Leben in Franken - Fränkische Zeitung -E

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Leben in Franken - Fränkische Zeitung -E
14. Dezember 2011 Nr. 50
Fränkische Zeitung
Seite 9
Leben in Franken
Kunst mit einem Augenzwinkern
Wie der Maler und Fotograf Harald Heinz aus Hummeltal die Welt sieht
Hummeltal - Kühe sind
doch lila. Zumindest, wenn
sich Harald Heinz mit ihnen
beschäftigt hat. Der Hummeltaler ist mit seiner
kompakten digitalen Kamera stets auf der Jagd
nach Motiven, die er dann
am Computer bearbeitet.
Und so wird aus einem
wunderschönen Tierfoto
ein überraschend witziges
Kuh-Porträt.
Mit „einem Augenzwinkern“ betrachtet Harald
Heinz die Welt und die
Kunst. Mit einem Augenzwinkern hält er alltägliche
Szenen mit seiner winzigen
Canon fest: ein im Wald
weggeworfener Schnuller,
der wie eine reife Frucht am
Baum hängt; eine Babypuppe, die an einem vergitterten Fenster sitzt; Nachbars Katze, die zusammen
mit einem Paar Gummistiefeln ein ländliches
Stillleben darstellt. Banale
Motive? Wer in den Bildern
lediglich die abgebildeten
Gegenstände sieht, mag
recht haben. Wer mit dem
Herzen hinschaut, erkennt
die Ironie in den Szenen.
Spürt, dass der Künstler
die Welt um sich herum
scharf beobachtet und liebevoll dokumentiert.
Es ist der Blick für das Besondere im Alltag, der die
Fotos von Harald Heinz
auszeichnet. Dank der
Weitwinkeloptik der kleinen Kamera kann er ganz
nahe heran an seine Motive. Und dann eröffnen Blumen mit ihren filigranen
Staubgefäßen und zarten
Blütenblättern eine ganz
eigene Welt, in deren Betrachtung man versinken
kann.
Harald Heinz ist Jahrgang
1948, aber er kennt keinerlei Berührungsängste
gegenüber der digitalen
Fotografie. „Ich habe die
Kamera immer dabei, sogar im Urlaub, wenn ich nur
Badehose
trage“,
schmunzelt der passionierte
Wassersportler.
Witzig: Puppe hinter Gittern. Spannende Strukturen: Auch das ist ein Grund,
Gartenstuhl und -bank im Schnee.
weshalb er die handliche
Kompakte einer schwergewichtigen Spiegelreflexkamera vorzieht.
In der oberfränkischen
Kunstszene ist Harald
Heinz kein Unbekannter:
Nach einer Lehre im grafischen Gewerbe widmete er
sich der Öl- und Aquarellmalerei, experimentierte
mit Acryl und Spachteltechnik und präsentierte
seine Arbeiten bei verschiedenen
Ausstellungen. Diese Bilder zeigen
„realistische Motive in stilisierter Form sowie Farbkompositionen mit expressionistischem Charakter
und spannungsvoller Aussagekraft“, heißt es in einem Zeitungsartikel über
Heinz’ Bilderschau mit
dem Titel „Entfesselte Farbe“.
Anders als viele digitale Fotografen, zeigt Heinz seine
Fotos nicht am Bildschirm:
Prall gefüllte Mappen mit
sorgfältig arrangierten Bildern geben Zeugnis seines
Schaffens. Seitdem er im
Ruhestand ist, kann er
noch viel mehr Zeit seiner
Kunst widmen: „Gleich zu
Anfang habe ich sogar Küchenverbot von meiner
Frau gekriegt. Ich hatte
nämlich begonnen, den
Haushalt zu organisieren
und zu strukturieren“,
schmunzelt Heinz. Ein
Schelm, der hier irgendwelche Absichten vermutet. Und weil Heinz nicht nur
ein Multitalent als Künstler
Stillleben mit Katze.
Harald Heinz ist Maler und Fotograf, der die Kunst
Fotos: privat
mit einem Augenzwinkern betrachtet.
ist, sondern auch seine
oberfränkische
Heimat
liebt, ist er auf der Suche
nach Motiven häufig in der
Natur rund um seinen
Wohnort Hummeltal anzutreffen. Auch im Botanischen Garten der Universität Bayreuth kann man ihm
begegnen, sei es bei einer
Ausstellung oder wenn er in
all der exotischen Pflanzenpracht auf Motivsuche
geht.
Ob das Kunst ist, was er
macht? Der Mann lächelt,
diesmal nicht verschmitzt,
sondern
nachdenklich:
„Meine Bilder gefallen
nicht jedem – das müssen
sie auch nicht.“ Dass Harald Heinz bei aller Leidenschaft und Begeisterung
für seine Malerei dem
Kunstbetrieb
durchaus
distanziert
gegenübersteht, beweist ein Gedicht,
das er geschrieben hat:
„Vor einem Bild steh’n
viele Leute,
zur Vernissage hier und
heute,
ein jeder sieht es fragend
an ...
Sie sind noch lange
dagestanden,
bis sie die Lösung endlich
fanden.
Die Sache hat sich so
geklärt,
das Bild, es hing doch nur
verkehrt.
Man hat es ganz schnell
umgedreht,
und erkennt auch nichts,
wie ihr seht ...“
Sich selbst nicht zu ernst
nehmen, die mentalen Antennen stets auf Empfang
für das Witzige und Schöne
im Alltag zu haben – das ist
das
Geheimnis
von
„ha.he.hu“, Harald Heinz
aus Hummeltal.
Norbert Heimbeck
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