begrifflichkeit und Bedürfnisse des Krankenhauses angepasst. Bei der digitalen Visite mit dem Arzt sind viele Informationen direkt am PC verfügbar, das aufwendige Suchen oder Ausdrucken von noch nicht in Papierform vorhandenen Befunden entfällt somit. Röntgenbilder und Laborbefunde können dem Patienten direkt gezeigt und erläutert werden. Pflegeinformationen und die wichtigsten Patientenparameter sind schnell und auf einem Blick verfügbar – das ist besonders wichtig für den Informationsfluss zwischen den Berufsgruppen Pflege und Medizin. Weitere Stärken zeigt das System unter anderem in Akutsituationen – ein telefonisch kontaktierter Arzt kann ortsunabhängig sofort an seinem aktuellen Arbeitsplatz die Dokumentation des Patienten einsehen. Das kann die Entscheidung zur richtigen Therapie beschleunigen und erleichtern. Derzeit erarbeitet die IT-Abteilung eine Verbesserung der Ausfallsicherheit bezüglich der Serverlandschaft und der Dokumentenvorhaltung. Im Notfall kann jederzeit ein Ausdruck der Fieberkurve auf der Station verwendet werden. Mit den gesammelten Erfahrungen sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre die restlichen Abteilungen nach und nach auf die digitale Pflegedokumentation und Fieberkurve umgestellt werden. Daniel Schäfer 43 wir: Mitarbeiter Über die bestandenen Prüfungen freuen sich mit der Kursleitung Brigitte Keiner: am Marien-Hospital Wesel: >> Luisa Berg >> Simon Berger >> Marie-Katharina Stauder >> Felix Winkelhausen Prüfung bestanden Qualifizierter Nachwuchs für die Pflege Nach drei Jahren und sieben Abschlussprüfungen in den letzten drei Monaten ist es endlich geschafft: 14 Schüler des Bildungszentrums Niederrhein Wesel (BZNW) dürfen nun die Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger führen. in unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens wie Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten, Beratungsstellen, Gesundheitszentren und Rehabilitationseinrichtungen vorzunehmen. 30 „Neue“ seit April 2012 Hinter den „frisch Examinierten“ liegen 5.250 Stunden theoretische und praktische Ausbildung. Die ehemaligen Schüler und Schülerinnen haben die Kompetenzen erworben, professionelle Pflege, Anleitung und Beratung Im April 2012 haben 30 neue Schüler ihre Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger am BZNW und den drei Krankenhäusern begonnen. Sie können in der Regel zwölf Schuljahre und die Fachhochschulreife nachweisen. „Nur neue Namensschilder“ Unterschiede auf: Gesundheits- und KrankenpflegerInnen arbeiten neben Krankenschwestern und -pflegern. Es gibt akademische Abschlüsse und Weiterbildungen, die abgebildet werden, andere bleiben unerwähnt. Durch die Neubeschriftung von Namensschildern im Marien-Hospital ist eine Diskussion über die darauf genannten Berufsbezeichnungen entstanden. Einige Mitarbeiter sind durch eine – eigentlich korrekte – Anrede irritiert. Auch unseren Patienten fallen 44 Durch die Titulierung wird auf einen Unterschied hingewiesen, der meist nicht auf die unterschiedliche Expertise, sondern auf die Bedeutung von Berufsbezeichnung und die damit einhergehende Anerkennung zurückzuführen ist. Prof. Dr. Holger Buxel von der Fachhochschule Münster stellt in einer Studie fest: „Konkrete Unzufriedenheit äußert sich offensichtlich vielfach hinsichtlich der Wertschätzung der Arbeit am Evangelischen Krankenhaus Wesel: >> Indra Kannemann >> Judith Schäfer >> Scarlett Merten >> Sukanjah Somaskanthan >> Nora Remy >> Vera Romanski am St. Willibrord-Spital Emmerich: >> Simone Dingermann >> Sandra Gudde >> Lara van Bruck >> Anne Verheyen Die Krankenhäuser in Wesel und Emmerich bilden seit 1962 aus und sehen gerade heute, angesichts der demografischen Entwicklung, auch in der Ausbildung junger Pflegekräfte ihren besonderen Versorgungsauftrag. Christel Dorando MAV der Pflege im Allgemeinen (im Krankenhausbereich) und ihrer Anerkennung auf Tagesebene (in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen).“ Es ist festzustellen, dass Wertschätzung eine wichtige Säule der Berufsidentität und -zufriedenheit ist. Die Bedeutung äußerer Zeichen (Status) und deren Grenzen in der Außenwirkung sind ein Faktor des vielschichtigen Miteinanders in Hierarchien. Eine lose Reihe von Kommunikations-Themen könnte in unserer „wir:“-Zeitung eine Fortsetzung erfahren. Daniel Schäfer, MAV 50 Jahre Pflegebildung in Wesel Tag der offenen Tür im BZNW am 8. August 2012 Seit 50 Jahren werden in Wesel Pflegefachkräfte ausgebildet! Das Bildungszentrum Niederrhein Wesel (BZNW), die gemeinsame Pflegebildungseinrichtung der Krankenhäuser und ihrer Senioreneinrichtungen in Wesel und Emmerich, möchte diesen runden Geburtstag feiern. Mit 370 Aus- und Fachweiterbildungsplätzen sowie zahlreichen Fort- und Weiterbildungsangeboten für examinierte Pflegekräfte ist das BZNW die größte Aus- und Weiterbildungsstätte für Pflegefachkräfte am Niederrhein. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums möchten wir interessierten Bewerbern und Besuchern am Mittwoch, 8. August, zum Tag der offenen Tür im BZNW >> d ie Pflegeberufe als professionelle, interessante, krisensichere Fachberufe vorstellen >> die vielfältigen Aspekte der Pflegetätigkeit präsentieren >> Informationen über die zukünftigen Entwicklungen der Ausbildung geben >> die Möglichkeiten der akademischen Pflegeausbildung thematisieren >> die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege aufzeigen >> Spaß bei gemeinsamen Sport- und Spielaktivitäten bieten. Die stationären wie ambulanten Gesundheitsdienste bieten nach der Ausbildung attraktive und krisensichere Arbeitsplätze an. Das Bildungszentrum Niederrhein und die Krankenhäuser mit ihren Senioren- einrichtungen in Wesel, Rees und Emmerich haben in den zurückliegenden 50 Jahren 3450 examinierte Pflegefachkräfte ausgebildet und fast ebenso viele haben ihre Fort- oder Weiterbildung am BZNW absolviert. Neue Wege Und das BZNW geht neue Wege. Um die wachsenden Anforderungen, u.a. aufgrund der demographischen Entwicklung und neuer pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse, professionell zu erfüllen, können Auszubildende seit Herbst 2011 parallel zur Ausbildung an der Katholischen Hochschule Köln studieren und den Bachelor of Arts erwerben. Für die nächsten Jahre steht eine Reform der Pflegeausbildung in Deutschland an, die ebenfalls auf die zukünftigen Bedarfe unserer Gesellschaft ausgerichtet sein wird. Mit der heute am BZNW bestehenden Vielfalt der Ausbildungsberufe, die es zukünftig zu „verschmelzen“ gilt, und der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung sind wir gut gerüstet, auch in den kommenden Jahrzehnten unserer Region hoch qualifizierte Pflegefachkräfte zur Verfügung stellen zu können. Wir freuen uns darauf, am 8. August viele interessierte Schüler der Klassen 10 bis 13, die einen Fachoberschul- bzw. Fachhochschulabschluss (oder Abitur) anstreben, im BZNW begrüßen zu können. Berufe mit Zukunft: Gesundheits- und Krankenpflege Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Altenpflege Operationstechnische Assistenten (OTA) Was erwartet Sie: Gemeinsamer Spaß, z. B.: >> am Menschenkicker in Mannschaften (Anmeldung über unsere Homepage) >> Im Aerotrim Weitere Aktivitäten: >> Emergency-Room (Intensivpflege / OP) >> Handicap-Raum (für Selbsterfahrungen) >> Wundversorgungs- und Gipsraum (z. B. einen Gips mal selber anlegen) >> Informationen von Lehrern und Auszubildenden zu Ausbildungen / Studium und vielen attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten >> Imbiss- und Getränkestand Wo: Im BZNW, Hansaring 25, Wesel Wann: Mittwoch, 8. August 2012 Zeit: 10 -16 Uhr Bildungszentrum Niederrhein Hansaring 25, 46483 Wesel Tel.: 0281 / 338240 Fax: 0281 / 3382444 Homepage: www.bznw.de Christel Dorando 45 wir: Gesundheit & Medizin Dissertation zur psychischen Situation von Patienten im Allgemeinkrankenhaus Im Rahmen ihrer Dissertation führte Diplom-Psychologin Birgit Haan (siehe Foto) im St. Willibrord-Spital Emmerich eine Befragung zur psychischen Situation von Patienten im Allgemeinkrankenhaus durch. In einem Bericht für die „wir:“ fasst sie die wesentlichen Erkenntnisse daraus zusammen. Es lassen sich für Krankenhäuser im Allgemeinen und für das St. WillibrordSpital im Speziellen folgende praktische Empfehlungen ableiten: >> b ei der Planung von Räumlichkeiten >> beim Service >> beim täglichen Umgang mit dem Besucher, der Kommunikation am Krankenbett und der Einbeziehung des Besuchs in den Stationsablauf >> durch Besucherbefragungen. Viele dieser Aspekte sind im St. Willibrord-Spital bereits umgesetzt bzw. in Planung. Dies alles mag zu der insgesamt sehr positiven Beurteilung durch die Patienten beigetragen haben und kann sicherlich als Bestätigung gewertet werden. Für die Zukunft gilt es, diesen Weg beizubehalten und weiter auszubauen. 1 2 das besucherorientierte Krankenhaus Ein wesentliches Ergebnis der Befragung ist die hohe Bedeutung des Besuchs für die Patienten und deren Bewältigung der Krankenhaussituation. Das bedeutet, dass es enorm wichtig ist, sich mit der Kundenorientierung bzgl. des Besuchs auseinanderzusetzen. Das Krankenhaus sollte für den Besucher attraktiv gestaltet sein, damit der Besuch und indirekt der Patient sich wohl fühlt. Die Besucherbelange müssen berücksichtigt werden: 46 >> „pain nurses“ >> psychologische Schmerzbewältigung, Entspannungsmethoden >> Erweiterung der interdisziplinären Zusammenarbeit >> Sensibilisierung der Mitarbeiter gegenüber Schmerzäußerungen. 3 das schmerzfreie Krankenhaus Schmerzen sind die von Patienten am häufigsten genannten körperlichen Beschwerden. Dieses Ergebnis betont die enorme Wichtigkeit einer guten Schmerztherapie. Das St. WillibrordSpital sollte den eingeschlagenen Weg hin zum „Schmerzfreien Krankenhaus“ weiterverfolgen. Dazu gehört der Ausbau der Schmerztherapie durch: das mitarbeiterorientierte Krankenhaus In vielen Aspekten wird die psychische Versorgung der Patienten von den Mitarbeitern kritischer gesehen als von den Patienten. Die Mitarbeiter sollten darüber aufgeklärt werden, dass sie manchen Problemen eine höhere Relevanz beimessen als die Patienten. Mitarbeiter sollten ermuntert werden, mit ihren eigenen Ressourcen ökonomisch umzugehen und ihre Zeit und Energie nicht zu verschwenden für Angelegenheiten, für die aus Patientensicht kein Verbesserungsbedarf besteht. Der Umgang mit eigenen Ressourcen, Zeitmanagement, Stressbewältigung erscheinen hier wichtige Fortbildungsthemen für Mitarbeiter. wir: Mitarbeiter 4 Patientenedukation im Krankenhaus Im Rahmen der Patientenedukation können Patienten lernen, ihr subjektives Erleben zu äußern, Abläufe, Entscheidungen und Maßnahmen zu hinterfragen, sich zu informieren, mehr Eigenverantwortung für sich und ihre Gesundung zu übernehmen. Dazu sind Beratung und Schulung notwendig. Mit dem Patienten-Informations-Zentrum (PIZ) am St. Willibrord-Spital wurden die ersten Schritte in diese Richtung realisiert und sollten unbedingt weiter ausgebaut werden. Abschließend soll hervorgehoben werden, dass die Patienten in der vorliegenden Untersuchung dem St. Willibrord-Spital insgesamt eine sehr gute Leistung bescheinigen. Die Patienten fühlen sich dort wohl, professionell und freundlich behandelt. Die Zufriedenheit insgesamt ist sehr hoch. Auf dem richtigen Weg Dies sollte als Bestätigung gewertet werden, dass sich das St. WillibrordSpital auf dem richtigen Weg befindet. Dieser Weg ständiger Modernisierung, Verbesserung und Optimierung der Patientenversorgung sollte weiter beschritten werden. Vor allem sollte dieses Ergebnis allen Beteiligten, der Geschäftsführung, der Krankenhausleitung, aber auch allen anderen Mitarbeitern bekannt sein. Die Mitarbeiter sollten positive Verstärkung erhalten für ihre Leistung. Sie sollten dafür gelobt werden, dass sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Sie sollten wissen, dass sich ihre Bemühungen um den Patienten lohnen. Dies fördert die Motivation aller Beteiligten auf dem Weg zum patientenorientierten Krankenhaus der Zukunft und trägt zur Zukunftssicherung bei. Birgit Haan Kilometerweit fürs Hospital Gerd Scholz vom Hol- und Bringedienst feierte 45-jähriges Dienstjubiläum Er läuft und läuft: Täglich ist Gerd Scholz im Marien-Hospital unterwegs, um Müllsäcke und Wäsche von den Stationen zu holen. Es ist anzunehmen, dass dabei viele Kilometer zusammenkommen. Schade eigentlich, dass noch niemand nachgemessen hat, das Ergebnis wäre wahrscheinlich erstaunlich. Anerkennung verlangt eine Zahl, die verbürgt ist: Gerd Scholz arbeitet seit 45 Jahren im Marien-Hospital! Aus diesem Anlass lud Geschäftsführer Heinrich Schnieders den Jubilar zu Kaffee und Kuchen in sein Büro. Mit am Tisch saßen Ursula Steinmetz, SchwerbehindertenVertreterin der Holding pro homine für Wesel, und Reinhard Kersten als Chef des Eigenbetriebs GSS, zu dem der Holund Bringedienst gehört und der Gerd Scholz beigestellt ist. Der heute 61-Jährige ist dem MarienHospital sein Leben lang verbunden. Er wurde hier geboren und packte im Laufe seiner 45 Dienstjahre auf vielfältige Weise mit an. Als das Krankenhaus noch Selbstversorger war, arbeitete er im Garten mit (heute: Mariengaden), fütterte die Schweine, das hauseigene Pferd und weitere Tiere. Auch wenn gemauert wurde, war Gerd Scholz zur Stelle. Im Heizungsdienst schleppte er Kohlen und fuhr die Asche weg. Er half, den Altar für die Fronleichnamsprozession herzurichten und die Weihnachtsbäume für die Kapelle des Marien-Hospitals zu schlagen und aufzustellen. Alles, was er tut, macht Gerd Scholz sehr gewissenhaft. Dazu gehört auch dies: Geschäftsführer Heinrich Schnieders kann sich fest darauf verlassen, dass Gerd Scholz jedes Jahr zwei Tage vor Weihnachten in sein Büro kommt, um sich eine Flasche Sekt abzuholen. Die gab es natürlich auch zum Dienstjubiläum. GHg Aus Ulis Schatzkästchen Rezept: Joghurt-Quark-Torteletts mit Obst Man nehme : 300 g Quark 300 g Joghurt 12 Blatt Gelatine 100 g Zucker 50 g aufgelöste Butter 600 g aufgeschlagene Sahne 2 Eigelb etwas Salz und Zitrone 10 Mürbeteig-Torteletts Obst zur Dekoration nach Wahl Die Torteletts mit Kuvertüre ausstreichen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und auflösen. Quark und Joghurt mit Zucker, Eigelben und Gewürzen lauwarm unterrühren. Dann die aufgelöste Butter und die Gelatine dazu geben. Zum Schluss die Sahne vorsichtig unterheben, die Masse in die Törtchen spritzen und mit Obst nach Wahl dekorieren. Kühl stellen. Guten Appetit wünscht Uli Fehr! 47 wir: Kompakt Anonyme Alkoholiker informieren Alkoholismus ist eine Volkskrankheit: Fachleute schätzen, dass in Deutschland etwa zehn Millionen Menschen direkt oder indirekt von der Alkoholkrankheit betroffen sind. Nach HerzKreislauf- und Krebserkrankungen ist Alkohol die dritthäufigste Todesursache. Alkoholismus ist eine körperliche, geistige, seelische und eine Familienkrankheit. Alle Gesellschaftsschichten sind betroffen, für viele junge Leute ist Alkohol der Einstieg in den Konsum illegaler Drogen. Darauf weisen die Anonymen Alkoholiker (AA) Wesel hin. Und sie betonen: Die Alkoholkrankheit kann durch totale Abstinenz nur zum Stillstand gebracht werden. Nach der Entgiftung und eventuell notwendigen Kurz - oder Langzeittherapien beginnt die eigentliche Arbeit der Selbsthilfegruppen, zu denen auch die AA gehören. Deren Bemühungen unterstützt das Marien-Hospital seit über zehn Jahren. An jedem ersten Samstag im Monat finden im Konferenzraum Westflügel des Krankenhauses öffentliche Informationsveranstaltungen der AA statt. Die Anonymen Alkoholiker sind eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, die miteinander Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um ihr gemeinsames Problem zu lösen und anderen zur Genesung vom Alkoholismus zu verhelfen. Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören. Die Gemeinschaft kennt keine Mitgliedsbeiträge oder Gebühren, sie lebt von Spenden, will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen noch zu irgendwelchen Streitfragen Stellung nehmen. „Unser Hauptzweck ist, nüch- 48 tern zu bleiben und anderen Alkoholikern zur Nüchternheit zu verhelfen“, heißt es in der Präambel der Organisation. Und: „Die Anonymen Alkoholiker verfolgen in all ihren Beziehungen zur Öffentlichkeit nur einen einzigen Zweck: leidenden Alkoholikern zur Nüchternheit zu verhelfen.“ Trocken- und Nüchternheit gefährden, und diskutieren über Lösungsmöglichkeiten. Co-abhängige Angehörige sind in der Gemeinschaft Al-Anon verbunden. Die Gemeinschaft AA versetzt Alkoholiker in die Lage, sich selbst zu helfen. Das geschieht dadurch, dass Betroffene regelmäßig zu Meetings zusammenkommen. Sie tauschen sich über ihre Probleme aus, die im täglichen Leben ihre Wer mehr erfahren möchte, ist zu den Informationsveranstaltungen eingeladen. Vorab gibt es Informationen unter Tel. 0281 / 26523. Die nächsten Treffen der AA im Marien-Hospital: 7. Juli und dann nach der Sommerpause am 1. September, 6. Oktober, 3. November und 1. Dezember „Woll(e)Lust“ im Martinistift Aus Wolle Kleidungsstücke wie Pullover, Socken oder sogar ganze Kinderanzüge zu stricken, war früher gewohnte Handarbeiten für die heute 84- bis 97-jährigen Teilnehmerinnen des Bastelkreises im Martinistift Wesel. „Es gab nicht viel anzuziehen, deshalb wurden die Pullover und Socken selbst gestrickt. Not macht erfinderisch!“ erklärt eine Bewohnerin. So wurde nach dem Krieg aus unterschiedlichen Materialien Kleidung hergestellt. Ein Kaffeekannenwärmer wurde aufgeribbelt, um daraus ein Röckchen für die dreijährige Tochter zu stricken. Aus weißen Jute-Zuckersäcken entstanden Kniestrümpfe; auch aus Fäden, die um Glaswolle gespannt waren. „Mein Vater brachte sie von der Arbeit mit“, erinnert sich eine Frau. Das Material „Wolle“ einmal bildgestalterisch zu nutzen, war die Idee der Ehrenamtlichen Christa Darmstädter. So wurden Wollspenden von den Bewohnerinnen und Ehrenamtlichen verarbeitet. Sie umwickelten Pappstücke, Pappscheiben und im Wald gefundene Holzstückchen mit Wollfäden in kräftigen Farben. Lange Schnüre wurden gehäkelt; auch die alte Strickliesel kam wieder zum Einsatz. Diese Elemente legte Christa Darmstädter zu collageartigen Bildern zusammen und befestigte sie auf schwarzgrundierten Leinwänden. So entstanden wunderschöne Kunstwerke zur Freude aller Bewohner und Besucher. Diese Kunstwerke können täglich während der Cafeteriazeiten im Martinistift von 14:30 bis 17:00 Uhr bewundert werden. Gisela Henschel wir: Mitarbeiter Als Eltern nicht zu ihren Kindern durften Anfang der 70er Jahre betreute Chefarzt Dr. Heribert Pauly die Menschenaffen im Berliner Zoo. Als er nach Wesel kam, übernahm er für eine begrenzte Zeit diese Aufgabe für den Duisburger Zoo. In dieser Zeit wurden kleine Affenbabys in der Kinderklinik des Marien-Hospitals betreut. Einen davon hat Sr. Annemarie Terweiden auf diesem Foto von 1972 auf dem Arm. Die Betreuung fand natürlich getrennt vom übrigen stationären Bereich und unter hohen Hygienestandards statt. Annemarie Terweiden, seit 45 Jahren Kinderkrankenschwester in Wesel, über den Wandel in ihrem Beruf wir:-Redaktion: Was war ausschlaggebend für Ihre Berufswahl? Sr. Annemarie: Mitte bis Ende der 50er Jahre, im Alter zwischen sechs und sieben, wurde ich oft operiert. Ich musste jeweils für längere Zeit in der Klinik bleiben. Zwei Schwestern, an die ich mich sehr gut erinnere, haben sich intensiv um mich gekümmert und mich getröstet – sie waren mein Familienersatz; denn so unbegrenzte Besuchsmöglichkeiten wie heute waren damals undenkbar. Dieser Eindruck hat mich so geprägt, dass ich Kinderkrankenschwester werden wollte – und geworden bin. wir:-Redaktion: Was fanden Sie vor, als Sie 1967 eingestiegen sind? Sr. Annemarie: Genau die Situation, die ich selbst erlebt hatte. Mittwoch- und sonntagnachmittags war Besuchszeit. Die Eltern standen dann hinter einer mit Zeitungen beklebten Glasscheibe. Wir Schwestern haben kleine Sichtlöcher ins Papier geschnitten, durch die die Eltern ihre Kinder sehen konnten. Weil wir erlebten, dass die Kinder jedes Mal so unendliches Heimweh hatten und sich lange nicht beruhigen konnten, haben wir in Absprache mit den Eltern diese Lösung gewählt. wir:-Redaktion: Die Eltern durften nicht zu ihren Kindern, das erscheint heute doch fast absurd! Sr. Annemarie: Es gab einen großen Abstand zwischen der Medizin und den Eltern. Der Stationsablauf sollte nicht unterbrochen werden. Für individuelle Rücksichtnahme gab es keinen Raum. Besuche der Eltern störten da nur. Es gab auch keine Gespräche mit den Ärzten. Wenn die Eltern kamen, haben sie mit den Schwestern gesprochen. Im Marien-Hospital änderte sich das, als Dr. Heribert Pauly Chefarzt war. Unter seiner Leitung wurden tägliche Besuchszeiten am Nachmittag eingeführt, außerdem konnten die Eltern zwischen 11 und 12 Uhr anrufen und mit einem Arzt sprechen. Das war der Einstieg in eine schrittweise Öffnung und ein Umdenken. wir:-Redaktion: Heute sind Eltern fast kontinuierlich an der Seite ihrer Kinder und verdrängen fast den Pflegedienst... Sr. Annemarie: Der Dialog mit den Eltern mit und über die Kinder und die damit verbundene Beratung steht im Vordergrund. Die Integration der Elternbegleitung ist die aktuelle berufliche Herausforderung. Die unmittelbare persönliche Betreuung der Kinder aller Altersgruppen wird weitestgehend von den Eltern geleistet. Wir sind zuständig für alle speziellen pflegerischen Fragestellungen und für das, was über den Krankenhausaufenthalt hinaus relevant ist. Darüber hinaus hat sich die Anspruchshaltung der Eltern ebenso wie der Service während des stationären Aufenthaltes sehr geändert. Auch damit sehen wir uns in der Pflege und Versorgung konfrontiert. wir:-Redaktion: Welche Kompetenzen sind heute gefragt? Sr. Annemarie: Wir müssen mit den Eltern ein Team zum Wohle des Kindes bilden. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit dienen der Gesundheit des Kindes. Das heißt: Überzeugungsarbeit leisten, für Einsicht der Eltern bei bestimmten Belangen werben, z. B. Ernährung, Bewegung, Medikamenteneinnahme oder wenn es darum geht, das Loslassen zu lernen. In unserem Beruf sind Gesprächs-, Beratungs- und Vermittlungskompetenz, Empathie und Sensibilität gefragt. Lebens- und Menschenkenntnis helfen ebenfalls sehr. 49 wir: Mitarbeiter wir:-Redaktion: Dann ist es unverzichtbar, einen „alten Hasen“ wie Sie im Team zu haben. Sr. Annemarie: Es ist wichtig, in den Pflegeteams eine gute Mischung zu haben – zum einen wegen der Erfahrung, aber auch, um unterschiedliche Altersgruppen und Generationen von Eltern ansprechen und begleiten zu können. Ich liebe meinen Beruf! Aber die heutigen psychischen und körperlichen Belastungen und der Druck im Stationsalltag sind schon erheblich. Deshalb freue ich mich, dass ich Ende nächsten Jahres in Rente gehe. Twin-Power seit einem halben Jahrhundert Die Zwillinge Walter und Ulrich Rohde feierten 25-jähriges Dienstjubiläum wir:-Redaktion: Danke für das Gespräch. GW Neues aus dem IBVW Seit März 2012 ist Ursula Steinmetz Mitglied und Sprecherin der Kommission Innerbetriebliches Vorschlagswesen (IBVW). Sie folgt damit Marija Sapendowski, die das Innerbetriebliche Vorschlagswesen viele Jahre erfolgreich geführt hat. Aktuell besteht die Kommission damit aus: Ursula Steinmetz (Sprecherin des IBVW), Annemarie Terweiden (Pflege Kinderklinik), Holger Hagemann (Verwaltung), Ursula Gubela (Nikolaus-Stift), Ulrich Rohde (St. Elisabeth) und Dr. Rüdiger Kardorff (Kinderklinik). Vorschläge jeder Art sind weiterhin hochwillkommen. Sie können bei jedem Mitglied der Kommission eingereicht werden – sinnvollerweise auf Vorschlagsformularen, die im Intranet im oberen rechten Scroll-Down-Menü unter „IB-Vorschlagswesen“ bereitliegen. Hier finden Sie auch alle weiteren relevanten Informationen rund um das Innerbetriebliche Vorschlagswesen. Das Angebot steht allen Mitarbeitern des Marien-Hospitals und der Senioreneinrichtungen Wesel zur Verfügung. Wir bitten um weiterhin rege Teilnahme! 50 Für die IBVW-Kommission: H. Hagemann Doppelte Zwillinge im Spiegelbild: Walter (l.) und Ulrich Rohde Der 1. April 2000 ist ein bemerkenswertes Datum im Lebenslauf von Ulrich und Walter Rohde. Erst an diesem Tag trennten sich ihre beruflichen Wege in der Holding pro homine: Ulrich wurde Haus- und Pflegedienstleiter in der Senioreneinrichtung St. Elisabeth Spellen, Walter blieb Stationsleiter auf der Intensivstation des Marien-Hospitals Wesel. So ist es bis heute. Ansonsten lassen sich keine nennenswerten Unterschiede in der Biografie der beiden Männer ausmachen, die am 1. April 2012 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum feierten. Neujahr 1966 geboren Sie gehören seit der Geburt nahezu untrennbar zusammen. Neujahr 1966 erblickten die Zwillinge das Licht der Welt – natürlich im Marien-Hospital. Walter ist 90 Minuten älter als Ulrich, aber das sieht man ihm nicht an. Gemeinsam traten sie den Gang durchs Leben an, besuchten Grundschule, Realschule und Gymnasium in Wesel, machten Abitur und danach 20 Monate Zivildienst auf Stationen des Marien-Hospitals. Dazu hatte ihnen aus eigener guter Erfahrung Bruder Wilhelm geraten. Der ist fünfeinhalb Jahre älter, dafür ein paar Zentimeter kleiner. Natürlich arbeitet auch er im Holding-Verbund: als Heimleiter in der Emmericher Senioreneinrichtung Willikensoord. Walter und Ulrich merkten schnell: Krankenpfleger ist was für uns! Also begannen sie vor 25 Jahren, am 1. April 1987, gemeinsam die dreijährige Ausbildung an der Krankenpflegeschule Niederrhein. Danach fügte es sich, dass für die erweiterte Intensivstation des Marien-Hospitals Fachpersonal gesucht wurde. Sie bewarben sich mit Erfolg. Im Stationsalltag kam es schon mal vor, dass Patienten sowohl Ulrich als auch Walter fragten: „Sind Sie 24 Stunden im Dienst?“ Verwechselt wurden sie auch schon zu Schulzeiten und hatten wohl deshalb im Mündlichen immer dieselben Noten. Für die Lehrer kam erschwerend hinzu, dass wir: Gesundheit & Medizin die Brüder bis zur Klasse sechs immer gleich angezogen waren. Das war dann in „Arbeitskluft“ auf der Intensivstation auch nicht anders. Dort empfanden sie die Kombination von Pflege und Technik als besonders reizvoll und erlebten manche Innovationen mit. „Anfangs waren die Beatmungsmaschinen noch mechanisch und manuell zu bedienen, heute läuft alles computergesteuert“, sagt Ulrich. Er übernahm 1995 die Stationsleitung von seinem Bruder Wilhelm, der zum damals neu eröffneten Weseler Nikolaus-Stift wechselte. Walter wurde 1997 stellvertretender Stationsleiter Intensiv und übernahm zum 1. April 2000 dann die Leitung, als Ulrich nach Spellen ging. Bruder und Freund „Er ist nicht nur mein Bruder, sondern auch mein Freund“, sagen die Zwillinge übereinander. Sie entspannen sogar gemeinsam, indem sie sich gegenseitig beim Hausbau halfen. „Ob Leitung legen oder Dachstuhl bauen – wir machen alles selbst“, sagen die Rohdes. Sportlich standen sie fast 25 Jahre als Handballer für den Weseler TV auf dem Feld. Weil eine Position nicht doppelt besetzt werden kann, entschieden sie sich: Walter halblinks, Ulrich linksaußen. Noch etwas verbindet sie: Beide sind verheiratet. Und schon führt die Spur wieder ins Marien-Hospital: Die Frau von Ulrich arbeitet bei ihrem Schwager Walter auf der Intensivstation. 2013 feiert sie ihr 30-jähriges Dienstjubiläum – ebenso wie der große Bruder Wilhelm. „Irgendwann werden wir vier zusammen mehr Dienstjahre haben als das Marien-Hospital alt ist“, sagt Ulrich und lacht. Das MHW ist 154 Jahre alt. Jetzt darf gerechnet werden. GHg Gesundheitskompetenz und Pflege Kongress mit 40 Fachkräften aus ganz Deutschland im Haus der Gesundheit Erstmals fand im Anschluss an die Mitgliedertagung der Patienteninformationszentren (PIZ) in Deutschland, die im Netzwerk Patientenedukation e. V. miteinander verbunden sind, am 19. April 2012 im Haus der Gesundheit am Marien-Hospital ein Kongress statt. Das Thema „Gesundheitskompetenz und Pflege“ wurde inhaltlich in Kooperation mit Netzwerkteilnehmern, Vertretern der Universität Witten-Herdecke und dem PIZ am Marien-Hospital vorbereitet und ausgerichtet. ten, in denen fachkompetente Pflegende aus den Netzwerkeinrichtungen den Kongressteilnehmern alltagstaugliche, praktikable Ansätze vermittelten, wie diese Beratung aussehen kann. Prof. Dr. Angelika Zegelin-Abt und Prof. Christel Bienstein, beide Dozentinnen an der privaten Universität Witten-Herdecke, begeisterten durch ihre themenbezogenen Fachvorträge, ergänzt um spannende Projekte und Studien der Studierenden zum Thema. Humorist Tissot Ziel ist, dass Pflegende mit dem dichtesten Kontakt zu den Patienten/ Klienten umfassende Fähigkeiten erlangen in Information, Schulung und Beratung und dass sie Betroffene beim Schutz ihrer Gesundheit unterstützen und die Lebensqualität, besonders mit dem Blick über den stationären Aufenthalt hinaus, verbessern. Patienten soll geholfen werden, Gesundheitsinformationen richtig zu verstehen, das für sie Relevante zu erfassen und für die eigene Lebenssituation zu nutzen. Fachvorträge und Projekte Dies passiert bereits in zahlreichen Patienteninformationszentren, die inzwischen vielen Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten oder auch kommunalen Beratungsstellen ange gliedert oder darin integriert sind. Wie dies berufsbegleitend zu schulen und zu erlernen ist, dafür wurden beim Weseler Kongress Workshops angebo- Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt des Humoristen Dr. Oliver Tissot (Foto). Er begleitete den Kongress, machte sich währenddessen Notizen und überraschte dann am frühen Nachmittag alle Teilnehmer mit einem freien, dynamisch vorgetragenen Kabarett, bei dem er Vorgetragenes, Gehörtes und Beobachtetes humorvoll, pointiert und völlig frei in rasendem Tempo vortrug. Prädikat: besonders bemerkenswert! Lachen gehörte also beim Gesundheitskongress dazu und hat den Tag für alle Teilnehmer zusätzlich bereichert. GW „Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit des Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.“ (Kickbusch 2005, Health Literacy) 51 wir: Mitarbeiter Herbert Schmieder 35 Jahre Koch im St. Willibrord-Spital Das waren noch Zeiten! Als Herbert Schmieder im April 1977 aus dem Spessart an das St. Willibrord-Spital kam, wurde in der Krankenhausküche das Brot noch vom eigenen Bäcker Loss gebacken und die Schweinehälften von Metzger Theisig zerlegt. Gertrud und Rudi schälten die Kartoffeln und putzten das Gemüse. Ein personeller Aufwand, der heute nicht mehr denkbar ist. Trotzdem denkt der heute 58-jährige gebürtige Schwarzwälder gerne an die Anfangszeit zurück. Auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle hatte er in der Hotel- und Gaststättenzeitung inseriert und fast 80 Angebote erhalten. Neben Offerten aus Spanien und Nordseebädern meldete sich auch das St. Willibrord-Spital. Nach einem Vorstellungsgespräch mit Chefkoch Franz-Josef Scherer war alles perfekt: Herbert Schmieder kam und blieb, auch weil er einige Zeit später seine heutige Ehefrau Angelika in der Krankenhausküche kennen und lieben lernte. Gute Resonanz, fleißiges Team In den zurückliegenden 35 Jahren hat sich im Gastronomiebereich sehr viel verändert. Für 800 bis 900 warme Mahlzeiten, die heute täglich in der Krankenhausküche zubereitet werden, spielen der Einkauf und die Logistik eine große Rolle. Backwaren werden heute von heimischen Bäckereien, das Fleisch zerlegt und das Gemüse teilweise geputzt angeliefert. Auch wenn die Anforderungen enorm gewachsen sind, hat der zweifache Familienvater immer noch viel Spaß an seiner Arbeit. Eine große Rolle spielen dabei die Zufriedenheit der Patienten und die gute Resonanz der Kunden aus der Cafeteria. Nicht zu vergessen das fleißige Küchenteam, das trotz der hohen Anforderungen immer an einem Strang zieht. Schwarzwälder Spezialität Und was ist die Lieblingsspeise des erfahrenen Kochs Herbert Schmieder? Im Krankenhaus ist es das Schaschlikgulasch mit Curryreis und zu Hause natürlich eine Schwarzwälder Spezialität: gekochtes Rindfleisch mit Rahmkartoffeln und Rote-Beete-Salat. Hmmmmh! Das hört sich sehr gut an! „Wir:“ danken herzlich für die leckeren Gerichte der Vergangenheit und wünschen für die weiteren Berufsjahre Gesundheit und als Ausgleich zur täglichen Hektik entspannende Freizeit im Garten oder beim Fahrradfahren. SS Jubilare 1. Halbjahr 2012 Marien-Hospital Wesel 25 Jahre Andrea Stempel, 01.04.2012 Anja Buschholz, 01.04.12 Karin Reuter, 01.04.12 Kerstin Giesen, 01.04.12 Peter Radzicki, 01.04.12 Walburga Obermüller, 01.04.12 Walter Rohde, 01.04.12 Annegret Marquardt, 01.05.12 Birgit Richter, 17.05.12 30 Jahre Hildegard Wendt, 01.01.12 Anja Godau, 01.04.12 Beatrix Triptrap-Brüggemann, 01.04.12 Hildegard Omari, 01.04.12 Ursula Röskam, 01.04.12 52 35 Jahre Brigitte Holsteg, 01.04.12 Christine Köster, 01.04.12 Ina Gross, 01.04.12 Maria Harke, 01.04.12 Renate Janssen, 01.04.12 Alfons Terhorst, 01.03.12 40 Jahre Angelika Schulz, 01.04.12 Ingeborg van Triel, 01.04.12 45 Jahre Gerhard Scholz, 17.01.12 Annemarie Terweiden, 01.04.12 Senioreneinrichtungen Wesel 25 Jahre Ulrich Rohde, 01.04.12 St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees 25 Jahre Franz-Werner Schürmann, 12.11.11 Ursula Janssen, 01.03.12 Cäcilia Brücker, 01.04.12 Stefanie Lamers-Neyenhuys, 01.04.12 Werner Scholten, 01.04.12 Gabriele Frentrup, 26.05.12 30 Jahre Angela Lux, 01.04.12 Inge Schulz, 01.04.12 Karin Ostendorf, 01.04.12 35 Jahre Herbert Schmieder, 15.04.12 Petra Streppel, 01.04.12 wir: Kompakt „Kochen mit Freunden“ Wer an einem Nachmittag im März einen Blick in die Küche des NikolausStiftes warf, schaute verwundert: „Wird hier die neue Folge vom Kochduell aufgezeichnet? Seit wann kocht die Geschäftsführung für ihre Mitarbeiter? Oder schult unser Chefkoch Reinhard Kersten gar Aushilfen für unser neues Frontcooking-Angebot?“ Nein, hier wurde eine Idee in die Tat umgesetzt, die seit der Einweihung des Hauses der Gesundheit in den Köpfen steckte. „Kochen mit Freunden“, hieß die Idee: Leitende Mitarbeiter der Holding wollten sich einmal in einer entspannten Atmosphäre treffen und zusammen ein mediterranes Buffet zaubern – und natürlich später auch genießen. Vier Koch-Teams wurden vom Organisator Reinhard Kersten gebildet und farblich originell ausgestattet; dann werkelten Team Orange, Team Kiwi, Team Blaubeere und Team Zitrone in passenden Schürzen um die Wette, fachlich unterstützt von jeweils einer Fachkraft aus dem Gastronomie-Bereich. Jedes Team erstellte drei bis vier Gerichte des mediterranen Buffets und machte eine Punktlandung: Um 18.30 Uhr waren alle Gerichte zum Verzehr bereit. Die Resultate waren sternewürdig: mildes Lachstatar mit Mascarpone, mari- nierte Lammhüfte mit Tomatenwürfeln und Pinienkernen, Erdbeer-RhabarberTiramisu, um nur einige zu nennen. Da macht schon das Lesen der Speisekarte Appetit. Natürlich ließ sich auch beim Kochen der Beruf nicht ganz verhehlen. Geschäftsführer Heinrich Schnieders schaffte es, aus dem Teig für etwa 40 Frikadellen 80 der leckeren Fleischhäppchen zu zaubern und bewies mal wieder, wie gut er wirtschaften kann. Was allen besonders gut gefiel: Gegessen wurde direkt an einem festlich gedeckten Tisch in der Küche. Alle Beteiligten hatten so viel Freude an der Aktion, dass eine Wiederholung fest eingeplant ist. LQ 53 wir: Unterhaltung Kennst du unsere wir:? 1 Wie heißt der neue Chefarzt der Geriatrie im St. Willibrord-Spital? Wie heißt der neue Geschäftsführer unserer Holding pro homine? Und nun sind Sie sicherlich gespannt auf die Lösungen unserer Rätselfragen in der letzten Ausgabe 2 3 Dies haben wir unsere Leserinnen und Leser in unserer letzten Ausgabe gefragt, und diese Frage lässt sich eindeutig mit „Ja“ beantworten – wie die vielen richtigen Einsendungen beweisen. Heute fragen wir erneut nach den Inhalten der aktuellen Ausgabe. Alle Antworten auf unsere Rätselfragen finden Sie beim aufmerksamen Lesen. Von wem kommen unsere Buchtipps? Sie lauten: >> Dr. Ferdosi >> Schüler Leistungskurs Stufe 12 Andreas-Vesalius-Gymnasium >> Typisch Nederland >> Heinz van de Löcht >> 10 Jahre Den 1. Preis und damit 60 Euro gewinnt: Steffi Billmann St. Joseph Millingen WB1 Wo hat das MVZ des Marien-Hospitals eine Zweigstelle eröffnet? 4 5 Über 30 Euro freut sich: Anke Klebert Fachklinik Horizont Rees Welche Zwillingsbrüder haben dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum? 15 Euro mehr für die Urlaubskasse hat: Andrea Kerstjens Schnepfenweg 13 47574 Goch Herzlichen Glückwunsch! Schreiben Sie Ihre Lösungen bitte auf eine Karte und senden Sie diese bis zum 5.11.2012 an die: wir: Redaktion z.H. Lisa Quick Postfach 10 00 95 46462 Wesel 54 oder per E-Mail an [email protected] Gehirnjogging hält fit! Und mit etwas Glück gewinnen Sie dabei zusätzlich 30 Euro! Schlussbetrag 5 dreischlecht. eckiges Schnaps Vorsegel Biegen Neuverdes Glases filmung im Ofen Gatte der Embla ostafriachtbar, kanigesittet scher Staat ital. Adelsrang Morgenkleid proben Kreuzesinschrift österr. Stadt rhythm. Bewegung b. Musik delikat 4 Kfz-Z. Speyer geistl. Schrift nicht gehorsam Abkürzung: Madame Kicker 9 großer Raum griech. lat.: ebenso Vorsilbe: Erd… Hutaffe 6 10 höher stehend Schicken Sie Ihre Lösung bitte bis zum 5.11.2012 an die wir: Redaktion z.H. Lisa Quick Postfach 10 00 95 46482 Wesel Aschengefäße Fiedel Abk.: Milliliter Strategie Ungebildeter, Unbeleeffektiv sener Fahrradteil Korso 8 Heimtier Staat in Afrika Grenzstein Druckmaß 2 nordischer Männername griech. Küstenlandschaft Blasinstrumente 1 Tragen Sie bitte die durch eine Zahl gekennzeichneten Buchstaben in die unten markierten Felder ein. Computer Oder per E-Mail an: [email protected] Erle dt. Dichter (+1803) Hafenstadt in Alaska Fußballtreffer Gittergewebe franzö- nordiwestafrik. scher sisch: Staat Königin Männername spaniBodenscher wischer Männername Schliff 3 Stilepoche bulgar. Gebirge Heilgehilfe Sind Sie neugierig auf die Auflösung unseres letzen Rätsels? Gesucht wurde das Brustzentrum. Heilmittel Herzlichen Glückwunsch! Schimmel 7 Christin Wiegand, Station D2 im Marien-Hospital, kannte die richtige Antwort und gewinnt damit 30 Euro. Abk. f. Stück 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 55 Alles unter einem Dach Marien-Hospital Wesel Pastor-Janßen-Straße 8-38 46483 Wesel Tel.: 0281 104-0 Fax: 0281 104-1018 [email protected] St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees Willibrordstraße 9 46446 Emmerich Tel.: 02822 73-0 Fax: 02822 73-1258 [email protected] Reha-Zentrum Niederrhein [email protected] Ambulante orthopädische Rehabilitation Neustraße 8 46459 Rees Tel.: 02851 79-303 Fax: 02851 79-202 Ambulante kardiologische Rehabilitation Schillstraße 44 46483 Wesel Tel.: 0281 16389660 Fax: 0281 16389618 pro homine gesundheitszentrum im Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Tel.: 0281 104-1200 Fax: 0281 104-1208 [email protected] Senioreneinrichtung St. Christophorus Wilhelmstraße 4 46562 VoerdeFriedrichsfeld Tel.: 0281 15498-0 Fax: 0281 15498-58 Fährstraße 4 46446 Emmerich Tel.: 02822 6969478 [email protected] Senioreneinrichtung St. Elisabeth Elisabethstraße 10 46562 Voerde-Spellen Tel.: 02855 9642-0 Fax: 02855 9642-58 pro homine firmenfitness im Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Tel.: 0281 104-1260 Fax: 0281 104-1268 Fährstraße 4 46446 Emmerich Tel.: 02822 6969478 [email protected] Fachklinik Horizont Groiner Kirchweg 4 46459 Rees Tel.: 02851 9143-0 Fax: 02851 9143-30 [email protected] Physiotherapeutisches Behandlungszentrum im Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Tel.: 0281 104-1200 Fax: 0281 104-1208 Bildungszentrum Niederrhein Hansaring 25 46483 Wesel Tel.: 0281 33824-0 Fax: 0281 33824-44 [email protected] Physio- und Ergotherapie Willibrordstraße 9 46446 Emmerich Tel.: 02822 73-1860 Fax: 02822 73-1878 Senioreneinrichtung Agnes-Heim Gouverneurstraße 9 46459 Rees Tel.: 02851 79-0 Fax: 02851 79-250 Senioreneinrichtung St. Augustinus Willibrordstraße 15 46446 Emmerich Tel.: 02822 73-3002 Fax: 02822 73-3008 www.prohomine.de Senioreneinrichtung St. Joseph Hospitalstraße 3 46459 Rees-Millingen Tel.: 02851 589680 Fax: 02851 97517 Senioreneinrichtung St. Lukas Springendahl Straße 6 46483 Wesel Tel.: 0281 163990-0 Fax: 0281 163990-158 Senioreneinrichtung Martinistift Martinistraße 6-8 46483 Wesel Tel.: 0281 33841-0 Fax: 0281 33841-58 Senioreneinrichtung Nikolaus-Stift Wilhelm-Ziegler-Straße 21 46483 Wesel Tel.: 0281 33840-0 Fax: 0281 33840-58 Senioreneinrichtung Willikensoord Willikensoord 1 46446 Emmerich Tel.: 02822 712-0 Fax: 02822 712-58