Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule
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Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule
Jahresschrift Inhalt Geleitwort Dozenten Klassenfotos Verabschiedungen Umzug Geschichte der Schule Exkursionen Auslandserfahrungen Praktika Kultur Projekte Dolmetsch-Projekte Soziale Projekte Zeugnis Unterhaltung Vorwort des Schulleiters Dozentenliste mit Foto BFS, EMA, ESA, FA Logan, Wéry, Munding, Wiesend, Spies Fotos & Presseberichte Schönbornstraße, Herzogenstraße, Paradeplatz Augsburg: Ausstellung Bayern-Italien Nürnberg: Als Simultandolmetscher bei den Nürnberger Prozessen Unibibliothek Würzburg Mineralogisches Institut Fraunhofer Institut für Silikatforschung, Würzburg Sparkasse Würzburg Börse Frankfurt Vortrag Derivate bei der WDS Manchester: University of Salford Birmingham: Aston University Irlandfahrt Kammerprüfungen Südtirolfahrt Aus den Praktikumsberichten der ESA Kinobesuche Una noche de futból Auf dem Afrikafestival Spanische Stadtführung Weltjugendtag Madrid Flamencofestival in Würzburg Französisch Kochen Spanisch Kochen American Breakfast Alumni-Treffen Schulfete auf dem Boot Schulentwicklungstag Karrieretag Veranstaltungen der Abendakademie Bei der Bundeswehr Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe Wunsiedel Besuch des Seniorenzentrums „St. Nikolaus“ Zeugnisverleihung Das Mittelalter in Metaphern Manuskriptkunst Verwandtenquiz Liedtext: I´m my own grandpa Wie heißt das auf „deutsch“? 2 4 7 24 30 40 44 46 48 49 50 52 54 55 56 58 59 61 62 64 68 72 73 74 75 76 79 80 83 84 86 91 93 100 102 105 108 110 112 122 128 130 131 132 1 Vorwort Geleitwort 2 Nach 40 Jahren am alten Standort in der Herzogenstraße 8 konnte die Würzburger Dolmetscherschule endlich neue, zusammenhängende Räume am Paradeplatz 4 beziehen. Es war für uns von Beginn an ausgemachte Sache, dass wir im Altstadtbereich von Würzburg bleiben wollten, um das studentische Flair der Cafés und Geschäfte und die perfekten Verkehrsanbindungen in Reichweite zu haben. Wir haben viel in die Modernisierung der WDS gesteckt, um unseren Schülern einen zukunftsorientierten, modernen Unterricht bieten zu können, der sie perfekt auf eine Vielzahl von spannenden Fremdsprachenberufen vorbereitet. Dazu zählt auch eine moderne Infrastruktur, die von einer vernetzten Datenbank über das MacBook-Projekt und ein Intranet bis hin zu Infoscreen und Facebook reicht. Im Mittelpunkt steht aber weiterhin ein anspruchsvoller Unterricht, und natürlich sind wir in diesem Zusammenhang stolz auf Spitzenleistungen unserer Schüler. Der Bayerische Staatspreis wurde mit der Traumnote 1,1 vergeben, und 19 (!) Blumensträuße warteten anlässlich der Zeugnisfeier auf unsere Schüler und Studierenden mit einem Notenschnitt besser als 1,9. Aber absolute Spitzennoten sind nicht alles – noch viel wichtiger sind die individuellen Fortschritte und der Mut und die Kraft, an den eigenen persönlichen oder fachlichen Grenzen zu arbeiten und diese zu überwinden. Das Jahrbuch zeigt erneut in beeindruckender Weise, dass die WDS eine lebendige Schule ist, die vom hohen Engagement der Lehrer für ihre Schüler und vom Engagement ihrer Schüler und Absolventen für die WDS lebt. Unser Unterricht beschränkt sich daher nicht nur auf das Klassenzimmer. Zahlreiche Exkursionen und kulturelle Veranstaltungen haben den Unterricht ergänzt und für unsere Schüler veranschaulicht. Besondere Höhepunkte waren zweifelsohne die realen Dolmetschprojekte unserer Studierenden und Lehrer. Ein zweitägiger CareerDay, der 2011 erstmals durchgeführt wurde, hat zudem durch die Berichte von Absolventen und Trainern aus dem Berufsleben deutlich machen sollen, wofür unsere Schüler eigentlich lernen. Alle diese Veranstaltungen sind nicht nur ein „Ausbruch“ aus der täglichen Routine – diese Momente bleiben für viele Jahre als Highlights in der Erinnerung unserer Schüler. Vorwort Einige Beispiele für das Engagement von Schülern? Sie haben im Team einen Verkaufsstand für die Dritte Welt geplant und organisiert, Klassenfeten gestaltet und ein soziales Spendenprojekt durchgeführt. Sie haben sich auf die Unwägbarkeiten eines Auslandsaufenthalts eingelassen (und sind an den Problemen vor Ort gewachsen), haben Klassensprecheraufgaben übernommen, sind als Assistenten oder im Rahmen einer Dolmetschvorführung am „Tag der offenen Tür“ für die WDS auch am Samstag aktiv gewesen, haben als DJs im Rahmen der WDS-Fete im BOOT „Platten“ aufgelegt oder als Schülerredner eine Ansprache bei der Zeugnisverleihung vor fast 200 Gästen gehalten. Wir haben Schüler, die Nachhilfe für Mitschüler anbieten und andere, die sich intensiv um ihre Mitschüler in seelischer Not kümmern. WDS-Schüler halfen bei der Organisation des Würzburger Flamenco-Festivals, das die WDS mit unterstützt, unterstützen Dolmetschprojekte mit der Bundeswehr und der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe. Warum ist dieses Engagement so wichtig? Es ist wichtig nicht nur, weil man mitgewirkt hat am Erfolg von etwas Größerem und darauf zu Recht stolz sein kann. Es ist wichtig auch, weil heute das persönliche Engagement zu den Soft Skills des beruflichen Erfolgs gehört. In einer Umfrage bei Unternehmen wurden nach Englisch und noch vor Französisch und Spanisch folgende Eigenschaften von Bewerbern als sehr wichtig erachtet: Teamfähigkeit, Anpassungsbereitschaft, Mobilität, Arbeit in multikulturellen Teams sowie Kenntnisse der Alltagskultur und der Geschäftspraktiken im Ausland. Die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit an der WDS ist also ein Pendant zur sprachlich-fachlichen Ausbildung, und wir wollen dieser „Kehrseite der Medaille“ auch in Zukunft einen wichtigen Platz sichern. Ein Jahrbuch ist die Bilanz eines Schuljahres. Es entsteht Schritt für Schritt und muss am Ende zusammengeführt und redigiert werden. Herzlicher Dank gebührt zuerst allen, die diese Veranstaltungen geplant und durchgeführt oder in Text und Bilder „gegossen“ haben. Einen besonders herzlichen Dank verdienen Herr Hauck für die sommerliche Endredaktion sowie Frau Weidner für die gelungene graphische Gestaltung des 136 Seiten umfassenden Jahrbuchs. Im Schuljahr 2011-2012 warten bereits neue Projekte auf die WDS. Freuen Sie sich mit uns darauf und seien Sie ganz herzlich gegrüßt Ihr Dr. Jürgen Gude 3 Dozenten Unsere Dozenten István Akacs Magister Artium (Germanistik/Romanistik ), Universität Würzburg Angelika Arnold Staatl. gepr. Lehrerin für Maschinenschreiben (Textverarbeitung) Susanne Barton Staatl. gepr. Übersetzerin für Französisch Sherrie Blackman Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, Master of Arts, University of Salford Master of Arts (Hons), University of Edinburgh, Diploma of Education, University of Aberdeen, staatl. gepr. Übersetzer für Englisch, BDÜ Sacramento Carreño Ruiz Licenciada en Filosofía y Letras, Universidad de Murcia Theresia Droll Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch Hugh Cairns Cristina Fernández González Magister Artium (Romanistik, Germanistik), Universität Würzburg Ángel González Curbelo Licenciado en Filosofía, Universidad de La Laguna in Teneriffa Peter Hauck Lehramt für Gymnasien (Englisch, Deutsch) Andrea Hartmann Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, Juristin Norin Henn Bachelor of Arts, University College Dublin Klaus Honzik Lehramt für Gymnasien (Englisch, Geografie) Dr. Jürgen Gude Lehramt für Gymnasien (Französisch, Geschichte), Schulleiter Christiane Hügelschäffer Lehramt für Gymnasien (Wirtschaft) Ingeborg Kellner Lehramt für Gymnasien (Deutsch, Sozialkunde) Dagmar Kienlein Diplom-Übersetzerin, Universität Mainz/Germersheim, Lehramt für Gymnasien (Englisch und Spanisch) Gabriele Klarholz Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch (WDS) Angela Kornder Diplom-Übersetzerin für Spanisch, Universität Heidelberg Dieter Kroneis Lehramt für Gymnasien (Wirtschaft) Werner Lawall Diplom-Chemiker Peter Logan Bachelor of Arts, Higher Diploma of Education, University of Dublin 4 Karola Merz Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch Sibylla Munding General Certificate of Education, University of London Doris Niggl Staatl. gepr. Lehrerin für Maschinenschreiben (Textverarbeitung) Marta Paredes García Licenciada en Filologia, Universidad de Salamanca, Magister Artium, Universität Würzburg, Staatl. gepr. Übersetzerin für Spanisch Béatrice Pilleul Magister Romanistik/Germanistik, Universität Würzburg Giorgia Rettaroli-Klopfer Dottore in Lingue e Letterature Straniere Moderne, Università di Bologna Simone Scharrer Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, Master of Arts, University of Aston Peter Scheer Staatl. gepr. Übersetzer für Englisch Valerie Schlage Bachelor of Arts, University of Exeter, Certificate of Education, staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch Jennifer Spiller Bachelor of Arts, Southwest Texas University Lucy Thomson Bachelor (Hons) University of Salford, MSc Heriot-Watt-University, Edinburg Katja Spies Staatl. gepr. Lehrerin für Textverarbeitung Christiane Stroh Diplom-Übersetzerin Universität Mainz / Germersheim (Französisch) Clémence Tirel Maîtrise Arts-Lettres-Langues-Communication, Université Rennes 2 Uwe G. Weber Diplom-Informatiker (Univ.), Universität Würzburg Béatrice Weinmann Licenciée ès Lettres, Université de Paris X Jacqueline Wéry Diplômée de L'Ecole Normale d'Etat d'Ardenne Priska Wiesend Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, BDÜ Magister phil., Diplom-Dolmetscherin, Universität Graz (Englisch, Italienisch) Sieglinde Winter-Denk 5 Dozenten Unsere Dozenten 6 Berufsfachschule Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 a Amiri Rita, Blemel Lena, Bötsch Katharina, Drenjancevic Julietta, Frick Melanie, Geiger Nadja, Geyer Juliane, Goller Laura, Henke Teresa, Hofmann Verena, Horn Alina, Hußlein Anna-Judith, Imhof Anna-Lena, Meier Marco, Pauls Natascha, Pflaum Tamara, Remler Lorain, Roth Madeleine, Sadaoutchi Farida, Schäd Natalia, Siedentop Laura, Siedentop Maren, Stelmach Grzegorz, Stoy Johanna, Tumanjanz Lewon, Wiesen Beate, Wohlleben Tatjana 7 Berufsfachschule Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 b 8 Altuntasgil Eda, Brust Nina, Chan-A-Sue Julia, da Silva Trager Mary Ann, Dehmel Nathalie, Fabricius Lena, Gehrig Lena, Gehring Liliane, Gilberg Joshua, Gregg Natalie, Hoffmann Chrysanthi, Jähring Daniela, Kriebs Nikolai, Leckert Stefanie, Liebler Anna-Maria, Lukowsky Sandra, Neder Celina-Marie, Rimbach Eva, Rott Vera, Ruppert Vivian, Russell Susanne, Sander-Beuermann Jasmin, Seißinger Sabine, Spranger Franziska, Sürücü Nilay, Urraca Villar Charismer, Winter Teresa, Wirth Yvonne Berufsfachschule Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 Sp Barykina Anastasia, Bieberstein Sophia, Braun Colette, Dietz Yvonne, Emmert Ramona, Erdin Iris, Geißler Katharina, Göller Stefanie, Happel Annika, Palanli Özlem, Schatz Valerie, Thurn Carina, Tses Evangelos 9 Berufsfachschule Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 a 10 Botkowska Anne-Kathrin, Di Dio Sandra, Fehr Jessica, Gabler Miriam, Gravera Marco, Göbel Tilman, Heilmann Alexa, Herzog Debora, Hettiger Johanna, Höfling Jessica, Keicher Nadine, Martina Marina, Most Margarete, Mühlich Melanie, Obexer Florian, Oerter Adina, Rider Rimma, Schiebelbein Diana, Schmid Nadine, Schurz Florian, Sperl Julia, Strecker Lucie, Weiß Johanna, Zahn Sabine Berufsfachschule Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 b Baumann Tina, Brandt Viktor, Braun Joel, Chrapek Faustina, Dornauer Mareike, Dornauer Sandra, Dürr Catherine, Eiber Narina, Ersay Natalie, Haynie Rita, Heidemann Tanja, Jansen Tim, Kessler Maria, Konrad Johannes, Kratz Maria, Kuschnir Evelina, Messina Sandra, Reitz Yvonne, Saldanha A. Antonio Linda-Penelope, Sandtner Maxemilian, Saveyko Katerina, Scherf Nadine, Schwarzmann Niklas, Wahl, geb. Dürr Saskia, Wieczorek Sabrina 11 Berufsfachschule Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 F 12 Friedel Eva-Maria, Guckenberger Sophia, Messerer Theresa, Saalfrank Sabine, Weger Alina, Wendenkampf Louisa, Wengerter Jennifer Berufsfachschule Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 Sp Bardorf Sabrina, Barthel Tesda, Bartzschke Nicole, Billet Thomas, Bonengel Ann-Kathrin, Brockmann Ana, Diener Sarah, Dunkel Rebecca, Emmerich Nadine, Gieser Roman, Hernandez Lopez, geb. Ulbricht Lisa-Maria, Hoffmann Carin, Jörg Anna-Maria, Kapps Katharina, Lorenz Anna Alicia, Ludwig Patrick, Madalinska-Artur Agnieszka, Nero Anna, Pohl Sandra, Poposki Nadja, Rottmann Rebecca, Schaub Katharina, Schwab Annika, Seidner Carolin, Sotelo Andrea, Sulzbacher Melanie, Torres Alexandre 13 EMA Euro-Management-Assistenten EMA 1 14 Dziura Michael, Grasser Dominik, Karlovic Ermina, Kohler Bettina, Mahler Yves-André, Mantel Tobias, Neubert Katharina, Quintana Ramon-Luis, Schäffner Natalia, Zeis Matthias EMA EMA Euro-Management-Assistenten EMA 2 Emmert Christian, Geiger Thomas, Heck Isabel, Isbeceren Hatun, Kern Christina, Knüttel Katharina, Laug Sebastian, Rüth Julian, Schuld Stefanie 15 ESA Europasektretärinnen ESA 2 16 BrügnerSophie-Charlotte, Frank Corinna, Gaach Julia, Hübner Christina, Klotz Verena, Lauerbach Sabrina, Müffler Jennifer, Schleicher Katharina ESA Europasektretärinnen ESA 4 Borst Ylenia, Eimannsberger Stephanie, Engel Sabine, Leikauf Dominique, Ludwig Mona, Martiné Nina, Nikolai Katharina, Seit Viktoria, Unbehauen Carola 17 Fachakademie Übersetzer/Dolmetscher FA 1 a 18 Bach Samantha, Buhmann Sabine, Czajka Eva, Dostal Lena, Drapal Carmen, Eckoff Melanie, Eilers Björn, Endres Anna, Hambsch Victoria, HartmannAlexandra, Hock Jennifer, Höhn Viktoria, Holaschke Svenja, Kordesch Moritz, KrätzerNadine, Leonhäuser Mirjam, Liebst Stephan, Limbach Dominik, Osterhus Insa, Petrou Alexandra, Schmitt Isabell, Sheehan Kevin, Spies Nicole, Statofci Oxana, Tangel Kristina Fachakademie Übersetzer/Dolmetscher FA 1 b Chanady Nicole, Czochanski Aleksander, Gegner Christian, Geßner Marius, Gloria Antonio, Grötschel Katharina, Guggenberger Daniela, Heppenheimer Franziska, Jäschke Jessica, Kerlach Pauline, Knechtel Charlotte, Knor Swetlana, Kordowich Sina, Kreser Johanna, Lang Tabea, Nienhaus Leonard, Popp Gabriel, Reuß Benjamin, Seitz Laura, Seubert Sascha, Silberhorn Kathrin, Steinhoff Fabian, Wölfling Nico 19 Fachakademie Übersetzer/Dolmetscher FA 2 a 20 Acar Murat, ColeSonja, Ermolaev Kirill, Estrela-Lopis Oleksandra, Gaede Bettina, Gehringer Tanja, Hartmann Katharina, Holz Olga, Horn Patrick, Koch Juliane, Kohl Anna, Kummer Ulrike, Kuse Nicole, Maier Anna, Mangold Anna, Mays Evelyn, Peschke Janina, Peschke Julia, Pfenning Sabine, Rester Ina, Schaffner Nadja, Schröder Arne, Trent Alissa, Will Regina, Wolff Jessica Fachakademie Übersetzer/Dolmetscher FA 2 b Andersen de Medrano Marie-Louise, Behl Monika, Christ Nicole, Didszus Kai, Dittrich Jan, Grimm Anita, Grün Rebekka, Hefter Maximilian, Kurzela Dawid, Müller Melanie, Ouma Vanessa, Pereira Simoes Diana, Schlender Katharina, Steiner Christina, Thompson Matthias, Vougioukli Maria, Wenzel Marion, Wiegel Tatjana, Yamaner Alp, Ziegler Sabrina, Zimmer Nicola 21 Fachakademie Übersetzer/Dolmetscher FA 3 a 22 Dorn Monika, Gebhardt Juliana, Georgieva Nataliya, Gieseking Janina, Grünhagen Saskia, Ihl Martin, Imgrund David, Jörg Carmen, Kaniwez Roman, Klingner Lisa, Leipold Stefanie, Lintz Marieke, Oschmann Hanna, Peterreins Marion, Pfister Alexandra, Poth Juliana, Schenkel Annika, Schlichting Ansgar, Schreck Katharina, Töpfer Judith, Waldmüller Michael, Wolf Tatjana, Yusufi Miriam Fachakademie Übersetzer/Dolmetscher FA 3 b Amrhein Angelika, BauerMarc, Baumgart Sarah, BeschererYasmin, Camejo Delgado Xenia, Deppisch-Walsh Jürgen, Dietze Bettina, Englert Dagmar, Firsching Daniel, Groll, geb. Walther Hanna, Habenstein Jessica, Hafemann Vanessa, Heimerl Eva, Klingler Jochen, Kunkel Tim, Ludwig Astrid, Müller Andreas, Neuman Claudia, Reis Dennis, Scheuermann Anja, Steigerwald Serah, Vogel Esther, Waltersdorff Jenny 23 Verabschiedungen Charles Peter Logan 24 Er ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Damit sei nicht subtil auf seinen Bart angespielt, sondern auf den Blick: er kann bohrend sein, fragend, oft begeistert und begeisternd. Ihn zeichnet ein unverhohlen intellektuelles Interesse aus, dem die uns allen bekannten Medien nicht mehr genügen: Das London Review of Books hat er binnen Tagen durch, den Economist liest er, weil man wissen muss, was die andere Seite schreibt, und dann treibt es ihn zur Website von Prospect, und so wie ich ihn kenne, auch noch zur Irish Times. Überhaupt Irland: Es hätte mich zum Beispiel nicht gewundert, wenn er Leute wie den Literaturnobelpreisträger Seamus Heaney vom Studium her kennen würde, aber der hat in Belfast studiert, wie mir Wikipedia verrät. Peter hätte es so gewusst; er weiß eine unglaubliche Menge. So dürfte er weit und breit der Einzige sein, den man fragen kann, wer Ende der 50er Jahre in Idaho Senator war, * und der sowas dann auch noch weiß. Manchmal nennen ihn die Leute „wandelndes Lexikon“, und das mag er gar nicht. Klischees hasst er. Er geht nicht mit dem hausieren, was er weiß und hört anderen zu, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Es sei denn, eine Sache ist ihm wichtig, dann wird er gelegentlich dramatisch und begeisternd. Das sind Momente, wo man ihn sich auf der Bühne vorstellen kann. Doch eigentlich sind wir froh, ihn all die Jahre gehabt zu haben, als engagierten Kollegen, der stets bereit ist, sich an Neues zu wagen und Althergebrachtes in Frage zu stellen, wenn er davon überzeugt ist, dass es anders besser geht. Er ist ein Mensch, der immer wieder auch noch anders ist, als man meint: belesen, aber auch begeisterter Gärtner, Fahrradfahrer auch bei schlechtem Wetter, Fernsehverweigerer und Cineast (bei Licht betrachtet ohnedies kein Widerspruch!). Das Laute mag er nicht, außer Richard Wagner, und singen kann er auch noch, aber er tut es sehr selten öffentlich. Er ist geradezu kompromisslos, wenn es um Qualität geht, jeglichem Blendwerk ist er abhold, und mit Albernheiten als Selbstzweck kann er nichts anfangen. Darum hat er ja auch keinen Fernseher. Peter Hauck * der Mann hieß übrigens Henry C. Dworshak Interview avec Mme Wéry Vous êtes maintenant depuis très longtemps en Allemagne. Pourquoi êtes-vous venue à Würzburg ? Par amour, pour une période de deux ans. Quand et pourquoi avez-vous commencé à travailler à la Würzburger Dolmetscherschule ? Début septembre 1971 : voyage de noces à la WDS après notre mariage fin août. Qu’est-ce qui selon vous fait un bon/une bonne prof ? Enseigner un maximum d’une façon intéressante et ludique ; être à l’écoute des élèves ; profs et élèves doivent former une équipe ; amour de l’enseignement et communiquer cet enthousiasme aux élèves ; exercer ce métier avec passion, joie et bonne humeur ! Votre travail a-t-il beaucoup changé pendant le temps que vous êtes ici ? Mon enthousiasme n’a pas changé, mais certain élèves sont « légèrement » paresseux. Il faut parfois se battre pour les motiver mais il faut avoir le don de s’adapter. C’est notre rôle. Qu’est-ce qui vous manquera le plus ? Vous tous, vous toutes ! Cette ambiance conviviale ! Vous êtes ma famille de cœur. Quels sont vos projets d’avenir, voulez-vous rester à Würzburg, retourner en Belgique… ou émigrer à Majorque ? Pour réaliser mes projets j’espère devenir centenaire mais en pleine forme sans stress : profiter de ma famille, de mes amis, de mon chien ; voyager avec mes enfants, mes petits-enfants, mes ami(e)s et bien sûr mon « ex-fiancé » ; faire la fête, beaucoup de natation, un cours de Salsa ; rester en Allemagne (mon fils Patrick et sa famille y vivent) ; aller souvent en Belgique pour ma fille Nathalie et sa famille ainsi que ma maman ; m’acheter un « camping-car » serait la solution… ; bien sûr retourner à Majorque tous les ans. J’ai pris un abonnement à vie !!! Quelle est votre devise, la phrase qui dirige votre vie ? Profiter de la vie un maximum, ne garder que le positif de toutes les situations. Si tu veux être heureux, rends les autres heureux ! Devise de la Belgique : L’union fait la force. Je suis pour l’harmonie, l’esprit d’équipe. Avez-vous un grand rêve pour le temps après l’école ? Ce rêve, mes enfants me l’ont déjà offert ! Louer une villa à Majorque, les pieds dans l’eau avec toute la famille en harmonie totale et sans stress. Quelle question auriez-vous aimé qu’on vous pose – et quelle en est la réponse ? Avez-vous des projets avec votre famille de la WDS ? Partir tous ensemble à Paris (ceux qui le souhaitent) et participer à mon cours de Salsa. Madame Wéry, nous vous remercions beaucoup pour cet entretien et vous souhaitons bonne chance pour l’avenir ! 25 Verabschiedungen Sibylla Munding Liebe Sibylla, mit Witz und Humor hast Du nicht nur uns Kollegen, sondern auch zahllosen Schülern im Laufe der sage und schreibe 37 Jahre Deiner Tätigkeit an der WDS das Leben bereichert. Für ihre Probleme, nicht nur schulischer sondern persönlicher Natur, hattest Du immer ein offenes Ohr und viel Verständnis. Diese menschliche Wärme, Deine Gelassenheit und fachliche Kompetenz haben insgesamt Dein Wirken geprägt. Für uns Kolleginnen und Kollegen warst Du immer eine angenehme und wertvolle Weggefährtin, die manches durchgesetzt hat (wenn die Älteren von uns an das Rauchverbot in der Schule und ein größeres Lehrerzimmer in der alten WDS denken !!!) und nicht immer bereit war, sich auf Kompromisse einzulassen. Im Lehrerzimmer hast Du immer für gute Laune gesorgt, uns gute Ratschläge erteilt und für uns viele kulturellen Veranstaltungen angeregt und organisiert. 26 Vielen, vielen Dank für die langjährige, konstruktive und angenehme Zusammenarbeit. Dein trockener Humor und Deine lustigen Kommentare, die viele von uns aufmunterten und “in Schwung brachten” werden uns ab jetzt fehlen. Wie wir Dich kennen, werden in Deinem neuen Lebensabschnitt erneut andere davon profitieren. Wir sind uns sicher, dass Du uns mit einem weinenden Auge verlässt; mit dem lachenden kannst Du jetzt umso mehr Deinen Leidenschaften außerhalb der Schule frönen. Nun hast Du mehr Zeit fürs Kino, für Konzerte, Theaterbesuche und Folk Sessions, und wir wünschen Dir noch viele gesunde, abwechslungsreiche und schöne Jahre im Kreise Deiner Familie und Freunde. Valerie Schlage Priska Wiesend Als staatlich geprüfte Übersetzerin und Dolmetscherin kam sie im Jahr 1979 nach Würzburg. Mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung war Frau Wiesend von Anfang an in der Fachakademie der Würzburger Dolmetscherschule für die Fächer Fachübersetzung aus dem Englischen und Fachkunde zweisprachig im dritten Ausbildungsjahr zuständig. Zusammen mit Herrn Cairns unterrichtete sie auch über mehrere Jahre das Wahlfach Technik. der Theologie, oder die verschiedenen Inszenierungen der letzten Bayreuther Festspiele. Im Ruhestand wird Frau Wiesend sicherlich weiterhin vielseitig interessiert bleiben. Sie wird hoffentlich weiterhin auf interessante Reisen gehen. KollegInnen sowie Studierende bedanken sich für das Engagement und den Einsatz, den Frau Wiesend in den vielen Jahren ihres Wirkens an der Würzburger Dolmetscherschule gezeigt hat. Frau Wiesend wurde in mehrere Fachausschüsse berufen, wo sie mit größter Kompetenz und hohem Engagement wesentliche Entscheidungen mitgestalten konnte. In der Staatsprüfung für Übersetzer und Dolmetscher genoss Frau Wiesend ein sehr hohes Ansehen aufgrund ihrer Sachkenntnis und Fairness. Frau Wiesend war es immer wichtig, ein gutes Verhältnis zu ihren Studierenden zu haben. Darüber hinaus hat sie bis zuletzt Projekte und Exkursionen u.a. zum Patentamt in München und zum Fraunhofer-Institut in Würzburg durchgeführt und angeregt. Wer Frau Wiesend persönlich kennt, weiß ihr hohes Bildungsniveau zu schätzen. In den kurzen Pausen, die im Lehreralltag gelegentlich entstehen, konnte man immer anregend mit ihr plaudern - z.B. über die Gedichte von William Blake oder heikle Fragen 27 Verabschiedungen Katja Spies Das Glück dieser Erde... Groß muss er sein. Warme Augen sollte er haben, die Haarfarbe ist nicht so wichtig. Temperamentvoll, feurig und doch sensibel. Auf jeden Fall ein Südländer. Die Mischung macht's: Mut, Stärke, Charakter, Feuer. Sie selbst beschreibt ihn als "unkomplizierten Partner fürs Leben". Ein Partner, dem man vertrauen kann, mit dem man Spaß haben kann, auf den man sich verlassen kann. Für ihn verlässt sie uns nun auch. Natürlich sind wir traurig, eine Kollegin zu verlieren. Nach 7 Jahren als EDV-Dozentin an der Würzburger Dolmetscherschule hat sie sich entschieden, sich jetzt voll und ganz auf ihre große Leidenschaft 28 zu konzentrieren: Die Paso Finos. Die aus Kolumbien und Puerto Rico stammenden Pferde haben es ihr angetan, seit sie Mitte 20 war. Sie war schon immer ein Pferdenarr - mit 5 saß sie zum ersten Mal auf ihrem Pony. Den Traum von der eigenen Ranch hat sie sich dann vor etwa einem Jahr erfüllt - seitdem betreibt sie nun ihre "Rancho Paraiso", der sie fortan mehr Zeit widmen will. Für alle neuen Herausforderungen und alle Abenteuer, die sie mit ihren Paso Finos erleben wird, wünschen wir ihr alles Gute! Sherrie Blackman 33_WDS_90x60_4c:_ Tage der offenen Tür in der WDS 27.01.2011 10:33 Uhr Seite 1 Ausbildung in Fremdsprachenund Wirtschaftsberufen Ein- bis dreijährige Vollzeitausbildungen mit Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch zum/zur Samstag, 19. Nove mber 2011 Samstag, 4. Februa r 2012 Samstag, 21. April 2012 Samstag, 23. Juni 2012 Staatl. geprüfte/n Fremsprachenkorrespondent/in Staatl. geprüfte/n Euro-Korrespondent/in Staatl. geprüfte/n Übersetzer/in – Dolmetscher/in Europasekretär/in (ESA) möglichen ldungen er und MasterDie Ausbi orel ch Staatl. geprüfte/n Euro-Managemente Ba akademisch In- und Ausland. Assistent/in üsse im von 10:00 Uhr bis Würzburger Dolmetscherschule 15:00 Uhr abschl Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg · Telefon 0931 52143 [email protected] ·www.dolmetscher-schule.de Mitglied der Euro-Schulen-Organisation lfd. Nr. 33 4c Breite 90 mm Höhe 60 mm bSb „Bildung.Netzwerk.Leben“ Bitte gen per Rück Danke! F bSb – Ihr Begleiter im Beruf Der bSb ist der größte Berufsverband Europas für Office und KommunikationsManagement mit deutschlandweit 25 Regionalgruppen – eine davon befindet sich im Gebiet Mainfranken. Er bildet mit seinen Mitgliedern und Kooperationspartnern ein vielfältiges Netzwerk aus den Berufsfeldern Office und Kommunikation. Freig Freig Unsere Kernkompetenzen: - Networking – national/international - Information und Erfahrungsaustausch - Kommunikation - qualifizierte Weiterbildung Bitte Name (Dr Unsere Philosophie: - Wir motivieren Menschen, sich beruflich und persönlich weiterzubilden - Wir verbinden Menschen zum Wohle aller Beteiligten - Wir engagieren uns für Menschen und Business - Wir gestalten Zukunft Datum Für alle Informationen rund um den Bundesverband Sekretariat und Büromanagement sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf Sie! Anne Hauck bSb-Regionalleiterin und bSb-Vorstand Albert-Schweitzer-Weg 22 97447 Gerolzhofen Telefon und Telefax: 09382 6762 E-Mail: [email protected] www.bsb-office.de Bundesverband Sekretariat und Büromanagement e. V. 29 Umzug ! M U N E H E I Z R I W 30 Am Anfang war das Wort. In unserem Fall war es eine eMail, in der der Würzburger Dolmetscherschule im November 2009 zusätzliche Flächen am Paradeplatz 4 angeboten wurden. Für uns, die wir seit Jahren schon nach einem neuen Standort in der Innenstadt Ausschau gehalten hatten, war dies eine einmalige Chance. Was danach folgte, war ein 12-monatiger Kampf in alle Richtungen. Es ging um Vertragsgestaltungen und Nutzungsgenehmigungen, Einwilligungserklärungen von Nachbarn, wöchentliche Baubesprechungen und Nutzungskonzepte für Schulungsräume und technische Ausstattungen. Die Zahl der WDS-Fahnen auf dem Paradeplatz und die Größe und Platzierung unserer neuen Außenwerbung war über Monate hinweg „zentimeterweise“ zwischen WDS und Bauaufsicht der Stadt Würzburg umkämpft – bis die neue Leiterin der Bauaufsicht, Frau Dr. Bandak, einen stimmigen Kompromiss durchsetzte. Zu diesen Verhandlungen gehörte auch, dass wir inmitten der Planungen einen Etagenwechsel vornehmen konnten und nun anstelle der 2. Etage nun die 1. Etage, die auch ohne Aufzüge für unsere Schüler bequem erreichbar war und zudem eine größere Raumhöhe aufwies, in die Planungen einbeziehen konnten. Eine besondere Herausforderung war die ästhetische Gestaltung der langen Flure im Gebäude, für die Frau Silvia Semidei als Geschäftsführerin mit der Idee von Wandzitaten und mutiger Farbgebung die Orientierung gab. Zudem erhielten wir vom Brandschutz „grünes Licht“ für die Umgestaltung des Foyers, mit dem wir die beiden getrennt wirkenden Bereiche der Schule elegant miteinander verbinden konnten. Der Überzeugungsarbeit nach außen entsprach die notwendige Überzeugungsarbeit nach innen: Während unsere Schüler viele Ideen und Wünsche für die Neugestaltung der Würzburger Dolmetscherschule beisteuerten, bedauerten zahlreiche Kollegen anfangs den anstehenden Umzug. Die Herzogenstraße 8 war trotz aller Unzulänglichkeiten doch ein lieb gewonnenes Gebäude gewesen, in dem für viele Kollegen die Erinnerung von 40 Jahren steckte. Der Blick von der Dachterrasse auf die Festung, der nun mit dem Blick auf den Dom eingetauscht werden sollte, war nicht sofort für jeden Kollegen ein verlockendes Argument. Die Bauleitung am Paradeplatz mit der souveränen Koordination aller Handwerker hatte ab November 2010 Herr Steffen Redlich, und Herr Schubert übernahm die schwierigen Malerarbeiten. Gerade der hohe Zeitdruck und die technischen Herausforderungen der Wandzitate machten viele nächtliche Arbeiten nötig. Dass der Umzug an nur einem einzigen Wochenende im März 2011 dann perfekt vonstatten ging, war das Verdienst eines kleinen Organisationsteams, bei dem jeder Handgriff „saß“: Frau Sigrid Hain (minutiöse Planung des Umzugs), Frau Karola Weyrauch (komplett neue Raumplanung im laufenden Schuljahr), Herr Uwe Weber (technische Ausstattung der Räume und Neuverkabelung der Verwaltungscomputer) sowie unser Hausmeister Herr Wolfgang Manger (Detailkoordination vor Ort). Am Montag 26.03.2011 fanden Schüler und Lehrer eine komplett eingerichtete, saubere und mit Pflanzen freundlich ausgestattete Schule vor, und Viele trauten kaum ihren Augen. Zwar verwechselte man anfangs noch die Türen und suchte verzweifelt nach einem Aktenordner, aber viel schneller als erwartet wurden Schüler und Lehrer im neuen Domizil heimisch. Der 4-monatige Umbau und der zweitägige Umzug waren jeweils eine logistische Meisterleistung ersten Rangs, und allen beteiligten Personen gebührt ein ganz großer Dank. Die nächsten 40 Jahre findet man die „WDS“ nun am Paradeplatz, und ich bin sicher, dass die Räumlichkeiten einmal genauso geliebt werden wie jene am alten Standort in der Herzogenstraße 8. Jürgen Gude 31 Umzug Presseberichte zum Umzug 32 33 Umzug Wir ziehen von der Herzogenstraße ... 34 35 Umzug ... an den Paradeplatz 36 37 Umzug 38 39 Geschichte der Schule Geschichte der Schule Zur Vorgeschichte der Schule in der Schönbornstraße 5 Bis 1933 gab es in Würzburg keine Fremdsprachenschule, sondern nur unabhängige Dozenten mit Privatunterricht. Erst 1933 ließen sich die„Vereinigten Sprachenschulen Deutschlands“, die in den 20er Jahren gegründet wurden und in zahlreichen deutschen Großstädten vertreten waren, auch in Würzburg nieder und institutionalisierten dort den Fremdsprachenunterricht. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs stieg der Bedarf an Fremdsprachen durch die Anwesenheit amerikanischer Truppen stark an. Zudem hatten die Nürnberger Prozesse 1945 das Simultandolmetschen ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gebracht und eine entsprechende Nachfrage erzeugt. Die Breitfeld-Sprachenschule (Leitung: Betsy Breitfeld) wurde bereits 1950 kurz nach der Währungsreform gegründet und bot in den 60er Jahren bis zu 14 verschiedene Sprachen an. 40 Die Uehlein-Dolmetscherschule (ab 1964 bereits unter dem Namen „Würzburger Dolmetscherschule“) wurde von dem Übersetzer und Dolmetscher O. K. Uehlein 1954 gegründet, der anfangs Dolmetscherund Übersetzernachwuchs für sein eigenes Übersetzerbüro heranbilden wollte und daher seine Schule bereits bundesweit bewarb. Der Standort dieser Würzburger Dolmetscherschule, die bereits den Status einer staatlich genehmigten Ersatzschule hatte, war in der Schönbornstraße 5 in Würzburg. Zu dieser Würzburger Dolmetscherschule gehörte bis 1990 auch ein angeschlossenes Mädchen-Inter- nat in der Eichhornstraße. Die Würzburger Dolmetscherschule bot neben der Sprachenausbildung ab Mitte der 60er Jahre auch ein ergänzendes naturwissenschaftliches (medizinisch-technische, biologisch-technische und chemisch-technische Assistenten) und ein betriebswirtschaftlich-kaufmännisches Ausbildungsprofil (Wirtschaftsassistenten) an. Auf der Basis dieses Fach-Knowhows entwickelten sich in den 70er Jahren die naturwissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fachsprachenschwerpunkte in der Fachakademie für Fremdsprachenberufe (Übersetzer- und Dolmetscherausbildung). ken und darüber hinaus entwickeln. Über 1000 Ehemalige aus 4 Jahrzehnten stehen heute mit der WDS in Kontakt und garantieren eine enge Verbindung von Theorie und Praxis beruflicher Ausbildung. Geschichte der Schule in der Herzogenstraße 8 Entstanden ist die heutige „Würzburger Dolmetscherschule“ 1971 als „Vereinigte Würzburger Dolmetscherschulen“ durch die Zusammenführung der breiten sprachlichen und fachsprachlichen Kompetenzen beider Sprachenschulen in Würzburg auf Initiative von Pierre Semidei. Erste Schulleiterin der "Vereinigten Würzburger Dolmetscherschulen" wurde von 1971-1987 Dr. Irene Steidle, die vor der Fusion die Breitfeld-Sprachenschule geführt hatte. Der neue Geschäftsführer Pierre Semidei hatte bereits 1966 die erste „Euro-Sprachenschule“ in Aschaffenburg gegründet und den Schulenverbund später zu einem der größten privaten Bildungsträger in Deutschland ausgebaut (Euro-SchulenOrganisation). Durch diese Fusion und zeitgleiche Schließung einer anderen Sprachenschule konnte sich die Würzburger Dolmetscherschule im Verlauf der folgenden Jahrzehnte zu einem "Kompetenzzentrum" für Fremdsprachenberufe in Unterfran- Unter der Geschäftsführung von Pierre Semidei erhielt die WDS rasch die staatliche Anerkennung als Berufsfachschule (1. April 1973) und Fachakademie (1. August 1977) für Fremdsprachenberufe und konnte bis hin zur maßgeblichen Mitgestaltung der entsprechenden Lehrpläne (1996-1997 Berufsfachschule, 2000-2002 Fachakademie) am Ausbau des bayerischen Schulwesens mitwirken. Die betriebswirtschaftlich-kaufmännischen Wurzeln der "WDS" werden seit Anfang der 70er Jahre im Rahmen der Ausbildung zur dreisprachigen Europasekretärin (ESA) bis heute fortgeführt. 41 Geschichte der Schule Herzogenstraße 8 Von 1971-2011 befand sich die Würzburger Dolmetscherschule in einem markanten, heute denkmalgeschützten Glas-Beton-Gebäude aus dem Jahre 1970-71 in der Herzogenstraße 8 in der Würzburger Innenstadt. Das international bekannte Ar- chitektenehepaar Walther und Beatriz Betz aus München, die seit 1965 auch in Würzburg tätig waren und hier Wohnhäuser, Schulen und Universitätsgebäude (Lesesaal der Naturwissenschaften) entwarfen, zeichnete für den Bau des Gebäudes verantwortlich. Bauherr war die Alte Leipziger Versicherungsgesellschaft. Das Gebäude wurde in der letzten vorhandenen Baulücke in der Herzogenstraße 8 / Ecke Eichhornstraße errichtet, da die weitere Umgebung nach dem Zerstörungen des Kriegs bereits vollständig wiederaufgebaut war. Äußerlich zeichnet sich das Gebäude durch den vom Grundstück vorgegebenen trapezförmigen Grundriss sowie eine markante "Brise-Soleil" aus Sichtbeton mit großen, durchgängigen Glasflächen aus; die im Sommer eine Aufheizung des Gebäudes nicht immer verhindern konnte. Im Innern ruht das Gebäude auf wenigen Sichtbeton-Säulen, die sich durch alle Etagen ziehen und den äußeren GlasMetall-Körper tragen. Rechtwinklige Grundrisse im Innern sind eher die Ausnahme. Unter- und Erdgeschoss waren als Ladenfläche konzipiert, die restlichen Etagen ursprünglich als (teilbare) Wohn- und Büroräume. Gerade der gespürte französische Einfluss und die werbewirksame Auffälligkeit scheinen Pierre Semidei bei der Schulgründung für diese Standortentscheidung mit bewogen zu haben, denn die WDS wurde Erstbezieher in diesem Neubau und passte die Raumaufteilung den damaligen Schulbedürfnissen an. Die Farbgebung der Bauausschreibung sah schwarze und leuchtendrote Metallfenster vor, die mit tiefblauen Vorhängen abgesetzt waren. Paradeplatz 4 Das stete Wachstum der Schule und veränderte technische Rahmenbedingungen der Fremdsprachenausbildung machten einen Standortwechsel dringlich. Seit März 2011 befindet sich die Würzburger Dolmetscherschule am Paradeplatz 4 in modernen Schulungsflächen auf über 2100 m². Die Würzburger Dolmetscherschule versteht sich heute mit ihrem vielfältigen Angebot als ein überregionales Fremdsprachenzentrum mit Schülern und Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet und ist neben der Universität Würzburg ein internationales „Aushängeschild“ der Stadt Würzburg. Die Teilnahme am europäischen Leonardo-Programm 2011 (internationaler Schüleraustausch mit Praktika) sowie Pläne für eine Teilnahme am europäischen ErasmusProgramm (internationaler Studentenaustausch) unterstreichen die zunehmende Internationalisierung. Der neue Standort Am Paradeplatz spiegelt sich deutsche Geschichte symbolisch im Schnelldurchgang. Das Post-, Telegrafen- und Fernmeldeamt, später einfach „PaAlte Schalterhalle der Post radepost“ genannt, ist seit 1905 gegenüber der Domrückseite das dominierende Gebäude des Paradeplatzes. Heute greift der Paradeplatz mit seinem alten Kopfsteinpflaster und den begrünten Baumbeständen wieder Akzente aus der Ära um 1928 auf. Durch die räumliche Nähe von Hochschule für Musik, Fakultäten der Universität Würzburg, Würzburger Dolmetscherschule, Grundschule und kirchlichen Einrichtungen der Dom-Schule entsteht am Paradeplatz erneut – wie schon im 16. und 17. Jahrhundert - ein geistiges Zentrum zwischen Dom und Residenz. Um 1955 wird das gesamte Ensemble am Paradeplatz nach den Zerstörungen vom März 1945 durch moderne Funktionsbauten (AOK-Gebäude, MozartGymnasium, Paradepost) wiederaufgebaut. Für die neue „Paradepost“ werden Teile der alten Arkadengänge aus dem frühen 20. Jahrhundert restauriert, aber mit einem modernen fünfgeschossigen Verwaltungsbau anstelle der zerstörten Bausubstanz kombiniert. Das Grundthema „Kommunikation“, anfangs durch Post und Telekommunikation symbolisiert, wird nach dem Einzug der Würzburger Dolmetscherschule inhaltlich neu interpretiert. Im gesamten Schulbereich der Würzburger Dolmetscherschule finden sich Wandzitate zu Sprachphilosophie und Übersetzen/Dolmetschen in vier Sprachen. Jürgen Gude 43 Exkursionen Unser Ausflug nach Augsburg Ausstellung: Bayern-Italien Es war wirklich ein schöner Ausflug, den unsere Italienisch-Klasse des zweites Jahres am 8. Oktober nach Augsburg unternommen hat. Morgens um 9:00 Uhr ging es mit dem Zug los in die von Italien geprägte Stadt. Für die 3 1/2 Stunden Zugfahrt waren wir sehr gut versorgt, dank Frau Winters selbstgebackenen Kuchen. Angekommen an unserem Ziel hatten wir es schwer mit dem Schritttempo unserer flinken Lehrerinnen mitzuhalten. Unsere erste Station war das Maximilianmuseum, in dem wir eine Führung, natürlich nur auf Italienisch, bekamen. Uns wurden wunderschöne Gemälde und Statuen von italienischen und deutschen Künstlern vorgestellt, die uns zeigten, wie die zwei Kulturen sich gegenseitig beeinflusst hatten, z. B. im 16. Jahrhundert. Man muss sagen, dass es „interessant“ war… jedoch nicht zu vergleichen mit der zweiten Station, dem schönen Textilmuseum, welches wir im Anschluss daran besucht haben. Die Führung hat eine sehr nette Dame aus Neapel mit uns unternommen. Hierbei sahen wir uns verschiedene Stationen an. Die Themen waren vielfältig: Sport, Mode, Tourismus, italienische Gastarbeiter in Bayern, Autos, Essen, Krieg… Besonders interessant war es zu erfahren, dass im Jahre 1955 ein Abkommen zwischen Italien und Deutschland unterschrieben wurde, demzufolge am Bahnhof München täglich um die 350 bis 400 Italiener ausstiegen, so dass nach wenigen Monaten die Zahl der Italiener in Deutschland die 20.000 erreichte. Sie lebten in Baracken, in nur sehr kleinen Zimmern mit 3-4 Hochbetten und nur dem Nötigsten, was man so zum Leben braucht. Darunter befanden sich natürlich auch viele Mitbringsel aus Italien, die an die schöne Heimat erinnerten und die Sehnsucht danach ein bisschen linderten. Augsburg , die italienischste Stadt nördlich der Alpen, war eine gute Gelegenheit für uns, über Italien und seine Kultur und Geschichte zu erfahren. Zum Abschluss ließen wir es uns natürlich nicht entgehen, ein italienisches Abendessen zu genießen. Unser Ausflug endete dann um 22:00 Uhr in Würzburg, wo wir zwar völlig erschöpft ankamen, dafür allerdings reicher an Wissen über Italien und Bayern waren. Wirklich ein sehr gelungener Ausflug! Marina, Lucia und Johannes La nostra gita ad Augusta Mostra: Italia-Bavaria L‘8 di Ottobre la nostra classe d’italiano ha fatto una bellissima gita ad Augusta, una città che ha subito una fortissima influenza italiana. Grazie alle nostre provviste abbondanti il viaggio di tre ore e mezzo è passato in un volo. Arrivati alla nostra meta abbiamo fatto fatica a tenere il passo con le nostre insegnanti. Ma d’altronde per vedere due musei in mezza giornata era necessario affrettarsi. La prima tappa è stato il “Maximilianmuseum” in cui ci sono stati presentati dalla guida,che ci ha spiegato tutto in lingua italiana, quadri e statue che evidenziavano i punti comuni tra la cultura degli italiani (“die Welschen”) e quella bavarese soprattutto nel 1500. La visita è stata senz’altro interessante anche se non paragonabile a quella della nostra seconda destinazione e cioè il “Texilmuseum “. Qui la nostra guida era una signora napoletana molto simpatica e brava che ci ha spiegato che la mostra in nove sezioni tematiche metteva in evidenza come le due culture, quella italiana e quella bavarese, si siano influenzate a vicenda nei diversi campi: moda, turismo, sport, industria automobilistica, cucina e in diverse fasi storiche- nelle due guerre mondiali e negli anni ’50. Il fatto che nel 1955 sia stato stipulato un accordo tra la Germania e l’Italia per portare nuove braccia di lavoro in Germania ci ha particolarmente colpito, soprattutto sapere che in quegli anni sbarcavano alla stazione di Monaco di Baviera centinaia e centinaia di italiani al giorno! Questi vivevano poi in baracche, in stanze piccolissime con 3-4 letti a castello e con lo stretto necessario. Dalla ricostruzione di una baracca presente al museo si potevano vedere anche i tanti oggetti che gli italiani portavano con se a ricordo dell’Italia e per lenire in parte la forte nostalgia del proprio paese. Tra questi oggetti non poteva mancare la caffettiera per l’espresso e una chitarra per cantare. La visita di Augusta è stata per noi un’ottima occasione per ampliare le nostre conoscenze sulla storia e cultura italiane. Prima di partire per Würzburg non ci siamo lasciati sfuggire l’occasione per cenare in un ristorante italiano . Alle ore 22:00 siamo arrivati a Würzburg un po’ esausti ma contentissimi. Insomma, una gita davvero ben riuscita! Marina, Lucia e Johannes Exkursionen Exkursion nach Nürnberg 30.11.2010 46 Es ist dunkel und nach den grellen Lichtern des Christkindlesmarkt und dem Gedränge der U-Bahn wirkt das Gebäude frostig und abweisend. Genauso wie der Empfang durch das Personal. Nun handelt es sich bei dem Gebäude um den Nürnberger Justizpalast. Diese Art von Einrichtungen werden nur sehr selten mit einem Auge für eine angenehme und einladende Erscheinung errichtet. Freundlichkeiten sind dem Justizwesen fremd. Ob das Personal des „Memoriums Nürnberger Prozesse“ in der gleichen Branche ihre Karriere begann, kann nach einem Wechselspiel von ungezwungenen Unfreundlichkeiten und gezwungener Freundlichkeit allerdings nicht eindeutig festgestellt werden. Als er dann spricht, ist aller Ärger verflogen. Ruhig klingt diese Stimme, geschmeidig gemacht von einem langen Leben und ausgehärtet vom Alter. Es ist die Stimme von Siegfried Ramler, einem der letzten noch lebenden Simultandolmetscher der Nürnberger Prozesse. Über seine Erlebnisse von damals hat er ein Buch geschrieben: „Die Nürnberger Prozesse - Erinnerungen des Simultandolmetschers Siegfried Ramler“. Eine Gruppe von Schülern und Lehrern der WDS hat an diesem Tag nun die Gele- genheit, sich an diesem Ort mit ihm zu unterhalten: über die Prozesse, die die Größen des Nazi-Regimes richten sollten, über die Pionierarbeit, die damals von den ersten Simultandolmetschern geleistet wurde, und auch ein wenig über das Leben des nun 85-Jährigen. Später soll er noch im berühmten Schwurgerichtssaal 600 aus seinem Buch lesen, aber jetzt ist er nur für uns da. Es ist sehr still in dem kargen Raum im Obergeschoss. Ein knappes Dutzend Stuhlreihen stehen dort auf grauem Boden zwischen grauen Wänden. Er sitzt ganz vorne, alleine an einem Tisch und erzählt. Er scheint sich über die Aufmerksamkeit zu freuen, über diese Besucher, die seinen Erinnerungen lauschen. Nur manchmal, wenn er ins Stocken gerät und zu überlegen anfängt, was er denn noch erzählen soll, erinnert man sich auch selbst daran, wie weit zurück das nun schon alles liegt. Und dann beschleicht einen auch dieses ungute Gefühl, denn vor uns hat er schon einem Geschichte-Leistungs- kurs eine Stunde lang Rede und Antwort gestanden. Ein Vertreter des BDÜ belehrte ihn schließlich, er müsse nun Schluss machen, die andere Gruppe aus Würzburg – also wir – warte schon. Man erinnert sich an seine Antwort, etwas hilflos klang sie: „Aber ich kann das doch jetzt nicht alles nochmal wiederholen...“ Schließlich nimmt er doch seine Unterlagen unter den Arm und folgt mit kleinen Schritten dem Herrn des BDÜ. Er wird auch diese Anstrengung noch auf sich nehmen. Sein gebeugter Rücken legt Zeugnis davon ab, dass es in seinem langen Leben nicht die erste sein wird. Sicherlich hätten wir es schon bemerkt, seine Alltagssprache sei in den letzten Jahren das Amerikanische gewesen. Er habe nur noch selten die Gelegenheit, Deutsch zu sprechen. Wenn ihm daher das ein oder andere Wort nicht einfallen würde, solle man ihm das bitte verzeihen. Und das machen wir. Wir sind jung, wir sind gesund, wir haben unser Leben vor uns. Aber dieses Problem, dass uns manchmal einfach nicht das richtige Wort einfallen will, das kennen wir doch alle. Und was man in einem solchen Fall macht, hat er uns einige Minuten zuvor auch schon verraten: dann halt das zweitbeste nehmen. Oder das drittbeste. Nur nicht ins Stocken geraten. Arne Schröder, FA 2a Exkursionen Besuch der Universitätsbibliothek 48 Am 24.11.2010 begaben sich Frau Wiesend und 15 Studierende der FA III ins Hubland in die Universitätsbibliothek, um diese näher kennen zu lernen. Hier wurde man in der Lobby von Bibliothekarin Frau Dößel in Empfang genommen, die eine Einführung gab und uns anschließend durch die wichtigsten Räumlichkeiten führte. Zunächst ging es in den Multimediaraum, in dem wir eine erste theoretische Einführung in das Wesen der Unibibliothek bekamen. Hier erfuhren wir von Frau Dößel, dass die Bibliothek für ihre Benutzer über 3,3 Millionen Medien im Angebot hat. In der Zentralbibliothek am Hubland gibt es Medien zum Ausleihen, Kataloge, Datenbanken, elektronische Ressourcen, Rechereche-Arbeitsplätze und vieles mehr. Die Vielfalt dieser Angebote ermöglicht den Studierenden ein optimales Angebot an Wissen und eine optimale Vorbereitung auf ihr Studium. Außer der Zentralbibliothek gibt es noch weitere Teilbibliotheken, die sich in der Stadt befinden. Das Besondere an diesem Bibliothekensystem ist, dass man in der Zentralbibliothek fast alles, was das Leserherz begehrt, ausleihen kann, jedoch die Teilbibliotheken dafür nicht geeignet sind. Zu den Gegenständen, die man dort leider nicht ausleihen kann, zählen Zeitschriftenhefte, gebundene Jahrgänge der Zeitschriften im Freihandbereich bzw. Medien im Freihandbereich mit rotem Lokalkennzeichenschild. Nach dem Vortrag durfte man anhand verschiedener Aufga- benstellungen das Erlernte anschließend am PC in die Praxis umsetzen, was mehr oder weniger von Erfolg gekrönt war. Mit Informationen über die richtigen Recherchemöglichkeiten im Hinterkopf war die Freude groß, als es hieß, wir besichtigen jetzt die einzelnen Lesesäle, in denen sich die ausleihbaren Bücher befanden. Doch was nun kam war ein solch neuer Eindruck, als ob man mit dem Öffnen der Türe eine andere Welt beträte. Man hätte vermutlich eine Feder, die auf dem Boden aufkommt, hören können, so still war es. Auch die endlos lang wirkenden Gänge mit den bis obenhin vollen Bücherregalen machten auf uns eher den Eindruck eines Labyrinths als einer strukturierten Bibliothek. Von diesem, man könnte es fast schon leichten Schock nennen, ein wenig erholt, bekamen wir nun die Möglichkeit eigenständig, in dreier Gruppen, die zuvor theoretischen Anweisungen über Rechereche in die Tat umzusetzen. Aber auch hier mussten wir feststellen, dass dies doch komplizierter als erwartet ist. Doch vom Ehrgeiz gepackt, machte man sich ans Werk und wuselte durch die endlosen labyrinthartigen Gänge, um Fachbücher, Fachzeitschriften, Magazine, Hörbücher etc. zu finden. Nachdem man auch hier erfolgreich war, traf man sich anschließend wieder in der Lobby. Hier nahm man Abschied von Frau Dößel und begab sich erneut in den Multimediaraum, wo Frau Wiesend verschiedene Fachzeitschriften in Deutsch und Englisch vorstellte und verteilte. Die Aufgabenstellung hieß nun, diese Zeitschriften nach einem Fragebogen zu analysieren. Anschließend stellte jeder seine Zeitschriften oder Magazine vor und gab sein persönliches Analyseergebnis bekannt. Nachdem man die Zeitschriften analysiert und ausgiebig darüber diskutiert hatte, bedankte man sich bei Frau Wiesend über den lehrreichen Nachmittag und begab sich nun nach ca. 4 Stunden auf den Heimweg. Exkursionen Mineralogical museum of Wuerzburg University Our visit of 13 December 2010 Since 1976, when it was established, the museum offers different rock and stone collections. Some of them can even be traced back to the old collection of minerals dating from the end of XVIII century. There is a main or permanent exhibition and many additional ones. The museum has 5 major rooms focused on special areas of mineralogy. Mrs. Dorothée Kleinschrot is the director of museum and was very kind to guide us through some of these areas. The tour was quite enriching and extensive and we could ask many additional questions about the subject. It was unfortunate but understandable that Mrs. Kleinschrot did not have the time to guide us through all areas, so we had to be content with discovering the rest of museum on our own. The following areas were topics of our conversations: – the Earth as part of solar system – meteorites (meteorite collections) and Noerdlin- ger Ries in Germany on the border of Bavaria as a meteorite impact site – structure of the Earth and Earth's dynamics; – plate tectonics We mentioned as well: – Earth's crust and oceanic crust – precious and jewellery stones – mineral collection of Albert Schröder Proustit All minerals have different characteristics, such as colour, odour, translucency and texture. There are some specimen in the museum which can be closely examined. The mineral collection of Albert Schröder was bequeathed to the mineralogical museum in Würzburg after the death of the owner and is now an important and enriching part of the whole collection. Additional collections are about mining, meteorites and Antarctic research. The excursion to mineralogical museum took us about 3 hours. Kirill Ermolaev FAIIa 49 Exkursionen Smart Materials – Chemie mit Grips Besuch im Fraunhofer Institut für Silicatforschung Am 23.02.2011 bekam die FA 3 Naturwissenschaften die Gelegenheit, Materialwissenschaftlern einmal über die Schulter zu schauen. Bei unserem Besuch im Center Smart Materials (CeSMa) des Fraunhofer Instituts für Silicatforschung (ISC) in Würzburg wurden uns viele interessante Einblicke in die aktuelle Forschung gewährt. 50 Nach einem herzlichen Empfang wurden wir in einem Vortrag über die Organisation und Forschungsarbeit der Fraunhofer-Gesellschaft informiert. Wir erfuhren unter anderem, dass Fraunhofer die größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa ist, wohingegen die MaxPlanck-Institute einen weitaus theoretischeren Ansatz verfolgen. Fraunhofer hat vorrangig die Entwicklung neuer Technologien und den Transfer in die Wirtschaft zum Ziel. Zu Fraunhofer gehören 80 Forschungseinrichtungen in Deutschland, darunter allein 60 Fraunhofer Institute, die rund 18 000 überwiegend natur- oder ingenieurwissenschaftlich ausgebildete Mitarbeiter beschäftigen. Das Forschungsvolumen von 1,65 Milliarden Euro wird größtenteils für den Leistungsbereich Vertragsforschung verwendet. Mit Niederlassungen in Europa, den USA, Asien und im Nahen Osten wird auch die internationale Zusammenarbeit gefördert. Das eigentliche Thema unseres Besuchs im Fraunhofer Institut für Silicatforschung (ISC) in Würzburg, zu dem auch Zweigstellen in Bronnbach und Bayreuth gehören, war der Forschungsbereich "Smart Materials". Die erste Frage, die sich uns aufdrängte, war: Was sind eigentlich Smart Materials? Diese sogenannten intelligenten Materialien besitzen mechanische Fähigkeiten, die man z. B. mit einem elektrischen oder magnetischen Feld steuern kann. In der Praxis kann das so aussehen, dass sich eine zähflüssige graue Masse durch Einschalten eines Magnetfelds auf Knopfdruck erhärtet. Schaltet man das Magnetfeld aus, verflüssigt sich auch das Smart Material sofort wieder. Welcher Nutzen könnte darin liegen? Denkbar ist etwa eine Verwendung in Werkzeugmaschinen. Im produzierenden Gewerbe müssen häufig mit ein und derselben Maschine unterschiedlich geformte Teile bearbeitet werden. Dabei kann es erforderlich sein, dass das Werkstück zuvor sicher in Halterungen befestigt wird. Ist nun im Fertigungsprozess ein anders gestal- Exkursionen tetes Teil an der Reihe, müssen bislang die Halterungen ausgetauscht oder neu justiert werden. Das ist für den Maschinisten mit viel Arbeit verbunden – ein Aufwand, den man sich dank Smart Materials vielleicht bald sparen kann. Enthält die Halterung ein flüssiges Smart Material, kann unabhängig von der Form jedes Werkstück eingetaucht werden. Legt man jetzt ein Magnetfeld an, verfestigt sich die Masse und umschließt das Teil mit eisernem Griff. Bei einer Führung durch das "Spielzimmer" des Instituts wurde im Anschluss die Theorie in Vorführmodellen veranschaulicht. Dort begegnete uns auch die graue Masse wieder. In ihr steckte eine Metallplatte, die man mit einem daran befestigten Seil herausziehen konnte. Sobald jedoch das Magnetfeld eingeschaltet wurde und das Smart Material hart wie Stein wurde, bewegte sich die Platte selbst unter größter Krafteinwirkung keinen Millimeter mehr. Ein weiteres Beispiel mit praktischem Bezug bot eine Dichtung, welche sich die Ausdehnung eines Smart Materials zunutze machte und eine zentrale Öffnung passgenau abdichtete. Auch schwere Lautsprecher könnten schon bald der Vergangenheit angehören, da die FraunhoferForscher momentan an der Entwicklung einer Folie zur Klangerzeugung arbeiten. Durch elektrische Ströme kann diese zur Formänderung und damit zur Schwingung und Schallerzeugung gebracht werden. Das wurde uns in einem Aufbau mit einem an einen Folienlautsprecher angeschlossenen MP3Player eindrucksvoll demonstriert. Das Klangerlebnis war durchaus respektabel. Zum Schluss durften wir in ein "echtes" Labor hineinschnuppern. Während einige von uns die meiste Zeit mit den rutschenden oder zwickenden Schutz- brillen zu kämpfen hatten (Sicherheit geht vor!), bewunderten andere die Größe des Forschungslabors. Nachdem wir durch Gänge voller mysteriöser und beeindruckender Geräte spaziert waren, konnten wir eine überdimensionale Kiste bestaunen, die mit Noppenschaum schallisoliert war. In dieser Zauberbox wird mit den bereits genannten Lautsprecherfolien experimentiert. Mit dem Ende der Laborführung fand auch die spannende und lehrreiche Exkursion ihren Abschluss. Kommenden Jahrgängen im Fachbereich Naturwissenschaften kann ein Besuch im Fraunhofer Institut nur empfohlen werden. Denn eines ist garantiert: Am Ende ist man immer smarter! Miriam Yusufi Ansgar Schlichting 51 Exkursionen “Geld schläft nicht” Der Sparkassenbesuch der EMA 1 und ESA 3 52 Gut ich gebe zu, ich habe mich von der diesjährigen Titelauswahl des Films Wall Street 2 hinreißen lassen. Aber wie sollte ich sonst den Besuch einer Bank betiteln? Soviel zu meinem Titel für den Bericht über die Sparkasse. Nun möchte ich euch aber etwas über diesen schönen und zu meiner Verwunderung doch sehr interessanten Ausflug berichten. Vorhang auf. Als wir davon erfuhren, dass wir die Sparkasse um die Ecke besuchen würden, fragten wir uns erst: „Warum eigentlich?“. Die Skepsis war groß, aber es lohnte sich, wie ihr am Ende erkennen werdet. Alles begann an einem sonnigen Mittwoch um 9 Uhr vormittags. Zusammen mit unserer Lehrerin, Frau Kellner, und der Gruppe ESA 3, die von Herrn Akacs geleitet wurde, warteten wir gebannt auf unseren Empfang vor diesem riesigen Betonkoloss. Die Sparkasse stand vor uns, nun mussten wir nur noch eintreten. Am Empfang begrüßte uns die überaus freundliche Sparkassenmitarbeiterin Frau Reindl. „Willkommen in der Sparkasse“. Bei den ersten Schritten im Gebäude nahm ich mir die Zeit, meine Mitschüler ein bisschen zu beobachten. Es machte Spaß, ihre Gesichter zu sehen. Aus der Trägheit ihrer Gesichter erwachten plötzlich ihre Mundwinkel, die Augenbrauen erhoben sich, die Augen fokussierten das Geschehen. Aber was sahen sie denn so Interessantes, werdet ihr Leser euch fragen… Ganz einfach. Sie beobachteten das Geschehen. Menschen wanderten von einem Ort zum anderen. Eine unendliche Strecke von Büros, Mitarbeitern und Schaltern. Eine Sektion folgte der nächsten. Man spürte förmlich, dass hier Geld im Umlauf war. Es war wie bei einem dieser Kinotrailer, in denen sich Sequenzen überschneiden. Uniformierte Menschen mit schönen Anzügen, Krawatten, Blazern und dazu die passenden Schuhe. Alles stimmte. Alles hatte seinen Einklang oder eine gewisse Balance. Von Hektik war nicht viel zu spüren. Ein Tag wie jeder andere. Und so folgten wir brav und erwartungsvoll Frau Reindl. Sie führte uns zu einer Art Konferenzraum, dem Kasino. Die Tür öffnete sich und das Erste, was wir erblickten, waren Tische mit roten Tischdecken sowie eine Powerpoint-Präsentation mit dem Logo der Sparkasse. Zusätzlich stellte die Mitarbeiterin der Bank einen Tisch mit Snacks und Getränken zur Verfügung, welcher später sofort belagert werden sollte. Alle setzten sich und lauschten mit großer Aufmerksamkeit, was Frau Reindl uns zu präsentieren hatte. Zuvor stellten wir unsere Ausbildungsgänge vor, damit sie sich ein Bild machen konnte, welches unsere Schwerpunkte sind und ob es für Absolventen unserer Ausbildung eine Zukunft als Mitarbeiter der Sparkasse gibt. Nun hatte aber Frau Reindl das Wort und berichtete uns, dass die Sparkasse einer der größten Arbeitgeber in der Region sei und dass die Auszubildenden in den meisten Fällen auch nach ihrer Ausbildung übernommen werden. Sie gab uns außerdem eine allgemeine Auskunft über die Schwerpunkte der Sparkasse. Zu diesen Schwerpunkten gehört einerseits, dass sich die Sparkasse als Bank des Mittelstandes sieht, so dass weniger Druck auf ihren Schultern laste, da im Vergleich zu internationalen Geldinstituten das Interesse an Gewinnmaximierung eher geringerer Natur sei. Ein anderer wichtiger Punkt, den Frau Reindl erwähnte, war, dass die Sparkasse sich auch sozialen Zwecken widmet sowie junge nachhaltige Projekte fördert. Nach einer kurzen Pause fuhr Frau Reindl mit ihrer Führung fort. Nun ging es für alle abwärts. Schritt für Schritt folgten wir ihr mit großer Neugier und liefen eine Treppe hinunter, die uns zu dem Tresorraum führen sollte. Da waren wir nun. Das Blickfeld war zwar ein bisschen eingeschränkt, aber jeder bekam am Ende einen Einblick, wie solch ein Tresor von innen aussieht. Von Panzerglas beschützt, wacht ein Mitarbeiter über Summen, die sich ein Normalsterblicher nicht vorstellen kann. Hier wird das Geld gezählt, sortiert und gelagert - „Geld schläft nicht“. Der Kracher folgte nur Minuten später, als Frau Reindl ihren Mitarbeiter fragte, ob sie denn auf die Schnelle 25 000 Euro bekommen könne. Sie reichte uns eine in Folie umhüllte Packung mit lauter 50 Euro Scheinen. „Wahnsinn“, „Wow!“ tönte es im Raum. Alle wollten am kurzen Reichtum teilhaben, der nach nur wenigen Minuten wieder verpuffte, als das Geldbündel wieder in Gewahrsam genommen wurde. Schade dachten sich viele,…aber so ist es nun mal. Wie Frank Sinatra schon einst sagte „that´s life, that's what all the people say“ und folgten Frau Reindl und unseren Lehrern zur nächsten Überraschung. Eine weitere Tür öffnete sich. Unsere Augen erblickten einen Raum, der hunderte oder gar tausende kleine und große Geheimnisse in sich beherbergt, den sogenannten Schließfächerraum. Hier erklärte man uns, dass ein Kunde für eine monatliche Gebühr Dokumente, wichtige Papiere und Unterlagen uvm. auf- bewahren könne. Praktisch oder? Die Führung neigte sich dem Ende zu, und wir kehrten wieder auf die Erdoberfläche zurück. In mitten des Bankalltags standen wir vor einem Schalter. Ein Mitarbeiter übergab Frau Reindl Geldnoten aus verschiedenen Ländern. Wir reichten die Geldnoten herum und mussten aufpassen, nicht in Versuchung zu geraten. Schlussendlich kam die Frage auf, ob die Sparkasse auch Gold lagert. Alle erwarteten jetzt frenetisch einen Goldbarren zu sehen, einen dieser Klumpen, die man in den besten Hollywoodfilmen sieht. Doch es kam ganz anders. Natürlich waren alle verblüfft, als Frau Reindl ein paar Gramm Gold herumreichte, doch der sogenannte „Aha“-Effekt sollte folgen, als sie voller Stolz den Euro-Wert verkündete. Wir verabschiedeten uns freundlich von Frau Reindl und der Sparkasse. Als ich hinter mich blickte und die Gesichter meiner Mitschüler beobachtete, sah ich einen völlig veränderten Ausdruck in ihren Gesichtern. So mancher schaute jetzt entschlossener in die Zukunft und dachte über einen Begriff nach, der jeden Freude bereiten würde. Dieser Begriff lautet „Perspektive“. Und ich hörte auch so machen sagen …“Gefällt mir, …das wäre doch was,….hier würde ich mich wohl fühlen“. Am Ende haben wir gelernt, dass die Sparkasse nicht nur eine Bank ist, sondern auch eine interessante Alternative für die Zukunft bietet. Ramon Luis Quintana, EMA 1 53 Exkursionen Besichtigung der Börse in Frankfurt Am 4. Mai 2011 machten sich Frau Pilleul und die Schülerinnen der ESA II sowie der BFS 2F auf den Weg nach Frankfurt. Abfahrt war um 8.35 Uhr vom Bahnhof Würzburg. Nach einer zweistündigen Zugfahrt kamen wir in Frankfurt am Hauptbahnhof an. Nach einigen ausführlichen Sicherheitschecks begann um 11 Uhr unsere Führung durch die Börse, bei der wir interessante Informationen über den Aktienhandel erfuhren. Als nächstes stand eine kurze Mittagspause auf dem Plan. Frisch gestärkt ging es dann zum Frankfurter Bankenviertel, wo wir innerhalb von 30 Sekunden auf den 200 Meter hohen Maintower fuhren; von oben durften wir aufgrund des guten Wetters die fantastische Aussicht über Frankfurt genießen. Unser Trip führte uns in die Frankfurter Altstadt, zum Römerberg weiter; der historische Platz wurde während des 2. Weltkrieges durch die Bombardierung der Stadt weitgehend zerstört; die bildhübschen Fachwerkhäuser sind jedoch zum großen Teil originalgetreu rekonstruiert. Kurz vor dem Römerplatz, am Paulsplatz, steht die Paulskirche, in der das erste demokratisch gewählte deutsche Parlament tagte. Nach diesem kulturellen Programm blieb uns noch etwas Zeit zur freien Verfügung; die zahlreichen Shoppingsmöglichkeiten in Frankfurt ließen wir uns natürlich nicht entgehen und konnten hier und dort noch einige Schnäppchen machen. Gegen 18.30 Uhr erreichten wir zufrieden aber ziemlich erschöpft den Würzburger Hauptbahnhof. Christina Hübner & Katharina Schleicher 54 Exkursionen Exkursionen Vortrag über Derivate Am 1. Dezember 2010 hielt Herr Czulczio, Portfoliomanager für institutionelle Anleger bei der Sparkasse, einen Vortrag für die Studierenden des Fachkundekurses der FA3 Fachbereich Wirtschaft. Er gewährte uns einen interessanten und detaillierten Einblick in den Bereich Investmentbanking und legte dabei den Fokus auf Derivate. Letzteres sind Finanzinstrumente, deren Wert sich von dem Preis, den Preiserwartungen und den Preisschwankungen eines zugrunde liegenden Basisinstruments wie z.B. Aktien, Anleihen, Indizes oder Devisen ableitet. Derivate werden sowohl zur Absicherung gegen Wertverluste eines Portfolios als auch zur Spekulation auf höhere Kursgewinne verwendet. Obgleich uns angesichts der zahlreichen Kalkulationen und Diagramme nach wenigen Minuten der Kopf rauchte – Mathematik zählt bei den meisten Studierenden der WDS nun mal nicht unbedingt zu ihren Stärken – hat es Herr Czulczio doch verstanden, uns viele neue Inhalte zu vermitteln, welche aber glücklicherweise für das kommende Staatsexamen zum größten Teil nicht relevant sind. Wir bedanken uns bei Herrn Scheer für die Organisation des Vortrags, der uns allen sicher noch lange in (positiver) Erinnerung bleibt. Angelika Amrhein, Eva Heimerl, Dagmar Englert & Vanessa Hafemann (FA3b) 55 55 Auslandserfahrung Von einem der auszog, mit einem MA heimzukehren 56 Am 19.9.2010 kam ich abends in Manchester am Flughafen an. Ich bin noch nie vorher in dieser Stadt oder auch nur in der Nähe gewesen und hatte keine Ahnung, auf was ich mich da eigentlich eingelassen hatte und wo ich nun also das nächste Jahr verbringen würde. Nicht in Manchester selbst lebte ich jetzt, sondern in Salford, das heutzutage zu Greater Manchester gehört. Jedoch scheinen sich die Briten da mit sich selbst nicht ganz einig zu sein, denn im Laufe der Zeit sollte ich immer wieder Briefe bekommen, in denen Salford Greater Manchester zugeschlagen wird, und wieder andere, laut denen es zu Lancashire gehört. Vom Flughafen ging es dann mit einem Taxifahrer aus Bangladesch nach Salford zu John Lester Court weiter. Als ich gegen 0:30 dann dort ankam und mein Zimmer bezog, dachte ich mir auch nur: „Aha, und dafür bezahle ich also 350 Pfund im Monat.“ In meinen Augen ein recht hoher Preis für ein Zimmer mit knapp 12 Quadratmetern. Aber nun ja, was sollte ich nun noch tun. Und ein Blick in den Kühlschrank eröffnete mir gleich einen Einblick in das Wesen eines meiner Mitbewohner. Der Kühlschrank war voll – mit Bier. Ein Anblick, der sich zwar so nie wiederholen sollte, aber ein erster Eindruck, der nicht falsch war, da dieser Mitbewohner, ein Engländer, in seinem ersten Jahr an der Uni war und dementsprechend die ganze Uni auch nicht allzu ernst nehmen sollte. Diese Option stand für mich nie zur Debatte, hatte ich doch den Schritt nach England getan, um meinen MA in Translation for International Business zu machen. Nachdem in der ersten Woche lediglich Einführungen in die Kurse gegeben wurden, wie etwa, was uns erwarten sollte, und uns die Unieinrichtungen gezeigt wurden, ging es dann in der zweiten Woche endlich los. Je nachdem, welche Module man in der ersten Woche gewählt hatte, sofern man das als Wahl bezeichnen kann, da es teilweise auch 4 Kurse zur Auswahl gab, man aber, wenn man einen MA oder ein Diplom machen möchte, bestimmte Kurse wählen musste. In der Einführung ins Dolmetschen war ich dann doch sehr negativ überrascht von den Vorkenntnissen meiner Kollegen aus den anderen Staaten. Während mir und den anderen WDSlern das dort Vermittelte längst vertraut war, war es für die Studenten aus England, Frankreich, Spanien und völlig neu. Ein Eindruck, der sich im Laufe der Zeit immer weiter manifestieren sollte und dann doch die Qualität der Ausbildung an der WDS zeigt. Auch in den Übersetzungsstunden sollte dieses Phänomen immer wieder auftauchen: Während uns als Absolventen der FA das Übersetzen mehr als vertraut war, gab es viele andere, die sich dort zum ersten Mal aktiv mit Texten auseinandersetzten. Diese Studenten hatten ihre Vorteile eben in den theoretischen Fächern, aber das ist meiner Meinung nach nicht weiter tragisch, da ich mich nicht gerade als Anhänger der Theorien bezeichnen würde. Doch auch im meinem Wirtschaftskurs sollte sich die Vorbildung aus der WDS und aus dem Gymnasium als äußerst hilfreich erweisen. Ohne anerkannte akademische Vorbildung wurden wir mit Studenten des MSc International Business zusammengeworfen, um uns auch den zweiten Teil unseres Kursnamens zu verdienen. In einer Gruppe mit lediglich 2 Engländern, die jedoch auch ihren MA in Translation for International Business machten, sollten wir nun also auch mithalten können. Tatsächlich gelang uns dies und die besten Ergebnisse stammten regelmäßig aus den Reihen der „Linguisten“ unter uns. Doch auch außerhalb der Uni warteten viele Herausforderungen des täglichen Lebens. Das Eröffnen eines Bankkontos sollte sich als unfassbar schwierig herausstellen; nicht etwa aus formalen Gründen, sondern einfach aus Mangel an Koordination und Organisation seitens der Universität und der Bank. Die fehlende Organisation an der Uni sollte sich noch mehr als einmal als Problem herausstellen. Doch auch der erste Ausflug in den Supermarkt war ein Abenteuer. Neue Münzen und neue Scheine, an die man sich gewöhnen musste, seltsame Produkte und die Abwesenheit der bekannten Dinge aus heimischen Supermärkten sollten dabei am Anfang nur das kleinste Problem sein. Das viel größere Problem sollte doch der örtliche Dialekt, das Mancunian oder einfach Manc, sein. Seltsam anmutende Aussprache, ungewöhnliche Formulierungen, wie etwa half seven für 7:30 und mir völlig unbekannte Begriffe wie ta oder cheers, das mir eben nur als Prost bekannt war. Die Tatsache, dass diese beiden Worte jedoch im Norden völlig die Rolle des Aus- drucks Thank you übernommen hatten, war mir völlig unbekannt. Und dazu auch noch die Aussprache meines Mitbewohners. Ein Engländer aus Burnley. Im Laufe meiner Zeit sollte ich feststellen, dass ich immer ein Grinsen oder ein Oh Gott oder ein Und, verstehst du ihn? ernten würde. Ein Umstand, den ich durchaus nachvollziehen kann, hatte ich doch am Anfang meiner Zeit in Salford nicht den Hauch einer Ahnung, was er mir eigentlich erzählte. Doch dies sollte sich ändern, und mehrfach agierte ich als Dolmetscher zwischen meinem Mitbewohner und anderen Engländern, da es ihnen einfach nicht möglich war, ihn zu verstehen; ich mich aber aufgrund des Zusammenlebens so sehr daran gewöhnt hatte, dass es für mich kein Problem mehr darstellte und ich sogar seine Aussprache selbst übernommen habe. Doch auch in den eigenen vier Wänden warteten immer wieder Rätsel. Was hat es mit diesen „Steckdosen“ auf sich? Wozu zwei getrennte Wasserhähne und wie soll man sich damit vernünftig die Hände waschen, ohne sich eine zu verbrennen, während die andere abfriert? Und vor allem, wieso gibt es eine elektrische Sicherung für eine Dusche? Zumindest den historischen Hintergrund der zwei Wasserhähne konnte mir ein Professor erklären, aber wie man sich die Hände damit waschen soll, konnte auch er mir nicht erklären und das wird wohl ein ewiges Mysterium bleiben.... Tobi Blanck 57 Auslandserfahrung Auslandserfahrung Our trip to Aston University, England what to expect', we touched ground again in Birmingham, England. There are other ways of getting to England these days – one could take the train through the Euro tunnel or drive by car and cross with the ferry – but flying still seems like the most relaxed of options, and the cheapest. On February 23rd, I went to visit my old university together with a group of FAIII students. As is commonly known, it's a popular option to do a Masters right after successfully completing the Staatsexamen here in Wuerzburg at our school. Many of the universities our students have chosen in the past regularly send over representatives to give talks about the programmes they offer. Aston has done so as well. Until this year. This year, we decided to take a closer glimpse at what university life in the UK is like and attend some modules while we're there. 58 We left Thursday morning at around 8 o'clock to catch the train to Frankfurt. Our plane took off around noon, and before Michael could say 'I've never been on a plane before, I don't quite know We stayed at one of the bigger B&Bs on Broad Street, the going-out centre of Birmingham. On our 25-minute walk to the university, the students got a nice overview of the city; we passed symphony hall, lots of pubs and bars, but also city hall, Victoria Square and many museums (which are all free of charge in England!). The modules we attended were Theoretical Concepts of Translation and Interpreting, Research Methods as well as a practical translation course with Auslandserfahrung Unsere Irlandfahrt 29.Oktober - 2. November 2010 German into English. The latter was the most popular with the students. Sitting together with English native speakers, fewer German native speakers and also a whole bunch of others who work with these two languages in addition to their mother tongue was an exciting opportunity. The group concept, too, where students with varying mother tongues had to talk about their versions amongst themselves first and then present their final version to the whole class, were extremely interesting. Schon in unserem letzten Schuljahr entstand der Vorschlag, einmal einen Kurztrip nach Irland zu machen. Gesagt, getan. Anfang dieses Jahres planten wir Schüler mithilfe von Frau Henn, unserer Englischlehrerin, die aus Irland stammt, unseren Ausflug. On our last day, we were given a tour around campus by the head of the translation programme, Dr Christina Schaeffner. She gave us an informative account about the options with translation at Aston. Then she showed us around to the library, the language school rooms and the main building in general – which is huge and labyrinthian. Three days full of new impressions, unfamiliar academic concepts, English ale and crazy shopping in one of the most buzzing downtown centres of the world, I thought everybody would be glad to go home again, where things are more quiet. From what I gather, though, I think our trip was a real success and I'm certain that some of the students who were with me have found their calling. That was the purpose and I hope I'll get to do it again next year. Simone Scharrer Am Freitag, dem 29.10., hob gegen 11:00 Uhr unser Flugzeug in Frankfurt ab und knapp zwei Stunden später landeten wir in Dublin, wo es in Strömen regnete. Im Hotel begrüßte uns das Personal sehr freundlich und wir bezogen unsere Zimmer, die sehr sauber und bequem eingerichtet waren. Nachdem wir uns ein bisschen ausgeruht hatten, erkundeten wir das erste Mal unsere Umgebung mit ihren kleinen Pubs, die wir dann auch am Abend besuchten. Tag 2: Früh um 09:00 Uhr starteten wir unseren Tag mit einem heißen Kaffee im Starbucks um die Ecke. Danach ging es ab ans Meer. Bei strahlendem 59 Sonnenschein liefen wir am Strand entlang, wo wir dann zu unserer Überraschung Leute im Meer baden sahen. Bei Eddie Rockets, einem amerikanischen Fastfoodrestaurant, haben wir uns dann mit ein paar leckeren, selbstgemachten Burgern gestärkt und gleich danach zum Gefängnis Kilmainham aufgemacht, wo wir eine interessante Führung mitmachten. Tag 3: Am dritten Tag trennten sich fürs Erste unsere Wege. Die meisten sind ein bisschen durch die Stadt geschlendert, um zu shoppen oder sich bei einem Souvenirladen ein paar kleine Mitbringsel zu kaufen. Gegen Mittag trafen wir uns in der Innenstadt und gingen mit einem Freund von Frau Henn zu einem Hurlingspiel, was eine aufregende Erfahrung für uns war. Am 4. Tag standen das University College of Dublin, das Trinity College mit dem Book of Kells und ein Schloss auf unsere Besichtigungsliste. Am Abend gingen ein paar von uns zum Abschluss in einen kleinen Pub in unserer Nähe. 60 Am 02. November hieß es dann auch schon wieder Ade!! Dublin und Hallo Deutschland. Um 04:00 Uhr morgens ließen wir uns von einem Taxi zum Flughafen fahren und am Frankfurter Flughafen trennten sich dann unsere Wege. Und so ging ein wahnsinnig toller Ausflug vorbei und wir blicken voll schöner Erinnerungen auf Dublin zurück. EMA II Kammerprüfungen London Chamber of Commerce and Industry: This year all 16 candidates did extremely well in their LCCI examinations. In fact, we have never had so many Credits and Distinctions in SEFIC 3 and 4 results. For the first time the school offered an incentive of 50 euro for the five best students, based on term grades and recommendations, as a token of recognition for their exceptional achievements. We congratulate all those who took part with such success and hope that your future employers will value your efforts and initiative. Dies ist nur ein – wenn auch besonders rühmliches – Beispiel. Die WDS ist seit langen Jahren ebenfalls Prüfungszentrum der Pariser Handelskammer und der Madrider Handelskammer, und auch hier mit gewöhnlich guten Erfolgen. LCCI-Prüfung 61 Auslandserfahrung Südtirol-Exkursion Italienisch-Abteilung erkundet „Land und Leute“ Am Freitagmorgen, den 25.März, sind wir 14 „Italiener“ bester Laune mit dem Bayernticket nach München gefahren, wo uns bereits Jacqueline, eine unserer Ehemaligen, erwartete und uns flotten Schrittes über den Viktualienmarkt, den Marienplatz und den Englischen Garten führte. Dies sollte nur ein Vorgeschmack all der Fußmärsche sein, die uns auf unserer Reise noch erwarteten. Um 17.00 fuhr der Bus vor dem Hauptbahnhof nach Bozen ab. Um 21.30 standen wir bereits vor einer modernen Jugendherberge mit ansprechend eingerichteten Zimmern, sympathischen, hilfsbereiten Angestellten und einer gut ausgestatteten Küche, in der wir sofort unser erstes gemeinsames Abendessen zubereiteten: „Spaghetti aglio e olio“. 62 Am darauf folgenden Morgen, nach einem unerwartet üppigen, leckeren Frühstück (ein weiterer Pluspunkt für die Jugendherberge), machten wir uns einen ersten Eindruck von der Stadt Bozen, die sehr geschichtsträchtig und voller schöner Gebäude ist, die von einer reichen Vergangenheit zeugen; an den vielen wunderschönen Geschäften sieht man den heutigen Wohlstand. Bozen ist ein idealer Ort um Italienisch zu lernen und zu vertiefen, da alles zweisprachig angeschrieben ist. Beim Besuch des archäologischen Museums Südtirols tauchten wir dann in die Welt des Ötzi ein – eine sehr lehrreiche und nachhaltige Erfahrung. Zum Schluss waren wir dennoch froh, den „Mann aus dem Schnee“ seinem Schicksal überlassen zu dürfen und stattdessen die Düfte, das reichhaltige Angebot und die Farbenpracht des Wochenmarktes genießen zu können, von dem bereits Goethe auf seiner Reise nach Italien in den höchsten Tönen geschwärmt hatte. Nach einem kleinen Sonnenbad nutzten wir das gute Wetter, um nach Oberbozen zu fahren und von dort aus ein prachtvolles Panorama zu bestaunen. Im Gegensatz zur im Tal liegenden Stadt Bozen, in der überwiegend Italienisch gesprochen wird, spricht man dort Tirolerisch - eine Sprache, die wir alle ein bisschen schwer verständlich fanden; lediglich Frau Winter konnte sich dafür begeistern, weil sie sich an ihren eigenen österreichischen Dialekt erinnert fühlte. Am späteren Nachmittag sind wir wieder nach Bozen hinunter gefahren und haben uns dem Shopping hingegeben. Angesichts so manch schwindelerregender Preise blieb es meist doch nur beim „Window-Shoppen“. Wir genossen es jedoch sehr, die italienische Mode und Eleganz bewundern zu können, ganz zu schweigen von „Intimissimi“, das nicht nur Cindys Lieblingsgeschäft ist. Es ist allgemein bekannt, dass den Italienern in der Küche so schnell keiner was vormacht. Unsere Lehrerinnen kamen mit prall gefüllten Taschen voller Gemüse, Pasta, gutem Tiroler Speck und feinem Prosciutto aus dem Supermercato zurück, und im Nu bereiteten wir in der Küche der Jugendherberge ein leckeres Abendessen zu - mit einem Spritz als Aperitif, wie es sich gehört. Solltet ihr nicht wissen, was das ist, dann seid ihr nicht „in.“ Nach der Umstellung auf die Sommerzeit haben wir uns am Sonntagmorgen auf den Weg nach Trento, der Provinzhauptstadt, gemacht. Dort führte uns eine sympathische und kompetente Reiseführerin mehr als 3 Stunden in die Geschichte dieser wunderschönen Stadt ein; sie erzählte uns von den bedeutendsten Ereignissen in der Stadtgeschichte, dem Einfluss der Römer, Napoleons, der Habsburger und dem berühmten Konzil. Wohlgemerkt sprach sie ausschließlich Italienisch, denn Frau Rettaroli hätte ja auch keine andere Sprache zugelassen. Zufrieden, aber erschöpft von der langen Führung, gönnten wir uns ein leckeres Eis, um wieder Energie zu tanken. Leider war dies schon unser letzter Abend in Italien. Wir beschlossen, ihn in einer Pizzeria ausklingen zu lassen, wo wir uns in fröhlicher Runde über dies und jenes unterhielten. Die Region Trentino - Alto Adige ist eine autonome Region, d. h. ein Großteil ihres Steueraufkommens fließt wieder an sie zurück, wodurch man natürlich mehr ins Gemeinwohl investieren kann. Selbst heute lässt sich der germanische Einfluss nicht leugnen. Dies zeigt sich unter anderem auch in der Mobilcard, mit der man zum Preis von nur 13 Euro drei Tage lang mit sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln in der gesamten Region unterwegs sein kann; dadurch konnten wir am Montagvormittag auch noch nach Meran reisen. Vor lauter Eile hätten wir dabei fast Johannes in Bozen zurückgelassen, dabei ist er eigentlich nicht zu übersehen; er ist jedoch keiner, der leicht verzagt, und Dank seiner langen Beine hat er uns schnell wieder gefunden. Meran ist aufgrund seiner wunderschönen Parkanlagen, seiner lieblichen Umgebung und seines guten Klimas ein attraktives Urlaubsziel und vor allem bei deutschsprachigen Touristen sehr beliebt. In der Tat spürt man hier wenig italienische Atmosphäre. Die Zeit verflog im Nu und um 14.30 Uhr stiegen wir müde, aber glücklich, bereichert durch viele schöne Erfahrungen, in den Zug nach München, in dem eine Gruppe von Abiturienten aus Bologna für allgemeine Erheiterung sorgte. Als sie hörten, wo wir gewesen waren, riefen sie „Da wart ihr aber nicht in Italien!“ Wir hingegen waren froh, zumindest einen Fuß auf italienischen Boden gesetzt zu haben. Diese viertägige Reise hat in jedem Falle unsere Reiselust geweckt, sodass wir nun bereits den nächsten längeren Ausflug nach Italien planen. Die Schüler und Ehemaligen der BFS Italienisch Praktika Praktikumsberichte aus der ESA Fuerteventura Die Praktika der ESA-Schülerinnen gewähren wertvolle Einblicke in die berufliche Praxis. Dieses Jahr fällt ein Schwerpunkt im Tourismus auf: gleich vier Schülerinnen arbeiteten auf den spanischen Kanaren. Dies ist kein Zufall: die spanische Vermittlungsagentur hatten ESA-Schülerinnen des vorherigen Jahrgangs empfohlen. Fuerteventura 64 Aus den z.T. recht umfangreichen Praktikumsberichten kann hier nur ausschnittsweise zitiert werden: Gerade für eine zukünftige Europasekretärin finde ich es sehr wichtig, neben der Sprache auch die Mentalität, Kultur und Arbeitsweise eines fremden Landes kennen zu lernen... Die Arbeit im Golf Club war sehr vielseitig und lehrreich, zumal einem schon nach einer Woche die Verantwortung für den Laden übertragen wird. Die zu bewältigenden Aufgaben teilen sich in Verkauf und Verwaltung auf... Die Verwaltungsaufgaben setzten sich aus verschiedenen Arbeiten zuammen. Man unterstützte die Kollegen bei der Vorbereitung und Ausführung von Turnieren, die an manchen Samstagen stattfanden. Jeden Tag wurden Anfragen beantwortet und Reservierungen aufgenommen, was sowohl per E-mail, persönlich vor Ort oder telephonisch geschah... Die Arbeit machte mir gerade durch die netten Kollegen, die Abwechslung und die Anwendung aller erlernten Sprachen sehr viel Spaß, auch wenn es anfangs nicht sehr einfach war, so schnell die volle Verantwortung zu übernehmen, vor allem in einem Land, dessen Sprache man nicht sehr gut beherrscht... Viktoria Seit, Fuerteventura Golf Club Teneriffa Aufgrund der internationalen Kundschaft hatte ich die Gelegenheit, meine Fremdsprachkenntnisse anzuwenden und zu verinnerlichen. Der achtwöchige Aufenthalt auf Fuerteventura war nicht nur eine Bereicherung für meine Sprachkenntnisse, vor allem was das Spanisch betrifft, sondern es war auch eine tolle Lebenserfahrung. 60 Jahre am Markt mit Übersetzung, Dokumentation und Werbung! Nina Martiné, Golf Club Caleta de Fuste Teneriffa Mein 6-wöchiges Praktikum absolvierte ich auf der Vulkaninsel Teneriffa an der Rezeption eines modernen 3-Sterne-Hotels. Meine Hauptaufgabe war die Entgegennahme von Beschwerden und Vorschlägen und die Weitergabe dieser an die zuständige Abteilung. Leider wurden hierbei viele Hotelgäste laut und ausfallend, was die Arbeit an manchen Tagen sehr erschwerte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mir das Praktikum sprachlich sehr geholfen hat, da ich alle meine erlernten Sprachen anwenden konnte. Zusätzlich habe ich einige sehr nette Leute kennengelernt. Darüber hinaus war es immer wieder ein schönes Gefühl, wenn man die Gäste zufrieden stellen konnte. Mona Ludwig, Hotel Barceló Varadero, Teneriffa ÜBERSETZUNG ALLER HAUPTVERKEHRS SPRACHEN ZERTIFIZIERT NACH DIN EN ISO 9001:2008 UND REGISTRIERT FÜR DIN EN 15038:2006 CATSYSTEME TRADOS PASSOLO ACROSS STRATEGISCHE PARTNER WELTWEIT DOCUMENTATION GROUP EUROPE TERMINOLOGIEMANAGEMENT TECHNISCHE DOKUMENTATION TECHNISCHE REDAKTION FREMDSPRACHENLAYOUT LOKALISIERUNG Praktika Fuerteventura Fuerteventura Ich wollte an der Rezeption arbeiten, da mir hier die Möglichkeit am größten erschien, alle meine bereits erlernten Sprachen anzuwenden. Außerdem war mir der Kontakt zu den Gästen sehr wichtig... Als Rezeptionistin wird man für vieles verantwort- lich gemacht. Beschwerden über das Hotel landen in erster Linie bei der Rezption. Einige Gäste wurden laut und unfreundlich. Andere wiederum unterhielten sich gerne mit uns und interessierten sich für mein Praktikum. Im Allgemeinen hatte ich viel Glück mit dem Hotel und den Kollegen. Alle waren sehr nett und hilfsbereit. Da ich erst seit einem Jahr Spanisch spreche, war ich oft auf die Hilfe meiner Kollegen angewiesen. Besonders die spanischen Gäste wurden schnell sauer, wenn sie merkten, dass sie in ihrem eigenen Land nicht verstanden wurden. Carola Unbehauen, Hotel Elba Sara, Fuerteventura 66 Schweinfurt Nicht alle Praktika führten ins Ausland. Ein offenbar sehr lohnendes Praktikum fand bei einem international tätigen Technikunternehmen in Schweinfurt statt, und zwar im Sekretariat der Marketingabteilung bei Frau Amend, einer ehemaligen WDSAbsolventin: Meine Hauptaufgabe bestand darin, Frau Amend bei der Messevorbereitung für die Automechanika zu unterstützen. In den folgenden Wochen habe ich vor allem Hotelzimmer für ausländische Kunden oder Geschäftspartner gebucht, Eintrittskarten für die Messe verschickt oder Besprechungsräume für Geschäftstermine auf der Messe reserviert. Hierbei bekam ich die Gelegenheit, mit Mitarbeitern aus aller Welt in Kontakt zu treten. Dies geschah meistens per E-Mail, ab und zu auch per Telefon. Dadurch konnte ich vor allem meine Englischkenntnisse im Hinblick auf Geschäftskorrespondenz erweitern. Neben der Organisation für die Automechanika erhielt ich auch einen sehr guten Einblick in die täglichen Arbeiten, die in einem Sekretariat anfallen. Dazu zählen zum Beispiel die Postbearbeitung, die Reisekostenabrechnung oder die Zeiterfassung für alle Mitarbeiter aus der Abteilung. Ich wurde sehr gut eingearbeitet und nicht nur „zum Kaffee kochen“ eingesetzt, wie man es ja oft von Praktikanten hört. Dadurch, dass ich meinen eigenen Schreibtisch mit PC und Telefon hatte und von den Mitarbeitern auch ernst genommen wurde, konnte ich auch wirklich sinnvoll mitarbeiten und anspruchsvolle Aufgaben übernehmen. 67 Kultur The Kids Are All Right R U T KUL 68 Unser vorweihnachtliches Kinoerlebnis war in diesem Jahr in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Da war schon einmal der Rahmen: In der Aula des ehemaligen Mozartgymnasiums - das manchen von uns noch in lebendigster Erinnerung ist als Ort, in dem zusätzliche Unterrichtsräume von der WDS angemietet waren - befindet sich seit allerneuestem das Programmkino Central. Es hatte erst wenige Wochen vor unserem Besuch aufgemacht und versteht sich als Zeichen gegen den Untergang einer vernünftigen Kinokultur in Würzburg. Alle Traditionshäuser zu - zuletzt hatte zum Anfang letzten Jahres auch das Corso schließen müssen - und ein immer kommerzieller auftretendes Cinemaxx als einziger Spielort, das hätte nicht passieren dürfen. Das Cen- tral hingegen baut auf ein genossenschaftliches Modell (als einziges Kino Bayerns!) und die Arbeit zahlloser ehrenamtlicher Helfer und verweigert sich kommerziellen Ansinnen völlig. Nicht einmal Popcorn gibt es. Und auch wir von der WDS begrüßten es, in mehrfacher Hinsicht ein solidarisches Zeichen setzen zu können. Und dennoch: Ein wenig spannend blieb es schon. Würde das Central einen lohnenden Film für uns auftreiben können? Als es dann hieß, der Film im Angebot sei The Kids Are All Right, dachten die ältesten unter uns an The Who und wunderten sich. Nun, die Who waren es nicht (kennt die eigentlich noch jemand?), aber ungewöhnlich war der Film schon, durchaus. Eine Filmkomödie aus dem sonnigen Kalifornien, ein Erfolg beim Sundance Film Festival und bei der Kritik. So weit so gut. Es geht um ein Geschwisterpaar, Joni (ein Mädchen und gerade 18 geworden) und Laser (Jonis 16-jährigen Bruder) und ihre Mütter. Die eine, Nic, ist erfolgreiche Ärztin, und Jules ihre Partnerin. Als Laser seinen biologischen Vater kennenlernen will und Joni, weil sie volljährig ist, über die Samenbank Paul, den Vater, findet, stimmt dieser einer Kontaktaufnahme zu. Er betreibt ein Bio-Restaurant und bietet Jules, die als Landschaftsarchitektin reüssieren will, die Gelegenheit zu ihrem ersten Projekt. Und so kommt es, wie es vielleicht kommen muss: Jules wird Nic untreu, die Kids fühlen sich zu dem sympathischen Paul hingezogen, und in dem Wirrwarr der Gefühle ergeben sich teilweise erfrischend komische Situationen und vergnügliche Dialoge. Die Familie ist so ganz normal nicht, aber die Probleme und Gefühle sind es durchaus, und als Joni, die Tochter, schließlich von zuhause fortzieht, um aufs College zu gehen, kommt es zum versöhnlichen Schluss. So haben alle doch ihren Spaß gehabt, und man konnte den Weihnachtsferien freudig entgegensehen. Ach ja: And they lived happily ever after... Karola Merz 69 Kultur Kultur Et si on allait au cinéma ? Französischschüler besuchen das Internationale Filmwochenende In diesem Jahr fand zum 37. Mal das Internationale Filmwochenende Würzburg statt, eine der traditionsreichsten Kulturveranstaltungen der Stadt. Vom 8. bis 11. April gab es ca. 40 verschiedene Filme aus aller Herren Länder zu sehen. Das Festival bietet Freunden besonderer Filme immer die Gelegenheit, sich ausländische Streifen im Original anzuschauen. Für unsere Französischschüler kamen wieder einige Filme aus Frankreich und Kanada in Frage. Im Internet konnten wir uns über das Angebot informieren und beschlossen dann, in zwei Filme zu gehen. Am Freitag, dem 8.4., mussten die Schülerinnen erst noch eine Klassenarbeit hinter sich bringen, anschließend machten wir uns gleich auf den Weg ins CinemaxX. Le Journal d’Aurélie Laflamme, Untertitel: „Extraterrestre… ou presque“, ist ein frankokanadischer Film nach einem erfolgreichen Jugendbuch. Das Französisch aus Québec ist nicht immer leicht zu verstehen, und so waren wir doch ganz froh über die englischen Untertitel, die das Verständnis erleichterten. Worum geht es? 70 Aurélie Laflamme est une adolescente de quatorze ans qui se sent comme une extraterrestre dans ce monde étrange qui est le nôtre. Depuis la mort de son père il y a cinq ans, la jeune fille vit seule avec sa mère… Avec sa meilleure amie, Kat, et ses professeurs qui ne comprennent pas son humour et qui l'envoient continuellement au bureau du directeur, Aurélie tente de gérer cette existence au mieux de son pouvoir tout en souhaitant que sa planète d'origine lui envoie un signe et l'aide à traverser l'adolescence. Wir wurden nicht enttäuscht! Kleine Umfrage danach : Wie hat euch der Film gefallen? „Gut! Unterhaltsam und witzig.“ „Das Ende ein bisschen vorhersehbar, etwas klischeehaft, aber nett.“ „Wir haben sehr gelacht über die verrückte kleine Aurélie!“ Der andere Film am Sonntagabend war ein spannendes Drama aus Frankreich mit dem Titel „L’homme qui voulait vivre sa vie“. Unter den Zuschauern auch Sherrie Blackman und unsere ehemalige Schulleiterin Frau Sommer. Die Vorstellung war komplett ausverkauft, was die Veranstalter natürlich freute. Insgesamt aber wirkte sich das Traumwetter negativ auf die Besucherzahlen aus. Der Film basiert auf einem Roman von Douglas Kennedy, der in Deutschland unter dem Titel „Nachtblende“ erschienen ist. Das Buch spielt in den USA, der Film dagegen in Frankreich und Montenegro. Synopsis: Avocat d’affaires, la trentaine, une femme et deux enfants magnifiques, Paul Exben a réussi. Sauf qu’il en a mis de côté son rêve premier : devenir photographe. Sa femme, Sarah, plus par provocation et par manque de présence de son mari, prend un amant. C’est leur voisin et il est … photographe. Paul apprend cette liaison. Désespéré, il cherche à comprendre, il se rend chez l’amant. La discussion tourne mal et … c’est l’accident. Paul se retrouve devant le cadavre de l’amant de sa femme, Grégoire Kremer. Paul va alors décider de se faire disparaître Unsere Kritik: lui-même puis de prendre l’identité de cet homme. Il va maintenant s’exiler, fuir après ce drame pour tenter de vivre sa vie… In den Hauptrollen: Romain Duris (bekannt aus „Auberge espagnole“) , Marina Foïs, Catherine Deneuve, Branka Katic und Niels Arestrup. Frau Barton mit Eva, Luisa, Theresa und Alina aus der BFS 2 Französisch „Ein packender Film, der einen nicht kalt lässt. Das Ende etwas enttäuschend...“ „Gute Schauspieler, interessantes Drehbuch.“ „Schöne Fotos und tolle Landschaften. Eine Geschichte, mit der man sich identifizieren kann.“ „Nicht übel, aber ich sehe lieber Komödien!“ Insgesamt also zwei sehenswerte Filme an diesem sommerlichen Wochenende im Frühlingsmonat April ! Susanne Barton 71 Kultur Kultur Noche de fútbol: El clásico Para ver todos juntos el así llamado clásico -el partido fútbol entre los eternos rivales Real Madrid y FC Barcelona-, nos encontramos en un pequeño bar que se llama Am Stift Haug. Fue en Semana Santa y no teníamos clase. Éramos un pequeño grupo de aproximadamente 10 alumnos de la clase BFS II de español, Ángel y el Señor Urquiaga. Dado que a todos nosotros nos interesa mucho el fútbol y que una parte del grupo es aficionada a los merengues y la otra a los azulgrana, prometía ser y fue una fiesta muy divertida. No todas las temporadas nos ofrecen cuatro clásicos en un mes, pero el nuestro fue especial porque se trataba de la final de la Copa del Rey. Hicimos una porra (una pequeña apuesta, algo muy español, sobre todo ante un clásico) y que nadie se llevó. En el bar nos encontramos (pero no por casualidad ) con un grupo de jóvenes españo- 72 les que estaban de viaje aquí en Wurzburgo para mejorar su alemán. De esta forma, tuvimos la ocasión de practicar un poco nuestro español y de hablar con alguien de nuestra edad sobre música, cultura española y otras cosas. Después del partido (qué terminó 1-0 para el Real Madrid) teníamos mucha hambre, así que después de una aventura buscando algún lugar para comer y esperando taxis que no llegaban, fuimos al Burger King (porque era la una de la madrugada y no había otro restaurante abierto). Comimos juntos y a las 4 de la mañana todos se fueron a casa, unos a pie, otros en tren. ¡Ojalá nos encontremos otra vez para pasar otra noche tan divertida todos juntos! Rebecca Rottmann, BFS II Español Kultur Auch in diesem Jahr im Juni war es wieder soweit. Das Afrika-Festival öffnete seine Pforte für besondere Gäste des schwarzen Kontinents und Besucher aus aller Welt. Unter ihnen waren auch wir, die BFS II Französisch. Da unsere liebe Klassenleiterin Frau Weinmann in Afrika aufgewachsen ist, war sie es sogar, die den Vorschlag zuerst machte, das Festival zu besuchen. Auch Frau Pilleul war sofort dabei und begleitete uns. Somit machten wir uns am Freitag Vormittag, um dem Trubel vor den schriftlichen Prüfungen zu entkommen, auf den Weg zur Talavera am Main. Nachdem wir zunächst eigenständig das Gelände erkundeten, trafen wir uns später vor dem Handwerks-Zelt, wo wir auf schönen ausgebreiteten Decken im Zelt Platz nahmen und einem Vortrag der „Touaregs“ zuhörten. Praktisch daran war, dass sich auch in deren Gebiet die französische Kolonialmacht damals breit gemacht hat. Somit konnten wir den „Touaregs“ aufmerksam zuhören, um daraufhin zu überprüfen, ob die Dolmetscherin auch alles richtig übersetzt hatte. Anschließend schauten wir uns noch gemeinsam die verschiedenen Stände an und kauften uns kleine Souvenirs. Frau Weinmann hatte sogar eine ehemalige Schülerin getroffen, die in traditioneller Kleidung die Haare der Besucher auf afrikanischer Art und Weise verschöner- te. Natürlich machten wir gleich ein paar Erinnerungsfotos. Gegen Mittag verabschiedeten wir uns vom AfrikaFestival, da in der darauf folgenden Woche die schriftlichen Prüfungen auf uns warteten. Es war ein sehr schöner sonniger Tag, um in die afrikanische Kultur einzutauchen und schade, dass dieser bereits vorbei war. BFS 2 F Kultur Kultur Auf den Spuren eines spanischen Touristen „Würzburg – vielseitig, vielfältig, vielbesucht“. Dies verspricht eine Broschüre den Scharen von Touristen, die alljährlich hierher kommen. Eigentlich kennen wir diese attraktive Seite der Stadt kaum. Deshalb beschlossen wir, die Klasse BFS 2 Sp, Würzburg einmal mit den Augen eines spanischen Touristen zu betrachten. Unter der sachkundigen Anleitung unserer früheren Kollegin, Hannelore Schneider, erforschten wir am 18. März 2011, einem eiskalten Freitag, die Würzburger Altstadt. Sie fungierte als Stadtführerin und die Schüler dolmetschten abwechselnd ins Spanische. Wenn es richtig schwierig wurde, konnten wir auf unsere beiden spanischen Muttersprachler, Ana Brockmann und Alex Torres, bauen. 74 Unser Rundgang begann im Lusamgärtchen (jardín del ocio), der letzten Ruhestät„El puente viejo“ te des berühmten Dichters, Walter von der Vogelweide. Frau Schneider brachte uns sein Leben und Werk näher und fragte schließlich, ob jemand von den Anwesenden Liebeskummer habe. Anscheinend sei es gegebenenfalls (en su caso) äußerst hilfreich, am Grab des Dichters eine Rose niederzulegen. Die Schüler dolmetschten die Anekdote wortgetreu, wollten aber lieber keine Farbe bekennen. Frau Schneider legte schon einmal für alle Fälle (por si acaso) eine Rose nieder. Man weiß ja nie! (Nunca se sabe!) Anschließend bewunderten wir die eindrucksvolle Rokokofassade (fachada del estilo rococó) des Falkenhauses (casa de los halcones), in der sich heute die Stadtbücherei (biblioteca municipal) und die Touristeninformation (oficina del turismo) befinden. Weiter ging es zur Marienkapelle (capilla de Santa María) mit ihren zahlreichen prachtvollen Skulpturen von Riemenschneider. Über den Marktplatz pfiff ein scharfer Wind, sodass wir in den engen Gässchen (callejuelas) der Altstadt (casco urbano) Schutz suchten. So kamen wir zu dem ältesten Gasthaus Würzburgs, der „Stachel“ („el pinchazo“), in der sich einst die angesehenen Bürger (la burguesía) der Stadt ein Stelldichein gaben. Wir setzten unseren Weg fort und gelangten zur Alten Mainbrücke (puente viejo del Meno). Dort bestaunten wir die kunstvollen Skulpturen aus Stein. An dieser Stelle hat man eine wunderbare Aussicht auf drei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Würzburgs: das Käppele, die Marienburg und die Steinburg. In unmittelbarer Nähe der Alten Mainbrücke befindet sich der bekannte Vierröhrenbrunnen (fuente de cuatro tubos), dessen vier Figuren die Ratsherren (consejales) zu Anstand und Mäßigung ermahnen sollten, denn diese stellen die vier Tugenden, Gerechtigkeit (justicia), Ehrlichkeit (honradez), Bescheidenheit (modestia) und Weisheit (sabiduria) dar. Danach liefen wir am Dom (catedral) vorbei und beendeten unsere kurzweilige und doch lehrreiche Stadtführung vor dem Hof Conti (Palacio de Conti), dem heutigen Bischofssitz (sede del obispo). Es war schön, zu sehen, wieviel wir schon auf Spanisch ausdrücken konnten, jedoch stießen wir natürlich auch manchmal an unsere Grenzen. Kultur Kultur WDS und der Weltjugendtag Madrid 2011 El fin de semana español de Lisa Hernández y Rebecca Rottmannn La próxima Jornada Mundial de la Juventud tendrá lugar éste añoen agosto en Madrid. Debido a esto Lisa y yo Rebecca Rottmann trabajamos juntas con la iglesia católica para dar clases de español a aproximadamente 30 jóvenes que quieren viajar a España para esta Jornada Mundial y que quieren saber un poco hablar en español. Empezamos el viernes, 8 de abril, con unos juegos en español para conocer mejor los nombres y las personas. Estábamos muy soprendidas de que los jóvenes aprendieron todas las cosas muy rápido. En tres días aprendieron a decir su nombre, su edad, las nacionalidades, pedir algo en un restaurante, preguntar por el camino y otras cosas como llamar a la policía o hablar sobre el tiempo. ¡Todo esto en de tres días!!! IImpresionante! Para que los jóvenes también aprendieran algo sobre la cultura de España, la iglesia ofrecía diferentes actividades, por ejemplo una guía de Würzburgo en español, una fiesta española con comida típica de España (tapas, tortilla, ...) y clases de salsa. Nos divertimos mucho trabajando con los jóvenes y también fue una buena experiencia especialmente con referencia a los exámenes. Si queréis ver una pequeña película sobre el fin de semana, mirad en internet el siguiente enlace: h t t p : / / w w w. e i n - b l i c k - i n s - l e b e n . t v / v o n - u n s / film/%C2%A1viva-espana Rebecca Rottmann, BFS Spanisch II 75 Kultur Kultur Festival de Flamenco en Wurzburgo 25. 03 – 04. 04. 2011 Érase una vez una profesora que se llama Kika y que nos preguntó durante la clase de cultura de España si había unos voluntarios para trabajar de ayudantes en el famoso Festival de Flamenco de Wurzburgo. Por supuesto dijimos que sí las todavía no “flamencoadictas” Ana Brockmann, Sarah Diener, Rebecca Rottmann y Melanie Sulzbacher. Así que aquí están nuestras impresiones. El primer día quedamos a las seis delante de la Zehntscheune para empezar nuestras “prácticas”. Mercedes Sebald, la presidente de la Asociación Cultural, Salon 77, que organizó dicho festival, nos saludó y nos explicó nuestras tareas para la noche. Melanie y Rebecca recibieron a la gente, Ana ayudó en el catering y yo Sarah me ocupé de la venta de los billetes. Después aprovechamos la ocasión para ver la actuación de las bailaoras flamencas jóvenes Ana Menjiabar y Bella Paloma de la escena flamenca de Berlín con su grupo “Los dos tiempos”. Además escuchamos a los cantaores Carmen Fernández y José Ramírez que nos introdujeron en una parte muy importante pero poco conocida del flamenco: el canto. La última parte, la guitarra, estuvo representada por Zamna Urista Rojas, un artista maravilloso que nos hizo pensar en otros mundos con sus melodías. Cuando se habla del flamenco mucha gente piensa primero en el baile, pero no sabe que realmente es sólo una parte del flamenco. Es posible ver los tres artes diferentes juntos pero también hay programas/actuaciones que consisten en el canto y en la guitarra sin bailaores. Durante la pausa y después de la actuación vendimos CDs de los artistas así como el libro del guitarrista flamenco Robert Collomb. Para mí, el festival por completo fue una experencia muy bonita e increíble y no quiero pasar sin eso. Muchas gracias a todos por esta oportunidad y especialmente a Mercedes Sebald. Sarah Diener, BFS II Spanisch El segundo y tercer día quedamos delante de la Zehntscheune a las 7 para ayudar de nuevo y disfrutar junto con el público el concierto de Eduardo Rebollar, guitarrista flamenco muy conocido, y Gema Jiménez, cantadora con una voz fenomenal. Estas noches la actuación no fue acompañada de baile, pero no fue necesario en ningún momento. El talento de Eduardo y de Gema fueron un placer insuperable para los sentidos. Y se dice que lo más importante del flamenco es la guitarra y la canción. Quiero referirme de nuevo al saber de los dos haciendo las noches perfectas. Es que nunca he visto a alguien tocar la guitarra como lo hizo Eduardo. Las emociones que se podían ver en su cara se transmitieron a sus manos y así a la guitarra y se podía sentirlas extendiéndose en la sala, igual que la voz de Gema. Llena de emoción y conmovedora. Y esto quiere decir algo cuando yo lo digo. Normalmente no me gusta si una mujer canta. No puedo decir el porqué, solo sé que ésta sí me gustó. En toda mi colección de música un 5 % de las canciones son de una mujer o incluso menos dado que no escucho todo lo que tengo. En estas noches fue diferente. Al final la tarea reconocida de llevar las flores para Gema y un vino para Eduardo fue de Sarah que la superó con bravura. artistas de flamenco: a Vicky Barea con su grupo. Después de ver la actuación, Melanie y yo tuvimos una tarea muy especial: dar las flores a los artistas como regalo por su actuación en el festival. Estábamos muy nerviosas. Tuvimos que subir al escenario junto con el alcalde, darles las flores a los artistas y, como es costumbre en España, les dimos dos besitos en cada mejilla. Después de la actuación, nos quedamos a comer con Vicky y su grupo en un restaurante italiano, para celebrar el éxito del baile. Ha sido una experiencia maravillosa para nosotras ver cómo funciona un festival y conocer a los artistas: son muy amables y ni son creídos ni arrogantes como se podría pensar. Si tenemos tiempo el año que viene, ¡volveríamos a participar en el festival sin falta! Rebecca Rottmann, BFS II Spanisch Melanie Sulzbacher, BFS II Spanisch El 4 de abril, el último día, fue un día muy especial para los aficionados al flamenco. Fue el día del último concierto de los artistas flamencos y el más grande de todas las actuaciones, por eso tuvo lugar en el teatro de Würzburgo. A las siete de la tarde Ana, Sarah, Melanie y yo quedamos delante del teatro para ver la actuación y ayudar a los artistas. Nos vestimos de forma elegante, así como las otras 800 personas que visitaron a estos famosos y excelentes 81 Kultur Kultur Festival de Flamenco en Wurzburgo 78 Cada año tiene lugar este acontecimiento tan especial en ésta, nuestra ciudad, que aparte de ser un punto clave para estudiantes, reúne también a las más diversas culturas y por ello, ¡claro está! no podía faltar otro año más nuestro „Festival de Flamenco“. Éste ha sido el noveno año en el que se organiza un evento de este tipo en Würzburg(o) que ha durado 4 días. Creo que todos los artistas han sido dignos de ver y de oír, ya que el nivel del conjunto de sus espectáculos ha sido increíble. A algunas alumnas de la escuela de traductores (“WDS”), se nos dio la oportunidad de disfrutar de todo ello, a cambio de prestar nuestra ayuda en los momentos en que hacía falta. ¡Parece ser que la masa de personas interesadas va creciendo cada vez más!. Según los organizadores principales („Merche and Co“ :) ) y hasta los propios artistas lo verifican, en el caso de los alemanes, se trata de un público que muestra un infinito respeto por este arte. Esto quizá se deba, a que no es imprescindible entender la letra de las canciones, sino que es mucho más importante el dejarse llevar por los sentimientos que el artista pretende transmitir, tanto por el baile, como por la entonación del cante. La verdad es que yo personalmente no entiendo mucho de flamenco..., pero al haber nacido y vivido toda una vida en España, noto que hay un „algo“ que, esté donde esté, siempre me tirará hacia esa intensa e interesante Península. En mi opinión el flamenco en general reúne muchísimos sentimientos y hace aflorar ese „algo“ con su „duende“. Y es que...¡España es mucha España!. Solo cabe esperar que la mala gestión de ésta, que está haciendo que se la conozca sobre todo por típicos clichés turísticos, se salve un poco gracias a gente tan maravillosa como la de esta ciudad, que hace que nuestra España no sea sólo querida, sino también algo entendida. Ana Brockmann, BFS II Spanisch Kultur Kultur Französisch Kochen Jeden 2. Montag in der Cafeteria der WDS Der Kochkurs war von Anfang an Kult! Die maximale Teilnehmerzahl wird immer blitzschnell erreicht. Da muss man sich fragen, woran das liegt - An der netten Küchenchefin, an den anderen Küchenhilfen oder an dem leckeren Essen? Aber wahrscheinlich ist es eine Kombi aus allem und dazu kommt noch, dass man ein bisschen Frankreich kennenlernt - mit Genuss und Geselligkeit ohne den üblichen Lernstress! Annika Happel, Ramona Emmert und Colette Braun (BFS 1 Sp) Jeden zweiten Montag im Monat nimmt sich Madame Tirel für interessierte Schüler Zeit, um mit ihnen leckere Gerichte aus ihrer Heimat Frankreich zu zaubern. Von Anfang an hatten wir Spaß und jedem von uns war klar, wir wollten weiter machen. Zwar war nicht immer alles leicht und eitel Sonnenschein, denn die französische Küche hat so ihre Tücken. Dennoch haben wir viel gelernt, nicht nur über die Küche, sondern auch über die Sprache, die die meisten von uns ja ohnehin fasziniert. Über Galettes und Quiches, bis hin zur klassischen französischen Zwiebelsuppe durften wir uns an vielen Gerichten nach Herzenslust austoben und probieren. Außerdem verwenden die Franzosen für ihre Vinaigrette Unmengen von Öl, woran man sich als Verfechterin von viel Essig erst gewöhnen muss. Alles in allem war der Kochkurs für uns die perfekte Gelegenheit eine Gemeinschaft zu bilden, da wir lernten, miteinander zu arbeiten. Melanie Frick (BFS 1a) „Der Kochkurs hat bei mir die Freude am Kochen geweckt. Seitdem ich von zuhause ausgezogen bin, habe ich mich oft von Fertiggerichten ernährt. Doch das hat jetzt wohl ein Ende!“ Tatjana Wohlleben (BFS 1a) „Es hat sich nach ungefähr dem zweiten Mal eine Gruppe rauskristallisiert und es ist irgendwie schon eine Routine drin. Für andere scheint es chaotisch vorzugehen, aber es klappt ja immer (auch wenn nicht immer zeitlich).“ Laura und Maren Siedentop (BFS 1a) „Es macht Spaß neue Rezepte zu entdecken und das Essen ist auch sehr lecker. Das Tolle ist, dass wir nicht nur zuschauen, sondern selbst mitkochen dürfen und immer ein sehr schön gestaltetes Rezept mit nach Hause bekommen.“ Farida Sadaoutchi (BFS 1a) 79 Kultur Kultur ¡Navidad con mantecados! … „das kommt uns Spanisch vor“ En cierta hora de Sprechfertigkeit llegamos a la conclusión de que teníamos que organizar algunas actividades para así ahorrar una cantidad de dinero que necesitábamos para realizar el viaje imaginario de nuestros sueños. Acabamos escribiendo una lista con ideas en la que apareció la organización de un concurso de mantecados (andalusisches Weinachtsgebäck), un dulce harinoso muy fácil de elaborar. Como a Kika le habían dado una receta decidimos meter las manos en la masa. Así que el viernes 17 de diciembre nos encontramos en la cafetería del colegio para llevar a cabo nuestro plan. Kika trajo los ingredientes y empezamos a entrar en la cocina de 4 en 4. En una cocina tan chiquita entran 3 y salen 4, ji, ji. Todos estaban de muy buen humor y especialmente los hombres fueron forzados por nuestra profesora Kika a ayudar los primeros. Ángel se largó de la cocina en seguida para no ser un esclavo de las chicas. Así que si quieres disfrutar de la Navidad española , ahí va nuestra receta. 80 Rezept: Mantecados Ingredientes: 1 kilo de harina (Mehl) 500 g de manteca de cerdo (Schweineschmalz) Keine Panik! No se nota 1 vaso pequeño de vino blanco (Weißwein) 1 vaso grande de azúcar (Zucker) Canela (Zimt) y azúcar en polvo (Puderzucker) Preparación: Primero hay que poner la manteca de cerdo, el azúcar y algo de vino en un círculo de harina. Después vas mezclando todos los ingredientes amasando excepto la canela y el azúcar en polvo que son para decorar. Ir incorporando harina y vino hasta conseguir hacer una bola con la masa, cosa que requiere mucho esfuerzo, pero no para una clase tan participativa como el Spanisch II. Cuando está la masa se estira con ayuda de un rodillo (Nudelholz) y con ayuda de un vaso hacer círculos con la masa. Poner el horno a 150 grados y hacer los mantecados durante 40 minutos más o menos, depende del horno. Cuando estén un poco dorados sacar la bandeja del horno y rebozar los mantecados rápidamente en el azúcar en polvo y canela. Y ¡qué aproveche! Conclusión: Fue un día agotador pero todos se fueron a casa con una pequeña bolsa de mantecados en la mano, que nos endulzó el tiempo de Navidad de forma muy diferente a como lo hacen nuestras galletas de Navidad alemanas. Kultur Kultur Feliz Navidad del Spanisch I Hay un famoso dicho español que dice: “Antes es la obligación que la devoción”(Erst die Arbeit, dann das Vergnügen) y así fue como los alumnos del Spanisch I escribieron su Schulaufgabe el día 17 de diciembre y después celebraron una fiesta a lo alemañol con pasteles de varias nacionalidades, no solo española y alemana sino también griega. La idea empezó con un truco de la profesora para aprender los pronombres de objeto directo e indirecto. Cada grupo escribió una lista con las cosas que tenía que traer desde la comida y la bebida hasta la decoración. Así aprendimos los pronombres, so heimtückisch! Después de terminar la Schulaufgabe un grupo decoró la clase, otro hizo el café, el chocolate y el té y otros prepararon la mesa. Por supuesto, algunos profesores neidisch! se acercaron a la fiesta y probaron las especialidades y escucharon las canciones de Navidad españolas. Todos probaron los mantecados, una especialidad española que había hecho la profesora, que escogió a sus alumnos como conejillos de indias (Versuchskanninchen), ji, ji. Todos comimos muchos dulces y así saboreamos un trozo de España pero a 2 000 kilómetros. BFS 1 Spanisch Kultur Kultur American Breakfast ESA II On Monday, 6 June, 2011 ESA II organized an “American Breakfast“ together with their teacher Sherrie Blackman. Every student and Ms. Blackman brought along some of the ingredients that were necessary to prepare the different meals, so that everyone contributed something. We prepared typical American dishes like pancakes with maple syrup, French toast, scrambled eggs with bacon and cherry cinnamon oatmeal and all enjoyed the day very much. We would like to thank our English teacher Ms. Blackman for the nice time and hope to be able to line up things like that in the future, too. ESA II Oatmeal French Toast, scrambeled eggs Kultur Kultur Erstes Alumni-Treffen an der WDS Wiederbegegung mit italienischem Flair Die Fachschaft Italienisch organisiert ihr erstes Alumni-Treffen an der Würzburger Dolmetscherschule. Am 23. Oktober fand an der Würzburger Dolmetscherschule (WDS) das erste Treffen ehemaliger Italienisch-Schüler statt, das sich regen Zuspruchs erfreute. Initiiert und kulinarisch vorbereitet wurde es von den beiden langjährigen Italienisch-Dozentinnen, Giorgia Rettaroli Klopfer und Sieglinde Winter-Denk, die als Ehrengast auch den Ausländerbeauftragten der Stadt Würzburg, Herrn Antonino Pecoraro, eingeladen hatten. Der neue Schulleiter, Dr. Jürgen Gude, begleitet von seiner mexikanischen Gattin, begrüßte die Gäste und hob das außergewöhnliche Engagement der kleinsten Sprachensektion an der WDS hervor, das sich auch außerhalb des Unterrichts durch regelmä- 88 ßige Klassenfahrten nach Italien, dem Besuch von landesweiten Ausstellungen, Theaterveranstaltungen und Kochen italienischer Menüs in der Freizeit äußere. Bei selbst gemachten italienischen Köstlichkeiten wie verschiedenen Antipasti, Pasta al Forno Risotto, Arrosto, Insalate, Panna Cotta, Crostata und Tiramisù wurden in fröhlicher Runde Erinnerungen ausgetauscht, und die WDS war nicht nur vom Duft, sondern auch vom Klang Italiens erfüllt. Beim Kaffee wurde dann von Herrn Gude eine Vorstellungsrunde eingeleitet, bei der die Alumni über ihre Erfahrungen an der WDS und im Berufsalltag sprachen. Alle betonten, dass die WDS ein wichtiger Baustein für ihr späteres Berufsleben war. Erfreulicherweise können fast alle am Abend anwesenden Alumni ihre in zwei Jahren Berufsfachschule erworbenen Italienischkenntnisse in Wort und Schrift im Berufsalltag einsetzen. Einige sind beispielsweise in einem Photovoltaik- oder in einem Fahrradunternehmen tätig, andere arbeiten im Druckereigewerbe, in der Modebranche oder als selbständig Erwerbstätige, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Schüler erzählten begeistert von ihren regelmäßigen Fahrten zu Messen in Italien. Viele Schüler kommen ohne italienische Vorkenntnisse an die WDS, manche haben einen italienischen Elternteil, andere wiederum sind mit italienischen Dialekten aufgewachsen. Für alle bietet die Würzburger Dolmetscherschule einen guten Ausgangspunkt für ein erfolgreiches Berufsleben, da rege wirtschaftliche Kontakte zwischen Italien und Deutschland herrschen. An der WDS wird seit jeher Integration in dem Bewusstsein gelebt, dass Sprachen nicht nur das Tor zur Welt, sondern auch der Schlüssel zum Verständnis anderer Kulturen und Völker sind. Zum lebenden Beweis dafür waren am 23. Oktober Vertreter der italienischen Regionen Apulien, Sardinien, Sizilien, Piemont, Marken, aber auch anderer Länder wie der Türkei, Deutschland, Österreich und Mexiko präsent, alle miteinander verbunden durch die Begeisterung für die italienische Sprache, Kultur und Lebensart. Giorgia Rettaroli-Klopfer & Sieglinde Winter-Denk 85 Schulfete Kultur Schulfete 2011 t o o B 86 Kultur 87 92 Kultur Kultur Projekte Schulentwicklungstag Der 2. Schulentwicklungstag an der WDS (Buß- und Bettag 2010) stand diesmal im Zeichen der Fachakademie. Schwerpunkt war die Frage, wie wir unsere Studenten noch besser auf die reale Berufssituation der Übersetzertätigkeit nach Ablegen der Übersetzerprüfung vorbereiten können. Als Referenten waren Frau Norma Keßler (BDÜ, Öffentlichkeitsarbeit) und Prof. Dr. Felix Mayer (SDI) zu Gast an der WDS. Die rege Diskussion mit dem gesamten Lehrerkollegium erbrachte zahlreiche Vorschläge und Anregungen, die es in Zukunft aufzugreifen und umzusetzen gilt. Neben den Chancen der Akademisierung (begleitende oder top-up-Bachelor-Abschlüsse im In- und Ausland mit verbesserten Gehaltseinstufungen) wurden u.a. berufsbezogenes Projektmanagement und Projektkoordination für Übersetzer, Arbeiten in Netzwerken, 4-Augen-Prinzip bei der Qualitätskontrolle, Preisgestaltung und Akquise thematisiert. Wie diese typischen beruflichen Herausforderungen für Übersetzer bereits in der schulischen Ausbildung unserer Fachakademie - möglichst in realen Übersetzungsprojekten - umgesetzt und trainiert werden können, war ein wichtiges Thema des Schulentwicklungstags. Einige erfolgreiche Ansätze hierfür gibt es jedenfalls an der WDS bereits: vom Dolmetscherprojekt mit der Bundeswehr über die Übersetzung eines Ausstellungskatalogs bis hin zur sprachlichen Begleitung eines europäischen Partnerschaftsprojekts reicht die Spannbreite. Diese Ansätze zu vertiefen sollte das zukünftige Ziel unserer Arbeit sein. Jürgen Gude 92 Projekte Karriere-Tag Um die enorme Vielfalt von Fremdsprachenberufen einerseits und die Bedeutung sogenannter soft skills wie persönliches Auftreten, kommunikative Kompetez oder Fähigkeit zur Zusammenarbeit aufzuzeigen und den Studierenden der WDS einen Einblick in die Praxis zu vermitteln, wurden in diesem Jahr erstmals zwei CareerDays – je einer für die Berufsfachschule und einer für die Fachakademie - eingerichtet. Dabei kamen professionelle Trainer wie auch erfahrene Altschüler zu Wort und zeigten ein breites Spektrum interessanter Themen auf. Auf diesen Seiten soll ein – wenn auch notwendig kurzer – Eindruck von dieser Vielfalt in Wort und Bild gegeben werden. Zu Wort kommen die Adressaten der Vorträge und Workshops, die Studierenden unserer Schule. Auf jeden Fall war der Erfolg überwältigend. In dem Seminar „Atem – Stimme – Sprechen – Körpersprache“ erklärte die Atemtherapeutin, dass unser Instrument, die Stimme, Kompetenz sowie Vitalität ausstrahle und wie wichtig es sei, „für sich selbst zu sorgen“ um einen souveränen Stimmklang zu gewährleisten. Sie zeigte uns, wie negativ sich Anspannung und Aufregung auf unser Auftreten und unsere Aussprache auswirken und demonstrierte anhand von Mantren sowie speziellen Dehn- Atem- und Stimmübungen wie man die innere Ruhe und somit auch das Selbstbewusstsein wiedererlangt und selbst unter Druck den richtigen Ton trifft. Unsere erste Referentin war Cindy Cramer (27). Sie hat eine spannende Ausbildung mit Sprachenmix absolviert: zuerst FSK Englisch/ Italienisch an der WDS, danach 1 Jahr EuKo in München und schließlich setze sie noch mal eine FSK in Würzburg drauf diesmal mit Spanisch/ Italienisch. Sie arbeitet heute in einer Firma der Fahrradbranche in Schweinfurt. Zu ihren heutigen Aufgaben dort gehört die Kundenbetreuung genauso wie Messebesuche, Handelskorrespondenz in Spanisch und Italienisch und Auslandsbesuche. Als schwierigste Aufgabe empfand sie am Anfang das Telefonieren in der Fremdsprache. Besonders wichtig für sie ist eine gute Integration in der Firma und Durchhaltevermögen auch wenn’s mal schwer sein sollte. Unser zweiter Referent war Danilo Valenti (25). Der gebürtige Italiener ist heute bei der Firma Vogel Druck ein angesehener Mitarbeiter. Wichtig für ihn ist die Mehrsprachigkeit und Motivation des Mitarbeiters, ebenso wie sich gut auf ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten Er gab als erfahrener Personaler wichtige Tipps für die Bewerbung: gerne darf es auch mal ein ‚flippigeres’ Bild sein, oder die Anrede ‚hallo’ bzw. Grußformel ‚sonnige Grüße’. Er selbst hat damit gute Erfahrungen gemacht. 94 Unsere Referentin Sarah Härtig (30) arbeitet heute bei der Firma Babcock Noell (Nukleartechnik) in Würzburg. Zu ihren Aufgaben zählen Handelskorrespondenz in Englisch und Französisch, Organisation von Events, Messebesuche und viele technische Übersetzungen. Genau das bereitete ihr am Anfang Probleme, sodass sie sich mit der Zeit eine Übersetzungsliste der Fachtermini anlegte. Sie empfindet HaKo (Handelskorrespondenz) als wichtigstes Fach, denn damit hat sie heute tagtäglich zu tun. Die letzte Referentin über Berufseinstiege war Andrea Lugauer. Ihren Abschluss als FSK Englisch/ Spanisch machte sie 1993 an der WDS. Seither hat sie viel erlebt und in zahlreichen Firmen Erfahrungen gesammelt. Von Unianstellung, Verwaltungsaufgaben bis hin zur Sachbearbeiterin- die Sprachen ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre berufliche Laufbahn. Mittlerweile arbeitet sie bei der Firma Lauda (Messgerätetechnik) und schätzt die ihr übertragene Verantwortung im Vertriebsinnendienst sehr. Sie würde es jederzeit wieder tun- nämlich auf Sprachen setzen Wir haben uns für den Kurs „Ihre überzeugende Bewerbung“ bei Marcellus Barth entschieden und haben es nicht bereut! Innerhalb von 1 ½ Stunden hat er uns sehr viele wertvolle Informationen für den richtigen Berufseinstieg nahegebracht. Von der richtigen Bewerbungsmappe, über den korrekten Lebenslauf bis zum ansprechenden Anschreiben hat Herr Barth uns wichtige Tipps für die berufliche Zukunft mitgegeben. Was uns sehr fasziniert hat war, dass man seine Bewerbung auch mal ganz persönlich gestalten kann. Einigen Arbeitgebern könnte es gefallen, zur Abwechslung mal nicht eine gewöhnliche Bewerbung in den Händen zu halten. Man darf gerne auch mal seine eigene Persönlichkeit in die Bewerbung mit einbringen. Auch „die Tücken der Lücken“ im Lebenslauf sind, mit dem von Ihm übermittelten Wissen, gut zu umspielen 95 Andrea van Harten DIE ASSISTENZMANUFAKTUR Die Manufaktur für Ihre individuelle Karriereplanung und Assistenzvermittlung auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene. Ihre hervorragenden Fachkenntnisse bilden einen wesentlichen Baustein für das Gelingen Ihrer beruflichen Karriere - es ist jedoch Ihre Persönlichkeit, mit der Sie letztendlich im Vorstellungsgespräch überzeugen werden. PERSONALITY MEETS COMPETENCE Als ausgebildete ESA (1989) mit langjähriger internationaler Berufserfahrung als Vorstandssekretärin und mit zusätzlicher Ausbildung zum DINzertifizierten European Business Coach berate ich Sie bei der Optimierung Ihres gesamten Potenzials und vermittle Sie in namhafte Unternehmen. Idealbesetzung durch Dialog - Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme. T + 49 6174 259461 I M + 49 172 6905718 E vanharten@die - assistenzmanufaktur.de | W www.die - assistenzmanufaktur.de Parkstraße 11 | 61462 Königstein / Taunus Memberships: Bundesverband Sekretariat und Büromanagement e.V. (bSb) European Management Assistants (EUMA) 96 Nach einem interessanten 12-minütigen Film stellte uns Frau Covi-Loritz die Tätigkeit als Fremdsprachenassistent/in im Auswärtigen Amt vor und uns wurde klar, dass dieser Beruf weitaus abwechslungsreicher und auch anspruchsvoller ist als wir es anfangs gedacht haben. Die größte Herausforderung ist, dass man nicht nur in Deutschland eingesetzt wird, sondern alle drei bis vier Jahre den Einsatzort wechselt. Eine wichtige Voraussetzung für die Wahl dieser Laufbahn ist, dass ihr weltoffen seid und dass es euch leicht fällt, mit neuen Situationen klarzukommen, insbesondere sich an ein neues Leben mit völlig anderen Kulturen sowie anderen Klimaverhältnissen zu gewöhnen. Beim CareerDay entschieden wir uns, den Vortrag von Frau Klein zu besuchen... Zu Beginn ihrer Karriere arbeitete Frau Klein unter anderem bei der Börse Frankfurt als Wirtschaftskorrespondentin, jedoch stellte sie bald fest, dass dies nicht ihrem Wunschberuf entsprach. Nach familiären Schwierigkeiten machte sie sich für kurze Zeit selbständig und gründete eine Ich-AG. Hierbei entwickelte sie ein Konzept zur Schulung von Firmenvertretern im Bereich Busness-English. Seit kurzem ist sie zudem Vorsitzende des Bundesverbandes Glas. Frau Klein machte uns durch ihren Vortrag deutlich, dass Höhen und Tiefen zu jedem Berufsweg dazugehören; ebenso sind Mut und Authentizität gefordert. Das Besondere an dem Vortrag über “Männliche und weibliche Kommunikationsformen” war, dass er nicht nur informativ und lehrreich war, sondern dass auch über alltägliche Dinge aus dem Leben geredet wurde, wie z. B., dass Frauen Schuhe lieben und sehr gerne und viel reden und Männer den sogenannten „Tunnelblick“ tatsächlich haben, der es ihnen ermöglicht, besonders gut Wege beschreiben zu können, es ihnen aber erschwert, genaue Details wahrzunehmen. Über diese typischen Verhaltensformen zu sprechen, war sehr amüsant und hat zum Schmunzeln angeregt. Besuch bei UPS in Frankfurt Nach unserem Start mit dem Bus vom Parkplatz der Residenz in Würzburg gab uns ein Mitarbeiter von UPS bereits während der Fahrt wichtige Informationen über das Unternehmen und seine Strukturen preis. Nach der Ankunft in Frankfurt folgte eine kleine Pause, wo wir uns an dem von UPS vorbereiteten Buffet stärken und dabei Fragen an die Mitarbeiter stellen konnten. Gleich darauf folgte eine interessante und detaillierte Power-Point-Präsentation, in der uns erklärt wurde, wie sich das Unternehmen zusammensetzt und womit wir rechnen müssten bei einer eventuellen Einstellung in diesem Hause. Am Ende der Präsentation und nach der Fragerun- de von Seiten der WDS an die Angestellten teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Jeweils eine Gruppe bekam dann eine separate Führung durch die Hallen von UPS, in denen wir sehen konnten, wie die Betriebsvorgänge ablaufen und alles im Großen und Ganzen so funktioniert. 97 Projekte Soziales Projekt der Klasse BFS IIa am Career Day Wer am Career Day zwischen den zahllosen Veranstaltungen den Raum wechselte und dabei den Eingangsbreich durchquerte, kam an einer Tafel vorbei, mit der auf eine Aktion der BFS II a hingewiesen wurde: “Kuchen für Afrika.“ Nun gut: eigentlich hatte man wohl zuerst einen reich gedeckten Tisch bemerkt, auf dem leckere – teils exotisches – Backwerk stand. Es gab auch Muffins und Obstsalat, und natürlich afrikanischen Kaffee. Worum gings? Der Erlös der Aktion sollte der Grundschule in Ngodakala im Südsudan zugute kommen. Es ist eine Gegend, in der nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg, nach Hunger und Vertreibung vielen Menschen jede Perspektive genommen wurde. Besonders hart trifft es dabei oft die Kinder, und von einem geregelten Schulbesuch können viele nicht einmal träumen. Und natürlich kann eine Aktion wie der Verkauf von Kuchen und Kaffee keine Probleme armer Länder lösen, aber sie kann aufmerksam machen und ein Zeichen setzen. Und immerhin kamen stolze Euro 200.- zusammen, die über die katholische Diözese in der Provinzstadt Wau einem Schulprojekt direkt zufließen werden. Ach ja: geschmeckt hat der Kuchen auch noch! 98 GROSSE GEMEINSCHAFT Bundesweit sind über 7.000 Übersetzer und Dolmetscher im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) organisiert – über 1.300 davon in Bayern. AKTIVES NETWORKING Gruppentreffen, Seminare, Mailing-Listen und die Internetplattform form rm „MeinBDÜ“ für regen Informations- und Erfahrungsaustausch UMFANGREICHES SEMINARPROGRAMM Pro Jahr über 30 Seminare zu fachlichen und sprachlichen Themen men n– für Studentenmitglieder zu erheblich vergünstigten Konditionen AUSKUNFT ZU BERUFSRELEVANTEN BELANGEN Geschäftsstelle, Vorstand und Fachreferenten stehen Ihnen als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. FACHZEITSCHRIFT „MDÜ“ Das Abonnement (sechs Ausgaben pro Jahr) ist im Mitgliedsbeitrag bereits inbegriffen. VERGÜNSTIGTE VERSICHERUNGEN Günstige Rahmenversicherungen – z. B. Berufshaftpicht oder Vermögensschadenhaftpicht INTERNETPLATTFORM „MeinBDÜ“ Zugang zu Diskussionsforen oder aktuellen Informationen wie Stellenangebote oder auch Muster-AGB RECHTS- UND STEUERBERATUNG Mitglieder können einmal im Monat die kostenlose Erstberatung eines Rechtsanwalts und Steuerberaters in Anspruch nehmen. FACHGRUPPE „EXISTENZGRÜNDER“ Jeden 4. Donnerstag eines Monats um 19 Uhr in der Geschäftsstelle ellle des BDÜ-Landesverbandes Bayern: Luisenstraße1, 80333 München GÜNSTIGER STUDENTENBEITRAG Studentinnen und Studenten zahlen nur die Hälfte des regulären Jahresbeitrags. www.bdue-bayern.de • [email protected] 105 Projekte Sonderveranstaltungen der Abendakademie Die Abendakademie der Würzburger Dolmetscherschule bietet Sprachkurse (Gruppenkurse, Einzelunterricht, Firmenschulungen) für Erwachsene, die ihre Sprachkenntnisse auffrischen oder eine Sprache neu erlernen möchten. Seit dem Wintersemester 2010 hat die Abendakademie neben ihren Standardkursen aber auch Sonderveranstaltungen im Programm, die allen Abendkursteilnehmern und Schülern der Würzburger Dolmetscherschule offenstehen und kostenfrei sind. Lerntechniken für den Erwerb von Fremdsprachen Gedächtnishemmungen, Speicherkapazität und Vergessen eindrucksvoll erfahren. Nach diesem kleinen Ausflug in die Lern- und Gedächtnisforschung wurden verschiedene Methoden effektiven Lernens näher betrachtet und gemeinsam erprobt. Bestimmte Lern- und Verarbeitungsstrategien (wie u.a. Lernen von Grammatik, Vokabular und Landeskunde mit Hilfe von Mindmaps, hierarchischen Aufbauplänen und des Karteikastens, effektives Lesen, Training der Aussprache und des Hörverstehens) wurden dabei ebenso thematisiert wie die eigenständige Planung, Reflexion und Kontrolle des Lernens, die effektive Zeiteinteilung und Pausenplanung, die Gestaltung der Lernumgebung und die kritische Nutzung verschiedener Informationsquellen. Zu guter Letzt wandten wir uns der emotionalen Seite von Lernprozessen zu, wobei der Selbstmotivation und dem Umgang mit Stress ein besonderes Augenmerk galt. Bolivia – un país donde lo auténtico aún existe (Diavortrag auf Spanisch und Deutsch) Fr., 12.11.2010, 18 :00-20 :00 Uhr (Yuli Vacaflores) Mi., 27.10.2010, 18:00-20:00 Uhr (Christiane Stroh) 100 Das erste Seminar in unserer Veranstaltungsreihe drehte sich um die Frage, wie Erwachsene lernen und wie man sich insbesondere den Erwerb fremdsprachlicher Kenntnisse erleichtern kann. Zu diesem Zwecke wurde zunächst die Funktionsweise des Gedächtnisses näher beleuchtet. Anhand von Selbstversuchen konnten die Teilnehmer Phänomene wie !Hola amigos¡ Wer hat manchmal nicht Lust, das Weite zu suchen? Eine virtuelle Reise führte uns nach Bolivien – ein Land der Extreme und Gegensätze. Yuli Vacaflores, unsere neue Spanisch-Dozentin, erläuterte uns in einem Diavortrag auf Spanisch und Deutsch Geschichte, Kultur, Politik und Lebensgewohnheiten ihres Landes. Zunächst konnten wir uns einen Eindruck von der Kolonialgeschichte, der Revolution und der aktuellen politischen Situation des Landes unter Präsident Evo Morales verschaffen, anschließend durchquerten wir die verschiedenen Landesteile. Die Reise begann auf der Hochebene des Altiplano, einer Region der Superlative: Außer dem Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde, und dem Titcaca-See, dem höchstgelegenen kommerziell schiffbaren See der Erde, gibt es hier bizarre Felsformationen, Gesteinswüsten und farbige Lagunen zu bewundern. Über schneebedeckte Berggipfel führte uns die Reise weiter in die trockenen Hochtäler und den Bergurwald der Yungas und schließlich ins dünn-besiedelte tropisch-heiße Tiefland der Llanos im Osten des Landes. Ein Einblick in kulturelle und religiöse Traditionen und nicht zuletzt in bolivianische Musik und Folklore rundeten den Vortrag ab. Visite guidée de la ville de Wurtzbourg - Stadtführung auf Französisch Sa., 20.11.2010, 11:00-12:30 Uhr (Céline Popp) Frostige Kälte und samstäglicher Stadttrubel haben uns an jenem Samstagvormittag keineswegs von unserer spannenden Entdeckungstour durch die Würzburger Innenstadt abgehalten. Céline Popp, eine unserer Französisch-Dozentinnen, erläuterte uns auf Französisch die Würzburger Stadtgeschichte. Der Rundgang begann am Falkenhaus, einem ehemaligen Gasthaus im Rokkoko-Stil, in dem heute die Stadtbibliothek untergebracht ist, und führte zunächst zu zweien der bedeutendsten Würzburger Gotteshäuser, der über der Grabstätte des Hl. Kilian errichteten romanischen Neumünster-Basilika, und dem Dom, der viertgrößten romanischen Kirche Deutschlands. Seine Bautechnik und das Lichtspiel im Inneren lassen den Weg ins Paradies nachempfinden. Anschließend wurden wir Zeuge der Geschichte des Rathauses und des Vierröhrenbrunnens und bewunderten die mächtigen Brückenheiligen auf der Alten Mainbrücke. Ein kleiner Abstecher führte uns zum Traditionsweinhaus Stachel, in dessen barockem Innenhof schon Goethe dem Wein frönte. Hier nahm 1525 auch der Bauernaufstand seinen Ausgang. Schließlich schlenderten wir weiter zur Marienkapelle, die Bürger einst dem Bischof zum Trotze unweit des Doms errichten ließen, bevor unser Rundgang auf dem Oberen Markt vor dem Falkenhaus endete. 101 Dolmetsch-Projekte Dolmetschen für den Weltfrieden An einem sonnigen Morgen im März in aller Herrgottsfrüh fuhr die Würzburger Dolmetscherschule auf Einladung der Bundeswehr in die Infanterieschule in Hammelburg, in der die sogenannten UNMOs ausgebildet werden (United Nations Military Obervers, die Militärbeobachter der UN). Nachdem noch ein „schnelles“ Erinnerungsfoto auf der Autobahn gemacht wurde (Blitzer), erreichten wir die Kaserne, wo wir sogleich mit Proviant versorgt wurden. Dort wurden wir in Gruppen eingeteilt, die sich auf verschiedene Stationen verteilen mussten, sowohl im Gelände, als auch in „Bonnland“, einer extra angelegten Stadt für Truppenübungen. Wir wurden an vier verschiedenen Stationen zum Dolmetschen eingesetzt. Negotiation 102 In Bonnland lautete die Aufgabe für die Unmos zum ersten Mal mit dem Bürgermeister in Kontakt zu treten und so viele Informationen wie möglich über die humanitäre Lage, sowie feindliche Aktivitäten in2 Erfahrung zu bringen. Diese Aufgabe wurde durch das schauspielerische Können der Ausbilder und Role Players, die die UNMOs bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit trieben, erschwert. Unsere Aufgabe war es als Sprachmittler zwischen den UNMOs zu agieren. Checkpoint Als unsere Dozentin Lucy Thomson zusammen mit ihrer Gruppe am Checkpoint ankam, waren alle sehr aufgeregt, jedoch schon voller Vorfreude auf unseren Dolmetscheinsatz bei den UN-Friedenstruppen. Am Checkpoint wurden zwei Phasen durchgespielt: Phase 1 war die ruhige Phase des Kontrollpunkts, an der auch unsere Dolmetschkünste (nämlich Spanisch/Englisch und Englisch/Spanisch) zum Einsatz kamen. Bei dieser unterstützen wir die „rechte Hand“ des Campleaders Dimitrij, Quique (Enrique Garcia, Soldat der Friedenstruppen aus Uruguay). Phase 2 war eine etwas aggressivere Variante, bei der die UNMOs unter vorgehaltener Waffe befragt wurden oder in einem aus Drahtzaun abgegrenzten Bereich einige Minuten auf Knien ausharren mussten. Bei dieser Phase haben wir Dolmetscher auch unsere schauspielerischen Künste unter Beweis stellen dürfen und Mitglieder des Rebellencamps spielen dürfen, während die UNMOs mit Campleader Dimitrij, eine etwas angsteinflößende Person (in Wirklichkeit jedoch sehr nett) verhandeln mussten. Projekte Autounfall Verification Eine weitere Station stellte einen simulierten Autounfall dar, bei dem ein Fahrzeug der UNO mit einem Zivilistenfahrzeug kollidierte. Dabei war die Aufgabe der Unmos, die Einheimischen zu beruhigen, den Autounfall zu dokumentieren, die Verletzten zu versorgen und dabei gleichzeitig auf ihre eigene Sicherheit zu achten, da sie von den Role Players mit Steinen und Stöcken beworfen wurden und man versuchte das UN-Fahrzeug zu stehlen. Wir mussten sie dabei unterstützen die sprachliche Barriere zu überwinden, doch konnten wir uns auch als Role Player nützlich machen, unter anderem als Ehefrau eines Verletzten, Reporterteam oder als Einheimische. Eine andere Station nannte sich „Verification“. Unsere Aufgabe war es zu übersetzen, wie viele Waffen, Fahrzeuge und Personen sich im Camp befanden. Zunächst wurden wir von den Blauhelmen an der Schranke zum Camp abgeholt. Dort wurde uns mehr oder weniger erklärt, was zu dolmetschen ist und wie wir uns zu verhalten haben. Unsere Rolle als Dolmetscher war uns nicht immer klar, da es schon mal passieren konnte, dass man sich alleine zwischen Panzern und bewaffneten Camp-Bewohnern wiederfand. Anfängliche Schwierigkeiten mit den deutschen, sowie als auch den englischen Bezeichnungen beim Dolmetschen der einzelnen Waffenbezeichnungen konnten dank computerspielbegeisterter Mitstreiter schnell überwunden werden. 103 Nach dem Ende der Übung, die fast den ganzen Tag über dauerte, bekamen die Teilnehmer der Würzburger Dolmetscherschule eine Teilnahmeurkunde ausgehändigt. Danach fuhren wir mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Würzburg. Dieser Tag bot uns die Möglichkeit die Arbeit eines Dolmetschers realitätsnah kennenzulernen. Die Fortsetzung Der letzte Dolmetscheinsatz bei der Bundeswehr fand in den Pfingstferien statt – an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön dafür, dass sich trotzdem so viele von euch bereit erklärt haben, mitzukommen. Diesmal sollte alles etwas anders ablaufen als bei den bisherigen Einsätzen: Hauptmann Neuroth hatte für jedes Team einen eigenen Dolmetscher vor- 104 gesehen, so dass einige von uns den ganzen Tag bei einem Team blieben. So hatten wir die Möglichkeit, die einzelnen Teammitglieder etwas besser kennenzulernen und auch bei den Rollenspielen dabei zu sein, bei denen keine Dolmetscher gebraucht wurden. Einige wenige wurden auch direkt an den Stationen eingesetzt, z.B. für die Sprachen Russisch und Spanisch. Aufgrund der Neuorganisation gibt es für das nächste Mal sicherlich noch das ein oder andere zu verbessern, aber Spaß gemacht hat es wie immer trotzdem. Einen ausführlicheren Bericht gibt es dann wieder nach dem nächsten Einsatz, der für 2012 geplant ist. Ein erster Ausblick: Vielleicht werden wir dann bei einem dreitägigen Lehrgang als Dolmetscher dabei sein dürfen. Wir sind gespannt… Dolmetsch-Projekte Dolmetsch-Projekte Dolmetschen für die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe Ein Wochenende lang raus aus dem Sprachlabor und rein in den Arbeitsalltag – nach drei Jahren Theorie an der Dolmetscherschule ein verlockendes Angebot! Dementsprechend aufgeregt waren wir, als die Anfrage von Frau Blackman kam, sie auf eine Tagung zu begleiten. Im Klartext hieß das 3 Tage lang von morgens bis abends dolmetschen. Das hört sich zwar sehr anstrengend, aber auch interessant an. Frei nach dem Motto „nur wer wagt, gewinnt“ sagten wir zu, immerhin war es für uns eine tolle Möglichkeit, zu sehen, wie das Dolmetschen im „richtigen“ Leben außerhalb unseres Sprachlabors aussieht. Der Auftrag kam von der DAHW – der deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe mit Hauptsitz in Würzburg. Die DAHW unterstützt über 300 medizinische und soziale Projekte in rund 40 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa. Der Schwerpunkt der Arbeit ist die Heilung von Lepra- und Tuberkulose-Kranken. Beide Krankheiten werden durch My- kobakterien verursacht, sind jedoch mit verschiedenen Antibiotika behandelbar. Sie befallen meist Menschen, deren Immunsystem durch mangelhafte Ernährung oder schlechte hygienische Umstände geschwächt ist. Deshalb werden Lepra und TB auch als „Krankheiten der Armut“ bezeichnet. Wir in der westlichen Welt haben natürlich schon einmal von diesen Krankheiten gehört – dennoch assoziieren viele von uns diese Krankheiten mit dem Mittelalter, oder denken, sie seien längst ausgerottet. 105 Bei der Vorbereitung auf diesen Dolmetschauftrag merkten wir, was für ein großes Problem diese Krankheiten auch heute immer noch darstellten. Die Vorbereitung fiel sehr intensiv aus, da wir uns mit medizinischen Fachbegriffen und seitenweise Abkürzungen (zu denen die Erklärungen teilweise unauffindbar waren) herumschlagen mussten. Aber wir merkten, wie wahr es doch ist, dass Dolmetschen das Allgemeinwissen um einiges erweitert! Die DAHW hat uns viel Infomaterial wie Broschüren, Informationen über die einzelnen Länder, und häufig verwendete Abkürzungen zur Verfügung gestellt, was die Vorbereitung zwar erleichterte, jedoch nicht gerade verkürzte. Am Freitag, den 1. April, ging es dann morgens um 6:45h mit dem Auto in Richtung Fränkische Schweiz – und ohne Navi hätten wir dieses kleine Dorf namens „Obertrubach“ wohl nie gefunden. Dort fand die Klausurtagung der DAHW statt, da in Würzburg und Umgebung keine passende Location gefunden werden konnte. 106 Wir wurden herzlich von den Organisatoren begrüßt und konnten uns kurz im Konferenzraum umsehen – mehr Zeit bleib nicht, denn es ging sofort los. Es waren sowohl der Geschäftsführer, als auch einige Mitglieder des Vorstands, freie Mitarbeiter und etliche Vertreter der Länder, in denen die DAHW arbeitet, vertreten. Die Vorträge wurden simultan gedolmetscht. Hauptsächlich wurden wir für die Gäste aus Nigeria, Äthiopien und Indien gebraucht, aber auch viele Deutsche setzten nach ein paar Minuten doch noch ihre Kopfhörer auf. Schnell kam die Erkenntnis, dass man als Anfänger keine leichten Bedingungen hat - von schalldichten Kabinen und Kopfhörern konnten wir nur träumen. Stattdessen bekamen wir ein Mikro, keine Kopfhörer und einen Raum voller durcheinander diskutierender Menschen, die eine ganz eigene Sprache zu sprechen schienen. Dadurch merkten wir, wie gut wir es bei Frau Winter im Labor haben – eine perfekte Akustik und schön langsam und verständlich vorgelesene Vorträge. Die Realität sieht teilweise jedoch ganz anders aus. Die Ländervertreter aus Indien und Äthiopien beispielsweise hatten doch einen sehr starken Akzent (Frau Blackman hat gar nicht erst versucht, die indischen Städte auszusprechen „Der sagt das viel schöner als ich.“) und als Kenner des ganzen Themas warfen sie auch gerne beliebige Abkürzungen in den Raum. Medikamentennamen und Begriffe wie "community-based rehabilitation" wurden in jedem zweiten Satz verwendet und brachten uns auch mal ins Schwitzen. Da lernt man, zu improvisieren! Die Redner brachen teilweise mit ihrem Sprechtempo alle Rekorde, da jeder eine Redezeitbegrenzung einhalten musste (was aber nicht so ernst genommen wurde, wodurch sich unser Arbeitstag auch mal erheblich verlängerte). Besonders hilfreich beim Simultandolmetschen mit Partnern ist das Mitschreiben aller wichtigen Begriffe, Namen und Zahlen, während die andere dolmetscht – sechs Ohren hören halt doch besser als zwei. Gefährlich wird es allerdings, wenn man Kommentare zur Sitzung aufschreibt und die Dolmetscherin glaubt, den Satz nicht mitbekommen zu haben. In so einem Fall hilft nur noch wild gestiku- lieren, um das Schlimmste zu vermeiden! Alles in allem war es jedoch machbar und nach ein paar Minuten Einarbeiten in die Vorträge lief es auch wirklich gut. So konnten wir an uns bereits am zweiten Tag eine Verbesserung zum ersten Tag feststellen. Auch in Gesprächen mit den Tagungsteilnehmern während der zahlreichen Essens- und Kaffeepausen (man kann wirklich sagen, wir haben „geschlemmt“ während dieser 3 Tage) lernten wir viel über die DAHW und die Krankheiten Lepra und Tuberkulose, alle Teilnehmer waren sehr freundlich und nett. Es ist doch ein schönes Gefühl der Bestätigung, wenn die Arbeit der Dolmetscher angesehen wird – und man nicht nur „eine Stimme“ ist. Beim Verlassen des Speisesaals konnten wir einmal einen der englischsprachigen Gäste erschrocken hinter uns fragen hören "Are they leaving?", woraufhin ihn ein anderer beruhigte. Wer also glaubt, dass man als Dolmetscher keine Anerkennung für seine Arbeit bekommt, der irrt - man muss sie nur lesen können! Auch wenn die Vorbereitungen – neben all den Klausuren an der WDS – sehr zeit- und nervenaufreibend waren, war es alles in allem ein sehr lehrreiches Wochenende – sowohl vom sprachlichen Aspekt als auch durch die Möglichkeit, unser Wissen erweitern zu können. Frau Blackman hat uns super begleitet und motiviert, wodurch wir ein richtig gutes Gefühl beim Dolmetschen hatten – vielen lie- ben Dank für die großartige Unterstützung und das Vertrauen in unsere Fähigkeiten! Wir sind dankbar, dass wir diese Chance bekommen haben und wurden in unserem Berufswunsch noch einmal bestätigt. Denn eines steht fest: Als Dolmetscher wird es mit Sicherheit niemals langweilig! Carmen Jörg Miriam Yusufi 107 Dolmetsch-Projekte Das Wunsiedel-Dolmetschprojekt Wie kam es eigentlich dazu, dass sich die Französisch- und Italienisch-Fraktionen an der WDS im Herbst 2010 für die Dauer von voraussichtlich zwei Jahren auf ein ehrenamtliches Dolmetschprojekt mit der Stadt Wunsiedel eingelassen haben? Wunsiedel unterhält seit vielen Jahren eine Städtepartnerschaft mit der südfranzösischen Stadt Mende, mit Schwarzenberg im Erzgebirge, seit offiziell 5 Jahren mit Volterra in der Toskana und neuerdings auch mit Ostrov in Tschechien. All diese Kleinstädte haben ca. 10 000 Einwohner und darüber hinaus nicht nur hübsche Fassaden, eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten und eine liebliche Landschaft zu bieten, sie haben auch ein gemeinsames Problem: den demographischen Wandel und seine Folgen. Die Jugend studiert in größeren Städten und kommt nach Abschluss des Studiums meist nur noch zu Besuch in die Heimatgemeinde. Deshalb kam Inge Schuster, die sehr rührige Leiterin des Büros des Bürgermeisters von Wunsiedel, auf die Idee, die Städtepartnerschaften mit noch mehr Leben zu erfüllen und mit finanzieller Unterstützung der EU ein Netzwerk ins Leben zu rufen, um den Dialog zwischen den Generationen auf städtepartnerschaftlicher Ebene zu intensivieren. 108 Bei der Umsetzung ihrer Ideen stieß sie auch auf sprachliche Probleme; in den jeweiligen Partnerschaftskomitees fanden sich nicht genügend Leute, die als Sprachmittler arbeiten können,. Im Internet entdeckte Frau Schuster die WDS und fragte bei unserem Schulleiter, Herrn Dr. Gude, an, ob für Französisch und Italienisch bei Lehrern und Schülern Interesse bestünde, ehrenamtlich, bei kostenloser Unterkunft, Verpflegung und Erstattung der Reisekosten, an diesem Projekt mitzuarbeiten. Bei der ersten mehrtägigen und sehr herzlichen Begegnung in Wunsiedel im November 2010, bei der es darum ging, in Workshops mit den Abordnungen aus den Partnerstädten die Fördermöglichkeiten für das Netzwerk durch die EU auszuloten, waren nur Lehrer vertreten - Béatrice Pilleul für Französisch und Sieglinde Winter-Denk für Italienisch.; die später dazu anzufertigenden Übersetzungen der Protokolle waren anspruchsvoll. Frau Schuster hatte die geniale Idee, auch Schüler, vielleicht sogar ganze Klassen in das Projekt einzubinden, nicht nur zu Übungszwecken, sondern eben auch, um ihnen einen Einblick in den Schriftverkehr mit Partnerstädten zu gewähren und das Interesse dafür zu wecken. Beim ersten Anlauf war die Zeit zu kurz, um Schüler dafür zu gewinnen, beim zweiten standen die Pfingstferien und mündlichen Prüfungsvorbereitungen dem etwas im Wege, dennoch fanden sich dankenswerterweise für Französisch Alexandra Pfister und Jonas Erba für Italienisch, die ihren Entschluss mitzuwirken, nicht bereuen sollten. Unglaublich, wie umfassend und vielfältig das Programm anlässlich des Wunsiedler Brunnenfestes sowie des Tages der Partnerstädte vom 16. - 19. Juni 2011 war, das Frau Schuster auf die Beine gestellt hatte: Wir besuchten ökumenische Gottesdienste, Standund Kirchenkonzerte, dolmetschten offizielle Reden zum Tag der Partnerstädte und der fünfjährigen Partnerschaft mit Volterra, Jonas begleitete die Italiener bei Tagesausflügen nach Marienbad und Pilsen, bei den offiziellen Essen wurde über gemeinsame Probleme und das Programm für zukünftige Begegnungen gesprochen - all dies im Rahmen des seit 300 Jahren jährlich stattfindenden Brunnenfestes, bei dem engagierte Bürger 36 Brunnen liebevoll und einfallsreich schmücken. Aus Dolmetschersicht war das Programm anspruchsvoll und sehr abwechslungsreich; besonders viel Spaß hat es gemacht, vom Französischen ins Italienische und umgekehrt zu dolmetschen, da diese Kombination im Schulalltag nicht zum Tragen kommt. Die Gastfreundschaft hätte nicht herzlicher sein können, und es war schön zu spüren, wie froh man über unsere Mitwirkung und wie zufrieden man mit unserer Arbeit war. Bei der nächsten Begegnung, die vom 27. bis 31. Oktober in Wunsiedel stattfinden wird, steht wieder das europäische Netzwerk "Dialog der Generationen" im Mittelpunkt. Dazu werden 17 Franzosen und 17 Italiener neben Delegierten aus Schwarzenberg und Ostrov anreisen. Auch bei dieser Begegnung setzen die Beteiligten auf die erneute Unterstützung durch die WDS. Hiermit ergeht auch ein Appell an interessierte Schüler, auch Altschüler, sich am Projekt zu beteiligen, um Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers in einer ungezwungenen Atmosphäre zu sammeln und dadurch vielleicht Lust zu bekommen, sich in ihrer Heimatgemeinde im Bereich Städtepartnerschaft zu engagieren. Das Wunsiedel Projekt wird von der EU bis August 2013 gefördert und bietet auch die Möglichkeit, im Rahmen von Festen und Begegnungen in den Partnerstädten Mende, Volterra, Schwarzenberg und Ostrov zu dolmetschen. Zusammengefasst von Sieglinde Winter-Denk 109 Soziale Projekte Soziale Projekte mit Öffentlichkeitswirkung Europasekretärinnen im Projektmanagement len. Zuvor wurden von den Europasekretärinnen zusätzlich auch Muffins gebacken und schulintern verkauft. Der dabei gewonnene Erlös von 141,61 Euro wurde dem Altenheim zusätzlich gespendet. Dies war jedoch nur der erfolgreiche Abschluss des gemeinsamen Projekts - über das auch die Regionalzeitung MAINPOST in ihrer Rubrik "Die gute Tat" kürzlich berichtete. 110 Der diesjährige Jahrgang der Europasekretärinnen der Würzburger Dolmetscherschule hat sich im Fach „Projektmanagement“ unter der Leitung von Herrn Akács für ein soziales Projekt entschieden. Nach einigen unterschiedlichen Vorschlägen sowie nach Vorgesprächen mit der Heimleitung des Altenheims entschlossen sich die Schülerinnen letztendlich, das Projekt im Altenheim St. Nikolaus durchzuführen. Alle Schülerinnen fanden sich zum Abschluss des Projekts am 21.12.2010 im Würzburger Seniorenzentrum St. Nikolaus ein, um mit den Bewohnern zu singen, Geschichten zu erzählen oder zu spie- Im Fach Projektmanagement der Europasekretärinnen-Ausbildung geht es eigentlich darum, im Team Aufgaben zu verteilen und Rollen zu übernehmen, Zeitmanagement durchzuplanen, Marketing für das Projekt zu gestalten und das Projektergebnis öffentlichkeitswirksam umzusetzen. So sollen letztlich Europasekretärinnen auf ihre anspruchsvollen Aufgaben in Leitungssekretariaten praxisnah vorbereitet werden. Und dass Projektmanagement in Teamarbeit nicht nur anspruchsvoll und arbeitsreich ist, sondern auch Spaß machen kann, beweisen nicht zuletzt auch die Bilder... Projekte Soziale Projekte Jung trifft Alt Wie bereits im vergangenen Jahr, haben wir, der diesjährige Jahrgang der Europasekretärinnen der Würzburger Dolmetscherschule, uns im Fach „Projektmanagement“ unter der Leitung von Herrn Akács für ein soziales Projekt entschieden. Nach einigen unterschiedlichen Vorschlägen sowie nach Absprache mit der Heimleitung entschlossen wir uns letztendlich, das Projekt im Altenheim St. Nikolaus durchzuführen. Vor dem Besuch jedoch verkauften wir in der Cafeteria selbst gebackene Muffins und Tee. Der Erlös (142,61 Euro) sollte dem Altenheim zukommen. Am 21.12 brachen wir 8 dann morgens um halb 10 in Richtung Altenheim auf. Dort angekommen brachte uns Frau Preuß zum Ort des Geschehens. Mit 10 Seniorinnen und Senioren sangen wir Weihnachtslieder, spielten und unterhielten uns mit ihnen. Es hat sowohl uns als auch den Senioren sehr gut gefallen und wir bereuen es nicht, uns für ein soziales Projekt und für das Altenheim St. Nikolaus entschieden zu haben. Esa 1 111 Zeugnisverleihung 112 113 114 115 Zeugnis 116 115 Zeugnis Zeugnis 120 121 Unterhaltung Das Mittelalter in unseren Metaphern Bilderverbot im Christentum Laut. Ex 20,1-5: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“ Dieses, das zweite der zehn Gebote, sollte falschen Götzendienst verhindern; zumindest in der Lutherbibel wird daraus ein allgemeines Bilderverbot: Bilder führen zu einer falschen Sicht der Welt. Der Koran spricht kein ausdrückliches Bilderverbot aus; die islamische Tradition ist hier jedoch heute meist strenger als das Christentum. 122 In einer Zeit, in der die Menschen mit ihrem mobilen Fernsprechapparat auch noch Bilder machen (können), wo sie gehen und stehen, wo zumindest in der Stadt eine wahre Bilderflut von jeder Seite auf uns einstürzt, sei es als Werbeplakat oder Veranstaltungshinweis, eine Zeit, in der Medien wie Fernsehen und Kino uns auch noch laufende Bilder bescheren, wo jede Zeitung, Zeitschrift, jedes Prospekt und Flugblatt noch und noch Bilder benutzt und wo man sich mit dem Internet noch den Rest geben kann, wenn man noch nicht genug hat von den Bildern - da ist es wohl kaum übertrieben, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir in jeder Minute unseres wachen Lebens den optischen Reizen von Bildern ausgesetzt sind. Ein interessanter Beleg für die heute im Abendland allgemein verbreitete Ansicht, ein Bild sage mehr als tausend Worte (bzw. in Abwandlung davon: ein Bild sage mehr, als Worte könnten), ist die Verwendung von Bildern im Journalismus - durchaus auch im seriösen Journalismus; die bezeichnenderweise so genannte BILD-Zeitung ist nur der pervertierte Auswuchs. Hier dient das Bild nicht nur quasi als Beleg, sondern auch als politischer Kommentar, als Hinterfragung, gelegentlich sogar als Kampfmittel. Als solches wurde in der Weimarer Republik etwa die Fotocollage durch Künstler wie John Heartfield genutzt, heute sind es oft Karikatur und Cartoon. Wie selbstverständlich sind Bilder? Und selbst wenn es früher vergleichsweise ruhig zuging: bereits unsere Urgroßeltern waren mehr Bildern ausgesetzt, als fast alle Generationen vor ihnen. Immerhin ist die Fotografie mehr als 150 Jahre alt, und schon im 19. Jahrhundert konnte, wer da wollte, sich Bilder in Galerien ansehen; Kunst schmückte zunehmend den öffentlichen Raum, und die kommerzielle Variante, das Plakat, hing fast überall. So war es, wie gesagt, zumindest in den Städten. Aber im Vergleich dazu war auf dem Land fast noch Mitttelalter. Bildlich gesprochen. Wenn wir versuchen, uns vorzustellen, wie der Mensch des Mittelalters - sagen wir, des dreizehnten Jahrhunderts - die Welt sah, müssen wir einige Anstrengungen unternehmen. Erst einmal müssen wir die ganze Bilderflut der Neuzeit völlig ausblenden. Bilder im Heim kannte man damals nicht. Punkt. Nicht auf dem Lande - da schon gar nicht aber auch nicht in der Stadt, weder beim Handwerker noch beim Patrizier. Lediglich der Adel mochte das eine oder andere Gemälde in seinen zugigen Gemäuern hängen haben, der reiche Adel vielleicht sogar einen Gobelin mit Jagdszenen, aber das war es dann auch schon. Bleiben die Kirchen: hier vielleicht eine bemalte Altarwand, ein gemeißeltes Grabmal der örtlichen Raubritterfamilie, aber auch hier nicht viel mehr. Natürlich gibt es großartige Kunstwerke aus dem Mittelalter; gerade hier in Würzburg, der Wirkungsstätte von Tilman Riemenschneider, sind etliche zu bewundern. Aber die waren die großen Ausnahmen, einzigartig, weil sie so rar waren und großartig, weil sie ohne Beispiel sind. Und wie sah der Mensch von damals seine Welt? Wahrscheinlich viel direkter, unmittelbarer als wir. Wenn man davon ausgeht, dass jedes wie auch immer geartete Bild dem Menschen etwas sagt, sei es durch die Wahl des Ausschnitts, durch das, was es zeigt und was nicht, mit welchen Mitteln und in welcher Stilisierung, dann war eine solche Art der WeltInterpretation dem mittelalterlichen Menschen fremd. Was über das unmittelbare Erleben hinausging, war entweder der Bericht anderer oder die Predigt des Geistlichen in der Kirche: die Kirche sprach per definitionem die Wahrheit, und der Gläubige zweifelte nicht. Nicht an den ewigen Wahrheiten, an ein Le- Unterhaltung ben in Gnade, wenn er Glück hatte, und die nur allzu reale Gefahr der ewigen Verdammnis. Die düsteren Bilder der Offenbarung waren ebenso wahr wie das Leid und die Entbehrungen des Diesseits. Und wenn die wenigen Reisenden, Kaufleute vielleicht, und Pilger, von den Wundern ferner Gegenden erzählten, dann waren diese ebenso wahr. Die Bilder dazu lieferte die eigene Fantasie. In den meisten Dorfkirchen hingen keine Bilder, und wenn, dann unbeholfene Szenen in wenig realistischer Darstellung. Bilder kannte der - sagen wir einmal, der 'normale' - Mensch im Mittelalter praktisch nicht, zumindest nicht Bilder im heutigen Sinn(1). Und wenn die Menschen einander Geschichten erzählten, hatten diese ihre eigene Wahrheit, denn bestätigt wurden sie in der Vorstellung der Menschen, und dort mischte sich das selbst Erlebte, das selbst Gehörte und das selbst Dazuerfundene. Was der damalige Mensch nicht kannte, war die grundlegende Skepsis des modernen Menschen, dieses "Ich glaub's erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe". Noch im digitalen Zeitalter, wo die Bilder im Handumdrehen manipulierbar sind, will der heutige Mensch Bilder als Beweis, und auch wenn er im Kino am liebsten über die special effects staunt, glaubt er an die Wirklichkeit der Bilder. Und sehr oft ist diese Welt, die ihm die Bilder zeigen, auch um einiges schöner als die Welt seines eigenen Erlebens, und gerade deshalb ist er ja so fasziniert von Bildern. Bilder sind geradezu ein Wert an sich. 124 (1) Die meisten Menschen hatten auch nur ein ungenaues Bild von sich selbst: die wenigsten hatten einen Spiegel! Obwohl es frühe Formen des Spiegels bereits in der Antike gab, wird für die meisten Menschen ein tauglicher Spiegel erst seit vielleicht vier, fünf Jahrhunderten greifbar. Und jetzt stellen Sie sich das bitte einmal vor: eine Welt ohne Bilder. Eine Welt, die nur aus sich selbst heraus existiert. Belebt nur durch Ihre Erinnerungen, Ihre Fantasie. Was gilt, was ist wahr? Wem trauen, wenn nicht sich selbst? Und die alten Geschichten? Die, die von Generation zu Generation weiterleben, die Geschichten von den Riesen im dunklen Gebirg, den Geistern in den Wassern, den Unholden im Unterholz - sind die etwa nicht wahr? Und die Geschichten von den Helden, die in fernen Ländern gefochten, dem Kaiser im heiligen Reich und den Königen von Böhmen und von Polen - diese Herren gibt es doch? Freilich, so und kaum anders wird es gewesen sein, damals schon und heute noch, so gewiss wie die Geschichten wahr sind von Noah und König Salomo. Für Gewissheiten braucht man keine Bilder; wahre Geschichten werden nicht wahrer, wenn man Bildchen dazumalt. In diesem Sinne ist das Mittelalter noch gar nicht so lange her. Die Allgegenwart der Bilder hat noch keine lange Geschichte. Sie ist ein Zeichen von Überfluss und Oberflächlichkeit; die Bilder werden in ihrer Fülle belanglos: ohne Belang, unwichtig, austauschbar. (2) Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Märchen praktisch immer in einer undefinierbaren Zeit (es war einmal - irgendeinmal, once upon a time) stattfinden, und wenn eine Welt etwas deutlicher wird, (2) Um Missverständnissen vorzubeugen: Man kann auch ganze Geschichten in Bildern erzählen. Auch das ist eine Kunst: die der Comics, der bandes desinées, der fumetti. ist es immer die vorindustrielle Zeit des Mittelalters, in der es Mühlen gibt, aber keine Fabriken, Könige und Prinzessinen, aber keine Büroangestellten. Und doch ist dies fast unerheblich: was zählt, sind die Geschichten, ist die Schlauheit des Helden, die Anmut und Schönheit der Heldin, und natürlich zählt der Schluss: "Sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage", denn das war im wirklichen Mittelalter den Menschen nur selten vergönnt. Das Mittelalter ist nur Staffage - nicht umsonst wurden die Märchen von den Romantikern mit ihrem Mittelaltertick "entdeckt". Das Hintergundbild zu einem Märchen malt sich jeder selbst im Kopf, und dann sind diese alten Geschichten auch heute noch wahr. Märchen sind komplexe Metaphern Metapher = rhetorische Figur, bildlicher Ausdruck, oft zur Verlebendigung und Veranschaulichung von abstrakten Begriffen, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung benutzt wird („das Haupt der Familie“ für „Vater“, „Fuchs“ für „listiger Mensch“), wobei das Gemeinte eine Vorstellung zum Ausdruck bringt, die aus einem anderen Bereich stammt und (im Gegensatz zur Metonymie) keine reale Beziehung zum Gemeinten hat (z. B. „Bett“ für „Flussrinne“) 125 Unterhaltung Eine Sprache lebt in und durch ihre Metaphern. Ob es eine Sprache gibt oder je gegeben hat, die ohne Metaphern ausgekommen ist, weiß ich nicht. Es würde mich doch sehr wundern; sie mag zur Not funktionieren: lebendig wäre sie nicht (Esperanto?) Denn Metaphern machen eine Sprache nicht nur anschaulicher; jedes sprachliche Bild (3), jeder implizite Vergleich - ein solcher ist die Metapher ja - stellt Bezüge her und ordnet zu, hilft verstehen. Metaphorischer Sprachgebrauch reicht vom Klischee, vom unbemerkten Bild, das so vielfach benutzt wurde und wird und das abgegriffen ist bis zur Unauffälligkeit, bis hin zur elaborierten Struktur, zu einer an vielfältigen Bezügen reichen erzählerischen Figur, wie sie eben auch das Märchen ist. Das Mittelalter prägt unseren sprachlichen Zugang zur Welt jedoch nicht nur im Märchen. Auch ein nicht geringer Teil unserer Sprichwörter, Bauernregeln – die sowieso - und Redensarten bezieht sich auf die Welt des Handwerks, ein bäuerlich geprägtes und daher dörfliches, bestenfalls kleinstädtisches, auf jeden Fall vorindustrielles Umfeld. Das geht sogar so weit, dass sich einige der verwendeten Bilder dem heutigen Menschen gar nicht mehr erschließen und die Redensart daher scheinbar keinen Sinn ergibt. 126 Bauernregeln entstammen, wie der Name schon sagt, der bäuerlichen Welt und werden oft scherzhaft, immer mit einer ironischen Distanz "zitiert". Wem kräht schon noch der Hahn auf dem Mist, und eine scheinbar wertlose, parodistische Umdichtung wie "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist / ändert sich das Wetter / oder es bleibt, wie es ist", eine solche Parodie führt ja das Ganze auch nicht ad absurdum, sondern bestätigt in ironischer Übertreibung das Prinzip; was für die Welt von damals galt, ist heute nicht von vorneherein falsch. "Im Januar Donnergroll macht Kästen und Kisten voll." Das mag in den meisten Fällen stimmen, aber die Kästen und Kisten sind die des Bauern; wir wissen meist gar nicht mehr, welch "Kisten" und "Kästen" das überhaupt sein sollen. Oder: "Scheint am Lichtmesstag die Sonne klar, gibt's Spätfrost und kein fruchtbar Jahr" - was mit Lichtmesstag gemeint ist? Mariä Lichtmess ist ca 40 Tage nach Weihnachten bzw. der 2. Februar und ein wichtiger Tag im bäuerlichen Kalender: der Wiederbeginn der landwirtschaftlichen Arbeiten nach der winterlichen Zwangspause und das Ende des Jahres und Zahltag für Knechte und Mägde (so man hatte). Auf jeden Fall ist der Tag nach dem alten Heiligenkalender früherer Zeiten benannt, und nicht nach einem modernen Datum! Und allgemeine Redensarten? Schauen wir uns einmal ein paar an: "Etwas im Schilde führen" und "für jmd. eine Lanze brechen" (beides beim ritterlichen Turnier) (4), "sattelfest sein", "aus dem Stegreif (=Steigbügel)", "das Heft (den Griff des Schwertes) in der Hand haben", (3) im Lichte des oben Gesagten eigentlich ein Oxymoron, ein Widerspruch in sich: das „sprachliche Bild“ - und doch ist es genau das, was eine Metapher ausmacht. (4)gehören zu den wenigen Redensarten, die zwar erkennbar aus dem Mittelalter, aber nicht aus der bäuerlichen Welt stammen "sein Licht unter den Scheffel (5) stellen", "sein Scherflein beitragen" (ein Scherflein ist eine sehr geringe Münze), "jmd um Haus und Hof bringen"; "alles unter Dach und Fach (der Scheune, und zwar nach Beendigung der Ernte)". "Jmd [nicht] das Wasser reichen [können]"(nach dem Mahl, bei dem man mit den Fingern gegessen hatte); "jmd einen Korb geben", "ins Fettnäpfchen treten", "jmd an den Pranger stellen" und ähnlich "jmd etwas anhängen" (nämlich aus Strafe und zur Beschämung). Und so weiteer und so fort. Wie überhaupt viele Redewendungen und Sprichwörter zumindest indirekt die Lebens- und Erfahrungswelt früherer Zeiten widerspiegeln. Die Prägnanz vieler Formulierungen lässt außerdem auf die oben dargelegte Unmittelbarkeit und Unvermitteltheit der damaligen Welterfahrung schließen. Wir zehren heute noch davon. Alle Redensarten mit "Bär" ("einen Bären aufbinden", "einen Bärenhunger haben" etc.) dürften recht alt sein: Bären gibt es in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr. Für den "Wolf im Schafspelz" gilt ähnliches: Wölfe gibt es hier seit weit mehr als hundert Jahren nicht mehr. Soweit die Redewendungen. Sprichwörter sind dagegen volkstümliche Erfahrungsweisheit, prägnant zugespitzt in der Formulierung und syntaktisch jeweils eine selbständige Einheit und nicht nur Satzteil wie die Redewendung. Interessanterweise kannte der mittelalterliche Mensch erheblich mehr Sprichwörter als der moderne Mensch: es war ja die Erfahrungsweisheit von Generationen (wie wir sie heute in Bibliotheken bzw. ins Internet und sonstwohin verbannt haben). Zu den Sprichwörtern aus dem Mittelalter gehören zum Beispiel "Aller guten Dinge sind drei" ('Dinge' bezieht sich hier auf das altgermanische Thing, das Gericht: Dreimal im Jahr war Gerichtstag). "das schlägt dem Fass den Boden aus", "umgekehrt wird ein Schuh draus" oder "wes Brot ich ess, des Lied ich sing" (5) Der Scheffel ist ein schaufelartiges Gefäß, das früher als Getreidemaß verwendet wurde. Ein Licht, das man unter den Scheffel stellt, ist abgeschirmt, es leuchtet nicht weit. (c) Dudenverlag 127 Theoretisch besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen einer handschriftlichen Aktennotiz und einer mittelalterlichen Handschrift: beide sind manu scriptum, mit der Hand geschrieben: Manuskripte. Aber schon ein flüchtiger Blick offenbart den großen Unterschied, denn Aktennotizen sind halt doch eher vergänglich, die mittelalterliche Handschrift ist für die Ewigkeit geschrieben, sub specie aeternitatis. Das trifft umso mehr zu, wenn man bedenkt, dass die modernsten Speichermedien höchstens Jahrzehnte überdauern (USB-Stick max. 10 Jahre, CD ca. 50 und DVD vermutlich 100 Jahre), dass alle paar Jahre ein Systemwandel die alten Medien unbrauchbar macht (Disketten zum Beispiel kann man inzwischen zu den Floppy Disks auf den Sondermüll werfen), und dass so gesehen das neue Cloud Computing womöglich auch nur so ein Wölkchen am Horizont ist, das sich bald wieder verzieht. Manuskripte leben Jahrhunderte, und sie sind es wert. 128 Wenn sie aus dem Mittelalter stammen, und das tun die meisten, sind sie auf Pergament geschrieben (Vellum).Es war dies eine aufwendig bearbeitete Tierhaut (vorzugsweise von neugeborenen Kälbern) und deswegen teuer. Nicht nur musste die Haut gereinigt, getrocknet, (mit Bimsstein) geschabt und gebleicht werden – so ein Codex verschlang eine ganze Kälberherde. Weil schon das Schreibmaterial so kostbar war, wurde das darauf Geschriebene mitunter wieder abgekratzt und die Fläche neu beschrieben – das nannte man „Palimpsest“, und mit modernen Techniken lässt sich mitunter der ursprüngliche Text (der ja älter und daher oft als Dokument wertvoller war) rekonstruieren. All dies geschah in sogenannten Scriptorien (fast immer in Klöstern) und diente vor allem einem Zweck: dem Vervielfältigen (Kopieren) von Texten, Jahrhunderte vor Johannes Gutenberg und erst recht vor Karl-Theodor zu Guttenberg. Cut and Paste war nicht drin: Ein Manuskript zu kopieren dauerte Monate, wenn nicht Jahre! In den großen Scriptorien bildeten sich Spezialisten heraus: Schreiber für den reinen Textteil, Künstler für die verzierten Initialen, Maler für die Bildseiten. Oft jedoch war der gesamte Text einem einzigen Schreiber (bzw. einer Schreiberin: es gab auch Frauen in Scriptorien) anvertraut, und da kommt man bei näherer Betrachtung aus dem Staunen nicht mehr heraus. evor wir zu den Beispielen kommen: Wie gingen die mittelalterlichen Spezialisten vor? Zunächst werden mit Zirkel und Griffel feine Hilfslinien gezogen („Radieren“ ging bedingt: man konnte mit einem Federmesser den Fehler vorsichtig abkratzen!), dann wurde mit einem Federkiel (Gänse- oder Schwanenfeder), der immer wieder nachgeschnitten werden musste, der Text geschrieben. Die dazu verwendete Tinte befand sich in einem (Rinder-)Horn (engl. inkhorn; daher der Ausdruck für übertrieben bildungslastige Ausdrucksweise: inkhorn terms). Eine gute, deckende Tinte herzustellen war eine hohe (und oft als Geheimnis gehütete) Kunst: die Mischung enthielt gewöhnlich Galle von Galläpfeln, Gummi arabicum, Ruß bei schwarzen und Eisen- oder Mennige (ein leuchtendrote, gifti- ges Pulver auf Blei-Basis) bei farbigen, meist roten Tinten.Von dem Wort Mennige stammt übrigens letztlich das Wort Miniatur ab (von miniare „rot malen“: der Anklang an mini- ist zufällig!).Viele wertvolle Handschriften sind sehr bunt, und das setzt kompliziert herzustellende Farben, Tuschen und Tinten voraus. Man musste weitreichende Kenntnisse von natürlichen wie künstlichen, anorganischen wie organischen Färbemitteln haben. Karmin aus vermahlenen Schildläusen, Purpur von der Purpurschnecke, mineralisch als Grünspan oder Zinnober, grün aus Pflanzensäften. Bei ganz besonders kostbaren Handschriften wurde immer wieder Blattgold aufgelegt, eine hauchdünn ausgeschlagene Folie des Edelmetalls, die mit einem geeigneten Kleber auf dem Blatt fixiert wurde, etwa mit Terpentin- oder Leinöl, Eiweiß oder Fischleim.. Je nach Text und Inhalt der Handschrift wurden Initialen ausgeschmückt; bei älteren oder einfacheren Manuskripten zumindest rot hervorgehoben: daher „Rubrik“ (von „ruber“: lat. rot). Nachdem die mittelalterliche Buchmalerei über viele Jahrhunderte praktiziert wurde, und das in Europa und im Orient, gab es vielfältige Formen, Schulen und Traditionen. Die ältesten Manuskripte sind byzantinisch; wobei wir uns hier auf die Tradition seit der Erfindung des Codex (der die ältere Schriftrolle ablöste) beziehen, und die Kunst endete allmählich mit der Erfindung des Buchdrucks im späten 15. Jahrhundert. Das sind gut tausend Jahre! Viele Handschriften werden vor allem durch die Details am Rande interessant. So gibt es gelegentlich Anmerkungen des Kopierers, sogenannte „Glossen“, bescheiden am Rand oder durchaus auch einmal mitten im Text. In diesem Zusammenhang seien die „Würzburger Glossen“ erwähnt, die zu den ältesten Belegen der Altirischen Sprache (also des Frankenapostels Muttersprache) gehören. Oft finden sich am Rand von Manuskripten auch „Anmerkungen“ zeichnerischer Art, kleine Bildchen, Katze und Maus oder lustige kleine Ungeheuer, oder auch Alltagsszenen, die uns vieles über das Leben im Mittelalter verraten. Hier sind es besonders Manuskripte wie der Luttrell Psalter, die ganze Geschichten erzählen. Wer sich etwas ausführlicher mit mittelalterlichen Manuskripten beschäftigt, wird sehr bald auf die frühen inselkeltischen Manuskripte wie das Gospel of Lindisfarne, das Book of Durrow oder das buchstäblich atemberaubende Book of Kells stoßen. Wegen Walther von der Vogelweide und anderen Minnesängern interessiert viele die Große Manessesche Liederhandschrift aus dem frühen 14. Jahrhundert. Aber auch das Stundenbuch des Herzogs von Berry, Les Très Riches Heures du Duc de Berry aus dem 15. Jahrhundert ist ein in jeder Hinsicht grandioses Buch. Peter Hauck Detail aus dem Luttrell Psalter 129 Unterhaltung Verwandtenquiz 1. „Onkel und Tante, ja, das sind Verwandte, die man am liebsten nur von hinten sieht“ Woher stammt das Zitat? 2. „Onkel“ und „Tante“ sind eingebürgerte Namen – aus welcher Sprache? Wie lauten die alten deutschen Namen? 8. Woher kommt das Wort „Mischpoke“ für den Familienclan? 9. Was bedeuten die altehrwürdigen Verwandtschaftsbezeichnungen „Schnur“ und „Eidam“? 3. Welchen Verwandschaftsgrad drückt das schöne schwedische Wort „morbror“ aus? 10. Wessen „Sohn“ war Kara Ben Nemsi? 4. Was bezeichnet im Fränkischen (und Nachbargebieten) das fast makabere Wort „Dote“? 11. Goethe schrieb ein heute kaum bekanntes Trauerspiel mit dem Namen Die natürliche Tochter. Was heißt das? 5. Welchen Verwandten bezeichnet das jiddische „Tate“? 12. Was ist ein „angenommenes Kind“? 6. Auch „Cousin“ und „Cousine“ sind importiert – wie heißen sie auf deutsch? 130 7. Aus welcher Sprache stammt das Wort „Clan“ für „Sippschaft“? 13. Was ist ein „Schwippschwager“? leider unübersetzbar I'm my own grandpa Verwandtenquiz – Die Antworten Many many years ago when I was twenty-three I was married to a widow who was pretty as could be This widow had a grown-up daughter who had hair of red My father fell in love with her and soon the two were wed 1. Aus der Operette Der Vetter aus Dingsda von Eduard Künneke This made my dad my son-in-law and changed my very life My daughter was my mother, 'cause she was my father's wife And to complicate the matter even though it brought him joy He soon became the father of a bouncing baby boy 3. Wörtlich „Mutterbruder“, also den Onkel mütterlicherseits The little baby then became a brother-in-law to Dad And thus became my uncle though it was very sad For if he was my uncle then that also made him brother To the widow's grown-up daughter who of course was my step-mother 7. Aus dem Gälischen Father's wife then had a son who kept him on the run He became my grandchild 'cause he was my daughter's son My wife is now my mother's mother and it makes me blue Although she is my wife she is my grandmother, too 10.Laut Karl May bedeutet der Name „Sohn der Deutschen“ Now if my wife is my grandmother then I'm her grandchild Every time I think about it nearly drives me wild 'Cause now I have become the strangest case you ever saw As husband of my grandmother, I am my own grandpa 13. Entweder der Mann der Schwester meiner Frau, oder der Bruder vom Mann meiner Schwester… - jedenfalls angeheiratete Verwandtschaft. (Moe Jaffe / Dwight Latham) Now I'm my own grandpa, I'm my own grandpa It sounds funny I know, but really it's so I'm my own grandpa 2. Aus dem Französischen, Oheim und Muhme 4. den Patenonkel 5. Vater 6. Vetter und Base 8. Aus dem Jiddischen 9.Schwiegertochter und Schwiegersohn 11.Ein uneheliches Kind 12.Ein adoptiertes Kind 131 Unterhaltung Wie heißt das auf „deutsch“? Nicht nur in Deutschland spricht man deutsch, sondern auch in Österreich und in den meisten Kantonen der Schweiz, auch wenn es sich nicht immer so anhört. Und in Südtirol. Und natürlich auch in Liechtenstein und Luxemburg. Man hört es auch stellenweise in Belgien (wo es immerhin die dritte Landessprache ist), in den Niederlanden (v.a. Limburg) und in Polen. Und es ist die Kommandosprache der Schweizer Garde im Vatikan“staat“. Aber versteht man das Deutsch dieser Menschen als bundesrepublikanischer Muttersprachler? Und wie viel vom Deutsch der Deutschen Demokratischen Republik unseligen Gedenkens (1) kennt man noch? Testen Sie selbst! Hier sind ein paar Perlen zusammengestellt. Wir beginnen jeweils mit einer leichteren Übung. 132 Austria Matura Beisel leiwand Ribisl Trafik Klubobfrau entrisch Helvetia Velo es währschaftes Zvieri Pfanne stossend Bundesweibel Hahnenwasser Saaltochter DDR Broiler Aktendulli Aluchips Plaste Kombine Weltniveau Schwebedeckel von anderswo Dachdecker Gluf Kumst Knirk Kranewit Bemme Dult Wuddel Auflösungen Austria: Matura entspricht unserem Abitur. Beisel ist die Kneipe. Wenn etwas leiwand ist, dann gefällt es sehr, ist also toll, klasse usw. Ribisl sind Johannisbeeren; die Trafik ist ein Tabakladen; die Klubobfrau ist Fraktionsvorsitzende, und wenn einem im Kopf ganz entrisch wird, wird einem dabei ganz wirr. Helvetia: Velo ist ein Fahrrad, es (=ein!) währschaftes Zvieri ist eine ordentliche Mahlzeit um vier Uhr, die Pfanne ist der Kochtopf. Wenn etwas als stossend empfunden wird, ist es anstößig. Der Bundesweibel ist ein Amtsdiener, Hahnenwasser ist Leitungswasser, und die Saaltochter ist die Kellnerin. DDR: Der Broiler war und ist ein Grillhähnchen. Aktendulli hieß der Heftstreifen, mit denen man Blätter zusammen- und dann abheften kann. Da die Ost-Mark aus Aluminium war, nannte das Volk die Mümzem gern Alu-Chips. Plaste bedeutete Plastik und war, wie die Elaste (auch Plastik) gewöhnlich aus Schkopau. Kombine hieß der Mähdrescher, weil er auf russisch so heißt. Pikanterweise ist das russische Wort aus dem Englischen des Klassenfeinds entlehnt (combine harvester). Weltniveau gab es kaum, aber es war ständig davon die Rede. Der Schwebedeckel, auch Wurfscheibe, war, wie man so schön auf deutsch sagt, eine Frisbeescheibe. von anderswo Dachdecker heißt in Köln der – Klempner. Gluf ist eine Stecknadel im Alemannischen. In Thüringen nennt man das Sauerkraut Kumst – das Wort (nur das Wort!) hängt zusammen mit Kompost. Im McPomm (Mecklenburg-V.) nennt man den Wacholder Knirk; an der Donau heißt er Kranewit. Bemme ist sächsisch für “belegtes Brot” und kommt übrigens aus dem Sorbischen. Dult ist im Bairischen Jahrmarkt/Messe (was dem Wüburger sein Kiliani, ist dem Münchner die Auer Dult). (2) Wuddel schließlich heißt die Karotte in Norddeutschland (von „Wurzel“); das Ding heißt Mohrrübe in Berlin, Jarmel im Ostpreußen, Muhr in Kölle, Mehre in Mähren (!), Murke in Wien und „gelbe Rübe“ in Würzburg. Da wird einem ja ganz entrisch, bei so viel Deitsch... (1) Natürlich: Es war nicht alles schlecht, „driehm“: aber die Sprache war oft eine Herausforderung! (2) und nicht etwa das Oktoberfest – das ist für die Touristen Auflage: 1000 Exemplare, Erscheinungstermin: August 2011, Grafische Gestaltung: Weidner Design, Würzburg Würzburger Dolmetscherschule Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg Telefon 0931 52143 · Telefax 0931 55694 [email protected] www.facebook.com/dolmetscherschule www.dolmetscher-schule.de Mitglied der Euro-Schulen-Organisation