Jahresbericht der DJZ 2015
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Jahresbericht der DJZ 2015
Jahresbericht der DJZ 2015 Mitglieder Im Jahr 2015 traten 37 Mitglieder der DJZ bei, wovon zwei Eintritte Sektionswechsel waren. Neun Personen traten aus dem Verein aus. Per Ende Jahr zählten die DJZ 318 Mitglieder. Veranstaltungen Jahresversammlung 2015 Die Jahresversammlung wurde am Donnerstag, 7. Mai 2015 durchgeführt. Im Anschluss an den statuarischen Teil fand das erste DJZ Town Hall Meeting statt. Dabei ging es um die Intensivierung des inhaltlichen Austausches zwischen den Mitgliedern und dem Vorstand. Die verschiedenen Inputs waren sehr anregend und einige wichtige Grundsatzfragen konnten andiskutiert werden. Danach folgte eine interessante Podiumsdiskussion zum Thema „Medienarbeit von Strafverteidiger_innen – Risiken und Chancen“. Catherine Boss (SonntagsZeitung), Walter Thomas Lutz (Communicators), Lorenz Erni und Stephan Bernard (Rechtsanwälte und DJZ-Mitglieder) diskutierten unter der Moderation von Thomas Heeb (Rechtsanwalt und DJZ-Vorstandsmitglied). Sommerfest Das diesjährige DJZ-Sommerfest fand am Freitag, 25. September im Restaurant Gaucho statt. Es kamen unerwartet viele Mitglieder an das Essen und die Stimmung im kleinen Restaurant war sehr gut. Demokratie ist los! Am 4. Oktober organisierten die DJZ eine Matinée-Veranstaltung zum Thema Rechtsstaat und Demokratie. Im Anschluss an die Vorführung des Filmes „Demokratie ist los!“ im Kino RiffRaff fand ein Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Kley (Professor für öffentliches Recht, Verfassungsgeschichte sowie Staats- und Rechtsphilosophie an der Universität Zürich) statt. Die Diskussion wurde von Rechtsanwalt Thomas Schaad (DJZVorstandsmitglied) geleitet. Die Auseinandersetzung mit den fundamentalen Fragen in einer Demokratie war sehr spannend. Besuch bei der Stadtpolizei Zürich Am 4. November waren einige DJZ-Mitglieder bei der Stadtpolizei Zürich zu Besuch. Zuerst hielt Rechtsanwältin Manuela Schiller (AL- und DJZ-Mitglied) ein Kurzreferat zur Zentralen Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle (ZAB) und zur diesbezüglichen politischen Auseinandersetzung. Danach führte uns die Stadtpolizei Zürich durch die Polizeiwache Urania. Wir konnten unter anderem die ZAB und ein Einsatzfahrzeug besichtigen und kritische Fragen stellen. Staatliche Überwachung im digitalen Zeitalter Am Montag, 14. Dezember fand eine DJZ-Veranstaltung zum Thema „staatliche Überwachung im digitalen Zeitalter“ statt. In einem Referat behandelte Rechtsanwalt Viktor Györffy (Präsident grundrechte.ch und DJZ-Mitglied) das Thema aus einer juristischen Perspektive. Im Anschluss an das Referat gab es die Möglichkeit Fragen zu stellen und zu diskutieren. DJZ-Stammtische Die DJZ-Stammtische sollen die offene Diskussion und den Austausch innerhalb der DJZ nach dem Town Hall Meeting aufrechterhalten und intensivieren. Der erste DJZStammtisch fand im Juli in der Advokatur Gartenhof statt, der zweite im November im 1 Büro von Rechtsanwalt Jürg Gasche. Die Stammtische waren gut besucht und führten zu interessanten Gesprächen, Vernetzung und spannenden Ideen. Wir danken allen Referent_innen für die lehrreichen Beiträge und allen Anwesenden für die engagierte Teilnahme. Vernehmlassungen Teilrevisionen des Bundesgesetzes über Ausländerinnen und Ausländer (AuG) Die DJZ arbeiteten an den Stellungnahmen der DJS zu den zwei Änderungen des Ausländergesetzes mit. Die DJS reichte die Stellungnahmen im Mai gemeinsam mit Solidarités sans frontières ein. Inhaltlich ging es einerseits um die geplante AuG Revision mit dem Titel „Integration“ und andererseits um die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative (Art. 121a BV). Änderung Strafgesetzbuch und Militärstrafgesetz Die DJZ reichten im September gemeinsam mit den DJS eine Stellungnahme im Vernehmlassungsverfahren zur Umsetzung von Art. 123c BV ein. Art. 123c BV wurde auf Grund der Volksinitiative „Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen“ eingefügt. Wir kritisierten die geplante Änderung des StGB und des MStGB als unverhältnismässig und den vorgesehenen Automatismus als verfahrensrechtlich problematisch. Die Stellungnahmen werden jeweils auf der Homepage der DJS (www.djs-jds.ch) veröffentlicht. Wir danken den Verfasser_innen herzlich für die wertvolle Mitarbeit am politischen Meinungsbildungsprozess. Finanzielle Unterstützung Die DJZ haben im Jahre 2015 finanzielle Unterstützung in der Höhe von insgesamt CHF 9'400.-- geleistet: Wahlspende Markus Bischoff Im Februar haben die DJZ den Regierungsrats-Wahlkampf von Markus Bischoff, ALKantonsrat und DJZ-Mitglied mit CHF 2'000.-- unterstützt. In seiner Funktion als Gemeinde- und insbesondere als Kantonsrat hat Markus Bischoff immer wieder Anliegen der DJZ aufgenommen und in die politische Diskussion gebracht. Bedauerlicherweise wurde er nicht gewählt. Strafverfahren gegen die Polizei Im Jahr 2013 wurden bei einer Einkesselung von Fussballfans durch die Polizei zwei Personen verletzt, eine Person verlor das Auge. Die Staatsanwaltschaft erliess im Strafverfahren gegen die beteiligten Polizisten eine Nichtanhandnahmeverfügung. Im März sprachen die DJZ finanzielle Unterstützung in der Höhe von CHF 500.-- um gegen diesen Entscheid Beschwerde zu führen. EGMR Beschwerde Im August unterstützten die DJZ eine Beschwerde an den EGMR mit CHF 2'000.--. Gegenstand des Verfahrens ist der Entzug einer Niederlassungsbewilligung. Es wurde ein prozessualer Antrag gestellt, der EGMR solle, im Sinne einer vorsorglichen Massnahme, die schweizerischen Behörden anweisen, bis zum rechtskräftigen EGMRUrteil von der Ausweisung abzusehen. Der Antrag auf die vorsorgliche Massnahme wurde mittlerweile in Strassburg gutgeheissen. 2 Klage gegen die Praxis zur Änderung des Zivilstandsregisters Im Oktober sprachen die DJZ finanzielle Unterstützung in der Höhe von CHF 2'000.-- um prozessual gegen die aktuelle Praxis bezüglich Änderung von Name und amtlichem Geschlecht vorzugehen. Die Schweizer Gerichte verlangen heute von Transmenschen, die den Zivilstandsregistereintrag ändern möchten, körperliche Eingriffe inklusive Sterilisation. Gutachten Asyl-Testverfahren Die DJZ unterstützten das bereits 2014 von den DJS in Auftrag gegebene Gutachten von Prof. Dr. Martina Caroni, LL.M. zum Asyl-Testverfahren mit CHF 2'500.--. Das Gutachten befasst sich mit rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Neustrukturierung im Asylbereich und der Beschleunigung im Asylverfahren. Das im November 2015 veröffentlichte Gutachten, eine Zusammenfassung und die Medienmitteilung findet ihr unter www.djs-jds.ch. Weitere Unterstützung Im Jahr 2015 unterstützten die DJZ zudem die Sanspapiers-Anlaufstelle Zürich (SPAZ) und die Freiplatzaktion Zürich mit je CHF 200.--. Pilotprozesse in thematischen Kernbereichen der DJZ zu unterstützen ist dem Vorstand nach wie vor ein wichtiges Anliegen. Mitglieder können sich mit entsprechenden Anträgen an die Geschäftsstelle wenden. Vernetzung und Kooperation DJS An den ca. vierteljährlich stattgefundenen DJS-Vorstandssitzungen und an der DJS-Retraite waren jeweils zwei oder mehr Delegierte der DJZ (Geschäftsführerin und Vorstandsmitglieder) vertreten, um aktiv an den verschiedenen Projekten mitzuarbeiten und mitzudenken. Die Vernetzung mit den anderen Sektionen der demokratischen Juristinnen und Juristen der Schweiz, sowie die Arbeit an politischen Themen auf Bundesebene stehen dabei im Vordergrund. Zudem fand sowohl im Frühling als auch im Herbst ein DJSAusbildungswochenende statt. An beiden Anlässen referierten auch DJZ-Mitglieder. Die Delegiertenversammlung des Jahres 2016 der DJS findet am 28. Mai in Basel statt. Kritische Jurist*innen Wie ihr bereits wisst, trifft sich eine Gruppe von linken Jus-Studentinnen und Studenten regelmässig, um sich mit (rechts-)politischen Themen auseinanderzusetzen. Seit einigen Monaten nennt sich die Gruppe „Kritische Jurist*innen“. Die Kritischen Jurist*innen wurden ursprünglich von der DJZ gemeinsam mit der kriPo (Kritische Politik an der Uni Zürich) ins Leben gerufen. Im Jahr 2016 nahm die Geschäftsführerin der DJZ regelmässig an den Treffen der kritischen Jurist*innen teil. Zudem brachten sich teilweise DJZ-Vorstandsmitglieder in der Gruppe ein und die kritischen Jurist*innen besuchten regelmässig DJZ-Veranstaltungen. Wir alle sind Zürich Aus dem nationalen Migrant_innenkongress im Februar 2015 ging die stadtweite Initiative „Wir alle sind Zürich“ hervor. „Wir alle sind Zürich“ setzt der diskriminierenden und ausgrenzenden Politik, ein entschiedenes Nein entgegen und anerkennt Migration und Vielfalt als gesellschaftliche Tatsache und kämpft für eine neue demokratische Politik für alle, die hier sind und noch kommen werden. Seit November 2015 nahmen jeweils zwei Delegierte der DJZ (Vorstandsmitglieder und/oder Geschäftsführerin) an den Vernetzungstreffen von „Wir alle sind Zürich“ teil. Zürich, im März 2016 Für den Vorstand DJZ, Selina Sigerist 3