Klimaschutz kann sexy sein

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Klimaschutz kann sexy sein
Klimaschutz kann sexy sein | choices - Kultur. Kino. Köln.
14.01.13 14:41
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Fünf der Nachwuchsfilmemacher im Filmforum
Klimaschutz kann sexy sein
„Virale Clips“ der ifs im Filmforum – Foyer 01/13
Mittwoch, 21. November: Vor zwei Jahren, so ifs-Geschäftsführerin Simone Stewens in ihrer Ansprache,
fasste man an der Filmschule den Beschluss, sich aktiv um den Klimaschutz zu kümmern und die eigene
Funktion als Multiplikator dabei Gewinn bringend einzusetzen. Die bislang durch Imagefilme und
Werbespots zu Umweltschutz und ökologischem Wohnen in Erscheinung getretene Andrea
Gschwendtner übernahm die Projektleitung. Erstaunlich schnell fand man im KlimaKreis Köln und der
ProÖko Servicegesellschaft zwei Hauptsponsoren, die die Produktion von kurzen Clips zu Klimaschutz
und Nachhaltigkeit mit rund 87.000 Euro unterstützten. Gschwendtner machte sich mit einem Kernteam
aus elf Studierenden und rund 50 weiteren Helfern an die lobenswerte Aufgabe.
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Projektleiterin Andrea Gschwendtner erläuterte ihr Konzept
„Wie kriegen wir das Thema sexy“ war laut Simone Stewens das Hauptanliegen des Projektes. Es gibt
genügend Spots und Kurzfilme, die Horrorszenarien vom Klimawandel entwerfen und mit erhobenem
Zeigefinger eher ermüdend als inspirierend auf den Zuschauer wirken. Bei den Clips der ifsStudentInnen ging es deswegen primär darum, die jungen Zuschauer für das Thema zu begeistern.
Hauptzielgruppe waren die 14- bis 20Jährigen, die Gestalter und Entscheider von morgen. Daher
konzipierte man von Anfang an Onlinewerbespots, die sich viral, also wie ein Virus, über soziale
Netzwerke oder Clip-Portale ausbreiten sollen. „Der finanzielle Spielraum war für uns ungewohnter
Segen und Herausforderung zugleich“, betonte Stewens. Aber Andrea Gschwendtner ergänzte, dass
„die Sponsoren hier echte Förderer waren und keine Auftraggeber.“ Die Studenten waren in der
Gestaltung ihrer Clips völlig frei, auch eine gemeinsame Richtlinie entwickelte sich im Laufe der
Planungsphase eher zufällig als gezielt.
Die Jungregisseure diskutierten mit den Hauptsponsoren
Dass am Ende tatsächlich eine Clipreihe entstanden ist, die einen roten Faden aufweist und als Serie
unter dem Titel „Mean, but green“ firmieren kann, kommt der Kampagne zusätzlich zugute. Die jungen
FilmemacherInnen fanden Gefallen daran, Denkansätze zum Klimaschutz über schwarzen Humor zu
transportieren. Dabei spielen sie mit lieb gewonnenen Konventionen des filmischen Erzählens, zitieren
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bei James Bond oder der Horrorreihe „Ring“, plündern das Thrillergenre oder lassen den Tod als
sarkastischen Mahner für ein grünes Gewissen auftreten. Otto Bauer, mit der ProÖko
Servicegesellschaft einer der Hauptsponsoren des Projektes, dazu: „Ich finde, dass der Weg richtig ist,
die Jugend mit ‚brutalen’ Mitteln aufzuklären.“ Die jungen Regisseure begeisterte dieser Ansatz ebenfalls
sichtlich. Anna Kohlschütter, die den Clip „Dark Reaper“ inszenierte, bekennt: „Im Genrekino ist
ungehindertes Klischeeausleben möglich, deswegen ist das für uns so reizvoll.“ Lino Rettinger, der
Regisseur der Bond-Persiflage „Ruthless Supervillain“, ergänzt: „Bei der Kürze der Clips bietet sich das
Zitieren aus dem Genrekino an, weil man dadurch auf das Vorwissen der Zuschauer bauen kann.“ Hoch
gestecktes Ziel der Kampagne ist es nun, pro Film eine Million Klicks zu generieren. Abzurufen sind
diese u.a. unter www.mean-but-green.de, das Weiterverbreiten und Teilen in sozialen Netzwerken ist
erlaubt und sogar ausdrücklich erwünscht.
TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER
Tags: Filmforum,Nachhaltigkeit,Internationale Filmschule Köln (ifs),Klimaschutz
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