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PRESSEMITTEILUNG 04.05.2015 http://expo.khi.fi.it ROMUALDO MOSCIONI. APULIA MONUMENTALE Eine Online-Ausstellung der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz in Zusammenarbeit mit der Fotothek der Vatikanischen Museen Ab dem 4. Mai 2015 zeigt die Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz – Max-Planck-Institut Vatikanischen Museen eine in Zusammenarbeit Online-Ausstellung mit mit 94 der Fotothek der Aufnahmen des Fotografen Romualdo Moscioni. Romualdo Moscioni (1849–1925) gehörte zu den Pionieren der italienischen Dokumentationsfotografie. Im Gegensatz zu Fotografen wie den Fratelli Alinari, Giacomo Brogi oder Giorgio Sommer ist er heute jedoch selbst Spezialisten kaum noch ein Begriff. Bereits 1868 eröffnete er ein Fotostudio in Rom, wo er vor allem Aufnahmen von Kunstwerken und Architekturmonumenten aus ganz Italien zum Verkauf anbot. Mit seinem Angebot richtete er sich insbesondere an Archäologen, Kunstgelehrte und Denkmalpfleger, denen seine Fotografien als Studienmaterial dienen sollten. 1891 erhielt Moscioni von der obersten Denkmälerbehörde des Landes, dem Ministero della Pubblica Istruzione, den Auftrag zur Durchführung einer größeren Fotokampagne in Apulien. Damit sollte der dortige Bestand an normannischen und staufischen Kunst- und Kulturdenkmälern eingehend fotografisch dokumentiert werden. Die insgesamt 235 großformatigen Aufnahmen, die Moscioni daraufhin bis zum Sommer 1892 in der südlichen Region anfertigte, wurden von ihm unter dem Titel »Apulia Monumentale« zusammengefasst. Unter dieser Bezeichnung wurde die Serie auch über seinen Verkaufskatalog vertrieben. Die Online-Ausstellung zeigt eine Auswahl von Fotografien dieser Apulien-Kampagne, die nicht nur eine erste umfassende Dokumentation der dortigen Denkmälerlandschaft konstituierte, sondern zugleich eine visuelle Erkundung des bis dahin oft vernachlässigten italienischen Südens darstellte. Die Fotografien Moscionis präsentieren einerseits die kunsthistorisch bedeutenden Bauten wie die Kirche Sant‘Agostino in Andria oder die Kathedrale von Troia. Andererseits spiegelt sich in den Aufnahmen auch das Interesse des Fotografen an Land und Leuten wider, so in der Aufnahme der Mauern des Kastells von Gioia del Colle oder des Domplatzes von Bitonto. Als Studienmaterial einer Region, die bis dahin zum Teil »wenig erschlossen oder gar gänzlich unbekannt gewesen ist« (Moscioni), betten die Fotografien das Gezeigte in eine belebte und damit gegenwärtige Umgebung ein. Darüber hinaus gewährt die Serie »Apulia Monumentale« mit einer Reihe technisch unzulänglicher Fotografien einen Einblick in die Arbeitsweise eines Fotografen am Ende des 19. Jahrhunderts. So verweisen beispielsweise die großflächigen schwarzen Ränder eines Abzugs auf die Ablösung der lichtempfindlichen Bildschicht eines Negativs und somit auf die bestehenden Schwierigkeiten im Umgang mit der Kollodiumnassplattentechnik. Rückschlüsse auf die fotografische Praxis Moscionis bieten jedoch auch andere Aufnahmen. So lässt der Vergleich zweier Fotografien der Kathedralfassade von Altamura, die von gleichem Standpunkt angefertigt wurden, auf die Verwendung von Objektiven unterschiedlicher Brennweite schließen. Romualdo Moscioni besaß nach eigener Angabe zu Anfang des 20. Jahrhunderts eine der »größten und vollständigsten Negativplattensammlungen«, die alle Gebiete der Kunst und Archäologie Italiens abzudecken versuchte. Der Fondo Moscioni mit über 15 700 Glasplatten wurde von den Vatikanischen Museen in den 1930er-Jahren erworben und bildete den Grundstock der heutigen vatikanischen Fotosammlung. Das Kunsthistorische Institut in Florenz erwarb bereits 1903 über 800 Albuminabzüge Moscionis, darunter auch 217 Aufnahmen der Serie »Apulia Monumentale«. Eine Auswahl der Bestände der beiden Institutionen wurde in dieser gemeinsamen Online-Ausstellung zusammengeführt. Sie soll den Ausgangspunkt für eine weitere Beschäftigung mit dem zu Unrecht fast vergessenen Fotografen darstellen. ROMUALDO MOSCIONI. APULIA MONUMENTALE Eine Online-Ausstellung der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz in Zusammenarbeit mit der Fotothek der Vatikanischen Museen Konzept: Almut Goldhahn, Matthias Gründig Texte: Almut Goldhahn, Matthias Gründig, Paola Di Giammaria Ab dem 4. Mai 2015 online unter http://expo.khi.fi.it Die nächste Online-Ausstellung wird im Herbst 2015 eröffnet und widmet sich einem aktuellen Forschungsthema des Instituts. Weitere Informationen Dr. Tim Urban Forschungskoordination und Öffentlichkeitsarbeit Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut Via Giuseppe Giusti 44, 50121 Firenze, Italien Tel. +39 055 249 11-1, Fax +39 055 249 11-55 [email protected] www.khi.fi.it PRESSEMITTEILUNG, 04.05.2015 ROMUALDO MOSCIONI. APULIA MONUMENTALE – Eine Online-Ausstellung der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz in Zusammenarbeit mit der Fotothek der Vatikanischen Museen Bildmaterial Romualdo Moscioni: Sant’Agostino in Andria, 1891/92, Albuminpapier, 40,2 × 26,1 cm, Nr. 5412, KHI Inv. Nr. 4157 Romualdo Moscioni: Kathedrale San Valentino in Bitonto, 1891/92, Albuminpapier, 26,2 x 39,1 cm, Nr. 5454, KHI Inv. Nr. 4225 Bildnachweis: Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut Bildnachweis: Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut Romualdo Moscioni: Palazzo Sylos in Bitonto, 1891/92, Albuminpapier, 37,6 x 25,7 cm, Nr. 5473, KHI Inv. Nr. 4245 Romualdo Moscioni: Kreuzgang von Santa Sofia in Benevent, Ende 19. Jh., Albuminpapier, 25,3 x 19,6 cm, Nr. 6600, KHI Inv. Nr. 3350 Bildnachweis: Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut Bildnachweis: Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut PRESSEMITTEILUNG, 04.05.2015 ROMUALDO MOSCIONI. APULIA MONUMENTALE – Eine Online-Ausstellung der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz in Zusammenarbeit mit der Fotothek der Vatikanischen Museen Romualdo Moscioni: Säule im Langhaus der Kathedrale San Valentino in Bitonto, 1891/92, Albuminpapier, 38,8 × 25,6 cm, Nr. 5469, KHI Inv. Nr. 4236 Romualdo Moscioni: Säulenkapitelle aus San Nicola in Bari, 1891/92, Albuminabzug von einem Glasnegativ mit teilweise abgeblätterter Bildschicht, 38,3 × 25,7 cm, Nr. 5427, KHI Inv. Nr. 4172 Bildnachweis: Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut Bildnachweis: Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut Romualdo Moscioni, Kollodiumplatte mit Ansicht der Fassade des Domes von Troia (r/v), 1891/92, 30 × 40 cm, Nr. 5604, Neg. XXVII.11.25, Fondo Moscioni, Fototeca Musei Vaticani Bildnachweis: Governatorato SCV, Direzione dei Musei PRESSEMITTEILUNG, 04.05.2015 ROMUALDO MOSCIONI. APULIA MONUMENTALE – Eine Online-Ausstellung der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz in Zusammenarbeit mit der Fotothek der Vatikanischen Museen