Umweltkino: «Unser täglich Brot» Ein Blick in die Welt
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Umweltkino: «Unser täglich Brot» Ein Blick in die Welt
Unser täglich Brot ist ein Bildermahl in Breitleinwandformat – nicht immer leicht verdaulich – an dem wir alle Anteil haben. Zum Rhythmus von Fliessbändern und riesigen Maschinen gibt der Film kommentarlos Einsicht in die Orte, an denen Nahrungsmittel in Europa produziert werden. Nikolaus Geyrhalters ausgezeichneter Film lässt dem Publikum Raum für eigene Erkenntnisse. Umweltkino: «Unser täglich Brot» Freitag, 9. Oktober 2009 Ein Blick in die Welt der industriellen Stadttheater Sursee Nahrungsmittelproduktion Türöffnung 18.30, Film 19.30 Uhr keine Platzreservation Patronat: Stadt Sursee, Umweltkommission Eintritt frei! Woher kommt unsere Nahrung? Zum Rhythmus von Fliessbändern und riesigen Maschinen zeigt der Film verschiedenste Orte, an denen heute Nahrungsmittel produziert werden: Für Fahrzeuge optimierte, surreale Landschaften; sterile Räume in funktioneller, industrieller Architektur, für logistischeffiziente Abläufe entwickelt. Eine kalte, industrielle Umgebung, die wenig Raum für Individualität lässt. Indem der österreichische Filmemacher Nikolaus Geyrhalter der Frage «Woher kommt unsere Nahrung?» schonungslos nachgeht, stellt er gleichzeitig die Seinsfrage. Wo steht der Mensch in einer Welt, die sich in ganz elementaren Dingen verselbständigt hat? Und er zeigt die industrielle Nahrungsmittelproduktion auch als Spiegelbild unseres Wertkanons: viel, einfach, schnell, wenige produzieren für uns alle. «Unser täglich Brot» gibt dem Zuschauer Einsicht in die Orte, die sich unserem Alltag verschliessen. Er liefert Einblicke, dort, wo Verdrängung die Regel ist und liefert Erhalter zwischen Herbst 2003 kenntnis. und Herbst 2005 durch Europa und stattete Produktionsstätten, wo in Fliessbandarbeit «Unser täglich Brot» hergestellt wird, mit der Kamera einen Besuch ab. Er macht dabei keinen Unterschied zwiUm zu zeigen, wie heute un- schen dem monotonen Absere Lebensmittel hergestellt schlachten von Rindern in eiwerden, reiste Nikolaus Geyr- ner weissgekachelten Halle und dem nicht weniger eintönigen Abernten von Obst in einem riesigen Treibhaus. Alles wird gezeigt, wie es nun mal vonstatten geht – maschinell und genau kalkuliert. ,, Bilder, die bleiben – frontal, direkt, erbarmungslos wird man in «Unser täglich Brot» mit den modernen Methoden der Foodindustrie konfrontiert. Unkonventionell zieht sich der mehrfach ausgezeichnete Regisseur Geyrhalter in die Rolle des stillen Beobachters zurück. Weil er völlig ohne Interviews und Kommentare – ein besonderes Stilmittel – auskommt, kann sich der Betrachter voll auf die Bilder konzentrieren und seinen Assoziationen freien Lauf lassen. ,, «Unser täglich Brot» Nikolaus Geyrhalter Österreich/Deutschland 2005 100 Minuten