Famulaturerfahrungsbericht Kopenhagen
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Famulaturerfahrungsbericht Kopenhagen
Famulaturerfahrungsbericht Kopenhagen, Dänemark 01.07.2012 bis 27.07.2012 Christina Prisching Famulatur im Hvidovre Hospital Gynäkologie und Geburtenstation Nach einem halben Jahr Vorbereitung, Organisation, Flug buchen, Hotel suchen und Warten, Warten, Warten ist es am 29.Juni 2012 endlich soweit, ich darf nach Kopenhagen fliegen! Mit einem Direktflug von Wien nach Kopenhagen Kastrup International Airport geht es am Freitag am frühen Nachmittag in die Hauptstadt Dänemarks. Schon der 1 Stunde 20 Minuten Flug über den Inselstaat ist sehr beeindruckend, hat man doch von oben einen genialen Blick auf die Øresund-Brücke zwischen Schweden und Dänemark. Unproblematisch gestalten sich die Landung und die Ankunft im Hotel Sct.Thomas für die ersten beiden Tage in Kopenhagen (meine Studentenheimwohnung ist erst am Sonntag bezugsfertig). Ich treffe meine Kontaktperson Camilla, die mich schon ein paar Wochen vor meiner Anreise per Email über mein Krankenhaus, die Unterkunft und einige organisatorische Details informiert hat, noch am Freitag auf ein Willkommensgetränk. Ich bekomme meinen Studentenheimschlüssel und den Vertrag und wir vereinbaren ein Treffen für Sonntag zum Wohnung beziehen. Meinen ersten Samstag verbringe ich mit Sightseeing zu Fuß, denn das ist der beste Weg um sich einfach die Stadt anzusehen! Von der kleinen Meerjungfrau bis zum neuen Hafen, Opernhaus, runder Aussichtsturm, Blick auf die Stadt, Rosenborg Schloss, Innenstadt, Flaniermeile Strøget…es gelingt mir fast die ganze Stadt schon an einem einzigen Tag zu besichtigen. Diese Metropole ist gar nicht so groß, eher eine gemütlich kleine Großstadt, vergleichbar mit Graz. Am Sonntag beziehe ich meine Studentenheimwohnung, die nun für ein Monat mein neues Zuhause darstellt und von hier aus erkunde ich erneut die Stadt, es gibt viel zu sehen. Das Zimmer ist sauber und groß genug, ich hab mein eigens Badezimmer und die Küche ist eben eine Wohnheimküche, ich darf aber im Krankenhaus essen, also ist mir der Hygienestandard und die Nichtsauberkeit der Küche egal. Das Wohnheim liegt direkt neben dem größten Krankenhaus der Stadt Rigshospitalet, leider ist das nicht mein Famulaturkrankenhaus. Mein Spital liegt am anderen Ende der Stadt, etwa 45 Minuten Busfahrt jeden Morgen und Abend nach dem Arbeitstag! Ist aber kein Problem, so kann ich 2 Bücher auslesen und das Leben der Kopenhagener „hautnah“ im Linie 1A Bus miterleben. Camilla erwartet mich am Montagmorgen am Hauptbahnhof, gemeinsam fahren wir zum Krankenhaus. Bei der Morgenbesprechung lerne ich alle Ärzte, die gerade nicht auf Urlaub sind, kennen und werde sehr freundlich begrüßt und herzlich ins Team aufgenommen. Bei einer Führung durch das in die Länge statt in die Höhe gebaute Krankenhaus lerne ich auch meine Kollegen besser kennen. Wir sind eine bunte Truppe aus Frankreich, Russland, Armenien, Brasilien, Israel, Taiwan und ich aus Österreich! Multikulti! Mit Dienstkleidung für die nächsten Tage, einem eigenen Schrank und einer Schlüsselkarte, die alle Türen öffnet, ausgestattet, laufen wir mit Professor Lisbeth durch das ganze Krankenhaus. Sehr verwirrend, aber das sind Krankenhäuser ja bekanntlich immer! Nach ein paar Tagen haben wir uns an die Laufmeilen im Spital gewöhnt, mit Laufschuhen geht’s schon besser und wir finden sogar langsam die richtigen Räume. Die Ärzte werden alle mit Vornamen angesprochen, auch die Patienten, Schwestern und Hebammen. Die Dänen nehmen es nicht so genau mit höflicher Anrede auch Titel sind ihnen eher egal, es gibt im Dänischen gar kein „Sie“ wie bei uns (außer natürlich für die Königin), alles ist viel lockerer und ganz leger. Umso besser für mich, denn auch die Patienten sind es gewöhnt, dass Studenten anwesend sind, selbst bei gynäkologischen Untersuchungen und einige sind sogar damit einverstanden, dass ich die Untersuchungen durchführe. So war es mir möglich den vaginalen Ultraschall zu üben, die Leopold Handgriffe zu praktizieren und bei den, leider zu häufig für meinen Geschmack durchgeführten, chirurgischen Evakuationen im Rahmen von Abtreibungen mitzuhelfen. Das Hvidovre Krankenhaus ist ein Zentrum für Geburten, im Jahr kommen etwa 6000 Babys zur Welt. Davon zum Großteil normale Geburten, wenn notwendig oder auch gewünscht Kaiserschnitt mit etwa 20%. Die meisten Babys kommen angeblich im Juli zur Welt, weil die Däninnen gerne im Sommer schwanger sind, das stimmt wahrscheinlich auch, ich war nämlich bei unzähligen Geburten dabei. Ich habe mich im Krankenhaus sehr wohl gefühlt, ich war wirklich ein Teil des Teams und bin sehr dankbar für alle Erfahrungen, die ich in meiner Famulaturzeit machen konnte. Ich kann Kopenhagen als Ausbildungsziel wärmstens weiterempfehlen. Und natürlich Kopenhagen selbst als geniale Stadt! Neben meiner täglichen Arbeit im Krankenhaus gab es ein spitzenmäßiges Sozialprogramm. Die Organisation in Kopenhagen hat in der ersten Woche ein Welcome Dinner veranstaltet, uns mit Köstlichkeiten der Region versorgt und uns die Chance gegeben uns alle besser kennen zu lernen. An den Wochenenden haben wir uns getroffen und die verschiedensten Ausflüge in Kopenhagen und die Umgebung von Kopenhagen unternommen. Etwa das Wikingerschiffmuseum in Roskilde, oder das Hamlet Schloss Kronborg in Helsingør, oder Malmø in Schweden, alles ganz einfach mit dem Zug zu erreichen. In Kopenhagen selbst kann ich jedem die Free Walking Tour empfehlen, 3 Stunden unterwegs durch Kopenhagen, gratis mit Spitzenführung und lustigen Geschichten der Stadt. Auch die Museen der Stadt, zum Beispiel das Nationalmuseum oder die Glyptotek (am Sonntag) sind gratis und auf jeden Fall zu empfehlen. Natürlich waren wir nicht nur auf Sightseeingtour, wir haben uns auch beim gemeinsamen Ausgehen in Kopenhagen näher und besser kennengelernt und sind so zu einer richtig tollen Gruppe geworden. Beim Traditional Food and Drinking Dinner hat dann jeder aus seinem Heimatland Spezialitäten mitgebracht und die anderen in Staunen versetzt, die einen mehr die anderen weniger! (jaja Pizza ist nun wirklich keine Spezialität, macht aber nichts jeder war herzlich willkommen und wer keine Küche hatte oder einfach nicht kochen kann, darf natürlich Pizza mitbringen oder das beliebte dänische Carlsberg Bier! Es geht ja hauptsächlich ums Zusammensein und Spaß haben!) In der letzten Woche haben wir uns nach unserem Abschiedsdinner im Hard Rock Cafe, jeden Abend getroffen um mit vielen Umarmungen Auf Wiedersehen zu allen zu sagen, einer nach dem anderen reiste ab und wir versprachen uns, uns bald irgendwo wieder zu treffen. Hoffentlich klappt’s! Diese Famulatur war fantastisch, voller neuer Erfahrungen, Eindrücke, einfach ein großes Erlebnis! Und ich kann wirklich jedem Medizinstudenten nahe legen, „macht eine Auslandsfamulatur!!“, es lohnt sich! Danke an die Meduni Graz, Danke an das AMSA Team, Danke für diese Möglichkeit! Und zum Schluss noch ein paar Impressionen aus Kopenhagen!! die kleine Meerjungfrau und der Guardemann Nyhaven (neuer Hafen) Das Welcome Dinner Traditional food and drinking party Abschiedsdinner im Hard Rock Cafe In der Barcelona Bar In Rosklide, wir sind selbst mit dem Wikingerschiff gefahren In Malmø bei der Free Walking Tour in Kopenhagen In Helsingør beim Hamlet Schloss und Han „die männliche Meerjungfrau“ das Hvidovre Krankenhaus mein Outfit Eine Pinwand auf der Geburtenstation, für jeden Tag im Jahr, blauer Pin für Buben, roter Pin für Mädchen, schwarz für Zwillinge