BASF setzt auf Intranet-basiertes Knowledge
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BASF setzt auf Intranet-basiertes Knowledge
BASF setzt auf Intranet-basiertes Knowledge Management Das Prinzip »Flüsterpost« hat ausgedient. Knowledge Management ist das Zauberwort, das die Macht des Wissens für alle greifbar werden lasst. Intranet-basierte Systeme bieten die nötige Basis, um Informationen entsprechend aufzubereiten und verfügbar machen zu können. Mit Hilfe von fokussiertem Knowledge Management via Intranet hält die BASF ihre Mitarbeiter auf dem Laufenden über aktuelle Trends und Entwicklun-gen in Industrie und Gesellschaft. Wichtige Kernthemen werden dabei gezielt beobachtet und beurteilt und so eine möglichst breite Informationsbasis zu übergeordneten Themen und persönlichen Arbeitsschwerpunkten generiert. Der Startschuss für dieses Projekt fiel bereits im Frühjahr 1998. Begünstigt wurde das Vorhaben dadurch. dass das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmen (KonTraG) die Einrichtung eines oder mehrerer »Frühwarnsysteme« vorschreibt. Unter der Leitung von Hans-Eckhardt Pfisterer von der Abteilung Marktforschung/ Strategische Planung formierte sich ein Projektteam für den Aufbau des WissensmanagementSystems. Zunächst erfolgte eine Marktevaluierung, um aus dem breiten Spektrum die Lösungen herauszufiltern, die sich als unternehmensweites Frühwarnsystem eignen würden. »Das Projekt war von Anfang an für die etwa 8.000 Benutzer bei der gesamten BASF gedacht, die den Markt im Auge behalten müssen«, erklärt Pfisterer. Unterstützung durch erfahrene Partner Für die Realisierung des groß angelegten ITProjekts hat das Projektteam erfahrene Partner herangezogen: die Abteilung HP Consulting der Hewlett-Packard GmbH in Böblingen, das ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH) und FASIHI Database Internet Service, ein Spezialist für WebDesign und Web-Programmierung, Wissensmanagement und Portal Server, sowie Online-Befragungen. Das System das schließlich den Zuschlag erhalten würde. musste folgende Kriterien erfüllen: Es sollte weitgehend automatisch funktionieren. über einen Standard-Browser bedienbar sein und wichtige Funktionen des Wissensmanagements beinhalten. Nach sorgfältiger Evaluierung fiel die Wahl auf den Sun ONE Portal Server mit Personalized Knowledge Pack. Dieses Produkt, das ursprünglich aus dem Portfolio des Softwareherstellers grapeVine stammt und zwischenzeitlich von Sun Mikrosystems übernommen und weiterentwickelt worden ist, ermöglicht die mehrstufige Personalisierung von Portalen. Projektrealisierung in zwei großen Phasen Die Implementierung der Losung erfolgte in zwei Phasen: »Projektphase I« konzentrierte sich auf die gründliche Evaluation der Ausgangssituation bei der BASF und der Bedürfnisse des Unternehmens. Darauf aufbauend wurde ein Gesamtkonzept für das zukünftige WissensmanagementSystem erstellt, das die Bezeichnung BASIKS (BASF Information Kommunikation System) erhielt. »Im Einführungsprojekt galt es dann konkrete Arbeitsschritte, die in einer Art Roadmap fixiert waren. abzuarbeiten. Dazu zählten zum Beispiel das Designen des Systems ebenso wie die Umsetzung einer Reihe von ChangeManagement-Prozessen. die mit der Frühwarnsystem-Einführung einhergingen«, so Projektleiter Pfisterer. Es folgte die »Projektphase II«, in der die Implementierung des Systems durchgeführt wurde. mit anschließenden Tests und Optimierungsmaßnahmen. Zahlreiche Herausforderungen wie technische Probleme oder Fehllieferungen von Informationsquellen hielten das Projektteam ständig auf Trab. ImTop-Management machte sich währ end d es Projektverlaufs Ungeduld breit und der Ruf nach Eindämmung der Kosten wurde laut. Heute zeigt sich Projektleiter Hans-Eckhardt Pfisterer Hans-Eckhardt Pfisterer von der Abteilung Marktforschung/Strategische Planung leitet das Projektteam für den Aufbau des Wissensmanagement Systems mit dem bisher Erreichten zufrieden, obwohl das System, wie er sagt, in einigen Details noch verbesserungsfähig ist. Derzeit läuft der weltweite Rollout des Systems. Damit kann das Ziel, BASIKS in allen Niederlassungen des Chemiekonzerns produktiv einzusetzen, in naher Zukunft verwirklicht werden. Mit BASIKS verfügt die BASF heute über einen hocheffektiven und von den unterschiedlichen Endanwendern einfach zu bedienenden Wissensbroker. Informationen aus etwa 100 Themengebieten aus internen und externen Informationsquellen fließen dabei täglich online in eine Wissensdatenbank ein. An externen Quellen stehen unter anderem Nachrichtendienste, spezielle News-Services von Tageszeitungen, Studien, Dokumente von Verbänden, Markterhebungen und Branchenexpertisen inklusive Wettbewerbsanalysen zur Verfügung. Zu den internen Quellen zahlen Management-Informationen, das Qualitätsmanagement mit »Best Practice«-Berichten, News aus dem BASF-Intranet, aber auch Mitarbeiterberichte. Die benötigten Informationsquellen richten sich nach den strategischen Fragestellungen der einzelnen Abteilungen und deren Mitarbeitern. Die externen Informationsquellen sind über spezielle Copyright-Verträge zur Speicherung und elektronischen Verteilung freigegeben. Filtern der täglichen Informationsflut Aus der täglichen Flut von Informationen werden diejenigen Nachrichten und Berichte herausgefiltert, die den Aufgaben und Bediirfnissen des einzelnen Mitarbeiters entsprechen. Durch die Definition seines persönlichen Interessenprofils bestimmt jeder selbst, wie viel Zeit für das tägliche »Update« aufgewandt werden soll. Wichtige strategische Themen und Spezialgebiete werden von mehreren Mitarbeitern parallel überwacht (Gatekeeper-Funktion). Das BASFFrüherkennungssystem ist für alle BASFMitarbeiter, die einen Informationsbedarf haben, eine wertvolle Hilfe. Das System sucht aus einer breiten Informationsbasis täglich neu oder auf Bedarf sofort nach Dokumenten, die Begriffe und Verknüpfungen beinhalten, wie sie in den jeweiligen Interessen-Profilen niedergelegt sind. Die Nutzung des Systems wird jedem Mitarbeiter nahe gelegt, um so die Früherkennung im Sinne des Knowledge-Management-Ansatzes auf viele Schultern zu verteilen. Jede Information zu einem relevanten Thema wird von drei bis vier Beobachtern beurteilt. Somit kann sichergestellt werden, dass keine wichtige Meldung übersehen wird. Bei der täglichen Sichtung der Informationen erfolgt eine Zuordnung der einzelnen Berichte in fünf Wichtigkeitskategorien. Jede Information wird, wenn sie bewertet, mit einem Kommentar und neuen Stichworten versehen wurde, in das BASIKS-System zurückgegeben und automatisch am nächsten Morgen neu verteilt. Interessante Informationen können zusätzlich per E-Mail weitergeleitet werden. Bei Bedarf kann die Aktualisierung der Informationslieferung durch Knopfdruck sofort erfolgen. Das persönliche Interessenprofil für die tägliche Auswertung kann jeder Mitarbeiter selbst verändern bzw. ergänzen soweit er Erfahrung mit den Booleschen Suchoperatoren hat. In das Informationssystem werden alle Firmen-internen Nachrichten wie z.B. Management-Information, Meisterbrief, Umweltbericht usw. eingespeist. Jeder Mitarbeiter kann ein E-Mail mit Informationen an BASIKS schicken, das System sucht dann die potentiellen Interessenten selbsttätig. Die Vertraulichkeit von Informationen wird innerhalb des Firmen-Intranet sichergestellt. Attraktives System für die Mitarbeiter Das Knowledge-Management-System ist so attraktiv, dass weitere Mitarbeiter integriert werden wollen. Die breite Akzeptanz bestätigt das positive Resumée, das Projektleiter Pfisterer abschließend zieht. »Das Informationskonzept von BASIKS ist unseres Wissens heute noch das einfachste und fortschrittlichste System in der Industrie. Jeder hat jederzeit Zugriff auf die vorhandenen Informationen. Durch die persönliche Bewertung und das Hinzufügen entsprechender Kommentare, Querverweise, wird so aus einer Information relevantes Wissen, das in allgemein recherchierbarer Form einem breiten Interessentenkreis verfügbar gemacht wird.« FRANK ISSING D