Warmwasserspeicher unter wissenschaftlichen Aspekten und in der
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Warmwasserspeicher unter wissenschaftlichen Aspekten und in der
Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Warmwasserspeicher unter wissenschaftlichen Aspekten und in der praktischen Anwendung Karin Rühling, Andreas Herwig et. al. [email protected], [email protected] Mit Ergebnissen aus: LowEx-Fernwärme: Erhaltung der Markfähigkeit hocheffizienter KWKAnlagen mittels Einbindung von Umweltenergie Forschungsvorhaben gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages FKZ: 0327831B 3. Bautzener Energieforum| 07. April 2016 Altbekannt: Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung und Erneuerbare immer + SPEICHER! Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung 200 kW Strom Erdgas von 400 kW PAFC 25C Brennstoffzelle Erdgas Gaskessel Wärmespeicher 270 kW Wärme von 1800 kW Sonne Solare Technik Strom KKM 220 kW Kälte ADR-30 von 220 kW Adsorptions-KM Eisspeicher Kühldecken Folie 2 Beispiel: Idee aus 1996 - Realisiert im Jahr 2000 Innovative Anlagentechnik Malteser-Krankenhaus Kamenz Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 2 Druckspeicher oder atmosphärische Speicher Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Polster wenige mbar: Dampf Stickstoff Stat. Druck durch Flüssigkeitssäule u. U. Druckhaltung im System. ↑ Investkosten Speicher versus ↑ Invest+ Betriebskosten Peripherie Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 3 Beispiel: Malteser Krankenhaus Kamenz Druckspeicher mit Schichtenladerohren Solarthermie Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Temperaturen in °C 90 60 80 50 70 60 50 40 t Speicher oben 30 t Speicher mitte 40 t Speicher unten t Solar ein Volumenstrom Verbraucher 20 Volumenstrom Solar 20 10 10 0 20.10.2002 06:00 Bautzen, 07. April 2016 20.10.2002 12:00 Volumenströme in m³/h 30 0 20.10.2002 18:00 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 4 Große atmosphärische Warmwasserspeicher Hedbäck-Design Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung 8.000 m³-Tagesspeicher Stadtwerke Halle GmbH - Quelle: EVH Bautzen, 07. April 2016 43.000 m³ - Großspeicher Foto vom Bau GKM Mannheim / MVV Rühling | Warmwasserspeicher 18.000 m³- 2-Zonen-Speicher Vimmerby energy miljö ab Folie 5 Der neue Speicher in Bautzen Hauptmaße Höhe Mantel: Durchmesser: Volumen Mantelraum: 34 m 12 m ca. 3.800 m³ Quelle: CAM Chemieanlagenbau GmbH; Berlin Bautzen, 07. April 2016 Folie 6 Aufbau des Speichers in Bautzen Dampfpolster Obere Düse - schwimmend 5 m Beispiel Beladung Vorlauf Rücklauf Untere Düse - starr Quelle: CAM Chemieanlagenbau GmbH; Berlin Bautzen, 07. April 2016 Folie 7 Temperaturverteilung Warmwasserspeicher Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Einflussfaktoren auf die Mischzone Wärmeleitung im Medium Konvektive Mischung Inversionen Verluste nach außen Forschungsziele Erfassung des instationären Temperaturfelds in einem Ausschnitt des Speichers Modellierung der Einflussfaktoren auf die Mischzonenentwicklung für die Simulation Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 8 DTS (Distributed Temperature Sensing) Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Raman-Effekt: Frequenzverschiebung bei Rückstreuung eines Laserpulses in einer Glasfaser Intensitätsverhältnis von StokesBand IS und Antistokes-Band IA temperaturabhängig Laser-Impuls Glasfaserkabel Rückstreusignal eines Sampling-Intervalls Detektor Intensität Faseroptische Temperaturmessung (engl. DTS) T IA IS Wellenlänge OTDR zur Ortszuordnung Auflösung Temperatur: ±0,24 K (500 m Kabel; 10s Messzeit; 0,126 m Sampling) Ort: 0,3 m (Breite, auf die ein Temperatursprung abgebildet wird). Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 9 Aufgaben 6 m³- Versuchsspeicher Zentrum für Energietechnik ZET der TU Dresden Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Ortsaufgelöste Speichermessung im ZET Eignungsnachweis Temperaturmesskabel Erprobung Einbau und Handhabung Temperaturmesskabel Erfahrungsgewinn mit Messsystem Messungen zur Validierung Strömungssimulation Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 10 Messaufbau Versuchsspeicher Zentrum für Energietechnik (ZET) Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Messaufbau im Speicher mittels Glasfaser in Edelstahlkabel 0,85 km Sensorkabel; 1.100 Messpunkte Auflösung im Raster 10x10x10cm Rühling | Warmwasserspeicher Bautzen, 07. April 2016 Folie 11 Visualisierung Messwerte Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung 3D-Modell für die Messdatenvisualisierung mit ParaView Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 12 Ergebnis Extremversuch im ZET Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Ausströmvorgänge sehr gut detektierbar Bsp.: Auflösung von Asymmetrien bei extrem hohen Volumenströmen Position Schnittebene E1, E2 180s, Vertikalschnitt E1 Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher 180s, Vertikalschnitt E2 Folie 13 Der untersuchte Wärmespeicher - Messaufbau Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Sicherheitsklappen (Foto: GKM AG) 43.000 m³ - GKM Mannheim / MVV links: nach der Isolierung; rechts: vor der Isolierung Video von der Spiralmethode unter: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Wq77KaePWbM Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 14 Impressionen Einbau Glasfaserkabel Wärmespeicher GKM Mannheim 12.-14.08.2013 Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Montageteam Die Entscheidung zum Einbau am 06.08.2013 Erste Daten auf Messgerätemonitor Bautzen, 07. April 2016 Hilfskonstruktion zum Ablassen des Kabels Rühling | Warmwasserspeicher Glasfaserkabel auf Trommel Folie 15 1D-Messaufbau Wärmespeicher GKM Mannheim Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Draufsicht Bautzen, 07. April 2016 Seitenansicht Rühling | Warmwasserspeicher Folie 16 Vergleich DTS-Messung mit Standard-PT100 Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Beispiel: 25. Mai 2014 15:00 Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 17 Mischzonenbreite: 10%-90%-Methode Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Obere ReferenzTemperatur DTS-Messung 30 25 20 15 10 5 Untere ReferenzTemperatur Höhe über Speicherboden in m 35 0% - 100% Temperaturdifferenz 10% - 90% Temperaturdifferenz Höhe der Mischzone 0 60 Bautzen, 07. April 2016 65 70 75 80 Temperatur in °C 85 Rühling | Warmwasserspeicher Beispiel: 25. Mai 2014 15:00 90 Folie 18 Höhe über Speicherboden [m] 30 60 65 70 75 80 85 90 °C 25 20 15 10 5 0 24.05.14 24.05.14 24.05.14 24.05.14 25.05.14 25.05.14 25.05.14 25.05.14 03:00 09:00 15:00 21:00 03:00 09:00 15:00 21:00 2 Mischzonengröße [m] 1,8 1,6 1,4 1,2 2000 1000 24.05.14 24.05.14 24.05.14 24.05.14 25.05.14 25.05.14 25.05.14 25.05.14 03:00 09:00 15:00 21:00 03:00 09:00 15:00 21:00 Volumenstrom Eintrittstemperatur 0 Bautzen, 07. April 2016 67,5 65 -1000 -2000 70 62,5 24.05.14 24.05.14 24.05.14 24.05.14 25.05.14 25.05.14 25.05.14 25.05.14 03:00 09:00 15:00 21:00 03:00 09:00 15:00 21:00 Temperatur [°C] Volumenstrom [m3/h] Beispiel für Auswertung DTS-Messung - Grafik - 35 60 Folie 19 Beispiel für Auswertung DTS-Messung - Video - Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Video ab Juni 2016 verfügbar unter https://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_maschinenwesen/iet/ew/forschung_und_projekte/projekte/spice Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 20 KWK-Optimierung Stadtwerk in Mitteldeutschland Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Bilanzgrenze bestehende Anlagen Bilanzgrenze Umweltenergie Bilanzgrenze bestehende Anlagen ϑ VL,NETZ ϑVL,MISCH P8 P2 Tagesspeicher ϑVL,TSP Netz ϑ VL,GUD Wärmeübertrager ϑ VL,WÜ,UKL P5 Netz GUD 1 Q BS ϑ RL,GUD P9 GUD 2 ϑRL,WÜ,UKL ϑRL,WÜ,FWN ϑ RL,TSP P3 ϑ VL,WÜ,FWN ϑVL,WSP P6 QBS Wochenspeicher ϑ RL,MISCH ϑ RL,WSP P1 P7 ϑ VL,ST ϑ RL,ST Pumpengruppen P1 Umwälzpumpen FWN P2 Entladepumpen Tagesspeicher P3 Ladepumpen Tagesspeicher P4 Pumpe Wärmequelle WP P5 Entladepumpen Wochenspeicher P6 Ladepumpen Wochenspeicher P7 Ladepumpen Wochenspeicher P8 Entladepumpen Umweltkreislauf P9 Ladepumpen Umweltkreislauf ϑRL,WP,UKL ϑRL,WP,FWN P4 Netz Solarthermie Wärme- ϑVL,WP,UKL pumpe ϑVL,WP,FWN ϑRL,NETZ Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 21 Optimierungsmodell Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung An- u. Abfahrvorgänge Betriebsverh. WP/ST Modellierung Speicher Gas- u. Stromverträge, EEX Betriebsverhalten GuD 1 u. 2 Durchschnittswoche 2010 140 120 Leistung (in MW) | Preis (€/MWh) 50 Auslegungsbedingungen ϑVL,GUD =91 °C ϑRL,GUD =65 °C 45 40 elektrische Leistung (in MW) V VI 35 FWOptH:ϑ_a = 0°C 30 IV FWOptH:ϑ_a = 10°C III 100 80 60 40 20 FWOptH:ϑ_a = 20°C FWOptH:ϑ_a = 30°C 25 II 0 EBSILON:ϑ_a = 0°C 0 96 192 EBSILON:ϑ_a = 10°C 20 I EBSILON:ϑ_a = 30°C 15 15 20 25 30 35 40 45 50 288 384 480 576 672 Zeit (in 1/4h) EBSILON:ϑ_a = 20°C 55 thermische Leistung (in MW) FWOptH Thermische Leistung Elektrische Leistung Strompreis Gaspreis Optimierung Gemischt-ganzzahliges Optimierungsproblem Modellierungssprache: GAMS 23.7 Solver: CPLEX 12.4 Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Ergebnis: optimierter Einsatzplan Folie 22 Zielfunktion, Randbedingungen Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung MAXIMIERUNG Gesamtbetriebserlöse Eges Gesamtbetriebserlös Eges = + Erlöse Stromhandel Spotmarkt EEX – Kosten Gashandel Spotmarkt EEX – Kosten Anfahren – Kosten CO2-Zertifikate + Erlöse vermiedene Netznutzung Absicherungsmengen Gas und Strom als Randparameter fest vorgegeben (die entsprechenden Preise werden nicht betrachtet) Erlöse Strom- und Wärmeverkauf in Gesamtbilanzierung nicht berücksichtigt Ergebnisse Optimierung Durchschnittswoche Mai – Sept. 2010! Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 23 Ergebnis Ist-Zustand mit Tagesspeicher Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Gesamterlös Eges = 40 T€/Woche Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 24 Ergebnis Erweiterung um Großwärmespeicher etc. Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Gesamterlös Eges = 56 T€/Woche 16 T€/Woche Mehrerlös Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 25 Speicherförderung im Rahmen KWKG Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Grundsatz Ab 1 m³ Wasseräquivalent Gesamtanlage - Wärme zu mindestens 60 % in KWK bereitgestellt Forderung Wärmeverlust /~eintrag über Oberfläche < 15 W/m² Förderung 250 EUR/m³ Wasseräquivalent Ab 50 m³ höchstens 30 % der Investkosten Deckelung der max. Förderung Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 26 Fakultät Maschinenwesen Institut für Energietechnik Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung Prof. Dr.-Ing. Clemens Felsmann T.: +49 (0)351 463-32145; [email protected] Bautzen, 07. April 2016 Rühling | Warmwasserspeicher Folie 27