Biotest Aktiengesellschaft, Dreieich
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Biotest Aktiengesellschaft, Dreieich
Biotest Aktiengesellschaft, Dreieich Konzernquartalsbericht 3/2000 der Biotest Aktiengesellschaft, Dreieich zum 30.09.2000 Umsatz der Monate Januar bis September 2000 Steigerung um 16% auf 356 Mio. DM Der Gesamtumsatz der Gruppe erreichte in den ersten 9 Monaten einen Betrag von 356 Mio. DM nach rund 306 Mio. DM im Vorjahr. In den einzelnen Geschäftsbereichen entwickelten sich die Umsätze wie folgt: Geschäftsbereich 01-09/1999 Mio. DM 01-09/2000 Mio. DM Veränderung in % 201,3 244,6 + 21,5 Diagnostik 90,6 93,8 + 3,5 Medizintechnik 13,9 17,6 + 26,6 305,8 356,0 + 16,4 Pharma Gesamt Alle Bereiche zeigten - trotz teilweise schwieriger Marktlage – Zuwächse. Der Schwerpunkt des Umsatzwachstums lag weiterhin im Geschäftsbereich Pharma. Die Entwicklung der Umsätze im Inland konnte stabilisiert werden. Im Ausland wurde ein Umsatzzuwachs von gut 54 Mio. DM erzielt. Hierzu haben deutliche Umsätze aus bestehenden Tenderaufträgen und die Erhöhung der Kapazitäten beigetragen. Förderlich war auch eine vorteilhafte Kursentwicklung des US$. Ebenfalls positiv wirkte sich die Markteinführung unseres neuen Hepatitis-Hyperimmunglobulins Hepatect CP in ausgewählten Märkten aus. Daneben hat sich auch das Gerinnungspräparat Haemoctin sehr positiv entwickelt. Im Ausland wurden im dritten Quartal auch erste Umsätze mit dem diagnostischen Blutgruppen-Vollautomat Tango erzielt. Tango verkörpert eine echte Innovation bei der vollautomatischen Blutgruppendiagnostik und bedeutet für Biotest den wichtigen Schritt ins Systemgeschäft. Konzernergebnis Jahresüberschuss der ersten neun Monate: 10,9 Mio. DM Weiterhin erfreulich hat sich auch das Konzernergebnis nach Steuern entwickelt. Es beträgt 10,9 Mio. DM für die ersten neun Monate des Jahres 2000 nach 1,4 Mio. DM im Vorjahreszeitraum. Das DVFA-Ergebnis per 30.9.2000 liegt bei 0,91 DM pro Aktie nach 0,30 DM im Vergleich zur Vorjahresperiode. Neben der sehr positiven Umsatzentwicklung haben auch Verbesserungen in der Kostenstruktur sowohl beim Materialeinsatz als auch bei den Personalkosten zu diesem guten Ergebnis beigetragen. Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung wurde nicht nur von einer Mengensteigerung getragen, sondern auch von einem Umsatzzuwachs bei Produkten mit höherer Wertschöpfung. Hinzu kamen positive Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus dem hohen Dollar-Kurs. Es darf hierbei allerdings nicht übersehen werden, daß der Dollar-Kurs andererseits eine Verteuerung des Rohstoffes Plasma bedeutet, der zum Teil in den USA eingekauft wurde. Auch ohne Währungseffekte ist der Preis für Plasma deutlich angestiegen. Aufgrund der langen Quarantänezeiten als Vorlauf für diesen Rohstoff schlagen sich die Verteuerungen erst mit Verzögerung im Ergebnis nieder. Wir erwarten hieraus höhere Rohstoffkosten im vierten Quartal des Jahres und in 2001. Die Anteile an der Tochtergesellschaft Astrapin wurden zum 30.9.00 veräussert. Die Belastungen aus der Beendigung dieser Aktivitäten sind im Konzernergebnis enthalten. Konzernbilanz Die Konzernbilanz ist im Bereich des Umlaufvermögens weiter gewachsen, in erster Linie als Folge des im Export erzielten hohen Umsatzzuwachses und einer höheren Bevorratung des sich weltweit verknappenden Rohstoffs Plasma. Im Bereich des Anlagevermögens der Biotest AG und der Biotest Pharma GmbH entsprachen die Bilanzzugänge im wesentlichen den Abschreibungen. Die Baumaßnahmen für neue Produktionsstätten bei zwei inländischen Konzerngesellschaften ließen die Sachanlagen leicht anwachsen. Das Eigenkapital beträgt aktuell 239 Mio. DM. Die Dividende für das Jahr 1999 ist im Juli 2000 abgeflossen. Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf knapp 43 % der Bilanzsumme. Die Bankverbindlichkeiten erhöhten sich bedingt durch die Geschäftsausweitung und den Anstieg des Umlaufvermögens. Investitionen und Abschreibungen Die Investitionen im Anlagevermögen betragen bis zum 30.9.2000 22,0 Mio. DM. Die Finanzierung erfolgte in Höhe von 15,1 Mio. DM aus Abschreibungen und zum Rest aus langfristigen Baukrediten. Bei Biotest AG wurden zwei Maschinen zur Erhöhung der Kapazitäten für spezielle mikrobiologische Testprodukte im Bereich der Reinraum- und Hygienekontrolle in Betrieb genommen. Damit stärkt Biotest seine Position als Spezialist für das Hygienemonitoring und die In-Prozess-Kontrolle hochwertiger, sensitiver Produktionsprozesse. Die im Leasing finanzierten Großinvestitionen der Biotest Pharma GmbH gehen planmäßig weiter. Inzwischen wurden hierfür 18,8 Mio. DM aufgewendet, davon rund 9,2 Mio. DM im laufenden Jahr. Die Baumaßnahmen bei den Konzerngesellschaften Heipha Dr. Müller GmbH, Heidelberg, und Envitec-Wismar GmbH, Wismar, werden planmäßig fortgeführt. Der Produktionsbeginn an den neuen Standorten ist für das Frühjahr 2001 vorgesehen. Bei der Biotest Medizintechnik GmbH, Alzenau, wurde die Entwicklung der Blut- und Zellseparationsmaschine Medcell nahezu beendet. Der Aufbau der für die Produktion erforderlichen technischen Kapazitäten für die Fertigung dieser Maschine und der als Verbrauchsmaterial einzusetzenden Trenn- und Auffangbehältnisse ist im Gange. Forschung Für Forschung und Entwicklung wurden in den ersten neun Monaten 24,2 Mio. DM aufgewendet. Im Geschäftsbereich Diagnostik wurde im dritten Quartal ein neuer patentgeschützter Immuntest zur CMV Herpesdiagnostik eingeführt, der speziell in der SchwangerenVorsorge zum Einsatz kommt. Der Vollautomat Tango zur Blutgruppendiagnostik befindet sich bei Referenzkunden im Inland und in wichtigen europäischen Märkten in der Pilotphase und geht im letzten Quartal 2000 in den Verkauf. Im Geschäftsbereich Pharma sind klinische Studien für einige neue Präparate angelaufen. Die Plasmapheresemaschine Medcell der Biotest Medizintechnik GmbH steht ebenfalls kurz vor der Erprobungsphase. Dieses technisch innovative Gerät eröffnet große Synergien innerhalb unseres Kerngeschäftes. Personal Die Anzahl der Mitarbeiter hat in einer Reihe von Konzerngesellschaften im dritten Quartal zugenommen, vorwiegend im Zuge des Ausbaues der Produktions- und Servicekapazitäten, so bei Biotest AG, Biotest Pharma, Biotest Medizintechnik und Envitec. Die Mitarbeiter der zum 30.09.2000 veräußerten Astrapin sind mit 44 Personen noch in den Zahlen per 30.9. enthalten. Personalentwicklung im Konzern 31.12.1999 30.9.2000 Veränderung in % Vertrieb 362 367 1,4 Verwaltung 131 135 3,1 Produktion 508 517 1,8 Forschung, klin.Forschung, Entwicklung 144 149 3,5 1.145 1.168 2,0 Mitarbeiter Darüber hinaus bildet Biotest zur Zeit 25 Mitarbeiter aus. Ausblick Die Umsatzentwicklung für das Gesamtjahr wird weiterhin positiv eingeschätzt, allerdings mit niedrigerer Zuwachsrate im vierten Quartal. Insgesamt wird die Zuwachsrate für das Gesamtjahr zweistellig sein. Der Konzernjahresüberschuß wird voraussichtlich im vierten Quartal weiter wachsen und damit für das Gesamtjahr 2000 das bisher angekündigte Ziel von rund 10 Mio. DM übertreffen. Biotest AG, Dreieich Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01. – 30.09.2000 in TDM 01.01.-30.09.1999 % 01.01.-30.09.2000 % Umsatzerlöse 305.837 101,9 355.952 98,4 Bestandsveränderung - 6.197 -2,1 5.185 1,4 450 0,1 463 0,1 300.090 100,0 361.600 100,0 7.699 2,6 6.727 1,9 Andere aktivierte Eigenleistungen Gesamtleistung Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe - 108.976 Aufwendungen für bezogene Waren - 137.576 - 1.410 - 110.386 - 2.213 -36,8 - 139.789 -38,7 Personalaufwand: Löhne und Gehälter - 70.748 - 76.916 Soziale Abgaben - 16.565 - 17.250 Abschreibungen - 87.313 -29,1 - 94.166 -26,0 - 15.645 -5,2 - 15.059 -4,2 -27,4 - 93.120 -25,8 Sonstige betriebliche Aufwendungen - 82.173 Betriebsergebnis 12.272 4,1 26.193 7,2 Finanzielle Erträge 998 0,3 725 0,2 - 6.189 -2,1 - 7.254 -2,0 - 5.191 -1,7 - 6.529 -1,8 7.081 2,4 19.664 5,4 - 5.265 -1,8 - 8.323 -2,3 Sonstige Steuern - 487 -0,2 - 476 -0,1 Überschuss 1.329 0,4 10.865 3,0 Finanzielle Aufwendungen Finanzergebnis Erg. d. gewöhnl. Geschäftstätigk. Steuern vom Einkommen und Ertrag Biotest AG, Dreieich Konzernbilanz zum 30.09.2000 in Mio DM 31.12.1999 % 30.09.2000 % 12,6 2,5 11,6 2,1 155,0 31,1 158,2 28,4 2,8 0,6 2,6 0,5 Summe Anlagevermögen 170,4 34,2 172,4 31,0 - Vorräte 171,9 34,5 197,8 35,5 - Forderungen 94,1 18,9 136,6 24,5 - Sonst. Vermögensgegenstände 24,0 4,8 14,4 2,6 - Wertpapiere, Guthaben, RAP 37,7 7,6 35,8 6,4 Summe Umlaufvermögen 327,7 65,8 384,6 69,0 Summe Aktiva 498,1 100,0 557,0 100,0 230,8 46,3 239,0 42,9 72,2 14,5 93,6 16,8 124,7 25,0 152,2 27,3 Verbindlichkeiten L+L 32,3 6,5 33,4 6,0 Sonst. Verbindlichkeiten / RAP 38,1 7,6 38,8 7,0 498,1 100,0 557,0 100,0 Aktiva - Immaterielle Wirtschaftsgüter - Sachanlagen - Finanzanlagen Passiva Eigenkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten Kreditinstitute Summe Passiva Biotest AG, Dreieich Kapitalflussrechnung vom 01.01. – 30.09.2000 in Mio DM 01.01.-30.09.1999 01.01.-30.09.2000 Jahresüberschuss 1,3 10,9 Abschreibungen 15,6 15,1 2,0 1,7 18,9 27,7 7,8 19,6 Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus L+L sowie anderer Aktiva - 11,8 - 56,5 Veränderung der Verbindlichkeiten aus L+L sowie anderer Passiva einschl. SoPo - 7,3 1,8 7,6 - 7,4 0,1 0,1 - 17,6 - 22,0 - 17,5 - 21,9 2,4 27,5 2,4 27,5 Veränderung des Finanzmittelbestands - 7,5 - 1,8 Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 52,4 32,7 44,9 30,9 Zunahme Pensionsrückstellungen Cashflow Veränderung der übrigen Rückstellungen Mittelzufluss aus lfd. Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit Veränderung der Bankverbindlichkeiten und Darlehen Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit Finanzmittelbestand am Ende der Periode Der Konzernabschluss wurde nach HGB erstellt.