Auf der Suche nach seinen Vorfahren

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Auf der Suche nach seinen Vorfahren
Auf der Suche nach seinen Vorfahren
… Seite um Seite blättere ich im Taufbuch der Pfarre ... wenn nicht diese alte Schrift wäre ...
geduldig muss ich sie entziffern und mein Schreibblock füllt sich mit Notizen. Ein Blick auf die
Uhr: Schon sind 3 Stunden vergangen. Aber die Zeit hat sich gelohnt. Wieder habe ich meinen
Stammbaum erweitert.
Ich betreibe schon 2 Jahre lang Familienforschung und versuche, die Vorfahren und
Familienverbindungen meiner Großeltern (Ignaz Pankraz und Anna geb. Petter, Josef Friedrich
und Sophia geb. Bachofner) zu erforschen. Dabei bestätigt sich, dass die alten Glasmacherund Torfstecherfamilien von Bürmoos doch alle untereinander verwandt waren. Durch die große
Kinderzahl hatte z.B.: mein Großvater Ignaz Pankraz ca. 50 Cousin und Cousinen die großteils
alle in Bürmoos geboren wurden.
Ja, die Familienforschung ist sehr zeitaufwendig, aber durch die Verbindung von Fotos,
Daten und Zeitzeugenberichten ergibt sich eine interessante Familienchronik. Mit der Zeitreise
zu den Vorfahren betrachtet man die Weltgeschichte auch aus einem neuen Blickwinkel.
Jahreszahlen, Kriege, Vertreibungen, Hungersnöte, sie bleiben nicht länger nur Angaben in
Geschichtsbüchern. Diese Ereignisse haben das Schicksal der eigenen Ahnen beeinflusst –
und damit auch das unsere.
So kann ich nur jeden motivieren auch seine eigene Geschichte durch die Erstellung einer
Familienchronik für die Nachkommen festzuhalten. z. B.: Geburtseintragung vom Taufbuch Lamprechtshausen; Foto: Jutta Ramböck Ein paar Tipps für die Familienforschung:
(Ausschnitte aus dem Buch „Tipps für die Familienforschung“ der Diözesanarchive Österreich)
Wie beginne ich? Der Weg in die Vergangenheit beginnt in der Gegenwart. Ausgehend
von der eigenen Person und der meist noch vorhandenen Geburts- Heirats- und
Sterbeurkunden von Eltern und Großeltern. Darin findet man weitere Hinweise: Wohnort, Beruf,
Taufpaten, gerichtliche Vermerke und am wichtigsten den Ort des zuständigen Pfarramtes.
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Wo kann ich noch etwas erfahren?
Alte Dokumente, Arbeitsverträge, Sterbeparten, Ahnenpässe der Kriegszeit und
Meldeamtkarteien geben viele Hinweise. Bücher wie Grundbücher, Verlassenschaften,
Vormundsdelikte vom zuständigen Gericht liegen im Salzburger Landesarchiv auf.
Eintragungen am Standesamt gibt es in Salzburg erst ab 1939. Weiteres findet man im Internet,
unter www.ahnenforschung.net
noch viele Hinweise von Archiven. Für Daten aus der alten Monarchie (Böhmen, Sudetenland)
bleibt einen leider eine Reise ins Ausland nicht erspart.
Datenschutz, Bewilligungen?
Matrikenbücher haben eine Schutzfrist von 100 Jahren. Innerhalb dieses Zeitraumes dürfen nur
die Eintragung der eigenen Geburt und jene, die die eigenen, leiblichen Vorfahren betreffen
(also Eltern, Großeltern ...., nicht aber Geschwister, Onkel, Großtante ....) eingesehen werden.
Für die Zeit davor besteht kein Datenschutz mehr.
Bei Kirchenbüchern die in der Pfarre aufbewahrt werden muss für die beaufsichtigte Einsicht
eine Genehmigung bei der zuständigen Diözese beantragt werden. Für verfilmte Kirchenbücher
in den Archiven ist dies nicht notwendig.
Wie soll ich das lesen?
Hier gilt der Grundsatz „Übung macht den Meister“. Man beginnt mit dem Erlernen der
Kurrentschrift des 19. Jhdt.; wenn man dann den Stil und den Wortschatz der Kirchenbücher
einmal erlernt hat, bereitet meist auch die ältere deutsche Schriftart kein Problem mehr. Es
werden auch einige Fachbücher zum Erlernen der Kurrentschrift angeboten. Weiteres muss die
Veränderung der Schreibweise der Familiennamen berücksichtigt werden (z.B.: Dürnberger,
Diernberger, Türnberger).
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Was tun mit den Ereignissen?
Das eigentliche Endziel jeder Familienforschung soll die Erstellung eines Stammbaumes bzw.
einer Familienchronik sein. (Kostenlose Genealogieprogramme gibt es im Internet z.B.:
www.ahnenblatt.de
). Denn nur was schriftlich fixiert wird, bleibt der Nachwelt erhalten.
Ahnentafelvorlage mit Aufstellungshinweise kann beim Verein Geschichte Bürmoos
angefordert werden. (Jutta Ramböck,
[email protected]
, Tel: 06274/6020)
Jutta Ramböck – Tochter von Johann Friedrich
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