Wir - Pro Homine

Transcription

Wir - Pro Homine
Ausgabe 02/12
wir:
D A S M A G A Z I N D E R K R A N K E N H Ä U S E R U N D S E N I O R E N E I N R I C H T U N G E N W E S E L- E M M E R I C H / R E E S
Mitarbeiter, Patienten & Freunde
Kilo-Wat?
– gesund abnehmen
>P
rojekt der pro homine
> Medizinische Fakten
außerdem: Gespräch mit Dr. Johannes
Hütte, Holding-Geschäftsführer ab
Februar 2013
Ihr Exemplar zum Mitnehmen!
HAUS DER
GESUNDHEIT
Ambulante
Physiotherapie
Eine Einrichtung des
Marien-Hospitals Wesel
Pastor-Janßen-Straße 2
46483 Wesel
Individuell und ganzheitlich im modernen Haus der Gesundheit.
Unsere Schwerpunkte:
Manuelle Therapie
Krankengymnastik
auf neurophy­
siologischer Basis (Bobath oder PNF)
>> EAP
>> gerätegestützte Medizinische
Trainingstherapie
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Massagen
Rehasport
Sportphysiotherapeutische Maßnahmen wie
Golf-Physio-Training® und Sportler­betreuung
sowie Kinesio-Taping
www.rehazentrum-niederrhein.de
Tel.: 0281 104-1200
Inhalt
Kilo-Wat? – gesund abnehmen
„Gewa(a)gtes“ Thema
Teufelskreis aushungern
Holding-Projekt „Kilo-Wat?“
Adipositas – ein gewichtiges Problem
Abnehmen – helfen Medikamente?
Ein Team nimmt ab
„Lachen schadet Ihrer Krankheit“
Impressum
V.i.S.d.P.: Die Redaktion
Maija Becker-Kontio, Sylvia GuthWinterink, Gerd Heiming, Lisa Quick,
Sabine Seegers, Kirsten Voß
An dieser Ausgabe haben mitgewirkt:
Bettina Bothen, Christel Dorando, Uli
Fehr, Ursula Geerlings, Sylvia GuthWinterink, Birgit Haan, Holger Hagemann, Gerd Heiming, Gisela Henschel,
Andrea Hochstrat, Hendrik Kamphaus,
Kirsten Kemming, Reinhard Kersten,
Die Kinderredaktion, Bärbel Koschorrek, Mechtild Lacher-Lehmann, Ines
Marmetschke, Dr. Bernd Meurer,
Claudia Neuenhaus, Lisa Quick, Daniel
Schäfer, Heinrich Schnieders, Angelika
Schulz, Sabine Seegers, Team firmenfitness, Team Qualitätsmanagement,
Kirsten Voß, Dorothea Waggeling
Wir danken für die Fotos:
Lisa Quick, Sabine Seegers, Tobias
Margitan, Sylvia Guth-Winterink,
fotolia.com, MEV Verlag, Matthias
Sosnierz, Creativ Collection Verlag und
allen, die uns ein Foto zur Verfügung
gestellt haben.
Gestaltung und Produktion:
TNP · Agentur für Kommunikation
Vinckeweg 15, 47119 Duisburg
In dieser Zeitschrift ist aus rein
pragmatischen Gründen der Lesbarkeit entweder die männliche oder
die weibliche Form gewählt worden,
wofür wir die Leser und Leserinnen um
Verständnis bitten. Der Paartherapeut
Jürg Willi konstruierte den Satz: „Wenn
man/frau mit seiner/ihrer Partner/in
zusammen leben will, so wird er/sie
zu ihr/ihm in ihre/seine oder sie/er in
seine/ihre Wohnung ziehen“, um deutlich zu machen, dass eine
befriedigende Lösung des Sprachproblems nicht möglich ist. (Aus: Manfred
Lütz, Lebenslust, München 2005).
Die Redaktion teilt diese Auffassung.
S
eite
9
10
11
12
13
14
15
Mitarbeiter
Senioren
Kindertagesstätte Mariechen
39
BZNW: Prüfung bestanden
44
Nur neue Namensschilder
44
50 Jahre Pflegeausbildung Wesel 45
Gerhard Scholz – kilometerweit
fürs Hospital
47
Jubilarin: Annemarie Terweiden 49-50
Neues aus dem IBVW
50
Jubilare: Walter & Ulrich Rohde 50-51
Jubilar: Herbert Schmieder
52
Weitere Jubilare
52
60 Jahre Martinistift Wesel –
Feier mit Zeitreise
Sie hielt die Fäden in der Hand –
Ursula Maternowski
Kraft-Balance-Training
im Willikensoord
Tolle Show im Agnes-Heim
St. Elisabeth strickt
fürs Friedensdorf
„Woll(e)-Lust“ im Martinistift
16
17
31
34
35
48
Gesundheitszentrum
pro homine
Wort des Geschäftsführers
4
Ein Paderborner in Wesel –
Dr. Johannes Hütte
5
Die Holding hat weiteres Potenzial 6-7
Verabschiedung Martin Diek
8
Grundsteinlegung SPZ und
Frühförderstelle
18-19
Schicker Haupteingang MHW
19
Hände konsequent desinfizieren 36
Fehlerquellen auf der Spur
37
Gesundheit & Medizin
Pionier der Laparoskopie
20-21
MVZ-Zweigstelle in Xanten
21
Hebammen-Netzwerk in
Emmerich
22-23
GesundheitsFORUM
23
Emmerich: Geriatrie in
modernen Räumen
24
Dr. Marco Michels, neuer Chefarzt
der Geriatrie in Emmerich
25
Aromatherapie: Pfefferminz
25
50 Jahre Pädiatrie am
Marien-Hospital
29
Kein Patient muss starke
Schmerzen leiden
38-39
Elektronische Fieberkurve
43
Patienten und Psyche
46-47
Gesundheitskompetenz und Pflege 51
Neues aus dem Gesundheitszentrum
pro homine
26-27
Betriebliche Gesundheitsförderung
firmenfitness-Beratungsstelle 32-33
Willibrord-Gruppe beim
Promenadenlauf
33
Kompakt
„Urgestein“ im (Un-)Ruhestand –
Hildegard Wendt
28
Ein Herz für die kardiologische
Rehabilitation
28
Pastor Seesing aus Kuratorium
verabschiedet
30-31
Anonyme Alkoholiker informieren 48
Kochen mit Freunden
53
Unterhaltung
Rezept:
Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu
17
wir: weltweit
40-41
Buchtipp
42
Kinderseite
42
Rezept: Joghurt-Quark-Torteletts
mit Obst
47
Kennst Du unsere wir:?
54
Rätsel
55
3
wir: pro homine
Liebe Leserinnen und Leser,
der Aufsichtsrat hat meine Nachfolge als Geschäftsführer der Holding pro homine geregelt und mit
Dr. Johannes Hütte aus meiner Sicht eine gute Wahl getroffen. Damit sind die Weichen für die Zeit
nach meinem Ruhestand zum 1. Februar 2013 gestellt. Das ist eine positive Nachricht – sowohl
für die Mitarbeiter als auch für die Patienten und Bewohner unserer Einrichtungen. Dr. Hütte bringt
als kaufmännischer Geschäftsführer des Malteser-Konzerns gutes Fachwissen über das Gesundheitswesen mit, das wesentlich sein wird für die Weiterentwicklung der Holding, die ständig neue
Herausforderungen meistern muss, um erfolgreich zu bleiben. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Dr. Hütte andere Unternehmen kennengelernt und über den Tellerrand hinausgeschaut
hat. Er wird ab Oktober 2012 vier Monate lang mit mir zusammenarbeiten und den Wechsel an der
Spitze der Geschäftsführung vorbereiten. Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit ihm.
Eine zweite personelle Entscheidung finde ich bedauerlich: Leider hat uns Martin Diek verlassen.
Er war stellvertretender Geschäftsführer der Holding und Verwaltungsleiter des Marien-Hospitals
in Wesel. Er hat zum 1. Juli 2012 die Position des Geschäftsführers im St. Bonifatius-Hospital
Lingen übernommen. Martin Diek hat als Trainee im Marien-Hospital begonnen, war dann mein Assistent, wechselte zu einer Beratungsfirma nach Münster und kam 1999 als Verwaltungsleiter ans
Marien-Hospital zurück. Im Juli 2003 wurde er stellvertretender Geschäftsführer der Holding pro
homine, die kurz zuvor gegründet worden war. Ich habe die fachliche Kompetenz und die Loyalität
von Martin Diek immer sehr geschätzt und wünsche ihm für seine neuen Aufgaben alles Gute.
Nicht nur personell, auch baulich gibt es neue Entwicklungen. In Wesel wurde der Grundstein für
den Neubau von Sozialpädiatrischem Zentrum (SPZ) und Frühförderstelle gelegt. Damit erfüllt sich
der langjährige Wunsch, diese beiden Einrichtungen und in einem zweiten Bauabschnitt in einigen
Jahren auch die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie unter einem Dach zu zentralisieren.
So können sie zum Vorteil der Patienten und Mitarbeiter künftig wesentlich enger kooperieren,
ohne ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Damit stärken wir unser überregional anerkanntes Angebot in der Kinder- und Jugendmedizin. Ausdruck dieser hohen Akzeptanz ist, dass die Stiftung
Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen den Neubau mit 2,648 Millionen Euro unterstützt – die
höchste Förderung, die bisher von der Stiftung bewilligt wurde. Hinzu kommen 250 000 Euro von
der Aktion Mensch. Auch das ist ein Ausdruck für die hohe Anerkennung unseres Konzepts.
In Wesel werden wir noch in diesem Jahr die neue Kardiologie eröffnen und die Fassadensanierung
am Haupteingang des Marien-Hospitals mit Gestaltung des Außenbereichs abschließen.
Auch in Emmerich tut sich etwas: Der erste Bauabschnitt für die Erweiterung der Intensivstation
des St. Willibrord-Spitals wurde vom Aufsichtsrat bewilligt. Der Umzug der Geriatrie von Rees in
den Neubau nach Emmerich bedeutet nicht, dass wir uns aus Rees zurückziehen. Das Agnes-Heim
wird um 20 auf 80 Plätze erweitert, und im ehemaligen Krankenhaus entstehen 19 Wohnungen für
Betreutes Wohnen. Die Reeser Politik hat die Pläne ausdrücklich gebilligt.
Diese Millionen-Investitionen sind in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld nur möglich, weil
sich die Holding pro homine auch im laufenden Jahr gut behauptet und nach wie vor deutlich
schwarze Zahlen schreibt. Das ist längst nicht in allen Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens so.
Dafür allein hausgemachte Gründe anzuführen, greift zu kurz. Die Landespolitik ist gefordert, die
Finanzausstattung der Krankenhäuser zu verbessern. Angesichts der leeren öffentlichen Kassen ist
allerdings fraglich, ob das geschehen wird. Umso wichtiger ist es, frühzeitig die richtigen Strategien zu entwickeln. Ich freue mich, daran noch bis zum 31. Januar 2013 tatkräftig mitwirken und
diese Aufgabe dann meinem Nachfolger übergeben zu können.
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine gute Zeit.
Ihr Heinrich Schnieders
Geschäftsführer
4
Ein Paderborner in Wesel
In der Holding pro homine nimmt
Dr. Johannes Hütte seine GeschäftsführerTätigkeit zum 1. Oktober 2012 auf …
… und wird vier Monate lang gemeinsam mit Geschäftsführer Heinrich Schnieders
von der zentralen Verwaltung in Wesel aus den Wechsel an der Spitze der Holding
einleiten. Zum 1. Februar 2013 wird Dr. Hütte dann Heinrich Schnieders
als Allein-Geschäftsführer der Holding pro homine und der einzelnen Tochter­
gesellschaften ablösen.
Heinrich Schnieders geht zum 31. Januar 2013 in den Ruhestand. Er ist seit 26
Jahren Geschäftsführer des Marien-Hospitals und seit deren Gründung 2003
auch Geschäftsführer der Holding.
Dr. Johannes Hütte (39) stammt aus
Paderborn, wo er 1992 Abitur machte
und eine Banklehre bei der Deutschen
Bank absolvierte. Von 1994 bis 2001
studierte Johannes Hütte an der Universität Paderborn Wirtschaftswissenschaften, Theologie und Philosophie. Seine
Promotion zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften erfolgte im Jahr 2001
ebenfalls in Paderborn.
Seit 1994 hat Dr. Hütte vielfältige
berufliche Erfahrungen gesammelt. Er
war in der Firmenkundenabteilung der
Deutschen Bank tätig und arbeitete als
wissenschaftliche Hilfskraft u. a. am
Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie in
Paderborn. Nach seinem Studium begann er 2002 bei der Eccelsia GmbH in
Detmold, dem führenden Versicherungsdienst für die Gesundheitswirtschaft.
Dort war Dr. Hütte zunächst Assistent
der Geschäftsführung, dann Projektmanager und schließlich ab 2006 Prokurist
im Bereich Vorsorgemanagement.
2007 wechselte Dr. Hütte als Leiter Operations zur Hesse Newman Finanzpartner AG, Hamburg. 2008 machte er sich
als Unternehmensberater selbstständig
und arbeitete u. a. für die Privatärztliche
Verrechnungsstelle in Büdingen sowie
die Asklepios AG (Freiburg/Frankfurt),
die als Versicherungsmakler und Beratungsunternehmen in der Gesundheitsbranche tätig ist.
Im März 2010 wurde Dr. Hütte die
kaufmännische Geschäftsführung der
MTG Malteser Trägergesellschaft gGmbH
anvertraut. Diese Holding besteht aus
sieben Krankenhäusern, einer Spezialklinik, 22 Einrichtungen der Altenhilfe
sowie ambulanten Pflegediensten.
Neben seinen beruflichen Aufgaben übt
Dr. Hütte seit 2008 eine Lehrtätigkeit an
der FOM – Fachhochschule für Ökonomie und Management – in Essen aus.
Im Fach Wirtschaftswissenschaften hält
er dort Vorlesungen und Seminare zu
Themen der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre und der Unternehmensfinanzierung. In diesem Zusammenhang
ist er auch Dozent im Fortbildungsstudiengang zur betriebswirtschaftlichen
Qualifizierung von Ärzten.
Privates: Dr. Johannes Hütte ist verheiratet, seine Frau ist Studienrätin für die
Fächer Mathematik und katholische
Religionslehre. In seiner Freizeit widmet
er sich gern der Jagd und ist begeisterter
Motorradfahrer.
Lehrtätigkeit
Seit Mai 2009 arbeitet Dr. Hütte beim
Konzernverbund des Malteser Hilfsdienstes in Köln, der Führungsgesellschaft aller Malteser-Aktivitäten in
Deutschland mit 18 000 hauptamtlichen
Mitarbeitern. Dort ist Dr. Hütte für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlich und mit umfangreichen Sonderprojekten betraut, etwa der Prozess- und
Erlösoptimierung in den Geschäftsfeldern Krankenhaus und Altenhilfe.
Für die Geschäftsführer-Position der
Holding pro homine gab es über 40 Bewerber, Dr. Johannes Hütte setzte sich
in einem Auswahlverfahren einstimmig
durch. Im Marien-Hospital wird er nach
Schwester Ortrud, Karl Küppers und
Heinrich Schnieders erst der vierte
Geschäftsführer in fast 80 Jahren sein
– Ausdruck einer hohen Kontinuität an
der Verwaltungsspitze des traditionsreichen Krankenhauses.
GHg
5
wir: pro homine
„Die Holding hat
weiteres Potenzial“
Interview mit Dr. Johannes Hütte, dem
künftigen Geschäftsführer der pro homine
Dr. Johannes Hütte (39)
wird neuer
Geschäftsführer der
Holding pro homine.
Aufsichtsrat und
Gesellschafterversammlung
beriefen den promovierten
Wirtschaftswissenschaftler
einstimmig zum Nachfolger von
Heinrich Schnieders,
der zum 31. Januar 2013 in den
Ruhestand geht. Dr. Hütte ist
derzeit für den Malteserkonzern in Köln
in unterschiedlichen
Funktionen tätig, zuletzt unter
anderem als kaufmännischer
Geschäftsführer der MTG Malteser
Trägergesellschaft gGmbH.
Die „wir:“ sprach mit
Dr. Hütte über seine Ziele,
die Besonderheit
konfessioneller
Krankenhäuser und seinen
Führungsstil.
6
wir:-Redaktion: Was reizt Sie an der
Geschäftsführer-Position in der Holding
pro homine und warum haben Sie sich
dafür entschieden?
Dr. Hütte: Die pro homine ist ein
Unternehmen mit einem interessanten
und zukunftsfähigen medizinischen
und pflegerischen Leistungsprofil, das
gute Perspektiven bietet und regional
weiteres Ausbaupotenzial. Durch die
gute wirtschaftliche Situation, durch
motivierte und qualifizierte Mitarbeiter
und die regionale Vernetzung unserer
Leistungsangebote ist es möglich,
weiteres Zukunftspotenzial aus eigener
Kraft heraus anzugehen. Genau hierin
liegt der Reiz der Aufgabe.
wir:-Redaktion: Welche Perspektiven
sehen Sie und wie steht die Holding
aktuell da?
Dr. Hütte: Ich möchte einige Grundleitlinien kurz skizzieren: Häuser der
Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung werden sich zukünftig sehr
viel stärker spezialisieren, als es in
der Vergangenheit notwendig war. Das
heißt, dass Krankenhäuser dieser Größe
und Ausrichtung keine „geschrumpften
Maximalversorger“ mit einem allumfassenden Angebot sind, sondern mit
klaren Schwerpunkten in bestimmten
Zentren, Fachdisziplinen und Leistungs­
gruppen Hochleistungsmedizin anbieten müssen, um so eine optimale Versorgung der Patienten sicherzustellen.
wir:-Redaktion: Wie könnte das
aussehen?
Dr. Hütte: Lassen Sie mich einige Punkte
herausgreifen: Sicher werden wir die
bestehenden Kernleistungsangebote
und Schwerpunkte z. B. in der inneren
Medizin, der Chirurgie und der Orthopädie insgesamt weiter ausbauen, um
die Attraktivität des Leistungsangebotes
und die Wirtschaftlichkeit zu sichern. In
diesem Zusammenhang liegt ein besonderes Augenmerk auf einem weiteren
Ausbau der medizinischen Zentren.
Beispielsweise wäre es mein Ziel,
neben dem bereits sehr gut etablierten
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin ein Zentrum für Altersmedizin zu
entwickeln.
wir:-Redaktion: Warum sehen Sie hier
eine Notwendigkeit?
Dr. Hütte: Ein Zentrum für Altersmedizin meint nicht „nur“ eine erweiterte
Geriatrie oder „nur“ eine Demenzstation, sondern eine Ausrichtung z. B. auf
einen alterschirurgischen Schwerpunkt
mit einem spezifischen medizinischen
Leistungsspektrum und einer auf die
Belange älter werdender „best ager“
ausgerichteten Versorgung und Pflege.
Die Krankenhäuser der pro homine sind
hierzu mit den bestehenden Disziplinen
und Schwerpunkten geradezu prädestiniert.
wir:-Redaktion: Spielt hier auch die
christliche Ausrichtung der pro homine eine Rolle, und war es für Sie von
Bedeutung, in einem konfessionell
„Der Beste, den wir kriegen
können“: Das sagte Aufsichtsratsvorsitzender Stefan
Sühling bei der Vorstellung
von Dr. Johannes Hütte als
Nachfolger von HoldingGeschäftsführer Heinrich
Schnieders (v. r.).
geprägten Unternehmen Verantwortung
zu übernehmen?
Dr. Hütte: Ganz sicher! Konfessionelle
Krankenhauser und Altenhilfeeinrichtungen sind ja kein Selbstzweck. Ein
konfessionell geprägtes Haus widmet
sich in Medizin und Pflege „dem ganzen
Menschen“ und ist in besonderer Weise
der Würde des Einzelnen als Ebenbild
Gottes verpflichtet. Dieses zeigt sich
z. B. gerade in dem besonderen Schutz
des Lebens und des Einzelnen in den
Grenzbereichen des Lebens und der
häufig nicht nur ausschließlich medizinisch zu beurteilenden Folgenabschätzung.
wir:-Redaktion: Welche Perspektiven
sehen Sie für die Holding, kommen
weitere Partner hinzu und wie müssten
diese aussehen?
Dr. Hütte: Mein Fokus liegt ganz klar auf
weiterem Wachstum. Die medizinische
Leistungsentwicklung und die Gewinnung von Patienten und einweisenden
Partnern in der niedergelassenen
Ärzteschaft hängen von einem qualitativ
hochwertigen und bedarfsgerechten
Angebot ab. Hier stehen wir bereits am
Marien-Hospital Wesel und am
St. Willibrord-Spital Emmerich in vielen
Feldern gut da. Sicherlich sehe ich auch
Potenzial in der verstärkten Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern in
der Umgebung. Insofern werde ich für
die Entwicklung von Verbundlösungen in
der Region werben. Für den Altenhilfe­
bereich gilt dieses analog.
wir:-Redaktion: Welche Erfahrungen
können Sie hier einbringen?
Dr. Hütte: Meine ersten beruflichen
Stationen waren nicht unmittelbar im
Gesundheitswesen, sondern z. B. in
Unternehmen, die sich mit dem Gesundheitswesen als Kunde im weitesten Sinn
beschäftigen. Allen gemeinsam war,
dass es immer darum ging, unternehmerische Lösungen zu finden, um Kunden
optimale Dienstleistungen anbieten zu
können und das ganz praktisch in der
Tagesarbeit und nicht auf bunten Folien.
Darüber hinaus habe ich Tätigkeiten
ausgeübt, die sehr finanzorientiert
waren und das Ziel hatten, profitable
Strukturen herzustellen. Operativ in
die Details von Krankenhäusern und
Altenhilfeeinrichtungen bin ich dann
spätestens im Zuge meiner Geschäftsführungstätigkeit bei den Maltesern tief
eingestiegen.
wir:-Redaktion: Wie würden Sie Ihren
Führungsstil beschreiben?
Dr. Hütte: Es ist immer schwierig, derartige Urteile über sich selbst abzugeben.
Wenn ich allerdings aus der Rückmeldung von Kollegen, Mitarbeitern und
Vorgesetzten schließen darf, dann würde ich meinen Führungsstil mit Adjektiven beschreiben wie z. B. umgänglich,
klar, umsetzungs- und zielorientiert, robust, Eigenverantwortlichkeit fördernd,
hart in der Sache und mit einem guten
Gespür dafür, Menschen „mitzunehmen“. Und das kann ich von mir ganz
sicher sagen, dass ich eine offene Kommunikation pflege und genauso darauf
Wert lege, unmittelbar Feedback zu erhalten und sehr genau zu wissen – auch
im Detail –, was im Unternehmen und in
der Tagesarbeit passiert. Die Menschen,
die mit mir arbeiten, müssen sich daran
manchmal erst gewöhnen, aber bisher
hat das immer gut funktioniert.
wir:-Redaktion: Aus welchem Geist
heraus leben Sie?
Dr. Hütte: Ich habe ja vor bzw. parallel
zu meinem Betriebswirtschaftsstudium
ein Studium der Philosophie und der
Theologie mit dem Lehramtsexamen
abgeschlossen. Man könnte insofern
sagen, dass ich aus der Theologie heraus an das Gute im Menschen glaube
und aus der Philosophie heraus auf
den zwanglosen Zwang des besseren
Arguments vertraue – allerdings wird
beides im Alltag manchmal auf eine
harte Probe gestellt! Dennoch ist dieses
eine gute Maxime für meine persönliche
Lebensführung – nicht zu vergessen,
dass man manchmal auch „fünfe gerade
sein lassen“ muss und über sich selber
lachen darf!
wir:-Redaktion: Wie entspannen Sie?
Dr. Hütte: Das ist ganz unterschiedlich.
Mit der Familie oder Freunden bei einem
gemütlichen Abend oder allein auf dem
Motorrad oder bei der Jagd. Gern auch,
wenn die Zeit bleibt, mit einem guten
Buch. Darüber hinaus widme ich mich
gern der Gartenarbeit – mit durchaus
gemischtem Erfolg. GHg
7
wir: pro homine
Martin Diek:
von Wesel am Rhein nach Lingen an der Ems
Stellvertretender Holding-Geschäftsführer und Verwaltungs­l eiter
des Marien-Hospitals wechselte nach 13 Jahren ins Emsland
Mit den besten Wünschen für eine
gute Zukunft wurde Martin Diek Ende
Juni nach 13 erfolgreichen Jahren von
Aufsichtsrat und Geschäftsführer,
Kollegen und Weggefährten feierlich
verabschiedet.
Auf Leitungsebene der pro
homine gab es eine weitere
personelle Entscheidung:
Martin Diek, langjähriger
stellvertretender Geschäftsführer der Holding
und Verwaltungsleiter des
Marien-Hospitals, hat das
Unternehmen auf eigenen
Wunsch zum 30. Juni 2012
verlassen. Der 47-Jährige
wechselte zum St. Bonifatius-Hospital nach Lingen und
ist dort nun Geschäftsführer.
„Mit seinen analytischen
Fähigkeiten und seiner hervorragenden Fachkompetenz
war Herr Diek mir als stellvertretender Geschäftsführer
der Holding ein wichtiger
Berater bei der strategischen
Weiterentwicklung der pro
homine und als Verwaltungsleiter des Marien-Hospitals
ein wertvoller Mitarbeiter bei
der Bewältigung des Tagesgeschäfts. Sein Wissen ist
nicht von heute auf morgen
zu ersetzen.“
Heinrich Schnieders
Geschäftsführer
8
Diplom-Volkswirt Martin Diek kam 1991
als Trainee des Berufsbildungswerks
Deutscher Krankenhäuser ins MarienHospital und machte sich während dieser zweijährigen Weiterbildung mit den
Strukturen und Aufgaben der Klinikverwaltung vertraut. Anschließend wurde
er Assistent der Geschäftsführung im
Marien-Hospital. Um weitere Erfahrungen zu sammeln und sein Fachwissen zu erweitern, wechselte Martin Diek
1995 zu einer Wirtschaftsprüfungs- und
Unternehmensberatungsgesellschaft
nach Münster. Als im Marien-Hospital
die Stelle des Verwaltungsleiters vakant
wurde, folgte er 1999 dem Ruf von
Geschäftsführer Heinrich Schnieders
zurück nach Wesel. Im Management
war Martin Diek für eine Fülle von
Aufgaben verantwortlich, darunter
Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen und EDV. Ein Bewusstsein für
unternehmerisches Denken im Krankenhaus zu schaffen, betrachtete er
als eine seiner wesentlichen Aufgaben.
Mit Gründung der Holding pro homine
wurde Martin Diek zum 1. Juli 2003 zum
stellvertretenden Geschäftsführer der
Holding bestimmt. In dieser Position
und als Mitglied der Betriebsleitung
war er maßgeblich an der strategischen
Weiterentwicklung und am Erfolg des
gesamten Unternehmens mit heute
zwei Krankenhäusern und neun Senioreneinrichtungen beteiligt.
Rückkehr in die Heimat
Der Wechsel nach Lingen bedeutet für
Martin Diek eine Rückkehr in seine
emsländische Heimat. Dort ist er seit
seinem zehnten Lebensjahr in einem
Blasorchester seines Heimatortes aktiv.
Im Bläserkreis des Willibrordi-Doms in
Wesel spielt er Trompete.
Die „wir:“ wünscht Martin Diek einen
guten Start im St. Bonifatius-Hospital
und für die Zukunft alles Gute. Privat
geht er „nicht so ganz“: Die Familie
bleibt zunächst in Wesel, damit die
Töchter die Schulausbildung hier
abschließen können. Für seine Laufstrecke am Auesee sucht der begeisterte
Ausdauersportler noch einen gleichwertigen Ersatz im Emsland. Damit er fit
wie eh und je bei zwei Veranstaltungen
an den Start gehen kann, die ihm besonders ans Herz gewachsen sind: der
Promenadenlauf in Emmerich und der
Dreiwiesellauf in Wesel.
„wir:“ danken Martin Diek für die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen Jahren
und wünschen ihm einen guten Start im
Emsland und weiterhin viel Erfolg. GHg
© Uli Stein/Catprint Media GmbH
„Gewa(a)gtes“ Thema
„Kilo-Wat? – bessere Gesundheit, gesteigerte Fitness,
mehr Lebensfreude durch gesundes Abnehmen“:
So lautet der Titel eines Projekts für stark über­
gewichtige Mitarbeiter der Holding pro homine, dessen
Idee und Umsetzung in dieser Ausgabe erläutert wird.
Für die „wir“ ist dies Anlass, Adipositas im Besonderen
und den Kampf gegen überflüssige Kilos im Allgemeinen
zum Titelthema zu machen. Auf den folgenden Seiten
geht es um medizinische Aspekte und darum, was beim
Abnehmen mit Medikamenten zu beachten ist. Außerdem
stellen wir ein Team vor, das gemeinsam abnimmt und
berichten über die Cartoon-Ausstellung
„Lachen schadet Ihrer Krankheit“, die sich dem Thema
auf humorvolle Weise widmet. Wie, das zeigt die
Zeichnung von Uli Stein.
9
wir: Thema
Teufelskreis aushungern
Projekt „Kilo-Wat?“: Stark übergewichtigen Mitarbeitern
will die Holding pro homine beim Abnehmen helfen
Das umfangreiche Programm, für das
eine Reihe von Experten aus dem Haus
gewonnen werden konnten, startet
im Marien-Hospital. Über die Idee des
Projekts sprach die „wir:“ mit dem
Ärztlichen Direktor Dr. Ullrich Raupp.
wir:-Redaktion: Was gab den Ausschlag
für dieses Projekt?
Dr. Raupp: Ein Schlüsselerlebnis: In
der Cafeteria des Marien-Hospitals fiel
mir am Nebentisch ein etwa 20-jähriger
Mitarbeiter mit erheblichem Übergewicht auf. Er saß ganz allein da und
aß nach dem Mittagessen noch ein
Stück Sahnetorte. Er tat das aber nicht
lustvoll, sondern mechanisch und mit
einem Gesichtsausdruck, den ich als
„wenig glücklich“ bezeichnen möchte.
Da fragte ich mich: Wie kann man Mitarbeitern, die unter ihrem Gewicht leiden
und abnehmen möchten, eine Brücke
bauen? Das war für mich der Anstoß,
Frau Becker-Kontio als Projektbeauftragte der Holding anzusprechen.
wir:-Redaktion: Warum stehen die
Mitarbeiter im Mittelpunkt des Projekts?
Dr. Raupp: Gerade ein Krankenhaus
ist gefordert, sich um die Gesundheit
seiner Mitarbeiter zu kümmern. Ich
erkenne hier eine Vorbildfunktion.
Erhebliches Übergewicht führt in fast
allen Fällen zu frühzeitigen Erkrankungen innerer Organe, oft sind Herz
und Kreislauf und Gelenke betroffen.
Auch Diabetes ist eine häufige
Folge. Aber das wissen alle
adipösen Menschen.
Im Projekt geht es
darum, dieses
10
Wissen ins Handeln umzusetzen. Das
ist wie beim Rauchen.
wir:-Redaktion: Wie kann das
geschehen?
Dr. Raupp: Adipöse Menschen stecken
oft in einem Teufelskreis: essen –
zunehmen – wenig essen – abnehmen
– wieder „normal“ essen – noch mehr
zunehmen … und immer so weiter. Hilfreich ist es, die Trigger – also Anstöße
– kennenzulernen, die diesen Kreislauf
unterhalten. Häufig sind das Bewegungsmangel, Stress und unvorteilhaftes Ernährungsverhalten, vielleicht
auch das Gefühl, mit Problemen allein
da zu stehen. Wenn diese Trigger
identifiziert sind, geht es darum, aus
dem Teufelskreis einen Engelskreis zu
machen. Dabei kann das Projekt helfen.
wir:-Redaktion: „Engelskreis“ ist ein
schönes Wort. Wie entsteht der?
Dr. Raupp: In dem Angebot geht es
darum, Bewegungserfahrungen zu
machen, die Freude bereiten und die
Ernährungsgewohnheiten so anzupassen, dass ein Gewichtsverlust
langfristig möglich wird. Wichtig ist, zu
lernen, wie ich meinen Stress redu-
Dr. Ullrich Raupp, Ärztlicher
Direktor des Marien-Hospitals:
Erlebnis in der Cafeteria gab
Anstoß zum Projekt.
zieren und achtsam mit mir umgehen
kann. Gewichtsabnahme, eine bessere körperliche Belastbarkeit und die
Entspannung führen zu Stolz, Freude
und Zufriedenheit und sind damit die
Belohnungseffekte, die den Engelskreis
am Leben erhalten. Deshalb ist wichtig,
dass ich die Anstöße, die mich zum
übermäßigen Essen verleiten, umdrehe
und ihnen bewusst nicht nachgebe.
Dann wird Essen wieder das, was es
auch sein soll und darf: ein Genuss! GHg
Der Kontakt
Sollte dieses Projekt „Kilo-Wat?“
zu Ihren persönlichen Anliegen und
Zielen passen, melden Sie sich bei
pro homine firmenfitness,
Tel.: 104-1260/61.
Wir informieren Sie gerne über
Zeitstruktur und inhaltliche Details!
Kilo-Wat?
Bessere Gesundheit, gesteigerte Fitness und mehr Lebensfreude durch gesundes
Abnehmen – ein Programm für Mitarbeiter der pro homine.
Betriebliche Gesundheitsförderung ist
inzwischen als sinnvolles Maßnahmen­
paket anerkannt, um gesundheitliche
Ressourcen von Beschäftigten zu
stärken. Noch besser ist Betriebliches
Gesundheitsmanagement, weil es die
Verantwortung für gesundheitliche Probleme auf die Person und die Organisation aufteilt. Auch der Arbeitgeber sieht
sich hierbei in der Pflicht, die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu schützen.
Diesem Ansatz folgend, entstand auf
Initiative des Ärztlichen Direktors des
Marien-Hospitals die Projektgruppe
„Kilo-Wat?“, die es sich zur Aufgabe
macht, für übergewichtige Kollegen
ein Programm zur Verbesserung der
Gesundheit, Steigerung der Fitness und
damit zu mehr Lebensfreude zu entwickeln. Positive Bewegungserfahrung,
Ernährungsumstellung mit nachhaltiger
Das Projekt
Das Projekt für gesundes Abnehmen
richtet sich an Mitarbeiter der Holding
pro homine, die deutlich übergewichtig
sind und diesen Zustand verändern
wollen.
Wirkung, Stressreduktionsverfahren
und Achtsamkeitstraining sind die
Stichworte, die die Konzeptbausteine
des Projektes abbilden.
Der Verlauf
Ende November 2012 wird es im Haus
der Gesundheit eine erste Informationsveranstaltung zum detaillierten Projektablauf geben. Den genauen Termin
geben wir rechtzeitig über das Intranet
und über Plakate bekannt.
Falls Sie sich nach dieser ersten
Information für eine Teilnahme interessieren, ist der nächste Schritt ein
Gesundheitscheck. Für diesen Gesundheitscheck können Sie sich über
pro homine firmenfitness verbindlich
anmelden. Das Untersuchungspaket umfasst Ausgangsparameter zu
Gewicht, Körpergröße, Taillenumfang,
24-Stunden-Blutdruckmessung,
Belastungs-EKG, Lungenfunktionstest,
Laborleistungen und ein anschließendes Arztgespräch.
Die gewonnenen Daten geben
einerseits Auskunft über den
individuellen gesundheitlichen
Ausgangsstatus zu Beginn der
Maßnahmen, andererseits
überprüft der Arzt, dass keine
>> Das Programm wird zunächst am
Standort Wesel durchgeführt.
>> Die Inhalte sind auf ein halbes Jahr
ausgerichtet und erfordern von den
Teilnehmern eine zeitliche Mindest­
investition von zwei Stunden pro
Woche.
>> Start ist am 15. Februar 2013.
großen körperlichen Einschränkungen
oder Krankheitsgefährdungen die Teilnahme am Projekt behindern.Wenn der
Arzt grünes Licht gegeben hat, geht es
los. Nach den Karnevalstagen, motivationsmäßig passend zum Aschermittwoch, am 15. Februar 2013, beginnen
die praktischen Einheiten: Bewegungstraining, Wassergymnastik, Kräftigungsund Stabilisierungsprogramm wechseln
sich ab mit Ernährungsberatung und
Kochevents. Während die Gruppentreffen und die individuellen Gespräche
mit dem Gesundheitscoach positive
Wirkung auf die Motivation garantieren
sollen, lehren Stressbewältigungsseminare und Achtsamkeitstraining den
alternativen Umgang mit den alltäglichen Belas­tungssituationen: Damit
die Nerven nicht mehr mit Schokolade
beruhigt werden müssen!
Vorträge über Lebensentwürfe und
Ernährungsgewohnheiten, psychische
Belastung und Essverhalten flankieren
das Training, damit auch die mentale
Motivation für die notwendigen Veränderungen genug Nahrung erhält.
Das Projekt ist zeitlich anspruchsvoll
und inhaltlich intensiv. Es wird engmaschig durch verschiedene Experten begleitet und bietet die Chance,
langsam und nachhaltig Gewicht und
Gesundheit in eine gute Balance zu
bringen. Dass damit das Lebensgefühl
positiv beeinflusst wird, versteht sich
von selbst. Am Ende des Projektes
steht ein zweiter medizinischer Check
– eine Ausgangsuntersuchung, die, wie
wir hoffen, den persönlichen Erfolg des
halbjährlichen Programms bestätigen
wird.
BK
11
wir: Thema
Adipositas
– ein gewichtiges Problem
Laut Statistik für 2009 bringt jeder
zweite Deutsche über 18 Jahre zu viele
Kilos auf die Waage. 36,7 % der Erwachsenen haben Übergewicht, 14,7 %
sind fettleibig (adipös). Männer kämpfen häufiger mit überflüssigen Pfunden
als Frauen (44,4 zu 29,1 %).
„Fett-Gene“
Die Frage nach der Ursache ist nicht
eindeutig zu beantworten. Klar ist: Wer
mehr Kalorien isst, als er verbraucht,
nimmt zu. Doch Molekulargenetiker der
Universität Duisburg-Essen haben noch
eine andere Erklärung: „Fett-Gene“. Sie
können bewirken, dass manche Leute
dick werden, obwohl sie gar nicht übermäßig viel essen.
Tatsache ist, dass Übergewicht ein
zunehmendes gesundheitliches
Problem darstellt, das sich auch im Klinikalltag zeigt. Die Adipositas und die
Adipositas-assoziierten Erkrankungen
nehmen stetig zu. Doch was genau ist
Adipositas? Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert sie als eine
über das Normalmaß hinausgehende
Vermehrung des Körperfetts und chronische Krankheit mit eingeschränkter
Lebensqualität, hohem Erkrankungsund Sterberisiko, die eine langfristige
Betreuung erfordert.
Der sog. Body-Mass-Index BMI (Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum
Quadrat) ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts in Relation
zur Körpergröße. Bei Adipositas beträgt
der BMI 30 kg/m2 oder mehr, als übergewichtig gelten Menschen mit einem
BMI zwischen 25 und 30. Da auch ein
abdominales Fettverteilungsmuster
(Taillenumfang mehr als 88 cm bei
Frauen, mehr als 102 cm bei Männern)
das Gesundheitsrisiko insbesondere
für das Herz- und Gefäßsystem ungünstig beeinflusst, sollten Patienten mit
12
einem BMI von 25 und mehr regelmäßig
ihren Taillenumfang messen.
Hauptursachen von Adipositas sind
also genetische Veranlagung und
moderner Lebensstil mit Überernährung und Bewegungsmangel. Die Folge
ist eine Verkürzung der Lebenserwartung, denn ab einem BMI von 27 bis
30 nimmt die Sterblichkeit aufgrund
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
Krebserkrankungen zu.
Die therapeutischen Möglichkeiten
sind begrenzt. Deshalb sind frühzeitige
vorbeugende Maßnahmen (Prävention)
wichtig. Dazu zählen regelmäßige Bewegung, vor allem Ausdauerbelastung,
sowie eine fettmoderate, stärkebetonte
und ballaststoffreiche Ernährung.
Ratsam sind Lebensmittel mit niedriger
Energiedichte, die durch hohen Wasser- und Ballaststoff- sowie geringen
Fettgehalt gekennzeichnet sind.
Totales Fasten schadet
Eine Therapie der Adipositas ist
angezeigt, wenn der BMI 30 und mehr
beträgt oder wenn bei einem Wert von
25 bis 29,9 zusätzliche übergewichtsbedingte Gesundheitsstörungen wie
z. B. Bluthochdruck oder Diabetes oder
ein abdominales Fettverteilungsmuster
vorliegen. Das Ziel ist eine mäßige Senkung des Gewichts um 5 bis 10 % pro
Jahr. Das Basisprogramm besteht aus
Ernährungstherapie, Bewegungssteigerung und Verhaltenstherapie.
Ernährung: Ziel ist ein tägliches Energiedefizit von 500 bis 800 Kilokalorien
(kcal) durch Verringerung der Nahrungsfette und ausgewogene Mischkost.
Angestrebt wird eine Gesamtenergiemenge von 1200 bis 2000 kcal/Tag.
Extrem einseitige Diäten (z. B. totales
Fasten) sind wegen hoher medizinischer Risiken abzulehnen.
Steigerung körperlicher Bewegung:
Ziel ist vor allem die Gewichtserhaltung.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein
höheres Lebensalter mit einem geringeren Ruhe-Energieumsatz verbunden
ist und altersbedingte Begleiterkrankungen eine notwendige Steigerung der
Bewegung verhindern können.
Verhaltensmodifikation: Hierbei ist
die Selbstbeobachtung der Ess- und
Trinkgewohnheiten, z. B. mittels eines
Ernährungstagebuchs hilfreich.
Medikamentöse Therapien sind
begrenzt und nur angezeigt, wenn
bei einem BMI von 30 und mehr oder
zwischen 25 und 30 in Verbindung mit
weiteren Krankheiten mit dem Basisprogramm eine Gewichtsabnahme
von mehr als 5 % binnen drei bis sechs
Monaten nicht erreicht werden kann.
Magenband und Schlauchmagen
Ein chirurgischer Eingriff ist zu erwägen,
wenn bei Patienten mit AdipositasGrad III (BMI > 40) oder Grad II (BMI
>35) mit erheblichen Begleiterkrankungen eine mindestens einjährige
konservative (nicht-operative) Therapie
erfolglos war. Durch Magenband oder
Schlauchmagen lässt sich eine mittlere Gewichtsreduktion von 20 bis 30
Kilogramm nach 24 Monaten erzielen.
Magenbypass oder biliopankreatische
Diversion kommen für eine größere Gewichtsabnahme (BMI>50) in Betracht.
Langfristige Gewichtsstabilisierung:
Da der Energieverbrauch im Rahmen
der Gewichtsreduktion sinkt, muss
die Energiezufuhr auf Dauer reduziert
werden, damit das Gewicht stabil bleibt
(mind. 2000 kcal Verbrauch / Woche).
Dabei helfen fettarme Kost, regelmäßige körperliche Aktivität, langfristiger
und kontinuierlicher Kontakt zwischen
Patient und Therapeut sowie die Einbindung in eine Selbsthilfegruppe.
Hendrik Kamphaus
Apothekerin
Ines Marmetschke
Die Psyche ist leider so aufgebaut, dass
schnelle Veränderungen die größten
Belohnungen im Gehirn ausschütten.
So sind wir beim Abnehmen schnell
frustriert und suchen Hilfsmittel,
die das Erreichen des Zielgewichtes
beschleunigen. Aber hilft
dies wirklich? Wir wollen
einmal näher hinschauen:
Einmal gibt es verschiedene
Trinkpulver, die als Diätnahrung vermarktet werden
(z. B. Almased®). Es ist
grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, eine oder
mehrere Mahlzeiten durch
solch eine Trinknahrung zu
ersetzen, da es so eventuell
leichter fällt, Kalorien zu
sparen. Wichtig ist dabei auf
jeden Fall, nicht plötzlich
von einer stark hyperkalorischen auf eine stark hypokalorische
Kost umzuschwenken, da der Körper
den plötzlichen Nahrungsentzug nicht
nur durch den (gewünschten) Abbau
von Fettgewebe ausgleicht, sondern
auch durch Abbau von Muskelgewebe.
Da man sich aber nicht den Rest seines
Lebens von Trinknahrung ernähren
möchte, steigt man irgendwann wieder
auf normale Kost um und der Jojo-Effekt
stellt sich ein. Der Grund liegt im Abbau
der Muskelmasse! Muskeln sind unsere
Hauptenergieverbraucher. Habe ich
also weniger Muskeln, wird ein noch
größerer Anteil der zugeführten Kalorien
in Fett umgewandelt und nach einiger
Zeit ist mehr Gewicht wieder zugelegt,
als zuvor abgenommen wurde. Also gilt:
Parallele Bewegung, um die Muskelmasse zu erhalten, ist essentiell!
Empfehlenswert: grüner Salat
Als Medizinprodukte werden auch
Kapseln angeboten, die im Magen auf-
Abnehmen – helfen
Medikamente? Jein!
quellen, um eine stärkere Magenfüllung
zu suggerieren. Wird die Magenwand
gedehnt, wird an das Gehirn das Signal
„satt“ gemeldet. Grundsätzlich eine
schlaue Methode, jedoch gibt es bereits Berichte, dass diese „Schwämm-
dem Stuhl ausgeschieden und kommen
dem Körper nicht zugute. Bei stark
übergewichtigen Patienten und unter
ärztlicher Kontrolle ist dies evtl. vertretbar, in der Selbstmedikation eher nicht
zu empfehlen.
Nicht empfehlenswert:
chemische Appetitzügler
chen“ zu Darmverschlüssen und
Notfall-OPs im Krankenhaus geführt
haben, so dass man nicht wirklich dazu
raten kann. Das gleiche Prinzip kann
man aber anwenden, indem man darauf
achtet, Nahrungsmittel mit geringer
Energiedichte zu essen, z. B. grünen
Salat. Dieser hat bei geringer Kalorienzahl ein großes Volumen. Zu einer
Mahlzeit viel Wasser zu trinken, kann
auch helfen.
Ein weiteres Wirkprinzip besteht darin,
die Aufnahme von Fetten aus der
Nahrung im Darm zu verhindern. Dies
führt zwar zu einer Gewichtsreduktion,
jedoch kann man sich leicht vorstellen,
dass der Effekt dahin ist, sobald die
Kapseln abgesetzt werden. Fette haben
so ein schlechtes Image, jedoch sind
sie auch lebenswichtig für den Körper. Zum Beispiel können fettlösliche
Vitamine ohne Fett in der Nahrung nicht
aufgenommen werden. Sie werden also
bei der Einnahme dieser Präparate mit
Und dann gibt es noch die
Gruppe der chemischen Appetitzügler, die vom Ephedrin
abgeleitet sind und den Körper
„aufputschen“ sollen. Der Energieumsatz soll gesteigert und
das Appetitgefühl verringert
werden. Diesen Effekt erkauft
man sich mit einer ganzen
Reihe von Nebenwirkungen,
insbesondere auf das HerzKreislauf-System. Nicht umsonst sind diese Arzneimittel
verschreibungspflichtig, werden jedoch
auf dem Schwarzmarkt hoch angepriesen. Von dieser Form der Gewichtsreduktion ist dringend abzuraten, da die
Nebenwirkungen den gewünschten
Effekt bei unkontrollierter Einnahme um
ein Vielfaches übersteigen. Vom Abhängigkeitspotential ganz zu schweigen.
Leider kommt man nicht darum herum,
darauf zu achten, was und wie viel man
isst und sich regelmäßig zu bewegen, um seine Pfunde zu verlieren.
Unterstützend können verschiedene
Präparate sinnvoll sein, weil sie das Belohnungssystem gerade zu Beginn des
Abnehmprozesses unterstützen und
so die Motivation, weiterzumachen,
erhalten bleibt. Alleine sind jedoch alle
Präparate maximal während der Einnahme wirksam und führen nach dem
Absetzen wieder zur Gewichtszunahme
in mindestens dem gleichen Maße.
Ines Marmetschke, Apothekerin
13
wir: Thema
Ein
Team
nimmt
ab
Tolles Gemeinschaftserlebnis:
Im Medizin-Controlling purzeln die Kilos
An der Tafel ein eigener Strichcode, auf
dem Schreibtisch Obst statt Schokolade: In seinen Weseler Büros hat sich
das Medizin-Controlling der Holding pro
homine einer strikten Eigenkontrolle
unterworfen. Die Mitarbeiter specken
ab und freuen sich über deutlich
sichtbare Erfolge. Über das Abnehmen
als Gemeinschaftserlebnis sprach die
„wir:“ mit Dr. Michael Jeibmann und
Sabina Holzmann.
wir:-Redaktion: Was gab den Anstoß zu
dieser ungewöhnlichen Aktion?
Dr. Jeibmann: Nach den letzten
Weihnachtsfeiertagen fühlten sich alle
unwohl und stöhnten, sie hätten zu
viel gegessen. Da haben wir spontan
beschlossen, als Team abzunehmen.
Sabina Holzmann: Stichtag für die
Gewichtskontrolle war für alle Montag,
der 16. Januar 2012. Seitdem wiegt sich
jeder von uns montags und macht auf
der Tafel im Büro einen Strich, wenn
wieder ein Kilo weg ist.
wir:-Redaktion: Ist Schummeln erlaubt?
Sabina Holzmann: Nein, wir sind sehr
streng. Selbst wenn nur 50 Gramm zum
Kilo fehlen, gibt es keinen Strich.
wir:-Redaktion: Und wenn jemand wieder ein Kilo zunimmt?
Dr. Jeibmann: Dann wird ein Strich
weggewischt. Das passiert, ohne dass
14
die anderen dabei sind. Dagegen wird
ein neuer Strich immer in der großen
Runde gezogen, weil das natürlich sehr
motivierend ist. Dann reden wir übers
Abnehmen und sprechen uns Mut zu.
Das steigert den Durchhaltewillen. Und:
Wir lachen viel dabei und haben eine
Menge Spaß.
wir:-Redaktion: Nehmen alle nach demselben Rezept ab?
Sabina Holzmann: Nein, es gibt unterschiedliche Wege. Einige setzen auf das
Punktesystem der Weight-WatchersMethode, andere zählen Kalorien oder
essen viel bewusster. Ich zum Beispiel
achte jetzt auf eine eiweißhaltige
Ernährung, also mit viel Fisch, Reis,
Hähnchenfleisch und Eiweißbrot für
kohlenhydratfreie Ernährung.
wir:-Redaktion: Eiweißbrot?
Sabina Holzmann: Ja, das ist total lecker
und nach zwei Tagen noch so frisch wie
am ersten Tag.
Dr. Jeibmann: Mir hilft die moderne
Technik beim Abnehmen. Ich wiege meine Essen auf einer kleinen Bürowaage,
speichere das Ergebnis im iPad, und ein
Programm rechnet dann aus, wie viele
Kalorien das macht.
wir:-Redaktion: Wie viele Kalorien dürfen es täglich sein?
Dr. Jeibmann: 1700 plus einen Bonus,
wenn ich Sport treibe. Fürs Wochenende
spare ich mir immer ein paar auf. Wenn
das nicht reicht, dann muss ich mir die
durch noch mehr Sport „verdienen“:
Walken und Fitness-Training mit der
X-Box 360.
Sabina Holzmann: Sport treiben wir alle.
Ich zum Beispiel mache täglich Kraftund Ausdauertraining im Fitness-Studio.
Außerdem benutzt keiner von uns mehr
den Aufzug, wenn er irgendwo im Haus
unterwegs ist. Wir nehmen die Treppe!
wir:-Redaktion: Ist der Geburtstagskuchen in der Abteilung dem kollektiven
Abnehmen zum Opfer gefallen?
Dr. Jeibmann: Nein, der gehört natürlich
nach wie vor dazu. Aber wir geben jetzt
an, wie viele Kalorien jedes Stück hat.
wir:-Redaktion: Jetzt mal Klartext: Wie
viele Kilos sind seit dem 16. Januar
verschwunden?
Sabina Holzmann: Insgesamt 34 Kilo.
Jeder Einzelne hat zwischen zwei und elf
Kilo abgenommen. Ein super Erfolg!
Dr. Jeibmann: Für mich gibt es noch einen Grund zur Freude: Ich habe mit dem
Rauchen aufgehört. Nicht zum ersten
Mal, muss ich gestehen. Aber es ist mir
noch nie so leicht gefallen wie jetzt in
Kombination mit dem Abnehmen als
Gemeinschaftserlebnis.
wir:-Redaktion: Gibt es einen Stichtag,
bis zu dem die Aktion läuft?
Dr. Jeibmann: Nein. Ich mache auf jeden
Fall bis zum Jahresende weiter. Elf Kilo
müssen noch runter.
GHg
„Lachen schadet Ihrer Krankheit“
– oder: Lachen ist gesund!
Die Fähigkeit zu lächeln und zu lachen ist uns angeboren. Zunächst ist es nur ein Reflex, doch
schon in den ersten Entwicklungsjahren hat die Ausprägung des Lächelns und Lachens einen
erheblichen Einfluss auf unsere positive Weiterentwicklung.
stärkt unsere Abwehrkräfte
und aktiviert das Immunsystem. Lachen ist kostenloses Anti-Aging – die Haut
wird gestrafft und gut mit
Sauerstoff versorgt.
Die Lachforscher sagen:
zwei bis drei Minuten herzhaftes Lachen sollen so viel
bringen wie 15 Minuten
Klinik-Clown im Marien-Hospital: Bettina Siegfriedt
Joggen.
Auch wenn Ihnen mal nicht zum Lachen
Kinder lachen etwa 400 Mal am Tag,
zumute ist oder wenn es mal nichts zu
Erwachsene gerade 15 Mal.
Lachen gibt – um ein Lächeln kann man
15 Mal – eigentlich eine traurige Lachbilanz für uns Erwachsene, vor allem wenn sich immer bemühen; denn es macht
Sie sympathischer und Ihnen begegman weiß, wie gut Lachen tut und welch
net man mit Sympathie. Das wird die
positive Auswirkungen das Lachen
Stimmungslage in jedem Fall positiv
auf unser seelisches und körperliches
beeinflussen.
Befinden hat.
Die Fähigkeit zu lachen ist eine Medizin, die uns nahezu jederzeit kostenAusstellung mit 100 Cartoons
los zur Verfügung steht. Wer lacht,
Diese wissenschaftlich erwiesenen
lebt gesünder, lebt länger – und wird
Fakten haben uns dazu bewogen, im
schneller wieder gesund. Keine Diät und
April und Mai dieses Jahres die Ausstelkeine Medizin halten das Herz so gut in
lung „Lachen schadet ihrer Krankheit“
Schuss wie Humor und häufiges Lachen.
mit über 100 Cartoons von 16 verschieEin weiterer wichtiger Schritt, dem
denen Künstlern an vier verschiedenen
Herzen Gutes zu tun, ist, sich selbst
Standorten in Wesel zu zeigen. Mit
weniger ernst zu nehmen.
dabei waren Cartoons von Uli Stein, die
Lachen befreit: von Anspannung, Stress
hauptsächlich im Marien-Hospital zu
und Ärger. Der Dichter Ringelnatz sagt
sehen waren.
es so: „Humor ist der Knopf der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“
Die Idee zu der Ausstellung hatte ein
Krankenpfleger aus Hamburg. Witzige
Zeichnungen mit Situationen aus dem
Effektiv wie das Joggen
In unserem Gesicht werden beim Lachen Krankenhaus, beim Arzt und zu allerlei
weiteren Szenen rund um die Gesund18 Muskeln in Bewegung gesetzt. Das
heit: bei Untersuchungen, im Kreißsaal,
Zwerchfell kommt in Bewegung und wird
beim Krankentransport, in der Gymnas­
massiert. Die Verdauung wird gefördert,
tikstunde und bei der Diät entstanden
der Puls beschleunigt, der Kreislauf anaus der Feder unterschiedlicher Künstgeregt. Eine Minute Lachen wirkt wie 45
ler. Daraus wurde, unterstützt durch die
Minuten Entspannungstraining. Lachen
Agentur Faustmann & Schoenebaum
aus Hannover, eine Wanderausstellung
konzipiert, die sechs Wochen lang in
Wesel gezeigt wurde.
An der Ideenfindung und am Konzept
beteiligt war Dr. Eckart von Hirschhausen, der den meisten inzwischen eher
als Kabarettist denn als Kinderarzt
bekannt sein dürfte. Er hat eine Stiftung
gegründet, die Unternehmen finanziell
unterstützt, um Mitarbeiter zu Krankenhausclowns auszubilden.
Eigener Clown im Marien-Hospital
Wir im Marien-Hospital haben seit zehn
Jahren einen Clown, genauer: eine Clownin. Bettina Siegfriedt bringt unsere
kleinen Patienten in der Kinderklinik
zum Lachen und hilft ihnen dadurch,
besser und schneller gesund zu werden.
Wir im Marien-Hospital und in der
Holding pro homine – für den Menschen
– haben nicht nur die Gesunderhaltung
der uns anvertrauten Patienten in den
Blickpunkt gestellt, sondern wollen
auch zur Gesunderhaltung der eigenen
Mitarbeiter beitragen. Dafür bieten wir
ihnen an, sich auf vielfältige Weise
zu bewegen, etwa in den Kursen des
Gesundheitszentrums oder beim Betriebssport. Weil Freude und Traurigkeit
an keinem anderen Arbeitsplatz so nah
beieinander liegen wie im Krankenhaus,
sollen unsere Mitarbeiter auch etwas
zu lachen haben. Auch das hat uns
bewogen, die Ausstellung nach Wesel
zu holen.
In diesem Sinne wünschen wir allen
Lesern und auch uns selbst immer wieder mal etwas zu lachen.
GW
15
wir: Senioren
60 Jahre
Martinistift Wesel:
Feier mit Zeitreise
Das Weseler Stadtarchiv berichtete
am 2. März 2012 unter dem Stichwort
„2. März 1952 – Einweihung des Martinistiftes“, dass „die Pfarrgemeinde
St. Martini durch die Zerstörung der
Stadt Wesel am Ende des Zweiten Weltkrieges nicht nur ihre Gebäude, sondern auch ihren angestammten Platz
an der Ritterstraße verloren hatte.
Sie errichtete hinter dem alten Standort an der heutigen Martinistraße ihre
Kirche auf den Grundmauern der ehemaligen Reithalle des Feldartillerie-Regiments 43. Nach dem Vorbild der 1949
eingeweihten Kirche ging die Pfarrgemeinde das nächste Bauwerk an:
Gemeindemitglieder pickten 500.000
Steine für das sogenannte Martinistift,
ein von der Caritas betreutes Altenheim, das vom Weseler Architekten Carl
Merl – einem Gemeindemitglied – errichtet wurde. Man musste keine Steine
zukaufen und hielt auf diese Weise die
Baukosten gering.“
So zogen im März 1952 34 Personen,
die zuvor in Notquartieren, Behelfsheimen oder in der Evakuierung eine
Unterkunft hatten, in schlichte Ein- und
Zweibettzimmer des Martinistifts ein.
Heute, nach 60 Jahren und mehreren
Um- und Anbauten, leben im Martinistift 48 Bewohner und Bewohnerinnen
in modern eingerichteten Zimmern.
32 Einzel- und acht Doppelzimmer
stehen zur Verfügung, außerdem elf
Wohnungen für das Betreute Wohnen.
Nicht nur das äußere Erscheinungsbild
des Martinistiftes veränderte sich in
den zurückliegenden Jahren; zugleich
wurden die Anforderungen an Pflege
und Betreuung größer, besonders seit
das Pflegeversicherungsgesetz 1994
als elftes Buch des Sozialgesetzbuches
geschaffen wurde.
Ausgelassene Stimmung
Die Geburtstagsfeier zum 60-jährigen
Bestehen des Martinistiftes begann am
4. März 2012 morgens mit einem Wortgottesdienst, gestaltet von Pastoralreferentin Veronika Stracke. Nachmittags
blickte die Haus- / Pflegedienstleiterin
Kirsten Kemming zunächst auf die
Historie zurück. Danach sorgte Hartmut
Stevens für ausgelassene Stimmung in
16
der Cafeteria. Seine musikalische Rückschau in die Zeit der Schellack-Platten
begeisterte Jung und Alt gleichermaßen. Alte Kinderwagen, Radios und
weitere ehemalige Gebrauchsgegenstände, die Hartmut Stevens mitgebracht hatte, sorgten für eine lebhafte
Diskussion über „anno dazumal“.
Passend dazu führten die Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen Kleidung
in einer historischen Modenschau vor,
die von Marianne Richter (MaRi-Moden)
moderiert wurde.
„Haus der Gemeinde“
Josef Reining, Leiter der Senioreneinrichtungen der Holding pro homine,
erwähnte in seiner Gratulation besonders die Vernetzung des Martinistiftes
mit der katholischen Kirchengemeinde
St. Martini als „das Haus der Gemeinde“. Er begrüßte Pfarrer Stefan Sühling,
der zur Freude aller der Einladung
gefolgt war. Zum Ausklang der Feier
schwangen viele Bewohner das Tanzbein und fühlten sich zurückversetzt in
alte Zeiten.
Gisela Henschel / Kirsten Kemming
Sie hielt die Fäden
fest in der Hand
Abschied von St. Christophorus:
Ursula Maternowski ist jetzt Rentnerin
Ursula Maternowski aus der
Heimverwaltung
der Senioreneinrichtung St. Chris­
tophorus Friedrichsfeld ist Ende
März 2012 in den
wohlverdienten Ruhestand gegangen.
Die „wir:“ blickt zurück.
Lang, lang ist‘s her: Ursula Maternowski startete am 15. Juli 1988 in
der Zentrale/Patientenaufnahme im
Marien-Hospital. Schwester Antonilda
und Änne Trollmann waren dort ihre
langjährigen Wegbegleiterinnen. Heute
gibt es sehr liebevolle Erinnerungen an
die beiden. Schwester Antonilda hatte
immer ein offenes Ohr, Änne sorgte
immer für „Ordnung“ und auch der
Kontakt zu den Handwerkern – Udo und
Hans-Dieter Bubolz oder Michael Weiglein, um einige Namen zu nennen – war
geprägt von guter Stimmung und einem
Späßchen zwischendurch. Was gab es
Schöneres, als die Herren in den April
zu schicken? Es wurde viel gelacht, und
zu einigen Kollegen besteht bis heute
ein netter Kontakt.
Im Jahr 2000 wechselte Ursula Maternowski in die Leistungsabrechnung
und 2005 gab es nochmal eine große
neue berufliche Herausforderung. Die
Senioreneinrichtung St. Christophorus
in Friedrichsfeld öffnete ihre Pforten,
und Ursula Maternowski startete als
Verwaltungskraft gemeinsam mit Ursula
Leupers und Claudia Neuenhaus mit
Eröffnung des Hauses. Das war eine
anstrengende, aber auch spannende
Zeit. Büromöbel aussuchen, wo stellen
wir was hin, wann kommen die neuen
Bewohner? – alles musste organisiert werden. Aber das war für Ursula
Maternowski kein Problem. Sie hielt die
Fäden fest in der Hand. Ob Organisation oder die Mitgestaltung von Festen
und Veranstaltungen, nichts konnte sie
erschüttern. Claudia Neuenhaus nannte
sie oft liebevoll „meinen Blindenhund“,
denn nie vergaß sie einen Termin, immer stand sie mit Rat und Tat zur Seite.
Immer freundlich
Auch die Bewohner liebten und
schätzten sie sehr. Ein besonderes
„Händchen“ hatte Ursula Maternowski
für die dementen Bewohner. Nie verlor
sie ihre Freundlichkeit, auch dann
nicht, wenn eine Bewohnerin zum 20.
Mal am Morgen vor ihr stand und sagte:
„Du bist meine Mutter.“
„Wir:“ bedanken uns herzlich für die
gute, enge, kollegiale Zusammenarbeit
und haben Frau Maternowski gerne in
den verdienten Ruhestand entlassen,
wo sie nun ihren Ehemann Udo auf
Trab hält, Zeit für ihre drei Enkelkinder
hat, sich in ihrem Garten tummelt und
gemeinsam mit ihrem Mann schöne
Urlaube plant.
„Wir:“ sagen Danke für die gute Zeit!
Claudia Neuenhaus für das Team
Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu
Zutaten für acht Personen:
500 g Rhabarber, geputzt
100 ml Apfelsaft
1
Prise Zimt
80 g
Honig
250 g Mascarpone
125 g Natur-Joghurt
1 TL
Vanillezucker
500 g Erdbeeren, geputzt
2 Pck. Löffelbiskuits (Biskotten)
1 EL
Pistazien, gehackt
etwas Rum
etwas frische Minze
Zubereitung:
Rhabarber in ca. 1 cm lange Stücke
schneiden und in Apfelsaft und Zimt
weich kochen. 50 g Honig unterrühren
und auskühlen lassen. Mascarpone,
Joghurt und Vanillezucker mit dem restlichen Honig verrühren. 400 g Erdbeeren vierteln (größere achteln) und unter
das Rhabarberkompott heben.
Die Biskotten in etwas Rum tunken und
den Boden der Form damit auslegen.
Darauf die Hälfte des Erdbeer-Rhabarber-Kompottes und darauf die Hälfte
der Mascarpone-Creme verteilen. In
dieser Reihenfolge eine weitere Schicht
bilden und im Kühlschrank mindestens
2 Stunden kalt stellen.
Vor dem Servieren die restlichen
Erdbeeren (ca.100 g) fächerförmig
aufschneiden.
Das Dessert mit Erdbeeren, Pistazien
und Minzblättchen garnieren.
Zubereitungszeit ca. 30 Min.
Ruhezeit ca. 2 Std.
Küchenchef Reinhard Kersten
wünscht: „Guten Appetit!“ 17
wir: pro homine
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
unterstützt das Projekt mit einem
Millionen-Zuschuss
Grundstein für den Neubau von SPZ
und Frühförderstelle ist gelegt
Mit einem feierlichen Akt wurde am
16. Mai 2012 der Grundstein für den
Neubau von Sozialpädiatrischem Zentrum (SPZ) und Frühförderstelle gelegt.
Rund 100 Gäste waren dazu auf die
Baustelle an der Gerhart-HauptmannStraße in Wesel unweit des MarienHospitals gekommen. Geschäftsführer
Heinrich Schnieders sagte, endlich erfülle sich der langjährige Wunsch, SPZ,
Frühförderstelle und – in einem zweiten
Bauabschnitt in einigen Jahren – die
Tagesklinik in einem Gebäude zentral
unterzubringen. Er dankte der Stiftung
Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen,
ohne deren Zuschuss in Höhe von
2,648 Millionen Euro die Baumaßnahme mit einem Investitionsvolumen
von sechs Millionen Euro nicht möglich
gewesen wäre. Weitere 250 000 Euro
kommen von der „Aktion Mensch“.
Chefarzt Dr. Ullrich Raupp zeigte sich
„glücklich, dass mit dieser Grundsteinlegung ein sehr großer Wunsch der
Erfüllung zustrebt“.
unter anderem, der Aufsichtsrat der
Holding pro homine habe zugestimmt,
„auf dem Grundstück der ehemaligen
Katastrophenschutzschule des Landes
Nordrhein-Westfalen einen Neubau für
das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ)
und die Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF) zu errichten. In einem zweiten
Bauabschnitt in einigen Jahren soll der
Komplex um einen weiteren Neubau für
die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ergänzt werden. Diese drei
kindertherapeutischen Einrichtungen
betreibt das Marien-Hospital derzeit
an drei verschiedenen Standorten in
Wesel. Bereits seit langer Zeit besteht
seitens des Trägers der Wunsch, diese
Einrichtungen zu zentralisieren und damit eine noch stärkere Vernetzung und
erhebliche Synergien zu erzielen. Vor
allem aber erfordern die stetig wachsenden Patientenzahlen zusätzliche
Therapie- und Behandlungsräume.“
Eröffnung im Sommer 2013
Die Baupläne des Architekturbüros
TMK (Düsseldorf) sehen drei einzelne
Baukörper für SPZ, Frühförderstelle und
Tagesklinik vor. Dazu gehört jeweils ein
Innenhof, der viel Licht in die Räume
und Flure lässt. Der Besucher betritt
den Neubau über den Haupteingang
des SPZ, wo sich die zentrale Anmeldeund Informationsstelle befindet. Das
Außengelände ist in Zonen eingeteilt,
dazu zählen ein Spielplatz, ein Sportfeld und eine Begegnungsfläche vor
dem Eingang. Die atriumartigen Gebäude erhalten ein nach innen geneigtes
Pultdach, die Außenfassaden werden
farbig gestaltet und zum Teil verklinkert.
Die Planung garantiert einerseits die
gewünschte Vernetzung der Einrichtungen untereinander und erlaubt andererseits den eigenständigen Betrieb
von SPZ, Frühförderstelle und Tagesklinik. Die Fertigstellung des Neubaus ist
für Sommer 2013 geplant.
„David gegen Goliath“
Tagesklinik folgt
In den Grundstein wurde eine kupferne,
mit zwei Tageszeitungen, der aktuellen
„wir:“-Ausgabe und Münzgeld gefüllte
Hülse versenkt. Technischer Leiter
Rainer Klepping verlas die Urkunde
zur Grundsteinlegung. Darin heißt es
18
Geschäftsführer Heinrich Schnieders
erinnerte bei der Grundsteinlegung
daran, dass auf dem Grundstück
zunächst die Tagesklinik neu gebaut
werden sollte. Deren Bedarf hatte das
Land 1995 anerkannt. Die Trägerschaft
ging an „David“ Marien-Hospital, das
Mit Kelle, Hammer und Weihwasserbehälter: Chefarzt Dr. Ullrich Raupp, Geschäftsführer Heinrich Schnieders, Aufsichtsratsvorsitzender
Stefan Sühling, Architekt Guido Meßthaler und Krankenhaus-Pfarrer Johannes Vermöhlen (v. l.) legten den Grundstein.
sich gegen „Goliath“ Landschaftsverband Rheinland durchsetzte. Um die
Tagesklinik zu bauen, sicherte sich
das Marien-Hospital im Jahre 2001 das
6000 Quadratmeter große Grundstück.
Doch der geplante Neubau ließ sich
nicht verwirklichen, weil das MarienHospital andere Baumaßnahmen vom
Land gefördert bekam – vor allem die
Kinderklinik und den Zentral-OP – und
damit die Fördermittel ausgeschöpft
waren. Also wurde umgeplant: erst SPZ
und Frühförderstelle, in einem zweiten
Schritt dann die Tagesklinik.
„Der Neubau ermöglicht eine stärkere
Vernetzung von SPZ, Frühförderstelle
und später der Tagesklinik. Das schafft
erhebliche Synergien, von denen auch
die Mitarbeiter durch bessere Organisationsabläufe und kürzere Wege
profitieren werden“, betonte Schnieders und ergänzte: „Nach dem Umzug
werden die Einrichtungen noch enger
kooperieren und dennoch unabhängig
voneinander arbeiten können. Das
ist ein entscheidender Gesichtspunkt
unseres Konzeptes.“
zialwissen des einzelnen Mitarbeiters
nur dann wirklich wirksam, wenn es im
ständigen Austausch und Dialog untereinander und mit den anderen Berufsgruppen nutzbar gemacht werden kann
für die Behandlung der betroffenen
Kinder und ihrer Familien.“
Höchste Förderung
Die 2,648 Millionen Euro sind die
höchste Summe, die bisher von der
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW bewilligt
wurde. Nach den Worten von Stiftungsrat-Mitglied Bernhard Tenhumberg
(Vreden) zeigt dies, welche Dominanz
das Projekt des Marien-Hospitals habe.
„Das Konzept hat uns überzeugt. Hier
wird Hilfe fürs Leben geleistet, das ist
entscheidend“, so Tenhumberg.
Den Speiß für die Grundsteinplatte
trugen Aufsichtsratsvorsitzender Stefan
Sühling, Geschäftsführer Schnieders,
Chefarzt Dr. Raupp, Bernhard Tenhumberg und Architekt Guido Meßthaler
auf. Es folgten (leichte) Hammerschläge
auf die Platte, die anschließend von
Krankenhaus-Pfarrer Johannes Vermöhlen gesegnet wurde. GHg
Marien-Hospital:
Schicker Haupteingang
Konzentriertes Fachwissen
Chefarzt Dr. Ullrich Raupp sagte:
„Zuletzt fünf Standorte über das
gesamte Haus verteilt, 60 Mitarbeiter
und über 5000 Behandlungsfälle in
SPZ und Frühförderstelle ließen die
notwendige, besonders enge Zusammenarbeit der Fachdienste zu einer
besonderen Herausforderung werden.“
Umso erfreuter zeigte er sich, dass nun
neu gebaut wird, denn „Aufteilung,
Vereinzelung oder weite Entfernungen
können überhaupt nicht förderlich sein,
wenn es darum geht, die Ursache von
Entwicklungsstörungen zu erkennen
und Behandlungswege einzuschlagen.
Denn hierbei ist das hohe Maß an Spe-
Der Haupteingang des Marien-Hospitals
soll besser ins Auge fallen und insgesamt ein moderneres und repräsentativeres Aussehen bekommen. Dazu wird
die Fläche vor dem Krankenhaus an
der Pastor-Janßen-Straße so umgestaltet, dass ein gepflasterter, ebenerdiger Platz mit Begegnungscharakter
entsteht. Zentrale Bestandteile des
Konzepts sind eine strengere Ordnung
mit einem deutlich reduzierten Anteil
an Grünflächen und eine eindeutigere
Wegeführung. Es wird keine Hochborde
mehr geben, auf die Treppenstufen am
Eingang zur Radiologischen
Praxis wird verzichtet. Auf
diese Weise entsteht ein klar
gegliedertes Gesamtbild,
das Leichtigkeit und Großzügigkeit ausstrahlt. Dazu
trägt ganz wesentlich eine
komplett in Glas gehaltene
Konstruktion mit Metallrahmen bei, die
das grüne Vordach des Marien-Hospitals ersetzen wird. Natürlich werden
Pkw weiterhin bis zum Haupteingang
vorfahren können.
Die Investitionssumme für das Projekt
beträgt rund 700 000 Euro. Die Arbeiten
sollen bis Ende 2012 beendet sein;
ebenso wie der zweite Bauabschnitt der
Fassaden-Sanierung am Marien-Hospital mit Aufzug, Treppenhaus und dem
weiteren Umbau der Cafeteria (Verlängerung der Glaskonstruktion).
GHg
19
wir: Gesundheit & Medizin
Pionier der Laparoskopie
Chefarzt Dr. Wolf-Dieter
Otte gehört zu den Chirurgen, die der Bauchspiegelung in Deutschland vor 20 Jahren zum
Durchbruch verhalfen.
Vom „Teufelszeug“ zum anerkannten
chirurgischen Standardverfahren: So
lässt sich die Entwicklung der Laparoskopie (Bauchspiegelung) beschreiben. Ein Pionier dieser Operationstechnik ist Dr. Wolf-Dieter Otte, seit 1994
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und
Visceralchirurgie am Marien-Hospital.
Er gehörte 1992 als Oberarzt der
Städtischen Krankenanstalten Esslingen zu den ersten drei Medizinern in
Deutschland, die eine laparoskopische
Dickdarm-Operation vornahmen. „Das
hat damals sechseinhalb Stunden
gedauert“, erinnert sich Dr. Otte.
„Heute schafft man das in zwei bis vier
Stunden, weil die Medizintechnik
enorme Fortschritte gemacht hat und
weil der Sachverstand der Chirurgen
damit einhergegangen ist.“
Bei der Bauchspiegelung betrachtet
der Operateur die Bachhöhle mit einem
Spezialendoskop, dem Laparoskop.
Dabei handelt es sich um ein Gerät mit
einer Optik, die am Ende eines dünnen
Rohrs angebracht ist. Im Inneren
des Laparoskops befindet sich ein
Stablinsen-System, das die Bildinformation zum anderen Ende des Rohres
transportiert. Dort sitzt eine Kamera,
die das Bild auf einen oder mehrere
Monitore weiterleitet. Für ausreichende
Ausleuchtung sorgt eine Lichtquelle mit
Xenonlampe.
Das Ziel: schonend operieren
„Ziel der Laparoskopie ist es, den
Patienten möglichst schonend zu
operieren“, erklärt Dr. Otte. Die Technik
gehört damit zu den minimal-invasiven
Verfahren, die mit kleinen Schnitten
auskommen, durch die das Endoskop
(röhrenförmiges optisches Untersu-
20
chungsgerät) und die Operationsgeräte
in den Bauch eingeführt werden. Auch
im Brustraum, an Niere und Nebenniere, an der Schilddrüse und bei Leistenbrüchen erfolgen die Eingriffe meist
minimal-invasiv. „Im Marien-Hospital
machen wir pro Jahr 500 bis 700 laparoskopische Operationen und ca.150
bis 200 endoskopische DickdarmEntfernungen“, sagt Dr. Otte. Auch bei
80 Prozent der bösartigen Krebserkrankungen des Dickdarms greift
der Chirurg zum Endoskop. „Studien
zeigen, dass dieses Verfahren nach fünf
bis zehn Jahren bessere Ergebnisse
liefert als die große offene Operation“,
unterstreicht der Chefarzt.
Anfangs viele Skeptiker
Wissenschaftlich belegt war gar nichts,
als er vor 20 Jahren mit der Laparoskopie begann. Im Gegenteil: „Die
Meinungsbilder und Lehrstuhlinhaber
in der Chirurgie haben dieses Verfahren
damals nicht unterstützt“, erinnert sich
Dr. Otte. Zu den Skeptikern gehörte
zunächst auch er selbst. „Mein Chef in
Esslingen hielt die Laparoskopie, die
er aus den USA mitgebracht hatte, für
innovativ und wies mir dieses Arbeitsfeld zu“, erinnert er sich. Doch ihn
überzeugte die neue Methode nicht,
außerdem sprangen viele Chirurgen
ohne ausreichende Sachkenntnis und
Sorgfalt auf den neuen Zug auf. Die
Folge waren erhebliche Komplikationen, so dass Dr. Otte zu dem Urteil
kam: „Das ist patientenschädigend.“
Doch dann lernte er einen deutschen
Chirurgen kennen, der sich intensiv
mit der minimal-invasiven OP-Technik
befasst und ein Video davon gemacht
hatte. „Darin sah ich, dass die Sache
doch funktioniert und habe mich daran
gemacht“, sagt Dr. Otte.
Heute weltweit Standard
Im Austausch mit anderen Pionieren in
Deutschland, Frankreich und den USA
gelang es, auch die Industrie ins Boot
zu holen und von der Entwicklung neuer
Instrumente und bildgebender Verfahren zu überzeugen. Als dann immer
mehr Patienten die minimal-invasive
Methode wünschten, war der Bann
gebrochen. „Zunächst haben wir Gallenblasen- und Blinddarm-Operationen
gemacht und schon da gemerkt, dass
die Patienten sehr davon profitieren“,
so Dr. Otte. „Während die Entfernung
einer Gallenblase früher 14 Tage
Krankenhaus-Aufenthalt bedeutete,
verringerte sich diese Zeit zunächst um
die Hälfte, und heute fragen die Leute
schon nach dem ersten Tag, wann sie
denn endlich nach Hause können.“ Die
erste endoskopische Teil-Entfernung
eines Dickdarms in Deutschland 1992
war dann der entscheidende Schritt
hin zu einer Technik, die heute in der
ganzen Welt zum klinischen Leistungsstandard gehört. „Sogar die kleinen
Schnitte, durch die die Instrumente in
den Bauchraum eingeführt werden, setzen die Chirurgen rund um den Erdball
fast gleich“, weiß der Chefarzt.
Bilder in HD-Qualität
Der moderne Chirurg arbeitet heute
mit Lasertechnik und hoch auflösender
HD-Qualität. Er kann jedes Organ, jeden
Lymphknoten und jedes Blutgefäß in
mehrfacher Vergrößerung betrachten
und aus der Totalen heranzoomen,
so dass ihm nichts entgeht. „Laparoskopisches Operieren ist Teamwork“,
betont Dr. Otte. Bei jeder OP fungiert
ein Arzt als „Kameramann“. Das sei
eine verantwortungsvolle Aufgabe, betont Dr. Otte: „Er muss meine Schritte
antizipieren.“ Der Operateur bedient
mit der linken Hand die Fasszange,
die mit einer Pinzette vergleichbar ist.
Damit greift er nach dem Gewebe, das
er schneiden will. Mit rechts hält er
ein zweites zangenartiges Werkzeug,
mit dem er Gewebe durchtrennt und
im selben Moment die Schnittstelle
millimetergenau verödet, so dass kaum
Blut fließt. Auch dies ist ein Ergebnis
innovativer Medizintechnik. Ein weiterer Arzt aus dem Chirurgen-Team hält
dem Operateur das OP-Feld frei, dabei
hält er Organe beiseite und spannt
das Gewebe auf. Damit der Operateur
überhaupt arbeiten kann, wird der
Bauchraum mit Kohlendioxid gefüllt.
Dadurch heben sich die Eingeweide von
der Bauchdecke ab und es entstehen
Platz- und Sichtverhältnisse, ohne die
ein Eingriff unmöglich wäre.
Neue Dimension
„Heute gibt es kaum eine OP im Bauchraum, die sich nicht laparoskopisch
machen lässt. Auch Eingriffe an der
Speiseröhre und der Bauchspeicheldrüse sind auf diesem Weg inzwischen
möglich“, sagt Dr. Otte. Und der Fortschritt schreitet weiter voran: dreidimensionalen Kamerasystemen gehört
die Zukunft“, so der Chefarzt. Nicht
ohne Stolz sagt er im Rückblick: „Die
laparoskopische Operationstechnik
ist heute unstrittig, weil sie sich in der
Praxis bewährt hat, ohne dass es vorher
wissenschaftliche Untersuchungen
dazu gab.“ Eine echte Pioniertat eben.
GHg
Vor der MVZ-Zweigstelle Xanten: Dr. Letizia Puzzo, Dr. Beate de Fries,
Thomas Herber (vorne, v. l.), Geschäftsführer Heinrich Schnieders (hinten, r.),
Chefärztin Prof. Dr. Monika Gappa und Xantens Bürgermeister Christian Strunk
MVZ-Zweigstelle
Marien-Hospital Wesel sichert die
kinderärztliche Versorgung in Xanten
Das Medizinische VersorgungsZentrum (MVZ) des Marien-Hospitals
hat zum 1. April 2012 in Xanten eine
Zweigstelle eröffnet, um dort
mit zwei Ärzten aus der Pädiatrie
(Kinder- und Jugendmedizin) des
Marien-Hospitals die kinderärztliche
Versorgung sicherzustellen.
Das Marien-Hospital als 100-prozentiger Träger des MVZ übernahm den
Kassenarztsitz von Dr. Beate de Fries.
Die Fachärztin für Pädiatrie hatte ihre
Praxis Ende 2010 geschlossen. Seither
war Xanten ohne eigenen Kinderarzt.
Die Dependance des MVZ befindet sich
in den ehemaligen Praxisräumen von
Dr. de Fries an der Hagenbuschstraße
17. Nachdem die Kinderärztin ihre
Praxis aus Altersgründen aufgegeben
hatte, fand sie trotz intensiver Suche
keinen Nachfolger. Xantens Bürger­
meister Christian Strunk wandte sich an
Heinrich Schnieders, den Geschäftsführer des Marien-Hospitals. Sie suchten
nach Möglichkeiten, die kinderärztliche
Versorgung in Xanten durch eine Ko­
operation mit dem Weseler Krankenhaus dauerhaft zu gewährleisten. In die
Überlegungen war die Kassenärztliche
Vereinigung (KV) Nordrhein in Düsseldorf eingebunden, die schließlich dem
Vorschlag zustimmte, eine MVZ-Zweigstelle zu schaffen.
Geschäftsführer Schnieders vereinbarte
mit Prof. Dr. Monika Gappa, Chefärztin
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital, im MVZ Ärzte
aus der Pädiatrie anzustellen. Zum
1. April 2012 übernahmen Dr. Letizia
Puzzo und Thomas Herber die kinderärztliche Versorgung in Xanten. Sie
sind zu jeweils 50 Prozent abwechselnd
im Marien-Hospital und in der Praxis
tätig. Somit ist die Einbeziehung der
fachlichen Kompetenz der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin gewährleistet. Dr. Letizia Puzzo ist Fachärztin
für Kinder- und Jugendmedizin und
Kinderpneumologin, Thomas Herber ist
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin.
Diese Form der kassenärztlichen
Versorgung mit Krankenhaus-Ärzten
hat nach den Worten von Geschäftsführer Schnieders zukunftsweisenden
Modellcharakter. Denn aufgrund des
zunehmenden Ärztemangels werden
immer mehr Facharztpraxen unbesetzt
bleiben, weil Nachfolger fehlen.
GHg
21
wir: Gesundheit & Medizin
Hebammen-Netzwerk
Das Emmericher Krankenhaus
steht für eine fortschrittliche und
individuelle Geburtshilfe
Für eine fortschrittliche, individuelle und sichere Geburtshilfe stehen die 14
freiberuflichen Hebammen, die für das St. Willibrord-Spital in Emmerich arbeiten.
Sie sind nicht im Krankenhaus angestellt, sondern haben eigene Praxen.
Die schwangeren Frauen, die von ihnen betreut und begleitet werden, entbinden in Emmerich.
Das Einzugsgebiet ist groß, es umfasst Teile der Kreise Kleve, Wesel und
Borken: Emmerich, Rees, Kleve, Kalkar,
Goch, Uedem, Weeze, Sonsbeck, Xanten, Wesel, Alpen, Isselburg, Anholt,
Bocholt. Folgende Praxen haben Kooperationsverträge mit dem St. WillibrordSpital geschlossen: „Hebammenpraxis“
Emmerich, „Bauchgeflüster“ (Kleve)
und „Lebensraum“ (Goch) sowie eine
Xantener Praxis. Die Zusammenarbeit
innerhalb dieses Netzwerkes klappe
reibungslos und sei ein „wunderbares
Miteinander“, sagt Jürgen Gerhorst,
Verwaltungsleiter des Emmericher
Krankenbauses. Die freundschaftliche
Atmosphäre innerhalb des HebammenTeams übertrage sich auch auf die
Arbeit, so dass Schwangere sich gut
betreut und aufgehoben fühlten. Bis zu
30-jährige Erfahrung, vielfältige Qualifikationen und die Offenheit, auch neue
Wege in der Geburtshilfe zu gehen – all
das vereinen die 14 Hebammen auf
sich. Sie praktizieren eine innovative
22
Geburtshilfe, die sich an persönlichen
Bedürfnissen orientiert und nicht nach
„Schema F“ funktioniert. Dazu gehört,
dass die schwangeren Frauen von
Anfang an in Entscheidungsprozesse
einbezogen werden und die „natürliche
Geburt“ eine Chance erhält.
Breites Spektrum
Das Spektrum geht weit über die eigentliche Geburt hinaus, es umfasst u. a.:
Geburtsvorbereitung, Schwimmen für
Schwangere, Wochenbett ambulant und
stationär, Rückbildung, Babyschwimmen und -massage sowie ein breites
Angebot an Vorträgen und Kursen. Drei
Frauen kümmern sich als Familienhebammen um sozial benachteiligte und
minderjährige Mütter – je nach Bedarf
bis zum dritten Lebensjahr des Kindes.
Bei der Entbindung im St. WillibrordSpital kommen auch Naturheilverfahren (Bachblüten, Homöopathie) und
Akupunktur zum Einsatz; Gebärhocker
und Gebärwanne stehen zur Verfügung,
individuelle Gebärhaltungen sind
selbstverständlich. Die Hebammen
pflegen eine enge Kooperation mit den
Ärzten des Krankenhauses. Sie sind bei
jedem Kaiserschnitt dabei und haben
einen kurzen Draht zur Anästhesie des
St. Willibrord-Spitals. Zum „Sicherheitsstandard“ gehört, dass immer ein Arzt
im Dienst ist und sich ein weiterer Chefoder Oberarzt im Hintergrund bereit
hält. Der Dienstplan ist so gestaltet,
dass an 365 Tagen im Jahr rund um
die Uhr mindestens eine Hebamme im
Einsatz ist. Für den Fall, dass ab hoc
gehandelt werden muss, stellen die Emmericher Hebammen im Krankenhaus
einen Bereitschaftsdienst sicher.
Eine besondere medizinische Serviceleistung des St. Willibrord-Spitals
ist der orthopädische Ultraschall bei
Neugeborenen, um einer möglichen
Fehlstellung der Hüfte auf die Spur zu
kommen. Dieses Angebot geht über
die üblichen „U-Untersuchungen“ bei
Kindern hinaus und erfolgt in enger
Das Team
„Hebammenpraxis“ Emmerich:
Ulrike Adel, Britta Heuvelmann, Mareike Hübbers, Bernadette Kock, Silke
Metzner, Maria van Husen-Röhrig
Praxis „Bauchgeflüster“ (Kleve):
Christina Trungadi, Corinna Kottnik,
Anika Singendonk
Praxis „Lebensraum“ (Goch):
Anne-Christin Kleinen, Marina van
Holt-Kreutzenbeck, Esther Afraz
Hebamme Xanten: Olga Eberhardt
Kontakt:
http://www.willibrord.de/frauenheilkunde-geburtshilfe.htm
Absprache mit der orthopädischen
Abteilung des Krankenhauses zwei Mal
pro Woche. Außerdem pflegen die Hebammen einen guten Austausch mit dem
Marien-Hospital Wesel, Partnerkrankenhaus unter dem Dach der pro homine.
Einige Besonderheiten
Zu den Besonderheiten der
geburtshilflichen Abteilung des
St. Willibrord-Spitals unter Leitung von
Chefarzt Antoni Wallner gehören zwei
großzügige Kreißsäle, ein Vorwehenzimmer, ein Familienzimmer, eine Gebärwanne, eine Wartezone für Angehörige
am Kreißsaal (samt Servicewagen), zwei
hochwertige Ultraschallgeräte und als
Extra-Service ein tägliches Frühstücksbuffet für die Schwangeren. Dafür
wurde auf der Station 4 a (4. Etage) eigens eine Theke eingerichtet. Dort gibt
es Obst, Brötchen, Müsli, Kaffee, Tee,
Kakao und vieles mehr für einen gesunden Start in den Tag. Diese gemütliche
Ecke am Ende des Ganges ist inzwischen zu einem beliebten Treffpunkt
geworden, wo die schwangeren Frauen
leicht ins Gespräch kommen – auch ein
„Wohlfühlfaktor“. Das gesamte „Paket“
trägt zum anerkannt guten Ruf der
Emmericher Geburtshilfe bei. Fotos von
Säuglingen und Dankschreiben an der
Pinnwand zeugen davon. GHg
G ES
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ORU
Fachleute informieren aus erster Hand
04.10.2012
Vortragsreihe im Haus der Gesundheit – immer donnerstags, 19 Uhr
Herzinfarkt - jede Minute zählt!
Das GesundheitsFORUM ist eine Veranstaltungsreihe des Marien-Hospitals
mit Themen rund um die Gesundheit.
Experten aus dem Krankenhaus und
anderen Einrichtungen berichten über
Wissenswertes und Interessantes,
kommen mit ihren Zuhörern ins
Gespräch und geben ihnen manchen
praktischen Tipp.
bilderten Broschüre sind die einzelnen
Vorträge aufgelistet und beschrieben.
KV
Auch im zweiten Halbjahr 2012 stehen
Vorträge zu diesen Themenkomplexen
auf dem Programm: Aktuelle Medizin,
Naturheilkunde, Rund ums Alter, Rund
um Kind und Familie, Rund ums Ich,
Rund ums Berufsleben. In einer be-
Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher,
Chefärztin Innere Medizin I
08.11.2012
Du bist, was Du isst - wie wir durch
Ernährung unser Leben beeinflussen
Susanne Bosma, Ernährungsberaterin
Themen im
2. Halbjahr 2012
30.08.2012
Und das in bekanntem Rahmen: immer
donnerstags, immer von 19 bis 20.30
Uhr, immer im Haus der Gesundheit,
immer im Veranstaltungsraum 2. Obergeschoss (Aufzug vorhanden).
Das Gebäude liegt an der PastorJanßen-Straße 2 in Wesel, direkt neben
dem Marien-Hospital.
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2012
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GesundheitsFORUM
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Aktuelle Möglichkeiten der
Schmerztherapie
15.11.2012
Was Kinder brauchen, um groß zu
werden
Dr. Ullrich Raupp, Chefarzt Sozialpädiatrisches Zentrum, Interdisziplinäre Frühförderstellen, Tagesklinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Dr. Bernd Meurer, Oberarzt Anästhesiologie,
operative Intensivmedizin und
Schmerztherapie
22.11.2012
06.09.2012
Susanne Oldenkott,
Leitende Hebamme Frauenklinik
Psychosomatik - wenn die Seele
schmerzt
Naturheilkunde in der Geburtshilfe
29.11.2012
Dr. Klaus Schappei, Chefarzt Geriatrische
Klinik und Tagesklinik
Schlafstörungen - Ursache vieler
Krankheiten
20.09.2012
Dr. Joachim von Donat, Oberarzt Innere
Medizin I
Zu klein? Zu groß? Zu früh? Zu spät?
Körperliche Entwicklung von Kindern
Dr. Rüdiger Kardorff,
Ltd. Oberarzt Kinder- und Jugendmedizin
13.12.2012
Laktose-Intoleranz
Dr. Max Brandt, Chefarzt Innere Medizin II
Kleines „Bonbon“: Wer einen Vortrag des GesundheitsFORUMs besucht, zahlt in der Tiefgarage am Großen Markt nur 80 Cent statt einen Euro
pro Stunde. Das Ticket muss vor der Veranstaltung an der Anmeldung im Haus der Gesundheit abgestempelt werden.
23
wir: Gesundheit & Medizin
Geriatrie in
modernen Räumen
Abteilung für Altersmedizin
bezog Neubau am
Emmericher Krankenhaus
Eine moderne Altersmedizin in modernen Räumlichkeiten: Dies gewähr­
leistet das St. Willibrord-Spital mit dem
neu errichteten Gebäude für die Abteilung Geriatrie und Frührehabilitation,
das Mitte April bezogen wurde und
schon jetzt sehr gut ausgelastet ist.
Der Neubau entstand binnen anderthalb Jahren an der Burgstraße, der
Zugang erfolgt aber über den WillibrordHaupteingang (Willibrordstraße). Mit
Eröffnung des Gebäudes endete die Ära
der Geriatrie im Reeser Krankenhaus.
Die Abteilung gab ihre isolierte Lage
auf und hat nun direkten Anschluss ans
Akut-Krankenhaus.
Das erleichtert viele Abläufe und ist
vor allem ein Vorteil für die Patienten.
Die Station kann die Leistungsfähigkeit
der anderen Abteilungen in Anspruch
nehmen und ihre diagnostischen
Möglichkeiten ausweiten. Umgekehrt
wird das geriatrische Know-how über
Abteilungsgrenzen hinaus auch für andere ältere Patienten im Krankenhaus
24
zur Verfügung stehen. Damit wird das
St. Willibrord-Spital auch dem demografischen Wandel gerecht, der die
Medizin vor große Herausforderungen
stellt. Dazu zwei Zahlen: Jeder dritte
85-Jährige ist dementiell erkrankt, und
jährlich kommen 200 000 Patienten
hinzu.
1500 Quadratmeter
auf drei Etagen
Das neue Gebäude hat drei Etagen
(1500 Quadratmeter Nutzfläche), die
wie folgt belegt sind: Technik und Umkleide für Mitarbeiter im Erdgeschoss;
internistische Funktionsbereiche wie
z. B. Endoskopie, Bronchoskopie, EKG
und Lungenfunktion sind im ersten
Obergeschoss zu finden, ebenso wie
die Ambulanz und die zentrale Anmeldung der Inneren Medizin. So wurde
es möglich, den gesamten Funktionsbereich der Inneren Medizin auf einer
Etage zu konzentrieren. Das zweite
Obergeschoss umfasst die zentrale
Pflege-Ebene der Geriatrie für 42 Patienten im Neubau und dem anschließenden F-Flügel des Krankenhauses,
dessen umfassende Sanierung mit
dem Neubau verbunden war. Im dritten
Obergeschoss ist die Demenz-Station
der Geriatrie untergebracht.
Der Neubau hat ein Flachdach, so dass
er aufgestockt werden könnte, doch
dafür gibt es derzeit keine konkreten
Pläne. Die Investitionssumme für den
Neubau und die Sanierung des FFlügels betrug 7,9 Millionen Euro.
Multiprofessionelles Team
Neben Diagnostik und Therapie der
Grunderkrankung steht für den Betroffenen ab dem ersten Tag in der geriatrischen Abteilung ein therapeutisches
Team zur Verfügung, zu dem neben
dem ärztlichen Dienst (Allgemeinärzte,
Internisten, Chirurgen, Neurologen,
Psychiater, Geriater) und der rehabilitativen Pflege auch Krankengymnasten,
Ergotherapeuten, Logopäden, (Neuro-)psychologen, Sozialarbeiter und
Seelsorger gehören. Dieses multiprofessionelle Team arbeitet nach einem
ganzheitlichen Konzept, um der multidimensionalen, komplexen Problematik
des geriatrischen Patienten gerecht zu
werden.
Behandlungsplan mit dem
Patienten abgestimmt
Zusammen mit dem Patienten und
dessen Angehörigen wird ein auf die
individuelle Erkrankung und Situation
abgestimmter Behandlungsplan erstellt. Die Abstimmung von Rehabilitationszielen und Rehabilitationsplan wird
durch wöchentliche Teamkonferenzen
sichergestellt, die stationsbezogen und
patientenorientiert unter ober- bzw.
chefärztlicher Leitung stattfinden.
Darüber hinaus trifft sich das Team
zu täglichen Sitzungen am Morgen, in
denen neue Patienten vorgestellt und
aktuelle Informationen ausgetauscht
werden. Denn ein gut funktionierender,
geregelter Informationsaustausch ist
die Grundlage für jede interdisziplinäre
Teamarbeit.
GHg
Dr. Marco
Michels ist
neuer Chefarzt
der Abteilung für
Geriatrie (Altersheilkunde) im
St. WillibrordSpital Emmerich.
Der 51-Jährige
ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Geriatrie sowie Verkehrsmedizin
und hat auch mehrere Jahre wissenschaftlich gearbeitet. Dr. Michels
arbeitet seit 1999 als Oberarzt in der
Geriatrie am Elisabeth-Krankenhaus in
Recklinghausen. Er wird seinen Dienst
in Emmerich zum 01. August 2012 beginnen. Dr. Michels ist Nachfolger von
Dr. Heinz Unger, der das St. WillibrordSpital während der Probezeit aus familiären Gründen wieder verlassen hat.
Erfahrungen in der Wissenschaft
Der gebürtige Kölner Dr. Marco Michels studierte Medizin in Düsseldorf.
Anschließend arbeitete er zunächst
als wissenschaftliche Hilfskraft im
Neurochemischen Labor der Universität
Düsseldorf und war nach erfolgreichem
Abschluss der Promotion als Stipendiat
der Deutschen Forschungsgemeinschaft wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Genetik-Labor der Medizinischen
Klinik der Universität Köln. Von dort
wechselte Dr. Michels als wissenschaftlicher Assistent an die Neurologische
Klinik der Universität Würzburg. Dort
erwarb er umfangreiche Kenntnisse
in der Akutneurologie und der Speziellen Neurologischen Intensivmedizin.
Klinisch-wissenschaftlich beschäftigte
er sich mit neuroimmunologischen
Fragestellungen, u.a. bei Patienten mit
Multipler Sklerose und chronischer
Muskelschwäche. Insgesamt sind
35 wissenschaftliche Publikationen
erfolgt.
Nach Tätigkeiten im Westfälischen
Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie Herten und im Therapiezentrum
Herne-Eickel wechselte Dr. Michels als
Facharzt für Psychiatrie ans ElisabethKrankenhaus Recklinghausen. Dort
arbeitet er seit 1999 als Oberarzt in
der Geriatrie mit dem Schwerpunkt
Neurologie. Dr. Michels nutzt Erkenntnisse aus der Psychiatrie für gruppentherapeutische Trainingselemente in
der Geriatrie und hat ein Konzept zur
Demenz-Diagnostik in drei Tagen (EEG,
Computertomographie, Psychologische
Testung) entwickelt.
Neben seinen klinischen Aufgaben
übernahm der künftige Chefarzt
Dozenten-Tätigkeiten für die Ärztekammer Nordrhein, in der Krankenpflegeausbildung und in der palliativ-medizinischen Pflege.
Reiz und Herausforderung
„Die Aufgabe, eine gut etablierte Abteilung im Bereich Geriatrie mit einem
neurologischen Schwerpunkt weiter
auszubauen, empfinde ich als besonders reizvoll und herausfordernd“, sagt
Dr. Michels im Hinblick auf seine künftige Aufgabe am St. Willibrord-Spital.
Dazu bietet der Neubau am Krankenhaus, der im April bezogen wurde,
beste Voraussetzungen. Dr. Michels sei
von den Räumlichkeiten in Emmerich
begeistert („...hier ist alles vorhanden,
was man sich seit Jahren wünscht“)
und freue sich, hier arbeiten zu können,
sagt Krankenhaus-Geschäftsführer
Heinrich Schnieders. Er ist erleichtert,
dass die Position schnell wieder besetzt werden konnte: „In Deutschland
sind 50 Chefarztstellen für Geriater
vakant“, weiß er.
GHg
Cool bleiben – kein Problem mit Pfefferminz
Dr. Marco Michels ist neuer Chefarzt der
Geriatrie im St. Willibrord-Spital
In unserer Reihe
„Ätherische Öle
in der Aromatherapie“ dreht
sich dieses Mal alles um die bekannte
Heilpflanze Pfefferminz.
Die Pfefferminze ist so bekannt, dass
eine oberbayerische Gemeinde dieser
Pflanze ein Museum widmet: das Pfefferminzmuseum Eichenau. Und Marius
Müller Westernhagen rockt sich schon
seit Jahren durch die Republik: „Mit
Pfefferminz bin ich dein Prinz!“
Wir kennen den erfrischenden Geschmack dieser Heilpflanze von Zahnpasta, Kaugummis, Bonbons und einer
feinen englischen Schokolade. Aber
auch in beliebten Getränken wie Tee
oder in Sommer-Cocktails, z. B. Mojito,
genießen wir dieses Kraut.
Seit dem 16. Jahrhundert gibt es
eine Minzpflanze, die eine natürliche
Schärfe mitbringt – daher der Name
Pfeffer-minz.
Mein Tipp für den Sommer:
Pfefferminzhydrolat
Hydrolate sind Abfallprodukte des
Destillationsprozesses. Sie enthalten trotzdem alle Informationen der
Pflanze.
Das Hydrolat eignet sich zum Einsprühen bei Fahrradtouren oder zur Erfrischung bei anderen Sportarten. Es ist
ein toller Begleiter unterwegs und auf
der Reise und preiswert in Apotheken
zu erwerben.
Doch Vorsicht: keine Anwendung bei
Säuglingen und Kleinkindern!
Bleiben Sie Cool –
auch wenn es heiß wird!
Bettina Bothen, Aroma-Expertin und
Krankenschwester
Privates
Dr. Marco Michels ist verheiratet und
Vater von vier Kindern im Alter von elf
bis 23 Jahren. Die Familie will mit ihm
nach Emmerich ziehen. In der Freizeit
stehen neben der Familie auch der
Labrador Retriever sowie Handwerken
an erster Stelle.
Info
Unsere Aroma-Expertin Bettina
Bothen erreichen Sie telefonisch im
Dienst unter 0281/104-2201.
25
„Bewegung ist Leben und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.“ Moshe Feldenkrais
Die menschliche Entwicklung zeigt uns, wie treffend dieses Zitat ist: Vielseitige Bewegungserfahrungen und ausreichende Bewegungsreize sind unerlässlich für eine gesunde Entwicklung
unserer Kinder. Und für Erwachsene gilt das nicht minder: Gesundheit braucht Bewegung. Zu
keiner Zeit in der Geschichte haben sich Menschen weniger bewegt, als in unserer hochindustri-
www.gesundheitszentrum-wesel.de
Unsere Tipps
Bewegung im Haus der Gesundheit
Hier sind Sie an der richtigen
Adresse: Sie finden eine Vielzahl
bewährter und neuer Kurse, die
Ihnen Freude an der Bewegung
und eine gute Körperwahrnehmung
vermitteln werden.
Kleine Gruppengrößen
Wir arbeiten in kleinen Gruppen,
was eine optimale Betreuung jedes
Einzelnen gewährleistet. Unsere
Kursleiter sind sehr gut ausgebildet
und freuen sich, ihr Wissen an Sie
weiterzugeben.
Viele Kurse sind von den Krankenkassen anerkannt und werden bezuschusst. Rufen Sie an, wir freuen
uns auf Sie!
übergewichtige Teens ab 13 Jahren
Auf die Plätze – fertig – fit: für Kinder
von 7 bis 11 Jahren mit mangelnden
Bewegungserfahrungen
Kochen ist cool: Kochereignis für Kinder
Neue Kurse für Erwachsene
Fitness:
XCO-Walking – der neue OutdoorWalking-Trend mit einem speziellen,
hantelähnlichen XCO-Trainer
Step Fit: das schwungvolle Ganzkörpertraining für Sie und Ihn mit StepBrettern.
Aqua-Power und Aqua-Zumba: die neuen Fitness-Trends im Wasser
Zumba Fitness: das dynamische TanzWorkout mit lateinamerikanischen
Rhythmen
Neue Kurse für die Kleinsten
Fitness für die Kleinsten: Psychomotorische Frühförderung für Kinder von 1 bis
3 Jahren und
Wassergewöhnung für Kinder ab 1 Jahr
Kurse für übergewichtige Kinder
Splash Fit: Aquafitness im Wasser für
übergewichtige Teens ab 13 Jahren
Go Fit: Bewegungsspiele und Fitness für
26
… für Wesel:
Gesundheitszentrum pro homine
im Haus der Gesundheit
Pastor-Janßen-Straße 2
46483 Wesel
Öffnungszeiten
Mo. - Do.: 8 - 20 Uhr
Fr.: 8 - 18 Uhr
Info und Anmeldung
Tel: 0281/104-1200
[email protected]
Entspannung:
Achtsamkeitstraining und Meditation
hilft, die Praxis der Achtsamkeit im
Alltag umzusetzen
Qigong für Menschen mit Behinderung
Power-Yoga: die Verbindung von
östlicher Spiritualität und westlicher
Dynamik
Yoga-Dance: eine Verbindung von Yoga,
Tanz und Meditation
Ganzheitliche Wellness-PartnerMassage: Grundlagen der Ganzkörpermassage
Kurse für Senioren
STOTT-Pilates für Senioren ist ein
abwechslungsreiches Ganzkörper­
training mit Kleingeräten
Fitnesstraining für Senioren verbessert
Ausdauer und Kondition
Sturzprävention hilft mit Bewegungsund Gleichgewichtstraining,
Stürzen vorzubeugen
Zumba Gold ist ein Fitness- und Koordinationstraining zu lateinamerikanischer
Musik
Gesund ernährt im Alter zeigt auf, wie
man durch ausgewogene Ernährung
Krankheiten vorbeugen kann
alisierten Welt. Dabei ist Bewegung eines der Grundprinzipien
unseres Lebens, die Körper und Geist überhaupt funktionsfähig halten. „Bewegte“ Menschen sind gesünder und können
gesundheitliche Risiken und Belastungen in Beruf und Alltag
besser bewältigen.
Bleiben auch Sie am Ball – bringen Sie durch Bewegung mehr
Lebensfreude und Gesundheit in Ihren Alltag – wir unterstützen Sie dabei!
HAUS DE
GESU N DH EI R
T
programm
Kurspro1.KugHarsra
lbjah
mr 20m10
2. Halbjahr 20
12
Geburt und
Baby
Kinder und
Jugendliche
Erwachsene
Senioren
Persönlichke
itsbildung
Weitere Leist
ungen
der pro homi
ne
Mechtild Lacher-Lehmann
… für Emmerich:
Kurse für Erwachsene
Entspannung:
Hatha Yoga: ein Gesundheitskonzept für
Körper, Geist und Seele, montags von
18.00 – 19.30 Uhr
Oigong: eine Atem- und Bewegungs­
lehre aus dem alten China, montags
von 16.30 - 17.30 Uhr
Ritueller Kreistanz: Entspannung,
Konzentration und Energie mit traditionellen Tänzen verschiedener Kulturen
Europas. 1x monatlich, freitags
Gesunder Schlaf und Feldenkrais:
Das SOUNDER SLEEP SYSTEM™ ist eine
höchst effektive Methode bei stressbedingten Gesundheitsstörungen.
Es hilft z. B. beim Einschlafen und
Wiedereinschlafen, um in der Nacht die
nötige Ruhe und Erholung für den Tag zu
finden. Workshop am Sonntag,
7. Oktober, 14 Uhr
„Beweglich werden auf sanfte Art“ – so
lässt sich kurz die Feldenkrais-Methode
beschreiben. Nachteilige Bewegungsmuster werden gelöst und neue Bewegungsalternativen aufgezeigt. Ziel ist
es, körperliche Beschwerden zu lindern
sowie geistige und körperliche Frische
bis ins hohe Alter zu erhalten. Workshop am Sonntag, 7. Oktober, 10 Uhr
Fitness
Rückenfitness: donnerstags, 18 Uhr
ganzheitliches Fitnesstraining:
mittwochs, 18.00 Uhr
Besonders zu empfehlen sind unsere
Kurse im komfortablen Bewegungsbad:
Mit Wassergymnastik oder Aquafitness
können Sie in kleinen Gruppen effektiv
und gelenkschonend Ihre Beweglichkeit
und Fitness trainieren – und das zu fetziger Musik, dienstags und mitwochs!
Nordic Walking: samstags, 11 Uhr
Neu:
Uns gibt es jetzt auch im Internet unter
www.gesundheitszentrum-emmerich.de
Gesundheitszentrum
pro homine Emmerich
Fährstraße 4, 46446 Emmerich
Tel.: 02822/6969478
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Öffnungszeiten
mittwochs: nach Vereinbarung
Info und Anmeldung auch über
Wesel möglich:
Tel: 0281/104-1200
27
wir: Kompakt
Abschied: Geschäftsführer Heinrich
Schnieders überreichte Hildegard
Wendt einen Blumenstrauß, von ihren
Kollegen bekam sie eine schmucke
Gartenbank.
„Urgestein“
im (Un-)Ruhestand
Viele Kolleginnen und Kollegen waren
gekommen, um Danke und Adieu zu sagen und gute Wünsche zu überbringen.
Mit Hildegard Wendt wurde im März ein
„Urgestein“ des Marien-Hospitals in
den (Un-)Ruhestand verabschiedet.
Sie war dort über 35 Jahre tätig, nach
den Worten von Geschäftsführer Heinrich Schnieders „eine halbe Ewigkeit“.
Er betonte, die gelernte Heilpädagogin
habe wesentlichen Anteil am Aufbau
der Frühförderstelle gehabt, die sich
zu einer Institution entwickelt habe.
Die Einrichtung bietet Familien, die ein
entwicklungsverzögertes, behindertes
oder von Behinderung bedrohtes Kind
haben, professionelle Hilfe. Hildegard
Wendt leitete die Frühförderstelle bis
Ende 1993.
Ihr Nachfolger Ulrich Knüwer zählte in
launiger Runde einige Eigenschaften
auf, die Hildegard Wendt auszeichnen:
Ihr ist vor Arbeit nicht bange („sie hat
sie eher noch zu sich herangeholt“),
sie kann mehrere Dinge gleichzeitig tun
(telefonieren, schreiben, ein Gespräch
führen), leidet unter „periodischem
Aufräumwahn“ und hat ein enormes
Lauftempo. Sein Fazit:
„Hildegard Wendt hat Tolles geleistet
und das Leben innerhalb der Frühförderstelle geprägt.“ In weiteren
Beiträgen wurde hervorgehoben, dass
28
Hildegard Wendt sich mit Leib und Seele
den schwerkranken Kindern und deren
Familien gewidmet habe. Alle waren sich
einig: Sie hinterlässt eine große Lücke.
Ehrenamtlich geht’s weiter
Und doch ist sie noch da: Hildegard
Wendt arbeitet weiterhin ehrenamtlich
für das Palliativzimmer in der Kinderklinik und für die Gruppe „Lichtblicke“,
die trauernde Eltern nach dem Verlust
eines Kindes betreut. Wer sie kennt,
weiß, dass sie das mit vollem Einsatz
tut. Ihr Sitzfleisch ist schwach ausgeprägt, sie kann es sich aber jetzt im
Rentenalter antrainieren: Aus dem
Kollegenkreis bekam sie zum Abschied
eine schöne hölzerne Bank für den heimischen Garten geschenkt.
Und für den Partykeller gab es eine
Bildertafel, die das Team mit selbstgemachten kleinen Kunstwerken bestückt
hatte. GHg
Ein Herz für
die kardiologische Rehabilitation
Familiäre Atmosphäre, interessierte
Besucher, informative Gespräche: Dies
kennzeichnete den Tag der offenen
Tür, den die Ambulante kardiologische
Rehabilitation anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens am 28. April im
Signalhaus an der Schillstraße in Wesel
veranstaltete. Vor allem viele ehemalige
Patienten nutzten die Gelegenheit zu
einem Besuch. Manche brachten sogar
Blumensträuße mit, um dem Team zu
gratulieren. Die Vorträge von Dr. Jörg
Klein und Dr. Gabriela Martosuwito zu
den Themen Herzschwäche, Bluthochdruck und „Bewegen bringt Segen“
waren gut besucht, ebenso die „Gesundheitsstraße“, wo das HerzinfarktRisiko gecheckt und Werte gemessen
wurden (Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin). Auch die weiteren Angebote
zum Tag der offenen Tür stießen auf
reges Interesse: Ernährungstipps und
Kostproben, Bewegungs­angebote,
Nichtrauchertipps, Herz-Druckmassage
und Entspannung im Alltag. Ein Vertreter der Deutschen Herzstiftung freute
sich über gute Resonanz am Infostand.
Fazit: Der Ambulanten kardiologischen
Reha ist es gelungen, die Öffentlichkeit
auf sich aufmerksam zu machen und in
Einzelgesprächen mit vielen Besuchern
nachhaltig über die Herzgesundheit zu
informieren. GHg
wir: Gesundheit & Medizin
Ein Jubiläumssymposium am Samstag,
25. August, 9 bis 17 Uhr, im Preußen-Museum
Wesel bildet den medizinisch-wissenschaftlichen Höhepunkt des Jubiläums der Pädiatrie.
Programmfolge:
9.15 Uhr
Begrüßung/ Historischer Rückblick
Prof. Dr. Monika Gappa, Wesel
9.30 Uhr
Autismusspektrumstörungen
Prof. Dr. Michele Noterdaeme,
Augsburg
10.15 Uhr
Pädiatrische Gastroenterologie
als Schnittstelle:
Das Spektrum kindlicher
Bauchschmerzen
Dr. Rüdiger Kardorff, Wesel
50 Jahre
Kaffee
11.30 Uhr Die moderate Frühgeburt –
ein unterschätztes Problem?
Dr. Mark Dzietko, Universitätsklinik
Essen
Chefärztin Prof.
Dr. Monika Gappa
Pädiatrie am Marien-Hospital
Am Eingang grüßt der kleine Prinz: Er ist
Sympathieträger der Klinik für Kinderund Jugendmedizin am Marien-Hospital.
Die Abteilung feiert 2012 ihr 50-jähriges
Bestehen. Hier werden Früh- und Neugeborene, Säuglinge sowie Kinder und
Jugendliche mit akuten und chronischen
Erkrankungen jeder Art behandelt. In
der Kinderklinik ist Platz für 60 Kinder
und Jugendliche sowie deren Eltern. Pro
Jahr werden fast 3000 junge Patienten
stationär und 6000 ambulant behandelt. Über die allgemeine Kinderheilkunde hinaus hat sich die überregional
tätige Klinik, in der 15 Ärzte und weitere
Experten arbeiten, auf Fachgebiete
spezialisiert. Als Zentrum für Kinder
und Jugendliche arbeitet die Klinik
Hand in Hand mit den ambulanten
Einrichtungen des Marien-Hospitals:
dem Sozialpädiatrischen Zentrum, der
Interdisziplinären Frühförderstelle und
der Kinder- und Jugendpsychiatrie unter
Leitung von Chefarzt Dr. Ullrich Raupp.
Ein kurzer Blick in die Geschichte: Nach
der Zerstörung des Marien-Hospitals
wurde 1945 im Ausweichkrankenhaus
in Wesel-Obrighoven eine kleine Kinderstation eingerichtet und sechs Jahre
später wieder in die Stadt verlegt. Die
medizinische Betreuung der Kinder lag
von 1946 bis 1962 in den Händen von
Belegärztin Dr. Irmgard Schmitz. Am 15.
November 1962 übernahm Dr. Heribert
Pauly als Chefarzt und erster angestellter Kinderarzt des Marien-Hospitals die
Leitung der neu eröffneten Kinderabteilung. Seine Nachfolge trat 1988 Prof.
Dr. Dietrich Berdel an. Seit Januar 2009
leitet Chefärztin Prof. Dr. Monika Gappa
die Klinik.
Kinderfest
Anlässlich des Jubiläums fand im Juni
ein buntes Kinderfest statt. Das Siegermotiv eines Kinder-Malwettbewerbs
zum Thema „Clown“ schmückt eine
Sonderabfüllung der Hamminkelner
Obstkelterei van Nahmen, die in den
Weseler Edeka-Märkten Komp verkauft
wird. Der Erlös ist für die Kinderklinik
bestimmt.
GHg
12.15 Uhr
Kinderorthopädische Aspekte
der Betreuung schwerstmehrfachbehinderter Kinder
Dr. Ulrich Hafkemeyer, Coesfeld
13.00 Uhr
Palliativmedizin – ein Fallbeispiel
Felicitas Hermsen, Wesel
13.30 Uhr
Update Kindertraumatologie
Dr. Levent Özokyay, Wesel
Mittagsimbiss und Führung
Preußen-Museum
15.15 Uhr
Neue Therapien: Ist CF heilbar?
Prof. Dr. Manfred Ballmann, Bochum
15.45 Uhr
Neue Lungenfunktion für CF
Dr. Susanne Fuchs, Wesel
16.00 Uhr
GINI - eine Erfolgsgeschichte aus
Wesel
Dr. Andrea von Berg, Wesel
16.30 Uhr
Nahrungsmittelallergien:
Welches Vorgehen ist sinnvoll?
Dr. Lars Lange, Bonn
29
wir: Kompakt
Pastor Seesing aus
Kuratorium verabschiedet
Paul Seesing hat einmal gesagt, im Kuratorium der Stiftung
St. Willibrordus-Spital Emmerich könne der Pastor bleiben,
bis er 170 ist.
So gesehen kam die Feierstunde
zu seiner Verabschiedung aus dem
Gremium im Januar 2012 viel zu früh.
Krankenhaus-Geschäftsführer Heinrich Schnieders wertete das Zitat als
Beweis dafür, dass Pastor Seesing die
Arbeit im Kuratorium der Stiftung stets
gerne gemacht hat.
Fast 40 Jahre lang bestimmte er die
Geschicke des Emmericher Krankenhauses wesentlich mit, davon 36
Jahre als Kuratoriumsvorsitzender.
„Ich behaupte: Das wird nach Ihnen
keiner mehr schaffen. Insofern ist es
richtig, Sie heute im vergleichsweise
jugendlichen Alter von 78 Jahren zu
verabschieden“, sagte Geschäftsführer
Schnieders vor geladenen Gästen in der
Senioreneinrichtung St. Augustinus.
Dort moderierte Pfarrer Karsten Wei-
30
disch, Nachfolger Seesings als Kuratoriums-Vorsitzender, die Feierstunde.
Geschäftsführer Schnieders dankte
Pastor Seesing für dessen „engagierten ehrenamtlich Einsatz“. Er charakterisierte ihn so: „Sie sind uneitel,
geradlinig, verlässlich und sagen, was
Sie denken. Sie sind kein Taktierer,
sondern eine Kämpfernatur, die auch
einem Streit nicht aus dem Weg geht,
wenn er der Sache dient.“ Die Entschlussfreudigkeit von Pastor Seesing
habe ihm geholfen, seinerzeit „gegen
zum Teil erhebliche Widerstände die
notwendigen und zum Teil einschneidenden Entscheidungen zu treffen,
um das Emmericher Krankenhaus zu
retten“, betonte Schnieders. Er dankte
Seesing: „Sie haben mich in unseren
zehn gemeinsamen Jahren immer
KraftBalanceTraining
Sturzprävention
im Willikensoord
moralisch unterstützt.“ Stefan Sühling,
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Holding pro homine, dankte Seesing für
dessen „Hirtendienst“ als Pastor und
dass er auch den Mitarbeitern des Krankenhauses stets ein „wohlwollendes
Geleit“ gegeben habe.
Bildband mit Fotos aus 40 Jahren
Ärztlicher Direktor Dr. Joachim van Alst
und Pflegedienstleiterin Claudia Beckmann überreichten Seesing im Namen
der Ärzte und Pfleger den Bildband
„Pfarrer Seesing und sein
St. Willibrord-Spital“, das Fotos aus
40 Jahren vereint.
Pastor Seesing selbst bekannte: „Ich
habe gar nicht mit einer solchen Festlichkeit gerechnet, aber es gefällt mir.“
In einem kurzen Rückblick erinnerte
er an eine Reise von Kuratoriums-Mitgliedern in einem zugigen, klapprigen
Flugzeug nach Kiel, der Wirkungsstätte
von Prof. Holland, ehe dieser nach
Emmerich wechselte. Den „Weselanern
und Weselern“ dankte er, dass sie
das Emmericher Krankenhaus gerettet
hätten, allen voran Geschäftsführer
Schnieders. Dieser gab anschließend
bekannt, dass sich ein Wunsch Seesings erfüllen werde: Für die Kapelle
von Willikensoord wurde eine Orgel in
Auftrag gegeben. GHg
Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ wurde Ende 2011 im
Rahmen des Konzeptes zur Sturzvorbeugung in der Emmericher Senioreneinrichtung Willikensoord ein neues
Projekt eingeführt: das Kraft-BalanceTraining. In das Programm der wöchentlichen Gymnastikrunde „Halt dich fit“
wurden spezielle Übungen zur Stärkung
von Körperkraft und Koordinationsfähigkeit der Bewohner integriert, die
helfen sollen, Stürze zu vermeiden.
Laut AOK erleidet etwa jeder zweite
Bewohner einer Senioreneinrichtung
einen Sturz pro Jahr. Die schwerwiegendste Folge ist ein Knochenbruch,
meist im Bereich der Hüfte. Dazu
kommt es in etwa fünf Prozent der Fälle.
Die meisten Stürze bleiben glücklicherweise ohne gravierende körperliche
Auswirkungen. Das bedeutet nicht,
dass ein alter Mensch nach einen Sturz
beim Laufen und bei anderen Bewegungsabläufen seine alte Sicherheit
wiedererlangt. Als psychische Folge von
Stürzen treten häufig Ängste auf: Die
Betroffenen verlieren das Vertrauen in
die eigene Leistungsfähigkeit, bewegen
sich weniger, was die Bewegungsfähigkeit noch weiter einschränkt – ein
Teufelskreis, der Selbstständigkeit und
Lebensqualität erheblich einschränkt.
Gezieltes Training wirkt
Beim Kraft-Balance-Training werden
neben aktivierenden, einfachen
gymnastischen Übungen auch Kraft­
übungen mit Gewichten sowie Gleichgewichtsübungen im Sitzen und Stehen
durchgeführt. Zwei Mitarbeiterinnen der
Seniorenbetreuung im Willikensoord
haben an einer Fortbildung teilgenom-
men und wurden als Übungsleiterinnen
geschult. Vom Haus wurden verschiedene neue Materialien wie Hanteln und
Gewichtsmanschetten angeschafft.
Um das Training abwechslungsreich zu
gestalten, werden zudem Overbälle,
Therabänder und ein großes Schwungtuch eingesetzt.
Auch Rollstuhlfahrer machen mit
Im Willikensoord gibt es derzeit zwei
Gymnastikgruppen, in denen sich zehn
bis zwölf Teilnehmer jeweils dienstags
und donnerstags zum Kraft-BalanceTraining treffen. Nicht nur mobile
Bewohner machen mit, sondern auch
Rollstuhlfahrer, da sie sich oft noch mit
Hilfe der Beine fortbewegen können.
Eine Übungsstunde dauert 45 bis 60
Minuten, wobei der Anteil des KraftBalance-Trainings je nach Tagesform
der Teilnehmer bei ca. 20 Minuten
liegt. Daneben werden einfache gymnastische Übungen, Sitztänze sowie
kleine Gedächtnisübungen eingestreut.
Erste Erfolge
Erste Trainingserfolge haben sich schon
eingestellt: Bei den Kraftübungen sind
Fortschritte bei Ausdauer und Belastbarkeit spürbar. Auch das Balancegefühl konnte verbessert werden. Die
Teilnehmer fühlen sich sicherer beim
Gehen und Stehen, beim Aufstehen
und Hinsetzen. Sie sind stolz auf ihre
Leistungen. Und nicht zuletzt spricht
die Statistik Bände: In den ersten sechs
Monaten nach Einführung des KraftBalance-Trainings konnten die Anzahl
der Stürze im Willikensoord sowie die
daraus resultierenden gesundheitlichen
Einschränkungen deutlich reduziert
werden.
Ursula Geerlings
31
wir: Betriebliche Gesundheitsförderung
firmenfitness-Beratungsstelle
firmenfitness
– jetzt auch für Holding-Mitarbeiter!
pro homine
Pro homine firmenfitness hat eine
Beratungsstelle für Unternehmen eröffnet. Nutzen können sie Beschäftigte mit
psychosozialen Belastungen. Ab jetzt
auch die Mitarbeiter der Holding pro
homine!
Pro homine firmenfitness ist ein
Dienstleistungsangebot der Holding für
Betriebliche Gesundheitsförderung und
Gesundheitsmanagement. Wir stärken
Gesundheit am Arbeitsplatz!
Und was ist Gesundheit?
„… so etwas wie ein Energieträger. Die
körperliche Leistungsfähigkeit ist die
Grundsubstanz. Aber das Ganze muss
gesteuert werden. Und das macht die
Psyche.“ Prof. Holger Pfaff, Arbeitsforscher und Professor für Medizinische
Soziologie an der Universität Köln, sagt
mit diesen einfachen Worten, um was es
geht: Stärkung von Körper und Geist!
32
Leben und arbeiten
im Gleichgewicht
Günstige betriebliche Rahmenbedingungen für eine gelungene WorkLife-Balance, gesundheitsförderliche
Angebote während und nach der Arbeit
sowie Unterstützung bei psychischen
Belastungen sind ein kleiner Ausschnitt
möglicher Maßnahmen, die – vom Arbeitgeber angeboten – die Gesundheit
der Mitarbeiter fördern.
Bei den Aufträgen für firmenfitness
rückt die psychische Gesundheit immer
stärker in den Vordergrund, denn:
Psychische Belastungen verursachen
mittlerweile jeden achten Krankheitstag.
Im Jahr 2010 machten sie zwölf Prozent
aller Fehltage bei den beschäftigten
Pflichtmitgliedern der Betriebskrankenkassen aus. Die Techniker Krankenkasse
stellt fest, dass die Fehlzeiten wegen
psychischer Belastungen im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent gestiegen
sind. Firmenfitness hat auf die gestiegene Nachfrage nach Unterstützung mit
der Einrichtung einer Beratungsstelle
reagiert, die dem Bedarf nach psychosozialer Begleitung von Beschäftigten
Rechnung trägt. Diese Beratungsstelle
kann nun auch von Mitarbeitern der Holding in Anspruch genommen werden!
Die Beratungsstelle
Die Beratungsstelle bietet externe,
professionelle Unterstützung für Beschäftigte bei privaten und beruflichen
Belastungen und stärkt die persönlichen
psychischen Gesundheitsressourcen.
Themen, die in der Beratungsstelle
bearbeitet werden können, sind z. B.
Arbeitsstress, Erschöpfungsgefühle, Leistungseinbußen, Konflikte am
Arbeitsplatz oder zu Hause, Beziehungsprobleme, persönliche Krisen, Depressionen und Ängste. Die Beratungsstelle
ist über eine eigene Telefonnummer zu
Wenn Sie als Mitarbeiter der Holding
mehr Informationen über die Arbeit der
Beratungsstelle oder wenn Sie einen
Termin wünschen, wenden Sie sich an:
erreichen. Hierüber wird die Terminvergabe organisiert.
Beratungstelefon: 104-1263
firmenfitness-Beratungsstelle
Telefon 0281 / 104-1263
Oder schicken Sie eine E-Mail an:
[email protected]
Der Beratungs­
prozess gliedert
sich in vier Phasen:
Das Ziel
Das Ziel der Beratungstätigkeit ist die Erhaltung und Förderung der psychischen
Gesundheit sowie der Arbeitsfähigkeit
der Beschäftigten.
Der Auftraggeber
Grundlage für den Beratungsprozess ist
eine vertragliche Rahmenvereinbarung
mit dem Arbeitgeber. Diesen Vertrag
gibt es nun auch für den Krankenhausverbund. Die Beratungsstelle ist ein
erweitertes Angebot an Mitarbeiter der
Holding zur bereits bestehenden Unterstützung durch die Klinikpsychologen.
>> Der Beratungsort ist in der Regel das
Haus der Gesundheit in Wesel oder
die Fährstraße 4 in Emmerich.
>> Der Auftraggeber erhält keine Informationen über die Personen, die die
Beratungsstelle nutzen.
>> Ein neutraler Wirtschaftsprüfer prüft
jährlich die Beratungsstelle hinsichtlich der Anzahl der Beratungsprozesse
und -einheiten.
Der Beratungsprozess
Experten sind ärztliche und psychologische Psychotherapeuten, Psychiater,
Supervisoren und Suchtberater. Ein
weit gefächertes Netzwerk von Partnern
schafft für weitere Fragestellungen
(Schulden, Beziehungsprobleme, Angehörigenbetreuung usw.) Unterstützungsmöglichkeiten. Der Beratungsprozess
wird durch Experten von pro homine
firmenfitness durchgeführt. Der gesamte
Prozess unterliegt gegenüber dem
Arbeitgeber der Schweigepflicht. Der
Prozess beginnt mit der Kontaktaufnahme durch den Beschäftigten.
Die Einladung zum Erstgespräch erfolgt
innerhalb einer Woche nach Kontaktaufnahme.
Phase 1: Clearing
In einem ersten Klärungsgespräch
besprechen Berater und Mitarbeiter das
persönliche Anliegen und verabreden
das weitere Vorgehen. Hier geht es zum
Beispiel darum, ob und welche Experten
in die Beratung mit einbezogen werden.
Je nach Zielsetzung und Anliegen können dies Experten aus den Bereichen
Medizin, Psychologie oder Supervision
sein.
Phase 2: Beratung
Diese Phase nach dem Klärungsgespräch dauert in der Regel fünf Sitzungen. In der letzten Sitzung bewerten
Berater und Mitarbeiter gemeinsam, ob
und wie sich die Situation verändert hat.
In den meisten Fällen ist bereits eine
Veränderung eingetreten und der Mitarbeiter hat Antworten auf seine Fragen
und Probleme gefunden.
Unsere Vorbereitungsgruppe beim
ersten Treffen. Noch haben alle ein
gelassenes Lächeln auf Lager, denn sie
wissen (noch) nicht, was sie tun.
Willibrord-Gruppe
beim Promenadenlauf
Im Juni fand zum dritten Mal unser
firmenfitness Promenadenlauf statt, wo
wir die 1000 Teilnehmer-Marke locker
geknackt haben. Darunter liefen auch
die eigenen Mitarbeiten der pro homine
mit. Eine Willibrord-Gruppe wurde in
diesem Jahr von uns individuell betreut
und hat sich in den Wochen zuvor zu
kleinen Profiläufern entwickelt. Mit
einem umfangreichen Programm von
medizinischen Check-up‘s, Leistungsdiagnostiken bis hin zum Laufseminar sowie Stabilisationstraining und
Ernährungsberatung haben wir dieses
Jahr unsere eigenen Mitarbeiter auf den
firmenfitness Promenadenlauf vorbereitet. Ein weiteres kleines Highlight war
die Anprobe der neuen Laufschuhe, die
in dem Paket mit enthalten waren. Hier
ein paar Schnappschüsse.
Phase 3: Vermittlung
Benötigt ein Mitarbeiter mehr Unterstützung, als firmenfitness bieten kann,
bespricht der Berater mit dem Beschäftigten weitere Schritte. In diesem Fall
stellt er dem Klienten Informationen
über geeignete fachliche Stellen zur
Verfügung oder bahnt nach Ermessen
und Vereinbarung die Überleitung des
Beratungsprozesses persönlich an.
Diese Leistungen werden nicht mehr
vom Arbeitgeber finanziert.
Der Kollege zwischen Dr. Heike van
Kronenberg (r.) und Dr. Ilka Böhning hat
es mit dem Training wohl ein bisschen
übertrieben! So sollte es unseren Mitarbeitern natürlich nicht ergehen.
Phase 4: Abschluss
Der Beratungsprozess endet mit dem
Abschlussgespräch. Hier wird gemeinsam eine schriftliche Auswertung
vorgenommen. Eine einfache Form der
Evaluation des Beratungsprozesses wird
durchgeführt.
BK
Mit den neuen Schuhen wurde der
Promenadenlauf für die Vorbereitungsgruppe fast zum „Selbstläufer“.
33
wir: Senioren
Tolle Show bewies viel Taktgefühl
Mit mohnroten Spitzenhandschuhen, Federboa, schicken Hüten,
verruchtem schwarzem Rock und kreisenden Hüften kamen die
„3 Damen mit M“ aus Bocholt ins Agnes-Heim nach Rees
Die große Bühne mit roten Wolkenvorhängen vor langer weißer Gardine und
das professionell beleuchtete Grammophon auf einem Sockel wirkten schon
vor der Show authentisch und machten
neugierig auf das, was da wohl kommen mochte.
Als dann endlich erste Klavierakkorde
durch die Cafeteria hallten, war allen
Bewohnern, Angehörigen und Ehrenamtlichen klar, dass hier Großes zu erwarten war: Pianist Harald Schollmeyer,
der schon beim Musical „StarlightExpress“ mitgewirkt hatte, spielte
auf dem Klavier einfühlsam, „Heut´
liegt was in der Luft“. Die drei Damen
verzauberten mit ihren faszinierenden
Stimmen das Publikum und rührten die
Herzen an. Der Funke sprang bereits
nach wenigen Takten über. Viele Zuhörer bewiesen Textsicherheit bei Refrain
und Strophen, andere klatschten im
Takt und ließen die Pantoffelspitzen
wippen.
34
Berliner Schlager
Enthusiastischer Applaus
Mit Berliner Schlagern der 20er und
30er Jahre, darunter „Pack die Badehose ein“, „Schenk mir doch ein kleines
bisschen Liebe“ und „Am Sonntag
will mein Süßer mit mir segeln gehen“
wussten die „3 Damen mit M“, Anna
Matuszewka, Martina Meinen und
Christa Moseler, zu begeistern. Nicht
nur Ohrwürmer wie „Ich hab noch einen
Koffer in Berlin“ waren mitreißend,
auch gelungenes Entertainment kam
bei allen gut an: Anna Matuszewka
kramte in einem alten Koffer nach
passender Kleidung zum Ausgehen und
beschwerte sich entrüstet: „Benjamin,
ich hab nichts anzuzieh’n.“
Martina Meinen stellte das altersmüde
Grammophon an und sang zur Freude
der Zuhörer immer dem Tempo angepasst mit, auch als die Töne wegen
abgedrehter Kurbel viel zu langsam
oder durch übereifriges Drehen viel zu
schnell erklangen. „Der Onkel Doktor
hat gesagt, ich darf nicht küssen“, war
dabei ein Schmaus für Ohren, Augen
und Lachmuskeln.
Die Damen, die bereits mit einem Preis
der Bocholter Kleinkunstbühne ausgezeichnet wurden, ließen mit ihrem
Repertoire die gute alte Schlagerzeit im
Agnes-Heim aufleben und sorgten für
kurzweilige, amüsante und unterhaltsame Stunden. Zum Dank blickten sie
in viele leuchtende Augen und erhielten
enthusiastischen Applaus.
Das 90-minütige Programm wurde
durch den Verkauf von Kuchenspenden
der Ehrenamtler finanziert. Leni Bungert, einst Chefin im Agnes-Heim, hatte
vor Jahren die Idee, in der hauseigenen
Cafeteria süße Spenden zu verkaufen
und den Erlös den Bewohnern zugute
kommen zu lassen. Bis heute finden
sich immer wieder fleißige Kuchenbäckerinnen, die diese Idee unterstützen.
An dieser Stelle noch einmal: Herzlichen Dank!
Andrea Hochstrat
Bewohnerinnen der Senioreneinrichtung
St. Elisabeth stricken fürs Friedensdorf
Bisher keine Männer
Voline Becker (l.)
bei der Spendenübergabe an eine
Mitarbeiterin des
Friedensdorfs.
Seit nunmehr 22 Jahren gibt es sie,
unsere kreative Handarbeitsgruppe.
Das verdanken wir unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterin Voline Becker. Ehemals im alten Krankenhaus in Spellen
selbst in Pflege und Betreuung tätig,
wechselte sie nach ihrem Ausscheiden
aus dem Beruf nahtlos ins Ehrenamt.
Weil sie von Haus aus sehr aktiv und
kreativ ist, gründete sie die erste
Handarbeitsgruppe, damals im
St. Elisabeth-Altenheim Spellen. Bis
heute existiert diese Gruppe in Fortsetzung in unserer Einrichtung. Und sie ist
noch immer ein Erfolgsmodell!
Kinder aus Kriegsgebieten
Die neueste Idee heißt: Stricken für
das Friedensdorf International. In der
Oberhausener Einrichtung werden
körperlich verletzte und traumatisierte
Kinder und Jugendliche betreut, die
aus Ländern kommen, in denen Krieg
und Terror herrschen. Sie erhalten im
Friedensdorf medizinische Versorgung
und Betreuung sowie Hilfe zur Selbsthilfe, die es ihnen ermöglichen, später
in ihre Heimat zurückzukehren. Da auch
immer Kleidung benötigt wird, entstand
die Idee, die selbst gestrickten Sachen
aus unserer Handarbeitsgruppe ins
Friedensdorf zu bringen. Von dort aus
werden Hilfsgüter auch an Projekte und
Partnerorganisationen in der ganzen
Welt weitergeleitet.
Schals, Stulpen, Socken
Seit einigen Monaten nun stricken die
Seniorinnen mit viel Freude für das
Friedensdorf. Schals, Mützen, Handschuhe, Stulpen und Socken finden
dort großen Anklang. Im Januar 2012
fuhren Frau Becker und Frau Dickmann,
Sozialarbeiterin in St. Elisabeth, zum
ersten Mal ins Friedensdorf und brachten den Kindern eine ganze Menge
schöner und praktischer Stricksachen
mit. Seitdem sind unsere Bewohnerinnen kaum noch zu bremsen!
Für die nötige Entspannung zwischendurch ist auch gesorgt. Da Voline Becker eine waschechte Ostfriesin ist, gibt
es regelmäßig einen zünftigen Nachmittag mit Gebäck, original Ostfriesentee,
Kluntjes und Sahne – aber bitte bloß
nicht umrühren!
Viele unserer Bewohnerinnen haben
sich schon in jungen Jahren gern mit
Handarbeiten beschäftigt. Oft war es
früher für die Frauen auch notwendig,
Kleidungsstücke selbst herzustellen
oder auszubessern. Für Andere war und
ist es ein schönes Hobby, Zeit mit Stricken, Sticken, Häkeln, Schneidern und
das darf nicht fehlen – „Schnacken”
zu verbringen. Die Handarbeitsgruppe
ist ein geselliger Treffpunkt für interessierte Bewohnerinnen. Männer gab und
gibt es bisher keine, aber was nicht ist,
kann ja noch werden! Im Angebot sind
ganz unterschiedliche Tätigkeiten, so
z. B. das Weben von kleinen Teppichen,
die u. a. als Badteppiche benutzt
werden können. Es werden Socken
und Schals gestrickt, Einkaufsnetze
gehäkelt, schöne Seidentücher bemalt,
Decken und Taschen mit Blaudruck
verschönert.
Demente Bewohner einbezogen
Auch demente Bewohner sind mit kleinen Aufgaben betraut, die speziell auf
ihre Fähigkeiten zugeschnitten sind. Sie
wickeln Wolle, stellen kleine flauschige
Wollbälle her, die von Voline Becker zu
langen Schlangen verarbeitet werden.
Als Türvorleger schützen sie dann vor
Zugluft. Wolle und Wollreste werden
häufig von Angehörigen mitgebracht.
Wir kaufen aber auch Material für die
Gruppe gezielt ein, z. B. qualitativ gute
Wolle für Socken, die auch gern mal von
Angehörigen gekauft werden.
„Wir:“ freuen uns, dass Voline Becker
seit vielen Jahren ehrenamtlich in unserer Senioreneinrichtung tätig ist und
wünschen ihr und unseren Bewohnern
auch weiterhin viel Spaß und Freude
miteinander beim gemeinsamen Hobby.
Alles Gute weiterhin und “Moin, Moin”
(wie der Ostfriese sagt)!
Dorothea Waggeling
35
wir: pro homine
Hygieneabteilung
der pro homine
startet Pilotprojekt, um Zahl der
im Krankenhaus
erworbenen
Infektionen
zu senken
Hände konsequent desinfizieren
Händedesinfektion ist eines der
Basisthemen bezogen auf die Hygiene
in Gesundheitseinrichtungen. Jeder
Mitarbeiter weiß darum, hat es auch
in der Ausbildung gelernt, aber Fakt
ist: Es schleichen sich immer wieder
Fehler ein, besonders im Erkennen der
Indikatoren zur Händedesinfektion.
Das Marien-Hospital Wesel und das
St. Willibrord-Spital Emmerich nehmen
deshalb alljährlich an der Aktion „Saubere Hände“ der Weltgesundheitsorganisation WHO teil. Aber: Dazu gehört
mehr, als einmal pro Jahr die in den
Krankenhäusern installierten Spender
für Hände-Desinfektionsmittel aufzulisten und den Verbrauch der Desinfektionsmittel zu kontrollieren.
„30 Sekunden können
Leben retten“
Schon im Jahr 1847 führte Ignaz-Phillip
Semmelweis an einem Gebärhaus in
Wien eine pflichtweise Waschung der
Hände mit Chlorkalk beziehungsweise
Chlorwasser ein und senkte dadurch
die Muttersterblichkeitsrate drastisch.
Im Jahr 2012 müssen wir uns leider
immer noch mit folgenden Zahlen
auseinandersetzen: Pro Jahr treten
in Deutschland 400.000 bis 700.000
nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Infektionen auf. Davon verlaufen
10.000 bis 30.000 tödlich. Die Zahl
36
der vermeidbaren Fälle wird in der
Fachliteratur mit 20 bis 30 Prozent
angegeben. Wenn man bedenkt, dass
die meisten Mikroorganismen über die
Hände von Krankenhausmitarbeitern
übertragen werden, bekommt der Satz
„30 Sekunden können Leben retten“
(denn länger dauert eine hygienische
Händedesinfektion nicht) einen sich
selbst erklärenden Sinn.
Arbeitsgruppe ab Sommer 2012
Katja van Ackeren, Mitarbeiterin der
zentralen Hygieneabteilung der pro
homine, möchte mit der Gründung
einer variablen Arbeitsgruppe das
Problem angehen, die Indikatoren zur
Händedesinfektion richtig zu erkennen. Sie wird hierzu im Rahmen ihrer
Fachweiterbildung im Sommer 2012 ein
Pilotprojekt starten. Dieses Projekt ist
zukünftig für alle Fachbereiche geplant,
gestartet wird im St. Willibrord-Spital
mit der internistischen Station 5C.
Mitglieder der Arbeitsgruppe werden
Mitarbeiter der jeweiligen Station, eine
Mitarbeiterin der Praxisanleitung, ein
hygienebeauftragter Arzt und Katja van
Ackeren als Projektleiterin sein. Das
Ziel des Projektes ist neben Motivation
und Schulung das Erstellen von Schulungsmaterialien (Kasuistiken) zu allen
Arbeitssituationen in der jeweiligen
Abteilung.
Motivieren und schulen
Katja van Ackeren erklärt ihre Motivation so: „Ich habe mich gezielt für
dieses Projekt entschieden, weil ich der
Meinung bin, die Mitarbeiter einer Hygieneabteilung sollten in der von ihnen
betreuten Einrichtung einen möglichst
großen Einfluss darauf nehmen, wie
verantwortungsbewusst mit der Händehygiene umgegangen wird. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine
verbesserte Compliance der Händedesinfektion zu einer deutlichen Reduktion
von nosokomialen Infektionen geführt
Unter UV-Licht wird offenbar, ob die Hände hat. Ich möchte motivieren, schulen
richtig desinfiziert sind: Katja van Ackeren und baue auf den Wunsch unserer
von der Hygieneabteilung (l.) mit Claudia Mitarbeiter, eigenverantwortlich und
professionell zu arbeiten.“
Beckmann, Pflegedienstleiterin im
Angelika Schulz
St. Willibrord-Spital Emmerich.
Fehlerquellen auf der Spur
Krankenhäuser der pro homine setzen
auf System zur Meldung kritischer
Situationen – mit Erfolg
Anfang des Jahres wurde im MarienHospital Wesel und im St. WillibrordSpital Emmerich-Rees ein System zur
Meldung von Beinahe-Fehlern eingeführt (CIRS = Critical Incident Reporting System).
Das System ist vor allem aus der
Luftfahrt bekannt, wo es bereits vor
Jahren für Piloten entwickelt wurde. Seit
einigen Jahren wird es auch vermehrt
in Krankenhäusern angewendet, um
Schäden vorzubeugen und die Patientensicherheit zu erhöhen. Es geht
darum, aus Fehlern, kritischen Situationen und Zwischenfällen zu lernen, um
andere Mitarbeiter für mögliche Gefahrensituationen zu sensibilisieren und
die Wahrscheinlichkeit zu verringern,
dass ähnliche Situationen in Zukunft
auftreten.
Fehler sind in einem so komplex organisierten Betrieb wie einem Krankenhaus, in dem Menschen agieren,
nicht vermeidbar. Sie können überall
vorkommen – etwa in der Organisation, in den Abläufen, bei Medikation,
Diagnostik und Behandlung oder der
Dokumentation – und entstehen oft an
sogenannten „Schnittstellen“. Durch
das Sammeln von Informationen über
Beinahe-Zwischenfälle werden Erkenntnisse für Korrekturen gewonnen und die
Sicherheitskultur verbessert.
Voraussetzung für die Einführung des
CIRS-Systems sind eine Vertrauens- und
Sicherheitskultur sowie Freiwilligkeit
und partnerschaftliches Vorgehen.
CIRS als vorbeugendes Instrument
ist abzugrenzen vom „Fehlermanagement“, bei dem es um Fehler geht, die
bereits passiert sind.
Die CIRS-Meldungen erfolgen anonym
über ein Online-Formular im Intranet,
die Vertraulichkeit wird gewährleistet.
Die QM-Abteilung erhält die Meldungen, sichtet und katalogisiert sie. In
beiden Krankenhäusern gibt es ein so
genanntes „CIRS-Team“ aus pflegerischen und ärztlichen Mitarbeitern,
Vertretern der Mitarbeiter-Vertretung
(MAV) und des QM. Diese Teams treffen
sich je nach Zahl der Meldungen alle
zwei bis drei Monate, besprechen und
bewerten die CIRS-Fälle, geben Empfehlungen für Verbesserungen heraus
bzw. initiieren weitere Recherchen,
falls erforderlich. Die Meldungen und
evtl. Ergebnisse werden regelmäßig im
Intranet veröffentlicht sowie jährlich
im Rahmen unseres QM-Systems vom
Lenkungsausschuss bewertet.
>> V
erbrühungsgefahr durch zu hohen
Standort des Teewasserbehälters
>> Verletzungsgefahr durch zu schnell
schließende Aufzugstür
>> zu hohe Heparin-Dosierung durch uneinheitliche Mischung von Lösungen
>> Sturzgefahr durch rutschenden
Teppich in Kinderspielecke
>> Abriss von „Patienten-Aufrichtern“
(Handgriff)
S
R
I
In den ersten Monaten seit der Einführung sind etwa 20 Meldungen eingegangen, z. B.:
>> Medikamentenverwechslung der
Apotheke und unzureichende
Lagerung
>> verspätet durchgeführte Isolierung
bei verzögerter (automatisierter)
Weitergabe der Meldung eines
bekannten MRSA-Trägers bei
Aufnahme
>> Brandgefahr durch falsch abgestellten Dekor-Gegenstand aus Kunststoff
>> Verletzungsgefahr des Personals
beim Ziehen bestimmter Patientenbetten
>> Sturzgefahr durch älteren,
defekten Toilettenstuhl
Daraus wurden bereits einige Verbesserungen abgeleitet wie Kontrolle
und Austausch von Materialien und
Geräten, verstärkte Kontrollen bei der
Apothekenlieferung, Überprüfung der
Sicherheit von Aufzugstüren u. a.
Das Instrument wurde von den Mitarbeitern in den Krankenhäusern gut
angenommen, ist allerdings noch nicht
allen bekannt bzw. wird nicht von allen
Mitarbeitern genutzt. Kritische Situationen werden oft anschließend im Team
besprochen. Hier heißt es, an CIRS zu
denken und eine Meldung zu verfassen,
damit auch andere Mitarbeiter aus dem
Wissen um mögliche Gefahrenquellen
lernen können. Mitarbeiter oder Vorgesetzte, die von Beinahe-Zwischenfällen
erfahren, sollten ihre Kollegen ermuntern, Meldung abzugeben und sie ggf.
dabei unterstützen.
So kann das System eine weite Verbreitung finden und dazu beitragen,
die Sicherheit der Patientenversorgung
weiter zu erhöhen.
Team QM
37
wir: Gesundheit & Medizin
Kein Patient muss starke
Schmerzen leiden
Die Anästhesisten des Marien-Hospitals
wenden dafür eine Reihe von wirkungsvollen Therapien an
Die Schmerztherapie ist ein besonderes Anliegen der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am MarienHospital. „Heutzutage muss kein
Patient mehr starke Schmerzen leiden,
nicht nach Operationen und nicht bei
fortgeschrittenem Krebsleiden“, betont Chefarzt Dr. Marc Achilles (Foto).
Daher bietet die Abteilung neben der
üblichen „konservativen“ Schmerztherapie auch die Akutschmerztherapie
mittels Schmerzpumpe/-katheter
und die Behandlung von chronischen
Schmerzpatienten im stationären
Bereich an.
Akuter Schmerz ist definiert als unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis,
das mit einer aktuellen oder möglichen
Gewebeschädigung verknüpft ist. Eine
effektive Akutschmerztherapie steigert
die Patientenzufriedenheit und kann
die Dauer des Krankenhausaufenthalts
verkürzen. Daher ist eine maximal mögliche Schmerzlinderung bei minimalen
Nebenwirkungen während der gesamten Behandlungszeit ein wichtiger
Bestandteil der Patientenversorgung.
Akutschmerzdienst
Bereits vor der Operation wird im
Rahmen des Narkose-Aufklärungsgesprächs mit dem Patienten das
Schmerztherapieverfahren festgelegt.
Zur Anwendung kommen:
>> Schmerzkatheter: Es werden gezielt
Schmerzfasern des Nervensystems
blockiert und so die Weiterleitung
unterbunden.
>> Schmerzpumpe: Mit einer Medikamentenpumpe, die an einen Venenzugang angeschlossen ist, kann der
Patient selber, je nach Schmerzempfinden, die Schmerzmittel-Dosis
individuell steuern.
>> Medikamentöse Schmerztherapie:
entsprechend den aktuellen
Leitlinien
Die individuelle Wahl von Medikamenten und Maßnahmen sowie eine regelmäßige Schmerzmessung per Skala
helfen, die Nebenwirkungen so gering
wie möglich zu halten. Bei größeren
Operationen kümmert sich über mehrere Tage der Akutschmerzdienst der
Anästhesie-Abteilung um die Patienten.
Speziell geschulte Pflegekräfte (Pain
Nurses) und Anästhesisten stehen
dafür zur Verfügung, um eine umfassende und kompetente Betreuung zu
gewährleisten.
Aber auch nicht-medikamentöse Therapien spielen eine große Rolle. So ist
bereits im Leitbild des Marien-Hospitals
der Kernauftrag eines ganzheitlichen
Versorgungsanspruchs verankert, in
den neben Ärzten auch Psychologen,
Physiotherapeuten, Sozialarbeiter,
Seelsorger und Vertreter weiterer
Berufsgruppen einbezogen sind. Denn
starker Schmerz muss keine unver-
Diese Schmerzskala besteht aus einem zehn Zentimeter langen Schieber. Auf ihm
lässt sich zwischen den Punkten „Kein Schmerz“ und „Stärkster Schmerz“ einstellen,
wie stark der Schmerz empfunden wird. Auf der Rückseite der Skala kann die aktuelle
Quelle: Mundipharma
38
wir: Mitarbeiter
meidliche Begleiterscheinung von
medizinischen Maßnahmen wie z. B.
Operationen sein.
Bestens betreut
in der „Kindertagesstätte
Mariechen“
Neu aufgetretene Schmerzen besitzen
eine wichtige Warnfunktion und müssen ernst genommen werden. Wenn
Schmerzen nicht ausreichend behandelt werden, können sie ihre Warnfunktion verlieren und zu einer eigenständigen Krankheit werden.
Chronische Schmerzen sind einer der
häufigsten Gründe, warum ein Krankenhaus aufgesucht wird. Schätzungsweise
zehn Prozent der Bevölkerung sind
davon betroffen.
Lebensumstände verbessern
Es gibt wirksame Therapien, um dem
Patienten mit einer individuellen und
multimodalen (aus mehreren Komponenten bestehenden) Schmerzbehandlung eine möglichst gute Wiederherstellung der körperlichen und seelischen
Unversehrtheit zu ermöglichen.
Ziel ist es nicht nur, die Schmerzen zu
lindern, sondern auch, die schmerzbedingten Beeinträchtigungen zu beseitigen und so die Lebensqualität sowie
die sozialen, familiären und beruflichen
Lebensumstände zu verbessern. Dazu
bietet das Team der Anästhesie den
Patienten eine Mit-Betreuung durch den
Schmerzdienst während des Krankenhausaufenthalts an.
Fazit: Durch ein breites Angebot von
Therapieverfahren ist ein Krankenhausaufenthalt ohne große Schmerzen keine
Vision mehr. Dr. Bernd Meurer
Schmerzstärke von 0 („Kein Schmerz“)
bis 10 („Stärkster Schmerz“) sehr einfach und genau abgelesen werden.
Zum 2. Mai 2012 hat das Marien-Hospital eine Einrichtung zur Betreuung von
Mitarbeiterkindern im Alter zwischen
sechs Monaten und drei Jahren eingerichtet. Dazu wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Deutschen Roten Kreuz
(DRK) geschlossen, das das Fachpersonal stellt. In einer Kernzeit von 7 Uhr
bis 17 Uhr können bis zu neun Kinder
gleichzeitig in der Kita „Mariechen“ betreut werden, während die Eltern in Einrichtungen der Holding pro homine am
Standort Wesel ihren Dienst versehen.
Je nach Gruppengröße werden die Kinder von einer oder zwei Erzieherinnen
betreut. Sollte sich darüber hinaus
Betreuungsbedarf ergeben, besteht die
Möglichkeit, diesen durch ausgebildete
Tagesmütter abzudecken.
Haus in der Rheintorstraße
umgebaut
Wir freuen uns, dass es gelungen ist,
die ehemalige Hausmeisterwohnung
in der Rheintorstraße 4 über wenige
Monate so kindergerecht und freundlich umzubauen, dass Sarah Rohde und
ihre Vertretungskollegin Beate Gröning,
beide ausgebildete Erzieherinnen,
ihren Dienst mit zur Zeit vier Kindern
aufnehmen konnten.
Die Kita „Wunderland“ am Hansaring
unter Leitung von Michaela Lensing,
wenige Schritte vom „Mariechen“ entfernt und ebenfalls in Trägerschaft des
DRK, unterstützt die Betreuungsarbeit.
Das gilt zum einen für das Betreuungs-
und Erziehungskonzept, zum anderen
kann bei Bedarf z. B. der Spielgarten
mit genutzt werden.
Das Marien-Hospital bezahlte den
Umbau und trägt den größten Teil der
Personalkosten. Die zu entrichtenden
Elternbeiträge orientieren sich an der
Elternbeitragssatzung der Stadt Wesel
und den Zeiten, in denen das Kind
pro Woche betreut werden soll. Mit
Erreichen des dritten Lebensjahres und
Übergang in den Kindergarten endet
regelhaft die Betreuung in unserer Kita.
Angebot auch für Bewerber
Alle Mitarbeiter, ergänzt um die
Mitarbeiterinnen in Mutterschutz
und Elternzeit des Marien-Hospitals,
wurden im Vorfeld angeschrieben
und konnten sich über das Angebot
informieren. Dieses Betreuungsangebot
gilt auch für Bewerber aller Berufsgruppen, die künftig im Marien-Hospital
arbeiten möchten und eine Betreuung
für ihre Kinder benötigen. Damit wir
eine gerechte Auswahl treffen, wurden
Aufnahmekriterien festgelegt, die uns
dabei unterstützen.
Mit der Kita Mariechen haben wir einen
lange gehegten Wunsch verwirklichen
können und freuen uns, den derzeitigen und zukünftigen Mitarbeitern ein
Betreuungsangebot machen zu können,
damit sie an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz tätig bleiben und familiäre sowie
berufliche Bedürfnisse miteinander
verbinden können.
GW
39
wir: Unterhaltung
Mit Dr. Raupp
in Bhutan
Wir: weltweit – eine
Zeitung reist um die Welt
Dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,
bin ich die am weitesten gereiste Zeitung
der Welt. Hier sind unsere Geschichten...
Sportlich in Schladming
Weil ich gut in Form war, fuhr ich zusammen mit der Familie Hauss­knecht
aus Berlin und drei weiteren Familien
zum Skiurlaub nach Schladming. Dort
wohnten wir alle zusammen in einem
großen Haus. Das Wetter war unglaublich schön, der Fernblick atemberaubend. Nachmittags waren wir wandern in
der Klamm, Bogen schießen und Fußball
40
spielen, bis wir völlig müde in die Betten
sanken. Die letzten zwei Tage wurde das
Wetter schlechter, und wir sind auf der
Piste im Nebel herumgeirrt. Aber auch
das hatte seinen Reiz und war für die
Kinder sehr aufregend.
Für mich natürlich auch, wie Sie sehen –
alle meine Seiten sind heil geblieben.
Mit Dr. Ullrich Raupp, dem Ärztlichen
Direktor des Marien-Hospitals, machte ich
mich auf in den Himalaya, genauer gesagt
nach Bhutan. Das unabhängige Königreich
ist ein Binnenstaat in Südasien. 35 Prozent
der Bevölkerung wohnen in Städten, über
60 Prozent der Einwohner leben von der
Landwirtschaft. Im „Tigernest-Kloster“ auf
3600 Meter Höhe wurde ich sehr interessiert angeguckt. Mich versteht man eben
auch ohne Worte …
Mit Lisa in
Warnemünde
Nach so vielen sportlichen Aktivitäten
brauchte ich dringend eine Auszeit
und fuhr mit unserer Fotografin Lisa
nach Warnemünde an den Strand.
Das Ostseebad hat mit 150 Meter den
breitesten Sandstrand der deutschen
Ostseeküste. Da streckten wir beide
dann mal alle Viere von uns und ließen
uns an den Dünen beim Leuchtturm
die Sonne auf den Pelz – oder besser
gesagt: die Titelseiten – scheinen.
Eine Kreuzfahrt durchs Mittelmeer
Durch unseren Trip an die Ostsee auf
den Geschmack gekommen, führte
mich meine nächste Reise aufs Meer
hinaus. Mit dem Kreuzfahrtschiff „MEIN
SCHIFF 2“ starteten wir in Mallorca.
Der erste Halt erfolgte in Tunis, danach
ging es weiter
nach Palermo. Bei
Neapel hielten
wir Kurs auf den
Vesuv, dieser
Vulkan bietet ein
echt imposantes
Schauspiel.
Anschließend
machten wir uns
auf in Richtung
Rom, und so kam
ich zusammen mit
Frau Bothen auf
dem Petersplatz dem Papst ganz nah.
Nach einer Nacht auf See erreichten wir
Korsika und wurden mit Booten auf die
Insel getendert. Am Abend bemerkte
der Kapitän, dass unser Anker festhing.
Deshalb konnten wir nicht wie geplant
Wandern
in der Türkei
Zusammen mit Renate Eul und Freunden suchten wir uns in diesem Jahr
die Türkei als Riese-Ziel aus. Uns
begeisterte schon lange der „Lykische
Weg“, der zu den schönsten Wanderwegen der Welt gehört. Im Raum Kemer
gibt es wunderbare Etappen, die superschöne Blicke auf das Meer freigeben.
Ein Highlight unseres Urlaubs war die
nach Marseille starten, sondern blieben vor der Insel liegen. Am nächsten
Morgen gab die Reederei dann „grünes
Licht“ und der Anker wurde abgetrennt.
Mit nur einem Anker fuhren wir weiter
und machten in Barcelona einen
außerplanmäßigen Halt, das freute die
Passagiere und mich natürlich auch.
Es stand auch noch Valencia auf dem
Plan, einfach schön ist diese Stadt. Am
besten erholt habe ich mich auf dem
Schiff in der Hängematte, wie man auf
dem Beweisfoto sieht. Eine letzte Nacht
auf See – dann waren wir wieder am
Ausgangsort angekommen. Es war ein
toller Urlaub! Das Bordleben hat uns
gut gefallen und ebenso, dass wir so
viel zu sehen bekommen haben. So
einen Urlaub machen wir gerne noch
einmal …
Haben Sie Lust bekommen mitzumachen?
Dann packen Sie doch einfach unsere Hauszeitung bei Ihrem nächsten Urlaub mit ein
und machen Sie ein Beweisfoto. Senden Sie
dieses bitte mit einem kurzen Text an die
wir:-Redaktion, z. Hd. Lisa Quick
Postfach 10 00 95, 46482 Wesel
Oder per E-Mail an [email protected]
Tour mit Christian. Er führte uns vom
Bergdorf Beycik aus zur antiken Stadt
Loadekia. Christian lebt seit Jahren mit
seiner Familie in Beycik. Der gebürtige
Österreicher ist Biologe und ausgebildeter Wanderführer. Eine Tour mit ihm
ist unvergesslich.
Abseits vom Massentourismus haben
wir die Türkei von einer völlig ande-
ren Seite kennengelernt. Sie hat eine
beeindruckende Natur und Kultur zu
bieten, alles ist sehr ursprünglich. Wir
haben viel erlebt, sind freundlichen und
interessanten Menschen begegnet.
LQ
41
wir: Gesundheit & Medizin
Elektronische Fieberkurve
Die Fieberkurve aus Papier hat in der
Klinik für Gefäßchirurgie im
Marien-Hospital ausgedient.
Dort hat die elektronische
Pflegedokumentation Einzug gehalten.
Das Pilotprojekt auf der Station A2 ist
im April erfolgreich gestartet.
Der große Vorteil der EDV ist die ständige Verfügbarkeit einer großen Menge
an Daten. So ist es auch in der digitalen
Pflegedokumentation. Nach ausführlichen Schulungen und einer zweiwöchigen Begleitung des Pflegepersonals
der gefäßchirurgischen Station A2 werden alle pflegerischen Handlungen, von
der Lagerung bis zur Wunddokumentation, seit Januar 2012 über das KIS
(Krankenhaus-Informations- System)
Orbis® dokumentiert. Statt immer
wieder auf die Suche nach den Kurven
gehen zu müssen, kann die Pflege dies
von jedem PC Arbeitsplatz aus erledigen. Damit ausreichend Arbeitsplätze
vorhanden sind, wurden für die Station
A2 mehrere mobile Pflege- und Visitenwagen von verschiedenen Herstellern
angeschafft. Diese sind mit Akkus und
WLAN (kabelloses Netzwerk) ausgestattet. Somit kann, je nach Bedarf, ein
pflegerisches Aufnahmegespräch direkt
im Patientenzimmer oder in einem
Untersuchungsraum stattfinden.
Um eine optimale Betreuung vor Ort zu
gewährleisten, wurde im Mai 2011 eine
zusätzliche Stelle in der IT-Abteilung
geschaffen. Diese Stelle besetzt Daniel
Schäfer, da er als gelernter Krankenpfleger alle pflegerischen Aspekte im
Marien-Hospital kennt. Mit seinem
Wissen über die EDV ist er ein ideales
Verbindungsglied zwischen Pflege
und IT-Abteilung. Dadurch soll die
Sichtweise der Pflege (und auch der
Medizin) gezielt für dieses Projekt
genutzt werden. Nach einer intensiven
Einarbeitungszeit durch die OrbisAdministratoren Tomasz Babiuch und
Erich Krauthoff wurde mit den vorberei-
Digitale Visite am PC: Chefarzt Dr. Jürgen Hinkelmann, Halis Gökcen und
Daniel Schäfer (v. r.)
tenden Arbeiten zur Konfiguration der
Kurve und der pflegerischen Dokumente begonnen. Seit dem 24. April ist
auch die papiergestützte Fieberkurve
durch ihr digitales Äquivalent ersetzt
worden. Wenn die Pflege morgens ihren
Rundgang macht, werden Blutdruckwerte, Urinausscheidung und erfolgte
Pflegemaßnahmen (z. B. Verteilen
von Eiselementen oder Hilfe bei einer
aufwendigen Grundpflege) direkt in den
Computer eingetragen und abgehakt.
Die Medikamente werden ebenfalls in
der digitalen Fieberkurve dokumentiert
und sind für jeden berechtigten Benutzer gut lesbar und ohne die Gefahr von
Übertragungsfehlern ersichtlich.
Datenschutz
Ungewohnt, besonders für das pflegerische Personal, war am Anfang das
aus Datenschutzgründen notwendige
An- und Abmelden mit einem eigenen
Benutzernamen und Kennwort an das
KIS. So soll jederzeit nachvollziehbar
sein, wer wann was und zu welcher
Uhrzeit gemacht oder dokumentiert hat.
Hier arbeitet die IT-Abteilung bereits
an einer Verbesserung zur schnellen
Ummeldung. Um Berührungs­ängste mit
dem PC abzubauen und die Eingabe
zu erleichtern, wurden Textbausteine
hinterlegt und die Kataloge der Formulare an Begrifflichkeit und Bedürfnisse
des Krankenhauses angepasst. Bei der
digitalen Visite mit dem Arzt sind viele
Informationen direkt am PC verfügbar,
das aufwendige Suchen oder Ausdrucken von noch nicht in Papierform
vorhandenen Befunden entfällt somit.
Röntgenbilder und Laborbefunde können dem Patienten direkt gezeigt und
erläutert werden. Pflegeinformationen
und die wichtigsten Patientenparameter sind schnell und auf einem Blick
verfügbar – das ist besonders wichtig
für den Informationsfluss zwischen den
Berufsgruppen Pflege und Medizin.
Weitere Stärken zeigt das System unter
anderem in Akutsituationen – ein
telefonisch kontaktierter Arzt kann
ortsunabhängig sofort an seinem aktuellen Arbeitsplatz die Dokumentation
des Patienten einsehen. Das kann die
Entscheidung zur richtigen Therapie
beschleunigen und erleichtern.
Derzeit erarbeitet die IT-Abteilung eine
Verbesserung der Ausfallsicherheit
bezüglich der Serverlandschaft und der
Dokumentenvorhaltung. Im Notfall kann
jederzeit ein Ausdruck der Fieberkurve
auf der Station verwendet werden. Mit
den gesammelten Erfahrungen sollen
innerhalb der nächsten zwei Jahre die
restlichen Abteilungen nach und nach
auf die digitale Pflegedokumentation
und Fieberkurve umgestellt werden.
Daniel Schäfer
43
wir: Mitarbeiter
Über die bestandenen Prüfungen freuen
sich mit der Kursleitung Brigitte Keiner:
am Marien-Hospital Wesel:
>> Luisa Berg
>> Simon Berger
>> Marie-Katharina Stauder
>> Felix Winkelhausen
Prüfung bestanden
Qualifizierter Nachwuchs für die Pflege
Nach drei Jahren und sieben Abschlussprüfungen in den letzten drei Monaten
ist es endlich geschafft: 14 Schüler des
Bildungszentrums Niederrhein Wesel
(BZNW) dürfen nun die Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger
führen.
in unterschiedlichen Einrichtungen
des Gesundheitswesens wie Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten,
Beratungsstellen, Gesundheitszentren
und Rehabilitationseinrichtungen
vorzunehmen.
30 „Neue“ seit April 2012
Hinter den „frisch Examinierten“
liegen 5.250 Stunden theoretische und
praktische Ausbildung. Die ehemaligen
Schüler und Schülerinnen haben die
Kompetenzen erworben, professionelle Pflege, Anleitung und Beratung
Im April 2012 haben 30 neue Schüler
ihre Ausbildung zum Gesundheits- und
Krankenpfleger am BZNW und den drei
Krankenhäusern begonnen. Sie können
in der Regel zwölf Schuljahre und die
Fachhochschulreife nachweisen.
„Nur neue Namensschilder“
Unterschiede auf: Gesundheits- und
KrankenpflegerInnen arbeiten neben
Krankenschwestern und -pflegern. Es
gibt akademische Abschlüsse und Weiterbildungen, die abgebildet werden,
andere bleiben unerwähnt.
Durch die Neubeschriftung von Namensschildern im Marien-Hospital
ist eine Diskussion über die darauf
genannten Berufsbezeichnungen entstanden. Einige Mitarbeiter sind durch
eine – eigentlich korrekte – Anrede
irritiert. Auch unseren Patienten fallen
44
Durch die Titulierung wird auf einen
Unterschied hingewiesen, der meist
nicht auf die unterschiedliche Expertise, sondern auf die Bedeutung von
Berufsbezeichnung und die damit
einhergehende Anerkennung zurückzuführen ist. Prof. Dr. Holger Buxel von der
Fachhochschule Münster stellt in einer
Studie fest: „Konkrete Unzufriedenheit
äußert sich offensichtlich vielfach hinsichtlich der Wertschätzung der Arbeit
am Evangelischen Krankenhaus Wesel:
>> Indra Kannemann
>> Judith Schäfer
>> Scarlett Merten
>> Sukanjah Somaskanthan
>> Nora Remy
>> Vera Romanski
am St. Willibrord-Spital Emmerich:
>> Simone Dingermann
>> Sandra Gudde
>> Lara van Bruck
>> Anne Verheyen Die Krankenhäuser in Wesel und Emmerich bilden seit 1962 aus und sehen
gerade heute, angesichts der demografischen Entwicklung, auch in der
Ausbildung junger Pflegekräfte ihren
besonderen Versorgungsauftrag.
Christel Dorando
MAV
der Pflege im Allgemeinen (im Krankenhausbereich) und ihrer Anerkennung
auf Tagesebene (in Krankenhäusern und
Altenpflegeeinrichtungen).“
Es ist festzustellen, dass Wertschätzung
eine wichtige Säule der Berufsidentität
und -zufriedenheit ist. Die Bedeutung
äußerer Zeichen (Status) und deren
Grenzen in der Außenwirkung sind ein
Faktor des vielschichtigen Miteinanders
in Hierarchien. Eine lose Reihe von
Kommunikations-Themen könnte in
unserer „wir:“-Zeitung eine Fortsetzung
erfahren.
Daniel Schäfer, MAV
50 Jahre Pflegebildung
in Wesel
Tag der offenen Tür im
BZNW am 8. August 2012
Seit 50 Jahren werden in Wesel Pflegefachkräfte ausgebildet! Das Bildungszentrum Niederrhein Wesel (BZNW),
die gemeinsame Pflegebildungseinrichtung der Krankenhäuser und ihrer
Senioreneinrichtungen in Wesel und
Emmerich, möchte diesen runden
Geburtstag feiern.
Mit 370 Aus- und Fachweiterbildungsplätzen sowie zahlreichen Fort- und
Weiterbildungsangeboten für examinierte Pflegekräfte ist das BZNW die
größte Aus- und Weiterbildungsstätte
für Pflegefachkräfte am Niederrhein.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums
möchten wir interessierten Bewerbern
und Besuchern am Mittwoch, 8. August,
zum Tag der offenen Tür im BZNW
>> d
ie Pflegeberufe als professionelle,
interessante, krisensichere Fachberufe vorstellen
>> die vielfältigen Aspekte der
Pflegetätigkeit präsentieren
>> Informationen über die zukünftigen
Entwicklungen der Ausbildung geben
>> die Möglichkeiten der akademischen
Pflegeausbildung thematisieren
>> die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege aufzeigen
>> Spaß bei gemeinsamen Sport- und
Spielaktivitäten bieten.
Die stationären wie ambulanten
Gesundheitsdienste bieten nach der
Ausbildung attraktive und krisensichere
Arbeitsplätze an.
Das Bildungszentrum Niederrhein und
die Krankenhäuser mit ihren Senioren-
einrichtungen in Wesel, Rees und Emmerich haben in den zurückliegenden
50 Jahren 3450 examinierte Pflegefachkräfte ausgebildet und fast ebenso
viele haben ihre Fort- oder Weiterbildung am BZNW absolviert.
Neue Wege
Und das BZNW geht neue Wege. Um
die wachsenden Anforderungen,
u.a. aufgrund der demographischen
Entwicklung und neuer pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse, professionell
zu erfüllen, können Auszubildende seit
Herbst 2011 parallel zur Ausbildung
an der Katholischen Hochschule Köln
studieren und den Bachelor of Arts
erwerben.
Für die nächsten Jahre steht eine Reform der Pflegeausbildung in Deutschland an, die ebenfalls auf die zukünftigen Bedarfe unserer Gesellschaft
ausgerichtet sein wird.
Mit der heute am BZNW bestehenden
Vielfalt der Ausbildungsberufe, die es
zukünftig zu „verschmelzen“ gilt, und
der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung sind wir gut gerüstet, auch in den
kommenden Jahrzehnten unserer Region hoch qualifizierte Pflegefachkräfte
zur Verfügung stellen zu können.
Wir freuen uns darauf, am 8. August
viele interessierte Schüler der
Klassen 10 bis 13, die einen Fachoberschul- bzw. Fachhochschulabschluss
(oder Abitur) anstreben, im BZNW
begrüßen zu können.
Berufe mit
Zukunft:
Gesundheits- und Krankenpflege
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
Altenpflege
Operationstechnische Assistenten (OTA)
Was erwartet Sie:
Gemeinsamer Spaß, z. B.:
>> am Menschenkicker in Mannschaften
(Anmeldung über unsere Homepage)
>> Im Aerotrim
Weitere Aktivitäten:
>> Emergency-Room (Intensivpflege / OP)
>> Handicap-Raum (für Selbsterfahrungen)
>> Wundversorgungs- und Gipsraum
(z. B. einen Gips mal selber anlegen)
>> Informationen von Lehrern und Auszubildenden zu Ausbildungen / Studium
und vielen attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten
>> Imbiss- und Getränkestand
Wo: Im BZNW, Hansaring 25, Wesel
Wann: Mittwoch, 8. August 2012
Zeit: 10 -16 Uhr
Bildungszentrum Niederrhein
Hansaring 25, 46483 Wesel
Tel.: 0281 / 338240
Fax: 0281 / 3382444
Homepage: www.bznw.de
Christel Dorando
45
wir: Gesundheit & Medizin
Dissertation zur psychischen Situation von
Patienten im Allgemeinkrankenhaus
Im Rahmen ihrer Dissertation führte
Diplom-Psychologin Birgit Haan (siehe
Foto) im St. Willibrord-Spital Emmerich
eine Befragung zur psychischen Situation von Patienten im Allgemeinkrankenhaus durch.
In einem Bericht für die „wir:“ fasst sie
die wesentlichen Erkenntnisse daraus
zusammen.
Es lassen sich für Krankenhäuser im
Allgemeinen und für das St. WillibrordSpital im Speziellen folgende praktische Empfehlungen ableiten:
>> b
ei der Planung von Räumlichkeiten
>> beim Service
>> beim täglichen Umgang mit dem
Besucher, der Kommunikation am
Krankenbett und der Einbeziehung
des Besuchs in den Stationsablauf
>> durch Besucherbefragungen.
Viele dieser Aspekte sind im
St. Willibrord-Spital bereits umgesetzt
bzw. in Planung. Dies alles mag zu der
insgesamt sehr positiven Beurteilung
durch die Patienten beigetragen haben
und kann sicherlich als Bestätigung
gewertet werden. Für die Zukunft gilt es,
diesen Weg beizubehalten und weiter
auszubauen.
1 2
das besucherorientierte
Krankenhaus
Ein wesentliches Ergebnis der Befragung ist die hohe Bedeutung des
Besuchs für die Patienten und deren
Bewältigung der Krankenhaussituation.
Das bedeutet, dass es enorm wichtig
ist, sich mit der Kundenorientierung
bzgl. des Besuchs auseinanderzusetzen. Das Krankenhaus sollte für den
Besucher attraktiv gestaltet sein, damit
der Besuch und indirekt der Patient
sich wohl fühlt. Die Besucherbelange
müssen berücksichtigt werden:
46
>> „pain nurses“
>> psychologische Schmerzbewältigung,
Entspannungsmethoden
>> Erweiterung der interdisziplinären
Zusammenarbeit
>> Sensibilisierung der Mitarbeiter
gegenüber Schmerzäußerungen.
3
das schmerzfreie Krankenhaus
Schmerzen sind die von Patienten am
häufigsten genannten körperlichen
Beschwerden. Dieses Ergebnis betont
die enorme Wichtigkeit einer guten
Schmerztherapie. Das St. WillibrordSpital sollte den eingeschlagenen Weg
hin zum „Schmerzfreien Krankenhaus“
weiterverfolgen. Dazu gehört der Ausbau der Schmerztherapie durch:
das mitarbeiterorientierte
Krankenhaus
In vielen Aspekten wird die psychische
Versorgung der Patienten von den
Mitarbeitern kritischer gesehen als von
den Patienten. Die Mitarbeiter sollten
darüber aufgeklärt werden, dass sie
manchen Problemen eine höhere Relevanz beimessen als die Patienten. Mitarbeiter sollten ermuntert werden, mit
ihren eigenen Ressourcen ökonomisch
umzugehen und ihre Zeit und Energie
nicht zu verschwenden für Angelegenheiten, für die aus Patientensicht kein
Verbesserungsbedarf besteht.
Der Umgang mit eigenen Ressourcen,
Zeitmanagement, Stressbewältigung erscheinen hier wichtige Fortbildungsthemen für Mitarbeiter.
wir: Mitarbeiter
4
Patientenedukation im
Krankenhaus
Im Rahmen der Patientenedukation
können Patienten lernen, ihr subjektives Erleben zu äußern, Abläufe,
Entscheidungen und Maßnahmen zu
hinterfragen, sich zu informieren, mehr
Eigenverantwortung für sich und ihre
Gesundung zu übernehmen. Dazu sind
Beratung und Schulung notwendig. Mit
dem Patienten-Informations-Zentrum
(PIZ) am St. Willibrord-Spital wurden
die ersten Schritte in diese Richtung
realisiert und sollten unbedingt weiter
ausgebaut werden.
Abschließend soll hervorgehoben werden, dass die Patienten in der vorliegenden Untersuchung dem St. Willibrord-Spital insgesamt eine sehr gute
Leistung bescheinigen. Die Patienten
fühlen sich dort wohl, professionell und
freundlich behandelt. Die Zufriedenheit
insgesamt ist sehr hoch.
Auf dem richtigen Weg
Dies sollte als Bestätigung gewertet
werden, dass sich das St. WillibrordSpital auf dem richtigen Weg befindet.
Dieser Weg ständiger Modernisierung,
Verbesserung und Optimierung der
Patientenversorgung sollte weiter
beschritten werden. Vor allem sollte
dieses Ergebnis allen Beteiligten, der
Geschäftsführung, der Krankenhausleitung, aber auch allen anderen Mitarbeitern bekannt sein.
Die Mitarbeiter sollten positive Verstärkung erhalten für ihre Leistung.
Sie sollten dafür gelobt werden, dass
sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Sie sollten wissen, dass sich ihre
Bemühungen um den Patienten lohnen.
Dies fördert die Motivation aller Beteiligten auf dem Weg zum patientenorientierten Krankenhaus der Zukunft und
trägt zur Zukunftssicherung bei.
Birgit Haan
Kilometerweit
fürs Hospital
Gerd Scholz vom Hol- und Bringedienst
feierte 45-jähriges Dienstjubiläum
Er läuft und läuft: Täglich ist Gerd Scholz
im Marien-Hospital unterwegs, um Müllsäcke und Wäsche von den Stationen zu
holen. Es ist anzunehmen, dass dabei
viele Kilometer zusammenkommen.
Schade eigentlich, dass noch niemand
nachgemessen hat, das Ergebnis wäre
wahrscheinlich erstaunlich. Anerkennung verlangt eine Zahl, die verbürgt
ist: Gerd Scholz arbeitet seit 45 Jahren
im Marien-Hospital! Aus diesem Anlass
lud Geschäftsführer Heinrich Schnieders den Jubilar zu Kaffee und Kuchen
in sein Büro. Mit am Tisch saßen
Ursula Steinmetz, SchwerbehindertenVertreterin der Holding pro homine für
Wesel, und Reinhard Kersten als Chef
des Eigenbetriebs GSS, zu dem der Holund Bringedienst gehört und der Gerd
Scholz beigestellt ist.
Der heute 61-Jährige ist dem MarienHospital sein Leben lang verbunden. Er
wurde hier geboren und packte im Laufe
seiner 45 Dienstjahre auf vielfältige
Weise mit an. Als das Krankenhaus
noch Selbstversorger war, arbeitete er
im Garten mit (heute: Mariengaden),
fütterte die Schweine, das hauseigene
Pferd und weitere Tiere. Auch wenn
gemauert wurde, war Gerd Scholz zur
Stelle. Im Heizungsdienst schleppte er
Kohlen und fuhr die Asche weg. Er half,
den Altar für die Fronleichnamsprozession herzurichten und die Weihnachtsbäume für die Kapelle des Marien-Hospitals zu schlagen und aufzustellen.
Alles, was er tut, macht Gerd Scholz
sehr gewissenhaft. Dazu gehört auch
dies: Geschäftsführer Heinrich Schnieders kann sich fest darauf verlassen,
dass Gerd Scholz jedes Jahr zwei Tage
vor Weihnachten in sein Büro kommt,
um sich eine Flasche Sekt abzuholen.
Die gab es natürlich auch zum Dienstjubiläum. GHg
Aus Ulis
Schatzkästchen
Rezept:
Joghurt-Quark-Torteletts mit Obst
Man nehme :
300 g Quark
300 g Joghurt
12 Blatt Gelatine
100 g Zucker
50 g aufgelöste Butter
600 g aufgeschlagene Sahne
2 Eigelb
etwas Salz und Zitrone
10 Mürbeteig-Torteletts
Obst zur Dekoration nach Wahl
Die Torteletts mit Kuvertüre ausstreichen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und
auflösen. Quark und Joghurt mit Zucker, Eigelben
und Gewürzen lauwarm unterrühren. Dann die
aufgelöste Butter und die Gelatine dazu geben.
Zum Schluss die Sahne vorsichtig unterheben,
die Masse in die Törtchen spritzen und mit Obst
nach Wahl dekorieren. Kühl stellen.
Guten Appetit wünscht Uli Fehr!
47
wir: Kompakt
Anonyme Alkoholiker
informieren
Alkoholismus ist eine Volkskrankheit:
Fachleute schätzen, dass in Deutschland etwa zehn Millionen Menschen
direkt oder indirekt von der Alkoholkrankheit betroffen sind. Nach HerzKreislauf- und Krebserkrankungen ist
Alkohol die dritthäufigste Todesursache. Alkoholismus ist eine körperliche,
geistige, seelische und eine Familienkrankheit. Alle Gesellschaftsschichten
sind betroffen, für viele junge Leute ist
Alkohol der Einstieg in den Konsum
illegaler Drogen. Darauf weisen die
Anonymen Alkoholiker (AA) Wesel hin.
Und sie betonen: Die Alkoholkrankheit
kann durch totale Abstinenz nur zum
Stillstand gebracht werden.
Nach der Entgiftung und eventuell
notwendigen Kurz - oder Langzeittherapien beginnt die eigentliche Arbeit der
Selbsthilfegruppen, zu denen auch die
AA gehören. Deren Bemühungen unterstützt das Marien-Hospital seit über
zehn Jahren. An jedem ersten Samstag
im Monat finden im Konferenzraum
Westflügel des Krankenhauses öffentliche Informationsveranstaltungen der
AA statt.
Die Anonymen Alkoholiker sind eine
Gemeinschaft von Männern und Frauen,
die miteinander Erfahrung, Kraft und
Hoffnung teilen, um ihr gemeinsames
Problem zu lösen und anderen zur Genesung vom Alkoholismus zu verhelfen.
Die einzige Voraussetzung für die
Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit dem
Trinken aufzuhören.
Die Gemeinschaft kennt keine Mitgliedsbeiträge oder Gebühren, sie
lebt von Spenden, will sich weder an
öffentlichen Debatten beteiligen noch
zu irgendwelchen Streitfragen Stellung
nehmen. „Unser Hauptzweck ist, nüch-
48
tern zu bleiben und anderen Alkoholikern zur Nüchternheit zu verhelfen“,
heißt es in der Präambel der Organisation. Und: „Die Anonymen Alkoholiker
verfolgen in all ihren Beziehungen zur
Öffentlichkeit nur einen einzigen Zweck:
leidenden Alkoholikern zur Nüchternheit
zu verhelfen.“
Trocken- und Nüchternheit gefährden,
und diskutieren über Lösungsmöglichkeiten. Co-abhängige Angehörige sind in
der Gemeinschaft Al-Anon verbunden.
Die Gemeinschaft AA versetzt Alkoholiker in die Lage, sich selbst zu helfen.
Das geschieht dadurch, dass Betroffene
regelmäßig zu Meetings zusammenkommen. Sie tauschen sich über ihre Probleme aus, die im täglichen Leben ihre
Wer mehr erfahren möchte, ist zu den
Informationsveranstaltungen eingeladen. Vorab gibt es Informationen unter
Tel. 0281 / 26523. Die nächsten Treffen
der AA im Marien-Hospital: 7. Juli und
dann nach der Sommerpause am
1. September, 6. Oktober, 3. November
und 1. Dezember
„Woll(e)Lust“
im Martinistift
Aus Wolle Kleidungsstücke wie Pullover,
Socken oder sogar ganze Kinderanzüge
zu stricken, war früher gewohnte Handarbeiten für die heute 84- bis 97-jährigen
Teilnehmerinnen des Bastelkreises im
Martinistift Wesel. „Es gab nicht viel anzuziehen, deshalb wurden die Pullover
und Socken selbst gestrickt. Not macht
erfinderisch!“ erklärt eine Bewohnerin.
So wurde nach dem Krieg aus unterschiedlichen Materialien Kleidung hergestellt. Ein Kaffeekannenwärmer wurde
aufgeribbelt, um daraus ein Röckchen
für die dreijährige Tochter zu stricken.
Aus weißen Jute-Zuckersäcken entstanden Kniestrümpfe; auch aus Fäden, die
um Glaswolle gespannt waren. „Mein
Vater brachte sie von der Arbeit mit“,
erinnert sich eine Frau.
Das Material „Wolle“ einmal bildgestalterisch zu nutzen, war die Idee der
Ehrenamtlichen Christa Darmstädter. So
wurden Wollspenden von den Bewohnerinnen und Ehrenamtlichen verarbeitet. Sie umwickelten Pappstücke,
Pappscheiben und im Wald gefundene
Holzstückchen mit Wollfäden in kräftigen
Farben. Lange Schnüre wurden gehäkelt;
auch die alte Strickliesel kam wieder
zum Einsatz. Diese Elemente legte
Christa Darmstädter zu collageartigen
Bildern zusammen und befestigte sie
auf schwarzgrundierten Leinwänden. So
entstanden wunderschöne Kunstwerke
zur Freude aller Bewohner und Besucher.
Diese Kunstwerke können täglich während der Cafeteriazeiten im Martinistift
von 14:30 bis 17:00 Uhr bewundert
werden. Gisela Henschel
wir: Mitarbeiter
Als Eltern nicht zu ihren
Kindern durften
Anfang der 70er Jahre betreute
Chefarzt Dr. Heribert Pauly die
Menschenaffen im Berliner Zoo.
Als er nach Wesel kam, übernahm er für eine begrenzte Zeit
diese Aufgabe für den Duisburger Zoo. In dieser Zeit wurden
kleine Affenbabys in der Kinderklinik des Marien-Hospitals
betreut. Einen davon hat Sr.
Annemarie Terweiden auf diesem
Foto von 1972 auf dem Arm.
Die Betreuung fand natürlich
getrennt vom übrigen stationären Bereich und unter hohen
Hygienestandards statt.
Annemarie Terweiden, seit 45 Jahren
Kinderkrankenschwester in Wesel,
über den Wandel in ihrem Beruf
wir:-Redaktion: Was war ausschlaggebend für Ihre Berufswahl?
Sr. Annemarie: Mitte bis Ende der 50er
Jahre, im Alter zwischen sechs und sieben, wurde ich oft operiert. Ich musste
jeweils für längere Zeit in der Klinik bleiben. Zwei Schwestern, an die ich mich
sehr gut erinnere, haben sich intensiv
um mich gekümmert und mich getröstet
– sie waren mein Familienersatz; denn
so unbegrenzte Besuchsmöglichkeiten
wie heute waren damals undenkbar.
Dieser Eindruck hat mich so geprägt,
dass ich Kinderkrankenschwester werden wollte – und geworden bin.
wir:-Redaktion: Was fanden Sie vor, als
Sie 1967 eingestiegen sind?
Sr. Annemarie: Genau die Situation, die
ich selbst erlebt hatte. Mittwoch- und
sonntagnachmittags war Besuchszeit.
Die Eltern standen dann hinter einer mit
Zeitungen beklebten Glasscheibe.
Wir Schwestern haben kleine Sichtlöcher ins Papier geschnitten, durch die
die Eltern ihre Kinder sehen konnten.
Weil wir erlebten, dass die Kinder jedes
Mal so unendliches Heimweh hatten
und sich lange nicht beruhigen konnten,
haben wir in Absprache mit den Eltern
diese Lösung gewählt.
wir:-Redaktion: Die Eltern durften nicht
zu ihren Kindern, das erscheint heute
doch fast absurd!
Sr. Annemarie: Es gab einen großen
Abstand zwischen der Medizin und den
Eltern. Der Stationsablauf sollte nicht
unterbrochen werden. Für individuelle
Rücksichtnahme gab es keinen Raum.
Besuche der Eltern störten da nur. Es
gab auch keine Gespräche mit den
Ärzten. Wenn die Eltern kamen, haben
sie mit den Schwestern gesprochen. Im
Marien-Hospital änderte sich das, als
Dr. Heribert Pauly Chefarzt war. Unter
seiner Leitung wurden tägliche Besuchszeiten am Nachmittag eingeführt,
außerdem konnten die Eltern zwischen
11 und 12 Uhr anrufen und mit einem
Arzt sprechen. Das war der Einstieg
in eine schrittweise Öffnung und ein
Umdenken.
wir:-Redaktion: Heute sind Eltern fast
kontinuierlich an der Seite ihrer Kinder
und verdrängen fast den Pflegedienst...
Sr. Annemarie: Der Dialog mit den
Eltern mit und über die Kinder und die
damit verbundene Beratung steht im
Vordergrund. Die Integration der Elternbegleitung ist die aktuelle berufliche
Herausforderung. Die unmittelbare
persönliche Betreuung der Kinder aller
Altersgruppen wird weitestgehend von
den Eltern geleistet. Wir sind zuständig für alle speziellen pflegerischen
Fragestellungen und für das, was über
den Krankenhausaufenthalt hinaus
relevant ist. Darüber hinaus hat sich die
Anspruchshaltung der Eltern ebenso
wie der Service während des stationären Aufenthaltes sehr geändert. Auch
damit sehen wir uns in der Pflege und
Versorgung konfrontiert.
wir:-Redaktion: Welche Kompetenzen
sind heute gefragt?
Sr. Annemarie: Wir müssen mit den
Eltern ein Team zum Wohle des Kindes
bilden. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit dienen der Gesundheit des
Kindes. Das heißt: Überzeugungsarbeit leisten, für Einsicht der Eltern bei
bestimmten Belangen werben, z. B.
Ernährung, Bewegung, Medikamenteneinnahme oder wenn es darum geht,
das Loslassen zu lernen. In unserem
Beruf sind Gesprächs-, Beratungs- und
Vermittlungskompetenz, Empathie und
Sensibilität gefragt. Lebens- und Menschenkenntnis helfen ebenfalls sehr.
49
wir: Mitarbeiter
wir:-Redaktion: Dann ist es unverzichtbar, einen „alten Hasen“ wie Sie im
Team zu haben.
Sr. Annemarie: Es ist wichtig, in den
Pflegeteams eine gute Mischung zu
haben – zum einen wegen der Erfahrung, aber auch, um unterschiedliche
Altersgruppen und Generationen von
Eltern ansprechen und begleiten zu können. Ich liebe meinen Beruf! Aber die
heutigen psychischen und körperlichen
Belastungen und der Druck im Stationsalltag sind schon erheblich. Deshalb
freue ich mich, dass ich Ende nächsten
Jahres in Rente gehe.
Twin-Power seit einem
halben Jahrhundert
Die Zwillinge Walter und Ulrich Rohde
feierten 25-jähriges Dienstjubiläum
wir:-Redaktion: Danke für das Gespräch.
GW
Neues aus
dem IBVW
Seit März 2012 ist Ursula Steinmetz
Mitglied und Sprecherin der Kommission Innerbetriebliches Vorschlagswesen (IBVW). Sie folgt damit Marija
Sapendows­ki, die das Innerbetriebliche
Vorschlagswesen viele Jahre erfolgreich
geführt hat.
Aktuell besteht die Kommission damit
aus: Ursula Steinmetz (Sprecherin des
IBVW), Annemarie Terweiden (Pflege
Kinderklinik), Holger Hagemann (Verwaltung), Ursula Gubela (Nikolaus-Stift),
Ulrich Rohde (St. Elisabeth) und Dr.
Rüdiger Kardorff (Kinderklinik). Vorschläge jeder Art sind weiterhin hochwillkommen. Sie können bei jedem Mitglied
der Kommission eingereicht werden
– sinnvollerweise auf Vorschlagsformularen, die im Intranet im oberen rechten
Scroll-Down-Menü unter „IB-Vorschlagswesen“ bereitliegen. Hier finden Sie
auch alle weiteren relevanten Informationen rund um das Innerbetriebliche
Vorschlagswesen. Das Angebot steht
allen Mitarbeitern des Marien-Hospitals
und der Senioreneinrichtungen Wesel zur
Verfügung. Wir bitten um weiterhin rege
Teilnahme!
50
Für die IBVW-Kommission: H. Hagemann
Doppelte Zwillinge im Spiegelbild: Walter (l.) und Ulrich Rohde
Der 1. April 2000 ist ein bemerkenswertes Datum im Lebenslauf von Ulrich
und Walter Rohde. Erst an diesem Tag
trennten sich ihre beruflichen Wege in
der Holding pro homine: Ulrich wurde
Haus- und Pflegedienstleiter in der
Senioreneinrichtung St. Elisabeth Spellen, Walter blieb Stationsleiter auf der
Intensivstation des Marien-Hospitals
Wesel. So ist es bis heute. Ansonsten
lassen sich keine nennenswerten Unterschiede in der Biografie der beiden
Männer ausmachen, die am 1. April
2012 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum
feierten.
Neujahr 1966 geboren
Sie gehören seit der Geburt nahezu untrennbar zusammen. Neujahr 1966 erblickten die Zwillinge das Licht der Welt
– natürlich im Marien-Hospital. Walter
ist 90 Minuten älter als Ulrich, aber das
sieht man ihm nicht an. Gemeinsam traten sie den Gang durchs Leben an, besuchten Grundschule, Realschule und
Gymnasium in Wesel, machten Abitur
und danach 20 Monate Zivildienst auf
Stationen des Marien-Hospitals. Dazu
hatte ihnen aus eigener guter Erfahrung
Bruder Wilhelm geraten. Der ist fünfeinhalb Jahre älter, dafür ein paar Zentimeter kleiner. Natürlich arbeitet auch
er im Holding-Verbund: als Heimleiter
in der Emmericher Senioreneinrichtung
Willikensoord.
Walter und Ulrich merkten schnell:
Krankenpfleger ist was für uns! Also
begannen sie vor 25 Jahren, am
1. April 1987, gemeinsam die dreijährige Ausbildung an der Krankenpflegeschule Niederrhein. Danach fügte es
sich, dass für die erweiterte Intensivstation des Marien-Hospitals Fachpersonal
gesucht wurde. Sie bewarben sich mit
Erfolg. Im Stationsalltag kam es schon
mal vor, dass Patienten sowohl Ulrich
als auch Walter fragten: „Sind Sie
24 Stunden im Dienst?“ Verwechselt
wurden sie auch schon zu Schulzeiten
und hatten wohl deshalb im Mündlichen immer dieselben Noten. Für die
Lehrer kam erschwerend hinzu, dass
wir: Gesundheit & Medizin
die Brüder bis zur Klasse sechs immer
gleich angezogen waren. Das war dann
in „Arbeitskluft“ auf der Intensivstation
auch nicht anders.
Dort empfanden sie die Kombination
von Pflege und Technik als besonders
reizvoll und erlebten manche Innovationen mit. „Anfangs waren die Beatmungsmaschinen noch mechanisch
und manuell zu bedienen, heute läuft
alles computergesteuert“, sagt Ulrich.
Er übernahm 1995 die Stationsleitung von seinem Bruder Wilhelm, der
zum damals neu eröffneten Weseler
Nikolaus-Stift wechselte. Walter wurde
1997 stellvertretender Stationsleiter
Intensiv und übernahm zum 1. April
2000 dann die Leitung, als Ulrich nach
Spellen ging.
Bruder und Freund
„Er ist nicht nur mein Bruder, sondern
auch mein Freund“, sagen die Zwillinge
übereinander. Sie entspannen sogar
gemeinsam, indem sie sich gegenseitig beim Hausbau halfen. „Ob Leitung
legen oder Dachstuhl bauen – wir machen alles selbst“, sagen die Rohdes.
Sportlich standen sie fast 25 Jahre als
Handballer für den Weseler TV auf dem
Feld. Weil eine Position nicht doppelt
besetzt werden kann, entschieden sie
sich: Walter halblinks, Ulrich linksaußen.
Noch etwas verbindet sie: Beide sind
verheiratet. Und schon führt die Spur
wieder ins Marien-Hospital: Die Frau
von Ulrich arbeitet bei ihrem Schwager
Walter auf der Intensivstation. 2013
feiert sie ihr 30-jähriges Dienstjubiläum – ebenso wie der große Bruder
Wilhelm. „Irgendwann werden wir vier
zusammen mehr Dienstjahre haben als
das Marien-Hospital alt ist“, sagt Ulrich
und lacht. Das MHW ist 154 Jahre alt.
Jetzt darf gerechnet werden. GHg
Gesundheitskompetenz
und Pflege
Kongress mit 40 Fachkräften aus ganz
Deutschland im Haus der Gesundheit
Erstmals fand im Anschluss an die
Mitgliedertagung der Patienteninformationszentren (PIZ) in Deutschland, die
im Netzwerk Patientenedukation
e. V. miteinander verbunden sind, am
19. April 2012 im Haus der Gesundheit am Marien-Hospital ein Kongress
statt. Das Thema „Gesundheitskompetenz und Pflege“ wurde inhaltlich in
Kooperation mit Netzwerkteilnehmern,
Vertretern der Universität Witten-Herdecke und dem PIZ am Marien-Hospital
vorbereitet und ausgerichtet.
ten, in denen fachkompetente Pflegende aus den Netzwerkeinrichtungen
den Kongressteilnehmern alltagstaugliche, praktikable Ansätze vermittelten,
wie diese Beratung aussehen kann.
Prof. Dr. Angelika Zegelin-Abt und Prof.
Christel Bienstein, beide Dozentinnen
an der privaten Universität Witten-Herdecke, begeisterten durch ihre themenbezogenen Fachvorträge, ergänzt um
spannende Projekte und Studien der
Studierenden zum Thema.
Humorist Tissot
Ziel ist, dass Pflegende mit dem
dichtesten Kontakt zu den Patienten/
Klienten umfassende Fähigkeiten
erlangen in Information, Schulung und
Beratung und dass sie Betroffene beim
Schutz ihrer Gesundheit unterstützen
und die Lebensqualität, besonders mit
dem Blick über den stationären Aufenthalt hinaus, verbessern. Patienten soll
geholfen werden, Gesundheitsinformationen richtig zu verstehen, das für
sie Relevante zu erfassen und für die
eigene Lebenssituation zu nutzen.
Fachvorträge und Projekte
Dies passiert bereits in zahlreichen
Patienteninformationszentren, die
inzwischen vielen Krankenhäusern,
ambulanten Pflegediensten oder auch
kommunalen Beratungsstellen ange­
gliedert oder darin integriert sind.
Wie dies berufsbegleitend zu schulen
und zu erlernen ist, dafür wurden beim
Weseler Kongress Workshops angebo-
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt des Humoristen
Dr. Oliver Tissot (Foto). Er begleitete
den Kongress, machte sich währenddessen Notizen und überraschte dann
am frühen Nachmittag alle Teilnehmer
mit einem freien, dynamisch vorgetragenen Kabarett, bei dem er Vorgetragenes, Gehörtes und Beobachtetes
humorvoll, pointiert und völlig frei in
rasendem Tempo vortrug. Prädikat:
besonders bemerkenswert! Lachen gehörte also beim Gesundheitskongress
dazu und hat den Tag für alle Teilnehmer zusätzlich bereichert.
GW
„Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit des Einzelnen, im täglichen Leben
Entscheidungen zu treffen, die sich
positiv auf die Gesundheit auswirken.“
(Kickbusch 2005, Health Literacy)
51
wir: Mitarbeiter
Herbert Schmieder
35 Jahre Koch im St. Willibrord-Spital
Das waren noch Zeiten! Als Herbert
Schmieder im April 1977 aus dem
Spessart an das St. Willibrord-Spital
kam, wurde in der Krankenhausküche
das Brot noch vom eigenen Bäcker Loss
gebacken und die Schweinehälften
von Metzger Theisig zerlegt. Gertrud
und Rudi schälten die Kartoffeln und
putzten das Gemüse. Ein personeller
Aufwand, der heute nicht mehr denkbar
ist.
Trotzdem denkt der heute 58-jährige
gebürtige Schwarzwälder gerne an
die Anfangszeit zurück. Auf der Suche
nach einer neuen Arbeitsstelle hatte
er in der Hotel- und Gaststättenzeitung
inseriert und fast 80 Angebote erhalten. Neben Offerten aus Spanien und
Nordseebädern meldete sich auch
das St. Willibrord-Spital. Nach einem
Vorstellungsgespräch mit Chefkoch
Franz-Josef Scherer war alles perfekt:
Herbert Schmieder kam und blieb, auch
weil er einige Zeit später seine heutige
Ehefrau Angelika in der Krankenhausküche kennen und lieben lernte.
Gute Resonanz, fleißiges Team
In den zurückliegenden 35 Jahren hat
sich im Gastronomiebereich sehr viel
verändert. Für 800 bis 900 warme Mahlzeiten, die heute täglich in der Krankenhausküche zubereitet werden, spielen
der Einkauf und die Logistik eine große
Rolle. Backwaren werden heute von
heimischen Bäckereien, das Fleisch zerlegt und das Gemüse teilweise geputzt
angeliefert. Auch wenn die Anforderungen enorm gewachsen sind, hat der
zweifache Familienvater immer noch
viel Spaß an seiner Arbeit. Eine große
Rolle spielen dabei die Zufriedenheit
der Patienten und die gute Resonanz
der Kunden aus der Cafeteria. Nicht zu
vergessen das fleißige Küchenteam,
das trotz der hohen Anforderungen
immer an einem Strang zieht.
Schwarzwälder Spezialität
Und was ist die Lieblingsspeise des
erfahrenen Kochs Herbert Schmieder?
Im Krankenhaus ist es das Schaschlikgulasch mit Curryreis und zu Hause natürlich eine Schwarzwälder Spezialität:
gekochtes Rindfleisch mit Rahmkartoffeln und Rote-Beete-Salat. Hmmmmh!
Das hört sich sehr gut an!
„Wir:“ danken herzlich für die leckeren Gerichte der Vergangenheit und
wünschen für die weiteren Berufsjahre
Gesundheit und als Ausgleich zur täglichen Hektik entspannende Freizeit im
Garten oder beim Fahrradfahren.
SS
Jubilare 1. Halbjahr 2012
Marien-Hospital Wesel
25 Jahre
Andrea Stempel, 01.04.2012
Anja Buschholz, 01.04.12
Karin Reuter, 01.04.12
Kerstin Giesen, 01.04.12
Peter Radzicki, 01.04.12
Walburga Obermüller, 01.04.12
Walter Rohde, 01.04.12
Annegret Marquardt, 01.05.12
Birgit Richter, 17.05.12
30 Jahre
Hildegard Wendt, 01.01.12
Anja Godau, 01.04.12
Beatrix Triptrap-Brüggemann, 01.04.12
Hildegard Omari, 01.04.12
Ursula Röskam, 01.04.12
52
35 Jahre
Brigitte Holsteg, 01.04.12
Christine Köster, 01.04.12
Ina Gross, 01.04.12
Maria Harke, 01.04.12
Renate Janssen, 01.04.12
Alfons Terhorst, 01.03.12
40 Jahre
Angelika Schulz, 01.04.12
Ingeborg van Triel, 01.04.12
45 Jahre
Gerhard Scholz, 17.01.12
Annemarie Terweiden, 01.04.12
Senioreneinrichtungen Wesel
25 Jahre
Ulrich Rohde, 01.04.12
St. Willibrord-Spital
Emmerich-Rees
25 Jahre
Franz-Werner Schürmann, 12.11.11
Ursula Janssen, 01.03.12
Cäcilia Brücker, 01.04.12
Stefanie Lamers-Neyenhuys, 01.04.12
Werner Scholten, 01.04.12
Gabriele Frentrup, 26.05.12
30 Jahre
Angela Lux, 01.04.12
Inge Schulz, 01.04.12
Karin Ostendorf, 01.04.12
35 Jahre
Herbert Schmieder, 15.04.12
Petra Streppel, 01.04.12
wir: Kompakt
„Kochen mit Freunden“
Wer an einem Nachmittag im März
einen Blick in die
Küche des NikolausStiftes warf, schaute
verwundert: „Wird
hier die neue Folge vom Kochduell
aufgezeichnet? Seit
wann kocht die Geschäftsführung für
ihre Mitarbeiter?
Oder schult unser
Chefkoch Reinhard
Kersten gar Aushilfen für unser neues
Frontcooking-Angebot?“
Nein, hier wurde eine Idee in die Tat
umgesetzt, die seit der Einweihung des
Hauses der Gesundheit in den Köpfen steckte. „Kochen mit Freunden“,
hieß die Idee: Leitende Mitarbeiter der
Holding wollten sich einmal in einer
entspannten Atmosphäre treffen und
zusammen ein mediterranes Buffet
zaubern – und natürlich später auch
genießen. Vier Koch-Teams wurden vom
Organisator Reinhard Kersten gebildet
und farblich originell ausgestattet;
dann werkelten Team Orange, Team
Kiwi, Team Blaubeere und Team Zitrone
in passenden Schürzen um die Wette,
fachlich unterstützt von jeweils einer
Fachkraft aus dem Gastronomie-Bereich. Jedes Team erstellte drei bis vier
Gerichte des mediterranen Buffets und
machte eine Punktlandung: Um 18.30
Uhr waren alle Gerichte zum Verzehr bereit. Die Resultate waren sternewürdig:
mildes Lachstatar mit Mascarpone, mari-
nierte Lammhüfte mit Tomatenwürfeln
und Pinienkernen, Erdbeer-RhabarberTiramisu, um nur einige zu nennen. Da
macht schon das Lesen der Speisekarte
Appetit. Natürlich ließ sich auch beim
Kochen der Beruf nicht ganz verhehlen.
Geschäftsführer Heinrich Schnieders
schaffte es, aus dem Teig für etwa 40
Frikadellen 80 der leckeren Fleischhäppchen zu zaubern und bewies mal wieder,
wie gut er wirtschaften kann.
Was allen besonders gut gefiel: Gegessen wurde direkt an einem festlich
gedeckten Tisch in der Küche. Alle
Beteiligten hatten so viel Freude an der
Aktion, dass eine Wiederholung fest
eingeplant ist.
LQ
53
wir: Unterhaltung
Kennst du unsere wir:?
1
Wie heißt der neue
Chefarzt der Geriatrie im
St. Willibrord-Spital?
Wie heißt der neue
Geschäftsführer unserer
Holding pro homine?
Und nun sind Sie sicherlich gespannt auf
die Lösungen unserer Rätselfragen in der
letzten Ausgabe
2
3
Dies haben wir unsere Leserinnen und
Leser in unserer letzten Ausgabe gefragt,
und diese Frage lässt sich eindeutig mit
„Ja“ beantworten – wie die vielen richtigen
Einsendungen beweisen. Heute fragen wir
erneut nach den Inhalten der aktuellen
Ausgabe. Alle Antworten auf unsere Rätselfragen finden Sie beim aufmerksamen
Lesen.
Von wem kommen
unsere Buchtipps?
Sie lauten:
>> Dr. Ferdosi
>> Schüler Leistungskurs Stufe 12
Andreas-Vesalius-Gymnasium
>> Typisch Nederland
>> Heinz van de Löcht
>> 10 Jahre
Den 1. Preis und damit 60 Euro gewinnt:
Steffi Billmann
St. Joseph Millingen
WB1
Wo hat das MVZ des
Marien-Hospitals eine
Zweigstelle eröffnet?
4
5
Über 30 Euro freut sich:
Anke Klebert
Fachklinik Horizont Rees
Welche Zwillingsbrüder
haben dieses Jahr 25-jähriges
Jubiläum?
15 Euro mehr für die Urlaubskasse hat:
Andrea Kerstjens
Schnepfenweg 13
47574 Goch
Herzlichen Glückwunsch!
Schreiben Sie Ihre Lösungen bitte auf eine Karte und senden
Sie diese bis zum 5.11.2012 an die:
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54
oder per E-Mail an
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gewinnen Sie dabei zusätzlich 30 Euro!
Schlussbetrag
5
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Schnaps Vorsegel
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Staat
ital.
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österr.
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rhythm.
Bewegung b.
Musik
delikat
4
Kfz-Z.
Speyer
geistl.
Schrift
nicht
gehorsam
Abkürzung:
Madame
Kicker
9
großer
Raum
griech.
lat.:
ebenso Vorsilbe:
Erd…
Hutaffe
6
10
höher
stehend
Schicken Sie Ihre Lösung
bitte bis zum 5.11.2012 an
die wir: Redaktion
z.H. Lisa Quick
Postfach 10 00 95
46482 Wesel
Aschengefäße
Fiedel
Abk.:
Milliliter
Strategie
Ungebildeter,
Unbeleeffektiv sener
Fahrradteil
Korso
8
Heimtier
Staat in
Afrika
Grenzstein
Druckmaß
2
nordischer
Männername
griech.
Küstenlandschaft
Blasinstrumente
1
Tragen Sie bitte die durch
eine Zahl gekennzeichneten
Buchstaben in die unten
markierten Felder ein.
Computer
Oder per E-Mail an:
[email protected]
Erle
dt.
Dichter
(+1803)
Hafenstadt in
Alaska
Fußballtreffer
Gittergewebe
franzö- nordiwestafrik.
scher
sisch:
Staat
Königin Männername
spaniBodenscher
wischer
Männername
Schliff
3
Stilepoche
bulgar.
Gebirge
Heilgehilfe
Sind Sie neugierig auf die
Auflösung unseres letzen
Rätsels? Gesucht wurde das
Brustzentrum.
Heilmittel
Herzlichen Glückwunsch!
Schimmel
7
Christin Wiegand,
Station D2 im
Marien-Hospital, kannte
die richtige Antwort und
gewinnt damit 30 Euro.
Abk. f.
Stück
1
2
3
4
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Alles unter einem Dach
Marien-Hospital Wesel
Pastor-Janßen-Straße 8-38
46483 Wesel
Tel.: 0281 104-0
Fax: 0281 104-1018
[email protected]
St. Willibrord-Spital
Emmerich-Rees
Willibrordstraße 9
46446 Emmerich
Tel.: 02822 73-0
Fax: 02822 73-1258
[email protected]
Reha-Zentrum Niederrhein
[email protected]
Ambulante orthopädische
Rehabilitation
Neustraße 8
46459 Rees
Tel.: 02851 79-303
Fax: 02851 79-202
Ambulante kardiologische
Rehabilitation
Schillstraße 44
46483 Wesel
Tel.: 0281 16389660
Fax: 0281 16389618
pro homine gesundheitszentrum
im Haus der Gesundheit
Pastor-Janßen-Straße 2
46483 Wesel
Tel.: 0281 104-1200
Fax: 0281 104-1208
[email protected]
Senioreneinrichtung
St. Christophorus
Wilhelmstraße 4
46562 VoerdeFriedrichsfeld
Tel.: 0281 15498-0
Fax: 0281 15498-58
Fährstraße 4
46446 Emmerich
Tel.: 02822 6969478
[email protected]
Senioreneinrichtung
St. Elisabeth
Elisabethstraße 10
46562 Voerde-Spellen
Tel.: 02855 9642-0
Fax: 02855 9642-58
pro homine firmenfitness
im Haus der Gesundheit
Pastor-Janßen-Straße 2
46483 Wesel
Tel.: 0281 104-1260
Fax: 0281 104-1268
Fährstraße 4
46446 Emmerich
Tel.: 02822 6969478
[email protected]
Fachklinik Horizont
Groiner Kirchweg 4
46459 Rees
Tel.: 02851 9143-0
Fax: 02851 9143-30
[email protected]
Physiotherapeutisches
Behandlungszentrum im
Haus der Gesundheit
Pastor-Janßen-Straße 2
46483 Wesel
Tel.: 0281 104-1200
Fax: 0281 104-1208
Bildungszentrum Niederrhein
Hansaring 25
46483 Wesel
Tel.: 0281 33824-0
Fax: 0281 33824-44
[email protected]
Physio- und Ergotherapie
Willibrordstraße 9
46446 Emmerich
Tel.: 02822 73-1860
Fax: 02822 73-1878
Senioreneinrichtung Agnes-Heim
Gouverneurstraße 9
46459 Rees
Tel.: 02851 79-0
Fax: 02851 79-250
Senioreneinrichtung
St. Augustinus
Willibrordstraße 15
46446 Emmerich
Tel.: 02822 73-3002
Fax: 02822 73-3008
www.prohomine.de
Senioreneinrichtung
St. Joseph
Hospitalstraße 3
46459 Rees-Millingen
Tel.: 02851 589680
Fax: 02851 97517
Senioreneinrichtung
St. Lukas
Springendahl Straße 6
46483 Wesel
Tel.: 0281 163990-0
Fax: 0281 163990-158
Senioreneinrichtung
Martinistift
Martinistraße 6-8
46483 Wesel
Tel.: 0281 33841-0
Fax: 0281 33841-58
Senioreneinrichtung
Nikolaus-Stift
Wilhelm-Ziegler-Straße 21
46483 Wesel
Tel.: 0281 33840-0
Fax: 0281 33840-58
Senioreneinrichtung
Willikensoord
Willikensoord 1
46446 Emmerich
Tel.: 02822 712-0
Fax: 02822 712-58