Hautkrebs: welche Arten gibt es und wie kann - Saint

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Hautkrebs: welche Arten gibt es und wie kann - Saint
Hautkrebs: welche Arten
gibt es und wie kann man
sich schützen
Hautkrebs ist tückisch, er verursacht zunächst keine
Beschwerden. Deswegen ist Vorsorge sehr wichtig.
Sonnenschutz und schon bei den ersten Anzeichen zum Arzt
gehen ist entscheidend – damit heller und schwarzer Hautkrebs
keine Chance haben
Was ist eigentlich Hautkrebs?
Hautkrebs ist eine bösartige Wucherung der Hautzellen. Das UVLicht der Sonne gilt dabei als die Hauptursache. Es schädigt die
DNS, allerdings sterben die Zellen nicht ab, sondern entarten
und beginnen zu wuchern. Jede Zelle kann prinzipiell bösartig
werden.
Welche Typen gibt es?
Hautkrebs wird in zwei Arten unterschieden: schwarzer und
heller Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs wird auch als
Melanom (aus dem griechischen: melanos, zu deutsch: schwarz)
bezeichnet und entsteht, wenn die sogenannten Melanozyten,
die Pigmentzellen der Haut, entarten. Zum hellen Hautkrebs
gehören zwei weitere Unterkategorien: Das Basalzellkarzinom
oder Basaliom, welches oft kleine Äderchen auf glänzender
Hautoberfläche zeigt, und das Stachelzellkarzinom oder
Spinaliom, für das eine raue, warzenähnlichen Oberfläche
teilweise mit Schuppung charakteristisch ist.
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Wie haben sich Hautkrebsfälle in den letzten
Jahren entwickelt?
Hautkrebs gehört zu den häufigsten Tumorarten. Derzeit
erkranken in Deutschland schätzungsweise jährlich etwa
200.000 Menschen an hellem Hautkrebs und circa 15.000 an
schwarzem Hautkrebs. Hautkrebs scheint auf dem Vormarsch zu
sein: So hat sich von 1990 bis 2004 die Zahl der jährlichen
Neuerkrankungen etwa vervierfacht.
Wer ist besonders gefährdet?
Vor der schädlichen Wirkung des Sonnenlichts sollten sich
eigentlich alle Menschen schützen. Manche Risikogruppen
müssen jedoch extra vorsichtig sein und besonders auf den
Sonnenschutz achten:

Wer besonders empfindlich auf ultraviolettes Licht (UV)
reagiert, meidet die Sonne am besten grundsätzlich so gut
es geht.

Ähnliches gilt für Personen mit vielen Leberflecken: Ein
typischer Mitteleuropäer besitzt durchschnittlich 20 der
dunklen Male. Leberflecken sind zwar per se nicht
schlimm. Aber bestimmte Arten können Vorläufer für
Hautkrebs sein. Gerade wer sehr viele Nävi hat, lässt
diese besser regelmäßig von einem Arzt kontrollieren.
Gefährdet sind außerdem unter Umständen Menschen mit
geschwächtem Immunsystem.
Welche Körperstellen sind besonders betroffen?
Je häufiger und länger Sie sich UV-Strahlung aussetzen, desto
größer ist Ihr persönliches Risiko. Bei Männern finden sich
Melanome häufig auf dem Rücken und bei Frauen an den
Beinen. Beim hellen Hautkrebs trifft es besonders solche
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Körperregionen, die vermehrt dem Sonnenlicht ausgesetzt sind,
wie etwa Nase, Stirn und Ohren. Wer unter den Männern an
Haarausfall leidet, sollte auch den Kopf besonders gut vor der
Sonne schützen. Gleiches gilt natürlich unter Umständen auch
für Frauen.
Kann man auch Hautkrebs bekommen ohne in die
Sonne zu gehen?
Ja, denn das Sonnenlicht ist nicht die alleinige Erklärung für die
Entstehung von Hautkrebs. Auch Erbanlagen spielen zum
Beispiel eine Rolle. Genauso wie Lungenkrebs selbst einen
lebenslangen Nichtraucher treffen kann, ist es möglich an
Hautkrebs zu erkranken, obwohl man die Sonne so gut wie
möglich meidet.
Wie schädlich sind Solarium-Gänge?
Für Jugendliche unter 18 Jahren gilt seit einiger Zeit ein
Solariumverbot. Der Grund: Die im Solarium ausgesendeten UVStrahlen können genauso Krebs auslösen wie die natürlichen
Strahlen von der Sonne.
Woran lässt sich Hautkrebs erkennen?
Schwarzer Hautkrebs entwickelt sich nur in einem gewissen
Prozentsatz der Fälle aus bereits bestehenden Muttermalen, die
sich farblich und in ihrer Größe verändern. Die Mehrheit entsteht
aber vollkommen neu auf vorher unveränderter Haut. Einen
guten Hinweis für ein Melanom liefert die Regel des „hässlichen
Entleins“: Der Fleck, der anders ist als alle anderen, gilt als
auffällig. Ein Arzt sollte das unbedingt untersuchen.
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Eine andere Möglichkeit ist die
Anwendung der ABCDE-Regel:
A – Asymmetrie: Hat der Fleck eine
unrunde, assymetrische Form?
B – Begrenzung: Hat der Fleck einen
„unscharfen“ Rand?
C – Colour: Hat der Fleck eine ungewöhnliche oder
unregelmäßige Farbe?
D – Durchmesser: Hat der Fleck einen ungewöhnlich großen
Durchmesser?
E – Erhabenheit /Evolution: Hebt sich der Fleck aus dem
Hautniveau empor? Ist er tastbar?
Je mehr dieser Kriterien vorliegen, desto auffälliger ist die Stelle.
Umgekehrt muss ein Muttermal aber nicht zwangsläufig bösartig
sein, wenn alle Punkte erfüllt sind.
Wie schnell kann Hautkrebs entstehen?
Hautkrebs kann innerhalb von kurzer Zeit entstehen. Prinzipiell
können Personen jedes Alters betroffen sein. Schwarzer
Hautkrebs tritt oft im mittleren Lebensalter (50 bis 60 Jahre) auf.
Ich habe Hautkrebs, wie ist meine Prognose?
Wie bei allen Krebsformen hängt der Heilungserfolg immer
davon ab, wie früh der Krebs erkannt wird. Bei nicht
metastasierten schwarzem Hautkrebs ist die Prognose sehr
günstig, wenn dieser entdeckt wird, bevor er eine Dicke von
einem Millimeter in der Hautschicht erreicht hat. Die Fläche der
betroffenen Stelle ist dabei weniger wichtig. Entfernt ein Arzt den
schwarzen Hautkrebs in diesem Stadium, sind die Chancen auf
eine vollständige Heilung sehr gut. Hat der Krebs jedoch bereits
Metastasen etwa in Haut, Lymphknoten oder Knochen gebildet,
verschlechtert sich die Prognose deutlich. Beim Basaliom sind
die Aussichten auf Heilung noch besser, da es sehr selten
Metastasen bildet.
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Ist Hautkrebs schmerzhaft?
Nein. Und gerade das ist das Tückische bei allen Sorten von
Hautkrebs. Sie sind zumeist nicht schmerzhaft und werden daher
nicht selten als harmlos verkannt.
Wer übernimmt die Kosten, wenn ein Leberfleck
entfernt werden muss?
Gesetzliche Kassen zahlen ab dem 35. Geburtstag alle zwei
Jahre ein Hautkrebsscreening. Für manche Patienten ist eine
detaillierte Untersuchung mit einem Dermatoskop aber häufiger
sinnvoll. Sprechen Sie darüber gegebenenfalls mit Ihrem Arzt.
Weil ein Melanom auch schon früher auftreten kann, haben
einige Kassen niedrigere Altersgrenzen für das
Hautkrebsscreening. Wie Ihre Krankenkasse das handhabt,
müssen Sie individuell erfragen. Hält der Hautarzt einen
Leberfleck für verdächtig, wird die Entfernung von den Kassen in
der Regel immer gezahlt. Leberflecken, die Patienten aus rein
kosmetischen oder ästhetischen Gründen entfernt haben
möchten, werden als sogenannte individuelle
Gesundheitsleistung betrachtet. Die Patienten müssen das selbst
bezahlen.
Wie kann ich mich vor Hautkrebs schützen?
Nehmen Sie sich vor der Sonne in acht. Grundsätzlich sollte sich
jeder Mensch bewusst sein, dass er seine Erbanlage nicht
verändern kann: Hellere Hauttypen müssen vorsichtiger mit dem
Sonnenlicht umgehen als dunklere. Denken Sie daher immer an
den richtigen Lichtschutz. Dazu gehören nicht nur
Sonnencremes, sondern auch die passende Kleidung und
Kopfbedeckung. Die Mittagssonne sollten Sie grundsätzlich
meiden.
Wie zuverlässig sind Sonnencremes?
Hautkrebs kann sowohl durch UVA- als auch durch UVBStrahlung ausgelöst werden. Die meisten Sonnencremes
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schützen mittlerweile vor
beiden Strahlungsarten.
Immun gegen Schäden durch
die Strahlung machen
Sonnencremes allerdings
nicht. Wichtig ist, die Sonnencreme ausreichend dick
aufzutragen. Nach dem Eincremen am besten nicht sofort
Kleidung anziehen, sondern erst einziehen lassen. Außerdem
sollten Sie den Lichtschutzfaktor immer an Ihren individuellen
Hauttyp anpassen. Zudem hält die Wirkung nur für eine
bestimmte Zeit an.
Sie sind Mitarbeiter von SAINT-GOBAIN Glass Deutschland
GmbH und haben weitere Fragen zum Thema Hautkrebs? Die
Hotline von AHG-Assist hilft Ihnen gerne weiter.
www.gobby.de
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